Was kann ich TUN, um Gott nah zu sein?

1. Vorbemerkungen

Mir wurde schon oft bei meiner Arbeit in Marzahn von atheistischen Teenagern die Frage gestellt, wie man Gott nahe sein kann. Für mich, als langjähriger Christ, eine Selbstverständlichkeit, für sie jedoch eine weit entfernte Vorstellung. Während ich mich mit dieser Frage auseinander setzte, wurde mir bewusst, dass Jesus sich mit genau der gleichen Frage befasste. Er sagte dazu in Matthäus 25,40: „Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

In der von mir geleiteten Teeniekirche sagen wir seitdem: „Ich labere nicht, ich mache!“

Wie kann ich Gott also im Alltag nahe sein? Darum soll es in dieser Bibelausarbeitung gehen.

2. Zielgedanke

Die Teenager nehmen wahr, wie groß die Liebe Jesu für die Menschen am Rande der Gesellschaft ist und wie wir von ihm diese Liebe lernen können. Plötzlich nehmen die Teenager in dem Außenseiter an ihrer Schule, im Bettler oder in der hilflosen Oma ein kleines Stück Jesus wahr.

3. Einführung

Matthäus 25,40: „Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“

Diese Bibelstelle steht im Zusammenhang mit 14 Versen, dieser Abschnitt wird auch gerne „Schafe und Böcke“ genannt. Der Abschnitt kann gerne in Matthäus 25,32-46 nachgelesen werden. Schafe und Böcke wurden früher oft zusammen geweidet, dann aber spätestens beim Scheren der Wolle getrennt.

Der Abschnitt in Matthäus handelt von dem kommenden Gericht, nach der Wiederkunft Jesu. Es wird dabei entschieden, wer in den Himmel kommt und wer nicht. Interessant ist hier zu sehen, dass der Richter die äußeren Taten der Nächstenliebe beurteilt. Klar ist auch, dass allein unsere Werke uns nicht retten, aber es wird deutlich, dass sie ausschlaggebend dafür sind, welche Belohnung einen im Himmel erwartet. Mit diesem Hintergrundwissen ist es hochinteressant, die Worte von Jakobus, dem Bruder von Jesus, zu lesen und zu überdenken – Jakobus 4,17: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.“ Oder auch Jakobus 2,17: „So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.“

Das Interessante ist, dass die Taten der Barmherzigkeit, die hier gefordert werden, keine riesigen, unmöglichen Taten sind, sondern schlichte Gesten, die jeder ausführen kann. In dem folgenden Bibelstudium kann herausgefunden werden, wer dein Nächster / der Geringste ist, dem du Barmherzigkeit zeigen kannst.

4. Methodik für die Gruppe

Die Teenager sollen sich mit dem Text und möglichen Erklärungen zum Text auseinandersetzten, die Geschichte auf die heutige Zeit übertragen und Schlüsse draus ziehen, wie man das Gelernte umsetzten kann. Für die Ausarbeitung können mehrere kleinere Gruppen gebildet werden, welche ihre gewonnenen Erkenntnisse den anderen Gruppen vortragen und ihnen so das Gelernte vermitteln.

4.1 Einstieg

Der Einstieg kann über eine der oben genannten Methoden laufen. Das Ziel ist über verschiedene Fragen ins Gespräch / zum Thema zu kommen. (Wenn möglich, Antworten am Whiteboard notieren)

Mögliche Einstiegsfragen:

Welche Menschen in eurem Umfeld könnten eure Hilfe gebrauchen?

Wem könnt ihr wie helfen?

Wer ist eure Ansicht nach euer Nächster?

Was glaubt ihr, sagt die Bibel dazu, wer euer Nächster ist?

4.2 Hauptteil

Bibelstelle Matthäus 25,40 vorlesen und den Hintergrund erklären. Dann den Teens folgende Aufgabe geben:

Aufgaben an die Teens:

Je nach Setting und Zeit, kann der folgende Abschnitt von einzelnen Gruppen oder eines der folgenden Themen von der ganzen Gruppe gemeinsam bearbeitet werden. Gerne können auch, falls möglich, Kommentare/Internet hinzugezogen werden.

Beschreibe die Geschichte in deinen eigenen Worten, folgende Fragen könnten dir dabei helfen:

Hier die vorgeschlagenen Geschichten:

Lukas 10,25-37 – Barmherziger Samariter

Johannes 4,1-30 – Frau am Samariter-Brunnen

Apostelgeschichte 3,1-11 – Ein Lahmer kann wieder gehen

4.3 Abschluss

Nachdem die einzelnen Gruppen ihre Bibelarbeiten vorgestellt haben, könnte man einen gemeinsamen Lernsatz festlegen, indem man die viele Informationen zusammenfasst, die aus der Bibel gelernt wurden.

Point of Action:

Wir nehmen uns in der nächsten Woche vor, einer Person zu helfen, die uns nichts zurückgeben kann.

Das Kleingruppen-Material beinhaltet:

Hintergrundinfos zum Text, einen Bezug zur Zielgruppe und Ideen zur Gestaltung der Kleingruppenzeit. Die Kleingruppen laufen nach einem Rotationsprinzip. JedeKleingruppe wird von mind. einem Mitarbeitenden begleitet und läuft von Station zu Station. Durch ein Signal vom Zeitwächter wird den Gruppen signalisiert, dass sie zur nächsten Station aufbrechen. Je ein weiterer Mitarbeitender ist bei einer der 5 Stationen, die je 7 Minuten dauern:

•Gespräch inkl. Fragen

•Spiel

•Kreatives

•Bibellesen und Gebet

•Extra/Spezial

Gedanken und Hintergrundinformationen zum Text

In der Bibelgeschichte geraten die Jünger in ihrem Boot, in dem auchJesus ist, in einen heftigen Sturm. Sie haben große Angst und sind verzweifelt, weil sie alleine nichts mehr tun können. Sie gehen mit ihren Ängsten zu Jesus und geben bei ihm zu, dass sie alleine nicht mehr weiter kommen.Ziel ist der Übertrag dieser Geschichte in das Leben der Kids, also dass der Vergleich deutlich wird, dass das Boot das eigene Leben darstellt und der Sturm Probleme und schwierige Zeiten. Sie sollen sich mit den Jüngern identifizieren können und merken, dass sie in ihrem Leben genauso Stürme erleben, wie die Jünger mit ihrem Boot in einen Sturm gekommen sind. In der Bibelgeschichte ist Jesus mit den Jüngern im Boot und die Jünger sind zu Jesus gegangen und haben gesagt, dass siees nicht mehr alleine schaffen. Die Kids sollen erkennen, dass Jesus auch in ihrem „Lebensboot“ist und es einWeg sein kann, auf Jesus zuzugehen, um mit solchen Stürmen/schwierigen Situationen umzugehen. Jesus wartet darauf, dass wir auf ihmzugehen. Damit wir das tun, müssen wir ihm vertrauen und wenn wir mit unseren Ängsten oder in schwierigen Zeiten auf ihn zugehen, wirder uns helfen und uns begleiten. Wichtig ist es, deutlich zu machen, dass Jesus nicht alle Probleme wegschafft und alles wieder gut wird, aber er ist für dich da und hilft dir, mit deinen Ängsten oder schwierigen Situationen umzugehen.

Zielgedanke: Jesus ist in deinem Leben, er wartet darauf, dass du auf ihn zugehst.

Bezug zur Altersgruppe

Im übertragenen Sinne gibt es im Leben eines jeden Menschen Stürme. Stürme im Leben der Kids sind ganz verschieden. Sie reichen von eher kleineren Krisen bis hin zu ganz großen Problemen. Der Abstieg des Lieblingsfußballvereins, der Umzug des besten Freundes oder der besten Freundin, die Trennung der Eltern, der Tod eines Verwandten, eine schlechte Note in der Schuleund noch viele andere Sachen können Stürme, Krisen und Ängste bei Kindern auslösen. Den Kidsfehlt in solchen Situationen meist jemand, der ihnen Halt gibt und an dem sie sich festhalten können. Wichtig ist es, die Ängste der Kinder wahrzunehmenund sie nicht einfach herunterzuspielen, auch wenn ihre Ängste eher klein zu sein scheinen. Ängste sind für sie real existierend und damit Bestandteil von ihnen.

Station 1: Kreatives„Papierboot“

Vorbereitung: Schneidet für alle Kinder die einzelnen Bestanteile vor.

1.Nehmt euch ein Boot und ein Segel.

2.Macht Kleber auf ein Stück vom Holzeisstiel, sodass ihr diesen in die Mitte des Segels kleben könnt (Mast vom Segel).

3.Legt das Segel so auf den Tisch, dass der ganze Holzeisstiel zu sehen ist. Nun macht ihr Kleber auf den unteren Teil des Holzeisstiels und klebt das Boot darauf. Zwischen Segel und Boot sollte eine kleine Lücke sein.

4.Dreht das ganze wieder um, sodass der Holzstiel auf dem Boot zu sehen ist. Klebt nun auf das Stück des Holzeisstiels, welches auf dem Boot klebt, einen weiteren Holzeisstiel, der als Verlängerung dient.

5.Nehmt euch zwei verschiedene Wellen. Klebt Stück 1 (in der PDF-Datei beschriftet) mit einem Klebestift auf einen A4-Tonkarton. Nehmt nun die zweite Welle und knickt links und rechts ca. 1-2cm um und klebt sie an den umgeknickten Streifen auf die bereits festgeklebte Welle fest.

6.Steckt den Holzeisstiel in die entstandene Tasche zwischen den Wellen, sodass ihr das Boot hin und her bewegen könnt.

7.Schreibt auf den A4-Tonkarton über das Boot

-1.-2. Klasse: Jesus wartet!

-3.-4. Klasse: Jesus wartet auf dich!

-5.-6. Klasse: Jesus wartet auf dich und möchte für dich da sein!

Wenn noch Zeit ist, könnt ihr die Kinder noch fragen, was das überhaupt heißt, was sie gerade aufgeschrieben haben. Und wenn ihr mögt, könnt ihr ihnen erzählen, was das für euch bedeutet.

Material: Pappe in verschiedenen Farben(muss nicht wie im Beispiel sein, bis auf das Wasser); Holzeisstiele(pro Bild 2 Stück); Flüssigkleber, Klebestift-Tesafilm; Schere; Vorlagefür die Vorarbeit bei den Wellen.

Station 2: Spezial„Wellenquiz“

In der Geschichte gab es einen schweren Sturm, dieser wird auf einem Whiteboard aufgemalt. Die Aufgabe ist es, Fragen zur Wiederholung der Geschichte zu beantworten. Den Kindern werden also Fragen gestellt und für jede richtig beantwortete Frage, wird ein Element (eine Welle/eine Wolke, etc.) weggewischt, sodass im Idealfall am Ende der Sturm gestillt ist. Das heißt, auf das Whiteboard dürfen insgesamt nur 10 Elemente, zur Darstellung des Sturms gemalt werden (siehe Beispielbild).

Wenn am Ende noch Zeit ist, können die Kinder das „Bild“ mit den 10 Elementen schon für die nächste Gruppe auf das Whiteboard malen.

Fragen:

1.Wohin wollte Jesus mit seinen Jüngern fahren? (zum anderen Ufer)

2.Am Ufer standen _____ Menschen und hörten Jesus zu. (viele)

3.Was fehlte den Jüngern? (Glauben/Vertrauen)

4.An welchem See hat sich die Geschichte ereignet? (Genezareth)

5.Als Jesus den Wind und die Wellen bedrohte, wurde es ganz_____?(still)

6.Wie nannten die Jünger Jesus noch? (Lehrer)

7.Die Jünger hatten _____ als sie Jesus weckten. (Angst)

8.Welches Wetter entwickelte sich auf dem See? (Sturm)

9.Was waren viele Jünger von Beruf? (Fischer)

10.Was machte Jesus zu Beginnder Geschichte hinten im Boot? (schlafen)

Material: Vorlage mit den Fragen zur Wiederholung der Geschichte; Taschentücher, um das Whiteboard zu wischen

Station 3: Bibellesen und Gebet „Lückentext“

Bibellese: Die gehörte Geschichte ist auch in der Bibel zu finden. In diesem Bibeltext sind Lücken mit Bildern eingebaut, die Hinweise darauf geben, welches Wort an der Stelle gesucht wird. Die Kinder lesen je nach Alter selbstständig oder mit Hilfe des Mitarbeiters den Text und füllen die Lücken an Hand der Bilder. Bei den Lücken gibt es etwas Spielraum, da muss man schauen, was alles Sinn ergibt. Ansonsten kann man dort auf einige Punkte noch eingehen und kurz mit den Kindern darüber sprechen.

für 1.+2. Klasse: Lückentext wird vom Mitarbeiter vorgelesen und die Kids sollen die Lücken an Hand der Bilder „mündlich“ füllen (Vorlagen zum Vorlesen und Zeigen werden mitgebracht)

für 3.-6. Klasse: Die Kids lesen den Lückentext selbstständig und füllen die Lücken mit Hilfe der Bilder aus. Anschließend kann man den Text noch von den Kids vorlesen lassen.

Material vom Einsatzort zu stellen: -Lückentext für jedes Kind (3.-6. Klasse) ausgedruckt.

Gebet: Diese Methode soll zeigen, wie einfach Beten sein kann. Wir brauchen keine besonderen Worte, um mit Gott zu reden, sondern wir können so mit ihm reden, wie wir es auch mit Freunden tun.

1.Setz dich mit deiner Gruppe gemütlich zusammen.

2.Frage die Kinder, was sie gerade beschäftigt, was sie freut, was ihnen Angst macht (Bezug zur Verkündigung) und was sie gerne Gott erzählen wollen.

3.Nimm dir ein bisschen Zeit dafür und frage nach –auch nach dem, was die Kinder in den bestimmten Situationen von Gott erwarten und was sie sich wünschen.

4.Wenn jeder an der Reihe war, sage „Amen“ und erkläre, dass Gott alles gehört hat, was gerade gesagt wurde.

Station 4: Spiel

Variante für Jüngere: „Wattepusten“

Das Wattepusten soll den Sturm aus der Geschichte nochmals darstellen. Auf einem Tisch werden mit Kreppband Start-, Ziel-und eine Mittellinie (für zwei Bahnen) markiert. Dazwischen könnte man z.B. je nach Schwierigkeit auch noch zwei Punkte einbauen, die einen Slalomparcours darstellen. Am Ziel wird an jeder Bahn hinten am Tisch jeweils eine Pringels-Dose angeklebt, in die die Watte gepustet werden soll. Ist diese in der Pringels-Dose, ist das „Rennen“ vorbei.Es treten immer zwei Kinder gegeneinander an, jedes bekommt einen kleinen Wattebausch und muss diesen von der Startlinie bis in das Ziel pusten. Wenn der Wattebausch auf dem Weg vom Tisch fällt, muss man ihn aufheben und neu bei der Startlinie beginnen.Den Wattebausch von seinem „Gegner“ darf man nicht wegpusten/wegschnipsen.

Material: Kreppband ;Edding; Watte

Variante für Ältere: „Bombe“

Es werden zwei Gruppen gebildet oder die Gruppe spielt gegen den Mitarbeiter. Während des Spiels muss ein Timer laufen, der immer auf 90 Sekunden gestellt wird. Den Teams wird eine Frage gestellt, auf die sie nun in den kommenden 90 Sekunden immer abwechselnd antworten sollen. Es wäre sinnvoll auch in den Teams eine Reihenfolge festzulegen, damit jeder die Chance hat etwas zu sagen -natürlich kann man sich aber auch gegenseitig helfen. Mehrfachnennungen zählen nicht, dann muss das Team noch etwas sagen, bevor das andere dran ist. Sind 90 Sekunden abgelaufen, wird die nächste Frage gestellt und der Timer beginnt von vorne.

Fragen:

-Was kann man machen,wenn man mal eine Pause braucht?

-Wovor kann man Angst haben?

-Worauf musstest du schon mal warten?

-In der Geschichte fragen sich die Jünger am Ende: „Wer ist bloß dieser Jesus?“.

-Was hat Jesus in der Geschichte für Eigenschaften?

-Was denkst du, hat Jesus allgemein für Eigenschaften?

Material: -Timer (Handy)

Station 5: Gespräch„Angst“ (Anhang)

Es werden Bilder ( in Form von Karten benötigt) von Dingen/Situationen, vor/in denen Kinder Angst haben könnten, in die Mitte gelegt. Die Jünger in der Geschichte hatten Angst, weil sie mit dem Boot auf dem See in einen schweren Sturm gekommen sind. Jedes Kind soll sich ein Bild aussuchen, wovor es Angst hat. Am besten nimmt sich der Mitarbeiter auch ein Bild und erzählt als erstes kurz, warum er das genommen hat, um die Hemmschwelle zu senken. Dann kann jeder sagen (niemand MUSS, aber ruhig dazu ermutigen), warum er das Bild genommen hat.

-Wie ist das, wenn man Angst hat: Wie fühlst du dich in solchen Situationen? Was hilft dir, wenn du Angst hast?

-Was könnte helfen in Situationen, in denen man Angst hat, an Gott zu denken?

-Je nach Zeit können Mitarbeitende hier ein kurzes persönliches Beispiel erzählen. Der Abschlussgedanke sollte aber unbedingt gesagt werden!

Abschlussgedanke: Gott hat, als er die Kinder gemacht hat, jedes Kind an den Bauch gestupst und dabei gesagt: „Du bist mein Kind, ich habe dich lieb und möchte immerfür dich da sein (wenn du das willst).“ Also schau mal, ob du da etwas an deinem Bauch hast. Wenn du mal Angst hast, dann denk dran, du hast am Bauch eine Delle und wenn du schaust und sie noch da ist, dann weißt du, Gott hat dich lieb, du bist nicht alleine und du kannst Jesus um Hilfe bitten, er wartet schon auf dich.

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