Was der andere hat!

Zielgedanke

Die Jungscharler erleben, dass Neid auf etwas, was der andere hat, schlecht für einen selbst ist.

Merkvers

Du sollst nicht versuchen, etwas an dich zu bringen, das deinem Mitmenschen gehört.

2. Mose 20,17a; GNB

Situation der Jungscharler

Wie oft erblickt man etwas, was der andere hat und wird neidisch. Oft passiert es sogar, dass man versucht so etwas auch haben zu wollen. Der Grund ist oft, dass man in einer Gruppe dazugehören und aufgenommen werden will.
Bei den meisten Jungscharlern fängt es an, dass sie in Gedanken sauer werden und deshalb auch den anderen schlechter behandeln, weil sie neidisch sind auf das, was der andere hat. Leider bleibt es bei den meisten nicht nur bei den Gedanken, die sie haben. Diese Gedanken und auch dieses Tun kennen alle Menschen, auch die Jungscharler. Sie kommen (fast) jeden Tag in Situationen, in denen sie neidisch auf andere schauen, auf die Klamotten des anderen, auf sein besseres Handy, sein besseres Aussehen und vieles mehr. Die Gedanken gehören zum Leben dazu, sollen aber nicht die Oberhand gewinnen.

Erklärungen zum Text

Allgemeines zu den Geboten haben wir in den letzten Einheiten schon gelesen. Hier geht es um das letzte Gebot. Im Vordergrund steht hier erst mal das Begehren, wie es Luther nennt. Dieses Begehren beginnt im Kopf. Es geht hier um die Gedanken. Aus diesen entstehen der Neid und die Missgunst.

Begriffe
Begehren: Begehren ist mehr als sich etwas wünschen, etwas erbitten oder etwas einfordern. Menschen, die etwas begehren, verfallen schnell in Habsucht, Neid und Eifersucht. Diese füllen dann ihre Gedanken und führen bei manchen Menschen bis hin zum Stehlen.
Sklave: Sklaven waren damals Menschen, die aus Geldnöten oder als Bestrafung, leider oft Ausländer, nicht mehr über ihr eigenes Leben entscheiden durften, sondern jemandem gehörten. Sie wurden auf dem Markt verkauft wie andere Waren, z. B. Ziegen oder Rinder. Wer sie käuflich erworben hatte, hatte sie als Arbeiter bei sich. Sie taten oft die lästigen Arbeiten für einen.
Ein Beispiel, für wen sich Besitzverhältnisse ändern konnten: Wenn ein Mann zum Beispiel verstarb, war es nicht so wie heute, dass die Frau und die Kinder erbten. Nein, die Frau brauchte einen neuen Ehemann, und der erbte dann alles, was die Frau bzw. der Mann vorher hatte. In der Regel war dies ein Verwandter, der die Frau, die Kinder und den ganzen Besitz bekam. Im Alten Testament finden wir aber auch ein Beispiel dafür, dass jemand, und zwar König David, die Frau von jemand anderem haben wollte (man nennt das auch Begehren), und er hat den Mann in den Krieg ziehen und dort sterben lassen, damit er die Frau bekam.

Treffpunkt

Spiele

Was gefällt mir und ist plötzlich weg?
Als Material benötigt man: Eine Decke, einen Turnschuh und verschiedene beliebige Gegenstände (diese dürfen sehr unterschiedlich sein, groß wie klein).
Unter die Decke legen wir alle Gegenstände inkl. dem Turnschuh (bei kleineren Kindern nur wenige Dinge und tauschen diese dann während des Spiels aus). Nun bekommt ein Kind nach dem anderen (oder immer zwei treten im Wettkampf gegeneinander an) die Aufgabe, sich alle Gegenstände unter der Decke zu merken. Dazu bekommt jeder 60 Sekunden Zeit. Danach wird die Decke wieder auf die Gegenstände gelegt und der Mitarbeiter nimmt einen Gegenstand darunter weg, ohne dass die Kinder sehen, welcher es ist. Danach muss das Kind so schnell wie möglich raten, welcher Gegenstand fehlt. Im Wettkampf bekommt das schnellere Team den Punkt.
Alternative: Nach den 60 Sekunden können auch die Teams oder das Kind allein aufschreiben, welche Gegenstände es gesehen hat. Für jeden richtigen Gegenstand gibt es einen Punkt.

Münzen sammeln
Das Spielfeld ist eine freie Fläche von mindestens 3 x 3 Metern. Im Spielfeld liegen sehr viele unterschiedliche Münzen verstreut. An den Rändern des Feldes stehen 4 Mannschaften oder 4 Einzelspieler, die gegeneinander spielen. Der Spielleiter sagt eine Summe, z. B. 38 Cent. Diese Summe muss so schnell wie möglich von den Mitspielern eingesammelt werden. Wer denkt, dass er die entsprechenden Münzen gesammelt hat, ruft „Stopp!“ Nun müssen die anderen ihr Sammeln einstellen. Das Geld wird nachgezählt, wenn es die richtige Summe ist, erhält der Spieler, bzw. die Mannschaft einen Punkt.

Aktionen

Wünsche-Wand: Was ich mal haben möchte!
Die Jungscharler bekommen Zettel und sollen darauf alles malen oder schreiben, was sie sich mal wünschen. Es werden auch Zeitschriften oder Kataloge bereitgelegt, aus denen Dinge ausgeschnitten und aufgeklebt werden. Alle Zettel werden an eine große Wand geheftet, und so entsteht ein riesiger Wunschzettel.
Im Anschluss werden die Jungscharler gefragt, was das alles ist und warum sie diese Wünsche haben. Hier darf gern der Platz sein für die Kreativität der Kinder. Man darf die Kinder ermutigen, sich Sachen zu wünschen, denn Wünsche und Träume zu haben ist etwas Tolles.

Experiment: Toaster und Zitronenschrift
Als Material benötigt man: Zitronensaft, Pinsel, Zettel und einen Toaster (alternativ: ein altes Bügeleisen).
Die Kinder dürfen mit dem Zitronensaft etwas auf den Zettel schreiben. Wenn der Saft trocken ist, kann man nichts mehr von dem Geschriebenen sehen. Aber man kann die Schrift sichtbar machen, indem man den Zettel auf einen Toaster legt oder mit einem Bügeleisen drüberbügelt, dann wird die Schrift sichtbar. So kommen selbst Geheimnisse ans Licht.

Bilder-Memory malen
Als Material benötigt man Stifte und quadratische Karten aus Karton. Im Fachhandel gibt es auch unbedruckte Memorykarten zu kaufen.
Ein Jungscharler malt immer zwei gleiche Bilder und erstellt so ein Memory.
Folgende Bilder können zum Beispiel für das Memory gemalt werden:
Fußball, Turnschuhe, Handy, Papa, Schule, …
Danach, sollen sie sich die Bilder als Galerie ansehen.
(Das Memory wird im Schlusspunkt noch einmal aufgegriffen.)

Knackpunkt

Um die Geschichte zu erzählen ist es wichtig, Köpfe von berühmten Personen aus Zeitschriften auszuschneiden oder Bilder von ihnen aus dem Internet auszudrucken. Wir benötigen zum Erzählen nur die Köpfe. Der Körper wird dann einfach von Hand aufgemalt oder man nimmt eine Schwarz-Weiß-Zeichnung (ähnlich wie im Malbuch) für die Körper. Auf die Körper werden dann die Köpfe geklebt. Zusätzlich wäre es gut, ein paar schöne Turnschuhe und ein tolles Handy auszudrucken oder auszuschneiden. Insgesamt werden drei Menschen (ein Vater und zwei Kinder), ein Paar Turnschuhe und ein Handy gebraucht.
Für die Kinder wird es sehr witzig sein, wenn sie auf den Bildern plötzlich Köpfe von Menschen entdecken, die sie aus dem Fernsehen kennen. Wie zum Beispiel Sebastian Vettel (Formel 1) oder Manuel Neuer (Fußballer).

Erzählung
Paul kommt (Bild von Junge 1 in die Mitte auf die Erde oder auf den Tisch legen) von der Schule nach Hause und man kann ihm ansehen, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Er ist so komisch drauf und hat heute keine Lust auf gar nix. Als er so in seinem Zimmer sitzt und in die Luft starrt, kommt sein Papa in sein Zimmer (Bild vom Vater dazulegen).
Zuerst will Paul nichts erzählen, er schweigt vor sich hin und schaut auf den Boden. „Was ist los?“, fragt ihn der Vater. Nach einer Weile fängt Paul an zu erzählen:
„Papa, du kennst doch Max (Bild vom zweiten Jungen mit etwas Abstand dazulegen). Der hat von seiner Mama so tolle neue Schuhe geschenkt bekommen für den Sportunterricht. Das sind die ganz neuen tollen von Nike und die sehen so gut aus. Er hat sie heute beim Sport angehabt und ich … (kurzer Moment Pause) ich hätte auch gern solche Schuhe (Bild von Turnschuhen dazulegen). Ich habe kurz darüber nachgedacht, ob ich sie mir einfach nach dem Sport aus seiner Tasche nehmen soll. Aber dann ist mir eingefallen, dass Gott in der Bibel ja sagt, dass man nicht stehlen soll. Dann wurde ich sauer auf Max, weil er diese tollen Schuhe hat und ich nicht. Deshalb habe ich ihn geärgert und versucht, dass ihn die andern doof finden. Ich habe einfach gesagt, dass er mich geschubst hat und unfair Fußball spielt. Max war dann auch sauer auf mich, weil das ja alles nicht stimmte. Die anderen haben das mitbekommen und nicht verstanden, warum ich so gemein zu Max war. Jetzt ist Max total sauer auf mich. Ich habe meinen besten Freund verloren, und das nur, weil ich seine doofen Turnschuhe auch gern gehabt hätte.“
Daraufhin antwortet der Papa: „Paul, mein Großer, das ist nicht okay, wenn du so neidisch bist. Du hast doch auch tolle, fast neue Turnschuhe, und mit denen spielst du doch super gut Fußball und kannst schnell darin laufen. Max hat doch schon so lange die alten Schuhe gehabt. War es nicht an der Zeit, dass er auch mal neue Schuhe bekommt?“
Paul wird dann noch trauriger, weil er genau weiß, dass es nicht in Ordnung ist, wie er sich verhalten hat. Sein Papa hat auch wirklich recht.
„Weißt du was, Paul?“, fragt Papa, „Wollen wir Max anrufen und ihm alles erklären? Und dann kannst du dich auch gleich bei ihm entschuldigen.“ Das tun sie dann. Papa holt sein Handy (Bild von Handy auf den Tisch legen und das Bild von Paul auf die eine und das von Max auf die andere Seite legen) und sie rufen Max an. Zuerst bekommt Paul kein Wort raus, aber dann geht es schon.
„Max, es tut mir so leid, dass ich dich heute ständig beschimpft und dich als einen schlechten Spieler hingestellt habe und dass ich immer wieder versucht habe, dass du Ärger bekommst. Aber weißt du, ich war sauer auf dich, weil du so tolle neue Schuhe hast und ich nicht. Es tut mir leid, ich wollte das alles nicht. Aber ich war so sauer, obwohl du nichts dafür kannst. Entschuldigung!“, sagt Paul.
Aber Max ist nicht mehr sauer auf Paul: „Hey, Paul, wir sind doch Freunde und ich vergebe dir, weil unsere Freundschaft mir viel wichtiger als aller Streit ist. Alles ist gut! Hast du Lust, heute noch Fußball zu spielen? Du darfst auch mit meinen neuen Schuhen spielen, wenn du möchtest!“
„Ja klar, gern!“, sagt Paul, „Aber ich ziehe meine Fußballschuhe an, damit kann ich viel besser Tore schießen. Bis später!“ Paul ist klar geworden, dass er nicht mehr neidisch sein will.

Paul war so sauer auf sich selbst, weil er seinem Freund Max viel Schlechtes angetan hat. Dieser Neid machte die ganze Freundschaft kaputt. In der Bibel geht es in dem letzten Gebot, das Gott uns Menschen gab, genau darum. Wenn wir etwas haben wollen, das einem anderen gehört, fängt es immer schon im Kopf an, und das zerstört unsere Gedanken und kann sogar eine Freundschaft richtig kaputt machen. Diese Gedanken können uns ziemlich quälen, und das wünscht sich Gott nicht. Dieses letzte Gebot ist nicht so leicht zu halten, weil es hier um die Gedanken geht, die wir haben. Wir sollen dem anderen das gönnen, was er hat und uns mit ihm freuen, und nicht seinen Besitz haben wollen. Sich etwas wünschen, zum Beispiel beim Geburtstag, ist etwas Tolles, aber neidisch auf den anderen sein, ist nicht gut.

Doppelpunkt

Fragen
Das letzte der Zehn Gebote ist wohl eines der schwersten Gebote, weil es hier um die Gedanken geht. Diese werden bei Luther auch Begehren genannt.

Es kommt vor, dass wir auf andere Menschen neidisch sind, oder auf das, was sie haben. Das steht dann immer zwischen uns. Überlege doch mal, ob du auch schon mal so etwas Ähnliches erlebt hast. Schreibe dir diese Sachen auf einen Zettel und stecke ihn in deine Hosentasche. Evtl. gehst du einfach mal zu dem andern hin und sagst ihm, wie es dir geht und entschuldigst dich bei ihm.
Um uns den Zielgedanken besser merken zu können, versuchen wir eine Aktion.
Für jedes der fünf Worte überlegen wir uns eine Bewegung und sagen dabei das Wort des Zielgedankens. Mit diesen Bewegungen wollen wir uns den Zielgedanken besser merken!
Beispiel:
ICH -> Daumen auf die Brust drücken, … WILL … NICHT … NEIDISCH … SEIN.

Experiment
Wenn wir in unserem Leben Neid zulassen, dann kommt unser Leben ganz schön durcheinander.
Das ist so, wie wenn unser Leben nicht mehr sauber ist.
Unser Leben sollte klar sein (1/2 Teelöffel Salz auf einen Teller schütten) und wenn wir neidisch sind, ist unser Leben nicht mehr so toll (1/2 Teelöffel Pfeffer dazumischen und unterrühren).
Der Neid mischt sich in uns hinein. Wenn wir aber verstehen, dass das nicht gut ist, und wir zu Gott kommen und mit ihm reden und uns bei anderen entschuldigen, ist es so, wie ihr hier sehen könnt. (Einen Plastiklöffel nehmen und an einem Wollpullover oder Tisch kräftig reiben und dann über die Salz-Pfeffer-Mischung halten).
Der Neid (Pfeffer) hat keine Chance mehr, sich in unserem Leben zu halten. (Was passiert? Der Pfeffer springt an den Löffel und bleibt daran kleben.) Tipp: Das geht auch mit einem Luftballon, wenn man keinen Plastiklöffel hat.

Zusammen wollen wir dann noch zum Abschluss beten.
Gebet: „Papa, ich danke dir, dass du uns helfen möchtest, dass wir nicht neidisch sind. Danke, dass du uns alles schenkst, was wir brauchen. Amen.“

Schlusspunkt

Zum Schluss zeigen alle ihre Bewegungen, die sie sich zu dem Zielgedanken überlegt haben und erzählen, warum sie diese ausgesucht haben.
Im Treffpunkt haben wir ein Memory gebastelt. Dieses spielen nun die Gruppen gegeneinander. Gern kann man auch noch mal kurz mit zwei Sätzen reflektieren, was das Bild mit der Geschichte zu tun hat.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 10 Je-Je-Jesus ist größer
Nr. 22 Freunde, Freunde
Nr. 36 Der Himmel erfüllt mein Herz

Lesezeichen erstellen
Mit der heutigen Gruppenstunde haben wir die Reihe über die Zehn Gebote abgeschlossen. Damit die Jungscharler diese nicht so schnell wieder vergessen, basteln wir ein Lesezeichen mit ihnen, auf dem die Zehn Gebote stehen. Sie können es in die Bibel legen und sich immer wieder an das Gehörte erinnern.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den Zehn Geboten aus JUMAT 1/17 und 2/17. Die Reihe beginnt mit der Geschichte, in der Mose die 10 Gebote von Gott erhält. Daran schließen sich 10 Einheiten zu den einzelnen Geboten an.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält die Reihe noch Kreativangebote, mit denen die einzelnen Gebote von den Kindern auf kreative Art und Weise umgesetzt werden können.

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