entnommen mit freundlicher Genehmigung aus „Der Freizeitplaner – Freizeiten einfach gut planen – durchführen – nacharbeiten“ Björn Knublauch, Jessica Leng, Ingo Müller, Claudia Siebert (Hg.): Der Freizeitplaner (ejw-buch.de) – Dieses Buch liefert die Basis für eine gute und effektive Planung, Durchführung und Nacharbeit von Freizeiten.
Die Chance des Pilgerns als Freizeit liegt darin, dass viele sich anmelden, die schon immer mal losgehen, aber allein nicht die Motivation oder Planung auf sich nehmen wollten. Die Durchführung ist nicht schwer, vor allem wenn man auf einem bekannten Weg unterwegs ist. Der Tagesablauf ist schlicht gehalten, sodass eigene Erfahrungen und Begegnungen mit Gott und sich Raum haben. Morgens gibt es eine kleine Andacht und eine Gebetsrunde. Letzte Dinge werden geklärt. Am Abend wird zusammen gekocht oder man geht essen und lebt Gemeinschaft, erzählt sich vom Tag.
Die Seele baumeln lassen. Gott auf andere Art und Weise begegnen. Dinge ordnen, Prioritäten neu setzen und an die eigenen Grenzen stoßen. Das und manch anderes kann eine Pilgertour bewirken. Beim Pilgern geht es um Beziehungen: Beziehung zu sich, zu Gott und zu anderen. Man kommt nicht nur körperlich mit dem Rucksack und dem Etappenziel an Grenzen, sondern auch zum Nachdenken. Es kann aber auch der Moment sein, in dem man laut anfängt zu singen, weil einem etwas Schönes neu bewusst wird. Es geht um ein bewusstes Entdecken von Grenzen und Möglichkeiten in den Beziehungen, die man lebt.
Ort/Gegend: es empfiehlt sich ein bekannter Pilgerweg wie der Jakobsweg, weil die Infrastruktur dort gut ist; die An- und Abreise ist zu bedenken
Dauer: 3 bis 14 Tage
Altersgruppe: ab 18 Jahre
Zielgruppe: besonders geeignet für Junge Erwachsene, die sonst fast nur geben und mitarbeiten; hier kann man wirklich auftanken
Teilnehmerzahl: bis 20
Unterkunft: Herbergen, Gemeindehäuser
Verpflegung: Selbstverpflegung oder essen gehen
Teilnehmerbetrag: 50 (Wochenende) bis 400 € (10 Tage)
Anzahl Mitarbeitende: 1 bis 2
Qualifikationen/Fähigkeiten der Mitarbeitenden: Lust auf Pilgern
Aufwand: mittel
Rückmeldung Teilnehmende: „Vielen Dank für die 10 Tage Jakobsweg. Eigentlich hatte ich das schon immer geplant. Aber allein, besonders als Frau, habe ich mich das nicht getraut. Mit der Gruppe unterwegs zu sein und trotzdem seine Freiheit zu haben, hat mir sehr gut getan. Die Andachten haben mich oft durch den Tag begleitet und immer wieder habe ich auch die Kapitel in der Bibel irgendwo auf dem Weg nachgelesen.“
Wie geht eigentlich … Leben? Darauf versucht die KON-Redaktion auf Grundlage einiger der 10 Gebote mit dem neuen Material Antworten zu finden. Dazu gibt es Themenartikel mit Hintergrundwissen für MitarbeiterInnen sowie Bibelarbeiten und Stundenentwürfe für die Gruppenarbeit.
Neben den 10 Geboten allgemein werden unter anderem spielerisch oder biblisch wichtige Themen wie Neid und Mobbing behandelt. Aber auch das Geschenk des »Ruhetages« im 3. Gebot findet mit einem Vorschlag für eine Bibelarbeit besondere Beachtung.
Es hätte damals wirklich alles so einfach sein können – wenn Adam und Eva im Paradies einfach ihr Vertrauen voll auf Gott und sein Wort gesetzt hätten, statt dem Gerede der Schlange auf den Leim zu gehen. Dann wären sie taub gewesen für die Lügenmärchen, die ihnen die Schlange einflößte. Sie wären fein damit geblieben, dass Gott ihnen geboten hatte, weder vom Baum des Lebens noch vom Baum der Erkenntnis Früchte zu essen. Wir säßen alle noch im Paradies, statt uns jetzt mit Krieg, Klima und anderen Katastrophen auseinander zu setzen. Das ist ein zugleich sehr nachvollziehbarer und dennoch etwas weltfremder Gedanke, der sich das Wesen der Menschen schön redet und die Bibel eher wörtlich als ernst nimmt.
Machen wir uns nichts vor – wir Menschen sind einfach nicht dafür geschaffen, uns an alle Regeln und Gesetze zu halten. Moment. Heißt das etwa, der allmächtige Gott hat gerade bei dem Prunkstück seiner Schöpfung, beim krönenden Abschluss, gepatzt und einen Fehler gemacht? Immerhin ist er doch allmächtig … Warum hat Gott uns dann nicht so geschaffen, dass das Einhalten von Regeln und Gesetzen dann quasi zu unserer „Standardausstattung“ gehört, ähnlich einer werkseitig vorinstallierten App, die sich weder deinstallieren noch löschen lässt? Aus einem, zumindest aus meiner Glaubensüberzeugung heraus betrachtet, ganz einfachen Grund: Wenn ich keine Möglichkeit habe, mich gegen etwas zu entscheiden (z. B. „Nein, ich will aber nicht nur 50 km/h innerorts fahren, immerhin habe ich es eilig“), dann ist es auch nicht machbar, mich bewusst für eine Sache zu entscheiden – z. B. dafür, jemand anderes zu lieben. Und dann ist es egal, ob ich von meiner Liebe zu einem anderen Menschen spreche oder von meiner Liebe zu Gott.
Liebe ist immer freiwillig, ist das Resultat einer freien Entscheidung und kann nicht verordnet werden. Wenn ich Liebe erfahren möchte, muss ich das Recht zur falschen bzw. anderen Entscheidung gewähren und möglich machen. Soweit eine persönliche Einschätzung.
Kommen wir aber nun zu dem, was über die Grenzen des Juden- und des Christentums hinweg bekannt geworden ist und sogar in vielen weltlichen Bereichen Einzug in den Alltag gefunden hat: die 10 Gebote.
In der Geschichte des Volkes Israel werden die 10 Gebote von Gott an Mose diktiert, nachdem er die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Nach dem Bund, den Gott früher mal mit Abraham geschlossen hatte, sollten jetzt die 10 Gebote quasi die „Rahmenvereinbarung“ bzw. die Regeln für einen neuen Bund und einen gemeinsamen, weiteren Weg des Volkes Israel mit Gott bieten.
Heute sind die 10 Gebote scheinbar den wenigsten Menschen bekannt. Immer wieder liest man davon, dass die 10 Gebote den Menschen so vieles verbieten und Gott quasi eine übernatürliche Spaßbremse ist, die den Menschen alles vorschreibt. Tatsächlich geht es aber schon bei den ersten Worten der 10 Gebote um etwas ganz anderes: in der BasisBibel heißt es im 2. Mose 20: 1:
„Gott sprach alle diese Worte: »Ich bin der Herr, dein Gott!
Ich habe dich aus dem Land Ägypten herausgeführt – aus dem Leben in der Sklaverei.“
Das erste, worum es also geht, ist keine Vorschrift an uns Menschen, sondern die Erinnerung an das, was Gott für sein Volk getan hat – ohne dabei vorher Bedingungen zu stellen. Aber jetzt, auf dem Berg Sinai, macht Gott den Israeliten klar: Wenn ihr weiterhin unter meinem Schutz stehen wollt, wenn ich euer Gott sein soll, dann braucht es einen festen Rahmen. Und diese Gebote, die den Rahmen abstecken, lassen sich auf eine Grundfrage reduzieren, die Gott seit damals allen Menschen ganz persönlich stellt:
„Vertraust du mir, deinem Gott, dass ich mich um alles kümmern werde, damit es dir gut geht?“
Wenn ich diese Frage für mich mit „Ja“ beantworten kann, dann geht es für mich nicht länger um ein „Du sollst nicht …“ – sondern um die Erkenntnis „Ich brauche nicht …“ Ich brauche mich nicht selber zu kümmern, sondern darf darauf vertrauen, dass Gott sich kümmert. Dass er dafür Sorge tragen wird, dass ich alles bekomme, was ich zum Leben brauche … Und dann ist es nicht mehr nötig, voller Neid auf andere zu schauen. Schlecht über sie zu reden und ihnen Dinge abzuluchsen. Mit Beziehungen fahrlässig umgehen und den/die andere betrügen. Ich darf aufhören, mich mit allen und allem um mich herum zu vergleichen. Das ist keine Einengung – das ist Freiheit.
Zu einer ganz ähnlichen Einsicht sind auch viele andere Menschen gekommen, die ansonsten mit dem Glauben an einen (christlichen) Gott vielleicht so ihre Schwierigkeiten hatten. Denn das, was in den sieben Geboten vom vierten bis zum zehnten Gebot formuliert wurde, findet sich sowohl sinngemäß auch in den Regeln und Geboten anderer Religionen und Gemeinschaften wieder als auch auf der politischen Weltbühne.
Mit Luther, Augustinus, dem jüdischen Philosophen Philon von Alexandrien und später auch dem niederländischen Theologen Hugo Grotius, dem Lutheraner Pufendorf und dem englischen Philosophen Locke gelang der Wandel von den „Gott gegebenen Geboten“ hin zu der Ansicht, dass sich aus diesen Geboten und Regeln Rechte für die allgemeine Menschheit ableiten lassen, die über eine Konfessionsgebundenheit hinausgehen.
Aus der Arbeit dieser Menschen heraus und über viele Jahrhunderte hinweg wurden diese Rechte zu festgeschriebenen Menschenrechten, wie sie 1789 in der französischem Nationalversammlung beschlossen wurden. Heute sind die Menschenrechte das Werte-Fundament der westlichen Welt.
Und seien wir doch mal ehrlich: Sicherlich gibt es über die Zehn Gebote hinaus viele Gebote und Gesetze im Alten Testament, die uns heute nur schwer oder gar nicht mehr begreiflich sind. Das liegt ganz einfach daran, dass sie in eine ganz bestimmte Zeit hineingesprochen wurden. Um herauszufinden, was diese Gebote also heute noch in unserem Leben bedeuten können, müssen wir den Transfer der Lebenssituation des „Damals“ ins „Heute“ schaffen. Dann stellen wir fest, dass viele Gesetze unter Umständen gar nicht mehr die Relevanz oder Bedeutsamkeit haben, wie es vor 2000 Jahren vielleicht noch der Fall gewesen sein mag. Darum achtet heute auch niemand mehr darauf, aus wie vielen Stoffarten die Kleidung hergestellt wird oder ob wir Frauen nach jeder Periode auch brav Tauben als Opfer verbrennen. Darum werden auch keine frechen Söhne mehr an der Stadtmauer gesteinigt. Und darum sollte es heute auch egal sein, welchen Menschen ich liebe.
Aber die 10 Gebote haben nichts von ihrer Aktualität und Relevanz verloren. Selbst wenn ich Gott ablehne und darum die ersten drei Gebote ignorieren möchte: Niemand kann ernsthaft etwas dagegen haben, wenn wir die Unversehrtheit des Lebens, den Respekt für Ältere, den Schutz von Beziehungen, den Schutz des Eigentums und den Schutz vor Verleumdung bzw. Rufmord auch heute noch achten.
Ein Blick in die Nachrichten und auch in die Geschichte macht deutlich: Religionen sind immer wieder Auslöser von oder Begründungen für Gewalt. Als sehr bekannte historische Beispiele dienen da sicherlich die Kreuzzüge und der Holocaust, aber auch in der jüngeren Geschichte sind die Anschläge auf die Synagoge in Halle 2019, der 11. September oder die Entführungen durch die Boko Haram nur drei Beispiele, die das leider sehr eindrucksvoll belegen.
Es scheint, als ob ein friedliches Neben- oder sogar Miteinander kaum möglich ist. Und der Blick auf die Entwicklung antisemitischer und antiislamischer Gewalttaten in Deutschland zeigt, dass wir diesbezüglich nicht wirklich besser dastehen als die anderen Länder dieser Welt. Woran mag das liegen?
Ein Erklärungsversuch kann sein, dass wir mit dem Judentum, dem Islam und dem Christentum drei große monotheistische Weltreligionen haben, die alle für sich in Anspruch nehmen, an den „einen, wahren Gott“ zu glauben. Und wer davon total überzeugt ist, für den sind alle anderen Ungläubige und ähnliches.
Wer davon überzeugt ist, an den „einen, wahren Gott“ zu glauben, beansprucht für sich alleine, die Wahrheit zu kennen – und straft das Bekenntnis der anderen damit als Lügen. Das nimmt jede Gesprächsgrundlage und verhindert so den nötigen Perspektiv-Wechsel, um vom „gegeneinander“ in ein „nebeneinander“ oder sogar „miteinander“ zu kommen.
Aber so muss es nicht sein. Auch als bekennende, gläubige Christin kann ich in einen guten, konstruktiven Austausch und friedliches Miteinander mit Anhänger:innen des Islam oder Judentums (oder jeder anderen Religion) kommen, ohne mich und meinen Glauben dafür kleinmachen oder negieren zu müssen. Kooperative Glaubenshäuser wie das „House of One“ in Berlin bieten dafür Inspiration und schenken die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft der großen Religionen.
Dahinter verbirgt sich eine Initiative, die sich 2011 als Verein „Bet- und Lehrhaus Petriplatz e.V.“ gegründet hat. Sie besteht aus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, dem Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam, dem Forum für Interkulturellen Dialog e.V., dem Ev. Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte, der Ev. Kirchengemeinde St.Petri-St. Marien sowie dem Land Berlin. Ziel des „House of One“ ist es, einen Ort zu schaffen, der sich in „gegenseitigem Verständnis für friedensfördernde, sozial gerechte und naturerhaltende Formen des Zusammenlebens“ einsetzt. Möglich wird dies durch ein Grundsatzdokument, das die wichtigsten Fragen des (religiösen) Zusammenlebens und-Arbeitens in Leitlinien zusammenfasst und das der Verein am 11.10.2011 verabschiedet hat.
Dieses Dokument erkennt an, dass die drei Religionen bei allen Unterschieden doch auch eine gemeinsame Geschichte haben (was beides zeitgleich u.a. in der Wahrnehmung/Würdigung/Interpretation solcher Personen wie Abraham, Noah oder Ismael deutlich wird) und verbunden werden durch den Glauben an einen „welttranszendenten Schöpfer“, der seine ganz individuelle Ausprägung in den einzelnen Religionen findet. Das Dokument bestätigt, dass sich in allen drei Religionen gemeinsame Grundwerte finden, die in einem Miteinander aktuell mit Leben gefüllt und umgesetzt werden wollen.
Gemeinsam haben sich die Initiatoren darum darauf geeinigt, dass sie im „House of One“ eine „Kultur der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben“ vertreten, um einen Gegenentwurf zu der erlebten Gewalt in der Gesellschaft zu prägen, der die Würde und Identität aller Menschen wahrt und akzeptiert. Sie verpflichten sich zu einer „Kultur der Solidarität“, die Ausdruck finden soll in der Achtung der Verschiedenheit der Partner, gegenseitigem Respekt und gelebter Rücksichtnahme. Die vereinbarte „Kultur des Respekts und ein Leben in Wahrhaftigkeit“ ermöglicht eine öffentliche, selbstbewusste und transparente Repräsentation des eigenen Glaubens, um von dieser Basis aus mit Vertreter:innen der anderen Glaubensrichtungen sowie anderen Interessierten das Gespräch zu suchen. Die Einigung zur einer „Kultur der Gleichberechtigung“ stellt heraus, dass die Partner gleichberechtigt zueinander agieren, ohne ihr Engagement im „House of One“ mit der Zielsetzung missionarischen Handelns zu verknüpfen.
In meinen Augen zeigt sich in dieser Initiative der Kern, wie ein Miteinander gelingen kann: indem wir gemeinsam auf das uns Einende schauen, ohne das Trennende zu überspielen. Uneinigkeiten werden respektvoll ausgehalten, der Kontakt reißt deshalb nicht ab. Ich darf im Gespräch selbstbewusst zu dem stehen, was meinen Glauben ausmacht und muss den Glauben meines Gegenübers nicht beschneiden – im Vertrauen darauf, dass mein Gesprächspartner mir und meinem Glauben auch respektvoll begegnet.
Von der Gründung des Vereins bis zur Grundsteinlegung sind 10 Jahre vergangen: Mit einer cornonabedingten Live-Übertragung der Zeremonie am 27.05.2021 war es endlich soweit. Auch wenn das „House of One“ noch nicht eröffnet ist, hat es doch schon viele Spuren hinterlassen – nicht nur in Berlin, sondern auch in der Kooperation mit anderen Mehrreligionenhäusern in Deutschland oder internationalen Partnerprojekten.
2027, so hoffen die Träger, kann das „House of One“ seine Tore öffnen. Bis dahin bietet ein Informationscontainer mit Aussichtsterrasse die Möglichkeit, sich über den Baufortschritt zu informieren. Darüberhinaus bietet er Platz für einen Teil der Bildungsangebote, die das „House of One“ schon jetzt für Schüler-, Konfi- und interessierte Erwachsenengruppen anbietet, um über die Arbeit und die Ziele des „House of One“ mit Menschen ins Gespräch zu kommen: dem Antisemitismus und der Isalmfeindlichkeit in diesem Land entgegenzutreten und statt dessen die friedliche Verständigung zwischen den Religionen zu fördern.
In den letzten Jahren werden in Deutschland vermehrt Ressentiments gegenüber Geflüchteten geschürt. Dies steuern rechtsextreme und rechtspopulistische Gruppierungen gezielt, es zeigt sich jedoch auch in alltäglichen Gesprächen zwischen Mitmenschen. Im 22-minütigen Kurzfilm „Nach Parchim“ kommen zwei Gefüchtete selbst zu Wort und schildern ihre Perspektiven und Erfahrungen. Die Alltäglichkeit der Szenen und die Verwobenheit der beiden Fluchtgeschichten ermöglichen es, Flucht anhand des Films als universelle menschliche Erfahrung zu thematisieren und Empathie mit den Protagonist*innen1 zu entwickeln.
Das Material ist in fünf Bausteine zu unterschiedlichen Themen gegliedert. Die Bausteine können unabhängig voneinander verwendet und beliebig kombiniert werden. Untenstehend sind die einzelnen Bausteine beschrieben.
Die Bausteine sind sowohl für den Einsatz im schulischen als auch im außerschulischen Bereich erarbeitet worden und sind für Jugendliche und junge Erwachsene ab der 8. Klassenstufe geeignet. Sie müssen daher an die jeweilige Situation und Altersstufe angepasst werden.
Ulla Struck lebt schon lange Zeit in Parchim, Moner ist gerade erst angekommen. Ulla ist Bewohnerin eines Alten- und Pflegeheims, Moner besucht die Grundschule. Sie blickt auf ein langes Leben zurück, er steht noch an dessen Beginn und lernt neugierig die neue Sprache „Deutsch“, spielt mit Freunden oder besucht den Schwimmunterricht. Obwohl sie so unterschiedlich wirken, teilen sie ein gemeinsames Schicksal: Moner und Ulla Struck mussten fliehen. Beide mussten ihre Heimat verlassen und sich vor Krieg und Gewalt in Sicherheit bringen. Sie beide fanden Zuflucht im mecklenburgischen Parchim. Im Kurzfilm „Nach Parchim“ von Johanna Huth und Julia Gechter2 aus dem Jahr 2018 werden die Geschichten von Ulla Struck und Moner zu einer gemeinsamen Erzählung verwoben. Eingebettet in Alltagsszenen berichten Protagonistin und Protagonist von ihren Erfahrungen auf der Flucht und ihrer ersten Zeit in Parchim. Beide bieten durch ihre authentischeDarstellung Möglichkeiten zur Perspektivenübernahme und zum empathischen Einfühlen in die von ihnen geschilderten Erfahrungen und Situationen.
Der Film (22 Min.), die Broschüre und ein Interview mit den Filmemacherinnen (7 Min.) können auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) für den nicht-kommerziellen Einsatz im Bildungsbereich kostenlos heruntergeladen werden: https://www.degede.de/nachparchim/
Hinweis: Der Film muss über den Warenkorb „gekauft“ werden, er wird dann aber zum kostenlosen Download freigeschaltet.
Das didaktische Material ist thematisch-modular aufgebaut, die Bausteine können unabhängig voneinander genutzt werden. Das Material wurde für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit entwickelt und soll durch unterschiedliche Niveaus und Methoden verschiedene Ziel- und Niveaugruppen ab Klassenstufe 8 ansprechen. Es dient daher als Ideen- und Impulsgeber und muss auf die jeweilige Situation angepasst werden.
Ausgangsfrage: Wie verstehe ich den Film?
Verlauf:
Ausgangsfrage: Warum gewährt die Bundesrepublik geflüchteten Menschen Asyl?
Verlauf:
Ausgangsfrage: Welche Erfahrungen machen Geflüchtete/ Fremde beim Heimatfinden?
Didaktischer Verlauf:
Ausgangsfrage:Ist die Bundesrepublik eine Migrationsgesellschaft? Wo begegne ich Migration?
Didaktischer Verlauf:
Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst
Verändern – verändert!
Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.
Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Jugendliche auf: Starte DEIN Projekt! Dieses Material (s. PDF zum Download) enthält Ideen für einen Workshop mit Jugendlichen zum Thema Klimagerechtigkeit.
PS.: Dieses Material ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.
Dina berichtet begeistert von einer Aktion ihres CVJMs: Sie wollen einen Unterschied machen und setzen sich in ihrer Region für andere ein. Dina lebt in Nigeria. Sie berichtet davon wie Schulkinder beschämt sind ihre abgetragene Schuluniformen zu tragen – sie ziehen es vor nicht in die Schule gehen. Dina zeigt Fotos eines einfachen Klassenzimmers ohne Einrichtung. Die Kinder der Schule lernen unter erschwerten Bedingungen. Der CVJM Gombe kennt die Wichtigkeit von Bildung – sie ist ausschlaggebend für die Chancen der Kinder und ihre Lebensperspektive. Dina und ihre Mitstreitenden setzten sich mit einer Tagesaktion für diese Kinder ein: Die Azubis der Schreiner-Ausbildung zimmern Schulbänke. Die Lehrlinge der Näh-Ausbildung haben ihre Maschinen mitgebracht und nähen auf dem Schulhof Uniformen. Und weil die Auszubildende der Friseur-Lehre auch dabei sind, bekommen alle Kinder, die möchten, einen Haarschnitt. Durch Spenden können die Engagierten im CVJM manchen Kindern benötigtes Schulmaterial schenken.
Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht. Ps 82,3 (L)
Dina und ihre Freunde sehen die Situation der Kinder und machen in deren Leben einen Unterschied. Auf die neuen Schuluniformen sind die Kinder stolz und die Schulbänke laden zum Lernen ein – die Kinder gehen gerne in die Schule. In Anlehnung an die afrikanische Lebensphilosophie nennen Dina und ihre Mitstreitende ihre Aktion „Ubuntu Project“ – ein Dienst der Menschfreundlichkeit, ein Dienst in Nächstenliebe. Rückblickend sagt Dina „Wir setzen uns mit Freude ein, denn wir wissen, dass Gott den Samen legt.“ Als Antwort auf Gottes Liebe stellen sich Dina und ihre Freunde ganz praktisch Gott zur Verfügung. Ubuntu – ein Gottesdienst der anderen Art.
Wie können wir für diese Welt, für Menschen und Umwelt, ganz praktisch Gottesdienst halten?
LIedvorschlag: God of Justice, Tim Hughes (DAS LIEDERBUCH 200)
Erschienen in: Kuttler, Cornelius (Hgs.): Andachten 2019. Stuttgart: buch + musik, 2018
PS.: Diese Andacht ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.
Schokoladen-Spiel (15 Min)
Setzt euch im Kreis hin. Nun gebt ihr eine Tafel Schokolade in die Runde. Dabei gelten für alle die gleichen Regeln:
1. Jeder darf sich ein beliebig großes Stück abbrechen und essen.
2. Keiner darf die ganze Tafel behalten.
Wenn sich jemand ein Stück abgebrochen hat, gibt er die Tafel an den nächsten im Kreis weiter. Das Spiel ist zu Ende, wenn sich das Stück nicht mehr teilen lässt.
Reflexion
Fragt 2-3 Leute, am besten jemanden vom Anfang, aus der Mitte und vom Ende der Reihe, welche Gedanken ihnen durch den Kopf gegangen sind.
Gruppenarbeit: Wo begegnet uns Ungerechtigkeit? (20 Min)
Bildet Gruppen mit 3-5 Leuten und möglichst mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter und unterhaltet euch über folgende Fragen:
1. Wo habe ich selbst Ungerechtigkeit erlebt?
2. Wo beobachte ich Ungerechtigkeit in meinem Umfeld (Klasse, Sportverein, im Freundeskreis, …)
3. Wo beobachte ich Ungerechtigkeit weltweit?
Alternative für die Älteren:
Diskutiert in kleinen Gruppen: Was ist der Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Gleichheit?
Videos (10 Min)
Schaut euch die Videos von Dina und Alemayehu an.
[Link]
Startet Euer Projekt! (30 Min)
Dina kommt aus dem YMCA Nigeria, Alemayehu aus dem YMCA Äthiopien. Beide haben ungerechte Situationen erlebt. Und beide haben einen Weg gesucht und gefunden, um sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Dina hat sich mit ihrem YMCA für Flüchtlinge stark gemacht. Alemayehu hat sich für Frieden eingesetzt.
Ungerechte Situationen verändern sich selten von selbst. Das Gute: Wir können etwas verändern! Vielleicht nicht gleich die ganze Welt, aber in unserem Umfeld können wir für Gerechtigkeit sorgen. Oft unterschätzen wir den Einfluss, den wir haben. Wichtig dabei: Wir müssen es tun!
Schaut euch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Plakat an.
Denkt noch mal kurz an die Gruppenarbeit: Welche der Situationen könntet ihr verändern? Überlegt euch als Gruppe eine Situation, die ihr miteinander anpacken und verändern wollt, und tragt sie in das Plakat ein. Überlegt euch dabei möglichst konkrete Schritte. Plant sie ggf. in euer Programm ein.
Einige Beispiele:
• Wir organisieren mit Flüchtlingen einen Spielenachmittag.
• Wir laden Obdachlose zum Bäcker ein
• Ich sage nein, wenn jemand unrecht über andere redet.
• Wir achten darauf, dass in unserer Gruppe alle fair behandelt werden.
• Wir organisieren eine Orangenaktion
oder einen Weihnachtsverkauf und unterstützten damit Kinder in anderen Ländern der Welt.
Erzählt die Beispiele nicht gleich am Anfang. Die motivieren zwar zum Nachmachen, aber es geht mehr darum, eine der ungerechten Situationen anzugehen, die ihr selbst entdeckt habt. Fragt eure Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche Situation sie anpacken wollen. Wenn sie keine Ideen haben, könnt ihr das eine oder andere Beispiel nennen.
Alternative: Verteilt Postkarten und Stifte. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer schreibt eine Situation auf die Rückseite, die er oder sie verändern will. Sie können sie im Zimmer aufstellen oder an die Haustüre kleben, damit man sich beim Rausgehen daran erinnert.
Schluss (15 Min)
Schließt mit der Andacht „Gott liebt Gerechtigkeit“ und einem Gebet ab.
Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer kann als Erinnerung eine der Postkarten zur Gerechtigkeit mit nach Hause nehmen.
Gebet
Herr, unser Gott, danke für all die Situationen, in denen wir Gerechtigkeit erleben dürfen. Es gibt aber trotzdem Situationen, die ungerecht sind. Herr, du beauftragst uns, uns für Gerechtigkeit einzusetzen. Mach uns wach, dass wir Ungerechtigkeit sehen und mach uns mutig, uns für Gerechtigkeit einzusetzen, wo wir es können.
Freust du dich über ein gutes Essen und lässt dich gerne einladen?
Nicht nur bei uns im Schwabenländle, überall auf der Welt wird gerne gegessen und viele Leute haben auch noch Spaß daran zu kochen!
Essen verbindet – und gemeinsam Kochen noch viel mehr. Ein Internationaler Kochabend ist eine geniale Aktion, um über das gemeinsame Kochen Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. Beim gemeinsamen Kochen lernt man sich kennen und jeder und jede kann mitmachen, so viel wie er oder sie kann und Lust hat.
Das gemeinsame Kochen hilft, Menschen aus anderen Ländern Gelegenheit zu geben etwas über ihre Kultur zu erzählen und bietet deshalb unglaubliche viele Möglichkeiten locker ins Gespräch zu kommen.
Jede Menge Spaß ist ebenfalls garantiert, und vielleicht können ja aus Fremden Freunde werden…
Die Idee
Menschen aus verschiedenen Nationen präsentieren ihre beliebten Spezialitäten der Heimatländer. Unter der Leitung von „Experten“ und „Expertinnen“ kochen wir Spezialitäten eines Landes und genießen anschließend die selbstzubereiteten Gerichte.
Dabei unterhalten wir uns, lernen viel über die Gerichte und die Kultur des Landes.
Worum geht es?
Was ist das Besondere?
Während des gemeinsamen Kochens kommt man besonders schnell und einfach ins Gespräch, da es ausreichend Gesprächsstoff bietet.
Während der Zubereitung und des Essens erzählen die „Experten“ und „Expertinnen“ über die Art und Weise des Kochens in ihrem Land, über beliebte Nahrungsmittel, lustige Erlebnisse etc.
Teilnehmende, die dieses Land ebenfalls bereisten oder Erfahrungen mit der Landesküche gemacht haben, werden angeregt, ebenfalls von ihren Erlebnissen zu erzählen. Dadurch erhalten alle Teilnehmenden einen Eindruck von den Koch- und Essgewohnheiten, sowie den Lebensgewohnheiten des Landes.
Wer soll kommen?
Eingeladen sind alle, die neugierig auf internationale Rezepte, neue Zubereitungsarten und interessante Gespräche mit Menschen verschiedener Herkunft sind. Internationale Kochabende bieten eine Plattform, auf der Geflüchtete und Beheimatete auf Augenhöhe zusammen kommen und interkulturelle Freundschaftsnetzwerke bilden.
Wie geht es weiter?
Schön ist es, wenn Bilder und die Rezepte eines Kochabends hinterher auf eurer Homepage erscheinen, damit diejenigen, die nicht in den Genuss der kulinarischen Leckerbissen kamen, diese nachkochen können.
Die Rezepte können auch in einem eigenen Kochbuch gesammelt und veröffentlicht werden. Rezeptideen aus den internationalen Partnerschaften des EJW-Weltdienstes findet ihr hier bei jo unter dem Schlagwort „Internationaler Kochabend“.
Wir sitzen in vertrauensvoller Runde mit Mutter Pamphilia und Schwester Tatiana im Kloster Piatra Fontanele in Rumänien. Wir sprechen über das Leben im Kloster, stellen Fragen und drücken unsere Bewunderung für ihre Hingabe aus.
Die Nonnen des orthodoxen Klosters leben in Gehorsam und nach dem Motto Ora et labora – bete und arbeite. Sie schneidern und besticken Gewänder für orthodoxe Gottesdienste, sie schreiben Ikonen und beleben das alte Klostergelände mit der Kirche, der besonderen Klosterküche und dem Stall. Es gibt immer viel zu tun. Trotz der Arbeit und der Tageszeitengebete finden die Frauen immer Zeit für die Menschen im Ort, für Besucherinnen, die Pilger und ganz besonders für die Kinder. Sie haben dauerhaft sechs Kinder aufgenommen, da deren Eltern sich nicht um sie kümmern können, sei es, weil sie nicht genug Geld haben oder in solch herausfordernden Umständen leben, dass die Fürsorge für ihr Kind nicht möglich ist. Während der Schulzeit wohnen weitere 15 Kinder im Kloster, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Wir spüren den Nonnen ab: Sie kümmern sich aus ganzem Herzen um die Kinder – nicht nur, dass sie satt und versorgt sind, sondern dass aus ihnen starke Persönlichkeiten werden, die sich ganz bei Gott bergen.
Wir fragen diese lebensfreudigen Frauen, wie sie –ganz praktisch- all diese Aufgaben bewältigen. Und sie antworten uns mit der Geschichte Gideons: Gideon steht der Armee der Midianiter gegenüber, als Gott zu ihm spricht: »Du hast zu viele Soldaten! Diesem großen Heer will ich nicht den Sieg über die Midianiter schenken! Sonst werden die Israeliten mir gegenüber prahlen: ›Wir haben uns aus eigener Kraft befreit!‹ (Richter 7, 2) Ungeachtet der Tatsache, dass Gideon mit seinen Männern einer übermächtigen Armee gegenübersteht, weißt Gott ihn tatsächlich an, seine Armee zu verringern! Gott zeigt, dass ER Gott ist, ein Gott der stärkt und befreit, egal wie mächtig der Feind ist. Er ist die Quelle der Kraft. Das er-leben die Nonnen des Klosters in Piatra Fontanele – nicht sie wirken, sondern Gott. Das spüren wir ihnen und diesem besonderen Ort ab.
PS.: Diese Andacht ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.
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