Hier kommt die dritte Themenreihe der JUMAT 2/2022. Es geht in vier Lektionen um die Gemeinde im 1. Korintherbrief:
Lektion 10: 1. Korinther 1,10-17 Streit in der Gemeinde
Lektion 11: 1. Korinther 12,1-11 Keine/r kann nichts
Lektion 12: 1. Korinther 12,12-31 Gemeinsam sind wir stark!
Lektion 13: 1. Korinther 13,1-13 Gemeinschaft braucht Liebe
Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:
Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.
Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Gott hat jeden Menschen mit Gaben und Fähigkeiten geschaffen. Die haben wir nicht nur für uns allein, sondern wir sollen sie auch für andere einsetzen.
Jeder Mensch hat Gaben und Fähigkeiten. Wie kann Gott mich damit gebrauchen? Wo kann ich etwas tun?
Einige Jahre nachdem Paulus die Gemeinde in Korinth gegründet hatte, hatten sich einige Fragen für die Christen ergeben, die sie an Paulus hatten. Deshalb schrieb er ihnen einen Brief. Außerdem hatte Paulus gehört, dass es zu Spaltungen in der Gemeinde gekommen war. Im 12. Kapitel stellt er klar, dass wir Gaben und Aufgaben von Gott bekommen haben. Gottes Geist stattet uns mit Gaben und Fähigkeiten aus. Nicht jede(r) muss alles können. Und niemand kann nichts. Paulus macht den Korinthern noch einmal deutlich, was war, bevor sie Christen geworden sind; nämlich, dass sie sich toten Götzen anvertraut hatten. Er sagt klar, dass sich niemand zu Jesus bekennen kann, wenn er nicht von Gottes Geist erfüllt ist.
Die Gaben, die Gott uns gibt, sollen in der Gemeinde eingesetzt werden. Da gibt es niemanden, der besser ist oder keine, die gar nichts kann. Die Gaben, die Paulus hier nennt, sind keine vollständige Liste für Gemeindearbeit. Es sind Beispiele, die in Gemeinden vorkommen. Gemeinden sind verschieden. In einer Gemeinde liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit anderswo als in der anderen Gemeinde. Gottes Geist bewirkt es, dass Gaben so eingesetzt werden, wie es für diese eine Gemeinde richtig und wichtig ist. Die Korinther meinten wohl, dass ekstatische Zungenrede eine der wichtigsten Gaben war, weil sie es von ihren vorherigen Kulten so kannten. Hier macht Paulus deutlich, dass es auch sein kann, dass jemand in anderen Sprachen reden kann; es aber nur etwas nützt, wenn jemand da ist, der es auch auslegen kann. Das gesamte Kapitel mündet auf 1. Kor. 13,13 hin: Die Liebe ist das Größte. Denn ohne Liebe zu Gott und den Menschen nützt die beste Gabe nichts.
Manchmal bin ich ganz schön neidisch auf das, was andere können. Ich würde auch gerne Klavierspielen können. Ich würde auch gerne so präzise und wortgewandt sein. Aber Paulus scheint es in diesem Text gar nicht darum zu gehen, was ich möchte, sondern was der Gemeinde dient. Meine Gaben habe ich nicht nur für mich bekommen, sondern ich soll sie für Gott in der Gemeinde einsetzen. Mit meiner Gabe habe ich auch eine Aufgabe bekommen. Jetzt stellt sich nur die Frage: Welches ist meine Gabe? Manche wissen auf diese Frage sofort eine Antwort. Anderen fällt nichts ein und sie sind frustriert, weil sie meinen: Ich kann gar nichts.
Wichtig ist, dass wir mit Gott im Gespräch bleiben und ihn bitten, den Weg zu zeigen, den wir in der Gemeinde gehen sollen. Manches muss man auch einfach mal ausprobieren. Sich Menschen suchen, die einem ehrlich sagen, ob man etwas besser sein lassen sollte oder noch üben muss. Gott weiß den Weg für uns und das macht Mut, weiterzugehen.
Schon von klein auf wollen Kinder sich messen, wollen herausfinden, wer der Beste oder die Schnellste ist. Oft werden sie auch untereinander verglichen. Das fängt schon in der Familie mit mehreren Geschwistern an. Wer bringt das beste Zeugnis mit nach Hause? Wer gewinnt öfter bei Mensch-ärgere-dich-nicht? Dieser Bibeltext geht in eine ganz andere Richtung. Jede(r) ist gleich wichtig. In der Gemeinschaft unter Christen sind alle willkommen und können alle etwas beitragen. Gott beurteilt uns Menschen nicht danach, was wir besonders toll können oder nicht. Er nimmt alle so, wie sie sind.
Kinder, die schon viel vom Glauben wissen, haben schon erfahren, dass es in der Gemeinde nicht darum geht, wer besser ist als andere. Trotzdem ist da dieser „Wille“, dass man besser sein möchte. Hier könnte es eine gute Erfahrung sein, gemeinsam herauszufinden, was die Einzelnen für Gaben haben und wie sie sie für alle gemeinschaftsfördernd einsetzen können. Dann ist es aber besonders wichtig, für alle auch etwas zu finden und deutlich zu machen, es gibt niemand ohne Gaben und Fähigkeiten.
Idee 1
Das kann ich gut:
Es werden verschiedene Stationen aufgebaut.
Bei jeder Station gibt es eine bestimmte Aufgabe:
Die Kinder bekommen 10 Minuten Zeit und stellen dann ihre Ergebnisse vor.
Idee 2
Es wird gemeinsam ein Essen vorbereitet. In verschiedenen Gruppen wird vorbereitet: Die einen decken den Tisch und machen Dekoration, die anderen machen einen Obstsalat, eine Pizza o.Ä. Am Ende der Stunde wird gemeinsam gegessen.
Verkündigungsart: Erzählung
Stephanus ruft: „Philippus, kommst du auch gleich mit zur Gemeinde? Wir lesen doch den Brief von Paulus weiter.“ – „Klar,“ ruft Philippus „ich bin schon gespannt, was er auf unsere Fragen antwortet, die wir ihm gestellt haben.“
So gehen die beiden gemeinsam durch die Straßen der Stadt Korinth und unterhalten sich darüber, was sie in den Tagen zuvor schon aus dem langen Brief gehört haben, den Paulus ihrer Gemeinde geschrieben hat. Der Weg ist lang, aber die beiden sind erstaunt, wie schnell sie doch angekommen sind bei dem Haus, in dem heute der Gottesdienst stattfindet. Nachdem sich alle gegenseitig begrüßt haben, setzen sie sich gespannt hin. Paulus hat die Gemeinde vor einigen Jahren gegründet und ist dann weitergezogen. Aber sie haben noch so viele Fragen und deshalb freuen sich alle, dass Paulus geantwortet hat.
Heute darf Stephanus vorlesen: „Nun komme ich zu der Frage nach den Gaben, die der Geist Gottes schenkt. Ich will euch darüber nicht in Unkenntnis lassen, liebe Brüder und Schwestern …“ (Basis-Bibel, 1. Kor. 12,1)
Philippus hört gespannt zu. In letzter Zeit ist ihm öfter durch den Kopf gegangen, ob er gut genug ist für Gott und für die Gemeinde. Er zweifelt, weil er manchmal das Gefühl hat: „Ich kann gar nichts gut. Die anderen können alles viel besser als ich. Ich kann nicht gut reden; ich kann nicht so gut laut beten oder singen und Geld habe ich auch nicht so viel, das ich spenden kann.“
Aber jetzt hört er: „Es gibt zwar verschiedene Gaben, aber es ist immer derselbe Geist. Es gibt verschiedene Aufgaben, aber er ist immer derselbe Herr. Es gibt verschiedene Kräfte, aber er ist immer derselbe Gott. Er bewirkt das alles in allen Menschen. Das Wirken des Geistes zeigt sich bei jedem auf eine andere Weise. Es geht aber immer um den Nutzen für alle … (Gott) teilt jedem eine Fähigkeit zu, ganz so, wie er es will.“ (Basis-Bibel, 1. Kor. 12,4-7.11b)
Philippus versteht das nicht so ganz. Er ist froh, dass Stephanus erst einmal aufhört zu lesen und alle über das Gehörte gemeinsam nachdenken können. Einer ruft: „Es geht gar nicht darum, was wir gut können, sondern dass Gott es ist, der uns begabt. Wir müssen nicht krampfhaft suchen, was wir können. Gott wird es uns zeigen, wo wir uns in der Gemeinde einsetzen können.“ Eine Frau sagt: „Lasst uns Gott bitten, uns zu zeigen, welche Gabe wir haben. Ich weiß es nämlich gerade nicht.“
Philippus ist erleichtert. Nicht nur ihm geht es so. Es gibt noch andere in der Gemeinde, die nicht wissen, was sie für eine Gabe haben, die Gott ihnen gegeben hat. Vielleicht hat Gott ihm das ja auch noch gar nicht gezeigt.
Nachdem sie miteinander gebetet haben, gehen alle nach Hause. Auf dem Weg unterhalten sich Stephanus und Philippus sehr aufgeregt. „Und ich war mir nicht sicher, ob ich auch gut genug für die Gemeinde bin“, sagt Stephanus. Philippus bekommt riesige Augen. Ungläubig ruft er: „Du? Aber du kannst doch so gut reden, du betest immer laut und jetzt hast du vor allen den Brief weiter vorgelesen. Das hätte ich mich nie getraut. Ich würde so rumstottern, dass keiner mehr etwas von Paulus Sätzen verstehen könnte. Ich muss an mir zweifeln, aber du doch nicht.“
„Weißt du, was ich heute begriffen habe?“, antwortet Stephanus. „Dass es darauf wirklich nicht ankommt. Jede und jeder kann etwas zur Gemeinde beitragen. Und genau das tust du schon. Ich weiß, dass du Alte und Kranke besuchst. Du bringst immer etwas zum essen zum Gottesdienst mit. Du tust etwas, was nicht alle immer sofort sehen. Aber Gott sieht es. Du tust etwas für unsere Gemeinschaft, ohne dich in den Vordergrund zu setzen. Manche tun so etwas. Und darauf müssen wir achten. Es geht nicht um die tollen Gaben und Fähigkeiten, sondern, dass wir uns für Gott und seine Gemeinde einsetzen.“
„Wow, nun hast mir gerade die Sätze gesagt, die ich heute brauche. Ich bin manchmal so unsicher. Aber jetzt weiß ich: Gott kann mich gebrauchen; die Gemeinde kann mich gebrauchen. Hier bin ich richtig.“ Froh und voller Dankbarkeit gehen die beiden auseinander.
Zwei Mitarbeitende unterhalten sich darüber, was ein anderer Tolles kann. Sie sind neidisch darauf. Aber dann kommen sie darauf, dass sie ja auch mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet sind. Eine(r) erinnert sich an den letzten Gottesdienst, wo ein Text aus dem 1. Korintherbrief der Predigttext war. Gemeinsam suchen sie die Stelle in der Bibel und lesen 1. Kor. 12, 1;4-7;11b vor. Sie kommen zu dem Fazit, dass Gott jedem von uns Gaben gibt, die wir für ihn und die Gemeinde einsetzen sollen. Es geht nicht darum, herauszustellen, wie toll jemand ist. Es geht immer darum, dass wir Menschen Gott und die Mitmenschen lieben sollen und sich daraus unser Handeln ergibt.
Auf drei Zetteln schreiben wir groß:
Gott ist es, der uns Gaben, Aufgaben und Kraft schenkt.
Mit den Kindern gemeinsam darüber sprechen, dass Gott alle Menschen gebrauchen kann. Es kommt nicht darauf an, dass jemand etwas unheimlich toll oder gut kann, sondern dass ich es für Gott einsetze.
Gemeinsam kann überlegt werden, was der andere für eine Fähigkeit hat (da ist es gut, wenn sich Mitarbeitende vorher schon Gedanken über die einzelnen Kinder gemacht haben).
Wir tragen zusammen, was wir in der Gemeinde, für die Jungschar, für Gott tun können.
„Auch wenn alles einmal aufhört – Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben; doch am höchsten steht die Liebe.“ 1. Korinther 13, 13 (Gute Nachricht)
Zum Bibelvers kann gemeinsam ein schönes Plakat mit den Begriffen Glaube, Hoffnung und Liebe gestaltet werden und im Gruppenraum aufgehängt werden.
Hier kann man Gott für die einzelnen Kinder mit ihren Gaben danken. Jede/r wird vor Gott genannt. Dazu können wir die Umrisse der Kinder (siehe Kreatives) nutzen und während des Gebets von „Kind zu Kind“ gehen.
Auf eine Tapetenrolle, Zeitungspapierrolle o.Ä. zeichnen die Kinder sich gegenseitig ab, indem ein Kind sich auf das Papier legt. Dann kann man aus Geschenkpapier, Tapete etc. Kleidungsstücke aufkleben. Die Kinder schreiben auf die Körper des anderen, was die gut können.
Spiele ausdenken: Die Kinder werden in Kleingruppen eingeteilt und bekommen die Aufgabe, ein Spiel zu erfinden, bei dem alle gewinnen und niemand verliert.
Just one: Es gibt Karten mit jeweils 5 Begriffen drauf. Einer zieht eine Karte, darf sie sich aber nicht ansehen. Er nennt eine Nummer von 1-5. Alle anderen schreiben einen Begriff auf, der den gesuchten Begriff beschreibt, ohne ihn (auch nicht in Teilen oder anderen Sprachen) zu nennen. Der Erratende muss die Augen schließen, während die anderen vergleichen, was sie geschrieben haben. Doppelte Begriffe werden aussortiert, bevor der Erratende schauen darf und rät. Man spielt 12 Runden und schaut, wie viele Begriffe erraten werden.
Stille Post, pantomimisch: Alle sitzen im Kreis und schließen die Augen. Der Spielleiter ruft ein Kind auf, es öffnet die Augen und bekommt eine Bewegung vorgemacht. Diese versucht es nun dem linken Nachbarn vorzumachen, der wieder dem Nächsten, bis es beim ersten wieder angekommen ist. Bleibt die Bewegung vom Ersten bis zum Letzten gleich?
Buchstabengitter: Worte aus der Geschichte werden in einem Buchstabengitter versteckt. Sie können vorwärts, rückwärts, diagonal, von oben nach unten oder unten nach oben versteckt sein (siehe Downloadmaterial).
Wir bauen einen Gabenbaum. Aus Sperrholz wird der Umriss eines Baumes mit vielen Ästen ausgesägt. Es werden verschiedene Früchte ausgeschnitten, worauf Gaben geschrieben werden, die für Gott oder für die Gemeinde gut sind. (Beim Verlag Junge Gemeinde gibt es auch schon kleine fertige Bäume, die man nutzen kann: www.junge-gemeinde.de)
Gabenbäume: www.junge-gemeinde.de
1. Eigene Identität
(Persönlichkeit, Milieu, Herkunftsfamilie, Selbstwert / 90-Minuten-Einheit)
Alle Informationen zu Durchführung und Zielen finden sich in der Anlage.
2. Thema Gewalt
(Opfer-Täter-Verhalten / 90-Minuten-Einheit)
Alle Informationen zu Durchführung und Zielen finden sich in der Anlage.
3. Gewaltfreie Kommunikation (GfK) in der Schule
(Konflikte in der Schule mit der GfK Methode von Marshall Rosenberg lösen / 90-Minuten-Einheit)
Hinweis: Die GfK muss immer wieder thematisiert und eingeübt werden, oft helfen Moderatoren, die die Konfliktparteien durch die 4 Schritte führen.
Alle Informationen zu Durchführung und Zielen finden sich in der Anlage.
Umsetzung für die Zukunft
In einem Klassenrat Schüler und Schülerinnen einsetzen, die Streitende durch die Schritte führen können
(Streitschlichter).
Ihnen sollten alle in der Klasse das Recht einräumen, sich einmischen zu dürfen. Etwa mit der Frage: „Darf ich euch helfen, dass ihr euch wieder vertragt?“
Konkrete Übungssituationen
Digitalkamera
Dein bester Kumpel leiht sich häufig deine wertvolle Digitalkamera für einige Tage aus. Du hast lange darauf hin gespart. Die Kamera ist jedes Mal verdreckt, wenn er sie zurückbringt. Als er dich wieder darum bittet, sagst du zum ersten Mal „Nein“. Du willst dir aber die Freundschaft erhalten. Formuliere mit den vier Schritten der GfK.
Salat
Du bist mit deinem Bruder das erste Mal gemeinsam im Urlaub. Eure Abmachung lautet, einer von euch beiden kocht für einen Tag, der andere wäscht ab. Dann wird gewechselt. Du kommst gerade erschöpft vom Einkaufen mit einer großen Einkaufstüte. Es ist sehr heiß. Du hast schon am Morgen das Frühstück zubereitet, bist ausgehungert und willst jetzt für euch einen Salat mit Thunfisch und Ei zubereiten. Dein Bruder hat in eurer Unterkunft inzwischen mit anderen Urlaubern Karten gespielt und mit ihnen weiter gefrühstückt. Als du reinkommst, siehst du den nicht abgeräumten Frühstückstisch, überall Brotreste, absolutes Chaos im ganzen Raum und zusätzlich weiteres schmutziges Geschirr in der Spüle. Du hast keine Lust, nun alles sauber zu machen. Wie sprichst du die Situation in den vier Schritten der GFK an?
Angeberei
Eine Neue kommt in eure Klasse. Eigentlich ist sie ganz nett, du magst sie. Sie tut aber oft obercool und gibt mit dem an, was sie schon alles erlebt hat. Als die anderen anfangen, schlecht über sie zu reden und die ersten sie mobben, sprichst du die Neue in den vier Schritten der GfK an.
Vortrag
Ihr müsst als Gruppe gemeinsam einen Vortrag halten. Ihr habt zwei Wochen Zeit, ihn vorzubereiten. Du erinnerst deine Freundin, die ebenfalls ein Gruppenmitglied ist, jeden Tag, dass sie endlich ihren Teil zum Vortag beiträgt. Sie wollte aus der Stadtbibliothek eine DVD ausleihen, die ihr im Rahmen eures Vortrags zeigen wollt. Doch jedes Mal, wenn sie in der Stadt war, hat sie das vergessen. Nun sind es nur noch zwei Tage bis zum Vortrag und während der Rest des Vortrags steht, fehlt die DVD immer noch. Du sprichst deine Freundin in den vier Schritten der GfK an.
Sexistische Anmache
Ihr geht gemeinsam zum Bowlen. Einige junge Männer aus eurer Bowlinggruppe verhalten sich den Mädchen gegenüber ordinär. Sie äußern sexistische Beleidigungen und versuchen bei jeder Gelegenheit zu grabschen. Eines Tages reicht es einigen aus eurer Bowlinggruppe. Ihr teilt den jungen Männern mit den vier Schritten der GfK mit, dass das aufhören soll.
Ausgeschlossen
Max ist bei den anderen im Sport unbeliebt. Seit drei Monaten wird er nicht in die Mannschaften gewählt und bleibt als Letzter übrig. Du siehst ihm an, wie er darunter leidet. Du zeigst jetzt Courage und sprichst die anderen Sportler mit den vier Schritten der GfK darauf an.
(Radikalisierung über Soziale Medien erkennen und begegnen / Einheit von 90 (oder beliebig mehr) Minuten)
Hinweis: Auf dem Gebiet Social Media sind die Schüler (manchmal nur gefühlte) Experten > Nicht erklären, sondern miteinander erarbeiten.
Weitere Idee, wenn man sich für eine Variante mit drei Unterrichtsstunden entscheidet
Rollenspiel per WhatsApp (am Beamer mitverfolgbar), wie ein Radikalisierungsversuch ablaufen
könnte (Hier wäre ein Beeinflussungsversuch in der Clique ein geeignetes Setting).
Gott hält die ganze Schöpfung und mein Leben in seiner Hand.
Gott rettet den, der ihm vertraut.
Es geht los! Noah und seine Familie gehen an Bord der Arche. Sie dürfen in diesen Schutzbereich, weil Noah damals der Einzige auf der Welt war, der Gott noch ernst nahm und ihm ganz vertraute.
Auch die Tiere sollen gerettet werden. So soll jeweils von den Vertretern der Tierarten, die Landbewohner sind, ein Paar mit in die Arche kommen. Von den reinen Tieren sollen sogar jeweils sieben Paare mitkommen; das macht Sinn, schließlich braucht man ja außer Früchten und Körnern auch fleischliche Nahrung während der langen Zeit auf dem Schiff! Platz genug hatte es auf jeden Fall für alle. Heutzutage gibt es z. B. 18.000 verschiedene Arten von Landtieren; selbst wenn man davon ausgeht, dass es damals noch mehr Tierarten gab, die heutzutage ausgestorben sind, konnten die Tiere auf der Arche genügend Platz finden. Aktuell geht man davon aus, dass die Arche ein Aufnahmevermögen hatte, wie es heute ca. 570 Eisenbahnwaggons bieten. Da passen dann auch evtl. mal gut zwei kleine Dinos hinein …
Für alle letzten Vorbereitungen hat Noah sieben Tage Zeit. Noah tut wieder alles ohne zagen oder zweifeln so, wie Gott es will. Dann setzt der Regen ein. Noah geht mit seiner Familie in die Arche. Interessant: Jetzt erst kommen die Tiere herbei! Man hat den Eindruck, dass Gott sie paarweise aus allen Ecken der Erde zum perfekten Zeitpunkt zur Arche geschickt hat. Gott höchstpersönlich schließt auch hinter Noah die Tür zu. Die Chance der Rettung ist vorbei, das Gericht beginnt. Die Sintflut bricht los.
Das Wort Sintflut weist auf etwas unfassbar Großes hin (althochdeutsch: sint = groß), auf eine totale Katastrophe. Manche Naturwissenschaftler nehmen an, dass die Flut nur in einem Teil der (damals bekannten) Welt stattfand. Interessant ist aber, dass sich die Menschheit seit Jahrtausenden in den verschiedensten Kulturkreisen in ca. 270 Berichten von dieser riesigen, lebensvernichtenden Flut erzählt; auch Jesus selbst sagt (Lk 17), dass die Flut alle Menschen betraf.
Das Wasser strömt nun 40 Tage und Nächte aus der Atmosphäre und aus den Tiefen der Erde.
150 Tage lang steigt das Wasser an, die höchsten Berge stehen fast sieben Meter unter Wasser. Die Welt, die Gott bei der Schöpfung durch das Zurückdrängen des Wassers als Lebensraum für Mensch und Tier (siehe 1. Mose 1) geschaffen hat, wird geflutet. Wer nicht im Arche-Schutzraum ist, geht unter.
Die Größe Gottes, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden und über seine Schöpfung hat, kommt in dieser Geschichte stark zum Ausdruck. Bin ich mir dessen eigentlich bewusst bzw. staune ich immer wieder darüber, dass Gott, der kreative und liebevolle Schöpfer, jeden Tag aufs Neue das Leben auf dieser Erde ermöglicht und erhält?
Gott liebt seine Schöpfung und er behält im Blick, wie wir als seine Geschöpfe mit dem uns geschenkten Leben umgehen. Gott will mit uns verbunden sein, er will, dass wir uns an ihn, unseren Lebensgeber halten und auf ihn hören. Wer sich nicht an Gott hält, verliert den Anschluss an seinen Lebensgeber und damit das Leben selbst.
Gott will aber, dass wir leben, er will, dass wir bei ihm geborgen sind. Deshalb bietet er dem gottesfürchtigen Noah damals die Arche als Rettung und uns heutzutage die Rettung in Jesus Christus an.
Kinder kennen aus Filmen und von den Nachrichten Bilder von Naturkatastrophen. Sie ahnen, wie schlimm solche Dinge wie Flutwellen sein können und sie wissen, dass der Mensch einer übermächtigen Natur selten etwas entgegensetzen kann.
Es ist wichtig, dass die Kinder Gott als denjenigen kennenlernen, der die Erde und das Leben auf der Erde mit Liebe geschaffen hat; sie sollen verstehen, dass er auch derjenige ist, der das Leben auf der Erde bis zum heutigen Tag erhält. Gott sehnt sich danach, dass seine Geschöpfe gern mit ihm zusammenleben und bei ihm Schutz suchen – so hat er sich das Leben ausgedacht!
Die Kinder haben die Geschichte von der Arche Noah vermutlich schon von kleinsten Kinderbeinen an in allen erdenklichen Formen erzählt bekommen. Die niedlichen Tiere, die paarweise auf die Arche kommen, der tapfere Noah, der zwischen den unterschiedlichsten Tieren Ordnung schaffen muss …
Für die Kinder, die die Geschichte deshalb gelangweilt durchwinken, ist zutiefst wichtig, dass sie den Fokus auf das Verhältnis Gott und Mensch gerichtet bekommen. Damals gab es nur noch zwei Gruppen von Menschen: die Menschen in der Arche und die außerhalb der Arche. Es zählte nur noch: Wer von den Menschen hört und vertraut auf Gott? Der Glaube an Gott rettete Noah und der Glaube, das Vertrauen auf Gott und seinen Sohn Jesus Christus, rettet uns bis zum heutigen Tag.
Die Kinder bekommen Wachsfarben, Tapetenrollen o. Ä. und fünf Minuten Zeit, damit jeder Dinge der Natur malen kann, die er mag, z. B. Berge mit Steinböcken, Wälder mit Wildschweinen … Nach fünf Minuten betrachtet man zusammen das Bild und erzählt, was man am Leben auf der Erde gut findet. Überleitung: Gott hatte sich das Leben auf der Erde mit Liebe ausgedacht. Er liebt seine Pflanzen, Tiere und Menschen. Aber es kam der Zeitpunkt, an dem Gott enttäuscht war von den Menschen und darüber, dass sie vergessen hatten, dass er der Schöpfer und Erhalter des Lebens ist. Er hatte einen Beschluss gefasst: Papierbahn zusammenrollen, in den Papierkorb werfen. Wie? Hat Gott nun die ganze Erde und das Leben darauf weggeworfen? Nun wird die Geschichte erzählt.
Wie gut kennt ihr euch mit Tieren aus? Verschiedene Tiergeräusche (ruhig auch schwierige!) einspielen; YouTube & Co haben da einiges auf Lager. Kinder müssen die Tiere, von denen sie denken, dass das Geräusch zu ihnen passt, jeweils pantomimisch nachspielen. Vermutlich geht’s da kunterbunt und durcheinander zu … Überleitung: Bei Noah wäre es damals wahrscheinlich genauso chaotisch und durcheinander zugegangen, wenn Gott nicht geholfen hätte. Aber von Anfang an war Gott dabei und hat gezeigt, dass er der Herr des Universums ist, der Herr über die Tiere, Menschen und die Kräfte der Natur.
Rollt eine Packpapierrolle aus, auf der ihr zuvor die Kontur der Arche mit schwarzer Wachsfarbe aufgezeichnet habt. Für die Gestaltung während der Erzählung braucht ihr eine schwarze (zum Malen von Menschen & Tieren) und eine rote (zum Kennzeichnen des Rettungsraums) Wachsfarbe.
Da stand sie nun also, die fertige Arche. Beeindruckend. Das ist dieses Schiff, das irgendwie auch wie eine riesige Truhe aussah, in der man wichtige Dinge aufbewahren kann. Gott wollte in dieser Arche auch Dinge sicher aufbewahren: Lebendiges, das er erschaffen hatte, Tiere und Menschen, die auf ihn hörten. Deshalb sagt Gott nun zu Noah: „Geh mit deiner Familie in die Arche! Denn ich habe mir die Menschen angesehen: Du bist der Einzige, der noch vor mir bestehen kann!“ Noah seufzte. Traurig, dass er wirklich der Einzige auf der Erde war, der darauf vertraute, dass es einen lebendigen Gott gibt, der Menschen helfen und retten will.
Gott sprach weiter: „Nimm von allen reinen Tieren – und damit meinte er z. B. Säugetiere wie Rinder oder Schafe oder auch Geflügel, das sich nur von Pflanzen ernährt – je sieben Paare mit in das Schiff und von allen unreinen nur je ein Männchen und ein Weibchen! Bring auch je sieben Paare von allen Vogelarten mit! So können die verschiedenen Tierarten nach der Flut weiterbestehen und sich wieder auf der ganzen Erde vermehren. Noch eine Woche, dann werde ich es vierzig Tage und vierzig Nächte regnen lassen, damit alles Leben auf der Erde vernichtet wird, das ich geschaffen habe!“
Noah überlegte: Wie sollte das gehen, innerhalb von einer Woche alle Tiere hierher zur Arche zu bringen? Würden sich die Tiere locken lassen, in die Arche hineinzugehen? Noah schaute um sich. Noch waren nicht viele Tiere zu sehen. Aber Noah wusste auch, das Gott einem hilft, wenn er einem einen Auftrag gibt. So fing er an, nach den unterschiedlichsten Tieren Ausschau zu halten. Noah staunte: Genau an dem Tag, an dem der erste Regentropfen fiel und er mit seiner Frau, seinen drei Söhnen Sem, Ham und Japhet und ihren Frauen die Arche bestieg (Familie Noah als 8 Strichmännchen in den Bauch der Arche malen), um sich vor der großen Flut in Sicherheit zu bringen, kamen auch die Tiere paarweise aus allen Himmelsrichtungen herbei. (Alle aufgezählten Tiere in den Bauch der Arche malen. Die Tiere werden nur skizziert.) Flinke Gazellen sprangen mit eleganten Schritten herzu, Affen hangelten sich über Baumäste an Bord, Geier kamen im Sturzflug herbei, Hausmäuse huschten, Schlangen schlichen, Hasen hoppelten, Schnecken schleimten und die Erde zitterte, als Elefanten und Büffel stampfend und schnaufend den Schiffssteg betraten. Alle wollten schnell zum Rettungsort Arche (Arche rot umfahren), nur dort waren sie in Sicherheit! Und genau zu dem Zeitpunkt, als alle da waren und keine der Tierarten fehlte, ging die Tür der Arche zu. Gott selbst schloss hinter ihnen zu, damit alle, die im Schutzraum Arche (Arche rot umfahren) waren und sich von ihm retten lassen wollten, sicher waren.
Und nun ging es los: Der Himmel wurde tiefschwarz, der Regen brach los. Es schüttete. Es goss. Es hörte 40 Tage und 40 Nächte lang nicht mehr auf. Bäche und Flüsse traten über ihre Ufer und überschwemmten das Land. Die Arche hob vom einstmals sicheren Boden ab. Der einzig sichere Lebensraum war jetzt nur noch in der Arche (Arche rot umfahren)! Die Arche wurde von den Wassermassen aufgehoben. Das Wasser stieg immer weiter, es strömte von oben und von unten. Menschen versanken, Tiere versanken, Bäume versanken, Türme versanken – selbst die höchsten Berge gingen in den Wassermassen unter. Alles, was Gott einmal mit Liebe geschaffen hatte, war nicht mehr zu sehen. 150 Tage blieb das Wasser auf diesem höchsten Stand. Man sah nur noch die unendliche Weite des Wassers und die Arche selbst. Die Arche, diese schwimmende Truhe, in der Gott alle bewahrte, die bei ihm Rettung suchten (Arche rot umfahren). Wie gut, dass Gott allen Lebewesen damals seine Rettung angeboten hat und wie gut, dass Gott bis zum heutigen Tag einer ist, bei dem wir Menschen Hilfe und Rettung finden (rotes [Jesus-]Kreuz auf den Bauch der Arche malen).
Die Kontur der Arche wird aus Stühlen nachgebaut. Zu Beginn sitzen alle davor, nach und nach dürfen die Kinder als einer der Menschen/Tiere, die gerettet werden, in der Arche sitzen. Man muss darauf achten, dass Kinder sich evtl. ihre Lieblingsrolle aussuchen dürfen und ihnen keine Negativrolle zugesprochen wird. Aus der Geborgenheit im Arche-Rettungsraum nehmen wir gemeinsam wahr, was draußen geschieht, zum Beispiel unterschiedliche Unwettergeräusche. Danke Gott, bei dir in der Arche sind wir alle sicher!
Das gemalte Arche-Poster wird in die Mitte gelegt. Die Kinder werden aufgefordert, nochmals reihum und nacheinander zu erzählen, was damals passiert ist. Was war das für ein Schiff? Wer durfte an Bord? Jeder darf zwei bis drei Sätze sagen (wenn er will).
Weißt du, was das beutet? Der Glaube an Jesus, den Sohn Gottes, ist besser als jede Arche. Wer Jesus vertraut, bekommt von ihm Hilfe, ist bei ihm geborgen und wird von ihm gerettet.
Hast du eine Idee, wie Jesus helfen oder wovor er uns retten kann?
Ja, so ist mein Gott: Er ist meine Rettung, ich vertraue ihm.
Jesaja 12,2 HfA
Zuerst wird der Vers zweimal laut zusammen gesprochen, damit ihn sich alle merken können. Danach spricht reihum jeder ein Wort des Verses.
Die Papierrolle vom Anfang wird aus dem Papierkorb geholt. Die Kinder betrachten die Motive aus der Natur nochmals, dann darf sich jedes Kind bei Gott für Dinge bedanken, die er so wunderbar und mit Liebe geschaffen hat: Bäume, Tierarten, das Meer, bestimmte Menschen …
Gott rettet in der Geschichte Menschen und Tiere paarweise, deshalb gestaltet jedes Kind zu einer Szene der Geschichte ein Memory-Karten-Paar. Mit den Kindern muss man zuerst besprechen, wer welche Szene bzw. welches Tier malt, damit es keine Doppelungen gibt. Blanko-Memory-Karten kann man kostengünstig im Internet bestellen oder einfach selbst aus weißem Tonkarton (6 x 6cm) herstellen.
Das bekannte Spiel „Kofferpacken“ wird nicht mit Begriffen, sondern mit Tiergeräuschen und Tierbewegungen gespielt. Der Spielleiter beginnt und sagt z. B.: „Ich gehe in die Arche und Gott schickt die muuuuuh.“ (= Kuh) Der nächste Spieler wiederholt das Geräusch des Spielleiters und fügt etwas Neues hinzu, z. B. „Ich gehe in die Arche und Gott schickt die muuuuuh und den u-u-ah!“ (= Gorilla) Danach folgt Spieler drei. Wenn ein Spieler ein Geräusch vergisst oder falsch macht, stehen alle auf und machen eine La-Ola-Sintflut-Welle. Danach geht es weiter.
Die Sintflut-Unwetter haben ein paar Tiernamen durcheinandergewirbelt. Helft uns, die Buchstaben wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Verdrehte Tiernamen auf Papierstreifen schreiben und den Kindern nacheinander präsentieren. Dabei sollte man eine ungeordnete Reihenfolge verwenden, damit das Lösungswort nicht sofort erkannt wird.
MAAL (Lama)
DREPF (Pferd)
WÄRSBACH (Waschbär)
SIMPSACHEN (Schimpanse)
ÖLEW (Löwe)
EINESCHWERMCHEN (Meerschweinchen)
LAKEM (Kamel)
AKZET (Katze)
LATENFE (Elefant)
SUMA (Maus)
GELNASCH (Schlange)
GEIZE (Ziege)
Alle markierten Buchstaben ergeben
zusammen die Lösungsworte:
ARCHE RETTUNG
Mein Gott ist höher als die Berge
Wer Gott vertraut, hat schon gewonnen
Unter dem Schirm des Höchsten
Auch auf der Arche muss ab und zu durchgeputzt werden, deshalb: Füße hoch! In einer langen Reihe werden die Stühle Rücken an Rücken aufgestellt. Während Musik abgespielt wird, laufen alle Kinder im Kreis um die Stühle herum. Sobald die Musik stoppt, stellt sich jeder auf die Stuhlflächen. Nach jeder Runde wird ein Stuhl entfernt, es scheidet aber kein Kind aus. Alle müssen sich gegenseitig helfen, damit alle Mitspieler auf immer weniger Stühlen Platz finden.
Die Tiere in der Arche lernen sich kennen: Die Kinder stehen im Kreis, ein Spieler steht in der Mitte. Dieser zeigt auf einen Spieler und sagt einen Tiernamen. Der betroffene Spieler und seine jeweiligen Nachbarn müssen nun das Tier darstellen. Wer einen Fehler macht, geht in die Mitte.
Elefant: Mittlerer Spieler: bildet mit seinen Armen einen Rüssel / rechter und linker Spieler bilden jeweils mit ihren Armen Ohren
Elch: Mittlerer Spieler röhrt wie ein Elch / rechter und linker Spieler bilden mit den angewinkelten Armen auf der Schulter der mittleren Person jeweils ein Geweih nach.
Ente: Alle drei gehen in die Hocke / mittlere Person bildet mit den Händen vor dem Mund einen Entenschnabel und quakt / rechter und linker Spieler wackeln gleichmäßig mit dem Hinterteil.
Der Hase und der Fuchs sind aus ihren Gehegen abgehauen, oh Schreck! Alle Kinder hocken sich in einer langen Reihe so hin, dass sie immer abwechselnd in die entgegengesetzte Richtung schauen. Das letzte Kind der Reihe ist der Hase, das erste Kind der Fuchs. Der Hase darf links und rechts um die Spielerreihe laufen und immer wieder die Richtung wechseln, der Fuchs darf nur in eine Richtung auf Jagd gehen. Der Fuchs kann aber einem der in der Reihe hockenden Spieler auf den Rücken klopfen und ihn an seiner Stelle als Fuchs losschicken.
In der Begegnung mit Jesus erfahre ich umfassende Liebe. Diese Liebe ermöglicht es mir, ungutes Verhalten einzugestehen und Nächstenliebe einzuüben. Jesus sieht das, was mir Freude macht, aber auch das, was mir schwerfällt und was mich belastet.
Der Beruf des Steuereintreibers war zur damaligen Zeit unter der jüdischen Bevölkerung ein verachteter und geächteter Job. Denn erstens kooperierten die Steuereintreiber mit der römischen Besatzungsmacht und zweitens bereicherten sich die Menschen gerne selbst und verlangten viel zu viele Steuern. So erklärt sich das Entsetzen der Menschen in Jericho über den Besuch, den Jesus bei diesem „Sünder“ macht. Jesus hat einen anderen Blick auf Zachäus: Er sieht seine Not, sieht sein Verachtetsein und wohl auch seine Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe.
Und Jesus geht den Weg der Liebe: er spricht Zachäus mit seinem Namen an, er lädt sich bei ihm ein und wagt den Schritt in sein Haus. Diese vorbehaltlose Liebe überwältigt Zachäus. Er wird bereit, seinen Fehler einzugestehen und sein Verhalten zu ändern und wieder gutzumachen.
Das ausgeprägte Gerechtigkeitsempfinden von Kindern trägt schnell dazu bei, dass sie ein Verhalten gegenüber anderen Kindern bewerten: Ist es in Ordnung, wenn ein Mitschüler oder eine Mitschülerin sich unschön verhält und er oder sie dann vom Lehrer nicht getadelt wird? Ist es gerecht, wenn ein Kind etwas bekommt und das andere leer ausgeht? Kinder reagieren auf eine Aktion, die sie als ungerecht empfinden. Insofern werden sie nachempfinden können, dass die Menge der Menschen enttäuscht und verwundert ist.
Lohnenswert ist daher sicher, mit den Kindern einen Blick „hinter die Kulissen“ zu wagen. Was bewegt Mitmenschen zu einem bestimmten Verhalten? Ist es vielleicht eine Not, die niemand sehen kann? Ist es eine Überforderung, mit einer bestimmten Lebenssituation umzugehen? Steckt eine Sehnsucht hinter einem Verhalten?
Dabei muss nicht das Verhalten an sich gutgeheißen werden. Aber es kann helfen, das Urteil über einen anderen zu verändern.
Manche Kinder fühlen sich übersehen. Sie werden mit ihren Bedürfnissen und Anliegen in der Familie oder ihrem Lebensumfeld nicht wahrgenommen und ernstgenommen. Die vorliegende Geschichte zeigt, dass Jesus uns im Blick hat. Er geht nicht nur vorüber, er will nicht nur gesehen werden, sondern er ist an jedem Menschen interessiert, mit allem was einen Menschen ausmacht.
Druckt zwei Bilder im Vorfeld aus dem Download aus.
Zwei Bilder: Auf dem einen Bild ist die Person umgeben von viel Geld, einem Haus, einem schicken Auto usw. Auf dem zweiten Bild sitzt eben diese Person allein im Haus, es ist leer, er selbst schaut traurig in die Leere.
– Fragt nun eure Kinder zunächst zu Bild 1:
Was denkt ihr über diese Person? Was bewegt diese Person?
Was braucht sie?
– Und dann erst zeigt ihr Bild 2:
Und was denkt ihr jetzt über diese Person? Was bewegt sie?
Was braucht sie jetzt?
Ben näherte sich dem Stadttor. Sauer murmelte er vor sich hin: „Ich hasse ihn! Da sitzt er schon wieder: der kleine Dicke mit seinem Grinsegesicht. Ich kann ihn nicht ausstehen. In der ganzen Stadt kann ihn niemand leiden.“ Ben wollte heute seine Kartoffeln verkaufen. Aber bevor er überhaupt in die Stadt auf den Markt konnte, musste er am Zoll vorbei, Steuern zahlen. Und wie immer verlangte der kleine Dicke viel zu viel. Ben sah es ganz genau: zwei Goldmünzen legte der für die Römer auf die Seite und zwei Goldstücke wanderten in die eigene Hosentasche. „Kein Wunder, dass er keine Freunde hat! Ich möchte auch keinen Betrüger zum Freund haben!“ wetterte Ben. Aber es half nichts, Ben musste zahlen. Er holte vier Goldtaler aus seinem Beutel, reichte sie dem Steuerbeamten und trottete dann weiter durch das Tor. Die Stadt war sehr voll. Viele Menschen waren da. Aber sie wollten nicht auf den Markt – Ben hörte es: Jesus war in der Stadt. Oh ja, von Jesus hatte er schon viel Gutes gehört. Jesus redete von Gott, er erzählte, dass Gott alle Menschen liebt und er heilte kranke Menschen. Das wollte sich Ben nicht entgehen lassen – seine Kartoffeln konnte er auch noch am Nachmittag verkaufen. Gespannt machte er sich auf die Suche nach Jesus. Es dauerte nicht lange, da sah er schon die große Menschenmenge. Alle drängten sich um Jesus herum. Alle wollten hören, was er erzählte. Ben stellte sich auf seine Zehenspitzen, jetzt konnte er ihn auch sehen. Ben hörte, wie Jesus von Gott, seinem Vater erzählte. So zogen sie von Straße zu Straße, immer weiter durch die Stadt Jericho. Bis Jesus stehen blieb – an einem großen Baum. Plötzlich war es ganz still – was hatte Jesus da gesagt? „Zachäus, komm schnell runter vom Baum!“ Ben schüttelte ungläubig den Kopf. „Zachäus – der kleine Dicke vom Zoll?“ Er hatte gar nicht gewusst, dass der Zachäus hieß. Für ihn war er immer nur der kleine Dicke gewesen. Aber Jesus redete noch weiter: „Zachäus, komm schnell runter – ich will heute zu dir kommen und bei dir zu Gast sein!“ Ein aufgeregtes Gemurmel ging durch die Menschenmenge. Alle waren entsetzt – Jesus will zu Zachäus? Weiß denn Jesus nicht, dass das ein Betrüger ist? Warum hält Jesus ihm nicht eine Standpauke? Warum schimpft er nicht mit ihm? Das hätte Zachäus verdient. Nein, das machte Jesus nicht. Als Zachäus vom Baum geklettert war, gingen sie gemeinsam in das Haus von Zachäus – wie zwei alte Freunde. Und Zachäus sah glücklich aus. Er war voller Freude. Ben konnte es nicht fassen – warum ging Jesus mit Zachäus heim?
Hinweis: ihr könnt an dieser Stelle die Erzählung unterbrechen. Überlegt gemeinsam mit den Kindern, wie eine mögliche Antwort aussehen könnte.
Inzwischen standen viele Neugierige vor Zachäus‘ Haus. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Haustür. Da stand er, der kleine Dicke und sah so fröhlich aus, wie eigentlich noch nie. Er sagte zu den Leuten: „Ich habe euch betrogen. Ich wollte immer mehr Geld haben. Ich habe gedacht, dass Geld mich glücklich macht. Aber ich bin einsam geworden. Jetzt möchte ich euch euer Geld wieder zurückgeben. Wenn ich euch bei den Steuern betrogen habe, gebe ich es euch vierfach wieder zurück. Und die Hälfte von meinem ganzen Besitz soll für die Armen in unserer Stadt sein. Ich habe gemerkt: Geld macht nicht glücklich. Aber geliebt zu werden – das macht glücklich.“ In diesem Moment stellte sich Jesus neben ihn und sagte zu der Menge: „Heute haben die Menschen in diesem Haus erlebt, was es heißt, von Gott dem Vater geliebt zu sein. Wer so geliebt wird, ist frei und kann anderen Menschen gerecht und fair begegnen. So jemand muss nicht mehr betrügen.“
Ben war beeindruckt. Noch ehe er sich versah, drückte ihm Zachäus ein Säckchen mit Goldstücken in die Hand. Und dabei sah er sehr glücklich aus.
Mich beeindruckt an dieser Geschichte, dass Jesus sieht, was uns Menschen tief innen bewegt. Dort, wo es niemand sieht. Er sieht, was uns verletzt und was uns traurig macht. Jesus sieht, was uns ärgert und womit wir nicht klarkommen.
Und er sagt: Komm so wie du bist zu mir. Du musst dich nicht verstellen, du musst nicht anders sein und dich auch nicht anstrengen. Ich liebe dich, so wie du bist. Mit allem, was dich ausmacht.
Jesus sieht dich. Du bist ihm sehr wichtig. Und weil das so ist, bist du ein geliebter Mensch. Du brauchst andere nicht schlecht behandeln, damit es dir besser geht. Geliebt werden ist das Wichtigste. Wenn du seine Liebe spürst, dann ist es leichter, mit anderen Menschen liebevoll umzugehen.
Danke Jesus, dass du uns vorbehaltlos liebst. Danke, dass du uns im Blick hast und uns nicht übersiehst. Danke, dass wir mit allem zu dir kommen und lernen, liebevoll mit unseren Mitmenschen umzugehen.
Amen.
Lieder
• Hier bist du richtig, du bist Gott wichtig, Einfach Spitze Nr. 2
• Komm mit, schlag ein, Einfach Spitze Nr. 9
• Schwappdidu, Einfach Spitze Nr. 13
• Zachäus, Einfach Spitze Nr. 68
Kreatives
Bildergeschichte in Szenen
Die Geschichte enthält viele interessante Stationen. Ihr könnt mit den Kindern eine Bildergeschichte entwickeln und auf einer Tapetenrolle oder mehreren aneinander geklebten Papieren die unterschiedlichen Szenen malen.
Alternativ könnt ihr die Szenen auch von den Kindern spielen lassen und evtl. noch verfilmen.
Maulbeerbaum
Gestaltet mit den Kindern aus Tonkarton und Krepppapier oder Wolle einen großen Maulbeerfeigenbaum. Zeichnet Zachäus in den Baum und notiert auf den Blättern seine Sehnsucht, seine Sorgen. Des Weiteren wird Jesus an den Baumstamm gemalt. Herzen oder Blumen aus Tonpapier umgeben Jesus. Notiert mit den Kindern, was Jesus Zachäus gibt.
Papierschnipsel-Herz
Mit kleineren Kindern: ein Herz aus Tonpapier darf von den Kindern mit Papierschnipseln beklebt werden. Wenn ihr Goldfolie und Glitzerpapier mit dabeihabt, dann wird es ein besonders schönes Herz.
Aktion gelebte Nächstenliebe
Überlegt, wie ihr anderen (z. B. Kindern untereinander / Menschen in der Gemeinde / Kindern in aller Welt) etwas Gutes tun könnt.
Die komplette TEC: 4/2019
Es ist nicht leicht mit Teens unterwegs zu sein und neben der ganzen Action auch noch Zeit und Ruhe für die wirklich spannenden Fragen zu haben. Manchmal muss das sein. Alle Oberflächlichkeit ist wie weggeblasen. Jugendliche ringen mit dem Thema Ewigkeit, Tod und Sterben. Sie interessieren sich nach deiner Meinung, nach deinen Erfahrungen und danach, wie du das überlebst, wenn du gerade voll drinsteckst.
In meiner Jugendreferentenzeit gab es mehrere Situationen, wo das Thema nicht vermeidbar war. Es ist ganz schön hart, einen geliebten Menschen zu verlieren.
So ist auch das Leben: Ein Mitarbeiter hat sich umgebracht und ein anderer ihn gefunden. Ein Jugendlicher ist schwer erkrankt und stirbt. Ich musste mein eigenes Kind nach nur acht Tagen taufen und beerdigen – harte Zeiten. Das sind Zeiten, in denen wir reden müssen, Meinungen austauchen und Geschichten erzählen. Das sind Zeiten, die mit einer Perspektive Ewigkeit leichter zu ertragen sind. In dieser Ausgabe liefern wir ein paar Entwürfe, mit denen das Thema auch dann, wenn kein aktueller Anlass besteht, aufgenommen werden kann – präventiv quasi.
Hexen, Geister, Kürbisköpfe überschwemmen Deutschland im Herbst. Der 31. Oktober wird groß vermarktet. Halloween ist angesagt. Dagegen wirkt der Reformationstag wie eine graue Maus. Er ist bei vielen in Vergessenheit geraten. Der 31.10. – Geburtstag der evangelischen Kirche. Churchnight feiert den Reformationstag. Churchnight feiert die Gründe der Reformation, das, was Jesus für jeden von uns getan hat und dass es bedingungslos gilt. Churchnight feiert die Geschichte von damals, mit dem Blick nach vorn. Die biblische Botschaft ist auch heute noch Impuls für Reformen in der Kirche. Churchnight gibt dafür Teens Raum, damit Kirche auch für ihre Generation relevant bleibt. Das passiert in ganz verschiedenen Modellen, Ideen und Methoden.
Teens entdecken, dass Kirche und Reformation was mit ihrem Leben zu tun hat – viel mehr als Halloween.
Halloween
Man nimmt an, dass Halloween aus den Bräuchen keltischer Druiden entstanden ist. Diese hatten zwei Hauptgottheiten – den Sonnengott und den Totengott Samhain. In der Nacht vom 31.10. zum 01.11. verabschiedeten sich die Druiden vom Sommer und feierten die Herrschaft Samhains. Sie glaubten, dass er in dieser Nacht den Seelen der Verstorbenen erlaubte, nach Hause zurückzukehren. Zum Schutz vor diesen Geistern, vor Hexen und Dämonen wurden große Feuer angezündet, oder die Leute verkleideten sich mit Tierfellen und Tierköpfen, um die Geister zu erschrecken. Vor den Häusern wurden kleine Gaben („treats“) aufgestellt, die die Geister besänftigen und von Untaten abhalten sollten. Später wurden Gesichter in Rüben geschnitzt: Die Geister sollten glauben, dass dort schon eine verdammte Seele sei (siehe Jack o´Lantern).
Die „Christianisierung Halloweens“ 837 n. Chr. versuchte Papst Gregor IV, die heidnischen Bräuche zu christianisieren, anstatt sie unter großem Widerstand abzuschaffen. Er ordnete an, dass der 01.November von der Christenheit als „Tag aller Heiligen“ gefeiert werden sollte.
Reformationstag
Am 31.10.1517 nagelte der Augustinermönch Martin Luther eine Schrift mit 95 Thesen zur Reformation der Kirche an das Portal der Schlosskirche in Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Dieses Ereignis und das damit verbundene Datum bilden die historische Grundlage für den heutigen Reformationstag. Reformation war nicht nur dieser eine Tag, sondern eine Reihe von Ereignissen. Rein wörtlich bedeutet Reformation „Erneuerung“. Luthers Lebensfrage war, wie er Gott „gnädig stimmen könnte“. Hierbei trieben ihn mehrere Impulse um: Zum einen eine sicherlich auch bei ihm ausgeprägte Angst vor Hölle und Fegefeuer. Diese Konsequenz sündhaften Lebens wurde von der Kirche immer stark betont und zeigte sich z. B. darin, dass Kinder von Prostituierten nicht auf dem kirchlichen Friedhof bestattet werden durften. Hinzu kam, dass die Kirche für teures Geld Ablass-Briefe anbot, mit denen man sich oder Angehörige aus dem Fegefeuer freikaufen konnte. Gleichzeitig erkannte Luther während seiner theologischen Studien, dass in der Bibel nicht von einem rachsüchtigen Gott, wie er vielerorts verkündigt wurde, sondern von einem liebenden Gott die Rede ist, die bedingungslos gilt und seine Gnade als Grundlage hat.
Nach einer ca. 15-minütigen Einstiegsphase gibt es eine fette Überraschungsparty.
Auf einer Tapetenrolle oder Flipchart werden folgende Fragen im Vorfeld geschrieben:
– Was ist für dich ein echter Grund für eine Party?
– Was gehört für dich zu einer richtig geilen Party dazu?
– Wann würdest du definitiv keine Party feiern?
Die Teens, mit Stiften bewaffnet, haben jetzt Zeit, die Fragen auf den Blättern zu beantworten. Gib ihnen für ca. 10 bis 15 Minuten Zeit.
Redet über die Antworten, die von den Teens aufgeschrieben wurden. Der Raum für die Party sollte fertig vorbereitet sein. Alles für eine coole Party mit gutem Essen, Knabbereien, Musik – einfach coole Partystimmung ist bereit. Nachdem ihr ca. 10 Minuten über die Antworten geredet habt, schmeißt ein Mitarbeiter im Partyraum coole Musik an. Ihr zieht mit euren Teens in den Partyraum um. Wenn alle da sind, liest ein Mitarbeiter die Verse aus Römer 8 vor. Ein echter Grund zum Feiern ist die Liebe Gottes, die sich in Jesus zeigt und nicht in Hexen und Geistern, die Süßes sauer machen. Das haben die Menschen vor über 500 Jahren erkannt und das gilt heute noch für jeden von uns. Deshalb feiern wir die Revolution der Liebe Gottes. Gott macht Neu. Reformation bedeutet Erneuerung.
Und dann – lasst es euch gut gehen.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann feiert ruhig open End Reformationstag.
Mehr coole Ideen für den Reformationstag und die Themen der Reformation findest du unter www.churchnight.de (EJW & EC) sowie unter www.ec.de
WIR FEIERN CHURCHNIGHT!
Bilder engen Gott ein und lenken vom ihm ab.
Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen.
2. Mose 20,4
Auf den ersten Blick scheint dieses Gebot für die Jungscharler nicht aktuell zu sein. Bei uns gibt es ja keine Götterstatuen, vor denen man sich niederwirft oder zu denen man betet. Das kennt man eher aus exotischen Ländern.
Sie werden aber feststellen, dass sie sehr wohl feste Vorstellungen von Gott haben. Jesus wurde ihnen wohlmeinend in Kinderbibeln bildhaft vor Augen geführt. Von Gott haben sie von ihren Eltern ein innerliches Gottesbild vermittelt bekommen.
Für die Jungscharlern wird es spannend sein festzustellen, welche Auswirkung dieses Gebot für ihr ganzes Leben haben wird. Das Wohl oder Wehe ihrer und der nachfolgenden Generationen hängt mit an ihrer Einstellung zu Gott.
Die Nummerierung der Gebote unterscheidet sich in der evangelisch-reformierten Kirche von der der lutherischen Kirche. In der lutherischen Kirche gehören die Verse 4-6 noch zum ersten Gebot, werden aber in Luthers Erklärungen dazu, im Katechismus, überhaupt nicht extra erwähnt. Für Luther waren die Bilder die im Vers 3 genannten anderen Götter, die man nicht neben Gott, dem Herrn, haben soll. Er sah in den Marienstatuen, den Heiligenbildern und den Altären diese in Vers 3 genannten „anderen Götter“.
Für die evangelisch-reformierte Kirche haben diese Verse ein größeres Gewicht und werden deshalb als eigenständiges Gebot gezählt. „Gott will seine Christenheit nicht durch stumme Götzen, sondern durch die lebendige Predigt seines Wortes unterwiesen haben.“ (Heidelberger Katechismus) Deshalb wird in reformierten Kirchen kein Kreuz hängen, an dem Jesus dargestellt ist, was in lutherischen Kirchen kein Problem ist. Deshalb sind die reformierten Kirchen auch sehr schlicht gestaltet, ohne bunte Bilder.
Die folgenden Lektionen zu den Zehn Geboten orientieren sich an der reformierten Zählung.
V.4: Dieser Vers alleine gesehen würde alle Arten von Darstellungen eines Geschöpfes verbieten. Man dürfte nicht malen, nicht modellieren, nicht fotografieren. Es geht aber hier grundsätzlich um die Abbildungen von Geschöpfen, die in irgendeiner Weise als Abbild, als Gleichnis, als Darstellung von Gott selbst, oder auch vom Satan und anderen Mächten dienen sollen. All diese Mächte kann man nicht darstellen. Sie sind außerhalb unserer Vorstellungskraft. Jeder Versuch der Darstellung, engt ein, reduziert, macht klein, verniedlicht. Hierzu braucht es nicht einmal ein gemaltes Bild. Schon die festgefügte einseitige Vorstellung über Gott kann in die Irre führen. Lies dazu auch 5. Mose 4,15-19 und Jesaja 40,18-20.
V.5: Mit diesem Vers geht das Gebot weiter. In Vers 4 wird davor gewarnt, mit solchen Bildern die unsichtbare Welt sichtbar zu machen. Hier wird verboten, diese Abbilder, diese Zerrbilder anzubeten. Anbetung ist das höchste Maß an Verehrung. Eine Form der Anbetung ist der aufopferungsvolle Dienst. Das alles steht nur Gott zu. Wer etwas anderes anbetet, stellt das als Götze neben Gott, dem Herrn (Lektion 3).
Der in der Lutherbibel gebrauchte Begriff „eifernder Gott“ ist in der Guten Nachricht Bibel so übersetzt: „… bin ein leidenschaftlich liebender Gott und erwarte auch von dir ungeteilte Liebe.“ Heute klingt das sehr politisch unkorrekt. Dieser Absolutheitsanspruch Gottes ist es, der den Juden und später auch den Christen viel Leid gebracht hat. Aber er ist für Gott absolut unumgänglich. Er ist ihm so wichtig, dass er für die, die sich nicht daran halten, mit Strafe für vier nachfolgenden Generationen droht.
V.6: Im Text ist nicht nur von Strafe die Rede, sondern die, die sich an das gebot halten, bekommen einen übergroßen Lohn.
Die große Barmherzigkeit zeigt sich schon daran, dass die Strafe „nur“ vier Generationen droht, die Liebe und Treue aber tausenden Generationen gilt (vgl. 5.Mose 7,9).
Als Material benötigt man Spiegel, Papier und Buntstifte. Jedes Kind malt von sich selbst ein Portrait, ohne es anderen zu zeigen. Dazu kann es immer wieder in den Spiegel schauen. Das fertige Porträt gibt es dann verdeckt beim Mitarbeiter ab.
Mehreren Bahnen Tapetenrolle werden aneinandergeklebt. Auf dieses riesengroße Blatt wird nun ein Umriss eines großen, mindestens lebensgroßen Menschen gemalt. Aus Zeitschriften werden nun Gesichter, Augen, Nasen, Münder, Arme, Beine, Körper usw. ausgeschnitten und an der entsprechenden Stelle an den Tapetenmenschen geklebt.
Als Material benötigt man altes technisches Gerät, Schraubendreher, Mutternschlüssel und anderes Werkzeug, Lineal, feine Bleistifte, Radiergummi und (Millimeter)papier.
Die Kinder haben nun den Auftrag, das technische Gerät so exakt wie möglich abzuzeichnen. Dazu ist es erlaubt, es auch zu zerlegen und seine „Innereien“ anzusehen.
Ein Jungscharler verlässt den Raum. Inzwischen verabredet die Gruppe, wer das „Original“ ist. Nun kommt der Jungscharler wieder rein. Das „Original“ macht nun Bewegungen und die ganze Gruppe macht sie nach. Der Jungscharler muss herausfinden, wer das „Original“ ist. Damit das lange dauert versucht die Gruppe, unauffällig die jeweils neuen Bewegungen zu entdecken.
Alle reihen sich zu einer langen Schlange auf. Der Erste bewegt sich mit einer bestimmten Bewegung vorwärts. Alle tun ihm das nach. Der Erste geht ans Schlangenende und der nun Erste führt die Schlange mit einer neuen Bewegung an.
Jeder ankommende Jungscharler sucht sich heimlich einen anderen aus, den er im Verlauf des Ankommens von weitem nachspielt. Er bildet sein Abbild, sein Spiegelbild. Das macht er so lange, bis der Nachgemachte es merkt.
Die eingesammelten Porträts aus dem Treffpunkt werden gut gemischt und dann im Kreis verteilt. Nun stellt jedes Kind das Bild vor, das es in der Hand hält. Anhand des Bildes versucht es, Charaktereigenschaften des dargestellten Kindes aus dem Bild heraus zu lesen. Am Ende wird verraten, wen dieses Bild tatsächlich darstellt. Dann wird sehr deutlich, dass das Kind bestimmt nicht dem entspricht, was der äußerliche Betrachter dargelegt hat.
Alle werden feststellen, dass man aus einem Bild niemals den wirklichen Menschen deuten kann. Ein Bild ist immer kleiner als die Wirklichkeit.
Jeder erhält nun sein Porträt und legt es in die Sammelmappe zu den 10 Geboten.
Wenn man die technischen Zeichnungen betrachtet, zeigt sich, wie schwer es ist, einen komplizierten Mechanismus wiederzugeben. Wie soll es dann möglich sein, Gott darzustellen, den man nicht einmal sieht.
Am Tapetenmenschen sehen wir die Vielfältigkeit des Menschen. Und wenn schon die Oberfläche so vielfältig ist, wie viel größer ist dann noch die Unterschiedlichkeit im Inneren, im Charakter des Menschen. Nun ist der Mensch nur ein kleines Wesen, das Gott zwar zu seinem Ebenbild geschaffen hat, das aber immer nur einen Hauch von Gottes Größe widerspiegelt.
Der unsichtbare Gott will also nicht, dass wir versuchen, ihn durch Bilder sichtbar zu machen. Denn jedes Bild prägt unsere Vorstellung.
Die Jungscharler werden gefragt, wie sie sich Jesus vorstellen. Und dann sollen sie sagen, woher diese Vorstellung kommt. Manche Kinder haben vielleicht Kinderbibeln mit Bildern angesehen. Oder Bilder in Kirchen, Museen und Altarbildern. Dadurch wurde ihre Vorstellung von Jesus geprägt. Meistens ist es ein Mann mit langen, hellbraunen Haaren, der sanft blickt. Manchmal hat er sogar einen Heiligenschein.
Den Jungscharlern werden in diesem Zusammenhang verschiedene Jesusdarstellungen gezeigt, und sie können sagen, wie ihnen die Bilder gefallen und ob sie sich Jesus auch so vorstellen.
Weil Jesus manchmal als der sanfte Typ mit Heiligenschein dargestellt wird, meinen die Kinder vielleicht, dass Jesus ein sanfter Leisetreter war, der keine Auswirkung auf ihr Leben hat? War Jesus eher doch ein dunkler, bärtiger, großer arabischer Typ mit ausdrucksstarken schwarzen Augen, der durch seinen Anblick alles verstummen ließ? Wir merken, dass es ausschlaggebend ist, welches äußere Bild von Jesus dargestellt wird. Es prägt das Denken auch über den gesamten Jesus. Nun war Jesus ein Mensch, den man gesehen hat, der in einem arabischen Land gelebt hat. Aber man hat ihn in unser europäisches Aussehen eingefügt. Man hat ihn unserer Vorstellung angepasst. Man hat ihn so eigentlich auch unserem Leben angepasst. Und genau das will Gott nicht. Gott und damit Jesus ist immer noch mal ganz anders, als wir uns das vorstellen können. Anders, als wir es darstellen könnten. Gott ist außerhalb unserer Dimensionen.
Das haben wir in unserer christlichen Welt ja schon begriffen. Nirgendwo gibt es eine Statue von Gott, vor dem wir uns niederwerfen und ihm Opfer bringen. Das kennen wir von fernen Ländern und anderen Religionen. Trotzdem müssen wir uns immer noch warnen lassen vor einem festgefügten Gottesbild, auch wenn es nur in unseren Köpfen ist. Folgende Gottesbilder könnte es geben. Sie werden den Kindern kurz vorgestellt und sie dürfen ihre Meinung dazu sagen. (Die folgenden „Gottesbilder“ sind dem Glaubenskurs „Spur 8“ der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste im Diakonischen Werk der EKD, Berlin.)
Diese Gottesbilder sind falsch verstandene Facetten von Gott. Wie ist Gott nun wirklich?
In den antiken Weltreichen oder anderen Diktaturen ordneten die Herrscher an, dass man ein Bild oder eine Statue von ihnen anfertigen sollte. Vor diesen Bildern musste man dann salutieren oder sich zu verbeugen. (Das kann man zum Beispiel in Daniel 3 nachlesen).
Das tut Gott gerade nicht.
Er hat sich selbst mit einem geheimnisvollen Namen vorgestellt: „Ich bin der ich bin“ (2.Mose 3,13.14).
Dieser Name ist allumfassend. Mit keinem Bild, nicht einmal mit einer Bildansammlung von Millionen Bildern kann man diese Größe widergeben. Der Name drückt die Ewigkeit aus. Gott war schon immer, er ist und wird immer sein. Und das ist er für uns. Er ist uns zugewandt. Nicht nur mal kurz, sondern immer. Keine Statue und kein Bild sind so langlebig. Es wird früher oder später kaputtgehen, verbleichen, Risse bekommen. Auch die oben genannten Gottesbilder werden sich verändern. Sie richten sich nach der Lebenserfahrung des Menschen. Aber Gott, der „ich bin“ heißt, geht niemals kaputt und muss nicht repariert werden. Er ist nicht von den Einstellungen und Erfahrungen der Menschen abhängig. Er ist wie er ist. Er hat verschiedene Facetten, aber er ist immer gleich. Diese Facetten kann man in der Bibel heraussuchen. Das ist eine spannende Entdeckungsreise.
Auch hier könnte man sagen: Weil ich der Herr, dein Gott bin und ich dich aus Ägypten aus der Sklaverei befreit habe, wirst du doch bestimmt kein Bild von mir machen und das dann anbeten.
Dieses Gebot ist mit einer Konsequenz verbunden. Das ist wie beim Spielen: Wer sich an die Regeln hält, bleibt gut dabei, wer die Regeln missachtet, wird bestraft.
Bei Gott sind die Konsequenzen aus der Achtung oder Missachtung dieses Gebotes logische Folgen. Gott hat sich die ganze Welt in großer Liebe ausgedacht. So ist es fatal, wenn man das Gute, das er geschaffen hat, an seiner Stelle als Gott anbetet und ihn außer Acht lässt. Das kann nur zum Schaden sein. Die nachfolgenden Generationen verlieren so Gott noch mehr aus dem Auge.
Eine Frau setzt sich abends gern in einen Sessel, um zu beten. Damit sie besser zur Ruhe kommen und sich konzentrieren kann, nimmt sie ihre Katze auf den Schoß. Die Katze ist nur eine Hilfe zur Ruhe. Das Denken richtet sich zu Gott. Nach einigen Jahren übernimmt die Tochter dieses abendliche Ritual. Sie nimmt auch eine Katze auf den Schoß. Ihr Denken dreht sich mehr und mehr um sich selbst. Gott rückt in den Hintergrund. Die Katze dient der Ruhe. Nach einigen Jahren übernimmt die Enkeltochter das Ritual. Für sie wird die Katze das Zentrum. Sie dankt der Katze, dass sie so lieb ist und tut alles für sie, damit es ihr gut geht und dafür sorgen kann, dass sie Liebe empfängt und sie zur Ruhe führt.
So ist Gott langsam aus dem Denken der Menschen verschwunden. Sie haben Gott vergessen – und inzwischen haben sie vergessen, dass sie ihn vergessen haben. Ob manche Fehlentwicklung in unserer Gesellschaft eine Folge davon ist, wie es Gott in 2. Mose 20,5 gesagt hat?
Überschwänglich ist aber die Segensspur Gottes, wenn man ihm ungeteilte Liebe schenkt. Nicht nur drei, sondern viele tausende Generationen werden von Gottes Liebe und Treue beschenkt werden.
Wie viel Gutes kann jeder einzelne bewirken, wenn er sein Leben auf Gott ausrichtet, ihn ins Zentrum des Lebens stellt. Nicht nur für sich, sondern für viele nachfolgenden Generationen. Auch das lässt sich nachvollziehen. Wir profitieren heute noch in vielen Bereichen unseres Lebens davon, dass Christen vor vielen Jahren Gott ins Zentrum ihres Handelns gestellt haben. Christen haben z. B. dafür gesorgt, dass alle Kinder in die Schule gehen dürfen, lesen und schreiben lernen sollen. Sie wollten das, damit sie die Bibel lesen können. Passen wir auf, dass Schule nicht zu solch einem Gott wird, dem wir dienen.
Als Christen wissen wir, dass der Mensch als Ebenbild Gottes wertvoll ist. In keiner anderen Religion ist ein Menschenleben so wertvoll. Menschenrechte sind bei uns unglaublich wichtig. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht im Kapitel 1 des deutschen Grundgesetzes. Passen wir aber auf, dass der Mensch nicht zum Egoisten (auf sich selbst bezogener Mensch), zum Narzissten (in sich selbst verliebter Mensch), nicht selbst zum Gott wird, um den sich alles dreht.
Ein Mitarbeiter oder besser noch die Kinder beten gemeinsam Gott an. Es soll an dieser Stelle nicht um Bitten gehen. Es soll um Gott gehen und nicht um uns. Dazwischen werden Lieder gesungen, die sich auf Gott, auf Jesus beziehen. Es soll ganz bewusst darum gehen, Gott anzubeten. Damit wechseln wir die Sichtweise vom Blick auf uns zum Blick auf ihn.
Aus: Einfach spitze
Aus: Feiert Jesus! 3
Gott kümmert sich um mich. Das ist ein Grund, ihm Danke zu sagen.
Gott ist nicht nur punktuell da, sondern begleitet mich auf meinen Wegen. Wenn ich ihm dafür danke sage, macht mich das glücklich und fröhlich.
Psalm 106 ist ein Geschichtspsalm. Die Verse 1-3 leiten den Psalm ein. Der einleitende Ausruf „Halleluja!“ fasst gleichzeitig den Psalm zusammen. Es folgt die Erkenntnis: Gott ist gut und gnädig (V.1). Gott tut so viel Gutes (herrliche Wunder), dass wir sie gar nicht alle dokumentieren können. Wir können ihm gerade einmal für das danken, was wir erleben (V.2). Glücklich können wir sein, wenn wir auf seinem Weg sind (V.3). Diesem Plädoyer folgt die Bitte, dass Gott auch mir helfen und gnädig sein möge und ich am Glück und Jubel der anderen Gläubigen teilhaben möchte (V.4.5).
Auf die Einleitung folgt eine längere Rückbesinnung auf die Geschichte Gottes mit seinem Volk. Der Rückblick beginnt mit der Zeit des Volkes in Ägypten und endend mit der Richterzeit. Der Psalm schließt mit den Versen 47 und 48, die als Bitte um Wiederversammlung und Einheit des Volkes Gottes und einem liturgischen Lob am Schluss verstanden werden können.
Die beschriebenen Ereignisse in den Versen 6 – 46 können wir grob folgenden biblischen Geschichten zuordnen:
Gottes wunderbare Begleitung, seine Gnade und fürsorgliche Zuwendung wird dem immer wieder treulosen Verhalten seines auserwählten und aus Ägypten gerufenen Volkes entgegensetzt.
Fazit des Psalmisten ist sein Anfangsplädoyer: Wer an Gott dran bleibt, auf seinen Wegen geht und seine Gebote hält, der wird glücklich und fröhlich leben. Die beschriebene Geschichte Israels ist ein Beispiel dafür, wie es denen ergeht, die meinen, allein ihren Weg gehen zu können. Aus der Metaperspektive betrachtet sagt der Psalm: Danke, Gott, dass du uns treu geblieben bist auf allen unseren Wegen, auch trotz unserer Untreue.
Das Leben mit Gott verläuft nie perfekt. Ich kenne auch Zeiten in meinem Leben, in denen Gott mir nicht immer gleich wichtig war, in denen ich Gott weniger gesucht habe oder meine eigenen Wege gegangen bin. Daher kommt mir das Verhalten Israels in seiner Struktur nicht fremd vor. Aber ich habe auch so wie der Psalmbeter erlebt, dass Gott treu ist, trotz meines Ungehorsams. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Es ist schön, zurückzublicken und sagen zu können: Gott ist mein Freund geblieben, auch wenn ich von ihm weggelaufen bin. Natürlich ist Gott viel mehr für mich als ein Freund, aber dieses Bild trifft es sehr gut. Wir bleiben Freunde, auch wenn ich ihn mal vergesse. Je öfters ich zurückblicke und dafür danke, was Gott für mich getan hat, desto stärker wird meine Beziehung zu Gott.
Jedes Kind hat eine Geschichte hinter sich. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen. Diese Geschichte ist oft noch nicht sehr lang und Kinder können manchmal nur die letzten Wochen oder Monate in Erinnerung rufen. Aber es ist spannend zu sehen, wie sie diese Höhen und Tiefen erlebt haben und wofür sie Gott dankbar sind. Manchmal sind das – im Gegensatz zu uns Erwachsenen – nicht die großen Lebensereignisse, sondern kleine Momente des Alltags.
Kinder, die schon länger mit Jesus unterwegs sind, werden das Anliegen des Psalms vielleicht im Ansatz kennen. Sie können die schon unter dem Stichwort Starter beschriebenen Erfahrungen teilen, haben aber vielleicht zusätzlich noch eine Glaubensgeschichte, die stärker auf die Beziehung mit Jesus gerichtet ist. Sie haben vielleicht schon erste Erfahrungen gemacht, dass Jesus nicht immer in ihrem Blick ist und es Zeiten gibt, dass sie bewusst oder unbewusst weniger mit ihm zu tun haben oder Dinge tun, die ihm nicht gefallen.
Es wird eine Strecke festgelegt zum Beispiel von einem Ende des Raums zum anderen, genau 50 Meter oder einmal um das Gemeindehaus. Die Gruppe wird in Teams eingeteilt und jedes Team erhält zwei Decken. Das Team stellt sich auf die eine Decke. Die andere Decke legen sie in Laufrichtung. Jetzt nennt das Team ein Ereignis aus dem Leben oder dem Alltag eines Teammitglieds, für das sie dankbar sind. Dann dürfen sie die zweite Decke betreten und die erste Decke wieder in Laufrichtung legen. Ein weiterer Dankpunkt wird gesucht. Das geht so lange, bis das Ziel erreicht ist oder der Gruppe nichts mehr einfällt. Ziel ist die Sensibilisierung für Alltagsereignisse, für welche die Kinder dankbar sind oder sein können.
Die Mitarbeiter rollen auf dem Boden eine Tapetenrolle aus. Auf die Rückseite der Rolle malen die Kinder Situationen, für die sie Gott dankbar sind. Ist ein Kind mit seinem Abschnitt fertig und möchte noch eine Situation malen, reiht es sich an den Letzten der Reihe an. So entsteht ein langes Bild vieler Danke-Situationen. Abschließend gehen die Mitarbeiter von vorne bis hinten die Situationen durch und die Kinder erklären kurz, was sie gemalt haben. Wenn eine Tapetenrolle nicht ausreicht, wird die zweite und dritte angeklebt.
Auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch sitzt ein Mitarbeiter als Dichter verkleidet und schreibt ein Gedicht. Um das deutlich zu machen hat er einen Federkiel (oder Stift) und Papier vor sich. Er nuschelt einige Wort vor sich hin, hält ein, überlegt, schreibt weiter. Dann ist er zufrieden mit seinem Gedicht. An die Kinder gewandt: „Jetzt bin ich fertig. Das hat etwas gedauert, aber so ein Lied ist auch nicht mal ebenso geschrieben. Hört mal, was ich geschrieben habe.“ Er liest Psalm 106,1-6 nach einer modernen Übersetzung vor.
Dann erzählt der Dichter, warum er Gott so dankbar ist. „Gott ist treu. Er hat immer zu unserem Volk gehalten, auch dann, wenn wir nichts von ihm wissen wollten. Gott ist einfach großartig. Ein Megafreund. Ein ganz besonderer Freund. Er hat uns so viel vergeben. Ein anderer hätte uns vielleicht schon lange im Stich gelassen. Aber das Volk hat immer wieder an Gott gezweifelt und war unzufrieden. Hört euch mal unsere Geschichte an.“
Die jetzt folgenden Szenen werden durch Material unterstützt, welches der Erzähler in einem Rucksack oder einer Tasche bei sich hat. Das können die Bilder zum Menü sein oder auch echte Gegenstände (Cola, Hamburger usw.) Die Szenen werden im Folgenden nur angerissen und können beliebig ergänzt und anschaulicher erzählt werden. Welche Szenen aus dem Psalm (siehe: Der Text an sich) erzählt werden, hängt auch davon ab, welche Geschichten bisher in der Jungschar bekannt sind. Hier erfolgt eine Auswahl.
Als Gott uns aus der Sklaverei in Ägypten befreite, standen wir am Roten Meer. Die Ägypter verfolgten uns und wir hatten Angst, umzukommen. Deshalb beschwerten wir uns bei Mose. Wären wir doch nur in der Sklaverei geblieben. Aber dann teilte Gott das Meer und wir konnten unseren Verfolgern entkommen.
Als wir in der Wüste waren, bekamen wir Hunger. Wir hatten Angst, dort zu verhungern, weil es nur wenig zu essen gab. Aber dann versorgte Gott uns mit Manna, das jeden Tag für uns vom Himmel fiel. Als uns das nicht reichte und wir Fleisch wollten, schenkte Gott uns Wachteln, die wir fangen konnten. Gott hat ganz schön viel Geduld mit uns gehabt.
Gott hat uns am Berg Sinai zugesichert, dass wir sein Volk sind. Mose gab uns Gottes Gesetz, nach dem wir leben sollten. Wir wurden aber ungeduldig und machten uns ein goldenes Götzenbild, das mit Gott nichts zu tun hatte. Wir wollten einen Gott zum Anfassen. Aber auch das hat Gott uns verziehen. Wir durften sein Volk bleiben.
Irgendwann fehlte uns Wasser und wir dachten schon, wir würden verdursten, weil das Wasser so knapp in der Wüste war. Aber dann versorgte uns Gott mit Wasser aus einem Felsen. Mose schlug nur mit seinen Stock daran und schon hatten wir frisches Wasser.
Der Dichter sieht jetzt das Menü vor sich und fängt an zu essen. „Gott ist ein treuer und gnädiger Gott. Er hat uns immer versorgt – auch dann als wir unzufrieden waren, ihn vergessen hatten oder nichts mit ihm zu tun haben wollten. Ich beende mein Lied jetzt mal.“
Der Dichter schreibt die letzten Worte und liest dabei Vers 48.
Die Gruppe sammelt im gemeinsamen Gespräch Geschichten von der Wüstenwanderung Israels und spielt dies kurz mit Spielzeugfiguren nach. Die Mitarbeiter reflektieren mit den Kindern am Ende das Verhalten des Volkes. Was fanden die Kinder gut/schlecht an dem Verhalten? Wie hätten sie sich gefühlt, wenn sie gemerkt haben, Gott lässt sie nicht allein, auch dann nicht, wenn sie ungeduldig oder unzufrieden waren?
Am Ende liest ein Mitarbeiter die ersten sechs Verse des Psalms und erklärt, dass dies der Dank eines Psalmbeters ist, der auf diese Geschichte Gottes mit seinem Volk zurückschaut.
Einzelne Szenen werden durch Malen wiederholt. Der Mitarbeiter malt dabei (z. B. mit Strichmännchen) à la „Montagsmaler“ die Szene und ein oder zwei Kinder müssen die Geschichte in Kurzform erzählen. Dabei haben sie Hilfe durch den Mitarbeiter, der die Szene malt. Der Mitarbeiter braucht hierfür kein Künstlertalent an den Tag legen, sondern kann bewusst einfach malen.
Erzählt euch gegenseitig in der Gruppe, wo ihr meint, dass Gott euch geholfen hat.
Für welche Ereignisse in der letzten Woche/im letzten Monat kannst du Gott Danke sagen?
Wo hast du erlebt, dass Gott bei dir war? Woran hat sich das gezeigt?
Was war für dich nicht selbstverständlich?
Halleluja! Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Psalm 106,1
Die 13 Wörter des Verses werden auf Karteikarten geschrieben. Diese Karten werden gemischt und auf dem Boden verstreut. Die Kinder ziehen nacheinander eine Karte und müssen versuchen, die richtige Reihenfolge des Verses herauszufinden. Als Variante kann man auch zwei Kartensets anfertigen und zwei Gruppen gegeneinander spielen lassen.
Wir erstellen eine riesige Gebets(perlen)kette. Jedes Kind bekommt einen Luftballon auf den es sein persönliches „Danke Gott“ mit einem Filzstift schreiben kann. Der Dankballon darf auch ruhig fröhlich durch den Raum geworfen werden. Am Ende werden alle Ballons mit einer Kordel zusammengebunden und aufgehängt.
Gemeinsam kocht die Gruppe Chicken Nuggets, Hamburger und Pommes. Das ist besonders dann eine gute Aktion, wenn der Mitarbeiter bei der Verkündigung die angegebenen Lebensmittel und nicht nur die Bilder benutzt hat. Beim Kochen oder anschließenden Essen kann man auch gut eine Gesprächsrunde (siehe unter Gespräch) eröffnen.
Die Buchstaben D, A, N, K und E werden auf Karteikarten geschrieben. So oft, wie Kinder im Kreis sind. Die Karten werden gemischt und dann den Kindern im Kreis ausgeteilt. Durch das Prinzip „mein rechter Platz ist frei“ müssen die Kinder versuchen, die Karten mit den Buchstaben so in die richtige Reihenfolge zu bringen, dass „Danke, Danke, Danke …“ zu lesen ist. Ggf. müssen Mitarbeiter den Kreis auffüllen, sodass die Anzahl im Kreis durch fünf teilbar ist.
Die Kinder bekommen eine verschlüsselte Nachricht und müssen versuchen, diese mit Hilfe der folgenden Entschlüsselungstabelle zu dechiffrieren.
A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M |
N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
UNYYRYHWN QNAXG QRZ UREEA, QRAA RE VFG THG
(Lösung: Halleluja dankt dem Herr denn er ist gut)
Jetzt sind die Kinder dran und verschlüsseln die jeweils folgenden Sätze für eine andere Gruppe. Jeweils zwei oder drei Kinder arbeiten dabei zusammen.
MANNA FIEL VOM HIMMEL
WASSER KAM AUS DEM FELSEN
GEBOTE GAB GOTT AM BERG SINAI
DAS GOLDENE KALB GEFIEL GOTT NICHT
GOTT BLIEB IMMER SEINEM VOLK TREU
WENN DU FRÖHLICH BIST SING GOTT EIN LIED
Weitere Sätze zur Geschichte können sich die Kinder auch selbst ausdenken.
In einem begrenzten Waldgebiet verstreuen die Mitarbeiter kleine Zettel mit Buchstaben des Alphabets. Die Buchstaben D, A, N, K, E sind häufiger dabei als alle anderen Buchstaben. Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und müssen die Zettel finden. Für jeden gefundenen Buchstaben erhält die Gruppe einen Punkt. Für jedes zusammengesetzte „D A N K E“ erhält die Gruppe 20 Punkte. Das Spiel ist nach einer festgelegten Zeit zu Ende.
Dieses Spiel wird wie „Ich packe meinen Koffer“ gespielt. Allerdings werden statt Gegenstände Ereignisse genannt. Der erste Spieler beginnt: Ich danke für … und nennt ein Ereignis wie z. B. „meine Klassenkameraden“. Der zweite Spieler fährt fort, indem er zunächst wiederholt, was der Vordermann gesagt hat. Dann fügt er sein „Danke für“ hinzu. Der dritte Spieler wiederholt den ersten und zweiten und fügt sein „Danke für“ hinzu, usw. Man kann die Spielrunden spielen mit z. B. Hobbys, Urlaubserlebnisse, Lieblingsessen. Gern darf dabei auch jeweils eine typische Bewegung gemacht werden.
Zur Melodie „Laudato si“ dichten die Kinder in mehreren Gruppen jeweils eine Strophe.
Der Refrain:
Wir danken dem Herrn, denn er ist so gut zu uns,
wir danken dem Herrn, denn er ist so gut zu uns,
wir danken dem Herrn, denn er ist uns immer treu,
wir danken dem Herrn und singen immer lauter:
Wir schaffen Wortwolken. Jedes Kind erhält einen Karton in Form einer Wolke und darf jetzt alles darauf schreiben, wofür es Gott in letzter Zeit dankbar ist: Ereignisse, Menschen, Situationen usw. Je wichtiger dem Kind etwas ist, desto größer soll es den Begriff schreiben.
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den Zehn Geboten aus JUMAT 1/17 und 2/17. Die Reihe beginnt mit der Geschichte, in der Mose die 10 Gebote von Gott erhält. Daran schließen sich 10 Einheiten zu den einzelnen Geboten an.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.
Außerdem enthält die Reihe noch Kreativangebote, mit denen die einzelnen Gebote von den Kindern auf kreative Art und Weise umgesetzt werden können.
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