Freunde fürs Leben, das wünscht sich jeder. Für Kinder sind Freunde die wichtigsten Personen – neben den Familienmenschen. Eine Kindergruppe, wie eine Jungschar, ist da ein gutes Feld, um Freunde zu finden. Dabei braucht es Mitarbeitende, die Kinder ermutigen, Beziehungen zu knüpfen und zu festigen.
„Freunde gewinnen“, darum geht es also. Man kann es aber auch so lesen: Freunde gehören zu den Gewinnern. Denn es ist allemal besser, als Freunde durchs Leben zu gehen, als alleine.
In Jesus lernen Kinder einen Freund kennen, der immer für sie da ist und auch ihre Freundschaften stärken will. Mit Jesus können Kinder einen Freund fürs Leben gewinnen und ein Leben mit Gott. Freunde gewinnen!!!
So gibt es in der Bibel tolle Geschichten über Freunde und Freundschaft. Hier können Kinder lernen, was gute Freundschaft ausmacht: David und Jonatan; die vier Freunde, die ihren Freund durch ein Dach zu Jesus bringen; das Bild von der dreifachen Schnur; Jesus und seine Freunde…
Neben Praxisartikeln zu diesen Geschichten, Spielen, Kreatives, gibt es einen Grundsatzartikel zum Thema „Freundschaften unter Kindern fördern“: Was versteht ein Kind in welchem Alter unter Freundschaft und wo sind dann Anknüpfungspunkte für unsere Arbeit?
Und wenn du diese Zeilen liest, dann denk dran, mal wieder was mit deinen Freunden zu unternehmen, sie anzurufen, wertzuschätzen. Nimm dir Zeit für deine Freunde. Denn Freunde gewinnen!
Dein Redaktionsteam Jungscharleiter 🙂
P.S.: Ein Buchtipp, um ein Miteinander unter den Kindern spielerisch zu fördern: „Sinn gesucht, Gott erfahren, Kids – Erlebnispädagogik im christlichen Kontext der Arbeit mit Kindern von 8-12 Jahren“ – erhältlich bei Sinn gesucht – Gott erfahren KIDS (ejw-buch.de). Hier gibt es tolle Entwürfe, um biblische Geschichten und gemeinsames Erleben zusammenzubringen.
Wir sind von Gott geschaffen als „dialogisches Wesen“ (Martin Buber), d.h. als Gegenüber für jemanden und angewiesen auf ein Gegenüber. Besonders „stabil“ wird diese Gemeinschaft, wenn wir nicht nur zwischenmenschliche Freundschaften leben, sondern die Beziehung mit Gott ein wesentlicher Bestandteil unserer Freundschaften ist.
Zu Beginn des Abschnitts aus Prediger 4 zählt der Autor ganz praktische Vorteile vom zu zweit-Sein auf. Vieles geht zu zweit auch einfacher, schneller, kostengünstiger,… – einen Schrank aufbauen, die Wohnung putzen, Miete zahlen, einfach einander helfen und ergänzen und wie in Prediger 4, 11 steht: einander wärmen, ob direkt oder indirekt. Damit sind wir schon bei einem nächsten Vorteil, dem emotionalen Vorteil. Zu zweit kann man füreinander da sein, ist der eine schwach, ist hoffentlich der andere stark. Trost, Ermutigung, all das erleben wir nur mit einem Gegenüber.
In Vers 10 geht es um einen spannenden Aspekt von Freundschaft: Hinfallen und Aufhelfen. Dabei kann es auch um mehr gehen, als das körperliche Hinfallen. Scheitern wir im Leben, schlagen einen Umweg ein, stolpern über Steine auf unserem Lebensweg, dann ist ein ehrlicher Freund, der aufhilft Gold wert. Ein ehrlicher Freund steht treu zur Seite, hilft, tröstet. Gleichzeitig ist er besonders wertvoll, wenn er uns warnt, ehrlich ist, uns den Spiegel vorhält und uns dann zur Seite steht, um uns bei der Problemlösung zu unterstützen.
Vers 12 ist wie eine Zusammenfassung des Abschnittes und eine Weitung unseres Blickes: allein sind die Kämpfe des Lebens schwer zu bewältigen, praktisch und emotional. Zu zweit sind wir stärker, wir sehen mehr und sind stand- & wehrhafter. Und jetzt kommt der dritte Aspekt, die dreifache, reissfeste Schnur. Ein interessantes, physikalisches Phänomen ist in diesem Bild enthalten: eine dreifache Schnur ist nicht nur dreifach so stark, wie eine einfache Schnur, sie ist um ein Vielfaches stärker! Kommt in ein zweier-Bündnis Jesus als der Dritte dazu, der uns unterstützt, beisteht, rät, Kraft und die richtige Perspektive gibt, halten wir um ein vielfaches gestärkt den Stürmen des Lebens stand.
Einsamkeit kennen auch Kinder, gerade in der heutigen, modernen, westlichen Welt. Es gibt kaum noch Großfamilien, häufig wachsen Kinder sogar ohne Geschwister auf. Die erweiterte Familie (Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen) leben selten unter dem kleinen Dach, oft noch nicht mal im gleichen Bundesland. Schule, Gemeinde und Vereine und somit Freunde sind nicht unbedingt am Wohnort.
Dann gibt es natürlich auch noch die unterschiedlichen Persönlichkeiten: das Kind, dem es leicht fällt, Kontakte zu knüpfen, Freundschaften einzugehen und zu pflegen, das aber auch stark auf Freundschaften angewiesen ist und sich schwer mit sich alleine tut. Und das andere Kind, das schüchtern und zurückhaltend ist, dem es schwer fällt, in eine Gruppe hineinzufinden und von sich aus auf andere zuzugehen. Diesem Kind fällt es wiederum leichter, auch einmal Zeit mit sich allein zu verbringen, wobei es trotzdem auch auf Freundschaften angewiesen ist!
Was kann hierbei unser Part als Mitarbeitende sein?
Teilt eure Gruppe in drei Gruppen ein.
Gruppe A bekommt ein einfaches Stück Wolle. Sie sollen ausprobieren, wie schwer etwas sein kann, bis die Wolle reisst. Oder wie viele daran ziehen müssen, bis sie reisst.
Gruppe B bekommt ein längeres Wollestück, das sie doppelt legen und eng miteinander verdrehen. Beim Loslassen dreht es sich wieder auseinander, gut ist es, wenn ihr es so haltet, dass es sich möglichst nicht oder nur wenig aufdreht. Nun hängt ihr ebenfalls verschiedene Gegenstände an die zweifache Schnur und probiert aus, bei welchem Gewicht sie reisst oder wie viele von euch daran ziehen müssen, bis sie reisst.
Gruppe C verdreht drei Wollestücke eng miteinander. Achtet bei den Versuchen ebenfalls darauf, dass die Wolle sich nicht wieder zu sehr aufdreht. Nun probiert ihr ebenfalls aus, welches Gewicht diese dreifache Schnur hält oder wie vielen von euch sie stand hält.
Raphael geht nachdenklich das letzte Stück seines Schulweges allein nach Hause. Verrückt, was er in den letzten Wochen erlebt hat. Und heute möchte Nick das erste Mal mit ihm in die Jungschar kommen. Raphael hat es Überwindung gekostet, ihn zu fragen, dabei ist Jungschar doch echt nur gut. Trotzdem, vielleicht würde sein neuer Freund ihn auslachen. Aber im Gegenteil, angestrahlt hat er ihn und erstaunt gefragt: „Du nimmst MICH mit zu deinen Freunden?!“ Wie gut, dass er auf die leise Stimme in seinem Kopf gehört hat. Mit einem ganz ähnlichen Gedanken, der ihn nicht losgelassen hat, fing alles an.
Nach der Mathe-Stunde hatte ihn Herr Hauser auf die Seite genommen und gefragt, ob er nicht Nick Nachhilfe geben könnte. „Du lernst so schnell und Nick ist nicht dumm. Er braucht nur etwas mehr Zeit als hier im Unterricht. Du könntest ihm eine echte Unterstützung sein.“ Dazu hatte Raphael überhaupt keine Lust. Mathe auch noch außerhalb der Schule – nein danke! Aber die Bitte ließ ihn nicht los und er fing an, mit Jesus darüber zu reden, von Herrn Hausers Vorschlag, davon, dass er keine Lust hatte, dass er Nick ja gar nicht richtig kannte,… „Du könntest ihm eine echte Unterstützung sein“, dieser Gedanke kam ihm als er mit Jesus das Problem besprach und dieser Gedanke hakte sich in sein Herz ein. Schließlich überwand er sich und sprach Nick an. Dieser schaute ihn erstaunt und hoffnungsvoll an: „Du würdest mir echt in Mathe helfen?“
Zweimal in der Woche treffen sie sich nun zum Mathe Üben und eigentlich ist Nick ein echt netter und lustiger Typ, Mathe checkt er jetzt auch schon deutlich besser. Letzte Woche sollte Raphael den wirklich großen Rasen im Garten mähen, weshalb er die eine Nachhilfe-Stunde sausen lassen wollte. Aber Nick kam einfach bei ihm vorbei und packte mit an. So ging es deutlich schneller, war witziger und zum Schluss saßen sie noch auf der frisch gemähten Wiese und genossen ein Eis. Auch Raphaels Heimweg von der Schule war jetzt weniger aufwühlend. Immer wieder hatten ihn ein paar ältere Jungs aus den Häusern ein Stück vor seinem Elternhaus blöd angemacht, versucht, ihn stolpern zu lassen und doofe Witze gerissen. Jetzt gehen Nick und er ein ganzes Stück zusammen, bis Nick abbiegen muss und der hat den anderen unmissverständlich klar gemacht, dass sie zu zweit sind und gegen dieses Gespann die anderen keine Chance hatten. Seitdem halten die anderen sich zurück.
Am Abend nach einer richtig super Jungschar, in der sich auch Nick gleich wohlgefühlt hat, liest Raphael noch in seiner Bibel. Beim Lesen werden seine Augen immer größer. Als er das Licht löscht und sich in seine Decke kuschelt kann er nur noch staunend sagen: „Mensch Jesus, genau das habe ich ja erlebt – Danke!“ und schon ist er eingeschlafen.
Was Raphael da abends noch in seiner Bibel gelesen hat, wollen wir mal nachlesen.
Dazu druckt ihr den Prediger-Text (Prediger 4, 9-12) aus (achtet darauf, dass die Versangaben dabei sind) und zerschneidet die verschiedenen Verse in jeweils 2-3 Teile. Die Kinder sollen nun die Teile zu einem sinnvollen Text zusammen setzen.
Sammelt nun gemeinsam Ideen zu folgenden Fragen und schreibt sie auf ein Plakat:
A: Plakat mit einer einfachen Schnur – wie geht es einem alleine, was sind Vor- & Nachteile vom Allein-Sein?
B: Plakat mit einer zweifachen Schnur – Was ist gut an einer Freundschaft? Was macht eine gute Freundschaft aus?
C: Plakat mit einer dreifachen Schnur – Wer ist der Dritte in einer Freundschaft? Was bedeutet eine Freundschaft mit Jesus? Wie sieht sie aus? Was macht sie stark?
Eine gute, ehrliche Freundschaft ist ein Geschenk und etwas ganz Wertvolles. Es lohnt sich, sich auf Menschen einzulassen, sie kennenzulernen, so kann sich eine wertvolle Freundschaft entwickeln. Richtig standhaft wird sie aber erst mit Jesus. Eine dreifache Schnur ist um ein Vielfaches reissfester. Jesus ist treu, zuverlässig, vermittelnd, Ratgeber, nützt Schwäche nicht aus, ist immer ansprechbar, mit ihm können wir reden und rechnen wie mit einem Freund. Das hilft uns, mit Schwierigkeiten in unserem Leben klar zu kommen und durchzuhalten.
Danke, Herr Jesus, dass du uns Menschen zur Seite stellst, mit denen wir gute Gemeinschaft und Freundschaft leben können. Danke, dass du selbst unser guter, treuer und ehrlicher Freund sein willst. Danke, dass die Freundschaft mit dir unser Leben bereichert und uns in Schwierigkeiten hilft. Amen
Wie wäre es, wenn ihr zur Erinnerung eine dreifache Schnur als Armband oder Schlüsselanhänger bastelt. Drei Möglichkeiten stelle ich euch vor. Für alle drei Ideen, braucht ihr Wolle oder auch Bast oder dünne Lederbänder, gerne in unterschiedlichen Farben.
Die einfachste Variante ist eine Kordel. Dazu benötigt jeder Jungscharler drei (verschiedene) Wollestücke. Die Wollestücke sollten locker um das Handgelenk des Jungscharlers passen, etwas dazurechnen für die Knoten und dann das ganze doppelt nehmen. Die drei Wollestücke knotet ihr an den Enden zusammen. Nun hängt ihr das eine Ende der Schnur über einen Tür-/Fenstergriff o.ä. durch das andere Ende schiebt ihr einen Stift. Drückt mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand die Wolle so zusammen, dass der Stift festgeklemmt ist, mit der anderen Hand dreht ihr den Stift immer in die gleiche Richtung. Achtet darauf, dass die Schnur gut gespannt ist. Haben sich die drei Wolle Stücke gut um einander gedreht, legt ihr die Wolle auf die Hälfte zusammen und verzwirbelt die beiden Hälften miteinander. Die beiden Enden verknotet ihr miteinander und fertig.
Eine andere einfache und schöne Methode ist das Flechten. Dabei kommen die DREI Schnüre auch am besten zur Geltung. Diese Technik lässt sich auch schön mit bunten, dünnen Lederbändern ausführen. Ihr messt drei Bänder so ab, dass sie locker um das Handgelenk des Jungscharlers passen + etwas Knoten-Zugabe. Nun verknotet ihr die Bänder an einem Ende. Praktisch ist es durch den Knoten eine Sicherheitsnadel zu stecken und die Schnüre damit z.B. an der Hose des Jungscharlers zu fixieren. Nun flechtet ihr die Bänder. Dazu legt ihr zuerst die rechte Schnur über die mittlere Schnur in die Mitte. dann die linke Schnur, wieder die rechte Schnur, zieht die Schnür immer gut fest. Seid ihr unten angekommen, verknotet ihr dieses Ende auch, löst die Sicherheitsnadel und fertig ist ein schönes dreifaches Band.
Für diese Technik eignen sich auch wieder Wolle, Lederbänder oder Bast. Zur Erklärung gibt es ein paar Bilder.
Viel Spaß und viel Erfolg!
Die Geschichte von Rut in der Bibel ist geprägt von Hoffen und Bangen. Dabei fängt es eher mit dem Bangen an. Dieser Spieleabend nimmt euch mit hinein in die Geschichte. Abwechselnd gibt es Erzählpassagen und Aktionen, die die Gruppe aktiv in die Geschichte mit hinein nehmen.
Gruppeneinteilung: 4 Gruppen à ca. 7 Personen
Punkte: stehen in Klammern hinter dem Spieltitel. Bei den meisten Spielen bekommen die ersten zwei Gruppen Punkte. Das Anspiel zum Thema Vertrauen soll die Kreativität jeder Gruppe wertschätzen, darum ist es wichtig, dass auch die Gruppe, die den letzten Platz erreicht, Punkte bekommt.
Zeit | Bibelstelle/Bezug | Spiel | Material |
---|---|---|---|
5 Min. | Jemanden mitnehmen Rut 1,15–19 | Staffellauf mit Menschenkette | Stühle |
10 Min | Noomi: Von süß zu bitter Rut 1,20 | Geschmackstest | Haferflocken, Brot, Schokolade/ Zucker, Wasser Essig, Öl |
10 Min | Gerste ernten ohne Pause Rut 2,2–7 | Durchhalten und Sammeln | Perlen, 8 Schüsselchen, Strohhalme 4 volle Wasserflaschen |
10 Min | Boas beschützt Rut Rut 2,8–9 | Bodyguard | 3 Kissen |
5 Min | Gerste nach Hause bringen Rut 2,17 | Gewicht schätzen | Waage |
10 Min | Bis zum Morgen liegenbleiben Rut 3,14 | Zeit abschätzen | |
10 Min | Rut gesamt | Gegenstände aus der Geschichte | |
30 Min | Rut gesamt | Anspiel zum Thema Vertrauen | |
Siegerehrung | Preise für alle |
In der Geschichte gibt es eine sehr mutige Frau. Sie heißt Rut. Vielleicht haben einige von euch ihre Geschichte schon mal gehört. Aber heute Abend möchten wir noch einen Schritt weiter gehen: Wir möchten sie gemeinsam erleben!
Rut lebte in Moab, einem Nachbarstaat von Israel. Von dort kam eines Tages eine Familie, die für Rut alles verändern sollte, denn sie heiratete einen dieser Israeliten. Und damit wurde Noomi ihre Schwiegertochter.
Jetzt könnte ja der spannende Teil schon gelaufen sein und wir könnten sagen: Und sie lebten glücklich und zufrieden, bekamen Kinder und wurden alt und lebenssatt. Aber so war es leider nicht. Im Gegenteil, Ruts Mann starb. Genauso wie Noomis Mann und ihr anderer Sohn. Noomi, die aus Israel nach Moab gezogen war, lebte dort jetzt allein. Bis auf ihre zwei Schwiegertöchter Rut und Orpa, die aber in der moabitischen Kultur verwurzelt waren.
Für Rut, Noomi und Orpa war das ein schwerer Schlag. Ohne Männer waren Frauen damals einfach aufgeschmissen. Sie hatten keine Sicherheit, keine Beschützer und auch keine Nachkommen. Neben all der Trauer und dem Schmerz gab es also auch noch eine große Perspektivlosigkeit ohne die Männer.
Also beschloss Noomi, nach Israel zurückzukehren. Dort hatte sie Verwandte. Ihre Schwiegertöchter – so war Noomis Plan – sollten in ihrem Land bleiben und sich nach neuen Ehemännern umschauen. Orpa befolgte diesen Rat, wenn auch schweren Herzens, und blieb in Moab. Aber Rut hatte irgendetwas an ihrer Schwiegermutter gefunden und blieb hartnäckig an ihrer Seite. Sie sagte: »Schick mich nicht fort! Ich will dich nicht im Stich lassen. Ja, wohin du gehst, dahin gehe auch ich. Und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da will auch ich sterben, und da will ich auch begraben sein. Der HERR soll mir antun, was immer er will! Nichts kann mich von dir trennen außer dem Tod.« (Rut 1,16–18) Die wilde Entschlossenheit stand Rut wohl ins Gesicht geschrieben und so nahm Noomi sie mit – auch wenn sie das vielleicht nicht für die beste Idee hielt.
So wie Rut sich bei Noomi angehängt hat, so machen wir nun einen Staffellauf, bei dem wir alle zusammen hängen:
Ein Parcours (aus Stühlen) wird aufgebaut. Nun läuft einer los, den Parcours entlang. Beim nächsten Mal nimmt er den 2. aus der Schlang an die Hand, sie laufen zu zweit, dann den 3. usw.
Rut und Noomi kamen in Betlehem an – Noomis Heimat. Aber das Leben und die Schicksalsschläge hatten Noomi sehr mitgenommen. Sie hatte keine Kraft mehr, sie war am Ende! Als sie in Betlehem ankamen, begrüßen sie alle Menschen ganz aufgeregt: »Seht mal, da ist ja Noomi!« Aber Noomi erkannte sich selbst nicht wieder und sagte: »Nennt mich nicht Noomi (das bedeutet meine Freude), sondern nennt mich Mara (das bedeutet die Bittere). Denn der Allmächtige hat mich bitter werden lassen. Mit vollen Händen zog ich aus, mit leeren Händen ließ der Herr mich zurückkehren. (…) Der HERR hat sich gegen mich gestellt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt.« Noomi war wirklich verbittert!
Aber wie schmeckt eigentlich »bitter«? Findet es im nächsten Spiel heraus!
Aus jeder Gruppe kommt einer nach vorn, kriegt die Augen verbunden und muss herausfinden, was er isst.
Rut war unbeirrt an Noomis Seite geblieben und machte sich jetzt nützlich: Sie ging aufs Feld und sammelte die Ähren auf, die die Arbeiter liegen gelassen hatten. Dabei ging sie nicht auf irgendein Feld, sondern auf das Feld von Boas. Von ihm werden wir gleich noch hören. Aber erstmal zeichnete sich Rut durch ihren riesengroßen Fleiß aus: Unermüdlich sammelte sie Ähren auf, bis sie am Ende ihrer Kräfte war.
Beim nächsten Spiel fühlen wir nach, wie das ist: Durchhalten und Sammeln!
Aus jeder Gruppe wird ein »Starker« nach vorne gebeten. Er muss eine Flasche mit 1 l Wasser mit ausgestrecktem Arm halten. In dieser Zeit müssen die anderen aus der Gruppe Perlen mit einem Strohhalm ansaugen und von A nach B transportieren. Wenn der Flaschenhalter die Flasche nicht mehr halten kann, ist die Zeit der Gruppe zum Perlen sammeln vorbei
Rut war für damalige Verhältnisse leichte Beute: Eine alleinstehende Frau, die keinen Mann, also keinen Beschützer, hatte. Das war gefährlich! Grade so allein auf dem Feld wäre es kein Wunder gewesen, wenn jemand sie belästigt und grob behandelt hätte. Aber da tauchte Boas auf: Er sieht Rut und ist sofort irgendwie angetan von ihr. Vielleicht verliebte er sich auch direkt ein bisschen? Oder er bewunderte Rut‘s Tapferkeit und Fleiß? Er war auf jeden Fall tief beeindruckt von Rut‘s Treue Noomi gegenüber.
Wie auch immer: Er wurde ihr Beschützer und sagte zu ihr: »Bleib hier bei meinen Arbeiterinnen. Gib acht, wo sie das Feld abernten und geh hinter ihnen her! Ich habe den jungen Männern verboten, dich zu belästigen. Wenn du Durst hast, geh zu den Krügen dort. Trink das frische Wasser, das sie aus dem Brunnen schöpfen.« (Rut 2,8–9)
Rut konnte aufatmen! Wie es sich anfühlt, beschützt zu werden, könnt ihr im nächsten Spiel erleben:
In der Mitte des mit Kreide markierten Kreises steht aus einer Gruppe eine Teilnehmerin als VIP. Um sie herum stehen drei mit Kissen bewaffnete Bodyguards aus derselben Gruppe, die den VIP beschützen sollen. Außerhalb des Kreises steht der Rest einer anderen Gruppe. Auf Kommando des Spielleiters versuchen ein bis drei Freiwillige, den VIP zu berühren. Die Bodyguards werden den VIP mit ihren Kissen verteidigen. Die Angreifer haben jeweils eine Minute Zeit.
Rut kam mit einem Scheffel Gerste nach Hause. Da war Noomi tief beeindruckt: »Von wem hast du das? Gott segne den, der so freundlich zu dir gewesen ist.« (Rut 2,19).
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Gerste Rut gesammelt hat, haben wir eine Aufgabe für euch:
Rut bringt 33 Kilo Gerste nach Hause! Wie viel musste sie tragen? Die Gruppe sucht innerhalb von 3 Minuten einen Gegenstand oder mehrere in Kombination, von denen sie glaubt, dass sie 33 kg wiegen.
Rut und Noomi bemerkten, dass Boas sehr nett zu Rut gewesen war – viel netter, als er hätte sein müssen. Was hatte das zu bedeuten? Boas war nicht irgendein Mann, sondern der Löser der Familie – also ihr Beistand in Not. Vielleicht meinte Gott es ja doch nicht schlecht mit Rut und Noomi?
Jedenfalls überlegte Noomi sich einen tollkühnen Plan: »Meine Tochter! Ich möchte ein neues zu Hause für dich finden, wo es dir gut geht. Boas ist doch unser Verwandter. Du warst bei seinen Arbeiterinnen. Pass auf – er wird heute Nacht auf dem Dreschplatz Gerste worfeln (also Getreidekörner von Stroh und Spreu trennen). Bade und salbe dich! Dann zieh dich an und geh zum Dreschplatz! Zeige dich ihm nicht, bevor er zu Ende gegessen und getrunken hat. Gib acht, wo er sich zum Schlafen hinlegt. Dann geh hin und leg dich zu ihm unter die Decke! Er wird dir sagen, was du tun sollst.« (Rut 3,1–4)
Noomi schlug Rut also tatsächlich vor, sich zu einem für sie beinahe wildfremden Mann unter die Decke zu legen! Ich finde das moralisch fragwürdig, aber das war Noomis Plan und Rut willigte ohne Wenn und Aber ein. Was sie dabei wohl gefühlt hat? Bestimmt war sie total aufgeregt! Wer weiß, was da alles passieren kann?!? Jedenfalls setzte Rut Noomis Plan tapfer um: Sie legte sich unter Boas Decke.
Boas wurde mitten in der Nacht wach und bekam gewiss auch einen großen Schrecken, als er sich auf einmal neben einer Frau wiederfand. Aber er war nicht sauer, sondern erkannte, dass Rut es ernst meinte und ihm grade eine Art sehr ungewöhnlichen Heiratsantrag gemacht hatte. Er versprach Rut, sich dafür einzusetzen, dass die beiden heiraten können. Dann sagte er ihr: »Leg dich schlafen bis morgen früh!« (Rut 3,13)
Dass Rut eine Armbanduhr dabei hatte, ist relativ unwahrscheinlich. Wie hat sie die Zeit bloß abgeschätzt? Konnte sie vor lauter Aufregung überhaupt schlafen? Diese Gedanken könnt ihr euch jetzt machen:
Wann ist es Zeit, aufzustehen? Aus jeder Gruppe legt sich einer in der Mitte auf den Boden. Nach einem Startsignal schätzt jeder für sich, wann wohl eine Minute rum ist. Wenn er denkt, es ist soweit, steht er auf und setzt sich auf seinen Platz.
Nun hat die Geschichte voller Hoffen und Bangen doch noch ein gutes Ende genommen. Rut und Boas konnten heiraten und bekamen einen Sohn! Noomi bekam wieder eine Familie – auch wenn sie ihre Söhne gewiss immer noch schmerzlich vermisste. Aber sie konnte wieder vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Und ihre Freundinnen sprachen zu Noomi: »Gepriesen sei der Herr! Er hat dir einen Erben und Löser geschenkt. Sein Name soll in Israel berühmt sein! Er gibt dir wieder Lebenskraft und versorgt dich im Alter. Er ist ja das Kind deiner Schwiegertochter, die dich liebt. Sie ist für dich mehr wert als sieben Söhne.« (Rut 4,16).
Ist das nicht ein wunderschönes Bild für eine echte Frauenfreundschaft, die durch Dick und Dünn geht? Und an Noomi können wir sehen, wie unser Leben durch alle Höhen und Tiefen hindurch geleitet und begleitet wird. Auch wenn wir bittere Phasen erleben: Gott meint es gut und kann uns zu völlig neuen Perspektiven führen.
Wir haben noch zwei Spiele für euch, die die Geschichte als gesamte in den Blick nehmen:
Welche Gegenstände kommen in der Rut-Geschichte vor? Für jeden Gegenstand, den ihr innerhalb von 5 Minuten besorgt, gibt es einen Punkt. Kreativität ist gefragt und wird zugelassen.
Überlegt euch ein Anspiel zum Thema Hoffen und Bangen. Je kreativer, desto besser. Es muss nicht Rut sein, sondern kann auch nur mit dem Thema verknüpft sein. 15 Minuten Zeit zum Vorbereiten, dann stellt jede Gruppe ihr Stück vor.
Danach wird natürlich noch bekannt gegeben, wer den großen Rut-Bibel-Spieleabend gewonnen hat.
Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.
Wieder wird es Frühling: Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, Blumen, das erste Eis. Es riecht nach Aufbruch und Neuanfang – und wir bibbern um Inzidenzzahlen, steigende Kurven, Impfungen, Lockdown. Das klingt überhaupt nicht nach Aufbruch! Und doch ist uns bei der Vorbereitung zu diesem Newsletter etwas aufgefallen: Für uns Christinnen und Christen wird es Pfingsten. Und Pfingsten ist eine riesige Aufbruchsgeschichte! Mit Pfingsten startet die größte Bewegung der Menschheit. Und sie beginnt in einem Dachzimmer. Die Jünger hocken im Zimmer und wissen wenig mit sich anzufangen. Jesus ist weg. Heftige Tage liegen hinter ihnen. Zurückgezogen und ganz unter sich warten sie. Und dann kommt er. Genau in diesen Raum, in diesen Rückzugsort – in diesen Lockdown? „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.“ (Apg 2,2.4a)
Gott lässt sich nicht aufhalten. Wer weiß, was er in deinem Lockdown starten will?
Für Jugendliche und junge Erwachsene wird es immer wichtiger zu erfahren, woher die (Kosmetik-/Pflege-)Produkte des täglichen Gebrauchs kommen und welche Inhaltsstoffe sie enthalten. Der Wunsch, dem eigenen Körper das Beste zukommen zu lassen und gleichzeitig nachhaltig zu leben, ist unter jungen Menschen sehr groß. Um beide Wünsche zu vereinen, wächst das Interesse an Do-It-Yourself-Produkten (DIY). Der Wildkräuterspaziergang mit anschließendem Herstellen von Cremes, Kosmetik, etc. ist daher eine gute Möglichkeit, einerseits selbst und gemeinsam in der Gruppe aktiv zu werden. Gleichzeitig ermöglicht der Wildkräuterspaziergang ein naturnahes Arbeiten und schafft ein Bewusstsein für die Schätze der Schöpfung.
Für eine gelingende Veranstaltung ist es wichtig, in der Planung und Durchführung mit einem/einer Naturpädagogen*in zu kooperieren.
Zunächst sollte die Route des Spaziergangs geplant werden. Zu beachten ist, dass die Route genügend „Material hergibt“ (Kräuter, Blüten,…). Die Route sollte so geplant werden, dass sie an einem Ort mit Feuerstelle und Wasseranschluss endet, z.B. Jugendfreizeithaus, Waldheim, naturpädagogisches Zentrum etc..
Die herzustellenden Produkte ergeben sich saisonal aus der jeweiligen Vegetation heraus.
Die Gruppengröße sollte maximal 20 Personen nicht überschreiten. So kann auf alle Teilnehmenden eingegangen werden und die Gruppe kommt so auch besser auf dem Weg und bei der Arbeit zurecht.
Am Startort: Nach einer kurzen Begrüßung werden die Mitwirkenden vorgestellt. Auch die Teilnehmenden stellen sich mit einem Satz zu ihrer Motivation und dem Interesse für die Veranstaltung kurz vor. Gleichzeitig wird der Abgleich mit der Anmeldung vorgenommen. Im Anschluss wird ein Überblick über geplanten Ablauf gegeben. Es werden heute Produkte hergestellt, die uns die Natur Jahr für Jahr schenkt. Sie sprießen und gedeihen Jahr für Jahr seit Gott sie in seiner Schöpfung ins Leben gesetzt hat. Im Schöpfungsbericht der Bibel, in ihrem allerersten Kapitel heißt es:
„Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist auf der Erde. Und es geschah so. Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.“ (Gen. 1,11f).
Und weil es gut ist, können wir es uns damit gut gehen lassen und Produkte herstellen, die uns und unserem Körper, der auch ein Geschenk Gottes ist, auf ganz natürliche Weise guttun.
Nun beginnt der geführte Spaziergang. Auf dem Weg werden Zutaten (Kräuter, Harz, Gräser, Blütenblätter etc.) in Vespertüten aus Papier gesammelt. Dabei werden Informationen zu den jeweiligen Kräutern gegeben (Vorkommen, Nutzen, Hintergründe). Am besten man hat eine kundige Person im Team, die das übernehmen kann (z.B. Naturpädagogin, Förster, Landwirt,…).
Am Zielort liegt bereits das Material (Waage, Schüssel, Rührstab etc.) zur Verarbeitung der Kräuter bereit (kann im Vorfeld dorthin gebracht werden). Nun wird ein Feuer gemacht und weitere Vorbereitungen (eventuell hat jede teilnehmende Person – aus hygienischen Gründen einen „eigenen Arbeitsplatz“ mit eigenem Topf und anderen Utensilien am Zielort) werden durchgeführt. Bevor die Verarbeitung beginnt, werden die Teilnehmenden in das weitere Vorgehen eingewiesen und Informationen zu Hygiene und Sicherheit gegeben.
Dann beginnt die Herstellung, beispielsweise von Pflegeprodukten wie Kräuter-Öl, Heilsalbe oder Lippenbalsam:
Will man schnell ein fertiges Wald-Kräuteröl – Kräuter fein schneiden und mörsern und in einen kleinen Topf zusammen mit dem Öl geben. Mischung erwärmen und ca. 30-60 Minuten ziehen lassen, nicht kochen. Durch ein feines Sieb, Filterpapier oder Tuch abgießen.
Zuerst das Öl herstellen, wie beschrieben. Später Bienenwachs und Harz (Harz tritt aus kleinen Verletzungen der Rinde aus und kann vorsichtig abgenommen werden) in die Schüssel oder altes Glas geben. Mischung im Wasserbad schmelzen, stets rühren und solange es noch wachsweich ist in die Cremetiegel füllen und beschriften.
Das Mischungsverhältnis ist – 6 Teile natives Olivenöl, 1 Teil Nadelbaumharz, z.B. Fichtenharz, Lärchenharz zerbröckelt, 1 Teil Bienenwachs, 2 Teile Nadeln.
Vorgehen wie bei Heilsalbe.
Das Mischungsverhältnis ist – 3 Teile Wald-Kräuteröl, 1 Teil Bienenwachs genau auswiegen. Wer noch kein Wald-Kräuteröl hergestellt hat, nimmt stattdessen neutrales Olivenöl, Lavendelöl, Sanddornöl,… in Naturkosmetikqualität.
Zur Info: 5g Bienenwachs auf 15g Öl = 4 kleine Tiegel Lippenbalsam.
(Rezepte nach Karin Wild)
Die Teilnehmenden zeigen sich gegenseitig ihre abgefüllten Produkte und nehmen diese dann mit nach Hause. Die Teilnehmenden werden verabschiedet. Eventuell kann hier nochmals zum Abschied das Bibelwort aus der Schöpfungsgeschichte gelesen werden.
Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Josef. In insgesamt 8 Lektionen geht es um Josefs Familiengeschichte, die Hochs und Tiefs seines Lebens, Verrat, Intrige, Träume und Wunder und darum, dass Gott am Ende alles gut macht.
Ergänzend als Lektion 1 ein Stundenentwurf zur Jahreslosung Lk 6,36.
Lektion 2 1. Mose 37,1-11 Getreide und Gestirne
Lektion 3 1. Mose 37,12-36 Verraten und verkauft
Lektion 4 1. Mose 39 Abgehauen und bestraft
Lektion 5 1. Mose 40 + 41 Ähren und Kühe
Lektion 6 1. Mose 42 Angst und Bange
Lektion 7 1. Mose 43 + 44 Noch einmal Angst und Bange
Lektion 8 1. Mose 45 Versöhnung und Freude
Lektion 9 1. Mose 50,1-20 Rückblick und Ausblick
Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Neid und Eifersucht sind nicht gut!
Gott spricht zu jedem Menschen auf unterschiedliche Weise und zeigt seine Pläne.
Jakob: Einer der Urväter Israels, lebt mit der Verheißung Gottes, dass er der Vater vieler Völker wird (1. Mose 28,10-22).
Josef: Einer von Jakobs Söhnen, der Erstgeborene von Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Alle Söhne werden in der zweiten Amtszeit von Jakob bei Laban geboren, außer Benjamin.
Erstgeborene: Das Erstgeborenenrecht hat in Israel eine hohe Bedeutung. Damit verbunden sind nicht nur der Reichtum und das Erbe allen Reichtums des Vaters. Dazu gehören auch der Erstgeborenensegen (den sich Jakob ja erschlichen hat) und die damit verbundenen Verheißungen Gottes.
In dem Stammbaum Jakobs hätte dieses Erbe eigentlich den Söhnen von Lea zugestanden. Aber durch die Schande von Sichem (1. Mose 34) und Rubens Vergehen an Bilha, entschied Jakob vermutlich, den Erstgeborenensegen und das Erbe an Josef, seinen Erstgeborenen seiner Lieblingsfrau Rahel, zu geben. Dies machte Jakob unter anderem durch den besonderen Rock deutlich, den er Josef schenkte.
Eifersucht, Neid und Hass sind die Folge dieser für die Söhne unfairen Behandlung durch Jakob. Diese Dinge werden im Alten und Neuen Testament immer wieder als zerstörerisch und als nicht gottgewollt dargestellt. Und doch nutzt Gott diese Gefühle der Brüder, um seinen größeren Plan zu verwirklichen.
Gott offenbart der Familie Jakobs, welche Pläne er mit Josef hat. Er geht aber viel weiter als Jakob, der ihm „nur“ das Erstgeburtsrecht geben wollte. Josefs Träume zeigen, was die Zukunft für Jakob und seine Familie bringen wird. Zu der Zeit von Jakob gab es den Beruf des Traumdeuters und Nachschlagewerke, in denen Symbole der Träume erklärt waren. Vielleicht wussten die Brüder und Jakob auch um die Symbole und ihre Bedeutung in Josefs Träumen.
In diesem Text gibt es zwei Aspekte, die mir immer wieder neu zu denken geben.
Zum einen der Träumer und seine Träume. Träume sind etwas sehr Verrücktes. Mal gibt es diese, aus denen man nicht erwachen will, mal jene, aus denen man froh ist, zu erwachen. Albträume, die einen nicht mehr schlafen lassen… Träume kommen und gehen und dienen immer wieder der Verarbeitung von Erlebtem.
Josef träumt von einer Zukunft, die Gott ihm zeigt, die aber für keinen aus seiner Familie verständlich ist. Auch wenn Jakob ihn erwählt hat, sein Nachfolger zu sein, sind ihm Josefs Träume zu viel des Guten.
Zum anderen ist da die Eifersucht, der Neid, der Egoismus von Josefs Brüdern. Sie mögen Josef nicht, sie sind froh, wenn sie nichts mit ihm zu tun haben. Er ist die Petze, die immer alles sagen muss, was die Brüder machen oder halt nicht machen – wen wundert es da, dass er der Außenseiter, der „Buhmann“ ist?
Dieser Neid und die Eifersucht schlagen in Hass um, sie machen die Brüder kaputt. Bis zu dem Punkt, dass sie Josef beseitigen wollen. Schwer zu verstehen, doch immer häufiger hört und liest man von Racheaktionen oder Vergeltung, wo Hass, Neid, Egoismus und Eifersucht die Ursachen sind. Diese Geschichte des Josef zeigt heute wie damals, was passieren kann, wenn Menschen sich ungerecht behandelt fühlen.
„Mama, der Junge von nebenan hat die neue Nintendo Switch. Die will ich auch!“ oder „Papa, das Mädchen von nebenan hat ein neues Fahrrad, ich will auch eins!“. Kleine oder größere Wünsche, die Kinder haben, weil andere sie auch haben. Kinder sind neidisch auf das, was andere haben, weil es toller, größer oder besser ist, als das Eigene. Schlimm wird es, wenn Eifersucht ins Spiel kommt. Am Anfang sind es meist materielle Dinge, später werden es dann Freunde oder Freundinnen, auf die und wegen denen man eifersüchtig wird. Zu lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen, ist wichtig, da sonst Freundschaften auf der Strecke bleiben können.
„Träum weiter“ – so oder ähnlich könnte die Antwort lauten, wenn in der Clique oder zu Hause auf einmal die jüngeren Geschwister oder jüngeren Freunde bestimmen wollen. Wie kann es auch sein, dass ein „Kleiner“ auf einmal der „Big Boss“ sein will. Eigentlich unvorstellbar. Meist sind die Kleinen diejenigen, denen man am wenigsten zutraut.
Bei Gott ist dieses Denken nicht vorhanden. Im Gegenteil, viele Geschichten handeln davon, dass Gott die Kleinsten und die Schwachen im Blick hat und mit ihnen große Geschichte schreibt. Gott ist es, der unser menschliches Denken auf den Kopf stellt und selbst die, die unter uns als gering angesehenen werden, wahrnimmt und etwas mit ihnen vorhat.
Die Geschichte der Träume des Josef beinhaltet zwei verschiedene Aspekte. In der ausführlichen Verkündigungsidee geht es eher um das Thema Träume und um die Zukunft, die Gott mit Josef vorhat. Die zweite Idee geht auf die Eifersucht und den Neid der Brüder ein.
Jakob läuft im Raum auf und ab.
„Mannomann, das war wieder ein Tag. Das Wetter war gut, wir waren alle am Arbeiten und alles lief super. Bis es dann passierte. Es gab wieder einmal Streit. Streit zwischen meinen Söhnen. Ihr müsst wissen, ich habe 12 Söhne. Puh, eine ganze Menge denkt ihr wahrscheinlich. Wie viel Geschwister habt ihr denn?“
„Für meine Zeit war das nicht unnormal. Ich hatte auch zwei Frauen. Das war auch normal zu meiner Zeit. Naja, aber zurück zu dem Streit. Habt ihr euch denn schon einmal gestritten? Und wisst ihr noch, worum es in dem Streit ging?“
Die Kinder erzählen von ihren Streiterfahrungen. Danach spricht Jakob weiter.
Material: Waage mit zwei gegenüberliegenden Waagschalen, Steine, Stift, um auf den Stein etwas zu schreiben.
Falls von den Kindern nichts kommt, kann man folgende Vorschläge machen: Bessere Noten, besseres Aussehen, mehr Spielzeug, der beste Freund hat einen anderen Freund etc.
Mit den Kindern wird gemeinsam überlegt, auf was man neidisch sein kann. Die genannten Sachen werden auf die Steine geschrieben und auf die eine Waagschale gelegt. Irgendwann erreicht die Waagschale den Boden oder die Waage kippt.
Jakob setzt sich hin und erzählt weiter.
„Es ging bei dem Streit meiner Söhne natürlich wieder nur um ein Thema. JOSEF. Josef, das muss ich zugeben, ist mein Lieblingssohn. Er ist etwas Besonderes. Warum ich ihn am liebsten habe, ist eine andere Geschichte. Und die zu erzählen, würde zu lange dauern.
Weil ich ihn am liebsten hatte, bekam er auch immer mehr als die anderen Brüder. Das ärgerte die natürlich. Aber die großen Brüder von Josef machten immer wieder Sachen, die mir nicht gefielen. Sie versuchten, sich ihr Erbe schon vor meinem Tod zu nehmen. Sie zerstörten eine Stadt, weil sie die Bewohner hassten und noch viele andere Sachen. Und so wuchs meine Liebe zu Josef immer mehr.
Vor einiger Zeit habe ich nur für ihn einen besonders schönen bunten Mantel gekauft und ihm geschenkt. Da waren seine Brüder neidisch auf ihn. „Vater, warum bekommt der immer diese Sachen und ich nicht“ oder „Ich bin der Älteste, warum bekommt er diesen Mantel. Ich müsste ihn haben“. Und so wurden seine Brüder immer neidischer auf ihn.
Aber heute hat Josef das Fass zum Überlaufen gebracht. Als wir zusammensaßen, fing er auf einmal an zu erzählen: „Hört mir zu, meine Brüder. Ich hatte einen Traum. Als wir zur Ernte waren und die Garben zusammenbanden, da passierte folgendes. Meine Garbe stellte sich auf, genauso wie die Garben von euch.“ Kinder, wisst ihr denn, was eine Garbe ist?“
„Josef erzählte weiter. „Plötzlich verbeugten sich eure Garben vor meiner“. Mein ältester Sohn sagte gleich: „Wie kann das sein? Was soll das heißen? Sollen wir uns etwa vor dir verbeugen? Du bist nicht unser Anführer. Ich werde einmal diese Familie führen und werde mich bestimmt nicht vor dir verbeugen! Träum weiter!“
Josef sagte: „Bitte hört weiter zu, denn ich hatte noch einen Traum. Ich träumte vom Nachthimmel. Es waren Sonne, Mond und 11 Sterne zu sehen, die sich vor meinem Stern verbeugten“. Das war zu viel für mich. Konnte Josef wirklich erwarten, dass ich mich vor ihm verbeuge?! Ich bin sein Vater. Ich bin von Gott auserwählt, ein großes Volk zu führen. Wie kann es dann sein, dass in Josefs Traum sich sogar die Sonne und der Mond vor seinem Stern verbeugen? Ihr müsst wissen, Kinder, dass Sonne und Mond in unserer Zeit in Träumen als Symbol für Mutter und Vater zu verstehen waren.
Ich habe mich richtig darüber geärgert und musste mich zurückhalten, Josef nicht vor seinen Brüdern auszuschimpfen. Aber nachher nahm ich ihn mir zur Seite und fragte ihn, was das soll? Ich sagte zu ihm: „Es wird nie so kommen, dass…“ und dann habe ich aufgehört zu reden. Mir fiel nämlich ein, was ich vor Jahren erlebt habe.
Gott selber schenkte mir einen Traum. In diesem zeigte er mir, was er in meinem Leben mit mir vorhat. Damals war ich auf der Flucht vor meinem Bruder. Ich hatte Angst, den nächsten Tag nicht zu erleben, und Gott zeigte mir, was er noch mit mir vorhat und versprach mir vieles. Und wenn ich zurückschaue, ist vieles davon eingetreten.
Wenn Gott zu mir so geredet hat, warum nicht auch zu Josef? Für mich ist es unvorstellbar, dass Gott ihn als Herrscher über uns stellen wird. Aber warum nicht, denn Gottes Wege sind für uns nicht immer zu erkennen und zu verstehen.
Seine Brüder jedoch wollen es nicht. Sie werden sich hüten, vor Josef niederzuknien und ihn als Herrscher anzuerkennen. Im Gegenteil, ich habe Angst, was sie mit ihm machen. Josef ist mein Lieblingssohn, seine älteren Brüder sind aber eifersüchtig auf ihn. Ja sogar richtig neidisch. Egal, was er bekommt, sie wollen es auch, sie wollen es als erstes. Sie gönnen ihm nichts. Das macht mich traurig, denn ich liebe alle meine Söhne und kann nicht verstehen, warum es so gekommen ist.
Ich bete zu Gott, dass er einen Weg für uns alle hat und uns begleitet in unserem Leben.“
Jakob geht weg.
Habt ihr gesehen? Irgendwann war die Waagschale zu voll. Wir haben viele Sachen aufgeschrieben, die uns neidisch auf jemand anderen machen. Einige der Beispiele werden vorgelesen.
Dann wird die Geschichte aus der Sicht der eifersüchtigen Brüder erzählt. Dazu werden Steine vorbereitet, auf denen die Sachen stehen, auf die die Brüder neidisch sind.
Auf den Steinen könnte stehen: jüngerer Bruder, Lieblingssohn, schöner Mantel, bekommt mehr als alle anderen, Träume, weniger Arbeit als wir,… Die Begriffe können ergänzt werden mit den Gedanken, die die Brüder von Josef vielleicht gehabt haben.
Irgendwann ist auch bei den Brüdern zu viel in der Waagschale gewesen und sie schmiedeten einen Plan, der sehr schrecklich war. Aber das wird erst beim nächsten Mal erzählt.
Material: großes Blatt Papier, Stift
Die Stationen von Josefs Leben können wie eine Kurve mit Höhepunkten und Tiefpunkten gestaltet werden. Im Laufe der nächsten Treffen kann das Bild erweitert werden. An die Stationen im Leben kann man entweder Stichpunkte zu der Geschichte schreiben oder kleine Bilder malen, die den Lebensabschnitt beschreiben. So kann man die Geschichte von Josef bei jedem Treffen noch einmal gemeinsam mit den Kindern wiederholen.
Josef erlebt in seinem Leben sehr viele Höhen und Tiefen. Die Zeit bei seinem Vater und seiner Familie ist ein Höhepunkt in seinem Leben. Für seinen Vater ist er der Lieblingssohn, er bekommt mehr Beachtung als seine Brüder. Doch bei denen kommt das nicht gut an. Im Gegenteil, immer, wenn er etwas Besonderes bekommt, meckern seine Brüder, sie sind neidisch und gönnen Josef nichts.
Ganz schlimm sind die Träume Josefs. Keiner in seiner Familie ist ein Traumdeuter, aber was Josef mit den Träumen sagen will, das ist klar. Alle aus seiner Familie, selbst Vater und Mutter, werden sich vor ihm verbeugen. Das ist zu viel für seine Brüder und der Neid schlägt in Hass um.
Keiner aus seiner Familie ahnt, was Gott ihnen, insbesondere Josef, sagen will. Keiner hat den Weitblick, den Gott an dieser Stelle hat. Selbst Josef versteht es nicht.
An diesem Punkt kann der Merkvers mit den Kindern besprochen werden.
Gottes Blick geht weiter und er benutzt den Hass der Brüder für seinen Plan.
Für das Gespräch werden im Raum zwei Stühle aufgestellt. Auf dem einen Stuhl steht auf einem Blatt „Ja“ und auf dem anderen „Nein“. Die Kinder müssen sich je nach ihrer eigenen Antwort zu einem Stuhl stellen.
Josefs Leben ist kein Traumleben, aber die Träume bekommen noch viel Bedeutung in seinem Leben. Auch der Hass der Brüder wird das Leben von Josef prägen und verändern. Aber Gott hat bereits einen Plan und einen Weg für Josef.
An dieser Stelle kann man mit den Kindern den Merkvers lernen.
„Ihr habt Böses gegen mich im Sinn gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn.“ 1. Mose 50, 20
Einheitsübersetzung 1980
Zum Lernen des Merkverses kann man folgende Bewegung dazu machen:
Ihr habt Böses im Sinn gehabt – Mit dem Finger im Kreis zeigen und dann Daumen nach unten halten.
Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn – nach oben Zeigen und dann den Daumen nach oben halten.
Lieber Vater,
danke, dass du auf unterschiedliche Weise mit uns redest. Nicht immer verstehen wir das, was du uns sagst. Aber wir können wissen, dass du es gut mit uns meinst.
Du weißt auch, was wir denken und fühlen. Du weißt, auf wen wir neidisch sind und was uns eifersüchtig macht. Bitte hilf uns, dass diese Gedanken nicht unser ganzes Leben bestimmen, wie bei den Brüdern von Josef. Amen
Material: Ring (Holz oder Metall/Draht, mindestens 10 cm Durchmesser), Fäden, Federn, Perlen oder Ähnliches, um es an den Traumfänger zu binden
Anleitungen sowie das Material kann man auf verschiedenen Seiten im Internet finden.
Material: diverse Spiele, bei denen man sich ärgern kann (u. A. Malefiz, Mensch ärgere dich nicht, Hütchenfangen, …)
In Kleingruppen können die Kinder verschiedene Spiele spielen. Alle haben eins gemeinsam, dass man sich im Spielverlauf ärgert (weil die Spielfiguren geschlagen werden, weil man gefangen wird etc.). In der Andacht oder beim Wiederholen der Geschichte kann man dies aufgreifen.
Unserem Gott ist alles möglich, Nr. 44
Die besten Pläne, Nr. 32
Bibelentdecker, Nr. 30
Die Kinder sitzen im Kreis. Einer von ihnen bekommt den Titel Chef, der nächste im Uhrzeigersinn Sitzende heißt Vize und dann werden die restlichen Kinder im Kreis weiter durchnummeriert. Die Nummern sind aber an den Platz und nicht an das Kind gebunden, so dass sich die Nummer oder der Titel eines Kindes im Laufe des Spiels ändern werden.
Nun wird ein Rhythmus geklatscht: Erst wird mit beiden Hände auf die eigenen Beine geklopft, dann in die Hände geklatscht und dann erst links und dann rechts geschnipst. Wenn man mit links schnipst, sagt man seine Nummer oder den Titel. Wenn man mit rechts schnipst, sagt man die Nummer oder den Titel desjenigen, der als nächstes an der Reihe sein soll. Passiert ein Fehler beim Rhythmus Klatschen oder beim Nummern Sagen, muss die Person sich an die letzte Stelle im Sitzkreis setzen. Alle Personen, die in der Reihenfolge nach der Person kamen, rutschen einen Platz auf. Achtung: Jetzt haben einige Kinder eine neue Nummer oder einen anderenTitel und müssen aufpassen, wann sie an der Reihe sind.
Material: Zettel, Stifte, Feuer
Diese Aktion sollte im Freien durchgeführt werden!
Die Kinder schreiben auf einen Zettel, auf was oder wen sie neidisch sind. Wenn die Kinder möchten, können sie den Zettel verbrennen.
Damit verschwindet der Neid wahrscheinlich nicht sofort, aber es kann den Kindern helfen, es einfach mal aufzuschreiben und „abzugeben“.
Diese Themenreihe enthält Gruppenstundenentwürfe für Jungscharen zur 2.Missionsreise von Paulus. Dabei werden Ereignisse bearbeitet, die in den Städten Philippi, Thessalonich, Athen und Korinth stattgefunden haben.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.
Apostelgeschichte 18,7-17
Ich verstehe, mit welcher Botschaft Paulus vor 2.000 Jahren unterwegs war. Ich verstehe, dass das dieselbe Botschaft der Christen heute ist.
Ich verstehe, dass die Botschaft von Jesus auf der ganzen Welt verbreitet wird. Vor 2.000 Jahren, heute, weltweit.
Paulus ist befindet sich in Griechenland. Kapitel 17 berichtet von seinem Aufenthalt in Athen. Apostelgeschichte 18,1 berichtet von seiner Weiterreise nach Korinth. Hier spielt unser Text.
Das antike Korinth liegt auf einer Landenge zwischen dem griechischen Festland und der Halbinsel Peloponnes. Es war ein Verkehrsknotenpunkt. Von Meer zu Meer sind es etwa 6 Kilometer. An dieser Meerenge gab es den Diolkos, eine Trasse, auf der man ganze Schiffe mittels Pferden und Sklaven über die Landenge gezogen hat, um nicht die ganze Halbinsel umrunden zu müssen. Schaut euch die Landenge mal auf einer Karte an, in eurer Bibel oder im Internet. Von den Ruinen des antiken Korinth könnt ihr auch viele Bilder im Internet finden.
Während Athen stark philosophisch geprägt war, ist Korinth eher ein sozialer Brennpunkt. Viele Sklaven leben hier.
Synagogen gab es überall im Römischen Reich. Hier trafen sich die vor Ort lebenden Juden zum Gottesdienst. Auch in Korinth gab es eine. Sie ist Paulus erste Anlaufstelle (Vers 4), denn hier findet er Leute, die an den Gott Israels glauben. Ihnen erzählt er von dem Retter Jesu (Vers 5).
Vers 7: Titius Justus, der Paulus aufnahm, war ein Gottesfürchtiger. So nannte man Griechen, die an den Gott Israels glaubten und die Synagogengottesdienste besuchten. Es wird nicht deutlich, ob er selbst zum Glauben an Jesus kam, oder der Botschaft von Jesus nur wohlwollend gegenüberstand. Doch Jesus sagt: Wer nicht gegen uns ist, ist für uns! Markus (9,40)
Vers 8: Trotz Widerstand kommen viele Menschen in Korinth zum Glauben an Jesus Christus! Sie bilden die Basis für die neue Christen-Gemeinde. An diese Gemeinde hat Paulus Jahre später die beiden Korintherbriefe geschrieben.
Vers 9: Was genau bei der nächtlichen Vision von Paulus geschehen ist, steht nicht da. Doch die Botschaft muss für Paulus so wichtig und ermutigend gewesen sein, dass er anderen davon erzählt hat. So hat auch Lukas davon erfahren und das Erlebnis mit in seine Apostelgeschichte aufgenommen.
Verse 8 und 17: Der Synagogenvorsteher hieß Krispus und kam auch zum Glauben an Jesus. Eineinhalb Jahre später wird Sosthenes Vorsteher der Synagoge genannt. Vermutlich wurde Krispus auf Grund seines Glaubens an Jesus abgelöst und durch Sosthenes ersetzt.
Vers 12: Höhepunkt des Widerstandes gegen Paulus in Korinth ist die Anklage vor dem römischen Statthalter Gallio. Doch da er die Anklage ablehnt wird das ganze zur Farce für Paulus Gegner.
Wenn ich mir Bilder des antiken Korinth im Internet anschaue bin ich beeindruckt: Hier lebten Menschen, die zu dem Jesus beteten, zu dem ich auch bete. Auf den großen Straßen rannten und spielten Kinder aus Familien, die meinen Glauben haben. Neben der Synagoge war ein Haus gläubiger Leute.
Paulus war lange in Korinth und viele Menschen kamen dort zum Glauben. Trotzdem erscheint Gott ihm in einer Vision um ihn zu ermutigen. Warum? Es lief doch alles rund!? Von außen betrachtet vielleicht. Aber Gott sieht tiefer. Und er hat gesehen: Mein Paulus braucht neue Kraft. Das ermutigt. Gott sieht auch bei mir tiefer. Vielleicht bemerken andere nicht, wie es mir wirklich geht. Gott schon – und er ermutigt zur richtigen Zeit.
Dann kommt die Verfolgung doch, auch wenn sie hier glimpflich ausgeht. Eigentlich nicht verwunderlich. „Wie sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ sagt Jesus (Joh 15,20). Bin ich dafür auch bereit? Erzähle ich nur dort von Jesus, wo ich sicher bin? Zum Beispiel im Gemeindehaus? Mache ich meinen Mund auch dort auf, wo ich bei anderen Widerspruch auslöse? Herr hilf mir doch, viel mutiger zu dir zu stehen!
Dem Starter stellen sich Fragen: Viele Menschen kommen zum Glauben. Woran denn? Was ist das für ein Glaube? Was ist der Inhalt dieses Glaubens? Hier bietet es sich gut an, in dieser Lektion das Evangelium zu erklären.
Wenn ein Kind heute zum Glauben kommt, kann es die Erfahrung machen, dass es deswegen Ablehnung erfährt, sogar in seiner Familie. Dass das nicht unnormal ist, macht unsere Geschichte ja auch deutlich. Die Geschichte zeigt aber auch, dass ein Gott ist, der sieht und spricht.
Je nachdem in welchem Umfeld Kinder leben, ist ihnen fremd, dass es Familien gibt, die mit Jesus leben. Da kann es interessant sein zu entdecken, dass es solche Familien sehr wohl gibt und wo die in meiner Stadt leben.
Zu wissen, dass ich nicht alleine Jesus nachfolge, kann für den ein oder anderen Checker horizonterweiternd sein. Ermutigend zu entdecken: Überall hat Gott Leute. In meiner Stadt sind es vielleicht mehr als ich wusste!
Der Text kann Checker auch herausfordern! Manche Checker leben ein Doppelleben: In der Jungschar gewinnt man das Bibelquiz, in der Schule weiß niemand, dass man Christ ist.
Die Angst in der Gruppe abgelehnt zu werden ist groß und sie ist verständlich. Doch zu Jesus zu stehen gehört zum Christsein dazu! Wie das praktisch geht? Das können wir heute lernen!
Ermutigend ist: Gott sieht seine Leute. Er weiß, wann wir Ermutigung brauchen.
Dieses Spielt geht ähnlich wie „Reise nach Jerusalem“. Während die Musik spielt, läuft man um die Stühle. Doch wenn die Musik aus ist, geht es nicht darum, allein auf einen Stuhl zu sitzen, sondern darum, nicht mehr den Boden zu berühren. Man sitzt und zieht die Beine hoch, oder man steht auf einem Stuhl. Dabei können sich auf einem Stuhl auch mehrere Personen befinden. Zum Beispiel acht Personen auf vier Stühlen. Bei jeder Runde wird ein Stuhl weggenommen. Wer den Boden berührt fliegt raus. Die am Ende auf dem letzten Stuhl sind haben gewonnen.
Das alte Spielprinzip „Koffer packen“ wird auf Paulus angewendet, denn er war viel unterwegs. Ein Mitspieler fängt an und sagt einen Gegenstand, den Paulus mit in seinen Koffer packt, zum Beispiel: „Paulus packt den Koffer und nimmt einen Apfel mit“. Danach ist der Spieler daneben an der Reihe. Er wiederholt den Satz und fügt einen weiteren Gegenstand hinzu, zum Beispiel: „Paulus packt den Koffer und nimmt einen Apfel und einen Schlafsack mit.“ Wer schafft es sich die meisten Dinge zu merken, die Paulus mit in seinen Koffer packt?
Erzählung
Wir erzählen die Geschichte in sieben Abschnitten. Jedem Abschnitt ist ein Gegenstand zugeordnet. Von Anfang an liegen alle sieben Gegenstände sichtbar für alle vorne, bzw. in der Mitte. Das weckt Neugier, was es mit den Gegenständen auf sich hat. Vorteil für den Erzähler: Er hat seine Gliederung vor sich auf dem Boden liegen.
Was fällt euch zu dieser Kiste ein? Es geht um die Geschichte von letzter Woche. An was erinnert ihr euch? An den Altar für den unbekannten Gott. Das war in Athen.An was erinnert ihr euch noch?
2. Wanderstöcke
Was ist das? Wer braucht das? Wart ihr schon mal wandern? Was haben die Stöcke mit unserer Geschichte zu tun? Richtig, Paulus ist weitergezogen.
Apostelgeschichte 18,1: „Danach verließ Paulus Athen und ging nach Korinth.“ (vorlesen oder ein Kind vorlesen lassen)
Das war eine schöne Strecke immer am Meer entlang. Paulus kam also nach Korinth.
3. Landkarte Griechenland, Bilder vom antiken Korinth
Korinth lag an einer Landenge (auf Landkarte zeigen). Um die gefährliche Fahrt um die Halbinsel herum abzukürzen hat man bei Korinth eine Trasse über die Landenge gebaut. Da hat man die Schiffe drübergezogen. Mit Sklaven und Pferden.
Hier seht ihr Bilder von Korinth. Was erkennt ihr?
In Korinth gab es auch eine Synagoge. Das ist das Haus, in dem Juden Gottesdienst feiern. Dorthin ging Paulus. Dort hat er die Bibel erklärt und mit Menschen über Jesus gesprochen.
Dann heißt es in der Bibel:
„Er verließ die Synagoge und sprach von nun an im Haus von Titius Justus, einem Griechen, der sich zur jüdischen Gemeinde hielt; das Haus lag direkt neben der Synagoge.“ (Apostelgeschichte 18,7)
Dann ist folgendes passiert: „Der Synagogenvorsteher Krispus kam zum Glauben an Jesus als den Herrn und mit ihm seine ganze Hausgemeinschaft. Viele in Korinth, die davon erfuhren, kamen ebenfalls zum Glauben und ließen sich taufen.“ (Apostelgeschichte 18,8)
Das begeistert mich! Hier, in dieser Stadt, heute nur noch Ruinen, kamen Menschen zum Glauben an Jesus. Auch Kinder. Auf diesen Straßen liefen Leute rum, die christliche Lieder gesungen haben, wie wir es auch tun. Und die zu dem Jesus gebetet haben, der heute auch hier bei uns ist. Stark!
4. THE FOUR (4 Symbole) – siehe www.thefour.com
Die vier Symbole werden gezeigt. Wer kennt diese Symbole?
Diese Symbole stehen für das, was Paulus den Menschen in Korinth erzählt hat.
Was bedeutet das Herz? Es steht für Liebe. Für Gottes Liebe zu den Korinthern.
Was bedeutet das Geteilt-Zeichen? Es steht für Trennung. Streit trennt uns Menschen. Auch wir hassen uns manchmal oder verachten uns. Das trennt uns. Damals war es genauso. Und genauso trennt es uns von Gott.
Das Kreuz steht für Jesus. Mit seiner Hilfe können wir uns untereinander wieder versöhnen und vergeben, die Korinther damals und wir heute. Wir können wieder mit Gott versöhnt sein.
Für was steht das Fragezeichen? Was mache ich mit meinem Wissen über Jesus?
Krispus hat gesagt: Mit diesem Jesus will ich leben! „Der Synagogenvorsteher Krispus kam zum Glauben an Jesus als den Herrn und mit ihm seine ganze Hausgemeinschaft.“
Das finde ich krass. Das, was Paulus vor 2.000 Jahren den Menschen in dieser antiken Stadt erzählt hat ist dasselbe, was wir heute in der Jungschar erzählen!
5. Kopfkissen und Taschenlampe
Warum ein Kissen?!? Eines Abends lag Paulus im Bett und konnte nicht schlafen. Er hat sich Sorgen gemacht. Was, wenn mich die Römer verhaften? Was, wenn die Juden mich hassen, weil jetzt Menschen ihre Synagoge verlassen? Denn viele sind ja zum Glauben an Jesus gekommen! Paulus hatte Angst. Dann ist plötzlich etwas passiert.
(Taschenlampe anknipsen und auf Kissen leuchten.)
Gott hat zu Paulus gesprochen! „Der Herr sagte in einer nächtlichen Vision zu Paulus: »Hab keine Angst, sondern verkünde unbeirrt die Gute Nachricht! Ich bin bei dir! Niemand kann dir etwas anhaben; denn mir gehört ein großes Volk in dieser Stadt.« (Apostelgeschichte 18,9-10)
Das bewegt mich. Gott hat gesehen, wie es Paulus ging. Er wusste genau, dass er Angst hatte und er hat ihn ermutigt.
6. Waage
Die Waage steht für Gerechtigkeit. Irgendwann haben Paulus jüdische Feinde ihn tatsächlich geschnappt und vor das römische Gericht gebracht. Doch der römische Statthalter hat gesagt: Das sind Glaubensdinge, die müsst ihr selbst klären.
7. Knüppel
Was ist das? Ein Knüppel. Weil ihr Anklage vor Gericht gescheitert ist, sind seine jüdischen Feinde so wütend geworden, dass sie sich im Gerichtssaal gegenseitig verprügelt haben. Aber Paulus blieb frei.
Unterwegs zu einem Christen
Wir besuchen eine Person aus der Gemeinde zuhause. Dort lesen wir den Bibeltext. Dann erzählt die Person, wie sie zum Glauben an Jesus kam und was der Glaube ihr heute bedeutet. Eine andere Möglichkeit ist, dass wir kurze Berichte von Personen aus anderen Ländern hören, die heute an diesen Jesus glauben, von dem Paulus vor 2.000 Jahren im antiken Korinth erzählt hat.
Wir gehen bei der Wiederholung an den Gegenständen entlang. Die Kinder erzählen, was sie sich zu den einzelnen Gegenständen gemerkt haben.
Wir brauchen eine Landkarte/einen Stadtplan von unserem Ort (evtl. ausgedruckt aus Internet) und überlegen, wo bei uns Christen leben. Diese Orte zeichnen wir auf der Karte ein?
Einleitung: Es gibt einen Vers in der Bibel, der die Botschaft der Bibel, und damit Paulus Botschaft und unsere Botschaft, sehr kompakt zusammenfasst
Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. Johannes 3,16
Methode: Jeder kriegt den Vers auf einem Kärtchen. Und darf ihn für sich durchlesen. Wer meint, er könne ihn auswendig, legt das Kärtchen vor sich umgekehrt auf den Boden, meldet sich und sagt ihn auf.
Wir nehmen uns den Stadtplan vor, auf dem unsere Wohnorte und die von Gemeindegliedern eingezeichnet sind (siehe „Gespräch mit Stadtplan“). Wir ergänzen Freunde oder Nachbarn, die Jesus nicht kennen. Wir beten anhand der Karte, dass Leute Jesus kennenlernen.
Wortloses Buch basteln.
Dazu brauchen wir farbiges Papier. Jede Seite besteht aus einer farbigen Fläche.
Oder wir nutzen die Symbole von THE FOUR.
Herz – steht für die Liebe Gottes.
Geteilt-Zeichen – steht für Trennung. Ich bin getrennt von Gott, von anderen…
Kreuz – Jesus hat eine Möglichkeit zur Rettung geschaffen.
Fragezeichen – was ist meine Reaktion auf dieses Wissen?
Diolkos-Rennen.
Anstatt Schiffe ziehen wir uns selbst. Zwei Teams. Einer sitzt auf einer Decke, zwei „Zugsklaven“ fassen die Decke und ziehen ihren Mann ins Ziel. Welches Team ist schneller?
Landkartenrätsel
Die Teilnehmer werden in kleine Teams eingeteilt. Jedes bekommt eine Landkarte oder einen Atlas. Die Karten müssen nicht identisch sein, man sollte aber bei den Fragen darauf achten, dass es auf jeder Karte möglich ist, eine richtige Lösung zu finden. Nun werden Aufgaben gestellt. Hier einige Beispiele:
Suche eine Stadt mit 4 Buchstaben.
Suche eine Stadt, die an einer Flussmündung liegt.
Suche eine Stadt, die mindestens 100 km vom Heimatort entfernt ist.
….
Wer hat Angst vor Gallio?
Ein Kind (Gallio) steht auf der einen Seite des Raumes, alle anderen auf der anderen Seite. Gallio ruft: Wer hat Angst vor Gallio? Alle Kinder: Niemand! Gallio: Und wenn ich komme? Dann prügeln wir.
Gallio rennt los, den Kindern entgegen, diese versuchen die entgegengesetzte Wand zu erreichen. Wenn Gallio ein rennendes Kind abklatscht, ist es nun in seinem Team.
Paulus erlebt, wie in Korinth Menschen, Familien und Kinder zum Glauben an Jesus Christus kommen. Doch was glauben Christen eigentlich? Unter anderem darum geht es in diesem Entwurf zu Apostelgeschichte 18. Geeignet für Jungschar,
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