Jesusgeschichten im Markusevangelium

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichten von Jesus aus dem Markusevangelium:

Lektion 2: Markus 1,21-39 Ein Tag im Leben von Jesus

Lektion 3: Markus 2,1-12 Heilung des Gelähmten

Lektion 4: Markus 2,13-17 Jesus beruft Levi

Lektion 5: Markus 2,23-28 Das Ährenraufen am Sabbat

Lektion 6: Markus 3,1-6 Heilung am Sabbat

Lektion 7: Markus 4,35-41 Rettung im Sturm

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Jesus möchte nicht, dass du Hunger hast oder Not leidest – er möchte, dass es dir gut geht!

Checker

Jesus möchte, dass es dir gut geht und die Gebote Gottes sollen dir zum Guten dienen!

Der Text an sich

Jesus ging an einem Sabbat mit seinen Jüngern durch die Kornfelder. Seine Jünger haben großen Hunger und reißen deshalb die Ähren aus den Feldern ab, um die Körner zu essen. Da kommen die Pharisäer, die Gesetzeslehrer und ermahnen sie. Sie schimpfen: „Da, sieh dir an, was sie tun! Das ist nach dem Gesetz am Sabbat verboten!“ Denn der Sabbat war ein heiliger Ruhetag, und es gab viele Gesetze, was man am Sabbat nicht tun durfte. So war das abreißen von Ähren nach dem damaligen Gesetz zum Beispiel verboten, denn die Pharisäer betrachteten sogar dieses abreisen der einzelnen Ähren bereits als Erntearbeit. Doch anstatt direkt auf die Anschuldigung der Pharisäer einzugehen stellt Jesus ihnen eine Frage: Erinnert ihr euch nicht an die Geschichte von David aus dem Alten Testament? Als es ihm schlecht ging und er riesigen Hunger hatte, da ging er in einen Tempel und aß mit seinen Begleitern die Schaubrote. Diese Brote durfte damals eigentlich niemand essen, außer den Priestern. Jesus erzählt den Pharisäern diese Geschichte, um ihnen zu erklären, wieso es in Ordnung ist, dass auch seine Jünger die Ähren abgerissen haben, obwohl man das am Sabbat eigentlich nicht darf. Die Pharisäer hatten eine so lange Liste von Regeln aufgestellt, was man am Sabbat nicht tun darf, um ihn ja nicht zu brechen, sodass ihr Blick nur noch auf die Regeln und nicht mehr auf das Anliegen Gottes gerechtet war. Deshalb erklärt Jesus ihnen: Der Sabbat mit seinen Regeln wurde für den Menschen geschaffen, und nicht der Mensch wurde erschaffen, damit er sich an die Regeln vom Sabbat hält. Jesus ist der Sohn Gottes und damit der Herr und Erfinder des Sabbats. Er erklärt nicht das Gesetz für ungültig, sondern er macht deutlich, was Gott sich eigentlich mit diesem Gesetz gedacht hat. Nämlich, dass er uns Freiraum schenken möchte. Zeit in der der Mensch Pause machen darf und nicht einen Katalog von Regeln, mit denen der Mensch dem Feiertag gerecht werden muss. In der Situation der Jünger geht es also nicht darum, sich stur daran zu halten, nichts zu essen, weil es als Arbeit interpretiert werden könnte.

Der Text für mich

Ich mag diesen Bibeltext sehr gerne, denn er zeigt mir, dass es Jesus sehr wichtig ist, dass es seinen Freunden gut geht. Er möchte nicht, dass seine Jünger Hunger leiden müssen, weil ein Gesetz es so vorschreibt. Außerdem zeigt es uns auch, dass Gesetze und Vorschriften nicht immer das allerwichtigste sind, vor allem, wenn es uns dadurch schlecht geht und sie uns sogar weh tun. Denn Gott möchte uns mit seinen Geboten etwas Gutes tun. Er hat uns seine Gebote gegeben, damit wir eine Orientierung für ein gutes Leben haben und so sollen sie uns dienen. Er möchte aber nicht, dass wir blind diesen Gesetzen dienen, obwohl diese uns vielleicht grade nicht guttun. Deshalb finde ich diesen Bibeltext sehr ermutigend!

Der Text für dich

Starter

Das Sabbatgebot kann für diese Kinder nach einer strengen Regel klingen, für die sie wenig Verständnis haben. Möglicherweise erleben sie in ihrem Alltag auch, dass viele Turniere von Sportvereinen sonntags stattfinden oder sonntags gearbeitet wird. Diese Kinder sollen erfahren, dass Gott ihnen mit dem Sabbat ein Geschenk machen möchte. Ein Tag an dem Gott ihnen Pause schenkt und an dem sie z.B. nicht in die Schule gehen müssen. So wie Jesus sich für seine Freunde interessiert, interessiert er sich auch für die Kinder. Er will sie nicht durch einen Katalog von Regeln einschränken, sondern er sieht wie es ihnen geht und was sie brauchen. Der Sonntag soll den Kindern guttun, denn hinter Gottes Gebot steht ein guter Plan für sie.

Checker

Diese Kinder kennen das Sabbatgebot vermutlich gut und haben von ihren Eltern vielleicht schon öfters gehört, dass sie bestimmte Dinge am Sonntag nicht machen dürfen (z.B. zum Fußballturnier zu gehen o. Ä.). Das kann dazu führen, dass der Sonntag zu einer ätzenden Pflicht oder Last wird. Auch diese Kinder sollen hören, dass es für Jesus nicht darum geht sture Regeln einzuhalten und auf keinen Fall am Sonntag etwas zu arbeiten. Vielmehr sollen sie wissen, dass sie Jesus wichtig sind. Er kennt sie und weiß was sie brauchen, so wie es ihm nicht egal war, dass die Jünger Hunger haben. Er möchte ihnen mit dem Sonntag ein Geschenk machen, denn sie sind ihm wichtig.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Spiel

„Ich packe meinen Rucksack … für eine Wanderung!“

Die Kinder sitzen in einem Stuhlkreis und das klassische Spiel „Ich packe meinen Koffer“ wird gespielt. Allerdings werden in dieser Version nur Sachen in den Rucksack eingepackt, die auf einer Wanderung nützlich sein könnten, beispielsweise Wanderschuhe, eine Trinkflasche, Proviant, Blasenpflaster, meine Kamera … usw. Reihum darf jedes Kind eine weitere Sache hinzufügen (Ich packe meinen Rucksack und nehme … mit), nachdem er die vorangegangenen Dinge der anderen Kinder in der richtigen Reihenfolge aufgezählt hat. Das Spiel kann so lange gehen, bis die Ideen ausgehen, oder es zu schwierig wird, alle Dinge korrekt aufzuzählen.

Idee 2: Spiel

Eine Wanderung mit Erlebnissen

Ein/e Mitarbeiter/in wandert gemeinsam mit den Kindern durch den Raum oder sogar das ganze Gemeindehaus und moderiert dabei diese Wanderung. Auf dem Weg geschehen Erlebnisse, die eine Reaktion der Kinder erfordern. Beispielsweise fängt es plötzlich an zu hageln, weshalb die Kinder so schnell wie möglich einen Unterschlupf suchen müssen. Oder sie müssen auf Zehenspitzen durch frischen Schlamm waten, schnell vor einer Kuhherde wegrennen oder nach einem anstrengenden Bergaufstieg eine ausgedehnte Proviantpause machen. Der Raum bzw. das Gemeindehaus kann vorher schon so gestaltet werden, dass es verschiedene Stationen für die Erlebnisse gibt. So kann eine Stuhlreihe beispielsweise eine Seilbrücke über einer gefährlichen Schlucht sein, über welche die Wanderer balancieren müssen. Dabei können die Kinder auch miteinbezogen werden, und jedes Kind kann sich etwas ausdenken, was während der Wanderung passiert. Das Ende der Wanderung führt die Kinder wieder zurück in den Gruppenraum.

Verkündigung

Verkündigungsart: Mitmach-Theaterstück

Die Geschichte wird als Theaterstück präsentiert. Dabei dürfen die Kinder mitspielen. Einige Kinder dürfen die Gruppe der Jünger darstellen, andere Kinder dürfen die Gruppe der Pharisäer darstellen. Beide Gruppen bekommen Rollenkarten, die sie sich vorher durchlesen dürfen. Darauf steht, wie sie sich verhalten sollen, und was sie ggf. sagen sollen.

Die Rolle von Jesus wird von einem Mitarbeitenden übernommen. Als Kulisse dient eine gelbe Leinwand mit aufgeklebten Ähren aus Papier.

Erzähler: An einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Felder. Sie hatten schon eine lange Wanderung hinter sich und keinen Proviant eingepackt, und die Jünger wurden langsam hungrig …

Jesus zieht mit seinen Jüngern durch die Felder. Die Jünger jammern und klagen über ihren Hunger und werden immer langsamer.

Jünger: Die Jünger sprechen untereinander über ihren Hunger. Dann kommt ein Jünger auf die Idee, die Körner aus den Ähren zu essen.

Erzähler: Also begannen die Jünger, im Gehen die Ähren abzupflücken und die Körner zu essen. Als die Pharisäer dies sahen, wurden sie sehr wütend.

Die Jünger beginnen, die Ähren abzureißen und die Körner zu essen. Die Pharisäer kommen auf die Bühne.

Pharisäer: Hey, was soll das? Wisst ihr denn nicht, dass das verboten ist? Heute ist Sabbat! Jesus, sag deinen Jüngern sofort, dass sie aufhören sollen!

Jesus: Erinnert ihr euch nicht an die Geschichte von David aus dem Alten Testament? Da war es doch ganz ähnlich: David war mit seinen Begleitern unterwegs, und sie waren sehr hungrig, aber sie hatten keinen Proviant dabei. Deshalb ging David in einen Tempel und aß dort von den Schaubroten, obwohl eigentlich nur die Priester diese essen durften. Und er gab auch seinen Begleitern etwas von diesen Broten ab.

Pharisäer: Und, was hat das jetzt mit deinen Jüngern und dem Sabbat zu tun?

Jesus: Der Sabbat wurde für die Menschen geschaffen. Er sollte dem Menschen als Ruhetag und zur Erholung dienen, nach der harten Arbeit der Woche. Aber Gott hat nicht den Menschen erschaffen, damit er all die vielen Sabbatregeln einhalten kann, die ihr aufgestellt habt. Sondern andersherum. Der Sabbat soll den Menschen guttun.

Und ich, der Menschensohn, bin der Sohn Gottes. Und deshalb darf ich auch bestimmen, was an diesem Tag getan werden darf. 

Erzähler: Die Pharisäer ärgerten sich über das, was Jesus gesagt hatte, aber sie wussten nicht, was sie noch sagen sollten und deshalb ließen sie Jesus und seine Jünger in Ruhe.

Die Pharisäer ärgern sich und verschwinden, Jesus und seine Jünger freuen sich.

Die andere Idee: Godly Play

Die Bibelgeschichte soll von den Kindern selbst nachgespielt werden, in Anlehnung an das Konzept Godly Play. Godly Play möchte Kinder zum Theologisieren ermutigen und traut ihnen zu, Gott spielend und staunend zu begegnen. Daher wird bei dieser Methode viel Wert auf das freie, kreative Spiel gelegt.

Dazu werden Playmobilfiguren sowie eine geeignete Playmobilkulisse zur Verfügung gestellt. Alternativ kann man hier natürlich auch kreativ werden, falls kein Playmobil vorhanden ist. Die Geschichte könnte auch mit Puppen, Kuscheltieren o.Ä. nacherzählt werden. Ein/e Mitarbeiter/in erzählt die Geschichte und schmückt sie dabei ein bisschen aus, sodass die Kinder währenddessen kreativ werden können und die Geschichte miteinander nachspielen können. Dabei werden den Kindern bewusst keine Grenzen gesetzt, und der Erzähler greift auch nicht in das Spielgeschehen ein, sondern liest die Geschichte in Ruhe zu Ende vor.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder sollen gemeinsam noch einmal überlegen, was in der Geschichte, die sie gerade gehört haben, passiert ist. Dazu dürfen die Kinder gemeinsam die Geschichte nacherzählen, indem jedes Kind einen Satz sagt, bis die gesamte Geschichte „zusammengepuzzelt“ wurde. Dabei soll die Chronologie der Geschichte gewahrt werden. Die Kinder dürfen sich gegenseitig ergänzen.

Gespräch

Das Ziel ist es, den Kindern im Gespräch zu vermitteln, warum es in Ordnung war, dass die Jünger in dieser spezifischen Situation die Sabbatvorschriften missachtet haben. Sie sollen verstehen, dass dies nicht automatisch bedeutet, dass alle Regeln und Vorschriften in ihrem Leben hinfällig werden, sondern dass es immer einen Sinn hinter Regeln gibt und dass diese uns immer zum Guten dienen sollen. So steht auch ein guter Gedanke Gottes hinter dem Sabbatgebot. Sie sollen erkennen, dass es wie in der Bibelstelle nicht darum geht einen Regelkatalog aufzustellen, sondern Gottes guten Plan hinter dem Gebot zu verstehen.

Mögliche Fragen, um dieses Gespräch anzuregen, könnten sein:

  • Erinnert ihr euch an den Anfang der Stunde? Da sind wir auch gewandert und haben über Dinge gesprochen, die bei einer Wanderung wichtig sind. Könnt ihr euch vorstellen, wie hungrig die Jünger waren?
  • Jesus erzählt ja auch eine Geschichte von David. Denkt ihr, das war okay, dass David die Brote aus dem Tempel gegessen hat, als er Hunger hatte?
  • War es okay, dass die Jünger sich nicht an die Sabbatgesetze gehalten haben, weil sie Hunger hatten?
  • Hast du auch schon mal eine Regel gebrochen? Zum Beispiel in der Schule oder zu Hause? Was war der Grund dafür?
  • Wofür brauchen wir überhaupt Regeln und Gesetze in unserem Leben – wofür sind sie gut?
  • Was denkt ihr, warum Jesus den Jüngern in der Geschichte erlaubt hat, die Sabbatregel zu brechen?

Merkvers

„Aus seinem großen Reichtum wird euch Gott, dem ich gehöre, durch Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben braucht.“ Philipper 4,19 (Hoffnung für alle)

Gott möchte, dass es uns gut geht und dass wir keinen Mangel leiden müssen!

Die Kinder erhalten den Text des Verses mit falscher oder fehlender Worttrennung. Sie müssen das Rätsel lösen, indem sie den Text des Verses entschlüsseln.

AUSSEIN EMGRO ßENRE ICH TUMWI RDEUC HGOTT,D EMICH GEHRÖ RE,D URCHJ ESUSCH RISTUSAL LESGE BEN;WA SIHRZU MLEB ENBR AUCHT.P HILIP PER4,19

Gebet

Gott meint es gut mit uns! Er sorgt für uns und erfüllt unsere Bedürfnisse.

Sammelt gemeinsam Dinge, für die ihr dankbar seid. Macht anschließend eine Gebetsrunde, bei der die Kinder Gott für diese Dinge Danke sagen können.

Kreatives

Gemeinsam soll ein Plakat gestaltet werden, welches die Geschichte noch einmal verbildlicht. Jedes Kind darf dafür eine eigene Ähre aufzeichnen und ausschneiden und auf das Plakat kleben. Auch die Figuren von Jesus und den Jüngern können gestaltet werden. Auf dem Plakat sollte eine passende Überschrift stehen, wie beispielsweise: Jesus sorgt sich um mich! Oder Jesus will, dass es mir gut geht!

Spielerisches

Ährenschnappen

Auf einer Schnur sind kleine Salzbrezeln aufgereiht (für jedes Kind eine). Die Schnur wird von zwei Mitarbeitern/ zwei Mitarbeiterinnen gehalten. Die Kinder dürfen sich nun in einer Reihe unter der Schnur aufstellen und nach den „Ähren“ schnappen.

Rätselhaftes

Den Kindern werden die Augen verbunden, anschließend bekommt jeder ein Gummibärchen. Sie sollen nun versuchen, allein vom Geschmack die Farbe ihres Gummibärchens zu erraten.

(T)Extras

Aktionen

Da Regeln und Vorschriften eine wichtige Thematik in dieser Einheit sind, könnte man sich gemeinsam die Regeln der Jungschargruppe anschauen und besprechen, wofür diese Regeln uns dienen und warum sie gut für uns sind. Falls keine offiziellen Regeln bestehen oder diese nirgendwo verschriftlicht sind, könnte man gemeinsam ein Plakat mit den Regeln gestalten.

Weiterführende Hinweise

Weitere Informationen zum Konzept Godly Play findest du hier:

https://www.godlyplay.de/index.php/godly-play

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sieben Lektionen um die Ich-bin-Worte Jesu:

Lektion 1 Johannes 6,35 Ich bin … Brot des Lebens

Lektion 2 Johannes 8,12 Ich bin … das Licht der Welt

Lektion 3 Johannes 10,9 Ich bin … die Tür

Lektion 4 Johannes 10,11. (14) Ich bin … der gute Hirte

Lektion 5 Johannes 11,25 Ich bin … die Auferstehung und das Leben

Lektion 6 Johannes 14,6 Ich bin … der Weg und die Wahrheit und das Leben

Lektion 7 Johannes 15,5 Ich bin … der Weinstock

Außerdem gibt es einen Grundsatzartikel: Der Jungscharleiter ist Hirte und damit Vorbild!

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Die Kinder sollen erfahren, dass Jesus uns wichtige Versprechen gibt, die wir glauben dürfen.

Checker

Die Kinder sollen erfahren, dass der Glaube an Jesus das Leben prägt.

Der Text an sich

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. Gerade ist ein guter Freund von Jesus gestorben, seine beiden Schwestern sind verzweifelt und voller Trauer. Martas Glaube an die Auferstehung kann auch ihre aktuelle Trauer nicht abschwächen. Gerade dann kommt Jesus und bezieht die Auferstehung auf sich und seine Person – alles ist von ihm abhängig. Nicht nur die Auferstehung, auch das Leben ist eng verbunden mit Jesus. Er beweist seine Aussage kurze Zeit später mit der Auferweckung von Lazarus und verbreitet dadurch Trost und Hoffnung. Aber auch ohne diese Ereignisse drumherum verbreitet Jesus Hoffnung: der Glaube an Jesus bringt DAS Leben. Nicht nur irdisches Leben, sondern ewiges Leben. Hier passt auch der vielleicht berühmteste Vers aus der Bibel (Joh 3,16): So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Dieses ewige Leben ist nicht bloß eine Zeitangabe, sondern eine Qualitätsbeschreibung. Leben, das von Gott kommt; ein Leben, das der große, ewige und liebende Gott uns Menschen ermöglicht durch seinen Sohn Jesus.

Diese wunderbare Hoffnung ist geknüpft an eine einzige Bedingung: an den Glauben. Und nicht irgendeinen Glauben, sondern den Glauben an Jesus (wer an MICH glaubt, …). Durch diesen Schlüssel wird die Tür zum Leben geöffnet. Der Glaube ist ganz konkret (Hebr 11,1): eine Überzeugung, von Dingen, die man nicht sieht. Da Jesus nicht mehr sichtbar auf der Erde ist, ist das Überzeugtsein von seinem Leben auf der Erde, seinem Tod und seiner Auferstehung schon der Schritt zum Leben. Auch die anderen „Ich bin“-Worte sind mit dem Leben verknüpft: Ich bin das Brot des Lebens (Joh 6,35); […] wird das Licht des Lebens haben (Joh 8,12); der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe (Joh 10, 11). Das Leben von Jesus und auch sein Sterben und Auferstehen sind Bedingung für das Leben, das auch dann noch weitergeht, wenn man gestorben ist. Oder wie Paulus sagen würde: „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Und das Leben auf der Erde ist geprägt durch den Glauben an Jesus, den Sohn Gottes.

Der Text für mich

Die Aussage von Jesus ist für mich eine ganz konkrete Herausforderung: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. Kurz danach fragt er seine Gesprächspartnerin: Glaubst du das? Was ist meine Antwort auf diese Frage?! Natürlich glaube ich das! Und was sind die Auswirkungen davon auf mein Leben? Wenn ich Jesus glaube und er die Auferstehung und das Leben ist, dann verändert das alles. Ich habe eine lebendige Hoffnung, die über mein Leben hier auf der Erde hinaus geht, durch die Auferstehung und das Leben, das nach der Auferstehung folgt; aber ich habe auch ein hoffnungsvolles und erfülltes Leben hier auf der Erde. Das Leben ist das, wofür mein Herz schlägt. Wenn mein Herz im Alltag für Jesus schlägt, dann bin ich begeistert für ihn und kann diese Begeisterung auch hoffentlich immer wieder an die Kinder und Teens weitergeben; so dass sie meine Begeisterung spüren und selbst für Jesus begeistert werden.

Der Text für dich

Allgemein: Viele Kinder in diesem Alter erleben das erste Mal, dass sie sich bewusst mit dem Thema Tod auseinandersetzen müssen (z. B. Tod von Angehörigen oder Haustieren). Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod ist in der Regel nicht präsent. Da das Thema Tod in allen Familien unterschiedlich besprochen wird, versuche in der Programmgestaltung flexibel zu sein und sensibel auf die Reaktionen der Kinder einzugehen.

Starter

Für einige Kinder ist der Glaube an Jesus in ihrem Alltag sehr fern. Warum soll ich überhaupt an Jesus glauben? Warum lohnt sich das und was bringt mir das persönlich? Vielleicht sind diese Fragen nicht bewusst vorhanden, doch sie sind ein wichtiger Punkt, um ihnen den Glauben nahe zu bringen. Wenn Jesus verspricht, dass er das Leben ist, und das ewige Leben über den Tod hinaus für diejenigen ist, die an ihn glauben, dann ist das für jeden Menschen besonders wichtig. Sei dir als Mitarbeiter bewusst, dass diese Fragen nach Leben und Tod auch bei Kindern schon da sind – und geh sensibel mit den Erklärungsmöglichkeiten der Kinder um. Wenn sie Fragen nach dem Tod in ihren Familien bis jetzt ohne Jesus beantwortet haben, dann hast du die Chance, ihnen deine Hoffnung durch Jesus zu erzählen.

Checker

Auferstehung wird von vielen direkt mit der Ostergeschichte verknüpft. Sie wissen, dass Jesus stärker ist als der Tod und dass er das ewige Leben schenkt. Trotzdem ist der Tod bei allen Kindern ein sensibles Thema. Manche haben sich damit vielleicht noch gar nicht beschäftig, bei anderen ist eventuell jemand Nahestehendes gestorben. Hilf den Kindern dabei, ihren Glauben und ihre Hoffnung zu bestärken und Fragen stellen zu können.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Ein guter Einstieg in das Thema Vertrauen / Glaube sind Vertrauensspiele.

Ein Mitarbeiter holt ein Kind zu sich und verspricht ihm, dass er / sie das Kind auffangen wird, wenn sich das Kind fallen lässt. Dafür muss das Kind wenige Schritte vor dem Mitarbeiter stehen (mit dem Rücken in seine / ihre Richtung) und sich rückwärts fallenlassen. Wenn die Gruppe das hergibt, dann können sich die Kinder auch in Teams zusammenfinden und das gegenseitig ausprobieren. Wichtig hierbei: Der Mitarbeiter sollte kräftemäßig in der Lage sein, das Kind aufzufangen. Das Kind darf sich erst nach einem verabredeten Start in Richtung des Mitarbeiters fallenlassen. Wenn die Kinder sich gegenseitig auffangen wollen, dann auf eine sinnvolle Zuordnung achten.

Mögliche Variante: Ein Kind steht auf einem Tisch und mehrere Mitarbeiter vor dem Tisch. Die Mitarbeiter stehen sich gegenüber und strecken ihre Arme so nach vorne, dass eine Fläche entsteht. Das Kind kann sich jetzt vom Tisch aus rückwärts auf die Arme der Mitarbeiter fallen lassen.

Idee 2

Die Kinder bekommen die Augen verbunden und sollen sich mit geschlossenen Augen finden: dabei bilden sie eine Schlange, indem sie ihre Hände auf die Schultern des Vorderkindes legen und ihm / ihr folgen. Ein Mitarbeiter gibt der Kinderschlange durch Kommandos die Richtung vor und warnt vor möglichen Hindernissen.

Verkündigung

Fragerunde mit Bildern

Heute geht es nicht um eine Geschichte, sondern um abstraktere Themen; daher ist es wichtig, dass die durchführenden Mitarbeiter besonders ihre Zielgruppe vor Augen haben bei der Vorbereitung und Durchführung und das Material entsprechend anpassen.

In der Mitte liegen verschiedene Bilder (am besten aus Zeitschriften sammeln, z. B. Spielsachen, Lebensmittel, Medikamente, Menschen, Tiere, Bastelsachen, Bücher, Autos, Möbel …). Die Kinder dürfen sich alle Bilder in Ruhe anschauen. Anschließend stellt ein Mitarbeiter Fragen:

  • Wenn du dir drei Sachen hiervon aussuchen darfst, welche würdest du nehmen?
  • Stell dir vor, gleich kommt dein bester Freund zu Besuch, was würdest du dir dann aussuchen?
  • Stell dir vor, du bist ganz dolle krank, was würdest du dann nehmen?

Die Fragen sollen nicht alle auf einmal gestellt werden, sondern nacheinander, so dass die Kinder sich in Ruhe für jede Frage Bilder aussuchen können. Beim Beantworten gerne darauf achten, dass möglichst alle Kinder mal drankamen – wenn sie ihre Auswahl begründen möchten, dann gerne zulassen, wenn nicht, dann einfach nur die Bilder zeigen lassen.

In unterschiedlichen Situationen sind für uns unterschiedliche Dinge wichtig. Wenn wir uns aus allen Dingen auf der Welt aussuchen dürfen, was wir gerne haben wollen, dann zeigt sich oft, was in meinem Herzen eine wichtige Rolle spielt (Herzsymbol hinlegen). Wenn meine Freunde zu Besuch kommen, dann machen wir oft Dinge zusammen, die uns Freude bereiten. Wenn ich krank bin, dann bin ich froh, wenn jemand bei mir ist, der mich tröstet und ich Medizin bekomme. Wenn ich mal ganz allein bin, dann wünsche ich mir, dass jemand kommt und ich nicht mehr allein sein muss. Und wisst ihr, was richtig genial ist: es gibt jemanden, der immer bei mir ist. In den letzten Wochen habt ihr schon von diesem Jemand gehört: Jesus. Aber von Jesus habe ich jetzt kein Bild hier hingelegt. Wisst ihr warum nicht? Weil wir ihn nicht so sehen können, wie z. B. die Spielsachen (jetzt alle Bilder vom Anfang wegräumen, so dass nur noch das Herz zu sehen ist). Aber trotzdem ist er da. Wie kann das sein? Wie kann ich mir sicher sein, dass Jesus da ist? Wisst ihr, warum ich mir da ganz sicher bin: weil ich an ihn glaube. In der Bibel, Gottes Brief an uns Menschen, stehen viele Geschichten über Jesus drin. Dort steht auch ein ganz großes Versprechen von ihm: Ich bin die Auferstehung und das Leben (Zettel mit dem Versprechen ausrollen und hinlegen). Habt ihr das Wort Auferstehung schon mal gehört? Antworten der Kinder abwarten.

Genau, auferstehen heißt, dass jemand gestorben ist und dann wieder lebt. Wenn Jesus sagt, dass er die Auferstehung ist, dann heißt das auch, dass Jesus stärker ist als der Tod! Das ist er, weil er Gott ist und alles kann. Und Jesus sagt auch, dass er das Leben ist. Jesus ist das Leben, weil er allen Menschen das ewige Leben geben möchte. Das ewige Leben ist auch ein Versprechen von ihm (Zettel mit dem Versprechen weiter ausrollen): Wer kann das mal vorlesen? Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Jesus verspricht uns, dass wir für immer leben werden, weil er das Leben ist und stärker ist als der Tod. Das heißt nicht, dass wir auf der Erde Millionen von Jahren alt werden. Bestimmt habt ihr auch schonmal mitbekommen, dass jemand gestorben ist (eventuell haben die Kinder hier Redebedarf, je nach Situation entweder hier schon reden lassen oder später in der Gesprächsrunde vertiefen). Aber das heißt, dass wir keine Angst vor dem Tod haben müssen, weil Jesus uns verspricht, dass wir dann bei ihm leben werden.

Jetzt haben wir hier unser Herz – wo auch das drin ist, was uns am wichtigsten ist und was wir dolle lieb haben und hier auf der anderen Seite das Versprechen von Jesus, dass er stärker ist als der Tod und jedem das ewige Leben geben möchte. Und es gibt eine Sache, die die beiden Dinge zusammenbringen kann: (Papierschlüssel mit dem Wort GLAUBEN drauf zeigen) Glauben. Wir dürfen an Jesus glauben und ihm vertrauen, dass er da ist und seine Versprechen hält. Das sieht dann ungefähr so aus: wenn wir an Jesus glauben, dann kann man sich das so vorstellen, dass eine Tür in meinem Herzen aufgemacht wird und die Versprechen von Jesus in mein Herz hineinkommen (mit dem Papierschlüssel so tun, als wenn eine Tür in dem Papierherzen aufgeschlossen wird, dann eine Tür im Herzen aufklappen und das Papier mit dem Versprechen hindurch ziehen). Wenn ich weiß, dass Jesus mir persönlich das ewige Leben schenkt, dann darf ich auch ganz sicher wissen, dass Jesus immer bei mir ist und das Wichtigste in meinem Leben ist. Das macht mich froh, auch wenn ich traurige Dinge erlebe und das tröstet mich auch dann.

Die andere Idee

Mitarbeiter kommen rein in den Raum und streiten darüber, was man im Leben alles erlebt haben muss, damit man „wirklich gelebt“ hat. Einer ist z. B. ein Sportfreak und beharrt auf Sport, einer verreist gerne und behauptet, dass man nur gelebt hat, wenn man alle Länder der Welt gesehen hat. Ein weiterer sagt, dass man nur dann richtig lebt, wenn man jeden Tag eine gute Tat tut usw. Die Diskussion wird immer lauter und lauter, bis die Mitarbeiter fast übereinander herfallen. Einer der Mitarbeiter verhält sich die ganze Zeit ruhig und mischt sich in die hitzige Diskussion nicht ein. Irgendwann fällt das den anderen auf und sie sprechen ihn darauf an. „Warum sagst du gar nichts? Was macht denn das Leben für dich lebenswert?“ Jetzt kann der Mitarbeiter sein christliches Lebenszeugnis geben und von seinem Glauben an Jesus berichten.

Der Text gelebt

Wiederholung

Legt die drei Symbolbilder wieder einzeln in die Mitte (Herz mit Türöffnung, Schlüssel und Versprechen von Jesus) und lasst von einzelnen Kindern die symbolische Handlung wiederholen: der Glaube schließt unser Herz für die Versprechen von Jesus auf.

Gespräch

Bezug nehmen zu dem Vertrauensspiel am Anfang. Warum hast du dich getraut / nicht getraut, dich fallenzulassen? Fiel es dir leicht, dem Mitarbeiter zu vertrauen und ihm zu glauben, dass er dich auffängt bzw. richtig führt? Würdest du jedem einfach so vertrauen? Bei den vielen Geschichten über Jesus in den letzten Wochen – fällt es dir leicht, Jesus zu vertrauen? Kannst du Jesus glauben, dass er stärker ist als der Tod und dir ewiges Leben gibt? Was glaubst du, wie Jesus ist? Die Fragen sind nur Beispielfragen, wie eventuell das Gespräch auf den persönlichen Glauben der Kinder gelenkt werden kann. Vielleicht sind auch bei manchen Kindern Angehörige oder Freunde gestorben; dann kann ihnen hier Raum gegeben werden, um über ihre Sorgen / Trauer zu sprechen (eventuell auch in kleinerem Rahmen).

Merkvers

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Johannes 11,25

Der Merkvers liegt in Puzzlestücken in der Mitte. Die Aufgabe der Kinder ist es nun, den Merkvers richtig zusammenzufügen.

Gebet

Jedes Kind kann sich ein Bild vom Anfang aussuchen (Spielzeug usw.) und Jesus dafür danke sagen, dass er immer da ist, auch wenn diese Dinge nicht immer bei uns sind / dass er wichtiger ist als alles andere. „Danke, Jesus, dass du immer da bist, auch wenn … nicht da ist.“/ „Danke, Jesus, dass du wichtiger bist als …“

Kreatives

Das Versprechen von Jesus als Schriftrolle basteln, die die Kinder mit nach Hause nehmen können. Dafür braucht man pro Kind zwei Zahnstocher und vier Perlen, die an die Enden der Zahnstocher geklebt werden, und einen Zettel mit dem Merkvers. Der Zettel wird jeweils am Ende um die Zahnstocher gefaltet und dort festgeklebt. Dann kann der Zettel aufgerollt und wie eine Schriftrolle gelesen werden.

Spielerisches

Abwandlung von dem Spiel „Ich packe meinen Koffer“. „Ich verreise auf eine einsame Insel und nehme mit …“

Rätselhaftes

Aus den Schlagworten des Merkverses und des Themas kann ein Suchsel im Internet erstellt werden (mögliche Worte: Jesus, Glauben, Auferstehung, Leben, Ich, Herz, Vertrauen)

(T)Extras

Lieder

  • Ich glaube an Gott, den Vater
  • Sei mutig und stark

Kreatives

Bastelt aus den benutzten Bildern eine Collage: die Anfangsbilder sind der Hintergrund. Darüber kommt das Herz mit dem Schlüssel und dem Versprechen von Jesus.

Zielgedanken

Manchmal sind die scheinbar unwichtigen Sachen in unseren Augen für Jesus wichtig.

Merkvers

Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.

Matthäus 25,40b; Luther84

Situation der Jungscharler

„Was habe ich eigentlich davon, wenn ich das mache?“ oder „Was krieg ich denn dafür?“, sind immer wieder Fragen, die Jungscharler stellen, wenn sie etwas machen sollen oder wollen. Einfach mal jemanden etwas Gutes tun, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten, das kommt in der Praxis bei vielen nicht vor. Vielleicht sind es noch die jüngsten Jungscharler, die etwas freiwillig tun, weil „Papa oder Mama sich darüber freuen“. Für das, was die Jungscharler machen, wollen sie meist eine Gegenleistung, sei es mehr Taschengeld für das Ausräumen der Spülmaschine, eine Tafel Schokolade für Müll rausbringen usw.

Jesus macht in der Erzählung vom jüngsten Gericht deutlich, dass Gott sich über die guten Taten, die man ohne Gegenleistung macht, ebenfalls freut.

Erklärungen zum Text

Jesus spricht nicht zum ersten Mal vom endzeitlichen Weltgericht. Doch hier werden „alle Völker“ – also alle jemals auf der Erde gewesenen Völker gerichtet. Das Bild, das Jesus hier nutzt, ist den Menschen zu seiner Zeit nicht unbekannt. Meist zogen die Hirten mit gemischten Herden durch die Gegend und wurden nur getrennt, wenn z. B. die Schafe geschoren wurden. Die Schafe stehen in der Bibel immer wieder für die Gerechten.

Die Einladung von Jesus „Kommt her“ zu den Menschen klingt ein wenig wie die Einladung zur Nachfolge in Matthäus 4,19 oder 11,28. Und es ist die Einladung zum ewigen Leben in Gemeinschaft mit Gott und Jesus. In diesem Abschnitt wird deutlich, dass Jesus wieder das tut, was Gott will: „Ihr seid von meinem Vater gesegnet, ihr sollt das Reich Gottes erben, das seit der Erschaffung auf euch wartet.“ (Neues Leben Übersetzung) Es wird deutlich, dass Gott von Anfang an Vorsorge getroffen hat, damit die Menschen, die an ihn glauben in der Ewigkeit bei ihm sein können.

Beim oberflächlichen Lesen dieses Abschnittes könnte man denken, dass man mit taten und werken allein zu Gott kommen kann. Das ist aber nicht der Fall. Das macht der gesamtbiblische Zusammenhang deutlich, aber auch der vor uns liegende Abschnitt. Hier werden keine Leistungen aufgezählt und die Menschen zu Rekorden angetrieben. Die Tätigkeiten, die Jesus hier beschreibt, sind Sachen, die jeder Mensch machen kann. Dafür braucht man nicht unbedingt eine besondere Gabe. Hier werden Alltagssituationen beschrieben, in denen es darauf ankommt, für den anderen da zu sein. Das sind Zeichen von Barmherzigkeit. Die Geretteten haben nicht den Welthunger besiegt, nicht alle Krankheiten geheilt und nicht alle Gefängnisse besucht – sie haben das gemacht, was ihnen vor die Füße gefallen ist. Sie haben einfache, persönliche und hilfreiche Zuwendung geschenkt.

Mit den geringsten Brüdern und Schwestern könnte man im neutestamentlichen Bild die Jünger. In Matthäus 10,42 und 11,11 werden seine Jünger als Geringste bezeichnet, aber auch die, die den Jüngern Gutes tun (Wasser geben, Mt 10,42), werden nach der Aussage von Jesus dafür belohnt.

Die auf seiner linken Seite werden „verdammt“ und ins „ewige Feuer“ zu Satan und seinen Verbündeten geworfen. Wir nennen diesen Ort Hölle. Das sind harte Worte, die hier ausgesprochen werden. Jesus macht deutlich, dass es einen Ort im ewigen Leben geben wird, an dem die Menschen von Gott und ihm getrennt sind. Und das Gericht trifft die, die nicht den Nächsten im Blick gehabt haben.

Treffpunkt

Spiele

Während die Spiele durchgeführt werden sollte man immer wieder die Jungscharler loben, wenn sie etwas gut gemacht haben. Das Lob sollte vor allem dann ausgesprochen werden, wenn sie sich gegenseitig geholfen haben.

Seillauf

Als Material benötigt man ein langes, dickes Seil; Tücher zum Augen verbinden und viel Platz in einem Raum.

Allen Kindern werden die Augen verbunden. Dann wird im Raum das dicke Seil verteilt, sodass das Seil immer mal übereinander liegt. Ein Ende wird irgendwo mittendrin mit dem Seil so verknotet, dass es nur noch „ein Ende“ gibt. Dann werden alle Jungscharler gleichzeitig auf das Seil gestellt und müssen mit den Füßen das eine Ende des Seils finden.

Wichtig: Die Jungscharler dürfen während des Spiels keine Geräusche von sich geben. Wenn sie das Ende des Seils haben, müssen sie sich still melden und bekommen dann von einem Mitarbeitenden die Augenbinde abgenommen. Die „Sehenden“ müssen trotzdem weiter schweigen (Wichtig!), bis das Spiel zu Ende ist.

Übertragung: Die Kinder wissen anhand der Regeln, was sie dürfen. Es ist aber nicht verboten, dass die Sehenden den „Blinden“ stumm helfen – in dem sie sie z. B. an die Hand nehmen und an das Ende führen. Damit würden sie unaufgefordert etwas Gutes tun. Wenn das Spiel gespielt wird, kann man es einmal vor der Andacht machen und einmal nach der Andacht. Oft helfen sich die Kinder im zweiten Spiel dann gegenseitig.

Wichtig: Das Spiel sollte beendet werden, wenn nur noch zwei oder drei in der Mitte sind, denn es ist meist so, dass die sich dann sehr ärgern, wenn sie die letzten sind.

Kissensuche

Wem das Spiel mit dem Seil zu schwer ist, der kann Kissensuche spielen. Alle bekommen die Augen verbunden und irgendwo im Raum liegt ein Kissen. Wer es gefunden hat meldet sich und wartet, bis die Augenbinde abgenommen wird.

Bierdeckeltablett

Zwei Teams treten gegeneinander an. Sie stehen hintereinander an einer Startlinie. Der Erste hält in seiner Hand einen Bierdeckel. Der Bierdeckel ist sein Tablett und damit muss er servieren. Auf das Bierdeckeltablett wird eine Erbse gelegt und er muss diese Erbse zu einem Gefäß bringen, welches ca. 10 Meter entfernt ist. Dann kommt er zurück, gibt sei Tablett an den nächsten Spieler weiter, der ebenfalls eine Erbse auf dem Tablett transportieren muss. Gewonnen hat das Team, bei dem als erster jede eine Erbse transportiert hat.

Fuchsen

Fuchsen ist ein sehr altes Spiel, das schon die Kinder vor vielen Generationen gespielt haben. Dazu erhält jeder Mitspieler 3 gleiche Münzen. Die Spieler nehmen im Abstand von ca. 2-3 Meter vor einer Wand Aufstellung. Sie haben nun die Aufgabe, ihre Münze so zu werfen, dass sie möglichst sehr nahe an der Wand liegenbleibt. Es gibt zwei Spielvarianten. Entweder werfen alle ihre Münze gleichzeitig oder die Spieler treten nacheinander an.

Aktion

Schreibecke

An einem Platz im Raum liegen Zettel und Stifte. Die Kinder werden eingeladen, über die letzten Wochen nachzudenken, wann sie jemand anderem etwas Gutes getan haben, z. B. geholfen oder eine Freude gemacht haben. Bei den jüngsten Kindern ist es gut, wenn jemand beim Schreiben hilft. Diese Begebenheiten können die Kinder entweder nachher selbst erzählen oder eine der Mitarbeitenden liest den Text vor – wenn es das Kind erlaubt!

Knackpunkt

Die Geschichte wird mit Playmobilfiguren erzählt. Dazu kann man sehr viele Figuren aufstellen. Als Ort des Geschehens baut man einen Saal mit einem Thron, auf dem Jesus sitzt. Vor ihm stehen viele Menschen. Die Figuren werden im Verlauf der Geschichte entsprechend bewegt.

Eine andere Möglichkeit ist, die Geschichte mit der Jungschar zu spielen. Gerade für große Gruppen kann man das gut umsetzen, da viele Mitspieler gebraucht werden. Für diese Variante kann man den Raum wie einen Gerichtssaal dekorieren. Auf der einen Seite steht ein „Thron“ auf dem die Person Platz nimmt, die Jesus spielt. Die anderen Jungscharler stehen in zwei Gruppen davor. Hierbei sollte man gut darauf achten, dass man die Kurve bekommt und die Jungscharler, die zu „Böcken“ gemacht werden, nachher wieder aus dieser Theaterrolle herauskommen und nicht von anderen Jungscharlern deswegen geärgert werden.

Jesus erzählte seinen Jüngern einmal folgendes:

Am Ende der Welt, wenn ich wieder zu euch kommen werde, dann wird folgendes passieren: Ich werde auf einem ganz besonderen Thron sitzen und Gericht halten.

(Die Figur Jesus wird auf den Thron gesetzt und vor diesen werden viele Figuren gestellt – jedes Kind kann eine oder mehrere hinstellen.)

Und dann werde ich die Menschen trennen, wie ein Hirte seine Tiere trennt. Und die einen werde ich auf die rechte Seite stellen und die anderen auf die linke Seite.

(Die Figuren kommen vor den Thron von Jesus und werden entweder auf die rechte oder linke Seite gestellt.)

Dann gehe ich zu denen auf der rechten Seite und werde zu ihnen sagen (Figur von Jesus zu den Figuren auf der rechten Seite stellen): „Ihr ward gut zu mir, ihr habt mir zu essen gegeben, als ich hungrig war, ihr habt mir zu trinken gegeben, als ich durstig war. Ihr habt mich zu euch nach Hause eingeladen, als ich kein Dach über dem Kopf hatte und habt mir Kleider gegeben, als ich keine hatte. Ihr habt mich gepflegt als ich krank war und ihr habt mich im Gefängnis besucht, als ich da war. Deswegen werdet ihr Erben des ewigen Lebens bei Gott.“ Die Menschen auf der linken Seite schauten sich fragend an. Einer wagte zu fragen: „Herr, daran können wir uns nicht erinnern. Das haben wir nicht getan.“ Darauf antwortete Jesus „Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“.

Dann geht Jesus zu denen auf der linke Seite und sagt (die Jesus-Figur auf die linke Seite zu den Menschen stellen): Ihr ward nicht gut zu mir, ihr habt mir nichts zu essen gegeben, als ich hungrig war, ihr habt mir nichts zu trinken gegeben, als ich durstig war. Ihr habt mich nicht zu euch nach Hause eingeladen, als ich kein Dach über dem Kopf hatte und habt mir keine Kleider gegeben, als ich welche gebraucht habe. Ihr habt mich nicht gepflegt, als ich krank war und ihr habt mich nicht im Gefängnis besucht, als ich da war. Deswegen werdet ihr nicht Erben des ewigen Lebens bei Gott.“

Die Menschen auf der linken Seite schauten sich fragend an. Traurig fragte einer von ihnen: „Herr, wir haben dich nie hungrig, durstig oder nackt gesehen. Wir haben auch nicht erlebt, dass du kein Dach über dem Kopf hattest und wir wussten nicht, dass du im Gefängnis warst oder krank.“ Darauf antwortet Jesus „Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan.“

Jesus redete weiter (die Jesusfigur wird wieder in die Mitte vor den Thron gestellt): „Deswegen werden die einen Erben des ewigen Lebens sein, die anderen werden aber dies alles nicht erben und getrennt von mir leben.“

Doppelpunkt

Gut oder Böse

Man benötigt zwei Zettel, auf denen „gut“ und „böse“ steht.

Der Raum wird in zwei Hälften geteilt. Eine Hälfte erhält den Zettel „Gut“ und die andere den Zettel „Böse“. Die Kinder versammeln sich in der Mitte des Raumes. Nun werden ihnen Situationen vorgelesen. Sie sollen entscheiden, ob das Verhalten gut oder böse ist.

  • Jemanden die Hausaufgaben abschreiben lassen.
  • Jemandem helfen.
  • Jemanden nicht ärgern.
  • Jemanden beim Spielen betrügen.
  • Jemanden, den man mag, belügen.
  • Jemanden die Hausaufgaben nicht abschreiben lassen.
  • Jemanden, den man nicht mag, belügen.
  • Jemandem beim Fußballspielen ein Bein stellen.
  • Jemanden auslachen, weil er komisch aussieht.
  • Jemanden nicht helfen, der immer zu anderen gemein ist.
  • Von Jemanden die Hausaufgaben abschreiben.
  • Jemanden in der Klassenarbeit spicken lassen.
  • Jemanden einfach so treten.

Manchmal fällt den Jungscharlern die Antwort nicht immer leicht und manche Aussagen werden sehr unterschiedlich bewertet. Das bietet Gelegenheit, die eine oder andere Aussage mit den Kindern gemeinsam zu besprechen.

Dies sind nur einige Vorschläge und dürfen gern ergänzt werden.

Fragen zur biblischen Geschichte

Auf welcher Seite würdest du denn gern stehen?

Warum erzählt Jesus seinen Jüngern das?

Mögliche Antworten:

Jesus macht den Jüngern deutlich, dass es nicht nur darum geht, die Regeln und Gebote einzuhalten, sondern es auch um die Herzenseinstellung geht.

Wenn in den Personen, die mir begegnen, Jesus begegnet, dann werden wir denen nichts Böses tun.

Wer sind die Geringen, von denen Jesus immer redet?

Mögliche Antwort:

Damit kann jeder gemeint sein. Ob der Jungscharler neben mir oder der Klassenkamerad, ob die Person, die morgens mit mir im Bus fährt oder die mir nachmittags beim Einkaufen begegnet. Jesus sagt nicht genau wer es ist, aber er macht deutlich, dass es jeder sein kann.

Wenn Gott alle Menschen geschaffen hat, dann gehören auch alle zu ihm. Jeder Mensch wird von Gott geliebt, ob groß oder klein, dick oder dünn, arm oder reich, ob ein Star oder ein Außenseiter. Es ist nicht immer leicht, Jesus in den Menschen in unserer Umgebung zu sehen. Es ist auch nicht immer leicht, allen Menschen Gutes zu tun. Aber das, was in dem Text von Jesus genannt wird, sind einfache und freundliche Gesten.

Mit den Kindern wird der Merkvers gemeinsam betrachtet.

Was glaubt ihr? Ist es schwer oder leicht sich daran zu halten, Gutes zu tun?

Was könntet ihr denn den „Brüdern und Schwestern“ von Jesus Gutes tun? (Wenn bei dieser Frage gute Ideen kommen, kann man die eine oder andere vielleicht aufnehmen und gemeinsam verwirklichen.)

Jedes Kind erhält den Merkvers auf einem kleinen Zettel – fürs Portemonnaie, um es an den Spiegel im Bad zu hängen oder für einen anderen Ort, an dem das Kind immer wieder daran erinnert wird.

Für den anderen etwas Gutes zu tun ist meist gar nicht so schwer. Manchmal sind es ganz kleine Dinge, die einem anderen helfen. Und das gefällt Jesus. Die Jungscharler werden herausgefordert, in der nächsten Woche mal genau darauf zu achten, wann sie Menschen etwas Gutes tun. In der nächsten Stunde kann man das Erlebte kurz zusammentragen und mit den Jungscharlern darüber sprechen, wie es war.

Schlusspunkt  

Überlegt mit den Jungscharlern gemeinsam ein oder zwei Aktionen, die ihr als Gruppe machen wollt, um anderen etwas Gutes zu tun. Die Gruppe kann sich auch aktiv an einer Weihnachtsaktion (Weihnachten im Schuhkarton; Ein Päckchen Liebe schenken oder andere) beteiligen. So kann man als Jungschar etwas Gutes tun.

Am Ende könnt ihr für die genannten „guten Sachen“ und für die persönlichen Gutes-Tun-Aktionen der einzelnen Jungscharler  beten.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

Nr. 27 Ich stehe fest auf dem Fels

Nr. 64 Ich will nicht mehr sagen

Nr. 69 Was würde Jesus tun?

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zum Thema „Jesus redet von der Zukunft“ aus JUMAT 4/16. Es sind alles Texte aus der Endzeitrede von Jesus in Matthäus 24 und 25.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Zielgedanke

Bileam muss sich Gott unterordnen und widersteht den „Bestechungsversuchen“ von Balak, sodass die Israeliten gesegnet werden.

Merkvers

Aber Petrus und die anderen Apostel antworteten: Gott muss man mehr gehorchen als den Menschen. Apostelgeschichte 5,29

Situation der Jungscharler

Die Geschichte von Bileam ist herausfordernd. Aber der Zielgedanke ist für ein Leben, das Gott ehrt, wichtig. Auch die Jungscharler können schon früh lernen, sich Gott unterzuordnen. Dabei geht es nicht darum, dass Gott uns Menschen unterdrücken will. Seine Gebote geben uns Freiheit und machen ein gutes Zusammenleben zwischen Menschen erst möglich. Wer immer nur auf seinen eigenen Vorteil aus ist, der verletzt andere Menschen.

Balak versucht immer wieder, Bileam auf seine Seite zu ziehen. So gibt es auch im Leben der Jungscharler Dinge und Personen, die sie davon abhalten, sich Gottes Willen unterzuordnen. Gerade in Freundeskreisen oder in der Schule sind die Jungscharler damit konfrontiert, wie schnell man zum Außenseiter wird, wenn man offen den Glauben lebt und nicht bei allem mitmacht.

Erklärungen zum Text

Dieser Textabschnitt schließt sich unmittelbar an den vorherigen Abschnitt an und setzt diesen fort. Bileam war mit den Männern Balaks gezogen und Gott hatte ihm eindrücklich klargemacht, dass er nur das Wort des Herrn zu verkündigen hatte. Der Plan Balaks geht allerdings nicht auf. Trotzdem schadet Bileam Israel. Auch wenn dieser Textabschnitt es nicht erwähnt, so wird später in 4. Mose 31,16-18 erklärt, dass Bileam Balak den Rat gab, das Volk durch Frauen zu versuchen. Bileam ist also eine zwiespältige Persönlichkeit.

In den vier Abschnitten des Textes wird die Spannung zwischen den Wünschen Balaks und dem Willen Gottes, welchen Bileam weitergibt, deutlich.

Kap. 23,1-12: Bileam gibt Balak den Auftrag für eine Opferhandlung. Eine solche Opfervorgabe kann im Alten Testament nicht gefunden werden, sodass es sich wohl um ein typisch heidnisches Opferritual handelt. Auch der Name der Ortschaft „Baalshöhen“ (vgl. 4. Mose 22,41) deutet auf einen heidnischen Opferplatz hin. Bileam ist ein heidnischer Prophet, der aber um das Handeln von Jahwe, dem Gott Israels weiß. Schließlich erwartet er von ihm eine Botschaft. Im vorherigen Kapitel hatte Gott Bileam schon befohlen, nur Gottes Botschaft weiterzugeben.

Die Botschaft Gottes widerspricht dem Wunsch Balaks nach einem Fluch. Bileam macht deutlich, dass er sich nicht dem Willen Gottes widersetzen kann. Er muss das Volk Israel segnen.

V.13-26: Balak versucht nun, das Geschick auf seine Seite zu ziehen. Der Ort für das Opfer ist so ausgewählt, dass Bileam nur einen Teil des Volkes sehen kann. Balak erhofft sich davon, dass Bileam dann nicht wieder einknickt.

Bileam bekommt eine Botschaft Gottes. Der Beginn (V.18) hat den Anschein als würde eine positive Aussage für Balak folgen. Doch in Wahrheit ist es nur eine Ermahnung, dass der König der Moabiter sich endlich damit zufriedengeben soll, dass Israel nicht verflucht werden kann. Das Volk Israel unterscheidet sich von den Nachbarvölkern. Sie setzen nicht auf Zauberei, so wie z. B. Balak. Deswegen ist Gott auf ihrer Seite und wird die Völker im Land Kanaan besiegen.

Kap. 23,27 – 24,13: Der dritte Versuch von Balak. Gottes Geist kommt auf Bileam und deswegen spricht dieser heidnische Prophet den göttlichen Willen über Israel aus. Er prophezeit die Größe Israels und seine Macht in der ganzen Gegend. Gott wird sein Volk segnen und die, die das Volk verfluchen, werden von Gott verflucht werden. Damit wiederholt Bileam die Abrahamsverheißung (1. Mose 12,3).

Es ist auch eine deutliche Kritik an Balak und seinen Praktiken. Er wird eine Niederlage erleben. Gerade deshalb ist Balak sehr böse auf Bileam und schickt ihn fort. Bileam ist sich keiner Schuld bewusst, da er klargemacht hat, dass er nur Gottes Botschaft verkündigen kann.

V.14-25: Im letzten Teil des Abschnitts wendet sich Bileam noch gegen andere Nachbarvölker Israels. Sie alle werden besiegt werden.

Treffpunkt

Spiele

Dienstbote

Die Jungscharler werden in zwei oder mehrere Gruppen eingeteilt. Der Spielleiter verteilt Aufträge an die Jungscharler. Sie sollen ihm Gegenstände bringen (Gesangbuch, Bibel, Glas, Toilettenpapier, Taschentücher, Blatt Papier, usw.). Die Mannschaft, die am schnellsten den Auftrag ausgeführt hat, bekommt einen Punkt. Die Mannschaft, die zuerst 5 oder 10 Punkte hat, gewinnt.

Schrubberhockey

Zwei Gruppen spielen gegeneinander. Die Spieler werden nummeriert. Außerdem wird ein kleines Feld abgesteckt mit zwei Stühlen als Tore. Als Spielmittel braucht man zwei Schrubber oder Besen und einen Putzlappen. Der Spielleiter ruft eine Nummer und die beiden Spieler mit der Nummer springen auf, nehmen den Besen und versuchen den Lappen ins jeweils gegnerische Tor zu schießen.

Basteln

Wackelbild basteln

Als Materialien benötigt man für jedes Kind zwei gleichgroße Bilder (nicht zu groß, vielleicht 9×13), einen Papierstreifen (so lang wie beide Bilder zusammen), größeres Stück Tonkarton, wo das fertige Bild draufgeklebt wird, Schere, Stift und Kleber.

Schneide die Bilder in gleichviele 1cm breite Streifen. Zeichne auf den Papierstreifen 1cm breite Streifen und falte das Papier zu einem Fächer. Danach klebe jeweils abwechselnd die Streifen der Bilder auf den Fächer. Zum Schluss das Ganze auf den Tonkarton kleben, damit es Festigkeit bekommt. Fertig ist das Wackelbild.

Optische Täuschungen erkennen

Es werden verschiedene Bilder mit optischen Täuschungen bereitgelegt und den Kindern gezeigt. Es ist spannend die unterschiedlichen Möglichkeiten der Bilder herauszufinden. Entsprechende Bilder findet man in Büchern oder im Internet.

Aktion

Es können überall im Raum verstreut Süßigkeiten herumliegen. Zu Beginn der Jungschar wird aber darauf hingewiesen, dass diese nicht gegessen werden sollen. Die Schwierigkeit könnte noch dadurch erhöht werden, dass einige der Mitarbeiter immer mal wieder eine Süßigkeit naschen. Im Doppelpunkt kann daran angeknüpft werden, wenn Situationen gesucht werden, wo es schwierig ist, standhaft zu bleiben.

Knackpunkt

Die biblische Geschichte wird durch ein Interview dargestellt. Ein Reporter (R) interviewt Bileam (B) zu den Ereignissen der letzten Tage und Stunden. Ein Moderator (M) leitet das Ganze ein.

M: Herzlich Willkommen, verehrte Zuschauer und einen guten Tag zu einer Sondersendung hier live auf Moab-TV. Wegen der Bedrohung durch eine große Volksgruppe, die aus der Wüste vor unser Land gezogen ist, hat König Balak den bekannten Zauberer und Propheten Bileam kommen lassen, damit er uns in dieser schwierigen Situation hilft. Doch scheinbar ist die Situation nicht ganz so leicht. Augenzeugen berichten, dass der Einsatz von Bileam ohne Erfolg war. Unserem Reporter ist es gelungen, ein exklusives Interview mit Bileam zu bekommen. Sicher werden wir über die Hintergründe informiert. Wir schalten deshalb live zu unserem Reporter.

R: Vielen Dank und herzlich Willkommen auch von meiner Seite. Ich begrüße ganz herzlich den großen Zauberer und Propheten Bileam.

B: Guten Tag.

R: Bileam, Sie sind extra den weiten Weg hier in unser Land gekommen, damit sie unseren König unterstützen. Wie genau sollte die Unterstützung denn aussehen?

B: Ich wurde gerufen, weil ich das Volk Israel, das aus Ägypten durch die Wüste hierher gezogen ist, verfluchen sollte. Also einen sehr schlechten Wunsch über diese Leute aussprechen sollte. Balak, der König hat extra seine großen Fürsten geschickt, um mich zu holen. Ein tolles Gefühl.

R: Nun war ja Ihre Anreise schon nicht ganz störungsfrei. Was war denn das Problem.

B: Mir wurde von Gott eindeutig klargemacht, dass ich nur das tun und sagen darf, was er mir aufträgt. Das habe ich Balak auch gleich gesagt.

R: Und das haben sie dann auch gemacht. Sicherlich konnten sie die schlechten Wünsche über die Israeliten aussprechen?

B: Eben nicht. Balak hat extra mehrere Opfer gebracht, damit ich mich geehrt fühle und sicherlich auch, damit das, was ich sagen werde, seinem Willen entspricht. Doch von Gott habe ich die Botschaft bekommen, dass ich niemand verfluchen kann, den Gott nicht verflucht hat. Ich musste einfach etwas Gutes über diese Israeliten sagen.

R: Aber das sollten sie doch nicht …

B: Aber ich musste!

R: Gut, das kann ja mal vorkommen, aber sicherlich hat sich die Situation noch geändert. Schließlich sind Sie ja ein großer Zauberer und Prophet.

B: Leider nein. Balak hat es zwar wieder versucht und ich wollte ihm natürlich irgendwie auch helfen. Balak hat mich extra so geführt, dass ich nur noch einen kleinen Teil des Volkes sehen konnte. Doch wieder habe ich von Gott die Botschaft bekommen, dass ich das Volk nicht verfluchen kann. Mir ist klar geworden, dass Gott auf der Seite der Israeliten kämpft und dass das keine guten Auswirkungen für alle Völker hier in der Region haben wird.

R: Waren Sie sich sicher, dass Sie die richtige Botschaft bekommen haben und wie hat Balak reagiert?

B: Der war natürlich ziemlich stinkig. Deswegen hat er nicht locker gelassen und hat noch ein drittes Mal geopfert mit der Hoffnung, dass ich nun etwas Besseres für ihn sagen kann. Dieses Mal wurde es mir aber noch viel klarer als vorher, dass das nicht gehen wird. Es war wie ein richtiger Geistesblitz oder wenn man plötzlich etwas sieht, was vorher nur im Nebel lag.

R: Und was haben Sie da plötzlich gesehen?

B: Ich habe gesehen, dass dieses Volk Israel sehr mächtig werden wird. Sie werden im Überfluss wohnen und ihr König wird sehr mächtig werden. Außerdem stehen sie unter dem besonderen Schutz von Gott. Wer etwas Gutes über dieses Volk spricht, der wird gesegnet werden. Doch wer das Volk verflucht, auf den soll es zurückfallen.

R: Das hat Balak sicherlich nicht gefallen.

B: Allerdings nicht. Er wollte mich sofort wegschicken. Es war für ihn eine Niederlage auf der ganzen Linie. Doch ich konnte nicht anders. Das muss ich hier noch einmal in aller Deutlichkeit sagen. Es war Gottes Wille, dass ich das so sage, wie ich es gemacht habe.

R: Das sind keine guten Nachrichten, die uns da erreichen. Aber trotzdem vielen Dank für das Gespräch, Bileam. Gute Heimreise! (Schütteln sich die Hand) Und wir geben wieder zurück ins Studio.

Doppelpunkt

Im Doppelpunkt soll die schwierige Thematik auf das Leben der Kinder heruntergebrochen werden. Es soll darum gehen, Anknüpfungspunkte im Leben der Kinder zu finden.

Spiel

Die Wiederholung der Geschichte kann als Spiel geschehen, und zwar mit dem Wahr-Falsch-Stuhl. Dazu werden die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt und bekommen jeweils eine Nummer. An beiden Enden steht ein Stuhl. Der eine Stuhl steht für „wahr“ und der andere Stuhl steht für „falsch/nein“. Der Gruppenleiter stellt Aussagen zum Text und nennt eine Nummer, worauf die Jungscharler mit der Nummer aus beiden Teams versuchen müssen, zu dem richtigen Stuhl zu laufen. Wer zuerst da ist, bekommt einen Punkt.

Mögliche Wiederholungsfragen:

  • Gott hatte Bileam erlaubt, alles zu sagen, was er wollte! (f)
  • Balak wollte, dass Bileam die Isrealiten mit viel Gold beschenkt! (f)
  • Balak wollte, dass Bileam das Volk Israel verflucht! (w)
  • Balak hat extra für Bileam Opfer gebracht! (w)
  • Nach dem ersten Opfer durfte Bileam sagen, was er wollte! (f)
  • Bileam hat das Volk Israel dreimal gesegnet! (w)
  • Balak hat sich über Bileams Aussagen sehr gefreut! (f)

Weitere Aussagen können ergänzt werden.

Nach diesem Spiel soll die Spannung betrachtet werden, in der Bileam steht. Gott hat ihm mitgeteilt, was er sagen darf, aber Bileam hat von Balak den Auftrag, das Volk zu verfluchen. Balak versuchte es immer wieder, Bileam zu beeinflussen. Nutze die Frage: Wie hat Balak versucht, Bileam zu beeinflussen? (Hier könnte auch nochmal ein Rückgriff auf die vorherige Woche geschehen. Schon das Senden der Fürsten sollte Bileam schmeicheln. Danach waren es die Opfergaben.)

Wie wird Bileam wohl handeln? Bileam unterstellt sich dem Willen Gottes, obwohl Balak darüber nicht sehr erfreut ist. Hier bietet sich eine Verknüpfung zur Lebenssituation der Jungscharler an. Sicherlich kennen sie ähnliche Situationen aus ihrem Leben. Wo ist es nicht leicht, das zu tun, was man tun soll? Möglicherweise kennen die Jungscharler eine solche Situation aus der Schule. Dort wird ein Mitschüler von den anderen gemobbt und weil man nicht zu den Außenseitern gehören will, macht man mit. Gleichzeitig ist klar, dass das nicht in Ordnung ist. Gruppendruck ist eine Realität, die für die Jungscharler sicherlich häufig erfahrbar ist.

Bileam hatte den Willen Gottes mitgeteilt bekommen und trotzdem stand er ständig in der Gefahr, sich gegen Gottes Willen zu stellen, da Balak keine Ruhe gab.

Bileam konnte den Fluch nicht aussprechen, sondern musste das Volk Israel segnen. Die Segensworte von Bileam können noch einmal genauer betrachtet werden. Dazu werden sie aus der Bibel vorgelesen (Mitarbeiter oder Jungscharler). Die Aussagen zeigen schon an, dass Israel in das Land Kanaan ziehen wird. Sie werden die Kanaaniter besiegen und ein starkes Volk werden. Besonders betont werden kann die Tatsache, dass Gott mit Israel ist und dass sie deswegen nicht verflucht werden können. An dieser Stelle könnte auch auf Gottes Treue hingewiesen werden, denn schon bei Abraham findet sich diese Aussage.

Somit wird Bileam, obwohl es von Balak anders geplant war, zu einem Verkündiger von Wahrheit und von Gottes Wort. Er hätte sich auch einfach Geschenke von Balak geben lassen und ihm nach dem Mund reden können. Doch obwohl er ein heidnischer Prophet war, spricht er Gottes Wort und unterstellt sich Gottes Willen. Hier könnte eine Anknüpfung zum Lernvers hergestellt werden. Dieser zeigt, dass auch die Apostel vor der Wahl standen Gott zu gehorchen und deswegen ins Gefängnis zu müssen oder den Priestern nach dem Mund zu reden und Gott zu verleugnen.

Zum Abschluss der Kleingruppenphase sollte ein Gebet gesprochen werden, wo konkrete Situationen der Jungscharler (sofern sie vorher genannt wurden) mit eingefügt werden.

Schlusspunkt

Jetzt werden noch einmal die Gedanken gesammelt. Das geschieht mithilfe des Lernverses, der auch schon zum Ende der Kleingruppe vorgestellt wurde. Die einzelnen Teile des Verses werden auf unterschiedliche Karten geschrieben und vermischt (Wo im Text ein / steht, sollte getrennt werden): Gott/muss man/mehr gehorchen/als/den Menschen.

Die Jungscharler sollen die richtige Reihenfolge feststellen.

Zum Abschluss wird gesagt, dass das nicht immer leicht ist, Gott zu gehorchen. Doch Jesus lässt uns nicht alleine und gibt uns Kraft und Mut.

Bausteine

Lieder

Aus: Kinder feiern Jesus

  • Nr. 123 Ja heißt ja
  • Nr. 130 Manchmal würde ich’s genießen
  • Nr. 145 Jesus, gib mir Mut (eignet sich sehr gut als Schlusslied)

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zur Wüstenwanderung des Volkes Israel aus JUMAT 1/17. In der Reihe sind einzelne, besondere Begebenheiten zusammengefasst. Die drei großen Geschichten sind: Der Aussatz von Mirjam, die Bileamserzählung und der Bericht über die eherne Schlange. Außerdem enthält die Reihe eine Einheit zum Thema Segen, bei der der aaronitische Segen der Ausgangspunkt ist.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

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