Hoffnung atmen

Angst – sie fühlt sich nicht gut an, aber sie gehört zum Leben dazu. Jeder Mensch hat Angst vor irgendetwas – vor bestimmten Situationen, Gefühlen, Tieren, Dingen, Dunkelheit… Wir kennen dieses Angst-Gefühl sicher alle, auch wenn wir nicht alle die selben Dinge fürchten.

Angst ist eigentlich eine gute Sache. Sie macht uns aufmerksam und sensibel. Sie dient uns als Warmsystem und macht uns klar, dass wir uns eventuell in einer gefährlichen Situation befinden und besonders aufpassen sollten. Sie kann uns auch leistungsfähiger machen, weil sie unsere Konzentration steigert.

Aber Angst kann uns auch lähmen. Sie kann uns das Gefühl vermitteln, wie wären ganz klein und hilflos, ohnmächtig oder ausgeliefert:

Angst vor Prüfungen kann z. B. dazu führen, dass wir nicht zeigen können, was wirklich in uns steckt.
Angst vor Konflikten und Streit kann zur Folge haben, dass wir uns nicht trauen, unsere Bedürfnisse zu äußern.
Angst davor zu Scheitern kann dazu führen, dass wir uns Dinge nicht zutrauen, obwohl wir sie eigentlich könnten.

Aber wie kann man gut mit seiner Angst umgehen? Wie schafft man es, dass Angst nicht lähmt und was kann dabei helfen, Ängste zu überwinden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieser Stundenentwurf.

1. Einstieg

Startet in eure Gruppenstunde mit der Begrüßung und einer Szene aus Harry Potter und der Gefangene von Askaban.

In diesem Buch/Film gibt es eine Szene, in der Harry Potter sich im Unterricht im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste seiner Angst stellt. Er begegnet unter der Aufsicht von Professor Lupin einem Irrwicht, der sich in den Gegenstand, das Tier oder die Person verwandelt, vor der Harry am meisten Angst hat. Allerdings wechselt der Irrwicht vor Harry seine Gestalt.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, lest die Szene vor oder schaut sie euch an.

Wieso ist das so? Was denkt ihr? Tauscht euch mal darüber aus.

Professor Lupin befragt Harry dazu und der antwortet, dass er zuerst an Lord Voldemort gedacht habe, vor dem er Angst hat. Dann hat er aber an die Dementoren von Askaban gedacht, vor denen er auch Angst hat. Für Professor Lupin zeigt das, dass Harry gar nicht vor einer bestimmten Person am meisten Angst hat, sondern vor der Angst selbst. Er hat Angst vor dem Gefühl – davor, wie die Angst ihn lähmen kann – wie sie seine Entscheidungen beeinflussen kann und wie sie seinen Mut unterdrückt.

2. Gesprächsimpulse

  • Könnt ihr Lupins Erklärung verstehen?
  • Könnt ihr euch vorstellen, dass es Harry wirklich so geht? Dass er wirklich am meisten die Angst selbst fürchtet? Geht es euch vielleicht sogar ähnlich?
  • Oder wovor habt ihr Angst?

Diesen letzten Punkt könnt ihr in der Gruppe im lockeren Gespräch bearbeiten und euch austauschen.

Eine weitere Möglichkeit ist, dazu kreativ zu werden. Das bietet sich besonders bei Gruppen an, die noch nicht so vertraut miteinander sind. Ihr könnt Bilder zu euren Ängsten malen oder Collagen gestalten und euch anschließend gegenseitig vorstellen.

Auch ein Austausch in einem stummen Gespräch ist denkbar. Dazu legt ihr ein großes Plakat in eure Mitte, auf das alle schreiben können, wovor oder in welchen Situationen sie Angst haben oder als Kind Angst hatten. Dabei könnt ihr euch auch gegenseitig kommentieren, dazu schreiben, wenn ihr die Ängste teilt oder auch Verständnisfragen auf diese Weise stellen und beantworten.

3. Ängste überwinden

  • Was hilft euch, mit eurer Angst umzugehen oder sie sogar zu überwinden?
  • Welche Ideen habt ihr? Was habt ihr vielleicht selbst schon ausprobiert?

Tauscht euch darüber aus und berichtet euch von euren Erfahrungen.

An dieser Stelle könnt ihr ganz praktisch ausprobieren, was euch selbst schon einmal geholfen hat und eure positiven Erfahrungen an die anderen weiter geben. Vielleicht gibt es zum Beispiel jemanden unter euch, der immer ein bestimmtes Lied singt, um sich von Angst abzulenken. Singt das Lied doch einmal gemeinsam, damit es alle kennenlernen und vielleicht beim nächsten Mal selbst im Kopf haben.

Falls ihr selbst nicht so viele Ideen habt, gibt’s hier noch mehr Vorschläge, aus denen ihr auswählen könnt:

Wenn man Angst hat, kann Ablenkung gut helfen.

Falls du nicht alleine bist, kann das jemand anderes übernehmen und dich durch Fragen und Aufgaben ablenken:

  • Nenn mir 5 Dinge, die du siehst.
  • Nenn mir 5 Dinge, die du hörst.
  • Nenn mir 5 Dinge, die du riechst.

Singen kann, wie gesagt, auch gut helfen und ablenken. Sicher fallen euch gute und einfache Lieder ein.

Auch Beten kann hilfreich sein. Welche Gebete oder Bibelverse oder Psalmen kennt ihr auswendig, sodass ihr sie abrufen könnt, wenn ihr Angst habt?

  • Psalm 23 ist sehr bekannt und sagt auch etwas über schwere Situationen im Leben.

Auch andere Bibelverse können neuen Mut verschaffen und uns daran erinnern, dass Gott bei uns ist, z. B.

  • Psalm 18,30: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
  • Psalm 121,3: Gott wird deinen Fuß nicht gleiten lassen und der dich behütet, schläft und schlummert nicht.
  • Apostelgeschichte 18, 9b-10a: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht. Denn ich bin mit dir und niemand soll sich unterstehen dir zu schaden.
  • Jesaja 40,31: Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Viele Menschen beten auch das Vater Unser, wenn sie selbst keine eigenen Worte für ihr Gebet finden.

Positive Gedanken helfen natürlich auch gegen Angst.

Ihr könnt euch Sätze zurecht legen, die ihr euch selbst sagen könnt, wenn ihr Angst habt:

  • Ich werde das schon schaffen!
  • Es ist gar nicht so schlimm!
  • Ich bin gut!
  • Ich bin stark!
  • Ich kann das!
  • Ich habe das schon einmal geschafft!

Atemtechniken können ebenfalls helfen und beruhigen. Ihr könnt sie einüben, damit ihr sie auch in Angst durchführen könnt:

  • Lege eine Hand auf deinen Bauch und atme tief durch die Nase ein. Spüre wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt. Versuch dich darauf zu konzentrieren. Atme dann ruhig durch den Mund wieder aus.
  • Atme durch deine Nase ein und zähle dabei im Kopf langsam bis 4. Halte die Luft kurz an und zähle weiter bis 6. Atme aus und zähle dabei langsam weiter bis 8.
  • Konzentriere dich auf deine Atmung und zähle deine Atemzüge.

Auch Entspannungsübungen können gegen Angst helfen. Für diese benötigst du allerdings ein wenig Zeit und Platz. Deshalb lassen sie sich nicht in allen Situationen durchführen. Du kannst sie aber zum Beispiel machen, bevor du dich in beängstigende Situationen begibst, wenn du das absehen kannst.

  • Lege oder setze dich bequem hin und schließe deine Augen.
  • Spanne dann nach und nach bestimmte Muskelgruppen für ca. 20 Sekunden an und lasse sie wieder locker.
  • Zuerst deine rechte Hand und deinen rechten Arm.
  • Dann deine linke Hand und deinen linken Arm.
  • Dann dein Gesicht, deinen Nacken, deinen Rücken, deinen Bauch, dein rechtes Bein und deinen rechten Fuß und zuletzt dein linkes Bein und deinen linken Fuß.

In manchen Fällen ist es vielleicht auch möglich Ängste anders zu deuten.

Wähle eine Situation aus, die dir Angst macht. Es kann zum Beispiel sein, dass du Prüfungen oder Referate als sehr bedrohlich und unangenehm empfindest – dass du Angst davor hast, durchzufallen oder schlechte Noten zu bekommen. Stelle dir diese Situation vor und versuche, in dich hinein zu hören: Was genau denkst du und fühlst du während dieser Situation? Schreib diese Gedanken und Gefühle auf.

Versuch jetzt deine Gedanken und Gefühle positiv umzuformulieren. Die Prüfungssituation kannst du zum Beispiel als bedrohlich empfinden oder als herausfordernd. Du kannst dort zeigen, was du gelernt hast. Es zählen auch nicht nur die Noten, sondern auch die Erfahrung, und du wirst mit jeder Prüfung besser werden.

So gelingt es dir vielleicht, etwas gelassener zu werden und mit positiveren Gedanken in die Situation zu gehen.

Es kann auch helfen, sich mit den Situationen, die Angst machen, besonders auseinanderzusetzen. Je öfter man solch eine Situation gut durchsteht, umso mehr wird die Angst nachlassen. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, wenn man Angst vor Hunden hat, sich öfter mal mit Bekannten zu treffen, die Hunde haben, oder im Tierheim auszuhelfen und mit Hunden in Kontakt zu kommen und so seine Angst vor diesen Tieren zu verlieren.Es gibt aber auch gute Gründe manche beängstigende Situationen nicht extra herbei zu führen, sondern zu vermeiden.

Genauso kann es aber in manchen Situationen auch sinnvoll und richtig sein, seine Angst vor bestimmten Situationen oder Dingen einfach anzunehmen. Akzeptiere deine Angst. Es ist in Ordnung Angst zu haben. Nicht jede Angst muss unbedingt bekämpft und überwunden werden.

4. Andachtsidee

Als Andachtsvorschlag bietet sich ein Vers an, der euch als Mitarbeiterin selbst vielleicht schon mal in einer beängstigenden Situation geholfen und euch Mut gemacht hat. Oder ihr wählt einen von den oben genannten Versen.

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Jona aus JUMAT 1/19. Zu jedem Kapitel des Jonabuches gibt es eine Einheit für Jungschargruppen. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Das Ziel

Starter

Gott kann scheinbar unmögliche Dinge tun. Er meint es gut mit mir. Auch aus Blödem kann er etwas Tolles machen.

Checker

Auch wenn Dinge passieren, die ich nicht verstehe, darf ich Gott vertrauen. Er verlässt mich nicht, bleibt bei mir.

Der Text an sich

Die Geschichte des Jona ist eine Geschichte, die voller Bewegung steckt! Jona läuft weg, das Meer tobt, er wird von einem Fisch verschluckt, ausgespuckt, macht sich auf den Weg nach Ninive. Und mitten in all dieser Action gibt es einen großen Ruhepunkt. Eine Pause. Jona im Fischbauch. Das ist der Bibeltext für heute.

Das Buch Jona lässt sich grob in zwei Teile aufteilen, Jonas Ungehorsam (Jona 1+2) und sein Gehorsam (Jona 3+4). Und auch vom Aufbau her ist Jona 2 dem 1. Kapitel sehr ähnlich. Am Anfang steht eine Notlage (Jona 1,4 und 2,4-7), auf das ein Gebet zu Gott folgt (Jona 1,14 und 2,2.8). Im Anschluss die Rettung (Jona 1,15 und 2,7) und ein Opfer und Versprechen an Gott (Jona 1,16 und 2,10). Unter den Propheten des Alten Testaments hat Jona eine „Sonderstellung“, denn er ist der einzige Prophet, der den Versuch wagte, von Gott wegzulaufen beziehungsweise seinem Auftrag zu entfliehen. Neben Elia, Elisa und Jesaja ist Jona einer der vier alttestamentlichen Propheten, auf die Jesus in seinen Reden Bezug nimmt. In Matthäus 12,41 vergleicht er Jonas drei Tage im Bauch des großen Fisches mit seinem eigenen Tod.

In Jona 2 erlebt Jona die Konsequenzen seines Ungehorsams. Gott lässt einen großen Sturm aufkommen. Jona kentert. Doch anstatt zu ertrinken schickt Gott einen großen Fisch, der ihn „verschluckt“. In unserem Kapitel ist Jona also im Fisch, bis Gott zum Ende dem Fisch befiehlt, ihn auszuspeien.

Bei unserem Text handelt es sich in gewisser Weise um einen „Jona-Psalm“, der entgegen der Erwartung aber nicht voll mit Anklagen ist, sondern ein Dankpsalm. Er bittet nicht einmal darum, gerettet zu werden, er bittet um nichts. Er ist Gott tief dankbar, dass er ihn vor dem Ertrinken gerettet hat. Er lobt Gott für seine Rettung aus dem „nassen Grab“.

Der Fisch soll den Todesabgrund verdeutlichen, in dem Jona sich befand. Durch das „Verschlingen“ wird der Eindruck verstärkt. In Jona 2 wird deutlich gemacht, dass Gott das Geschehen in der Hand hat. Auch die drei Tage und drei Nächte machen deutlich, dass in diesem Zeitabstand kein Überleben, nach menschlicher Sicht, möglich war.

Der Text für mich

Für mich ist Jonas Gebet sehr persönlich. Er wurde verschluckt von einem Tier, ja förmlich gefressen. Ein Zeichen des Todes. Doch bei Jona wurde aus dem Zeichen des Todes eine geniale Rettungsaktion Gottes! Obwohl Jona doch nichts von Gott wissen wollte, ist er ihm unglaublich nah. Gott bleibt nah. Was für eine Mut machende Zusage! Gottes Nähe, die nimmt er mir nicht, auch wenn ich mich gar nicht heilig fühle. Wie muss Jona sich in diesem Fisch, im Dunkeln, gefühlt haben? Wahrscheinlich waren da auf der einen Seite Glück, Freude über seine Rettung und Dankbarkeit und auf der anderen Seite der Schock darüber, gerade von einem Fisch verschluckt zu werden! Ich finde es erstaunlich, was für klare Gedanken Jona zu Gott in so einer Situation noch formulieren kann! Wie reagiere ich in gefährlichen Situationen, in denen sich mein Leben bedroht anfühlt? Jona ist gefangen in der Einsamkeit und in einer Pause. Er ist vom Schicksal „verschluckt“ worden und dort ändert sich sein Denken. Und Gott ist einfach nur da, bei ihm, ganz nah.

Der Text für dich

Starter

Das Gefühl von Verlassensein und Ausgrenzung erleben die meisten Kinder leider immer wieder. Nach einem Streit ziehen sich die Freunde zurück und wollen erst einmal nichts mehr mit dem anderen zu tun haben. Das ist eine Erfahrung, die die Kinder schon in verschiedenen sozialen Bezügen gemacht haben. So reagieren wir als Menschen. In der Geschichte ist es anders. Jona hat sich gewissermaßen mit Gott „gestritten“ und wollte nichts von ihm wissen. Doch Gott zeigt sich hier ganz anders: er bleibt Jona nah und lässt ihn nie im Stich. Wow! Wie genial ist das denn? Wir können Kindern hier deutlich zeigen, wie anders Gott ist. So viel liebevoller als wir es sind.

Checker

Auch für die Checker, also für die Kinder, die die Geschichte schon sehr oft gehört haben, ist es eine tolle Zusage, dass Gott nicht aufhört, uns nah zu sein. Auch wenn ich ihn vergesse, nichts von ihm wissen will, weil etwas passiert ist, das ich nicht verstehe und mich von ihm abwende, tut er das nicht. Das ist Gott einfach nicht möglich, weil er uns so liebhat. Wenn ich mich von Freunden im Streit verlassen fühle, gilt trotzdem von Gott her für mein ganzes Leben: Gott hört nicht auf, mir nah zu sein. Er verlässt mich nicht. In dieser Einheit möchten wir das Vertrauen der Kids darin bestärken, auch in schweren Zeiten zu erleben und zu wissen, dass Gott ihnen beisteht.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Fischmemory

Wir überlegen gemeinsam mit den Kindern, wie es in einem Fischbauch sein muss. Wie riecht es dort? Wie hört es sich an? Im Anschluss können die Kinder das „erleben“, indem wir sie an einem Fisch riechen lassen oder sie sanft mit Wasser besprühen.

Im Anschluss werden verschiedene Fischbilder und Fischarten benannt und gemalt. Dazu werden immer zwei gleiche Fische auf quadratische Kärtchen gezeichnet. Natürlich kann man auch Bilder von Fischen im Vorfeld ausdrucken oder mit den Kindern aus Zeitschriften und Katalogen heraussuchen. Die Bilder werden im Anschluss verdeckt hingelegt und damit Memory gespielt. Der Joker ist der große Wal, wer ihn als Paar findet, hat einen Extrapunkt.

Idee 2: Fischmasken basteln

Aus Papptellern werden mit den Kindern Fischmasken gebastelt. Am besten ist es, wenn jedes Kind eine Maske hat, damit bei der großen Fischparty (Verkündigung) viele Fische dabei sind. Die Kinder können einen „Fantasiefisch“ als Maske gestalten. Dazu werden aus dem Teller die Augen ausgeschnitten und die Masken mit Gummiband befestigt. Vorlagen für Fischmasken findet man im Internet. Jedes Kind hat dann die Möglichkeit, etwas über seinen Fantasiefisch zu erzählen. Wo lebt mein Fisch? Im Süßwasser oder Salzwasser, im großen, tiefen Meer oder in einem See? Was isst mein Fisch richtig gern?

Verkündigung

Erzählung aus der Sicht des Wals

Die große Fischparty

Der Raum ist verdunkelt und wird indirekt beleuchtet. Die Kids werden herzlich begrüßt. Sie sind heute beim größten Treffen der Fische, das (der Ort in dem du wohnst) je gesehen hat! Wenn Fischmasken gebastelt wurden, besteht jetzt die Möglichkeit, dass die Kinder ihren eigenen Fisch vorstellen. Wenn nicht, benötigen die Kinder jetzt vorbereitete unterschiedliche Fischmasken.

Deine Rolle ist die des Wals. Aus seiner Perspektive wirst du die Geschichte des Jona erzählen, seinen Namen, also „Jona“, aber nicht verwenden, sodass Kinder, die die Geschichte schon kennen, nicht gleich „aussteigen“.

Die Fische haben sich heute versammelt, da dem größten Fisch unter ihnen, dem Wal, in der letzten Woche etwas Merkwürdiges passiert ist. Die „Fische“ haben die Aufgabe, jedes Mal, wenn du das Wort „fischtastisch“ sagst (du kannst dir natürlich auch ein anderes Wort aussuchen), zu brummen. Die neuesten Forschungen haben nämlich ergeben, dass Fische sich tatsächlich so austauschen.

Hier ein Vorschlag zur Formulierung:

Liebe Schuppenträger und Flossentaucher! Danke, dass ihr heute alle gekommen seid zu unserer ersten Fischparty. Ich wünschte, wir hätten uns schon früher getroffen, aber eine besonders fischtastische Sache, die mir letzte Woche passiert ist, macht dieses Treffen besonders wichtig. Für uns alle ist es ja leider nicht Neues, das immer mehr Müll in unseren Meeren landet. Das ist echt alles andere als fischtastisch. Erst vor zwei Wochen habe ich einen Locher verschluckt und mein Essen konnte ich nur noch gelocht genießen. Was habt ihr denn schon einmal Merkwürdiges verschluckt? Antworten.

Ach du fische Neune. Das hört sich ja gar nicht gut an.

Eigentlich finde ich große Unwetter ja ganz fischtastisch, aber dieser Sturm letzte Woche war besonders.

An dieser Stelle kannst du die Unterwassermusik abspielen.

Ich hab echt die Stimme unseres großen Kapitäns gehört. Ihr wisst schon, von dem, der uns Fischies gemacht hat. Gott hat mit mir geredet. Total abgefahren! Er hat mir gesagt, dass ich nach drei riesigen Wellen meinen Mund einfach ganz groß aufmachen soll und mehr nicht. Den Rest sagt er mir dann später. Am Nachmittag wurde es dann immer dunkler, der Himmel hat sich zugezogen und wir Fischies wissen genau, was das heißt! Ein Sturm, aber das sah echt nicht lustig aus, oder? Dann plätscherte es auch schon fischtastisch aufs Meer, Regentropfen so groß wie eine fette Qualle. Dann kam sie schon, eine wirklich große Welle. Ich wollte gerade wieder ein bisschen höher tauchen, aber da kam dann schon Welle zwei auf mich zu. Und dazu dann die Dritte. Mir war es ganz Qualle und Seetang! Ich hatte solche Angst, was jetzt wohl kommt und hab einfach die Augen geschlossen und den Mund geöffnet. Auf einmal kam ein riesiger Kloß! So was hatte ich ja noch nie verschluckt! Danach hat unser Kapitän, Gott, gesagt, ich soll das, was auch immer es war, nach drei Tagen am Strand absetzen. Freunde, so etwas hatte ich ja noch nie erlebt! Ich wusste ja gar nicht, was ich da verschluckt hatte! Zappelig war das, aber das Beste kommt noch: Mein Essen hat geredet! Genauso wie wir Fischies! Stell dir doch mal vor, du isst was und auf einmal redet dein Essen mit dir. Und an dem, was der da geredet hat, wusste ich, dass es wohl ein Mensch sein muss. Echt interessante Dinge hat er erzählt mit so schönen Worten, das hat mein Herz total bewegt. Der Mensch hat versucht, vor unserem großen Kapitän, Gott, wegzulaufen. Aber das war wohl keine gute Idee. Nach drei Tagen hab ich ihn dann ganz sanft am Strand abgesetzt. Hab mir echt Mühe gegeben, dass er nicht im Seetang landet und vorher noch einen Schoko-Fisch genascht, damit er nicht so stinkt.

Wie der heißt, das weiß ich gar nicht. Aber seine Worte, die hab ich mir gemerkt. Ein anderer Fisch hat mir neulich erzählt, dass der Typ seine Story aufgeschrieben hat. Auch das, was er in meinem Bauch gesagt hat. Über mich liest man leider nicht so viel. Hört mal hier: Jona 2 vorlesen.

Also, meine Fischies, lasst euch gesagt sein, wenn Gott mit uns redet, hören wir besser zu. Ist mein fischtastischer Rat als Wal. Danke fürs Kommen. Nachher gibt’s noch Fischfutter für alle!

Die andere Idee

Erzählung mit Emojis

Der ganze Raum ist ebenfalls abgedunkelt, es gibt nur wenig Licht und in der Mitte hängt ein großes Zelt, der Fischmagen. Die Fische müssen einen Fischparcours durchlaufen und landen dann im Bauch des Wals. Die Geschichte wird hier mithilfe von Emojis erzählt. Das passende Emoji kann man sich unter emojipedia.org herunterladen. Das jeweils passende Emoji wird gezeigt und damit die Geschichte nacherzählt.#

Der Text gelebt

Wiederholung

Wenn du dich für die Erzählung aus der Sicht des Wals entschieden hast, dann kannst du jedem „Fisch“ eine gewisse Zeit geben um zu erzählen, was ihm in der Geschichte besonders gefällt. Wenn du dich dafür entschieden hast, die Geschichte mit Emojis zu erzählen, kannst du die Emojis hochhalten und die Geschichte damit wiederholen. Du zeigst die Bilder und die Kids können dazu die Geschichte erzählen.

Gespräch

Verschiedene Fragen werden auf Zettel in Fischform geschrieben. Die Kids können aus einem „Aquarium“ (einem Karton) eine Frage angeln und miteinander beantworten. Folgende Fragen können verwendet werden:

  • Wie muss sich Jona im Wal gefühlt haben?
  • Wolltest du auch schon einmal vor Gott davonlaufen?
  • Wann fühlst du dich Gott besonders nah?
  • Wann hast du das Gefühl, dass Gott dir nicht nah ist?
  • Was kann dir helfen, auch in schweren Situationen Gott nicht zu vergessen?

Im Anschluss an das Gespräch kannst du noch einmal den Schwerpunkt darauf legen, dass, wenn wir auch schwere Situationen haben und Gott im ganzen Sturm nicht sehen können, er uns trotzdem nah ist. Wie hätten die Kinder an Gottes Stelle reagiert? Wie reagieren wir, wenn Freunde einfach nicht tun, was wir sagen? Ist es nicht verrückt, dass Gott Jona gar nicht bestrafen will? Auch in seinem „Trotz“ ist er ihm nah und fängt ihn auf, gibt ihm einen sicheren Ort. Gott ist einfach immer wieder so anders, als wir ihn uns vorstellen. Viel liebevoller. Und auch, wenn wir Gott einfach mal vergessen, nichts von ihm wissen wollen, ist er uns nah.

Merkvers

Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu, und seine Treue ist groß.

Klagelieder 3,23 Luther17

Der Vers wird einmal laut gelesen. Danach werden kleine Papierwale ausgeteilt. Die Kinder schreiben den Vers personalisiert auf den Fisch und nehmen ihn mit nach Hause.

Gottes Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu für … (Name des Kindes) und seine Treue ist groß.

Der Leiter fasst zusammen: Vielleicht kannst du dir den Vers an dein Bett hängen oder an den Spiegel. Wenn du dann morgens aufwachst und den Vers liest, darfst du dir zu 100 Prozent sicher sein, dass Gott dir nah ist. Mit all seiner Liebe! Seine Versprechen gelten auch morgen früh wieder und bleiben bestehen.

Gebet

Das Popcorn-Gebet ist eine Möglichkeit der Gebetsgemeinschaft mit Kindern. Bei dieser Gebetsform „ploppen“ die kurzen Gebete der Kinder kurz auf, ähnlich wie Popcorn in der Mikrowelle. Am Anfang braucht es ein bisschen, um „warm“ zu werden, ähnlich wie beim Popcorn und dann „ploppen“ die Körner fast gleichzeitig auf. Die Kinder können in kurzen Gebeten sagen, wo sie sich Gottes Nähe wünschen oder bei welcher Aufgabe sie sich Gottes Beistand wünschen oder wofür sie ihm Danke sagen wollen.

Kreatives

Die Kinder können sich im Team eine Kordel drehen (Anleitungen gibt es hier: https://www.talu.de/kordel-selber-machen/). In der Schifffahrt haben sich die Seeleute einen Knoten in ein Seil gemacht, wenn sie sich an etwas erinnern wollten. Früher gab es ja noch keine Notizhefte. Die Kordel können die Kinder mit nach Hause nehmen und immer, wenn sie erleben, wie Gott ihnen nahe ist, einen Knoten in das Seil machen und sich in schweren Zeiten daran „festhalten“.

Spielerisches

Das Spiel Flaschendrehen kann mit einem großen Wal oder einem Seegegenstand (Seil, Anker, Angel) gespielt werden. Wen es trifft, der muss einen Auftrag erfüllen. Es gibt leichte Aufträge wie z. B. auf einem Bein stehen, ein Lied singen, Gedicht aufsagen, ein Glas Wasser holen … und schwerere Aufträge, wie z. B. sich fallen lassen (von zwei gehalten werden), mit verbundenen Augen durch den Raum geführt werden, ein Stück getragen werden, zu zweit mit jeweils einer Hand Schuhe binden …

Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir Hilfe brauchen oder in denen wir von anderen gebraucht werden!

Rätselhaftes

Rätselbild

Auf dem Bild seht ihr viele Fische. Immer zwei Fische sehen genau gleich aus. Welcher Fisch ist nur einmal vorhanden?

(T)extras

Lieder

Gott sagt mir zu

Vorwärts gehen mit dir zusamm‘

Spiele

Verschlungen!

Ein Kind ist der Wal und versucht, die anderen Kinder zu verschlingen. Dazu hat es einen Hula-Hoop-Reifen. Mit diesem geht es in einem abgesteckten Bereich auf „Futtersuche“. Schafft es das Kind, ein anderes Kind zu fangen, werden die Rollen getauscht. Als Variante 2 kann versucht werden, wie viel Futter ein Wal in einer bestimmten Zeit einfangen kann.

Geruchsmemory

In einem Walbauch hat es bestimmt nicht immer lecker gerochen. Nun sind die Nasen der Kinder gefragt. In einzelnen Boxen sind verschiedene Dinge versteckt, die Kinder können mit verbundenen Augen an den Boxen riechen. Erkennt das Kind, worum es sich handelt? Ideen für die „Füllung“ ist z. B. Curry als Gewürz, Rollmops, Zitrone, saure Gurken, Marmelade, Käse …

Magenschleim-Suppe

Dieses Spiel braucht ein bisschen Vorbereitung, ist aber super lustig! Im Bauch des Wals hat es bestimmt nicht nur merkwürdig gerochen, höchstwahrscheinlich war da auch alles voller Magenschleim-Glibber. Die Kinder können ihren Mut beweisen, indem sie in den Walglibber fassen und verschiedene Gegenstände herausfischen. Das können kleine Gegenstände sein oder sogar der Merkvers, der als Puzzle geschnitten in Ü-Eiern versteckt ist. Für den „Glibber“ musst du Speisegelatine in Wasser lösen und für den Ekelfaktor noch ein bisschen grüne Lebensmittelfarbe hinzufügen. Das Ganze kannst du dann in eine Wanne kippen und vor dem Start einmal mit dem Rührbesen durchmischen.

Kreatives

Als Snack kann es bei dieser Stunde Salzstangen in Fischform geben oder salzige Gummitiere in Fischform.

Ein tolles Video zur Kommunikation von Fischen gibt es von „Wissen macht Ah!“ hier: https://www.youtube.com/watch?v=RUdqIsBte0U.

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