3 x 1 = 1 – Dreieinigkeit

… nicht auszurechnen, was das bedeutet

1. Vorbemerkungen

Für Teens ist Trinität eher unbedeutend, vielleicht nur ein kaum verstandener Lehrsatz aus dem Konfiunterricht. Dabei ist die Trinität ein Einblick in das Innerste Gottes. Deshalb ist dieses Thema nicht nur kognitiv, sondern auf der Herzebene zu vermitteln. Wichtig für die Vorbereitung ist, dass zuerst das eigene Herz der Mitarbeiter angesprochen wird. Genug Zeit und eine anbetende Haltung helfen dabei.

Ich bearbeite Dreieinigkeit sehr stark unter dem Aspekt der vollkommenen Liebesgemeinschaft zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. Die Teens können darauf gut vorbereitet werden, indem sie ein bis zwei Wochen vorher den Auftrag erhalten, verschiedene Ehepaare zu ihrem „Einssein“ (Mt 19,6 f.) zu interviewen. Mögliche Fragen: Wodurch drückt sich das „Einssein“ eurer Ehe aus? Was verbindet euch auch dann noch, wenn ihr total unterschiedlich seid?

2. Zielgedanke

Die Teens verstehen Dreieinigkeit als perfekte Liebesgemeinschaft, in die Gott sie mit einbeziehen will. Kreativ wird erarbeitet, was das für ihre Beziehung zu Gott und zu Menschen bedeutet.

3. Einführung inkl. Exegese

Trinitätslehre war in der Kirchengeschichte oft umstritten und ihr Verständnis heiß diskutiert. Es würde die meisten Teenager überfordern oder langweilen, hier auf Details einzugehen.

Eine Lehre der Trinität finden wir in der Bibel noch nicht. Es gibt aber viele Bibelstellen, in denen Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist vorgestellt wird. Schon bei der Schöpfung (1. Mose 1,2.26) oder bei der Begegnung Abrahams mit Gott (1. Mose 18,2) finden wir erste, aber noch recht unklare Hinweise auf die Trinität. Wirklich deutlich wird es mit dem Kommen Jesu Christi.

Bei Jesu Taufe werden alle Personen der Dreieinigkeit namentlich genannt, sind aber räumlich und in ihrem Handeln deutlich voneinander unterschieden (Mt 3,16-17). Dennoch bezeugt Jesus und ebenso seine Gemeinde, dass nur einer Gott ist (Mk 12,29 f.; Röm 3,30; 1. Tim 2,5; Jak 2,19).

Ein weiterer Hinweis ist, dass Jesus genau wie Gott als Herr (kyrios) bezeichnet wird (Phil 2,11), dass zu ihm gebetet wird (Apg 7,59; 1. Kor 1,2) und er sogar ausdrücklich Gott genannt wird (Joh 20,28; Hebr 1,8 f.). Ebenso ist auch der Heilige Geist Gott (Joh 4,24). Außerdem gibt es zahlreiche Aussagen in der Bibel, die Vater, Sohn und Heiligen Geist direkt nebeneinanderstellen (z. B. Mt 28,19; 1. Kor 12,4-6; Eph 4,4-6; 1. Petr 1,2).

Schon die frühesten Christen bekannten sich zu einem dreieinen Gott aus Vater, Sohn und Heiligem Geist: drei Personen, die gleich ewig, gleichwertig und alle göttlichen Wesens sind, und dennoch voneinander unterschieden werden müssen.

Veranschaulicht wird die Trinität gern mit den drei Erscheinungsformen von Wasser (Eis, Wasser, Dampf). Ein schönes Bild, aber die Einheit Gottes besteht nicht durch die gleiche göttliche „Substanz“ von Vater Sohn und Heiligem Geist, sondern in ihrer völligen Liebe und Hingabe aneinander.

4. Einstieg (12 Min)

Die Stühle werden in Dreiergrüppchen gestellt, sodass Dreierteams entstehen. Folgende Begrüßung wäre denkbar:

„Liebe Dreierteams, heute haben wir ein Teambuilding-Seminar mit dem erfolgreichsten, perfektesten Dreierteam in der Weltgeschichte – es ist der Star aller Dreierteams! Es ist der dreimal eine Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Ihn begrüßen wir als heutigen Gastgeber und Coach!“ (Lobpreislied oder Gebet)

Nach der Begrüßung wird auf den Titel der Gruppenstunde eingegangen. „3 x 1 = 1 … Dreieinigkeit – nicht auszurechnen, was das bedeutet.“ Was würde wohl euer Mathelehrer zu dieser Gleichung sagen? Könnt ihr die Gleichung irgendwie auflösen?

Die Dreierteams werden beauftragt, Dreieinigkeit nach ihrem Verständnis miteinander als lebendige Skulptur darzustellen. Gestaltungsmöglichkeiten sind Anordnung der Personen, Körperhaltung oder Gesichtsausdruck. Die Skulptur wird der Gruppe mit Titel und einer Kurzerklärung (zwei Sätze) vorgestellt. Die Leiter fotografieren sie.

5. Hauptteil (25 Min)

Der Hauptteil beginnt mit dem YouTube-Clip „Dreieinigkeit einfach erklärt“.

Nach dem Video tauschen die Teilnehmer aus, wie sie zur Trinitätslehre stehen. Dabei können die Leiter einige neutestamentliche Aussagen zur Dreieinigkeit Gottes einfließen lassen.

Dann wird der Schwerpunkt auf die besondere Beziehung der Dreieinigkeit gelegt. Zunächst wird das im Videoclip verwendete Bild von Wasser, Dampf und Eis hinterfragt:

„Ich habe ein Problem mit diesem Bild! Ich finde das gar nicht passend. Habt ihr eine Idee, was mich daran stört?“ (Problem: Gott wird als Substanz gedacht. Was macht Vater, Sohn und Heiligen Geist zu dem einen Gott? Was macht die Dreieinigkeit eigentlich aus? Was macht sie zu EINS?)

Zu einer ähnlichen Frage sollten die Teens in der Vorwoche Ehepaare interviewen. Was macht das „Einssein“ ihrer Ehe aus, was verbindet sie? Ergebnisse dieser Interviews werden auf Flipchart gesammelt. Ist Gottes Idee der Ehe ein Abbild seiner Dreieinigkeit?

Anschließend wird das Dreihasenfenster des Paderborner Doms gezeigt: „Drei Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei.“ Einen richtigen Hasen machen seine zwei langen Löffel aus! Wie funktioniert das hier?

Frage: Was drückt dieses Bild über die Dreieinigkeit Gottes aus?

Das Geheimnis der Dreieinigkeit ist die Liebe als vollständige Hingabe. Der Sohn verschenkt sich ganz an den Vater und empfängt alles von ihm. Der Vater übergibt alles dem Sohn und empfängt von ihm alle Ehre.

3 x 1 = 1 … Nur in der perfekten Liebesgemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist geht diese Rechnung auf. Gott ist die Liebe, die Liebe in Person ist (1. Joh 4,8.16). Er liebt nicht nur, hat Liebe nicht nur erfunden, sondern er ist Liebe in sich – in seiner Dreieinigkeit.

Diese dreieinige Liebe Gottes will sich ausbreiten, will nicht allein bleiben. Darum schafft Gott im Menschen (in dir) ein Gegenüber, dem er seine ganze Liebe schenkt. Er wünscht sich nichts sehnlicher als uns in die Liebesgemeinschaft von Vater, Sohn und Geist mit hineinzuziehen.

6. Abschluss (13 Min)

Die Teens machen nochmals ein kreatives Bild zur Fragestellung: „Wenn sich der dreieinige Gott, die perfekte Liebesgemeinschaft zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist, uns Menschen mit in seine Liebesgemeinschaft hineinziehen will – was bedeutet das für eure Beziehungen?“ (z. B. zu Gott, zu Freunden, zu einem späteren Ehepartner, zu Eltern, Senioren, älteren oder jüngeren Geschwistern …)

Stellt das kreativ dar (als lebendige Statue, Bild, Aufstellung …)! Hilfsmateriealien sind A2-Blätter, Wachsmalstifte, Seile, Tücher, Stellfiguren, Schminkfarbe … alles, was die Kreativität anregt.

Die Teens arbeiten mindesten zu dritt (5–8 Minuten). Ergebnis wieder der Gruppe mit einem Titel und einer Kurzerklärung (zwei Sätze) vorstellen. Die Mitarbeiter würdigen die Arbeit und heben hervor, wo die Darstellung das Thema besonders gut veranschaulicht.

Darstellung wieder fotografieren und mit Erster vergleichen: Was hat sich heute an euerm Verständnis der Dreieinigkeit verändert?

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