Der Wunsch nach Anerkennung, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Liebe ist nicht per se schlecht. Er gehört zum Menschen dazu, weil der Mensch als soziales Wesen geschaffen wurde. Anerkennung treibt den Menschen an, motiviert und hilft dabei, die eigene Leistung zu verbessern. Kritisch wird es erst, wenn die Anerkennung und Wertschätzung immer nur von außen kommt, unbedingt andere dazu benötigt werden und sie nicht auch aus sich selbst heraus geschöpft werden kann. Während der Pubertät bekommen die Fragen nach der eigenen Identität und der Rolle im sozialen Beziehungsgeflecht eine völlig neue Bedeutung. Die Teens müssen neu lernen, wer sie sind und wie sie auf andere wirken.
Es ist ein sehr persönliches Thema, das nicht jeden in demselben Maße betrifft. Schüchterne Teens haben vermutlich Schwierigkeiten, sich an dem Thema zu beteiligen. Dumme Kommentare, Frotzelei und Kritik am Gesagten sind deshalb verboten!
Die Teens sollen sich als Gottes geliebte Kinder verstehen und motiviert werden, Auswirkungen dieser bedingungslosen Liebe in ihrem Leben zu suchen und zu leben.
Die Frage „Wer bin ich“ ist die zentrale Frage unseres Lebens. Zunächst mal geht es dabei um die grundlegende Selbstbestimmung des Menschen in der Welt: Geschlecht, Name, Herkunft, Nationalität, usw. Dann geht es an das Beziehungsnetz, in dem der Mensch steht: Tochter oder Sohn, Mutter oder Vater, Schwester oder Bruder, Freund oder Freundin von …, und schließlich zielt die Frage mehr auf das Wie ab: Wie bin ich? Was kann ich alles gut? Was macht mich aus? Was begeistert mich? Und wie werde ich von anderen wahrgenommen?
Soziale Akzeptanz, Anerkennung und Wertschätzung sind menschliche Grundbedürfnisse und als solche auch gut. Wir wurden als soziale Wesen von Gott geschaffen, brauchen die Beziehung zu anderen Menschen und die Bestätigung: Wir sind gut so wie wir sind. Wir stehen fest in stabilen Beziehungsgeflechten. Wir sind es wert, mit anderen in Beziehung zu stehen.
Das Problem besteht also nicht darin, dass wir Anerkennung und Wertschätzung mögen und uns freuen, wenn uns jemand lobt. Die Gefahr liegt darin, dass wir uns selbst nicht einschätzen können, nicht wissen, wer wir eigentlich sind und deshalb stark auf die Einschätzung anderer angewiesen sind. Erst wenn andere uns von außen sagen, was sie von uns halten, entsteht ein Bild, wer wir sind. Doch warum sollten uns andere zusprechen dürfen, wer wir sind? Schließlich kennen die uns nicht so gut wie wir uns selbst. Oder kennen nur die schönen Bilder, die wir auf Instagram teilen, aber nicht die vielen Bilder, die wir gelöscht haben. Sehen die guten Noten, aber nicht die vielen Stunden Lernerei, die dazu geführt haben. Sehen den durchtrainierten Body, aber nicht die vielen einsamen Stunden im Sportstudio.
Der Leiter begrüßt die Teens an diesem Abend alle einzeln mit dem Zusatz „Du geliebtes Kind Gottes“. Anschließend gibt es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer, selbst, wenn diese sich schon untereinander kennen: Jeder soll sich mit drei bis fünf Adjektiven den anderen vorstellen. Hier sollen die Teens zum ersten Mal an diesem Abend überlegen, was genau sie charakterisiert und ausmacht. Kennt der Leiter die Teens gut, sollte er beobachten, welche Worte die Teens wählen: Warum genau diese Beschreibung? Gibt es noch andere wichtige Charakteristika, die den Teen (besser) beschreiben? Nach der Runde darf sich eine Diskussion darüber entwickeln, wer aus welchem Grund welche Beschreibung für sich gewählt hat. Die anderen Teens dürfen aber nicht abwertend oder kritisierend reagieren.
Nun machen die Teens wieder eine Runde, doch jetzt stellt jeder jeweils die anderen Teens vor. Teen A beginnt und benennt nach und nach jeden anderen Teen mit Namen und einem für ihn ausschlaggebenden Adjektiv. Hat er alle Teens benannt, ist der Nächste an der Reihe. Die Teens können gern mitschreiben, welche Charakteristika ihnen zugesprochen werden.
Hinterher können sich die Teens austauschen: Wie fühlte es sich an, von anderen beschrieben zu werden? Passen die genannten Begriffe? Stimmt die Fremdwahrnehmung mit der Eigenwahrnehmung überein? Wenn nein, warum nicht?
Die Teens sollen überlegen, wem sie auf Instagram oder Snapchat folgen und warum.
Wer will ich sein? Um die Frage zu beantworten, suchen die Teens, jeder für sich, aus alten Zeitschriften Bilder, Zitate, Wörter aus, die sie als Collage zusammenstellen. Anschließend sollen sie in Zweiergruppen darüber reden, was sie zusammengestellt haben. Warum haben sie die einzelnen Schnipsel gewählt? Was von dem, wie sie einmal sein wollen, trifft heute schon zu? Was nicht? Wie können sie die Person werden, die sie gern sein wollen?
Wer bin ich in Gottes Augen? Um die Frage zu beantworten, sollen die Teens die folgenden Aussagen den angegebenen Bibelstellen zuordnen:
Römer 8,17; 2. Petrus 1,3.4; Philipper 3,20; Hebräer 4,16; Johannes 10,27-30; 1. Korinther 6,19; 2. Korinther 5,21; 1. Johannes 3,1.2; Epheser 1,13.14; Epheser 2,10; Kolosser 2,13.14; 2. Korinther 5,18-20; Römer 8,1; Jeremia 1,5
Fragen:
Nach kurzer Überlegungszeit sollen die Teens sich erneut nacheinander vorstellen. Doch diesmal sollen sie drei Adjektive wählen, die Gott ihnen zuspricht.
Frage: Was hat sich geändert im Vergleich zur ersten und zur zweiten Runde?
Zum Abschluss macht der Leiter mithilfe einer Polaroidkamera (oder er druckt die Fotos schnell noch selbst am PC aus) Fotos von den Teens. Nacheinander stellt sich jeder mit zurückgestrichenen Haaren vor eine weiße Wand und guckt neutral zum Leiter, der immer im selben Abstand und Winkel ein Foto schießt. So entstehen möglichst gleiche Bilder, die den Teens zum Abschied mitgegeben werden. Die Bilder sollen die Teens daran erinnern, dass sie alle letztendlich gleich sind, alle als geliebte Kinder Gottes geschaffen wurden und von ihm bedingungslos geliebt werden. Wer mag, kann auf sein Foto auch noch folgenden Vers schreiben: „Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott!“ (Ps 139,17a).
Die komplette TEC: 1/2018
98% der Jugendlichen besitzen ein Smartphone und 90% haben Internetzugang! Hauptbeschäftigung ist die Kommunikation! Über 90% nutzen WhatsApp. Teens nutzen ihr Smartphone wie selbstverständlich, ständig und für alles Mögliche. Heraus sticht dabei vor allem, dass es ihnen doch irgendwie um Beziehungen geht! Jugendarbeit kommt heutzutage an sozialen Netzwerken und neuen Medien nicht vorbei. Außer, sie will an den Jugendlichen vorbeileben. Längst schon sind Werbeaktionen bei Facebook für die nächste Freizeit, Selfies von der Gruppenstunde bei Instagram, Absprachen und Emojis bei WhatsApp und Onlineanmeldung zur Veranstaltung Normalität. Doch das Wichtigste ist immer noch die echte Beziehung. Davon lebt unsere Jugend- und Gemeindearbeit. Das ist neben der besten Nachricht dieser Welt unser höchstes Gut. Die Verabredung für das Treffen kann dort abgesprochen sein. Auch die Werbung für die Veranstaltung sollte sogar so modern wie möglich für die Jugendlichen sein, damit wir sie in ihrer Lebenswelt erreichen. Echte Anerkennung hat aber immer noch die besten Chancen gegen die scheinbar tollen Selbstdarstellungen. Auch das ist ein nondigitaler Fingerabdruck, den wir hinterlassen können. In dieser Ausgabe geht es uns neben vielen anderen Themen um die Chance einer Kultur, die nicht mehr wegzudenken ist. Ja, und gleichzeitig stehen wir für beziehungsbindende Werte, echte Erfahrungsräume und Offline-Zeiten, echte Wertschätzung, Freiraum zur Entfaltung!
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