Gefühle ?!

In dieser Themenreihe geht es um Gefühle, die wir haben, die Jesus evtl. hatte und um das was wir mit unseren Gefühlen so machen. Was können wir Opfern, was müssen wir unserer Gefühlswelt entgegenstellen und wie können wir unseren Gefühlen freien lauf lassen.

woman on park

1. Vorbemerkungen

Die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Wahrheiten, die halten, was sie versprechen, ist für alle Menschen ein Thema. Woher komme, wohin gehe ich und wozu lebe ich, sind ganz entscheidende Fragen. Insbesondere im Teeniealter tauchen diese Fragen vermehrt auf. Erst wenn ich meinem Leben eine Zielsetzung gebe, kann ich beurteilen, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder nicht. Außerdem geben Ziele Halt und Orientierung in Zeiten der Unsicherheit.

2. Zielgedanke

Mit dieser Einheit sollen Jugendliche motiviert werden, über ihre Lebensziele und ihren Lebenssinn nachzudenken. Dabei sollen sie entdecken, dass sie Gottes Ebenbild sind. Weil Gott uns nach seinem Bild erschaffen hat, steckt in unseren Herzen die Sehnsucht, unseren Schöpfer kennenzulernen. Aus dieser Beziehung heraus bekommt alles andere seinen angemessenen Stellenwert.

3. Einführung

Welche der Dinge, die deinem Leben Sinn geben, haben wirklich bleibenden Charakter? Welche sind zeitlich begrenzt? Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist die Haltbarkeitsdauer von Dingen, die uns Sinn versprechen, ziemlich begrenzt.
In 1. Mose 1,26-28 heißt es mehrfach, dass der Mensch zum Ebenbild Gottes erschaffen ist. Dabei geht es nicht um das Aussehen oder andere körperliche Aspekte, sondern darum, dass wir Menschen als Gegenüber Gottes geschaffen sind. Wir sind für ihn ansprechbar und haben die Möglichkeit, ihn anzusprechen. Der grundlegende Sinn jedes Menschen steckt genau darin. Wir sind von Gott dazu erschaffen, in Beziehung mit ihm zu leben. Daraus ergeben sich sämtliche Aufträge, die Gott den Menschen in der Schöpfungsgeschichte gibt. Aus dem Sinn folgt also der Auftrag, die Aufgabe, der Platz in der Welt. Die Grundlage aller Sinnfindung ist also nichts anderes als die Beziehung zu Gott, denn dazu sind wir erschaffen und bestimmt.

4. Methodik für die Gruppe

4.1 Einstieg

Variante A: Zitat

Material:

  • Großes Plakat mit Zitat

=> Folgendes Zitat wird gut sichtbar auf einen großen Bogen Papier geschrieben:
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“ (Cicely Saunders).

Austausch:

Was denkt ihr über diesen Spruch?

Welche Gedanken und Erfahrungen weckt der Spruch bei dir?

Welches Thema verbirgt sich hinter diesem Zitat?

Variante B: Vier-Ecken-Spiel

Material:

  • Vier Schilder (A, B, C, D) für vier Ecken

=> Im Raum werden vier Ecken markiert. Jede Ecke steht für eine Aussage, denen sich die Teilnehmenden zuordnen sollen. Wenn sich alle zugeordnet haben, kommen die Personen, die gemeinsam in einer Ecke stehen, miteinander ins Gespräch. Alternativ oder ergänzend werden ein paar Jugendliche zu ihrer Entscheidung interviewt. Die Aussagen sollen nicht bewertet werden und unkommentiert bleiben.

Runde 1:

A: Sinn im Leben finde ich durch Freunde und Familie.

B: Sinn im Leben finde ich durch gute Abschlüsse und Erfolg.

C: Sinn im Leben finde ich durch Glaube und Religion.

D: Sinn im Leben? Den gibt es doch gar nicht!

Runde 2:

A: Sinnfragen stelle ich mir nie.

B: Über den Sinn des Lebens grüble ich schon lange.

C: Wozu Sinn? Hauptsache ich habe Spaß!

D: Ohne Sinn ist alles, was ich tue, sinnlos.

Runde 3:

Mein Lebensmotto lautet:

A: Ich lebe, um von anderen geliebt zu werden und für andere da zu sein.

B: Ich bin ich und das ist gut so.

C: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

D: Shit happens – mal bist du Taube und mal Denkmal.

Es können gerne noch weitere Fragerunden zu Lebenssinn und Lebenseinstellung folgen.

4.2 Hauptteil

4.2.1 Kleingruppen mit vier Schwerpunkten

Material:

  • Bibeln für alle
  • DIN-A4-Papier
  • großer Bogen Papier mit Bibeltext
  • Notizzettel
  • Stifte
  • Bild mit einem Körperumriss

Arbeitsblätter für alle Gruppenleiter ausdrucken (à Download Arbeitsblatt „Vier Schwerpunkte“)

Teilt die Gruppe nach Möglichkeit in vier Kleingruppen ein. Es ist auch in Ordnung, wenn diese Kleingruppen nur aus wenigen Personen bestehen. Solltet ihr keine vier Kleingruppen zusammenbekommen, ist es sinnvoll, wenn ihr die Aspekte der nicht bearbeiteten Bibelstelle(n) später im Plenum einbringt.
Für jede Gruppe sollte eine moderierende Person zur Verfügung stehen. Falls das nicht möglich ist, müssen klare Aufgabenbeschreibungen erstellt werden.

Wichtig ist, dass für die Bibeltexte eine einfache Übersetzung/Übertragung gewählt wird. Es bieten sich die „BasisBibel“ oder auch die „Gute Nachricht“ an.

Jede Kleingruppe befasst sich mit einem von vier biblischen Schwerpunkten.

Gruppe 1:

Lest gemeinsam 1. Mose 1,26-28. Verteilt Zettel, auf die die Jugendlichen je eine Aussage schreiben sollen, die der Text über den Menschen macht (erschaffen als Gottes Ebenbild; sollen über die Erde herrschen …). Lest euch die Zettel durch und sprecht darüber, wie die Jugendlichen die Begriffe verstehen. Fragt sie, welcher Begriff ihrer Meinung nach der zentrale in der Bibelstelle ist.

Gruppe 2:

Den Bibeltext einmal groß ausdrucken und auf einen großen Papierbogen kleben.

Lest gemeinsam Prediger 3,1-15. Anschließend erkunden die Jugendlichen den Text für sich, indem sie ihre Gedanken, Fragen und Erfahrungen auf den Papierbogen schreiben. Sie können gerne die entsprechenden Textstellen markieren und kommentieren. Folgende Fragen können sie dabei leiten:

  • Was spricht dich an und berührt dich?
  • Was verstehst du nicht?
  • Welche neue Entdeckung machst du?
  • Was wird hier über den Sinn des Lebens gesagt?

Sammelt anschließend eure Eindrücke und Fragen und kommt miteinander ins Gespräch.

Gruppe 3:

Sprecht nochmal darüber, welche Dinge oder Menschen den Jugendlichen Sinn geben. Hier werden mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit Begriffe vorkommen, die Aufgaben beschreiben. Denn oft definieren wir unseren Sinn darüber, welche Aufgaben wir ausfüllen (z. B. in der Familie, Gesellschaft, Studium, Freundeskreis usw.). Wie sehen die Jugendlichen den Zusammenhang von Sinn und Aufgabe?
Lest nun gemeinsam Römer 12, 4-8. Sammelt auf einem Zettel schwer verständliche Begriffe und Bilder. Diskutiert über diese.
Paulus vergleicht hier Gemeinde mit einem Körper. In einem Körper hat jedes Organ eine bestimmte Funktion.
Hier wäre es gut, wenn ihr ein möglichst großes Bild von einem Körper zur Hand habt. Lasst die Jugendlichen überlegen, was sie gut können und welchem Teil eines Körpers ihre Fähigkeiten am meisten entsprechen. Lasst sie diese Stelle auf dem Bild markieren. Wenn Jugendliche der Meinung sind, sie würden nichts können, dann fragt nach und ermutigt sie.

Austausch:

Was machst du wirklich gerne? Was geht dir schnell von der Hand, ohne viel Kraft und Überwindung? Was würden deine Freunde sagen, worin du wirklich gut bist?… Tauscht euch dann darüber aus, welchen konkreten Aufgaben in einer Gemeinde das entsprechen könnte.

Gruppe 4:

Fragt die Jugendlichen, ob es Erlebnisse gibt, die jemanden am Sinn des Lebens zweifeln lassen können. Hier gilt: Gut zuhören und nicht kommentieren. Gerade wenn hier persönliche Erlebnisse kommen sollten, ist es wichtig, diese ernst zu nehmen.
Befasst euch anschließend gemeinsam mit einer biblischen Person, die ein ziemlich bewegtes Leben mit einigen Höhen und vielen Tiefen hatte: Josef. Erstellt gemeinsam anhand folgender Bibelstellen eine Kurzbiografie von Josef:
1. Mose 37,3-10 (Josef, der verwöhnte Papasohn, der hochnäsig gegenüber seinen Brüdern ist),
1. Mose 37,18-28 (Josef, der für seine Hochnäsigkeit bitter bezahlt),
1. Mose 39,11-23 (Josef, der in den Knast kommt, obwohl er nichts falsch gemacht hat),
1. Mose 41,37-40 (der steile Aufstieg vom Knasti zum zweiten Mann in Ägypten),
1. Mose 45,4-7; 50,20 (das scheinbar Sinnlose bekommt Sinn).

Austausch:

Diskutiert gemeinsam über einen möglichen Titel für die Biografie. Welche Gedankenanstöße bekommt ihr im Blick auf eure Sinnsuche? Was war der Sinn des Lebens von Josef? Bedeutet sinn-volles Leben immer gleich leid-freies Leben?

4.2.2 Kreative Umsetzung der vier Schwerpunkte

Material:

  • alte Zeitschriften
  • Verkleidungskoffer o. Ä.
  • Papierbögen
  • Stifte
  • Moderationspapier (+ ggf. Flipchart)

Die Gruppen sollen nun ihre Ergebnisse bündeln, um sie im Plenum zu präsentieren. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Gruppen können Collagen erstellen (achtet darauf, dass das notwendige Material vorhanden ist), ein kurzes Theaterstück zum Thema entwerfen und vorspielen, ein Gedicht im Stil eines Poetry Slams schreiben und vortragen, eine Nachrichtensendung / Dokumentation erstellen o. Ä.

Lasst die Gruppen in der oben aufgeführten Reihenfolge ihre Ergebnisse präsentieren. Erstellt gemeinsam eine Übersicht über die Themen (bspw. auf Flipchart-Papier) und überlegt, wie die unterschiedlichen Themen zusammenhängen und aufeinander bezogen sind.

4.2.3 Input

Variante A: Lebensbericht live

Vielleicht kennt ihr jemanden, der durch schwere Ereignisse, Umstände oder eigenes Versagen am Sinn des Lebens gezweifelt hat. Das kann jemand aus dem Mitarbeiterteam oder jemand von außen sein. Wichtig ist nur, dass die Person diese Lebensphase reflektiert hat und über ihre Erlebnisse sprachfähig ist.
Lasst diese Person von ihren Erfahrungen und Kämpfen auf der eigenen Sinnsuche berichten und erzählen, was ihrem Leben (wieder) Sinn gab.

Variante B: Videoclip über Nick Vujicic

Material:

  • YouTube-Kanal „Finde den Sinn deines Lebens“ – Titel „Nick Vujicic DEUTSCH“

Schaut gemeinsam den Kurzbericht über Nick Vujcic an. Der Motivationstrainer Nick Vujicic ist ohne Arme und Beine geboren und war als Kind höchst suizidgefährdet. Nachdem er Christ wurde, konnte er Schritt für Schritt seine Behinderung annehmen. Mittlerweile berichtet er in beeindruckender Weise, dass Lebensmut und Glück keine Frage von glücklichen Umständen ist, sondern eine Frage der Einstellung. Er berichtet davon, dass er trotz seiner körperlichen Begrenzungen seinen Lebenssinn bei Gott gefunden und dadurch gelernt hat, seine Potenziale zu entfalten.

4.3 Abschluss

4.3.1 Ziele formulieren

Material:

  • Notizzettel für alle Teilnehmenden
  • Stifte

Ladet die Jugendlichen ein, ein bis drei Ziele für ihre persönliche Sinnreise zu formulieren. Diese Ziele sollten möglichst konkret und realistisch sein: „Schreibt eure Ziele auf einen Zettel und legt ihn zu Hause an eine markante Stelle, sodass ihr ihn immer wieder wahrnehmt.“

4.3.2 Ziele festmachen

–> Bietet den Jugendlichen an, dass sie die gefassten Ziele jemandem aus dem Mitarbeiterteam mitteilen können, damit diese dann nach einiger Zeit nachfragen können, was aus den Zielen geworden ist.
Es kann auch das Angebot geschaffen werden, für die Jugendlichen und ihre Ziele zu beten.

4.3.3 Additiv: Sinn-volle Aktion

Das Leben bekommt Sinn durch die Beziehung zu Gott! Und Gott hat uns als „Verwalter“ seiner Welt eingesetzt (vgl. Gen 1,26-28).

Überlegt euch eine Idee / ein Projekt, wie ihr gemeinsam etwas Sinnvolles auf die Beine stellen könnt.

  • mithelfen bei der Tafel oder anderen sozialen Einrichtungen
  • Kuchen backen und an Bedürftige verteilen
  • Flüchtlingskinder besuchen und mit ihnen spielen
  • einen Gottesdienst zum Thema „Sinn“ gestalten und durchführen
  • Zeit für (ältere) Menschen und ihre Geschichten haben und sie ermutigen

Nutzt euer kreatives Potenzial und fangt an, eine sinnvolle Aktion zu planen, mit der ihr euch und anderen dient. 

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