Der Himmel auf Erden – ein Paradox?

Schon jetzt und noch nicht ganz

1. Vorbemerkungen

Über die Themen Himmel, Reich Gottes und Endzeit gibt es unzählige Meinungen. Viele scheinen unverständlich oder sogar widersprüchlich zu sein. Der Wissensstand unter Teenagern ist so unterschiedlich wie auch die Meinungen über das Thema.

Die Lehre von den letzten Dingen beschäftigt sich mit einer verborgenen Realität, die nur sehr schwer zu verstehen ist. Es ist wichtig, keine absoluten Aussagen zu treffen, die den Teenagern Angst machen könnten. Nutzt das Thema, um eine Spannung zu erzeugen und eine Sehnsucht auf das Gute zu wecken.

2. Zielgedanke

Mit Jesus hat etwas begonnen, das sich im Himmel vollendet.

3. Einführung incl. Exegese

Die Sehnsucht nach einem neuen Himmel beginnt nicht erst im Neuen Testament. Bereits bei den Propheten kam es zu immer neu auftretenden Heilsverheißungen. Jeremia spricht von einem neuen Bund (Jer 31,31-34), Hesekiel sieht, wie Tote wieder lebendig werden (Esra 37), Jesaja hat die Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde (Jes 65,17; 66,22).

In die Zeit, in der die Juden auf etwas Neues warten, wird Jesus geboren. Mit seinen Worten und Taten beginnt diese Neuwerdung (Mk 1,15). Es hat etwas begonnen, dessen Ende noch aussteht. Noch nicht zu Ende meint, dass es noch nicht abgeschlossen ist. Dadurch kann auch Paulus sagen, dass unser Wesen erneuert wurde (2. Kor 5,17) und an anderen Stellen über die Sündhaftigkeit der Menschen sprechen. Wir leben als Christen in einer Spannung, in der wir sowohl erneuert sind und dennoch mit Fehltritten zu kämpfen haben.

Diese Spannung ist auch im Reich Gottes zu erkennen, indem es zwei Parallelen gibt: gegenwärtiger Himmel und futurischer Himmel.

Beide sind entscheidend und haben miteinander zu tun. Sie schließen sich nicht aus und versuchen sich nicht zu überbieten.

Das Senfkorngleichnis (Mt 13,31-32) nimmt diese Spannung auf. Es stellt sich gegen die Ansicht, dass mit Jesus das Reich Gottes sofort für alle sichtbar wurde. Die Zeit des Wachstums stellt die Zwischenzeit von Jesu Geburt und seiner Wiederkunft dar. Durch die Wiederkunft, die für alle sichtbar sein wird (anders als die Geburt in Bethlehem), findet der gegenwärtige Himmel in dem futurischen seine Vollendung.

4. Einstieg

Bereitet in eurem Jugendraum einen Tisch vor, der teilweise zum Abendessen gedeckt ist. Teilweise bedeutet, dass von allem etwas fehlt. Zu wenig Teller und Besteck, im Brotkorb nur eine Kruste, der Schokoriegel ist zur Hälfte abgeschnitten oder es befindet sich nur die Verpackung auf dem Tisch. Ebenso können Gegenstände darauf platziert werden, die nicht zu einem Abendessen gehören oder Lebensmittel, die bereits schimmeln. Stellt damit etwas dar, das noch nicht vollkommen ist. Am Tisch sprecht ihr darüber, dass durch das Gedeck bereits ein Eindruck entsteht, wie das Abendessen aussehen könnte bzw. dass es sich um Abendessen handelt.

Es kann die Frage gestellt werden, worauf sich die Teenager im Moment freuen (Sommerferien, Fußballspiel, Urlaub …). Nachdem sie davon erzählt haben, fragt sie danach, warum sie sich darauf freuen. Es soll verständlich werden, dass eine innere Vorfreude durch Erzählungen oder Faktoren außerhalb des eigenen Ichs liegen kann.

5. Hauptteil

Aktion: Schaut einen Kurzfilm (Quelle: YouTube) und beendet ihn kurz vor dem Ende.
Frage: Wie ist es für euch, das Ende nicht zu kennen? Welches Ende erwartet ihr?

Übertragt dieses Bild auf das Reich Gottes, das bereits begonnen hat, aber noch nicht am Ende ist. Erzählt, wie dieses Reich mit Jesus begonnen hat, indem er Wunder tat, die zeigen, wie der Zustand im Himmel sein wird und Gleichnisse vom Himmel erzählte.

Lest dazu das Senfkorngleichnis aus Matthäus 13,31-32.

Erklärt, dass mit dem Senfkorn Jesus gemeint ist und wie durch ihn und seine Jünger immer mehr Gemeinden entstanden sind.

Frage: Was bedeutet es, dass der Baum noch nicht ausgewachsen ist?

Wir wissen nicht, wann der Baum ausgewachsen sein wird. Aber wir werden es wissen, wenn Jesus wiederkommt. Wann das ist, kann nicht genau festgelegt werden. Die Jünger glaubten, dass Jesus schon ganz bald wiederkommen wird. Nicht mal sie konnten es genau wissen, obwohl sie so viel Zeit mit Jesus hatten. Wichtig ist, nicht den genauen Zeitpunkt zu wissen, sondern bereit zu sein, wenn Jesus kommt.

Aktion: Händigt den Teens ein Bild von Jesus aus.

Gebt den Teenagern Zeit, das Bild anzusehen und die Möglichkeit, darüber nachzudenken was sie fühlen, wenn sie Jesus in die Augen sehen.

Dazu könnt ihr Fragen formulieren, die immer wieder in die Stille gesprochen werden.

  • Wie ist es Jesus zu sehen?
  • Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf?
  • Was würdest du Jesus gern fragen?
  • Was würdest du dir von ihm wünschen?
  • Wie wirst du reagieren, wenn du Jesus siehst? Kannst du ihm in die Augen schauen oder ist es dir unangenehm? Was wirst du ihm als Erstes sagen?

Beendet die Stille mit 2. Korinther 5,17.

Deutet darauf hin, dass Jesus diese Worte jedem der Teens zuspricht, die an ihn glauben. In ihnen hat etwas begonnen, das sich im Himmel vollendet. Auch wenn es nicht sichtbar ist, so hat es etwas in unserem Herzen verändert. Das kann keinem genommen werden. Erwähnt, dass wir eines Tages im Himmel äußerlich verändert werden. Ihr Aussehen wird nicht komplett anders sein, sondern nur perfekt. Daher werden die Teenager so wunderschön aussehen, wie Gott sie gemacht hat. Diese Schönheit ist nicht gleichzusetzen mit dem Schönheitsbild, das vielleicht in ihren Schulen herrscht.

6. Abschluss

Deckt den Tisch fertig.

Lest dabei Offenbarung 21,1-8 vor und entfernt die alten Gegenstände auf dem Tisch. Zieht einen Vergleich, dass es im Himmel nichts geben wird, das schlecht ist. Beim gemeinsamen Abendessen kann jeder erzählen, was er sich im Himmel wünscht. Wichtig: Träumen ist erlaubt.

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