Jeremia

Hier kommt die dritte Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in fünf Lektionen um den Propheten Jeremia:

Lektion 9 Jeremia 1,1-19 Es geht los!

Lektion 10 Jeremia 7,1-15 „Kirche“ ist Herzenshaltung (Die Tempelrede)

Lektion 11 Jeremia 18,1-17 Der Töpfer bei der Arbeit

Lektion 12 Jeremia 19,1-13 Der Krug geht kaputt

Lektion 13 Jeremia 29,1-23 Der Brief an die Gefangenen

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott, unser Schöpfer, ist uns freundlich zugewandt und tut uns viel Gutes. Er möchte, dass auch wir uns ihm zuwenden und Gutes tun.

Checker

Gott, unser Schöpfer, liebt uns, obwohl wir Sünder sind. Er freut sich darüber, wenn wir zu ihm umkehren und Gutes tun.

Der Text an sich

Jeremia wird zum Haus eines Töpfers geschickt, um ein weiteres Bild für seine Verkündigung unter den Israeliten zu erhalten. Dass Gott immer noch versucht, die Israeliten anzusprechen und sie zur Umkehr zu leiten, zeigt, dass Gott sehr „langsam zum Zorn“ ist (Ps 103,8). Solange Gott redet, ist die Chance da, umzukehren. Wenn Gott schweigt, und das wird passieren, wenn Israel sich immer wieder weigert, umzukehren, dann bedeutet das für Israel Gericht. Wenn Gott in Vers 17 sagt, dass er ihnen den Rücken statt das Gesicht zukehrt, ist genau dies gemeint: es wird einmal „zu spät“ sein, dann wird Gott sein Angesicht von Israel abwenden und schweigen (vgl. im Gegensatz dazu den Aaronitischen Segen 4. Mose 6,24f.).

Das Bild vom Töpfer wirkt auf den ersten Blick niederschmetternd und willkürlich: Das Gefäß misslingt in der Hand des Töpfers und so macht er ein neues. Heißt das: Gott macht mit uns, was er will? Nein, es ist genau umgekehrt: Israel macht, was es will und darum ist es ein Gefäß, das misslingt.

Zwei biblische Wahrheiten vermittelt das Bild vom Töpfer und dem Ton:
1. Gott ist der Schöpfer (vgl. dazu Jer 10,16 und 1. Mose 1,7) und der Schöpfer hat das Recht, über sein Geschöpf zu verfügen (vgl. Jes 45,9).
Die 2. Wahrheit ist ebenso wichtig: Gott ist nicht ungerecht, wenn er richtet. Warum? Gott richtet niemals willkürlich. Auch wenn es so aussieht, als ob der Töpfer den Ton willkürlich zusammenknetet und ein neues Gefäß daraus macht, so wird doch sehr deutlich, dass das Ergehen Israels von seinem eigenen Verhalten abhängt: Selbst ein einmal beschlossenes Gericht kann wieder rückgängig gemacht werden, wenn ein Volk umkehrt (Vers 7f.). Andererseits kann Gutes, das Gott eigentlich beschlossen hatte, ebenfalls rückgängig gemacht werden, wenn ein Volk tut, was böse ist in Gottes Augen (Vers 8f.).

Und deshalb erfolgt der Aufruf zur Umkehr: Israel kann seinem Unglück durch Umkehr entrinnen. Aber es entscheidet sich ganz bewusst gegen Gott und für das Böse. Dieses Verhalten ist völlig unverständlich in Gottes Augen: seit Menschengedenken wich der Schnee nicht vom Libanon, der immer zuverlässig frisches Wasser nach Israel lieferte. Aber Israel hat vergessen, wo es herkommt (Vers 15), es verlässt die lebendige Quelle (vgl. Jer 2,13). Sein Ergehen wird nun mit dem eines Gottlosen beschrieben: Wie der Ostwind werden sie vor den Feinden zerstreut werden (vgl. Psalm 1,4!).

Der Text für mich

Ich bin beeindruckt von dem Werben Gottes um sein Volk: Wie oft hat sein Volk ihm schon den Rücken gekehrt? Es lohnt sich, auch die Kapitel 1-17 zu lesen, denn hier bekommt man einen Eindruck davon, wie viel Gott bereits unternommen hat, um sein Volk zur Umkehr zu leiten und wie kreativ er dabei war. Dass er es nicht einfach so aufgibt, zeigt mir Gottes unglaublich ausdauernde Liebe.

In unseren Gruppenstunden haben wir immer wieder „schwierige“ Kinder. Kinder, die nicht zuhören. Kinder, die stören. Kinder, die unangenehm auffallen. Wie schnell bin ich in Gedanken und Worten dabei, diese Kinder zu verurteilen? Wie schnell wende ich mich von ihnen ab? Dabei brauchen gerade diese Kinder ein freundlich zugewandtes Gesicht, das ihnen die Liebe Gottes spiegelt. Von Gottes ausdauernder Liebe möchte ich lernen, gerade auch dann, wenn es um die Konsequenzen für das Fehlverhalten der Kinder geht. Sie sollen dazu dienen, die Kinder mit ihrem eigenen Verhalten zu konfrontieren, um das Kind zu gewinnen, nicht, um es zu verurteilen!

Der Text für dich

Starter

Kinder halten es meist nicht lange aus, wenn zwischen ihnen und ihren Eltern Spannungen sind oder gar Schweigen herrscht. Dann muss die Sache wieder geklärt werden. Meistens ergreifen die Eltern die Initiative zur Versöhnung und die Kinder sind froh, dass nun wieder alles gut ist.

Wenn wir im Text lesen, dass die Israeliten lieber ihrem bösen Herzen folgen als Gott, dann verstehen die Kinder sehr gut, wie schlimm das ist. Das Bild vom Töpfer und dem Ton können wir mit diesem Hintergrund gut erklären: Gott hat uns gemacht und er liebt uns sehr. Aber der Mensch hat durch die Sünde ein böses Herz, das sich gegen Gott gewandt hat. Nun ruft Gott zur Umkehr: die Israeliten sollen sich vom Bösen abwenden und sich wieder ihm zuwenden.

Checker

Gerade Kinder, die schon viel über Gott wissen, kennen die Erfahrung: obwohl ich weiß, dass es nicht gut ist, habe ich doch Lust, es zu tun. Wie schnell bin ich beim Mobbing in der Schule mit dabei und mache mit, obwohl ich weiß, dass ich jeden Menschen lieben soll. Das schlechte Gewissen ist dann oft mein Begleiter: Wie denkt Gott jetzt über mich? Gerade weil diese Erfahrung zu den Grunderfahrungen jedes erfahrenen Christen gehört, ist es wichtig, dass die Kinder verstehen: Gott liebt mich, auch wenn ich in Sünde falle. Aber er möchte, dass ich lerne, ihn zu lieben und das Gute zu tun. Israel aber hatte sich ganz bewusst gegen Gott und für das Böse entschieden. Sie freuten sich am Bösen und nicht an Gott. Hier liegt das Problem des Volkes Israel in der Zeit von Jeremia!

Der Text erlebt

Material

Ton oder Salzteig, Verkleidung, ausgedruckter Bibelvers + Verkehrszeichen, ausgedruckte Symbole für die Wiederholung, FIMO- Modelliermasse + Magnet.

Hinführung

Idee 1: Video mit einem Töpfer bei der Arbeit zeigen (siehe „weiterführende Hinweise“).

Idee 2: Mit den Kindern töpfern bzw. Salzteig formen (siehe „weiterführende Hinweise“). Bevor der Gast vorgestellt wird, werden die Kinder befragt: Wie ist es euch ergangen? War es einfach? Wer von euch hat sein „Kunstwerk“ nochmal zusammengeknetet und neu angefangen?

Verkündigung

Die Geschichte wird aus Sicht des Töpfers erzählt, den ein Mitarbeiter als Gast aus dem alten Israel vorstellt.

„Hallo Kids, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Zakarias aus Jerusalem. Ich bin Töpfer von Beruf. Schade, dass es das bei euch fast gar nicht mehr gibt. Zu meiner Zeit gab es in jeder Stadt Töpferwerkstätten. Überall, wo in Israel heute Städte ausgegraben werden, findet man unsere Gefäße. Bestimmt steht eines meiner Gefäße sogar in einem von euren Museen. Wäre doch möglich, oder?

Aber genug davon. Ihr glaubt ja gar nicht, was mir passiert ist. Es war zu der Zeit, als in Jerusalem der Tempel noch stand. Ihr wisst schon, der, den Salomo gebaut hatte. Da kam der große Prophet Jeremia in mein Haus. Ich war gerade bei der Arbeit an einem Tongefäß. Aber ich hatte keinen guten Tag. Irgendwie wollte mir mein Gefäß einfach nicht gelingen. Ich drehte es auf meiner Scheibe und versuchte, ihm eine schöne Form zu geben. Aber wie ich es auch zu formen versuchte, es gelang mir einfach nicht. Und wie ich da so am Arbeiten war, stand plötzlich Jeremia vor mir. Ich hatte ihn zuerst gar nicht bemerkt, denn er sagte kein Wort. Er muss mir schon eine Weile zugesehen haben und sah sehr nachdenklich aus. Jedenfalls hatte ich ihn erst bemerkt, als ich ganz ärgerlich das Tongefäß wieder zusammengeknetet habe. Manchmal ist es am besten, wenn man einfach nochmal von vorne anfängt. Ich formte das Gefäß also wieder von Neuem.

Dieses Mal wurde es aber richtig schön. Und wie ich Jeremia freudestrahlend mein Gefäß zeigte, hellte sich auch sein Gesicht auf und er verließ wortlos meine Werkstatt. „Wie seltsam“, dachte ich mir, „da geht er, wortlos wie er gekommen war.“

Später habe ich erfahren, was in Jeremia vor sich ging. Er hatte den Auftrag von Gott bekommen, meine Töpferwerkstatt zu besuchen. Durch meine Arbeit hatte Gott ihm gezeigt, dass er der Schöpfer über alle Menschen und Völker ist. Er kann mit ihnen machen, was ihm gefällt, so wie ich mit den Tongefäßen machen kann, was ich will. Und wie mir mein erstes Gefäß nicht gelingen wollte, so gibt es Völker, die Böses tun. Sie sind wie missratene Gefäße. Diese Völker kann Gott bestrafen. Aber wenn ein Volk zu Gott umkehrt, kann Gott seinen Plan auch wieder ändern und er bestraft es nicht. Und dann es gibt Völker, die tun, was gut ist, sie sind schöne Gefäße. Gott lässt es ihnen dann gelingen. Aber wenn sie dann Böses tun, kann Gott seinen Plan wieder ändern und sie bestrafen. Versteht ihr? Als Töpfer finde ich das erstaunlich: Gott lässt dem Ton die Entscheidung, was mit ihm passieren soll. Gott lässt dem Menschen, den er gemacht hat, die Entscheidung, ob er Gutes oder Böses tun will. Ob er auf ihn hören möchte oder nicht. Ob aus ihm ein gutes Gefäß wird oder nicht!

Am nächsten Tag dann verkündete Jeremia Gottes Worte in Jerusalem. Er redete sehr aufgeregt und laut: „So spricht Jahwe: Passt auf! Ich mache einen Plan gegen euch, ich bereite das Unglück für euch vor. Kehrt um von euren falschen Wegen und ändert euer Leben von Grund auf! Das gilt jedem von euch!

Diese Botschaft war deutlich. Gott wollte, dass die Israeliten ihr böses Verhalten ändern und zu Gott umkehren. Falls nicht, würde ein großes Unglück passieren. Ihr würdet bei euch sagen: es ist 5 vor 12! Es ist nicht mehr viel Zeit zum Handeln, bevor das Unglück kommt. Aber stellt euch vor, wie die Leute in meinem Volk reagierten. Sie waren ärgerlich über diese Botschaft, die Jeremia in Gottes Auftrag mitteilte und sagten: „Pah, daraus wird nichts. Wir möchten lieber machen, was uns gefällt und unserem bösen Herzen folgen“.

Könnt ihr euch vorstellen, wie traurig ich darüber war? Aber noch viel trauriger war Gott darüber! Ihr müsst wissen, dass er Israel immer so viel Gutes getan hat. Trotzdem haben sie sich immer wieder von ihm abgewandt.

Nachdem die Israeliten nun wieder „Nein“ zu Gott gesagt hatten, bekam Jeremia wieder eine Botschaft von Gott. Und darin klagte er Israel an. Ich sag es euch mal in meinen Worten, was Gott sagte: „Wo hat es das schon einmal gegeben, dass ein Volk seinen Gott vergisst wie Israel? Sie haben die Wege ihrer Vorfahren verlassen: Ihr wisst schon, Abraham, Isaak, Jakob, Mose, Josua, David. Männer, die auf Gott vertraut haben und gute Vorbilder waren. Sie wollten davon nichts mehr hören. Deswegen sind die Israeliten auf gefährliche Steige geraten, die sie nun ins Unglück führen.“

Versteht ihr? Wer Gott den Rücken kehrt, dem wird auch Gott eines Tages den Rücken kehren. Und das ist schlimm, denn Gott ist unser Schöpfer, von dem wir unser Leben haben!

Wie traurig bin ich über unser Volk. Ihr müsst wissen, dass wir in Israel, wenn wir uns den Segen Gottes wünschen, sagen: der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Das heißt nichts anders als: ich wünsche dir, dass Gott dich freundlich ansieht! Denn das bedeutet, dass er dir gnädig ist. Aber Israel wollte Gottes freundliches Gesicht nicht mehr sehen. Sie haben ihm den Rücken zugewandt, um Böses zu tun. Sie möchten sich nicht versöhnen lassen. Und so kehrt sich auch Gott von seinem Volk ab. Das bedeutet nichts Gutes.

Wie ist das bei euch? Möchtet ihr, dass Gott euch freundlich ansieht? Liebt ihr das Gute? Oder haltet ihr lieber am Bösen fest?

Die andere Idee

Geschichte bei der Töpferarbeit erzählen:

Während der Ton zu einem Gefäß geformt wird, die Begebenheit erzählen, wie Jeremia ins Haus des Töpfers gerufen wurde und dem Töpfer bei der Arbeit zusah. Das Gefäß wieder zusammenkneten und von vorne beginnen. Evtl. kann man auch ein vorher schön geformtes Gefäß zur Veranschaulichung nehmen, da es nicht ganz einfach ist, auf die Schnelle ein schönes Gefäß zu formen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Der Töpfer wird von einem Mitarbeiter interviewt:

  • Erklär uns das nochmal, wie das gemeint ist mit dem Tongefäß: warum vergleicht Gott Israel mit einem missratenen Gefäß?
  • Warum wollten die Israeliten denn nicht zu Gott umkehren?
  • Was heißt eigentlich zu Gott umkehren? Was hat Gott von Israel erwartet?
  • Was denkst du, wie ist das heute? Möchte Gott, dass auch wir umkehren?

Gespräch

Anhand von Symbolen kann man mit den Kindern über die Geschichte ins Gespräch kommen:

Herz: Das finde ich toll
Blitz: Das finde ich nicht gut
Fragezeichen: Das habe ich nicht verstanden
Ausrufezeichen: Das ist wichtig

Kinder erleben Streit sehr häufig, auch hier bieten sich Anknüpfungspunkte zur Geschichte:

  • Seid ihr schon einmal mit Freunden, Mitschülern oder euren Eltern in Streit geraten? Was war der Grund?
  • Wie habt ihr euch dabei gefühlt? Wie ist es, wenn man nicht mehr miteinander redet?
  • Kennt ihr das auch, dass man sich nicht mehr in die Augen blickt?
  • Wer hat den ersten Schritt zur Versöhnung gemacht?

Merkvers

Denn so spricht der allmächtige Herr, der Heilige Israels: »Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden. Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein. Aber das wollt ihr nicht.“ Jesaja 30,15 (NLB)

Den Bibelvers mit ausgedruckten Verkehrszeichen lernen:

Denn so spricht der Herr, der Heilige Israels: „Wenden“ Durch Umkehr undStoppschild“ Ruhe könntet ihr gerettet werden. „Stoppschild“ Durch Stillsein und „Sonderweg für Fußgänger“ Vertrauen könntet ihr stark sein. Aber das wollt ihr nicht.

Gebet

Stilles Gebet: In die Mitte werden ein schönes Gefäß und ein misslungenes Gefäß gestellt. Dazwischen der Bibelvers gut lesbar ausgedruckt und die Verkehrszeichen. In ca. 3 Minuten Stille können die Kindern noch einmal über die Geschichte nachdenken und in Gedanken beten.

Kreatives

Mit „FIMO“-Modelliermasse lassen sich tolle Sachen formen und im Ofen backen. Z. B. Kühlschrankmagnete. Es gibt auch Modellierformen dazu. Obstformen eignen sich, um einen Übertrag zum Thema zu schaffen: Unser Leben soll gute Frucht bringen, damit wir ein schönes Gefäß für Gott sind.

Spielerisches  

Gott versuchte immer wieder, zu den Israeliten Kontakt aufzunehmen. Er blickte sie freundlich an. Aber Israel „schaute weg“ und rührte sich nicht. Beim folgenden Spiel ist es wichtig, aufmerksam für die Blicke des „Suchers“ zu sein und dann auch schnell zu reagieren und nicht sitzenzubleiben.

Blinzeln:
Beim Blinzeln stehen die Spieler päärchenweise im Kreis. Die Paare stehen dabei hintereinander und blicken beide in die Kreismitte. Die hinten stehenden Personen nehmen ihre Hände auf den Rücken. Einer der Spieler hat keinen Partner und steht alleine. Dieser versucht nun, einen Partner zu bekommen, indem er einer beliebigen vorderen Person zublinzelt. Die vordere, angeblinzelte Person versucht nun, ihrem Partner zu entkommen und stellt sich bei Erfolg hinter den Blinzler. Die hintere Person muss ihren angeblinzelten Partner am Entkommen hindern und ihn schnell festhalten. Wird der Angeblinzelte aufgehalten, muss der Blinzler sich ein neues Ziel suchen. Gelingt die Flucht, so bilden der Blinzler und der Geflohene ein neues Paar. Der Spieler, dem sein Partner entkommen ist, wird neuer Blinzler.

Rätselhaftes

Mit Ton oder Salzteig Gegenstände formen, die die Kinder erraten müssen: z. B. Haus, Topf, Hand, Krone, Herz.

(T)Extras

Lieder

  • Du bist der Schöpfer des Universums
  • Ganz schön mutig
  • Sei ein lebendger Fisch

Spiele

Komm mit – Lauf weg: Alle Spieler stellen sich im Kreis auf. Einer ist der „Fänger“. Er geht außen um den Kreis herum, solange er möchte, und tippt irgendwann einem Mitspieler auf die Schulter und sagt entweder „komm mit“ oder „lauf weg“. Beim Signal „komm mit“ rennt der angetippte Spieler in dieselbe Richtung, in die auch der „Fänger“ rennt. Beim Signal „lauf weg“ muss der angetippte Spieler in die entgegengesetzte Richtung rennen. Wer zuerst an der freigewordenen Lücke angekommen ist, darf dortbleiben und der andere ist der neue / alte Fänger.

Aktionen

Falls sich die Gelegenheit bietet, ist ein Besuch in einer Töpferwerkstatt sicher ein tolles Erlebnis.

Kreatives

Mit Salzteig Gegenstände modellieren, anschließend backen und mit Acrylfarben bemalen.

Weiterführende Hinweise

  • Unter den Suchbegriffen: „Töpfern mit Drehscheibe“ kann man auf youtube viele interessante Videos über das Töpfern ansehen.
  • Rezept und Anleitung für das Backen mit Salzteig findet man durch Suchmaschinen im Internet.
  • Ideen für FIMO- Figuren findet man durch Suchmaschinen im Internet.

Unser Kirchenjahr ist voller kirchlicher Feste und Feiern. Sie sollen uns an das erinnern, was Gott getan hat und heute noch tut. Sie haben ihren Ursprung oft in einem jüdischen Fest. Doch was steckt dahinter? Was feiern wir da eigentlich und wie können wir das erfahren und begreifen? Das Spieleprogramm greift diese Feste im Schnelldurchlauf auf. Die Teens können anhand von eigenem Erleben und dabei Spaß haben, etwas über diese Feste erfahren. Zwischen den Spielen gibt es kurze Informationen, die von einem Moderator erzählt werden.

Vorbemerkungen und Organisatorisches

Raumvorbereitung/Deko

Verwandelt den Raum in einen Festsaal mit Kerzen, Tüchern, schönen Gläsern, Saftbar, evtl. kleinen Snacks und Knabbereien, Lichterketten und Co. Wenn ihr mögt, könnt ihr auch eine Kleiderordnung vorgeben und den Teens sagen, dass sie sich festlich kleiden können oder so, wie sie zu einer Party gehen würden. Wenn ihr wollt, könnt ihr vor jedem neuen Fest einen Jingle einbauen oder eine Glocke läuten.

Material

Klingel, Zettel, Symbol für jedes Fest, z. B. Adventskalender, Weihnachtskerze, Geschenk, Kreuz, Feuerzeug (das Symbol kann der Moderator jeweils zu Beginn der Infos zeigen) zwei Schokoladen-Adventskalender oder zweimal 24 kleine Süßigkeiten in Umschlägen mit 24 Ziffern, Beamer, Laptop, Salzbrezeln, Luftballons

Hauptteil/Ablauf

Ein festlich gekleideter Mitarbeiter begrüßt die Teens zu diesem besonderen Programm.

Warm up

Auf dem Boden liegen verschiedene Zettel mit Festen und Festzeiten: Advent, Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten. Die Teens sollen sich nach verschiedenen Fragen zu den Festen zuordnen und sich damit positionieren. Wenn sie dann zusammenstehen, können sie sich jeweils kurz austauschen, warum sie das so sehen. Die Talkzeit beträgt ca. 30 Sekunden und kann durch eine Klingel o. Ä. beendet werden.

  • Welches Fest magst du am liebsten? (Die Teens, die dann an einem Zettel stehen, können sich kurz darüber unterhalten, warum sie dieses Fest gern mögen.)
  • Welches Fest kannst du gar nicht leiden?
  • Welches Fest ist dir fremd, d. h. du weißt gar nicht genau, was da eigentlich gefeiert wird?
  • Welches Fest müsste deiner Meinung nach gar nicht unbedingt gefeiert werden?
  • Welches Fest würdest du am liebsten mal richtig ausführlich mit deinem Teenkreis feiern?
  • Welches Fest feierst du am liebsten mit deiner Familie?
  • Welches Fest könntest du auch mal gut ohne deine Familie feiern?
  • Welches Fest könnte deiner Meinung nach auch ausfallen, weil es heute keine Bedeutung mehr hat?

Advent

Am Ende des Kalenderjahres, doch ganz am Anfang des Kirchenjahres steht die Adventszeit. Advent bedeutet Ankunft. Wer kommt an? Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern. In der Adventszeit bereiten wir uns darauf vor. Oft ist es auch eine völlig überfrachtete stressige Zeit voller Hetze, Terminen und kitschigen Lichtern. Der Adventskalender soll durch diese Zeit begleiten und jeden Tag klarmachen, dass die Zeit immer kürzer wird bis zu dem großen Fest an Weihnachten.

Spiel: Adventskalenderjagd

Die Gruppe wird in zwei Gruppen eingeteilt, die sich hintereinander in einer Staffel aufstellen. Am anderen Ende des Raums auf dem Boden liegt der Adventskalender oder andere nummerierte Süßigkeiten. Nach einem Startsignal rennen die ersten beiden Läufer los und suchen die Zahl eins. Haben sie diese gefunden, rennen sie zurück und der nächste Läufer darf loslaufen. Gewonnen hat die Gruppe, die am schnellsten die 24 Türchen geöffnet hat.

Weihnachten

Weihnachten ist ein riesen Geschenk für uns. Jesus verlässt den Himmel, kommt herunter auf diese Welt und tauscht ihn ein gegen einen stinkigen Stall, weil er bei seinen Menschen sein will. Weil er ihnen durch sich selbst Gottes Liebe zeigen will. Manchmal geht das vor lauter Geschenken völlig unter. Wir beschenken uns, weil einer sich selbst geschenkt hat. Es tut gut, sich das immer wieder neu klarzumachen. Dazu ein kleiner Clip „The Christmas Story“.

Ostern, Passahfest, Karfreitag

Spielleiter: Jesus wird erwachsen und ist mit seinen Freunden unterwegs, um den Menschen zu zeigen, dass es einen Gott gibt, der heilt, befreit und völlig verändert. Wunder geschehen, Menschen entdecken ihre Begabungen, Ausgegrenzte bekommen einen neuen Platz in der Gesellschaft und erfahren Liebe und Wertschätzung. Doch dem Volk und den verantwortlichen Juden gefällt das nicht. Sie haben Angst, dass Jesus einer ist, der das Volk verdreht, aufmischt und widerspenstig macht. So fassen sie den Plan, Jesus zu kreuzigen. Dies geschieht zu der Zeit, als das jüdische Volk das Passahfest feierte. Das Passahfest erinnert die Juden daran, wie Gott sie vor langer Zeit aus der Gefangenschaft der Ägypter befreit hat. Er hat ihnen geholfen, die Sklaverei hinter sich zu lassen. Dieses Fest wird bis heute in Israel gefeiert. Mit einem Festessen wird an die Zeit gedacht, z. B. auch durch verschiedene Symbole wie Salzwasser, das an die vergossenen Tränen von damals erinnern soll. Jesus feiert mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod.

Spiel: Salz schnappen

Im Raum sind zwei Schnüre gespannt, auf die kleine Salzbrezeln gehängt wurden. Zwei Freiwillige haben eine Minute Zeit, ohne Hände so viele Salzbrezeln wie möglich zu schnappen.

Danach erhält jeder Teen eine Salzbrezel. In kleinen Gruppen wird über folgende Frage gesprochen:

Die Juden erinnern sich anhand von Salzwasser an die vergossenen Tränen ihrer Vorfahren, an schlimme Dinge, die geschehen sind. Welche Ereignisse fallen euch ein, die Menschen heute betreffen?

Jesus wird verraten, verschleppt, geschlagen und gefoltert und letztlich umgebracht. Sogar seine eigenen Freunde schaffen es nicht, zu ihm zu halten und ergreifen die Flucht. Am Karfreitag denken wir an diesen Tag und an das, was Jesus durchlitten hat. Wenn jemand stirbt, wird plötzlich alles Laute still und wir halten inne, verstummen aus Betroffenheit oder Mitgefühl. Im nächsten Spiel müssen Botschaften ohne Worte überbracht werden. Dazu bekommt jeder Teilnehmer eine Aufgabe, die er den anderen ohne Worte pantomimisch zeigen darf.

Reden ohne Worte

Traurig sein, jemanden beschützen, einen Nagel einhauen, jemanden verprügeln, wegrennen, sterben, sich fürchten, eingesperrt sein, etwas weitererzählen an viele Leute.

Ostersonntag

Drei Tage ist Jesus tot und dann geschieht das Wunder, das fast nicht zu fassen und zu begreifen ist. Jesus steht wieder auf. Er zeigt sich ein paar Frauen, denen erst mal gar nicht geglaubt wurde und dann zeigte sich Jesus immer mehr Menschen. Ein Toter, der zu neuem Leben erwacht. Ein Gott, der nicht durch den Tod kleinzukriegen ist, ihn durchlebt und durchlitten hat aber wieder auferstanden ist, das ist noch nie dagewesen. Was für ein Fest, was für eine unfassbare Geschichte, ein riesen Bääm in Gottes Geschichte und somit auch in unserer Geschichte.

Unser Fest heute ist oft geprägt von Eiersuche und Osterhasen. Klar, ein Ei hat auch etwas mit neuem Leben zu tun. Aber der Osterhase kommt in der ursprünglichen Geschichte nicht mal in einer Nebenrolle vor. Wir können uns freuen, dass Jesus den Tod besiegt hat und dass das auch für uns von hoher Bedeutung ist: Der Tod ist besiegt, es gibt ein Leben nach dem Tod, der Tod hat nicht das letzte Wort. Neues Leben entsteht. Noch mehr: Jesus hat durch seinen Tod einen neuen Anfang für uns gemacht. Wir passen eigentlich nicht zu Gott, wir verzetteln uns unser Leben lang. All das hat Jesus auf seine Kappe genommen und ist dafür bestraft worden, damit wir frei sein können und mit Gott Kontakt aufnehmen können. Das feiern wir an Ostern.

Spiel: Easterdance

Die Musik läuft und alle tanzen oder bewegen sich kreuz und quer durch den Raum. Stoppt die Musik, bleiben alle genau so wie sie in diesem Moment sind und versuchen sich so wenig wie möglich zu bewegen. Falls jemand zuckt oder wackelt, scheidet er aus. Danach geht es weiter, bis ein oder mehrere Gewinner übrig sind.

An dieser Stelle könntet ihr auch einen kurzen Feier- und Essensbreak machen.

Christi Himmelfahrt

Nachdem sich Jesus vielen Menschen gezeigt hat, ist sein Auftrag hier auf der Erde beendet. Er kündigt an, dass er wieder zu seinem Vater in den Himmel zurückgehen wird, verspricht seinen Leuten aber auch, dass jemand kommen wird, der dann für sie da ist, sie tröstet, ermutigt und anfeuert. Viele Menschen werden Zeuge, wie Jesus tatsächlich vor ihren Augen in den Himmel zu seinem Vater geht.

Spiel: Menschenpyramide

Teilt die Gruppe in zwei Gruppen ein. Aufgabe ist es, dass die Gruppen mit den Leuten, die sie haben, einen Turm bauen, um so hoch wie möglich zu kommen. Wer es am höchsten schafft, hat gewonnen.

Pfingsten

Das Versprechen, das Jesus seinen Leuten gegeben hat, hat er auch erfüllt. Wieder an einem Fest, das die Juden feiern: Schawuot. Es ist das jüdische Wochenfest, das 50 Tage nach dem Passahfest gefeiert wird. Viele Menschen trafen sich in Jerusalem, um dieses Fest zu feiern. Die ersten Christen kamen zusammen, um zu beten. Der Heilige Geist kam zu den Menschen wie ein Wind, manche Menschen haben auch Feuer gesehen, andere sprachen in völlig fremden Sprachen. Dieser Tag hat die Christen ermutigt, begeistert und motiviert, eine neue Kirche zu denken und zu leben.

Spiel: Luftballonkampf

In der Mitte des Raums wird eine Schnur gespannt. Die Gruppe wird in zwei Gruppen eingeteilt. Jeder Spieler bekommt zwei Luftballons, die aufgeblasen werden. Es wird Musik gespielt. Währenddessen dürfen die beiden Gruppen versuchen, jeweils die Bälle in das andere Feld zu schießen. Dabei dürfen sie nur die Hände benutzen und müssen über die Schnur schießen. Stoppt die Musik, werden die Luftballons in beiden Feldern gezählt. Wer die meisten hat, hat verloren.

Abschluss

Feste können immer leere und fade Hüllen sein. Sie können aber auch gefüllt sein mit Gutem, Mut machendem und Lebendigem. Ich wünsche euch, dass ihr Jesus in diesen Festen entdeckt als den, der gekommen ist, um mit seinen Menschen zusammen zu sein, zu feiern und ihnen den Weg zu Gott frei zu machen.

Verbindende Bastelideen für alle sieben „Ich-bin“-Worte

Idee

Die „Ich-bin-Worte“ eignen sich aufgrund ihrer Bildhaftigkeit gut zur Darstellung. Hier einige Vorschläge, wie diese einzelnen Bilder im Laufe einer Freizeit oder mehrerer Jungscharstunden zu einem „Ganzen“ werden können.

Gleichzeitig können die Motive in größerem Format im Jungscharraum oder im Zelt als Erinnerung an die vorherigen Geschichten aufgehängt werden. Wer Graffiti liebt, kann die Motive ja auch als solche an die Stadtmauer (siehe Lagergestaltung) sprayen.

Verschiedene Vorschläge

Am Band

Bilder zu den „Ich-bin”-Worten anmalen und auf ein hübsches Stoffband kleben. Den entsprechenden Bibelvers auf die Rückseite der Symbole kleben.

Schriftrolle

Da Johannes sein Evangelium auf eine Schriftrolle geschrieben hat, könnte man mit den Kindern auch eine solche gestalten. Das Papier schneiden, rollen, Rand anbrennen (nur im Beisein von Mitarbeitenden und im Freien!) rechts und links einen Holzstab aus dem Baumarkt ankleben. Dabei wird das Papier um den gesamten Stab herumgeklebt. Jeden Tag wird das Symbol zum entsprechenden Bildwort ergänzt und der Text dazugeschrieben. Zum Schluss die Schriftrolle zusammenrollen und mit einem schönen Band zubinden.

Platzset

Auf das A3-Papier wird jedes Mal das neue Symbol aufgemalt oder aufgeklebt. Dabei kann das Symbol auch aus farbigem Papier ausgeschnitten und aufgeklebt werden. Allerdings darf es nicht zu dick werden, sonst kann es nicht foliert werden! Am Ende wird das Blatt foliert. Es kann als Platzset beim Essen verwendet oder auch als Poster aufgehängt werden. Achtung: das Folieren dauert seine Zeit. Bei großen Mengen ist es hilfreich, zwei Geräte zu haben.

T-Shirt bemalen

Etwas aufwändiger ist es, wenn jedes Kind täglich das Symbol zum „Ich-bin-Wort“ auf ein T-Shirt malen darf. Aber eine gute Erinnerung allemal! Am besten halten die Farben, wenn das TShirt vorher gewaschen ist. Immer Zeitung zwischen Vorder- und Rückenteil des T-Shirts legen, damit nichts durchdrückt. Wenn man Schablonen aus fester Folie vorbereitet, ist das Ergebnis besonders bei jüngeren Kindern „ansehnlicher“. Dafür auf die Folie das Symbol aufzeichnen und mit einer spitzen Schere die Linien herausschneiden. Kleine Stege stehen lassen, damit die Vorlage nicht auseinanderfällt. Pappe eignet sich in dem Fall nicht, da sie mit der Zeit aufweicht.

Kerzentransparent gestalten

Einen schwarzen Tonkarton in A4-Größe quer hinlegen, und dann in drei gleich große Teile einteilen. Die äußeren beiden leicht nach hinten biegen, so dass der Tonkarton steht. Nun sieben Kreise ausschneiden, die über den ganzen Tonkarton verteilt sind. Diese werden mit Transparentpapier in unterschiedlichen Farben hinterklebt. Darauf werden die Symbole zu den „Ich-bin”-Worten aufgeklebt, die man ebenfalls aus schwarzem Tonkarton ausgeschnitten hat. Dabei muss man darauf achten, dass die Symbole möglichst einfach und an den Umrissen allein schon erkennbar sind (bei „Licht“ sollte es eine einfache Kerze, bei der Auferstehung z. B. ein großer Fels sein, aus dem die Öffnung herausgeschnitten wurde etc.). Wenn man das Transparent dann aufstellt und dahinter ein Teelicht stellt, leuchten die Symbole. Natürlich kann man das Transparent auch an das Fenster hängen.

Zielgedanke

Gott gibt uns Gutes für Leib und Seele, und zwar so viel wie wir täglich brauchen. Das gilt auch in „Wüstenzeiten“.

Merkvers

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Psalm 103,2; Luther84

Situation der Jungscharler

Kindern und Erwachsenen geht es so, dass das Wissen und Vertrauen um Gottes Hilfe schnell in den Hintergrund rückt, wenn wir uns in einer „Wüste“ wiederfinden, also in Situationen, in denen ein Mangel an Lebensnotwendigem besteht. Kinder kennen auch schon solche Zeiten und Situationen. Die „Wüsten“ der Kinder können ein Mangel an Freunden, an bestimmten Fähigkeiten, an Mut oder tatsächlich auch ein Mangel an Kleidung oder an Geld für Freizeitaktivitäten sein. Deshalb ist es gut, zu hören, wie Gott seinem Volk in der Wüste geholfen hat. Sich immer wieder an Gottes Hilfe und an seine Versorgung zu erinnern und ihm dafür zu danken, ist eine der wichtigsten vertrauensbildenden Maßnahmen, zu denen wir die Kinder anleiten dürfen.

Erklärungen zum Text

V.1: Die Vorräte werden nach einem Monat knapp.

V.2.3: Nicht Einzelne, sondern das ganze Volk beschwert sich bei ihren Anführern. Vergessen sind die Qualen in der Sklaverei und die Freude über die Befreiung. Allein die Tatsache, dass es in Ägypten ausreichend zu Essen gab, ist den Israeliten in diesem Moment bewusst.

V.4-7: Auf die Beschwerden seines Volkes hin sagt Gott Mose zu, dass er selbst das Volk versorgen wird. In den Versen 6 und 7macht Mose dem Volk zwei Ankündigungen. Er wird abends Gottes Rettungstat erkennen (V. 6) und morgens seine Herrlichkeit sehen (V. 7).

V.8: Danach kündigt er Gottes Versorgung an. Abends Fleisch und morgens ausreichend Brot. Das Volk bekommt außerdem rückgemeldet, dass ihre Beschwerden sich gegen Gott richten.

V.9-12: Aaron unterstützt Mose dabei, den Blick des Volkes auf Gott hin zu lenken. Dieser zeigt sich in der Wolke. Die Israeliten merken so, dass es tatsächlich Gott ist, der ihnen helfen wird. Er wiederholt für Alle die Versorgungsankündigung.

V.13: Gottes Zusage von Fleisch erfüllt sich.

V.14.15: Im Brot erfüllt sich die zweite Zusage.

V.16: Mose gibt Gottes Anweisung weiter: Sammeln nach Bedarf.

V.17.18: Die Versorgung funktioniert haargenau.

V.19.20: Wieder gibt Mose die Anweisung Gottes weiter: Keine Bevorratung! Hier ist das Vertrauen in Gottes tägliche Versorgung gefragt. Dies gelingt nicht Allen. Ihnen wird jedoch sehr klar vor Augen gestellt, dass ihre Bevorratung zu nichts führt.

V.21: Jetzt läuft es nach Plan. Morgens wird für den Tag gesammelt; was nicht benötigt wird, verschwindet.

V.22.23: Tag Sechs ist speziell. Auf Gottes Anweisung hin wird soviel gesammelt, wie zu finden ist. Nachdem die Speise für Tag sechs zubereitet ist, soll der Rest für Tag Sieben aufbewahrt werden. Am Ruhetag wird es kein neues Brot geben.

V.24: Wie versprochen ist der Vorrat für den Ruhetag in Ordnung.

V.25: Mose gibt Anweisung, es zu essen und erklärt dem Volk erneut das 6-Tage-Prinzip.

V.27: Trotz dieses Erlebnisses gibt es Einige, die trotzdem sammeln gehen möchten, jedoch nichts finden.

V.28.29: Gott ist verärgert über das erneute mangelnde Vertrauen und den Ungehorsam. Gott selbst wiederholt das 6-Tage-Prinzip. Dass es mehrmals erklärt wird zeigt, wie wichtig Gott dieser Tag der Ruhe für sein Volk ist.

V.30: Das Volks hat es vorerst verstanden.

V.31: Hier wird das Brot näher beschrieben. Gott sorgt nicht nur für das blanke Überleben, er schenkt in der Wüste sogar eine Nahrung, die gut schmeckt und damit auch der Seele gut tut.

V.32: Mose gibt Gottes Anweisung weiter, ein Erinnerungskrug mit Manna aufzubewahren. Gott weiß, wie vergesslich seine Kinder sind und motiviert dazu, sich Gedächtnisstützen zu machen.

V.33.34: Aaron führt Moses Auftrag aus. Der Erinnerungskrug bekommt einen besonderen Platz im Zeltheiligtum.

V.35: Die gesamten vierzig Jahre versorgt Gott sein Volk auf diese Weise.

Begriffe

Wachteln: Dass gerade in dieser Situation Wachteln auftauchten, hat der Schöpfergott in seinem genialen Timing so eingerichtet, indem ein Schwarm Wachteln (Zugvögel) auf ihrem Zug in den Norden ihren abendlichen Zwischenstopp genau an diesem Ort einlegte.

Manna: Nach den Versen 14 und 31 waren es etwas johannisbeergroße, nach Honigkuchen schmeckende weiße Kügelchen.

Krug: Der Krug hatte ein Volumen von 2,4 Litern und war die gängige Maßeinheit.

Treffpunkt  

Im Treffpunkt bietet es sich an, den Themenbereich Wüste aufzugreifen.

An verschiedenen Stationen können die Kinder Aktionen zum Thema Wüste ausprobieren, Rätsel erraten, Wettspiele machen.

Spiele und Rätsel rund um die Wüste

1. Wüste Pusten (Die Sieger bekommen zehn Punkte, die Verlierer fünf Punkte)

Material: zwei gleich große Tabletts, zwei große Becher mit Sand, Trinkhalme

Spielverlauf

Zwei Kinder oder zwei Kleingruppen mit maximal drei Teilnehmern spielen gegeneinander. Der Sand aus dem Becher wird in die Mitte des Tabletts ausgekippt. Jetzt haben die Gegner eine Minute Zeit, durch Pusten mit den Strohhalmen den Sand auf dem Tablett zu verteilen. Gewonnen hat die Gruppe, die die größte zusammenhängende Wüstenfläche gepustet hat. Die Strohhalme dürfen dabei nicht den Sand berühren.

2. Welche Wüsten gibt es? Welche sind erfunden? (Zwei Punkte pro richtige Antwort)?

Umkreise die Wüstenarten, die es wirklich gibt

Betonwüste

Sandwüste

Kieswüste

Tonwüste

Salzwüste

Eiswüste

Sumpfwüste

3. Was haben alle Wüsten gemeinsam? (fünf Punkte)

A. Es gibt dort mehr Sand, als an anderen Orten der Erde.

B. Es wachsen weniger Pflanzen, als an anderen Orten der Erde.

C. Es ist heißer, als an allen anderen Orten der Erde.

4. Welcher Anteil der ganzen Erdoberfläche sind Wüsten? (Fünf Punkte)

A. ein Fünftel

B. ein Zehntel

C. die Hälfte

5. Wüstensuche (pro Wüste zwei Punkte)

Finde in einer Minute im Atlas so viele Wüsten wie möglich. Wichtig! Gib die Seitenzahl an, auf der du sie gefunden hast.

6. Rettung und Gefahr in der Wüste (zwei Punkte pro richtiger Antwort)

Die Wüste ist ein lebensfeindlicher Ort.

Nenne Lebewesen, die für Wüstenreisende hilfreich sind und Gefahren der Wüste.

Hilfreich sind:

Gefährlich ist:

Lösungen

2. Es gibt wirklich Sandwüsten, Kieswüsten, Salzwüsten und Eiswüsten.

3. B

4. A

5. Bitte selbst im Atlas nachsehen entsprechend der angegebenen Seitenzahl.

6. Beispiele für Hilfreiches: Kakteen, Kamele, Oasen, Reif… – Beispiele für Gefahren: sich verlaufen, verdursten, Skorpione, Raubtiere, erfrieren… – Wenn die Kinder andere kreative und halbwegs realistische Vorschläge haben, gelten sie natürlich auch.

Knackpunkt

Zu Beginn findet die Siegerehrung vom Wüstenquiz statt. Im Anschluss kann zur Geschichte übergeleitet werden. Die Erzählung wird mit Symbolen unterstützt, welche an den entsprechenden Stellen in der Kreismitte ausgelegt werden. Sie können, bis auf die Wüste, aus (Ton-)Papier einfach ausgeschnitten werden.

Folgende Symbole werden benötigt: Gelbes Tuch als Wüste, fünf wütende Smilies, eine Wolke, ein Krug.

Genau in so einer kargen Wüste ist das Volk Israel nun unterwegs.

Wüste (gelbes Tuch) ausbreiten.

Fast 30 Tage sind inzwischen vergangen. Die Freude über die Befreiung aus Ägypten ist irgendwie schon ganz weit weg. Wenn sie miteinander reden geht es nicht mehr darum, dass Gott ein ganzes Meer für sie geteilt hat. Auch von dem großen Freudenfest, dem Tanzen und Singen nach ihrer Befreiung reden sie nicht mehr.Es geht nur noch um das Essen. Nämlich um das Essen, das inzwischen sehr knapp geworden ist. „Passt auf, dass ihr nicht zu viel esst. Sonst reicht es nicht mehr lange“, sagen die Väter beim Abendbrot jedes Mal. Die Mütter sind genauso besorgt.

Immer öfter treffen sich Leute aus dem Volk und reden. „Mann, ich habe echt Hunger. Habt ihr eine Ahnung was dieser Mose vorhat?“ – „Nein!“, sagte ein anderer, „Aber es gefällt mir gar nicht!“. Eines Tages gehen mehrere Männer zu Mose. Alle sind echt sauer. Sie sagen zu Mose:

An dieser Stelle werden zu jeder der kommenden Aussagen die fünf wütend aussehenden Smilies auf eine Seite des Tuches gelegt.

„Willst du, dass wir alle hier sterben in dieser öden Wüste?“

„In Ägypten, da ging es uns ja eigentlich gut. So schwer war die Arbeit doch gar nicht!“

„Da hatten wir jeden Tag Fleisch, Obst und Gemüse zu Essen. Wenn ich nur daran denke, läuft mir das Wasser im Munde zusammen.“

W“arum hast du uns da weggeführt?“

„Hier werden wir allesamt bald sterben!“

Sie sind sehr unzufrieden.

Mose ist allerdings genauso hilflos wie seine Männer. Er ist traurig, weil sie alles vergessen haben, was Gott ihnen Gutes getan hat. Aber Gott lässt Mose nicht hängen. Er redet zu ihm, denn Gott hat schon längst einen Plan, wie er sein Volk versorgen will. Er sagt: „Ich werde euch Brot vom Himmel regnen lassen. Morgens sollen die Menschen soviel einsammeln wie sie für einen Tag brauchen. Am sechsten Tag sollen sie soviel sammeln wie sie finden können. Wenn sie es zubereitet haben, was sie an diesem Tag brauchen, werden sie merken, dass genau soviel übrig ist, wie sie am siebten Tag benötigen.“

Mose freut sich. Er sagt Aaron, seinem Bruder: „Bitte hilf mir, das Volk zusammenzurufen. Dann können wir ihnen sagen, was Gott vorhat, um ihren Hunger zu stillen!“ Sie lassen das Volk zusammenkommen. Alle stellen sich so auf wie immer, wenn sie ihren Fußmarsch durch die Wüste antreten, mit dem Blick zur Wüste. Und könnt ihr euch denken, was sie vor sich sehen? Die Wolke, in der Gott selbst ihnen immer vorangeht. Sie wissen, in dieser Wolke ist Gott selbst genau hier bei uns.

Wolke in die Mitte der Wüste legen

Gott wiederholt noch mal, wie er dem Volk helfen wird. Er setzt sogar noch einen oben drauf, um den Leuten zu zeigen, dass er es gut mit ihnen meint. Mose sagt weiter was Gott ihm sagt: „Ich habe gehört, wie sich die Israeliten beschweren. Gegen Abend, werdet ihr heute Fleisch zu essen haben und am Morgen soviel Brot, dass ihr satt werdet. Daran sollt ihr erkennen, das ich euer Gott bin, der für euch da ist.“

Die Israeliten erwarten gespannt den Abend. Sicher wundern sie sich, woher sie in der Wüste plötzlich Fleisch bekommen sollen. Doch was ist das? Am Himmel sehen sie kleine Punkte. Es sind sehr viele kleine Punkte, die immer größer werden. Jetzt können sie es erkennen. Es sind Wachteln! Und sie fliegen immer weiter nach unten! Jetzt landen sie sogar und watscheln schwerfällig herum, ganz in der Nähe. Da zögern die Israeliten nicht lange. Mit den bloßen Händen gelingt es ihnen, die Wachteln zu fangen. So bekommen sie tatsächlich wie versprochen ihr Fleisch an diesem Abend! Müde und zufrieden gehen sie an diesem Abend in ihren Zelten schlafen.

Am nächsten morgen erwartet sie die nächste Überraschung. Als sie gähnend aus ihren Betten aufstehen und vor ihr Zelt treten, sehen sie kleine weiße Kügelchen auf dem Boden liegen. Seltsam. Was ist denn das? Mose sagt: „Das ist das Brot was Gott euch versprochen hat.“ Und tatsächlich, als sie es probieren schmeckt es süß wie Honigkuchen. Mose sagt dem Volk noch, was Gott zum Sammeln angeordnet hat: „Jeder soll nur genau soviel sammeln, wie er für seine Leute aus seinem Zelt braucht, für jede Person genau einen Krug voll!

Der Krug wird hingelegt.

Hebt nichts für den nächsten Tag auf. Gott wird euch jeden Tag neu das geben, was ihr braucht.“

So sammeln die Menschen soviel sie für ihr Zelt brauchen. Alle werden satt. Doch nicht alle gehorchen der Anweisung, die Gott durch Mose gegeben hatte. Manche fragen sich: „Ob Gott wirklich morgen neues Brot regnen lässt?“ Diese Leute lassen heimlich einen Krug mit dem Manna, wie sie es nannten, im Zelt stehen. Doch als sie es gerade fürs Frühstück hervorholen wollten, bekommen sie einen Schrecken. Eklige Würmer krabbeln überall im Krug herum. Das Brot war über Nacht ungenießbar geworden. Als Mose davon hört, wird er sehr wütend! Wieder haben die Menschen Gott nicht vertraut. Von nun an sammeln sie tatsächlich nur soviel, wie sie für einen Tag brauchen. Für den sechsten Tag gab es eine besondere Anweisung. Wisst ihr noch welche? An diesem Tag sollen die Israeliten soviel Manna einsammeln, wie sie nur finden können. Erstaunt gehen sie zu Mose und berichten, was ihnen auffällt: „Mose, wir haben heute genau soviel Manna gesammelt, wie wir für zwei Tage benötigen!“ – „Ja, das ist heute am sechsten Tag genau richtig“, antwortet Mose. „Denn Gott hat den siebten Tag als Ruhetag festgelegt. Kocht und backt heute mit dem Manna soviel ihr für heute braucht. Das was übrig ist, dürft ihr heute am sechsten Tag aufbewahren. Es wird gut bleiben und nicht verderben. Am siebten Tag werdet ihr kein neues Manna finden. An diesem Tag dürft ihr euch ausruhen.“

Wieder können sich die Menschen satt und zufrieden schlafen legen. Als sie zum Frühstück die Krüge mit dem Manna holen, ist alles noch ganz frisch! So können sie sich einen entspannten Ruhetag machen. Nur ein paar Leute können es mal wieder nicht lassen, schleichen sich aus dem Zelt und suchen mit ihrem Krug nach neuem Manna. Natürlich finden sie nichts. Gott ist traurig darüber und sagt zu Mose: „Wie lange weigert ihr euch, das zu tun, was ich euch sage?“ Schließlich verstehen die Menschen, wie Gott sich die Sache mit dem Manna gedacht hat. An sechs Tagen sammeln sie und den siebten Tag genießen sie als Ruhetag. Als Erinnerung daran, wie Gott sein Volk in der Wüste versorgt hat, soll Mose einen Extrakrug mit Manna füllen. Dieser soll an einem besonderen Ort aufbewahrt werden, damit sich das Volk immer daran erinnert, wie es von Gott versorgt wird.

Doppelpunkt

Als Material benötigt man Stifte und jeweils die ausgeschnittenen Symbole für jede Gruppe.

In Kleingruppen werden anhand der Symbole Fragen zur Geschichte besprochen. Dabei sollen die Kinder ermutigt werden von sich zu erzählen. Auch die Mitarbeitenden können von ihren Erlebnissen mit Gott erzählen. Dazu sollte sich der Mitarbeitende bereits vorher ein paar Gedanken gemacht haben.

Unzufrieden Gesichter: In Ägypten ging es ihnen nicht gut. Warum?

Gott hat das Volk aus der Not gerettet. Sie haben gefeiert. Plötzlich ist all das Gute vergessen.

Ist das heute auch manchmal so? Gott hat geholfen, doch dann kommt ein neues Problem und man ist ganz verzweifelt?

Wüste (gelbes Papier): karger Lebensraum, das Lebensnotwendige fehlt.

Wie sehen unsere Wüsten aus? Was fehlt euch manchmal?

Auf dem Papier kann es notiert werden.

Wolke: Gott ist da. Dem Volk hat er sich in der Wolke gezeigt. Jesus hat auch versprochen, immer bei uns zu sein, als er zu seinem Vater in den Himmel gefahren ist – auf der großen Wolke (Mt 28,20). Als Gott sich den Israeliten in der Wolke gezeigt hat, sagte er ihnen Versorgung zu. War das damals nur bei dem Volk so? Gibt es andere Stellen in der Bibel, wo Gott etwas dazu sagt, dass er seinen Leuten genug gibt?

Welche Beispiele fallen euch noch ein? Auf kleinen Wolken können Beispiele gesammelt werden (z. B. Speisung der 5000, Elia, Jesu Rede vom Sorgen …).

Krug: Gott versorgt mit dem, was das Volk täglich braucht.

Was hast du schon mal als Manna erlebt. Wo hat dir Gott schon mal geholfen, vielleicht ganz anders als gedacht? Auf den Krug werden stichpunktartig die Situationen geschrieben.

Mit einer Gebetsrunde, in der Kinder und Mitarbeitende Gott für seine Versorgung danken können, wird der Doppelpunkt beendet.

Schlusspunkt

In der Kreismitte steht ein großer Krug. Das Volk sollte einen Krug mit Manna aufheben, als Erinnerung daran, wie Gott sie versorgt. Dass das Erinnern wichtig ist, steht auch in Psalm 103. An dieser Stelle kann der Merkvers gemeinsam gesprochen werden. Toll ist es auch, wenn ihr als Familie aufschreibt, wo ihr erlebt hat, dass Gott euch geholfen hat. Dazu erhalten alle einen Elternbrief mit folgendem Text:

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Psalm 103,2;

Liebe Familien,

heute haben wir davon gehört, wie Gott sein Volk in der Wüste versorgte. Auch über Gottes Zusage, für seine Freunde zu sorgen, aus dem neuen Testament haben wir geredet.

Wäre es nicht klasse, in der ganzen Familie die konkreten Erlebnisse mit Gott und seine Hilfe und Versorgung festzuhalten?

Eine Möglichkeit dies umzusetzen, bietet ein Bastelkalender, der leer aufgehängt wird. Nach und nach können sich die leeren Monatsblätter mit Erinnerungen an Gottes Hilfe und Versorgung füllen. Am Ende des Jahres hat man so die Möglichkeit, staunend zurückzublicken auf das, was man mit Jesus erlebt hat.

Viel Spaß beim Sammeln, Erinnern und Sich freuen wünschen eure Mitarbeitenden!

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

Nr. 17 Vielen Dank

Nr. 44 Unserm Gott ist alles möglich

Nr. 58 Ein dickes Dankeschön

Nr. 104 Halleluja! Gott ist allmächtig

Nr. 149 Alle meine Sorgen

Die Themenreihe enthält alle Gruppenstunden zum Thema: Mose – Der Weg durch die Wüste aus JUMAT 4/2016. Sie beginnt mit dem Durchzug des Volkes Israel durch das Schilfmeer und endet mit dem Besuch Moses bei seinem Schwiegervater Jitro.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält diese Reihe noch einen Glaube@Familie-Impuls, der dazu anleiten will, dass das, was die Kinder in der Jungschar gehört haben in der eigenen Familie vertieft wird.

»Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.«

Antoine de Saint-Exupéry, »Der kleine Prinz«

Viele Mädchen werden den Spruch wahrscheinlich kennen. In diesem Entwurf wollen wir einmal genauer schauen, was dahinter steckt. In der Andacht verknüpfen wir diese Gedanken mit dem Bibelvers aus 1. Samuel 16,7. Da heißt es: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.

Material:

  • Symbol »Auge«, Symbol »Herz«, DIN-A4-Blätter, auf denen die einzelnen Wörter des Spruchs (außer Auge und Herz) stehen. Also je ein Blatt mit Man, sieht, nur, mit usw.
  • 5 Bilder von Menschen (ein Obdachloser, eine schöne Frau, ein Kind, ein Mensch mit Hautausschlag, ein Mann im Anzug o. ä.)
  • Postkarten und Stifte, entweder blanko zum Gestalten oder schon fertig mit Kleiner-Prinz-Motiv 
  • Bei Blanko-Postkarten: schöne Stifte, Glitzer, Sticker …

Vorbereitung:

Bevor die Mädchen kommen, versteckt ihr im Raum die Blätter – am besten so, dass man noch ein wenig davon sehen kann.

Einstieg:

»Heute beginnen wir mit einer Suche. Wir suchen einen Spruch, der uns durch diese Stunde begleitet. Im Raum sind 14 Blätter versteckt. Sucht sie und stellt den Spruch in der richtigen Reihenfolge zusammen.«

Wenn der Spruch richtig zusammengebaut wurde, schließt eine kurze Gesprächsrunde an:

  • Kennt ihr den Spruch? Wisst ihr, woher er stammt?
  • An was müsst ihr denken, wenn ihr ihn lest?
  • Was es bedeutet, mit dem Herzen zu sehen:

»Oft gehen wir durch unseren Alltag und beurteilen Menschen und Situationen rein äußerlich. Wir entscheiden blitzschnell, ob uns jemand sympathisch ist oder nicht, wir denken in Kategorien wie ›schön‹ und ›hässlich‹ und sind auch allzu schnell dabei, Menschen nach ihren Äußerlichkeiten zu verurteilen. Wenn wir durch die Fußgängerzone gehen, laufen wir an Hunderten von Menschen vorbei, von denen uns niemand wirklich etwas bedeutet. Aber auch diese Menschen haben alle eine Geschichte, die sie mitbringen, die wir nur nicht sehen.«

Aktion in kleinen Gruppen: Die Geschichte »drumherum« denken

Teilt die Mädchen in Gruppen zu zwei bis drei Personen auf. Jede Gruppe bekommt ein Bild. Hier sehen sie mit den Augen einen Menschen. Nun sollen sie aufschreiben, welche Gedanken ihnen zuerst zu diesem Menschen kommen. Dann sollen sie sich aber überlegen, welche Geschichte der Mensch wohl mitbringt, die niemand mit den Augen sehen kann. Zum Beispiel: Der Anzugträger verdient zwar gut, ist aber traurig, weil er seine Familie so selten sieht. Sein jüngster Sohn hat eine Behinderung. Der Vater will viel Geld verdienen, damit der Sohn so gut und frei wie möglich leben kann.

Zeit in der Kleingruppe: ca. 15 Minuten

Im Anschluss stellt jede Gruppe ihre Menschen mit den ersten Gedanken und den Geschichten vor.

Vom »Zähmen«

»Was uns in einer Menschenmenge anhalten lässt, ist ein bekanntes Gesicht. Dann freuen wir uns über die Freundin, die wir zufällig treffen. Vielleicht gehen wir sogar spontan zusammen ein Eis essen oder gemeinsam shoppen. Das Buch vom Kleinen Prinzen erzählt genau eine solche Geschichte.«

Wenn die Mädchen die Geschichte kennen, können sie sie selbst erzählen, sonst gibt es hier eine kurze Zusammenfassung, die ihr mit eigenen Worten nacherzählen könnt. Natürlich könnt ihr auch das Buch mitbringen und die Geschichte vorlesen, falls ihr es zu Hause habt.

21. Kapitel: Freundschaft mit dem Fuchs

Die Begegnung mit dem Fuchs gehört zu den wichtigsten Abschnitten des Buches. Der Fuchs erschien, als der kleine Prinz voller Trauer im Gras lag. Um sich aufzumuntern, wünschte der kleine Prinz, mit dem Fuchs zu spielen. Doch der Fuchs war noch nicht gezähmt und lehnte ab. Weil der kleine Prinz nicht wusste, was das Wort »zähmen« bedeutet, erklärte ihm dies der Fuchs: Es hieße, »sich vertraut machen«. Für den kleinen Prinzen wäre er ein Unbekannter, er wäre ein Fuchs unter Tausenden, doch wenn er sich den Fuchs zum Freund machte, würde der Fuchs einzigartig für ihn werden. Das »Zähmen«, das »Sich vertraut machen‹, Freundschaft schließen, ist ein Weg aus der Vereinzelung und Vereinsamung. (…) 

Auch der Fuchs fühlte sich einsam. Er wünschte sich, vom kleinen Prinzen gezähmt zu werden. So machte sich der kleine Prinz mit dem Fuchs nach dessen Anleitung langsam vertraut: Jeden Tag setzte er sich ein Stückchen näher an den Fuchs heran, dass sie immer vertrauter miteinander wurden. 

Als der Abschied nahte, schickte ihn der Fuchs nochmals in den Rosengarten zurück. Der kleine Prinz, der geglaubt hatte, seine Rose wäre nur eine unter Tausenden, verstand nun, dass sie einzigartig in der Welt ist, weil er sich mit ihr vertraut gemacht hatte. Zum Abschied machte der Fuchs dem kleinen Prinzen ein Geschenk. Er schenkte ihm die Quintessenz seiner Lebenserfahrungen, die ganz einfach ist: »Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.« 

Die Zeit, die der kleine Prinz mit seiner Blume verbracht hatte, macht seine Rose so wichtig für ihn, erklärte der Fuchs. Für all das, womit man sich vertraut gemacht hatte, wäre man verantwortlich. Und der kleine Prinz verstand, dass er für seine Rose Verantwortung tragen muss und sie nicht vergessen durfte.

»Wenn wir also in der Fußgängerzone sind, sind uns alle Menschen erst mal fremd. Sie sind uns nicht vertraut und wir wissen nichts über sie. Wir können sie mit unseren Augen ansehen, aber was in ihnen vorgeht und wie sie wirklich sind, das wissen wir nicht. Wir können uns mit unserer Phantasie Geschichten über sie ausdenken, so wie eben. Aber es bleibt oberflächlich und wird dem Menschen nicht gerecht.«

Gesprächsrunde: Vorurteile

Redet mit den Mädchen über Vorurteile: 

  • Habt ihr schon mal erlebt, dass jemand gegen euch Vorurteile hatte?
  • Wo habt ihr selbst schon Vorurteile gehabt?
  • Haben sich diese Urteile noch mal geändert? Wie ist das passiert?«

»Dass aus fremden Menschen Freunde werden, braucht Zeit – und Begegnung. Manchmal gibt es ja verrückte Geschichten, dass sich zwei Menschen überhaupt nicht leiden können, bis sie eine gemeinsame Aufgabe bewältigen müssen. Plötzlich lernen sie sich besser kennen und werden einander vertrauter. Genau das meint der Fuchs, wenn er vom Zähmen spricht. Vorher war ein Mensch einer von Tausend anderen Menschen, vielleicht hübscher oder hässlicher als der Durchschnitt oder irgendwie sonst sind uns Äußerlichkeiten aufgefallen. 

Wenn wir aber Menschen unsere Freunde nennen, also wenn sie uns »gezähmt« haben und wir sie, dann sind uns diese Äußerlichkeiten auf einmal egal. Wir würden niemals diesen Menschen mit einem anderen verwechseln und wir wissen und spüren, was diesen Menschen genau ausmacht und besonders macht. Das sind nicht die Haarfarbe oder die Nase, sondern seine Charaktereigenschaften.«

Aktion: Postkarte

Die Mädchen bekommen eine Postkarte und können sie einem Menschen schreiben, der für sie etwas Besonderes ist, z. B. der besten Freundin, dem Patenonkel, der Oma … Diesem Menschen einmal sagen, was das Besondere an ihm oder ihr ist und warum die Freundschaft so besonders ist, darum geht es.

Zeit: ca. 15 Minuten bei fertigen Postkarten. Wenn die Postkarten selbst gestaltet werden, kann es je nach kreativer Veranlagung natürlich auch gerne 30 Minuten dauern.

Andacht

Die meisten Menschen auf dieser Welt kennen wir nicht. Wir begegnen ihnen mit Vorurteilen, ob positiv oder negativ, aber eigentlich sind sie uns auch egal. Wir sehen sie zwar mit den Augen, aber sobald sie an uns vorbeigelaufen sind, haben wir sie auch wieder vergessen. Anders ist das mit den Menschen, die uns vertraut sind. Der Fuchs vom »kleinen Prinzen« würde sagen: »Sie haben uns gezähmt«. Unsere Familie und unsere Freunde bedeuten uns viel. Wir sehen sie nicht nur mit den Augen an, sondern mit dem Herzen. Wir mögen sie, wir ärgern uns über ihre Marotten, wir streiten mit ihnen und vertragen uns wieder, und wir sind traurig, wenn sie nicht da sind. Das können wir gar nicht bei allen Menschen, wie sollte das gehen?

Jetzt stellt euch vor, Gott kann alle Menschen so sehen, wie wir unsere Freunde und unsere Familie sehen. Er sieht uns und alle anderen Menschen nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen an. So steht es in der Bibel. Und zwar bei einer ziemlich verrückten Geschichte: 

Samuel, der von Gott den Auftrag hatte, einen Nachfolger für König Saul zu suchen, reist nach Bethlehem. Gott hat ihm genau gesagt, wohin er gehen soll, um den zukünftigen König zu finden. Also macht Samuel sich auf den Weg. Er landet bei Isai und seinen Söhnen. Wahrscheinlich war Samuel selbst total aufgeregt. Würde er schon erkennen, wer der zukünftige König wird? Es müsste ja ein sehr stattlicher Mann sein, der sich gut ausdrücken kann. Jemand, der alt genug ist und Charisma hat. Samuel ist selbst gespannt, als Isai ihm seine Söhne vorstellt. Bei dem ältesten und aussichtsreichsten Kandidaten fängt er an. Aber Gott sagt »Nein, das ist er nicht«. Samuel ist erstaunt, Isai auch. Aber in diesem Moment sagt Gott zu Samuel: »Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.« Alle sieben Söhne, die Isai Samuel vorstellt, werden von Gott abgelehnt. Da fragt Samuel: »Hast du denn nicht noch einen Sohn? Gott kann sich unmöglich irren.« Isai überlegt und sagt: »Doch, einer ist noch auf den Feldern, die Schafe und Ziegen hüten. Er ist der jüngste – und ob er geeignet ist – ich weiß ja nicht. Er ist doch auch zu jung – und überhaupt …« Aber Gott sieht das anders. Er sieht, was in David steckt, was sonst noch niemand sehen kann. Als David von den Feldern kommt, wahrscheinlich dreckig und mit dem Geruch von Schaf und Ziege, schaut Samuel ihn an. In diesem Moment sagt Gott zu ihm: »Das ist er! Salbe ihn.« Und wie Gott es sagt, gießt Samuel das Salböl über David und prophezeit ihm, dass er einmal König werden wird. Das hätte wohl keiner gedacht! Und aus diesem jungen Hirten wird nicht irgendein König, sondern der berühmte König David. 

Gott kennt uns alle. Er sieht nicht nur das, was vor Augen ist, sondern er sieht unser Herz – mit allem, was darin an Kraft und Potential ist, aber auch unsere Schwächen und die dunklen Geheimnisse. Gott weiß ganz genau, was wir können und auch, was wir brauchen. Er hat den Blick ins Herz – und das nicht nur für dich und für mich, sondern für alle Menschen. Gott muss nicht spekulieren und raten, wer jemand ist – er weiß es schon. Und wir? Wir können staunen, dass Gott uns so gut kennt! Wir können uns darauf verlassen, dass er an unserer Seite ist und dass wir ihm vertraut sind. Das erleichtert es uns, ihn in unser Leben zu lassen und ihn besser kennen zu lernen. Denn er kennt uns schon und hilft uns dabei.

KON 01.2019 »sichtbar«: Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Das Nicht-Sichtbare sichtbar machen – im Grunde ist das eine Beschreibung dessen, was wir in unserer Mädchen- und Jugendarbeit ansatzweise versuchen: diesen Gott, den man erstmal nicht sehen kann, in irgendeiner Weise für die Jugendlichen sichtbar und erfahrbar werden zu lassen.

Außerdem geht es darum, wie Gott uns sieht, wie wir uns gegenseitig und uns selbst sehen, um neue Sichtweisen und Perspektiven – Kreatives zum Thema sichtbar rundet das Angebot ab.

Hinter dem Spitznamen „Jo“ verbirgt sich in diesem Heft der Evangelist Johannes. Mit den starken 7 sind die Ich-bin-Worte gemeint, die wir nur in diesem Evangelium finden.


Sieben bildhafte Vergleiche und tiefe Botschaften hat Jesus damit in den Raum gestellt. Dies sind starke, manchmal schwer verständliche aber lebendige Worte, die wir für Kinder umzusetzen versuchen. Im Rahmen einer Freizeit oder auch in wöchentlichen Stunden ist das sicher ein spannendes Abenteuer. Vielleicht lässt sich eine Brücke schlagen zwischen den Ich-binWorten und der diesjährigen Losung, die ebenfalls im Johannesevangelium steht.


„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ Johannes 14,19


Diese Worte sagt Jesus seinen Jüngern nicht nach der Auferstehung, sondern in der Zeit bevor er den schweren Kreuzweg auf sich nimmt. Da steckt so viel Vertrauen und Zuversicht in diesen Sätzen, dass es für mich und dich bis zum Jahr 2008 reicht. Belebend, Salz für die Erde, Würze im Alltag, Pfeffer in der Suppe der Gleichgültigkeit, so sollen Nachfolger Jesu sein.


Neun Frauen und Männer stehen als Redaktionskreis hinter dem Jungscharleiter. Jede und jeder von uns lebt auf seine Art, alle zusammen tanken wir Kraft und Leben von Gott. Dass dies im neuen Jahr auch in vielen Jungscharen gelingt wünschen wir euch.


In diesem Sinne mit Jesus Christus mutig voran!


Eure Beate Hofmann und das Redaktionsteam

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