Neid tut mir und anderen nicht gut.
Ich bin für mein Tun verantwortlich.
Die Vertreibung aus dem Paradies, dem Garten Eden, hatte nicht nur für die ersten Menschen Auswirkungen. Mit dem Sündenfall kam auch der Neid in die Welt. Im gesamten 1. Mosebuch geht es immer wieder um das Verhältnis in der Familie/Sippe und um das Verhältnis zu Gott. Hier geht es um den ersten Mord in der Bibel. Sippen mussten in der damaligen Zeit zusammenhalten, um zu überleben. Einzelne hatten es schwer. Jeder hatte seine Aufgabe.
Namen haben in der Bibel eine besondere Bedeutung. Kain bedeutet Lanze und Abel Vergänglichkeit. Eva erkennt in der Geburt ihres Erstgeborenen die Erschaffung des Menschen. In der zweiten Geburt sieht sie die Vergänglichkeit des Menschen.
In dieser Familie wird Gott gelobt und ihm gedankt. Die Kinder wachsen damit selbstverständlich auf. Kain ist Ackerbauer und Abel Hirte. Jeder trägt anders zum Leben bei. Jeder hat eine eigene Lebensweise. Ihnen ist es aber wichtig, für den Ertrag zu danken. Sie bringen Gott ein Opfer dar. Dies scheint einzeln und allein zu geschehen. Schon hier ist von dem nicht so guten Verhältnis zueinander zu spüren.
Für uns sehr unverständlich ist, warum Gott das Opfer Abels gefällt und er es annimmt und das von Kain nicht. Die Antwort bleibt offen. Hier können wir nur 2. Mose 33,19b anführen: Gott spricht: „Es liegt in meiner freien Entscheidung, wem ich meine Gnade erweise; es ist allein meine Sache, wem ich mein Erbarmen schenke.“ (GNB) Dass Gott sein Opfer nicht anerkennt, lässt Kain sehr wütend werden. So wütend, dass es ihm ins Gesicht geschrieben steht. Sein Blick wird finster.
In Vers 6 wendet sich Gott Kain zu. Er gibt ihm die Möglichkeit, sich zu erklären. Er gibt ihm die Möglichkeit zur Umkehr. Aber Kain bleibt sprachlos. Seine Wut gärt weiter in ihm. Stattdessen wendet er sich seinem Bruder zu. Seine Wut projiziert sich auf seinen Bruder. Kain erschlägt Abel.
Gott fragt nicht: „Was hast du getan?“, sondern: „Wo ist dein Bruder?“ Abel hatte die Verantwortung. Und er entzieht sich dieser durch eine dreiste Lüge: „Ich weiß es nicht“ und fragt noch nach: „Muss ich auf denn aufpassen?“
Aber Menschen und das Leben gehören nach alttestamentlicher Auffassung Gott. Kain hat Gottes Eigentum getötet. Die Strafe Gottes sieht den Ausschluss aus der Familie vor. Kain wird heimatlos. Die Eltern verlieren an diesem Tag beide Söhne. Kain sieht, dass er von nun an ein Leben ohne die Familie und ohne Gottes Obhut führen muss. Aber Gott lässt es nicht so enden. Er stellt Kains Leben unter seinen Schutz. Auch dieses Leben gehört Gott. Das Land Nod ist nicht bekannt. Übersetzt heißt es: Das Land der Ruhelosigkeit und ist somit wohl eher symbolisch gemeint.
Warum sieht Gott das Opfer von Kain nicht so anerkennend an, wie das von Abel? Das ist die Frage, die sich mir immer wieder stellt, wenn ich diesen Text lese. Aber der Text gibt keine Antwort darauf. Vielleicht ist das auch nicht die wichtigste Frage für diesen Text.
Warum reagiert Kain nicht auf Gottes Frage? Warum versöhnt er sich nicht mit Gott, sondern geht auf seinen Bruder los? Neid ist etwas, was uns innerlich auffrisst. Deshalb heißt es auch im letzten Gebot: Du sollst nicht neidisch sein. Neid hat Auswirkungen auf mich und den anderen. Ich kann Menschen nicht mehr vorbehaltlos begegnen, auf die ich neidisch bin. So etwas vergiftet die Atmosphäre. Letztendlich bin ich ja nicht nur auf den Menschen neidisch, sondern ärgere mich über den Schöpfer, weil ich solche Fähigkeiten oder solch einen Besitz nicht habe. Es stört also auch mein Verhältnis zu Gott.
Ich möchte immer wieder neu lernen, dass Gott souverän ist und ich nicht zu entscheiden habe, was gerecht ist.
Kinder haben ein sehr starkes Empfinden darüber, was gerecht ist und was nicht. Sie können sich mit Kain identifizieren, weil sie es ungerecht empfinden, dass Gott sein Opfer nicht anerkennt. Oft hört man den Satz: „Das ist ja ungerecht“. Schon wenn ein älteres Geschwisterkind länger aufbleiben darf oder allein irgendwohin gehen darf, meldet sich der Gerechtigkeitssinn der Kleineren. Aus ihrer Sicht ist das normal, weil sie merken, der Andere darf etwas, was ich nicht darf.
Hier ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass Gott Gott ist und nicht irgendein Mensch. Gott entscheidet was gerecht ist und nicht der Mensch. So wie Eltern besser überblicken können, welche Auswirkungen das Tun der Kinder haben, so kann Gott alles Menschliche besser überblicken.
Auch Kinder, die schon lange in die Jungschar kommen oder schon viel vom Elternhaus von Gott gehört haben, empfinden an dieser Stelle eine Ungerechtigkeit. Das können wir auch nur bedingt auflösen. Der Blickpunkt sollte auf den Neid gerichtet werden. Es passiert auch öfter, dass Kinder neidisch sind und dann nicht vernünftig handeln oder denken können, weil der Neid größer ist. Hier ist es wichtig, den Kindern deutlich zu machen, dass Neid zuerst ihnen schadet und nicht dem anderen, auf den sie neidisch sind. Auch hier ist es sinnvoll den Blick auf Gott zu lenken. Der Neid kann auch eine schon bestehende Beziehung zu Gott kaputt machen.
In der Startphase der Gruppenstunde, wenn die Kinder ankommen, wird ein Kind besonders bevorzugt behandelt.
Die anderen Kinder werden „normal“ begrüßt.
Im Gespräch klären wir miteinander, was alle empfunden haben. Wie hat sich das „bevorzugte“ Kind gefühlt wie die anderen? Und warum?
Es werden verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt aus denen die Kinder etwas basteln können. Solche Materialien können zum Beispiel sein: Papier, Papprollen von Klopapier, Moosgummi, Wäscheklammern, Holz- und Plastikstücke, Kleber und Stifte. Sie dürfen sich selbst etwas ausdenken und ganz viel ausprobieren und coole, kreative Kunstwerke gestalten. Sie dürfen nach Lust und Laune basteln oder malen. Anschließend sollen sie ihr Kunstwerk jemanden verschenken, sodass jeder wieder etwas hat.
Im Gespräch klären wir, wann es uns leichtfällt, etwas zu verschenken oder dankbar zu sein und wann nicht.
Die Geschichte wird erzählt und einige Gegenstände verdeutlichen das Gesagte: ein (Plüsch)tier, Gemüse, mehrere Steine (Altar), Stock (mit dem Kain Abel erschlägt)
Adam und Eva sind nun nicht mehr im Garten Eden, im Paradies. Sie wurden als Strafe hinausgeworfen. Sie arbeiten hart, um leben zu können. Eva wird schwanger und bekommt einen Sohn. Das hatte Gott ihr versprochen. Eva nennt ihn Kain. Sie freut sich sehr, dass ihre Familie wächst und sie bekommt noch einen zweiten Sohn, den sie Abel nennt.
Die beiden wachsen gemeinsam auf und werden erwachsen. Sie sind sehr unterschiedlich. Kain wird Landwirt. Er arbeitet gern mit Pflanzen. Abel wird Hirte. Er ist gern im Wald und in der Gegend unterwegs. Beide müssen hart arbeiten, damit sie genug zum Leben haben. Sie leben halt nicht mehr im Paradies. Aber die beiden lernen, Gott dankbar zu sein. Dankbar für den Jagderfolg, den Abel hat und dankbar für das Gemüse und das Obst, das auf den Feldern wächst, für das Kain zuständig ist. Gott sorgt für Sonne und Regen, dafür sind sie dankbar. Die Menschen können Gott nicht mehr sehen, aber sie bemühen sich, so zu leben, wie Gott es möchte. Wenn sie das Gemüse und Obst geerntet haben, nehmen sie Teile davon und bringen sie für Gott als Opfer. Kain nimmt von seiner Ernte und legt es auf einen Steintisch, Altar genannt, und verbrennt es, damit der Rauch zu Gott aufsteigt und sieht, wie dankbar er ist. Genauso macht es Abel, wenn er Wild erlegt hat oder in seiner Herde Tiere geboren wurden.
So kommt es, dass die Beiden an einem Tag Gott danken wollen. Beide bauen einen Altar. Aber sie danken nicht zusammen. Jeder für sich dankt Gott für das Essen, das Gott sie versorgt und sich um sie kümmert. Kain nimmt von seiner Ernte und bringt ein Opfer dar. Abel nimmt auch von seinem erlegten Wild und bringt es auf dem Altar für Gott dar. Beide geben etwas von ihrer „Ernte“ und trotzdem ist irgendetwas anders zwischen den beiden Brüdern. Kain hat von seiner Ernte ein Gemüse genommen für Gott. Abel aber hat das beste Lamm genommen, was in seiner Herde geboren war. Als beide Rauchopfer dargebracht sind, reagieren Kain und Abel völlig unterschiedlich.
Gott sieht ihre Opfer. Er sieht, dass sie sich Mühe geben, dass sie ihm danken wollen. Aber er bewertet es sehr unterschiedlich. Gott nimmt nur Abels Opfer an. Warum, wissen wir nicht.
Kain wird wütend. Er sieht auf den Boden, kann nicht mehr hochsehen. Er ärgert sich, dass Gott Abel mehr liebt als ihn. Aber das stimmt gar nicht. Gott liebt beide, Kain und Abel, er reagiert hier nur unterschiedlich auf ihre Opfer, auch wenn wir nicht wissen warum.
Gott sieht Kain. Er sieht seinen Neid, seine Wut auf Abel und spricht ihn darauf an: „Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden?“
Gott gibt Kain eine Hilfestellung. Er weiß, dass er nichts Gutes im Sinn hat. Gott sagt: „Kain, wenn du mein Freund bist und es ernst mit mir meinst, dann kannst du mich doch auch anschauen. Wenn du nicht mein Freund bist, dann schaust du weiter wütend auf den Boden und lässt dich von den bösen Gedanken treiben, die in dir sind.“
Kain hat die Chance zur Umkehr. Aber er nutzt sie nicht. Er denkt nicht nach. Er ist so wütend auf Gott und seinen Bruder. Er antwortet Gott nicht, sondern sucht seinen Bruder und will mit ihm aufs Feld gehen. Auf dem Feld erschlägt Kain seinen älteren Bruder Abel. Gott spricht wieder mit Kain: „Wo ist dein Bruder Abel?“
Kain lügt Gott an: „Woher soll ich wissen, wo mein Bruder ist? Muss ich auf meinen älteren Bruder aufpassen?“ Gott antwortet: „Kain, was hast du getan? Du kannst deine Tat nicht vertuschen. Weil du deinen Bruder auf dem Feld umgebracht hast, musst du den fruchtbaren Acker verlassen. Ich werde dafür sorgen, dass auf dem Feld, auf dem du arbeitest nichts mehr wächst. Du wirst als Heimatloser herumwandern.“
Kain merkt erst jetzt, was er getan hat und welche Auswirkungen sein Tun für ihn hat. „Gott, das überlebe ich nicht. Ich bin ganz allein. Ich habe keine Familie mehr. Wenn ich allein bin, kann mich jeder einfach überfallen und umbringen. Gott antwortete: „Nein, umbringen soll dich keiner, dafür sorge ich. Du stehst unter meinem Schutz, aber in meiner Nähe kannst du jetzt nicht mehr sein.“
So ging Kain von zu Hause und von Gott weg, in ein anderes Land.
Als Grundlage nimmt man die Erzählung von der Idee Erzählen mit Gegenständen oder den Text aus einer Kinderbibel. Die Erzählung wird aber noch mit Bildern illustriert. Dazu werden die Bilder an der entsprechenden Stelle in die Mitte gelegt oder gut sichtbar aufgehängt.
Die Bilder zur Geschichte werden an die Kinder verteilt und sie haben die Aufgabe, die Bilder in die richtige Reihenfolge zu bringen und dabei die Geschichte zu erzählen. Folgende Bilder werden verwendet: Familie, Landwirt, Hirte, Altar, Gemüse, Lamm, Gott als Auge im Dreieck, wütender Mensch, Grabstein, einzelner Mensch gegenüber einer Gruppe.
Wir sprechen mit den Kindern über das Thema Neid
Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. 1. Johannes 4,9 (Luther17)
Jeder erhält ein Herz und einen Teil des Merkverses. Er schreibt diesen Teil auf das Herz. Dann legen wir alle Herzen nebeneinander und lesen den Vers.
In der Mitte liegen Blumen (oder Teelichter) und Steine. Jedes Kind kann einen Stein unter ein Kreuz legen für das was doof ist, was ihnen leidtut, wo sie einen Fehler gemacht haben. Sie können eine Blume oder ein Teelicht unter das Kreuz legen für das, was sie froh macht, wofür sie dankbar sind. Wer will, kann auch sagen, wofür das Zeichen ist, das sie unter das Kreuz legen.
Es werden Kleingruppen mit 3-4 Kindern gebildet. Jede Gruppe bekommt eine Situation aufgeschrieben, die sie spielerisch darstellen sollen:
Die Situationen werden vorgespielt und wir kommen mit den Kindern ins Gespräch. Wie können wir solche Dinge lösen ohne immer neidisch zu sein?
Jedes Kind faltet sich ein Papierschiffchen. Diese Schiffe werden in einer Wanne schwimmen gelassen. Nun erhält jeder eine gleiche Anzahl Erbsen und darf sie in die Schiffe der anderen werfen. Gewonnen hat das Schiff, welches am längsten auf dem Wasser schwimmt. Sind wir neidisch, wenn das Schiff des Anderen länger schwimmt als mein eigenes.
Wir wandeln die Buchstaben teilweise in Zahlen um, sodass die Kinder nachzählen müssen, welches Wort fehlt. Bei jüngeren Kindern kann man eine Tabelle mit der Lösung dazugeben.
„Darin ist erschienen die _ _ _ _ _ (12,9,5,2,5) _ _ _ _ _ _ (7,15,20,20,5,19) unter _ _ _ (21,14,19), dass Gott seinen eingebornen
_ _ _ _ (19,15,8,14) gesandt hat in die Welt, damit _ _ _ (23,9,18) durch ihn _ _ _ _ _ (12,5,2,5,14) sollen.“ 1. Johannes 4,9
A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 25 |
Ein Kind bekommt einen Begriff gezeigt und es hat die Aufgabe, ihn zu malen. Die anderen Kinder müssen raten, um welchen Begriff es sich handelt. Es sollen Begriffe sein, die die Hobbys und Talente von unterschiedlichen Menschen darstellen, zum Beispiel Flöte spielen, Turnen oder Einrad fahren.
Die Kinder dürfen das vorführen, was sie gut können, zum Beispiel ein Instrument spielen, mit dem Fußball jonglieren, Witze erzählen. Jeder Beitrag wird beklatscht. Wir brauchen nicht neidisch auf das zu schauen, was der andere kann, sondern können uns über seine Fähigkeiten freuen.
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den Themen Schöpfung und Urgeschichte aus JUMAT 4/17 und 1/18. Es werden Texte aus 1.Mose 1-11 bearbeitet. Die Reihe beginnt mit dem Schöpfungsbericht und dem Sündenfall. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sintfluterzählung. Den Abschluss bildet der Bericht über dne Turmbau von Babel.
Sie beginnt mit der Berufung und endet mit drei Einheiten aus der Passionsgeschichte. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen Familienimpuls zum Thema Schöpfung, damit die Kinder auch zu Hause in ihrer Familie über das Thema ins Gespräch kommen können.
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