Wissen wir es wirklich?

Gesprächsrunde und Gedankenanstöße zu einem schwierigen Thema

Abtreibung: Was ist meine Meinung dazu?

Ideen und Entwurf für eine Informations- und Diskussionsveranstaltung (ca. 100-120 Minuten)
oder
zwei 45-minütige Schulstunden zum Thema «Recht auf Leben?» (ppt 1)


Ressourcen: 1 Moderator/Lehrperson M, Homepage www.wissenwireswirklich.ch , Leinwand, Flipchart, Tablets oder Smartphones, PPT, W-Lan.


Teil 1:

  1. Einstieg ins Thema (10 Minuten) (ppt 2)
    M: Abtreibung ist ein großes Thema und weckt viele Emotionen. Was ist Ihre persönliche Meinung dazu?

    Möglicher Zusatz für ältere Schüler und Erwachsene:
    M: Lasst uns zwei Gruppen bilden und das Für und Wider diskutieren. Eine Gruppe ist dafür, eine dagegen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Sie können die Argumente einer Gruppe
    verteidigen, ohne diese Argumente persönlich zu teilen.
  2. Factfinder (10 Minuten) (ppt3):
    M: Ungeplante Schwangerschaft: eine Feststellung, die in der Schweiz zu ca. 11.000 Abtreibungen führt, in Deutschland zu ca. 100.000, in Österreich zu ca. 45.000, in Frankreich zu ca. 207.000, in Italien zu ca. 170.000, in UK/Wales zu ca. 215.000, in Australien zu ca. 93.000 und in den USA zu ca. 900.000 pro Jahr. Wenn wir diese Zahlen addieren, kommen wir auf eine Zahl von 1’741’000. (ppt4) Dies ist vergleichbar mit einer Stadt wie Montreal, Budapest oder Hamburg.
  3. Diskussion: (5 Minuten) (ppt5)
    M: Wenden wir uns den Statistiken zu. Die Gründe für Schwangerschaftsabbrüche variieren. Was denken Sie, sind die möglichen Gründe? (Flipchart/Whiteboard/Screenboard)
  4. Statistik: (5 Minuten) (ppt6)
    M Es gibt vier Gründe, warum Frauen abtreiben, in absteigender Reihenfolge:
    – Biografische Gründe oder Zeitpunkt der Schwangerschaft!
    – Partnerschaftsprobleme und Beziehungsstatus
    – Überforderung
    – Medizinische Gründe
    Zwei Fragen dazu : (ppt7) Der kleinste Teil ist also auf medizinische Gründe zurückzuführen. Was denken Sie darüber? Was bedeutet das?
  5. Gemeinsam Kurzfilm ansehen und erste Eindrücke sammeln (15 Minuten) (ppt8)
    Do we really know? https://youtu.be/C74uYd_W5B4?si=TeYlG_jVy11j-iW3

    Eventuell den Film ein zweites Mal ansehen (6 Minuten) (ppt9). Die Klasse/Gruppe stellt Fragen, indem sie diese auf Flipchart/Whiteboard/Screenboard schreibt.

    PAUSE

    TEIL 2 :
  6. Sammeln der Eindrücke und Fragen (5-10 Minuten) (ppt9)
    M: Was haben wir vom Film verstanden, und was war unverständlich? (Wenn die Zeit im ersten Teil zu kurz war, um den Film zweimal zu sehen, sehen Sie ihn sich jetzt noch einmal an)
  7. Gruppenarbeit (15 Minuten) – mit Homepage www.wissenwireswirklich.ch oder dowereallyknow.ch (ppt10)
    M: Wir machen nun sechs Kleingruppen. Jede Gruppe beschäftig sich mit der Geschichte einer Frau auf der Homepage. Danach stellen Sie sie allen vor. Was fällt auf? Was beeindruckt
    Sie an der Geschichte dieser Mutter, die trotz schwieriger Umstände ihr Kind zur Welt gebracht hat? (ppt11)

    Gruppenarbeit/Vorstellung (ppt 12 – 17)

    M: (ppt18) Fakten: Alle hatten vermutlich die Möglichkeit, abzutreiben. Abtreibung ist kein modernes Phänomen. Schon in der Antike wurde Abtreibung sehr oft praktiziert. In unseren
    Tagen würden wahrscheinlich die meisten dieser Menschen abgetrieben. Auch aufgrund pränataler Diagnosen. Ca. 90 Prozent aller Down-Syndrom-Diagnosen führen zur
    Abtreibung. Aber die sechs Mütter haben sich anders entschieden!
  8. Wie man die Dinge ändern kann (10 Min) (ppt19)
    M: Wir haben festgestellt, dass jedes Jahr Millionen von Menschen abgetrieben werden. Aus verschiedenen Gründen. Aber in den Ländern, die ich hier beschrieben habe, sind die Gründe
    hauptsächlich persönlicher und nicht medizinischer Natur. Wir erinnern uns:
    – biografische Gründe oder Zeitpunkt der Schwangerschaft!
    – Partnerschaftsprobleme und Beziehungsstatus
    – Überbeanspruchung
    – medizinische Gründe

    Frage/Austausch/Gruppenarbeit: (ppt20)

    (ppt21) Liste auf einem Flipchart oder Screenboard: 1 = nicht verhandelbar, 2 = möglicherweise verhandelbar, 3 = verhandelbar

    M: Schreiben Sie hier auf, welche Bedingungen erfüllt sein sollten, damit eine Frau sich auf die Ankunft ihres Kindes freuen kann. Gewichten Sie die dazu aufgeführten Bedingungen mit
    den Zahlen 1-3. Welche Bedingungen könnten verhandelbar sein, welche nicht?

    (die Gruppe geht zum Flipchart und markiert einzeln die entsprechende Zahl – evtl. mit Diskussion in der Gruppe – dann gehen sie zurück auf ihre Plätze)

    (evtl.) M: Kennen Sie Menschen, bei denen diese Bedingungen zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht erfüllt waren?
  9. Moralische Fragen (15 Min) – (ppt21)
    M: Wir finden fünf moralische Fragen auf der Homepage (wird auf dem Monitor gezeigt)
    1) Wissen wir es wirklich?
    2) Change of plans?
    3) Alternativen?
    4) Ein behindertes Kind?
    5) Persönliches Wort des Filmemachers

    M: Zu jeder Frage gibt es auf der Homepage einen erklärenden Text, der tiefer in das Thema einführt. Wir bilden fünf Gruppen. Jede Gruppe liest und diskutiert anschließend eine der
    Fragen und stellt dann den anderen Gruppen eine kurze Zusammenfassung der Diskussion vor.

    Vorstellung der 5 Punkte (ppt 22-26)
  10. Wir sehen uns den Film noch einmal an (6 Minuten) (ppt27)

    M: (ppt28) Danke für das persönliche Engagement in diesem Interview. Zum Abschluss noch zwei Fragen für den Heimweg:
    1. Was hilft Frauen, die von diesem Thema betroffen sind?
    2. Was können die Anwesenden tun, um ihre Mitmenschen für das Thema zu sensibilisieren?

    Abschließende Gedanken: (ppt28)

    Besondere Gäste: Idealerweise werden auch 2 bis 3 Gäste für das Podium eingeladen. Zum Beispiel ein körperlich beeinträchtigter Erwachsener, die Eltern eines behinderten Kindes, ein
    Arzt, der Leiter einer Schwangerschaftsberatungsstelle…
    Wichtig: Der Moderator der Diskussion wird im Vorfeld der Veranstaltung bestimmt und hat sich bereits vor der Veranstaltung Fragen auf Moderationskarten notiert. Er ergänzt diese
    Fragen während der Veranstaltung und sortiert sie nach ihrer Relevanz.

    Wenn Sie meinen, es gibt zu viel Material und zu wenig Zeit: Nehmen Sie sich, was Ihnen sinnvoll erscheint!
    Lassen Sie uns wissen, wie es geklappt hat und was verbessert werden könnte. Wir danken Ihnen!

Ein ergänzender Stundenentwurf passend zur Rätselbox

Einstieg:  

Blumenstrauß: Jeder bekommt eine unterschiedliche Blume beim Reingehen. In der Mitte steht eine Vase, in die alle ihre Blume reinstellen und zusammen wird es ein großer Blumenstrauß. An diesem visuellen Vergleich zur Bibelstelle sieht man, was Paulus sich vorstellt.  

Bibeltext:  

1. Kor. 12, 12-31  

Methode zum Bibellesen: „Perspektiven lesen“ aus dem Buch: „Liest du mich“.  

1. Beginnt mit einem Gebet.  

2. Lest den Bibeltext laut vor.  

3. Alle übernehmen eine der folgenden Perspektiven, aus der sie über den Text diskutieren:  

  • Eine/r benennt alle Fakten und Informationen, die im Text stecken.  
  • Eine/r benennt alle Emotionen, die der Text auslöst.  
  • Eine/r benennt alles, was negativ an dem Text auffällt.  
  • Eine/r benennt alles, was positiv an dem Text auffällt.  
  • Eine/r benennt alle Ideen und Handlungsimpulse, die vom Text ausgehen.  
  • Eine/r sortiert die verschiedenen Gedanken und moderiert das Gespräch.  

4. Diskutiert ganz aus der Sichtweise eures Blickwinkels heraus.  

5. Wenn ihr die Blickwinkel eine Weile durchgehalten habt, könnt ihr auch die Rollen wechseln.  

6. Sagt Gott zum Abschluss, was euch bewegt.  

   

Fragen für eine Kleingruppengesprächszeit:  
  • Welches Körperteil entspricht dir am ehesten?  
  • Was sind Aufgaben, die oft angesehen sind? Und was sind Aufgaben, die man schnell mal übersieht?   
  • Was würdest du gern mal ausprobieren? In der Gemeinde? In der Schule? Auf der Arbeit?  
  • Zähle fünf Dinge auf, die du kannst.  
  • Welche drei positiven Eigenschaften beschreiben dich?  
  • Wenn du die Körperteile durchgehst: Welche Person, die du kennst, passt zu welchem Teil?  
  • Wo braucht man überall ein großes Team an unterschiedlichen Leuten?  
  • Wo könntest du mitarbeiten? Was wäre dein Ding?  
  • Was hast du beim ersten Mal Ausprobieren gleich danach nie mehr gemacht? Bist du bereit, es noch mal zu machen?  

  

Andacht:   

Podcast unmöglich Special

Nach der Andacht kannst du je nach Zeit noch weiter unten beschriebene Elemente nutzen.  

  

Blumenstrauß-Ende:  

Zum Abschluss spielt ihr romantische Musik und eine mitarbeitende Person verteilt wie bei einem romantischen Rosenhändler in einem Restaurant die Blumen und gibt jeder Person eine Blume mit den Worten: „Du bist ein wichtiger Teil!“ oder „Du bist begabt“ oder „Du bist einmalig“ oder „Du bist wichtig“.  

Alternatives Puzzlestück: Zum Abschluss gib jeder Person ein Puzzlestück von einem großen Puzzle mit! Schreibe auf die Rückseite: „Du bist ein wichtiger Teil!“  

  

Weitere wählbare Elemente:  

Warme Dusche:   

Jede Person bekommt einen Din A4-Zettel. Dieser wird mit Kreppband auf dem jeweiligen Rücken befestigt. Nun darf jede Person eine Sache bei einer anderen Person aufschreiben. Die Fragestellung ist: Was kann die Person? Wofür steht sie? Was macht die Person einmalig? Nehmt euch viel Zeit, damit ihr auch wirklich zu jeder Person etwas Wertvolles, Positives und ehrlich Tiefgründiges findet. Wichtig ist zu vermitteln, dass diese Runden kein Späßchen sind, sondern es Menschen positiv prägen oder auch sehr verletzten kann. Jeder Mensch kann etwas. Jeder kann etwas beitragen. Jeder ist einzigartig. Ziel der warmen Dusche ist nicht, dass die extrovertierten Bühnenmenschen noch mehr Lob bekommen und andere nichts, sondern, dass jeder wertgeschätzt wird.  

Jugger spielen:   

Besser zusammen! Jugger ist ein fantastisches Teamspiel. Auf den ersten Eindruck sieht es nach Rabauken-Prügelspiel aus. In Wirklichkeit benötigt man Strategie, Aufmerksamkeit, Gruppendynamik und Verständnis für die jeweiligen Aufgaben.  Mehr unter: Die Jugger   

Job-Börse:   

Kreiert und veranstaltet eine Job-Börse. Beschreibt Aufgaben, die man als Kreis, Gemeinde, etc. braucht. Vielleicht gelingt es euch, einen schönen Steckbrief mit Foto und Schwerpunkten zu erstellen. Im zweiten Schritt könntet ihr schauen, wer was machen kann!   

Job-Börse andersrum:   

Oft gehen wir so vor, dass wir Aufgaben haben und Menschen dafür suchen. Was wäre, wenn ihr euch mal die Menschen anschaut, die bereit sind was zu machen und schaut, was bringen die mit. Was können die machen? Das könnte etwas sehr anderes sein, es könnte aber sehr gut werden, weil ihr Tun eine positive Auswirkung hat – sie machen genau das, was sie können und mühen sich nicht vergeblich ab. 

Gordischer Knoten:  

Bei einem gordischen Knoten wird jeder Einzelne im großen Gefüge wichtig und ist von elementarer Bedeutung. Eine ausführliche Beschreibung findet ihr hier: Gordischer Knoten – Das Gruppenspiel für Sie erklärt (kita.de)  

Sitzkreis (EP-Übung):  

Alle stehen ganz dicht hintereinander in einem geschlossenen Kreis. Es soll versucht werden, dass jeder sich auf die Schenkel/Knie der hinteren Person setzt. Ist gar nicht so einfach und leicht, denn es sind keine Stühle oder Ähnliches vorhanden. Schnell kann der ganze Kreis an irgendeiner Stelle auseinanderbrechen. Hier ist jeder wichtig. Nur so könnt ihr als ganze Gruppe stabil sitzen, ohne umzufallen.   

Begabungs-Karten:   

Auf einem Tisch werden die Karten mit den verschiedenen Bildern verteilt (Bilder siehe PDF zum Download). Jede Person darf sich nach der Erklärung eine der ausliegenden Karten aussuchen. Sie darf sich Karten aussuchen, die zu ihren Begabungen passen. Wenn keine der Karten passt, können entweder ähnliche Karten ausgesucht oder hinterher einfach ohne Karte von einer Begabung erzählt werden.   

Wenn keine Begabungen einfallen, dann gibt es hier ein paar mögliche Fragen, die helfen können, eine Begabung herauszufinden:  

  • Was kannst du gut?  
  • Was machst du gerne?  
  • Bei was haben andere schon gesagt, dass du es gut kannst?  

Wenn jeder eine Karte hat, dürfen alle reihum ihre Karte zeigen und erzählen, warum sie diese Karte ausgesucht hat. Danach werden die Karten zurückgelegt und jeder darf sich eine neue Karte aussuchen und reihum erzählen. Ihr könnt das gerne 2-3x mit neuen Begabungen wiederholen.  

  Hier eine Liste mit ein paar beispielhaften Fähigkeiten:  

  • Musikalische Begabung:  Instrument spielen, Singen, Tanz & Bewegung  
  • Kreative Begabung:  Fotografieren, Zeichnen, Kreativität, Experimentieren  
  • Mathematische Begabung:  Zählen, Rechnen  
  • Sprachliche Begabung:  Schreiben, Reden, Lesen, Geschichte erzählen  
  • Handwerkliche Begabung:  Basteln, Bauen, Nähen
  • Intellektuelle Begabung:  Probleme lösen, kreatives Denken  
  • Soziale Begabung:  Verständnis für andere, Zuhören, Reden können  
  • Sportliche Begabung:  Schnelligkeit, Beweglich, Balancieren, Ausdauer, Kraft  
Körper-Spiel-Stationen:   

An jeder Station wird ein bestimmter Körperteil besonders gebraucht.   

  • Arme: Armdrücken : Immer zwei Personen treten gegeneinander an. Wer ist der Stärkste?  Alternativ: Wer schafft es, einen Mitarbeiter zu besiegen?  
  • Beine: Seilspringen : Wer schafft die meisten Sprünge in 60 Sekunden?  
  • Augen: Sehtest : Die Teilnehmenden stehen möglichst weit vom Mitarbeitenden entfernt. Dieser hält einen Buchstaben hoch. Solange sie den Buchstaben nicht erkennen können, müssen sie immer einen Schritt nach vorn gehen. Wer kann ihn als Erster lesen?  
  • Nase: Riechmemory : Kleine verschließbare Gefäße (z. B. Ü-Eier oder Eierbecher mit Folie darauf) werden mit kleinen Löchern präpariert und mit Gerüchen gefüllt. Dafür eignen sich viele Gewürze oder Watte, die in Haarspray, Saft, Essig, usw. getränkt wird. Jeden Geruch gibt es zweimal. Die Teilnehmenden müssen nun versuchen, nur durch Riechen Paare zu finden. Es können auch mehrere wie beim normalen Memory gegeneinander spielen.  Alternativ: Die Gerüche müssen nur normal erraten werden (ohne Memoryspiel). 
  • Mund: Wattebällchen pusten : In der Mitte des Tisches liegt ein Wattebällchen. Zwei Personen sitzen sich gegenüber und haben jeder einen Strohhalm im Mund. Mit dessen Hilfe versuchen sie nun, das Wattebällchen über den Tischrand des Gegners zu pusten.  
  • Ohren: Geräusche raten : Es werden verschiedene Geräusche abgespielt, die Teilnehmenden müssen erraten, was sie hören. Wenn nicht mehrere gleichzeitig spielen, können Kopfhörer benutzt werden.  

Weitere Stationen:  

  • Schnell laufen  
  • Balancieren  
  • Bibel hochhalten  
  • 1 Minute frei reden 
  • Stille   

Kleine Hilfen für knifflige Situationen

Ziel

Das haben sicher schon viele von uns erlebt: Eine knifflige Situation, ich fühle mich in die Ecke gedrängt oder werde auf einmal unsicher – und weiß in dem Augenblick nicht, wie ich reagieren oder da rauskommen soll. Noch unangenehmer wird es, wenn andere das merken und meine Unsicherheit gnadenlos ausnutzen.

Helfen kann manchmal schon, wenn man nicht völlig von einer Situation überrumpelt wird, weil man in irgendeiner Weise vorbereitet ist, zum Beispiel, weil man sich verschiedene Szenarien vorher schon mal zurechtgelegt und vielleicht ein bisschen durchgespielt hat. Wenn ich zwei, drei Strategien parat habe, die ich mal ausprobiert oder eingeübt habe, kann ich sie im besten Fall abrufen, wenn ich sie brauche.

Eine wichtige Anmerkung vorweg: In diesem Stundenentwurf geht es NICHT um wirklich ernsthafte Notsituationen oder bedrohliche Szenarien! Es ist klar, dass eine Gruppenstunde oder eine thematische Einheit auf einer Freizeit natürlich bei weitem nicht ausreichen würden, um die Teilnehmerinnen auf echte Ernstfälle ausreichend vorzubereiten. Hier geht es um kleine Alltagssituationen, in denen man mit ein bisschen eingeübtem Selbstvertrauen oder einem kleinen Konter sich nicht so leicht einschüchtern lässt und sich eine „Not-Ausgangstür“ öffnet.

Die nachfolgenden Programmbausteine wollen helfen, Unsicherheiten im geschützten Rahmen zur Sprache zu bringen, und bieten mit ein paar spielerischen Übungen Anregungen, ein selbstsicheres Verhalten und Auftreten einzuüben. Oft genug erleben die Mädchen in der Schule oder zuhause genau das Gegenteil, werden entmutigt oder verunsichert – daher ist es wichtig, dass sie ihre Gruppe im CVJM oder in der Gemeinde als einen geschützten Raum erleben, in dem sie nicht zuallererst kritisiert werden, sondern in dem fair und ermutigend miteinander umgegangen wird. Für die Durchführung der nachfolgenden Programmpunkte ist es hilfreich, wenn die Mädchen sich untereinander bereits etwas kennen. Jede hat das Recht, bei einer Übung mal nicht mitmachen zu wollen, das ist in Ordnung.

Einige Übungen

My Way

Hierfür braucht man (je nach Gruppenstärke) einen größeren Raum mit genügend Platz (Hindernisse wie Tische und Stühle ganz an den Rand räumen) oder eine größere Fläche im Freien. Die Mädchen verteilen sich im Raum. Jede sucht sich nun einen Zielpunkt irgendwo im Raum (egal ob mittendrin oder am Rand, egal wie weit entfernt vom Startpunkt), und nimmt sich fest vor, dass sie dorthin gehen will.

Auf ein Signal hin gehen alle gleichzeitig los, jeweils auf direktem Weg zu ihrem Zielpunkt, und zwar zügig (nicht rennen, aber auch nicht bummeln), bis sie an ihrem Ziel stehenbleiben. Unterwegs soll niemand anderes angerempelt oder umgerannt werden.

Wenn alle angekommen sind, bleibt jede kurz an ihrem Platz stehen und es folgt eine kurze Austauschrunde: Konnte ich den direkten Weg gehen? Musste ich jemandem ausweichen? Wie sicher bin ich losgegangen? Wie habe ich mich unterwegs gefühlt (gestresst, locker, sicher, gehetzt …)? Wie fühlt es sich jetzt an, an meinem Ziel zu sein?

Die Übung kann ein paarmal wiederholt werden, wobei jede versucht, ihr Tempo zu finden, das zu ihr passt, und darauf achtet, wie es ist, wenn ihr jemand „in die Quere kommt“. Wichtig ist, sich vorher ganz klar einen Zielpunkt zu setzen und nicht von ihm abzuweichen, auch wenn man/frau zwischendurch einen kleinen Schlenker machen muss oder ins Stocken kommt.

Gehweg-Begegnung

Vielleicht hat die erste Übung schon ein bisschen daran erinnert, jetzt geht es tatsächlich um eine ganz alltägliche Erfahrung: Ich gehe durch die Fußgängerzone, es sind viele Menschen unterwegs und ich merke, dass ich tatsächlich „Slalom“ laufe. Bestimmten Menschen weiche ich unwillkürlich aus, mache ihnen Platz – ohne, dass auch nur ein Wort gewechselt wird, ist klar, wer der oder die „Stärkere“ ist bzw. wer nachgibt und ausweicht. Bei wem gebe ich schneller nach (z. B. Business-Typen mit forschem Schritt? Gruppen?), bei wem behaupte ich mich (z. B. Gleichaltrige oder Jüngere?)? Entsteht diese manchmal komische Uneinigkeit (Wer macht denn nun Platz?) bei gleich „starken“ Personen?

Die Mädchen stellen sich in zwei Reihen jeweils gegenüber, jede hat ein festes Gegenüber, dazwischen liegen einige Meter Strecke. Wieder fixiert jede ihren jeweiligen Zielpunkt und auf ein Signal hin gehen beide gleichzeitig los, jeweils zur gegenüberliegenden Seite.

Hinterher kurzer Austausch: Wer von uns hat nachgegeben? Wer hat sich stärker bzw. unterlegen gefühlt? Gab es Blickkontakt? Was bewirkt er?

Diese Übung kann zunächst mit allen gleichzeitig gemacht werden, anschließend können auch die Paare einzeln losgehen und bekommen dann (faires) Feedback von der Gruppe.

Stopp!

Wieder stehen sich Paare gegenüber und gehen auf ein Signal hin aufeinander zu, diesmal nicht ganz so forsch. Die Aufgabe besteht darin, im richtigen Augenblick stehen zu bleiben, nämlich dann, wenn mir der Abstand zwischen mir und meinem Gegenüber angenehm ist. Das kann bei den beiden Partnerinnen unterschiedlich sein.

Wieder kurzer Austausch: Ist die eine stehen geblieben, als sie merkte, dass es der anderen nah genug ist? Wäre ich gerne noch weitergegangen? Wäre ich doch lieber früher stehengeblieben?

Was sind eindeutige Signale, dass ich nicht mehr Nähe möchte – ohne dass miteinander gesprochen wird? Habt ihr da Ideen? Auch diese Übung braucht zwei oder drei Durchgänge, wobei ein Wechsel der Partnerinnen es interessanter macht.

Körpersprache – nicht nur mit Händen und Füßen

Manchmal wäre es ja wirklich das Einfachste, laut und vernehmlich „Stopp!“ zu sagen, und der oder die andere weiß, woran sie ist. Aber vieles sagen wir auch ohne Worte und drücken ohne Sprache aus, wie wir uns fühlen, wie wir uns selber sehen, welches Bild wir von uns haben.

Es gibt körpersprachliche Signale, die ziemlich eindeutig Selbstsicherheit oder Unsicherheit bzw. Schwäche vermitteln: Ein gesenkter Kopf und ein zu Boden gerichteter Blick wirken eher unsicher. Zumindest zeige ich einem Beobachter damit, dass meine Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist und ich wahrscheinlich nicht schnell reagieren werde. Ein erhobener Kopf und geradeaus gerichteter Blick drücken Selbstsicherheit und Aufmerksamkeit aus. Kleine trippelnde Schritte erwecken den Eindruck von Hilflosigkeit. Feste, zügige Schritte machen einen selbstsicheren Eindruck. Das gleiche gilt für eine aufrechte, entspannte Körperhaltung. Dagegen wirkt eine angespannte Körperhaltung mit hochgezogenen Schultern verkrampft und unsicher.

Deshalb geht es in der nächsten Übung, dem nächsten Spiel um verschiedene „Gangarten“, die auf ganz verschiedene Weise Selbstbewusstsein signalisieren.

Die Gruppe wird zur Hälfte geteilt: Jeweils eine Gruppe ist Publikum, während die anderen auf der „Bühne“ oder dem „Laufsteg“ sind und ihre Aufgabe bekommen (z. B. auf Kärtchen geschrieben); nach jedem Durchgang wird gemeinsam reflektiert.

  • Ihr seid wohlhabende Damen, die einen Einkaufsbummel machen.
  • Ihr seid Fußballspielerinnen, die in ihrem Heim-Stadion auf das Spielfeld kommen.
  • Ihr seid Geschäftsfrauen, die zu einem wichtigen Termin gehen.
  • Ihr seid Mitglieder einer Gang, die durch „ihr“ Viertel geht.
  • Jetzt seid ihr Fernsehstars. Ihr geht über den roten Teppich, werdet bewundert und grüßt in die Menge.
  • Ihr seid Polizistinnen, die auf Streife sind und langsam die Straße entlanggehen.
  • Ihr seid … ihr selbst und geht auf eure eigene Art selbstbewusst.

„Energie-Schlucker“ und „Power-Mädchen“

Hierfür wird eine Rolle Packpapier oder Tapete und dicke Filzstifte benötigt. Ein Mädchen legt sich auf die Papierbahn und ihre Umrisse werden aufgemalt.

Zunächst schreibt ihr außen um den Umriss verschiedene Situationen, in denen ihr euch eingeschüchtert oder in die Enge getrieben fühlt und unsicher seid, wie ihr reagieren könnt. Das können gerne Beispiele sein, die ihr tatsächlich schon mal erlebt habt: ein unangenehmes Gespräch, in dem euch keine passende Antwort einfiel, eine Gruppensituation, in der ihr das Gefühl hattet, alleine dazustehen, eine Konfrontation mit einschüchternden Persönlichkeiten oder Ähnliches.

Anschließend sammelt die Gruppe Eigenschaften, die sie mit einem selbstbewussten Mädchen verbindet; die Stichworte werden an entsprechender Stelle in den Umriss geschrieben, z. B.:

  • Beine/Füße: Stehvermögen, Schritte gehen, sicheres Auftreten …
  • Kopf: klar denken, schlagfertig sein, den Überblick behalten, …
  • Hals: mutig meine Stimme nutzen, …
  • Schultern: sich nicht unnötig klein machen, Schulterschluss mit anderen, …
  • Arme/Hände: anpacken, sicherer Halt, Fingerspitzengefühl für die Situation, …
  • Rücken: Rückgrat, Aufrichtigkeit, nicht buckeln …
  • Po: auch mal „den Arsch in der Hose haben“, sich was trauen, …

„Ich bin … einzig, nicht artig!“

Jedes Mädchen bekommt Papier und Stift. Aufgabe: Schreibt euren Namen so auf, dass die Buchstaben am linken Blattrand untereinander stehen. Nun überlegt euch zu jedem Buchstaben eine eurer Stärken, eine Eigenschaft, die zu euch gehört oder die ihr gerne hättet, z. B.:

L – locker

I – ideenreich

S – schlau

A – abenteuerlustig

Nun stellt sich jede der Reihe nach der Gruppe vor – achtet dabei darauf, wie ihr steht: mit beiden Beinen fest auf dem Boden, Rücken und Schulter gerade, die Hände z. B. in die Hüften gestemmt oder locker an der Seite, wie es für euch passt, und sagt mit lauter, fester Stimme (nicht brüllen, aber sehr bestimmt):

„Ich bin Lisa! Ich bin locker. Ich habe gute Ideen. Ich bin schlau. Und ich liebe Abenteuer!“

Wenn sie noch nicht ganz mit sich zufrieden war, darf sie gerne nochmal, mit mehr „Schmackes“. Bis sie selber überzeugt ist von dem, was sie sagt. Und wird dann mit donnerndem Applaus beglückwünscht.

Schluss-Spiel: Gemeinsam sind wir stark!

Dieses Spiel ist auch bekannt unter dem Namen „Atomkraftgegner“. Die eine Hälfte der Gruppe setzt sich dicht im Kreis auf den Boden, und zwar mit dem Rücken zueinander, die Arme mit den Nachbarinnen verhakt. Ihr Ziel ist es, an ihrem Platz zu bleiben.

Die andere Hälfte der Gruppe sind die Polizistinnen, die die Demonstration auflösen sollen: ihr Ziel ist es, die Gruppe zu stören und den Kreis aufzulösen. Dazu dürfen sie auch eine Strategie absprechen. Allgemein gilt: Gewalt ist absolut verboten (Kratzen, Hauen, Beißen, Kneifen… ) – es darf nur „sanfte“ Gewalt angewandt werden (dazu gehört z. B. auch kitzeln, labern, Grimassen schneiden, sich dazusetzen, usw.). Gelingt es ihnen auf kreative Weise, den Widerstand zu brechen? Und wie stark sind die Demonstrantinnen wirklich? Bringt auf jeden Fall Spaß am Ende der Stunde! Hinterher die Rollen tauschen.

Im neuen KON-Thema »Von Nöten« sind Hintergrundartikel für Mitarbeiter*innen, Stundenentwürfe und Bibelarbeiten zu finden, die sich thematisch mit der eigenen Not und der anderer auseinandersetzen und Hilfe geben, wenn es im Leben »brennt«. Von der Peer-to-Peer-Seelsorge bis zu Stressbällen bieten sie Kraftfutter für die Seele und Tipps zur Stressbewältigung. Sie zeigen, wie Jesus selbst Not erfahren hat und mit der Not anderer umgegangen ist.

Und dann ist da noch das »notwendig«: Was brauche ich eigentlich wirklich zum Leben?

Manchmal bin ich mit der Kraft am Ende Kennst du das auch? Wenn die Zeit irgendwie einfach nicht reichen will, um alles gut zu schaffen? Die Schule bzw. Uni, den Sport, die Musik, die Mitarbeit im CVJM oder der Gemeinde …

Und dann mag man sich ja vielleicht auch nochmal »einfach so« mit seinen Freunden treffen: ins Kino gehen, zusammen kochen, einen Spieleabend veranstalten, bummeln …

Wenn es mir so geht, würde ich am liebsten alles hinwerfen. Mein Plan B? Socken stricken lernen und auf dem Markt verkaufen. Soweit ist es aber nicht gekommen – und ich möchte sagen: Gott sei Dank! Es gibt Mittel und Wege, dem Burn-Out zu entkommen – und wir schauen uns einen an:

1. Könige 19, 1-8

1 Ahab berichtete Isebel alles, was Elija getan und dass er alle Propheten Baals umgebracht hatte. 2 Da schickte Isebel einen Boten zu Elija und ließ ihm sagen: »Die Götter sollen mich strafen, wenn ich dich morgen um diese Zeit nicht ebenso umbringen werde, wie du meine Propheten umgebracht hast!« 3 Da packte Elija die Angst und er floh, um sein Leben zu retten. In Beerscheba an der Südgrenze von Juda ließ er seinen Diener zurück 4 und wanderte allein weiter, einen Tag lang nach Süden in die Steppe hinein. Dann setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte den Tod herbei. »HERR, ich kann nicht mehr«, sagte er. »Lass mich sterben! Ich bin nicht besser als meine Vorfahren.«

5 Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Aber ein Engel kam, weckte ihn und sagte: »Steh auf und iss!« 6 Als Elija sich umschaute, entdeckte er hinter seinem Kopf ein frisches Fladenbrot und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder schlafen. 7 Aber der Engel des HERRN weckte ihn noch einmal und sagte: »Steh auf und iss! Du hast einen weiten Weg vor dir!« 8 Elija stand auf, aß und trank und machte sich auf den Weg. Er war so gestärkt, dass er vierzig Tage und Nächte ununterbrochen wanderte, bis er zum Berg Gottes, dem Horeb, kam.

Zum Text:

Elia war ein Prophet, der zur Zeit König Ahabs (870-851 v. Chr.) als wandernder Prophet umherzog und sich gegen die Verehrung Baals aussprach, auch wenn ihn das in eine Auseinandersetzung mit dem Königshaus, und dort vor allem mit der Frau des Königs, Isebel, treibt. Bei einem Konflikt mit ihren Baals-Propheten gelingt es ihm mit Gottes Hilfe, 450 davon zu töten.

Elia gilt als der erste der Gerichtspropheten, der von Gott dazu beauftragt wurde, dem Volk Israels die Zeit des Gerichts anzukündigen.

Impuls:

Es ist manchmal total krass: da gibt man alles, um in einer Sache zu bestehen – und am Ende fühlt es sich nicht wie ein Sieg an, sondern wie eine Niederlage, eine Bedrohung.

So muss es Elia ergangen sein. Gerade für Gott den großen Sieg über die Baals-Propheten errungen, wird er von der Königin mit dem Leben bedroht und muss fliehen. Ich kann verstehen, dass er keine Lust mehr hat. Da setzt man sich so für eine gute Sache ein und muss dann am Ende das Gefühl haben, allein zu sein. So etwas will niemand.

Und nicht immer findet man aus so einem emotionalen Loch gut wieder heraus. Aber im Text finden wir drei Dinge, die in so einer Situation helfen – ganz banale Sachen, über die du wahrscheinlich gar nicht so nachdenkst.

Schlafen

Es ist so unendlich wichtig, ausreichend zu schlafen. Das hat ganz entscheidende Auswirkungen für den Körper – und für den Geist. Wenn ich müde bin, kann ich Dinge nicht mehr richtig einschätzen/beurteilen. Im Schlaf verarbeitet der Geist die Dinge, die im Tagesverlauf passiert sind. Und so »verschläft« man nicht einfach seine Probleme in der Hoffnung, dass es morgen besser aussieht. Sondern: weil ich mir die Pause des Schlafes gönne, kann ich die Sachen am nächsten Morgen anders beurteilen.

Essen und Trinken

Die Nahrungsaufnahme versorgt nicht nur Elia mit neuer Kraft und Energie, sondern das geschieht heute noch genauso. Darum: Vergiss nicht, in solchen stressigen/harten Zeiten zu essen – und zwar idealerweise ausgewogen & gesund, davon hat dein Körper am meisten. Auch wenn ich hier nicht weiter auf den Aspekt eingehe: sich mit einer guten Ernährung auseinander zu setzen, trägt nicht nur durch schlechte Tage, sondern auch gut durchs ganze Leben.

Engel – Freunde

»Es müssen nicht Männer mit Bärten sein, die Engel« – so geht ein altes Lied. Aber es hat recht: Zum Engel kann dir jeder werden, der dir in schweren Zeiten zur Seite steht. Dich an die einfachen, aber wichtigen Dinge erinnert: schlafen, essen und trinken. Der zu dir kommt, wenn du dich zurückziehst. Der dir Mut macht. Der dich sieht.

Das kann deine beste Freundin sein, dein guter Kumpel. Jemand hier aus der Gruppe. Ein Teamer. Oder deine Eltern. Oder auch jemand ganz fremdes. Gott kann jeden einsetzen, um dir in dieser Situation zu begegnen und dir zu helfen. Schau genau hin.

Ablauf:

Einstieg

  • Gemeinsames singen
  • Brainstorming: Helden gesucht
    • Was für Superhelden kennst du?
    • Was war deren größte Meisterleistung?
    • An welcher Stelle haben sie einen Tiefpunkt erlebt?
    • Wie sind sie aus dieser Situation wieder rausgekommen?

Hauptteil

  • Übertragung auf „biblische Helden“ (gleiche Fragen)
  • Hinführung auf Elia, kurze Infos zur Person
  • Lesung des Bibeltextes
  • Kurzes Blitzlicht dazu – Vote by your feet (jede*r stellt sich zwischen zwei Polen auf, um seine Meinung zu zeigen, Einzelne können dann zu ihrem Standpunkt befragt werden)
    • Kennst du das Gefühl der Enttäuschung so wie Elia? (ja – nein)
    • Warst du auch schon mal so völlig kraft- und mutlos? (ja – nein)
    • Wärst du in Elias Lage wütend auf Gott? (ja – nein)

Abschluss

  • Impuls
  • zwei Blitzlicht-Fragen
    • Hast du schon einmal einen »Engel« getroffen, der dir beistand?
    • (ja – nein)
    • Glaubst du, dass du schon einmal für jemanden zum Engel geworden bist? (ja – nein)
  • Gebet und singen

Wen rufst du an, wenn du in Not bist?

Wenn etwas richtig blöd lief, egal ob in der Schule, Freundschaft, Familie oder deiner Beziehung?
Wenn du richtig enttäuscht wurdest?
Wenn etwas kaputt ging und du es nicht mehr reparieren kannst?
Wenn die Bahn ausfällt und du am Bahnhof feststeckst?

Vermutlich zückst du dein Handy und rufst deine beste Freundin oder deine Eltern an. Sie haben ein offenes Ohr für dich und helfen dir in der Situation hoffentlich weiter. Einfach super, dass man das Handy immer dabei hat, alle wichtigen Nummern darin gespeichert sind und man in Not jemanden erreichen kann, der einem weiter hilft.

In Psalm 50, Vers 15 steht: »Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.«

Gott ermutigt uns, ihn anzurufen, also zu ihm zu beten. Wir sollen uns an ihn wenden, wenn wir nicht weiter wissen, uns Entscheidungen schwerfallen oder wir einen guten Rat brauchen.

Meine Kindergottesdienstleiterin hat mir vor vielen Jahren Gottes »Telefonnummer« eingeprägt. Gottes Aufforderung, ihn in allen Lebenslagen anzurufen, steht in Psalm 50, Vers 15. Sie hat diesen Vers am Anfang jedes Treffens erwähnt und uns Kindern damals diese Zahlen »50/15«, als »Telefonnummer« Gottes vorgesagt. Sie darf uns daran erinnern, dass Jesus immer da ist. Er will unser Gegenüber sein, der uns liebend gerne zuhört. Er freut sich, wenn wir anrufen! Er geht mega gerne dran, wenn wir uns mit ihm unterhalten wollen. – Und dafür brauchen wir nicht mal ein Telefon.

Die Rufnummer 5015 kann uns daran erinnern, dass wir uns bei Gott melden dürfen. Wirklich anrufen müssen wir aber nicht. Es reicht zu beten. Ruhig zu werden und Gott alle Sorgen zu nennen, die uns gerade beschäftigen. Er freut sich, im Gebet von unseren Sorgen und Nöten zu hören. Wenn wir irgendwo feststecken, sich unsere Gedanken im Kreis drehen oder wir ein offenes Ohr brauchen, ist er für uns da! Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, dass der Akku leer wird, es keinen Empfang gibt, das Guthaben aufgebraucht oder die Leitung besetzt ist. Jesus steht uns 24/7 zur Seite! Er hört sich unsere Sorgen an. Und das Beste: Er wird handeln! Vielleicht sehen wir das nicht im ersten Moment. Sei dir aber gewiss, dass Gott die Situation verändern wird. Vielleicht hat er einen besseren Zeitplan als wir und die Situation verändert sich nicht sofort. Du darfst aber trotzdem fest darauf vertrauen, dass Jesus dich hört!

Genauso wie unser Handy uns Sicherheit gibt, wenn wir es dabei haben, soll uns die Gewissheit, dass wir uns an Jesus wenden können, Sicherheit geben.

Der Bibelvers aus Psalm 50, Vers 15 endet aber nicht beim Anrufen. Er endet mit dem Preisen! »Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen

Gott hilft uns gerne durch unsere Sorgen. Das soll aber nicht das Ende sein. Wir sollen Gott preisen. Wenn er gehandelt hat und uns Gutes passiert ist, sollen wir uns wieder bei ihm melden und ihn groß machen. Wie kann das aussehen? Vielleicht indem, dass wir unseren Freundinnen oder in unserer Jugendgruppe von der Situation erzählen. Wir können von unseren Dingen erzählen, die nicht so gut liefen. Wenn wir dann teilen können, wie Gott die Situation verbessert hat, können wir ihn damit ehren. Er freut sich, wenn wir uns bei ihm bedanken und wir ihn anbeten.

Lasst uns das in der kommenden Woche probieren: Wenn ihr in einer Situation seid, die ausweglos scheint oder ihr Angst habt: Dann wendet euch an Jesus. Sucht das Gespräch mit ihm, ruft ihn an und preist ihn für das, was er dann tut. Amen.

Fragen für die Kleingruppen

Falls noch Zeit ist und du die Andacht vertiefen möchtest, findest du hier einige Gesprächsimpulse für einen Austausch in Kleingruppen:

  • Erzählst du Jesus von deinen Sorgen?
  • Glaubst du, dass Jesus dich hört?
  • Hast du schon Mal erlebt, dass Jesus dir geantwortet hat und sich die Situation verändert hat?
  • Hast du eine aktuelle Situation, die Jesus verändern soll?

Zum Abschluss könnt ihr in den Kleingruppen für eure jeweiligen Anliegen beten.

War Jesus selbst mal in Not? Kennt er Not? Wie ist Jesus mit Not umgegangen?

Um diese Fragen und was wir von Jesus und seinem Umgang mit Not lernen können, geht es in dieser Bibelarbeit.

Wir starten mit einer Kleingruppenarbeit an verschiedenen Bibeltexten. Lasst die Teilnehmenden gern selbst entscheiden, mit welchem Text sie sich näher beschäftigen möchten und nutzt die so entstehenden Gruppen, die jedoch nicht mehr als 3-4 Personen umfassen sollten. (Es müssen nicht zwingend alle Texte vergeben werden.)

Jede Gruppe bekommt dieselben Aufgaben:

  1. Lest eure Bibeltexte gemeinsam
    • Überlegt: Was passiert dort?
    • Wer ist in Not?
    • Wie reagiert Jesus auf die Not?
  1. Formuliert passend zu eurem Text einen Notfall-Skill (max. 2) und notiert ihn, damit er im Gruppenraum aufgehängt werden kann und alle ihn nutzen können.
  2. Überlegt euch eine Situation aus eurem Alltag bzw. der heutigen Zeit, die vergleichbar ist. Probt dazu eine kleine Szene, so dass ihr diese Situation den anderen Gruppen vorspielen könnt.

Auf diese Weise stellt ihr den anderen Gruppen dar, was ihr aus eurem Text von Jesus lernen konntet.

Die vorgeschlagenen Bibelstellen

Die kursiv gedruckten Zeilen sind kurze Gedanken dazu für dich als Teamer*in in der Vorbereitung. Diese Stichpunkte sollen dir dazu dienen, den Inhalt der Texte kurz zu erfassen. Sie sollen den Gruppen aber nicht mitgegeben werden.

Da die Texte sehr ungleich lang sind, können manche Gruppen evtl. auch 2  kürzere Texte bearbeiten.

Lk 2,1-10 und Mt 2,1-15: Jesu Geburt und die Flucht nach Ägypten

Jesus wird als hilfloses Baby im Stall oder einer Höhle geboren.
Er kommt bei einfachen, nicht besonders wohlhabenden Menschen zur Welt und muss mit seiner Familie als erstes ins Ausland fliehen.

Joh 4, 1-42 : Jesus und die Frau am Brunnen

Jesus kennt die Not der Frau, ohne dass sie ihm davon erzählt hat.
Jesus behandelt die Frau ohne Vorurteile.

Mt 5-7: Jesus lehrt (z.B. auf dem Berg – die Bergpredigt)

Jesus erklärt den Menschen, wie sie sich verhalten sollten, um Not zu lindern oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Lk 8, 40-56 : Jesus erweckt Tote wieder zum Leben und heilt Kranke

Jesus kann die Not wenden.
Jesus nutzt die Macht, die er hat zum Wohle aller.

Mt 14,13-21: Jesus gibt allen zu Essen

Jesus kümmert sich.
Er entwickelt Ideen, lässt alles zusammentragen, was da ist, um es allen zur Verfügung zu stellen

Mt 19,13-15: Jesus mag die Kinder (Kranken, Armen …)

Jesus sieht und hört die, die von der Gesellschaft nicht ernst genommen oder ausgeschlossen werden.
Er setzt sich für sie ein, für ihn sind sie wichtig

Lk 22, 63- 23,49: Jesus stirbt

Jesus kennt Schmerzen, er erlebt sie selbst am Kreuz in Extremform.

Lk 22,39-46: Jesus betet

Jesus kennt Angst und Not.
Er zieht sich zurück, sucht die Ruhe und das Gebet/das Gespräch mit Gott, um von Gott neue Kraft und Beistand zu erbitten.

Diese Gruppenarbeit ist intensiv und benötigt sicher mindestens 30-45 Minuten Zeit. Anschließend präsentieren sich die Kleingruppen zuerst ihre aktuellen Szenen und im Anschluss daran jeweils ihre Notfall-Skills. Die Skills könnt ihr im Gruppenraum aufhängen, damit sie für alle sichtbar sind.

Eine andere Möglichkeit ist, sie auf kleine Notfall-Kärtchen zu schreiben, die dann alle mit nach Hause nehmen können und so griffbereit haben, wenn sie gebraucht werden.

Beschließt eure Gruppenstunde mit einem gemeinsamen Lied und Segen.

Was wir von der Geschichte Hiobs für uns und unseren Glauben lernen können

Im Leben müssen wir immer wieder auch Rückschritte und Niederlagen verkraften. Das tut weh und lässt einen nicht selten zweifeln, ob man mit seinem Leben überhaupt noch auf dem richtigen Weg ist. Dabei kann auch die Frage aufkommen, ob man überhaupt mit Gott noch auf dem Weg ist – oder ob Gott einen nicht schon längst verlassen hat.

Fragen wie diese sind so alt wie die Geschichte Gottes mit den Menschen. Schon Noah in seiner Arche hat sich vielleicht manche lange Nacht im Stillen gefragt, ob das überhaupt alles so richtig ist. Auch das Volk Israel hat auf seiner Wanderung durch die Wüste nicht selten gezweifelt und geschimpft und wäre am liebsten wieder zurück in die Sklaverei nach Ägypten gegangen.

Ein besonderes Beispiel für die innere Zerrissenheit, die beim Erleben persönlicher Katastrophen ganz natürlich ist und dabei auch mal Gott in Frage stellen kann, ist jedoch Hiob. Dieser Mann hat alles verloren – und doch nicht den Kontakt zu Gott abgebrochen. Was können wir davon für uns lernen?

Einstieg

  • Begrüßung
  • Gemeinsames singen
  • Mindmap bzw. Brainstorming: »Was weißt du schon über Hiob?«

Hauptteil

Vorstellung der Person Hiob und Einordnung des Buches in die Literatur-Arten in der Bibel (TIPP: dazu gibt es tolle YouTube-Videos, z. B. vom »BibleProject«)

Unterschiedliche Bibelverse von Hiob an die Mädels verteilen

Fragen dazu beantworten lassen in Still-Arbeit

  • Womit wird Hiob konfrontiert?
  • Wie geht er damit um?

Was ist Hiobs wichtigste Charaktereigenschaft?

Jede stellt ihre Textstelle anhand der Fragen vor.

Bezug zum eigenen Leben:

  • Wie hättet ihr an seiner Stelle reagiert?
  • Wie seid ihr bisher mit schwierigen Situationen umgegangen?
  • Was war damals hilfreich?
  • Worauf bzw. auf wen könnt ihr euch stützen?

Gemeinsame Mindmap erstellen »Was kann in schlechten Zeiten helfen?«

Impuls

Abschluss

  • Vorlesen einer geistlichen Mutmach-Geschichte, z. B. „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers
  • Gemeinsames Singen

Zum Text

Eine erste Besonderheit des Buches »Hiob« ist, dass es nicht nach seinem Verfasser, sondern nach seiner Hauptfigur benannt wurde. Im hebräischen Original schreibt sich dieser Name noch »Ijob«, erst bei Luther ändert er sich in »Hiob«.

Zu Beginn der Geschichte wird deutlich, dass die Person Hiob keine historische Person ist, die man biografisch darstellt, sondern als eine Art »Modell« für einen beispielhaft frommen und ethisch verantwortlichen Menschen gilt.

Im »himmlischen« Aufeinandertreffen von Satan und Gott gilt es, eine Grundsatzfrage zu beantworten: ob der Glaube an Gott Folge, Ursache oder unabhängig von Glück ist. In der Folge wird Hiob alles genommen, was er besitzt, und er klagt über sein Leben und Schicksal. Er bekommt Besuch von drei Freunden, die ihm ins Gewissen reden wollen. Dabei geht es vor allem um vier Gedankengänge:

  1. Gott vergelte jederzeit gerecht
  2. Leiden sei eine zeitlich befristete Strafe Gottes
  3. Im Leiden sei Buße nötig und Gottes gnädige Zuwendung möglich
  4. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Handeln des Menschen und Gottes Reaktion

Nach Gottes Gegenrede erkennt Hiob, dass Gottes Allmacht unabhängig vom Handeln des Menschen ist – und es tatsächlich unschuldiges Leiden geben kann. Für seine Treue zu Gott wird Hiob von diesem am Ende wieder reich gesegnet.

Impuls

Für mich war Hiob immer eine zutiefst tragische Person in der Bibel. Die Vorstellung, dass all das Leid nur auf ihn kam, weil Gott und Satan quasi um ihn und seine Glaubenstreue gewettet haben, machte mich immer wütend. Und da tröstet mich das HappyEnd zum Schluss auch nicht wirklich.

Die Einordnung, wie dieser Text literarisch zu verstehen ist, bot auch nur wenig Trost. Denn im Grunde sind die Erfahrungen, die Hiob macht, Alltag für so viele Menschen – auch heute noch. Nur, dass nicht alle am Ende noch so einen Segen erfahren, wie Hiob es erlebte.

Gleichzeitig habe ich großen Respekt davor, dass Hiob sich nie von Gott abwandte.

Ja – er hat gehadert.
Ja – er hat Gott all sein Unverständnis und seine Verletztheit verbal vor die Füße geworfen.
Aber – er hat sich nicht abgewandt.

Und Gott? Er hat das ausgehalten. Er hat sich nicht von Hiob abgewandt.

Ja – er hat ihm harsch geantwortet.
Ja – er hat ihm deutlich den Macht-Unterschied vor Augen geführt.
Aber – er hat ihn nicht verlassen.

Mir macht das eins deutlich: ich darf auch mit all meinem Frust, meiner Wut, meinem Unverständnis, meinen Fragen, meinen Zweifeln und all dem, was mich sonst belastet, zu Gott gehen. Ich darf dabei auch deutlich sein. Ich muss meine Worte nicht sorgfältig wählen, sondern es darf auch einfach aus mir »herausbrechen«. Ungefiltert. Gott kann das ab. Er erträgt es. Und liebt mich trotzdem weiter.

Was man im Leben wirklich braucht

Bist du schon mal umgezogen und musstest dein ganzes Leben in Kartons packen? Ich habe das im letzten Jahr (mal wieder) erlebt und etwas entsetzt festgestellt, wie viel Zeug ich so besitze. Mit fast 25 Jahren Ehe, einem Kind, Haustieren und verschiedenen Hobbys bleibt das wohl auch nicht aus. Und doch finde ich es erschreckend, wie viel Zeit ich für das Ein- aber vor allem auch für das Auspacken der ganzen Sachen benötigt habe. Das dauert vielleicht lange, bis dann alles so am richtigen neuen Platz ist!

Jetzt wirst du vielleicht noch keinen ganzen Hausstand verpacken müssen, aber wenn du mit einem wachen Blick durch dein Zimmer gehst, was darf dann auf keinen Fall fehlen? Und was ist vielleicht doch über und nimmt nur noch aus Gewohnheit seinen Platz im Regal ein?

Die japanische Autorin und Aufräum-Expertin Marie Kondo setzt sich dafür ein, dass man nur solche Gegenstände in seinem Leben haben sollte, an denen man Freude hat und die glücklich machen. Alles andere kann weg. Das klingt ganz schön hart, oder?
Für das Leben als Schüler*in würde ich den Ansatz auch etwas »entschärfen«, damit nicht die Schulbücher als erstes auf den Müll wandern. Aber mal ganz ehrlich: Brauchst du all deine Sachen? Oder kann man damit anderen Menschen noch etwas Gutes tun? Oder sollten sie vielleicht langsam auf den Müll?

Stell dich gemeinsam mit deinen Mädels doch mal einer ganz besonderen Challenge!

Einstieg:

Je nachdem, was in deiner Gruppe gut geht und für euch legal ist, kannst du

  • Lieder (z. B. »leichtes Gepäck« von Silbermond)
  • Filme (z. B. »100 Dinge« mit Matthias Schweighöfer)
  • Serien (z. B. »Glück und Freude« mit Marie Kondo auf Netflix)

ansehen bzw. anhören – oder zumindest einen Ausschnitt davon.

Hauptteil

Anschließend kommt ihr ins Gespräch:

  • Was darf in meinem Leben auf keinen Fall fehlen? Warum?
  • Was macht Gegenstände für dich wertvoll?
  • Warum fällt es uns so schwer, uns von Dingen zu trennen?
  • Wohin mit ausrangierten Sachen?
  • Was weiß ich über SecondHand-Läden, Repair-Cafés und soziale Kaufhäuser in meiner Nähe?

Nun überlegt euch eine gemeinsame Challenge:

Möglichkeit A:

Ihr verzichtet über eine vereinbarte Projekt-Dauer immer wieder gemeinsam eine gewisse Zeit (einen Tag, ein Wochenende, eine Woche) auf Gegenstände, die euch ECHT weh tun: Smartphone (oder wenigstes bestimme Apps), TV … und tauscht euch bei euren Treffen darüber aus: Was fehlt wirklich? Oder gewinnt man durch den Verzicht nicht vielleicht auch etwas?

Möglichkeit B:

Ihr sammelt über eine vereinbarte Projekt-Dauer jeden Tag einen Gegenstand (inkl. Klamotten) aus eurem Zimmer, der noch gut ist und veranstaltet am Ende einen Flohmarkt, um den Erlös anschließend an einen guten Zweck zu spenden. Alternativ gibt es vielleicht auch ein soziales Kaufhaus o.ä. der Diakonie, die sich über die gut erhaltenen Sachspenden freuen.

Abschluss

Wenn ich zu dem Thema an einen Bibeltext denke, fällt mir immer der reiche Bauer ein, der sein Leben lang Erfolg hatte und viel Reichtum angehäuft hat. Aber trotz seines Wohlstands, seiner vielen Lagerhallen und allem Pomp musste auch dieser Bauer eines Tages sterben – um dann festzustellen, dass ihm sein ganzer Reichtum gar nichts eingebracht hatte bei Gott.

Aber auch, wenn du noch gar nicht über die Frage des »ewigen Lebens« nachgedacht hast, bleibt doch die Frage, ob es wirklich der Besitz ist, der dich glücklich macht. Oder ob du damit nur irgendwelchen Träumen und Sehnsüchten nachläufst, die aber letztendlich doch nicht halten, was du dir davon erhoffst. Manchmal ist weniger nämlich wirklich mehr.

Je weniger ich mich um die Dinge kümmere, die mir die Welt einflüstert – um so mehr Zeit habe ich, mich auf Gott auszurichten und seinem Weg zu folgen.

Stress – zu viel zu tun, Hausaufgaben, Haushalt, Vorbereitungen für die Gemeindearbeit, Musikinstrument üben, Training im Sportverein, Referate schreiben, für Klausuren lernen … Stress kennen wir wohl leider alle – schon Kinder, Jugendliche sowieso, Erwachsene natürlich auch. Viele Termine; vieles, das ich gern tun möchte; vieles, das ich tun sollte. Viele Erwartungen, denen ich gerecht werden möchte; Fristen, an die ich mich halten sollte …

Wie gehe ich damit um? Wie komme ich gut zurecht und lasse mich vom Stress nicht unterkriegen? Was kann mir helfen?

In diesem Artikel zeigen wir dir einige Möglichkeiten, kreativ mit deinem Stress umzugehen und Stress abzubauen. Natürlich kannst du die einzelnen Vorschläge (oder mehrere davon) auch in deiner Gruppenstunde umsetzen.

Anti-Stress-Bälle

Diese Bälle kannst du leicht selbst machen und brauchst nur wenig Material dazu.

Nötig sind:

  • Mehl und Sand (Deko-Sand oder Sand z. B. aus dem Baumarkt) für sehr feinkörnige Bälle
  • alternativ auch möglich: Reis oder getrocknete Linsen
  • Luftballons
  • Trichter (oder eine PET-Flasche, die du zu einem Trichter schneidest)

Sand und Mehl mischst du zu gleichen Teilen und füllst die Masse dann durch den Trichter in den Ballon. Wie groß dein Ball werden soll, kannst du selbst entscheiden. Achte nur darauf, dass du den Ballon noch gut zu knoten kannst.

Deinen Stressball kannst du kneten, du kannst ihn formen, drücken, sogar an die Wand oder auf den Boden werfen und auf diese Weise Stress abbauen. An deinem kleinen Ball kannst du Stress und Wut rauslassen.

Falls du Reis oder Linsen nutzt, wird dein Ball deutlich grobkörniger und gerade bei Reis erhöht sich das Risiko, dass der Ballon reißt. Als zusätzliche Sicherheit ist es darum empfehlenswert, einen zweiten oder auch dritten Ballon über deinen gefüllten Ball zu ziehen. Fülle deinen Ball dazu und knote ihn zu. Nimm dann einen weiteren Ballon und schneide seine Öffnung größer, damit du ihn leichter über deinen Ball ziehen kannst.

Zum Abschluss kannst du deinen Ball dann noch individuell gestalten, z. B. mit Eddings ein Gesicht/einen Smiley auf ihn malen.

Knete

Neben Anti-Stress- oder Wut-Bällen kann auch Knete gut helfen, um Stress abzubauen. Auch Knete kannst du leicht selbst herstellen.

Dazu brauchst du:

  • Mehl
  • Salz
  • Öl (Speiseöl)
  • Wasser
  • evtl. Lebensmittelfarbe
  • Einmal-Handschuhe
  • Glas mit Schraubverschluss oder luftdicht-verschließbare Dose

Gib 200g Mehl mit 75g Salz, 2 Esslöffeln Öl und 250ml Wasser zusammen. Am besten siebst du das Mehl vorher einmal durch. Dadurch wird deine Knete noch feiner und geschmeidiger. Wie beim Backen müssen dann alle Zutaten gut verknetet werden bis ein glatter Teig entsteht. Und wie beim Backen gilt auch hier: falls dir die Masse noch zu nass oder zu klebrig ist, gib noch etwas mehr Mehl hinzu – falls die Masse zu trocken sein sollte, füge noch etwas Wasser hinzu.

Wenn du magst kannst du anschließend deine Knete noch mit Lebensmittelfarbe färben. Dazu musst du nur noch die Farbe in den Teig geben und wieder alles verkneten bis deine Knete gleichmäßig eingefärbt ist.

Wichtig dabei: Zieh am besten Einmal-Handschuhe an. Das erspart dir viel Händeschrubben, um die Farbe hinterher wieder von deinen Händen abzubekommen.

Deine Knete bewahrst du am besten in einem fest verschlossenen Glas oder einer wirklich dichten Dose auf. So bleibt sie einige Wochen lang geschmeidig und elastisch.

Malen

Auch Malen hilft dabei, Stress abzubauen. Ganz simpel lassen sich da natürlich einfach Malbücher oder Mandalas nutzen und ausmalen. Du kannst mit deiner Gruppe aber auch Mandalas und Malbücher selbst gestalten.

Dazu benötigt ihr:

  • Stifte (Buntstifte oder Filzstifte, wie ihr mögt)
  • Papier
  • evtl. Tacker und Heftklammern

Jetzt entwerft ihr euch gegenseitig Bilder zum Ausmalen. Alle bekommen dazu ein Blatt Papier und einen Stift und zeichnen die Umrisse einer Szene auf. Dabei sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt – ihr könnt euch aber auch vorher auf ein Thema/eine Überschrift einigen und dazu passend malen.

Anschließend gebt ihr eure Bilder weiter und andere Personen malen sie aus.

Eine andere Möglichkeit bieten Mandalas – vielseitige Muster, die ihr selbst entwerfen und ausmalen könnt.

Dazu benötigt ihr:

  • Bleistift
  • Papier
  • Zirkel
  • Lineal

Auf eurem Papier markiert ihr zuerst einen Punkt ungefähr in die Mitte des Blattes. Das wird euer Bezugspunkt. Von ihm aus zeichnet ihr mit dem Zirkel nun verschieden große Kreise auf das Blatt.

Anschließend kommt das Lineal zum Einsatz. Mit ihm zeichnet ihr vom Mittelpunkt ausgehend gerade Linien durch die Kreise nach Außen. Ähnlich wie bei einer Pizza oder einem Kuchen entstehen so verschiedene Stücke und euer Mandala-Fundament steht. Dies könnt ihr nun mit ganz verschiedenen geometrischen Formen füllen. Zeichnet z.B. kleine Kreise, Blumen, Herzen, Rechtecke … in euer Grundmuster hinein. Mandalas zeichnen sich dadurch aus, dass ihr das möglichst symmetrisch tut. Darum kann es von Vorteil sein, wenn ihr am Mittelpunkt beginnt und euch nach außen vor zeichnet.

Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Ausmal-Bilder und Mandalas zu einem kleinen selbstgebastelten Buch zusammenheften.

Collagen

Auch die Gestaltung von Collagen kann beim Stressabbau helfen. Um Collagen zu gestalten, kannst du (auch mit deiner Gruppe natürlich) ganz unterschiedliche Materialien nutzen:

  • Papier (weiß und bunt, Tonkarton, Tonpapier, Transparentpapier, Krepppapier etc.)
  • Stifte (jeglicher Art)
  • Wachsmaler
  • Malkreide
  • Farben (Wassermalfarben, Fingerfarben …)
  • Bastelkleber
  • Zeitschriften
  • Fotos
  • alles mögliche weitere Bastelmaterial, was dir zur Verfügung steht

Deine Kreativität kann sich beim Gestalten einer Collage voll entfalten: du kannst sie zu einem bestimmten Thema erstellen oder völlig frei und ganz spontan einfach drauf los kleben und malen. Trau dich einfach das zu Papier zu bringen, was in dir vorgeht.

Schnitzen

Wie jede kreative Betätigung hilft auch Schnitzen gegen Stress. Besonders auf Gruppenfreizeiten, aber auch in Gruppenstunden am Gemeindehaus könnt ihr gut gemeinsam schnitzen. Nötig dafür sind lediglich scharfe Messer (auch Taschenmesser sind möglich) und Holz (z. B. Stöcke, die ihr euch selbst suchen könnt). Der Natur zuliebe solltet ihr eure Stöcke, euer Holz im Wald suchen und das nutzen, was bereits aus dem Boden liegt. Sägt keine Äste von Bäumen ab.

Beim Schnitzen sind dann ein paar Regeln zu beachten, damit es nicht gefährlich wird:

1. Immer vom eigenen Körper weg schnitzen – nie zum Körper hin. Falls du doch mal abrutschst, schneidest du dich nicht so leicht, wenn du von deinem Körper weg schnitzt. Schnitze natürlich auch nie in Richtung einer anderen Person.

2. Achte darauf, dass die Klinge von deinem Messer immer komplett ausgeklappt ist bevor du mit dem Schnitzen beginnst, und klappe sie immer wieder komplett ein, wenn du eine Pause machst oder fertig geschnitzt hast.

3. Schnitze immer im Sitzen und in Ruhe.

Singen

Gerade in Gruppen ein super Tipp zum gemeinsamen Stressabbau: singen!

Singen entspannt, verbreitet gute Laune und hilft ebenfalls nachweislich gegen Stress. Du kannst zu Hause allein singen, aber in der Gruppe macht es noch mehr Spaß. Wie wäre es also mit einer Karaoke-Stunde? Oder ihr begleitet euch selbst z. B. auf der Gitarre und singt, versucht vielleicht gemeinsam neue Lieder?

Um mit Stress umzugehen und Stress abzubauen, helfen nahezu alle kreativen, musischen und sportlichen Aktivitäten. Es gibt also noch viel, viel mehr Möglichkeiten, als hier vorgestellt werden. Probier dich aus, probiert in eurer Gruppe aus, was euch gut tut und für euch hilfreiche Methoden sind.

Andacht

Wenn du einen oder auch mehrere Vorschläge in deiner Gruppenstunde ausprobierst, schließ deine Gruppenstunde doch mit einer kurzen Andacht ab:

Stress betrifft uns leider alle. Termine, Erwartungen, to-do-Listen … wir alle kennen es. Wir alle fühlen uns immer wieder gestresst. Manchmal wegen Deadlines, Fristen und aus anderen guten Gründen. Manchmal vielleicht aber auch einfach aufgrund vom Gedankenchaos in unserem Kopf. Ohne einen so ganz eindeutigen „sichtbaren“ Grund.

Warum auch immer wir gestresst sind – Gott möchte das nicht. Gott wünscht uns allen das Leben „in Fülle“ (Joh 10,10). Das möchte er uns ermöglichen.

Gott kann uns auch beim Stressabbau helfen und möchte das gern tun. Lasst uns deshalb nun ein paar Minuten Zeit nehmen, um Gott von dem zu erzählen, was uns stresst und so unseren Stress zum Himmel schicken.

Dazu basteln wir uns aus Teebeuteln kleine Himmelslaternen. Das geht so:

  1. Mach das Band vorsichtig vom Teebeutel ab.
  2. Falte den Teebeutel auf und schütte den Tee in eine Schale.

Den Tee könnt ihr später noch im Teeei oder neuem Beutel aufgießen und genießen.

  1. Schreibe das, was dich aktuell belastet und für Stress sorgt mit einem Stift (Filzstifte eigenen sich am besten) auf den auseinander gefalteten Teebeutel.
  2. Stelle den Teebeutel auf einen kleinen Teller oder Fliesenboden und zünde ihn oben an. Der Teebeutel wird von oben herunterbrennen, sich vom Boden abheben, zum Himmel schweben und sich dabei ins Nichts auflösen.

Bevor du deine kleine Himmelslaterne anzündest, kannst du gern in der Stille oder auch laut Gott (und der Gruppe) sagen, was du aufgeschrieben hast und so deinen Stress teilen.

Gebet zum Abschluss:

Gott, du kennst unseren Stress. Du weißt, was uns belastet. Bitte hilf uns mit unserem Stress gut umzugehen – ihn in Kraft und Power, in gute Idee und Motivation umzudrehen. Und bitte schenke uns trotz aller Fristen, to to-Listen und Erwartungen auch genug Zeit für uns und für Pausen. Amen.

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