Der Joker meines Lebens / Stundenentwurf zu: „Gott nahe zu sein ist mein Glück.“

Vorbemerkungen

Ausgehend vom Kartenmotiv mit den Spielkarten bietet es sich an, die Gruppenstunde als Casino-Abend zu gestalten. Hierzu können die Teenager mit einer speziellen Einladung eingeladen werden. Kündigt bereits einige Wochen vorher an, dass diese besondere Gruppenstunde steigen wird. Sehr stilecht wird der Kasino-Abend, wenn ihr mit der Einladung einen gewissen Dresscode festlegt. Wie wäre es mit Krawattenpflicht für die Jungen und Kleidpflicht für die Mädchen? Ein solcher Abend bietet sich dafür an, Freunde mit in den Teenkreis einzuladen.

Einstieg

Dekoration

Dekoriert euren Gruppenraum entsprechend einem Kasino. Richtet eine kleine Bar ein und bietet Getränke (alkoholfreie Cocktails?!) an. Knabberkram ist Pflicht. Bereitet außerdem je nach eurer Gruppengröße mehrere Spieltische vor. Spielideen findet ihr weiter unten. Schön wäre ein gemeinsamer Start. Die Teenager warten vor der Gruppenraumtür und werden dann gemeinsam reingelassen und man kann mit alkoholfreiem Sekt gemeinsam zur Eröffnung anstoßen. Alle Teenager erhalten zu Beginn ein gewisses Startkapital in Form von Jetons, mit denen sie den Abend über spielen können. Dann kann gespielt werden.

Spiele

Es folgt eine Auswahl gut funktionierender Kasino-Spiele für Teenager. Je nach Gruppengröße sollte man mindestens zwei bis drei verschiedene Spiele anbieten. Natürlich können auch an mehreren Tischen die gleichen Spiele angeboten werden. Überlegt euch eine für eure Gruppe passende Mischung. Die Anleitungen zu den Spielen findet ihr auf dem kompletten Stundenentwurf.

  • Roulette
  • Black Jack
  • Hausnummern würfeln
  • Poker
  • Hütchenspiel
  • Such die Dame

Zweier-Gespräch

Ladet eure Teenager nach einer Spielphase nun ein, an die Bar zu kommen. Unter jedem Stuhl/Barhocker befindet sich eine Spielkarte. Die Teenager dürfen nun ihren Gesprächspartner mit der gleichen Spielkarte finden. Anschließend haben sie fünf bis zehn Minuten Zeit, sich über folgenden Fragen auszutauschen:

  • Hattest du heute Abend Glück beim Spielen?
  • Was bedeutet für dich der Ausruf „Glück gehabt!“?
  • Wie geht es dir mit dem Glück anderer? Kannst du dich mitfreuen?

Thema Teil 1

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, den Teilnehmern eine Karte mit dem Bibeltext auszuteilen. Lasst sie den Vers und das Bild zunächst in Ruhe betrachten. Idealerweise sollten die Teenager nun Bibeln dazuholen. Erklärt, dass dieser Satz in den Psalmen im Alten Testament steht. Lest diesen Psalm gemeinsam. Im Psalm 73 geht es um den Umgang mit eigenem Unglück und dem Glück anderer. Welche Rolle kann Gott in so einer Situation spielen? Diese Frage stellt sich der Psalmist mit Blick auf sein eigenes Leben und auf das Leben anderer. Er findet für sich eine Antwort in der abgedruckten Jahreslosung. Doch ist das so einfach?

Kleingruppen

Teilt euren Teenkreis in Kleingruppen auf. Jeder Kleingruppe soll ein Mitarbeiter zugeordnet sein, der das Gespräch leitet. Überlegt in den Kleingruppen, was der Vers und die Lebenssituation der Empfänger damals mit uns heute zu tun hat:

  • Wie gehen wir mit Glücksmomenten und Pechsträhnen in unserem Leben um?
  • Welche Rolle spielt Gott dabei?
  • In welchen Situationen fällt es mir schwer, mein Glück auf Gott zu setzen?

Sammelt diese Gedanken und besprecht dann gemeinsam, was uns in diesen Herausforderungen helfen kann: Gemeinschaft mit anderen Christen, Gebet, Zeugnis geben von eigenen guten Erfahrungen … Je nach Gruppensituation kann dann jede Kleingruppe im Plenum zwei bis drei Minuten von ihrer Gesprächsrunde berichten.

Thema Teil 2

Der Psalmist beschreibt sehr eindringlich sein persönliches Leiden. Ihm, der an Gott hängt, scheint nichts zu gelingen, während den anderen, die von Gott nichts wissen wollen, scheinbar alles gelingt. Diese Lebenssituation ist wahrscheinlich auch uns heute nicht fremd. Das ist leider Realität. Werfen wir noch einmal einen Blick auf die Karte: Im Vordergrund steht die Karte mit dem „J“. Bei Spielkarten steht das „J“ für Joker. Eine Karte, die beispielsweise im Rommé den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machen kann, da sie den höchsten Spielwert besitzt. Dieses „J“ kann aber auch für Jesus stehen – die entscheidende Karte, mit der dein Leben gelingen kann. In Jesus ist Gott jedem Menschen ganz persönlich nah – wenn er denn diese Spielkarte aufnimmt. Es geht nicht darum, ein glückliches Leben zu führen. Es geht auch nicht um ein Vergleichen, wer denn ein glücklicheres Leben führt. Auch nicht mein Pech oder des anderen Glück ist entscheidend, sondern dass ich mein Leben auf die richtige Karte setze: Jesus.

Abschluss

Ermutigt eure Teenager, die Karte an einen Ort zu hängen oder zu legen, an dem sie sie immer wieder mal sehen. Das soll sie an die Verheißungen und Herausforderungen erinnern, die in diesem Vers stecken. An dieser Stelle kann noch der Teenager mit den meisten gewonnenen Jetons geehrt werden. Goldbären oder Goldtaler machen sich hier sicherlich gut. Sprecht zum Abschluss ein Segensgebet für eure Teenager.

Ablauf
Vor Beginn der Übung werden die Teilnehmenden in Gruppen mit jeweils vier bis fünf Personen eingeteilt. Jede der Gruppen braucht einen Platz an dem sie ungestört arbeiten kann. Jede
Gruppe erhält die selben Materialien sowie ein rohes Ei. Nun haben die Gruppen 30 Minuten Zeit, um mit den vorhandenen Materialen eine Konstruktion zu bauen. Mit Hilfe dieser Konstruktion solle es möglich sein, das rohe Ei aus einer Höhe von 5 Metern fallen zu lassen, ohne dass dieses dabei kaputt geht. Ob die Konstruktion um das Ei herum gebaut wird, oder im Landebereich aufgestellt wird, ist den Gruppen selbst überlassen.

Variante 1:
Jede Gruppe erhält folgende Materialien

  • 1 rohes Ei
  • 30 Strohhalme
  • 1,25 m Tesafilm

Variante 2:
Jede der Gruppen erhält folgende Materialien

  • 1 rohes Ei
  • 4 DIN A4 Blätter
  • 1 Schere
  • Flüssigkleber

Variante 3:
Den Gruppen werden verschiedenen Materialien zur Verfügung gestellt. Welche Materialien verwendet werden, wird den Mitgliedern der einzelnen Gruppen selbst überlassen. Allerdings hat jedes Material einen Preis und jeder Gruppe verfügt nur über ein bestimmtes Budget. Mit diesem Budget können die Gruppen alles erwerben, was sie ihrer Meinung nach gebrauchen können. Wichtig dabei ist, dass das Budget und die Preise der Materialen durch die Übungsleitung so festgelegt werden, dass die einzelnen Gruppen nicht alles kaufen können.

Nach Ablauf der Bauzeit treffen sich alle Gruppen am Landeplatz. Jede Gruppe stellt nun ihre Konstruktion vor und unterzieht diese einem Praxistest.

Die Geschichte von Rut in der Bibel ist geprägt von Hoffen und Bangen. Dabei fängt es eher mit dem Bangen an. Dieser Spieleabend nimmt euch mit hinein in die Geschichte. Abwechselnd gibt es Erzählpassagen und Aktionen, die die Gruppe aktiv in die Geschichte mit hinein nehmen.

Gruppeneinteilung: 4 Gruppen à ca. 7 Personen

Punkte: stehen in Klammern hinter dem Spieltitel. Bei den meisten Spielen bekommen die ersten zwei Gruppen Punkte. Das Anspiel zum Thema Vertrauen soll die Kreativität jeder Gruppe wertschätzen, darum ist es wichtig, dass auch die Gruppe, die den letzten Platz erreicht, Punkte bekommt.

ZeitBibelstelle/BezugSpielMaterial
5 Min.Jemanden mitnehmen Rut 1,15–19Staffellauf mit MenschenketteStühle
10 MinNoomi: Von süß zu bitter Rut 1,20GeschmackstestHaferflocken, Brot, Schokolade/ Zucker, Wasser Essig, Öl
10 MinGerste ernten ohne Pause Rut 2,2–7Durchhalten und SammelnPerlen, 8 Schüsselchen, Strohhalme 4 volle Wasserflaschen
10 MinBoas beschützt Rut Rut 2,8–9Bodyguard3 Kissen
5 MinGerste nach Hause bringen Rut 2,17Gewicht schätzenWaage
10 MinBis zum Morgen liegenbleiben Rut 3,14Zeit abschätzen 
10 MinRut gesamtGegenstände aus der Geschichte 
30 MinRut gesamtAnspiel zum Thema Vertrauen 
  SiegerehrungPreise für alle

Erzählung

In der Geschichte gibt es eine sehr mutige Frau. Sie heißt Rut. Vielleicht haben einige von euch ihre Geschichte schon mal gehört. Aber heute Abend möchten wir noch einen Schritt weiter gehen: Wir möchten sie gemeinsam erleben!

Rut lebte in Moab, einem Nachbarstaat von Israel. Von dort kam eines Tages eine Familie, die für Rut alles verändern sollte, denn sie heiratete einen dieser Israeliten. Und damit wurde Noomi ihre Schwiegertochter.

Jetzt könnte ja der spannende Teil schon gelaufen sein und wir könnten sagen: Und sie lebten glücklich und zufrieden, bekamen Kinder und wurden alt und lebenssatt. Aber so war es leider nicht. Im Gegenteil, Ruts Mann starb. Genauso wie Noomis Mann und ihr anderer Sohn. Noomi, die aus Israel nach Moab gezogen war, lebte dort jetzt allein. Bis auf ihre zwei Schwiegertöchter Rut und Orpa, die aber in der moabitischen Kultur verwurzelt waren.

Für Rut, Noomi und Orpa war das ein schwerer Schlag. Ohne Männer waren Frauen damals einfach aufgeschmissen. Sie hatten keine Sicherheit, keine Beschützer und auch keine Nachkommen. Neben all der Trauer und dem Schmerz gab es also auch noch eine große Perspektivlosigkeit ohne die Männer.

Also beschloss Noomi, nach Israel zurückzukehren. Dort hatte sie Verwandte. Ihre Schwiegertöchter – so war Noomis Plan – sollten in ihrem Land bleiben und sich nach neuen Ehemännern umschauen. Orpa befolgte diesen Rat, wenn auch schweren Herzens, und blieb in Moab. Aber Rut hatte irgendetwas an ihrer Schwiegermutter gefunden und blieb hartnäckig an ihrer Seite. Sie sagte: »Schick mich nicht fort! Ich will dich nicht im Stich lassen. Ja, wohin du gehst, dahin gehe auch ich. Und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da will auch ich sterben, und da will ich auch begraben sein. Der HERR soll mir antun, was immer er will! Nichts kann mich von dir trennen außer dem Tod.« (Rut 1,16–18) Die wilde Entschlossenheit stand Rut wohl ins Gesicht geschrieben und so nahm Noomi sie mit – auch wenn sie das vielleicht nicht für die beste Idee hielt.

Spielaktionen

1. Jemanden mitnehmen

So wie Rut sich bei Noomi angehängt hat, so machen wir nun einen Staffellauf, bei dem wir alle zusammen hängen:

Staffellauf (1. 10 Punkte, 2. 5 Punkte)

Ein Parcours (aus Stühlen) wird aufgebaut. Nun läuft einer los, den Parcours entlang. Beim nächsten Mal nimmt er den 2. aus der Schlang an die Hand, sie laufen zu zweit, dann den 3. usw.

2. Noomi: Von süß zu bitter

Rut und Noomi kamen in Betlehem an – Noomis Heimat. Aber das Leben und die Schicksalsschläge hatten Noomi sehr mitgenommen. Sie hatte keine Kraft mehr, sie war am Ende! Als sie in Betlehem ankamen, begrüßen sie alle Menschen ganz aufgeregt: »Seht mal, da ist ja Noomi!« Aber Noomi erkannte sich selbst nicht wieder und sagte: »Nennt mich nicht Noomi (das bedeutet meine Freude), sondern nennt mich Mara (das bedeutet die Bittere). Denn der Allmächtige hat mich bitter werden lassen. Mit vollen Händen zog ich aus, mit leeren Händen ließ der Herr mich zurückkehren. (…) Der HERR hat sich gegen mich gestellt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt.« Noomi war wirklich verbittert!

Aber wie schmeckt eigentlich »bitter«? Findet es im nächsten Spiel heraus!

Geschmackstest (pro richtiger Antwort: 2 Punkte)

Aus jeder Gruppe kommt einer nach vorn, kriegt die Augen verbunden und muss herausfinden, was er isst.

3. Gerste ernten ohne Pause

Rut war unbeirrt an Noomis Seite geblieben und machte sich jetzt nützlich: Sie ging aufs Feld und sammelte die Ähren auf, die die Arbeiter liegen gelassen hatten. Dabei ging sie nicht auf irgendein Feld, sondern auf das Feld von Boas. Von ihm werden wir gleich noch hören. Aber erstmal zeichnete sich Rut durch ihren riesengroßen Fleiß aus: Unermüdlich sammelte sie Ähren auf, bis sie am Ende ihrer Kräfte war.

Beim nächsten Spiel fühlen wir nach, wie das ist: Durchhalten und Sammeln!

Durchhalten und Sammeln (10, 5 Punkte)

Aus jeder Gruppe wird ein »Starker« nach vorne gebeten. Er muss eine Flasche mit 1 l Wasser mit ausgestrecktem Arm halten. In dieser Zeit müssen die anderen aus der Gruppe Perlen mit einem Strohhalm ansaugen und von A nach B transportieren. Wenn der Flaschenhalter die Flasche nicht mehr halten kann, ist die Zeit der Gruppe zum Perlen sammeln vorbei

4. Boas beschützt Rut

Rut war für damalige Verhältnisse leichte Beute: Eine alleinstehende Frau, die keinen Mann, also keinen Beschützer, hatte. Das war gefährlich! Grade so allein auf dem Feld wäre es kein Wunder gewesen, wenn jemand sie belästigt und grob behandelt hätte. Aber da tauchte Boas auf: Er sieht Rut und ist sofort irgendwie angetan von ihr. Vielleicht verliebte er sich auch direkt ein bisschen? Oder er bewunderte Rut‘s Tapferkeit und Fleiß? Er war auf jeden Fall tief beeindruckt von Rut‘s Treue Noomi gegenüber.

Wie auch immer: Er wurde ihr Beschützer und sagte zu ihr: »Bleib hier bei meinen Arbeiterinnen. Gib acht, wo sie das Feld abernten und geh hinter ihnen her! Ich habe den jungen Männern verboten, dich zu belästigen. Wenn du Durst hast, geh zu den Krügen dort. Trink das frische Wasser, das sie aus dem Brunnen schöpfen.« (Rut 2,8–9)

Rut konnte aufatmen! Wie es sich anfühlt, beschützt zu werden, könnt ihr im nächsten Spiel erleben:

Bodyguard (Wer schafft es am besten, zu verteidigen? 10, 5)

In der Mitte des mit Kreide markierten Kreises steht aus einer Gruppe eine Teilnehmerin als VIP. Um sie herum stehen drei mit Kissen bewaffnete Bodyguards aus derselben Gruppe, die den VIP beschützen sollen. Außerhalb des Kreises steht der Rest einer anderen Gruppe. Auf Kommando des Spielleiters versuchen ein bis drei Freiwillige, den VIP zu berühren. Die Bodyguards werden den VIP mit ihren Kissen verteidigen. Die Angreifer haben jeweils eine Minute Zeit.

5. Gerste nach Hause

Rut kam mit einem Scheffel Gerste nach Hause. Da war Noomi tief beeindruckt: »Von wem hast du das? Gott segne den, der so freundlich zu dir gewesen ist.« (Rut 2,19).

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Gerste Rut gesammelt hat, haben wir eine Aufgabe für euch:

Spiel: Gewicht schätzen (10,5 Punkte)

Rut bringt 33 Kilo Gerste nach Hause! Wie viel musste sie tragen? Die Gruppe sucht innerhalb von 3 Minuten einen Gegenstand oder mehrere in Kombination, von denen sie glaubt, dass sie 33 kg wiegen.

6. Bis zum Morgen liegen bleiben

Rut und Noomi bemerkten, dass Boas sehr nett zu Rut gewesen war – viel netter, als er hätte sein müssen. Was hatte das zu bedeuten? Boas war nicht irgendein Mann, sondern der Löser der Familie – also ihr Beistand in Not. Vielleicht meinte Gott es ja doch nicht schlecht mit Rut und Noomi?

Jedenfalls überlegte Noomi sich einen tollkühnen Plan: »Meine Tochter! Ich möchte ein neues zu Hause für dich finden, wo es dir gut geht. Boas ist doch unser Verwandter. Du warst bei seinen Arbeiterinnen. Pass auf – er wird heute Nacht auf dem Dreschplatz Gerste worfeln (also Getreidekörner von Stroh und Spreu trennen). Bade und salbe dich! Dann zieh dich an und geh zum Dreschplatz! Zeige dich ihm nicht, bevor er zu Ende gegessen und getrunken hat. Gib acht, wo er sich zum Schlafen hinlegt. Dann geh hin und leg dich zu ihm unter die Decke! Er wird dir sagen, was du tun sollst.« (Rut 3,1–4)

Noomi schlug Rut also tatsächlich vor, sich zu einem für sie beinahe wildfremden Mann unter die Decke zu legen! Ich finde das moralisch fragwürdig, aber das war Noomis Plan und Rut willigte ohne Wenn und Aber ein. Was sie dabei wohl gefühlt hat? Bestimmt war sie total aufgeregt! Wer weiß, was da alles passieren kann?!? Jedenfalls setzte Rut Noomis Plan tapfer um: Sie legte sich unter Boas Decke.

Boas wurde mitten in der Nacht wach und bekam gewiss auch einen großen Schrecken, als er sich auf einmal neben einer Frau wiederfand. Aber er war nicht sauer, sondern erkannte, dass Rut es ernst meinte und ihm grade eine Art sehr ungewöhnlichen Heiratsantrag gemacht hatte. Er versprach Rut, sich dafür einzusetzen, dass die beiden heiraten können. Dann sagte er ihr: »Leg dich schlafen bis morgen früh!« (Rut 3,13)

Dass Rut eine Armbanduhr dabei hatte, ist relativ unwahrscheinlich. Wie hat sie die Zeit bloß abgeschätzt? Konnte sie vor lauter Aufregung überhaupt schlafen? Diese Gedanken könnt ihr euch jetzt machen:

Spiel: Zeit schätzen (10, 5)

Wann ist es Zeit, aufzustehen? Aus jeder Gruppe legt sich einer in der Mitte auf den Boden. Nach einem Startsignal schätzt jeder für sich, wann wohl eine Minute rum ist. Wenn er denkt, es ist soweit, steht er auf und setzt sich auf seinen Platz.

Ein gutes Ende

Nun hat die Geschichte voller Hoffen und Bangen doch noch ein gutes Ende genommen. Rut und Boas konnten heiraten und bekamen einen Sohn! Noomi bekam wieder eine Familie – auch wenn sie ihre Söhne gewiss immer noch schmerzlich vermisste. Aber sie konnte wieder vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Und ihre Freundinnen sprachen zu Noomi: »Gepriesen sei der Herr! Er hat dir einen Erben und Löser geschenkt. Sein Name soll in Israel berühmt sein! Er gibt dir wieder Lebenskraft und versorgt dich im Alter. Er ist ja das Kind deiner Schwiegertochter, die dich liebt. Sie ist für dich mehr wert als sieben Söhne.« (Rut 4,16).

Ist das nicht ein wunderschönes Bild für eine echte Frauenfreundschaft, die durch Dick und Dünn geht? Und an Noomi können wir sehen, wie unser Leben durch alle Höhen und Tiefen hindurch geleitet und begleitet wird. Auch wenn wir bittere Phasen erleben: Gott meint es gut und kann uns zu völlig neuen Perspektiven führen.

Wir haben noch zwei Spiele für euch, die die Geschichte als gesamte in den Blick nehmen:

Gegenstände aus der Geschichte (für jeden Gegenstand 1 Punkt)

Welche Gegenstände kommen in der Rut-Geschichte vor? Für jeden Gegenstand, den ihr innerhalb von 5 Minuten besorgt, gibt es einen Punkt. Kreativität ist gefragt und wird zugelassen.

Anspiel zum Thema Hoffen und Bangen (Jury entscheidet. 15, 10, 5, 3)

Überlegt euch ein Anspiel zum Thema Hoffen und Bangen. Je kreativer, desto besser. Es muss nicht Rut sein, sondern kann auch nur mit dem Thema verknüpft sein. 15 Minuten Zeit zum Vorbereiten, dann stellt jede Gruppe ihr Stück vor.

Danach wird natürlich noch bekannt gegeben, wer den großen Rut-Bibel-Spieleabend gewonnen hat.

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

Hier findet ihr zusammengefasst eine kleine Sammlung an Einheiten und Bausteinen zum Thema Ostern, Kreuz, Tod, Auferstehung! Ihr seht an der Zielgruppenangabe oder am Textauszug, ob das etwas für euch sein könnte.

Jesus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!

1. Vorbemerkungen

Erlebnispädagogik ist ein Begriff, hinter dem sich so ziemlich alles verstecken kann. Angefangen von einem kleinen Spiel mit einer Gruppe im Zimmer bis hin zu einer riesigen mehrwöchigen Aktion in der Wildnis. Im Zentrum stehen dabei zwei Aspekte, nämlich „Erleben und Lernen“. Durch die Erfahrungen in einer Übung oder einer Aktion wird bei den Teilnehmenden ein Gedanken- und Lernprozess in Gang gesetzt. Ein gezielter Austausch untereinander und Reflexionsmethoden helfen dabei, diesen Prozess zu unterstützen. Erlebnispädagogik lässt einen Menschen sich selbst, seine Umwelt und seine Mitmenschen erleben.

Es geht in der Erlebnispädagogik nicht um den „Kick“ und die „Aktion“ an sich, sondern sie ermöglicht uns wichtige Themen um eine Dimension, nämlich die des Erlebens, zu erweitern.

Wie kann ich das umsetzen? Was muss ich beachten?

Am Beginn einer erlebnispädagogischen Aktion steht immer die Planung. Folgendes solltest du beachten:

  • Mit welcher Gruppe habe ich es zu tun? (Welche Stärken und Schwächen kenne ich, Erfahrungen, Gruppenzusammensetzung …)
  • Was will ich mit der Übung erreichen?
  • Welche äußeren Bedingungen habe ich zu beachten? (Örtlichkeit, Dauer, Gruppengröße …)
  • Welche Materialien benötige ich?
  • Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden?

Als Anleiter einer Aktion bist du Begleiter oder Moderator, aber greifst nicht aktiv in die Aktion ein. Die Gruppe ist für sich selbst verantwortlich und muss ihre Aufgabe allein bewältigen. Allerdings solltest du als Leiter in der Lage sein, in jeder Situation helfend eingreifen zu können. Es darf zu keiner Zeit eine Gefahr für die Teilnehmenden entstehen.

Das „Scheitern“ einer Übung oder Aktion ist in der Erlebnispädagogik übrigens kein Scheitern, sondern ebenfalls eine Erfahrung. Diese Erfahrung muss im Anschluss mit den Teilnehmenden verarbeitet werden, damit sie daraus lernen können. Manchmal ist ein „Scheitern“ für eine Gruppe sogar lehrreicher als das Gelingen einer Übung.

2. Zielgedanke

Ziele dieses gruppendynamischen Trainings sind: Kommunikation unten den Teilnehmenden, Entstehung eines Teams und Vertrauen und Abstimmung untereinander.

3. Einstieg

Hallo sagen, kurze Einführung in den Abend, die Thematik und Vorstellung des Programms. Als Einstieg wollen wir mit einem Warm-up-Spiel beginnen.

Wikinger Rugby

Ziel ist es, so viele Runden wie möglich um die eigene Gruppe zu laufen.

Die 1. Gruppe

  • schmeißt das Huhn so weit weg wie möglich.
  • stellt sich so eng wie möglich zusammen.
  • in der Zeit läuft eine Person um die Gruppe
  • und sammelt so Runden

Die 2. Gruppe

  • holt so schnell sie kann das Huhn.
  • bildet eine Reihe und gibt sich das Huhn so lang durch die Beine aller Personen, bis das Huhn bei der ersten Person angekommen ist.
  • Die erste Person schmeißt das Huhn weg
  • und beginnt nun um die Gruppe zu laufen.
  • Es muss immer ein anderer um die Gruppe laufen. Erst wenn alle gelaufen sind, darf jemand noch mal.
  • Das Spiel ist auf zehn Minuten oder eine Rundenzahl von z. B. 25 begrenzt.

Material: Huhn, zwei Mitarbeiter zum Zählen.

4. Hauptteil

4.1 Drei gleiche Schutzpanzer bauen

Die Aufgabe ist es, einen Schutzpanzer für ein rohes Ei zu bauen. Ihr seid drei verschiedene Entwicklungslabore, die sich einigen müssen, einen zu 100% exakt gleichen Schutzpanzer jeweils in ihrem Team zu bauen. Der Schutzpanzer soll das Ei von einem Sturz vom Dach schützen. Sehen die drei Schutzpanzer mit Ei identisch aus, ist die Aufgabe gewonnen. Halten die Eier den Sturz vom Dach aus, habt ihr auch den zweiten Teil der Aufgabe gewonnen. Ihr habt 60 Minuten Zeit. Ihr dürft euch die Zeit selbst einteilen. In diesen 60 Minuten gibt es drei Treffen von je fünf Minuten, zu denen ihr einen Abgesandten schicken dürft. Dieser Abgesandte darf aber immer nur einmal zu einem Treffen gehen. Die Teams dürfen sich sonst nie austauschen oder etwas von den anderen sehen. Ihr habt alles Material für die Aufgabe bekommen.

Material: 3-6 Eier, 3 Tüten, 3 Rollen Tesa, 3 Zentimetermaße, 3 Scheren oder Cutter-Messer, 3 Zeitungen, 90 Strohhalme

4.2 Seilspringen

Das Seil wird wie beim Springseilspringen gleichmäßig von zwei Personen geschwungen. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es nun, von der einen Seite auf die andere Seite durch das Seil zu laufen. Dabei MUSS bei jeder Rotation eine Person durchlaufen. Das Seil darf nicht leer schwingen und zwei Personen dürfen auch nicht gleichzeitig durchlaufen.

Wenn es alle geschafft haben, kann das Ganze wiederholt werden mit immer mehr Personen:

  1. Aufgabe: Alle einzeln direkt hintereinander
  2. Aufgabe: Immer zu dritt
  3. Aufgabe: Immer zu fünft
  4. Aufgabe: Alle zusammen

Material: Seil

4.3 Die verlorenen Schätze

1. Phase: Die Teilnehmer werden aufgefordert, sich einen der Gegenstände auszusuchen und ihn auf der Wiesenfläche abzulegen. Dabei soll die Gruppe die Gegenstände so verteilen, dass die Fläche weitgehend genutzt wird. Zum Rand hin muss mindestens 1,50 m Abstand gelassen werden, der Abstand zwischen zwei Gegenständen sollte größer sein. Auch die Mitarbeiter nehmen sich jeweils einen Gegenstand und legen ihn in ein noch relativ freies Areal. Dann wird die Gruppe wieder zusammengerufen und die eigentliche Aufgabe erklärt.

2. Phase (Planung): Die Gruppe erhält die Aufgabe, die verlorenen Schätze (= Gegenstände) wieder einzusammeln und in der Mitte der Wiesenfläche abzulegen. Die Schwierigkeit: Alle haben die Augen verbunden. Die Gruppe hat allerdings die Gelegenheit, sich vor Beginn der Suchaktion zu besprechen und einen Plan zu machen. Die Wiese darf dabei betreten werden, die Gegenstände dürfen aber nicht mehr berührt werden und es dürfen auch keine anderen Veränderungen (Markierungen) vorgenommen werden. Die Gruppe weiß vorher nicht, an welcher Stelle sie die Augen verbunden bekommt und die Suchaktion starten kann.

3. Phase (Suche): Sobald die Gruppe die Planung abgeschlossen hat, werden alle an einen Ausgangspunkt am Ende der Wiese geführt und bekommen die Augen verbunden. Die Gruppe entscheidet selbst, wann sie die Aufgabe für gelöst hält bzw. die Suche abbricht.

Die Suche ist beendet, wenn der erste Spieler seine Augenbinde abnimmt.

Es sind verschiedene Lösungsstrategien möglich. Die Gegenstände können einzeln, in kleinen Gruppen oder alle gemeinsam gesucht werden. Vor- und Nachteile dieser Lösungsstrategien ebenso wie das Verhältnis von Planung und Aktion sowie das Verhalten in Krisensituation, können Schwerpunkte im Auswertungsgespräch darstellen.

5. Abschluss

Drei-Finger-Reflexion

Jeder sagt drei kurze Sätze:

  • Daumen: Das hat mir gefallen, gutgetan, …
  • Zeigefinger: Da habe ich mich eingebracht …
  • Mittelfinder: Das hat mich geärgert, das stinkt mir, damit bin ich unzufrieden …

Kurioses, Informationen und Spiele zum Osterfest

„Frohe Ostern“, „Joyeuses Pâques“, „Happy Easter“, „Buona Pasqua“, „Felices Pascuas“, „Easter Feliz“, „Gezuar Pasket“, „Hyvää pääsiäistä“, „Pascalyaniz kutlu olsun“. Ostern ist weltweit ein Fest der Freude und wohl das wichtigste des Christentums. Jesu Auferstehung, ein Ereignis vor 2000 Jahren, hat Menschen durch alle Generationen bewegt und verändert. Doch die feierlichen Tage von Palmsonntag bis zum Ostermontag werden in jedem Land anders begangen. Während die einen nach Ostereiern suchen, sich in Gesangswettbewerben messen und Eier aneinanderschlagen, feiern andere, dass der Tod durch Jesus seine Macht verloren hat. Die heiteren besinnlichen und manchmal skurrilen Traditionen lassen sich bei einem Themenabend toll mit ein paar passenden Spielen verknüpfen.

Einleitung

Das Wort „Ostern“ kommt wahrscheinlich vom altgermanischen Wort „ausos“ (Morgenröte), da laut Bibel in dieser Nacht keiner bis zur Morgenröte schlafen soll. In manchen Ländern werden auch vom jüdischen Passafest abgewandelte Begriffe, wie zum Beispiel Pasqua in Italien, verwendet. Dieser Spielentwurf lädt zu einer österlichen Weltreise ein. In welcher Form ihr die Weltreise antretet, ist euch überlassen. Vielleicht startet ihr als Reisegruppe mit dem Flugzeug und bei jeder Landung werden die interessanten Informationen den Passagieren vor ihrer Einreise mitgeteilt. Dann wird das jeweilige Spiel gespielt.

Frankreich

In Frankreich läuten von Gründonnerstag bis Karsamstag keine Kirchenglocken, als Ausdruck der Trauer um den Tod Christi. Erst am Ostersonntag läuten die Glocken wieder, aus Freude über die Auferstehung. Es wird erzählt, dass das Glockenläuten nach Rom geht, um den Papst zu besuchen. Bei seiner Rückkehr bringt es dann die Ostereier mit, welche von den Kindern in die Luft geworfen werden. Das erste, das auf den Boden fällt, verliert.

Spiel: Luftballons jonglieren

Zwei Teams treten auf einem kleinen, abgegrenzten Spielfeld gegeneinander an. Jeder Spieler bekommt einen Luftballon in seiner Teamfarbe. Die Luftballons müssen immer in der Luft sein, sie dürfen nicht festgehalten werden und nicht den Boden berühren. In regelmäßigen Abständen kommen weitere Ballons ins Spiel. Berührt ein Ballon den Boden, scheidet ein Spieler des betroffenen Teams aus. Gewonnen hat das Team, welches nach Ablauf der Spielzeit mehr Spieler auf dem Feld hat.

Irland

Der Karfreitag ist in Irland ein sehr ruhiger Tag. Bis Mittag essen viele Menschen nichts und früher war es Brauch, nur barfuß auf die Straße zu gehen. Am Ostersamstag werden hundert Kerzen an einer großen Kerze entzündet. In vielen Orten gibt es auch den skurrilen Brauch, am Ostersonntag in einer feierlichen Zeremonie Heringe zu beerdigen, als Zeichen dafür, dass die strenge, sehr fischlastige Fastenzeit endlich vorbei ist und nun wieder Fleisch gegessen werden darf.

Spiel: Fischjagd

Aus Papier werden in zwei verschiedenen Farben handgroße Fische ausgeschnitten und auf dem Boden verteilt. Mit Kreide oder Kreppband wird auf dem Boden ein Kreis, der See, markiert. Jeder Spieler bekommt einen dicken Strohhalm und muss versuchen, die Fische seines Teams zurück in den See zu pusten. Das Team, welches das zuerst schafft, hat gewonnen.

USA

Die christlichen Gottesdienste spielen an Ostern eine große Rolle, ansonsten wird in den USA hauptsächlich nach mitteleuropäischen Traditionen gefeiert, mit Ostereiern, Osterhase, Lammessen und vielem mehr. In New York findet am Ostersonntag die traditionelle Easter Parade statt, bei der blumengeschmückte Festwagen und Menschen in farbenfrohen Kostümen über die Fifth Avenue ziehen. Seit über 100 Jahren findet vor dem Weißen Haus in Washington das traditionelle White House Easter Egg Roll statt. Alle Teilnehmenden, die im Garten hinter dem Weißen Haus mit Esslöffeln ihre Ostereier den Hügel hinuntergerollt haben, bekommen als Dankeschön ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holzei. Ein sehr schöner und origineller Brauch kommt aus Atwater in Kalifornien. Aus dem Holz des Weihnachtsbaums, der am 6. Januar abgeschmückt wurde, wird für das Osterfest ein großes Holzkreuz gebastelt, welches von den Kindern noch reichlich mit Blumen dekoriert wird.

Spiel: Paradiesvogel

Aus verschiedenen Bastelmaterialien oder aus Dingen, die rund um den Gruppenraum drinnen und draußen gefunden werden, sollen die Teams ein buntes Kostüm basteln und einem Teammitglied anziehen. Dafür stehen ihnen z. B. 10 Minuten zur Verfügung. Das beste Kostüm gewinnt.

Mexiko

In Mexiko wird Ostern zwei Wochen lang sehr ausgiebig gefeiert. Da Ostern in die Hauptferienzeit fällt, haben viele Feierlichkeiten fast schon Volksfestatmosphäre. Im Lauf der Zeit haben sich hier indianische und christliche Bräuche vermischt. In der ersten Woche finden allerorts Prozessionen statt, bei denen die letzten Tage aus dem Leben Christi nachgestellt werden. In der zweiten Woche dreht sich alles um Jesu Auferstehung. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist die Mitternachtsmesse am Karmittwoch, bei der zu Beginn 15 Kerzen auf dem Altar brennen. Bis auf eine werden nach und nach alle Kerzen gelöscht, was symbolisieren soll, dass Jesus von allen Freunden und Jüngern verlassen wurde. Gründonnerstag ist ein wahrer Gebetsmarathon, denn üblicherweise wird da in sieben verschiedenen Kirchen gebetet. Der Ostersonntag selbst ist dann ein großes Fest, bei dem wild gefeiert wird.

Spiel: Kerzen ausschießen

Auf zwei Tischen oder Bierbänken (bitte mit Unterlage arbeiten) werden in einer Reihe 15 brennende Teelichter aufgestellt. Jedes Team bekommt eine Wasserpistole und muss versuchen, mit einer Tankfüllung möglichst viele Kerzen auszuschießen. Gewonnen hat, wer am meisten Kerzen ausgeschossen hat, oder wer am schnellsten alle ausgeschossen hat.

Schweden

Das schwedische Osterfest ist meist ruhig und besinnlich, die Wohnungen werden mit frischen Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt. Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder mit Kopftüchern und langen Röcken als Osterhexen und ziehen von Haus zu Haus. Dort hinterlassen sie ihre Osterbriefe und bekommen dafür Geld oder Süßigkeiten. Die typische Osterfarbe in Schweden ist gelb. So ist es nicht verwunderlich, dass hier nicht der Osterhase, sondern das Osterküken die Eier bringt.

Spiel: Osterhexen-Staffel

Bei dieser klassischen Staffel verkleiden sich die ersten Spieler mit Röcken, Blusen und Kopftüchern. Mit dem Besen rennen sie z. B. durch einen abgesteckten Parcours evtl. mit Hindernissen und dann wieder zurück. Der nächste Spieler zieht sich die Klamotten an und durchläuft den Parcours usw. Gewonnen hat das Team, dessen Mitspieler am schnellsten verkleidet den Parcours gemeistert haben.

Finnland

Schlagkräftig geht es an Ostern bei den Finnen zu. Freunden und Bekannten schlägt man am Palmsonntag, also dem Sonntag vor Ostern, leicht mit einer Birkenrute auf den Rücken. Diese Ruten, Virpovista genannt, sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus beim Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde. Am Ostersonntag ziehen die Kinder laut lärmend mit allerlei Krachmachern durch die Straßen und verscheuchen so den Winter und die dunkle Jahreszeit.

Spiel: Schreihals

Jedes Team bestimmt einen Schreiber, der auf der einen Seite des Raums Platz nimmt, ausgerüstet mit Papier und Stift. Nun bekommt jedes Team einen Zettel mit einem kurzen Satz (Wichtig: zwei verschiedene Sätze, gleich lang). Die Mitspielenden stellen sich nun in möglichst großem Abstand zu den Schreibern auf, und versuchen diesen durch Zurufen und Brüllen den Satz möglichst schnell zu diktieren. Wer zuerst den richtigen Satz aufgeschrieben hat, gewinnt dieses Spiel.

Australien

Der Osterhase hat in Australien – wo das Osterfest in den Herbst fällt – keinen leichten Stand. Zum einen fressen die Hasen und Kaninchen (einst von Engländern nur für die Jagd importierten) das eh schon sehr karge Weideland kahl, zum anderen haben sie die heimischen Bilbys, die Kaninchennasenbeutler, fast ausgerottet. Viele Schokoladenhersteller haben ihre Produktion bereits umgestellt und bieten statt Osterhasen Osterbilbys an.

Spiel: Falscher Hase

Aus einem UNO-Spiel werden die gelben, roten, grünen und blauen Farbkarten aussortiert und auf einem vorher festgelegten Spielgelände (z. B. im Gemeindehaus) versteckt. Die Teams müssen möglichst viele Karten finden. Vorher wird ihnen aber mitgeteilt, dass es für manche Karten Pluspunkte, für manche Karten jedoch Minuspunkte gibt, wobei natürlich nicht verraten wird, welche Karten das sind.

Beispiel: blaue Karten = 1 Minuspunkt

rote Karten = 2 Minuspunkte

gelbe Karten = 1 Pluspunkt

grüne Karten = 2 Pluspunkte

Nach 10 Minuten wird ermittelt, welches Team die meisten Punkte gesammelt hat.

Spanien

In der Karwoche vor Ostern finden in Spanien viele Umzüge, Passionsspiele und Prozessionen statt. Viele Teilnehmende vermummen sich oft mit spitzen Kapuzen und tragen Jesus- und Heiligenfiguren durch die Straßen. Am Ostersonntag tragen die Jungen einfache Palmwedel, die Mädchen geschmückte Palmwedel in die Ostermesse und werden dort vom Priester gesegnet. Ein beliebtes Spiel an Ostern ist das Zerschlagen einer Pinata, welches seinen Ursprung bereits im Mittelalter hat. Eine mit Süßigkeiten und Früchten gefüllte Pappmache-Figur wird aufgehängt und schwebt über den Köpfen der Kinder. Diese bekommen die Augen verbunden und müssen versuchen, mit einem Stock die Pinata aufzuschlagen, damit der Inhalt herunterregnet. Nach drei Versuchen wird gewechselt und sobald sich die Pinata geöffnet hat dürfen alle Kinder so viel sie können aufsammeln.

Spiel: Pinata-Schlagen

Wer möchte, kann sich natürlich aus Pappmache eine echte Pinata anfertigen. Im Internet findet ihr zahlreiche, gut erklärte Bastelanleitungen. Bei der vereinfachten Variante bindet ihr Süßigkeiten an verschieden lange Bindfäden und befestigt diese mit Reißnägeln an der Decke oder am Türrahmen. Der Spieler wird mit verbundenen Augen im Kreis gedreht und muss versuchen, eine Süßigkeit mit einem Stock (z. B. Besenstiel) von der Decke zu schlagen. Ist ihm dies gelungen, wird gewechselt. Bei sehr vielen Teilnehmenden sollte ein Zeitlimit pro Spieler gesetzt werden.

Vorbereitung

Benötigt wird ein großes Plakat, in dem die Spiele, die Vorhersagen und die Punkte notiert werden. Außerdem sind je nach Gruppe und den besonderen Fähigkeiten der Teilnehmenden ca. 20 bis 25 Spiele auszuwählen und das dazu benötigte Material griffbereit bereitzustellen.

Ablauf

Es werden Gruppen mit drei bis fünf Personen gebildet. Die Spielidee wird erläutert und – falls notwendig – eine Proberunde gespielt. Hierzu eignet sich das Würfelspiel „Hausnummern würfeln“ (siehe Seite 28). Danach laufen alle Spielrunden, die gewertet werden, nach folgender Reihenfolge ab:
Der Name des Spiels wird genannt und auf das Wertungsplakat notiert
Die Spielregel wird erklärt
Fünf Schwierigkeits-Stufen werden genannt und auf das Wertungsplakat notiert
Alle Gruppen nennen reihum die Schwierigkeits-Stufe, die sie meinen, erreichen zu können
Das Spiel wird durchgeführt
Die Wertung wird durchgeführt: Alle Gruppen, die ihre Prognose erreicht oder übertroffen haben, bekommen die Schwierigkeits-Stufe als Punkte, alle die sich überschätzt haben, bekommen Null Punkte
Wichtiger Hinweis: Die angegebenen Schwierigkeits-Stufen sollten auf jeden Fall vorher von der Spielleitung mit den Materialien getestet werden und auf die erwarteten Fähigkeiten der eigenen Gruppe angepasst werden. Dabei sollte Schwierigkeits-Stufe 3 der Wert sein, den durchschnittliche Personen erreichen, Schwierigkeitsstufe 5 sollte tatsächlich schwer erreichbar sein und Schwierigkeitsstufe 1 sollte eigentlich immer möglich sein.

Spiele

Nun folgen 30 Spiele als Vorschlag, die gerne durch eigene Ideen erweitert werden können:
Spiel 0 – Probespiel „Hausnummern würfeln“
Jede Gruppe erhält nacheinander einen Würfel und würfelt insge-samt drei Mal. Nach jedem Wurf wird entschieden, ob die Ziffer nach vorne, in die Mitte oder ans Ende der Zahl gestellt wird. Die damit erreichte Gesamtzahl ist vorher zu schätzen.
Spiel 1 – Lungentest
Jede Person erhält einen Luftballon, holt einmal tief Luft und bläst den Ballon so weit wie möglich auf.
Spiel 2 – Streichholz-Turm
Innerhalb der vorgegebenen 30 Sekunden müssen möglichst viele Streichhölzer auf einen Flaschenhals gestapelt werden. Dazu erhält jedes Team eine Schachtel mit 40 Hölzern.
Spiel 3 – Apfel schälen
Ein Apfel muss in zwei Minuten so geschält werden, dass eine möglichst lange Schale entsteht. Dabei zählt nur das längste zusammenhängende Stück.
Spiel 4 – Papierschlange
Aus einem DIN-A4 Blatt muss in zwei Minuten eine möglichst lange Papierschlange gerissen werden. Auch hier zählt nur das längste zusammenhängende Stück.
Spiel 5 – Kraft-Protz
Eine Badezimmer-Personenwaage wird mit zwei Händen zusammengedrückt und die maximale Anzeige abgelesen.
Spiel 6 – Tauch-Gang
Mit zugehaltener Nase wird mit einem Röhrchen Luft in ein Wasserglas geblasen. Dabei wird kontrolliert, ob es ständig blubbert.
Spiel 7 – Minuten-Tipp
Ohne Uhr muss eine Minute möglichst genau abgeschätzt werden. Gewertet wird die Abweichung.
Spiel 8 – Babys Flasche
Eine gefüllte 100 ml-Baby-Flasche ist auszunuckeln. Achtung: Unbedingt vorher ausprobieren und je nach Lochgröße die Schwierigkeitsstufen anpassen, oder das Loch vergrößern.
Spiel 9 – Der Hammer
Mit möglichst wenigen Schlägen soll ein (Zimmermanns-)Nagel in einen Balken geschlagen werden. Auch hier vorher probieren und Schwierigkeitsstufen auf den Balken und die Nägel anpassen.
Spiel 10 – Ein kleiner Sprung …
Weitsprung aus dem Stand. Alle haben zwei Versuche, der bessere wird gewertet.
Spiel 11 – Wurfsack
Ein kleines Säckchen (ca. 6 x 6 cm) auf dem oben und unten jeweils der Mittelpunkt markiert ist, soll auf eine ca. drei Meter entfernte Markierung am Boden möglichst geworfen werden. Nach jedem der drei Würfe wird der Abstand gemessen und aufaddiert. Unbedingt vorher testen, je nach Bodenbelag (von Teppichboden bis Parkett) ist dies unterschiedlich schwierig.
Spiel 12 – Europas Hauptstädte
Die ganze Gruppe schreibt in vier Minuten möglichst viele Länder Europas mit zugehöriger Hauptstadt auf ein Blatt Papier. Zum Korrigieren tauschen die Gruppen die Antwort-Blätter.
Spiel 13 – Krokodilsprung
Hier muss möglichst lange ununterbrochen über ein Hindernis (z. B. eine leere Bierkiste) gesprungen werden.
Spiel 14 – Knoten knoten
Jede Person erhält ein Stück Haushaltsschnur mit genau 30 cm Länge (bei längeren Stücken sinkt der Reiz). In zwei Minuten sollen möglichst viele Knoten gemacht werden. Das Problem dabei ist, die Knoten möglichst eng aneinanderzusetzen, denn am Ende ist die Schnur nur noch ca. 10 cm lang.
Spiel 15 – Gewichte sortieren
10 Gegenstände sind ihrem Gewicht nach zu ordnen. Die Gegenstände liegen auf dem Tisch, jede Gruppe erhält ein Blatt Papier und einen Stift und notiert die Reihenfolge.
Spiel 16 – Ball-Stapler
Möglichst viele Tennis-Bälle müssen in einer einzigen Hand gestapelt werden und dort, ohne zusätzlich festgehalten zu werden, 10 Sekunden liegen bleiben.
Spiel 17 – Streichholzschachtel-Weitwurf
Aus einer leeren Streichholz-Schachtel muss die „Lade“ herausgepustet werden. Gewertet wird der weiteste von 3 Versuchen.
Spiel 18 – Liegestützen
Wer schafft die meisten Liegestützen in 30 Sekunden?
Spiel 19 – Wäscheklammer
Eine Wäscheklammer wird so zusammengedrückt, dass damit eine Cent-Münze eingeklemmt wird und wieder herausfällt, wenn der Druck nachlässt. Diese Anordnung ist nun mit ausgestreckter Hand möglichst lange zu halten, ehe die Cent-Münze zu Boden fällt.
Spiel 20 – Bibelfest
Eine vorgegebene Bibelstelle muss möglichst schnell aufgeschlagen werden. Dazu werden die Jugendlichen der anderen Gruppen aus dem Raum geschickt. Variante: Bibelstellen werden ausgelost, dann können alle Gruppen gleichzeitig spielen.
Spiel 21 – Schneiderkurs
Drei jeweils neue Fäden sind nacheinander in eine Nadel einzufädeln. Die dafür insgesamt benötigte Zeit wird gemessen.
Spiel 22 – Geld blind zählen
Den Jugendlichen werden die Augen verbunden und danach einige Münzen gegeben. Der Gesamtbetrag wird notiert und die Abweichung zum tatsächlichen Betrag ermittelt. Achtung: Vorher ausprobieren und einen geeigneten Betrag auswählen.
Spiel 23 – Zungenbrecher
Innerhalb einer Minute soll ein Zungenbrecher möglichst oft aufgesagt werden. Bei einem Fehler wird der aktuelle Versuch sofort abgebrochen und ein neuer begonnen. Die bisher fehlerfreien Versuche zählen natürlich trotzdem.
Spiel 24 – Luftballon-Lauf
Ein aufgeblasener Luftballon soll möglichst schnell über eine Strecke von fünf Metern transportiert werden und darf dazu nur mit dem Kopf, der Brust oder den Füßen berührt werden.
Spiel 25 – ABC rückwärts
Das Alphabet soll fehlerfrei rückwärts aufgesagt werden. Dazu ist natürlich aufschreiben und ablesen nicht gestattet.
Spiel 26 – Herkules‘ Hobby
Möglichst viele Streichhölzer müssen zwischen Zeige-, Mittel- und Ringfinger eingeklemmt werden und (z. B. mit einem Schlag der anderen Hand) auf einmal zerbrochen werden.
Spiel 27 – Schätzaufgabe
Das Gesamt-Gewicht aller im Raum befindlichen Personen muss von jeder Gruppe geschätzt und notiert werden. Danach wird natürlich nachgewogen und die tatsächliche Abweichung errechnet.
Spiel 28 – Schlagzeilen
Die Gruppen bekommen nacheinander jeweils 10 verschiedene Schlagzeilen die jeweils von der Titelseite der Lokalzeitung stammen und sollen diese in die richtige zeitliche Reihenfolge sortieren.
Spiel 29 – Gewürze blind erkennen
10 vorher genannte Gewürze sollen blind durch Schmecken oder/und Riechen erkannt werden.
Spiel 30 – Taxifahrer-Test
Innerhalb von zwei Minuten sollen möglichst viele von 10 vorgegebenen öffentlichen Gebäuden auf einem Stadtplan gefunden werden.

Anmerkung: Um die Spannung aufrecht zu erhalten, werden die Spielnamen und die Schwie-rigkeits-Stufen erst beim Erklären auf dem Wertungsplakat notiert. Der Zeitbedarf ist sehr unterschiedlich, je nach Anzahl der Gruppen und Anzahl der Gruppenteilnehmenden und natürlich je nach dem, welche Spiele ausgewählt wurden. Einige Spiele sind nicht von allen gleichzeitig spielbar, was deutlich mehr Zeit benötigt. Für einen 90-minütigen Gruppenabend sollten ca. 15 bis 20 Spiele vorbereitet werden. Spielende ist aber auf jeden Fall beim Erreichen einer vorher festgelegten Uhrzeit.
Um den Spielablauf zu straffen und damit die Konzentration hoch zu halten, sollte die Spielleitung auf zwei Personen aufgeteilt werden. Während die eine Person das Wertungsplakat beschriftet und die Ergebnisse einträgt, erklärt und überwacht die andere Person die Spiele.

Das Ziel

Starter

Gott ist nichts unmöglich.

Checker

Gott hat einen Plan für das Leben der Menschen.

Der Text an sich

Es gibt nicht sehr viele Begegnungen mit Engeln in der Bibel. Aber wenn es eine gibt, dann sind sie ganz besonders und haben meist einen Auftrag oder eine göttliche Zusage für die betreffende Person.

In der Begegnung zwischen dem Engel Gabriel und Maria gibt es beides: Der Zuspruch – Maria erhält ihn als die Begnadete, als die besonders erwählte Person von Gott. Die Aufgabe – Maria soll den Messias der Welt, den Erlöser für die Menschen, zur Welt zu bringen.

Maria erschrickt jedoch über die Zusage des Engels. Sie äußert auch ihre Bedenken. Einerseits ist sie nur mit Josef verlobt, war noch Jungfrau und konnte sich deswegen nicht vorstellen, jetzt ein Kind zu bekommen. Andererseits war es für sie nicht vorstellbar, dass ausgerechnet sie die Auserwählte und Begnadete sein sollte. Der Engel verweist auf die Größe und Souveränität Gottes. Gott hat Maria als Begnadete ausgesucht – sie und keine andere.

Für Gott ist nichts unmöglich, das kann Maria an ihrer Verwandten Elisabeth erkennen, denn diese ist trotz der Tatsache, dass alle glauben, dass sie kein Kind bekommen kann, schwanger geworden. In der Zwischenzeit ist sie im 6. Monat. Dieses Wunder wurde auch von dem Engel verkündete. Gabriel nimmt im Gespräch mit Maria Bezug auf eine aktuelle wunderbare Begebenheit und nicht auf eines der vielen Wunder in der Geschichte Israels, die Maria auch kennt. Maria wird deutlich, dass Gott auch in ihrer Zeit am Wirken ist, auch wenn es vielen Israeliten zu ihrer Zeit vielleicht nicht so vorkam.

Der Vers 35 erklärt die Zeugung von Jesus, was für uns aber schwer zu erklären ist. Klar wird aber, dass Jesus als „heilig“ (Luther) geboren wird, weil es so Gottes Plan war.

Die Jungfrauengeburt, wie sie hier beschrieben ist, ist bis heute unvorstellbar. Jede menschlich logische Erklärung wird wahrscheinlich scheitern und doch ist sie eines der großen Wunder in der Bibel.

Auch wenn Maria wahrscheinlich noch gar nicht überblicken kann, was das für sie bedeutet, gibt sie sich Gott ganz als Magd, als Dienende hin. Sie weiß, dass Gottes Wege aus menschlicher Sicht nicht immer logisch sind. Doch Gott sieht und weiß um das große Ganze. Er ist der Herr über die Welt, sein Volk Israel und Maria.

Der Text für mich

Eine Botschaft von einem Engel – das wäre es doch mal. Endlich würde Gott durch einen seiner Engel direkt zu mir sprechen. Also ich fände diese Begegnung sehr aufregend. Obwohl – wenn ich recht überlege – fast immer sagen die Engel als erstes: „Fürchte dich nicht!“ Warum eigentlich? Ist ihre Erscheinung so plötzlich, dass man vor Angst erstarrt? Oder sehen sie so aus, dass man vor ihnen Angst haben muss?

Und wenn es eine Begegnung geben würde, was würde der Engel mir sagen? Zacharias und Maria verkündete er die Geburt eines Kindes, Jakob sah die Himmelsleiter mit vielen Engeln und Gott bestätigt ihm seine große Verheißung, Elia wird durch den Engel Essen gebracht zur Stärkung und wandert danach 40 Tage ohne Essen und Trinken durch die Wüste. So könnte man viele Engelsbegegnungen aus der Bibel aufzählen. Aber alle haben eins gemeinsam, dass sie den Menschen, denen sie begegnet sind, auf besondere Weise mit Gott verbunden haben. Wie würde meine Engelsbegegnung aussehen? Was wäre meine Verheißung?

Der Text für dich

Starter

Wir feiern Weihnachten, aber warum eigentlich? Viele Kinder kennen die biblische Weihnachtsgeschichte nur wenig oder gar nicht und dass diese Begegnung mit Maria und dem Engel Gabriel ebenfalls dazu gehört, wissen noch weniger. Sie wird auch in den meisten klassischen Krippenspielen nicht erwähnt, und doch ist sie der erste Akt der Weihnachtsgeschichte bei Lukas und ein sehr bedeutender: Hier wird die Herkunft von Jesus und sein Herrschaftsanspruch deutlich. Er ist der Sohn des Höchsten, der Sohn Gottes und Maria ist die Frau, die auserwählt und von Gott begnadet ist. Maria hatte nichts Besonderes gemacht, sie wird nicht als besonders fromm beschrieben. – Nein Gott erwählt sie und schenkt ihr seine Gnade. Einfach so.

Checker

Maria wird von dem Engel mit einem Titel angesprochen, der in der Bibel sehr selten vorkommt: Du mit Gnade beschenkte, du Begnadete. Damit hat Maria in Gottes Augen eine ganz besondere Stellung. Gott hat einen Plan für sie – und sie kann oder will nicht wirklich widersprechen. Gabriel zeigt ihr Gottes Plan auf. Und sie ist sprachlos und verwundert, warum gerade sie? Maria lässt sich darauf ein, sie sieht sich als Magd, als Dienerin Gottes. Sie stellt sich ihm ganz zur Verfügung, weil sie weiß, dass Gottes Pläne gut für sie sind. Sie ist damit ein Vorbild für uns, denn wir können uns auch auf Gottes Pläne einlassen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Was gehört zur Weihnachtsgeschichte

Die Kinder werden gefragt, was alles zur Weihnachtsgeschichte gehört und was sie darüber wissen. Je nach Hintergrund werden die Kinder die Weihnachtsgeschichte nach Lukas erzählen. Maria und Josef sind auf dem Weg nach Bethlehem, sie finden keinen Platz in den Herbergen und so wird Jesus in einem Stall geboren. Es kommen verschiedene Personen zu Jesus und seinen Eltern. Hirten, die die Botschaft der Geburt von Engeln erfahren haben, und Könige, die einem Stern gefolgt sind. Diese Hinführung kann man gut mit Krippenfiguren gestalten. Diese Figuren werden in einen Karton gelegt und nach und nach ausgepackt. Bei jeder Figur, die man aus dem Karton nimmt, wird erzählt, welche Rolle sie in der Weihnachtsgeschichte hat.

Idee 2: Aufträge für alle

Die Kinder bekommen von den Mitarbeitenden der Reihe nach verschiedene Aufträge. Dazu bekommen die Kinder einen Zettel, auf dem die Aufgabe steht (z. B.: Geh in die Küche und mache den Wasserkocher an. Geh in den Flur und hole den Stoffbeutel. Laufe zum Auto von xy und hole die Pappteller). Wenn alle Aufträge erledigt sind, gibt es für alle ein gemeinsames Keksessen und Teetrinken. Dies kann aber nur gelingen, wenn jeder seinen Auftrag erfüllt.

Wenn man vorher die Gruppengröße nicht abschätzen kann, ist es möglich, bei großen Gruppen auch zwei Kindern gemeinsam einen Auftrag zu geben oder die Kinder bei kleinen Gruppen mehrere Aufgaben zu geben. Wichtig ist, dass wirklich jedes Kind eine Aufgabe erledigen kann.

Verkündigung

Theaterstück

Die Szene von der Ankündigung der Geburt Jesu wird den Kindern von zwei Personen vorgespielt. Es besteht auch die Möglichkeit, die Szene vorher als Film zu drehen. Wählt man die zweite Variante, kann man den Raum wie in einem Kino vorbereiten und die Kinder zu einem unglaublichen Film einladen.

Spielt man die Begegnung zwischen Maria und Gabriel live, kann man den Raum zu einem Theater umbauen. Wie in einem richtigen Theater kann man den Raum ein wenig abdunkeln und so für eine besondere Atmosphäre sorgen. Das Auftreten von Gabriel kann man mit Licht verstärken, aber in der Bibel wird nicht erwähnt, dass Gabriel Maria in einem besonderen Licht begegnet.

Ein Mitarbeitender, verkleidet als Maria (M), geht auf die Bühne und erzählt aus dem Alltag.

M: Während Maria redet, erscheint Gabriel (G) auf der Bühne – Maria ist so vertieft in ihre Gedanken, dass sie ihn nicht bemerkt.

Ach ja, wieder ist ein Tag vorbei. Und draußen wird es schon dunkel. Hoffentlich wird es heute Nacht nicht wieder so kalt. Trotz drei Decken habe ich letzte Nacht wirklich gefroren. Am liebsten würde ich noch mal zu Josef gehen. Ach, der ist soooo ein toller Mann. So groß und stark. Mein Papa meinte, er wäre ein guter Mann für mich. Seit einiger Zeit sind wir sogar verlobt. Das ist soooo schön. Jetzt dauert es nicht einmal mehr ein jahr und wir werden heiraten. Dann bin ich die Frau von Josef. Meine Freundinnen sind echt neidisch, weil ich den Josef heirate.

So, genug geträumt, jetzt muss ich alles fertig machen, bevor es ganz dunkel wird und man nichts mehr sieht und dann ab ins Bett und geträumt von der Hochzeit. Ach das wird…

G: (taucht plötzlich auf) Gegrüßt seist du Maria, du begnadete von Gott. Gott ist mit dir.

M: (erschrocken) Wer bist du? Und wieso begrüßt du mich so?

G: Fürchte dich nicht Maria. Du hast Gnade vor Gott gefunden. Er hat dich auserwählt von allen Frauen in Israel. Du wirst schwanger werden und einen Sohn bekommen und dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird der Sohn Gottes sein und der König über ganz Israel und darüber hinaus. Und sein Königreich wird niemals enden.

M: Wie kann ich schwanger werden? Ich bin erst verlobt. Und …

G: Gott wird den Heiligen Geist schicken und du wirst schwanger, aber Josef ist nicht der Vater. Deswegen wird man Jesus auch den Sohn Gottes nennen. Und glaube mir, für Gott ist das möglich. Gott ist größer als alles, was sich Menschen vorstellen können. Denke nur an Elisabeth, deine Verwandte, sie ist auch schwanger geworden. Niemand konnte sich das vorstellen – aber bei Gott ist nichts unmöglich.

M: Ich verstehe es nicht ganz. Aber ich will Gott dienen. Es soll alles so passieren, wie du gesagt hast.

G: (verlässt den Raum)

M: Mmh, das war irgendwie seltsam. Was soll das heißen, dass ich die Mutter von Gottes Sohn werde. Ich bin noch so jung? Und wie soll ich das Josef erklären? Vielleicht wird er wütend deswegen?

Aber es war ein Engel, der mir diese Botschaft gebracht hat. Ich bin mir sicher, die Nachricht kommt von Gott. Sas klingt so unglaublich! Wird es wirklich alles so geschehen wie der Engel es gesagt hat? Bin ich dir wirklich so wichtig? Bin ich deine Auserwählte?

Die andere Idee

Bilderausstellung

Die Kinder werden in Gruppen zu drei bis vier Kindern aufgeteilt. Ihnen wird der Bibeltext zum Lesen gegeben und sie bekommen die Aufgabe, nur einen Teil der Begegnung zwischen Maria und dem Engel Gabriel zu malen.

Danach stellen die Gruppen ihre Werke vor und erzählen, welchen Teil sie gemalt haben und was man auf ihrem Bild sieht. Die Mitarbeitenden können nach der Präsentation der selbst erstellten Kunstwerke die biblische Geschichte noch einmal erzählen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Zur Wiederholung werden folgende Fragen gestellt:

  • Was ist in der Geschichte passiert?
  • Welchen Auftrag hat Maria bekommen?
  • Was habt ihr in der Geschichte nicht verstanden?

Gespräch

Die Fragen zum Gespräch haben den Themenschwerpunkt: Aufträge von Gott

Maria ist von Gott auserwählt, eine ganz besondere Aufgabe zu übernehmen. Diese wird ihr von Gabriel erzählt. Vermutlich hat keines der Kinder bereits so einen klaren Auftrag von Gott bekommen. Aber kleine und große Aufgaben bekommen sie trotzdem fast täglich.

Fragen für die Kinder: (Tipp: Bitte aufpassen, dass die Kinder sich nicht gegenseitig schlecht machen mit Sätzen wie „Das kann doch jeder!“; „Das ist doch babyleicht!“ usw.)

  • Welche Aufgabe habt ihr schon mal bekommen?
  • Wer gibt euch den Aufgaben?
  • Welches war für euch die schwerste Aufgabe, die ihr geschafft habt?
  • Welche Aufgaben machen euch am meisten Spaß?
  • Welche Aufgaben fallen euch schwer?

Maria hatte eine sehr schwere Aufgabe bekommen. Am Anfang hatte sie bestimmt Angst, weil sie nicht wusste, wie es wird. Aber sie wusste, dass sie von Gott auserwählt war, er ihr zur Seite stehen würde und immer bei ihr sein wird. Mit Gott an ihrer Seite wusste sie, ist nichts unmöglich und sie würde den Auftrag schaffen.

Hier ist ein Zeugnis eines Mitarbeitenden sehr gut, um den Kindern zu veranschaulichen, dass Gott auch heute noch Aufgaben und Aufträge gibt.

Fragen zum Themaschwerpunkt: Bei Gott ist nichts unmöglich.

Maria hat am Anfang bestimmt daran gezweifelt, dass alles so sein wird, wie es der Engel Gabriel ihr erzählt hat. Und doch ist bei Gott nichts unmöglich. Der Engel nennt Elisabeth als ein weiteres Wunder, um Gottes Größe zu verdeutlichen.

  • Welche Geschichten aus der Bibel fallen euch noch ein, in denen Gott etwas gemacht hat, was unmöglich war?
  • Habt ihr schon einmal etwas erlebt, was eigentlich unmöglich ist?

Auch hier wäre es sehr gut, wenn einer der Mitarbeitenden aus seinem eigenen Leben etwas erzählen könnte, was er mit Gott erlebt hat, was eigentlich unmöglich gewesen ist.

Gott ist so groß und mächtig, dass bei ihm nichts unmöglich ist. Das zeigt nicht nur die Begegnung zwischen Gabriel und Maria, sondern noch ganz viele andere Bibelgeschichten.

Merkvers

Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Lukas 1,37; Luther84

Jeder hat die Aufgabe den Satz in einer unmöglichen Form aufzuschreiben, einer schreibt ihn rückwärts auf, einer in Spiegelschrift und ein anderer mit so kleiner Schrift, dass er nur mit einer Lupe zu lesen ist. Natürlich kann man sich auch noch viel mehr unmögliche Schreibweisen ausdenken.

Gebet

Maria stimmte später, als sie Elisabeth besuchte, einen Lobgesang auf das an, was Gott in ihrem Leben getan hat. Gemeinsam mit den Kindern kann man genauso beten und Gott für verschiedene Sachen und Erlebnisse danken.

Wenn die Kinder von besonderen Geschichten erzählt haben, kann man diese (und die des Mitarbeitenden) im Gebet noch einmal benennen und Gott für seine Größe danken.

Kreatives

Der Eierfall

Eigentlich ist es unmöglich, dass ein rohes Ei aus einem Fenster im ersten Stock eines Hauses fällt und dabei nicht kaputt geht. Wir wollen probieren, ob es doch möglich ist. Dazu werden die Kinder in kleine Gruppen von ca. 4 Teilnehmern eingeteilt. Jede Gruppe bekommt ein rohes Ei, 25 Trinkröhrchen und eine Rolle Klebeband. Sie darf keine weiteren Materialien verwenden und hat die Aufgabe das Ei so zu verpacken, dass es beim Fall nicht kaputt geht.

Spielerisches

Es werden 4 Teams benötigt. Immer zwei Kinder bilden ein Team. Einer ist der Chef der andere der Sekretär. Die Chefs erhalten Texte, die etwa gleich lang sind. Sie stehen in den vier Ecken des Raumes. Vor jedem Chef sitzt der Sekretär des gegenüberliegenden Chefs. Auf ein Zeichen hin, fangen die Chefs an, die Texte zu diktieren. Die Sekretäre müssen die Texte fehlerfrei aufschreiben. Gewonnen hat das Team, welches am schnellsten den Text ohne Fehler aufgeschrieben hat. Ist das überhaupt möglich?

Rätselhaftes

Es werden Rätselfragen zu unmöglichen Dingen gestellt. Dazu teilt man den Raum in zwei Hälften, die Jahälfte und die Neinhälfte. Nachdem die Frage gestellt wurde müssen sich alle entscheiden, in welche Hälfte sie gehen. Beispiele für Fragen:

  • Ist es möglich, dass ein Mensch 250 kg bis über den Kopf heben kann? (Ja, der Weltrekord liegt bei 263 kg)
  • Ist es möglich, dass man 2 Wochen hintereinander wach bleiben kann? (Nein.)
  • Ist es möglich dass unsere Jungschar 3 Minuten lang ganz leise sein kann? (Man muss ausprobieren, ob das geht.)
  • Ist es möglich, dass ein Strauß 50 km/h schnell laufen kann? (Ja, sogar bis zu 70 km/h.)
  • Ist es möglich, dass ein Mensch zwei Daumen an einer Hand hat? (Ja.)
  • Ist es möglich, dass Gott auch heute noch Aufträge gibt? (Ja.)

(T)Extras

Lieder

  • Ich will nicht mehr sagen, ich kann das nicht
  • Absoluto guto

Spiele

Russischer Farbfernseher

Material: Farbige Blätter (Rot, Grün, Gelb, Blau, jeweils dreimal)

Es werden mindestens 8 Personen benötigt.

Die Kinder werden in zwei Gruppen geteilt und hintereinander hingesetzt und schauen alle in dieselbe Richtung. Nur die letzte Person setzt sich anders herum, um zu sehen, welche Farben gezeigt werden. Ein Mitarbeiter sitzt hinten und zeigt den Kindern am Ende der Reihe ein, zwei oder drei Farben. Diese müssen sie ohne etwas zu sagen an die Person ganz vorne weitergeben. Dazu nutzen sie „Klopfzeichen“. Jede Farbe bekommt ein

„Klopfzeichen“ (z. B. Rot – rechte Schulter, Grün – Kopf, Blau – Linke Schulter, Gelb – Rücken). Das Kind ganz vorn nimmt je nach „Klopfzeichen“ die farbigen Blätter und hält sie in die Luft. Kommt die Botschaft an?

Aktion

Man könnte in der Stunde zuvor den Kindern eine Aufgabe mit nach Hause geben (ähnlich der Idee 2). Dafür bekommen die Kinder einen Zettel in der vorhergehenden Stunde in die Hand auf dem steht:

Liebe/r…

Du bist auserwählt, für die nächste … (Name eurer Gruppe) eine … (Saft, Tee, Kekse usw.) mitzubringen.

Dein/e …

Mit den mitgebrachten Sachen kann man dann zu einem passenden Zeitpunkt ein gemeinsames Teetrinken und Plätzchenessen machen. Und fast jeder hat seinen Teil dazu beigetragen

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