Welche Erwartungen darf ich an Jesus haben? / Vom Umgang mit Erwartungen und Enttäuschungen

1. Vorbemerkungen

Diesen Stundenentwurf kann man schon mit wenigen Teens durchführen. Sollte die Gruppengröße mehr als zehn Teilnehmer betragen, sollte die Gruppe geteilt werden. Für eine gelungene Zeit sind persönliche Gespräche zentral. Daher braucht es eine gewisse Vertrauensbasis, die schon vorhanden sein sollte. Wir empfehlen dieses Thema bspw. auf einer Freizeit anzubieten. 

Für die Stationen wird ein Holzkreuz, Nägel, Hammer und festes Papier benötigt. Ein Gruppenraum bzw. ein Platz mit Sitzgelegenheiten sollten bereitstehen. Das Equipment für die „unerwartete“ Begrüßung sollten die Mitarbeiter vorher einkaufen und ggf. etwas mehr Vorbereitungszeit einplanen (Essen, Verkleidung, Deko). Die Vertiefung des Themas findet in zwei Stationen statt. Für Station Nr. 1 sollten im Voraus Versprechen Gottes auf festes Papier/Karten geschrieben werden. Für Station Nr. 2 ist es hilfreich, wenn es Platz für einen Spaziergang oder genügend kleine Nischen für Zweiergespräche gibt.

2. Zielgedanke

Die Teens sollen ermutigt werden, voller Erwartungen an Jesus durchs Leben zu gehen. Über Enttäuschungen, die diese Erwartungshaltung mit sich bringt, sollen sie mit Jesus reden und sich von ihm heilen lassen.

3. Einführung inkl. Exegese 

Mt. 20, 29-34 

Es ist schwer zu überlesen (oder zu überhören), dass die beiden Blinden Erwartungen an Jesus haben. Sie sind vorerst unausgesprochen, jedoch für jeden hörbar und ersichtlich. Sie schreien in die Masse, in der Jesus war. Sie werden nicht etwa ruhiger, sondern schreien nach der Aufforderung, leise zu sein, nur noch lauter. Eigentlich ist es klar, welche Erwartungen sie an Jesus haben: Sie wollen von Jesus sehend gemacht werden. 

Aber Jesus macht sie in seiner ersten Begegnung nicht sehend. Er fragt sie, was er für sie tun kann. Er fragt nach ihrer Erwartung und möchte sie persönlich von ihnen hören. 

→ Was erwartest du von Jesus? Jesus fragt dich: „Was soll ich für dich tun?“ Sag Jesus deine Erwartungen und warte, was er damit macht oder dazu sagt. Vielleicht zeigt dir Jesus, dass deine Erwartungen seinem Wesen entsprechen. Vielleicht muss er dich auch „enttäuschen“, weil er ganz anders ist oder etwas anderes vorhat. 

Lk. 24, 13-32 

Die Emmaus Jünger sind auch als enttäuschte Gläubige zu beschreiben. Während dem Weg nach Emmaus, ihrem Zuhause, reden sie über die Erlebnisse der vergangenen Tage. Sie haben gerade erfahren, dass Jesus, auf den sie alle Hoffnung gesetzt hatten, gestorben war. Sie sind niedergeschlagen und enttäuscht. Aber sie bleiben damit nicht für sich, sondern unterhalten sich darüber. 

Warum waren sie enttäuscht? 

Sie hatten Erwartungen an Jesus, die er nicht erfüllt hat. Sie hofften, dass er die Juden von den Römern befreien würden (V. 21), und nicht, dass er kläglich am Kreuz sterben würde. Sie waren von menschlichen Gedanken vereinnahmt, nicht von göttlichen. Gottes Gedanken und Pläne waren viel größer und weitreichender, als ihr kleiner Horizont. 

Es fiel ihnen schwer zu glauben, was Jesus und die Propheten der Thora über die Geschehnisse von Jesus sagten. Sie waren voller Unglaube und trägen Herzens (V.25). 

Jesus (sie dachten er sei tot) steigt in ihren Spaziergang und ihr Jammer-Gespräch mit ein. Er fragt sie, was sie beschäftigt und worüber sie reden. Er interessiert sich dafür. Er will es aus ihrem Mund hören. Dann erklärt er ihnen die Schrift, in der alles steht, was sie zu der Situation mit Jesus, dem Messias, wissen müssen. Er offenbart ihnen sein Herz, seine göttlichen Pläne und Gedanken. Als er sie wieder verlassen will, bitten die Jünger ihn, zu bleiben. Sie haben Sehnsucht nach ihm bekommen. Seine Gegenwart tut ihnen gut. 

Jesus wollte, dass sie Sehnsucht nach ihm, dem Messias, bekommen, so wie er Sehnsucht nach ihnen, den Menschen, hat. Am drastischsten zeigt sich diese Sehnsucht Jesu am Kreuz.

Er verwandelte ihre erloschenen Herzen in brennende Herzen (V. 32).

4. Einstieg 

Die Mitarbeiter gestalten das Ankommen der Teilnehmer total unerwartet. Die Teilnehmer sollen das Gefühl von einer nicht erfüllten Erwartung an diesem Abend präsent haben. Erwartungen, die sie hatten, werden nicht erfüllt (unterbieten oder übertreffen). Sie sind überrascht und dadurch ggf. etwas unsicher. „Das hättet ihr nicht erwartet.“ 

Beispiele: 

  • Kleidung, die die Teens nicht erwarten (schick, Badtaste, freaky, …)  
  • Essen, das die Teilnehmer nicht erwarten (überhaupt Essen, asiatisch, bestellen, …) 
  • neue Raumgestaltung (Deko, umstellen von Möbeln, Möbel an die Decke kleben …) 
  • neue Musik und Liedauswahl 
  • Discoparty 
  • Gesprächseinstieg

Redet über die Anfangssituation: Was habt ihr erwartet, was hat euch erwartet?

Kommt dann miteinander ins Gespräch: 

Welche Erwartungen habt ihr an eure Freunde, Jugendkreis und Kirche? 

  • Mitarbeiter teilen auch ihre eigenen Erwartungen an die Teilnehmer mit.
  • Spielt dann ein kleines witziges Theaterstück. Hier ein Beispiel: Das Bewerbungsgespräch, Video von Silly Walks: https://www.youtube.com/watch?v=k-bxFE_DpQU

Die Mitarbeiter spielen Boss und Bewerber. Der Boss schildert seine Erwartungen an den Bewerber. Und am Ende schildert der Bewerber seine Erwartungen an die Firma und den Boss. 

5. Hauptteil 

Ein Mitarbeiter gibt den Input über den Text (siehe Exegese) 

Wichtig Text 1: Die Frage, was die Teilnehmer von Jesus erwarten, soll im Zentrum der Andacht stehen und in eine Gesprächsrunde führen. 

Jesus fragt jeden einzelnen Teilnehmer: Was soll ich für dich tun? 

Auch andere Bibelstellen bestätigen, dass wir im Gebet unsere Erwartungen an Jesus sagen sollen (z.B. Jakobus 4,2).

Auch die Mitarbeiter sollen ihre Erwartungen an Jesus mit den Teilnehmern teilen. Wie erleben sie, dass sich eine erwartungsvolle Haltung an Jesus lohnt? Wo musste Jesus ihre Erwartungen schon mal korrigieren? 

Aus Vertrauen wächst Glaube und aus Glaube Erwartungen: Glauben und Vertrauen wir Jesus? 

Gedankenexperiment: Was hätte Jesus für die Blinden getan, wenn sie um eine neue Augenbinde oder ein Brot vom Bäcker gebeten hätten? Hätte er sie trotzdem sehend gemacht? Jesus ist „beeindruckt“ von großen Erwartungen.

Es gibt Erwartungen, die wir an Jesus haben müssen, ihn darauf festnageln dürfen und uns auf diese Versprechen berufen. Diese Versprechen sollen jetzt vorgestellt werden und vorher auf Karteikarten geschrieben sein. Diese Karten dürfen sich die Teilnehmer nach dem Input nehmen und sie neu für sich in Anspruch nehmen. Jesus darauf „festnageln“ und die Versprechen ans Kreuz nageln. Jesus hat sie durch das Kreuz ermöglicht. 

Wichtig Text 2: Aus unerfüllten Erwartungen entstehen Enttäuschungen. 

Ein Mitarbeiter erzählt Lk. 24, 13-32 (siehe Exegese) 

Es muss deutlich werden, dass Reden mit Jesus und das Reden in seinem Beisein Herzen und Einstellungen verwandelt. Jesus verwandelt in der Geschichte träge Herzen in brennende Herzen. Das will er auch gerne mit unseren enttäuschten Herzen machen. 

→ Dazu müssen wir unsere Enttäuschungen mit Freunden und Jesus kommunizieren. 

Nach dem Input gibt es zwei Stationen, die im Duo gemacht werden: 

Station I: Jesus auf Versprechen festnageln und ihm sagen, was man von ihm erwartet. Vorbereitet auf den Karten sind folgende Versprechen:

  • 1.Joh. 2,25: Das ewige Leben 
  • Lk. 18, 27: Das Unmögliche möglich machen 
  • 1.Joh. 1,9: Vergebung 
  • Galater 5,22-23: Frucht des Geistes 
  • 1.Joh. 1,9: Vergebung 
  • 2 Tim. 1,7: Geist Kraft
  • Röm. 8,28: Alles zum Guten 
  • Joh. 15, 7-8: Gebetserhörung
  • Mt. 24,30-31 Wiederkunft von Jesus

Station II: Mit dem Partner während eines Spaziergangs über enttäuschte Erwartungen, die man an Jesus gestellt hat, sprechen. Auch die Form des Umgangs damit kann erwähnt werden. Vor dem Spaziergang ein Gebet sprechen: „Jesus, danke, dass du uns jetzt bei unserem Gespräch zuhörst und uns heilen willst. Du bist herzlich willkommen.“ 

6. Abschluss

Kommt nach den Stationen wieder zusammen und startet in eine gemeinsame Lobpreiszeit. Es ist sinnvoll, während des Lobpreises auch Gebet und Gespräche anzubieten, wenn nach den Zweiergesprächen noch Redebedarf besteht. Beschließt den Abend mit einer Gebetszeit, in der jeder, der will, seine Erwartungen an Jesus aussprechen darf.

Die komplette TEC: 1/2020

Wer mit Gott startet, verändert sich. Für manche ist es ein gewollter, für andere eher ein zögerlicher Neuanfang. Die Verbindung mit deinem himmlischen Papa, Freund und Begleiter hat Auswirkungen. Er wird dir zeigen, wie er dich und die Welt sieht und wird dich verändern.
Nach dem Scheitern wieder aufzustehen, ist nicht einfach, aber ein wichtiger Neuanfang. Es immer wieder zu versuchen, ist eine Charakterstärke. Jesus liebt dich, trotzdem!!! Egal, was gelaufen ist. Ja klar, wir dürfen nicht die Augen vor der Verantwortung verschließen! Gleichzeitig dürfen wir liebevoll Angst nehmen und diese nicht schüren!
Gott bietet uns immer wieder einen Neuanfang an. Echte Versöhnung zwischen dir und Gott, aber auch zwischen dir und anderen Menschen, kann Realität sein. Fang neu an!

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