Die perfekte Minute ist eine vielseitige Gameshow, bei der Teams nicht nur gegeneinander, sondern vor allem auch gegen die Zeit antreten. Die Teams stellen sich unterschiedlichen Herausforderungen, die sie innerhalb einer Minute bewältigen müssen. Je besser ihnen dies gelingt, umso mehr Punkte erspielen sie.
Teilt zunächst gleichgroße Teams ein. Am besten lost ihr aus, wer mit wem zusammen spielt. Nehmt dafür z. B. Zettel in den Farben rot, gelb, blau und grün und lasst alle Mitspielenden einen dieser Zettel aus einem Beutel verdeckt ziehen. Bei jeder Aufgabe treten entweder eine Person oder zwei pro Team an.
Zuerst nennt die Spielleitung nur den Namen des Spiels und sagt an, wie viele Spieler*innen benötigt werden. Die Gruppen entscheiden dann selbst, wer antritt und sich der Herausforderung stellt. Hat jedes Team seine Kandidat*innen benannt, wird die Aufgabe erklärt bzw. das dazugehörige Video gezeigt. Bei YouTube finden sich viele Erklärvideos zu zahlreichen Spielen und Aufgaben, die ihr für eure Gameshow nutzen könnt: https://www.youtube.com/playlist?list=PL6kznzA1d2_m4ExY4ZR3XI_saatePEtcy
Jede Aufgabe muss innerhalb einer Minute erfüllt werden. Schafft eine Gruppe die Aufgabe komplett, erhält sie dafür 100 Punkte. Schafft sie die Hälfte der Aufgabe, bekommt sie 50 Punkte. 10 Punkte bekommt eine Gruppe, die zumindest 1x eine Aufgabe schafft. Und natürlich: Die Gruppe, die am Ende der Show die meisten Punkte erspielt hat, gewinnt den Abend.
Könnt ihr selbstverständlich auch gern abändern.
Bei diesem Spiel muss der/die Spielende anhand Zahnstocher und Keksen einen Turm mit 4 Etagen bauen, der anschließend 3 Sekunden stehen können muss.
Bei diesem Spiel ist eine CD am Anfang einer Spirale aufgefädelt. Die Spirale wird an der Hüfte des Teilnehmenden befestigt. Nur mit Hüftschwung darf der/die Spielende nun die Spirale in Schwingung bringen und so die CD fortbewegen. Ziel: Die CD ans andere Ende der Spirale zu befördern, das von einer Mitspielenden gehalten wird.
Der/Die Spielende muss mit einem Strohhalm so in eine umgedrehte Cupcake-Form pusten, dass diese 2x in einem dahinter stehenden Glas landet.
Bei diesem Spiel muss der/die Spielende Tischtennisbälle, die auf einem Teller verteilt sind, auf den anderen Teller pusten. Die Gruppe mit den meisten Bällen bekommt 100 Punkte, die zweite 50 und die dritte 10 Punkte. Bälle, die vom Teller gepustet werden und runterfallen, dürfen nicht zurückgelegt werden.
Der/Die Spielende muss Getränkedosen und Pappteller zu einer umgedrehten Pyramide zusammenbauen, die für 3 Sekunden frei stehen kann.
Bei diesem Spiel müssen die Spielenden mit einer zwischen ihren Köpfen gespannte Wäscheleine zwei Wäscheklammern einsammeln.
Bei diesem Spiel muss der/die Spielende eine rohe Spaghetti zwischen die Zähne nehmen und damit eine auf einem Teller liegende rohe Penne-Nudel aufspießen. Diese muss er anschließend über eine Distanz transportieren und wieder auf dem Teller ablegen.
Bei diesem Spiel müssen die Spielenden Bierdeckel mit den Fingern so von einer Tischkante hochschlagen, dass sie nach einem Salto von dem anderen Spieler aufgefangen werden. Die Gruppe mit den meisten gefangenen Bierdeckeln bekommt 100 Punkte, die zweite 50 und die dritte 10 Punkte.
Bei diesem Spiel muss der/die Spielende ein Gummibärchen über ein Seil über seinem Kopf werfen, unter dem Seil durchgehen und das Gummibärchen auf der anderen Seite wieder auffangen. In einer Minute sollte er das 5 mal schaffen. (Hierbei könnten auch alle Spieler*innen einer Gruppe antreten.)
Zum Abschluss des Abends, nach der Siegerehrung, bietet sich eine Andacht zum Thema an. Als Bibeltext eignet sich gut Prediger 3,1-11 – Alles hat seine Zeit.
Den Text könnt ihr gemeinsam lesen. Anschließend ein paar Gedanken dazu: Gott hat uns das Leben und die Zeit geschenkt. Und Gott möchte, dass wir unsere Zeit sinnvoll nutzen: für Gemeinschaft, um zu lernen, für Spaß, um Gutes zu tun, um auszuruhen … Alles hat seine Zeit. In dieser Gruppenstunde ging es nicht wirklich darum zu gewinnen. Es ging nicht wirklich darum, gegen die anderen Teams zu spielen und besser als sie zu sein. Es ging vor allem darum, seine begrenzte Zeit von einer Minute möglichst gut zu nutzen. Und auch die Gruppen, die nicht gewonnen haben, konnten jede Menge Spaß und eine richtig gute Zeit haben. So stellt sich Gott unser Leben wahrscheinlich vor, oder? Als richtig gute Zeit. Richtig gut genutzt. Egal, welche Herausforderung auf uns wartet.
Die Keks-Show – eine gigantische Best-of-Gameshow mit 5 abwechslungsreichen Kategorien.
Zuerst bildet ihr gleichgroße Teams. Am besten lost ihr aus oder zählt ab.
Eine Person pro Team tritt an.
Alle bekommen den selben Auftrag.
Wer zuerst den passenden Gegenstand auf den Tisch legt, gewinnt die Runde.
Regel 1: Der Gegenstand muss aus einem anderen Raum oder von Draußen geholt werden.
Regel 2: Niemand darf dabei behindert werden (festgehalten …).
Regel 3: Ich darf keinen Gegenstand holen, der mir nicht gehört – es sei denn ich habe vorher die Erlaubnis bekommen.
Die Aufgabe wird gestellt und dann überbieten sich die Teams gegenseitig. Nur das Team, das das Bieten gewinnt, darf bei dieser Aufgabe antreten.
Alle Teams treten gegeneinander an. Das Team, das am schnellsten richtig antwortet gewinnt die Runde
»Schlag die Teamer*innen« ist ein Wettkampf zwischen Gruppenteilnehmer*innen und Teamer*innen. Hier treten jeweils Kandidat*innen (alleine oder im Team) aus beiden Teams in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an.
Das Spielprinzip gleicht im Wesentlichen dem Ablauf von »Schlag den Star«. Anstelle der Stars stehen sich in jeder Disziplin ein*e Gruppenteilnehmer*in und ein*e Teamer*in gegenüber. Die Anzahl der Spiele ist auf maximal neun Disziplinen beschränkt. Der/Die Spielleiter*in kann sich auch noch eine*n Schiedsrichter*in dazu holen oder beide »Jobs« machen.
Die Spielleitung begrüßt alle Teilnehmenden feierlich zum Wettkampf.
Als erstes müssen sich beide Teams (Gruppenteilnehmer*innen und Teamer*innen) einen Team-Namen zulegen und ein entsprechendes Logo für ihr Team gestalten. Diese werden dann den jeweiligen anderen Teams präsentiert. Sollten es mehr als 15 Teilnehmende sein, kann man auch gut zwei Teams gegen die Teamer*innen antreten lassen.
Die Spielleitung eröffnet den Wettkampf und stellt die neun Disziplinen vor. Diese stehen auf einem Flipchart. Folgende Disziplinen gibt es:
Die Disziplinen sind natürlich nicht genauso tituliert, wie sie tatsächlich sind. Dennoch sollen sich die Teilnehmenden aus beiden Teams kurz beratschlagen, wer welche Disziplin übernimmt und diese dann der Spielleitung mitteilen, damit diese die Namen auf dem Flipchart vermerkt.
Generell gilt: Nach jeder Runde wird das Gewinner-Team auf dem Flipchart vermerkt.
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Als Spielmaterial liegt je ein Müllbeutel (wahlweise geht auch ein Tuch) für die Teilnehmenden bereit.
Ansage der Spielleitung (SL): Ein schneller Ruderer hat nur durch zwei Körperteile Kontakt mit seinem Boot: mit dem Po und mit den Füßen. Als Mini-Boot genügen uns heute die Müllbeutel. Der Fußboden ist die Wasseroberfläche, die mit dem Körper nicht berührt werden darf (auch nicht mit den Händen). Wer vom Boot rutscht, gilt als gekentert. Auf Kommando der SL geht’s los. Wer als erstes die Ziellinie erreicht, hat gewonnen.
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. In der Mitte des Spielfeldes werden zwei Stühle (bei zwei Teams) gestellt. Die Teilnehmenden setzen sich auf die Stühle – dabei dürfen sie keinen Blickkontakt mit ihrem Team haben. Die SL holt sich zwei Helfer*innen dazu, die sich hinter die Stühle stellen und eine Stoppuhr/ein Handy mit Timer dabeihaben.
Ansage der SL: Ich habe mir sagen lassen, dass es beim Stabhochsprung auf Anlauf, Absprung und Qualität des Stabes ankommt – vor allem aber darauf, den Stab im richtigen Moment vor der Matte in den Boden zu stoßen. Ihr müsst nun auch genau den richtigen Moment abpassen: den Moment, wo eine Minute vorbei ist. Wenn ihr denkt, dass eine Minute rum ist, setzt ihr euch auf euren Stuhl. Die Zeitstopper*innen geben dann die Zeiten durch und wer am nächsten dran ist, gewinnt.
Hinweis: Keine Uhren am Handgelenk oder einsehbar im Raum!
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Als Material liegen 12 Klobürsten (6 je Team) und ein Tennisball bereit. Aus Stühlen werden zwei Tore aufgestellt. Jede*r Spieler*in nimmt sich eine Klobürste. Zwei Spieler*innen stellen sich in die Mitte und warten auf das Startsignal und schlagen dann ab der Mitte ab. Der/Die Torwart/in darf den Tennisball im Tor nicht mit den Füßen stoppen. Alle Spieler*innen dürfen nur die Klobürste benutzen. Es gibt kein »Aus«. Das Spiel dauert zwei Halbzeiten je 3 Minuten. Steht es am Ende unentschieden, entscheidet das nächste Tor in der Verlängerung.
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Als Material liegen vier gleiche Wasserflaschen bereit. Die Teilnehmer*innen nehmen in je eine Hand eine Wasserflasche und stehen sich gegenüber, strecken die Arme aus und dann wird gewartet … der/die Erste, der/die die Arme sinken lässt, hat verloren.
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Als Material liegen Strohhalme bereit. Natürlich werden keine echten Speere geworfen. Jede*r Spieler*in nimmt sich einen Strohhalm und hat drei Würfe. Der weiteste Wurf gewinnt.
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Es wird eine Start- und eine Ziellinie aufgemalt/markiert. An der Ziellinie wird je ein Stuhl aufgestellt. Die Teilnehmenden bekommen einen Löffel in die Hand, auf dem sie einen Tischtennisball balancieren müssen. Auf dem Kopf liegt ein aufgeschlagenes Liederheft/Buch. Nun müssen die beiden Läufer*innen um den Stuhl an der Ziellinie herum und wieder zur Startlinie laufen. Wer als erstes durchs Ziel läuft, gewinnt. Fällt ein Gegenstand herunter, muss man zurück zur Startlinie und erneut starten.
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Die SL liest nun 5 Worte rückwärts vor und die Teilnehmenden müssen so schnell wie möglich (vor dem gegnerischen Team) einen Buzzer (Halligalli-Klingel etc.) drücken und das Wort korrekt aufsagen. Man kann das Ganze auch abwandeln und die Teilnehmenden müssen Worte selbst rückwärts aufsagen. Es gewinnt, wer am meisten Worte korrekt gesagt hat.
Beispiele: Soom = Moos; Apfel = Lefpa; Blume = Emulb; …
Die ausgewählten Teilnehmenden werden nach vorne (in die Mitte des Raumes) gebeten. Als Material liegen gleichmäßig aufgeblasene Luftballons bereit. Jede*r Spieler*in nimmt sich einen Luftballon und hat drei Stöße. Der weiteste Stoß gewinnt.
Alle Teilnehmenden kommen nach vorne. Eventuell muss man den Ort wechseln/nach draußen gehen. In der Mitte liegt ein langes Seil/Tau. Nun beginnt klassisches Tauziehen. An je einer Hälfte eines langen Seiles ziehen die beiden Mannschaften in entgegengesetzte Richtungen. Sieger ist die Mannschaft, die das Seil bis zu einer festgelegten Marke auf ihre Seite zieht.
Nun wird das Siegerteam gekürt. Als Pokal kann es einen Preis geben (Naschi) oder eine Schärpe/Urkunde.
Bingo Extreme ist eine Spielshow, angelehnt an das klassische Bingospiel – jedoch mit einigen Erweiterungen.
Gespielt wird in 4 Runden und einem Finalspiel. Alle Mitspielenden treten gegeneinander an, es gibt keine Teams. Zu jeder Runde werden zwei Spieler*innen ausgelost (oder melden sich freiwillig und werden ausgewählt), die »auf der Bühne« vorn gegeneinander spielen. Alle anderen sind aber auch aktiv dabei, denn alle haben eine eigene Bingo-Karte für jede Runde.
Das Material zum Ausdrucken befindet sich im Anhang.
Die Spieler:innen auf der Bühne setzen nacheinander und abwechselnd je einen Stein auf den Turm bis der Turm zusammenstürzt.
Auf jedem Stein steht eine Zahl – wird der Stein gesetzt, kreuzen alle Spieler:innen diese Zahl ab.
Außerdem wählen die Spieler:innen auf der Bühne vor Spielbeginn, wer für ROT und wer für BLAU antritt.
Es verliert der Spieler/die Spielerin, bei dem/der der Turm zusammenfällt. Die andere Farbe gewinnt.
Wer das Spiel gewinnt, darf zwischen einem kleinen Preis und einem Ticket für das Finalspiel auswählen.
Auf den Bingokarten sind 2 Reihen mit je 5 Türmen zu sehen, in denen Zahlen stehen.
Wer den ersten Bingo (eine Fünfer-Reihe) schafft, gewinnt.
Anschließend gewinnt auch noch, wer zuerst alle 10 Türme abgekreuzt hat.
Die Spieler:innen auf der Bühne sind immer abwechselnd an der Reihe und müssen raten, ob die nächste Spielkarte, die aufgedeckt wird, höher oder niedriger ist als die Karte, die gerade offen ausliegt.
Jede Karte, die aufgedeckt wird, kreuzen alle Spieler:innen ab.
Außerdem wählen die Spieler:innen auf der Bühne vor Spielbeginn, wer für ROT und wer für BLAU antritt.
Wer am häufigsten richtig rät, gewinnt das Spiel für seine Farbe.
Wer das Spiel gewinnt, darf zwischen einem kleinen Preis und einem Ticket für das Finalspiel auswählen.
Auf den Bingokarten sind 10 Spielkarten in 2 Fünfer-Reihen abgedruckt.
Wer den ersten Bingo (eine Fünfer-Reihe) schafft, gewinnt.
Anschließend gewinnt auch noch, wer zuerst alle 10 Karten abgekreuzt hat.
Die Spieler:innen auf der Bühne spielen gegeneinander »Vier gewinnt«.
Auf jeder Scheibe, die eingesetzt werden kann, steht eine Zahl.
Wird eine Scheibe eingesetzt, kreuzen alle Spieler:innen die entsprechende Zahl ab.
Außerdem wählen die Spieler:innen auf der Bühne vor Spielbeginn, wer für ROT und wer für BLAU antritt.
Wer das Spiel gewinnt, gewinnt auch für seine/ihre Farbe.
Wer das Spiel gewinnt, darf zwischen einem kleinen Preis und einem Ticket für das Finalspiel auswählen.
Auf den Spielkarten sind 4 x 4 Zahlenreihen zu sehen.
Wer den ersten Bingo (eine Vierer-Reihe) schafft, gewinnt.
Anschließend gewinnt auch noch, wer zuerst alle Zahlen abkreuzen kann.
Die Spieler:innen auf der Bühne müssen die Namen der Personen auf den Bildern erraten.
Die Spieler:innen buzzern, sobald sie die Person erraten möchten.
Alle Spieler:innen, die die erratene Person auf ihrer Bingokarte haben, kreuzen sie ab.
Außerdem wählen die Spieler:innen auf der Bühne vor Spielbeginn, wer für ROT und wer für BLAU antritt.
Wer mehr Personen errät, gewinnt das Spiel für seine Farbe.
Wer das Spiel gewinnt, darf zwischen einem kleinen Preis und einem Ticket für das Finalspiel auswählen.
Auf den Bingokarten sind 3 x 3 Bilder von berühmten Personen zu sehen.
Wer den ersten Bingo (eine 3er-Reihe) schafft, gewinnt.
Anschließend gewinnt auch noch, wer zuerst alle Bilder abkreuzen kann.
Jedes der 4 Spiele hat eine Gewinner-Farbe, ROT oder BLAU.
Spieler:innen, die die richtige Farb-Kombination auf ihrer Bingokarte haben, ziehen ins Finalspiel ein.
Spieler:innen, die eines der 4 Spiele auf der Bühne gewonnen und sich für ein Finalticket entschieden haben, treten natürlich auch im Finalspiel an.
Das Finalspiel ist ein Quiz.
Es wird in jeder Runde eine Frage gleichzeitig an alle Spieler:innen gestellt.
Die Spieler:innen haben Karten mit den Buchstaben der möglichen Lösungen, die sie entsprechend hochhalten.
Wer eine Frage falsch beantwortet, scheidet aus. Wer zuletzt noch im Spiel ist, gewinnt den Hauptpreis.
Gleich geht’s los, mach dich startklar!
Wie sieht das bei dir aus? Schuhe an, Rucksack schnappen? Oder zum Beispiel Ärmel hochkrempeln, damit die Hände frei sind? Schnell noch die langen Haare mit einem Scrunchie bändigen, damit sie nicht deine Sicht beeinträchtigen? Die letzten Hindernisse aus dem Weg räumen, damit die Bahn frei ist? Alle Störfaktoren ausschalten, damit du dich gleich voll konzentrieren kannst?
In der Bibel gibt es einen interessanten Ausdruck dafür, sich startklar zu machen. Dort heißt es „seine Lenden gürten“. Klingt erstmal fremd und etwas komisch, ist aber recht einfach zu erklären: Die Lenden sind der Bereich des Körpers in etwa auf Höhe der Taille, also das untere Ende des Rückens (der Begriff „Lendenwirbel“ ist vielleicht bekannt, das ist der untere Teil der Wirbelsäule).
Zu biblischen Zeiten trugen viele Menschen, auch die Männer, lange Gewänder und um die Taille oft einen Gürtel oder eine Kordel, um alles zusammenzuhalten. Wenn man sich nun bereit machen wollte, schnell irgendwohin zu laufen, oder vielleicht sogar in einen Kampf zu ziehen, oder auch einfach auf dem Feld zu arbeiten, dann war das lange Gewand natürlich hinderlich. Um nicht womöglich zu stolpern, raffte man also die losen Enden des Stoffes zusammen, klappte sie hoch, so dass die Knie frei waren, und stopfte die Stoffenden in den Gürtel – so hatten die Beine freie Bahn, um einigermaßen unfallfrei schnell und wendig unterwegs zu sein.
Der Ausdruck „Gürte deine Lenden!“ heißt also so viel wie „Mach dich startklar!“ – räum alles weg, was dich hindern oder deine Konzentration stören könnte, oder worüber du unterwegs stolpern könntest und was dich dann zu Fall bringt.
In der Bibel taucht dieser Ausdruck an verschiedenen Zusammenhängen auf – zum Beispiel im Alten Testament, als Gott den Propheten Jeremia beruft und ihm einen wichtigen Auftrag gibt, eine Botschaft an die Menschen. Da heißt es: „So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und rede mit ihnen alles, was ich dir gebiete.“ (Jeremia 1,17). Hier heißt es: Los geht’s, hau rein, hab keine Angst vor den Menschen – ich bin bei dir!
Noch spannender finde ich eine Stelle im neuen Testament, da heißt es: „Darum umgürtet eure Lenden und stärkt euren Verstand, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade.“ (1. Petrus 1,13).
Das bedeutet so viel wie: macht euren Verstand startklar, konzentriert eure Gedanken, lasst euch nicht ablenken (zum Beispiel von dem, was Leute über euch sagen und was alles vermeintlich wichtig ist im Leben, oder lasst euch nicht die Hoffnung rauben, sondern behaltet Gottes Gnade im Blick, seine bedingungslose Liebe zu euch. Wenn ihr das im Fokus behaltet, dann stolpert ihr nicht so leicht über jede Kleinigkeit, die euch davon ablenken könnte.
Was für ein interessantes Bild für das, was Glaube heißen kann: meinen Gedanken startklar machen für das, was vor mir liegt und was wirklich zählt und wichtig ist.
Und – wenn man es noch etwas weiterdenkt – auch: startklar sein für die Aufgabe, die Gott für mich hat. Bereit sein für das, was er mit mir und mit uns vorhat. Und dabei fällt mir noch eine Redewendung ein, die ich wirklich gut kenne und die mir nicht so fremd ist wie das etwas altmodische „Gürte deine Lenden“: den Ausdruck „sich aufraffen“! Ich vermute, dass der aus einem ähnlichen Zusammenhang entstanden ist – die langen Gewänder aufraffen, die mich schwerfällig machen und am Vorankommen hindern, und endlich loslegen. Manchmal brauche ich jemanden, der mich daran erinnert und mir (auch im Glauben) hilft, mich aufzuraffen – weil Glauben ein Tu-Wort ist. Also: Gürtel um, Ärmel hoch, den Verstand am Start und die Gnade im Blick – los geht’s!
Material: ein stabiler Gürtel oder eine dicke Kordel/Stück Seil; evtl. zusätzlich eine längere Stoffbahn als Gewand/Umhang
Unsere Sprache ist geprägt von vielen Sprüchen und Sprichwörtern zum Thema „Zeit“, die wir mehr oder weniger bewusst gebrauchen oder deren Bildhaftigkeit uns erst auf den zweiten Blick deutlich wird.
Mit den folgenden Programmelementen könnt ihr euch selber mal auf Spurensuche begeben und unseren „Zeit-Wortschatz“ unter die Lupe nehmen – spielerisch oder auch tiefgehender, je nachdem, wie es für euch und eure Gruppe passt.
Die Mädchen können jeweils zu zweit gegeneinander antreten oder in zwei Gruppen als Staffel.
Zwei Teilnehmerinnen bekommen jeweils eine Fliegenklatsche und einen Tischtennisball (auf den ihr, wenn ihr Lust habt, vorher mit Edding ein Ziffernblatt malen könnt). Nun gilt es, die „Zeit zu vertreiben“, also den Ball, und zwar auf einer abgesteckten Strecke, gerne auch um Hindernisse herum oder unten drunter durch – einfach durch Wedeln der Fliegenklatsche. „Schieben“/den Ball berühren ist nicht erlaubt!
Eigentlich hat jede von uns Zeit, und zwar alle gleich viel, nämlich 24 Stunden am Tag – aber es gibt immer wieder Dinge oder Menschen, von denen wir uns die Zeit rauben lassen.
Jede bekommt ein Geschirrtuch (oder einen breiten Stoffstreifen), dessen Zipfel hinten in den Hosenbund gesteckt wird; alle verteilen sich im Raum, und auf Kommando versuchen alle, sich gegenseitig die „Zeit“ bzw. das Tuch zu stehlen, ohne dabei selber Zeit, also ihr eigenes Tuch, zu verlieren. Ruhig mehrere Runden.
Ihr steckt vorher eine feste Strecke ab, z.B. 10 oder 15 Meter.
Jede Teilnehmerin bekommt nun eine andere Zeit genannt, in der sie exakt diese Strecke zurücklegen soll, z.B. 17 Sekunden, 1 Minute, 6 Sekunden, viereinhalb Minuten usw. Wer kommt richtig nah an die vorgegebene Zeit heran? Was ist schwieriger einzuhalten – lange oder kurze Zeitabschnitte?
Auch bekannt unter dem Namen „Mörder“-Spiel: jede Teilnehmerin zieht einen Zettel; auf einem davon steht „Zeitgeist“. Nun gehen alle durch den Raum (im Hintergrund z.B. schaurige Musik) und der „Zeitgeist“ blinzelt unauffällig einzelnen Mädchen zu, die auf der Stelle umfallen. Wenn jemand einen Verdacht hat, wer der „Zeitgeist“ sein könnte, meldet sie ihren Verdacht an; hat noch jemand eine Vermutung, müssen sie beide gleichzeitig auf die Verdächtige zeigen. Sind sie sich nicht einig oder haben zusammen die Falsche erwischt, geht das Spiel weiter.
Kleiner Wettbewerb: wer schafft es am längsten, auf einem Bein zu balancieren? Die Zeit wird gestoppt. Ihr könnt auch pro Teilnehmerin zwei Versuche gestatten und die bessere Zeit werten.
Das ist der Hammer, was wir manchmal mit unserer Zeit machen… Ihr braucht einen dicken, längeren Holzbalken, dicke Nägel (etwa doppelt so viele wie Teilnehmerinnen in der Gruppe sind) und zwei etwa gleich große Hammer. Jeweils zwei treten gegeneinander an und hauen um die Wette jeweils einen Nagel ins Holz, bis der Kopf nicht mehr heraussteht (also der Nagelkopf, nicht der eigene!!). Vorsicht Finger! Jede Teilnehmerin bekommt maximal einen zweiten Nagel (wenn der erste sich verbiegt). Ihr könnt auch die Zeiten stoppen und einen Gesamtgruppen-Wettbewerb daraus machen.
Außerdem eignen sich natürlich zu diesem Programmpunkt alle Wett- und Staffelspiele, die „auf Zeit“ gehen.
Gesprächsrunde: angenommen, du könntest in eine Zeitmaschine steigen und – für ein paar Tage oder sogar für immer – in die Vergangenheit oder die Zukunft reisen (vielleicht ein paar Jahre oder Jahrhunderte zurück oder ein Stück voraus): in welcher Zeit hättest du gerne gelebt oder würdest du gerne leben? Warum? Was stellst du dir spannend und toll vor? Wovor hättest du Angst? Was wäre vielleicht leichter, was schwieriger als heute? Und schließlich: was magst du an der Zeit, in der wir jetzt leben?
Wenn die Zeit es zulässt, könnt ihr z.B. einen Zeitstrahl auf eine Tapetenbahn malen – mit markanten Zeiträumen wie z.B. Mittelalter, 80’er Jahre, Steinzeit, Hippie-Zeit, nächstes Jahr, industrielle Revolution, nächste Woche, Antike, ferne Zukunft, usw. – und euch jeweils darin eintragen mit der Zeit, in die ihr gerne reisen würdet.
Aktion: startet ein kleines Projekt, bei dem man erst im Laufe der Zeit eine Entwicklung oder so etwas wie Erfolg sehen kann.
Nehmt Kontakt auf zu einer anderen Gruppe, vielleicht auch aus dem CVJM – in Deutschland oder anderswo. Schreibt euch gegenseitig, postet Fotos von euren Aktionen, tauscht Fragen und Meinungen und Gebetsanliegen aus. Und vielleicht trefft ihr euch irgendwann auch mal oder gestaltet gemeinsam ein Wochenende oder eine Freizeit. Die Zeit wird’s zeigen.
Kontaktadressen von CVJM’s z.B. unter www.cvjm-westbund.de, www.cvjm.de (deutschlandweit), www.ymcaeurope.com (europaweit), www.ymca.int (weltweit)
Übernehmt z. B. eine Patenschaft für ein Mädchen in einem anderen Land, das unter wesentlich schwierigeren Bedingungen lebt als wir. Sammelt pro Quartal oder Monat einen kleinen Beitrag ein, mit dem ihr das Kind unterstützt. Nehmt Briefkontakt auf, schickt Fotos von eurer Gruppe, erzählt von eurem Alltag, lernt ihre Lebenswelt kennen.
Im Laufe der Zeit kann so auf viele Kilometer Entfernung eine Freundschaft entstehen, und ihr erlebt mit, wie sich die Lebensbedingungen eines Menschen durch euren Beitrag verändern können. Die Zeit wird’s zeigen.
Oder ihr pflanzt z.B. einen Obstbaum im Garten des Gemeindehauses (vorher natürlich absprechen), für den ihr als Mädchengruppe die Verantwortung übernehmt. Wenn ihr ein Bäumchen im entsprechenden Alter besorgt, könnt ihr – bei guter Pflege – schon im nächsten Jahr die ersten Blüten genießen und Früchte ernten. Die Zeit wird’s zeigen.
Ein paar Sprüche und Gedanken von mehr oder weniger bekannten Menschen zum Thema Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Schreibt sie z.B. auf einzelne Karten oder große Blätter und kommentiert sie, stellt Fragen, widersprecht, stimmt zu, ergänzt – oder formuliert ganz eigene Aphorismen zum Thema Zeit.
Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur. (Max Frisch)
Die Zeit ist ein guter Arzt, aber ein schlechter Kosmetiker. (William Somerset Maugham)
Es ist nicht wenig Zeit, was wir haben, sondern es ist viel, was wir nicht nützen. (Seneca)
Verschwendete Zeit ist Dasein. Gebrauchte Zeit ist Leben. (Edward Young)
Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist die Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung. (Benjamin Franklin)
Zeit macht aus dem Gerstenkorn eine Kanne Bier. (Aus Lettland)
Zeit ist Geld. (Sprichwort)
Zeit heilt alle Wunden. (Sprichwort)
Man vertut die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will. (John Steinbeck)
Zeit ist, was passiert, wenn sonst nichts passiert. (Richard Flynman)
Bei der Schöpfung gab Gott den Europäern die Uhr, den Afrikanern gab er Zeit. (Sprichwort aus Afrika)
Es genügt schon lange nicht mehr, mit der Zeit zu gehen. Man muss mit ihr joggen. (Bernhard Wicki)
Ladet jemanden als Gast in eure Gruppe ein, der oder die eindrücklich von einer anderen Zeit berichten kann:
Wer hat z. B. wichtige Ereignisse in eurem Ort hautnah miterlebt und kann davon berichten? Kennt ihr jemanden, der oder die z.B. sich für etwas eingesetzt hat (in einer Bürgerinitiative, in einem wichtigen Amt), wovon ihr heute profitiert? Oder der selber an dem Gemeindehaus mitgebaut hat, in dem ihr euch immer trefft? Oder die erzählen kann, wie vor 40 Jahren Konfirmation gefeiert wurde?
Oder z. B. mal politisch: Aktuell ist das Thema Rechtsradikalität wieder sehr brennend geworden – gibt es jemanden in eurem Umfeld, der oder die die Nazizeit in Deutschland noch miterlebt hat und mit dem ihr darüber ins Gespräch kommen könnt, wie sich solche Haltungen in der Gesellschaft ausbreiten? Um dann gemeinsam zu überlegen, wie man eine mutige, widerständige Haltung einüben und leben kann?
Es ist hilfreich, vorher einen Zeitrahmen für das Interview festzulegen und das Gespräch mit dem Gast vorzubereiten – vielleicht haben auch zwei, drei Teilnehmerinnen Lust, sich vorher ein paar Fragen zu überlegen, die für die Gruppe interessant sein könnten.
Achtet darauf, dass ihr gerade bei schwierigeren Themen „die Kurve kriegt“ und der oder die Erzählende nicht im Berichten von negativen Erfahrungen stecken bleibt.
Alternativ könnt ihr natürlich auch einen kurzen Lebensbericht einer interessanten Zeitzeugin aus einem Buch vorlesen oder nacherzählen.
Als Andachts-Impuls könnt ihr mit den Mädchen das Lied „Anker in der Zeit“ von Albert Frey singen (Feiert Jesus II: Nr.6, oder Feiert Jesus III: Nr.90, oder In Love with Jesus II: Nr.48). Dieses Lied singt vor allem von der Ewigkeit und wie es sein wird, wenn Gottes Reich, der Himmel, für alle sichtbar und real ist. Aber in dieser unendlichen Weite gibt es doch einen festen Punkt, einen, der alles in Händen hält und an den wir uns halten können: Jesus, den Anker in der Zeit, das Zentrum der Geschichte. Er ist Ursprung und Ziel von allem, was war, was ist und noch kommen wird. Wir gehen nicht im Unendlichen verloren, sondern finden in ihm unseren festen Halt. Unsere eigene Geschichte und unsere Geschichten sind bei ihm gut aufgehoben; auch wenn ich meine Zeit und mein Leben oft nicht im Griff habe, hält er sie doch liebevoll und sicher in seiner Hand.
Es gibt noch sooo viele Zeit-Sprüche und –Ausdrücke – überlegt doch mal, was euch noch alles einfällt, welches Spiel man daraus basteln könnte oder welcher geistliche Impuls daran anknüpfen würde. Als Anregung noch ein paar Ausdrücke, die mir eingefallen sind:
Kommt Zeit, kommt Rat es wird Zeit alles hat seine Zeit
Zeitmaschine Sommerzeit, Winterzeit Zeitzonen
die Zeit für sich arbeiten lassen Zeitenwende die Zeit anhalten
Zeitverschwendung das Zeitliche segnen Zeit heilt alle Wunden
die Zeichen der Zeit Zeitfenster Zeit ist Geld
Zeit und Raum Zeitmanagement Wettlauf gegen die Zeit
meine Zeit steht in deinen Händen Zeit haben Zeitverschiebung
zeitlos Zeitung
Das Frühjahr ist immer ein Neustart in der Natur – wir starten auch durch: mit der neuen KON-Einheit »Fertig – Los!«
Dabei geht es um Stundenentwürfe mit actionreichen Gameshows genauso wie um Bibelarbeiten, in denen Menschen mit Gottes Kraft neu oder richtig durchstarten konnten.
Aber auch Exnovation ist ein Thema: Muss man vielleicht auch etwas lassen, das zum Beispiel nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, um einen erfolgversprechenden Neuanfang zu starten? Ein Thema, das auch in der Gemeindearbeit immer mehr Bedeutung gewinnt, um Menschen wieder neu für den Glauben zu gewinnen und zu erreichen.
Wer sich regelmäßig bei TikTok, Instagram und anderen SocialMedia-Kanälen umschaut, wird meistens überschüttet mit Content eines nahezu perfekten Lebens: Erfolg, Aussehen, Freundschaften … gerade bei den angesagten Influencern scheint alles zu gelingen, was sie anpacken.
Wer dann auf sein eigenes Leben schaut, wird nicht selten damit konfrontiert, dass sich der eigene Alltag deutlich von diesem »perfekten Leben« unterscheidet. Das kann schwerwiegende Folgen haben. Nicht umsonst weisen Studien darauf hin, dass Jugendliche und junge Erwachsene Depressionen bzw. depressive Symptome entwickeln können, wenn sie zu viel Zeit mit SocialMedia verbringen. Neben den Faktoren Reizüberflutung und Zeitaufwand (der, je höher er ausfällt, desto weniger Zeit für reales Miteinander lässt) liegt das eben auch an den sozialen Vergleichen und der verzerrten Selbst-Darstellung.
Ein erfrischendes Alternativprogramm bietet da ein Blick in die Bibel. Hier treffen wir ebenfalls auf viele verschiedene Menschen und auch auf echte Gewinner-Typen – aber vor allem auf Menschen, die in, mit und trotz ihrer Fehler und Schwächen gemeinsam mit Gott großes geschafft haben und zu den Helden ihrer Zeit wurden. Ganz ohne digitale Likes und Follower. Einer davon ist Gideon, jüngster Sohn seiner Familie und im Grunde ein totaler Angsthase.
Ankommen, gemeinsames Singen
„Schaut doch mal in euren Feed bzw. auf eure ForYou-Page:
Vorstellung der aktuellen und dauerhaften Lieblings-Creators
Jedes genannte Attribut, dass du auf dem Bingo-Bogen siehst und eben genannt hast, darfst du einkreisen. Wenn du eine Reihe von Attributen vertikal, horizontal oder diagonal komplett einkreisen kannst, darfst du BINGO rufen
Jetzt machen wir eine zweite Runde. Nimm bitte einen Stift in einer anderen Farbe und umkreise alle Attribute, die du für dich zutreffend findest. Kannst du jetzt auch BINGO rufen? Erfahrungsgemäß sind wir so sehr darauf geprägt, uns defizitär wahrzunehmen und dazu auch nicht laut positiv von uns zu sprechen [aka „Eigenlob stinkt“], dass vermutlich nicht viele BINGO sagen werden.
von Richter 6,11–7,22 in Abschnitten, dazwischen gibt es immer eine Pause, in der die Mädchen zusammentragen, welche Attribute sie im Gelesenen bei Gideon wahrnehmen (z. B. ängstlich, zögernd, …)
Abschnitte: 6,11–18 / 6,19–24 / 6,25–35 / 6,36–40 / 7,1–11 / 7,12–22
siehe unten
Wenn ich in den Spiegel schaue, fällt mir als erstes auf, was ich nicht an mir mag: ich bin zu klein, zu rund, meine Haare sind zu kurz, meine Finger auch – die Liste könnte ich noch verlängern. Erst danach sehe ich, was auch zu mir gehört: meine Augenfarbe, mein Lächeln, das im Grunde doch ganz hübsche Gesicht – diese Liste ist tatsächlich kürzer.
Wenn ich über meine inneren Werte nachdenke, ist es ähnlich: ich sehe mehr das, was ich nicht bin aber gerne wäre als das, was mich ausmacht. Solche Gedanken sind dir vielleicht vertraut. Zwar wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Selbstliebe und Selbstakzeptanz, aber die oft übergriffigen Kommentare der Gesellschaft, die sich häufig mit unserem Äußeren und den von anderen abgelehnten inneren Eigenschaften (z. B. zu laut, zu frech, zu neugierig, zu redselig …) beschäftigen, machen aber vielen von uns das Leben doch schwer.
Dazu kommen die Vergleiche unseres Lebens und Alltags mit dem, was uns die perfekte Welt auf SocialMedia präsentiert. Auch wenn wir davon wissen, dass auch da nicht alles so golden ist, wie es glänzt: manchmal zieht es uns dann doch runter. Denn wer sich regelmäßig bei TikTok, Instagram und anderen SocialMedia-Kanälen umschaut, wird meistens überschüttet mit Content eines nahezu perfekten Lebens: Erfolg, Aussehen, Freundschaften …, gerade bei den angesagten Influencern scheint alles zu gelingen, was sie anpacken.
Wer dann auf sein eigenes Leben schaut, wird nicht selten damit konfrontiert, dass sich der eigene Alltag doch deutlich von diesem »perfekten Leben« unterscheidet. Das kann schwerwiegende Folgen haben. Nicht umsonst weisen Studien darauf hin, dass Jugendliche und junge Erwachsene Depressionen bzw. depressive Symptome entwickeln können, wenn sie zu viel Zeit auf SocialMedia verbringen – was neben den Faktoren Reizüberflutung und Zeitaufwand (der, je höher er ausfällt, desto weniger Zeit für reales Miteinander lässt) eben auch an den sozialen Vergleichen und der verzerrten Selbst-Darstellung liegt.
Ein erfrischendes Alternativprogramm bietet da ein Blick in die Bibel. Zwar treffen wir hier ebenfalls auf solche Gewinner-Typen – aber vor allem auf Menschen, die in, mit und trotz ihrer Fehler und Schwächen gemeinsam mit Gott großes geschafft haben und zu den Helden ihrer Zeit wurden. Ganz ohne digitale Likes und Follower.
Gideon ist dafür ein tolles Beispiel – jüngster Sohn seiner Familie und im Grunde ein totaler Angsthase. Trotzdem schlummert etwas in ihm, was er selber nicht sieht – aber vom Engel Gottes ausgesprochen wird: er ist ein starker Kriegsheld. Dabei ist das nur ein kleiner Teil der Wahrheit, denn die größte Stärke Gideons ist es, an diese Vorhersage zu glauben – und entgegen aller Angst und Zweifel immer wieder an Gott zu glauben und seinen Weisungen zu folgen.
Für Gott ist es in Ordnung, dass Gideon es nicht schafft, seine Zweifel verstummen zu lassen und statt dessen immer ängstlich bleibt. Darum folgt er Gideons Wunsch, seine Autorität durch die Schafwolle zu zeigen und darum lässt er ihn vor dem Angriff (und in Begleitung seines Knechtes) im Lager der Feinde die beiden Wachen belauschen. Gott kennt Gideon einfach ganz genau und weiß, was der braucht, um sein Potential voll zu entfalten. Da ähnelt die Geschichte von Gideon der von Mose, dem Gott ja auch seinen Bruder Aaron an die Seite stellt, weil Mose sich alleine nicht zutraut, den Auftrag Gottes zu erfüllen.
Vielleicht geht es dir ja ähnlich wie Gideon, wie Mose, wie mir: dass du zuerst auf das guckst, was du nicht gut kannst, zuerst das siehst, was du an dir gerne anders hättest, besser deine Schwächen als dein Potential kennst. Dann lass dir sagen: Gott kennt dich. Und dein Potential. Er weiß, was dich hindert, dieses Potential voll auszuleben und möchte dir dabei helfen, diese Hindernisse zu überwinden. Er möchte dir dazu verhelfen, Geschichte zu schreiben. Dabei geht es dann vielleicht nicht darum, eine gewaltige Schlacht zu gewinnen – aber es geht immer darum, dass du das »Leben in Fülle« gewinnst, das Gott für dich vorbereitet hat. Das Einzige, was du dafür tun musst: darauf vertrauen, dass Gott es gut mit dir meint und jeden Schritt begleiten wird.
Stell dir vor, du hättest 1 Million Euro gewonnen. Was würdest du damit machen? Wie würdest du es nutzen? Würdest du mit anderen teilen oder es behalten? Tauscht euch untereinander aus.
In dieser Geschichte erzählt Jesus von zwei Männern – einem reichen Mann und einem armen Mann namens Lazarus. Der reiche Mann lebte ein Leben in Luxus und hatte alles, was er wollte. Lazarus hingegen lag arm, krank und hungrig vor seiner Tür. Doch der Reiche kümmerte sich nicht um ihn.
Wie jeder Mensch, sterben auch diese beiden irgendwann.
Als Christen glauben wir, dass unser Leben nach dem Tod nicht endet, sondern dass wir auferstehen werden zu einem ewigen Leben bei Gott. Davon berichten uns viele Bibelgeschichten. Auch wenn wir sterben und unser Körper begraben wird, erhalten wir das „ewige Leben“ in Gottes Gegenwart. Doch wie dieses Leben nach dem Tod genau aussieht, können wir nicht sagen oder stellen es uns vielleicht ganz unterschiedlich vor. Wie stellst du dir das Leben nach dem Tod vor?
Diese Bibelgeschichte gibt uns einen kleinen Einblick auf das Leben nach dem Tod und zeigt, dass es ganz unterschiedlich aussehen kann. So findet sich Lazarus nach seinem Tod geborgen in der Gegenwart Gottes wieder, während der reiche Mann an einem Ort ohne Gott leiden muss.
Jesus benutzt hier Bilder, um etwas Wichtiges zu erklären. Das heißt nicht unbedingt, dass dieser Ort entfernt von Gott voller Feuer und Qualen ist. Es soll hier grundsätzlich verdeutlicht werden, dass es nach dem Tod ein Leben in Gottes Gegenwart und ein Leben in der Abwesenheit Gottes gibt. Wie genau das aussieht, werden wir erst nach unserem Tod erfahren.
Aber eine Sache zeigt uns die Geschichte: Wie unser Leben nach dem Tod aussieht, hängt von unserer Entscheidung in diesem Leben ab: Lebe ich ein Leben mit Gott?
Wenn man diesen Text das erste Mal liest, könnte man denken, es geht darum, dass Gott grundsätzlich die Armen nach dem Tod belohnen und die Reichen bestrafen wird. Doch es geht hier nicht um Armut oder Reichtum. Beides ist für Gott nicht entscheidend.
Es geht hier auch nicht um Lohn oder Strafe, sondern darum, wie sich die beiden Personen in ihrem Leben verhalten haben. Haben sie ihr Leben mit Gott gelebt, und nach seinen Werten gehandelt oder sind sie mit purem Egoismus und Überheblichkeit durch die Welt gegangen?
Hier sei nun aber auch gesagt, dass reich sein, sein Leben genießen und sich jeden Wunsch erfüllen können erstmal keine Sünde ist und nicht etwas, das Gott prinzipiell verurteilt. Und auch Armut bringt uns nicht automatisch zu Gott und in den Himmel. Es geht hier viel mehr darum, wie sich der Arme und der Reiche zu Lebzeiten verhalten haben. Was wirklich vor Gott zählt, ist Mitgefühl, Nächstenliebe, Gerechtigkeit und schlussendlich vor allem der Glaube eines Menschen an IHN.
Nicht Reichtum oder Armut zählen vor Gott, sondern allein der Glaube. Bei Gott kommt es nicht darauf an, wie viel du hast oder was du leistest. Nicht wie gut oder schlecht deine Noten in der Schule sind. Es ist egal wie beliebt du bei anderen Menschen bist oder welche Kleidung du trägst. Gott sieht dein Herz, deine Liebe, deine Ehrlichkeit und deinen Glauben – das ist es, was zählt! Du bist ein unfassbar geliebtes Kind Gottes.
Eigentlich haben wir es alle gar nicht verdient in Gottes heilige Gegenwart zu kommen. Immer wieder handeln wir genauso wie der reiche Mann: ignorieren Gottes Gebote, schauen weg, wenn jemand Hilfe braucht, oder reden schlecht über andere. Immer wieder werden wir Gott gegenüber schuldig. Und schnell wird klar, dass wir das ewige Leben bei Gott nicht durch unsere Taten oder durch Reichtum erhalten, sondern allein aus der Gnade Gottes und dem Glauben an ihn.
Weil wir Gottes Kinder sind und er uns so sehr liebt, sandte er seinen Sohn Jesus auf diese Welt. Allein aus Gnade sind wir durch seinen Tod am Kreuz gerettet worden und all unsere Sünden sind uns vergeben.
Durch den Tod Jesu am Kreuz erhalten wir das Leben nach dem Tod, das ewige Leben bei Gott. Aus bedingungsloser Liebe zu uns ist Jesus gestorben, damit wir Hoffnung haben können, gerettet werden und das ewige Leben in Gottes Gegenwart erhalten werden.
Glaubst du das?
Man kann durch die Bedeutung des Namens »Lazarus = Gott hilft« vermuten, dass Lazarus das glaubte.
Auch wenn Lazarus nichts hatte, arm, krank und hungrig war, glaubte er in seinem Leben an Gott und vertraute ihm. Und wegen seinem starken Glauben lebte er nach dem Tod ein Leben geborgen bei Gott, dafür steht der Schoß Abrahams.
Der reiche Mann hingegen glaubte offensichtlich nicht an Gott, lebte sein Leben eigennützig in Prunk und ohne Rücksicht auf andere hilfsbedürftige Menschen. Deshalb kommt er auch nach seinem Tod an den Ort, wo Gott weit entfernt ist.
Der Reiche erkennt dort aber schlussendlich, dass es Gott gibt, und möchte sogar seine Familie warnen. Doch Abraham erklärt ihm, dass jeder Mensch in seinem Leben die Chance hat, sich für oder gegen Gott zu entscheiden – nach dem Tod ist es zu spät. Und die richtige Wahl im Leben entscheidet darüber, wie und an welchem Ort das Leben nach dem Tod weiter geht.
Was wirklich zählt, ist also unser Herz, unser Glaube und unser Vertrauen in Gott. Nicht unser Besitz, unser Erfolg oder unser Ansehen in der Welt sind wichtig – sondern ob wir schon auf der Erde ein Leben MIT Gott leben. Jeder Mensch ist von Gott unendlich geliebt!
Überlegt, wie ihr armen/ausgeschlossenen Personen eine Freude machen könnt. Z. B. Kekse backen und an Obdachlose verteilen oder Decken, Suppe verteilen …
Zum Schluss könnt ihr füreinander beten. Sammelt Gebetsanliegen oder/und betet explizit für Freunde/Familie, die Jesus noch nicht kennen, dass Gott sich ihnen zeigt.
Dieser Beitrag gibt Anregungen, wie vor Ort Jugendkreuzwege gestaltet werden können. Sie basieren auf Erfahrungen und Texten aus Pfullingen. Dort findet seit vielen Jahren ein ökumenischer Kreuzweg für Jugendliche statt. Das hier zusammengestellte Material über viele Jahre entstanden gewachsen. Jedes Jahr haben Jugendmitarbeitende, die eine Station übernommen haben, an den ursprünglich für die jeweilige Station geschriebenen Texte Änderungen vorgenommen. Eine Urheberschaft ist daher schwierig zu benennen. Alle Texte sind in einem ökumenischen Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendkreuzwegs Pfullingen in den Jahren 2013-2022 unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck entstanden.
Beteiligt waren Mitarbeitende aus
Zur Vorbereitung:
Der Georgenberg zwischen Pfullingen und Reutlingen bietet sich als Ort für einen Kreuzweg sehr gut an. Da der Berg im Naturschutzgebiet liegt, haben wir jedes Jahr eine Genehmigung einholen müssen. Für die Stationen durften wir zum Teil Grundstücke und Gütle von Menschen benutzen, die der Kirchengemeinde wohlgesonnen sind. Den Streckenverlauf haben wir über mehrere Jahre optimiert. Die Strecke darf nicht zu lang und auch nicht zu kurz sein. Auf dem Georgenberg bietet sich nach dem Aufstieg auch ein richtiges „Gipfelerlebnis“. Alle zwei Jahre stellt eine freikirchliche Gruppe auf dem Gipfel in der Passionswoche für mehrere Tage ein Kreuz auf. Dieses Kreuz haben wir beim Jugendkreuzweg und auch beim Kreuzweg an Karfreitag mit einbezogen.
Als ökumenisches Leitungsteam haben wir uns einige Wochen vor dem Kreuzweg zusammengesetzt, um die Stationen an die unterschiedlichen MA-Teams zu verteilen und das Organisatorische zu besprechen.
Alle Mitarbeitenden haben sich zwei Stunden vor Beginn des Kreuzwegs im Gemeindehaus am Marktplatz getroffen, um ihre Station vorzubereiten.
In zehn Jahren haben wir den Jugendkreuzweg nur einmal innen veranstaltet, sonst immer draußen. In der Coronazeit hatten wir am Georgenberg Stationen mit Texten und QR-Codes für zwei Wochen fest installiert, um individuell den Kreuzweg zu gehen.
Die organisatorischen Hinweise waren nötig, weil bis zu hundert Jugendliche beim Kreuzweg mitgelaufen sind und der Georgenberg Naturschutzgebiet ist; entsprechend schwierig war es, die Genehmigung dafür zu bekommen. Jemand vom Leitungsteam hat auf dem Marktplatz, auf dem sich alle Jugendlichen gesammelt haben, die „Vorrede“ gehalten.
Herzlich willkommen zum diesjährigen Jugendkreuzweg!
Wir freuen uns, dass Ihr alle hierher gekommen seid. Und wir hoffen natürlich, dass ihr hinterher sagt: es hat sich gelohnt, dabei zu sein!
Woher ihr auch kommt, wir freuen uns, dass Ihr da seid und heißen Euch herzlich willkommen!
Wir, das ist ein ökumenisches Vorbereitungsteam, verstärkt durch viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr erkennt sie am Namensschild.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass dieser Kreuzweg für Euch stattfinden kann. Zu Beginn unseres Weges möchten wir euch noch einige wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Es ist wichtig, dass ihr euch alle daran haltet.
• Wenn eine so große Gruppe unterwegs ist, dann ist es klar, dass nicht alle gleichzeitig ankommen. Trotzdem: versucht, den Anschluss an eure Gruppe nicht zu verlieren.
• Bitte entfernt euch nicht von eurer Gruppe. Mit jeder Gruppe laufen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Ab der ersten Station werdet Ihr als Gruppe auch einen Kreuzbalken auf den Gipfel des Georgenbergs tragen. Bitte wechselt Euch mit Tragen ab. Ausgenommen sind nur diejenigen, die eine mobile Lautsprecheranlage tragen. Wichtig: Vor dem Kreuzbalken läuft keiner!
• Gleich zu Anfang werden wir ein Stück durch die Stadt laufen. Bleibt auf den Gehwegen! Geht an der Fußgängerampel erst drüber, wenn es für euch grün ist.
• Es war nicht ganz einfach, die Genehmigung für den Kreuzweg zu bekommen, weil der Georgenberg unter strengem Naturschutz steht. Deshalb unsere ganz große Bitte: verlasst die Wege nicht, nehmt keine Abkürzungen, reißt keine Pflanzen ab, schmeißt vor allem keinen Müll irgendwo hin, behaltet euer Liedblatt und Euren Laufzettel in der Hand, oder faltet sie zusammen und steckt sie in die Tasche, bis ihr sie am Schluss abgeben könnt.
Wichtig für alle Konfis (gilt nicht für die Firmlinge): ihr bekommt für den Kreuzweg einen weiteren Punkt auf Eurer Gottesdienstkarte, wenn ihr den Laufzettel vollständig ausfüllt und ihn an Euren Pfarrer oder Eure Pfarrerin abgegeben habt.
Jesus lädt uns heute ein auf seinen Weg, auf seinen Kreuzweg.
Damals, vor mehr als 2000 Jahren in Israel, da war Jesus nicht allein unterwegs. Oft folgte ihm eine große Menschenmenge. Sie wollten etwas von ihm sehen und hören. Aber es waren ganz unterschiedliche Beweggründe, weshalb sie mit Jesus unterwegs waren. So unterschiedlich, wie auch wir heute sind:
So wie viele Menschen damals Jesus nachgezogen sind und sich um ihn versammelt haben, so wollen wir auch heute miteinander in einer großen „Menschenmenge“ Jesus begleiten. Wir werden an verschiedenen Stationen auf diesem Weg stehen bleiben. Wir werden etwas sehen und hören und schmecken, wir werden teilhaben an der Geschichte von Jesus. Wie weit ihr euch darauf einlasst, das bleibt euch überlassen. Wichtig aber ist, dass ihr versucht, nicht andere neben euch in irgend einer Weise abzulenken.
Bis zur ersten Station werden wir alle gemeinsam gehen. Dann werden wir die Gruppe teilen. Die erste Gruppe geht dann weiter zur nächsten Station, die zweite Gruppe bekommt noch eine Aufgabe, die zu erledigen ist und folgt dann ca. 15 Minuten später.
Die Abendmahlsstation haben wir auf einer großen, eingezäunten Wiese unterhalb des Georgenbergs aufgebaut. Das Team hat dort eine große Tafel mit weißen Tüchern, Blumen und Kerzen vorbereitet. Die Konfis haben sich in kleinen Gruppen formiert und haben miteinander Fladenbrot in der Gruppe geteilt, bis alles aufgegessen war. An dieser Station hat sich die Großgruppe geteilt: eine Gruppe ist zur nächsten Station weitergelaufen und hat einen der Kreuzbalken mitgenommen. Die andere Gruppe ist noch auf der Wiesegeblieben, um kleine Kreuze zum Umhängen zu basteln.
Außer den vielen, die immer wieder zusammenkamen, um Jesus zu hören und zu sehen, hatte Jesus zwölf ganz besonders gute Freunde, die mit ihm unterwegs waren. Jesus hatte ihnen gesagt, dass es kein leichter Weg werden würde, den sie mit ihm gehen würden. Aber die Freunde von Jesus waren mutige, starke Leute. Sie wollten mit Jesus durch dick und dünn gehen.
Die Gemeinschaft mit seinen Freunden war Jesus wichtig. An unzähligen verschiedenen Tischen waren sie schon beieinander gesessen. Es gab viele Leute, die Jesus und seine Freunde zum Essen einluden. Und Jesus ließ sich gerne zum Essen einladen. Das Besondere an Jesus war, dass er nicht nur mit seinen Freunden gern am Tisch saß, sondern dass er auch mit denen Tischgemeinschaft hielt, mit denen sich sonst niemand gerne an einen Tisch setzte.
Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander reden und lachen; mit Freunden zusammen sitzen, einander teilhaben lassen an dem, was jeden und jede beschäftigt und bewegt.
Gemeinschaft – das bedeutet manchmal auch: einander verstehen ohne Worte.
Gemeinschaft – das bedeutet: füreinander Zeit haben. Jeder und jede hat das Recht, da zu sein mit allem, was er oder sie mitgebracht hat.
Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander essen und trinken, das Mitgebrachte und das Vorbereitete teilen.
Gemeinschaft – das bedeutet: satt werden an Leib und Seele
Gemeinschaft – was bedeutet das für dich? Wann hast du das zum letzten Mal erlebt?
Ja, Gemeinschaft war Jesus wichtig. Wenn er sich zu Leuten an den Tisch setzte, wollte er damit zeigen: Gott hat euch nicht vergessen. Egal, welchen Mist ihr in eurem Leben schon gebaut habt. Gott will was mit euch zu tun haben. Ihm seid ihr nicht egal. Die Menschen, die mit Jesus am Tisch saßen, haben gemerkt: solche Gemeinschaft tut mir gut. Bei Jesus fühl ich mich wohl. Und manche haben sogar angefangen, ihr Leben zu ändern.
Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, um Jesus auf seinem Kreuz-Weg zu begleiten. Kurz vor seinem Tod hat Jesus ein letztes Mal mit seinen Freunden zusammen gegessen. Nicht irgend ein normales gemeinsames Essen war es, sondern ein Festessen: das jüdische Passamahl. Beim Passamahl erinnern sich die Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Das tun sie jedes Jahr. Und so wollten auch Jesus und seine Freunde wie jedes Jahr feiern. Aber als sie zusammensaßen, spürten alle, dass es ein besonderer Abend war. Und Jesus wusste, dass er zum letzten Mal mit seinen Freunden zusammen essen würde. Er nahm das Brot und brach es und sprach das Tischgebet, so wie es üblich war. Aber als Jesus das Brot dann an seine Freunde weitergab, sagte er etwas, was sie erst viel später verstanden haben. Er sagte: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Und dann nahm er den Becher und sagte: Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Jesus hat sich selbst ganz eng verbunden mit seinen Freunden. Er hat sich selbst ausgeteilt. Und er hat gesagt: das sollt ihr auch weiterhin tun, wenn ich nicht mehr bei euch bin. Viel später haben die Freunde von Jesus kapiert: Jesus ist nicht einen sinnlosen, grausamen Tod gestorben, sondern er hat das aus Liebe und Hingabe sein Leben gegeben – für uns.
Gemeinschaft mit Jesus können wir immer noch spüren, wenn wir bis heute Brot und Wein miteinander in Jesu Namen teilen. Das wollen wir jetzt miteinander tun. Gleich werden Mitarbeiter an verschiedenen Stellen im Kreis euch Brot bringen. Wer ein Stück Fladenbrot bekommt, bricht sich ein Stück davon ab und gibt dann das Fladenbrot weiter an den nächsten. So macht ihr weiter, bis das Stück Brot aufgegessen und vollständig aufgeteilt ist. Es kann also sein, dass Ihr mehr als nur ein Stück bekommt.
Nehmt und esst: Brot des Lebens für euch! Das stärke und bewahre euch in der Gemeinschaft mit Jesus.
Wir haben Brot genommen
und geschmeckt –
Brot, das unseren Lebenshunger stillt.
Denn so sicher und sichtbar,
wie wir dieses Brot in Händen hielten,
so sicher – wenn auch unsichtbar –
warst und bist du, Jesus, mitten unter uns.
Hilf uns, Jesus,
dass wir dir jetzt begegnen dürfen.
Du nimmst uns mit auf deinen Weg.
Öffne uns Augen und Ohren,
damit wir schauen und hören,
was auf deinem Kreuzweg damals und heute geschieht.
Ermutige unser Herz, dass wir uns auf dich einlassen
Und dir zu folgen versuchen.
Begleite uns, Jesus – du unser Bruder und Herr. Amen
Gethsemane-Station Unser „Garten Gethsemane“ war eine Baumwiese am Fuße des Georgenberges. Nach dem Anspiel gab es von der stationsverantwortlichen Person einen kurzen Impuls zum Thema Beten. Danach bekamen die Konfis kleine Kärtchen mit Olivenbaum-Bild. Dort konnten sie eigene Gebetsanliegen aufschreiben, die dann in einer Box gesammelt wurden. Die Kärtchen haben wir einige Tage später im Osterfeuer verbrannt. | |
Jesus: | Kommt, Freunde, lasst uns raus gehen. Die frische Luft wird uns allen gut tun. Im Garten Gethsemane ist es abends ruhig und friedlich. Schön ist es hier – nur ich bin innerlich aufgewühlt. Könnt ihr das verstehen? Wie wird das nur alles, was auf mich zukommt? Ich brauche jetzt einfach Ruhe und Zeit für mich. Ich möchte mit Gott reden. (Jesus geht ein Stück abseits) |
Johannes: | Sag mal, Petrus, ganz ehrlich: Hast du das alles kapiert, was Jesus vorher beim Abendessen zu uns gesagt hat? Das mit dem Brot und dem Wein..? |
Petrus: | „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird…“ und „das ist mein Blut, das für viele vergossen wird…“ |
Jakobus: | Seltsam war das. Dass er sein Leben für uns geben will, hat er gesagt. Und dass es sein letztes Essen mit uns sein wird. |
Johannes: Jakobus: Johannes: | Meint ihr wirklich, dass es so ernst ist? Glaubt ihr, es ist wahr, dass er bald sterben wird? Da müsste ihm ja erst mal der Prozess gemacht werden! Die haben doch nichts gegen ihn in der Hand! Aber es sind halt einflussreiche Leute, die was gegen ihn haben. Die Pharisäer und Schriftgelehrten finden, es ist Gotteslästerung, wie Jesus von Gott redet! Den frommen Leuten ist Jesus ein Dorn im Auge! … Und wenn sie es tatsächlich schaffen, ihn an die Römer auszuliefern? |
Petrus: | Freunde, das darf nicht sein! Wir müssen das verhindern! Also ich, ich will immer treu zu Jesus stehen, egal, was kommt! (Petrus geht zu Jesus und tippt ihm auf die Schulter:) Jesus, nur dass Du’s weißt: egal, was passiert. Ich werde immer zu dir halten! |
Jesus: | Weißt du eigentlich, was du da sagst? Petrus, noch in dieser Nacht, bevor der Hahn früh am Morgen kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du mich nicht kennst!. |
Petrus: | Niemals! Ich verspreche dir, ich werde zu dir halten. Selbst wenn ich sterben müsste, würde ich dich nicht verleugnen! |
Jakobus: | Ich werde natürlich auch zu dir stehen! |
Johannes: | Ich auch! Niemals werde ich dich verraten. Einen Freund lässt man doch nicht im Stich! |
Jesus: | (verzagt und traurig) Lasst uns hier bleiben. Unter den Olivenbäumen. Ich brauche jetzt Zeit, um mit meinem Vater im Himmel zu reden. Ich habe große Angst vor dem, was mich erwartet. Ich geh noch ein Stückchen weiter. Bleibt ihr hier – und bitte: betet auch ihr, dass ich das alles schaffe. |
Jesus geht ein Stück weg von ihnen und wirft sich auf die Knie und betet (währenddessen schlafen die Jünger ein) | |
Jesus: | Mein Vater, wenn es möglich ist, dann bewahre mich doch vor all dem Schweren, was auf mich zukommt. Ich habe Angst, solche Angst! Ich wäre so froh, wenn alles, was jetzt auf mich zukommt, nicht passieren müsste… Aber nicht wie ICH will soll es geschehen, sondern wie DU willst! |
Jesus kommt zurück zu seinen Jüngern, diese schlafen. | |
Jesus: Petrus: | Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… (Jünger wachen auf und reiben sich die Augen.) Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wach sein?! Bleibt mit mir wach und betet! Ich brauche euch doch jetzt, meine Freunde! (verschlafen) O ja, natürlich Jesus, äh … du kannst dich voll auf uns verlassen! Aber der Wein war halt so gut vorher – mein Kopf ist ganz benebelt davon. Und mein Bauch ist voll vom guten Essen … |
Jesus geht wieder ein Stück weg und betet, während die Jünger wieder einschlafen. | |
Jesus: | Mein Vater, ist es nicht möglich, dass dies alles an mir vorübergeht? Kann ich ertragen, was auf mich zukommt? Muss ich wirklich sterben?… Vater, DEIN Wille soll geschehen! |
Jesus kommt wieder zu seinen Jüngern, die wieder tief und fest schlafen. Jesus schüttelt traurig den Kopf, lässt sie schlafen und geht wieder zurück, um noch einmal zu beten. | |
Jesus: | Vater, ich hab solche Angst! Mach mich innerlich stark für das, was auf mich zukommt. Ich weiß, du meinst es gut, auch wenn ich das Gute jetzt nicht sehen kann. Lass mich darauf vertrauen, dass dein Weg der richtige ist. |
Jesus geht zurück zu seinen Jüngern und weckt sie: | |
Jesus: | Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… Wollt ihr denn immer noch schlafen?! Jetzt ist der Moment gekommen, von dem ich euch immer wieder erzählt habe. Ich werde leiden und sterben müssen. Aber Gott macht am Ende alles gut. Vergesst das nicht… Seht ihr den Fackelschein durch die Bäume? Schaut, da drüben kommen schon die Soldaten, um mich gefangen zu nehmen. Und vorneweg geht Judas! (Alle schauen in die Richtung, in die Jesus blickt.) |
Impuls
à Jetzt kann jeder auf ein Gebetskärtchen aufschreiben, was er Gott sagen möchte. Das darf etwas ganz Persönliches sein, das nur Gott und dich etwas angeht. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Gebete oben am Kreuz in den Gebetsbriefkasten zu werfen (oder in eine vorbereitete Box zu legen). Die Gebete liest niemand, nur Gott. Sie werden am Samstag im Osterfeuer verbrannt.
Impuls zum Thema Gebet und Gebetskärtchen schreiben
5 Schauspieler:
– Person 1
– Person 2
– Petrus
– Jesus
– Person 4 (Impuls)
Die Jugendlichen stehen in einem Kreis um die Feuerstelle. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind mit Gewändern verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet und steht in der Mitte am Feuer, wo er sich die Hände wärmt. | |
Person 1: | (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen. |
Petrus: | Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! |
Person 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) | Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! |
Petrus geht auf die andere Seite des Feuers. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und zeigen auf Petrus. | |
Person 1: | Doch! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet worden ist. |
Person 2: | Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? |
Person 1: | Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt. |
Petrus: | Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht! |
Petrus dreht sich weg vom Feuer, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig in sich zusammen. Die anderen Schauspieler wechseln die Rolle von der Person damals zu heutigen Zuhören- ziehen Gewänder aus. |
Person 4: Genau in diesem Moment, da fällt es Petrus wieder ein. Erst vor ein paar Stunden hat Jesus zu ihm gesagt:
Jesus: (auf der anderen Seite des Feuers) Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
Petrus: Aber nein, Jesus! Wie kannst du nur so was von mir denken! Niemals würde ich das tun! Ich bin doch dein Freund!
Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen, dass du mich nicht kennst!
Petrus: Jesus, und wenn ich mit dir sterben müsste, ich würde niemals sagen, dass ich dich nicht kenne!
Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Person 4: Die Worte hämmern in seinem Kopf! Blöder Hahn! Dem müsste man den Hals umdrehen. Der soll still sein. Petrus klopft das Herz bis zum Hals.
Er hat Jesus verraten. Seinen besten Freund. Voll im Stich gelassen. Dabei war er sich doch soo sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde.
Und jetzt? Er hat behauptet, dass er Jesus gar nicht kennt. Sogar dreimal! Verraten! Verleugnet! Jesus, seinen besten Freund!
Petrus: Aber ich hab doch Angst gehabt – richtig große Angst…
Person 1: Und du? Wie ist das bei dir? Kennst du das auch? Du weißt ganz genau, es ist nicht richtig, du spürst es in dir. Aber du hast Angst wie Petrus. Richtig große Angst. Und dann lässt du deinen Freund im Regen stehen.
Person 2: Du hast mitbekommen, dass er gemobbt wird. Dass ihm jemand den Rucksack in die matschige Pfütze geworfen hat. Dass die Jungs aus der Zehnten ihm heimlich auflauern. Dass jemand ihm Drohbriefe schreibt. Dass ihn beim Fußball spielen niemand in seiner Mannschaft haben will und er immer übrigbleibt, wenn die Teams gewählt werden. Aber du willst nichts damit zu tun haben. Du bist froh, dass sie dich in Ruhe lassen. Dass dir niemand nach der Schule auflauert. Dass dich niemand auslacht. Wenn die andern dich fragen, tust du so, als ob du ihn auch blöd und albern findest. Du lästerst dann einfach mit und bist froh, dass sie anscheinend noch nicht gemerkt haben, dass du eigentlich sein Freund bist. Du hast ihn voll im Stich gelassen. Klar, er hat das nicht verdient. Aber du hast Angst. Richtig-große Angst. Wie Petrus.
Person 4: Petrus fühlt sich total mies. Er hat versagt. Und wie. Was jetzt kommt, sind schwere Tage für Petrus. Als Jesus, sein bester Freund, getötet wird, verkriecht er sich. Sein Verrat ist nicht wieder gut zu machen. Er will von niemand gesehen werden und am besten nicht nachdenken. Aber in ihm drin brennt es wie Feuer: sein Versagen, sein Verrat.
Erst viel später erlebt Petrus: auch wenn ich mich noch so mies verhalten habe, auch wenn es der schlimmste Verrat meines Lebens war: Jesus gibt mir eine neue Chance.
Person 1: Neue Chance? Wie war das mit der neuen Chance?
Person 4: Das war auch an einem Feuer. Aber nicht im Hof des Palastes des Hohepriesters in Jerusalem. Sondern am See Genezareth, da wo die Jünger zuhause waren. Es war ein paar Tage später, nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Da haben sie das Unglaubliche erlebt: Jesus ist nicht tot – er lebt! Er ist zu ihnen gekommen an den See Genezareth.
Person 1: Und Petrus steht wieder am Feuer. Es ist früher Morgen. In der Luft liegt noch der Duft nach geröstetem Brot und gebratenem Fisch. Die Freunde haben mit Jesus gegessen. Es hat gutgetan, mit ihm zu essen. Einfach nur miteinander essen. Spüren, dass sie zusammengehören. Und zwischendrin reiben sie sich nochmal die Augen. Kein Traum. Jesus lebt.
Person 2: Nur für Petrus ist das Ganze ungemütlich. Er hat sich ganz bewusst ein Stück weg gestellt von Jesus. Auf die andere Seite vom Feuer. Kein Wort kommt über seine Lippen. Ihm ist alles nur noch peinlich. Eigentlich müsste er gehen – Versager wie er gehören nicht zu Jesus, feige Verräter sitzen nicht mit Jesus am Lagerfeuer und haben keine zweite Chance verdient.
Person 4: Gut, dass Petrus sich hier entscheidend irrt, gut für ihn und gut für uns. Denn Petrus bekommt seine zweite Chance Jesus holt ihn ins Spiel zurück.
Jesus: Petrus, sag mal Petrus, hast Du mich lieb?
Person 4: Was für eine komische Frage! Männer reden nicht so gerne über Gefühle…
Petrus: Ja, Jesus…
Jesus: Petrus, kümmere dich um meine Freunde hier. (zeigt auf die Leute) Petrus, hast Du mich lieb?
Petrus: Ja. – Weißt Du doch.
Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. Petrus, hast Du mich lieb?
Petrus: Ja. – Weißt Du doch.
Jesus: Kümmere dich um meine Freunde.
Person 4: Dreimal muss das gesagt werden. So, wie er damals dreimal gelogen hat. So als ob mit jedem Ja, das Petrus sagt, ein Nein von dem pechschwarzen Tag, an dem er ein Verräter wurde, weggewischt wird. Noch ein tiefer Seufzer. Erleichterung. So geht glauben: Immer wieder einen neuen Anfang machen! Ehrlich sein, unser Versagen Jesus sagen und um Verzeihung bitten. Ihr werdet eure eigenen Höhen und Tiefen mit dem Glauben und in eurem Leben haben. Aber vergesst nicht, egal, wie höllisch auch in euch das Feuer des Versagens, das Feuer der Angst lodert. Bei Jesus brennt das Feuer der Vergebung. Bei ihm gibt es immer eine neue Chance.
Alternative:
Anspiel und Impuls
Die Jugendlichen stehen in etwa in einem Kreis, sodass in der Mitte Platz ist. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind nicht verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet (?) und sitzt irgendwo unter den Menschen. | |
Frau 1: (steht in der Nähe von Petrus) | (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen. |
Petrus: | Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! |
Petrus geht weg von der Frau und stellt sich woanders hin, unter die Leute. | |
Frau 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) | Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! |
Petrus läuft wieder weg und stellt sich woanders hin, diesmal etwas abseits. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und laufen zu Petrus hin. | |
Person 3: | He du! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet ist. |
Person 4: | Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? |
Person 4: | Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt. |
Petrus: | Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht! |
Petrus rennt weg, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig zum Boden. |
In dem Moment, als der Hahn gekräht hat, ist es Petrus eingefallen. Er hat Jesus dreimal verleugnet. Er hat dreimal behauptet, dass er Jesus nicht kennt. Und das, obwohl er doch alles für Jesus tun wollte. Petrus wollte immer zu Jesus stehen, egal, was passiert. Das hatte er auch zu Jesus gesagt. Er war sich damals felsenfest sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde und ihn niemals im Stich lassen würde.
Jetzt erinnert sich Petrus an das, was ihm Jesus geantwortet hatte: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Dass es so weit kommen würde, hatte Petrus nie gedacht. Jesus war doch sein bester Freund. Mit ihm ist er umhergereist. Seitdem er Jesus kannte, ist er ihm nachgefolgt, weil Jesus so ne geniale Botschaft für die Menschen hatte. Petrus hatte die krassesten Wunder erlebt und jetzt… jetzt sitzt er hier und merkt, was er verzockt hat. Er hat seinen besten Freund und noch mehr, seinen Herrn, verleugnet. Er hat behauptet, dass er Jesus nicht kennt! Genau das, was er Jesus versprochen hatte – immer zu ihm zu stehen – hat er nicht gehalten.
Wie konnte es so weit kommen?! Er hatte einfach mega große Angst, dass ihm genau dasselbe passiert wie Jesus, dass sie ihn auch festnehmen und womöglich umbringen. Der Gedanke war absolut nicht abwegig. Wenn sie Jesus so brutal behandeln und vielleicht das Todesurteil über ihn sprechen, obwohl er nichts gemacht hat als die Wahrheit verkündet, dann kann es gut sein, dass sie mit allen, die Jesus nachfolgen, genauso verfahren. Natürlich, Petrus’ Angst war berechtigt und wahrscheinlich hätte jeder von uns auch so gehandelt, aber das hilft ihm jetzt auch nichts mehr. Das Schuldgefühl bleibt und sitzt richtig tief…
Wart ihr vielleicht auch schon mal in so einer ähnlichen Situation wie Petrus? Vielleicht nicht ganz so ne krasse Situation, dass ihr Angst um euer Leben haben musstet. Aber ne Situation, wo ihr genau wusstet, dass ihr anders hättet handeln sollen und es nicht getan habt. Wo ihr theoretisch genau wisst, was gut und richtig ist, und wo ihr aber genau das Gegenteil getan habt.
Vielleicht habt ihr auch schon mal jemanden „verraten“? In der Schule oder in der Clique gibt’s ständig so Situationen. Wenn man sich z.B. nicht traut, ne Person in Schutz zu nehmen, die gemobbt wird, weil man Angst hat, sonst selber das Opfer zu werden. Wenn man mitlacht oder mitlästert über ne Person, um vor den anderen gut dazustehen. Und vielleicht tut einem die Person in dem Moment sogar leid, aber man traut sich einfach nicht anders zu handeln als die anderen.
Vielleicht wart ihr sogar mal in einer Situation, wo ihr eure Freundin oder euren Freund im Stich gelassen habt, so wie Petrus Jesus im Stich gelassen hat.
Und ganz vielleicht gab’s bei dir sogar mal nen Moment, wo du ganz genau in der Situation von Petrus warst. Wenn du nämlich an Jesus glaubst und solange es nicht „gefährlich“ ist, deinen Glauben auch lebst, z.B. vor anderen Christen. Aber vor anderen Leuten, z.B. in der Schule, ist es dir peinlich zuzugeben, dass du an Jesus glaubst.
Ich kenn solche oder so ähnliche Situationen und ihr vielleicht auch. So Situationen, wo man sich im Nachhinein schlecht fühlt für das, was man getan hat, oder das, was man nicht getan hat. Und vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie sich Petrus gefühlt hat, als der Hahn gekräht hat: So richtig dreckig – so, dass er am liebsten die Zeit zurückgespult hätte. Petrus hat sich zutiefst schuldig gefühlt…
Ne Story ohne Happy End?! Bis hierhin schon. Aber Gott sei Dank hört die Story hier nicht auf, wie auch die Story von Jesus nicht bei seinem Tod aufhört! Die Geschichte von Jesus geht ja weiter – schließlich kommt noch Ostern – und deshalb geht auch die Geschichte von Petrus weiter. Und das will ich euch noch kurz erzählen, weil es sonst einfach nur die halbe Wahrheit wäre. Ganz am Ende vom Johannesevangelium könnt ihr das nachlesen.
Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er manchen von den Jüngern noch mal begegnet. Und auch Petrus hat Jesus noch mal gesehen und sogar mit ihm geredet. Da hat Jesus ihn gefragt: „Hast du mich lieb?“ Und Petrus hat geantwortet: „Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb hab“. Die Frage „Hast du mich lieb?“ stellt Jesus Petrus 3 Mal hintereinander und Petrus antwortet 3 Mal, dass er Jesus lieb hat.
Dass Jesus 3 Mal die gleiche Frage stellt, macht er nicht, weil er doof ist oder aus Versehen oder weil er Alzheimer hat, sondern das macht er ganz bewusst, nämlich um klar zu machen, dass er Petrus wirklich seine Schuld vergibt – und zwar komplett. Das, was Petrus 3 Mal verzockt hat, indem er Jesus 3 Mal verleugnet hat, macht Jesus jetzt 3 Mal wieder gut. Jesus hätte ja auch sagen können: „Du hast mich 3 Mal verleugnet, jetzt hast du es verzockt und ich nehm deine Entschuldigung nicht mehr an. Dir vertrau ich nicht mehr.“ Aber genau das sagt Jesus nicht, sondern er vergibt Petrus seine Schuld, komplett. Und das macht er nicht nur bei Petrus so, sondern auch bei uns.
Aufbau: 2 Stühle, ein rotes Tuch (Pilatus-Stuhl), ein weißes Tuch mit Dornenkrone, die später darauf gelegt wird (Jesus-Stuhl), Schüssel, Wasser, Handtuch
Person 1 (steht in der Mitte),
Person 2 (hinter dem roten Pilatus- Stuhl),
Person 3 (hinter dem weißen Jesus-Stuhl)
Person 2: Gesetz ist Gesetz!
Person 1: Hier steht Pontius Pilatus, treuer Diener des römischen Kaisers, Statthalter in einem fremden Land, in dem es brodelt an allen Ecken und Enden, Hüter des Rechts und der Sicherheit, Richter über Leben und Tod. Er hat das Sagen hier, er bestimmt, was Recht ist.
Person 2: Gesetz ist Gesetz! Da gibt es nichts dran zu rütteln.
Person 1: Ihm bringen sie wieder einen, einen von diesen Rebellen, die den Aufstand wagen. Kurzen Prozess will er machen.
Person 2: Gesetz ist Gesetz!
Person 1: Und doch ist es diesmal anders. Sie bringen Jesus zu ihm, den sie gefangen genommen haben, draußen im Garten vor der Stadt. König der Juden wird er genannt, dieser Gefangene. König der Juden, das ist verdächtig, das riecht nach Umsturz und Rebellion, gegen den Kaiser, gegen das Gesetz. Sie stehen sich gegenüber: der Richter und der Angeklagte.
Person 2: Bist du der König der Juden, wie es die Leute sagen?
Person 1: Für Pilatus ein klarer Fall: der stiftet Unruhe, der wiegelt das Volk auf. Er wird für Ruhe und Ordnung sorgen. Doch unerhört ist seine Antwort:
Person 3: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Menschen nicht ausgeliefert werden würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Person 2: Ein seltsamer König ist das, nicht von dieser Welt. Ist er nicht total weltfremd? Versteht er überhaupt, dass die Schlinge sich über seinem Kopf zusammenzieht?
Person 3: Und dann sagt dieser seltsame Jesus: Ich bin dazu in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Person 2: Wahrheit, was ist Wahrheit? Was redet der von Wahrheit… Gesetz ist Gesetz, Ordnung muss sein! Wenn Ordnung herrscht, wer fragt dann noch nach Wahrheit? Wenn alle von Fake-News reden, wer interessiert sich da für die Wahrheit?
Person 1: Und doch: Pilatus findet keinen Grund ihn zu verurteilen, nur weil er sagt, sein Königtum ist nicht von dieser Welt. Ein König ohne Reich, ohne Land, ohne Besitz, lächerlich! Aber da erinnert sich Pilatus:
Person 2: Meine Frau hatte doch diesen Traum, hat sie mir heute Morgen erzählt. Lass die Finger von diesem Mann, hat sie gesagt. Er ist unschuldig.
Person 1: Traum? Was soll das! – Hier geht es um Recht und Ordnung, nicht um Träume. Damit kann man nicht überzeugen. Recht und Ordnung muss sein, kein Mitleid.
Person 2: Das Volk soll entscheiden. Ich will mir die Finger nicht dreckig machen! Ich finde keine Schuld an ihm. Ich will aber auch nicht schuld sein. Ordnung muss sein, aber mehr nicht. Gesetz ist Gesetz.
Person 1: Pilatus lässt die Menge entscheiden.
Person 2: Wie ich höre, wollen sie gar nicht, dass ich ihnen diesen Jesus freilasse. Barnabas wollen sie!
Person 1: Einen Mörder wollen sie frei lassen und nicht den, der von sich sagt:
Person 3: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Person 1: Pilatus hat es in der Hand, er gibt das Leben aus der Hand und übergibt es der Menge. Die schreien laut: Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit diesem Jesus! Pilatus hält sich da raus. Er muss zeigen, dass er auf die Stimme des Volkes hört. Hauptsache, es herrscht Recht und Ordnung im Land. Dafür wird er sorgen, er und die Soldaten.
Person 3: Dann legten sie ihm einen Purpurmatel um und flochten ihm einen Dornenkranz. Sie verspotteten und schlugen ihn, sie spuckten ihn an und trieben ihren Spott mit ihm.
Legt die Dornenkrone auf den Stuhl.
Person 1: (wendet sich zum weißen Stuhl):
Seht, das steht ein Mensch, ganz ohne Macht und Würde. Ausgeliefert den gierigen Blicken der Hasser und Neider. Seht, da steht ein Mensch, Jesus.
(wendet sich zum roten Stuhl):
Da steht auch ein Mensch: Pilatus. Vielleicht nagt tief in ihm die Frage: warum, warum soll er streben? Pilatus wahrt sein Gesicht. Das Volk hat entschieden. Das Urteil ist gefallen. Mörder sind die anderen. Er hält sich da raus, es geht um seine Ehre. Er hat Angst: Angst vor der Menge, Angst vor Unruhe. Der ängstliche mächtige Pilatus. Opfer seiner Macht, Opfer seiner Angst.
Person 3: Da ließ er sich Wasser bringen und wusch sich vor allen Leuten die Hände
Person 2: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Meine Hände sind rein. (Wäscht sich symbolisch die Hände mit Wasser)
Person 1: Pilatus wäscht sich seine Hände in Unschuld. Am Ende siegt die Macht, siegt das Gesetz.
Person 3: Und du? Wo wäschst Du Deine Hände in Unschuld? Wo willst es du nicht gewesen sein? Wo tust Du, als ob Dich das alles nichts angeht?
Person 1: Wenn im Mittelmeer mal wieder ein Boot mit Flüchtlingen untergeht und wieder hundert Menschen gestorben sind – was geht das mich an? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Person 2: Wenn im Kongo kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen schuften, um Rohstoffe zu gewinnen, die in unseren Handys verbaut sind – was hab ich damit zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Person 3: Wenn der Klimawandel unzählige Menschen dazu bringt, dass sie ihr Land verlassen müssen, weil sie nichts mehr ernten können und ihr Lebensraum zerstört ist – was hat das mit mir zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Zum Zeichen dafür, dass wir alle oft sind wie Pilatus und „unsere Hände in Unschuld waschen“, können die Jugendlichen jetzt auch ihre Hände in den bereitgestellten Waschschüsseln waschen. Wie fühlt es sich an, „seine Hände in Unschuld zu waschen“?
Alternative:
Anspiel: Herr und Frau Pilatus am Küchentisch
Tisch mit Frühstücksgeschirr, zwei Stühle. Frau Pilatus sitzt bereits beim Frühstück, liest in der Tageszeitung. Ein Diener mit einer Waschschüssel mit Wasser und einem Handtuch kommt herein.
Diener: Herr Pilatus, das Frühstück ist bereitet!
Pilatus (kommt und wäscht sich in der angebotenen Schüssel die Hände, trocknet sich ab.) Besten Dank! (Diener geht ab)
Frau Pilatus: Gestern hast du dir auch die Hände gewaschen …
Pilatus: (brummt unwillig und macht eine wegwerfende Handbewegung) Hm … Musst du mich unbedingt daran erinnern? Schon am frühen Morgen?
Frau Pilatus: Also hör mal, du bereitest mir schlaflose Nächte und ich darf dich nicht daran erinnern, was gestern war? Sag bloß, du hast gut geschlafen!
Pilatus: Was willst du? Das ist eben so in meinem Beruf! Meinst du ich könnte mir wegen jedem Urteil schlaflose Nächte leisten? Und etwa noch Gewissensbisse? Wo kämen wir denn da hin! Heute sind die nächsten fünf Angeklagten dran. Das geht Schlag auf Schlag! Und da soll ich mich zermartern wegen eines Urteils von gestern?
Frau Pilatus: Und wenn es nun wirklich ein Fehlurteil war?
Pilatus: Und wenn schon … Einer mehr oder weniger von diesen Aufrührern, die nur Unruhe stiften…
Frau Pilatus: Ich sag dir, geträumt habe ich von ihm! Von diesem Angeklagten! Von diesem Gesicht! Wie der mich angeschaut hat! Ich sag dir, diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf heraus!
Pilatus: Du machst mich noch ganz verrückt mit deinen Träumen! Dass du gewagt hast, mir mitten im Prozess mit deinen Träumen zu kommen! Ja, du hast deine Träume! Träum schön weiter! Aber ich habe es mit der Realität zu tun! Ich muss auf dem Boden der Tatsachen Urteile sprechen!
Frau Pilatus: Auf dem Boden der Tatsachen? Dass ich nicht lache! Du hast dir ja noch nicht mal die Mühe gemacht, noch mal eine andere, unabhängige Meinung einzuholen! Dann wärst du vielleicht der Wahrheit über diesen Angeklagten etwas näher gekommen!
Pilatus: Das musst ausgerechnet du sagen! Und was ist mit dir und deinen Freundinnen, wenn ihr euch zum Tratschen auf dem Markt trefft? Urteilt ihr da etwa nicht? Macht ihr euch etwa die Mühe, erst mal genauer hinzusehen und hinzuhören, warum die, über die ihr schon wieder herzieht, eben gerade so ist, wie sie ist? Meinst du im Ernst, deine Urteile sind wahrhaftiger als meine?
Frau Pilatus: Moment mal, das ist ja wohl etwas völlig anderes!
Pilatus: So, meinst du? Dann will ich dir aber mal was sagen! Ich muss von Berufs wegen Urteile sprechen. Und du hast schon recht, ich mache mir keine Gedanken darüber, ob meine Urteile alle der Wahrheit entsprechen. Denn was ist schon Wahrheit? Und du hast schon recht, ich habe mich auch gestern aus der Affäre gezogen. Nein, ich will keine Verantwortung dafür übernehmen, ob mein Urteil falsch oder richtig war. Sonst müsste ich mich ja auch verantwortlich dafür fühlen, wie es so einem Verurteilten nach dem Urteil geht. Nein, danke! Den Schuh ziehe ich mir nicht an!
Frau Pilatus: Das habe ich gemerkt …
Pilatus: Aber du, du tust gerade so, als ob du immer und überall nach der Wahrheit suchst! Du tust so, als ob dein Urteilen über andere Menschen auf einem ganz anderen Blatt stünde! Aber sag mal, hast du dir denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sich die Kaufmannsfrau fühlt, wenn du irgendwelche Gerüchte über sie an deine Freundinnen weitererzählst? Oder hast du dir überlegt, wie es dem alten Bettler am Stadttor geht, wenn du hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei stolzierst und dir die Verachtung ins Gesicht geschrieben ist? Aber entschuldige mich, ich muss jetzt ins Gericht, meine Arbeit wartet! Und neue Urteile!
(Pilatus steht vom Tisch auf und verlässt schnell den Raum, Frau Pilatus schaut ihm kopfschüttelnd hinterher)
Anspiel
Römischer Soldat mit Pinsel und roter Farbe betrachtet das vor ihm liegende Holzschild mit der Aufschrift „INRI“.
„Immer noch kurz vor dem Wochenende, typisch. Eilt, eilt – natürlich eilt es immer. Und einer wie ich muss halt tun, was Befehl ist vom Prokurator. INRI – Jesus Nazarenus Rex Iudaiorum – Jesus von Nazareth, König der Juden. Muss ja noch unbedingt morgen sein, am Freitag, diese Hinrichtung. Schließlich ist der Sabbat ja der Ruhetag von diesen Juden. Und die sollen ja dabei sein. Ihren König hängen sehen … Ihren König! Wieder mal typisch von unserem Prokurator, makabrer Scherz. Das Schild soll draußen an die Schädelstätte ans Kreuz von diesem Galiläer. König der Juden! Das soll an seinem Kreuz angebracht werden. Ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Frommen, die ihm diesen Prozess angehängt haben. Seht her, so lächerlich ist das mit eurer Hoffnung auf einen König, der euch von den Römern frei macht! Lächerlich! Seht her, was ihr da habt! Einen feinen König! Einen König am Kreuz! Da, wo nur die schlimmsten Verbrecher hängen, die Volksverräter! Und das soll ein König sein … Das ist wirklich makaber. Aber so ist es halt in dieser Welt. Da wo das Geld sitzt und wo die Macht ist, da sitzen die, die das Sagen haben. Und die haben Angst, dass ihnen jemand dazwischen funkt! Na ja … eigentlich … hm … der Galiläer kann einem leid tun. War mit Sicherheit kein Verbrecher. Manche haben ihn tatsächlich für was Besonderes gehalten. Es gab wohl Leute, die richtig begeistert von ihm waren. Ob er wirklich was Besonderes war? Ob er das Zeug zum König gehabt hätte? Aber so wird man doch nicht König … Ein König am Kreuz – nein, so was gab’s wirklich noch nie …“
Person 1: Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgatha heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelstätte«.
Person 2: Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon.
Person 1: Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte.
Person 2: Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.
Person 1: Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.
Person 2: Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus:
Person 3: „Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!“
Person 1: Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. Sie spotteten:
Person 3: „Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der versprochene Retter ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.“
Person 2: Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.
Person 1: Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: Eli, eli, lama asabtani?
Person 2: das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
Person 1: Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten:
Person 3: „Der ruft nach dem Propheten Elia!“
Person 2: Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er:
Person 3: „Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt.“
Person 1: Aber Jesus schrie laut auf und starb.
–Pause –
Person 2: Da zerriss der Vorhanghttp://www.die-bibel.de/lightbox/online-bibeln/gute-nachricht-bibel/lexikon/sachwort/anzeigen/details/vorhang/ch/c4831145b70d4aff8a4ba3872d7a02f9/ vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten.
Person 1: Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte:
Person 3: „Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!“
Markus 15, 22-37 nach der Übersetzung der „Guten Nachricht“
Noch im Sterben hat Jesus zu Gott gebetet. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Obwohl er sich von Gott verlassen gefühlt hat, hat er doch in seiner Todesnot zu Gott geschrien. Er hat an Gott festgehalten. Auch wir dürfen wissen, dass wir immer und zu allen Zeiten und in jeder Not zu Gott kommen dürfen – gerade auch dann, wenn wir uns von Gott verlassen fühlen. Wir singen gemeinsam:
Achtung: Spielszene beginnt schon am Kreuz auf dem Gipfel des Georgenberges!
Jünger 1: Jesus – warum nur? Warum? Jetzt ist alle aus … Jesus ans Kreuz geschlagen wie ein Verbrecher! Und keiner, der ihm geholfen hat … Dabei hat er doch niemandem etwas getan …
Jünger 2: Ich hätte nie gedacht, dass es so enden würde. Ich habe gedacht, dass noch irgendwas passiert, dass Gott ihm noch zu Hilfe kommt …
Jünger 1: Alles hat doch so hoffnungsvoll angefangen! Als Jesus vor ein paar Tagen nach Jerusalem gekommen ist und alle Leute ihm zugejubelt haben, da war ich so glücklich. Ich habe gedacht, dass jetzt alles anders wird: dass Jesus unser König wird und dass die grausame Herrschaft der Römer endlich ein Ende hat. Jesus wäre so ein guter König gewesen! Ich versteh das alles nicht …
Jünger 2: Und nun ist er am Kreuz gestorben … am Kreuz! So sterben nur die schlimmsten Verbrecher. Und wer weiß, wie grausam die Römer jetzt gegen die Anhänger von Jesus vorgehen werden! Ich jedenfalls habe keine Lust, mich auch wie ein Verbrecher hinrichten zu lassen! Mich hält nichts mehr hier in Jerusalem. Ich gehe wieder zurück in unser Heimatdorf, nach Emmaus.
Jünger 1: Du hast recht: was sollen wir noch hier? Ich komme mit. … Aber ich verstehe das alles einfach nicht!
Jünger 2: Komm, lass uns aufbrechen. Wir können ja unterwegs auf dem Weg nach Emmaus über alles reden.
Die beiden Jünger gehen nach „Emmaus“ (zum Kastanienbaum). Alle stellen sich in einem großen Kreis um den aufgebauten Tisch.
Jünger 2: Wir sind zurück in Emmaus. Aber auf dem Weg hierher, da haben wir was erlebt – unglaublich! Wir sind auf dem Weg Jesus begegnet! Genau: Jesus, den sie ans Kreuz geschlagen haben. Aber er ist nicht tot – er lebt!!! So was gibt’s ja gar nicht, sagt ihr? Stimmt! Das haben wir auch gedacht!
Jünger 1: Lass mich mal erzählen! Also: Wir haben uns auf den Weg gemacht nach Emmaus. Und geredet haben wir – über alles, was war. Und dann, wie wir so reden, läuft ein Fremder mit uns. Er fragt uns, was wir denn da reden würden. Also haben wir nochmal ganz von vorn angefangen. Es hat schon mal gut getan, einfach darüber zu reden.
Jünger 2: Zuerst hat der Fremde ganz lange zugehört. Und dann hat er auch geredet. Aber wie! Jedenfalls hat er uns die ganze Bibel erklärt, und was das alles mit Jesus zu tun hat. Und da haben wir gemerkt: das Leiden und Sterben von Jesus war gar nicht sinnlos und umsonst! Es steckt ein Sinn dahinter!
Jünger 1: Wir waren so ins Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie die Zeit verging. Als es Abend wurde, sind wir hier in Emmaus angekommen. Wir haben den Fremden eingeladen, über Nacht bei uns zu bleiben.
Jünger 2: Als wir dann zusammen am Tisch saßen, wurde uns schlagartig klar: Der Fremde ist Jesus! Mir ist immer noch schleierhaft, warum wir das da erst kapiert haben. Am Tisch mit Jesus haben wir’s endlich geblickt! Jesus lebt und ist bei uns!
Jünger1: Im gleichen Augenblick war er verschwunden. Aber darüber waren wir nun gar nicht mehr traurig. Wir haben ja gewusst und wissen es bis heute, dass er lebt!
Überleitung: Lasst uns daran denken, dass Jesus lebt – auch heute! Und wenn wir einander auf unseren Wegen begleiten und einander zuhören, wie er es getan hat, und wenn wir das Brot teilen, so wie er es getan hat, dann ist er auch heute spürbar bei uns.
Lasst uns miteinander singen: „Jesus in my House“ Und danach wollen wir das Essen und Trinken miteinander teilen, und dann ist jede und jeder frei, noch zu bleiben oder nach Hause zu gehen.
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