Der geheimnisvolle Raum – Weihnachtsactionbound

Worum geht´s?
Es handelt sich um eine weihnachtliche Schnitzeljagd durch den Ort, die mit der App Actionbound gespielt werden kann. Nachdem der Start-QR-Code (z.B. in einem Schaukasten) mit der kostenlosen App gescannt wurde, beginnt die Suche mit dem nebenstehenden Text. Anschließend wird man von der App via GPS an fünf Orte geführt. Dabei handelt es sich um Schaufenster, in denen jeweils eine andere Krippenfigur versteckt ist. Diese muss zunächst entdeckt und ihr Standort genannt werden. Danach erhält der Spieler ein Rätsel gestellt, das gelöst werden muss, um weiterzukommen. Nachdem der Spieler den fünften Ort erfolgreich absolviert hat, erfährt er, wo sich der Geheimnisvoller Raum befindet. Dieser kann nur betreten werden, wenn ein Zahlenschloss geöffnet wird. Die richtige Zahlenkombination folgt aus
den jeweiligen Rätseln. Am Ziel findet der Spieler den Stall von Bethlehem. Im Stall befindet sich die Krippe mit einer persönlichen Grußkarte der Gemeinde, die mitgenommen werden darf. Außerdem kann der Spieler im ausliegende „Besucherbuch“ einen Gruß dalassen und ein Zielfoto mit der App abschicken.

Zeitraum und Dauer
Ein guter Zeitraum um den Bound zum Spielen freizuschalten ist die Weihnachtszeit vom 24. Dezember bis zum 6. Januar. Je nachdem, wie weit die jeweiligen Orte voneinander entfernt liegen, beträgt die
Spielzeit für eine Gruppe ca. 1-2 Stunden.

Zielgruppe
Der Bound ist vor allem für Familien konzipiert. Die Rätsel, die die Krippenfiguren stellen, sind teilweise recht kniffelig und damit auch für Jugendliche und Erwachsene interessant. Das suchen der Figuren im Schaufenster dagegen ist für Kinder jeder Altersspanne eine nette Beschäftigung.

Kosten
Actionbound lässt sich die Nutzung der App für nicht private Zwecke bezahlen. Dabei bezahlt nur
der Boundersteller und nicht der Spieler. Die Preise hängen davon ab, wie viele Boundspieler man
zulassen möchte. Für 100 Boundspieler (in diesem Fall 100 Gruppen) bezahlt man beispielsweise ca.
105€. Auf Nachfrage erhält man von Actionbound als Kirchengemeinde möglicherweise auch ein
etwas vergünstigtes Angebot. Weitere Kosten fallen ggf. für das Material (siehe unten), die Grußkarten zum Mitnehmen (z.B. Marburger Medien oder selbst gebastelt) und den Flyer Druck (ca.30€)
an. Gegebenenfalls können die Ladenbesitzer, in deren Schaufenstern die QR-Codes platziert
werden, jeweils einen kleinen Betrag spenden.

Aufwand für die Umsetzung
Da der Bound bereits fertig erstellt ist und in weiten Teilen einfach übernommen werden kann, hält
sich der Aufwand in Grenzen. Folgende Dinge müssen zuvor noch organisiert werden:
➢ Fünf Geschäfte finden, die ein Schaufenster haben und bereit sind es zur Verfügung zu
stellen. Dort musst dann jeweils ein QR-Code von innen an die Scheibe geklebt und eine
Krippenfigur in der Auslage versteckt werden.
➢ Einen geeigneten „Geheimnisvollen Raum“ finden (Scheune, Kammer, Garage), der
möglichst mit einem Zahlenschloss verschlossen und in dem Zeitraum öffentlich zugänglich
gemacht werden kann.
➢ Einige einfache Anpassungen am Bound vornehmen (online auf https://actionbound.com/).
➢ Die Materialien organisieren und platzieren.
➢ Den Bound bewerben.

Benötigte Materialien
Folgende Materialien werden für die Umsetzung benötigt.
➢ Einen Satz kleine Krippenfiguren (Hirte, Sterndeuter, Josef, Maria, Engel)
➢ Eine große Holzkrippe mit Stroh für den geheimnisvollen Raum
➢ Ein Zahlenschloss mit drei Ziffern
➢ Ein kleines Büchlein als Besucherbuch
➢ Einen Drucker um die QR-Codes auszudrucken
➢ 4 kleine Holzsterne (es gehen aber auch Papiersterne)
➢ Eine nicht zu hochwertige Bibel, die öffentlich ausgelegt werden kann
➢ Einen Account bei Actionbound (kann einfach und kostenlos angelegt werden)
➔ https://actionbound.com/

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in vier Lektionen um die Geschichte von Ruth:

Lektion 1 Ruth 1 Gretchenfrage

Lektion 2 Ruth 2 Vergelt’s Gott

Lektion 3 Ruth 3 Der Erlöser

Lektion 4 Ruth 4 Eine Liebesgeschichte mit Happy End

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Unsere Lebensentscheidungen prägen unsere Zukunft. Deshalb ist es gut, sie in Absprache mit Gott zu treffen, der den besten Weg für uns kennt.

Checker

Der Glaube an Gott beinhaltet, dass unser Leben Sinn und Ziel hat. Ein Sinn ist, dass wir mit Gott eine Segensspur hinterlassen.

Der Text an sich

Vers 1:

Das Tor war nicht nur ein Durchgang durch die Stadtmauer, der Zugang zur Stadt. Es war der Marktplatz, der Ort für öffentliche Bürgerversammlungen und für Gerichtsverhandlungen. Boas kennt die Gewohnheiten der Menschen der Stadt und weiß, dass sein Verwandter, der andere Löser, durch dieses Tor gehen wird.

„Der ‚Löser‘ sorgt dafür, dass ein in Not geratenes Familienmitglied Hilfe bekommt.“ (Erklärung aus Basisbibel; siehe dazu 3. Mose 25. und Rut 4,9+10) Wie oben erwähnt, gehörte die Ehefrau zum Eigentum des Mannes. Deshalb zählte zur Lösung auch die Verpflichtung der „Levirats- oder Schwagerehe“. Das heißt, dass ein Mann verpflichtet war, die kinderlos gebliebene Witwe seines gestorbenen Bruders oder nahen Verwandten selbst zu heiraten oder für einen geeigneten Mann zu sorgen (siehe 4,10).

Vers 2-6:

Boas möchte, dass alles seinen richtigen Weg geht. Obwohl er ein starkes Interesse an Rut hat, bietet er dem anderen Löser zunächst den Anteil am Feld an. Erst als der den Anteil der Noomi abkaufen will, spricht Boas Rut an, die der dann noch dazu übernehmen müsste. Das übersteigt die Möglichkeiten des anderen Lösers und so ist der Weg für Boas frei. Auf diese Weise ebnet er den Weg für die Heirat mit Rut und keiner kann später neidisch sein.

Vers 11:

Die Wünsche der Zeugen am Tor klingen überwältigend. Sie werden jedoch von der Wirklichkeit übertroffen: In Vers 22 steht, dass Rut die Großmutter vom späteren König David sein wird. In diese Königslinie hinein wird Jesus, der Messias, geboren werden.

Vers 12+18-22:

Die Geschichte rund um Boas‘ Vorfahr Perez ist selbst äußerst spannend. Siehe 1. Mose 38. Auch die Mutter von Boas, Rahab, hat eine interessante Vorgeschichte. Siehe Josua 2,1-24; 6,22-24.

Diese Ahnentafel ist auch in Matthäus 1,1-16 aufgeschrieben. Dort wird die Linie weitergeführt über David bis Jesus. Hinter der Aufzählung von Menschen verbergen sich viele spannende Geschichten.

Der Text für mich

Die Geschichte der Rut ist Teil der großen Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk und den Menschen überhaupt. Wenn man die Stammbäume der wichtigen Personen der Bibel liest, entdeckt man, dass Gott seine Geschichte keineswegs nur mit Menschen mit lupenreiner Vergangenheit schreibt. Rahab und Rut sind nur zwei bekannte Beispiele, die im Stammbaum des Josef, also des irdischen Vaters Jesu, vorkommen. Rahab und Ruth sind Beispiele dafür, dass Gott gerade Menschen mit zweifelhafter Herkunft als seine Kinder in sein Volk aufnimmt. Beide haben sich, von fremden Religionen kommend, Jahwe, dem Gott Israels, zugewandt, sich ihm anvertraut. Das waren die wichtigsten Entscheidungen ihres Lebens. Durch Ruts Hinwendung zu Gott (siehe 1,16) fließt die Hilfe Gottes durch Boas in die scheinbar hoffnungslose Lage von Noomi und Rut. Die Heirat Ruts mit Boas stellt sie gemeinsam mit Noomi wieder in den Schutzraum einer Familie. Noomi, die sich in 3,21 als bitter und leer bezeichnet, bekommt neuen Mut. Das Kind auf ihrem Schoß bedeutet für sie Zukunft.

Vers 14:

Die Frauen wissen, dass dieser gute Ausgang der Geschichte von Gott kommt. Deshalb rühmen sie ihn und nicht den Einfallsreichtum der Noomi. Sie hat zwar diese Liebesgeschichte eingefädelt, aber Gott hat sie vorbereitet und gelingen lassen, also gesegnet.

Der Text für dich

Starter

Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, aber in Gottes Augen ist dein Leben wichtig. Er braucht dich und dein Leben für die Zukunft seiner Menschen. Jedem hat er in dem großen Puzzle einen ganz bestimmten Platz, eine ganz besondere Aufgabe, zugeteilt. Mag dein Leben noch so klein und unbedeutend erscheinen – in Gottes Augen ist es wichtig. Deshalb ist es gut, dieses Leben mit Gott zu leben, damit man auch das tun kann, wozu er uns befähigt hat. Rut wurde durch ihre Entscheidung aus Rut 1,16 zur Vorfahrin vom großen König David und später sogar von Josef, dem Menschenvater von Jesus. Ihre kleine Liebesgeschichte mit Boas wurde zum wichtigen Kettenglied in der Ahnenreihe wichtiger Menschen.

Checker

Du fragst dich, was eine alte kitschige Liebesgeschichte mit deinem Leben zu tun haben soll. Sie ist ein Beispiel dafür, dass jedes Leben wichtig ist. Und wenn es gemeinsam mit Gott gelebt wird, erfüllt es den Sinn, den Gott ihm gegeben hat. Ruts Leben hat eine Segensspur hinterlassen. Sie wurde die Stammmutter der Ahnenreihe bis hin zu Jesus. Sie brachte mit ihrem Leben das ein, was dazu nötig war. Das gilt auch für dein Leben. Du gibst mit deinem Leben den Segen Gottes weiter in die Zukunft. Gott hat auch einen Auftrag für dein Leben. Am besten ist es deshalb, wenn du das Leben unter seiner Führung, geborgen unter seinen schützenden Flügeln, lebst.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Der Erzähltisch aus Lektion 1, 2 und 3 wird weiter ausgebaut:

Rund um die Stadt Bethlehem wird eine Mauer gebaut. Dafür kann man echte Steine, Holzklötze, Plastikbausteine verwenden. An einer Stelle wird ein Torbogen gebaut. Rund um den Torbogen wird eine Art Marktplatz angelegt mit Sitzgruppen, Bäumen. Das Haus der Noomi und Rut wird mit Blumen geschmückt.

Zusätzliche Figuren werden aus Knete hergestellt. (siehe Kreatives Lektion 1)

Figuren: 10 Zeugen, der andere Löser

Etwas außerhalb von Bethlehem wird ein Stall aufgebaut: die Weihnachtskrippe mit Maria, Josef und dem Jesuskind in der Krippe.

Idee 2

Die Gruppe bekommt in der Woche vorher die Aufgabe, die Eltern nach deren Liebesgeschichte zu fragen. Hier können sie diese nun erzählen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Josef erzählt Maria von seinen Vorfahren

Auf dem Erzähltisch sind zunächst Boas, der andere Löser und die 10 Zeugen versammelt.

Zur Herstellung der Knete für die Figuren siehe Ende des Artikels.

Rut und Noomi kommen später dazu.

Der erzählende Mitarbeiter nimmt Josef in die eine, Maria in die andere Hand und bewegt sie, wenn sie etwas sagen.

Josef: Meine liebe Maria. Nach dieser aufregenden Nacht ist endlich Ruhe eingekehrt. Die Hirten sind wieder gegangen. Unser Kind ist ja etwas ganz Besonderes. Die Engel sind sogar vom Himmel gekommen, um den Hirten von ihm zu erzählen. Weißt du noch, was sie uns erzählt haben?

Maria: Sie haben erzählt, dass ein Engel vom Himmel gekommen sei, und der hat gesagt: „Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr!“ Und dieser Retter wird dieser kleine Junge sein.

Josef: Retter, Erlöser, Befreier… das klingt so gut. Weißt du eigentlich, dass wir einen anderen Erlöser unter unseren Vorfahren haben?

Maria: Echt? Wen denn?

Josef: Einer unserer Vorfahren war auch ein Erlöser. Er hat vor langer Zeit dafür gesorgt, dass seine verwitwete Verwandte, die Noomi, und deren Schwiegertochter Rut aus bitterer Not erlöst wurden.

Maria: Was war da passiert?

Josef: Pass auf. Wir haben jetzt ja viel Zeit. Ich erzähle dir die Geschichte:

(hier kann die Geschichte der Rut von Beginn an gemeinsam noch einmal zusammengetragen werden.)

Zwei Frauen, Noomi und Rut, waren durch viele Schicksalsschläge Witwen geworden und dadurch in bittere Armut geraten. Sie hatten keine Männer mehr und auch keine Kinder, die später für sie sorgen könnten. Um aus der Not herauszukommen, wollte Noomi letztes Eigentum verkaufen. Ein Gesetz von Gott schreibt vor, dass ein Verwandter das kaufen soll. Dieser Verwandte ist dann der Löser, weil er sie aus der Not erlöst.

Maria: Ich verstehe.

Josef: Der Löser hieß damals Boas. Er war sich seiner Verantwortung als naher Verwandter bewusst. Und ich glaube, er war ganz schön in Rut verliebt. Aber zuerst musste er vor Zeugen klären, dass nicht ein noch näherer Verwandter als Löser auftrat und das Eigentum kaufen wollte. Fast hätte der es auch gemacht. Aber als er dann hörte, dass er nicht nur ein Feld kaufen, sondern auch noch Rut, die junge Witwe, heiraten sollte, wollte er das dann lieber nicht. So hat dann Boas die Rut geheiratet.
Das alles ist auf dem Gerichtsplatz am Tor zu Bethlehem passiert. Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir gestern da hindurch in die Stadt gekommen sind?

Maria: Und diese Rut hat dann einen Sohn bekommen, der hat dann wieder einen Sohn bekommen, und der hat dann wieder einen Sohn bekommen ….

Josef: Und das war unser früherer König David.

Maria: Und der hat auch einen Sohn bekommen, der hat wieder einen Sohn bekommen … und irgendwann bist du dann geboren, Josef. Du stammst also von diesem Erlöser Boas ab und hast jetzt den neuen Erlöser, Jesus, als dein Kind bekommen. Welch eine Geschichte!

Josef: Das, was Boas getan hat, ist ein kleines Beispiel dafür, was unser Jesus mal tun wird

Hier kann das Lied: „Maria, ahntest du“ gesungen oder angehört werden.

Die andere Idee

In vielen Kinderbibeln ist die ganze Rut-Geschichte kurz zusammengefasst. Ein solcher Text aus einer Kinderbibel wird als Grundlage für eine zusammenfassende Erzählung der Geschichte genommen.

Vorschläge für Kinderbibeln: „Unsere große Kinderbibel“ Brunnenverlag; „Die kleine Kinderbibel“ Brunnenverlag.

Der Text gelebt

Wiederholung

Auf dem Erzähltisch wird die Geschichte der Rut noch einmal nachgespielt.

Gespräch

Liebesgeschichten geschehen millionenfach überall auf der ganzen Welt. Auch eure Eltern haben eine erlebt. Ihr werdet sie wahrscheinlich noch erleben. Das ist nichts Außergewöhnliches. Ein Leben kann so aussehen, dass man halt so lebt und dann stirbt und damit fertig. Es bleibt nichts davon übrig. Es geht verloren. Wie beim Gras auf einer Wiese. Es verwelkt und nichts ist mehr zu sehen.

Die Geschichte von Rut und Boas ist ein Beispiel dafür, wie Gott führt, wie er hilft, wie ein Leben mit ihm aussehen kann: Jedes Leben ist wertvoll. Das Leben eines Menschen, der mit Gott lebt, hat sogar Ewigkeitswert. Davon geht nichts verloren. Es bleibt in Gottes Erinnerung.

Ganz wichtig war, dass sich Rut zu Beginn dem Gott Israels zugewandt hat. Sie hat sich ihm und seiner Führung anvertraut. Sie hat sich Gott zur Verfügung gestellt. So kam ihr Leben hinein in die große Familie Gottes. Sie hat unter dem Segen Gottes gelebt und konnte diesen Segen an andere weitergeben. Ihr Leben hinterließ eine Segensspur.

Merkvers

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16 Basisbibel 2021)

Auf das Plakat wird mit Bleistift in großen breiten Buchstaben der Merkvers aufgeschrieben. Die Buchstaben werden dick mit dem Kleber ausgestrichen. Dann werden die Körner großzügig darauf gestreut und gut festgedrückt. Wenn der Kleber getrocknet ist, kann man die überflüssigen Körner abschütten.

Gebet

Danke, dass wir in deinen Augen wertgeschätzt sind. Du lädst jeden von uns ein, mit dir zu leben, für dich zu leben. Du willst uns führen, tragen, begleiten bei allem, was wir tun. Mit dir hat das Leben einen Sinn und ein Ziel. Erinnere uns bitte immer wieder daran, dass wir unser Leben nach dir und deinem Willen ausrichten, dich fragen, was wir tun sollen, wie wir uns entscheiden sollen. Danke, dass dein Weg für unser Leben ein guter Weg ist, der bis in die Ewigkeit mit dir geht.

Begleite uns bitte mit deinem Segen und lass uns ein Segen für andere sein. Amen.

Kreatives

Als Rut und Boas geheiratet haben, wurden die Mauern des Festsaales bestimmt schön gestaltet.

Girlanden binden aus Naturpflanzen:

Dazu braucht man viele langstielige Gräser und Wiesenblumen, Efeu, weiche Zweige von Büschen. Auch Ähren eignen sich sehr gut. Sie müssen vor der Ernte geschnitten werden. Das darf man aber nur mit dem Einverständnis des entsprechenden Landwirts tun.

Zuerst wird ein Büschel langer Gräser als Grundlage auf einen Tisch gelegt. Nun werden eine Blume von links und eine von rechts um dieses Büschel geschlungen. Jetzt werden das Gräserbüschel und die beiden Blumenstängel zusammengefasst und dann in drei Stränge geteilt. Nun wird daraus ein Zopf geflochten. Zu den Stängeln kommen immer neue Blumen- und Grasstängel und Zweige. Alles wird immer weiter geflochten, die neuen Stängel ersetzen die zu Ende gehenden ersten Stängel.

Diese Girlande kann man unendlich lang flechten. Zum besseren Halt kann auch ein Blumendraht mitgeflochten werden.

Spielerisches

Israelischer Volkstanz: Hawa Nagila

Unter folgendem Link findet man die Musik dazu:

Diesen Tanz gibt es in vielen verschiedenen Versionen. Hier stelle ich eine einfache Version vor:

Alle bilden einen großen Kreis, legen dem Nachbarn links und rechts die Hände um die Schultern, oder fassen sich mindestens an.

Rechter Fuß geht einen Schritte nach rechts – linker Fuß geht vor dem rechten Fuß vorbei einen Schritt nach rechts – rechter Fuß geht wieder einen Schritt nach rechts – linker Fuß geht hinter dem rechten Bein vorbei einen Schritt nach rechts – rechtes Bein einen Schritt nach rechts – linker Fuß kickt nach rechts vorne, stellt sich zurück an seine Ausgansposition – rechter Fuß kickt nach links, stellt sich zurück an seine Ausgangsposition, was auch sofort wieder der erste Schritt dieser Tanzfigur ist. So geht das immer weiter im Kreis herum.

Jeder Schritt wird auf einen Schlag der Tanzmusik ausgeführt. Zuerst wird alles ganz langsam eingeübt, dann das Tempo gesteigert. Dann erst wird es nach der Musik getanzt.

Rätselhaftes

Wer weiß es noch?

  • In welcher Zeit spielte die Geschichte von Noomi und ihrer Familie? (Richterzeit)
  • Vor wie vielen Jahren spielte diese Geschichte? (vor +/- 3000 Jahren)
  • Wie hieß der Ehemann von Noomi? (Elimelech)
  • Wie hießen die Söhne des Ehepaares? (Machlon und Kiljon)
  • Woher kam die Familie ursprünglich? (aus Israel, Juda, Bethlehem)
  • Wohin zog diese Familie? (nach Moab)
  • Warum war die Familie von zu Hause weggezogen? (Wegen einer Hungersnot)
  • Was passierte mit dem Ehemann von Noomi? (Er starb)
  • Wie hießen die Ehefrauen der Söhne? (Orpa und Rut)
  • Was passierte mit den Söhnen von Noomi? (Sie starben)
  • Warum wollte Noomi wieder nach Hause? (die Hungersnot war vorbei)
  • Welche Schwiegertochter ging mit Noomi? (Rut)
  • Welches Glaubensbekenntnis sagte diese Schwiegertochter zu Noomi? (Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.)
  • Wie hieß die Stadt, in der die beiden nun wohnten? (Bethlehem)
  • Welches Getreide sammelte die junge Frau? (Gerste)
  • Wie hieß der Feldbesitzer? (Boas)
  • Wie nannte man früher den Verwandten, der einen aus einer Not befreit? (Löser)
  • Warum hat Gott seinen Sohn auf die Erde geschickt? Nennt den Bibelvers aus Johannes 3,16: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

(T)Extras

Lieder

Ich bin ein Bibelentdecker
Maria, ahntest du (Mary, did you know) (Text und Musik: Marc Lowry, Buddy Greene)
In Gottes Haus sind offene Türen (Hella Heizmann)
Ein jeder kann kommen (Text und Melodie: Winfried Radeke)
Hallo ciao ciao guten Tag moin moin (Text Und Musik: Mike Müllerbauer
Hier ist ein Platz für Große und Kleine (Text und Musik: Ute Rink)
Willkommen, hallo im Vaterhaus (Text und Musik: Daniel Kallauch)

Herstellen von Knete

Zutaten:

Für 1 Portion:

500 Gramm Mehl (Typ 405)              mit

175 Gramm Salz                                 und

2½ EL Zitronensäure Pulver               vermischen

7 EL Sonnenblumenöl                         dazu mischen

500 Milliliter Wasser (kochend!)       mit dem Knethaken nach und nach unterkneten.

Alles gut durchkneten.

Einfärben der Knete:

Die Gesamtmasse in Einzelmengen teilen. In diese jeweils eine Mulde drücken, ein paar Tropfen der gewünschten Lebensmittelfarbe hineinträufeln, gut durchkneten. Dazu Einmalhandschuhe tragen, damit die Hände nicht eingefärbt werden (luftdicht verpackt hält sich die Knete mehrere Wochen formbar). Aus dieser bunten Knete werden nun alle Figuren und anderes geformt.

Hast du in letzter Zeit etwas gesucht? Vielleicht deinen Lieblingspulli? Oder den Hausschlüssel? Eine alte Datei auf dem Computer? Ich bin oft auf der Suche nach irgendwelchen Dingen. Schnell habe ich gedankenlos etwas weggelegt und finde es erst Tage oder Wochen später wieder. Die Freude ist dann groß, wenn ich den vermissten Gegenstand gefunden habe.

Als Kind ging ich einmal meinen Eltern im Urlaub verloren. Sie waren verzweifelt auf der Suche nach mir. Ich war verzweifelt auf der Suche nach ihnen. Dank verschiedener Beobachter des Geschehens ging dieses Ereignis gut aus. Die Freude war groß, als wir uns auf dem österreichischen Polizeirevier wieder trafen …

Menschen sind auf der Suche – manchmal nach Dingen, manchmal nach Personen. Im Redaktionsteam ist uns aufgefallen, dass das bei den weihnachtlichen Zeitzeugen auch so war: Kaiser Augustus „suchte” die korrekte Anzahl seiner Steuerzahler, Maria und Josef suchten eine Unterkunft, die Sterndeuter suchten mit Hilfe eines Sterns das verheißene neugeborene Kind, die Hirten machten sich auf den Weg nach Bethlehem und suchten dort das von den Engeln angekündigte Zeichen.

Weihnachten ist die Geschichte des Suchens und Findens, aber auch des Gesucht- und Gefunden-Werdens. Menschen suchen Gott und Gott (be-)sucht die Menschen. Dort, wo Gott und Menschen sich finden, herrscht eine große Freude, da ist Weihnachten.

Spiele rund um den Futtertrog

Spielidee

Die verschiedenen Spiele können entweder mit allen zusammen in der Großgruppe oder in verschiedenen Gruppen gespielt werden (Gruppen spielen gegeneinander).

Die Spiele im Einzelnen

Wer war alles an der Krippe?

Ein Kind spielt pantomimisch einen Begriff vor. Die anderen raten. Beim nächsten Begriff wird gewechselt.
Als Alternative kann auch gemalt werden. Wenn es schwieriger sein soll, kann man auch mit links (bei Rechtshändern, ansonsten andersherum) oder mit den Füßen malen.
Begriffe: z. B.

  • Hirte
  • Engel
  • Stroh
  • König
  • Maria
  • Josef
  • Esel
  • Ochse
  • Stern
  • etc.

Krippenfiguren stellen

Einem Kind werden die Augen verbunden. Es soll nun das Jesus-Kind in die Krippe legen, Maria und Josef, die Hirten, Schafe, Könige etc. daneben stellen und so die Krippen-Szene
aufbauen.

Krippe selber bauen

Verschiedene Gruppen treten gegeneinander an. Jede Gruppe bekommt Material (was das Materiallager hergibt: Schuhkartons, Papier, Tesa etc.) und gestaltet bzw. bastelt eine Krippe.
Wer hat die schönste Krippe?

Krippe suchen

Ähnlich wie beim „Topfschlagen” hat ein Kind einen Kochlöffel in der Hand und sucht mit verbundenen Augen die Krippe unter einem Topf. Die anderen sagen „heiß” oder „kalt” mit
entsprechenden Abstufungen.

Krippen-Aktivitäten

  1. Windeln wickeln
    Mit Toilettenpapier wird einem Mitspieler eine schöne Windel gewickelt.
  2. Schlafen
    Für Babies ist Schlafen ganz wichtig. Alle Kinder legen sich still hin. Wer sich bewegt oder etwas sagt, scheidet aus. Wer ausgeschieden ist, kann die anderen zum Lachen bringen. Wer sich zuletzt bewegt und nichts gesagt hat, ist der „Schlafkönig”.
  3. Trinken
    Wett-Trinken aus Babyflaschen (falls vorhanden, ansonsten aus einem Glas mit Strohhalm)

Krippenspiel-Improvisation

Ziel ist es, ein improvisiertes Krippenspiel aufzuführen. Hierzu gibt es je nach Alter der Kinder mehrere Möglichkeiten.

  1. Die Weihnachtsgeschichte mit verteilten Rollen
    Die Weihnachtsgeschichte oder ein Krippenspiel auswählen. Die Rollen mit Zetteln auslosen, dann die Geschichte vorlesen. Wer welche Rolle spielt, bleibt geheim, so dass die Über-raschung groß ist, wenn Maria und Josef sich begegnen (können dann auch zwei Mädchen oder zwei Jungen sein). Es werden auch Nebenrollen vergeben wie z. B. Esel, Krippe, Stern, Stadt, Schafherde, Windel … – je nachdem, was in der Geschichte vorkommt.
  2. Krippenspiel selbst erfinden
    Die Gruppe überlegt sich selber ein Krippenspiel, in dem folgende Stichwörter vorkommen: „Ich bin schwanger”, heller Stern, Esel, der kleine Hirte Tom, Laterne. Dazu sucht sich jede Gruppe ein bestimmtes Genre aus bzw. bekommt dieses zugelost wie z. B. Ballett, Western, Komödie, Marionetten-Theater, Action-Film.

Vom Mut in schwierigen Situationen

Zielgedanke

Die Geschichte von Paulus macht uns Mut, auch in schwierigen Situationen an unserem Glauben an Gott festzuhalten.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Manchmal können Christen wegen ihres Glaubens an Jesus Christus in Schwierigkeiten kommen. Sie werden ausgelacht und ausgegrenzt. In vielen Ländern werden Christen sogar mit dem Tod bedroht. Dennoch halten viele an ihrem Glauben fest und erzählen von Jesus weiter.

In dieser Situation ist Paulus. Er wird gefangen genommen. Trotzdem nutzt er die Gelegenheit, von Jesus weiter zu sagen. Auf allen Stationen seiner Gefangenschaft erzählt er von seinem christlichen Glauben, obwohl das sehr gefährlich ist. Den Mut dazu gibt ihm seine enge Verbindung zu Jesus, der ihn selbst dazu beauftragt und darin bestärkt (Apg 22,21).

Die Geschichte von Paulus macht uns Mut, auch in schwierigen Situationen zu unserem Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu stehen. Er gibt uns die nötige Kraft und die nötigen Worte dazu.

Erlebniswelt für Kinder

Für Kinder werden die Anklagepunkte des Paulus schwer nachvollziehbar sein. Sie werden aber sicher begreifen, dass Paulus falsch beschuldigt wurde. Ebenso wird ihnen die bedrohliche Lage für Paulus klar sein, schon aus den bisherigen Geschichten.

Auch Kinder werden manchmal wegen ihres Glaubens angegangen und ausgelacht. Für sie ist es wichtig zu wissen, dass Gott in allen Situationen bei ihnen ist und ihnen den Mut geben kann, zu ihrem christlichen Glauben zu stehen.

Anspiel: Vor der Erzählung findet das Anspiel statt. Dieses findet ihr im Anhang zu dieser Einheit! (5. Rahmengeschichte Teil 1 im Anhang)

Erzählung aus der Sicht des Paulus

Ich war gerade im Tempel, als die Anschuldigungen gerufen wurden. Sofort gab es einen großen Aufruhr. Die Menge packte mich und versuchte, mich zu töten. Gott sei Dank war der Befehlshaber der römischen Soldaten schneller. Als er von dem Aufruhr hörte, rannte er mit seinen Männern zum Tempel und verhinderte, dass sie weiter auf mich einschlugen. Er ließ mich in Ketten legen und wollte natürlich wissen, warum die Menge so aufgebracht war. Das festzustellen war nicht so einfach, denn die Leute riefen durcheinander. So konnte er keine Fakten feststellen. Also sollte ich erst einmal zu den Baracken der Soldaten gebracht werden. Aber auch das war nicht so einfach. Die Menge war so wütend und aggressiv, dass die Soldaten mich tragen mussten, um mich heil dort weg zu bekommen. Andauernd schrien die Menschen: „Beseitigt ihn!” Da bat ich den Kommandant, zu den Leuten reden zu dürfen. Der war ganz überrascht, dass ich Griechisch sprach, denn er hatte mich für einen ägyptischen Revolutionär gehalten. Er erlaubte mir, mich zu verteidigen. Als meine Landsleute hörten, wie ich sie in ihrer Muttersprache Hebräisch ansprach, waren sie erst einmal still. Ich erklärte ihnen, dass ich auch ein strenggläubiger Jude bin, der zuerst auch Christen verfolgt hat. Doch als ich ihnen berichtete, wie mir Jesus erschienen ist und wie er mir später den Auftrag gegeben hat, auch Nichtjuden von ihm zu erzählen, da war es mit der Ruhe vorbei. Da es beim Tempel keine Steine zum Werfen gab, bewarf mich die Menge voller Wut mit Staub, so dass die Soldaten mich eilig zur Baracke brachten.

Dort angekommen, warteten die nächsten Probleme auf mich: Meine Verteidigungsrede hatte ich ja auf Hebräisch gehalten. Das hatte der Hauptmann nicht verstanden; er wusste deshalb immer noch nicht, warum die Menge so aufgebracht war. Er hielt mich für einen Kriminellen, der ihm wohl nicht freiwillig die Wahrheit sagen würde. Deshalb wollte er mich auspeitschen lassen, um den Grund des Aufstandes dann herauszufinden. Die Soldaten griffen schon nach mir, um mich für das Auspeitschen festzubinden. Da fielen mir gerade noch rechtzeitig meine römischen Rechte ein, und ich sagte dem Verantwortlichen: „Dürft ihr einen Römer ohne Gerichtsverhandlung auspeitschen?” Da bekam der Offizier einen Schreck und meldete diese Information dem Kommandanten. Der kam schnell zu mir und vergewisserte sich, dass ich die Wahrheit sagte. Es war nämlich auch nicht rechtmäßig gewesen, mich fesseln zu lassen. Die Soldaten, die mich auspeitschen sollten, zogen sich auch sofort zurück. Am nächsten Tag ließ mir der Kommandant die Ketten abnehmen und ordnete eine Verhandlung mit dem obersten jüdischen Rat an. Er wollte den Grund für den Aufruhr herausfinden.

Die Versammlung fing nicht gut an, obwohl ich die Männer liebevoll mit „Brüder” anredete. Schon nach meinem ersten Satz „Brüder, ich habe immer mit gutem Gewissen vor Gott gelebt!” ließ mich der Hohe Priester schlagen. Da merkte ich, dass eine sachliche Verteidigung und Diskussion nicht möglich sein würde. Es fiel mir plötzlich auf, dass bei den Anklägern Sadduzäer dabei waren, die an keine Auferstehung der Toten glaubten. Ebenso waren da Pharisäer, also Menschen, die an die Auferstehung der Toten glaubte. Das war zumindest kurzfristig die Lösung. Ich rief: „Brüder, ich bin wie meine Vorfahren ein Pharisäer und bin angeklagt, weil ich auf die Auferstehung der Toten hoffe!” Sofort fingen die Männer an miteinander über die Auferstehung zu streiten. Einige waren plötzlich für mich, andere gegen mich. Sie fingen von zwei Seiten an, an mir zu zerren. Das war ganz schön beängstigend. Der Kommandant hatte schon Angst, sie könnten mich in Stücke reißen. Gott sei Dank holte er mich durch die Soldaten aus dem Getümmel und brachte mich in der Festung in Sicherheit. In der Nacht erschien mir Jesus und machte mir Mut.

Am nächsten Nachmittag kam die nächste üble Überraschung. Mein Neffe, der Sohn meiner Schwester, besuchte mich und erzählte mir aufgeregt von einer tödlichen Verschwörung gegen mich. Sofort rief ich einen der wachhabenden Offiziere und bat ihn, den Jungen zum Kommandanten zu bringen. Der war tatsächlich bereit, ihn zu hören und nahm ihn beiseite. Mein Neffe erklärte ihm den Plan der Verschwörer: „Morgen werden dich einige Juden bitten, Paulus noch einmal vor den Jüdischen Hohen Rat zu bringen. Der Vorwand wird sein, dass sie noch genauere Aussagen von ihm haben wollen. Das darfst du auf keinen Fall zu lassen! Mehr als vierzig Mann werden Paulus unterwegs auflauern, um ihn zu töten. Sie haben sogar geschworen, nichts zu essen oder zu trinken, bis sie ihn getötet haben! So sicher sind sie, dass du ihre Bitte erfüllst.” Der Kommandant glaubte dem Jungen und bat ihn, niemandem davon zu erzählen. Wie mir später berichtet wurde, rief er dann zwei seiner Offiziere und befahl: „Haltet 200 Soldaten bereit. Wir werden heute Abend um neun Uhr nach Caesarea aufbrechen. Zusätzlich zu den Soldaten sollt ihr zweihundert Speerwerfer und siebzig Reiter mitnehmen. Stellt Paulus Reitpferde zur Verfügung und bringt ihn sicher zum Statthalter Felix.” Er schrieb auch einen Brief an den Statthalter und teilte ihm mit, dass er eigentlich nichts gefunden habe, was die Todesstrafe oder auch nur eine Verhaftung rechtfertigen würde. Es würde wohl um ein religiöses Gesetz gehen. Da aber ein Mordanschlag gegen mich geplant gewesen war, sollte die Verhandlung in Caesarea stattfinden. Als ich in Caesarea ankam, versprach der Statthalter Felix, sich des Falls anzunehmen. Dann schickte er mich in das Gefängnis im ehemaligen Palast des Herodes.

Fünf Tage später kamen führende Männer aus Jerusalem mit einem Anwalt, der wieder behauptete, ich hätte den Tempel entweiht. Ich wies die Anschuldigungen zurück, bekannte mich aber zum Glauben an Jesus Christus. Zu meiner großen Freude konnte ich Felix und später auch seiner jüdischen Frau Drusilla von Jesus erzählen. Doch Felix zögerte die Entscheidung, was mit mir geschehen sollte, immer wieder hinaus, obwohl er mich mehrmals holen ließ und sich mit mir unterhielt. Bestimmt hätte er mich gegen Bestechungsgeld frei gelassen. Doch ich denke, er ließ mich auch im Gefängnis, um sich bei den Juden beliebt zu machen. Allerdings bekam ich nun größere Freiheiten. Freunde durften mich besuchen und mich mit allem, was ich brauchte, versorgen. Das ging zwei Jahre so. Dann wurde Festus sein Nachfolger. Wieder brachten die führenden Männer in Jerusalem schwerwiegende Anschuldigungen gegen mich vor. Allerdings konnten sie diese nicht beweisen. Leider wollte sich auch Festus bei diesen Männern beliebt machen. Er ging deshalb auf ihre Bitte ein und fragte mich, ob ich bereit wäre, mich einem Gerichtsverfahren in Jerusalem unter seinem Vorsitz zu stellen. Damit wäre ich wieder in der gleichen Situation wie am Anfang gewesen. Wieder wäre ich in Gefahr gewesen, unterwegs überfallen und ermordet zu werden. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich sagte ihm: „Ich habe in keiner Weise Unrecht getan. Wenn ich etwas getan habe, was die Todesstrafe verdient, dann weigere ich mich nicht zu sterben. Bin ich aber unschuldig, dann hast weder du noch irgendjemand sonst das Recht, mich diesen Männern auszuliefern. Ich berufe mich auf den römischen Kaiser! Vor ihm will ich mich verantworten.” Festus beriet sich mit seinen Beratern und antwortete mir: „Also gut! Du hast dich auf den Kaiser berufen, dann sollst du auch zum Kaiser gehen!”

Fortsetzung des Anspiels, siehe Anhang. (5. Rahmengeschichte Teil 2 im Anhang)

Andacht

Bist du Fan einer Fußballmannschaft oder einer Band? Vielleicht hast du sogar ein Trikot/T-Shirt deiner Helden? Voller Stolz trägst du es, um allen zu zeigen, dass du sie toll findest. Bestimmt gibt es auch Leute in deiner Umgebung, die dich deswegen auslachen und dumme Sprüche haben. Manchmal ist es dann gar nicht so einfach, dazu zu stehen. Paulus hatte zwar kein Fan- T-Shirt von Jesus an, aber sein ganzes Leben und Handeln war so, dass jeder erkannte, dass er zu Jesus gehörte. Das hat andere gestört, weil sie nicht an Jesus glaubten. Deshalb haben sie ihn geschlagen und sogar ins Gefängnis gebracht.

Wenn wir zeigen, dass wir zu Jesus gehören, dann sind auch nicht immer alle begeistert. Die Geschichte heute soll uns Mut machen, dass Jesus auch dann bei uns ist, wenn es schwierig ist. Er gibt uns dann Mut und die Worte, die wir anderen sagen sollen. Was auch noch hilft ist, wenn man andere Christen in seiner Nähe hat, die einen unterstützen im Glauben. Paulus hatte auch solche Unterstützer. Also: Auch wenn es mal schwierig ist als Christ: Sei mutig, Jesus ist da, er hilft dir und gibt dir Mut!

Gebet

Lieber Herr Jesus. Wir freuen uns, dass du Paulus immer wieder Mut gegeben hast, von dir zu reden. Bitte gib uns doch auch Mut, wenn wir in schwierige Situationen kommen. Hilf uns, wenn Menschen uns auslachen oder wenn wir wegen unseres Glaubens Probleme bekommen. Amen.

Ideen zur Vertiefung

Zeuge von Jesus sein

Paulus erzählt immer wieder von Jesus. Was wird er wohl erzählt haben? Bringt diese Symbole in die richtige Reihenfolge: Symbol für Gott, Krippe, Kreuz, leeres Grab, Wolke, Herz mit offener Tür (Offb 3,20), Taufe, Offenes Haus.

Wächter, pass auf!

Paulus ist in Gefangenschaft. Dabei wird er gut bewacht, obwohl er gefesselt ist. Auf einem kleinen Gebiet werden einem Spieler die Augen verbunden, er ist der Wächter. Alle anderen Spieler sind Gefangene, die nur mit geschlossenen Beinen insgesamt fünf bis zehn Sprünge machen dürfen. Danach hocken sie nur noch still auf einem Fleck. Der blinde Wächter versucht zu verhindern, dass die Gefangenen fliehen und schlägt die Spieler ab. Der letzte, der noch fliehen kann, wird der neue Wärter.

Wächter und Flüchtlinge

Ein Wächter sitzt gegenüber der Tür an der Rückwand des Raumes mit verbundenen Augen. Nachdem (!) dem Wächter die Augen verbunden wurden, legen sich ein bis zwei Kinder als Gefangene im Abstand von zwei Metern auf den Boden. Der Wächter weiß nicht genau, wo sie liegen. Die Kinder versuchen den Platz zu verlassen und aus dem Raum zu verschwinden. Hört der Wächter, dass die Kinder sich bewegen, so zeigt er auf sie. Kann er sie eindeutig lokalisieren, müssen sie sich wieder hinlegen. Wer schafft es zuerst aus dem Raum? Derjenige ist der nächste Wächter.

Ein Angeklagter sitzt im Gefängnis in Rom. Sein Name: Paulus. Ist er wirklich schuldig? Justinus Maximus, ein junger und ehrgeiziger Strafverteidiger, macht sich auf den Weg in die Zelle. Akte „P” (P wie Paulus) ist sein erster großer Fall. Tag für Tag füllt sich die Akte mit spannenden Informationen über diesen ungewöhnlichen Klienten. Was steckt hinter all den abenteuerlichen Reisegeschichten des Paulus? Und was hat es mit diesem „Glauben an Gott” auf sich?


Justinus ist zunächst skeptisch. Doch je öfter er Paulus besucht, desto mehr wird er mit diesem Gott konfrontiert. Geht es am Ende nur um Argumente für die Freiheit, oder doch um viel mehr?
Mit der neuen Ausgabe des Jungscharleiters möchten wir euch Lust machen, mit den Kindern Paulus zu erleben. Das Heft (inklusive der Beiträge) sprüht vor Ideen für ein Jungscharlager und gibt Impulse zum Weiterdenken für die Freizeitpraxis. Natürlich ist es auch möglich, eine mehrwöchige Paulusreihe in den Jungscharstunden zu machen. Die einzelnen Beiträge sind hier als kreative Grundlage zu verstehen, die ihr beliebig auf eure Gruppenabläufe anpassen könnt.

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