Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichte von Nehemia:
Lektion 8: Nehemia 1,1-11 Schlechte Nachrichten für Nehemia
Lektion 9: Nehemia 2,1-20 Nehemia kommt nach Jerusalem
Lektion 10: Nehemia 3,1 – 4,17 Der Bau der Mauer
Lektion 11: Nehemia 5,1-13 Nehemia hilft den Armen
Lektion 12: Nehemia 6,1-19 Gott ist für mich!
Lektion 13: Nehemia 8,1-12 Das große Fest
Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:
Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.
Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Diese Themenreihe enthält die Entwürfe für Gruppenstunden zu Texten aus Apostelgeschichte 9-12. Sie beginnt mit der Bekehrung von Paulus und begleitet den weiteren Weg der ersten Christen und der ersten Gemeinden. Dabei stehen vor allem Paulus und Petrus im Mittelpunkt. Durch ihr Wirken und den Einsatz von weiteren Menschen breitet sich das Evangelium weit über Jerusalem hinaus aus.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.
Jesus setzt seine Pläne um. Wer mit ihm lebt und sich einsetzen lässt, kann gebraucht werden und erlebt Großes.
Mit Jesus zu leben bedeutet manchmal, im Vertrauen auf ihn Angst und Vorsicht zu überwinden und aufregende Dinge zu tun.
Vers 10+11: Der Jünger Hananias taucht hier zum ersten und letzten Mal in der Bibel auf. Und dennoch ist er wichtig. Er war in diesem entscheidenden Moment mutig und gehorsam. So war auch er beteiligt am Start der weltumspannenden Mission.
Jesus erscheint ihm ganz konkret. Er ist weder erschrocken noch erstaunt über die persönliche Anrede Jesu. Er antwortet direkt und stellt sich sofort zur Verfügung. Das spricht von einer persönlichen Beziehung und Verbundenheit.
So kann Jesus detailgenau Anweisungen geben, wo Hananias hingehen soll, was ihn erwartet und was er vorfinden wird.
Vers 12: Ebenso detailliert ist zuvor schon Saulus vorbereitet worden. Diese Berufung soll nicht an irgendwelchen Missverständnissen scheitern. Jesus will genau diesen Saulus mit seinen Fähigkeiten aussenden (siehe Vers 15).
Vers 13+14: Es ist einleuchtend, dass Hananias Bedenken hat, einfach zu diesem Christenverfolger Saulus zu gehen. Dessen gefährlicher Ruf war ihm vorausgeeilt. Von dem außergewöhnlichen Erlebnis des Saulus vor Damaskus weiß er nichts.
Vers 15: Wenn Jesus diesen Saulus als sein Werkzeug einsetzen will, widerspricht Hananias nicht und vertraut auf Jesus und seine Beurteilung.
Vers 16: Jesus wird seinem Boten nichts vorgaukeln. Er zeigt ihm gleich zu Beginn, was auf ihn zukommen wird: Leiden um Jesu willen.
Vers 17: Fast klingt es so, als würde Hananias Saulus mit einem Kosenamen begrüßen, indem er ihn „Bruder Saul“ nennt. (Katharina – Käte; Johannes – Hans; Maximilian – Max). Darin ahnt man, dass Hananias die Angst vor dem bösen Saulus verloren hat und ihn als Bruder, als Gleichgesinnten annimmt.
Hananias ist ein treuer Bote Jesu. Er richtet genau das aus, was der ihm aufgetragen hat. Diesem Auftrag aus Vers 12 fügt er noch den Zuspruch des Heiligen Geistes hinzu. Er hat als Beauftragter Jesu das Recht dazu, so wie wir heute z. B. bei einer Einführung eines neuen Mitarbeiters diesem den Heiligen Geist zusprechen.
Vers 18: Es ist als ob Saulus mit diesem Zuspruch aus einem totalen Rückzug wieder auftaucht, als ob das Leben ihn wieder zurückhat. Jetzt ist er bereit, das Neue anzupacken.
Hananias spielt eine kurze, aber bedeutungsvolle Rolle in der Geschichte der Weltmission, der Ausbreitung des Evangeliums Jesu. Er pflegt einen so direkten Umgang mit Jesus, dass er diese punktgenaue Dienstanweisung versteht und umsetzt. Nach einer kurzen Nachfrage vertraut er Jesus sofort und führt seinen Auftrag aus. So möchte ich gerne Gottes Willen verstehen und umsetzen.
Dass Hananias Jesus so gut versteht, ist die Wirkung des Heiligen Geistes in ihm. Der gibt ihm auch die Vollmacht, selbst Saulus den Heiligen Geist zuzusprechen. Er weiß, dass dies die entscheidende Kraft ist, die Saulus befähigen wird, seinen großen neuen Auftrag anzunehmen. Dies soll mir ein Vorbild sein, mich dem Wirken des Heiligen Geistes auszuliefern.
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sagen „Hier bin ich“. Es gibt so viel anzupacken, zu verändern, zu helfen, zu wagen. Das alles kann nicht geschehen, wenn sich alle nur zurückziehen und nur das tun, was ihnen gerade Spaß bringt. Gott hat dich mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die du für andere einsetzen kannst und sollst.
Was würdest du tun, wenn dich dein Klassenlehrer zu dem Schüler schickt, der der gefürchtetste Schlägertyp deiner Schule ist? Du warst bisher froh, dass er dich noch nicht ins Visier genommen hat. Dein Auftrag wäre, ihm zu sagen, dass er einen Orden für Fairness bekommt. So in etwa muss sich Hananias gefühlt haben.
Nur im Vertrauen auf Jesus kann Hananias diesen Auftrag ausführen. Er wagt es.
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sagen „Hier bin ich“. Es gibt so viel anzupacken, zu verändern, zu helfen, zu wagen. Das alles kann nicht geschehen, wenn sich alle nur zurückziehen und nur das tun, was ihnen gerade Spaß bringt, ansonsten sich in ihre wohlbehütete Welt zurückziehen. Gott hat dich mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die du für andere einsetzen kannst und sollst. Für Gott ist ein Glaube ohne diese Bereitschaft, sich einzusetzen sinnlos. Ein Glaube, der sich nicht im Verhalten, in Taten äußert, ist wertlos, tot.
Wenn Hananias nicht gehört, gehorcht hätte und nicht losgegangen wäre, hätte Jesus jemand anderen berufen. Aber Hananias hätte diese umwälzende Erfahrung nicht gemacht. Auch du kannst Spannendes erleben, wenn du zuhörst und befolgst, was Jesus dir sagt.
Die Jungscharler erhalten folgenden Auftrag:
„Geht zum Bürgermeister (oder einer anderen Person, die in erreichbarer Nähe des Jungscharraumes wohnt) und überreicht ihm einen Gruß unserer Jungschar. Sagt ihm, dass wir ihm alles Gute wünschen und für ihn und seine Arbeit beten. Ihr trefft ihn (genaue Adresse angeben). Wir haben euch schon angekündigt und er erwartet euch.“
Diese Aktion muss mit dem Bürgermeister, dem Chef der Feuerwehr o.Ä. oder einer entsprechend Respekt einflößenden Person, vielleicht auch dem Betreiber der Lieblingseisdiele von nebenan, der Angestellten im Reisebüro o.Ä. vorher abgesprochen werden.
Falls der Weg zur Adresse schwierig ist, begleiten die Mitarbeitenden die Gruppe bis fast vor das Haus, ziehen sich dann aber zurück und lassen die Jungscharler den Auftrag allein ausführen.
Alle Kinder bekommen einen kleinen Zettel und einen Stift. Alle schreiben ihre Namen drauf und knüllen ihn zu einer Kugel. Diese Kugeln werden in einen Korb gesammelt, gut gemischt und dann wieder ausgeteilt. Jeder hat nun den Namen eines Jungscharlers gezogen. Der Auftrag heißt nun, zu dem Kind mit dem gezogenen Namen zu gehen und ihm etwas wirklich Nettes zu sagen. Peinlich – aber so lautet der Auftrag. Wer traut sich – wer drückt sich?
Theaterstück
Das Theaterstück schließt an das Stück aus der Einheit „Vom Licht überwunden“ an. Der Raum ist verdunkelt, das Bühnenbild wird wiederhergestellt: Die Szene aus der Einheit „Vom Licht überwunden“ wird im Zeitraffer mit Stichworten aus dem Off wiederholt.
Saulus hockt am Boden, die Hände vor den Augen. Eine neue Person betritt die Bühne: Hananias.
Hananias: (steht einige Zeit abwartend da, sagt dann vorsichtig) Schalom Saulus, Friede sei mit dir!
Saulus: (hebt den Kopf, nimmt die Hände von den Augen, hält aber die Augen geschlossen) Hananias, du bist wirklich gekommen. Vor meinem inneren Auge habe ich dich schon gesehen und so sehr gehofft, dass du kommst.
Hananias: Ja, Bruder Saul, Jesus ist mir erschienen und hat mich zu dir geschickt. Er hat mir sogar die exakte Adresse gesagt, wo ich dich finden werde.
Saulus: Da wollte Jesus wohl kein Risiko eingehen.
Hananias: Apropos Risiko. Es war riskant für mich, hierherzukommen.
Saulus: Das verstehe ich vollkommen. Vor ein paar Tagen hätte es auch noch ganz anders ausgesehen. Alle Achtung, dass du da bist. Deinen Mut bewundere ich.
Hananias: Jesus hat mir versichert, dass er gerade dich brauchen kann. Keine Ahnung, wie das gehen soll, bei dir und deinem schlechten Ruf. Aber Jesus hat gesagt, dass du nicht mehr gegen ihn, sondern für ihn unterwegs sein wirst. Sogar zu den Leuten, die noch nicht unseren Gott kennen. Das wird nicht leicht werden für dich.
(Er legt seine Hände auf Saulus’ Kopf.)
Jetzt sollst du wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Er wird dich für deine Aufgaben stärken.
Saulus: (öffnet vorsichtig die Augen, öffnet sie nach und nach weit). Ich kann wieder sehen. Jesus hat zuerst meine inneren Augen geöffnet, dass ich ihn erkennen konnte. Ich war so verblendet und bin einem Irrlicht gefolgt. Jetzt weiß ich, dass Jesus Gottes Sohn ist, der Retter der Welt. Und jetzt hat er auch meine äußeren Augen wieder geöffnet, dass ich wieder sehen kann. Hananias, ich möchte mich auf den Namen Jesu taufen lassen. Von nun an will ich zu Jesus gehören.
Hananias: Das freut mich! Jetzt lass uns aber endlich etwas essen und trinken. Ich habe einen Bärenhunger. Du doch bestimmt auch, Saulus.
Saulus: Und wie!
(Lachend gehen die beiden ab.)
Ein Reporter der „Freien Presse Damaskus“ hat gehört, dass der berühmt-berüchtigte Saulus nach Damaskus kommen soll. Er postiert sich an den südlichen Ortseingang, um das Kommen zu beobachten. Er folgt Saulus bis zum Haus in der „Geraden Straße“, zum „Haus von Judas“. Was er dann sieht und belauscht, beschreibt er in einem Bericht für seine Zeitung.
Die Jungscharler lesen Apostelgeschichte 9, 8-19a und schrieben daraus einen spannenden Augen- und Ohrenzeugenbericht.
Die Geschichte wird in der Bibel ab Vers 10 bis Vers 16 nachgelesen. Dann wird unterbrochen und statt Vers 17 Folgendes gesagt: Aber Hananias ging nicht hin, denn er hatte Angst.
Stellt euch mal vor, wie es gewesen wäre, wenn Hananias nicht zu Saulus gegangen wäre.
Woher weiß man, dass es Jesus ist, der solche Impulse gibt?
Wer eng mit Jesus verbunden ist, lernt immer mehr, Jesu Stimme zu hören.
Wie hätte es weitergehen können, als Hananias nicht auf Jesus gehört hat?
Wie hätte es mit Saulus weitergehen können?
Was wäre, wenn jeder von uns ohne Scheu über Jesus reden würde, offen zu ihm stehen würde und für ihn leben würde?
Einleitend wird Folgendes gesagt: Wenn einer überschwänglich sagt: „Ich liebe dich! Ich würde für dich sogar durch den schlimmsten Schneesturm gehen!“ Und wenn du ihn einlädst, würde er sagen: „Ach, bei dem Regen mag ich nicht raus. Leider kann ich nicht kommen.“ Was sagt das über seine Liebe aus?
Nun folgt der passende Bibelvers:
So ist es mit dem Glauben: Wenn er allein bleibt und aus ihm keine Taten hervorgehen, ist er tot (Jakobus 2,17).
Es werden weitere Beispiele überlegt, die dem Bibelvers vorangestellt werden könnten, an denen man erkennt, dass fromme Sprüche nichts bringen, wenn sie nicht mit Taten bestätigt werden.
Das Lied „Herr gib uns Mut zum Hören“ wird gemeinsam gebetet. (Gemeinschaftsliederbuch Jesus unsere Freude, Nr. 440)
Auf einer einfarbigen Postkarte wird der Merkvers in Schönschrift geschrieben. Dafür verwenden die Jungscharler entweder ihre eigene Schreib- und Druckschrift oder erfinden selbst Formen. Im Internet gibt es ausführliche Beispiele und Anleitungen zu Handlettering.
Sternlauf-Rallye
Material: 10 durchnummerierte Briefumschläge, in denen sich jeweils eine Aufgabenbeschreibung befindet. Jeder Aufgabenumschlag gibt es nur einmal.
Vorbereitung: Aufgabe 10 vorher mit der Eisdiele absprechen.
Für jede Spielgruppe eine Klarsichthülle, in der sich ein „Ergebnisblatt“ und ein Bleistift befindet.
Die Kinder finden sich zu Gruppen, die aus jeweils 3-4 Teilenehmern bestehen.
Jede Gruppe sucht sich einen Gruppennamen und schreibt ihn auf das „Ergebnisblatt“. Der wird auch in den „Spielplan“ eingetragen.
Der Spielverlauf ist nun so:
Jede Gruppe bekommt einen Briefumschlag. Das wird auf dem „Spielplan“ vermerkt. Die Gruppe liest die darin befindliche Aufgabe, geht los, um die Aufgabe zu erfüllen, trägt das Ergebnis in das „Ergebnisblatt“ ein, kommt zurück, gibt den Briefumschlag zurück, die erledigte Aufgabennummer wird auf dem „Spielplan“ angekreuzt, die Gruppe erhält einen anderen Briefumschlag mit einer neuen Aufgabe, liest sie, geht los, usw., bis alle Aufgaben auf dem Spielplan angekreuzt sind.
Regeln: Das ist kein Wettspiel. Die Reihenfolge der Aufgaben ist egal. Es wird jeweils der Briefumschlag herausgegeben, der gerade da ist. Die Briefumschläge werden nicht untereinander weitergegeben. Die Aufgaben dürfen nicht an andere Gruppen verraten werden. Das Spiel endet, wenn die Zeit um ist oder wenn alle Gruppen alle Aufgaben erledigt haben.
Aufträge könnten sein:
Das Spiel endet, wenn alle Gruppen alle Aufgaben erledigt haben.
Wer kann diesen Satz lesen?
Ich will nicht mehr sagen: Ich kann das nicht
Ich bin sicher an der Hand des Vaters
Wenn man tut, was Gott gefällt
Egal, was kommt
Das will ich von Paulus lernen
Wenn ich dir vertrau, mein Gott
Miteinander packen wir’s
Viele unterschiedliche Meinungsmacher sind Irrlichter und verblenden uns. Jesus ist das wahre Licht, das den Durchblick schenkt.
Wer immer im Licht lebt, gewöhnt sich daran. Aber es leuchtet in immer neuen Facetten, die es zu entdecken gilt.
Vers 1: Saulus taucht in Apostelgeschichte 7,58 im Zusammenhang mit der Steinigung des Stephanus erstmalig auf. In Kapitel 22,3ff erzählt er später selbst seinen Lebenslauf.
Saulus ist ein hebräischer Name (Kurzform Saul), der im römischen Sprachgebrauch Paulus (heutige Kurzform Paul) heißt (vergleichbar mit Christa – Krista als skandinavische Variante). In den Kapiteln 9 bis 12 wird er mit dem hebräischen Namen betitelt. Ab Kapitel 13,9 wird im Zusammenhang mit dem Aufbruch zur ersten Missionsreise, also Jahre später, die lateinische Namensvariante verwendet. Das sprichwörtliche „vom Saulus zum Paulus“ hat keine biblische Grundlage.
Dieser Saulus ist zunächst ein leidenschaftlicher, ein glühender Gegner der Anhänger Jesu, weil er überzeugt ist, dass Jesus ein Gotteslästerer ist. Diese Leidenschaft drückt der Vers 1 in der Lutherübersetzung sehr deutlich aus.
Saulus kann nicht einfach losziehen, um die Christen gefangen zu nehmen. Er braucht dafür die Genehmigung des Hohepriesters, dem Oberhaupt der Juden. Vergleichbar ist diese Genehmigung mit einem Haftbefehl, der auch nur vom Staatsanwalt ausgestellt werden darf. Auch nur mit einer solchen Genehmigung dürfen heute Menschen verhaftet werden.
Wir merken daran, dass die Christenverfolgung nicht einfach eine fanatische Idee eines Einzelnen war, sondern von offizieller Seite genehmigt war.
Vers 2: Die Christen wurden anfänglich „Anhänger des neuen Weges“ genannt. Die GNB übersetzt das mit „Anhänger des neuen Glaubens.“
Vers 3-6: Jesus ist das Licht der Welt. Lies dazu Johannes 1,4+5+9; 3,19; 8,12; 12,46
Von diesem Licht wird Paulus „von seinem hohen Ross“ gestürzt, auf den Boden der Realität Jesu geworfen. Nachdem sich Jesus dem Saulus unmissverständlich vorgestellt hat, lässt er ihn da aber nicht als Abgestrafter liegen, sondern ermuntert ihn, wieder aufzustehen und den ersten Schritt unter seiner Regie zu machen.
Vers 7-8: Dieses Erlebnis ist keinesfalls als Hirngespinst eines Einzelnen misszuverstehen. Alle nehmen die Gegenwart Jesu wahr. Saulus sieht und hört, die Gefährten hören eindeutig eine Stimme. Alle sind überwältigt von der Gegenwart dieses Jesus, dessen Existenz sie ja noch bis gerade eben vehement abgelehnt haben. Saulus, der meinte, den Durchblick zu haben, ist blind, die anderen sprachlos. Ihr gesamtes Lebenskonzept ist auf den Kopf gestellt.
Vers 9: Jesus gibt Saulus Zeit, diese rigorose Veränderung zu verarbeiten. Das Essen und Trinken hat er eingestellt und auch das Sehen ist ausgeschaltet. So kann sich Saulus nun auf Jesus konzentrieren, auf ihn hören, sein Leben neu orientieren, auf ihn ausrichten.
Wenn man von einer Sache hundertprozentig überzeugt ist und sich sehr intensiv und auch noch öffentlich dafür einsetzt, ist es unheimlich schwer, sich radikal neu zu orientieren. Das kann nur durch eine noch stärkere Macht, wie durch Jesus, geschehen. Es fordert die felsenfeste innere Überzeugung, um auch vor anderen zuzugeben, bisher falschgelegen zu haben und nun anders zu denken. Es könnte ja als wankelmütig, unzuverlässig eingestuft werden. Kann man einem solchen Menschen noch trauen? Konrad Adenauer sagte jedoch einen für mich vorbildlichen Satz: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.“ Das zeugt von Größe. Diese Größe hatte auch Saulus.
Viele Menschen haben dir klargemacht, dass dieses Christliche, dieser Jesus nichts Richtiges sei. Das sei was für alte Leute und außerdem sind die Christen auch nicht besser. Und überhaupt ist doch sowieso alles einerlei. Davon bist du überzeugt und sagst das auch laut. Nun hörst du von Jesus. Das, was du jetzt hörst, ist neu, ganz anders, faszinierend. Du findest Jesus prima, du möchtest gerne zu ihm gehören. Aber was sollen denn jetzt deine Kumpels denken? Bisher hast du darüber gefrotzelt und nun glaubst du es selbst? Trau dich! Jesus hilft dir dabei.
Du bist schon immer in der Gemeinde, gehst jeden Sonntag zum Kindergottesdienst, gehst zur Jungschar. Das ist manchmal langweilig, nichts Besonderes. Dein Kopf ist voller Wissen über Gott, du kennst alle biblischen Geschichten auswendig. Aber es hat ansonsten nichts mit deinem Leben zu tun. Dein Herz bleibt kalt. Dir wünsche ich eine persönliche Begegnung mit Jesus, ein Erlebnis, das dich, wie den Saulus, so richtig umhaut. Ich wünsche dir einen Lichtstrahl von Jesus, der dein Herz aufrüttelt. Du kannst Jesus darum bitten und abwarten. Manchmal trifft es total überraschend ein.
Ein Mitarbeiter schlägt wahllos ein Lexikon auf und nennt willkürlich das erste Wort, das ihm auf der Seite in die Augen fällt. Z. B. „Preta“. Jeder schreibt nun eine Definition, eine Erklärung dieses Wortes auf. Z. B. „Karl Friedrich von Preta, lebte von 1879 bis 1950, langjähriger Geschäftsführer der Pretawerke in Königsberg.“ Einer nach dem anderen liest dann selbstbewusst und überzeugend seine Definition vor und behauptet, das sei die einzig richtige. Der Mitarbeiter liest dann die richtige Definition aus dem Lexikon vor. Wer von den Jungscharlern war am nächsten an der Wahrheit?
Auch falsche Lehren können so überzeugend dargestellt werden, dass andere sie glauben.
Per Beamer werden Bilder von Leuchttürmen an die Wand projiziert.
In der Zeit, als es für die Schifffahrt noch keine Navigationsgeräte gab, sollten Leuchttürme den Seefahrern den Weg weisen. Sie waren Leuchtfeuer und dienten der Positionsbestimmung und der Warnung vor Untiefen. Manchmal nutzten jedoch Piraten und Inselbewohner der Nordseeinseln den Leuchtturm, um Schiffe in die Irre zu führen. Wenn Schiffe dann auf Grund liefen und Schiffbruch erlitten, plünderten sie das Wrack.
So kann man auch durch falsche Meinungsmacher in die Irre geführt werden, von etwas überzeugt sein, das falsch ist.
Theaterstück
Die Fenster des Jungscharraumes sind verdunkelt, die Bühne ist zunächst mit gelbem Licht erhellt.
Zwei Mitarbeitende gehen zusammen auf der Bühne herum und unterhalten sich, ein Mitarbeitender steht verborgen, spricht später (evtl. über ein Mikrofon) die Stimme von Jesus.
Rufus: Saulus, heute so in Gedanken? Gute Laune hast du ja nicht gerade?
Saulus: Ist es denn zu fassen?! Wie soll ich gute Laune haben, solange diese Christen noch ihr Unwesen treiben? Die werden immer frecher. Wie können sie sich erlauben, solche Irrlehren zu verbreiten? Immer mehr Leute glauben diesen Unsinn. Jesus sei der Sohn von Gott?!? Dieser dahergelaufene Zimmermann aus Nazareth sei der verheißene Messias?!? Der hat die Leute ganz schön hinters Licht geführt. Wie soll so einer DER Messias sein? Wie kann so einer der Messias sein, wenn er sich einfach so von den Römern ans Kreuz nageln lässt und kläglich stirbt?! Dieser Jesus ist tot und damit Ende! Und jetzt sagen die auch noch (äfft die Christen nach) „nur, wer an diesen Jesus glaubt, kann vor Gott gerecht sein“! Die sind total verblendet! Aber ich habe den Durchblick. Ich lass mich nicht in die Irre führen. Und ich weiß, dass das, was die erzählen, Gotteslästerung ist! Diesem Theater werde ich heute ein Ende bereiten. Denen werde ich das Licht ausblasen. Hier in meiner Tasche habe ich die Erlaubnis vom Hohepriester, dass ich in Damaskus dieses Nest der Anhänger des neuen Weges ausräuchern darf. Ab heute ist Schl…
Der Strahler blendet grelles, weißes Licht – Saulus reißt die Hände vor die Augen und fällt um, behält die Hände vor den Augen. Rufus bleibt wie versteinert stehen.
Jesus aus dem Off: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
Saulus: Herr, wer bist du?
Jesus: Ich bin Jesus, den du verfolgst! Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.
Saulus: Rufus, hast du das gerade auch gehört?
Rufus: Ja, was war das denn? Wie kann dieser Jesus, den du „dahergelaufenen Zimmermann aus Nazareth“ nennst und der tot ist, aus dem Himmel reden? Das ist ein Ding! Und warum hältst du dir die Augen zu? Komm, steh auf. Wir wollen lieber tun, was dieser Jesus gesagt hat. Und nimm endlich die Hände von den Augen.
Rufus hilft Saulus beim Aufstehen. Saulus nimmt die Hände von den Augen.
Das Licht erlischt. Es ist dunkel im Raum.
Saulus: Aah! Ich kann nichts mehr sehen! Meine Augen! (Er hält die Hände wieder schützend vor die Augen.)
Rufus: Komm, ich bringe dich jetzt nach Damaskus. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht.
Das Licht wird grün, Saulus und Rufus gehen weiter.
Saulus: Wie konnte ich mich so irren? Aber es ist nicht zu widerlegen. Jesus lebt. Er hat mit mir gesprochen. Du hast es doch auch gehört?
Rufus: Ja, ganz deutlich. Unüberhörbar.
Saulus: Ich war total auf dem Holzweg, bin einem völlig falschen Denken gefolgt. Und die, die es richtig wussten, habe ich verfolgt. Ich wollte sie auslöschen. Aber sie hatten recht. Jetzt hat Jesus mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Es gibt ihn wirklich und er ist Gottes Sohn.
Rufus: Wir sind angekommen. Hier kannst du dich ausruhen.
Saulus hockt sich auf den Boden, die Hände vor den Augen. Rufus geht weg.
Die Geschichte wird in der Bibel gelesen. Es sind 6 Abschnitte zu erkennen:
1. Saulus und seine Begleiter reiten auf Pferden durch die Landschaft.
2. Das grelle Licht wirft Saulus vom Pferd.
3. Jesus spricht mit Saulus.
4. Saulus stellt fest, dass er blind ist.
5. Saulus wird von seinen Begleitern nach Damaskus geführt.
6. Saulus sitzt in einem Raum in Damaskus und grübelt.
Jeder bekommt ein Blatt Papier, das in vier Felder aufgeteilt ist. Dazu liegen Bleistifte und Buntstifte bereit.
Alle malen nun eine Bildergeschichte mit Sprechblasen.
Die Jungscharler versuchen, die Geschichte, die in der Verkündigung von Mitarbeitern gespielt wurde, nachzuspielen.
Wird „die andere Idee“ angewendet, werden die Bildergeschichten nachgespielt.
Ein großes Licht hat Saulus überwunden. Die Gruppe forscht in der Bibel nach, wer dieses Licht ist. Jesus selbst sagt es in Johannes 8,12.
Aus einer Konkordanz werden nun Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament aufgeschlagen, die von diesem Licht sprechen, z.B. 2.Samuel 22,29; Psalm 27,1; 119,105; Jesaja 2,9; 9,1; 60,1-3+20, Micha 7,8; Matthäus 4,16; Lukas 1,78+79; 2,32; 11,36; 1,4-9; Johannes 3,19; 8,12; 12,46; Apostelgeschichte 9,3; 26,18+23; Römer 2,19; 1.Johannes 1,5+7; 2,8
Die Bibelverse können im Spiel: „Bibel hoch“ aufgeschlagen werden:
Alle bekommen eine Bibel. Der Mitarbeitende hat eine Liste mit den Bibelstellen, die er zuvor aufgeschlagen und kurz notiert hat.
Alle schließen die Bibel, nehmen sie in die Hand und recken sie beim Kommando „Bibel hoch“ hoch. Der Mitarbeitende nennt eine Bibelstelle. Alle schlagen sie so schnell wie möglich auf. Wer sie gefunden hat, meldet sich. Der Erste liest die Stelle vor. (Wenn es immer der Gleiche ist, kann es auch der Letzte oder jemand sonst vorlesen.)
Dann wird kurz über den Inhalt des Verses gesprochen. Es wird deutlich, dass jeweils von Jesus die Rede ist, wenn vom „Licht“ gesprochen wird.
Jesus sprach zu den Leuten: „Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben“ (Johannes 8,12).
Der Bibelvers wurde schon vor der Jungscharstunde großflächig auf ein Plakat oder eine Tapetenrolle geschrieben. Der Raum ist dunkel. Das Plakat wird auf der Bühne entrollt, indem zwei Personen die Rolle an den Seiten festhalten und hochhalten.
Die Jungscharler lesen nun mithilfe ihrer Lampen (siehe Kreatives) den Bibelvers.
Danke, Jesus, dass du Wirklichkeit bist. Du bist nicht tot, sondern du lebst. Du hast dich damals dem Saulus ganz deutlich gezeigt. Wir bitten dich, dass wir dich auch echt erleben und erfahren können. Wir wollen so gerne auch dein Licht erleben, damit wir nicht mehr an dir zweifeln. Räume du bitte alles weg, was dein Licht von uns abhält. Und dann gib uns den Mut, umzukehren und das Leben mit dir zu wagen.
Leuchtzeichen
Material: leere Klorollen, bunte Papiere, Klebestifte, Scheren, Bleistifte, Frischhaltefolie, kleine Gummiringe, kleine Taschenlampen
Anleitung: Zuerst wird mit der Klorolle als Schablone ein Kreis auf ein dunkles Papier gezeichnet. Innerhalb dieses Kreises wird eine Form, eine Figur aufgezeichnet und ausgeschnitten. (Wenn das Leuchtzeichen bei „Spielerisches“ eingesetzt werden soll, muss jeder eine andere Form zeichnen.) Aus der Frischhaltefolie wird ein Kreis geschnitten mit ca. 10 cm Durchmesser. Die ausgeschnittene Form wird in die Mitte der Folie geklebt. Mit dieser Folie wird eine Öffnung der Klorolle abgedeckt und mit einem Gummiring befestigt. Die Form liegt also vor der Öffnung. Nun kann die ganze Papprolle mit buntem Papier gestaltet werden.
Diese bunten Rollen werden vor die Lampe gehalten. Die Form vor der Rolle wird im Lichtstrahl sichtbar sein.
Immer zwei Jungscharler tun sich zusammen.
Einer ihrer beiden „Leuchtzeichen“ kommt zum Einsatz. Beide betrachten das Zeichen, das die Form dieses Leuchtzeichens aussendet und prägen es sich ein. Dafür wird das Licht an die Wand geworfen. Ein Jungscharler leitet, der andere folgt dem Licht.
Der Raum ist verdunkelt. Alle schalten ihre Lampen ein und strahlen damit an die Wand, bewegen das Leuchtzeichen an den Wänden entlang. Ein Mitspieler folgt dem Zeichen seines Partners.
„Ich habe nur ein Angesicht. Es wird erhellt von fremdem Licht. Erhellt’s mich nicht, das fremde Licht, sieht man mich nicht.“
(Der Mond)
„Was ist der Unterschied zwischen Planeten und Sternen?“
(Planeten scheinen nur, wenn sie von der Sonne beschienen werden, Sterne leuchten aus sich heraus.)
Wer schafft es, den anderen zu überzeugen?
Die Jungschar teilt sich in zwei Parteien auf. Einer ist der Moderator, der auf die Zeit und auf eine gepflegte Streitkultur achtet.
Die 1. Partei ist überzeugt davon, dass Rechtschreibung wichtig ist.
Die 2. Partei ist überzeugt davon, dass es egal ist, wie man schreibt.
Die Parteien sitzen sich in Gruppen gegenüber. Zunächst denken sich die Parteien intern in ihre Überzeugung hinein. Dann wirft der Moderator ein Geldstück um auszuknobeln, welche Partei beginnen und die erste Behauptung sagen darf. Dann hat jede Partei höchstens eine Minute Redezeit, in der sie ihre Meinung sagen darf. Danach kommt die Gegnerpartei zu Wort.
Wenn einer seine Meinung ändert, also die Meinung der anderen Partei annimmt, wechselt er den Sitzplatz, setzt sich zur Gegnerpartei.
Welche Partei schafft es in der gegebenen Zeit, die meisten zu überzeugen?
Paillettenkugeln
Material: Styroporkugeln, kurze Stecknadeln, bunte Pailletten, Faden, Nähnadel, lange Stecknadeln mit rundem Kopf
Die Pailletten werden mit den kleinen Stecknadeln dicht an dicht rund um die Styroporkugel gesteckt. Zum Schluss wird ein langer Faden auf die Nähnadel gefädelt. Damit werden viele Pailletten aufgefädelt. Dieser bunte Faden wird nun an eine lange Stecknadel gebunden. Diese wird tief in die Styroporkugel eingesteckt.
Wenn man diese Kugel an dem Faden an ein Fenster hängt, durch das die Sonne scheint, wird sich das Sonnenlicht in den Pailletten brechen und bunte Punkte ins Zimmer schicken.
Samstag um die Mittagszeit;
ca. 15-20 Uhr (als es dunkel wurde mit Flutlichtern)
Vier erfahrene Kletterer pro Schicht. Zwei oben auf dem Kirchturm, zwei unten zur Einweisung und Ankleidung. Wir hatten also ca. acht Personen die sich abwechselten.
Ein Treffen zur Erprobung: Wir haben im Team die Abseilaktion getestet.
An der ChurchNight selbst: 1 Stunde Aufbau; 5 Stunden Abseilen; 0,5 Stunden Abbau
Ein Termin zum Test ist unbedingt erforderlich. Wir haben uns dafür Unterstützung von einem örtlichen Kletterladen geholt. Der ausgebildete Klettertrainer hat uns eingewiesen.
Im Team sollten alle Beteiligten Klettererfahrung haben. Die Ausrüstung muss auf Sicherheit geprüft werden.
Uns ist beim Test aufgefallen, dass durch das Umlenken des Seiles der Sandstein am Kirchturm beschädigt wird, so dass wir ein Brett als Schutz für den Sandstein anbringen mussten.
Da der Kirchturm in Calw sehr hoch ist, gab es wirklich einen Nervenkitzel.
Unbedingt muss eine Absprache mit den Verantwortlichen bezüglich einer Erlaubnis für die Abseilaktion am Kirchturm getroffen werden (evt. Dekan, Pfarrer, Kirchengemeinderat, Stadt, Bürgermeister,…).
Versichert waren wir über das EJW Bezirk Calw.
Unten wurden die Klettergurte angelegt und die Einweisung gemacht. Wenn dies geschehen ist, durfte die Person alleine den Kirchturm über das Treppenhaus hochsteigen. Man musste solange unten warten, bis die vorherige Person im Seil hängt, so dass oben auf dem Kirchturmbalkon kein Stau entsteht und somit auch das Stresspotenzial kurz vor dem Abseilen minimiert ist.
Oben wurden dann nochmals die Klettergurte überprüft, das Seil angelegt und dann ging es los.
Bei unserer Aktion durfte sich niemand selbst abseilen. Man wurde abgeseilt, d.h. nach der Übersteigen der Brüstung (für mich der Moment mit dem größten Nervenkitzel) gab es kein zurück mehr. Gleichmäßiges Abseilen von oben kann die Angst minimieren. Zurück auf die Plattform zu kommen, war bei unserem Kirchturm technisch nicht möglich.
Leider war die Calwer Innenstadt an diesem Samstagmittag wenig bevölkert und unser Programm war an die Laufkundschaft in der Stadt gerichtet. Es war zwar immer was los, aber es hätte auch noch mehr sein dürfen.
Geschultes Personal, Klettergurte, Kletterhelme, Kletterseile,
Karabiner, Absperrseil, Biertische und Bistro, evt. Flutlichter, Flyer mit Angeboten der Kirchengemeinde bzw. Einladungen
Jeder soll gut mit seinen Mitmenschen umgehen.
Wir sollen gut miteinander umgehen und für Schwache einstehen.
Historischer Rückblick: Ca. 600 vor Christus wurde Jerusalem vom babylonischen König Nebukadnezar II. erobert. Daraufhin wurde ein großer Teil der Bevölkerung nach Babylon verschleppt und dort angesiedelt. Im Jahr 539 vor Christus eroberte der Perser Kyros auf friedlichem Wege Babylon. Infolgedessen ließ Kyros die Juden wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. Nehemia war ein Nachkomme von Judäern, die nach Babylon verschleppt wurden, aber nach der Befreiung durch Kyros nicht nach Palästina zurückkehrten. Er machte stattdessen Karriere am persischen Hof und wurde Mundschenk des Königs (Nehemia 1, 11). Diese Position nutzte er, denn es war ihm ein Anliegen das zerstörte Jerusalem wiederaufzubauen. Der König ließ ihn mit einer Leibgarde dorthin eskortieren, wo unter Nehemias Führung die Stadtmauer wieder repariert wurde. Es gab viele Anfeindungen von außen und auch das Miteinander sah zu dieser Zeit nicht hervorragend aus. Armut bestimmte den Alltag vieler, so dass manche sogar ihre Ländereien und Kinder verpfändeten (oder sogar verkauften), um etwas zu essen kaufen zu können. Nehemia wollte die verkauften Sklaven wieder freikaufen.
Unsere Bibelstelle: Nehemia ist unglaublich wütend als ihm zu Ohren kommt, dass Leute aus dem eigenen Volk sich an diesen Machenschaften bereichern und die Armut und Wehrlosigkeit anderer ausnutzen. Während er versucht seinem Volk zu helfen und die Stadt wiederaufzubauen, suchen andere nur nach ihren eigenen Vorteilen und lassen ihre Mitmenschen links liegen. Das brachte ihn zum Platzen. Er stellte die führenden Männer zur Rede und berief eine ganze Volksversammlung ein. Dort redete er auf die Menschen ein, dass sie als Volk doch eigentlich zusammenhalten müssten – und damit hatte er Erfolg. Die Leute, die anderen etwas geliehen haben, haben einfach die Schulden erlassen. Das muss man sich einmal vorstellen – in der Zeit einer Hungersnot. Wie erleichtert müssen alle gewesen sein, die plötzlich aus ihrer Schuldenfalle befreit waren. Das kann man sich ein bisschen so vorstellen, wie wenn heutzutage jemand einen Kredit bei der Bank aufnimmt, weil er mit seiner Arbeit nicht genug verdient, um seine Familie ernähren zu können. (Das fällt uns in Deutschland schon schwer genug sich das vorzustellen.) Und plötzlich sagt die Bank von jetzt auf gleich, dass er weder den Kredit noch die Zinsen oder andere Nebenkosten zurückzahlen muss. Was für ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die Liebe zum Nächsten.
Oft bin ich in meinem Leben und meinen Problemen so gefangen, dass ich gar nicht mitbekomme, was alles um mich passiert. Wenn ich viel zu tun habe, erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich z. B. darüber nachdenke, ein Treffen mit einem Freund abzusagen, weil es mir in diesem Moment wie Zeitverschwendung vorkommt. Vielleicht kennst du das aus deinem Leben auch. Gerade in solchen Situationen ist es wichtig kurz innezuhalten. Habe ich mich so festgefahren, dass ich nur noch auf mich fokussiert bin? Sehe ich die wertvolle Zeit mit Freunden wirklich als Zeitverschwendung an? In unserer Bibelstelle ist die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitmenschen extrem. Doch ich denke, unsere Rücksichtslosigkeit beginnt schon im Kleinen, wenn wir anfangen, immer öfter Ich-zentriert zu denken und unsere Mitmenschen unseren eigenen Wünschen und Zielen weichen müssen. Gott wünscht sich allerdings einen liebevollen Umgang von uns untereinander. Natürlich darf man auch an sich denken und muss nicht komplett selbstlos leben. Doch wir sollten immer wieder überlegen: Gehe ich mit meinen Mitmenschen noch so um, wie Gott es sich von mir wünscht?
Rücksichtslosigkeit ist ein Thema, das Kindern in ihrem Alltag auf unterschiedliche Weise begegnet. Einerseits erleben sie selbst, dass andere Kinder rücksichtslos mit ihnen umgehen und ihnen beispielsweise beim Spielen oder in der Schule etwas wegnehmen, weil sie es selbst haben wollen und nur an sich denken. Genauso gehen die Kinder aber auch selbst rücksichtslos mit anderen um, denken nur an sich und überlegen nicht, wie es dem anderen mit der Situation geht. Gott möchte, dass die Kinder sich nicht nur selbst im Blick haben, sondern darüber nachdenken, wie es unseren Freunden und Mitmenschen geht.
Auch für Kinder die schon viel von Jesus wissen, ist Nächstenliebe ein Thema, das ihnen im Alltag begegnet und sie herausfordert. Auch sie stehen vor der Gefahr vor allem sich selbst im Blick zu haben und den eigenen Vorteil zu suchen. Gott wünscht sich von ihnen, dass sie gut mit ihren Mitmenschen umgehen und mit offenen Augen durch die Welt gehen. Das bedeutet darauf zu achten, wo sie anderen helfen können. Dabei können sie erleben, dass es Freude macht anderen zu helfen und gleichzeitig selbst Hilfe zu bekommen.
Idee 1: Give a little love
Das Musikvideo von Noah and the Whale zu ihrem Lied „Give a Little Love” kann der perfekte Einstieg ins Thema sein. Das Lied ist auf Englisch, doch die Bilder drücken viel aus.
Für ein besseres Verständnis des Videos, danach darüber austauschen und noch einmal verdeutlichen, dass es gar nicht schwer ist auf seine Mitmenschen zu achten und ihnen zu helfen.
Idee 2: Schwieriger als gedacht
Jedes Kind bekommt einen Faden, der gerade so um das Handgelenk passt, dass er noch zugeknotet werden kann. Dann müssen die Kinder so schnell wie möglich versuchen, sich den Faden selbst als Armband um den das Handgelenk zu knoten. (Dabei kann die Zeit gestoppt werden). Wenn es manche Kinder nicht schaffen, ist das nicht schlimm. Das Spiel kann nach einer Minute schon beendet werden.
Danach bilden die Kinder Zweiergruppen und das Spiel wird erneut gespielt. (Auch hier kann wieder die Zeit gestoppt werden.) Logischerweise sind die Kinder durch die gegenseitige Hilfe viel schneller als davor und es geht viel leichter.
Genauso ist es in unserem Leben. Wenn wir nicht so sehr auf uns selbst fokussiert sind, sondern anderen helfen und uns helfen lassen, können viele Dinge schneller und unkomplizierter laufen.
Verkündigungsart: Erzählung
Es soll darum gehen, den Kindern die Geschichte und die damaligen Zustände zu verdeutlichen. Deshalb erzählt der Geschichtenerzähler aus der Sicht eines armen, hart arbeitenden Mannes oder einer Frau in der heutigen Zeit.
Der Jungscharleiter/Geschichtenerzähler kommt absichtlich ein wenig verspätet (wenn es genug andere Mitarbeiter gibt, die pünktlich da sind). Völlig aus der Puste und durch den Wind setzt er sich auf einen Stuhl. Am besten trägt er alte, sichtlich oft gebrauchte Kleidung. Aus seinem Rucksack holt er eine Wasserflasche, in der nur noch ein paar Schlucke drin sind und kippt sie gierig runter. Dann beginnt er zu erzählen:
„Mist. Das war mein letztes Wasser. Wenn ich Glück habe, verdien ich morgen genug, um mir wieder ein neues Wasser zu kaufen. Tut mir übrigens leid, dass ich jetzt erst gekommen bin. Allerdings musste ich den ganzen Tag arbeiten und um ehrlich zu sein, eigentlich hätte ich auch jetzt noch weiterarbeiten müssen, um genug Geld zu verdienen.
Es ist gerade echt nicht leicht in meinem Leben. Wisst ihr, das Brot wird immer teurer, aber ich verdiene gefühlt immer weniger. Immer öfter muss ich mit knurrendem Magen ins Bett gehen. Meinen Kindern möchte ich ein sorgenfreies Leben schenken, aber momentan ist das einfach nicht möglich. Ich gebe schon fast alles von meinem verdienten Geld für ihr Essen aus. Meine Frau und ich werden immer dünner und schwächer. Aber trotzdem müssen wir beide arbeiten, so viel wir können.
Vor ein paar Wochen war es dann sogar so schlimm, dass ich zu einem der reichsten Männer der Stadt gegangen bin, um ihn nach Geld zu fragen. Wir brauchten das Geld, damit wir unseren Strom bezahlen konnten. Wir waren schon ein paar Monate im Rückstand. Hätten wir das Geld nicht gezahlt, hätte uns der Energieversorger die Leitung dicht gemacht. Dann wären wir im Kalten gesessen und hätten auch nicht mehr kochen können – wobei es inzwischen sowieso nicht mehr gibt als einmal am Tag Reis und Bohnen. Und so geht es nicht nur meiner Familie. Der ganzen Nachbarschaft, ja – fast der ganzen Stadt geht es so.
Als ich dann bei dem reichen Mann war, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Bei ihm gab es die köstlichsten Speisen. Schnitzel mit Pommes, einen Schokoladenbrunnen mit ganz viel Obst und eine riesige Torte! So etwas habe ich schon locker seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Außerdem hatte er Hausangestellte. Ein paar haben geputzt, andere gekocht und ein paar kümmerten sich um den Garten.
Ich erklärte dem reichen Mann mein Problem und er sagte: „Alles klar. Du bekommst Geld von mir. Ich gebe dir 10.000€ – dafür gehört dein Haus allerdings mir. Monatlich zahlst du mir dann bitte 500€ Miete.“
In diesem Moment war ich wirklich verzweifelt. Also nahm ich das Angebot an. Beim nach Hause laufen rechnete ich nach und mir fiel auf, dass ich in nur einem Jahr schon 6.000€ Miete an den reichen Mann zahlen muss. Deshalb legte ich diese auf die Seite, damit er uns nicht aus dem Haus rausschmeißt. Einen Teil von den restlichen 4000€ musste ich an unseren Stromversorger zahlen, einen anderen Teil für unseren Wasserversorger und der Rest ging für Essen drauf, das jetzt schon wieder weg ist. Was soll ich denn jetzt tun?! Ich weiß nicht mehr wie es weitergeht …“
Der Geschichtenerzähler verlässt betrübt den Raum. Nach ein paar verstrichenen Sekunden reist er freudestrahlend die Türe auf und kann sich kaum halten zu erzählen, was passiert ist.
„Leute!! Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe keine Schulden mehr!!! Der reiche Mann kam eben zu mir und hat sie mir einfach erlassen. Und nicht nur das, er hat mich mit meiner Familie sogar zu sich zum Schnitzel- und Pommesessen eingeladen! Da war wohl heute eine Versammlung, bei der alle mächtigen und reichen Menschen der Region waren. Ein Mann namens Nehemia hat denen dann richtig den Ofen eingeheizt und ihnen gesagt, dass die Reichen doch nicht so mit ihren Mitmenschen umgehen können. Er sagte, dass sie alle ein großes Unrecht begehen und es nicht das ist, was Gott sich wünscht. Deshalb forderte er sie auf uns Armen die Schulden zu erlassen. Und wisst ihr was? Die ganzen Reichen haben es getan! Mein Haus gehört wieder mir und ich durfte das restliche Geld behalten! Außerdem werde ich bei meiner Arbeit wieder viel gerechter bezahlt – so, dass ich mir keine Sorgen machen muss, wie ich meine Familie ernähren soll. Das ist der absolute Hammer! Dieser Nehemia ist wirklich cool! So sollte sich jeder für andere einsetzen.“
Damit die Kinder den Bezug zu Nehemia besser verstehen, sollte anschließend der Bibeltext noch zusammengefasst werden und in Verbindung mit dem gebracht werden, was eben vorgespielt wurde.
Diese Geschichte kann alternativ auch als Schattenspiel vorgespielt werden. Dazu benötigt es eine Leinwand (und etwas, um diese zu befestigen), einen Baustrahler oder Tageslichtprojektor und mindestens drei Pappfiguren, mit denen das Schattenspiel gemacht werden kann.
Anhand der Bibelstelle kann diese Geschichte dann nachgespielt werden. (Mindestens) ein armer Mann kommt zu Nehemia und schüttet sein Herz vor ihm aus, wie schwer die Lage gerade ist. Nehemia wird dabei zunehmend wütender. Daraufhin geht er zu (mindestens) einem reichen Mann und stellt ihn zur Rede – wie in der Bibelstelle. Dieser erlässt letzten Endes dem armen Mann seine Schulden.
Der Mitarbeiter liest zusammenfassende Sätze über die Geschichte vor – dabei sind manche wahr und andere falsch (zum Beispiel: Nehemia war fröhlich, weil die Menschen sich immer halfen / die Armen hatten es schwer sich und ihre Familie zu versorgen, …) Sind die Sätze wahr, dürfen die Kinder sitzen bleiben. Sind sie jedoch falsch, bekommt das Kind, das als erstes vom Stuhl aufgesprungen ist, einen Punkt.
Bevor die Kinder kommen, wird unter jeden Stuhl ein farbiger Post-It oder ein farbiges Papier geklebt (alternativ auch Klebezettel mit verschiedenen Tieren darauf). Nach der Verkündigung darf jedes Kind unter den Stuhl schauen. Jede Farbe (oder jedes Tier) steht dabei für eine andere Frage. Die Farbe des Stuhls entscheidet, welche Frage das Kind beantwortet.
Fragen:
Je nachdem, was besser zu den Kindern in deiner Gruppenstunde passt, gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten
Koreanisches Gebet: Dabei beten alle gleichzeitig, so, dass keiner versteht, was der andere sagt und jeder laut mit Gott reden kann, ohne Angst zu haben, belauscht zu werden. Wahlweise kann jeder für sich beten oder für seinen rechten/linken Sitznachbarn. Betet für sehende Augen, um zu sehen, wo Hilfe benötigt wird und den Mut und die Kraft letztlich auch zu helfen.
Um das Eingangsbeispiel in Erinnerung zu behalten, kann jedes Kind sich ein Armband knüpfen. Das soll sie daran erinnern, dass viele Dinge schneller und leichter gehen, wenn man sich gegenseitig hilft.
Im Internet gibt es mehrere verschiedene Anleitungen. Zu empfehlen ist beispielsweise diese:
https://www.geo.de/geolino/basteln/15009-rtkl-anleitung-freundschaftsbaender-knuepfen
Die Kinder werden je nach Gruppengröße aufgeteilt oder bilden eine Gruppe. In der Mitte des Raumes wird ein Feld abgesteckt, in dem „Lava“ schwimmt. Jeder Gruppe bekommt nun Zeitungsblätter, mit deren Hilfe sie es über die Lava schaffen (die Gruppen bekommen ein Zeitungspapier mehr, als sie Personen in der Gruppe haben). Es gilt: Alle müssen die andere Seite erreichen, ohne den Boden zu berühren. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder sich gegenseitig helfen, weil die Zeitungspapiere nicht ausreichen, um an einem Stück über die Lava zu kommen. Das zusätzliche Blatt muss also für jeden Schritt von ganz hinten nach ganz vorne weitergegeben werden.
Wer passt zusammen …? Auf kleine Kärtchen werden verschiedene Sätze geschrieben, die ausgeteilt werden. Es passen immer zwei Sätze zusammen. Der eine Satz ist eine Aufgabe, die erledigt werden muss, für die aber eine bestimmte Gabe / ein Gegenstand benötigt wird, die auf einer anderen Karte steht. Diese beiden müssen sich dann zusammenfinden.
„Du möchtest Nägel in ein Holzstück schlagen.“ | „Du besitzt einen Hammer.“ |
„Deine Gitarre muss gestimmt werden, du weißt aber nicht, wie das geht.“ | „Du arbeitest in einem Musikladen und kennst dich perfekt damit aus.“ |
„Du musst unbedingt zu Hause anrufen, dein Handy hat aber keinen Akku mehr.“ | „Du besitzt ein Handy.“ |
„Du möchtest deiner Mama einen Geburtstagskuchen backen, weißt aber nicht, wie das geht.“ | „Du bist von Beruf Bäcker.“ |
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