Warum sollten wir wählen gehen?

In diesem Baustein werden unterschiedliche Gründe, warum es sich lohnt, wählen zu gehen, vorstellt. Die Jugendlichen werden in kleinere Gruppen aufgeteilt (ca. 3-4 Personen). Die Gruppen sollen die zehn Gründe, die auf verschiedenen Papierschnipseln stehen, in eine Reihenfolge bringen. Ganz oben soll das für sie wichtigste und ganz unten das für sie unwichtigste Argument stehen. Im Anschluss werden die Gründe jeweils verglichen und über die Unterschiede gesprochen und diskutiert.

Statements im Anhang: Die jeweiligen Statements ausgedruckt für jede Gruppe. Wichtig: Jedes Statement sollte auf einem individuellen Zettel stehen, um jeweils die Statements in unterschiedliche Reihenfolgen bringen zu können.

Jugendliche ab 16 Jahren können bei der Europawahl wählen. Der Baustein soll dazu motivieren und aufklären.

1. Informationen zu den Europawahlen (5 min)
  • Wann sie ist: 9. Juni 2024
  • Wer darf wählen?

In Deutschland ist wahlberechtigt, wer das 16. Lebensjahr vollendet hat (für die Wählbarkeit muss weiterhin am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet sein); über die deutsche oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft verfügt; in Deutschland wohnhaft ist und sich darüber hinaus seit mindestens drei Monaten in der EU aufhält)

  • Bei den EU-Wahlen wird alle 5 Jahre das Europaparlament mit 750 Sitzen + eine*r Präsident*in gewählt. Der Hauptsitz des Europaparlaments ist in Straßburg. Es ist das einzige Organ, was direkt von den EU-Bürger*innen gewählt wird. Sie sollen die Interessen der EU-Bürger*innen (also von uns allen) vertreten
  • Jedes Land bekommt eine bestimme Menge an Sitzen, die sich an der Einwohner*innenzahl bemisst. Deutschland hat aktuell 96 Sitze, die von den gewählten Parteien besetzt werden.
  • Anders als in nationalen Parlamenten wie zum Beispiel dem Bundestag gibt es keine klassische Regierung. Für jeden Gesetzentwurf müssen Mehrheiten gefunden werden. Es bilden sich wechselnde Mehrheiten
  • Die nationalen Parteien (z.B. SPD, CDU, Grüne) schließen sich mit anderen nationalen Parteien zu Fraktionen zusammen (z.B. EVP, SPE, ALDE, EGP). Auf dem Wahlzettel wählen wir jedoch nationale Parteien.
  • Aufgaben des EU Parlaments:
    • Die Gesetzgebung beeinflussen (sie haben das Recht, Änderungen an Gesetzestexten vorzuschlagen). Dies gilt vor allem für wirtschaftliche Themen. Im Bereich Sicherheit und Wettbewerbspolitik hat das EU-Parlament kein bis kaum Mitspracherecht
    • Die Absegnung des Haushalts Gemeinsam mit dem Ministerrat.
    • Wahl des*der Präsident*in der Europäischen Kommission (die EU-Kommission ist das einzige Gremium, dass Gesetzestexte vorschlagen/initiieren kann).
    • Kontrollorgan der EU-Kommission. Hierfür kann das Europäische Parlament Untersuchungsausschüsse einrichten oder beim Europäische Gerichtshof klagen.
2. Europawahlen Parteien und ihre Standpunkte (anpassbar)

Material:

  • Fragen vom Wahl-O-Mat inklusive Antworten
  • Kärtchen in unterschiedlichen Farben (wir empfehlen die Farben der jeweiligen Parteien: Rot, Schwarz, Gelb, Grün, Dunkelrot und Blau)
  • Ggf. Einen Preis für den*die Sieger*in

Ziel ist es, den Jugendlichen die inhaltlichen Standpunkte der einzelnen Parteien näher zu bringen. Bei diesem Baustein wird eine abgewandelte Form des Spiels „Eins, Zwei oder Drei“ gespielt. Die einzelnen Parteien sind durch verschiedene Farben dargestellt, die in Form von Karten an die Jugendlichen ausgeteilt werden. Wenn Jugendliche glauben, dass das Statement von einer bestimmten Partei unterstützt wird, sollen diese die jeweilige Karte heben. Das Hochheben der Karten passiert gleichzeitig. 

Wichtig ist, dass manche Statements von mehreren Parteien unterstützt werden. Also können auch pro Statement mehrere Karten gleichzeitig hochgehalten werden.

Es werden Punkte vergeben. Jede richtige Karte gibt einen Punkt.

Der*die Jugendliche mit den meisten Punkten am Ende hat gewonnen.

Beispiel: Wenn ein Statement von der FDP und der CDU unterstützt wird,dann bekommt ein*e Jugendliche*r, der*die das Kärtchen der CDU hochhält, einen Punkt, ein*e Jugendliche*r, der*die die CDU und die FDP hochhält, zwei Punkte und ein*e Jugendlicher der*die CDU, FDP und die Linken hochhält FDP und die Linken hochhält, keinen Punkt.

Die Fragen für diesen Baustein können ab Anfang Mai vom Europäischen Wahl-O-Mat herausgesucht werden. Hierbei könnt ihr euch auf Fragen, die eure Jugendlichen am meisten betreffen fokussieren.

Wir würden empfehlen, die Parteien CDU/CSU, FDP, SPD, die Grünen, die Linke und die AFD in das Spiel aufzunehmen, da es sich bei diesen Parteien um die Einflussreichsten handelt. Wir empfehlen, die AFD auch aufzunehmen, um Jugendlichen klarzumachen, wie stark sich diese gegen europäische Werte und des Grundgesetzes ausspricht und nicht, weil wir die Positionen dieser Partei unterstützen und fördern möchten.

Information für Jugendkreisleitende

Es gibt in Europa unterschiedliche Parteien, die sich auf der EU-Ebene zu größeren Parteien zusammenschließen (siehe Bild). Da auf den Wahlzetteln jedoch die Politiker*innen mit ihrem nationalen Parteinamen antreten (z.B. SPD, CDU, FDP oder Grüne) anstelle des Namens der europäischen Parteien (z.B. EVP, SPE, ALDE, EGP), empfehlen wir, für das folgende Spiel die nationalen Parteinamen zu verwenden.

Siehe Grafik: https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_politische_Partei

Die Quelle für die Fakten zur Kommunalwahl in diesem Baustein ist die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg.

Benötigtes Material:

  • Memorykarten 2x ausdrucken und ausschneiden (Vorlage befindet sich am Ende der Datei)
  • Einen Karton/dickes Papier in DIN A4 pro Person
  • Buntstifte und Eddings
  • Genug Klebestifte und Scheren
  • Alte Zeitschriften, Zeitungen, Flyer, Postkarten, Sticker, Bilder, … zu verschiedenen Themen –> am besten eine gute Mischung aus allen Lebensbereichen
1. Kurze Einführung in Facts zur Kommunalwahl (ca. 5 Minuten)
  • Wann sie ist: 9. Juni 2024
  • Wer alles wählen darf und wer gewählt werden kann: Erstmals dürfen Jugendliche ab 16 Jahren bei den Kommunalwahlen nicht nur ihre Stimmen abgeben, sondern können auch selbst gewählt werden. Mit der Absenkung des Wahlalters sind viele Hoffnungen verbunden – es gibt aber auch skeptische Stimmen und rechtliche Zweifel.
  • Wie oft sie stattfindet: alle 5 Jahre
  • Was gewählt wird: Bei den Kommunalwahlen bestimmen die Wahlberechtigten die Zusammensetzung der Gemeinderäte und Ortschaftsräte in den 1.101 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs. Gewählt werden auch die Mitglieder der Kreistage in den 35 Landkreisen sowie der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart.
  • Was genau macht die Kommune? Jede politische Ebene hat ihren Aufgabenbereich. Bund und Länder erfüllen Aufgaben, die eine zentrale Planung erfordern. Gemäß dem Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung sollen jedoch möglichst viele Aufgaben von den Gemeinden und Landkreisen vor Ort erfüllt werden.
2. Laufmemory zu weiteren Facts (ca. 15 min, 2 Teams gegeneinander)

Bei einem Laufmemory wird die Gruppe in zwei gleich große Teams eingeteilt. Das Spiel funktioniert ähnlich wie ein Staffellauf: Beide Teams legen eine Reihenfolge fest, wer nacheinander rennt. Auf das Startsignal durch die Mitarbeitenden rennen die jeweils ersten der beiden Teams parallel los. Ihr Ziel sind dabei jeweils verdeckte Memorykarten an der anderen Raumseite. Dort angekommen darf jede Person zwei Karten aufdecken. Handelt es sich dabei um ein gleiches Memorypaar, darf das Kartenpaar mitgenommen werden und die Person darf noch einmal zwei Karten aufdecken. Handelt es sich bei den zwei aufgedeckten Karten nicht um ein Pärchen, dann muss die Person die beiden Karten wieder umdrehen und zurück zur Gruppe rennen. Bei der Gruppe angekommen wird abgeklatscht und die nächste Person muss loslaufen. Gewonnen hat diejenige Gruppe, die zuerst alle Memorypaare erfolgreich gefunden und wieder zurück zur Gruppe gebracht hat.

Material „Memory“ im Anhang.

Anschließend bietet sich eine kurze Reflektions-Runde an:

War euch bisher schon bekannt, welche Aufgaben die Kommunen haben und was genau das alles meint? Wisst ihr viel über die Kommunalebene? Was war für euch eine neue Erkenntnis?

 3. Visionboards für Traumkommune erstellen (30 min)

Bei einem Visionboard geht es darum, dass aus Wörtern und Bildern aus Zeitschriften und Zeitungen oder Flyern, Postkarten, Aufklebern, … eine Collage auf einem dicken Blatt Papier/Karton erstellt wird. Diese Collage soll in diesem Fall die Vision für eine Kommune/Heimatstadt visualisieren. Dadurch sollen die Jugendlichen angeregt werden, über ihre Prioritäten und Wünsche für ihre Heimatkommune nachzudenken. Leitfragen könnten daher sein:

  • Was ist euer Zielbild für die Kommune vor Ort?
  • Wie sieht eure Traum-Heimatstadt aus?
  • Soll eure Heimatkommune lieber in Fahrradwege oder Parkhäuser investieren? Wie soll die Stadt mit der Kirche umgehen? Sollen zum Beispiel KiTas gefördert werden?

Als Orientierungshilfe wird empfohlen, eine Übersicht zu den Kommunalen Aufgaben auszulegen, wie z.B. die der Landeszentrale für politische Bildung in BW (lpb BW): https://www.kommunalwahl-bw.de/kommunalwahlen-2024#c100728.

Optional – Vorstellung der Visionboards: Anschließend können alle Gruppenteilnehmenden ihr Visionboard im Raum verteilt auslegen und 5 Minuten lang rumlaufen und auch die anderen Visionboards anschauen.

4. Abschluss mit Verweis auf Informationsquellen zu Kandidierenden (ca. 5 Minuten)

Überleitung von den Visionboards zu den Kandidierenden:

Um eure Visionen für eure Heimatstädte umzusetzen, benötigt ihr Personen im Gemeinderat, die eure Vision teilen. Daher lohnt es sich, sich vorab über die Ziele und Visionen der verschiedenen Kandidierenden zu informieren. Meistens recht es schon, ungefähr eine Stunde  vor der Wahl zu investieren, um eine gute Übersicht zu erhalten, wer grob wofür steht.

Wo finde ich Infos zu den Kandidierenden: (Diese Liste sollte durch die Mitarbeitenden durch aktuelle Veranstaltungen/Zeitungen, … vor Ort ergänzt/aktualisiert werden und z.B. konkrete Instagram-Kanäle oder Homepages vorschlagen.)

•Amtsblatt

•Zeitung

•Aushänge/Infotafeln

•Homepage der Gemeinde

•Homepage der Parteien und Wählervereinigungen

•Social Media

•Infostände

•Aktionen vor Ort (Bspw. Podiumdiskussionen)

•Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Weshalb gehe ich (nicht) wählen und wie hängt mein Glaube damit zusammen? Dieser Baustein versucht, verschiedene Impulse zu setzen. Klar ist, es gibt nicht DIE eine christliche Partei und auch (kirchen-)geschichtlich gesehen war nicht immer die Mehrheit auf der politischen Seite, die das Gute für die Menschheit gebracht hat oder die in Gottes Sinne gehandelt hat. Auch Jesus scheint es um mehr oder um etwas anderes als einen politischen Umsturz gegangen zu sein. Warum also kann unser Glaube trotzdem Antrieb zum Wählen sein?

  1. Impuls zu 1. Könige 3:  In der Bibelstelle bittet der junge König Salomo Gott um ein hörendes Herz – damit er besser regieren kann: «Gib mir ein hörendes Herz». Mit den Jugendlichen kann gemeinsam gesammelt werden, worauf sie in ihrem Ort/Gemeinde/Freundesgruppe hören sollten. Welche Stimmen sind ungehört und müssten beachtet werden? Welche Stimmen werden von Parteien nicht gehört? Anschließend können Ideen gesammelt werden, wie die Parteien ungehörten Stimmen Raum geben können.
  2. Diese sieben Thesen könnten im Rahmen eines Jugendkreisabends diskutiert werden oder auch einzelne als Grundlage für eine Andacht oder einen Impuls genutzt werden. Sie erläutern, warum Glaube und Demokratie unbedingt zusammengehören: https://glaube-demokratie.de/thesen/
  3. Impuls zu “Beautiful Noise” – Nutze deine Stimme
    a. Die Jugendlichen sammeln zum Einstieg, wen sie mit ihrer Stimme alles erreichen (entweder jede*r für sich oder als Großgruppe)
    b. Gemeinsam das Lied “Beautiful Noise” anhören: https://www.youtube.com/watch?v=tzYA3V84Sso
    c. Die Jugendlichen lesen Jer 1, 1-9 und erarbeiten die Kernaussage: Gott beruft Jeremia und befähigt ihn, seine Stimme zu erheben (evtl. Mit der 5-Finger-Methode, Farbe bekennen, Black-Out-Paper-Methode,…)
    d. Jugendliche sammeln für sich einen Satz, den sie der Welt gerne sagen möchten (Wofür möchtest du deine Stimme einsetzen? Oder Wofür möchten wir als Gruppe unsere Stimme einsetzen?)

Buchtipp: Demokratie braucht Religion von Hartmut Rosa (ISBN: 9783466373031)

In diesem Baustein soll es darum gehen, Jugendlichen zu zeigen, dass Politik wichtig für die meisten Lebensbereiche ist. Es soll Jugendliche dazu bringen darüber nachzudenken, was ihnen persönlich wichtig ist und was das mit Politik zu tun hat.

Die Frage: “Was ist dir wichtig?” wird gestellt.

Hierfür können wir den Beginn eines Gedichts “Was ist dir heilig?” des Spoken Words Artist Marco Michalzik empfehlen
(Wichtiger Hinweis: Das Video nur bis 1 Minute und 28 Sekunden abspielen!)

Persönliche Antworten auf die Frage werden von den Jugendlichen aufgeschrieben und in der Mitte gesammelt:

  • (z.B. Familie, Glauben, Frieden, Gerechtigkeit, Gesundheit…)

Was glaubt ihr, hat Politik mit diesen Themen zu tun?

  • Gemeinsame Diskussion der einzelnen Punkte
  • Ziel ist es hier herauszuarbeiten, dass Politik alle Lebensbereiche beeinflusst.
    • Beispiel: Familie
      • Familienpolitik (Unterstützung von Familien zum Beispiel in Form von Kindergeld)
      • Arbeitspolitik (Familie kann sorgenfreier leben kann, wenn Eltern in Arbeit sind) oder
      • Gesundheitspolitik (gute Behandlungen bei Krankheiten der liebsten
    • Beispiel Freund*innen:
      • Freiheit schützen (dass ihr mit euren Freundinnen und Freunden in der EU ohne Visa reisen könnt)
      • Urlaub (dass ihr im EU-Ausland ohne Roaming-Gebühren telefonieren und über Social Media ohne Mehrkosten in Kontakt bleiben könnt)
      • Gesundheitspolitik (dass Freundinnen und Freunden geholfen wird, wenn sie krank sind)

Die Verbindung zwischen den Herzensthemen der Jugendlichen und der Politik kann auf weiteren Post-Its festgehalten werden.

Dieser Baustein ist ideal für Gruppen, in denen es einigen Jugendlichen schwerfällt, ihre Meinung zu zeigen und dafür einzustehen und/oder wenn sie sehr kreativ sind.

Es gibt zwei oder mehr Schüsseln mit verschiedenen Süßigkeiten. Jede*r Jugendliche soll sich aus einer Schüssel eine Süßigkeit nehmen.

Alle Jugendlichen mit der gleichen Süßigkeit müssen durch einen kreativen kurzen Vortrag ihre Süßigkeit anpreisen – mit dem Ziel die anderen Gruppen zu überzeugen, dass ihre Süßigkeit die beste ist (Vorbereitungszeit 3 Minuten).

Am Ende darf sich jede*r Jugendliche nochmal eine Süßigkeit nehmen und man schaut, ob sich die jeweiligen Gruppengrößen verändert haben.

Im Nachgang wird reflektiert, wie sich das angefühlt hat, eine Wahl zu haben und wie leicht es ihnen gefallen ist, sich zu entscheiden und ob es durch das jeweilige Anpreisen verschiedener Süßigkeiten, die insgesamte Wahrnehmung verbessert hat. Hier wird dann in das Thema Wahlen übergeleitet.

  • Zum einen, dass wir jeden Tag eine viele Entscheidungen treffen und eine Wahl haben. Beispiel hierfür wäre: Eine Wahl zu haben ist etwas, was uns jeden Tag begegnet. Z.B. Welche Hose ziehe ich heute an? Was esse ich zum Frühstück? Es gibt Wahlen, denen wir mehr Bedeutung geben. Frage: Was macht für euch eine Wahl bedeutender?
  • Bedeutendere Wahlen, die aktuell anstehen, sind die Europawahl sowie die Kommunalwahlen. Hierfür wird viel Werbung gemacht. Wie geht es euch mit dem Anpreisen der Süßigkeiten? Viel es euch leichter euch zu entscheiden? Wie sieht das mit den Kommunal- und Europawahlen aus? Seid ihr euch sicherer, nachdem ihr die Wahlplakate auf den Straßen gesehen habt oder macht euch das eher noch unsicherer? ….

Ideal als Einstieg und zur Reflektion zum Thema „Du hast die Wahl“. Das „Vier Ecken Spiel“ als Soziometrische Abfrage.

Hinweis:

In diesem Spiel werden nacheinander unterschiedliche Fragen mit möglichen Antworten vorgegeben. Jede Antwort wird durch eine Ecke symbolisiert. Die Jugendlichen sollen sich der Antwort, der sie am meisten zustimmen, zuordnen. Ziel des Spiels ist es, ein Stimmungsbild  zu der jeweiligen Frage zu bekommen. Zusätzlich müssen sich die Jugendlichen sichtbar positionieren und somit im wahrsten Sinne des Wortes für eine Meinung einstehen.

1. Einstieg ins Thema

Mögliche Fragen und mögliche Antworten findest du hier:

Was ist dein Verhältnis zur Politik?

  • Politik interessiert mich sehr
  • Politik interessiert mich gar nicht
  • Immer wenn ich mich Politik beschäftige, macht es mich hoffnungslos
  • Ist egal was ich denke, ich kann eh nichts verändern

Was denkst du über Wahlen?

  • Ich finde wählen wichtig
  • Meine Stimme zählt eh nichts
  • Ich würde wählen gehen, glaube aber nicht, dass sich dadurch etwas verändert
  • Ich würde aus Protest nicht wählen gehen

Austausch: Wie kommt ihr zu der Meinung? Habt ihr euch schon viel mit dem Thema beschäftigt und warum?

War Jesus politisch?

  • Ja auf jeden Fall
  • Keine Ahnung
  • Nein

Austausch: Wie kommt ihr auf die jeweilige Aussage? Was ist euer Bild von Jesus?

2. Reflektion nach der näheren Auseinandersetzung

Die Fragen vom Beginn (s.o.) können nochmals gestellt werden und die Jugendlichen können reflektieren, ob sie immer noch die gleiche Einstellung zu den jeweiligen Themen haben.

Was ist dein Verhältnis zur Politik?

  • Politik interessiert mich sehr
  • Politik interessiert mich gar nicht
  • Immer wenn ich mich Politik beschäftige, macht es mich hoffnungslos
  • Ist egal was ich denke, ich kann eh nichts verändern

Austausch: Was hat sich verändert? Was nicht? 😊

Was denkst du über Wahlen?

  • Ich finde Wählen wichtig
  • Meine Stimme zählt eh nichts
  • Ich würde wählen gehen, glaube aber nicht, dass sich dadurch etwas verändert
  • Ich würde aus Protest nicht wählen gehen

Austausch Was hat sich verändert? Was nicht?

War Jesus politisch?

  • Ja auf jeden Fall
  • Keine Ahnung
  • Nein

Austausch (Wie kommt ihr auf die jeweilige Aussage?, Was ist euer Bild von Jesus?, …)

Du hast die Wahl. Passend zur Europawahl 2024 haben wir für dich und deinen Jugendkreis ein paar Bausteine zusammengestellt, die du für die Gestaltung der Gruppenstunde nutzen kannst.

Demokratie wird von Menschen gemacht. Also, lasst uns mitwirken und zur Wahl einladen lassen:  

„Gehen Sie zur Wahl! Überlassen Sie Ihre Stimme nicht anderen. Denn: Wer nicht wählt, lässt nur andere über die Zukunft unseres Landes entscheiden. Darüber, wie es weitergeht bei Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Gesundheit, Pflege und Alterssicherung, in der Flüchtlingspolitik und bei der Integration, bei innerer und äußerer Sicherheit, bei Klima und Umwelt. Vielleicht war nie so spürbar wie jetzt, dass es in Wahlen auch um die Zukunft der Demokratie und die Zukunft Europas geht.“

Frank Walter Steinmeier (Bundespräsident)

Die 7 Bausteine kannst du in folgender Reihenfolge verwenden:

Baustein 1 (10 Minuten): Einstieg
– Einstieg 1: Soziometrische Abfrage (Vier Ecken Spiel)
– Einstieg 2 (Alternative) Eine Wahl haben
Baustein 2: Thema: Was ist dir wichtig?
Baustein 3: Jesus und Politik
Baustein 4: Kommunalwahlen – was ist mir wichtig? (55min)
– Kurze Einführung in Facts zur Kommunalwahl (ca. 5 Minuten)
– Laufmemory zu weiteren Facts (ca. 15 min, 2 Teams gegeneinander)
– Visionboards für Traumkommune erstellen (30 min)
– Abschluss mit Verweis auf Informationsquellen zu Kandidierenden (ca. 5 Minuten)
Baustein 5: Europawahlen
– Informationen zu den Europawahlen (5 min)
– Europawahlen Parteien und ihre Standpunkte (anpassbar)
Baustein 6: Warum sollten wir wählen gehen?
Baustein 7: Ende: Soziometrische Abfrage von Anfang wiederholen (Vier Ecken Spiel)

Gesprächsrunde und Gedankenanstöße zu einem schwierigen Thema

Abtreibung: Was ist meine Meinung dazu?

Ideen und Entwurf für eine Informations- und Diskussionsveranstaltung (ca. 100-120 Minuten)
oder
zwei 45-minütige Schulstunden zum Thema «Recht auf Leben?» (ppt 1)


Ressourcen: 1 Moderator/Lehrperson M, Homepage www.wissenwireswirklich.ch , Leinwand, Flipchart, Tablets oder Smartphones, PPT, W-Lan.


Teil 1:

  1. Einstieg ins Thema (10 Minuten) (ppt 2)
    M: Abtreibung ist ein großes Thema und weckt viele Emotionen. Was ist Ihre persönliche Meinung dazu?

    Möglicher Zusatz für ältere Schüler und Erwachsene:
    M: Lasst uns zwei Gruppen bilden und das Für und Wider diskutieren. Eine Gruppe ist dafür, eine dagegen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Sie können die Argumente einer Gruppe
    verteidigen, ohne diese Argumente persönlich zu teilen.
  2. Factfinder (10 Minuten) (ppt3):
    M: Ungeplante Schwangerschaft: eine Feststellung, die in der Schweiz zu ca. 11.000 Abtreibungen führt, in Deutschland zu ca. 100.000, in Österreich zu ca. 45.000, in Frankreich zu ca. 207.000, in Italien zu ca. 170.000, in UK/Wales zu ca. 215.000, in Australien zu ca. 93.000 und in den USA zu ca. 900.000 pro Jahr. Wenn wir diese Zahlen addieren, kommen wir auf eine Zahl von 1’741’000. (ppt4) Dies ist vergleichbar mit einer Stadt wie Montreal, Budapest oder Hamburg.
  3. Diskussion: (5 Minuten) (ppt5)
    M: Wenden wir uns den Statistiken zu. Die Gründe für Schwangerschaftsabbrüche variieren. Was denken Sie, sind die möglichen Gründe? (Flipchart/Whiteboard/Screenboard)
  4. Statistik: (5 Minuten) (ppt6)
    M Es gibt vier Gründe, warum Frauen abtreiben, in absteigender Reihenfolge:
    – Biografische Gründe oder Zeitpunkt der Schwangerschaft!
    – Partnerschaftsprobleme und Beziehungsstatus
    – Überforderung
    – Medizinische Gründe
    Zwei Fragen dazu : (ppt7) Der kleinste Teil ist also auf medizinische Gründe zurückzuführen. Was denken Sie darüber? Was bedeutet das?
  5. Gemeinsam Kurzfilm ansehen und erste Eindrücke sammeln (15 Minuten) (ppt8)
    Do we really know? https://youtu.be/C74uYd_W5B4?si=TeYlG_jVy11j-iW3

    Eventuell den Film ein zweites Mal ansehen (6 Minuten) (ppt9). Die Klasse/Gruppe stellt Fragen, indem sie diese auf Flipchart/Whiteboard/Screenboard schreibt.

    PAUSE

    TEIL 2 :
  6. Sammeln der Eindrücke und Fragen (5-10 Minuten) (ppt9)
    M: Was haben wir vom Film verstanden, und was war unverständlich? (Wenn die Zeit im ersten Teil zu kurz war, um den Film zweimal zu sehen, sehen Sie ihn sich jetzt noch einmal an)
  7. Gruppenarbeit (15 Minuten) – mit Homepage www.wissenwireswirklich.ch oder dowereallyknow.ch (ppt10)
    M: Wir machen nun sechs Kleingruppen. Jede Gruppe beschäftig sich mit der Geschichte einer Frau auf der Homepage. Danach stellen Sie sie allen vor. Was fällt auf? Was beeindruckt
    Sie an der Geschichte dieser Mutter, die trotz schwieriger Umstände ihr Kind zur Welt gebracht hat? (ppt11)

    Gruppenarbeit/Vorstellung (ppt 12 – 17)

    M: (ppt18) Fakten: Alle hatten vermutlich die Möglichkeit, abzutreiben. Abtreibung ist kein modernes Phänomen. Schon in der Antike wurde Abtreibung sehr oft praktiziert. In unseren
    Tagen würden wahrscheinlich die meisten dieser Menschen abgetrieben. Auch aufgrund pränataler Diagnosen. Ca. 90 Prozent aller Down-Syndrom-Diagnosen führen zur
    Abtreibung. Aber die sechs Mütter haben sich anders entschieden!
  8. Wie man die Dinge ändern kann (10 Min) (ppt19)
    M: Wir haben festgestellt, dass jedes Jahr Millionen von Menschen abgetrieben werden. Aus verschiedenen Gründen. Aber in den Ländern, die ich hier beschrieben habe, sind die Gründe
    hauptsächlich persönlicher und nicht medizinischer Natur. Wir erinnern uns:
    – biografische Gründe oder Zeitpunkt der Schwangerschaft!
    – Partnerschaftsprobleme und Beziehungsstatus
    – Überbeanspruchung
    – medizinische Gründe

    Frage/Austausch/Gruppenarbeit: (ppt20)

    (ppt21) Liste auf einem Flipchart oder Screenboard: 1 = nicht verhandelbar, 2 = möglicherweise verhandelbar, 3 = verhandelbar

    M: Schreiben Sie hier auf, welche Bedingungen erfüllt sein sollten, damit eine Frau sich auf die Ankunft ihres Kindes freuen kann. Gewichten Sie die dazu aufgeführten Bedingungen mit
    den Zahlen 1-3. Welche Bedingungen könnten verhandelbar sein, welche nicht?

    (die Gruppe geht zum Flipchart und markiert einzeln die entsprechende Zahl – evtl. mit Diskussion in der Gruppe – dann gehen sie zurück auf ihre Plätze)

    (evtl.) M: Kennen Sie Menschen, bei denen diese Bedingungen zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht erfüllt waren?
  9. Moralische Fragen (15 Min) – (ppt21)
    M: Wir finden fünf moralische Fragen auf der Homepage (wird auf dem Monitor gezeigt)
    1) Wissen wir es wirklich?
    2) Change of plans?
    3) Alternativen?
    4) Ein behindertes Kind?
    5) Persönliches Wort des Filmemachers

    M: Zu jeder Frage gibt es auf der Homepage einen erklärenden Text, der tiefer in das Thema einführt. Wir bilden fünf Gruppen. Jede Gruppe liest und diskutiert anschließend eine der
    Fragen und stellt dann den anderen Gruppen eine kurze Zusammenfassung der Diskussion vor.

    Vorstellung der 5 Punkte (ppt 22-26)
  10. Wir sehen uns den Film noch einmal an (6 Minuten) (ppt27)

    M: (ppt28) Danke für das persönliche Engagement in diesem Interview. Zum Abschluss noch zwei Fragen für den Heimweg:
    1. Was hilft Frauen, die von diesem Thema betroffen sind?
    2. Was können die Anwesenden tun, um ihre Mitmenschen für das Thema zu sensibilisieren?

    Abschließende Gedanken: (ppt28)

    Besondere Gäste: Idealerweise werden auch 2 bis 3 Gäste für das Podium eingeladen. Zum Beispiel ein körperlich beeinträchtigter Erwachsener, die Eltern eines behinderten Kindes, ein
    Arzt, der Leiter einer Schwangerschaftsberatungsstelle…
    Wichtig: Der Moderator der Diskussion wird im Vorfeld der Veranstaltung bestimmt und hat sich bereits vor der Veranstaltung Fragen auf Moderationskarten notiert. Er ergänzt diese
    Fragen während der Veranstaltung und sortiert sie nach ihrer Relevanz.

    Wenn Sie meinen, es gibt zu viel Material und zu wenig Zeit: Nehmen Sie sich, was Ihnen sinnvoll erscheint!
    Lassen Sie uns wissen, wie es geklappt hat und was verbessert werden könnte. Wir danken Ihnen!

Zeichnungen von Rainer Holweger

Tauche ein in die faszinierende Welt der Cartoons, wo epische Geschichten von Abenteuern, Heldenmut und tiefgreifenden moralischen Lehren zum Leben erwachen. Erlebe die spannenden Erzählungen von Helden wie David und Goliath oder Mose. Diese Cartoons bieten nicht nur unterhaltsame Stunden, sondern ermöglichen es auch, die zeitlosen Lehren und Werte auf eine mitreißende und moderne Weise zu entdecken. Lass dich für deine Gruppe inspirieren!

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