Wartest du noch oder läufst du schon?

Das Spiel um den einen einzigen Augenblick

1. Vorbemerkungen:

Ich liebe Aktionen, wo alle mitmachen und es allen Spaß macht. Und wo die Teens merken, dass es im Leben manchmal genauso ist: Wann geht es um mich? Wann muss ICH allein eine Entscheidung fällen? Und wann macht es Sinn, sich Hilfe von anderen zu holen? Diesen Spagat bilde ich gern in diesem Spiel ab.

1.1 Ziel der Einheit:

Im Glauben muss ich allein eine Entscheidung fällen, aber ich darf mir auch Hilfe holen und zusammen Glaubenserfahrungen machen. Es ist dieser eine Augenblick, der mich loslaufen lässt. Es ist dieser eine Augenblick, der meine eigene Entscheidung erfordert und wo ich mich nicht mehr hinter anderen verstecken kann. Und in diesem Spiel (über 3-5 Runden) kann man das sehr gut ausprobieren: AM ENDE DES TAGES IST ES MEINE ENTSCHEIDUNG!

1.2 Hard facts/ was brauche ich?

(ich gehe hier von 10 Teens aus)

  • mindestens 6 Teens
  • pro Runde für jeden Teen eine separate Spielkarte (wir empfehlen 3-5 Runden)
  • ein Ziel im Raum (hintere Ecke oder Linie)
  • eine Gesamtliste mit allen Namen (um Punkte zu verteilen)
  • im Ziel absteigende Zahlenkarteikarten 10-1 (falls 10 Teens)
  • 3 bis 5 Fragen vorher überlegen (z.B. „Wer ist die zweit-älteste Person in diesem Raum heute?“ oder „Was ist das dritte Wort im wichtigsten Gebet, dem Vaterunser?“)
1.3 Erklärung des Spiels

(ich gehe hier von 10 Teens aus)

In den beiden Beispielfragen wird deutlich: Die Fragen haben 10 Worte. Alle 10 Worte einer Frage werden separat auf Zettel geschrieben und live gemischt.
Jeder Teen bekommt somit eine Karte, auf dem ein Wort dieser Frage draufsteht. Die Teens kennen jetzt zwar alle ihre jeweiligen Worte, aber nicht, zu welcher Frage ihr Wort gehört. Sie dürfen, wenn die Runde startet, ihre Karte mit anderen Teens „teilen“, also erfahren, was auf den anderen Karten so draufsteht – so lange, bis der Teen denkt, jetzt ahne ich die gesamte Frage. Er muss also so lange auf andere Karten schauen (vorausgesetzt, die anderen Teens lassen das zu!), bis er die gesamte Frage ahnt und somit die Antwort weiß. Er rennt dann ins Ziel und nimmt die 10er-Karteikarte als Belohnung und schreibt sofort die Lösung hinten auf die Zielkarteikarte. Im Ziel muss also sofort die Lösung aufgeschrieben werden und es dürfen keine Absprachen mehr getroffen werden. Je früher ich ins Ziel laufe, desto höher ist meine Ziel-Karteikarte (der zweite greift die Karteikarte 9, der dritte die Karteikarte 8).

Beachte: Die Ziel-Karteikarten liegen absteigend von 10-1 im Ziel, damit der erste im Ziel auch mit 10 Punkten belohnt wird. Und wer sich viel Zeit lässt (weil er sicherheitsorientiert ist und so viele Worte wie möglich bei anderen sehen will), bekommt im Ziel nur eine Karteikarte mit einem kleinen Wert.
Aber Achtung: Ist meine Antwort im Ziel falsch, bringt auch meine hohe Ziel-Karteikarte nichts. Nur wenn meine Antwort auch richtig ist, bekomme ich auch die Punktzahl meiner Ziel-Karteikarte gutgeschrieben.
Zusammengefasst: Wer zu schnell ins Ziel läuft, riskiert 0 Punkte, wenn die Antwort falsch ist. Es macht also Sinn abzuwägen, wann man ins Ziel läuft, wenn man ausreichend Informationen gesammelt hat, die Frage zu beantworten. Aber nicht zu lange warten! Die hohen Ziel-Karteikarten könnten dann schon weg sein…

2. Ablauf:

  • 3 bis 5 Fragen überlegen und pro Wort separat klein schneiden (Beispiele für 7 Teens: „Wer ist der zweit-älteste im Raum?“, für 8 Teens: „Was ist eigentlich das dritte Wort im Vaterunser?“, also pro Mitspieler ein Wort im Satz!)
  • mischen und jedem Teen ein Wort auf einer Karte geben
  • Runde beginnt, Teens müssen Erfahrungen mit anderen Teens und deren Worten machen (vorausgesetzt, die Teens lassen das zu. Es besteht ja keine Pflicht zu irgendwelchen Absprachen. Jeder Teen kann selbst eine Strategie für sich entwickeln).
  • wenn Teens meinen, sie kennen die Gesamtfrage, ab ins Ziel laufen!
  • Ziel-Karteikarte nehmen (10 Punkte als erster, 9 Punkte als zweiter)
  • Antwort hinten draufschreiben
  • jeweilige Ziel-Karteikarten-Punktzahl gutschreiben bei richtiger Antwort. Bei falscher Antwort gibt es keine Punkte. 3 bis 5 Runden spielen.
  • nachher Sieger küren und über das Spiel reden: Wann war es sinnvoll zu laufen? Wann zu warten? Und ist es nicht beim Glauben an Jesus genauso? Wann suche ich noch Informationen und halte mich auch gern im Schatten der Gruppe auf – und wann laufe ich los, weil ich eine Entscheidung gefällt habe? Wann war/ist dieser eine einzige Augenblick?

Variante:

Wer besonders viel Gesprächspotential am Ende des Spiels schaffen möchte („Wie hat Euch das Spiel gefallen? Ist es nicht im Leben und bei Jesus genauso?“) , der könnte bei den Worten, die zu den Fragen gehören, etwas Ungerechtigkeit schaffen: Auf einzelne Karten einfach mehr Worte schreiben als nur ein Wort, so dass sich die einzelnen Wertigkeiten sehr unterscheiden – also, sehr wichtige Worte ruhig zusammenlassen und Füllworte, mit denen man ja nichts anfangen kann, ruhig allein auf eine Karte schreiben. Wie reagieren die Teens darauf?

eine ernstgemeinte Reise zu uns allen (in Dialogen)
1. Vorbemerkungen
1.1 Ziel der Einheit:

Die Teens sollen sich mit einem Bibeltext beschäftigen und immer zu zweit über ihre wichtigste Frage dazu ins Gespräch kommen. Der Clou: Sie formulieren ihre wichtigste Frage zu einem Bibeltext, ohne den Bibeltext vorher zu kennen. Sie werden nämlich gebeten, eine Frage zu formulieren, die sie als die wichtigste Frage empfinden, die sie zu einem Bibeltext haben könnten. Erst nachdem die Teens eine Frage auf einen Zettel geschrieben haben, wird der Bibeltext genannt und sie gehen mit ihrer (vorher aufgeschriebenen) Frage zu jedem aus der Gruppe und stellen jedem ihre Frage. Es gibt keine Vorbereitungszeit: in nur 2 Minuten darf der Gegenüber diese Frage beantworten (und es zu einem kurzen Dialog werden lassen).

Fazit: Teens sollen – wie im echten Leben auch – spontan antworten, wenn sie über ihren Glauben ausgefragt werden. Auch da gibt es keine große Vorbereitungszeit. Aber auch andersherum wird es wichtig: Du darfst auch anderen Teens deine Lieblingsfrage stellen und gucken, wie alle darauf antworten.

1.2 Hard facts/ was brauchen wir?
  • 1 Zettel/Stift pro Teen
  • 1 Laufzettel (siehe unten + PDF zum Download)
  • Bibeltext
  • pro Teen eine „Heimat“ (siehe unten)
1.3 Erklärung:

„Welche Frage interessiert dich bei Bibeltexten am meisten?“ werden die Teens gefragt, und ohne den konkreten Bibeltext (z.B. Jesus vor dem Hohen Rat, ein Gleichnis oder was gerade passt) zu kennen, wird von allen die jeweilige Lieblings-Frage notiert (z.B. „Würdest du heute genauso handeln?“ oder „Was hat das mit dir zu tun?“ oder…).

Jeder Teen bekommen eine Zahl und einen Heimatplatz in der Kirche zugewiesen (oder Jugendraum), z.B. „Hans die 1 am Taufbecken“, „Sandra die 2 an der Kanzel“.
Dann wird der Bibeltext vorgelesen, um den es geht.
Nach einem festen Laufzettel (siehe unten) besucht jeder Teen jeden anderen Teen einzeln nacheinander in der jeweiligen „Heimat“. Dabei wird an dem jeweiligen Heimatplatz („Hans ist als 1 ja immer am Taufbecken“) immer Hans’ Frage vorgelesen und spontan von Person X beantwortet.

  • Ich gehe hier von einer Jugendgruppengröße von 8 aus. Somit können immer zeitgleich 4 Gespräche (bei 8 Teens) geführt werden.
  • Gespräche immer gleichzeitig 2 Minuten.
  • Danach 30 Sekunden Zeit geben, um sich auf seinem Laufzettel zu orientieren, wo gleich der nächste Dialog stattfindet.

So sähe ein Laufzettel bei 8 Teens aus: (für alle ausdrucken!)

Die erste Zahl geht zur zweiten Zahl, also 1 geht zu 2, während 3 (zeitgleich) zu 7 geht…

Gespräch 1:    12  37  46  85    

Gespräch 2:    13  82  74  56

Gespräch 3:    41  23  57  68

Gespräch 4:    51  24  38  67

Gespräch 5:    16  25  43  78

Gespräch 6:    17  62  53  84

Gespräch 7:    81  72  36  45

Gespräch 8:    21  73  64  58

Gespräch 9:    31  28  47  65

Gespräch 10:   14  32  75  86

Gespräch 11:   15  42  83  76

Gespräch 12:   61  52  34  87

Gespräch 13:   71  26  35  48

Gespräch 14:   18  27  63  54

(bei größerer Gruppe weitere Laufzettel hinzufügen)

2. Ablauf
  • Zettel verteilen
  • Lieblingsfrage aufschreiben
  • dann erst Bibeltext vorlesen
  • Heimatplätze für den jeweiligen Teen in der Kirche/im Gruppenraum benennen
  • Laufzettel verteilen
  • Aktion beginnt: Alle Dialoge beginnen zeitgleich und werden auch zeitgleich beendet (Stoppuhr oder Timer stellen)!
  • Regel: Auf dem Heimatplatz wird die jeweilige Frage gestellt und vom Besucher in 2 Minuten beantwortet. Natürlich darf es zu einem Dialog kommen (wenn die Zeit reicht)
  • 30 Sekunden Zeit geben, um auf seinen Laufpass zu gucken und sich neu zu positionieren

Besonderheiten:

2 Minuten können höchstwahrscheinlich zu kurz sein, um die Lieblingsfrage zu beantworten. Macht doch nichts! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das den Teens nichts ausmacht. Sie freuen sich schon auf den nächsten Dialog (der ja in 30 Sekunden startet).

Die Highlights einer Freizeit oder eines Jahres
Ziel der Einheit:

Am Ende einer Freizeit am letzten Abend (oder am letzten Tag des Teenkreises/der Jugendgruppe vor den Ferien) stellt sich oft die Frage: Wie sollen wir die Freizeit beenden? Oder wie soll ein Abschnitt gebührend gefeiert und beendet werden?

Mit dieser Show-Idee werden alle Höhepunkte noch einmal vor Augen geführt und von allen Teens kommentiert. Und das Beste: Alles spontan. Kein Drehbuch! Lacher sind vorprogrammiert.

Was sind Highlights?

Abendveranstaltungen, Bibelarbeiten, Tagesfahrten, “Running Gags“, Aktionen …

Vorbereitung:

1) Jeder Teen darf am Tag vor der Chartshow (oder in der Woche davor bei Gruppenstunden) aus einer Vorauswahl von vielen Höhepunkten 10-mal Punkte verteilen: 10 Punkte für Platz 1, 9 Punkte für Platz 2 bis 1 Punkt für Platz 10. Dafür werden alle in Frage kommenden Highlights auf Zettel geschrieben und die Teens dürfen ankreuzen und Punkte vergeben.
Nach einiger Zeit werden die Punkte ausgewertet und (geheim!) die TOP 20 notiert – bis der letzte Abend kommt und alle ganz gespannt sind.

2) Ich gehe heute von einem TOP 20-Countdown aus: Bevor der Abend losgeht, werden kleine Zettel an alle Teens auf ihre Stühle gelegt. Zettel mit sonderbaren Codes: z.B. 8-3 oder 10-1 oder …

Bei TOP 20 gibt es 60 Codes.

(Warum 60 Codes? Pro Platzierung benötige ich 3 Teens, also 20 Plätze x 3 Teens= 60 Codes)

Jeder Code besteht aus 2 Teilen, vorne und hinten eine Ziffer. Die erste Ziffer besagt die Platzierung im Countdown, die zweite Ziffer die Platzierung, wann der Teen etwas sagen darf.

Pro Platzierung im Countdown werden drei Live-Statements im Publikum (spontan und ohne Vorbereitung) gebraucht, und die letzte Ziffer sagt, ob ich der erste (-1) oder zweite (-2) oder dritte (-3) bin. Und die erste Ziffer besagt die Platzierung im Countdown. Habe ich also eine „8-3“ auf meinem Platz, muss ich, wenn der 8.Platz dran ist, als Dritter live aufstehen und einen Live-Kommentar abgeben. („10-1“, heißt dann, Platz 10, ich muss als erster Teen etwas sagen).

Was heißt „etwas sagen“?) Es bedeutet, dass spontan und ohne doppelten Boden zu der aktuellen Platzierung etwas gesagt werden muss – ob lustig, ernst, kurze Anekdote, ein doofer Spruch, was auch immer. Die 3 Teens, die die jeweilige Platzierung gezogen haben, sprechen ihren Live-Kommentar nacheinander ohne Pause (sobald der Moderator das Zeichen dafür gibt) und stehen dafür auf.

Warum diese Codes im Vorhinein?

Die besten Kommentare sind die spontansten. Diejenigen, über die ich nicht lange nachdenken kann. Und da ja kein Teen vorher weiß, welche Platzierung sich auf Platz 8 befindet, kann er sich auch nicht vorbereiten. Das ist so lustig, wenn Teens überrascht werden und sofort etwas sagen müssen.

Müssen alle Teens etwas sagen? Erwartet man da nicht zu viel?

Natürlich muss niemand etwas sagen. Man könnte ja auch seinen Code verstreichen lassen und niemand bekommt es mit. Aber meine Erfahrung zeigt, dass alle Teens den Spaß mitmachen wollen, weil sie ja auch sehen, dass andere Teens sich auch nicht vorbereiten können.

Ablauf der Aktion:

  1. Schritt 1: über viele Highlights hinweg vorher Teens ankreuzen lassen und auswerten (s.o.)
  2. Schritt 2: Codes verteilen, gern auch mehrere pro Teen, bitte selbst ausrechnen!
  3. am feierlichen Abend: Pro Countdown als Moderator etwas sagen, kurzes Interview oder, oder, oder… und dann die jeweiligen Live-Statements (oder andersherum: erst die Live-Statements, dann noch ein Musikstück etc.). Wenn Ihr „nur die Live-Statements“ für eine Platzierung habt, kein Problem. Ich versuche, zusätzlich noch etwas zu jeder Platzierung zu machen: Ein Musikstück, Interview…
Hard facts/ was wird also gebraucht?
  • Vorauswahl Highlights (und dann Countdown berechnen!)
  • Codes auf Zetteln (auf Stühle legen) – bitte selbst ausrechnen je nach Gruppenstärke

Besonderheiten:

Natürlich weiß ich, dass nicht jeder Teen für die Bühne geboren ist, aber meine Erfahrung zeigt, dass es doch wirklich jedem Teen richtig viel Spaß macht. Vor allem, weil es nicht perfekt ist. Ja, weil sich eben alle nicht auf ihre Live-Statements vorbereiten können, wird es ja lustig. Und ja, alles darf gesagt werden. Auch wenn es nur ein Kommentar ist wie „Platz 7? Waaas? Für mich höchstens Platz 765!“

Ein witziges Spontantheater mit Lachgarantie

1. Kurzbeschreibung/Einstieg Bibeltext:

Was viele nicht wissen: Simon Petrus hat einen Bruder, der auch Jünger Jesu ist: Andreas, über den nur weniges bekannt ist. Joh 6, 1-13 ist eine schöne Ausnahme! Andreas scheint der stillere der beiden Brüder zu sein, der – anders als sein Bruder Simon – die erste Reihe offensichtlich meidet. Während sein Bruder Simon gern vorangeht (und sicherlich auch seinen Mund hier und da etwas zu voll nimmt), scheint Andreas’ Gabe eher der Zusammenhalt der Gruppe zu sein und dann abzuliefern, als er gebraucht wird. Gott braucht auch unter uns den „Petrus“ (der vorangeht) offensichtlich genauso wie den „Andreas“ (der zusammenhält) – ansonsten hätte Jesus die zwei ungleichen Brüder nicht beide berufen.

Entscheidende Frage also: Nur Andreas sieht das Kind in Vers 8+9 – unter 5000 Männern das rettende Kind zu sehen, ist bewundernswert. Was hat also Andreas, was sein Bruder nicht hat? Und wer sind wir? Eher ein vorweg gehender Petrus oder ein Andreas, der aus der zweiten Reihe die Gruppe und den Einzelnen im Blick hat?
Im Spontantheater wollen wir es erarbeiten – mit Kreativität und Lachgarantie.

2. Hard Facts, was brauchen wir?

– mindestens 6 Teens, besser 10

– 3 Stühle nebeneinander aufgestellt

– ein ahnungsloser Teen, der sich auf den mittleren Stuhl setzt (während alle anderen eingeweiht sind!)

3. Erklärung des Spiels „3 Stühle extrem“

Ein Teen wird aus dem Raum geführt und 3 Minuten von der Gruppe getrennt. Die übrigen Teens werden eingewiesen: Auf den 3 Stühlen werden „zeitgleich“ 2 Geschichten im Spontantheater gespielt. Die linke Szene auf dem linken Stuhl und die rechte Szene auf dem rechten Stuhl – und im ständigen Dialog mit dem mittleren Stuhl.

Die linke Szene ist eine Andreas-Szene:

„Stell Dir vor, Du bist als Vater/Mutter Gastgeber auf einem Kindergeburtstag“ (und mit „Du“ ist der ahnungslose Teen gemeint, der auf dem mittleren Stuhl sitzt und NICHT eingewiesen wurde).

Die rechte Szene ist eine Petrus-Szene:

„Stell Dir vor, Du sitzt auf einer Parkbank und der erste, der sich zu Dir auf die Parkbank setzt, muss im Gespräch mit Dir irgendwann die Zahl „1“ im Dialog mit Dir einbauen. Der zweite Dialogpartner auf dem gleichen Stuhl muss die „2“ einbauen, der dritte die „3“ usw.…“ (auch hier: mit „Du“ ist der ahnungslose Teen gemeint, der NICHT eingewiesen wurde und auf dem mittleren Stuhl sitzt).

Der Clou ist nämlich, dass der Teen, der nicht weiß, warum es geht (weil er ja 3 Minuten den Raum verlassen sollte), auf dem mittleren Stuhl sitzt und beide (!) Szenen mitspielen muss. Obwohl er ja von nichts weiß…

Er muss immer links und rechts einen kurzen Dialog führen. Dabei werden die Dialogpartner ständig abgewechselt (eine kurze Szene sollte pro Seite nicht länger als 30 Sekunden dauern). Es wird also ständig abgewechselt: die Teens aus der Gruppe können sich, wenn sie eine gute Idee für die Fortführung der Szene links oder rechts haben, als Dialogpartner ständig abwechseln (durch Aufstehen und dem aktuellen Dialogpartner auf die Schulter klopfen und sich auf den freien Stuhl setzen). Nur der ahnungslose Teen wird nie ausgetauscht! Wir haben 10 Runden gespielt (pro Seite!), also so weit, dass auf der rechten Seite im Dialog ein Satz mit „10“ eingebaut wurde.

Wichtig: Die Teens, die sich auf die jeweiligen freien Stühle setzen und die Szene weiterspielen, dürfen ihr jeweiliges Thema immer nur andeuten und es dem mittleren Teen nicht zu einfach machen. Nach 10 Runden (pro Seite!) hat der mittlere Teen meistens eine Ahnung von der linken Seite, von der rechten Seite (dem Geheimnis des Zählens) hat er meistens keine Ahnung, und das Lachen ist vorprogrammiert.

4. Ablauf (gesamt):

  • Bibeltext vorlesen (Joh 6, 1-13) und auf die besondere Stelle von Andreas hinweisen (s.o.). Fazit: Andreas’ Gabe ist der Zusammenhalt der Gruppe (und das Interesse am Einzelnen!), ohne in der 1.Reihe stehen zu müssen wie sein Bruder. Das ist großartig und wird gebraucht!
  • 1 Teen rausschicken, alle anderen werden eingewiesen in ein Spontantheater mit…
  • 3 Stühle hinstellen (auf dem mittleren soll ja durchgehend der ahnungslose Teen sitzen)
  • Spiel funktioniert ja nur, wenn die Teens links und rechts sich Situationskomik ausdenken, die den mittleren Teen von Runde zu Runde sicherer werden lassen, was hier gerade passiert: also was in der linken Szene beispielsweise kann alles auf einem Kindergeburtstag passieren? Was sollte ein Vater/eine Mutter als Gastgeber alles im Blick haben? Vorher? Hinterher?
    Spielt das! Von Runde zu Runde! Im Idealfall so gut, dass der mittlere Teen nach 10 Runden (pro Seite) eine Ahnung hat. Und bindet den mittleren Teen in eure Dialoge mit ihm ein! Er muss sich halt kreativ beweisen müssen…
  • Teen kommt rein und darf sich auf den mittleren Stuhl setzen. Info: „Neben Dir werden links und rechts auf dem Stuhl jeweils eine Andreas-Szene und eine Petrus-Szene MIT DIR gespielt. Spiel einfach mit! Nach 10 Runden des „Abklatschens von neuen Dialogpartnern“ hast Du bestimmt eine Ahnung, was hier gespielt wird! Oder??“
  • Spiel beginnt. Irgendein freier Teen setzt sich links oder rechts auf den Stuhl und spielt die jeweilige Szene mit dem ahnungslosen mittleren Teen (und verrät am Anfang noch nicht viel) und wartet, bis ein neuer Teen ihn entweder ablöst und sich auf den gleichen Stuhl setzt, um die gleiche Szene weiterzuspielen oder sich auf den jeweils anderen Stuhl setzt, um die andere Szene weiterzuspielen. In jedem Fall setzt sich der abgelöste Teen wieder in die Gruppe und kann jederzeit wieder einsteigen.
  • Moderator muss aufpassen, dass vor allem in der rechten Szene alles stimmt: beim ersten Dialog die „1“ einbauen, dann die „2“…
  • nach 10 Runden (pro Seite) beenden und als Gag sich auf den rechten Stuhl setzen und den mittleren Teen nach der Uhrzeit fragen. Antwortet er: „11 Uhr“, ist das Lachen noch größer…

Beispiele für jede Seite:

für links Kindergeburtstag: „Sorry, mein Sohn soll kein Eis essen. Beachten Sie das bitte! Sonst ist er ja gut erzogen und er soll es auch bleiben.“ oder „Du, Herr Schröder, mein Schnürsenkel ist mir eben bei dem Spiel aufgegangen. Können Sie ihn mir zubinden, bitte?“ oder „Wann soll ich nachher meinen Jonas abholen? Oder fahren Sie ihn kurz rum?“…

für rechts Zahlen aufwärts auf Parkbank: „Fühlen Sie sich nicht auch EINS mit der Natur?“ gefolgt vom nächsten Dialogpartner, der vielleicht unter Anderem sagt: „Ich habe ZWEI Kinder. Sie auch?“ …

Ende des Spiels:

  • Sind beide Geheimnisse/Szenen gelöst worden? (laut meiner Erfahrung wird nur „links“ gelöst, „rechts“ ist natürlich lustiger, aber wurde noch nie gelöst.)
  • Mit den Teens ins Gespräch kommen, was das für zwei unterschiedliche Szenen waren. Die Andreas-LINKS-Szene mit dem Kindergeburtstag (klappt alles, geht’s allen gut?) hat mit Andreas zu tun: Das Ganze und den Einzelnen im Blick zu haben und interessiert daran zu sein, dass die Feier funktioniert (so wie in Joh 6, Andreas interessiert sich als Einziger für die Lösung des Problems: ein Kind!).
  • Die Simon Petrus-RECHTS-Szene mit dem Zählen von 1-10 ist ja typisch Petrus: Immer weiter. Immer vorweg. Sich nicht stoppen lassen. Jesus braucht offensichtlich beide Brüder in ihren unterschiedlichen Gaben. Denn auch wenn über Andreas wenig bekannt ist und er offensichtlich seinem Bruder die erste Reihe nicht streitig machen will: Er liefert ab, als er gebraucht wird. Und das kann man nicht genug würdigen.

Action-Painting an sich betont Prozess und Ausdruck, weniger Perfektion oder detailgenaue Planung in einem Kunstgemälde. Bei dieser Methode kannst du den Bibeltext emotional, spontan und künstlerisch ausleben.

1. Vorbereitung des Arbeitsplatzes:

  • Wähle eine möglichst große Leinwand, stabilen Karton oder Fläche aus und breite sie auf dem Boden oder an einer Wand aus. 
  • Schütze dich und deinen Arbeitsbereich mit Abdeckplanen, da Farbe unkontrolliert spritzen wird. 

2. Materialauswahl:

  • Verwende Acryl- oder Ölfarben, Pinsel, Spachtel, Stöcke, Schwämme oder Hände. 
  • Bereite mehrere Farben vor, um dynamische Kontraste zu schaffen. 

3. Emotionale & Biblische Einstimmung:

  • Lies den Bibeltext, achte dabei gerade auf deine Emotionen und spontanen Gefühle. Wie geht es dir beim Lesen der einzelnen Verse?
  • Versetze dich in einen emotionalen Zustand, da Action-Painting die unmittelbare Ausdruckskraft betont. 

4. Farbanwendung:

  • Trage die Farbe spontan auf die Leinwand auf, indem du sie gießt, spritzt oder tropfst. 
  • Nutze dynamische Bewegungen wie Werfen, Schleudern oder Schlagen mit Pinseln und Händen. 

5. Schichtung: 

  • Trage Farben in mehreren Schichten auf, um Tiefe und Komplexität zu erzeugen. 
  • Experimentiere mit verschiedenen Werkzeugen und Techniken. 

6. Reflexion und Abschluss: 

  • Betrachte das Werk aus der Distanz, um zu entscheiden, ob es fertig ist. 
  • Action-Painting ist abgeschlossen, wenn der Künstler/die Künstlerin das Gefühl hat, alles ausgedrückt zu haben und nichts mehr hinzufügen zu müssen. 

7. Trocknen und Präsentation:

  • Lasse das Bild vollständig trocknen und präsentiere es, wenn du den Wunsch danach hast. 

Tipps:

  • Arbeite ohne feste Vorstellung, folge deiner Intuition und emotionalen Eingebung. 
  • Bewege dich um die Leinwand herum und interagiere körperlich mit ihr. 
  • Nutze Schwung und Intensität für ausdrucksstarke Linien und Flächen. 
  • Lass Fehler zu und integriere sie in das Werk. Action-Painting lebt von Unvorhersehbarkeit. 

Gruppenversion:

Wenn du das als Gruppe machst, brauchst du im Grunde nur ausreichend Platz und deutlich mehr Material. Die einzelnen Bereiche sollten auch eine Trennwand oder genügend Abstand voneinander haben.

Event:

Für ein Event kannst du danach eine Ausstellung der Kunstwerke einplanen und kurze Workshops für Teilnehmende während des Events anbieten.

Bei Slant in 4D geht es darum, Bibeltexte zu verstehen, umzusetzen und zu erleben – dazu soll dieses Kartenset motivieren. 105 Frage- und Aktionskarten helfen dabei, die unterschiedlichen Bibellesenden gemeinsam ins Gespräch zu bringen und zum Nachdenken und praktischen Anwenden anzuregen. Wenig-Redner können dabei ebenso wie Viel-Diskutierer voll auf ihre Kosten kommen.

Dabei kann Slant in 4D entweder als Spiel gespielt werden, bei dem es zum Schluss auch einen Gewinner/eine Gewinnerin gibt, oder man benutzt die Fragen (und Aktionen) eher als eine Art Gesprächshilfe, um gemeinsam tiefer in den Bibeltext einzutauchen. Hierfür können die Karten natürlich auch vorsortiert und an den jeweiligen Bibeltext angepasst werden.

Slant in 4D ist geeignet zum Entdecken von biblischen Texten in kleinen und größeren Gruppen ab 14 Jahren und ab zwei Personen. Das Kartenset ist eine kreative Idee für die Arbeit mit der Bibel in Teen-, Jugend- und Junge Erwachsenen-Kreisen, Konfigruppen, bei Freizeiten, in Haus- und Bibelkreisen. Die Spieldauer beträgt ca. 15 bis 45 Minuten.

Ein kleines Let’s Play gibt es hier:
(letzter Zugriff 17.06.2025)

Kaufen kannst du das Kartenset hier:

Bibellesebund: Slant – Der etwas andere Blickwinkel

SCM-Shop: Slant in 4D – SCM Shop.de

Workshop

1. Vorbereitung

Ein Fotoworkshop lässt sich einfach und unkompliziert durchführen. Viele der Teilnehmenden haben mit einer Kamera bereits Erfahrungen gesammelt. Zur Vorbereitung eines Projekts empfiehlt es sich, einige Bilder rauszusuchen, um diese später gemeinsam mit der Gruppe zu besprechen.

Sinnvoll sind hierfür:

  • Bilder im Hoch- und Querformat
  • Fotos aus Vogel-, Frosch- und Normalperspektive
  • eine scharfe und eine unscharfe Aufnahme
  • eine Detailaufnahme, ein Porträt und eine Aufnahme aus der Ferne

Diese Sammlung von Beispielbildern kann beliebig ergänzt werden, etwa durch Bilder zur Linienführung, zur Farbgestaltung oder zum goldenen Schnitt. Für ein erstes Projekt sollten die Teilnehmenden allerdings nicht zu viele Informationen auf einmal bekommen, damit sie nicht zu ‚verkopft‘ zur Sache schreiten. Die Lust am Fotografieren sollte im Vordergrund stehen. Anhand von Bildern, die zu den oben beschriebenen Beispielen aufgenommen wurden, kann man später mit den Teilnehmenden verschiedene Formate, Perspektiven und Bildausschnitte und die damit verbundene Wirkung des jeweiligen Bildes besprechen.

Eine Gruppengröße bis 10 Personen ist möglich (es können sich immer zwei Personen eine Kamera teilen), aber: Je kleiner die Gruppe, desto intensiver und effektiver das Arbeiten; ab einer Gruppengröße von mehr als vier Personen sollten mindestens ein weitere/r Mitarbeitende/r dabei sein.

2. Einführung in die Fotografie

Zu Beginn des Projekts sollten die Teilnehmenden erst einmal kurz ihre eigenen Erfahrungen einbringen können. Hier ein paar mögliche Fragen: (wähle eine oder zwei Fragen aus)

  • Wer hat schon einmal fotografiert?
  • Welche Fotos hängen zuhause?
  • Welches ist euer Lieblingsfoto?
  • Wie funktioniert der Fotoapparat?
  • Wie heißen die verschiedenen Bestandteile des Fotoapparats?
  • Worauf muss man achten?

Zu der ein oder anderen Fragen können die Teilnehmenden sicher ein paar Dinge erzählen.

Ergänzt werden die Antworten durch Informationen der begleitenden Mitarbeitenden. Der eigene Körper und Lebensraum eignet sich hierbei gut, um Analogien zu schaffen und die verschiedenen technischen Aspekte verständlich zu machen:

Die Technik:
  • Speicherkarte = Gehirn
  • Batterien = Nahrungsaufnahme zur Energiegewinnung
  • Objektiv und Linse = Auge
  • Ein-/Ausschalter drücken = morgens Aufwachen/abends Einschlafen
  • Auslöser, um ein Foto zu machen = Augen auf und gleich wieder zu machen
  • Blitz für dunkle Situationen = Licht anmachen
  • Zoom, um Entferntes nahe heran zu holen = Fernglas benutzen
  • LCD-Bildschirm, um sein Motiv zu finden und um sich die Bilder hinterher anzusehen
Die 10 goldenen Regeln:

Bei den meisten Regeln ist es möglich, dass die Teilnehmenden sie gleich einmal testen und quasi machen, was gerade erklärt wird.

1. Halte die Kamera ruhig!

Wenn du deine Kamera beim Fotografieren bewegst, wird das Foto verwackelt oder unscharf. Vor allem, wenn es etwas dunkler ist, musst du deinen Fotoapparat ganz ruhig halten. Stütze deine Arme dafür auf dem Boden, einem Tisch oder an einer Wand ab. Wenn deine Kamera einen Sucher besitzt (Guckloch) schaust du am besten durch diesen und ziehst deine Arme ganz nah zum Körper heran. Ein guter Tipp ist es auch, beim Fotografieren kurz die Luft anzuhalten! Super ist natürlich auch ein Stativ.

2. Stelle das Motiv scharf!

Fotos haben meistens einen Vorder- und einen Hintergrund. Sind Dinge oder Menschen im Vordergrund scharf, dann sind die im Hintergrund eher unscharf. Du kannst das einmal selbst testen. Halte dafür deine Hand zehn Zentimeter vor dein Gesicht. Schaue sie jetzt an – alles was hinter deiner Hand zu sehen ist, ist nun unscharf. Wenn du den Hintergrund mit deinen Augen scharf stellst, ist deine Hand etwas verschwommen. Stelle daher immer das scharf, was gut zu erkennen sein soll.

3. Überlege dir genau, was auf deinem Bild zu sehen sein soll und was nicht!

Bevor du ein Foto machst, solltest du dir überlegen, was auf dem Bild zu sehen sein soll und wie du es festhalten möchtest. Du kannst deinen Fotoapparat hoch oder quer halten, du kannst ganz weit weg gehen oder sehr nahe heran. Du kannst das Wichtigste in die Mitte des Bildes nehmen oder eher an die Seite und, und, und! Probiere einfach Verschiedenes aus und drücke erst ab, wenn du mit dem, was du auf deinem Bildschirm siehst, zufrieden bist.

4. Gehe nahe genug an dein Motiv heran!

Zu weit entfernte Motive sind ein häufiger Fehler beim Fotografieren. Überlege dir, was das Wichtigste auf deinem Bild ist und gehe möglichst nah heran. Auch Zoomen ist eine Möglichkeit, um Entferntes näher heranzuholen. Gerade wenn du Menschen fotografierst, ist es wichtig, dass man das Gesicht sehen kann. Welche Schuhe deine Oma heute trägt? Eigentlich doch egal – viel wichtiger ist, dass sie gerade lacht, oder?

5. Pass auf, dass dein Motiv nicht unscharf wird!

Wenn du zu nahe an etwas herangehst oder zoomst, kann dein Fotoapparat nicht mehr scharf stellen. Das Bild ist verschwommen. Wenn dein Fotoapparat eine Makro-Einstellung (das Zeichen mit der Blume im Programm-Menü) besitzt, solltest du lieber diese ausprobieren. Ansonsten gehe einfach einen Schritt zurück oder zoome weiter weg.

6. Achte auf genügend Licht!

Ohne Licht ist dein Bild unterbelichtet und das Bild ist zu dunkel. Meistens geht der Blitz dann automatisch an. Oft sehen Bilder, die mit Blitzlicht gemacht werden, aber nicht so schön aus. Bevor du den Blitz benutzt, kannst du es ohne ihn versuchen. Hierfür musst du die Kamera aber ganz still halten. Sinnvoll ist es auch, die Lichtempfindlichkeit zu erhöhen und die Belichtungszeit zu verlängern!

7. Fotografiere nicht gegen das Licht!

Meistens kannst du von deinem Motiv nichts erkennen, wenn du direkt in das Licht, zum Beispiel die Sonne, fotografierst. Versuche daher, die Lichtquelle seitlich oder in deinem Rücken zu haben. Wenn du trotzdem gegen das Licht fotografieren willst oder musst, schalte am besten deinen Blitz an. Dein Objekt wird dann von vorn und hinten belichtet und du kannst später auf dem Foto auch etwas erkennen.

8. Wähle ungewöhnliche Perspektiven!

Hast du die Welt schon einmal aus den Augen eines Frosches gesehen? Warst du schon einmal ein Vogel? Nein? Dann probiere es doch aus. Fotografiere von unten nach oben oder von oben nach unten, im Knien, Liegen oder auf einem Stuhl stehend. Bestimmt fallen dir noch mehr Positionen ein, aus denen man ein Foto schießen kann. Ungewöhnliche Blickrichtungen (Perspektiven) machen dein Foto spannend!

9. Probiere verschiedene Formate und Einstellungsgrößen aus!

Die meisten Menschen fotografieren Bilder im Querformat und versuchen alles auf ein Foto zu bekommen. Das muss nicht sein. Du kannst hoch und quer fotografieren, weit weg gehen oder ganz nah heran. Versuche einmal verschiedene Formate und Einstellungsgrößen. Du wirst dich wundern, wie unterschiedlich die Fotos wirken!

10. Mache immer mehrere Bilder, damit du hinterher auswählen kannst!

Das tolle an Digitalfotos ist, dass sie zunächst einmal nichts kosten. Fotografiere deswegen immer mehrere Bilder und wähle später das Beste aus. Auch Serienaufnahmen sind eine tolle Möglichkeit, Bewegungen einzufangen. Probier es doch einmal aus!

3. Fotografieren

Nun geht‘s ans Üben: Die Teilnehmenden sollen Bilder in verschiedenen Formaten und Perspektiven fotografieren, um die zehn goldenen Regeln und die Besprechung der vorbereiteten Fotos zu verfestigen und umzusetzen.

Alternative bei viel Zeit:

Falls es genügend Zeit gibt, können die Teilnehmenden nach dieser ersten Übung ein Thema überlegen, zu dem sie fotografieren. Das kann ein ganz alltägliches Thema sein (Spiel, Ernährung, Bewegung) oder ein besonderes, abstraktes (Träume, Liebe, Freundschaft).

Wichtige Fragen beim Fotografieren, die immer präsent sein sollten:

  • Was ist das Wichtigste auf meinem Bild?
  • Sieht man das Wichtigste auch gut?
  • Wie wirkt das Bild?
  • Was ist das Besondere an dem Bild?
  • Wie gestalten die Farben und Linien das Bild?
  • Welche Geschichte erzählt das Bild?

Nach der Ideenfindung sollten die Teilnehmenden aber immer noch genügend Zeit haben, sich fotografisch auszutoben sowie geeignete Blickwinkel und Bildausschnitte zu finden. Dabei ist es hilfreich, die Anzahl der Fotos, die jedes Kind am Ende abliefern darf, auf maximal fünf zu beschränken.

4. Präsentation

Dann können die Bilder zusammen am PC oder über einen Beamer an der Wand angesehen werden. Der letzte Schritt für die Bildpräsentation ist noch das Finden eines passenden Titels.

Lukas 5,1-11 
Einführung zur ersten Bibellese-Einheit z.B. vor den Ferien:

Damit Jugendliche regelmäßig in der Bibel lesen, brauchen sie eine einfache und alltagstaugliche Anleitung. Genau dabei soll euch diese Gruppenstunde helfen: Ihr übt gemeinsam ein, wie persönliches Bibellesen funktioniert. Vielleicht passt es, damit vor den Ferien einen Gruppenabschluss zu planen.

Dazu haben wir euch die 1. Einheit des Bibelleseplans 11x Lukas (siehe auch in der YouVersionApp: http://11 x Lukas) zusammengestellt. Ihr geht sie gemeinsam in der Gruppe durch – Schritt für Schritt. Ziel ist es, dass die Teens anschließend motiviert und selbstständig zu Hause weiterlesen können.

Für den Austausch über Gedanken, Fragen oder Erfahrungen könnt ihr als Gruppe z. B. die YouVersion-App nutzen – dort gibt es die Möglichkeit, gemeinsam Bibellesepläne zu machen und sich darüber auszutauschen. Alternativ könnt ihr auch einen Messenger eurer Wahl verwenden.

Wichtig ist:

  • Bleibt dran – erinnert die Jugendlichen regelmäßig.
  • Haltet die Motivation hoch – persönliche Nachfragen helfen!
  • Macht deutlich: Bibellesen kann Alltag werden – und gemeinsam gelingt der Einstieg leichter.

Diese erste Einheit ist also mehr als ein Bibeltext – sie ist ein praktisches Training für eine startende Routine. Viel Segen euch beim gemeinsamen Start!

Einstieg 

Ist dir Jesus schon mal begegnet? Wie stehst du zu ihm?
Wir starten hier eine neue Bibellesereihe im Lukasevangelium, um dich mit auf einen Weg zu nehmen. Was ist Lukas wichtig? Wie kannst du Bibellesen?
Du hast Jesus vermutlich irgendwann und irgendwie kennengelernt. Jetzt tauche hier tiefer ein in das, was die Bibel uns sagen will. Viel Spaß beim Start in die Bibellesereihe. 

Hinführung: Worum geht es? 

In diesem Bibeltext geht es um Personen, die eine erste Berührung mit Jesus haben. Sie finden ihn faszinierend, erstaunlich und redegewandt. Lies selbst, was die Begegnung mit Jesus hier für Auswirkungen hat. 

Lies den Bibeltext heute mal aus der Perspektive der verschiedenen Personen!
Was geht in ihnen vor? Was tun sie? Was müssen sie gedacht haben? 

  • Simon Petrus 
  • Die anderen Fischer 
  • Menschen am Ufer 
  • Jesus 
Bibeltext  

Lukas 5,1-11 – Die ersten Jünger

Kurze Erklärungen zum Text  

Die Küste verläuft im Zickzack und man kann heute noch ausprobieren, so zu sprechen, wie Jesus es getan hat. Man versteht die sprechende Person im Boot tatsächlich gut, wenn man am Ufer steht. Ich selbst habe es nicht ausprobiert, aber verschiedene Personen berichteten, dass es genau so funktioniert. Ein natürliches Amphitheater mit einer klasse Akustik.   

Fische fängt man nur nachts, das wusste jeder der Fischer damals. Aber sie haben trotzdem nichts gefangen. Wieso sollten sie dann tagsüber etwas fangen? Aber Jesus scheint eine besondere Wirkung auf die Menschen gehabt zu haben. Sie versuchen es. Der Rest der Geschichte ist überwältigend.  

Wer bist du in der Geschichte? Erinnere dich nochmal an die verschiedenen Rollen, die du dir beim Bibellesen angesehen hast – wer bist du? 

Interaktion: 

Let’s Talk (Austausch mit anderen ‒ Gruppe)  

Tausche dich mit anderen über deinen Standpunkt in der Geschichte aus. Mit welcher Rolle identifizierst du dich und warum?  

Think Deep (Vertiefungsfragen ‒ für dich allein)  

Simon Petrus: Wenn dich Jesus fasziniert und du spürst, dass er was für dich vorbereitet hat, dann bleib dran und geh dem nach. Verbringe Zeit mit ihm und erlebe, was er für dich bereithält. Sei mutig und verlasse deine gewohnten Wege. Folge Jesus nach und schau, was er mit dir vorhat! 

Die anderen Fischer: Was passiert da mit deinem Freund oder deiner Freundin? Du bist vielleicht noch nicht überzeugt. Vielleicht bist du auch eifersüchtig auf den Simon Petrus in deinem Umfeld, auf den der Scheinwerfer immer wieder fällt. Dich beachtet aber irgendwie keiner. Dann schau dir Jesus und das, was Simon Petrus erlebt, genauer an. Hake nach, bleib so nah dran, wie es dir gefällt. Denn eins weiß ich: Jesus möchte auch mit dir Zeit verbringen. Bibellesen kann ein Weg dafür sein. 

Menschen am Ufer: Vielleicht bist du auch nur gekommen, weil es spannend klang, und schaust dir das alles aus weiter Entfernung an. Kein Problem, mach ruhig. Sei nur nicht überrascht, wenn Jesus auch dich begeistert. Wäre doch genial. 

Gebetsimpuls 

Wenn du magst, bete! Beten ist einfach ein Gespräch zwischen Gott und dir: 

Hey Gott, du hast Simon Petrus beschenkt. Du hast ihn ausgewählt, mit dir unterwegs zu sein. Begegne auch mir in meinem Alltag, sei bei mir, wohin ich auch gehe. Wenn es doof läuft und wenn ich den Fang meines Lebens mache.  

Johannes 11,25

1. Kurzexegese

Der Vers gehört zu den sieben „Ich bin-Worten“ Jesu. Im Johannesevangelium finden wir sieben solcher Aussagen, in denen Jesus von sich selbst spricht und bildhafte Sprache verwendet, um seine Identität zu beschreiben. Diese Worte haben ihren Ursprung in der Selbstoffenbarung Gottes im Alten Testament. In 2.Mose 3 offenbart sich Gott im brennenden Dornbusch: „Ich bin, der ich bin.“

„Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Gerade war Lazarus, ein guter Freund von Jesus und der Bruder von Maria und Marta gestorben. Als Jesus in Betanien eintrifft, liegt Lazarus bereits seit vier Tage im Grab. Marta hört von seiner Ankunft, geht ihm entgegen und konfrontiert Jesus mit dem Tod ihres Bruders. Es bleibt offen, ob ihre Worte eher als Vorwurf oder als Ausdruck von Schmerz und Bedauern gemeint sind, dass Jesus nicht rechtzeitig da sein konnte, um Lazarus zu heilen.

V.24: Ihre weiteren Worte klingen hoffnungsvoll, doch im Gespräch wird deutlich: Sie rechnet nicht mit einer Totenerweckung. In neutestamentlicher Zeit war die Hoffnung auf die Auferstehung am Ende der Zeiten in Kreisen des Judentums vertreten. Marta bezieht sich auf diese Hoffnung, die viele Leserinnen und Leser des Evangeliums teilen. Doch ob diese Hoffnung in diesem Moment für sie ein wirklicher Trost ist?

V.25: Jesus aber vertröstet Marta nicht auf die Zukunft. Er schenkt ihr Hoffnung im Hier und Jetzt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Es wird deutlich: Hier geht es um keinen Trost in der Zukunft. Jesus beschreibt einen Zustand für die Gegenwart. Gottes Macht, Menschen aus dem Tod zu retten und sie in ein neues und wahres Leben zu rufen, ist hier in Jesus gegenwärtig. Die Auferstehung und das Leben sind von Jesus abhängig. Wer sich Jesus anvertraut und sich ihm öffnet, wird dieses Leben schon jetzt kennenlernen. Jesus verheißt ewiges Leben. Zum irdischen Dasein jedes Menschen gehört auch der Tod, der Tod des Lazarus zeigt dies beispielhaft. Und dennoch eröffnet sich jetzt eine neue Dimension: Wer glaubt, wird leben. Es ist ein Leben aus und durch Gott. In der Person Jesu ist dieses wahre und ewige Leben Wirklichkeit für alle, die an ihn glauben.

V. 26: Wer an Jesus glaubt, darf wissen, dass er niemals von Gott getrennt sein wird. Es gibt eine Bedingung: Den Glauben. Deshalb fragt Jesus Marta: „Glaubst du das?“ Es geht nicht nur um eine Entscheidung für Jesus, sondern um ein Glauben, der erfragt und bekannt werden will. Martas Antwort ist ein starkes Glaubensbekenntnis. Sie bekennt sich zu Jesus als den Sohn Gottes. Ihr Bekenntnis macht deutlich: Die Antwort auf die Frage nach dem Glauben an das Leben, das Jesus schenkt, liegt in dem Bekenntnis, wer er ist.

2. Andacht

Kennst du Momente, in denen du Jesus schonmal gefragt hast: Warum hast du nichts gemacht? Warum warst du nicht da?
Vielleicht voller Wut und Enttäuschung, vielleicht aber auch, weil du traurig bist oder verletzt. Lazarus, ein guter Freund von Jesus, der Bruder von Maria und Marta ist gestorben. Als Marta erfährt, dass Jesus da ist, konfrontiert sie Jesus mitten in ihrem Schmerz: Wenn du mal dagewesen wärst. Sie ist davon überzeugt, dass die Situation hätte anders ausgehen können, wenn Jesus dagewesen wäre.

Heute schauen wir uns die Begegnung zwischen Martha und Jesus gemeinsam an.

2.1.      Bibeltext gemeinsam erschließen

Je nach Gruppengröße könnt ihr entscheiden, ob die Gruppe sich nochmal in kleinere Gruppen teilt oder ihr als gesamte Gruppe bleibt.

Nun könnt ihr euch in mehreren Schritten dem Text nähern:

  1. Abschnitt: Johannes 11,17-27 gemeinsam lesen/vorlesen
  2. Jeder liest den Text nochmal für sich
  3. Bibelverse teilen: Jeder liest einen Vers/Teilvers vor, der ihn angesprochen hat. Das kann ein Vers sein, wozu man eine Frage hat, anderer Meinung ist, einen ermutigt hat, etc. Hier geht es zunächst darum, den Vers vorzulesen, ohne eine Begründung zu liefern. (Es dürfen sich Verse doppeln! Das ist eine schöne Beobachtung!)
  4. Bibelvers kommentieren: Nun geht es wieder reihum und jeder teilt seinen Gedanken, warum man den Vers gewählt hat. Auch hier wird dies noch nicht von anderen kommentiert.
  5. Nachdem alle ihre Verse und Gedanken geteilt haben, gibt es nun einen offenen Austausch. Welche Beobachtungen haben vielleicht mehrere Personen gemacht? Welche Fragen müssen wir klären? Hier können auch die Gesprächsfragen (siehe 3.) weiterhelfen.
2.2    Abschlussimpuls

Anschließend kann folgender Impuls als Abschluss gemacht werden. Dieser kann als komplett oder auch nur mit Fokus auf einen der drei Gedanken gehalten werden.

Zu den zentralen Versen 25 & 26 habe ich drei Gedanken:

  1. Mehr als ein Trost für die Zukunft

Ich weiß nicht, ob du schon wichtige Menschen aus deinem Leben verloren hast und oder auf einer Beerdigung warst. Diese ersten Tage nach dem Tod eines lieben Menschen können sehr aufwühlend sein. Es kommen Erinnerungen hoch, Trauer und ein unerträglicher Schmerz. Der Tod konfrontiert uns damit, dass unser Leben eines Tages zu Ende sein wird. Ja, dass diese eine Person nicht mehr da ist. Das kann richtig schmerzen. Es ist, als würde ein Puzzleteil fehlen und nie wieder auftauchen. Der Platz am Tisch bleibt leer. – Für immer.

Was tröstet in solchen Zeiten? Manchmal tut es gut, eine Umarmung zu bekommen. Mit Menschen zu reden und zu weinen. Anderen helfen Lieder oder Ablenkung. Welche Worte können in solchen Tagen vielleicht auch Trost schenken?

Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt wird leben, auch wenn er stirbt.

Diese Worte sollen Trost sein. Aber kein Trost im Sinne von: Ja, irgendwann, dann wird alles wieder gut. Jesus vertröstet Marta nicht auf die Zukunft. Er macht ihr klar: Hey, Lazarus hat an mich geglaubt und jeder, der an mich glaubt wird leben. Wer glaubt wird das ewige Leben haben. Der Tod ist nicht das Ende. Das ist eine Hoffnung, die wir haben. Jesus hat selbst den Tod besiegt und ist am dritten Tag wieder auferstanden. Wir müssen eines Tages alle sterben, aber wir dürfen dann bei Gott sein. Für immer.

Jesus will Marta mit dieser Hoffnung nicht vertrösten, sondern macht ihr deutlich: Dieses Leben beginnt schon jetzt. Hier und jetzt werden alle, die an ihn glauben ein Leben geschenkt bekommen, dass von ihm geprägt ist. Ein Leben, in dem seine Liebe und Treue zu spüren ist. Paulus sagt im Galaterbrief: Nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Das kann sichtbar werden durch Freude in Momenten, in denen einem gar nicht nach Freude ist. Das kann die Liebe für Menschen sein, die andere ausschließen. Das kann die Geduld sein, wenn Situationen einen stressen. Ja und letztlich die pure Gewissheit: Mein Leben ist ein Geschenk Gottes. Also ein Trost nicht für die Zukunft irgendwann, sondern eine Verheißung fürs Hier und Jetzt.

2. Nie wieder von Gott getrennt

Gleichzeitig macht Jesus uns deutlich: Der Glaube an mich hat definitiv Auswirkungen auf dein Leben nach dem Tod.

Wir Menschen müssen eines Tages sterben und das ist schmerzhaft für Angehörige. Das Leben hier auf der Erde ist begrenzt. Doch wir haben diese Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende bedeutet. Das bedeutet, dass wir keine Angst davor haben müssen, weil wir uns auf ein Leben in enger Gemeinschaft mit Gott freuen können. Wir werden in Ewigkeit nicht von Gott getrennt sein. Wenn du an Jesus glaubst, darfst du darauf vertrauen, dass es ein Leben gibt, in dem du für immer bei Gott bist. Auf dieses Leben können wir uns wirklich freuen. Jesus verspricht uns, dass dieses Leben kein Leid, keine Tränen und keinen Streit kennt. Dieses Leben ist ein Leben voller Freude.

Mich begeistert das total, weil ich in meinem Leben so oft versuche, in enger Gemeinschaft mit Gott zu leben. Doch ich scheitere da immer wieder dran. Vielleicht kennst du das auch aus deinem Leben, Gott zu vergessen. Ihn aus dem Blick zu verlieren. Vielleicht sind es auch andere Dinge, die dir wichtiger sind. All das, gehört zum Leben dazu. Aus eigener Kraft wieder zu Gott zu kommen, ist unmöglich. Es gibt Tage an denen ich mich so schuldig fühle und so fern von Gott.

Dieser Bruch zwischen mir und Gott erinnert mich an Freundschaften. Ein falsches Wort, eine dumme Aktion und schon wird so eine Freundschaft auf die Probe gestellt. Es kann so weh tun, wenn der beste Freund oder die beste Freundin plötzlich nicht mehr da ist, Vertrauen kaputt ist und eine Freundschaft zu zerbrechen droht. Da braucht es viel Zeit, gute Worte und vor allem Versöhnung. Das ist gar nicht so einfach. Abgesehen davon, dass es sich selten danach wieder so anfühlt, als sei alles wie vorher. Was tust du, damit so eine Beziehung wieder funktioniert?

Wenn ich an die Beziehung zu Gott denke, dann versuche ich so viel aus mir heraus, dass dieser Bruch wieder heilt. Doch ich stelle fest: Im nächsten Moment scheitere ich wieder. Und genau hier setzt Jesus an: Sein Tod am Kreuz und die Auferstehung zeigen uns: Wir sind nie wieder von Gott getrennt. Jesus hat alle Schuld getragen und er hat diese Trennung überwunden, als er am dritten Tag auferstanden ist. Das hat er für dich getan und du darfst dir gewiss sein: Wenn du an Jesus glaubst, wirst du in Ewigkeit nicht von Gott getrennt sein.

3. Was glaubst du?

Zurück zur Marta. Mich beeindruckt, wie sie in ihrem Schmerz und ihrer Trauer zum Ausdruck bringt, was sie glaubt. Sie glaubt, dass Gott das geben wird, worum wir ihn bitten. Wow. Ehrlich ich weiß nicht, ob ich das in den Zeiten konnte, wo ich Menschen verloren habe. Sie weiß, dass Lazarus eines Tages auferstehen wird. Sie weiß, dass der Tod nicht das Ende ist. Das nenne ich mal eine Perspektive. Doch Jesus fordert sie jetzt heraus. Er will ihr deutlich machen, dass er die Macht hat, Lazarus vom Tod aufzuerwecken. Daraufhin reagiert sie nur mit der Auferstehung, wenn Jesus dann irgendwann wiederkommt. Das nimmt Jesus als Anlass, um mit ihr über das Leben und die Auferstehung zu sprechen. Er fragt Marta: Glaubst du das?

Es ist nicht die Frage: Willst du mir nachfolgen? Wie entscheidest du dich? Nein, es ist die Frage: Glaubst du das? Glaubst du das, was ich grad gesagt habe? Noch viel mehr: Glaubst du an mich?

Hat dich schonmal jemand gefragt: Glaubst du das? Ich erinnere mich an meine Schulzeit, wo ich durchaus schon gefragt wurde, ob ich an Gott glaube. Das habe ich mit einem einfachen „Ja“ bestätigt. Mehr habe ich meist nicht dazu gesagt. Wie geht es dir, wenn dich jemand gefragt, ob du an Gott glaubst?

Während ich nur ein einfaches „Ja“ geantwortet habe, antwortet Marta mit einem starken Bekenntnis. Marta stellt sich zu Jesus. Sie erkennt in ihm den Sohn Gottes. Die Menschen haben damals darauf gewartet, dass Gott den Messias schickt. Der, der alle Menschen rettet. Marta bekennt hier: Jesus, du bist der, auf den wir gewartet haben. Sie stellt sich an seine Seite. Da hätte ein einfaches „Ja“ nicht gereicht.

Was ist dein Bekenntnis? Wer ist Jesus für dich? Siehst du in Jesus den Retter der Welt? Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Glaubst du das?

3. Gesprächsfragen

Um über den Impuls und/oder den Bibeltext ins Gespräch zu kommen, eignen sich folgende Fragen:

  • Hattest du schonmal das Gefühl oder den Eindruck, dass Jesus zu spät kam, um etwas zu bewirken oder wieder in Ordnung zu bringen?
  • Wie hat Jesus in schwierigen Zeiten in deinem Leben schonmal gezeigt, dass er für dich sorgt und für dich da ist?
  • Warst du schonmal auf einer Beerdigung? Wenn ja, kannst du beschreiben, wie es sich dort angefühlt hat?
  • Was hättest du auf Jesus Frage an Martas Stelle geantwortet? (V.25 & 26)
  • Was erfährst du über Martas Glauben?
  • Worüber machst du dir im Bezug auf den Tod am meisten Sorgen?
  • Was gibt dir für deine Zukunft am meisten Trost und Hoffnung?
    • Jesu Zusage, dass die, die an ihn glauben, niemals sterben werden.
    • Jesu Worte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“
    • Die Erwartung, Jesus zu sehen
    • Die Erwartung, meine Lieben im Himmel zu sehen
    • Der „neue Leib“ den ich im Himmel haben werde

4. Challenge für den Alltag

Sprich in der nächsten Woche mal mit einem Freund oder Freundin über das Leben nach dem Tod. Was für Vorstellungen hat dein Gegenüber?
Dann vergiss nicht zu erzählen, was du glaubst.

Johannes 14,6

1. Kurz-Exegese

(1) Ich bin, der ich bin (2.Mose 3,14)

Wer ist Gott eigentlich? Das ist die grundlegendste Frage, die man zu Gott haben kann. Wenn wir anderen Menschen von Gott erzählen, dann erzählen wir von Erfahrungen, die wir mit ihm gemacht haben und dass Gott sich nach einer persönlichen Beziehung zu jedem Menschen sehnt. Wir reden davon, dass Gott Mensch geworden ist, um unser Leben zu retten.

Aber wer ist Gott? Gibt es mehrere? Oder haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Namen für ihn? Ist es egal, woran, oder an wen man glaubt?

Was macht (unseren) Gott besonders?

Diese Frage müsste eigentlich vor allen anderen gestellt sein. Wovon oder von wem reden wir? Diese Frage haben wir nicht exklusiv. Der große Mose stellt diese Frage am Anfang seiner Geschichte mit Gott. Zuvor hatte Mose viel (alles) von seinen Eltern gehört, was es über Gott zu wissen gibt. Nachdem er von der ägyptischen Königstochter im Nil gefunden wurde, durfte er doch große Teile seiner Kindheit bei seinen Eltern verbringen und hat dort den Glauben an den Gott Israels quasi mit der Muttermilch aufgesogen.

Später am Königshof vergaß er sein Volk und seinen Gott nicht. Aber weder seine Identität noch sein Glaube waren krisenfest und so floh er vor Gott, vor seinem Volk Israel und aus seinem ägyptischen Königssetting.

Er kam in ein fremdes Land, landete wieder in einer gläubigen Umgebung, aber in einer Priesterfamilie, die nicht an den Gott Israels glaubte. Dort wurde er sesshaft und gründete Familie. Das alles schien für Mose über viele Jahre in Ordnung zu sein.

Am brennenden Dornenbusch begegnet ihm der Gott Israels erneut und ruft ihn zurück zu seinem Volk. Bei dieser Gelegenheit stellt Gott sich Mose vor: „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Gott ist also ein Gott der Beziehungen. Den muss man erlebt haben. Es braucht viele Worte, um Gott zu beschreiben. Weil man dabei gewesen sein muss, wenn Gott mit uns Geschichte scheibt.

Aber Mose fragt weiter: Wie ist dein Name? Wenn ich gefragt werde, wie beschreibe ich dich mit einem Wort, oder einem Satz? Was macht dich aus? Wofür stehst du?

Und Gott antwortet tatsächlich: „Ich bin“ ist mein Name. „Ich bin, der ich bin.“ Oder „Ich bin, der ich sein werde.“ Und das ist eine der eindrücklichsten Beschreibungen Gottes, die es geben kann. Denn in diesen Worten steckt Verlässlichkeit und Konstanz. Gott ist heute der, der er gestern war. Den also seine Vorfahren erlebt haben. Und er wird morgen der gleiche sein. Das Ganze ist also eine Einladung, sich in Gottes Geschichte mit den Vorfahren einzureihen.

Das macht die Bibel so wertvoll für uns, denn wir lernen im Alten Testament vieles Grundsätzliche über Gott. Und dann entdecken wir diese Grundzüge Gottes im Neuen Testament wieder. Viele Generationen später. Das darf uns darin bestärken, mit Gottes Wesen auch heute noch verlässlich rechnen zu können.

(2) Die sieben „Ich bin“-Worte in Johannes

Im Johannes-Evangelium finden wir sieben markante Stellen, an denen Jesus sich vorstellt oder charakterisiert. Alle diese sieben Stellen beginnen mit „Ich bin…“. Das ist nicht nur heute für uns auffällig ähnlich zu Gottes Selbstvorstellung im Alten Testament. Das war auch schon zu Jesu Lebzeiten auffällig. In der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des ursprünglich hebräischen Alten Testaments steht das markante „Ich bin…“ bereits in derselben Formulierung, die später auch Jesus benutzt. Interessant ist, dass hier nicht ein einfaches „Ich bin“ steht, sondern genaugenommen eine Betonung des „Ich“ heraussticht. Eigentlich müsste man bei der Übersetzung das „Ich“ mindestens fett drucken. Wenn Jesus jetzt die gleiche Formulierung benutzt, schwingt diese Parallele zu Gottes Selbstvorstellung bei Mose unweigerlich für alle religiös Interessierten mit.

Mit diesen Kernsätzen unterstreicht Jesus seinen Anspruch Gottes Sohn und damit Gott selbst zu sein.

  • Ich bin das Brot des Lebens (6,35). Bei Jesus kann Lebenshunger gestillt werden.
  • Ich bin das Licht der Welt (8,12). Jesus reißt uns Menschen aus der Finsternis und der Verlorenheit.
  • Ich bin die Tür (10,9). Jesus öffnet Perspektiven und führt ein Leben in die Weite.
  • Ich bin der gute Hirte (10,11 und 14). An Jesus kann und soll gelingendes Leben orientiert sein.
  • Ich bin die Auferstehung und das Leben (11,25). Jesus verkörpert unsere Überlebensperspektive. Er hat gezeigt, dass der Tod nicht mehr endgültig ist, sondern dass es jenseits des Todes neues Leben gibt.
  • Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben (14,6). Ob diese Überlebensperspektive wahr wird, hängt einzig und allein an Jesus und an der Frage, wer er für dich ist und ob du dich an ihn klammerst.
  • Und letztlich: Ich bin der Weinstock (15,5). Alle Fülle fließt uns durch Jesus zu. Er verändert uns und befähigt uns, Gottes Herrlichkeit schon hier auf der Erde aufblühen und durchblitzen zu lassen.

(3) Die große Einladung ins Vaterhaus (Johannes 14,2+3)

Hier bringt Jesus auf den Punkt, was er mit seinem Leben auf der Erde bewirken wollte. Ziel ist es, die Menschen zurück nach Hause zu lieben. Im Himmel ist Platz für uns! Wenn Jesus sich also als „den Weg“ bezeichnet, dann meint der damit den Weg in den Himmel. Denn das Ziel menschlichen Lebens ist klar: Den Himmel zu bevölkern. Dann ist ein Mensch zu Hause, wenn er wieder dort landen kann, von wo er kommt und von wo er ausgeflogen war.

(4) Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich (Johannes 14,6).

Ist es nicht vermessen, diese Alternativlosigkeit für sich zu beanspruchen? In unserer heutigen Zeit müsste Jesus doch wohl eher sagen: Ich bin ein Weg. Auf mich kann man sich verlassen, nichts von mir ist gelogen oder verlogen. Ich kann dein Leben groß machen, denn ich kann dich Gott näherbringen. Aber tatsächlich scheiden sich an Jesus die Geister. Er hat den Tod durchlebt. Deshalb hängt auch an ihm die Hoffnung: Wenn wir mit Jesus verbunden sind, dann gilt diese Ewigkeitsperspektive auch uns.

Gottes Geschichte mit uns Menschen ist eine Geschichte auf Augenhöhe. Gott wollte ein Gegenüber. Deshalb gab es von Beginn an die Möglichkeit, sich gegen ein Leben an Gottes Seite zu entscheiden. Es war und ist die Entscheidung des Menschen, diese Möglichkeit auszutesten. Damit steht etwas Grundlegendes zwischen Gott und Mensch. Und das kann nicht ohne Konsequenzen einfach zurückgenommen werden. Jesus ist der eine Weg, das eine Angebot Gottes, diese Konsequenzen der Gottesferne nicht selbst tragen zu müssen. Es gibt viele Wege in den Himmel, zurück in die Gottesnähe. Aber keiner führt an Christus vorbei. Letztendlich werden wir nicht ohne das Angebot Gottes, das er uns in Jesus macht, anzunehmen, unsere Trennung von Gott aufheben können. Also: Jesus ist der eine Weg. Ohne ihn wird es kein Leben, kein Überleben, keine Ewigkeitsperspektive für uns geben. Das ist die Wahrheit. Damit deckt Jesus die vielleicht größte Lebenslüge auf. Nämlich die, dass jeder nach seiner Façon selig werden könnte. Es ist unsere Bestimmung, Gottes Gegenüber zu sein und auf Augenhöhe in seiner Herrlichkeit und Nähe zu sein und zu bleiben. Dieser Bestimmung wieder zu entsprechen geht nur, indem wir zu Kreuze kriechen und erkennen, dass wir auf die Liebe Gottes angewiesen sind, die uns in Jesus entgegenkommt. Wenn er nicht die Konsequenzen trägt, die unsere Entfernung zu Gott mit sich gebracht hat, dann sind wir verloren. Das wir mit unserem Leben ans Ziel kommen, hängt also an dem, was Jesus für uns getan hat und wie wir uns dazu stellen. Insofern ist Jesus der eine, alternativlose Weg. Die eine Wahrheit, an der wir nicht vorbeikommen und der Garant dafür, dass unser Leben gelingen und zum Ziel kommen kann.

Das Evangelium ist, dass Jesus gekommen ist, um uns diese Perspektive zu schenken. Es ist also keine Frage, ob wir uns das leisten können, oder ob wir uns die Gottesnähe wieder verdienen können. Jesus will auf unserer Seite sein. Sein Angebot steht fest. Es anzunehmen ist aber in der Tat alternativlos, wenn wir das Leben in Gottes Herrlichkeit gewinnen wollen.

2. Andacht

2.1 Vorbemerkungen

Heutzutage schreit alles nach Individualität und Toleranz. Gesellschaftlich bezweifeln wir, dass es noch absolute Begriffe wie Wahrheit gibt, jeder sollte nach seiner Façon selig werden und die Wege dahin sind vielfältig. Wenn’s für dich passt, ist doch alles gut…

Auf diesem Hintergrund ist das „Ich bin“-Wort aus Joh. 14,6 anstößig und muss als überholt gelten. Dass es weder das eine noch das andere ist, soll in dieser Einheit aufgezeigt werden.

2.2 Zielgedanke

Wenn Jesus davon spricht, der einzige Weg zu sein, dann bedeutet das nicht, dass jedes Leben eines Christen dem anderen zum Verwechseln gleichen muss. Es geht darum, auf welcher Seite wir stehen und ohne Jesus können wir die Seite nicht wechseln. Er springt für uns in die Bresche und hält uns den Weg zu Gott offen. Anders ist Leben nicht zu gewinnen. An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei.

2.3 möglicher Aufbau
  • Singen und gemeinsames Ankommen (wie bei euch üblich)                 [15 Minuten]
  • Spiele zum Thema Weg, Wahrheit und Leben (siehe unten)                  [30 Minuten]
  • Gemeinsames Lesen des Bibeltextes (Johannes 14,1-7)                          [5 Minuten]
  • Gruppengespräch zum Bibeltext (Fragen siehe unten)                            [20 Minuten]
  • Abschlussimpuls                                                                                             [10 Minuten]
  • Gebet(-sgemeinschaft)                                                                                    [5 Minuten]
2.3.1 Einstieg

Es bietet sich an, mehrere kleine Spiele zum Thema Weg, Wahrheit und Leben zu spielen. Ein paar finden sich unten beschrieben. Zentrales Spiel für den weiteren Verlauf ist das Labyrinth-Spiel.

Jeder bekommt ein ausgedrucktes Labyrinth (als Download zu finden). Wenn jeder einen Weg von außen zur Mitte gefunden hat, legt man die Blätter zusammen und vergleicht die „Lösungen“. Sollten wider Erwarten alle Teilnehmenden auf die gleiche Lösung gekommen sein, wird nochmal gefragt, ob noch andere Lösungen gefunden werden können.

Auffallen sollte: Alle Lösungen haben einen Punkt gemeinsam, durch den man hindurchmuss. An dieser Stelle muss noch nicht viel mehr hineininterpretiert werden, aber das sollte schonmal aufgefallen sein.

2.3.2 Bibel lesen

Anschließend lesen wir gemeinsam Johannes 14,1-7.
Mögliche Fragen für ein anschließendes Gruppengespräch finden sich unter 2.5.

2.3.3 Schlussimpuls

Mich triggert dieser Satz von Jesus. Es klingt in meinen Ohren anstößig, wenn Jesus sich als einzige Option sieht. Es gibt doch nie nur den einen Weg, oder?

Gott ist doch ein Gott, der Freiheiten schenkt. Was ist mit solchen Sätzen wie: Zur Freiheit hat uns Christus befreit (Galater 5,1)? Die stehen doch nicht umsonst in der Bibel, oder?

(Wir blicken nochmal auf das Labyrinth, das zu Beginn gespielt wurde.)

Ein Leben auch mit Jesus muss doch noch spannend bleiben. Ich komme doch täglich mehrfach dazu, Entscheidungen zu treffen. Ganz viele kleine, vielleicht auch unwichtige. Aber immer wieder sind auch große dabei. Und unzählige sind dazwischen.

Manchmal entscheide ich mich für Wege, die nicht zielführend sind. Ich gerate in Sackgassen. Muss schweren Herzens umdrehen, mir Fehler eingestehen. Manchmal ist das schwer, weil ich mich schon so weit verrannt habe. Und manchmal muss ich nur einen kleinen Schritt zurück machen, damit ich wieder auf Kurs bin. Manchmal finde ich mich an Stellen wieder, da zucke ich zusammen und stelle fest: Das hätte ich auch einfach haben können. Manchen Umweg hätte ich mir sparen können. Das macht das Leben doch aus. Das macht ein Leben spannend und lebenswert, oder?

Wie kann Jesus sagen: Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich? Ich kann doch nicht an jeder Kreuzung fragen: WWJD? Was würde Jesus tun?

Wäre ein Leben mit Jesus dann nicht ein Einheitsleben? Das wirkt auf mich nicht sehr einladend und erstrebenswert.

Ich stelle mir das Leben ein bisschen wie dieses Labyrinth vor. Und tatsächlich haben wir ja festgestellt, dass es viele Wege gibt, die nach Rom führen. Nicht alle. Manche Irrwege und Sackgassen sind auch dabei. So ist das Leben. Ich komme immer wieder an meine Grenzen und suche danach, wo ich meinen Fuß als nächstes hinsetzen kann. Manchmal verliere ich mein Ziel aus den Augen und laufe in die falsche Richtung. Manchmal eiere ich mehr oder weniger durchs Leben. Ich trete auf der Stelle oder bewege mich mehr seitwärts als vorwärts. Alles gut. So ist das Leben.

Aber: Was genau ist eigentlich das Ziel? Ich kann mich fragen, was ich in meinem Leben erreichen will. Wo will ich eigentlich hin? Aber wenn ich da bin, dann frage ich mich wieder: Und wie geht’s jetzt weiter? Alle Ziele, die ich mir stecken kann, das sind doch nur Zwischenziele. Worauf läuft der ganze Bums hinaus? Dazu muss man gucken, woher wir kommen. Nicht evolutionär. Sondern aus welcher Motivation heraus gibt es uns? Ich glaube, dass es da einen Schöpfer gibt, der uns nicht aus einer Laune heraus geschaffen hat, sondern aus einer Sehnsucht. Er wollte mit uns ein Gegenüber haben. Und damit wir das auch wirklich sein können, hat er uns Entscheidungsfreiheit gegeben. Nur so sind wir ein ernstzunehmendes Gegenüber. Diese Entscheidungsfreiheit geht so weit, dass wir durchaus an Gott vorbei leben können. Und es ist typisch menschlich, dass wir das ausprobieren wollen. Und dann verlaufen wir uns im Labyrinth des Lebens.

Das trennt uns von Gott. Unsere eigene Entscheidung hat eine unüberwindbare Grenze gezogen zwischen Gottes Herrlichkeit und Perfektion auf der einen und unserem Widerstand dazu auf der anderen Seite.

Ziel unseres Lebens ist es also, wieder zu unserer Bestimmung zurückzufinden. Und da kommt Jesus ins Spiel.

(Hier könnte man auf die Veranschaulichung des Labyrinths zurückgreifen, die die eine durchgehende Grenze verdeutlicht.)

Dieser Wahrheit müssen wir ins Gesicht sehen: Es gibt eine unüberwindbare Grenze zwischen uns und Gott. Diese Grenze haben wir „gewollt“. Weil wir uns immer wieder von Gott distanzieren wollen. Wir rebellieren und versuchen es alleine. Wir wollen immer wieder testen, wie ernst Gott es meint, wenn er uns die Entscheidung überlässt. Und Gott lässt das zu. Er hält das aus. Und er lässt uns mit den Konsequenzen leben. Nur können wir damit nicht leben. An jedem menschlichen Lebensende wartet der Tod.

Jesus hat diese Grenze durchbrochen, indem er unser Leben gelebt hat und am Ende den Preis bezahlt hat, der für jedes Leben zu bezahlen ist. Jesus ist gestorben. Weil er aber nicht nur wahrer Mensch, sondern auch wahrer Gott gewesen ist, konnte er nicht tot bleiben. Er hatte einfach mit keiner Faser seines Lebens den Tod verdient. Damit hat den Tod überwunden.

Die Grenze zwischen Gott und uns ist nach wie vor Realität. Aber für Jesus ist sie Geschichte. Und jetzt hält er mit seinem breiten Kreuz diese Lücke auch für uns offen. Er macht den Weg frei, die Seite zu wechseln. Und jetzt können wir immer noch in Freiheit unser Leben gestalten und unsere Wege werden nicht alle gleich aussehen. Aber wenn wir die Seite wechseln wollen, dann kommen wir nicht an Jesus vorbei.

Oder besser: Dann kommen wir nur an Jesus vorbei. Jesus hat unser Leben gelebt und am Ende den Preis bezahlt, der am Ende eines jeden Lebens zu zahlen ist. Der Tod. Damit hat er auch dem Leben den Schlusspunkt genommen. Die Endlichkeit. Jetzt, ohne Tod vor Augen, kann man erst wirklich von Leben reden. Das ist gemeint, wenn Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Auf welcher Seite stehst du?

2.4 Aktion zum Vers: Aktives, Spiel/Kreatives/…

2.4.1 Labyrinth

Druckvorlagen im Downloadbereich – ebenfalls eine Veranschaulichung für den Schlussimpuls
Jeder bekommt ein ausgedrucktes Labyrinth und versucht einen Weg zu finden. Anschließend werden die Lösungswege verglichen. Wahrscheinlich werden unterschiedliche Wege gefunden worden sein. Wenn nicht, kann man gezielt fragen, ob man noch andere Möglichkeiten findet.

(Jeder mögliche Weg wird sich an einer Stelle mit den anderen kreuzen, denn in der Mitte gibt es nur eine Stelle, durch die man durchkommt. Das wird im weiteren Gesprächsverlauf wichtig sein.)

Für das anschließende Gespräch gibt es eine Labyrinth-Version (Veranschaulichung), die die Grenze zwischen den zwei Seiten aufzeigt (. Diese würde ich einmal so groß ausdrucken, dass man sie in der Mitte zeigen kann.

2.4.2 Der Weg durchs Schachbrett

Der Spielleiter denkt sich einen imaginären Weg durch ein Schachfeld. Der Weg beginnt auf einem der Felder der ersten Reihe. Das zweite Feld des Weges wird in der gleichen oder in der zweiten Reihe liegen und direkt oder diagonal an das erste Feld anschließen. (Es gibt also 5 mögliche Kombinationen für den zweiten Schritt. Ein Schritt nach hinten ist ausgeschlossen.) So ergibt sich ein Weg bis zur gegenüberliegenden Seite, den es zu erraten gilt. Landet die Gruppe einen „Treffer“, darf sie das nächste Feld erraten. Liegt sie falsch, muss wieder der gesamte Weg von vorne begonnen werden und am Ende darf ein neuer Tipp abgegeben werden. Die Spieler müssen sich dabei abwechseln.

Das Spiel kann in Gruppen oder auch gemeinschaftlich in einem gesamten Team gespielt werden.

2.4.3 Unglaublich, aber wahr

Zwei von drei Geschichten über mich
Jede Person denkt sich drei möglichst skurrile Geschichten über sich aus, die sie kurz erzählen kann. Dabei müssen zwei Geschichten wahr und eine frei erfunden sein. Anschließend gibt jeder Spieler einen Tipp ab, welche Geschichte wohl die gelogene ist. Für jeden richtigen Tipp bekommt die ratende Person einen Punkt. Für jeden falschen Tipp bekommt der jeweilige Erzähler einen Punkt. Wer nach der gesamten Runde am meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Aber Achtung: Je besser sich die Gruppen untereinander kennen, desto größer wird die Herausforderung, sich Geschichten über sich auszudenken…

2.5 Fragen für ein Gruppengespräch

Erste Gesprächsrunde (mit dem Text warmwerden)

  • Was schießt euch beim ersten Lesen durch den Kopf?
  • Welche Fragen kommen euch in den Sinn?
  • Könnt ihr in wenigen Worten zusammenfassen, worum es in dem Abschnitt geht?
    • Jesus biegt auf die Zielgerade seines irdischen Lebens.
    • Er sagt seinen Jüngern, was er vorhat. Er kehrt zurück in Gottes Herrlichkeit. Bildlich gesehen geht Jesus für uns schonmal die Betten beziehen in Gottes neuer Welt.
    • Es ist das ausgesprochene Ziel von Jesus, dass wir ihm ins „Haus seines Vaters“ (in Gottes Herrlichkeit) folgen. Er macht uns den Weg dorthin frei.

Zweite Gesprächsrunde (sich mit dem Text auseinandersetzen)

  • Was bedeutet Vers 1? Was sollte uns Angst machen? Und warum?
    (Jesus bereitet seine Jünger darauf vor, dass er seine Mission auf dieser Erde beendet und zu seinem Vater zurückkehrt. Bisher haben seine Jünger mit Jesus das Leben geteilt, haben ihm an den Lippen gehangen und sich alles von ihm abgeschaut. Das kann einem schon Angst machen, wenn das zukünftig nicht mehr so sein soll/kann.)
  • Vers 2 und 3 sind eine klare Einladung zu Gott nach Hause. Ist das eine schöne Perspektive für dich, bei Gott zu Hause einziehen zu dürfen? Wie stellst du dir das vor?
  • Vers 6 ist einer der zentralen Sätze über Jesus geworden. Wie verstehst du diesen Satz?
    • Meint Jesus das wirklich ernst, wenn er sagt: Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich?
    • Ist dieser Satz mit diesem exklusiven Anspruch überhaupt noch zeitgemäß? Gibt es in unserer heutigen Zeit noch sowas wie „die Wahrheit“? oder „das Leben“? oder „den einen Weg“? – Darf Jesus das also so über sich sagen, oder empfindest du das als anmaßend? Und kannst du dein Gefühl begründen?
3. Challenge für den Alltag

Jesus Christus spricht:   »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich.«

  • Wie beeinflusst dieser ganz zentrale Satz über Jesus dein Denken über ihn und deinen Glauben an ihn?
  • Kannst du mit eigenen Worten beschreiben, was Jesus für dich ist?
  • Wie würdest du deinem besten Freund, deiner besten Freundin erklären, warum es dir wichtig ist, an Jesus zu glauben und mit ihm zu Leben?
  • Führ doch mal ein imaginäres Gespräch, wenn du im Bett liegst, oder in der Bahn oder beim Spazieren gehen. Mir geht es so, dass mir selbst in solchen konkreten Gedankenspielen klarer wird, was ich eigentlich glaube.
  • Und solltest du merken, dass du das gar nicht in Worte fassen kannst, dann verabrede dich doch mit jemandem aus dieser Gruppe und ihr überlegt gemeinsam.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto