Da lernst du was fürs Leben

Die Gemeinde als Ort der Bildung

Vorbemerkungen

Wir lernen unser ganzes Leben an verschiedenen Orten und auf ganz verschiedene Art und Weise. Einer hört besser, ein anderer muss es sehen, und wieder ein anderer muss es selbst ausprobiert haben. Die Gemeinde ist ein Ort, an dem vieles davon möglich wird und auf verschiedene Weise gelernt werden kann. Dabei können die Teens selbst „Schüler“, aber auch „Lehrer“ sein. 

Einstieg

Die Teens sollen in Kleingruppen darüber nachdenken, „WO“ sie „WAS“ lernen. Jede Gruppe schreibt auf je einen A4-Zettel einen Ort und was sie an diesem Ort lernen. So können Orte wie Schule, Familie, aber auch die Gemeinde als Orte für Bildung auftauchen. Was sie an diesen Orten lernen, kann sich überschneiden und auch doppelt aufgeschrieben werden. Beziehungen zu leben, lernt man nicht nur in der Familie, sondern auch in der Gemeinde oder der Schule. Wertet die Ergebnisse der Gruppenphase gemeinsam aus. 

Aus dieser Aktion kann deutlich werden: Wir lernen nicht nur in der Schule oder nur Montag bis Freitag. Außerdem bedeutet lernen mehr als Mathe checken oder Bio büffeln. Mit jeder Erfahrung, jedem Erlebnis oder einer Begegnung lernen wir etwas Neues.

Bildung

Der Begriff Bildung hat eine sehr breite Bedeutung. Im Lexikon wird bei Bildung auch von Schöpfung gesprochen. Einerseits bedeutet es Gestalt oder Abbild und anderseits bedeutet es Gestaltung und Nachahmung. 

Gestalt und Abbild

Wir bilden das ab, von dem wir bis heute geprägt worden sind. Jeder im Teenkreis ist eine eigene Persönlichkeit. Viele Erfahrungen durften wir in unserem Leben bisher schon machen und haben auch vieles gelernt. Das hat uns zu der Person gemacht, die wir jetzt sind. Das geschieht häufig unbewusst.

Gestaltung und Nachahmung

Wir können uns weiter abbilden und prägen lassen und werden an diesem Punkt nicht stehen bleiben. Gott wünscht sich, dass wir uns von ihm prägen lassen. Zu allen Zeiten gab es Gruppen, die sich getroffen haben, um in seinem Wort zu forschen und es im Leben umzusetzen. In diesem Bereich muss man selbst aktiv werden.

Wie das in der Gemeinde geschieht.

In der Gemeinde habe ich drei Bildungsschwerpunkte entdeckt: 

Die Bibel, die Lebensgestaltung sowie die Entdeckung und Förderung von Gaben. Um die drei Punkte besser darzustellen und um den Begriff „Abbild“ noch einmal deutlich zu machen, habe ich einen Tipp für die Flipchart: Schneide die Buchstaben „B“, „L“ und „G“ aus weißer, ca. 1–2 mm dicker Pappe aus und klebe sie hinter weißes Flipchart-Papier. Während du die drei Punkte erläuterst, kannst du mit einem Zimmermannsbleistift über die Buchstaben schraffieren. 

B wie Bibel

Die Bibel wird als Gottes Wort bezeichnet. Für manche ist sie nur ein totes Buch aus Regeln und Lebensbeschränkungen. Tatsächlich glaube ich, dass sie ein lebendiges Buch ist, aus dem wir gute Tipps zum Leben bekommen. Das ist oft auf den ersten Blick nicht zu sehen. In der Gemeinde gibt es die Möglichkeit, sich die Bibel genauer anzuschauen. Meistens gibt es dafür auch ausgebildete Menschen, die die Bibel genauer kennen oder studiert haben. Sie können Zusammenhänge genauer erklären und beleuchten. 

Auch Jesus kannte als Teenager solche Leute. Damals waren es die Schriftgelehrten. Er bleibt, ohne dass seine Eltern es merken, beim Passafest im Tempel (Lk 2, 41-52). In der Bibel steht, dass er den Theologen der damaligen Zeit gut zuhörte. Aber nicht nur das. In der Bibel steht: „Und er stellte ihnen Fragen“ (V.46).

Wir können in der Gemeinde den Predigten, Andachten und denen, die viel Bibelwissen haben, zuhören. Aber noch wichtiger als das Hören ist das Verstehen. Du kannst in der Gemeinde Menschen fragen und bitten, dass sie dir die Bibeltexte so erklären können, dass du sie verstehst. Genau, wie Jesus es damals gemacht hat. So kann die Bibel nicht nur ein totes Geschichtsbuch, sondern ein lebendiger Wegweiser werden.

L wie Lifestyle

Was für mich die größte Herausforderung in meinem Leben bleibt, ist, wie der Glaube in meinem Alltag lebendig wird. Wie sieht gelebter Glaube im Alltag aus? Es ist genial, wenn in Gemeinden offen darüber gesprochen wird. In der Gemeinde dürfen alle Generationen ihre Erfahrungen einbringen. 

Wie lebe ich meine Beziehungen oder später meine Ehe als Christ? Wie verändert sich mein Denken und Handeln, wenn ich mehr aus der Bibel und von Jesus erfahre? Was bedeutet es, als Christ an meiner Schule oder an meinem Arbeitsplatz zu sein?

Ich hoffe, dass ihr in eurem Teenkreis und in der Gemeinde so offen und ehrlich seid, dass ihr euch nicht nur Glaubensheldengeschichten erzählt. Auch wenn ihr vom Scheitern und Versagen im (Glaubens-) Leben berichtet, können wir selbst und andere hilfreiche Tipps fürs Leben bekommen. 

Die Aussage, dass alle Generationen Erfahrungen weitergeben dürfen, war ernst gemeint. Ihr Teens macht in einer schnelllebigen Zeit Erfahrungen, die vor euch vielleicht noch niemand gemacht hat. Da können die älteren Generationen von euch ’ne Menge lernen. Oft ist in diesem Bereich die Rede von „Soft Skills“. Hier eine kleine Erklärung, was damit gemeint ist.

Soziale Kompetenz (englisch: social skills), häufig auch Soft Skills genannt, ist die Gesamtheit persönlicher Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu beitragen, individuelle Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe zu verknüpfen und in diesem Sinne auch das Verhalten und die Einstellungen von Mitmenschen zu beeinflussen. Soziale Kompetenz umfasst Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich oder notwendig sind. (http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz abgerufen am 27.09.12) 

G wie Gaben

Ich glaube, dass in keiner anderen Gruppe oder Gemeinschaft so viele Gaben zum Einsatz kommen, wie in einer Gemeinde. Musik, Moderation, Gastfreundschaft, Veranstaltungsorganisation usw. Die Gemeinde kann ein Ort sein, an dem du deine Gaben entdecken kannst. Du darfst dich in verschiedenen Dingen ausprobieren, ohne dass jemand lacht, wenn es mal schiefgeht. Außerdem gibt es auch hier häufig Leute, die schon lange ihre Gaben und die Erfahrungen mit einbringen, von denen du lernen kannst. 

Abschluss

Tauscht euch darüber aus, welche Erfahrungen ihr mit Bildung und Lernen in der Gemeinde gemacht habt. Welche Entdeckungen hast du in der Bibel, in dem Leben der Gemeindemitglieder oder bei deinen Gaben machen können? Was würdest du dafür investieren, damit Menschen von dir lernen können?

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