Gebote führen zum Leben – … Gesetzlichkeit aber erstickt das Leben

Vorbereitung

Sprecht im Mitarbeiterkreis über Gebot und Gesetzlichkeit. Überlegt vorher, was für euch gute Gebote, Lebensanweisungen Gottes sind und welche „gemeindliche Vorschriften“ das Leben einengen. Eventuell wäre es gut, mit Gemeindeleitung bzw. Presbyterium darüber vorher ins Gespräch zu kommen.

Einstieg

Lege die Tabelle in den Raum und bitte die Teens, in die jeweiligen Spalten einzutragen, was sie meinen oder was sie mal gehört haben, was Christen dürfen bzw. nicht dürfen.

1. Hauptteil

Lest gemeinsam den Bibeltext aus dem Markusevangelium. Sammelt erste Eindrücke: Was sagen die Teens zum Verhalten der Pharisäer, zu dieser ständigen Beobachtung Jesu und seiner Jünger?

  • Wie empfinden sie den Vorwurf der Pharisäer?
  • Was ist am Sabbat, am Sonntag, denn eigentlich erlaubt bzw. nicht erlaubt?
  • Warum gibt es das Gebot der Sonntagsruhe – was ist daran gut?
  • Wie leben das die Teens selbst?

Erläutere

Nach 2. Mose 34 soll auch in der Erntezeit am Sabbat nicht geerntet werden, sondern am 7.Tag war Ausruhen angesagt. Daraus haben dann die Pharisäer, so zum Beispiel der jüdische Philosoph Philo (lebte ca. zur Zeit Jesu) Folgendes gemacht: „… denn nicht ein Reis, nicht einen Zweig, ja nicht ein Blatt abzuschneiden oder irgendeine Frucht zu pflücken ist erlaubt“.

Das Gebot Gottes zur Ruhe, zum Ausspannen, zur Besinnung auf Gott wurde in der menschlichen Auslegung so verengt, dass es nicht befreit und aufatmen lässt, sondern versklavt und niederdrückt.

Überlegt gemeinsam

Was ist heute wichtig, dass Gottes Gebot der Sonntagsruhe zur Geltung kommt, was ist eine Einengung?

Was könnt ihr als Teenkreis konkret umsetzen, dass euch dieser gute Gedanke Gottes bereichert?

2. Hauptteil

Erläutere, dass schon zur Zeit des Alten Testaments Gebote dem Leben gemäß gehandhabt wurden. Lest gemeinsam den Text aus dem 1. Samuel. Was fällt den Teens auf?

Erläutere

Jesus nimmt David als Beispiel in seiner Gegenfrage an die Pharisäer. Er hätte ja auch Mose zitieren können, aber er nimmt David, weil er der fromme König Israels schlechthin war – ein wahrer Gottesmann. Zumal im damaligen Judentum David als Vorläufer, Prototyp des Messias verstanden wurde. Den trauten sich die Pharisäer nicht anzugreifen – diesen heiligen Mann Gottes galt es, nicht zu hinterfragen.

Aber, warum erzählt Jesus die Begebenheit falsch?

Vergleicht die beiden „Berichte“.

Wieso ist das so?

Soll es etwa bedeuten, dass Jesus nicht auf dem Boden der Heiligen Schrift steht bzw. diese verdreht – so ein Vorwurf der Pharisäer.

Also: Lügt Jesus hier?!? Nein! Jesus erzählt vom Grundgedanken her die Geschichte korrekt, aber ohne Buchstaben-Gläubigkeit. Denn es kommt eben nicht auf den Buchstaben an, sondern der Sinn ist wichtig; was die Geschichte uns sagen will.

Jesus macht mit diesem Vergleich deutlich: So wie David, der Mann Gottes, sich und seine Leute („Jünger“) versorgt und damit einen Tabubruch in Kauf nimmt, so versorgt Jesus seine Leute.

3. Hauptteil

Schaut euch den Text aus 3. Mose an.

Arbeitet heraus, dass die sogenannten Schaubrote (12 Stück) auf dem Altar lagen, als Zeichen für Gottes Fürsorge.

Wenn diese ausgetauscht werden mussten, durften diese Brote nur von den Priestern gegessen werden, so das Gebot im Alten Testament.

Aber wie die Begebenheit im 1. Samuel deutlich macht, ist dieses Gebot nicht Gesetz. Wenn es angebracht ist, wenn es die Not erfordert, sind auch Mittel und Wege möglich, die nicht nur nicht üblich sind, sondern die eigentlich gegen die traditionelle Auslegung sprechen. Gebote sind für den Menschen da und nicht umgekehrt.

Dabei geht es übrigens nicht darum, die Gebote Gottes außer Kraft zu setzen. Auch Jesus setzt das Sabbatgebot nicht außer Kraft. Er lebt es aus, wie es sein soll.

Das gilt auch für heute – es gilt zu fragen: Was ist Gebot, was ist lebenshindernde Gesetzlichkeit?

Warum mache ich etwas – warum mache ich etwas nicht?

Wo steht etwas in der Bibel geschrieben – und was heißt das für uns heute?

Denn es gilt zu unterscheiden: Was ist mir bzw. Leuten in der Gemeinde/Kirche wichtig und was ist wirklich Gott wichtig? Und stimmt dies beides überein?

Zu schnell kann sonst nämlich eine Kleinigkeit einen höheren Rang bekommen als etwas zentral Wichtiges. Jesus öffnet hier den Blick auf die einengende Gesetzlichkeit und macht deutlich:

  • Gebote sind aber dafür da, dass sie den Menschen zum Leben helfen.
  • Aber Menschen sind nicht dafür da, um Gebote zu halten, um des Haltens willen.

Abschluss

Schaut euch die am Anfang erstellte Tabelle an und überlegt (evtl. in weiteren Bibelarbeiten oder Teenkreisstunden), was von dem Aufgeschriebenen wirklich Gebot Gottes ist, und was ein menschlicher Schutzzaun um ein Gebot Gottes und damit Gesetzlichkeit.

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