Eine Lagerolympiade ist eine recht traditionelle Spieleaktion auf Ferienlagern. Mit einem spektakulären Rahmenprogramm und verrückten Spielen kommt neuer Schwung in die Sache. Hier gibt es Anregungen und Tipps für Ablauf und Rahmen, außerdem Ideen für peppige Spiele.
Die „Crazy Olympics” sind ein Open Air Event. Eine große Wiese wird in ein Olympiastadion verwandelt. Die Teams werden z.B. auf Bierbänken im Halbkreis um das Spielfeld platziert. Auf der anderen Spielfeldseite gegenüber können Feuer und Kampfgericht platziert werden. Für eine wirkungsvolle Aktion sollte entsprechende Technik (Mikros, Anlage, Lautsprecher, evtl. Nebelmaschine) vorhanden sein.
Die Olympischen Ringe symbolisieren die fünf Erdteile, die in der Olympischen Bewegung vereint sind. Dabei entsprechen die Farben der Ringe und der weiße Hintergrund der Flagge denen sämtlicher Nationalflaggen der Welt. Eine große Olympiafahne darf auch bei den Crazy Olympics nicht fehlen. Vorlagen finden sich im Internet und ein altes Laken wird einfach mit Stofffarben bemalt. Gespielt wird in 5 Mannschaften, die Mannschaftsfarben entsprechen denen der Ringe und die Teams tragen die Namen der fünf Kontinente. Für den feierlichen Einzug bekommt jede Mannschaft ein Schild oder eine eigene Flagge.
Der Einmarsch der Nationen sollte ein Spektakel sein, mit lauter, eindrucksvoller Musik und einer kleinen Polonaise durchs Stadion. Die Teams stellen sich in einem Halbkreis auf.
Liedvorschläge für den Einmarsch:
Zwei vorher ausgewählte Athleten sprechen den Olympischen Eid.
„Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns dabei einem Sport ohne Doping und ohne Drogen verpflichten, im wahren Geist der Sportlichkeit, für den Ruhm des Sports und die Ehre unserer Mannschaft.“
„In the name of all the competitors I promise that we shall take part in these Olympic Games, respecting and abiding by the rules which govern them, committing ourselves to a sport without doping and without drugs, in the true spirit of sportsmanship, for the glory of sport and the honor of our teams.”
Nun werden die Spiele für eröffnet erklärt: „I declare open the Games of…!“
Das Entzünden des Feuers ist ein Highlight bei Olympischen Spielen. Pompöse laute Musik, etwas Nebel und ein Mitarbeiter mit Fackel in einer griechischen Toga sind sehr wirkungsvoll. Als Gefäß bietet sich eine Feuerschale an, Grillanzünder sorgen dafür, dass das Feuer gut brennt.
Liedvorschläge für das Entzünden des Olympischen Feuers:
Ein oder zwei Mitarbeiter führen durch das Programm, erklären die Spiele, feuern an und heizen den Zuschauern ein. Witzig ist es, wenn die Moderatoren einen ehemaligen Olympiasieger spielen und im schrillen 80er-Jahre-Sport-Outfit durchs Programm führen. Eine Erleichterung für die Moderatoren ist ein Kampfgericht. Dies kann z.B. aus vier elegant und seriös in schwarz gekleideten Mitarbeitern bestehen, die die Punkte der Teams notieren und ggf. in kritischen Situationen ein rechtskräftiges Urteil sprechen. Außerdem sollten mehrere Mitarbeiter gut in den Ablauf eingewiesen werden, damit die Spiele schnell auf- und abgebaut werden können, alle Spielutensilien bereitliegen und keine langen Wartezeiten entstehen.
Selbstverständlich sind bei diesem Großsportereignis auch Dopingkontrolleure unterwegs, natürlich ganz stilecht mit Handschuhen, Mundschutz und Kittel.
In der Apotheke bekommt man Mundspüllösungen (z. B. Plaque Agent), die Plagueablagerungen auf den Zähnen blau einfärben. Bei den Crazy Olympics wird damit die Dopingkontrolle durchgeführt. Verändert die Spülung die Farbe, ist die Dopingprobe positiv und der Athlet wird gesperrt. Getestet werden nach jedem Spiel die siegreichen Spieler, außerdem werden zufällige Proben mit großem Spektakel genommen.
Ich stelle hier ein paar einfache Spielideen vor. Die Spiele können individuell angepasst und abgewandelt werden.
Das Spiel im Spiel ist eine der traditionellsten Olympia-Sportarten. Zwei Spieler werden aus jedem Team ausgewählt, die nur eine Aufgabe haben: während der gesamten Spielzeit möglichst viele Runden um die Arena zu drehen. Ob rennend, gehend oder kriechend spielt dabei keine Rolle, wichtig ist, dass pro Runde Punkte vergeben werden, die am Ende womöglich das Zünglein an der Waage sind. Sie stehen ihrer Mannschaft aber für kein anderes Spiel zur Verfügung. Zwei Mitarbeiter zählen die Runden und verteilen Erfrischungen.
PlayMais sind kleine Bausteine aus Maisstärke, Wasser und Lebensmittelfarbe. Feuchtet man diese an, können sie aneinandergeklebt werden. Ziel des Spiels ist es nun, innerhalb einer vorgegebenen Zeit ein möglichst langes Stück zusammen zu kleben. Dafür bekommt jedes Team einen Behälter mit PlayMais und einen nassen Spülschwamm.
Mehrere leckere Dinge müssen verzehrt werden. Gespielt wird als eine Art Staffel, d.h. der nächste Spieler darf erst anfangen zu essen oder zu trinken, wenn der vorherige Spieler den Mund leer hat.
Geeignete Lebensmittel: Hering in Gelee, Chilischote, Zwiebel, Zitrone, Sauerkrautsaft, Kutteln.
Vier Spieler aus jedem Team müssen einen Parcours um die Wette ablaufen. Die vier Spieler stecken die Köpfe zusammen und klemmen sich einen quadratischen Bierdeckel zwischen die Stirnen (an jede Seite des Deckels eine Stirn). Dann stellen Mitarbeiter gleichzeitig jedem Team einen vollen Wasserbecher auf den Bierdeckel und der Wettlauf beginnt. Fällt ein Becher runter, wird er wieder mit Wasser gefüllt und auf den Bierdeckel gestellt. Gewonnen hat das Team, das als erstes wieder im Ziel ist.
Jedes Team bekommt ein paar Spülhandschuhe (möglichst in XL), jeder Spieler ein Tütchen Brausepulver. Der jeweils erste Spieler zieht die Handschuhe an, öffnet erst dann das Tütchen und isst die Brause. Ist der Mund leer, darf der Nächste die Handschuhe anziehen, Tütchen öffnen und essen.
Aus einem Futtertrog müssen mehrere Spieler aus jedem Team Heu zum eigenen Eimer transportieren, und zwar mit dem Mund. Allergiker sollten hier natürlich nicht an den Start gehen und etwas humaner wird das Spiel, wenn man das Heu vorher anfeuchtet. Nach Ende der Spielzeit werden die Eimer gewogen. Gewonnen hat das Team mit dem schwersten Eimer.
Aus einem großen Gefäß (Waschzuber, Futtertrog, Tränke) gefüllt mit Schleim, müssen Münzen o.Ä. gefischt werden. Schleim lässt sich mit Wasser und Gelatinepulver leicht selbst herstellen. Besonders eklig wird es, wenn man das Wasser vorher mit Senf, Kaffee oder grüner Lebensmittelfarbe mischt. Alternativ zum Schleim kann man auch Sand, Schlamm, Wasser oder Heu verwenden.
Die Spieler tragen einen Tennisball auf zwei chinesischen Essstäbchen durch einen Parcours. Der Ball darf dabei nicht die Hände berühren und wird am Ende des Parcours vorsichtig auf die Stäbchen des nächsten Spielers gerollt.
Mehrere Spieler aus jedem Team sitzen mit verbundenen Augen hintereinander auf einer Bank. Jeder Spieler fasst um seinen Vordermann herum und bekommt eine Schüssel und einen Löffel in die Hand und muss nun den anderen füttern, gleichzeitig aber auch das essen, was der Hintermann ihm füttert. Das geht natürlich lecker mit Pudding oder Joghurt, oder in der extremen Version mit gekochtem Brokkoli, der zusammen mit Schmand püriert wurde. Eventuell Müllsäcke als Sabberlätzchen verteilen.
Schön ist es, wenn am Ende jeder Spieler eine Medaille oder eine Urkunde mitnehmen kann. Medaillen lassen sich aus Gips leicht herstellen, als Gießform dienen z.B. Blumenuntersetzer, spezielle Gießformen, oder Anzuchtschalen aus dem Baumarkt. In den noch feuchten Gips einen Strohhalm stecken um ein Loch für die Schnur zu bekommen. Dann nur noch in Gold, Silber und Bronze einfärben. Nachdem die Sieger gekürt und eine Hymne abgespielt wurden, müssen die Spiele noch feierlich für beendet erklärt und das Feuer gelöscht werden.
Stimmungsvolle Musik für die Siegerehrung:
Musik mitten in der Stadt – Straßenmusik als ChurchNight- Werbung!
Geschäftiges Treiben in der Fußgängerzone, gestresste Menschen, die von A nach B hetzten: Schöne Musik kann selbst ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und sie kurz zum Innehalten und Zuhören bringen. Musik hat eine ganz besondere Wirkung, die sich gut mit einer netten Einladung zur ChurchNight verbinden lässt.
Menschen durch Musik etwas Gutes tun, zur ChurchNight einladen.
Zentrale Plätze in der (belebten) Ortsmitte/ Innenstadt: Fußgängerzone, Marktplatz, Einkaufspassage, …
Vor der Aktion unbedingt die benötigten Genehmigungen einholen (Tipps dazu im Handbuch ab Seite 19!). Straßenmusik ist je nach Ort und je nach Dauer an bestimmten Standplätzen erlaubt – bei der Gemeindeverwaltung nachfragen. Wenn es bei der ChurchNight am Abend ein Konzert gibt, kann die Band tagsüber an verschiedenen Plätzen in der Stadt spielen. Aber es können auch mehrere kleine Musiker-Teams parallel an verschiedenen Orten Musik machen. Auch Mitmach-Aktionen sind denkbar: Nach dem Motto „Wir spielen dein Lied“ kann die Band auf Zuruf bekannte Stücke anstimmen oder Passanten bei einzelnen Lieder mitspielen lassen.
Musik bewegt und Musik ist ein Türöffner – hier können sich durchaus Gespräche ergeben und Menschen, die begeistert sind von der Musik, kommen zur ChurchNight, auch wenn sie sonst vielleicht mit Kirche nichts zu tun haben
Jugendgottesdienst über den Wandel, den Martin Luther bewirkt hat und den Wandel, den wir heute – in Kirche und Gesellschaft – bewirken können.
Idee
Mit Jugendlichen den Reformationstag feiern: Das ist die Grundidee dieses Gottesdienstes. Jugendliche setzten sich am Beispiel Martin Luthers mit dem Thema „Veränderungen“ auseinander und werden ermutigt, selbst aktiv zu werden. Der Impuls basiert auf Römer 12,2, ein Vers, in dem Paulus dazu auffordert, sich von Gott verändern zu lassen.
Ressourcen
Eine Band sollte im Vorfeld angefragt bzw. zusammengestellt werden. Für einzelne Stationen müssen ebenfalls im Vorfeld Personen angefragt werden. Für die Vorbereitung des Gottesdienstes ist ein großes Mitarbeiterteam von Vorteil, damit die Aufgaben verteilt werden können. Gut möglich ist auch die Vorbereitung mit einer Gruppe Jugendlicher, z.B. mit dem Jugendkreis. Den Impuls können zwei Jugendliche gemeinsam vorbereiten, evtl. mit Hilfe einer Person, die Erfahrung im Predigen hat. Die Moderation kann ebenfalls gut von zwei Jugendlichen vorbereitet werden.
Ablauf
1. Start, Begrüßung und Einstieg ins Thema
2. Stationen
Stationen, die Veränderung erlebbar machen. Die Herausforderung besteht für die Jugendlichen darin, sich etwas zu trauen und die Dinge anzupacken.
3. Impuls mit Gesprächsgrüppchen
Römer 12,2: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist.“ (GN)
Der folgende Text gibt eine Anregung für einen Impuls zum Thema: Veränderung: Wie kann das gehen? Luther hatte immer sein ganzes Leben lang Angst vor Gott gehabt. Angst davor, dass Gott ihn bestraft, wenn er einen Fehler macht. Dass Gott so viel von ihm fordert, dass er es ihm gar nicht recht machen kann. Er war immer auf der Suche und wollte, dass sich etwas ändert. Er dachte: „Wenn ich möglichst viel für Gott tue, wird er irgendwann gnädig zu mir sein.“ Luther wurde Mönch, um Gott zu gefallen. Er studierte Theologie, wurde Professor, weil er endlich eine Veränderung in seinem Glauben spüren wollte. Aber soviel er auch tat, es änderte sich nichts. Die Angst blieb. Darüber verzweifelte Luther fast. Bis Gott die Sache in die Hand nahm. Er veränderte Martin Luther! Luther las im Römerbrief, dass Gott ein gerechter Gott ist. Zum ersten Mal verstand er diese Worte und er merkte: Gott ist gerecht UND GNÄDIG. Er liebt mich! Er will das Beste für mich.
Diese Veränderung in seinem Denken war Auslöser für viele weitere Veränderungen in seinem Glauben, in seinem Leben und letztlich in der ganzen Kirche. Viele Zustände in der Kirche haben ihn geärgert, aufgeregt, fand er untragbar. Er ist nicht beim „Motzen“ geblieben, sondern ist mutig nach vorne gegangen und hat die Veränderung selbst angepackt, indem er die 95 Thesen veröffentlichte (und damit eine Diskussion anstoßen wollte). Er hatte am Anfang gar nicht die große Vision einer evangelischen Kirche im Kopf, sondern hat einfach den aus seiner Sicht logischen nächsten Schritt gemacht. Daraus entwickelte sich dann – Schritt für Schritt – DIE große Veränderung in der Kirche.
Gott verändert uns – deshalb können auch wir Veränderungen angehen. Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen: Wo habt ihr das Gefühl, dass sich heute in der Kirche etwas ändern sollte? Was würdet ihr gerne ändern? Was wäre ein erster Schritt dafür?
Kommunikative Phase: In kleinen Grüppchen tauschen sich die Jugendlichen über die gestellten Fragen aus (ca. 5-10 min).
Zusammenfassung: Mut machen…
Rückbezug zu Bild: Jetzt auch aufstehen und etwas anpacken. Oder: Auf Leute zugehen und mit ihnen gemeinsam etwas ändern.
4. Liedblock
Passende Lieder sind z. B. „Herr, ich komme zu dir“, „Lobe den Herrn, meine Seele“, „New Day“, „Gott verwandelt leise“, „Beautiful Things“ (alle Lieder sind zu finden in: DAS LIEDERBUCH).
5. Gebetsaktion
Jeder bekommt einen Zettel und einen Stift und schreibt sein Gebet auf. Dann geht das Licht in der Kirche aus. Vorne am Altar wird ein Kreuz aus Knicklichtern oder Teelichtern aufgestellt, das nun in der dunklen Kirche leuchtet. Die Teilnehmenden bringen ihre Gebete zum Altar und nehmen ein Knicklicht oder Teelicht mit, das ihnen nun den Weg durch die Kirche leuchtet. Das Licht ist ein Zeichen für die Veränderung, die Jesus bewirkt. Sichtbar wird dies, indem die Kirche nun nach und nach hell und bunt wird.
6. Segen und Abschluss
Der Herr segne dich und behüte dich – in deinem Alltag.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig – dort, wo du dich nach Veränderungen sehnst.
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden – in Situationen, in denen du Veränderungen bewirken kannst. Amen.
Hinweis: Teile dieses Jugendgottesdienstes wurden bei der ChurchNight der Tree Jugendgemeinde in Leonberg erdacht und erprobt und von Katharina Eichler dokumentiert.
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