Weihnachtsparade

Die Weihnachtsgeschichte hautnah auf den Straßen deiner Stadt erleben!

Es war nicht einfach für Josef und die hochschwangere Maria vor mehr als 2000 Jahren eine Herberge in Bethlehem zu finden. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und schließlich die Freude über einen netten Gastwirt prägten diese letzten Stunden vor der Geburt. Nachempfinden kann man dies jedoch kaum, wenn die Weihnachtsgeschichte einfach nur vorgelesen wird. Weihnachtsparade heißt: Kinder, Jugendliche und Erwachsene machen sich mit Maria und Josef auf den Weg durch die Stadt, um eine Herberge zu finden. Jeder Teilnehmende und Mitarbeitende erlebt die Weihnachtsgeschichte hautnah in heutiger Zeit nach. Ganz „nebenbei“ wird durch diese Aufsehen erregende Aktion auch die Bedeutung von Weihnachten mitten im Weihnachtsgeschäft etwas in den Mittelpunkt und ins Bewusstsein der Passanten und Teilnehmenden gerückt.

Die Grundidee:

Diese Grundidee der Weihnachtsparade kann je nach Stadt, Team und Kirchengemeinde individuell gestaltet und entwickelt werden. Die folgende Beschreibung der Weihnachtsparade, die in Iserlohn jährlich durchgeführt wird, kann als Entwurf eurer eigenen, kreativen und selbstgestalteten Parade dienen. Die Weihnachtsparade ist ein Zug durch die Stadt mit verschiedenen Haltestationen. Sie beginnt an einem größeren Versammlungsort (z. B. Schule, Gemeindehaus, Marktplatz), an welchem die Schauspieler Maria und Josef von einem Botschafter den Erlass des Kaisers zur Zählung erteilt bekommen. Unter der Menge, die sich um Maria und Josef drängt, befinden sich noch mehrere „Schauspieler“ (Hirten, Heilige drei Könige, Statthalter, Esel …). Da das Ziel der Weihnachtsparade ist, die Teilnehmenden (vor allem die Kinder) in die Geschichte zu involvieren, werden nun auch diese animiert, sich zu verkleiden. Schafsohren, Sterne, Hüte und andere zur Weihnachtsgeschichte passenden Kostüme werden verteilt.

Für Maria ist es nicht einfach, dem Erlass des Kaisers zu folgen und mit Josef in seine Heimatstadt zu ziehen. Sie äußert verzweifelt, dass sie unmöglich den weiten Weg laufen kann. Nach Josefs Ermutigung und einem Ausruf aus der Menge, dass ein Esel Maria auf der weiten Strecke tragen wird, entscheiden sich die beiden, mit der gesamten Menge loszuziehen. Die Mitarbeitenden animieren die Teilnehmenden, Maria und Josef zu begleiten und ihnen bei der Suche nach einer Herberge zu helfen. Die gemeinsame Reise führt nun zu verschiedenen Haltepunkten und Gebäuden, an denen ein Stück der Weihnachtsgeschichte dargestellt und erlebt wird. Am Marktplatz werden Maria und Josef und ihre vielen Begleitenden erst einmal von einem Bäcker mit einem kleinen Weihnachtssnack (Plätzchen, Vanillekipferl, Stutenkerle, kleine Zimtschnecken usw.) beschenkt. Neben den Schauspielern begleiten Maria und Josef außerdem noch einige Musiker (Gitarristen), die während des Zugs durch die Innenstadt mit allen Teilnehmenden verschiedene Weihnachtslieder singen. Immer wieder werden die Leute, die der Weihnachtsparade auf dem Weg begegnen, eingeladen, mit Maria und Josef mitzuziehen und Lieder mitzusingen. Außerdem werden den Zuschauern und Fußgängern als liebevolle Aufmerksamkeit kleine Give Aways verteilt (z. B. Erklärung zur Weihnachtsgeschichte, Einladungen in Gottesdienste, kleine Krippenfiguren, Karten mit Bibelversen …).

Nach einem längeren Weg müssen Maria und Josef nun dringend eine Herberge finden. Josef äußert, dass das ja sicher kein Problem sei, immerhin befinden sich in der Fußgängerzone eine Menge verschiedener Geschäfte. Doch Maria und Josef merken schnell, dass es gar nicht so einfach ist, eine Unterkunft zu finden. Immer verzweifelter fragt Josef Geschäft für Geschäft (z. B. Apotheke, Sparkasse, Buchhandlung …) an, ob sie Obdach gewährt bekommen. Doch, wie vorher mit den Geschäften abgesprochen, folgt eine Absage der anderen. Für alle deutlich hörbar, lehnen die Verkäufer die Aufnahme von Maria und Josef entschieden ab. Auch am Rathaus muss sich die Menge vom Stadtvorsteher beschimpfen lassen: Alle sollen so schnell wie möglich verschwinden – er habe schließlich keinen Platz für das niedrige Volk, schon gar nicht für eine hochschwangere Frau. Nach den frustrierenden Absagen aller Verkäufer tauchen auf einmal die Heiligen drei Könige auf. Sie unterhalten sich über den großen Stern am Himmel und die Geschenke, die sie dem heiligen Kind machen wollen. Sie geben den Weg vor, der zur „Herberge“ führt. Diese Herberge könnte ein Pavillon sein, in dem eine kleine Bühne aufgebaut ist und sich möglichst an einem zentralen Ort in der Stadtmitte befindet. Es könnte auch die Kirche oder das Gemeindehaus sein – je nach Wetterlage. Doch der Abschluss sollte möglichst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein.

In der „Herberge“ angekommen werden Maria und Josef von einem freundlichen Gastwirt begrüßt, der ihnen eine Unterkunft anbietet. Nun besteht noch die Möglichkeit, die Weihnachtsgeschichte vollständig vorzulesen oder zu spielen. Die Hirten sollten dabei nicht zu kurz kommen. Der Engel verkündet ihnen die frohe Botschaft: Ja, Jesus Christus, der Retter der Welt, ist geboren! Die frohe Botschaft des Engels dient als Überleitung zu einem kleinen weihnachtlichen Impuls durch einen Mitarbeitenden, z. B. was es für ihn persönlich bedeutet, dass Jesus auf diese Welt kommt. Außerdem besteht am Ende der Parade die Möglichkeit, die involvierten Teilnehmenden zu befragen, wie sie nun die Weihnachtsgeschichte erlebt haben und wie sie sich gefühlt haben.

Die Weihnachtsparade eignet sich für einzelne Gemeinden, aber auch für gemeindeübergreifende Kooperationen. Vor allem auch Kooperationen mit Schulen und Schulklassen ermöglichen es, eine große Weihnachtsparade zu organisieren und so einen ganz besonderen Eindruck bei den Teilnehmenden, den Stadtbewohnern und den Fußgängern der Innenstadt zu hinterlassen. Aber auch für kleinere Gruppen einer Gemeinde kann die Durchführung der Weihnachtsparade eine wertvolle Erfahrung sein. Dann kann das Ganze natürlich etwas kleiner organisiert werden.

Was bedacht werden muss:

Folgende Fragen können euch bei der Planung eurer eigenen Weihnachtsparade helfen:

  • Wer bereitet die Parade vor?
  • Welcher Tag in der Weihnachtszeit bietet sich für die Parade an?
  • Wo muss ich die Parade evtl. anmelden (Ordnungsamt der Stadt)?
  • Mit welchen Partnern wollen wir kooperieren (Schule, Gemeinde …)?
  • Wollen wir Jugendliche/ Konfirmanden/ Kinder involvieren?
  • Wo starten wir die Parade und welcher Ort bietet sich an für den Abschluss?
  • Wie viele Stationen brauchen wir?
  • Welche Geschäfte können wir für die Parade anfragen (3–5 sollten im Vorfeld instruiert werden)?
  • Welche Textstellen sollen von den Schauspielern dargestellt werden? Wie viele Schauspieler müssen eingeplant werden?
  • Wie können wir für die Parade werben (Flyer, Plakate …)?
  • Wer übernimmt die Musik?
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