Jesusgeschichten im Markusevangelium

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichten von Jesus aus dem Markusevangelium:

Lektion 2: Markus 1,21-39 Ein Tag im Leben von Jesus

Lektion 3: Markus 2,1-12 Heilung des Gelähmten

Lektion 4: Markus 2,13-17 Jesus beruft Levi

Lektion 5: Markus 2,23-28 Das Ährenraufen am Sabbat

Lektion 6: Markus 3,1-6 Heilung am Sabbat

Lektion 7: Markus 4,35-41 Rettung im Sturm

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Du kannst Jesus vertrauen, auch wenn du Angst hast.

Checker

Jesus ist Herr über die Lage. Selbst dann wenn deine Angst zu groß scheint und es dir schwer fällt ihm zu vertrauen. Es gibt nichts, dass für ihn unmöglich ist.

Der Text an sich

Hinter Jesus und den Jüngern liegt ein langer Tag. Sie hatten sich an den See Genezareth zurückgezogen, doch schon bald tauchten ganze Scharen von Menschen auf, die hören wollten, was Jesus zu sagen hat. Als es nun Abend wird beendet Jesus seine Gleichnisrede und fordert die Jünger auf mit dem Boot auf die andere Seite des Sees zu fahren. Erschöpft von diesem langen Tag und den Menschenmengen steigt Jesus ins Boot und ist bereits kurz darauf eingeschlafen. Wie schwer es jedoch ist, den Menschenmengen zu entkommen, zeigt die Tatsache, dass selbst jetzt noch einige Boote Jesus folgen. Während zu Beginn der Fahrt noch alles in Ordnung scheint und der See ganz ruhig ist, ändert sich das Wetter schlagartig. Dieses Phänomen ist durch die geografische Lage des Sees bedingt. Ohne Vorwarnung können dort starke Stürme aufziehen und das Wetter in wenigen Minuten umschlagen. Das bekommen die Jünger in der Geschichte zu spüren. Der Sturm trifft sie unvorbereitet und wird immer stärker, bis sich das Boot mit Wasser zu füllen beginnt. Das Boot ist den Wellen ausgeliefert und die Jünger haben Todesangst. Wie groß und existenziell ihre Not ist, zeigt der Vorwurf „Macht es dir nichts aus, dass wir untergehen“ (V.38) der Jünger gegenüber Jesus. In ihrer Verzweiflung erhoffen sie sich vermutlich eine weitere Person, die beim Wasserschöpfen o. ä. hilf. Doch Jesus reagiert ganz anders. Er gebietet dem Sturm und bringt in augenblicklich zum Schweigen. Ein Wort von ihm genügt, denn als Sohn Gottes und Schöpfer ist er Herr über die Naturgewalten. Er hat sie erschaffen und sie müssen ihm gehorchen. Erst nachdem die Gefahr gebannt ist, wendet er sich den Jüngern zu und fragt nach ihrem Glauben. Dabei klingt eine Enttäuschung Jesu an, dass die Jünger, obwohl sie schon so lange mit ihm unterwegs sind, noch immer nicht den Glauben und das Vertrauen besitzen, dass sie gelassen bleiben können. Den Jüngern selber bleibt jedoch nur Sprachlosigkeit. Sie haben anscheinend immer noch nicht begriffen wer Jesus wirklich ist. Dabei wird deutlich, dass Jesus trotz seiner Enttäuschung keinen Moment zögert, den Jüngern zu helfen.

Der Text für mich

Der Bibeltext bedeutet mir sehr viel. In einer schweren Zeit habe ich viel Angst gehabt und mich damit alleine gefühlt. Allerdings hat mir ein guter Freund diese Bibelstelle gezeigt und ich habe verstanden, dass Jesus immer bei mir ist, in meiner tiefsten Angst und dass er den größten Sturm in meinem Leben mit einem mal beruhigen kann. Aber dafür brauche ich vertrauen. Denn auch wenn Jesus scheinbar schläft ist er bei mir, an meiner Seite und Herr über die Situation.

Die Sturmstillung kann eine Erinnerung sein, wenn man sich ein wenig verlaufen hat und zum Glauben zurückkehren möchte.

Der Text für dich

Starter

Angst ist für Kinder ein sehr greifbares Thema. Angst, wenn man im Dunkeln alleine ist, Angst vor einer Klassenarbeit oder Angst, wenn sie die Eltern streiten und die Sicherheit zuhause fehlt. Durch diese Geschichte können die Kinder erleben, dass sie mit allem zu Jesus kommen können. Es gibt nichts, das für ihn zu groß ist. Und selbst wenn sich nicht sofort etwas ändert, hat er die Situation im Griff. Die Jünger mussten Jesus erst aufwecken, doch das hat nichts daran geändert, dass er Herr über die Situation ist. Die Kinder können Jesus vertrauen, weil er für sie da ist.

Checker

Auch für die Kinder, die Jesus schon länger kennen, ist Angst ein Thema, das in ihrem Alltag auftaucht. Für diese Kinder kann es ein Trost sein, dass sogar die Jünger, die schon so viele Wunder von Jesus gesehen haben, sich damit schwertaten, ihm ganz zu vertrauen und ihre Angst sie gefangen genommen hat. Trotzdem will Jesus die Kinder genau dazu einladen. Ihm ganz zu vertrauen. Gerade dann, wenn es ihnen schwerfällt und ihre Situation schwierig erscheint.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Ängste

Den Kindern wird die Frage gestellt: „Wovor hast du Angst?“ Ihr könnt nun alles, was den Kindern einfällt, auf ein Plakat oder eine Tafel schreiben oder malen. Wenn die Kinder nicht in der großen Gruppe von ihren Ängsten erzählen möchten, könnt ihr sie auf kleine Zettel schreiben und in einem Topf o. Ä. sammeln.

Mögliche Überleitung: „Ihr seid nicht die Einzigen, die Angst haben. Auch ich habe Angst und sogar die Jünger von Jesus hatten Angst. Und davon möchte ich euch heute erzählen.“

Idee 2: Vertrauensfall

In der Geschichte geht es um Vertrauen. Vertrauen ist jedoch ein abstrakter Begriff, wenn nur darüber gesprochen wird. Deshalb sollen die Kinder ganz praktisch erleben, was es heißt, jemandem zu vertrauen und sich darauf zu verlassen, was die andere Person versprochen hat.

Ein freiwilliges Kind wird ausgewählt und stellt sich auf einen Tisch oder Stuhl, mit dem Rücken zur Gruppe und verschränkt die Arme vor der Brust. Alle anderen Kinder stellen sich in zwei Reihen gegenüber voneinander auf und halten die Person gegenüber den Händen. Das Kind auf dem Tisch lässt sich auf ein Kommando vorsichtig nach hinten fallen und wird von der Gruppe aufgefangen. 

Wenn in der Gruppe alles gut und sicher funktioniert kann die Aufgabe gesteigert werden, indem die freiwillige Person die Augen verbunden bekommt.

Achtung: Hier geht es um Vertrauen, deshalb ist an dieser Stelle kein Platz für Scherze.  

Verkündigung

Verkündigungsart: Mitmachgeschichte

Ein Mitarbeiter übernimmt die Rolle von Jesus, die Kinder spielen die Jünger. Jesus und die Jünger spielen pantomimisch das nach, was der Erzähler beschreibt. Bsp.: Wenn alle Jünger ins Boot steigen, machen alle eine Bewegung, als würden sie über den Bootsrand klettern und anfangen zu rudern. Wenn die Kinder nicht von alleine wissen, was sie tun sollen, kann ein Mitarbeiter ebenfalls als Jünger dabei sein und die Bewegungen vorgeben.

Erzähler: Jesus und seine Jünger befinden sich am Ufer des Sees. Es war ein langer Tag und eine große Menschenmenge war da, um Jesus zuzuhören. Gerade hat Jesus seine Rede zu den Menschen beendet. Er sagt zu den Jüngern:

Jesus: „Lasst uns in das Boot steigen und auf die andere Seite des Sees fahren.“

Erzähler: Während Jesus vorausgeht und in das Boot steigt, gehen die Jünger zu den vielen Menschen, um sie zu verabschieden und nach Hause zu schicken. Als das geschehen ist, machten auch sie sich auf den Weg zum Boot. Alle Jünger steigen in das Boot, suchen sich einen Sitzplatz und beginnen zu rudern. Jesus hat sich an einem Ende des Bootes hingelegt und ist gleich, nachdem sie abgelegt haben, eingeschlafen. Er ist wirklich erschöpft. Zwischendrin wechseln sich die Jünger beim Rudern ab, damit jeder mal ein bisschen Pause machen kann. Es ist wirklich schönes Wetter. Es ist ein strahlend blauer Himmel und das Wasser des Sees ist ganz glatt. Inzwischen sind die Jünger mitten auf dem See und rudern immer noch, als sich etwas verändert. Auf einmal zieht ein leichter Wind auf. Das Wasser kräuselt sich ein bisschen und das Boot schwankt ganz leicht (Alle Jünger beginnen leicht zu schwanken, wie wenn das Boot wackelt). Das ist nicht schlimm. Die Jünger sind erfahrene Fischer. So schnell wird es ihnen auf dem Wasser nicht schlecht. Doch dann wird der Wind immer stärker (Alle Jünger schwanken stärker hin und her). Das Boot schaukelt hin und her. Der Himmel ist inzwischen ganz dunkel und wolkenverhangen. Es ist wirklich unheimlich. (Licht im Raum ausschalten) Und außerdem wird das Schaukeln immer schlimmer. Jetzt spritzt das Wasser sogar schon so hoch, dass die Jünger nass werden. (Ein Mitarbeiter kann die Jünger mit einer Sprühflasche leicht anspritzen.) Die Jünger rudern immer schneller. Auf einmal schwappt eine große Welle in das Boot hinein. Und dann gleich noch eine. Alles wackelt noch mehr. Die Jünger fangen an das Wasser aus dem Boot zu schöpfen. Erst einer und dann immer mehr. Bis alle nur noch damit beschäftigt sind Wasser zu schöpfen. Manchen wird schon ganz schlecht von dem Gewackele. Immer mehr und immer schneller schwappt das Wasser ins Boot. Sie kommen gar nicht mehr nach und in den Gesichtern der Jünger steht Angst. Ein Jünger ruft:

Jünger: „Wenn es nicht bald besser wird, werden wir untergehen und alle im See ertrinken.“

Erzähler: Auf einmal fragt ein anderer Jünger:

Jünger: „Wo ist eigentlich Jesus?“

Erzähler: Alle sehen sich um und entdecken ihn schlafend an einem Ende des Bootes. Während sie weiter Wasser schöpfen schreien sie so laut sie können, um gegen den Sturm anzukommen:

Jünger: „Jesus, interessiert es dich gar nicht, dass wir gleich untergehen und sterben?“

Erzähler: Wie kann Jesus schlafen? Alle sind panisch. Doch anstatt beim Wasserschöpfen zu helfen steht Jesus auf, streckt die Arme aus und sagt:

Jesus: „Schweig, sei still!“

Erzähler: Im gleichen Moment wird es ganz ruhig. Das Boot hört auf zu wackeln, auf einmal ist alles ganz still und das Wasser ist wieder völlig ruhig. Sogar der Himmel sieht wieder hell aus. (Licht wieder einschalten) Unglaublich, denken die Jünger, Jesus hat nur ein Wort gesagt und sofort war der Sturm beendet. Sogar die Natur muss Jesus gehorchen. Dann schaut Jesus die Jünger an und sagt:

Jesus: „Habt ihr immer noch kein Vertrauen zu mir? Glaubt ihr immer noch nicht, dass es nichts gibt, das stärker ist als ich?“ Vor lauter Staunen können die Jünger nichts erwidern. So rudern sie über den stillen See bis sie auf der anderen Seite ankommen und aus dem Boot aussteigen.

Die andere Idee

Der Bibeltext kann mit den Kindern kreativ gelesen werden. Zum Beispiel mit unterschiedlichen Instrumenten, mit denen die Sturmgeräusche nachgemacht werden. Beim Lesen sollte sehr auf die Betonung geachtet werden. Evtl. kann auch ein zweiter Durchgang gestartet werden, bei dem ein Kind den Text liest.

Der Text gelebt

Wiederholung

Hier kann nochmal auf den Ablauf der Geschichte eingegangen werden, indem die Kinder wiederholen, was nacheinander in der Geschichte passiert ist.

Gespräch    

Folgende Fragen können eine Hilfestellung für ein Gespräch geben:

  • Was hat euch an der Geschichte gefallen?
  • Was fandet ihr blöd an der Geschichte?
  • Was glaubt ihr, wie sich die Jünger im Boot gefühlt haben?
  • Habt ihr auch schon mal erlebt, dass ihr solche Angst hattet? Was habt ihr dann gemacht?
  • Habt ihr schon mal erlebt, dass Jesus euch geholfen und eure Angst weggenommen hat, so wie er für die Jünger den Sturm gestillt hat?

Erzählt den Kindern von Situationen, in denen ihr als Mitarbeiter erlebt hat, dass Jesus eure Angst genommen hat.

Merkvers

„Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9 (Neues Leben)

Die Kinder werden nach Merkmalen (älter/jünger, blond/brünett, Jungs/Mädchen, …) in zwei Gruppen eingeteilt und sagen abwechselnd die Teile des Verses auf. Die Gruppen können immer wieder gewechselt werden und beim Aufsagen die Geschwindigkeit gesteigert werden.

Alle: Ich sage dir:

Gruppe 1:                        Gruppe 2:  

Sei stark                          und mutig!

Hab keine Angst             und verzweifle nicht.

Denn ich,                         der Herr, dein Gott,

bin bei dir,                        wohin du auch gehst.

Gebet

Ein Mitarbeiter spricht ein Gebet und lässt dabei an einer Stelle Zeit, damit die Kinder leise für sich ihre Ängste einfügen können.

Mögliches Gebet: „Jesus, bitte gib uns die Kraft dir zu vertrauen, auch dann wenn es uns schwerfällt. Diese Sache macht mir Angst: (Hier können die Kinder ihre Anliegen einfügen). Bitte hilf uns mit den Dingen die uns Angst machen und hilf uns, dass wir spüren können, dass du bei uns bist.“

Kreatives

Die Kinder malen ein Bild, wie sie mit Jesus zusammen in einem Boot sitzen. Alternativ könnt ihr auch ein gemeinsames Plakat gestalten, wie ihr alle mit Jesus im Boot sitzt.

Spielerisches

Blind ertasten:

Die Kinder bilden Paare. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden. Das blinde Kind wird von seinem Partner an verschiedene Orte gelotst und muss durch Fühlen Gegenstände erraten (Heizung, Baumrinde, Fenstergriff, …). Nach einigen Minuten wird gewechselt.

Weitere Vertrauensspiele sind hier zu finden: https://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/spiele-vertrauen.html

Rätselhaftes

Suchrätsel (siehe Downloadbereich)

(T)Extras

Lieder

  • Gottes Liebe ist so Wunderbar
  • Jesus, dir kann ich vertrauen
  • Fürchte dich nicht
  • Spar dir deine Sorgen

Aktionen

Die gesammelten Zettel aus der Hinführung (Idee 1) können draußen zusammen verbrannt werden, als Zeichen dafür, dass Jesus unsere Ängste wegnehmen kann, wenn wir ihm Vertrauen.

Das Ziel

Starter

Gott kann scheinbar unmögliche Dinge tun. Er meint es gut mit mir. Auch aus Blödem kann er etwas Tolles machen.

Checker

Auch wenn Dinge passieren, die ich nicht verstehe, darf ich Gott vertrauen. Er verlässt mich nicht, bleibt bei mir.

Der Text an sich

Die Geschichte des Jona ist eine Geschichte, die voller Bewegung steckt! Jona läuft weg, das Meer tobt, er wird von einem Fisch verschluckt, ausgespuckt, macht sich auf den Weg nach Ninive. Und mitten in all dieser Action gibt es einen großen Ruhepunkt. Eine Pause. Jona im Fischbauch. Das ist der Bibeltext für heute.

Das Buch Jona lässt sich grob in zwei Teile aufteilen, Jonas Ungehorsam (Jona 1+2) und sein Gehorsam (Jona 3+4). Und auch vom Aufbau her ist Jona 2 dem 1. Kapitel sehr ähnlich. Am Anfang steht eine Notlage (Jona 1,4 und 2,4-7), auf das ein Gebet zu Gott folgt (Jona 1,14 und 2,2.8). Im Anschluss die Rettung (Jona 1,15 und 2,7) und ein Opfer und Versprechen an Gott (Jona 1,16 und 2,10). Unter den Propheten des Alten Testaments hat Jona eine „Sonderstellung“, denn er ist der einzige Prophet, der den Versuch wagte, von Gott wegzulaufen beziehungsweise seinem Auftrag zu entfliehen. Neben Elia, Elisa und Jesaja ist Jona einer der vier alttestamentlichen Propheten, auf die Jesus in seinen Reden Bezug nimmt. In Matthäus 12,41 vergleicht er Jonas drei Tage im Bauch des großen Fisches mit seinem eigenen Tod.

In Jona 2 erlebt Jona die Konsequenzen seines Ungehorsams. Gott lässt einen großen Sturm aufkommen. Jona kentert. Doch anstatt zu ertrinken schickt Gott einen großen Fisch, der ihn „verschluckt“. In unserem Kapitel ist Jona also im Fisch, bis Gott zum Ende dem Fisch befiehlt, ihn auszuspeien.

Bei unserem Text handelt es sich in gewisser Weise um einen „Jona-Psalm“, der entgegen der Erwartung aber nicht voll mit Anklagen ist, sondern ein Dankpsalm. Er bittet nicht einmal darum, gerettet zu werden, er bittet um nichts. Er ist Gott tief dankbar, dass er ihn vor dem Ertrinken gerettet hat. Er lobt Gott für seine Rettung aus dem „nassen Grab“.

Der Fisch soll den Todesabgrund verdeutlichen, in dem Jona sich befand. Durch das „Verschlingen“ wird der Eindruck verstärkt. In Jona 2 wird deutlich gemacht, dass Gott das Geschehen in der Hand hat. Auch die drei Tage und drei Nächte machen deutlich, dass in diesem Zeitabstand kein Überleben, nach menschlicher Sicht, möglich war.

Der Text für mich

Für mich ist Jonas Gebet sehr persönlich. Er wurde verschluckt von einem Tier, ja förmlich gefressen. Ein Zeichen des Todes. Doch bei Jona wurde aus dem Zeichen des Todes eine geniale Rettungsaktion Gottes! Obwohl Jona doch nichts von Gott wissen wollte, ist er ihm unglaublich nah. Gott bleibt nah. Was für eine Mut machende Zusage! Gottes Nähe, die nimmt er mir nicht, auch wenn ich mich gar nicht heilig fühle. Wie muss Jona sich in diesem Fisch, im Dunkeln, gefühlt haben? Wahrscheinlich waren da auf der einen Seite Glück, Freude über seine Rettung und Dankbarkeit und auf der anderen Seite der Schock darüber, gerade von einem Fisch verschluckt zu werden! Ich finde es erstaunlich, was für klare Gedanken Jona zu Gott in so einer Situation noch formulieren kann! Wie reagiere ich in gefährlichen Situationen, in denen sich mein Leben bedroht anfühlt? Jona ist gefangen in der Einsamkeit und in einer Pause. Er ist vom Schicksal „verschluckt“ worden und dort ändert sich sein Denken. Und Gott ist einfach nur da, bei ihm, ganz nah.

Der Text für dich

Starter

Das Gefühl von Verlassensein und Ausgrenzung erleben die meisten Kinder leider immer wieder. Nach einem Streit ziehen sich die Freunde zurück und wollen erst einmal nichts mehr mit dem anderen zu tun haben. Das ist eine Erfahrung, die die Kinder schon in verschiedenen sozialen Bezügen gemacht haben. So reagieren wir als Menschen. In der Geschichte ist es anders. Jona hat sich gewissermaßen mit Gott „gestritten“ und wollte nichts von ihm wissen. Doch Gott zeigt sich hier ganz anders: er bleibt Jona nah und lässt ihn nie im Stich. Wow! Wie genial ist das denn? Wir können Kindern hier deutlich zeigen, wie anders Gott ist. So viel liebevoller als wir es sind.

Checker

Auch für die Checker, also für die Kinder, die die Geschichte schon sehr oft gehört haben, ist es eine tolle Zusage, dass Gott nicht aufhört, uns nah zu sein. Auch wenn ich ihn vergesse, nichts von ihm wissen will, weil etwas passiert ist, das ich nicht verstehe und mich von ihm abwende, tut er das nicht. Das ist Gott einfach nicht möglich, weil er uns so liebhat. Wenn ich mich von Freunden im Streit verlassen fühle, gilt trotzdem von Gott her für mein ganzes Leben: Gott hört nicht auf, mir nah zu sein. Er verlässt mich nicht. In dieser Einheit möchten wir das Vertrauen der Kids darin bestärken, auch in schweren Zeiten zu erleben und zu wissen, dass Gott ihnen beisteht.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Fischmemory

Wir überlegen gemeinsam mit den Kindern, wie es in einem Fischbauch sein muss. Wie riecht es dort? Wie hört es sich an? Im Anschluss können die Kinder das „erleben“, indem wir sie an einem Fisch riechen lassen oder sie sanft mit Wasser besprühen.

Im Anschluss werden verschiedene Fischbilder und Fischarten benannt und gemalt. Dazu werden immer zwei gleiche Fische auf quadratische Kärtchen gezeichnet. Natürlich kann man auch Bilder von Fischen im Vorfeld ausdrucken oder mit den Kindern aus Zeitschriften und Katalogen heraussuchen. Die Bilder werden im Anschluss verdeckt hingelegt und damit Memory gespielt. Der Joker ist der große Wal, wer ihn als Paar findet, hat einen Extrapunkt.

Idee 2: Fischmasken basteln

Aus Papptellern werden mit den Kindern Fischmasken gebastelt. Am besten ist es, wenn jedes Kind eine Maske hat, damit bei der großen Fischparty (Verkündigung) viele Fische dabei sind. Die Kinder können einen „Fantasiefisch“ als Maske gestalten. Dazu werden aus dem Teller die Augen ausgeschnitten und die Masken mit Gummiband befestigt. Vorlagen für Fischmasken findet man im Internet. Jedes Kind hat dann die Möglichkeit, etwas über seinen Fantasiefisch zu erzählen. Wo lebt mein Fisch? Im Süßwasser oder Salzwasser, im großen, tiefen Meer oder in einem See? Was isst mein Fisch richtig gern?

Verkündigung

Erzählung aus der Sicht des Wals

Die große Fischparty

Der Raum ist verdunkelt und wird indirekt beleuchtet. Die Kids werden herzlich begrüßt. Sie sind heute beim größten Treffen der Fische, das (der Ort in dem du wohnst) je gesehen hat! Wenn Fischmasken gebastelt wurden, besteht jetzt die Möglichkeit, dass die Kinder ihren eigenen Fisch vorstellen. Wenn nicht, benötigen die Kinder jetzt vorbereitete unterschiedliche Fischmasken.

Deine Rolle ist die des Wals. Aus seiner Perspektive wirst du die Geschichte des Jona erzählen, seinen Namen, also „Jona“, aber nicht verwenden, sodass Kinder, die die Geschichte schon kennen, nicht gleich „aussteigen“.

Die Fische haben sich heute versammelt, da dem größten Fisch unter ihnen, dem Wal, in der letzten Woche etwas Merkwürdiges passiert ist. Die „Fische“ haben die Aufgabe, jedes Mal, wenn du das Wort „fischtastisch“ sagst (du kannst dir natürlich auch ein anderes Wort aussuchen), zu brummen. Die neuesten Forschungen haben nämlich ergeben, dass Fische sich tatsächlich so austauschen.

Hier ein Vorschlag zur Formulierung:

Liebe Schuppenträger und Flossentaucher! Danke, dass ihr heute alle gekommen seid zu unserer ersten Fischparty. Ich wünschte, wir hätten uns schon früher getroffen, aber eine besonders fischtastische Sache, die mir letzte Woche passiert ist, macht dieses Treffen besonders wichtig. Für uns alle ist es ja leider nicht Neues, das immer mehr Müll in unseren Meeren landet. Das ist echt alles andere als fischtastisch. Erst vor zwei Wochen habe ich einen Locher verschluckt und mein Essen konnte ich nur noch gelocht genießen. Was habt ihr denn schon einmal Merkwürdiges verschluckt? Antworten.

Ach du fische Neune. Das hört sich ja gar nicht gut an.

Eigentlich finde ich große Unwetter ja ganz fischtastisch, aber dieser Sturm letzte Woche war besonders.

An dieser Stelle kannst du die Unterwassermusik abspielen.

Ich hab echt die Stimme unseres großen Kapitäns gehört. Ihr wisst schon, von dem, der uns Fischies gemacht hat. Gott hat mit mir geredet. Total abgefahren! Er hat mir gesagt, dass ich nach drei riesigen Wellen meinen Mund einfach ganz groß aufmachen soll und mehr nicht. Den Rest sagt er mir dann später. Am Nachmittag wurde es dann immer dunkler, der Himmel hat sich zugezogen und wir Fischies wissen genau, was das heißt! Ein Sturm, aber das sah echt nicht lustig aus, oder? Dann plätscherte es auch schon fischtastisch aufs Meer, Regentropfen so groß wie eine fette Qualle. Dann kam sie schon, eine wirklich große Welle. Ich wollte gerade wieder ein bisschen höher tauchen, aber da kam dann schon Welle zwei auf mich zu. Und dazu dann die Dritte. Mir war es ganz Qualle und Seetang! Ich hatte solche Angst, was jetzt wohl kommt und hab einfach die Augen geschlossen und den Mund geöffnet. Auf einmal kam ein riesiger Kloß! So was hatte ich ja noch nie verschluckt! Danach hat unser Kapitän, Gott, gesagt, ich soll das, was auch immer es war, nach drei Tagen am Strand absetzen. Freunde, so etwas hatte ich ja noch nie erlebt! Ich wusste ja gar nicht, was ich da verschluckt hatte! Zappelig war das, aber das Beste kommt noch: Mein Essen hat geredet! Genauso wie wir Fischies! Stell dir doch mal vor, du isst was und auf einmal redet dein Essen mit dir. Und an dem, was der da geredet hat, wusste ich, dass es wohl ein Mensch sein muss. Echt interessante Dinge hat er erzählt mit so schönen Worten, das hat mein Herz total bewegt. Der Mensch hat versucht, vor unserem großen Kapitän, Gott, wegzulaufen. Aber das war wohl keine gute Idee. Nach drei Tagen hab ich ihn dann ganz sanft am Strand abgesetzt. Hab mir echt Mühe gegeben, dass er nicht im Seetang landet und vorher noch einen Schoko-Fisch genascht, damit er nicht so stinkt.

Wie der heißt, das weiß ich gar nicht. Aber seine Worte, die hab ich mir gemerkt. Ein anderer Fisch hat mir neulich erzählt, dass der Typ seine Story aufgeschrieben hat. Auch das, was er in meinem Bauch gesagt hat. Über mich liest man leider nicht so viel. Hört mal hier: Jona 2 vorlesen.

Also, meine Fischies, lasst euch gesagt sein, wenn Gott mit uns redet, hören wir besser zu. Ist mein fischtastischer Rat als Wal. Danke fürs Kommen. Nachher gibt’s noch Fischfutter für alle!

Die andere Idee

Erzählung mit Emojis

Der ganze Raum ist ebenfalls abgedunkelt, es gibt nur wenig Licht und in der Mitte hängt ein großes Zelt, der Fischmagen. Die Fische müssen einen Fischparcours durchlaufen und landen dann im Bauch des Wals. Die Geschichte wird hier mithilfe von Emojis erzählt. Das passende Emoji kann man sich unter emojipedia.org herunterladen. Das jeweils passende Emoji wird gezeigt und damit die Geschichte nacherzählt.#

Der Text gelebt

Wiederholung

Wenn du dich für die Erzählung aus der Sicht des Wals entschieden hast, dann kannst du jedem „Fisch“ eine gewisse Zeit geben um zu erzählen, was ihm in der Geschichte besonders gefällt. Wenn du dich dafür entschieden hast, die Geschichte mit Emojis zu erzählen, kannst du die Emojis hochhalten und die Geschichte damit wiederholen. Du zeigst die Bilder und die Kids können dazu die Geschichte erzählen.

Gespräch

Verschiedene Fragen werden auf Zettel in Fischform geschrieben. Die Kids können aus einem „Aquarium“ (einem Karton) eine Frage angeln und miteinander beantworten. Folgende Fragen können verwendet werden:

  • Wie muss sich Jona im Wal gefühlt haben?
  • Wolltest du auch schon einmal vor Gott davonlaufen?
  • Wann fühlst du dich Gott besonders nah?
  • Wann hast du das Gefühl, dass Gott dir nicht nah ist?
  • Was kann dir helfen, auch in schweren Situationen Gott nicht zu vergessen?

Im Anschluss an das Gespräch kannst du noch einmal den Schwerpunkt darauf legen, dass, wenn wir auch schwere Situationen haben und Gott im ganzen Sturm nicht sehen können, er uns trotzdem nah ist. Wie hätten die Kinder an Gottes Stelle reagiert? Wie reagieren wir, wenn Freunde einfach nicht tun, was wir sagen? Ist es nicht verrückt, dass Gott Jona gar nicht bestrafen will? Auch in seinem „Trotz“ ist er ihm nah und fängt ihn auf, gibt ihm einen sicheren Ort. Gott ist einfach immer wieder so anders, als wir ihn uns vorstellen. Viel liebevoller. Und auch, wenn wir Gott einfach mal vergessen, nichts von ihm wissen wollen, ist er uns nah.

Merkvers

Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu, und seine Treue ist groß.

Klagelieder 3,23 Luther17

Der Vers wird einmal laut gelesen. Danach werden kleine Papierwale ausgeteilt. Die Kinder schreiben den Vers personalisiert auf den Fisch und nehmen ihn mit nach Hause.

Gottes Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu für … (Name des Kindes) und seine Treue ist groß.

Der Leiter fasst zusammen: Vielleicht kannst du dir den Vers an dein Bett hängen oder an den Spiegel. Wenn du dann morgens aufwachst und den Vers liest, darfst du dir zu 100 Prozent sicher sein, dass Gott dir nah ist. Mit all seiner Liebe! Seine Versprechen gelten auch morgen früh wieder und bleiben bestehen.

Gebet

Das Popcorn-Gebet ist eine Möglichkeit der Gebetsgemeinschaft mit Kindern. Bei dieser Gebetsform „ploppen“ die kurzen Gebete der Kinder kurz auf, ähnlich wie Popcorn in der Mikrowelle. Am Anfang braucht es ein bisschen, um „warm“ zu werden, ähnlich wie beim Popcorn und dann „ploppen“ die Körner fast gleichzeitig auf. Die Kinder können in kurzen Gebeten sagen, wo sie sich Gottes Nähe wünschen oder bei welcher Aufgabe sie sich Gottes Beistand wünschen oder wofür sie ihm Danke sagen wollen.

Kreatives

Die Kinder können sich im Team eine Kordel drehen (Anleitungen gibt es hier: https://www.talu.de/kordel-selber-machen/). In der Schifffahrt haben sich die Seeleute einen Knoten in ein Seil gemacht, wenn sie sich an etwas erinnern wollten. Früher gab es ja noch keine Notizhefte. Die Kordel können die Kinder mit nach Hause nehmen und immer, wenn sie erleben, wie Gott ihnen nahe ist, einen Knoten in das Seil machen und sich in schweren Zeiten daran „festhalten“.

Spielerisches

Das Spiel Flaschendrehen kann mit einem großen Wal oder einem Seegegenstand (Seil, Anker, Angel) gespielt werden. Wen es trifft, der muss einen Auftrag erfüllen. Es gibt leichte Aufträge wie z. B. auf einem Bein stehen, ein Lied singen, Gedicht aufsagen, ein Glas Wasser holen … und schwerere Aufträge, wie z. B. sich fallen lassen (von zwei gehalten werden), mit verbundenen Augen durch den Raum geführt werden, ein Stück getragen werden, zu zweit mit jeweils einer Hand Schuhe binden …

Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir Hilfe brauchen oder in denen wir von anderen gebraucht werden!

Rätselhaftes

Rätselbild

Auf dem Bild seht ihr viele Fische. Immer zwei Fische sehen genau gleich aus. Welcher Fisch ist nur einmal vorhanden?

(T)extras

Lieder

Gott sagt mir zu

Vorwärts gehen mit dir zusamm‘

Spiele

Verschlungen!

Ein Kind ist der Wal und versucht, die anderen Kinder zu verschlingen. Dazu hat es einen Hula-Hoop-Reifen. Mit diesem geht es in einem abgesteckten Bereich auf „Futtersuche“. Schafft es das Kind, ein anderes Kind zu fangen, werden die Rollen getauscht. Als Variante 2 kann versucht werden, wie viel Futter ein Wal in einer bestimmten Zeit einfangen kann.

Geruchsmemory

In einem Walbauch hat es bestimmt nicht immer lecker gerochen. Nun sind die Nasen der Kinder gefragt. In einzelnen Boxen sind verschiedene Dinge versteckt, die Kinder können mit verbundenen Augen an den Boxen riechen. Erkennt das Kind, worum es sich handelt? Ideen für die „Füllung“ ist z. B. Curry als Gewürz, Rollmops, Zitrone, saure Gurken, Marmelade, Käse …

Magenschleim-Suppe

Dieses Spiel braucht ein bisschen Vorbereitung, ist aber super lustig! Im Bauch des Wals hat es bestimmt nicht nur merkwürdig gerochen, höchstwahrscheinlich war da auch alles voller Magenschleim-Glibber. Die Kinder können ihren Mut beweisen, indem sie in den Walglibber fassen und verschiedene Gegenstände herausfischen. Das können kleine Gegenstände sein oder sogar der Merkvers, der als Puzzle geschnitten in Ü-Eiern versteckt ist. Für den „Glibber“ musst du Speisegelatine in Wasser lösen und für den Ekelfaktor noch ein bisschen grüne Lebensmittelfarbe hinzufügen. Das Ganze kannst du dann in eine Wanne kippen und vor dem Start einmal mit dem Rührbesen durchmischen.

Kreatives

Als Snack kann es bei dieser Stunde Salzstangen in Fischform geben oder salzige Gummitiere in Fischform.

Ein tolles Video zur Kommunikation von Fischen gibt es von „Wissen macht Ah!“ hier: https://www.youtube.com/watch?v=RUdqIsBte0U.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Jona aus JUMAT 1/19. Zu jedem Kapitel des Jonabuches gibt es eine Einheit für Jungschargruppen. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

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