„Vor die Füße“ / Erinnerungen fürs Leben sammeln

1. Vorbemerkungen

Freunde sind mit die wichtigsten Bezugspersonen im Alltag der Teenager. Teens lösen sich mehr und mehr von zu Hause. Ihre Freunde sind gefühlt die Einzigen, die sie in ihrer Situation wirklich verstehen und nachvollziehen können, was sie durchmachen. An Freunden wird gemessen, was gut oder weniger gut ist. Freunde werden mit in ziemlich alle Entscheidungen einbezogen. In dieser Rastlosigkeit (sich selber zu finden: Wer bin ich, was will ich, was kann ich wirklich, …) der Teens, geben die Freunde und die Familie den gewissen Halt, den Teens suchen.

2. Zielgedanke

Es ist wichtig, dass wir für unsere Freunde vor Gott einstehen (glauben, beten, sie ermutigen und mit ihnen feiern) und wenn wir das tun, hat es krasse Auswirkungen.

3. Einführung

Texteinteilung: Markus 2,1-12

  • Jesus geht zurück nach Kapernaum. Nach Matthäus 9,1 in „seine“ Stadt – da wohnte Jesus, nachdem er Nazareth, wo er aufwuchs, verließ (Mt 4,13). Kapernaum ist der einzige Ort, von dem wir wissen, dass Jesus dort Wohnung nahm.
  • Geschieht in der Anfangswirkungszeit Jesu; er ist in der Umgebung aber schon sehr bekannt.
  • Er ist in einem Haus, das damals mit einem Flachdach aus Lehm, Lehmziegeln, Gras und Latten bedeckt war (nicht schwer zum Abdecken – seitlich war meistens eine Treppe aufs Dach).
  • Die Schriftgelehrten kamen teils von weiter weg, um Jesus genau zu beobachten und auf seine Predigten zu achten. Sie wollten herausfinden, was es mit Jesus auf sich hat.
  • Die Schriftgelehrten kannten die alttestamentlichen Schriften sehr gut und ihr gedanklicher Vorwurf in Vers 7 ist sehr berechtigt – wäre Jesus nicht Gott. Dann wäre die Aussage „deine Sünden sind dir vergeben“ wirklich Gotteslästerung.

4. Methodik für die Gruppe

4.1 Einstieg 
  • Szene aus „Ziemlich Beste Freunde“ zeigen (58:50-1:01:10min)
  • evtl. im Raum verteilen (Freundschaftsbänder, Freundschaftsschlösser, Freundebücher…)
  • Zitate über Freund(e)schaft im Raum verteilen.

Frage: Worum geht es in der Filmszene/Lied und was hat das mit all den Sprüchen um uns herum zu tun?

Aktion: Fragen auf den verteilten Zetteln beantworten lassen (10 Min. dafür Zeit geben)

Anfangs werden die fünf Fragen auf Zetteln im Raum verteilt, danach überflogen, welche Antworten häufig auftreten. Teens sollen spontan ihre Antworten daraufschreiben: a)Welches Lied drückt Freundschaft für euch am besten aus? Warum?

b)Gibt es einen Film, der Freundschaft für euch ganz deutlich ausdrückt? Warum?

c)Was sind für dich die drei wichtigsten Sachen an einem/r guten Freund/Freundin?

d)Was macht ihr am meisten mit euren Freunden?

e)Was schätzt ihr am meisten an euren Freunden? Am Ende gemeinsam im Teenkreis überlegen: Kommen die Sachen, die uns wichtig sind, unter Freunden im Teenkreis vor?

Falls eure Teens nicht antworten wollen oder ihr mögliche Antworten gern im Voraus hättet, habe ich genau dieselben Fragen meinen Teens gestellt und hier ein paar Antworten:

  • a) Lied: Mit dir an meiner Seite (Kontra K – https://genius.com/Kontra-k-an-deiner-seite-lyrics); Ohne mein Team (187); Echte Freunde (SDP feat. Prinz Pi) … und viele haben gesagt, es gibt nicht das eine Lied, sondern viele Lieder drücken die Bedeutung von Freundschaft aus, aber es kommt drauf an, mit wem man das Lied in welcher Situation angehört hat.
  • b) Film: Ziemlich beste Freunde, Tigermilch, Maze Runner Teil 3, Dschungelbuch, …
  • c) Wichtigste Eigenschaften:Vertrauen, Ehrlichkeit, gleicher Humor (Spaß), Loyalität, Vergebung, Treue, Geheimnisse für sich behalten, füreinander da sein, Verständnis.
  • d) Lieblingsaktionen: Reden, Zeit miteinander verbringen, Filme schauen, Musik hören, Sachen planen, irgendwas Verrücktes machen, FIFA zocken, Fußballspielen, Schwimmen, Erinnerungen fürs Leben sammeln, nichts bereuen.
  • e) Was schätzt du am meisten: Vertrauen, dass sie immer für mich da sind, in jeder Situation und immer, wenn ich sie brauche; mit ihnen Spaß zu haben; Vergebung.

Wir wollen uns eine biblische Geschichte anschauen. Schaut, wo ihr darin Eigenschaften findet, die euch in einer Freundschaft wichtig sind.

4.2 Hauptteil

Die Geschichte aus Markus 2,1-12 aus der Sicht des Gelähmten erzählen. Zu erwähnen ist, dass in dem gesamten Textabschnitt weder die Freunde noch der Gelähmte ein Wort reden. Alle Gedanken und Dialoge sind somit erfunden, nur die Handlungen und Worte Jesu spiegeln den biblischen Text wieder.

  • Ich konnte nicht gehen.
  • Ich dachte immer, was bin ich denn wert? Ich bin nur eine Last für meine Familie, ich kann rein gar nichts machen, nicht mal aufs Klo…
  • Meine Freunde haben kaum Zeit für mich, sie müssen ihren Familien helfen und
  • da kamen meine Freunde. Warum waren sie denn so aufgeregt?
  • Sie fragten mich, ob ich von Jesus gehört habe? Klar, jeder redet von ihm in den letzten Tagen! Was, er ist hier? Hier in Kapernaum? Nur ein paar Häuser weiter?
  • Meine Freunde kamen auf die verrückte Idee, dass wir hingehen sollten! Wie denn, ich kann nicht gehen!?!
  • Das geht alles nicht. Ich kann nicht laufen. Nein, ich will das nicht.
  • Meine Freunde meinten nur: „Kein Problem: Wir tragen dich!!!“ –WAAAAAAAAAASSSSSS????
  • Ich soll in die Öffentlichkeit? Alle sollen jetzt sehen, dass ich wirklich nicht laufen kann? Es reicht, dass sie es wissen, aber dass sie es auch noch direkt sehen. Was werden sie sagen? Wie werden sie mich anschauen?
  • Und dann haben mich die vier auf meiner wackeligen Trage mitgenommen. 
  • Ich hörte viele Stimmen, aber konnte nichts sehen. Plötzlich sagte einer meiner Freunde: „Oh, Mann, sind da viele Leute. Da kommen wir ja nie durch.“ Meine Hoffnung verflog. Hätte ich mich doch nie darauf eingelassen.
  • Doch die vier drehten nicht um, sondern liefen weiter, an ein paar Menschen vorbei, einige Stufen hoch und dann: Oh, nein!!!!!
  • Wir waren auf dem Dach und sie fingen an, das Dach abzudecken.
  • Ich meinte: „Leute hört auf! Was macht ihr denn da? Wollt ihr noch mehr Ärger? Was soll das denn bringen? Bringt mich nach Hause, ich will nicht mehr. Es ist so peinlich mit euch. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen. Wie konnte ich euch vertrauen?“
  • Doch meine Freunde ließen sich nicht beirren. Sie banden ein paar Stricke an die Matte und ließen mich langsam durch das Dach runter in das Haus.
  • Oh, ich wollte nicht, mir war das so peinlich, alle sahen mich. All die wichtigen Menschen, oh und die Nachbarn … Aber ich konnte mich ja nicht wehren.
  • Dann hing ich nicht mehr in der Luft.
  • Ich lag direkt vor Jesus – und er, er schimpfte nicht, sondern schaute erst hoch zum Loch und dann zu mir mit seinen liebevollen Augen und sagte: „Deine Sünden sind dir vergeben!“
  • Was?, dachte ich. Aber die Worte bedeuteten mir irgendwie sehr viel.
  • Dann redete Jesus mit den Schriftgelehrten, den wichtigen Männern hier, … ich lag da.
  • Doch dann drehte Jesus sich zu mir und sagte: „Steh auf, nimm deine Matte und geh.“
  • Leute wow, ihr glaubt es nicht, ich konnte sofort aufstehen, ich war nicht wackelig auf den Beinen, ich nahm meine Matte und ging raus aus dem Haus, zwischen all den Leuten durch, einfach so. Ich fühlte mich wie im Traum. Aber es war echt passiert. Ich konnte laufen. Ich konnte gehen. Ich konnte mit meinen Freunden unterwegs sein, ich konnte meine Familie unterstützen. 
  • Dieser Jesus ist wirklich Gott, er hat mich gesund gemacht und mir meine Schuld vergeben!!! Nur Gott kann einem die Schuld vergeben.
  • Ich fühle mich so, als ob mir ein neues Leben geschenkt wurde.
  • Gut, dass meine Freunde mich zu Jesus gebracht hatten, auch wenn ich es nicht unbedingt wollte.

Kurze Gedanken nach der Erzählung:

  • Lest Markus 2,5 laut vor. Als Jesus den Glauben der Freunde sah, wurde er aktiv. Nicht,weil der Gelähmte so fest daran geglaubt hätte, dass Jesus was bewirken konnte. Aber die Freunde. Sie scheuten keine Mühe, ihren Freund vor die Füße von Jesus zu bringen.
  • Am Ende der Geschichte lesen wir nichts mehr von den Freunden – trotzdem sind sie ein wichtiger Teil der Geschichte.
  • Wir lesen nur, dass alle Gott gepriesen haben – wahrscheinlich auch die Freunde und der Gelähmte – sie haben gemeinsam gefeiert.

Fragen:

  • Wo kamen in der Geschichte Eigenschaften vor, die euch unter Freunden wichtig sind?

Vertrauen: Die Freunde vertrauen darauf, dass Jesus heilen kann.

Offenheit: Die Freunde denken kreativ: Was tut ihrem Freund gut? Sie lassen sich nicht von Hindernissen abhalten.

Akzeptanz: Die Freunde mögen den Gelähmten so wie er ist.

Erinnerungen sammeln: Das Erlebnis vergaß bestimmt keiner der Freunde.

Freunde kennen einen: Der Gelähmte weiß, seine Freunde meinen es gut mit ihm und die Freunde wissen, was für den Gelähmten wichtig ist

  • Wo oder inwiefern können wir solche Freunde für andere sein? 
  • Wenn es uns nicht gut geht (körperlich oder im Glauben oder seelisch), sind wir bereit, uns von den Leuten um uns herum tragen zu lassen, auch in gefühlt unangenehme Situationen? Oder wollen wir alles unter Kontrolle behalten?
  • Haben wir die Geduld, mit unseren Freunden einen „beschwerlichen“ Weg zu gehen?

4.3 Abschluss

Verschiedene Möglichkeiten

  • Im Raum sind überall Zettel verteilt mit jeweils einem Namen der Teens. Jeder soll rumgehen und aufschreiben, was er an dieser Person schätzt.
  • Schreibt auf ein Plakat, was ihr als Teenkreis von den Freunden des Gelähmten übernehmen wollt, z.B. füreinander glauben; im Gebet füreinander einstehen (wenn es uns körperlich nicht gut geht oder wenn wir zweifeln (am Glauben, …), wenn es uns in der Familie nicht gut geht und wenn was Geniales passiert ist (gemeinsam DANKEN & FEIERN); Sachen gemeinsam anpacken (Erinnerungen sammeln) oder einander praktisch unterstützen (schulisch unterstützen/erklären, musikalisch, sportlich…).
  • Eine weitere Möglichkeit ist, mit den Teens zu überlegen, wie sie ihre nicht christlichen Freunde vor die Füße Jesu bringen können. Zum Beispiel für sie beten, sie zum Teenkreis einladen, sie vielleicht sogar zu christlichen Veranstaltungen „mitschleifen“ (der Kranke wurde ja einfach hingebracht).
  • Wer will, darf sich einen der Freundessprüche mitnehmen.
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