Menschen reagieren unterschiedlich auf Überforderung. Manche werden hektisch, machen alles auf einmal und verzetteln sich dabei. Andere ziehen sich zurück, machen aus der Überforderung heraus einfach gar nichts mehr. Überforderung ist erst mal ein subjektives Gefühl. Das heißt, es gibt keinen objektiven Maßstab, an dem von außen gemessen werden kann, ob jemand überfordert ist oder nicht. Das kann nur subjektiv bewertet werden – das macht es aber nicht weniger wahr.
Jugendliche bekommen pro Tag extrem viele Reize. Von außen, von ihren Handys, aus der Schule, aus der Familie. Häufig lenken sie sich von der Überforderung mit noch mehr Reizen ab. Die Angst vor Stille, die erst seit 50 Jahren überhaupt diagnostiziert wird, wächst aktuell. Immer muss entweder ein Podcast, Musik, Tik Toks oder eine Netflixserie laufen. Kaum gibt es noch ruhige Momente, in denen den eigenen Gedanken zugehört wird. Stille macht Angst. Vielleicht weil sie uns suggeriert, allein zu sein. Diese Geräuschkulisse gepaart mit dem Leistungsdruck in ihrem Leben wird zu einer überfordernden Mischung. Wie kann man da rauskommen?
Dankbarkeit ist eine Entscheidung und ich kann damit meinen Fokus ändern.
Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus für euch. 1. Thes 5,18
In der Bibel steht diese Aufforderung der Dankbarkeit. Und das ist keine Augenwischerei, nichts, was das Flehen und Klagen von uns überdecken soll. Denn sowohl bei Paulus als auch in den Psalmen wird deutlich: Die Autoren der Bibel können diese Parallelität aushalten und leben. Leid und Dank ist für sie kein Gegensatz, sondern steht nebeneinander, fließt in das gleiche Gebet mit ein. In dem oben genannten Bibelvers fällt auf, dass es „für euch“ heißt. Ein Hinweis darauf, dass die Dankbarkeit nicht geboten ist, weil Gott so gerne ein Danke hört, sondern weil es für uns Menschen etwas Gutes ist.
Immer mehr Wissenschaftler setzen sich in den letzten Jahrzehnten damit auseinander, dass Dankbarkeit nicht nur Thema der Religion und der Küchenpsychologie sein sollte. Denn immer mehr Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Dankbarkeit unsere psychische und physische Gesundheit verbessert und wir zufriedener werden, auch wenn die Lebensumstände sich nicht ändern. Das, was die Wissenschaftlerinnen nun langsam entdecken, weiß die Bibel schon lange: Dankbarkeit erleichtert unser Leben. Und als Christen haben wir sogar einen Adressaten der Dankbarkeit: Gott. Wir sind in jeder Lebenslage herausgefordert, anzuerkennen, dass wir alles von Gott geschenkt bekommen haben, dass er der ist, dem der Dank gebührt.
Wie war euer Tag? (Auf diese Frage wird später noch Bezug genommen)
Wann wart ihr das letzte Mal überfordert?
Wie fühlt sich Überforderung an?
Was ist eure Lösungsstrategie?
Hier könnt ihr das Gespräch so gestalten, dass die Personen, die es auch so erleben oder machen wie die Sprecherin, einfach aufstehen, um ihre Zustimmung zu zeigen.
Bibelvers (1. Thes 5,18) vorlesen – habt ihr eine Idee, was das mit Überforderung und Alltagsproblemen zu tun hat?
In meinem Umfeld habe ich das Gefühl, alle sind hauptsächlich gestresst und laufen gehetzt zwischen Terminen und Aufgaben rum oder können sich kaum vom Sofa aufraffen, obwohl es so viel zu tun gibt. Überforderung, die entweder in Hetzerei oder in Nichtstun umschlägt, beides nicht sehr hilfreich.
„Sei doch mal dankbar!“
Was für eine komische Aufforderung von Paulus. Kann ich denn einfach so dankbarer sein? Ich meine, wenn es nichts gibt, für das ich grade dankbar bin, dann wäre es geheuchelt so zu tun. Und das will ja auch niemand.
Und doch steht das Wort „dankbar“ und „Dankbarkeit“ in der Bibel sehr häufig mit einer Aufforderung in Verbindung. Paulus wirbt in verschiedenen Briefen dafür, dankbar zu sein. In Dankbarkeit zu beten. In Dankbarkeit zu leben. Das Besondere dabei: Dankbarkeit steht für ihn nicht zwingend notwendig mit den perfekten Lebensumständen zusammen. Das wird einerseits deutlich, weil er auch im Philipperbrief von Dankbarkeit spricht (Phil 4, 6-7), obwohl er im Gefängnis sitzt. Andererseits steht in diesen Versen im gleichen Atemzug etwas von Flehen und Klagen. Also gibt es eine Parallelität von Not erleben und dankbar sein. Das beides schließt sich nicht aus. Auch in den Psalmen kann man diese Parallelität häufig finden. Da klagt jemand, fleht Gott an, jammert und am Ende steht der Dank. Die Psalmschreiber sind nicht etwa bipolar und wechseln immer zwischen allen Emotionen hin und her. Sie können diese Spannung, die in unserem Leben liegt, besser aushalten als wir es heute manchmal tun. Ja, es gibt Dinge, die sie beklagen, an denen sie leiden, die sie an Gott nicht verstehen. Und doch leben sie aus einer Haltung der Dankbarkeit heraus, weil sie Gott alles verdanken, was sie in ihrem Leben Gutes haben.
Das, was den Anschein gibt, von einer Influencerin als neues Achtsamkeitsprogramm verkauft werden zu wollen, ist eigentlich eine uralte Schrift von einem Profi-Christen, der weiß, wie es ist in guten und schlechten Tagen mit Jesus unterwegs zu sein.
Wofür seid ihr am heutigen Tage dankbar gewesen? Zählt mal 5 Sachen auf nur von heute.
Ändert diese Sicht die Antwort auf die Frage, wie euer Tag heute so war?
Seid ihr manchmal bewusst dankbar?
Und wem bist du eigentlich dankbar?
Für mich wurde bei der Vorbereitung dieses Themas nochmal deutlich: Überforderung ist eine subjektive Wahrnehmung von dem, was ich grade tue. Und Dankbarkeit ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Entscheidung. Wenn ich Gott danke, erkenne ich damit an, dass er derjenige ist, der Leben schenkt und dem ich mein Leben zu verdanken habe. Und dass ich von ihm abhängig bin. Und ich erkenne auch an, dass es nicht darum geht, besser als andere zu sein oder dass alles in meinem Leben perfekt läuft, sondern dass es um meine Gottesbeziehung geht. Dankbarkeit könnte also wirklich ein gutes Hilfsmittel gegen Überforderung sein.
Dankbarkeit braucht einen Adressaten. Wir verkürzen häufig den Satz in „Ich bin dankbar für …“ Doch wem wir da dankbar sind, das lassen wir aus. Wahrscheinlich lassen wir es manchmal aus, weil wir es auch nicht genau wissen. In der Bibel ist der Adressat auch klar benannt: Gott.
„Sei einfach dankbar. Dann löst sich alles.“
Das klingt nach Augenwischerei, nach Runterspielen der Situationen in meinem Leben, die nicht ideal sind, die mich vor Probleme stellen. Und das ist auch so. So ist es aber von den Autoren der Bibel nicht gemeint. Der zweite Schritt steht da aber auch nicht. Damit wird nicht alles gut. Doch trotzdem verändert sich mein Lebensgefühl. Dahinter steckt kein Weggucken, sondern eine echte Erfahrung.
Sagst du Gott, wie groß deine Probleme sind, oder deinen Problemen wie groß dein Gott ist?
Wem sprichst du mehr Macht in deinem Leben zu, wo liegt dein Fokus?
Um diesen Punkt zu verdeutlichen, kannst du ein Spiel/eine Übung machen. Alle laufen im Raum rum. Quer durcheinander. Dann sollen sie sich einen Gegenstand aussuchen, den sie angucken. Sie dürfen ihre Augen nur darauf richten. Du rufst: „Stopp!“, alle halten an. Dann nenne irgendeinen Namen einer Person der Gruppe und ohne den Gegenstand aus den Augen zu lassen, zeigen alle in die Richtung, wo sie denken, dass die Person steht.
Hintergrund der Übung: Je nachdem, wo du deinen Fokus hinlegst, ist es schwer, andere Dinge zu erkennen. Dankbarkeit legt unseren Fokus auf Gott und plötzlich erscheinen die anderen Dinge, die mir Sorgen machen, gar nicht mehr so groß oder scharf.
Die Schwierigkeit ist jetzt: Wann habe ich Zeit zum Danken, wenn ich eh schon viel zu tun habe?
Schaut mal gemeinsam auf die Bildschirmzeit eurer jeweiligen Handys.
Wusstest du, dass es Angst vor Stille gibt? Eine echte Diagnose, aber erst seit 50 Jahren. Immer muss entweder ein Podcast, Musik, Tik Toks oder eine Netflixserie laufen. Kaum gibt es noch ruhige Momente, in denen den eigenen Gedanken zugehört wird. Stille macht Angst. Vielleicht weil sie uns suggeriert, allein zu sein. Doch Stille ist der Ort, wo wir ins Nachdenken kommen, uns bewusst für Dankbarkeit entscheiden können und vor Gott kommen können. Wie soll er in unser Leben sprechen, wenn wir ständig anderen bei ihrem Leben zuschauen oder zuhören?
Also eine Challenge für die nächste Woche:
Zwanzig Minuten pro Tag weniger am Handy als eure aktuelle Bildschirmzeit, dafür 5 Dankbarkeitsgründe pro Tag benennen, vielleicht aufschreiben, wenn ihr mögt.
Ah, wenn ich heute sterb‘
Wenn das hier mein aller letzter Song wär
Wenn wir uns ab heute nicht mehr seh’n
Ich frag mich: Würd ich all die ganzen Sachen machen, die ich gerade mache
Wenn ich wüsste, dass ich heute Abend geh‘
Ah, keine Ahnung, worin investiere ich eigentlich meine Zeit
Wenn Geld, Macht, Image und all das hiеr nicht mehr bleibt?
Ich arbeitе und arbeite, drehe mich nur im Kreis
Weil der Ehrgeiz mich treibt, in die Sinnlosigkeit
Erst mal ganz schön krasse Gedanken, die Alex und Maxi von den O‘Bros teilen. Ich weiß nicht wie es dir da geht, aber irgendwie find ich mich da wieder. Ich tue, mache und will in alledem Sachen erreichen. Aber in was investiere ich eigentlich Zeit? Und wie viel? In was investierst du deine Zeit?
Schule & Arbeit hier, Sport & Freizeit da und dann noch das ein oder andere To-do, was dazukommt. Ach ja, und dann natürlich noch Gott und Gemeinde irgendwie. Oh und dann strebt man vielleicht noch irgendwie Erfolg im Leben an. Findest du dich irgendwo wieder?
Ich denke, es ist hilfreich, sich ab und zu mal zu hinterfragen. Sich Fragen zu stellen wie: machen dir die Dinge eigentlich Spaß? Mache ich die, weil andere die von mir erwarten? Investiere ich in manche Dinge zu viel oder zu wenig Zeit? Und wo in alledem ist Gott eigentlich?
Actionstep (ca. 5 Min.):
Schreib dir doch mal auf, wie viel Zeit du in was investierst. Zum Beispiel kannst du mit Skalen arbeiten, Stichpunkte schreiben, eine Mindmap machen oder anderweitig kreativ werden, um dir einen Überblick zu verschaffen.
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Was wenn ich mein ganzes Leben blind war?
Was wenn es viel mehr gibt, als ich seh‘?
Wenn ich heute ge-e-eh
Was wird dann eigentlich zählen?
Wenn ich heute ge-e-eh
Irgendwann ist es zu spät
Alles, was ich geb, ist am Ende vergänglich
Ich habe gelebt, doch war ich auch lebendig?
Wenn ich heute ge-e-eh
O-oh
Ich höre manche Menschen sagen: „Ich mag meinen Job zwar nicht, aber ich verdiene viel Geld und habe eine gute Position“ oder „Ich verdiene Geld, um mir dann was Schönes leisten zu können, ein schönes Haus, ein krasses Auto oder einen außergewöhnlichen Urlaub.“ Die Frage, die sich mir dabei stellt: Ist es das wert? Ist es das, was zählt? Gibt das Leben nicht noch mehr? Was hat das Leben eigentlich zu bieten?
Ich sehe Menschen vor sich hinleben. Ich sehe Menschen, die von Termin zu Termin rennen und ihre To-do-Listen abarbeiten. Menschen, die anstreben immer Erfolg zu haben, um dabei der oder die Beste zu sein. Schulnoten, die immer eine Glanzleistung sein müssen, komme was wolle. Verlieren im Wettkampf? Nein, auf gar keinen Fall. Es wird gelebt, aber das Leben zieht an einem vorbei. Aber ist es das wert? Ist da nicht noch mehr. All diese Sachen sind überhaupt nicht schlimm, aber ich denke, wir verpassen was, wenn es das Einzige ist, was wir tun und anstreben.
Ich möchte dir die Frage stellen, die sich auch Alex und Maxi gestellt haben. Hast du nur gelebt oder warst du auch lebendig? Ist das Leben nur ein Zwischenort, den du wie ein To-do abhaken musst oder ist da noch mehr? Was hat das Leben noch zu bieten?
Actionstep:
Nimm dir ca. 5 Min. Zeit und überleg zuerst, was für dich „lebendig“ überhaupt bedeutet. Im nächsten Schritt tausche dich darüber kurz mit jemand anderem aus.
Dann nimm dir deine Notizen von vorhin und schau sie dir an. Findest du etwas, wo du dich lebendig fühlst? Wenn ja, markiere es. Wenn nein, schreib dir auf, wo und wann du dich lebendig fühlen willst.
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Ah, was wär der allerletzte Satz in meinem Tagebuch?
Wer wär der Mensch, an den ich denk, beim letzten Atemzug?
Ich würd gern sagen, dass ich keinen Tag verschwendet habe
Doch jedes Jahr rinnt wie Sand durch meine Hände grade
Ich würde sterben dafür, um das zu verstehen, was ich längst schon weiß
Dass am Ende alles geht und nur die Liebe bleibt
Und damit ich dann am Ende nichts bereu
Setz ich meine Prios heute neu
Denn sind wir einmal ehrlich
Eines Tages wirst du sterben
Deine Zeit, sie ist begrenzt
Und es bleibt nichts von dir auf Erden
Und was bringt dir dann dein Geld?
Du hast jetzt dein Leben ein bisschen reflektiert und dir einen Überblick verschafft. Dabei sind hier und da deine Prioritäten zu erkennen. Diese wollen wir noch mal genauer anschauen.
In dem Songtext ist auch von der Liebe die Rede. Das, was bleibt, ist die Liebe. Das, was bei alledem bleibt, ist Gott. Hast du Gott auf deiner Prioritätenliste?
In Kolosser 3,2 steht: Ja, richtet eure Gedanken auf Gottes himmlische Welt und nicht auf das, was diese irdische Welt ausmacht.
In der Welt, in der wir leben, geht es zum Beispiel viel darum, wer gehört zu den Coolen. Wer ist der oder die mit den besten Noten? Wer ist am besten in dieser oder jener Sportart und so weiter und so fort. Es geht viel um Status und Anerkennung. Aber nicht bei Gott! Denn bei Gott kannst du nicht mehr oder weniger tun, um geliebt, gesehen und von ihm anerkannt zu sein. Setze viel mehr deinen Fokus auf das, was Gott über dich aussagt! Also lohnt es sich doch auch, Gott als eine Priorität im Leben zu haben, denke ich.
Actionstep (ca. 5 Min.:)
Jetzt geht es darum, deine Notizen noch mal hervorzuholen und daraus deine Prioritäten zu sortieren und vielleicht auch neue zu setzen. Wenn du so zufrieden bist, wie ist es ist, dann kannst du es natürlich so stehen lassen.
Du kannst dir auch aufschreiben, was dich daran hindert, gewisse Prioritäten zu setzen. Als Gedankenanstoß dazu: mein Vater sagte mal zu mir: „Der Feind von Prioritäten ist die Ablenkung.“
Diesen Actionstep kannst du allein oder mit jemandem zusammen machen. Wenn du Gott mit als eine Priorität haben möchtest, kannst du dir auch bewusste Schritte überlegen, wie das aussehen kann. Wenn dir oder euch nichts einfällt oder ihr Inspiration braucht, dann tauscht euch mit anderen darüber aus.
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Mann, der Tod ist nicht bestechlich
Du wirst vor dem Schöpfer stehen
Im Inner’n weißt du, dass es echt ist
Bruder, alles was du grad für wichtig hältst ist dann egal
Dieser Gott ist so was von real
Ich sag das nicht, um dich zu schocken, sondern nur um dich zu wecken
Aber Gott wird dich nicht richten, man, er kommt um dich zu retten
Und egal was du getan hast, man, er reicht dir seine Hand
Also suche ihn, solange du noch kannst
Er hat dir längst vergeben, es gibt keinen Grund für Angst
Jesus starb für deine Schuld, damit du Ewigkeit erlangst
Amen
DU bist ein Teil von Gottes Priorität. Er starb für dich, weil du zu seiner Priorität gehörst. In Johannes 3:16 steht: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Auch wenn Gott auf deiner Prioritätenliste mal hin und her oder wegrutscht, DU bleibst immer seine Priorität. Was ich dir auch sagen kann, egal wie du deine Prioritäten setzt, es gibt nichts, was du tun kannst, um mehr oder weniger geliebt zu sein. Denn es ist die Gnade, die dich gerettet hat, nicht deine Taten.
Diese Zusage finden wir auch in der Bibel in 2. Timotheus 1, 9 Dort steht: „Gott hat uns erlöst und berufen; nicht aufgrund unserer Taten, sondern weil er schon lange, bevor es die Welt gab, entschieden hatte, uns durch Christus Jesus seine Gnade zu zeigen.“
Kurz zusammenfassend: Prioritäten helfen uns, sich auf das zu fokussieren, was zählt. Du bist Gottes Priorität und Gott ist daran interessiert auch eine deiner Prioritäten zu sein. Es lohnt sich also immer mal wieder seine Prioritäten zu checken.
Die KON-Themenreihe 2023 »Wie geht eigentlich…? startet mit »Wie geht eigentlich … glauben?«.
In den Stundenentwürfen, Themenartikeln und Bibelarbeiten wird das Thema am Vaterunser entfaltet. So geht es um das Vaterverhältnis genauso wie um den Himmel – Begriffe wie »heilig«, »Reich«, »Schuld und Vergebung«, »Erlösung« … geben Impulse für biblische und auch spielerische Gruppenstunden. Die Themenartikel sind ein wertvolles Angebot für Mitarbeiterinnen (und Mitarbeiter) zur persönlichen Reflexion.
Das Vaterunser ist das Gebet, das wir wohl am häufigsten beten und das wohl die meisten Menschen auswendig kennen. Viele Menschen berichten, dass sie dieses besondere Gebet dann sprechen, wenn ihnen die Worte für eigens formulierte Gebete fehlen. Wenn sie selbst nicht mehr ausdrücken können, wie es ihnen gerade geht und wofür konkret sie beten möchten, dann sprechen sie das Vaterunser, denn es enthält alles. In diesem Gebet kommt so viel zur Sprache – mehr dazu später. Laut Bibel kennen wir dieses Gebet von Jesus selbst (Mt 6). Die Jünger*innen wollten von Jesus wissen, wie man denn beten soll, was man sagen soll, wenn man mit Gott* spricht. Und Jesus antwortete ihnen mit dem Vaterunser.
Dieses Gebet ist so bekannt, wird so oft gesprochen – aber hast du dir schon mal klar gemacht, was es eigentlich über Gott* aussagt? Dafür soll diese Bibelarbeit Raum bieten.
Das Vaterunser besteht aus verschiedenen Teilen oder auch Bitten – zu jedem Teil gibt es eine Station, die deine Gruppe gemeinsam und in chronologischer Reihenfolge „ablaufen“ kann. Es ist aber auch möglich, die Stationen einzeln und in flexibler Reihenfolge zu begehen.
An jeder Station gibt es Fragen, Denkanstöße und kleine Aufgaben für euch. Diese müsst ihr in der Vorbereitung auf die Bibelarbeit lediglich ausdrucken und bereitlegen. Außerdem benötigt ihr Bibeln an den Stationen. Druckt am besten auch das Vaterunser aus, damit ihr zu jeder Station auch die entsprechenden Worte des Gebets legen könnt.
Die meisten Aufgaben und Fragen könnt ihr entweder schriftlich beantworten oder (wenn ihr die Stationen als Gruppe besucht) auch gern im Gespräch gemeinsam erörtern und euch austauschen.
Das Gebet beginnt mit der direkten Ansprache an Gott* – er wird Vater genannt. Was bedeutet das?
Hinter dem Bild von Gott als Vater steckt die Idealvorstellung eines Vaters, der sich gewissenhaft um seine Familie kümmert. Der da ist; der zuhört; der sinnvolle Ratschläge gibt; der sich sorgt und der eingreift, wenn jemand aus seiner Familie Hilfe braucht. Ein Vater, der den Lebensunterhalt seiner Familie sichert, der alles besorgt und ermöglicht, was nötig ist (Haus, Lebensmittel, Spielzeug …). Dieses Ideal trifft leider heutzutage, und sicher auch schon zu Jesu Zeiten und überhaupt in der Menschheitsgeschichte, nicht auf jeden Vater zu. Heute und wahrscheinlich schon immer gab und gibt es auch Väter, die diesem Anspruch nicht mal in Ansätzen gerecht werden. Das soll hier nicht verschwiegen werden. Es ist sehr verständlich, wenn wir nicht alle etwas mit der Vorstellung von Gott* als Vater anfangen können, weil das Vaterbild nicht bei jedem Menschen ein positives ist.
Wir können uns Gott* genauso gut als Mutter oder als besten Freund oder Freundin vorstellen. Deswegen nutze ich in diesem Artikel auch immer die Schreibweise „Gott*“. Das * soll alle Geschlechter mit einschließen, denn es ist nicht wichtig, ob Gott* männlich, weiblich oder vielleicht auch ganz anders in deiner Vorstellung ist. Wichtig ist nicht die konkrete Bezeichnung, wichtig ist nicht, welches Geschlecht du Gott* zuschreibst, sondern die Eigenschaften, die dahinter stehen und Gott* damit zugeschrieben werden. Jesus möchte uns Gott* nicht zwingend als Vater oder als Mutter … näher bringen. Er möchte, dass wir wissen, dass Gott* – ganz gleich, wie wir ihn auch nennen – immer für uns da ist. Dass Gott* ansprechbar ist; sich für uns und unser Leben interessiert; uns helfen möchte usw.
Für die Menschen zur Zeit Jesu war diese Vorstellung etwas ganz Neues. Es war völlig ungewöhnlich, ja unvorstellbar, eine Gottheit als Vater (oder Mutter oder …) anzureden. Denn solch eine Anrede macht die Gottheit doch auf einmal so nahbar. Gott* als eine*r von uns.
Mach dir nun zunächst darüber Gedanken, schreib diese gerne auf oder tausch dich mit den anderen, die mit dir an dieser Station sind, darüber aus.
Anschließend öffnet den beiliegenden Briefumschlag und lest weiter.
Bevor ihr dann zur nächsten Station geht, steckt den Zettel bitte zurück in den Briefumschlag und legt diesen wieder für die nächste Gruppe bereit.
Legt folgenden kurzen Text bei der Vorbereitung in einen Briefumschlag, so dass er nicht direkt an der Station gelesen werden kann:
Gott* ist uns ganz nah – das zeigt die vertraute Anrede (Station 1). Aber Gott* ist auch „im Himmel“ – also irgendwo da oben, weit weg von uns, distanziert. Was vielleicht zuerst negativ klingt, ist eigentlich positiv gemeint. Das Bild von Gott* im Himmel soll Gottes* Macht verdeutlichen. Zeigen, dass Gott* kein gewöhnlicher Vater bzw. keine gewöhnliche Mutter … ist, sondern über deutlich mehr Macht verfügt. Über himmlische Macht. Macht, die nicht von dieser Welt ist.
An dieser Station kannst du auswählen, mit welcher Aufgabe du dich beschäftigen möchtest. Wenn du genug Zeit hast, kannst du aber natürlich auch alle Aufgaben machen.
Überlege dir Situationen (vielleicht fallen dir ja sogar welche ein, die du mal erlebt hast), von denen du glaubst, dass dort Gottes Reich ein Stück weit anbricht.
Male ein Bild, das Gottes* Willen (deiner Ansicht nach) ausdrückt.
Der Anfang des Vaterunser (Station 1–3) zeigt, dass Gott* mächtig und uns liebevoll zugewandt ist. Er hat die Macht und den Willen, uns zu geben, was wir zum Leben brauchen.
Schreibe oder male auf, was dir in deinem Leben nicht fehlen sollte.
Vielleicht die schwierigsten Zeilen in diesem kurzen Gebet – für mich auf jeden Fall. Für die Zeit Jesu waren sie das allerdings nicht. Jesus selbst war Jude, die meisten seiner Jünger*innen und Menschen, zu denen er gesprochen hat auch. Und in vielen jüdischen Gebeten finden sich Bitten um Vergebung. Gott* wird dort immer die Macht zugeschrieben, Schuld vergeben zu können. Und die Vorstellung war sehr weit verbreitet, dass Gott* dies auch tut, wenn wir Menschen selbst auch unseren Schuldigern vergeben. So entstand ein enger Zusammenhang zwischen der Vergebung, die wir für uns Menschen erbitten und unserer Bereitschaft, auch anderen Menschen zu vergeben – für den jüdischen Glauben eine ganz normaler Verbindung.
Für mich – und vielleicht ja auch für dich – ist das heute schwierig. Ich glaube auch, dass Gott* vergibt; dass er das kann und dass er das auch sofort tut, wenn er darum gebeten wird, wenn wir etwas ehrlich bereuen. Womit ich mich allerdings sehr schwer tue, ist diese Vorstellung, dass Gottes* Vergebung von meiner Bereitschaft, anderen zu vergeben, abhängig ist. Ich glaube, Gott* vergibt – mir und dir und allen Menschen, denen etwas leid tut. Und ich glaube, dass Gott* sich wünscht, dass auch wir Menschen so barmherzig miteinander umgehen würden.
Aber ich weiß auch, dass es mir (je nachdem, was passiert ist) auch sehr schwer fallen kann, anderen Menschen zu vergeben. Sogar mehr noch: Manche Vorfälle möchte ich gar nicht vergeben – zumindest zurzeit noch nicht. Vielleicht ist das nicht gut – für mich und für die anderen. Vielleicht ist es den anderen aber auch ganz egal, weil sie oft auch nichts davon wissen. Vielleicht möchte und kann ich ihnen irgendwann später noch vergeben. Vielleicht geht es anderen Menschen umgekehrt genauso – vielleicht gibt es auch Menschen, die mir bestimmtes Verhalten (noch) nicht vergeben haben. Wie auch immer – ich glaube in jedem Fall nicht, dass Gottes* Vergebung davon abhängt.
Vielleicht möchtest du das ja tun – das kannst du jederzeit!
Falls du es jetzt machen möchtest, sprich doch ein kurzes Gebet (leise für dich) und zünde eine Kerze (oder ein Teelicht) an.
Vielleicht möchtest oder kannst du das aber auch (noch) nicht – das ist okay. Gott* liebt dich, so wie du bist! Du musst nichts tun, um Gott* irgendetwas zu beweisen oder besonders zu gefallen!
Diese Bitte geht davon aus, das wir alle mal in Versuchung kommen. Das gehört zum Leben dazu. Ich bin sicher, du kennst das auch: Du weißt eigentlich, was das Richtige ist und was du tun solltest, aber du tust es trotzdem nicht. Du weißt, dass es blöd ist, über andere Menschen zu lästern. Mit deinen Freund*innen tust du es manchmal trotzdem. Du weißt, dass man helfen sollte, wenn jemand anderes gemobbt oder geärgert wird. Aber du tust es nicht. Vielleicht aus Angst, weil du nicht willst, dass dir dasselbe widerfährt … Gründe finden sich meistens. Wir wissen, was gut und richtig ist, aber wir tun das einfach nicht. In solchen Situationen sind wir alle in Versuchung – wofür entscheiden wir uns: für das Gute oder das Böse?
Gott* wird hier wieder als besonders mächtig dargestellt: Gott* kann uns nämlich davor schützen. Gott* kann dafür sorgen, dass wir das Richtige und Gute tun oder am besten gar nicht erst in solche Versuchungs-Situationen geraten.
Diese Bitte ist umstritten und war das wohl auch schon immer. In der Version des Vaterunser aus dem Lukasevangelium kommt sie gar nicht vor. Nur im Matthäusevangelium wird sie erwähnt. Papst Franziskus hat aktuell vorgeschlagen, sie nun aber auch bei Matthäus abzuändern. Warum? Weil es hier um die grundlegende Frage geht, ob Gott* auch Schuld am Bösen in der Welt sein kann. Hat Gott* nicht nur das Gute geschaffen? Ist das Schlechte und Böse nicht erst durch den Menschen in die Welt gekommen? Mit der Geschichte von Adam und Eva, die sich im Paradies nicht an Gottes* Regeln gehalten haben?
Gott* ist mächtig wie ein König oder eine Königin mit einem riesigen Reich. Gott* ist kraftvoll und kann alles. Gott* ist herrlich, weil Gott* ist wie Gott* eben ist: mächtig, stark, kraftvoll, aber auch vergebend, liebend, wohlwollend, uns zugewandt und ganz nah. Das Vaterunser wäre als Gebet wohl relativ sinnlos, wenn wir nicht davon ausgehen würden, dass Gott* eine gewissen Macht und Kraft und Herrlichkeit hätte. Denn warum sollten wir sonst zu Gott* beten, wenn Gott* eh nichts bewirken kann? So schließt dieses Gebet also, in dem es das nochmal deutlich macht und gleichzeitig ausdrückt, dass sich daran auch nichts ändern wird: Gott* ist und bleibt Gott* für immer.
An dieser Stelle soll Zeit sein für Gebet – Zeit, um selbst zu beten und mit Gott* zu sprechen, nachdem du dich nun so ausführlich mit diesem Vaterunser-Gebet beschäftigt hast.
Wenn ihr als Gruppe alle Stationen der Reihe nach gemeinsam absolviert habt, dann betet nun zum Abschluss doch auch gemeinsam (laut – leise – ganz wie ihr mögt).Wenn ihr die Stationen anders angegangen seid (das hier vielleicht auch noch gar nicht deine letzte Station ist), dann nimm dir doch trotzdem jetzt ein paar Minuten Zeit, um mit Gott* zu sprechen – über was auch immer du möchtest.
Mal ganz ehrlich: wenn du Schokoschmiere für dein Frühstücksbrötchen kaufst – greifst du dann zum Markenglas oder darf es auch die billigere Alternative aus dem Discounter sein? Oder bestehst du darauf, dass es die fair gehandelte ist? Und ist es dir wichtig, ob auf deiner neuen Jeans ein bestimmtes Label aufgenäht ist? Sind No-Name-Produkte besser oder schlechter als bekannte Markenartikel? Spricht der Name automatisch für Qualität?
80% aller Konsumgüter in Deutschland sind Markenprodukte (Quelle: markenverband.de). Viele Namen gehören ganz selbstverständlich zu unserem täglichen Leben dazu und haben sich so sehr eingeprägt, dass wir sie ganz selbstverständlich gebrauchen: Bei Tests wurde wohl festgestellt, dass manche Grundschulkinder in Diktaten das Wort „Taschentuch“ automatisch durch „Tempo“ ersetzten. Die meisten von uns sprechen von Tesa und nicht von einem Stück Klarsichtklebestreifen, auch wenn es von einem anderen Hersteller ist.
Auch wer keinen besonderen Wert auf Markenprodukte legt oder sogar bewusst nicht nach den großen Namen guckt, hat die Markennamen dennoch im Kopf – weil sie uns überall begegnen und zum Teil schon zum Synonym für den Gegenstand an sich geworden sind.
Ein Markenname ist ein rechtlich geschützter Name, der zu einem bestimmten Produkt gehört und von niemand anderem verwendet werden darf. Das soll das Produkt unverwechselbar in der großen Masse und es identifizierbar machen und sein Profil zum Ausdruck bringen. Produkte kann man nachmachen – eine Marke bleibt einmalig. „Markennamen sind die Leuchttürme im endlosen Meer der Produkte.“ (Karsten Kilian, markenlexikon.com).
Mehr noch als früher soll ein Markenname heutzutage ein Image vermitteln, ein bestimmtes Lebensgefühl, das man mit dem jeweiligen Artikel verbindet: „Zoooom zoooom“ (Mazda) – das ist eben mehr als nur mit dem Auto von A nach B fahren, und „Ich bin so frei!“ (Nescafé) geht weit über das bloße Produkt eines löslichen Kaffeegranulats hinaus.
Ein guter Markenname schafft also Identität in zwei Richtungen:
Dadurch entsteht das, was man „Markenbindung“ nennt: Man verbindet einen Markennamen so sehr mit dem eigenen Lebensgefühl oder (im besten Fall) mit den guten Erfahrungen, die man mit dem Produkt gemacht hat, dass man immer wieder darauf zurückgreift und seiner Marke treu bleibt. „Eine Marke ist eine mit Vertrauen gefüllte Schatztruhe, die immer wichtiger wird, je mehr Auswahl die Konsumenten haben.“ (Niall Fitzgerald). Auf den Punkt bringt das der frühere Werbeslogan von Persil: „Da weiß man, was man hat!“
Den Mädchen in unseren Gruppen geht es wie den meisten von uns: Sie wachsen mit Werbung auf, kennen die Slogans alle in- und auswendig, haben bestimmte Markennamen verinnerlicht und werden zuhause entweder zu bestimmten Marken hin erzogen oder bewusst von ihnen ferngehalten.
Auf jeden Fall ist der Druck in der Schule und im Freundeskreis groß, wo bestimmte Marken angesagt sind: Man kann nicht mit einem x-beliebigen Rucksack aufkreuzen, wenn man dazugehören möchte. Es reicht inzwischen längst nicht, sich zum Geburtstag IRGENDEIN Smartphone zu wünschen, sondern es muss schon ein möglichst aktuelles iPhone sein. Mit bestimmten Schuhen hat man beim Sport schon verloren, bevor es überhaupt losgeht.
Andererseits kann die Alternative auch nicht sein, nur den billigsten Schrott zu kaufen, der oft entweder qualitativ einfach schlecht ist oder teilweise unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt wurde (z. B. durch Kinderarbeit oder bei absolut unfairer Bezahlung oder mit umweltschädlichen Verfahren). Geiz ist eben nicht geil (wobei ein bekannter Name leider auch noch lange nicht für eine einwandfreie Herstellung garantiert! Oft ist das Gegenteil der Fall).
Im Internet gibt es eine Reihe interessanter Seiten mit Informationen zum Thema – einige davon habe ich selbst genutzt. Ihr könnt sie auf jeden Fall in der Vorbereitung gebrauchen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, stöbert doch auch mal gemeinsam mit den Mädchen in alten Werbeslogans oder seht einmal nach, wie sich ein Logo im Laufe der Jahre entwickelt hat – z. T. ist das echt interessant!
Man kommt manchmal zu überraschenden Ergebnissen, wenn man einmal genauer hinsieht, wie die Namen großer Marken entstanden sind.
Beispiele für die Wahl eines Markennamens:
Von den 100 größten Marken der Welt tragen 40% den Namen ihres Erfinders oder Gründers – entweder eindeutig, oder abgekürzt bzw. verändert:
Hat euer Mädchenkreis oder eure Jugendgruppe einen Namen? Wenn ja: Wisst ihr, wie er entstanden ist? Was drückt er aus? Passt er (noch) zu euch? Gibt es ein Logo dazu?
Wenn nein: warum eigentlich nicht? Überlegt euch doch mal einen Namen (s.o.: Phantasiename, Abkürzung, geographisch, symbolisch …). Findet ihr einen Namen, der einprägsam ist, vielleicht witzig oder verrückt, der aber auch etwas über euch aussagt?
Vielleicht findet ihr auch online ein bisschen Inspiration: Sucht mal nach „Markennamen Generator kostenlos“, da gibt es wohl einige (die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe).
Ein Werbespruch, ein Slogan soll ein Produkt genauer beschreiben und betont seinen Anspruch, warum dies unbedingt das Beste, Traditionsreichste, einzig Wahre … ist (wobei sich der Spruch „Deutschlands meiste Kreditkarte“ diesbezüglich selbst auf die Schippe nimmt).
Ein witziger Reim, ein gutes Wortspiel, oder einfach ein markiger Spruch – ganz simple Sätze überleben oft jahrelang in unserem Gedächtnis, vor allem, wenn sie auch noch mit einer eingängigen Melodie verbunden sind.
(lasst die Teilnehmerinnen doch mal versuchen, sie zeitlich in die richtige Reihenfolge zu bringen: Jahreszahlen auf einen Zeitstrahl schreiben, die Sprüche auf kleine Kärtchen, und dann zusortieren…)
Ihr spielt gegeneinander in Teams: Schreibt die Werbeslogans jeweils einzeln auf ein DIN-A4-Blatt, mischt sie ordentlich und lasst die Teilnehmerinnen sie zuordnen. Manches wissen sicher nur die Oldies. Geht auch in der Gesamtgruppe, dann reicht einfach Vorlesen. Sonderpunkte gibt’s, wenn jemand auch die entsprechende Melodie des Slogans vorsingen kann.)
Entwickelt doch mal einen knackigen Werbeslogan für eure Mädchengruppe, euren Jugendkreis oder euren CVJM – einen Spruch, der euch beschreibt, der vielleicht ein bisschen provoziert oder überrascht, der einladend wirkt oder neugierig macht.
Zum Üben könnt ihr auch mal bei den „Großen“ klauen und bekannte Werbeslogans umformulieren – so kommt man manchmal auf ganz neue Ideen. Was macht euch besonders? Was macht die „Marke Mädchentreff“ aus? Was soll jede von euch wissen? Woran soll jede beim Stichwort Mädchenkreis sofort denken?
Kriterien für gute Slogans sind z. B.: kurz und bündig, interessant, treffend, cool, einprägsam, verständlich, wortspielerisch, assoziativ, markenbezogen, witzig, überraschend, originell…
Auf einer Stoffbahn, einem großen Plakat oder auf Lackfolie könnt ihr euer „Label“ vergrößern, den eigenen Slogan darunter setzen – für euren Gruppenraum, für den Stand beim Gemeindefest, für die Werbeaktion in der Schule … Lasst die Welt sehen, dass es euch gibt und was euch ausmacht!
„Na, du bist mir ne Marke…!“ – sagte meine Omi früher immer. Wenn ich z. B. frech war oder etwas Schlitzohriges gesagt oder etwas Ungewöhnliches angestellt hatte. Aber es klang immer liebevoll, und im Grunde ist das doch eine Auszeichnung: „Du bist eine Marke!“ – das heißt, du bist nicht 08/15, nicht einfach wie alle anderen, kein No-Name, keine Billig-Massenware – nein, du bist etwas Besonderes! Dich gibt es so nicht noch mal auf der Welt.
Und – vielleicht wie bei einem Markenartikel: Bei dir weiß man, was man hat. Da weiß man, woran man ist. Auf dich ist Verlass.
Das wäre doch super: wenn mein Name für Qualität steht. Wenn man meinen Namen in Verbindung bringt mit einer positiven Eigenschaft: Jenny – die steht für Ehrlichkeit. Lara – die lässt dich nicht hängen, auf die kannst du dich verlassen. Janina? Klar, die erzählt völlig ungeniert und mutig von Jesus. Und Lena diskutiert knallhart, aber immer fair.
Wofür soll dein Name stehen? Wofür könnte er ein Markenname werden?
Egal, was andere mit deinem Namen in Verbindung bringen, mit welchem Image du vielleicht auch zu kämpfen hast: das entscheidende Qualitätssiegel verleiht dir ein anderer. Für Gott hast du Markenqualität. Einmalig. Besonders. Exklusiv. Weil er dich einmalig und besonders geschaffen hat – und nicht, weil du immer alle Erwartungen erfüllst. Wenn du nicht halten kannst, was dein Image verspricht, oder wenn du bei allen anderen gerade wirklich nicht angesagt bist – das Qualitätssiegel, das Gott mit deinem Namen verbunden hat, als er dich geschaffen hat, gilt: sehr gut! Du bist eine Marke, nicht Massenware! Jemanden wie dich gibt es nicht ein zweites Mal. Und deinen Wert verleihen dir nicht andere, auch nicht du selber durch das, was du tust oder schaffst. Deinen Wert verleiht dir der Schöpfer. Du bist ne Marke …
Man muss nicht besonders alt und weise werden, um zu erkennen, dass das Leben nicht immer nur von Sonnentagen und schönen Erlebnissen geprägt ist. So manches widerfährt uns, was uns anschließend schwer auf der Seele liegt. Wir erfahren, dass Menschen an uns schuldig werden: sie spielen uns übel mit, ziehen uns über den Tisch, nutzen uns aus, verraten uns, verletzten uns. Diese Wunden verheilen meist mit der Zeit, aber sie lassen uns anschließend nicht mehr so unbeschwert durchs Leben gehen, nichts ist dann mehr wie zuvor.
Aber manchmal ist es genau anders herum: dann sind wir es, die einen anderen Menschen verletzen, anlügen, ihm Übles wollen oder sogar zufügen. Auch wenn wir damit im ersten Moment vielleicht erfolgreich sind, ist es doch meistens so, dass wir später erkennen, was wir damit für eine Schuld auf uns geladen haben und bereuen unser Tun. Und so ein schlechtes Gewisse kann für uns ebenfalls sehr belastend sein. Im Laufe der Zeit wird auf diese Weise die Last unseres Lebens immer schwerer – und nicht wenige Menschen werden von dieser emotionalen Last körperlich krank.
Wie gut wäre es, wenn man diese Lasten nur ablegen und loslassen könnte. Wenn es nur irgendwen gäbe, der diese Lasten für mich trägt.
Wenn wir in die Bibel schauen, finden wir heraus, dass Jesus genau das durch sein Leben und Sterben für uns machen möchte: uns von der Last der Schuld befreien. In Epheser 1,7 heißt es: „Durch dessen Blut sind wir erlöst. Unsere ganze Schuld ist uns vergeben. So zeigte Gott uns den Reichtum seiner Gnade.“Doch wie kann das praktisch erlebbar werden?
Gott schenkt uns Vergebung! Wir dürfen bei ihm alles ablegen, was uns belastet und wo wir Vergebung brauchten. Und weil wir selber diese Vergebung geschenkt bekommen, ermutigt Gott uns, diese Vergebung auch zu verschenken: an alle, die an uns schuldig geworden sind.
Wir werden merken, wie das Leben leichter wird, weil wir nicht ständig mehr damit beschäftigt sind – weil Gott diese Last abnimmt.
Gott will sein Reich ausbreiten – und das fängt heute schon an. Zumindest verspricht uns das die Bibel an verschiedenen Stellen. Und wir sind eingeladen und aufgefordert, dabei mitzuhelfen. Nicht, weil Gott uns dazu zwingend braucht, sondern weil er uns gerne dabeihaben möchte. Und dafür hat er uns alle einzeln wunderbar gemacht und begabt. Diese Gaben können die Mädchen im folgenden Spiel ganz praktisch einsetzen.
An verschiedenen Stationen geht es darum, seine Talente einzusetzen und so Punkte zu sammeln. Die Punkte kann man dann in Spielfelder eintauschen – und später diese Spielfelder ausbauen und kreativ gestalten. Je nachdem, wie groß du das Spielsetting umsetzen möchtest, kann man das Spiel entweder im Gemeindehaus oder sogar draußen spielen. Los geht’s!
Unsere Mission startet damit, dass du deine Mädchen NICHT in Gruppen einteilst, sondern erklärst, dass es beim Reich Gottes nie um ein Gegeneinander gehen sollte, sondern stets das Miteinander angestrebt werden soll. Gott hat nur ein Reich, das wachsen soll und er unterscheidet nicht zwischen den einzelnen Konfessionen.
Dann erklärst du den Aufbau des Spiels:
In der ersten Phase wird es darum gehen, möglichst viele Spielfelder zu gewinnen. Dazu sind unterschiedliche Kompetenzen gefragt:
wer sich hier begabt fühlt, bekommt die Aufgabe, im Haus bzw. draußen versteckte Spielfelder zu finden und zur Spielleitung zu bringen. Aber Achtung: Es darf immer nur ein Spielfeld getragen werden. Wer von den Teamern beim Schummeln erwischt wird, muss alle Felder wieder abgeben und neu anfangen zu suchen.
Alle, die hier ihre Begabung haben, dürfen ganz entspannt an einer Station Platz nehmen und sich die Zeit mit Rätselfragen vertreiben. Je nach Schwere der Fragen gibt es für jede richtige Antwort Punkte, die später in Spielfelder umgewandelt werden können.
an dieser Station kommen alle zum Zug, die mit dem Talent der Kreativität beschenkt wurden. Es gilt, schlichte Grußkarten zu gestalten: mit Bildern, feinen Mustern, mit schönen Texten, Kalligraphie … Je nach Ergebnis gibt es für jede Karte Punkte.
hier geht es darum, die Muskeln spielen zu lassen. Schau, was sich bei dir anbietet: Müssen noch Stühle o. ä. an die Seite geräumt werden? Oder willst du lieber Liegestütze zählen? Stell den Mädels eine Aufgabe – und belohne die Erfolge mit Punkten!
Was gibt es schöneres als motivierende Musik? Jede, die das Team mit dem Singen eines Liedes anfeuert, unterstützt das Team. Pro Lied gibt es einen Punkt.
Solange Phase 1 läuft, dürfen die Mädels gerne zwischen den einzelnen Stationen wechseln – falls sie z. B. die eigene Kraft oder Puste doch falsch eingeschätzt haben.
Am Ende der Phase geht es dann an die Auswertung: Wie viele Spielfelder hat die Gruppe zusammenbekommen? Während die gefundenen Spielfelder 1:1 in den Besitz der Gruppe wechseln, wird für die anderen Spielfelder ein Umrechnungsfaktor benötigt. Je nach Gruppengröße sollest du den variabel gestalten: Je mehr Mädels Punkte sammeln konnten, desto mehr sollten nötig sein, um diese in Spielfelder einzutauschen. Richtwert: 4:1.
Bevor die Punkte jedoch in Spielfelder umgetauscht werden können, müssen sich die Mädels allerdings entscheiden, welche Felder sie haben möchte:
GRÜN steht dabei für Natur wie Wiesen, Parks, Wälder…
GELB steht dabei für das Stadtgebiet mit Gebäuden
BLAU steht für Seen oder Meer
GRAU steht dabei für Berge
Je nach Kategorie gibt es auf den Spielfeldern unterschiedliche Möglichkeiten, Gottes Reich wachsen zu lassen: Dabei geht es immer darum, verschiedene Räume zu schaffen, in denen Menschen von Gott erfahren und ihm begegnen können.
GRAU: Alpenkreuz, Almhütte …
BLAU: Ferienspiele, Freizeiten, Freizeithaus …
GELB: Gruppenraum, Gemeindehaus, Kindergarten, Jugendkirche …
GRÜN: Picknick, Bauwagen, Boulebahn, Spielplatz …
Je nach Komplexität der Räume sind unterschiedlich viele Punkte nötig, um das Spielfeld zu entwickeln – und auf jedem Spielfeld kann nur ein Raum entstehen.
Hinweis: Das Punktesystem muss individuell auf deine Gruppe angepasst werden, darum gibt es an dieser Stelle keine Vorgaben.
ist dann die Entwicklungsphase für das Reich Gottes. Wie viele Punkte hat das Team noch übrig, um das Reich Gottes auszubauen? Welche Schwerpunkte möchte es setzen? Hier wird es darum gehen, miteinander ins Gespräch zu kommen: die Spielfelder zu einer Landschaft zu legen und die Entwicklung der Landschaft abzusprechen.
Doch was können die Mädels machen, wenn die Punkte zu Neige gegangen sind? Dann kommt der Würfel ins Spiel: Er zeigt an, wie viele Mädchen für neue Punkte kämpfen können. Die bekommen dann 90 Sekunden Zeit, weitere Punkte zu sammeln:
In dieser Phase darf es gerne mehrere Möglichkeiten geben, zusätzliche Punkte zu sammeln und so Gottes Reich weiter auszubauen.
Am Ende schauen sich alle das Ergebnis an und tauschen sich aus, was sie für gelungen halten bzw. wo sie gerne noch investiert hätten.
„Das Reich Gottes ist schon da –mitten unter euch.“ (Lukas 17,21)
Manchmal kann man sich das nicht vorstellen, dass Gottes Reich schon da sein soll – zumindest nicht, wenn man sich anschaut, zu welch schlechten Taten die Menschen in der Lage sind. An so vielen Stellen herrscht Hass und Gewalt – dazu muss man nicht mal in die Kriegsgebiete dieser Welt schauen, es reicht schon ein Blick in die Sozialen Netzwerke.
Und doch ist es so: Gottes Reich ist da! Und zeigt sich in jedem kleinen Unterschied, den Christ:innen auf der ganzen Welt in seinem Namen machen. Dort, wo verziehen wird, wo nicht gelogen wird, wo nicht geschlagen wird. Dort, wo geliebt wird, man einander hilft und den anderen tröstet. Überall dort breitet sich das Reich Gottes weiter aus. Und du kannst mithelfen.
„Oh mein Gott dieser Himmel! Wie komm ich da bloß rein!“ Diese Textzeile stammt aus dem Refrain des Liedes „OMG“ vom Künstler Marteria. Erschienen ist es auf dem Album „Zum Glück in die Zukunft II“ von 2014.
Das Video mit Rapper Marteria in der Hauptrolle spart nicht mit religiös-christlichen Anspielungen: Gleich zu Beginn sind drei Jungen zu sehen, die die offensichtlich auswendig gelernte Erkenntnis wiedergeben, dass der Himmel der schönste Ort der Welt sei und dass man brav sein müsse, um dorthin zu gelangen. Immer wieder finden sich in dem Video kurze religiöse Szenen: Eine Taufe wird gezeigt, eine junge Frau geht wie Jesus übers Wasser (Mt 14,25-33), ein junger Mann spielt die Himmelfahrt Jesu nach, zwei Nonnen im Habit küssen sich, ein Büßer geißelt sich, ein Mann blickt verwundert auf blutige Stigmata in seinen Händen.
Das Video bietet viel Interpretationsfläche, aber die wichtige und zentrale Frage ist: „Wo zur Hölle ist der Himmel? Und wie komme ich da rein“. Was muss ich tun, damit ich gut im Himmel ankomme und noch viel markanter: Wartet Gott im Himmel auf mich?
Schauen wir uns das Video zu Ende an und nehmen uns den Songtext zur Hilfe. Das Video bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für die Gruppenstunde. Es regt dazu an, sich gemeinsam mit den Teilnehmer*innen auf religiöse Spurensuche zu begeben und zu fragen, welche Anspielungen an die christliche Religion sie hier entdecken. Ausgehend von der im Refrain immer wieder zu hörenden Frage „O mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß rein?” ließe sich auch die Frage danach stellen, welche religiösen Heilsversprechungen die Teilnehmer*innen kennen und welche Hoffnungen und Erwartungen sie selbst haben: Wem steht der Himmel eigentlich offen? Und unter welchen Bedingungen? Die Antwort, die Marteria hier gibt, polarisiert – und lädt gerade deshalb zum Diskurs ein.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=E5qBSvPzga0
Songtext: https://www.songtexte.com/songtext/marteria/omg-b580dae.html
„Amen“ – mit diesem Wort beenden wir meistens unsere Gebete – unsere Gespräche mit Gott. „Amen“ bedeutet „so soll es sein“ oder auch „es geschehe“. Ein guter Abschluss für ein Gebet, wenn wir uns wünschen, dass passiert, wofür wir gebetet haben. Dass eintritt, worum wir Gott bitten. „Amen“ drückt Zuversicht aus, festen Glauben und Überzeugung.
Manchmal nutzen wir das Wort auch außerhalb vom Gebet. Wenn jemand etwas sagt, dem wir voll und ganz zustimmen, rufen wir: „Amen dazu!“
In diesem Stundenentwurf geht es um beides: Um Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten und auch um eure Vorstellungen und Überzeugungen. Dabei wird es kreativ, nachdenklich und sicher auch lustig.
Zum Einstieg in eure Gruppenstunde ein Spiel: Amen dazu!
Setzt euch zusammen und bestimmt eine Person aus euer Runde, die beginnt. Sie nennt dann eine Sache, die sie gut findet. Das kann z. B. ein Hobby sein, das ihr Spaß macht oder ein Verein, den sie mag. Es kann auch eine Erfindung sein, die sie sinnvoll findet. Seid einfach kreativ und spontan. Wenn die Person ihre Sache genannt hat, antworten alle anderen aus eurer Runde, die diese Meinung teilen mit einem lauten und überzeugten „Amen dazu!“
Leider gibt es nicht nur Dinge und Momente, die uns gefallen. Im Leben passiert auch immer wieder etwas, das wir nicht mögen, das wir uns anders vorstellen und wünschen. Was fällt euch da alles ein? Gestaltet dazu gemeinsam ein großes Dystopie-Plakat. Rollt dazu am besten eine Rolle Tapete aus und setzt euch alle drumherum. Verteilt Stifte oder Farbe und Pinsel und malt und schreibt drauf los. Alles, was euch einfällt und was nicht gut ist, so wie es gerade ist. Ihr dürft dabei auch Bilder der anderen ergänzen.
Hört oder singt gemeinsam das Lied „So soll es sein, so kann es bleiben“ der Gruppe Ich + Ich. Das Lied erzählt von Momenten des Wartens und vom Suchen. Vom Warten und vom Suchen nach dem, was fehlt. Von der Sehnsucht nach dem Gefühl: So soll es bleiben – so hab ich es mir gewünscht!
Solche Zeiten kennen wir sicher alle: wenn wir das Gefühl haben, dass gerade etwas nicht stimmt, (noch) nicht richtig ist. Wenn wir versuchen, Dinge zu ändern. Für uns und für andere. Damit es besser wird und sich auch besser anfühlt.
Und vielleicht ist damit ja auch die Suche nach Gott gemeint. Wenn wir mal in die 3. Strophe im Liedtext schauen. Dort heißt es „Ich weiß nicht, wo du bist oder wo du wohnst. Aber eins ist sicher, dass es sich lohnt. Ich bete jede Nacht, dass ich dich finde.“
Vielleicht ist Gott mit diesen Worten gemeint. Und der Wunsch, die Sehnsucht, die Überzeugung, dass alles stimmt, wenn wir mit Gott tief verbunden sind. Dass es sich dann perfekt anfühlt, wenn wir Gott spüren.
Wenn ihr mögt, tauscht euch gerne über eine oder mehrere der folgenden Fragen aus.
Wichtig dabei ist: Es sind persönliche Fragen – niemand muss dazu etwas sagen. Und jedes Gefühl und jeder Moment, von dem ihr hier vielleicht erzählen möchtet, ist richtig und wertvoll. Wenn ihr nicht in der Runde darüber sprechen möchtet, dann könnt ihr die Fragen auch schweigend für euch allein durchdenken.
• Hattest du schon mal einen Moment, in dem du Gott spüren konntest?
• Wie hat sich das für dich angefühlt?
• Gibt es etwas, das du tun kannst, um solche Momente zu erleben?
Schließt eure Andacht danach mit einem Gebet. Ihr könnt dabei frei beten, laut oder leise, jede*r für sich oder alle zusammen. Ganz so wie ihr mögt.
Ihr könnt euch bei Gott bedanken für die Momente, die ihr mit ihm erleben durftet. Ihr könnt ihm für den Abend danken; dafür, dass er da ist. Oder was euch sonst noch einfällt.
Gern könnt ihr auch das Lied zum Abschluss der Andacht – nicht der Gruppenstunde – noch einmal hören oder zusammen singen.
Nun bekommen alle einen (Schuh-)Karton. Diesen könnt ihr gestalten mit allem, was euch zur Verfügung steht.
Ihr könnt in eurem Karton eine kleine perfekte Welt zusammenbauen. Vielleicht eine Welt ohne Klimakrise oder ohne Kriege. Wir schön könnte unsere Welt dann aussehen? Oder ihr versucht in eurem Karton einen Moment mit Gott darzustellen. Das geht vielleicht mit Farben, die ausdrücken können, wie sich so ein Moment für euch anfühlt. Oder mit Symbolen? Oder indem ihr den Ort zeigt, an dem ihr euch Gott besonders nah fühlt?
Stellt euch zum Ende eurer Gruppenstunde eure Kartons vor. Vielleicht mögt ihr die ja sogar in Kirche oder Gemeindehaus ausstellen, damit auch andere sie bewundern können.
Mist, schon wieder ein Fehler! Bloß gut, dass ich erstmal nur mit Bleistift geschrieben habe – da kann ich den misslungenen Versuch einfach wieder wegradieren und noch mal anfangen. Und noch mal. Und zur Not auch noch mal. Gut, irgendwann wird das Papier dünn oder der Radiergummi fängt an zu schmieren – und dann sieht man doch ziemlich deutlich, dass da was schiefgegangen ist.
Aber erstmal bin ich froh, dass ich nicht gleich mit Tinte rangegangen bin. Viele Stifte lassen sich ja nicht einfach so wieder wegradieren – fast alle, um genau zu sein. Füller kriegt man gerade noch so weg mit Tintenkiller (klingt auch schon gleich viel brutaler als der weiche Radiergummi), aber die Spuren sind nicht zu übersehen. Und bei Kugelschreiber, Filzstift und Co.: keine Chance! Ganz schlimm: Edding! Tolle Stifte, ich male und schreibe total gerne mit ihnen – aber da kann man nichts mehr korrigieren. Rückgängig machen ist unmöglich. Das muss im ersten Anlauf klappen. Was geschrieben ist, das bleibt! Permanent Marker ist für die Ewigkeit – wie der Name schon sagt.
Fast wie im echten Leben.
„Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi.“
Ein schlauer Satz auf Postkarten und … Radiergummis (na klar). Von wem er nun wirklich stammt, weiß man nicht so genau, aber etwas Wahres ist schon dran: Ich kann nicht immer alles rückgängig machen, auch wenn ich es mir manchmal wünsche.
Manches wäre wohl wirklich leichter, wenn wir unser Leben mit Bleistift und Radiergummi gestalten könnten – wenn wir schlechte Entscheidungen rückgängig machen und Fehler einfach wegradieren könnten. Oder wenn wir das, was andere uns antun, einfach löschen und ungeschehen machen könnten. Wenn das Böse, das sich eingenistet hat, wieder wegradiert werden könnte. Aber wir schreiben unser Leben mit Tinte. Und oft genug richtig fett mit Edding. Nicht mehr wegzuwischen. Für die Ewigkeit.
Oder?
Nein, die Ewigkeit steht noch mal auf einem anderen Blatt. Wie gut, dass da noch jemand an meiner Lebensgeschichte mitschreibt! Nicht mit Bleistift und Radiergummi, sondern mit liebevoller Handschrift schreibt Gott in mein Leben hinein.
Mit meinen Entscheidungen – den guten und schlechten – kann ich zu ihm kommen, mit den Flüchtigkeitsfehlern und den richtig dicken Brocken, mit den schlimmen Erinnerungen und den verpatzten Situationen. Nicht, um sie rückgängig zu machen – und ich muss mich vielleicht wirklich bei jemandem entschuldigen oder eine Verhaltensweise ändern oder eine Sache klären. Dass das Böse, das Schlimme, das Dunkle, das Ungerechte sich nie wieder bei mir breitmacht, dafür kann ich nicht garantieren – und ich kann mich nicht an meinem eigenen Haarschopf aus dem Sumpf ziehen wie der Baron Münchhausen im Märchen. Ich kann mich nicht selbst erlösen.
Aber was für die Ewigkeit gilt und über meinem Leben steht, das bestimmt Gott, und das schreibt er selbst in großen Buchstaben lesbar und für alle Zeiten wasserfest hinein. Nicht wegzuradieren. Nicht wegzuwischen. Nicht auszulöschen.
„Du bist mein geliebtes Kind.“ So geht Erlösung!
Ja, der Herr wird wieder Erbarmen mit uns haben und unsere Schuld auslöschen. Er wirft alle unsere Sünden ins tiefste Meer.
Micha 7, 19
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