Junge Menschen ab 18 Jahren können bei der Bundestagswahl wählen. Der Baustein soll dazu motivieren und aufklären.
Wahlberechtigt sind deutsche Staatsbürger die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Bei der Bundestagswahl wird der Deutsche Bundestag gewählt.
Das bedeutet:
Zwei Stimmen bei der Wahl:
Jede wahlberechtigte Person hat zwei Stimmen:
Die Zweitstimme ist wichtiger, weil sie bestimmt, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt.
Der Deutsche Bundestag hat mehrere wichtige Aufgaben in der Politik und Gesetzgebung Deutschlands. Hier sind die wichtigsten:
1. Gesetzgebung (Gesetze beschließen)
2. Kontrolle der Bundesregierung
3. Wahlfunktionen
4. Haushalt und Finanzen
5. Außenpolitik und Bundeswehreinsätze
Der Bundestag ist also das zentrale Organ der Demokratie in Deutschland und bestimmt die politische Richtung des Landes.
Material:
Ziel ist es, den Jugendlichen die inhaltlichen Standpunkte der einzelnen Parteien näher zu bringen. Bei diesem Baustein wird eine abgewandelte Form des Spiels „Eins, Zwei oder Drei“ gespielt. Die einzelnen Parteien sind durch verschiedene Farben dargestellt, die in Form von Karten an die Jugendlichen ausgeteilt werden. Wenn Jugendliche glauben, dass das Statement von einer bestimmten Partei unterstützt wird, sollen diese die jeweilige Karte heben. Das Hochheben der Karten passiert gleichzeitig.
Wichtig ist, dass manche Statements von mehreren Parteien unterstützt werden. Also können auch pro Statement mehrere Karten gleichzeitig hochgehalten werden.
Es werden Punkte vergeben. Jede richtige Karte gibt einen Punkt.
Der*die Jugendliche mit den meisten Punkten am Ende hat gewonnen.
Beispiel: Wenn ein Statement von der FDP und der CDU unterstützt wird, dann bekommt ein*e Jugendliche*r, der*die das Kärtchen der CDU hochhält, einen Punkt, ein*e Jugendliche*r, der*die die CDU und die FDP hochhält, zwei Punkte und ein*e Jugendlicher der*die CDU, FDP und die Linken hochhält FDP und die Linken hochhält, keinen Punkt.
Die Fragen für diesen Baustein können ab 6. Februar 2025 aus dem Bundestagswahl Wahl-O-Mat herausgesucht werden. Hierbei könnt ihr euch auf Fragen, die eure Jugendlichen am meisten betreffen fokussieren.
Wir würden empfehlen, die Parteien CDU/CSU, FDP, SPD, die Grünen, die Linke und die AFD in das Spiel aufzunehmen, da es sich bei diesen Parteien um die Einflussreichsten handelt. Wir empfehlen, die AFD auch aufzunehmen, um Jugendlichen klarzumachen, wie stark sich diese gegen europäische Werte und des Grundgesetzes ausspricht und nicht, weil wir die Positionen dieser Partei unterstützen und fördern möchten.
Du hast die Wahl. Passend zur Bundestagswahl haben wir für dich und deinen Jugendkreis ein paar Bausteine zusammengestellt, die du für die Gestaltung der Gruppenstunde nutzen kannst.
Demokratie wird von Menschen gemacht. Also, lasst uns mitwirken und zur Wahl einladen lassen:
„Gehen Sie zur Wahl! Überlassen Sie Ihre Stimme nicht anderen. Denn: Wer nicht wählt, lässt nur andere über die Zukunft unseres Landes entscheiden. Darüber, wie es weitergeht bei Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Gesundheit, Pflege und Alterssicherung, in der Flüchtlingspolitik und bei der Integration, bei innerer und äußerer Sicherheit, bei Klima und Umwelt. Vielleicht war nie so spürbar wie jetzt, dass es in Wahlen auch um die Zukunft der Demokratie und die Zukunft Europas geht.“
Frank Walter Steinmeier (Bundespräsident)
Die 6 Bausteine kannst du in folgender Reihenfolge verwenden:
Baustein 1 (10 Minuten): Einstieg
– Einstieg 1: Soziometrische Abfrage (Vier Ecken Spiel)
– Einstieg 2 (Alternative) Eine Wahl haben
Baustein 2: Thema: Was ist dir wichtig?
Baustein 3: Jesus und Politik
Baustein 4: Bundestagswahl
– Informationen zu den Bundestagswahlen (5 min)
– Parteien und ihre Standpunkte (anpassbar)
Baustein 5: Warum sollten wir wählen gehen?
Baustein 6: Ende: Soziometrische Abfrage von Anfang wiederholen (Vier Ecken Spiel)
Die Selbstverpflichtungserklärung ist ein immens wichtiger Teil eines Schutz- und Präventionskonzeptes. Sie legt den Rahmen fest, in dem eure Arbeit stattfindet, bildet sozusagen euer Fundament. Wie gelangt man vom leeren Blatt Papier zur ausformulierten Selbstverpflichtungserklärung? Ein Schutzkonzept muss gelebt werden und nicht nur auf dem Papier bestehen. Damit möglichst viele Menschen das Konzept kennen und achten, ist es wichtig, schon in die Erarbeitung viele Menschen mit einzubeziehen – besonders bei der Selbstverpflichtungserklärung, denn die hat den Anspruch für alle Menschen in eurer Gemeinde oder eurem Verein gleichermaßen zu gelten.
Ladet ein und motiviert verschiedene Menschen, mit euch gemeinsam die Selbstverpflichtungserklärung zu verfassen: Vertreter*innen aus eurem Vorstand, ehrenamtlich Mitarbeitende, Kinder und Jugendliche, vielleicht auch Eltern …
Am besten plant ihr einen Workshop-Tag ,zu dem ihr einladet, denn ein wenig Zeit benötigt ihr sicher.
Wenn ihr erfolgreich einladen konntet, habt ihr nun wahrscheinlich eine diverse Gruppe aus Erwachsenen, Jugendlichen und vielleicht sogar Kindern, aus Mitarbeitenden, Haupt- und Ehrenamtlichen und Eltern zusammen. Um mit diesen Menschen konstruktiv und konzentriert arbeiten zu können, sollten natürlich die Voraussetzungen stimmen. Organisiert im Vorfeld also Snacks, Getränke und am besten auch ein warmes Mittagessen, das ihr später am Tag gemeinsam genießen könnt.
Beginnt euren Tag mit der Begrüßung und der Vorstellung eures Planungs-Teams. Damit alle sich ein wenig kennenlernen und miteinander warm werden können, bieten sich anschließend 2–3 kleine gemeinsame Spiele an. Hier eine Auswahl, die ihr beliebig ergänzen könnt:
Um mit dem eigentlichen Thema des Tages noch mehr in Berührung zu kommen, betrachtet nun verschiedene Situationen, in die ihr bei eurer Arbeit in der Gemeinde oder dem Verein kommen könntet. Diese kurzen Situationsbeschreibungen müsst ihr vorher vorbereiten, euch überlegen und aufschreiben. Dann lest ihr sie der Reihe nach vor und zu jeder Situation ordnen sich die Menschen im Raum. Auf die eine Seite stellen sich alle, die der Ansicht sind, dass in dieser Situation ihre Grenze verletzt wäre. Auf die Gegenseite stellen sich alle, die finden, dass die genannte Situation kein Problem darstellt. Das gesamte Spektrum des Raumes darf für diese Aufgabe genutzt werden.
Die Situationen sollten auf eure Arbeit und Menschen abgestimmt sein. Manche von ihnen können sehr eindeutig sein, manche sollten aber auch Spielraum für Diskussionen bieten, damit ihr gemeinsam ins Gespräch kommen könnt. Besonders gut eignen sich ohnehin Situationen, die nicht alle Informationen vorgeben, sondern Interpretationsraum lassen. Der Austausch über die eigenen Einschätzungen, Meinungen und Empfindungen bei diesen Situationen ist ausschlaggebend und wichtig für die weitere Arbeit am Schutzkonzept. Hier ein paar Beispiele:
Sicher fallen euch noch viel mehr für eure Arbeit passende Situationen ein, die ihr besprechen könnt. Sechs bis zehn Situationen solltet ihr für einen guten Einstieg ins Thema diskutieren.
Nun geht’s ans Formulieren eurer Selbstverpflichtungserklärung. Ihr legt damit fest, welche Normen und Werte euch wichtig sind, wie ihr in eurer Gemeinde oder im Verein zusammenarbeiten wollt. Mit mehr als drei bis fünf Menschen lassen sich Texte meistens nicht mehr gut formulieren. Deshalb kann es sich anbieten, euch in Kleingruppen aufzuteilen, die alle unterschiedliche Schwerpunkte eurer Erklärung entwerfen:
Hier ein Beispiel einer Selbstverpflichtungserklärung als Anregung:
Diese Selbstverpflichtungserklärung gilt für alle Ehren- und Hauptamtlichen und für alle Angebote, Gruppen und Freizeiten für und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost.
Ich trage dazu bei, einen möglichst sicheren Ort für alle in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost zu schaffen.
Ich begegne allen Menschen mit Offenheit, Wertschätzung und Respekt.
Ich schaffe Raum dafür, dass persönliche Gefühle, Empfindungen und Grenzen geäußert werden können und ernstgenommen werden. Ich weiß, an wen ich mich wenden kann, wenn ich mich unsicher oder unwohl fühle und kommuniziere Beschwerdemöglichkeiten auch an andere. Ich übe keine körperliche, seelische, verbale, sexualisierte oder digitale Gewalt aus und achte die individuellen Grenzen meiner Mitmenschen und auch von mir selbst. Ich schütze im Rahmen meiner Möglichkeiten meine Mitmenschen vor Diskriminierung und Ausgrenzung, Grenzverletzungen und jeglicher Art von Gewalt, solange ich mich nicht selbst dabei gefährde. Ich bin mir meiner Verantwortung, Vorbildfunktion und der Aufsichtspflicht, die ich als verantwortliche Person ausübe, bewusst und verhalte mich entsprechend. Den mir anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen biete ich mich als Vertrauensperson an. Ich bin zum Austausch und zur Reflexion meiner Handlungen bereit und nehme das Feedback von anderen ernst.
Ich bemühe mich um konstruktive Kritik anderen gegenüber. Mir ist bewusst, dass in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen allgemein, zwischen und innerhalb der verschiedenen Personengruppen Machtstrukturen bestehen und Gruppendruck entstehen kann.
Ich nutze meine Macht nicht aus und achte darauf, dass andere Menschen ihre Macht ebenfalls nicht missbrauchen. Ich bemühe mich um Partizipations- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für alle Teilnehmenden.
Ich informiere mich über die gesetzlichen Vorschriften zum Schutz minderjähriger Menschen und achte sie.
Mir ist bewusst, dass jede sexuelle Handlung mit anvertrauten und hilfesuchenden Personen eine strafbare Handlung mit entsprechenden rechtlichen Folgen ist.
Schutz- & Präventionskonzept der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost für den Bereich der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Wenn ich von sexualisierten Grenzverletzungen oder Gewalt weiß oder eine entsprechende Vermutung habe, wende ich mich entweder an Hauptamtliche Personen der Kirchengemeinde oder an die Meldebeauftragten Personen des Kirchenkreises Hamburg- West/Südholstein (0173–2598282 oder meldebeauftragte@kirchenkreis-hhsh.de).
Dabei achte ich den Schutz und die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Ich weiß, dass ich mir Hilfe suchen darf – innerhalb und außerhalb der Kirche.
Mir ist bewusst und ich trage es mit, dass Verstöße gegen diese Selbstverpflichtung und die in meinem Arbeitsbereich geltenden Regeln Konsequenzen zu Folge haben.
Wenn ich von Regelverstößen höre oder sie mitbekomme, handle ich verantwortlich, ignoriere sie nicht und halte sie auch nicht geheim.
Nachdem alle Gruppen ihre Textbausteine geschrieben haben, trefft ihr euch wieder und stellt euch gegenseitig eure Ergebnisse vor. Jede Gruppe liest ihren Text vor und erklärt gerne auch kurz, warum der so geworden ist, wie er nun vorgetragen wurde. Anschließend ist Raum und Zeit für Rückfragen und Optimierungsvorschläge, damit die Formulieren am Ende auch so sind, dass sie von allen Menschen möglichst gut verstanden werden. Hat jede Gruppe ihren Text präsentiert, braucht ihr die einzelnen Bausteine nur noch zusammenzufügen. Dabei könnt ihr sie auch in die für euch passende Reihenfolge bringen.
Fertig! Herzlichen Glückwunsch zur Selbstverpflichtungserklärung!
Einen Verhaltenskodex benötigt jede Gruppe, jede Freizeit, jedes Angebot eurer Gemeinde oder eures Vereins, denn ein Verhaltenskodex bezieht sich immer ganz konkret auf bestimmte Situationen und Zielgruppen. Er ist ein bedeutendes Präventionsinstrument, denn er bietet (Handlungs-)Sicherheit und gibt Orientierung für Mitarbeitende und Teilnehmende. Wie so oft ist es auch hier sehr sinnvoll, den Verhaltenskodex gemeinsam mit allen Menschen einer Gruppe zu erstellen. Ihr könnt dazu also einfach eine Gruppenstunde oder eine Einheit auf einer Freizeit nutzen.
Im Gegensatz zur Selbstverpflichtungserklärung ist der Verhaltenskodex sehr konkret. Die Selbstverpflichtungserklärung legt den Rahmen fest und die Werte und Normen, die eurer Handeln prägen sollen. Der Verhaltenskodex besteht aus präzisen und klaren Verhaltensregeln. In einem Verhaltenskodex können beispielsweise Sätze stehen wie:
Ihr könnt irgendein Spiel auswählen, dass auch ohne Regeln gespielt werden kann. Es sollte ein Spiel sein, das in der Gruppe noch nicht so bekannt ist, dass sich automatisch alle an die vorgegebenen Regeln halten. Für diesen Einstieg könnt ihr euch auch ein kleines Spiel selbst ausdenken.
Spielvorschlag: Teebeutel-Weitwurf
Alle bekommen dafür einen Teebeutel und müssen ihn möglichst weit werfen. Mehr Regeln erklärt ihr nicht. Manche werden den Beutel vielleicht zusammenknüllen und dann werfen. Andere werden ihn vielleicht vorher nass machen, damit er schwerer ist und besser fliegt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn ihr erklärt keine weiteren Regeln und versucht das Spiel so schnell umzusetzen, dass auch keine Zeit für Rückfragen bleibt.
Tauscht euch über das gerade gespielte Spiel aus. Jetzt ist Zeit für Rückfragen, für Kritik und Frust – all das ist durchaus gewollt, um die Bedeutung von Regeln aufzuzeigen. Den Kindern oder Jugendlichen wird in diesem Gespräch sicher deutlich werden, dass Regeln längst nicht nur nervig und hinderlich sind, sondern dass Regeln auch Sicherheit geben, weil man dank der Regeln weiß, wie man sich verhalten sollte. Außerdem sorgen Regeln für Fairness, weil alle bei einem Spiel mit Regeln unter den gleichen Bedingungen starten.
Wer mag kann an dieser Stelle auch einen kleinen Exkurs zu Gottes Geboten einschieben. Auch Gott hat uns Menschen seine Gebote ja nicht einfach gegeben, um uns unter Kontrolle zu halten und einzuschränken. Vielmehr hat er sie uns genannt, um uns zu schützen und etwas Gutes zu tun – um uns Sicherheit und Orientierung zu geben, zu zeigen, wie ein Leben gelingen kann.
Was genau sind eigentlich Schutz- und Präventionskonzepte und warum sind sie für die Gemeinde- und Vereinsarbeit so wichtig?
Die neue KON-Einheit »Schutz-Los!« klärt in Themenartikeln kurz und leicht verständlich darüber auf. Sie liefert in praktischen Stundenentwürfen Hilfestellung und wertvolle Tipps, Schutzkonzepte, Verhaltenskodex, Selbstverpflichtungserklärung etc. gemeinsam im Team und mit einer Gruppe für die eigenen Arbeitsbereiche zu erstellen.
Darüberhinaus gibt es Bibelarbeiten zum Thema »Schutz« – wie Jesus selbst sich bei der Gefangennahme gefühlt hat und welche Schutzausrüstung Gott den Menschen gibt, damit sie sich nicht schutzlos fühlen müssen, sondern sich von IHM ausgerüstet und bei IHM geborgen wissen.
Schaut euch zu Beginn die Folge 5 gemeinsam an.
Jesus und seine Jünger sind unterwegs besuchen, ungefähr in der Mitte der Folge die Geschwister Maria, Martha und Lazarus. Die Geschwister sind dicke Freunde von Jesus. An anderer Stelle in der Bibel (Johannes 11) kommt es in der Beziehung zwischen ihnen und Jesus zu einer echten Zerreisprobe. Lazarus war todkrank und Jesus ließ, trotz eines deutlichen Hilferufes der Schwestern, auf sich warten. Am Ende erweckte er Lazarus aber von den Toten auf. In der Geschichte finden wir den Hinweis, dass Jesus Maria, Martha und Lazarus sehr lieb hatte.
Jetzt kommt er also zu Besuch und direkt am Anfang der Szene erleben wir eine emotional begeisterte Maria, die sich richtig freut über den spontanen Besuch und eine genauso emotionale Martha, die sich große Sorgen macht über den Besuch, vor allem aber über die Möglichkeiten ihn zu versorgen.
Gestaltet eine Gruppenstunde, in der es etwas Gutes zu Essen an einem schön eingedeckten Tisch gibt. Während des Essens stellt ihr lustige und tiefgehende Fragen an je eine Person am Tisch. Während diese antwortet, räumen andere Mitarbeiter lautstark auf oder servieren den nächsten Gang, fragen nach Mithilfe und stören damit die Antworten der Teilnehmer. Greift diese Situationen auf und schließt den Impuls an. Überlegt am Ende gemeinsam, was helfen kann aufmerksam zuzuhören.
Lies oder erzähl die Geschichte von Maria und Martha aus Lukas 10, 38ff.
Das ist hart. Martha versucht es Jesus und seinen Freunden richtig gut zu machen. Ich stelle mir vor, wie sie Kaffee oder Tee gekocht hat, schnell was richtig Gutes zum Essen zubereitet hat und allen einen gemütlichen Platz zugewiesen hat. Martha legt sich ins Zeug und will es Jesus so richtig gut gehen lassen. Und der? Er scheint das gar nicht zu würdigen. Das, was er auf ihre Bitte, dass Maria doch mal mithelfen könnte, antwortet, ist ja fast wie ein Schlag ins Gesicht. Und gleichzeitig kommt mir die Frage, was sie denn falsch gemacht hat? Was ist denn bitte schlecht daran oder schlechter daran, für Jesus es richtig gut zu machen – vor allem im Vergleich zu ihrer „faulen“ Schwester?
Um das zu verstehen, hilft uns einen Blick in andere Geschichten der Bibel. Zum Beispiel spricht Paulus mal davon, das Heiraten ok ist, aber es besser wäre, Single zu bleiben, weil man sich dann voll auf den Dienst für Gott konzentrieren kann. Das bedeutet nicht, dass heiraten verboten oder schlecht ist, sondern es ist ein Vergleich. Paulus sagt damit, dass er andere Prioritäten hat. Wenn Jesus zu Martha sagt, dass Maria das Bessere gewählt hat, dann stellt er beide Reaktionen auf seinen Besuch in einen Vergleich. Martha hat das Verlangen es richtig gut zu machen, Maria hat das Verlangen zu entdecken, was Jesus ihr sagen möchte. Und das hat bei Jesus einen höheren Stellenwert. Jesus sagt nicht, dass die Gastfreundschaft von Martha schlecht ist. Er vergleicht nur beide Reaktionen und priorisiert das Hören auf ihn.
Wie ist das bei dir?
Wo nimmst du dir Zeit für Jesus? Zeit, in der du einfach hörst, was er dir sagen will. Wo er dich prägen will.
Diese Zeiten sind Jesus wichtig, sogar wichtiger, als wenn du aus eigener Kraft heraus versuchst, deine Beziehung mit ihm bestmöglich zu leben und aus nur deiner Kraft heraus alles für ihn zu tun.
Jeder Teilnehmende überlegt sich ein für ihn wertvolles Geschenk, dass er mal bekommen hat. Danach erzählen sich die Teilnehmenden das gegenseitig. Bei einer kleinen Gruppe alle zusammen, ansonsten in Kleingruppen.
Bevor ihr die letzte Folge in dieser Staffel anguckt, wiederholt kurz gemeinsam, was zuvor passiert ist, damit alle auf dem gleichen Stand sind und gut einsteigen können.
Lest dazu Mt 26, 6-13, Mt 25, 31-46 und Mt 21, 1-7.
Teilt eure Teilnehmenden in drei Gruppen ein und gebt jeder Gruppe einen der drei Bibeltexte mit folgenden Fragen (siehe auch Datei zum Download) dazu:
Tauscht euch in den Gruppen darüber aus und erzählt euch danach im Plenum eure Ergebnisse.
Wie kann ich in meinem Alltag Jesus ganz praktisch meine Liebe zeigen?
Sammelt Ideen und lasst die Teilnehmenden ganz persönlich für sich ein bis zwei Dinge aufschreiben, die sie für sich mitnehmen und umsetzen möchten.
In Folge 7 wurde Lazarus von den Toten auferweckt. Jetzt, sechs Tage vor dem Passafest, kommt Jesus zurück nach Bethanien, wo er Lazarus auferweckt hatte und zu seinen Ehren gibt es ein Festmahl.
Wir erleben auch gemeinsam ein Festmahl. Wenn ihr einen Kostümfundus habt, lasst die Teilnehmenden sich schick kleiden und setzt euch an eine lange Tafel. Entweder ihr bereitet als Mitarbeitende etwas vor oder ihr lasst die Teilnehmenden ein Bring-and-share-Buffet mitbringen.
Damals gerne gegessen wurden u.a. Datteln, Feigen, Granatäpfel, Weintrauben und Oliven.
Ein Rezept für ein Datteldessert sowie weitere Speisen wie zu Jesu Zeiten findet ihr hier: Bibel-Rezepte – Biblische Rezepte. Bibelrezepte zum Nachkochen
(letzter Zugriff am 25.11.2024)
Wenn du in der Bibel suchst, findest du immer wieder Momente, in denen Jesus sich zurückgezogen und die Abgelegenheit gesucht hat. Fern von den Menschenmassen kam er zur Ruhe und brachte seine Anliegen vor seinen Vater (Mk 1,35; Lk 6,12, Joh 6,15). Das zeigt auch einen wichtigen Aspekt auf, den das Schweigen mit sich bringt: Jesus unterbricht seine Gewohnheiten und Tätigkeiten.
Wenn wir heute schweigen wollen, dann heißt das ein bewusstes Innehalten, weg vom Alltag und zur Ruhe kommen. Schweigen hilft gerade in Zeiten, die mit Umbrüchen und Veränderungen verbunden sind. So kann man Reflektieren, was war und Ziele für die kommende Zeit festlegen, oder auch die Zeit bewusst gestalten und die eigene Gottesbeziehung pflegen.
Schweigetage lassen sich gut in Freizeiten mit einbinden, vor dem Jahreswechsel gestalten oder einfach als eine Tagesaktion planen.
Wichtig ist, der Jugendgruppe vorher anzukündigen, dass eine Zeit der Stille geplant ist, damit sie sich innerlich darauf vorbereiten können. Außerdem sollten die Leute im Umfeld darüber informiert werden, dass sie die Teilnehmenden in dem Zeitraum des Schweigens nicht ansprechen sollen.
Es lohnt sich auch, die Einladung auszusprechen, dass die Jugendlichen ihre Handys in der Zeit ausschalten oder sogar abgeben, damit sie mal so richtig abschalten können.
Es kommt immer wieder vor, dass durch das bewusste Innehalten und den Abstand vom Alltagsgeschehen innere Prozesse hochkommen oder Fragen, Ängste, Zweifel bei den Teilnehmenden auftauchen. Daher sollte es Gesprächsangebote von den Mitarbeitenden für die Jugendlichen geben, sodass sie wissen, dass sie damit nicht allein sind. Hierzu könnten Zeitslots ausgeschrieben werden, in die sich die Jugendlichen eintragen oder in denen die Mitarbeitenden an einem bestimmten Ort erreichbar sind und angesprochen werden können. Zusätzlich könnte man Aufkleber für die Kleidung machen, auf denen der Hinweis „Ich schweige!“ steht.
Für manche Jugendliche kann es erstmal abschreckend sein, dass man eine längere Zeit schweigt. So kann es für einzelne hilfreich sein „Zweierschaften“ für die Zeit des Schweigens zu bilden, sodass sich die beiden zu einer bestimmten von ihnen festgelegten Zeit treffen und über ihre Erlebnisse austauschen und miteinander beten können. Diese Zweierschaften sollten bereits vor Beginn des Schweigens gebildet werden.
Wichtig ist das Schweigen bewusst mit der Gruppe einzuführen. Hier geht es darum, die Gruppe mit in das Thema hineinzunehmen, ihnen zu erklären, welche Angebote es während der Zeit geben wird und welche Absprachen während der Stille gelten.
Ein möglicher Ablauf könnte folgendermaßen aussehen:
Für viele ist es etwas Neues, mal Zeit ohne andere Menschen, ohne Social Media oder anderen Beschäftigungen zu verbringen und einfach nur mit sich selbst zu sein. Daher kann es helfen, während der Stillen Zeit verschiedene Angebote zu schaffen. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Beispielsweise kann man eine Broschüre mit verschiedenen Reflexionsfragen zusammenstellen. Ein Beispiel dazu (von einer Silvesterfreizeit) findest du im Downloadbereich. Dies lohnt sich gerade dann, wenn die Jugendlichen in Umbruchsituationen sind und beispielsweise an Silvester auf das letzte Jahr zurückschauen können und sich überlegen, was sie mit ins neue Jahr nehmen wollen. Aber auch ohne den Jahreswechsel lohnt es sich, auf die letzte Zeit zurückzublicken, sich bewusst zu machen wo man Gott (nicht) erlebt hat, was man sich wünschen würde, was man gerne verändern will… Hilfreich ist es, wenn die Fragen möglichst konkret sind und die Jugendlichen für sich kleine Schritte festlegen können, was sie evtl. verändern oder an welchem Thema sie dranbleiben wollen.
Ein weiteres Angebot könnten Gebetsstationen sein. Mögliche Stationsbeschreibungen kannst du dir im Downloadbereich runterladen. Beispielsweise zu einem Psalm oder auch ein Gebetszirkel, in dem die Jugendlichen verschiedene Gebetsformen ausprobieren können.
Für diejenigen, denen es schwerfällt, viel Zeit am Stück allein zu verbringen, helfen auch Gruppenangebote, während denen man etwas in der Gruppe macht, aber dennoch schweigt. Das könnten Kreativangebote wie Bible Art Journaling oder das Schleifen von Specksteinen sein, aber auch eine gemeinsame Wanderung im Schweigen oder eine Lesung aus einem Buch (bspw. Corrie ten Boom „Kleines Haus mit offenen Türen“).
Genauso wie ein bewusster Einstieg ins Schweigen wichtig ist, sollte die gemeinsame Stille auch bewusst gebrochen werden. Dies kann beispielsweise in Form eines gemeinsamen Gottesdienstes geschehen, in dem die Jugendlichen von ihren Erlebnissen berichten und einander ermutigen können. Schön ist es auch, gemeinsam Abendmahl zu feiern.
Der Ablauf für einen solchen Gottesdienst könnte so aussehen:
Wichtig ist an einem solchen Schweigetag, dass der Rahmen für die Jugendlichen gut passt. Dass sie sich wirklich wohlfühlen, jede/jeder auch eine Möglichkeit hat sich zurückzuziehen, in der Natur zu verweilen und es Räume gibt, die zur Stille einladen.
Hilfreich kann es auch sein, gemeinsam mit der Gruppe vorher nochmal zu besprechen, was heißt es denn für mich persönlich zu schweigen? Bin ich dann auch vor Gott still oder will ich im Gespräch mit Gott sein? Die Auseinandersetzung damit kann den Jugendlichen Sicherheit geben und sie auch auf die Stille Zeit vorbereiten.
Gottesdienst-Entwurf
Zu was kannst du dich frei entscheiden? Warum engagieren sich Menschen freiwillig? Gerade auch im Freiwilligendienst? In diesem Gottesdienst unter dem Motto „Freiwillig hier“ kommen verschieden Menschen zu Wort, die sich für andere oder eine Sache freiwillig einsetzen. Man kommt der Motivation, die dahintersteckt, auf die Spur – und feiert, gemeinsam freiwillig da zu sein.
Gefeiert wurde dieser Jugendgottesdienst bei „DAS FESTIVAL“ zum Reformationsjubiläum 2017 in der Stiftskirche in Stuttgart. Einzelne Elemente wurden für diesen Entwurf angepasst und aktualisiert. Denkbar ist, eine Person einzuladen und zu interviewen, die einen Freiwilligendienst absolviert hat und darüber erzählt.
Dieser Gottesdienst-Entwurf kann Inhalte des Beitrags „Prüft alles – was mache ich nach dem Schulabschluss?“ aufnehmen oder kann im Vorbereitungsteam zur Orientierung dienen.
Einstieg: | Vor dem Gottesdienst kann ein Countdown eingeblendet werden. Es kann auch zur Aktivierung und Hinführung zum Thema eine Umfrage (z. B. über www.mentimeter.com oder www.slido.com/de) eingeblendet werden, in der danach gefragt wird, wie viel Stunden freiwilliges Engagement im Monat geleistet wird. Auf das Ergebnis kann dann später eingegangen werden. |
Musik: | siehe zum Beispiel https://bumlnk.de/JL25_gemeindesongs |
Votum: | Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. |
Begrüßung: | |
Moderation 1: | Herzlich willkommen zum Gottesdienst. Mein Name ist … Ich bin hier in … |
Moderation 2: | Mein Name ist … Wir haben den Gottesdienst gemeinsam mit einem Team vorbereitet. |
Moderation 1: | Der Gottesdienst wird besonders schön, wenn wir gemeinsam singen. Und wir sind ja auch viele, dann klingt es ja auch gut zusammen. Jede Stimme ist wichtig. Jede und jeder ist wichtig. |
Thematischer Einstieg: | |
Moderation 1: | Also nochmals: herzlich willkommen – schön, dass ihr da seid! |
Moderation 2: | Hoffentlich freiwillig! Oder wurde jemand gezwungen? |
Moderation 1: | Unser Gottesdienst hat ja den Titel „freiwillig hier“ sein. |
Moderation 2: | Jetzt mal konkret – Hand auf’s Herz: Wer ist denn heute freiwillig hier? Meldet euch mal mit Handzeichen. |
Moderation 1: | So viele. Aber: Ich hab die Frage nicht verstanden – was bedeutet „freiwillig“ eigentlich? Wie frei sind meine Entscheidungen? |
Moderation 2: | „Freiheit“ heißt für mich, die Möglichkeiten, die Gott mir schenkt, zu ergreifen, die Wege, die Gott mir aufzeigt, zu gehen – oder nicht zu gehen. Das ist Freiheit – das ist mein freier Wille. |
Moderation 1: | Also, was macht ihr denn wirklich freiwillig? Ich meine: Wo ergreift ihr eine Möglichkeit, die Gott euch schenkt? |
Moderation 2: | Mal ganz konkret, z. B. heute Morgen: Hast du gefrühstückt, weil du Hunger hattest oder weil du mit anderen – wie an fast jedem Morgen – zusammen am Tisch gesessen bist? |
Moderation 1: | Ich hätte heute Morgen nichts zu essen gebraucht. Aber ich saß in der Gemeinschaft mit meiner Familie. |
Moderation 2: | Und wie ist das bei dir gewesen? (Jugendliche / Jugendlichen direkt ansprechen) Hast du gefrühstückt, weil du Hunger hattest, oder wurdest du genötigt, am Familien-Frühstückstisch zu sitzen? |
Moderation 1: | Wer hat also heute Morgen wirklich freiwillig gefrühstückt? (Handzeichen geben lassen) |
Moderation 2: | Ok, da gibt es ja einige unter euch, die wirklich auf sich gehört haben und freiwillig gefrühstückt haben! |
Moderation 1: | Aber nochmal eine Frage. Jetzt noch konkreter: Wie ist das denn mit den Klamotten? |
Moderation 2: | Wie, Klamotten?! Was hat das denn mit „freiwillig“ zu tun? |
Moderation 1: | Naja, wenn ich frei wählen könnte, dann würde ich jetzt hier in meiner gemütlichen Homie-Jogginghose stehen. Aber wie sähe das denn aus hier vorn. Wir haben ja auch teilweise unbequeme Sonntagskleidung an, weil sich das so gehört. |
Moderation 2: | Also, ich gebe zu, dass wir da nicht frei waren bei der Frage, was wir anziehen. |
Moderation 1: | Habt ihr (Gemeinde ansprechen) auch Kleidung an, nicht, weil sie euch gefällt, sondern, weil das gerade angesagt ist und ihr damit ein Teil eurer Gruppe seid? Wer hat schon Lust, immer schräg angesehen zu werden? |
Moderation 2: | Wenn meine Klamottenwahl nicht frei ist, was mache ich dann überhaupt „frei-willig“? Ist nicht alles irgendwie beeinflusst oder sogar gelenkt? Oder sind wir nicht alle Marionetten, die Gott in der Hand hat? |
Moderation 1: | Das denke ich nicht. Gott gibt mir Möglichkeiten und eröffnet mir Wege. Und meine Freiheit ist es, zu wählen, welchen Weg ich nehme, welche Möglichkeit ich ergreife. |
Moderation 2: | Okay. Darum wird es in diesem Gottesdienst auch gehen, dass wir dem auf den Grund gehen. |
Moderation 1: | Aber jetzt singen wir erstmal – einen Klassiker: „Großer Gott, wir loben dich“. Und indem wir singen, danken wir Gott auch für die Möglichkeiten, die er uns schenkt, freiwillig hier zu sein. |
Lied: | „Großer Gott wir loben dich“ (Das Liederbuch, Nr. 15) |
Gebet: | Großer Gott, wir loben dich an diesem Tag, für die Sonne, für die Menschen, für unser Zusammensein – für unsere Zeit. Endlich habe ich die Freiheit, das zu tun, was ich wirklich will. Meistens zumindest. Manche Grenze hat mir die Woche gesetzt. Manche Grenze gibt es im Leben der anderen. Im Stillen erzählen wir dir von unserer Woche – von Höhen und Tiefen, von Freiwilligkeit und Zwang. (Stille) Gelobt seist du, Gott! Du hörst unser Gebet und verwirfst unsere Gedanken nicht. |
Dialogische Schriftlesung: | Was an dir findest du so gut, dass du es anderen gern erzählst? Ist dein ganzes Leben eine einzige Schoko-Seite? Und wie gehst du mit Fehlern um: Erzählst du sie freiwillig oder nur auf Nachfrage? Mit der Rahmenerzählung in einer Übertragung auf heute beginnen: Eine findet sich total super und ist stolz darauf, wie positiv sie von der Welt gesehen wird – eine andere ist sich ihrer Fehler bewusst und ist auf der Suche nach Vergebung. Einige der Leute waren davon überzeugt, dass sie selbst nach Gottes Willen lebten. Für die anderen hatten sie nur Verachtung übrig. Ihnen erzählte Jesus dieses Gleichnis (Lk 18,9-14 Hfa): „Zwei Männer gingen hinauf in den Tempel, um zu beten. Der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zolleinnehmer. Der Pharisäer stellte sich hin und betete leise für sich: ‚Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen – kein Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder Zolleinnehmer wie dieser hier. Ich faste an zwei Tagen in der Woche und gebe sogar den zehnten Teil von allem, was ich kaufe.‘ Der Zolleinnehmer aber stand weit abseits. Er traute sich nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich auf die Brust und sprach: ‚Gott, vergib mir! Ich bin ein Mensch, der voller Schuld ist.‘ Das sage ich euch: Der Zolleinnehmer ging nach Hause und Gott hatte ihm seine Schuld vergeben – im Unterschied zu dem Pharisäer. Denn wer sich selbst groß macht, wird von Gott unbedeutend gemacht. Aber wer sich selbst unbedeutend macht, wird von Gott groß gemacht werden.“ Sich selbst zu kennen, ist eine Kunst. Ganz bewusst und freiwillig von sich selbst zu reden, fällt nicht allen leicht. Ich bin gespannt auf die Interviews nach dem nächsten Lied. |
Lied: | Wohin sonst (Das Liederbuch, Nr. 12) |
Interviews / O-Töne: | Hier kann eine Person interviewt werden, die einen Freiwilligendienst gemacht hat oder gerade macht. Sie kann nach ihren Erfahrungen, nach Schwierigkeiten, eindrücklichen Erlebnissen gefragt werden. Die Frage, warum es sich lohnt, sich freiwillig zu engagieren, kann ebenfalls interessant sein. Alternativ oder zusätzlich kann auf „frei.willig.weg“ verwiesen werden, ein YouTube-Channel des Formats „Funk“, in dem in einer Art Video-Blog zwei junge Erwachsene ein Jahr in ihrem Freiwilligendienst im Ausland begleitet werden. Eine dieser Freiwilligen, Philo, war in unserem Gottesdienst anwesend und wurde interviewt. Videos von Philo und Philipp sind noch zu finden unter www.rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-internet/frei-willig-weg. Eventuell kann an Interviews oder Videos angeknüpft werden. Zum Beispiel sind auf dem Facebook-Auftritt von „ran ans Leben – Diakonie“ einige Kurzvideos zu finden, die junge Freiwillige in ihren Tätigkeiten (in der Jugendhilfe, Altenpflege … ) zeigen und in denen sie über ihren Alltag und ihre Motivation erzählen (www.facebook.com/ranansleben.diakonie). |
Wortspiel: | Im Gottesdienstraum werden die Menschen in drei Gruppen eingeteilt, z. B. rechte und linke Seite und die Empore. Mit jeder Seite wird das laute Rufen eines Wortes schnell eingeübt. Die einen rufen „frei“, die anderen dann „will“ und ich die dritten „ich“. Daraus wird zunächst das Wort „frei-will-ig“ gebildet und zwei Mal laut wiederholt. Dann werden die Wortteile neu zusammengesetzt (beliebig), nach einer kurzen szenischen Pause ruft die Moderation dann die Menschen auf zu: „ich“ „will“ „frei“ und ergänzt am Mikro „sein“. War das jetzt wirklich freiwillig? Oder eher, weil ich es gesagt habe – oder weil da jemand anderes mitgemacht hat? Was will ich? Weiß ich das immer? Und wenn ich diese Frage in der Kirche stelle, ist auch immer die große Frage: Glaube ich „freiwillig“? Folge ich Jesus freiwillig nach oder will ich eigentlich etwas anderes? Ganz viele Leute kamen zu Jesus, als er auf unserer Welt unterwegs war, und haben gesagt: „Ich finde das so beeindruckend, ich will dir folgen!“ Ich will – frei … will … ich dir folgen. Und Jesus sagte zu einem von ihnen: „Du weißt gar nicht, was du sagst, denn: Du kannst die Konsequenzen gar nicht abschätzen: „Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihr Nest. Aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann“ (Mt 8,20 BB). Kannst du die Konsequenzen abschätzen? Viele von euch, die heute hier sind, sind vermutlich Konfis, die von ihren Pfarrpersonen hierhergeführt wurden (Danke!). Ihr habt die Gelegenheit, in diesem Jahr zu erfahren, was es bedeuten kann „zu folgen“. Nicht so wie bei euren Eltern („Räumt jetzt das Zimmer auf!“), sondern: Jesus zu folgen, der ins Leben ruft. Ich möchte mit einer Geschichte aufhören, die ich vor wenigen Wochen erfahren habe: Ein Mensch wurde ausgezeichnet und konnte seinen Preis gar nicht entgegennehmen, da er im Gefängnis saß. Kurz die Geschichte nacherzählen vom Feuerwehrmann Manuel Blanco aus Spanien, der vor der griechischen Küste Leben rettet und der Schlepperei angeklagt wurde. Seine Antwort: „Was soll ich meinem Kind sagen, wenn es mich fragt: ‚Wo bist du gewesen?‘ “. (www.zeit.de/2017/02/griechenlandfluechtlinge- helfer-gericht-manuel-blanco) Ich glaube, wir alle haben bestimmte Begabungen bekommen. Und wir alle haben den Ruf, etwas Bestimmtes zu tun: mit sich und aus sich. Wie schön ist es, wenn wir dann dastehen und sagen: „Ich mach genau das richtige – freiwillig.“ Denn unser Leben ist ein Privileg. |
Lied: | Das Privileg zu sein (Feiert Jesus 4!, Nr. 156) |
Abschluss mit dem Vaterunser: | Einladung, in verschiedenen Sprachen zu beten (auch in Gebärdensprache). |
Informationen: | Opfer / Freiwilligendienste (Info-Material) / evtl. Programmhinweise |
Segen: | Zum Segen lade ich euch ein, die rechte Hand zum Himmel zu heben und sanft bei eurer Nachbarin oder eurem Nachbarn auf die Schulter zu legen. Bitte nehmt die linke Hand vor euch und bildet damit eine Schale. Die linke Hand, die so nah am Herzen ist, empfängt den Segen Gottes – lässt ihn durch deinen ganzen Körper fließen und gibt ihn mit der rechten Hand an deine Nachbarin / deinen Nachbarn weiter. |
Musik als Ausklang: | Beautiful Things (Das Liederbuch, Nr. 135) |
In der Folge geht es um das Ich-bin-Wort: „Ich bin der gute Hirte“ (Joh. 10,11).
Zum Einstieg eignet sich die erlebnispädagogische Übung „Schafsstall“:
Zu Beginn setzen sich alle TN eine Augenbinde auf und werden dann von den Mitarbeitenden auf dem Gelände/ Raum verteilt (Abstand zwischen den TN sollte mind. 4 Meter sein). Währenddessen baut ein Mitarbeiter den Schafstall auf, indem er ein Seil kreisförmig (4-6 Meter Durchmesser) auf den Boden legt. Wichtig ist, dass der Kreis offen ist, also einen Eingang hat (ca. 1 Meter). Sobald alle TN verteilt sind, wählen die Mitarbeitenden einen TN aus, der relativ weit vom Schafstall entfernt steht und der nun der Hirte ist. Sie nehmen dem TN die Augenbinde ab und zeigen ihm den Schafstall (der TN bleibt dabei aber an Ort und Stelle stehen). Nun hat der Hirte die Aufgabe, die anderen TN (die Schafe) in den Schafstall bringen.
Regeln
1. Die blinden TN sind die Schafe und dürfen daher nur “Määhh” sagen, sonst nichts
2. Der Hirte ist während der gesamten Übung stumm und darf sich selbst nicht bewegen
3. Wenn alle Schafe (TN) im Schafstall sind, ist die Übung beendet
Anregungen und Hinweise
Entweder von DVD oder über ein App-taugliches Gerät, das man an einen Beamer anschließen kann. Gut ist es vorher ein „Was bisher geschah“-Rückblick zu machen.
Offene Einstiegsfragen: Was hat dich besonders angesprochen an dieser Folge und warum? Was hat dich geärgert und warum? Wo sind bei dir Fragen aufgetaucht?
Am Anfang feiern Jesus und seine Jünger das Chanukka-Fest. Die Jünger stellen schauspielerisch die Geschichte da, worum es bei Chanukka geht. Kurz gesagt feiern die Juden an Chanukka die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem, nachdem dieser unter assyrischer Herrschaft entweiht wurde. Jesus fasst einen Plan, er will am letzten Tag des Chanukka-Festes öffentlich in Jerusalem predigen. Da die Stimmung gegen ihn schon sehr aufgeladen ist, kommt es zum Streit mit den Pharisäern und sie versuchen Jesus zu steinigen.
Lest gemeinsam Johannes 10.
Klärt Verständnisfragen und tauscht euch darüber aus.
Auf der Titelseite der ZEIT von Anfang Februar sind zwei Herren abgebildet: der russische Präsident Putin und der chinesische Staatschef Xi Jinping. Beide präsentieren sich gerne als starke und entschlossene Führer, die ihre Staaten vor den bösen westlichen Ländern schützen. Denn die wollen Russland und China angeblich nur klein halten und ausnutzen. Mit diesem Argument haben beide ihre Länder zu Diktaturen umgebaut. Es gilt, was sie sagen. Wer widerspricht, wird eingesperrt oder umgebracht.
Menschen neigen dazu, Macht zu missbrauchen und die Würde von anderen nicht zu respektieren. Ist deshalb nicht Misstrauen angebracht, wenn jemand wie Jesus kommt und sagt, dass wir uns von ihm führen lassen sollen? Oder sollten wir uns gleich ganz von dem Gedanken verabschieden, dass wir so etwas wie Anführerinnen und Anführer brauchen? Das hört sich gut an, ist aber nicht so einfach umsetzbar. In unserer komplexen Welt sind wir darauf angewiesen, dass andere für uns Dinge erledigen. Wir können uns nicht um alles selbst kümmern. Wir brauchen Menschen, die Abläufe in Firmen organisieren oder unsere Strom- oder Wasserversorgung regeln. Es braucht jemanden, der Verantwortung für unsere Gesellschaft übernimmt, damit wir z. B. eine Riesenherausforderung wie Corona meistern können. Aber das geht nicht, ohne dass wir jemandem Macht zugestehen und ihm Befugnisse übertragen.
Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ (Johannes 10,11). Das bedeutet, dass Jesus bereit ist, alles für uns zu geben, sogar sein eigenes Leben. Ein guter Hirte beschützt seine Schafe vor Gefahren, führt sie zu frischem Wasser und grünem Gras, sorgt dafür, dass sie sich nicht verlaufen, und bringt sie wieder zurück, wenn sie es doch tun. Jesus tut all das für uns – er sorgt sich um uns, führt uns und beschützt uns.
In den Versen 3 bis 5 steht, dass die Schafe die Stimme ihres Hirten kennen und ihm folgen, weil sie wissen, dass er es gut mit ihnen meint. Genauso möchte Jesus, dass wir seine Stimme kennen und ihm vertrauen. Doch wie hören wir seine Stimme? Das kann durch das Lesen der Bibel, das Gebet oder auch durch den Rat von anderen Christen geschehen. Aber es ist wichtig, uns Zeit dafür zu nehmen, um seine Stimme in unserem Alltag wahrzunehmen.
Vielleicht fragst du dich: Wie kann ich Jesus in meinem Leben wirklich vertrauen? Es kann herausfordernd sein, besonders wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es uns wünschen. Aber genau hier ist das Bild des Hirten hilfreich: Ein Schaf vertraut seinem Hirten, weil es weiß, dass es ihm gut gehen wird, wenn es ihm folgt. Auch wir sind eingeladen, Jesus zu vertrauen, besonders in schwierigen Zeiten. Es kann bedeuten, unsere Sorgen und Ängste abzugeben und zu glauben, dass er uns durchführt.
Jesus als unser guter Hirte bedeutet, dass wir nicht allein unterwegs sind. Er ist bei uns, führt uns, beschützt uns und gibt uns das, was wir brauchen. Die Frage ist: Sind wir bereit, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen?
„Herr Jesus, danke, dass du unser guter Hirte bist. Hilf uns, deine Stimme in unserem Alltag zu hören und dir zu vertrauen, egal wie die Umstände sind. Lass uns erkennen, dass wir in dir sicher und geborgen sind. Amen.“
Welcher/n Stimme(n) folge ich in meinem Leben?
Wie kann ich mehr Raum für die Stimme von Jesus schaffen?
Praktische Anwendung für deinen Alltag:
Zuhören: Nimm dir bewusst Zeit, um Gottes Stimme zu hören. Lies in der Bibel, bete oder sei einfach mal still.
Vertrauen: Versuche, Jesus in den kleinen Dingen des Alltags zu vertrauen. Vielleicht ist es eine Entscheidung, die du treffen musst, oder eine Sorge, die dich beschäftigt.
Gemeinschaft: Schafe sind nicht allein – sie leben in einer Herde. Auch wir brauchen Gemeinschaft. Suche den Austausch mit anderen Christen, um gemeinsam im Glauben zu wachsen.
Traditionell essen die Juden an Chanukka in Öl frittierte Speisen. Typisches Chanukka Essen ist: Sufganiyot (frittierte Krapfen) und Latkes (Kartoffelpuffer mit Apfelmus).
Sufganiyot
https://www.kuechengoetter.de/rezepte/sufganiyot-98205
Latkes
https://www.chefkoch.de/rezepte/1472691252224223/Latkes.html
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