Vierfaches Ackerfeld

Kerngedanke

Gott lädt dich ein, ihm zu vertrauen. Lass dich durch nichts davon abbringen.

Hintergrundinfos

  • Die Menschen sind zu Jesus gekommen, damit er ihnen erzählt, wie Gott sein Volk rettet. Verwundert waren sie sicher von den verwirrenden Worten, wo es so gar nicht um eine Demonstration von Macht und Herrlichkeit ging, sondern mehr darum, wie jemand auf Gottes Wort reagiert.
  • Saat und Ernte, Teil der Schöpfung Gottes, sind schon lange ein Bild dafür gewesen, dass Gott, der Schöpfer, handeln würde, um sein Volk von ihren Sünden zu erlösen und aus der Unterdrückung zu befreien.
  • Am Ufer muss es mucksmäuschenstill gewesen sein. Tatsächlich hatte das Reden von einem Boot aus, nahe am Ufer, die Funktion wie in einem großen Theater.
  • Es war normal, dass der Lehrer saß und die Schüler standen und zuhörten.
  • Dieses Gleichnis gleicht einem Labyrinth bzw. Irrgarten. Oft landet man in der Sackgasse, aber mit dem richtigen Plan in der Hand kann man herausfinden, wo man steht und das Ziel erreichen.
  • Die Aufgabe, das Wort vom Reich Gottes zu hören, bis es ordentlich Wurzeln geschlagen hat, muss mit Sorgfalt und Geduld in Angriff genommen werden. Man versteht es erst richtig, wenn Lebensstil und Botschaft zusammenkommen. Erst dann ist die Verbindung so intensiv, dass sie auch Wiederstände überwinden kann.
  • Das Reich Gottes, wächst in den Herzen und im Leben der Menschen. Stück für Stück.
  • Bei Erreichen des Ziels, werden wir selbst zu Menschen, die Frucht bringen.

Begriffe im Zusammenhang:

Bauer/Sämann: Der Sämann steht für Jesus oder sogar für uns Menschen, die von Gott erzählen und die gute Nachricht weitergeben.

Acker: Der Acker steht für Menschen, die von Jesus/Gott hören.

Getreide: Das ist die Botschaft, die der Mensch hört und aufnimmt oder nicht.

Weg: Der Weg steht für das gar nicht richtig Gehörte. Ins eine Ohr rein und ins andere sofort wieder raus. Eine Veränderung erzielt das Gehörte nicht.

Vögel: Das Böse nimmt das Gehörte dann sofort wieder weg, sodass man keine Chance hat, es zu behalten oder neu aufzunehmen.

Steine: Man ist zwar kurz begeistert, aber diese Begeisterung vergeht so schnell wie sie gekommen ist.

Disteln: Die eigenen Pläne, Vorstellungen, Sorgen und Ängste. Evtl. auch Freunde, Eltern oder Beruf ersticken diese Gedanken schnell wieder ab und sorgen für andere, angeblich wichtigere Dinge im Leben.

Fruchtbaren Boden: Ein Bild für Menschen, die das Gehörte in ihr Leben aufnehmen und danach leben.

Frucht: Das ist die Auswirkung, die ein Leben bringt, wenn der Samen zu wachsen beginnt und immer weiterwächst.

Bezug zur Zielgruppe

Kinder kennen das vermutlich genauso wie wir Erwachsene, dass manches sie erreicht und manches an ihnen vorübergeht, als hätten sie es nie gehört. Es macht sie einfach nicht an. Sie haben kein Bock drauf. Oder jemand anderes sagt etwas viel Spannenderes.
Ebenso haben Kinder ein Verständnis dafür, dass auf der Straße z. B. nichts wachsen kann, weil dort die Fahrzeuge alles niederwalzen.
Wichtig ist, dass für die Kinder kein Aufgabenkatalog stehen bleibt, sondern sie ermutigt werden, Gott zu vertrauen, egal was passiert.

Ideen zur Umsetzung

Startspiel – Pferderennen:

Ein Bewegungsspiel zum miteinander warm werden.
Die Gruppe sitzt im Kreis. Ein Freiwilliger wird dazu bestimmt, die Rennpferde anzuführen. Die restlichen Rennpferde folgen den Bewegungen und Anweisungen:

  • Pferde in der Startbox (mit Füßen übern Boden scharren)
  • Starten bzw. Laufen (Trampeln mit den Füßen)
  • einfache Hürde (einmal hochspringen)
  • Doppelhürde (zweimal hochspringen)
  • schöne Frau links (nach links grinsen)
  • netter Mann rechts (nach rechts grinsen)
  • an der Tribüne vorbei (applaudieren)
  • beim Endspurt (stärker trampeln)
  • und für das Zielfoto (lächeln nach vorn)

Es gibt etliche Möglichkeiten der Variation um das Rennen auszudehnen oder alternativ zu gestalten.

Mini-Workshops

A. Hausfrauenhockey

Dieser Klassiker ist immer beliebt. Zwei Stühle dienen als Tor, die sich etwa 4–5 Meter auseinander befinden. In der Mitte liegt ein Putzlumpen (Scheuertuch), unter jedem Stuhl ein Schrubber (oder nur ein einfacher Besenstiel). Die beiden Mannschaften sitzen sich jeweils auf den Längsseiten des Spielfeldes gegenüber. Jedes Mannschaftsmitglied bekommt eine Nummer. Der Gruppenleiter nennt nun eine Nummer. Daraufhin stürmen diejenigen Spieler auf ihre Stühle los, schnappen sich den Schrubber und versuchen damit, den Putzlumpen in der Mitte ins gegnerische Tor zu befördern.

B. Mini-Kicker

Plenum

1. Sockentheater

2. Lieder

  • Herz mit Ohren
  • Absoluto guto – Mike Müllerbauer (CD: Sei einfach du)
  • Lies die Bibel, bet jeden Tag

3. Kreative Verkündigung

Einstieg

Im Eingangsbereich und auf dem Flur sind Samen verstreut. Alle Kinder und Mitarbeitenden treten achtlos darauf.

Geschichte anschaulich erzählen mit Fragen für die Kinder

(Während die Geschichte erzählt wird, macht ihr genau das auf dem Feld, was gerade berichtet wird)
Als Jesus auf der Erde lebte, setzte er sich eines Tages an das Ufer eines Sees. Sofort kamen ganz viele Leute und wollten hören, was er zu sagen hatte. Und weil es so viele waren, stieg er in ein Boot, fuhr ein kleines Stückchen vom Ufer weg und redete so zu ihnen, damit sie ihn besser hören konnten. Heute erzählte er ihnen eine Geschichte von einem Acker.
Frage an die Kinder: Wisst ihr, was ein Acker ist?
Stellen wir uns vor, das hier wäre so ein Acker in Israel zu der Zeit, als Jesus auf der Erde lebte. Der Boden ist dort sandig und an manchen Stellen total steinig.
(In etwa ¼ der Fläche werden Steine oberflächig vergraben) *
An anderen Stellen wächst Unkraut.
(Das bereitstehende Unkraut wird eingepflanzt) *
Weil der Weg sonst viel länger ist, benutzen manche Menschen das Feld als Abkürzung. So entsteht ein Trampelpfad, mitten durch das Feld hindurch.
(Es wird ein Trampelpfad mitten durch das Feld getreten.) *
Nun kommt der Bauer und sät Getreide aus.
(Das Saatgut wird großzügig über das ganze Feld gestreut.) *
Jetzt schaut mal, wo die Körner hingefallen sind: Einige liegen auf dem Trampelpfad. Andere Körner liegen auf dem steinigen Boden. Wieder andere sind mitten in dem Unkraut. Einige Samen liegen auf dem lockeren und weichen Sandboden.
Frage an die Kinder: Was wird hier in den nächsten Tagen und Wochen passieren? Habt ihr eine Ahnung? Was passiert mit den Körnern auf dem Trampelpfad?
Entweder werden sie zertrampelt, wie wir die Samen
im Flur auch zertrampelt haben, weil wir sie gar nicht bemerken. Oder die Vögel kommen und picken alle Körner weg.
(Mit Händen werden imaginäre Vögel angedeutet, die die Körner vom Weg nehmen) *
Vielleicht regnet es oder der Tau macht die Erde und die Körner feucht.
(Wir begießen das Feld langsam und vorsichtig) *
Frage an die Kinder:  Was passiert jetzt bei den Steinen?
Die Steine halten die Wärme der Sonne besonders gut und so ist auch der Boden gut warm. Das Getreide keimt sehr schnell und wächst super gut. Aber weil die Wurzeln keinen Platz haben, werden die kleinen Pflanzen schon bald vertrocknen.
Frage an die Kinder:  Und bei dem Unkraut?
Hier wird das Unkraut so stark wachsen, dass die kleinen Weizentriebe keine Chance zum Wachsen haben.
Es bleiben also nur noch die Samen, die auf die Fläche mit dem lockeren Boden gefallen sind. Hier hat der Weizen die besten Chancen, zu wachsen und reif zu werden.

* Je nach Gruppe kann man diese Handlungen auch von Kindern übernehmen lassen.

Erklärung aus der Bibel lesen

Die Menschen haben damals nicht verstanden, was Jesus ihnen damit sagen wollte. Deshalb hat er ihnen die Geschichte erklärt und das möchte ich euch kurz vorlesen:

Jesus erklärt das Gleichnis vom Säen auf verschiedenen Böden

(Markus 4,14-20 – wir empfehlen die BasisBibel)

Wir wünschen euch, dass ihr von Gott hört, ihm zu vertrauen, und ihr euch von nichts davon abbringen lasst.

Kleingruppe

1. Gespräch inkl. Fragen

Jedes Kind ist der Reihe nach dran und sagt eine Zahl zwischen 1 und 8. Der Mitarbeiter stellt dann die entsprechende Frage, die mit der Zahl gekennzeichnet ist. Nun dürfen alle diese Frage beantworten.

Fragen:
  1. Was hat Gott dir schon mal gesagt?
  2. Wofür lässt du dich schnell begeistern?
  3. Was hast du dir von der Andacht eben gemerkt?
  4. Wie kann man zu einem fruchtbaren Feld werden?
  5. Was kann man machen, wenn Dornen kommen?
  6. Wann kann etwas gut wachsen?
  7. Wie kann man dich schnell von etwas Wichtigem ablenken?
  8. Wie pflegt man am besten eine Freundschaft?

2. Spiel „Guter Boden“

Je zwei Spieler sollen sich in geringem Abstand voneinander auf einen Sockel stellen, auf dem sie gerade stehen können. Dazu eignen sich Steine, Holzklötze, Baumstümpfe oder auch Bierkisten. Jetzt bekommt das Paar ein Seil, das beide anfassen.
Aufgabe ist es nun, den anderen vom Sockel zu ziehen. Die Spielleitung muss darauf achten, dass beim Herunterpurzeln keine Verletzungsgefahr besteht. Der Gewinner bekommt immer ein Bonbon. Und die nächsten zwei sind dran.
Die Kinder erleben bei diesem Spiel sich von nichts abzulenken und ihren festen Stand möglichst lange zu behalten.

3. Kreatives: Samentüten falten

https://www.youtube.com/watch?v=a1UlsCLuWMg
(ab Minute 3:21)

Wenn nach dem Falten noch Zeit ist, kann die Tüte noch angemalt werden. Am Ende sollte definitiv noch genug Zeit zum Befüllen sein.         

4. Bibellesen und Gebet: Bibel im Schuhkarton

Vorbereitung: Ausreichend viele (Schuh-)kartons oder Tabletts besorgen, zudem Ackerutensilien wie Erde, Samenkörner, Weg, Steine, Gestrüpp. Es sollte in der Nähe einen Ort zum Händewaschen geben.

1. Lest den Bibeltext laut vor.
2. Bildet noch einmal Kleingruppen aus ca. zwei bis drei Personen.
3. Jede Kleingruppe bekommt nun den Auftrag, eine der vier Möglichkeiten des Ackerbaus nachzubauen.
4. Wenn alle Kleingruppen ihre Szene gestaltet haben, werden die Schuhkartons im Raum aufgestellt. Die anderen Gruppen können wie in einer Ausstellung durch den Raum gehen und die Kartons betrachten.
5. Zum Abschluss stellt ihr euch in einen Kreis, fast euch alle an die Hände und betet in der Reihe. Jeder der beten möchte betet laut oder leise. Wer nicht möchte oder fertig ist, drückt mit seiner rechten Hand die Hand seines Nachbars. So weiß er, dass er nun an der Reihe ist.

5. Extra/Spezial: Kresse

Die Kinder sollen etwas einpflanzen, was man dann später essen kann (Schnittlauch, Kresse).

Ideen rund um eine Kinderfreizeit zur biblischen Rut – Geschichte

Sie war noch nie hier. Diese Umgebung ist ihr fremd. Den einzigen Menschen, den sie kennt, ist mit ihr hierher gekommen. Wie wohl die anderen so ticken? Werden sie sie mögen? Wird sie sich alleine fühlen? Was kommt wohl auf sie zu? Und was ist dran an diesem Gott, von dem hier alle reden?

Wenn Kinder mit Mitarbeitenden in eine Freizeit starten, betreten sie Neuland. Nicht jeder kennt jeden. Nicht jeder war schon mal hier. Nicht jeder kennt das typische Freizeitprogramm. Und nicht jeder kennt Gott. Kinder und Mitarbeitende, die solches Neuland betreten, finden in Rut eine “Komplizin”. Sie erleben in 6 biblischen Geschichten, welche Abenteuer Rut in ihrer neuen Heimatstadt Bethehem erlebt: Vom mutigen Aufbruch ins Ungewisse, der lohnenden Treue zu Gott und Menschen, von einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte bis hin zu dem einen Gott, der mit jedem seine eigene Geschichte schreibt.

Diese Freizeitreihe bietet eine kurze Einführung in das Buch Rut, 6 biblische Einheiten mit einer dazu passenden Rahmengeschichte als Anspiel in der heutigen Zeit (Stadtkind verbringt Ferien auf dem Bauernhof), Geschichten, Spiele, eine Interview-Idee und weitere kreative Ideen rund um das Freizeitprogramm, sowie ein weiterer pädagogisch wertvoller Artikel. Die meisten Ideen sind auch sehr gut in der Gruppe als Themenreihe über mehrere Wochen umsetzbar.

Zielgedanke: Unser Handeln soll vom Willen Gottes bestimmt sein. Auch wenn das dann mal nicht so schnell geht oder anders, als wir uns das erhoffen.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Dieser Teil der Geschichte ist für Kinder nicht so einfach zu verstehen. Noomi weiß, dass Boas ein angesehener Mann ist und daher ein guter Ehemann für Rut wäre. Aus diesem Grund geht Rut nachts, wo sie allein mit ihm sein kann, zur Tenne, um Boas für sich zu gewinnen. Boas scheint grundsätzlich nicht abgeneigt zu sein, allerdings ist er ein Ehrenmann und möchte weder sie noch sich selbst in Verruf bringen, in dem sie etwa miteinander schlafen. Außerdem gilt das Gesetz Gottes für Boas. Und danach gibt es einen näheren Verwandten, der Rut zuerst heiraten dürfte. An dieses Gesetzt fühlt sich Boas aus seinem Glauben heraus verpflichtet und hält in dieser Nacht Abstand zu Rut.

Erlebniswelt der Kinder

Situationen, in denen man sich fremd fühlt, kennen Kinder auch. Wenn sie zum Beispiel in eine neue Klasse kommen oder allein auf eine Freizeit fahren. Fragen kommen auf, wie: Werden mich die anderen mögen? Finde ich neue Freunde? Rut möchte letztlich eine Familie haben, ein Ort an dem sie zuhause sein kann und sich wohlfühlt.

Einstieg auf Freizeiten oder Kindertagen: Rahmengeschichte Teil 1 aus Anspiel „Back to the Rut“ (erhältlich bei www.jugendarbeit.online.de)

Erzählung

Noomi, meine Schwiegermutter, ist wirklich eine tolle Frau. Sie möchte unbedingt, dass es mir in Zukunft wieder besser geht und ich eine neue Familie habe, bei der ich zuhause sein kann. Denn jetzt, wo wir beide Witwen sind und ich mit ihr als Ausländerin hier in Israel bin, fühle ich mich schon ein bisschen fremd und auch einsam. Denn außer Noomi habe ich ja niemanden.
Noomi hat mir gesagt, dass Boas ein guter und lieber Mann sei und selbst nicht verheiratet ist. Daher könnte ich ihn heiraten und hätte dann wieder eine Familie und jemandem, der für mich sorgt. Das würde auch mir gefallen! Ich finde Boas ja sehr nett.
Noomi hat sich dafür einen ganz schön ausgeklügelten Plan ausgedacht. Ob der wohl funktioniert? Ich hatte ehrlich gesagt ganz schön Angst, als ich davon hörte. Aber ich muss ja auch an die Zukunft von Noomi denken. Ihr fragt euch ja bestimmt, warum ich mich so schön gemacht und ein frisches Kleid anhabe. Ja, ich war bei Boas. Aber von vorne. Ich erzähl es euch am besten der Reihe nach. Boas ist zurzeit dabei, das geerntete Getreide auf der Tenne zu worfeln, das heißt die Spreu vom Weizen zu trennen. Dazu wirft man mit einer speziellen Schaufel das Getreide in die Luft, der Wind weht dann die leichteren Halme weg und das schwerere Korn fällt direkt herunter. Dadurch trennt man die Spreu, also die Halme, vom Weizen, dem Korn. Abends feiert er mit seinen Arbeitern immer noch ein Fest, bevor er sich auf der Tenne zum Schlafen legt. Dort schläft er, damit von der Ernte nichts wegkommt, weil Diebe es stehlen könnten. Noomis Plan war, dass ich mich nachts, wenn er alleine ist, zu seinen Füßen lege und er mir dann sagen wird, was ich tun soll. Denn er ist der nächste Verwandte von uns, dachte Noomi. Hier in Israel ist es üblich, dass eine Witwe vom nächsten Verwandten gelöst, das heißt geheiratet wird und damit für ihre Zukunft sorgt. Ich hatte allerdings große Angst, denn ich wusste ja nicht wie Boas reagieren würde, da ich doch eine Moabiterin bin und die Israeliten mit uns eigentlich nichts zu tun haben wollen. Andererseits hatte er mich ja auf seinem Acker die Ähren nachlesen lassen bei der Ernte. Ich hoffte natürlich, dass er mich mag. Mit großem Herzklopfen bin ich also gestern bei Nacht zur Tenne und habe ihn beobachtet. Als Boas sich dann endlich hinter einem Kornhaufen schlafen legte, habe ich mich zu seinen Füßen gelegt. Ich weiß nicht mehr wie viel Uhr es war, vielleicht um Mitternacht, da hat er mich dann entdeckt. Ziemlich erschrocken fragte er mich, wer ich denn sei. Da sagte ich ihm, dass ich seine Magd bin und er mein Löser sei. Was er darauf antwortete überraschte mich und machte mir große Sorgen. Zuerst sah alles ganz gut aus. Er segnete mich und gab mir sogar ein Kompliment, dass ich eine schöne und tolle Frau sei, die nicht den jungen Männern nachgelaufen ist, sondern meiner Schwiegermutter immer treu geblieben ist. Zudem sei ich eine tüchtige Frau. Er sagte zu mir, ich brauche keine Angst zu haben und mir keine Sorgen zu machen. Er würde alles tun, was ich mir wünsche. Es würde alles gut werden.
Doch was er dann sagte, machte mich ein bisschen unruhig. Er erklärte mir, dass er gar nicht der nächste Verwandte von mir und Noomi ist, sondern dass es noch jemand anderes gäbe, der vor ihm das Recht bzw. die Pflicht hätte, mich zu heiraten. Aber er versprach mir, sich darum zu kümmern, ich solle die Nacht einfach noch hierbleiben. Ich bin erst spät eingeschlafen und noch vor Tagesanbruch wieder aufgewacht. Boas sagte zu mir: „Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter zurückkehren.“ Er hatte wohl Angst, dass Noomi von mir enttäuscht sein könnte. Boas gab mir 6 Maß Gerste in mein Tuch und half mir, es auf den Rücken zu heben. Als ich zu Noomi zurückkam, wartete sie schon gespannt. Ich habe ihr alles erzählt. Sie war sehr entspannt und meinte: „Warte hier, bis du erfährst wie es ausgeht. Boas wird sich um die Sache kümmern, bis er eine Lösung für dich und mich gefunden hat.“
Warum war sich Noomi da so sicher? Naja, jetzt warte ich einfach mal ab. Was soll ich auch sonst tun?

Rahmengeschichte Teil 2 aus Anspiel „Back to the Rut“

Andachtsimpuls

Der Plan von Noomi und Rut war gut gemeint. Noomi wollte, dass Rut gut versorgt ist und nicht allein als Fremde in Israel leben muss. Rut sollte eine neue Familie mit Boas gründen können. Doch die beiden wollten mit dem Kopf durch die Wand und dabei sogar die Gesetze Gottes nicht ganz so ernst nehmen. Sie waren, wie wir auch oft, einfach zu ungeduldig. Doch Gott hat Ruth und Noomi nicht vergessen. Er selbst möchte für sie sorgen, aber so wie es nach dem jüdischen Gesetz richtig ist. Und so ist er mit Boas und Rut und leitet ihre Wege hin zum Guten. Gott möchte nicht, dass wir selbst nicht nachdenken oder nicht handeln, wir haben einen Verstand bekommen und den sollen wir einsetzen. Aber wir sollen uns immer an dem ausrichten, was gut für uns ist und das sind die Gebote Gottes. Unser Handeln soll vom Willen Gottes bestimmt sein. Auch wenn das mal nicht so schnell geht oder anders, wie wir uns das erhoffen.

Gebet
Herr, danke, dass wir mit dir einen Gott haben, der sich um uns kümmert. Danke, dass wir dir nicht egal sind, sondern dass du es gut mit uns meinst. Manchmal, wenn wir etwas unbedingt wollen, denken wir uns Dinge aus, die nicht immer gut sind und vergessen, zuerst dich zu fragen was du meinst. Und dann geht es manchmal auch schief. Hilf uns dabei, dass wir in unserem Leben mit dir zusammen unterwegs sind und immer dich fragen was gut für uns ist und was du mit uns vorhast. Hilf uns dabei.
Amen.

Ideen zur Vertiefung

Spiele

Vertrauensspiele, zum Beispiel: Sich in der Nacht finden.
Ihr könntet als Rahmengeschichte z. B. fragen: Was wäre passiert, wenn Rut keine Lampe dabeigehabt hätte und Boas auf der Tenne kein Licht anhatte? Dann hätte sie ihn im Dunkeln suchen müssen …

Trau Dich! Rut möchte Boas finden
Alle Kinder bekommen wieder die Augen verbunden und stehen sich in einem Kreis gegenüber. Die Aufgabe ist nun folgende: Jeder muss von seinem Platz auf den Platz auf der genau gegenüberliegenden Seite wechseln. Wichtig: die Kinder dürfen sich dabei nicht berühren. Reden oder Töne sind erlaubt.

Aktionen

Eine Stunde rund um das Thema Getreide:
Brötchen backen. Ihr macht zuerst zusammen mit den Kindern den Teig für die Brötchen. Während der Geschichte und den Spielen lasst ihr den Teig gehen. Im Anschluss formt ihr mit den Kindern die Brötchen und schiebt sie in den Ofen. Anschließend wird zusammen gegessen.

Spiele zur Überbrückung
  • Schätzspiele: Wieviel Weizenkörner sind in einem Glass? Oder die Kinder müssen 2kg Weizenkörner ohne Waage abschätzen, die Gruppe die am nächsten dran ist hat gewonnen.
  • Aktionsspiele: Staffellauf mit einem 10Kg Sack Getreide auf dem Rücken tragen.  
  • Quiz: Rund ums Thema Getreide. Pro richtiger Antwort bekommt man ein Weizenkorn. Die Gruppe die als erstes 5 Weizenkörner hat, ist Sieger.    
  • Weitere Ideen: Selbst Ähren dreschen, trennen, mahlen …  oder Besuch in einer Mühle
Lieder

Hilfe in der Not, Einfach Spitze Nr. 11

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