Menschen reagieren unterschiedlich auf Überforderung. Manche werden hektisch, machen alles auf einmal und verzetteln sich dabei. Andere ziehen sich zurück, machen aus der Überforderung heraus einfach gar nichts mehr. Überforderung ist erst mal ein subjektives Gefühl. Das heißt, es gibt keinen objektiven Maßstab, an dem von außen gemessen werden kann, ob jemand überfordert ist oder nicht. Das kann nur subjektiv bewertet werden – das macht es aber nicht weniger wahr.
Jugendliche bekommen pro Tag extrem viele Reize. Von außen, von ihren Handys, aus der Schule, aus der Familie. Häufig lenken sie sich von der Überforderung mit noch mehr Reizen ab. Die Angst vor Stille, die erst seit 50 Jahren überhaupt diagnostiziert wird, wächst aktuell. Immer muss entweder ein Podcast, Musik, Tik Toks oder eine Netflixserie laufen. Kaum gibt es noch ruhige Momente, in denen den eigenen Gedanken zugehört wird. Stille macht Angst. Vielleicht weil sie uns suggeriert, allein zu sein. Diese Geräuschkulisse gepaart mit dem Leistungsdruck in ihrem Leben wird zu einer überfordernden Mischung. Wie kann man da rauskommen?
Dankbarkeit ist eine Entscheidung und ich kann damit meinen Fokus ändern.
Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus für euch. 1. Thes 5,18
In der Bibel steht diese Aufforderung der Dankbarkeit. Und das ist keine Augenwischerei, nichts, was das Flehen und Klagen von uns überdecken soll. Denn sowohl bei Paulus als auch in den Psalmen wird deutlich: Die Autoren der Bibel können diese Parallelität aushalten und leben. Leid und Dank ist für sie kein Gegensatz, sondern steht nebeneinander, fließt in das gleiche Gebet mit ein. In dem oben genannten Bibelvers fällt auf, dass es „für euch“ heißt. Ein Hinweis darauf, dass die Dankbarkeit nicht geboten ist, weil Gott so gerne ein Danke hört, sondern weil es für uns Menschen etwas Gutes ist.
Immer mehr Wissenschaftler setzen sich in den letzten Jahrzehnten damit auseinander, dass Dankbarkeit nicht nur Thema der Religion und der Küchenpsychologie sein sollte. Denn immer mehr Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Dankbarkeit unsere psychische und physische Gesundheit verbessert und wir zufriedener werden, auch wenn die Lebensumstände sich nicht ändern. Das, was die Wissenschaftlerinnen nun langsam entdecken, weiß die Bibel schon lange: Dankbarkeit erleichtert unser Leben. Und als Christen haben wir sogar einen Adressaten der Dankbarkeit: Gott. Wir sind in jeder Lebenslage herausgefordert, anzuerkennen, dass wir alles von Gott geschenkt bekommen haben, dass er der ist, dem der Dank gebührt.
Wie war euer Tag? (Auf diese Frage wird später noch Bezug genommen)
Wann wart ihr das letzte Mal überfordert?
Wie fühlt sich Überforderung an?
Was ist eure Lösungsstrategie?
Hier könnt ihr das Gespräch so gestalten, dass die Personen, die es auch so erleben oder machen wie die Sprecherin, einfach aufstehen, um ihre Zustimmung zu zeigen.
Bibelvers (1. Thes 5,18) vorlesen – habt ihr eine Idee, was das mit Überforderung und Alltagsproblemen zu tun hat?
In meinem Umfeld habe ich das Gefühl, alle sind hauptsächlich gestresst und laufen gehetzt zwischen Terminen und Aufgaben rum oder können sich kaum vom Sofa aufraffen, obwohl es so viel zu tun gibt. Überforderung, die entweder in Hetzerei oder in Nichtstun umschlägt, beides nicht sehr hilfreich.
„Sei doch mal dankbar!“
Was für eine komische Aufforderung von Paulus. Kann ich denn einfach so dankbarer sein? Ich meine, wenn es nichts gibt, für das ich grade dankbar bin, dann wäre es geheuchelt so zu tun. Und das will ja auch niemand.
Und doch steht das Wort „dankbar“ und „Dankbarkeit“ in der Bibel sehr häufig mit einer Aufforderung in Verbindung. Paulus wirbt in verschiedenen Briefen dafür, dankbar zu sein. In Dankbarkeit zu beten. In Dankbarkeit zu leben. Das Besondere dabei: Dankbarkeit steht für ihn nicht zwingend notwendig mit den perfekten Lebensumständen zusammen. Das wird einerseits deutlich, weil er auch im Philipperbrief von Dankbarkeit spricht (Phil 4, 6-7), obwohl er im Gefängnis sitzt. Andererseits steht in diesen Versen im gleichen Atemzug etwas von Flehen und Klagen. Also gibt es eine Parallelität von Not erleben und dankbar sein. Das beides schließt sich nicht aus. Auch in den Psalmen kann man diese Parallelität häufig finden. Da klagt jemand, fleht Gott an, jammert und am Ende steht der Dank. Die Psalmschreiber sind nicht etwa bipolar und wechseln immer zwischen allen Emotionen hin und her. Sie können diese Spannung, die in unserem Leben liegt, besser aushalten als wir es heute manchmal tun. Ja, es gibt Dinge, die sie beklagen, an denen sie leiden, die sie an Gott nicht verstehen. Und doch leben sie aus einer Haltung der Dankbarkeit heraus, weil sie Gott alles verdanken, was sie in ihrem Leben Gutes haben.
Das, was den Anschein gibt, von einer Influencerin als neues Achtsamkeitsprogramm verkauft werden zu wollen, ist eigentlich eine uralte Schrift von einem Profi-Christen, der weiß, wie es ist in guten und schlechten Tagen mit Jesus unterwegs zu sein.
Wofür seid ihr am heutigen Tage dankbar gewesen? Zählt mal 5 Sachen auf nur von heute.
Ändert diese Sicht die Antwort auf die Frage, wie euer Tag heute so war?
Seid ihr manchmal bewusst dankbar?
Und wem bist du eigentlich dankbar?
Für mich wurde bei der Vorbereitung dieses Themas nochmal deutlich: Überforderung ist eine subjektive Wahrnehmung von dem, was ich grade tue. Und Dankbarkeit ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Entscheidung. Wenn ich Gott danke, erkenne ich damit an, dass er derjenige ist, der Leben schenkt und dem ich mein Leben zu verdanken habe. Und dass ich von ihm abhängig bin. Und ich erkenne auch an, dass es nicht darum geht, besser als andere zu sein oder dass alles in meinem Leben perfekt läuft, sondern dass es um meine Gottesbeziehung geht. Dankbarkeit könnte also wirklich ein gutes Hilfsmittel gegen Überforderung sein.
Dankbarkeit braucht einen Adressaten. Wir verkürzen häufig den Satz in „Ich bin dankbar für …“ Doch wem wir da dankbar sind, das lassen wir aus. Wahrscheinlich lassen wir es manchmal aus, weil wir es auch nicht genau wissen. In der Bibel ist der Adressat auch klar benannt: Gott.
„Sei einfach dankbar. Dann löst sich alles.“
Das klingt nach Augenwischerei, nach Runterspielen der Situationen in meinem Leben, die nicht ideal sind, die mich vor Probleme stellen. Und das ist auch so. So ist es aber von den Autoren der Bibel nicht gemeint. Der zweite Schritt steht da aber auch nicht. Damit wird nicht alles gut. Doch trotzdem verändert sich mein Lebensgefühl. Dahinter steckt kein Weggucken, sondern eine echte Erfahrung.
Sagst du Gott, wie groß deine Probleme sind, oder deinen Problemen wie groß dein Gott ist?
Wem sprichst du mehr Macht in deinem Leben zu, wo liegt dein Fokus?
Um diesen Punkt zu verdeutlichen, kannst du ein Spiel/eine Übung machen. Alle laufen im Raum rum. Quer durcheinander. Dann sollen sie sich einen Gegenstand aussuchen, den sie angucken. Sie dürfen ihre Augen nur darauf richten. Du rufst: „Stopp!“, alle halten an. Dann nenne irgendeinen Namen einer Person der Gruppe und ohne den Gegenstand aus den Augen zu lassen, zeigen alle in die Richtung, wo sie denken, dass die Person steht.
Hintergrund der Übung: Je nachdem, wo du deinen Fokus hinlegst, ist es schwer, andere Dinge zu erkennen. Dankbarkeit legt unseren Fokus auf Gott und plötzlich erscheinen die anderen Dinge, die mir Sorgen machen, gar nicht mehr so groß oder scharf.
Die Schwierigkeit ist jetzt: Wann habe ich Zeit zum Danken, wenn ich eh schon viel zu tun habe?
Schaut mal gemeinsam auf die Bildschirmzeit eurer jeweiligen Handys.
Wusstest du, dass es Angst vor Stille gibt? Eine echte Diagnose, aber erst seit 50 Jahren. Immer muss entweder ein Podcast, Musik, Tik Toks oder eine Netflixserie laufen. Kaum gibt es noch ruhige Momente, in denen den eigenen Gedanken zugehört wird. Stille macht Angst. Vielleicht weil sie uns suggeriert, allein zu sein. Doch Stille ist der Ort, wo wir ins Nachdenken kommen, uns bewusst für Dankbarkeit entscheiden können und vor Gott kommen können. Wie soll er in unser Leben sprechen, wenn wir ständig anderen bei ihrem Leben zuschauen oder zuhören?
Also eine Challenge für die nächste Woche:
Zwanzig Minuten pro Tag weniger am Handy als eure aktuelle Bildschirmzeit, dafür 5 Dankbarkeitsgründe pro Tag benennen, vielleicht aufschreiben, wenn ihr mögt.
Ah, wenn ich heute sterb‘
Wenn das hier mein aller letzter Song wär
Wenn wir uns ab heute nicht mehr seh’n
Ich frag mich: Würd ich all die ganzen Sachen machen, die ich gerade mache
Wenn ich wüsste, dass ich heute Abend geh‘
Ah, keine Ahnung, worin investiere ich eigentlich meine Zeit
Wenn Geld, Macht, Image und all das hiеr nicht mehr bleibt?
Ich arbeitе und arbeite, drehe mich nur im Kreis
Weil der Ehrgeiz mich treibt, in die Sinnlosigkeit
Erst mal ganz schön krasse Gedanken, die Alex und Maxi von den O‘Bros teilen. Ich weiß nicht wie es dir da geht, aber irgendwie find ich mich da wieder. Ich tue, mache und will in alledem Sachen erreichen. Aber in was investiere ich eigentlich Zeit? Und wie viel? In was investierst du deine Zeit?
Schule & Arbeit hier, Sport & Freizeit da und dann noch das ein oder andere To-do, was dazukommt. Ach ja, und dann natürlich noch Gott und Gemeinde irgendwie. Oh und dann strebt man vielleicht noch irgendwie Erfolg im Leben an. Findest du dich irgendwo wieder?
Ich denke, es ist hilfreich, sich ab und zu mal zu hinterfragen. Sich Fragen zu stellen wie: machen dir die Dinge eigentlich Spaß? Mache ich die, weil andere die von mir erwarten? Investiere ich in manche Dinge zu viel oder zu wenig Zeit? Und wo in alledem ist Gott eigentlich?
Actionstep (ca. 5 Min.):
Schreib dir doch mal auf, wie viel Zeit du in was investierst. Zum Beispiel kannst du mit Skalen arbeiten, Stichpunkte schreiben, eine Mindmap machen oder anderweitig kreativ werden, um dir einen Überblick zu verschaffen.
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Was wenn ich mein ganzes Leben blind war?
Was wenn es viel mehr gibt, als ich seh‘?
Wenn ich heute ge-e-eh
Was wird dann eigentlich zählen?
Wenn ich heute ge-e-eh
Irgendwann ist es zu spät
Alles, was ich geb, ist am Ende vergänglich
Ich habe gelebt, doch war ich auch lebendig?
Wenn ich heute ge-e-eh
O-oh
Ich höre manche Menschen sagen: „Ich mag meinen Job zwar nicht, aber ich verdiene viel Geld und habe eine gute Position“ oder „Ich verdiene Geld, um mir dann was Schönes leisten zu können, ein schönes Haus, ein krasses Auto oder einen außergewöhnlichen Urlaub.“ Die Frage, die sich mir dabei stellt: Ist es das wert? Ist es das, was zählt? Gibt das Leben nicht noch mehr? Was hat das Leben eigentlich zu bieten?
Ich sehe Menschen vor sich hinleben. Ich sehe Menschen, die von Termin zu Termin rennen und ihre To-do-Listen abarbeiten. Menschen, die anstreben immer Erfolg zu haben, um dabei der oder die Beste zu sein. Schulnoten, die immer eine Glanzleistung sein müssen, komme was wolle. Verlieren im Wettkampf? Nein, auf gar keinen Fall. Es wird gelebt, aber das Leben zieht an einem vorbei. Aber ist es das wert? Ist da nicht noch mehr. All diese Sachen sind überhaupt nicht schlimm, aber ich denke, wir verpassen was, wenn es das Einzige ist, was wir tun und anstreben.
Ich möchte dir die Frage stellen, die sich auch Alex und Maxi gestellt haben. Hast du nur gelebt oder warst du auch lebendig? Ist das Leben nur ein Zwischenort, den du wie ein To-do abhaken musst oder ist da noch mehr? Was hat das Leben noch zu bieten?
Actionstep:
Nimm dir ca. 5 Min. Zeit und überleg zuerst, was für dich „lebendig“ überhaupt bedeutet. Im nächsten Schritt tausche dich darüber kurz mit jemand anderem aus.
Dann nimm dir deine Notizen von vorhin und schau sie dir an. Findest du etwas, wo du dich lebendig fühlst? Wenn ja, markiere es. Wenn nein, schreib dir auf, wo und wann du dich lebendig fühlen willst.
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Ah, was wär der allerletzte Satz in meinem Tagebuch?
Wer wär der Mensch, an den ich denk, beim letzten Atemzug?
Ich würd gern sagen, dass ich keinen Tag verschwendet habe
Doch jedes Jahr rinnt wie Sand durch meine Hände grade
Ich würde sterben dafür, um das zu verstehen, was ich längst schon weiß
Dass am Ende alles geht und nur die Liebe bleibt
Und damit ich dann am Ende nichts bereu
Setz ich meine Prios heute neu
Denn sind wir einmal ehrlich
Eines Tages wirst du sterben
Deine Zeit, sie ist begrenzt
Und es bleibt nichts von dir auf Erden
Und was bringt dir dann dein Geld?
Du hast jetzt dein Leben ein bisschen reflektiert und dir einen Überblick verschafft. Dabei sind hier und da deine Prioritäten zu erkennen. Diese wollen wir noch mal genauer anschauen.
In dem Songtext ist auch von der Liebe die Rede. Das, was bleibt, ist die Liebe. Das, was bei alledem bleibt, ist Gott. Hast du Gott auf deiner Prioritätenliste?
In Kolosser 3,2 steht: Ja, richtet eure Gedanken auf Gottes himmlische Welt und nicht auf das, was diese irdische Welt ausmacht.
In der Welt, in der wir leben, geht es zum Beispiel viel darum, wer gehört zu den Coolen. Wer ist der oder die mit den besten Noten? Wer ist am besten in dieser oder jener Sportart und so weiter und so fort. Es geht viel um Status und Anerkennung. Aber nicht bei Gott! Denn bei Gott kannst du nicht mehr oder weniger tun, um geliebt, gesehen und von ihm anerkannt zu sein. Setze viel mehr deinen Fokus auf das, was Gott über dich aussagt! Also lohnt es sich doch auch, Gott als eine Priorität im Leben zu haben, denke ich.
Actionstep (ca. 5 Min.:)
Jetzt geht es darum, deine Notizen noch mal hervorzuholen und daraus deine Prioritäten zu sortieren und vielleicht auch neue zu setzen. Wenn du so zufrieden bist, wie ist es ist, dann kannst du es natürlich so stehen lassen.
Du kannst dir auch aufschreiben, was dich daran hindert, gewisse Prioritäten zu setzen. Als Gedankenanstoß dazu: mein Vater sagte mal zu mir: „Der Feind von Prioritäten ist die Ablenkung.“
Diesen Actionstep kannst du allein oder mit jemandem zusammen machen. Wenn du Gott mit als eine Priorität haben möchtest, kannst du dir auch bewusste Schritte überlegen, wie das aussehen kann. Wenn dir oder euch nichts einfällt oder ihr Inspiration braucht, dann tauscht euch mit anderen darüber aus.
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Mann, der Tod ist nicht bestechlich
Du wirst vor dem Schöpfer stehen
Im Inner’n weißt du, dass es echt ist
Bruder, alles was du grad für wichtig hältst ist dann egal
Dieser Gott ist so was von real
Ich sag das nicht, um dich zu schocken, sondern nur um dich zu wecken
Aber Gott wird dich nicht richten, man, er kommt um dich zu retten
Und egal was du getan hast, man, er reicht dir seine Hand
Also suche ihn, solange du noch kannst
Er hat dir längst vergeben, es gibt keinen Grund für Angst
Jesus starb für deine Schuld, damit du Ewigkeit erlangst
Amen
DU bist ein Teil von Gottes Priorität. Er starb für dich, weil du zu seiner Priorität gehörst. In Johannes 3:16 steht: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Auch wenn Gott auf deiner Prioritätenliste mal hin und her oder wegrutscht, DU bleibst immer seine Priorität. Was ich dir auch sagen kann, egal wie du deine Prioritäten setzt, es gibt nichts, was du tun kannst, um mehr oder weniger geliebt zu sein. Denn es ist die Gnade, die dich gerettet hat, nicht deine Taten.
Diese Zusage finden wir auch in der Bibel in 2. Timotheus 1, 9 Dort steht: „Gott hat uns erlöst und berufen; nicht aufgrund unserer Taten, sondern weil er schon lange, bevor es die Welt gab, entschieden hatte, uns durch Christus Jesus seine Gnade zu zeigen.“
Kurz zusammenfassend: Prioritäten helfen uns, sich auf das zu fokussieren, was zählt. Du bist Gottes Priorität und Gott ist daran interessiert auch eine deiner Prioritäten zu sein. Es lohnt sich also immer mal wieder seine Prioritäten zu checken.
Die KON-Themenreihe 2023 »Wie geht eigentlich…? startet mit »Wie geht eigentlich … glauben?«.
In den Stundenentwürfen, Themenartikeln und Bibelarbeiten wird das Thema am Vaterunser entfaltet. So geht es um das Vaterverhältnis genauso wie um den Himmel – Begriffe wie »heilig«, »Reich«, »Schuld und Vergebung«, »Erlösung« … geben Impulse für biblische und auch spielerische Gruppenstunden. Die Themenartikel sind ein wertvolles Angebot für Mitarbeiterinnen (und Mitarbeiter) zur persönlichen Reflexion.
Man muss nicht besonders alt und weise werden, um zu erkennen, dass das Leben nicht immer nur von Sonnentagen und schönen Erlebnissen geprägt ist. So manches widerfährt uns, was uns anschließend schwer auf der Seele liegt. Wir erfahren, dass Menschen an uns schuldig werden: sie spielen uns übel mit, ziehen uns über den Tisch, nutzen uns aus, verraten uns, verletzten uns. Diese Wunden verheilen meist mit der Zeit, aber sie lassen uns anschließend nicht mehr so unbeschwert durchs Leben gehen, nichts ist dann mehr wie zuvor.
Aber manchmal ist es genau anders herum: dann sind wir es, die einen anderen Menschen verletzen, anlügen, ihm Übles wollen oder sogar zufügen. Auch wenn wir damit im ersten Moment vielleicht erfolgreich sind, ist es doch meistens so, dass wir später erkennen, was wir damit für eine Schuld auf uns geladen haben und bereuen unser Tun. Und so ein schlechtes Gewisse kann für uns ebenfalls sehr belastend sein. Im Laufe der Zeit wird auf diese Weise die Last unseres Lebens immer schwerer – und nicht wenige Menschen werden von dieser emotionalen Last körperlich krank.
Wie gut wäre es, wenn man diese Lasten nur ablegen und loslassen könnte. Wenn es nur irgendwen gäbe, der diese Lasten für mich trägt.
Wenn wir in die Bibel schauen, finden wir heraus, dass Jesus genau das durch sein Leben und Sterben für uns machen möchte: uns von der Last der Schuld befreien. In Epheser 1,7 heißt es: „Durch dessen Blut sind wir erlöst. Unsere ganze Schuld ist uns vergeben. So zeigte Gott uns den Reichtum seiner Gnade.“Doch wie kann das praktisch erlebbar werden?
Gott schenkt uns Vergebung! Wir dürfen bei ihm alles ablegen, was uns belastet und wo wir Vergebung brauchten. Und weil wir selber diese Vergebung geschenkt bekommen, ermutigt Gott uns, diese Vergebung auch zu verschenken: an alle, die an uns schuldig geworden sind.
Wir werden merken, wie das Leben leichter wird, weil wir nicht ständig mehr damit beschäftigt sind – weil Gott diese Last abnimmt.
Mist, schon wieder ein Fehler! Bloß gut, dass ich erstmal nur mit Bleistift geschrieben habe – da kann ich den misslungenen Versuch einfach wieder wegradieren und noch mal anfangen. Und noch mal. Und zur Not auch noch mal. Gut, irgendwann wird das Papier dünn oder der Radiergummi fängt an zu schmieren – und dann sieht man doch ziemlich deutlich, dass da was schiefgegangen ist.
Aber erstmal bin ich froh, dass ich nicht gleich mit Tinte rangegangen bin. Viele Stifte lassen sich ja nicht einfach so wieder wegradieren – fast alle, um genau zu sein. Füller kriegt man gerade noch so weg mit Tintenkiller (klingt auch schon gleich viel brutaler als der weiche Radiergummi), aber die Spuren sind nicht zu übersehen. Und bei Kugelschreiber, Filzstift und Co.: keine Chance! Ganz schlimm: Edding! Tolle Stifte, ich male und schreibe total gerne mit ihnen – aber da kann man nichts mehr korrigieren. Rückgängig machen ist unmöglich. Das muss im ersten Anlauf klappen. Was geschrieben ist, das bleibt! Permanent Marker ist für die Ewigkeit – wie der Name schon sagt.
Fast wie im echten Leben.
„Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi.“
Ein schlauer Satz auf Postkarten und … Radiergummis (na klar). Von wem er nun wirklich stammt, weiß man nicht so genau, aber etwas Wahres ist schon dran: Ich kann nicht immer alles rückgängig machen, auch wenn ich es mir manchmal wünsche.
Manches wäre wohl wirklich leichter, wenn wir unser Leben mit Bleistift und Radiergummi gestalten könnten – wenn wir schlechte Entscheidungen rückgängig machen und Fehler einfach wegradieren könnten. Oder wenn wir das, was andere uns antun, einfach löschen und ungeschehen machen könnten. Wenn das Böse, das sich eingenistet hat, wieder wegradiert werden könnte. Aber wir schreiben unser Leben mit Tinte. Und oft genug richtig fett mit Edding. Nicht mehr wegzuwischen. Für die Ewigkeit.
Oder?
Nein, die Ewigkeit steht noch mal auf einem anderen Blatt. Wie gut, dass da noch jemand an meiner Lebensgeschichte mitschreibt! Nicht mit Bleistift und Radiergummi, sondern mit liebevoller Handschrift schreibt Gott in mein Leben hinein.
Mit meinen Entscheidungen – den guten und schlechten – kann ich zu ihm kommen, mit den Flüchtigkeitsfehlern und den richtig dicken Brocken, mit den schlimmen Erinnerungen und den verpatzten Situationen. Nicht, um sie rückgängig zu machen – und ich muss mich vielleicht wirklich bei jemandem entschuldigen oder eine Verhaltensweise ändern oder eine Sache klären. Dass das Böse, das Schlimme, das Dunkle, das Ungerechte sich nie wieder bei mir breitmacht, dafür kann ich nicht garantieren – und ich kann mich nicht an meinem eigenen Haarschopf aus dem Sumpf ziehen wie der Baron Münchhausen im Märchen. Ich kann mich nicht selbst erlösen.
Aber was für die Ewigkeit gilt und über meinem Leben steht, das bestimmt Gott, und das schreibt er selbst in großen Buchstaben lesbar und für alle Zeiten wasserfest hinein. Nicht wegzuradieren. Nicht wegzuwischen. Nicht auszulöschen.
„Du bist mein geliebtes Kind.“ So geht Erlösung!
Ja, der Herr wird wieder Erbarmen mit uns haben und unsere Schuld auslöschen. Er wirft alle unsere Sünden ins tiefste Meer.
Micha 7, 19
Aufgabe: Erzähle deinem Sitznachbarn eine Begebenheit von deiner vergangenen Woche.
Frage in die Runde: Wer hat eine lustige Begebenheit erzählt? Wer hat etwas erzählt, was ihn oder sie die Woche aufgeregt hat? Wer hat etwas erzählt, was normalerweise nicht passiert? Und wer hatte nichts zu erzählen?
Wenn wir aus unserem Leben erzählen, dann sind dies meistens die Dinge, die spannend sind, die wir anderen erzählen. Ich erzähle nicht unbedingt, dass ich heute Morgen meine Zähne geputzt habe. Das interessiert doch keinen. Dieses Schema spiegelt sich auch auf den Social-Media-Plattformen wider. Es wird nur das Beste und Spannendste gezeigt. Es werden die verrücktesten Situationen gefilmt und hochgeladen. Die „for-you-page“ ist voll mit spannenden Geschichten, Fails oder den schönsten Outfits, Autos oder Urlaubsbildern. Dagegen scheint das eigene Leben sehr langweilig zu sein mit dem Schul- oder Arbeitsalltag, in dem selten mal was Spannendes passiert.
Doch genau dieses Alltägliche wird bei BeReal festgehalten. Eine App, die zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages eine Benachrichtigung sendet: „Zeit für BeReal. Du hast zwei Minuten Zeit, um dein BeReal zu posten und zu sehen, was deine Freunde machen.“ Nun muss jeder von dem aktuellen Moment ein Bild mit der Außen- und Innenkamera machen und dieses Foto hochladen. Das Ziel dabei ist, dass jeder seinen Alltag zeigt und dabei authentisch ist. Dort sind dann unaufgeräumte Schreibtische, leere Teller und viele verwackelte Bilder zu sehen. Ohne Filter, mitten aus dem Alltag und 100% authentisch …, oder?
Wenn wir mal ehrlich sind, dann zeigen wir doch auch bei BeReal möglichst die schönsten Seiten des Alltags, oder? Gibt es eine aufgeräumte Ecke im Zimmer? Perfekt – dann wird diese fotografiert und hinter der Kamera häufen sich die Klamottenberge. Dieses Chaos muss ja wirklich keiner sehen! Bestimmt überlegen einige von euch: „Vielleicht warte ich noch 10 Minuten, bevor ich mein BeReal-Foto mache. Bis dahin passiert möglicherweise etwas Spannenderes, was ich fotografieren kann.“ Sind wir durch BeReal wirklich authentischer geworden, oder wirkt es nur so? Versuchen wir weiterhin das Beste und Spannendste aus unserem Alltag rauszuholen oder teilen wir auch die traurigen und schweren Zeiten unseres Lebens?
Das Ganze muss sich natürlich nicht auf Social-Media abspielen. Aber gibt es einen Ort in deinem Leben, bei dem du ganz authentisch sein kannst? Wo du dich nicht verstellen musst und auch mal zeigen darfst, dass du schwach bist und nicht mehr weiterkommst? Wo du ganz ehrlich sein darfst?
Im Johannesevangelium gibt es eine Erzählung, die von dieser Ehrlichkeit und Authentizität handelt.
Johannes 11,32-37 (BASISBIBEL)
32Maria kam dorthin, wo Jesus war. Als sie ihn sah, fiel sie vor ihm auf die Knie und sagte: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“33Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Leute weinten, die sie begleiteten. Da war er im Innersten zornig und tief erschüttert.34Er fragte: „Wo ist sein Grab?“ Sie antworteten: „Herr, komm und sieh selbst!“35Da brach Jesus in Tränen aus.36Die Leute sagten: „Seht doch, wie sehr er ihn geliebt hat!“37Aber einige von ihnen meinten: „Dem Blinden hat er die Augen geöffnet. Konnte er nicht verhindern, dass Lazarus stirbt?“
Was für eine emotionale Szene! Welche Emotionen könnt ihr hier erkennen?
In der Erzählung finden wir direkt am Anfang einen Vorwurf. „Wenn du hier gewesen wärst, dann …“ Maria wirft Jesus vor, dass er nicht zu Ort und Stelle war, als Lazarus verstarb.
Jesus wird zornig und tief erschüttert. Worüber ist er zornig? Über Marias Verhalten? Über den Tod von Lazarus? Wir können nicht genau wissen, worüber Jesus in dem Moment zornig ist, aber an seiner Handlung im Anschluss können wir sein Herz entdecken. Jesus bricht in Tränen aus und zeigt dadurch sein Mitgefühl und seine eigene Trauer über den Tod eines guten Freundes. Jesus zeigt sich in dem Moment von seiner verletzlichen Seite und ist in der Reaktion authentisch. Durch seine Tränen erkennen die Leute um ihn, dass er viel Liebe für Lazarus empfunden hat. Aber nicht alle können diese Liebe von Jesus erkennen. So gibt es eine Fraktion unter den Zuschauern, die Jesus vorwerfen: Warum hat er den Tod von Lazarus nicht verhindert??
Die ganze Situation ist sehr emotionsgeladen, zeigt aber das auf, was uns ganz oft begegnet: Zorn, Liebe, Verachtung, Trauer, Wut und viele weitere Gefühle sind Teil unseres Lebens. Es ist etwas Großartiges, dass wir als Menschen etwas fühlen können. Aber manchmal nehmen uns die Gefühle so ein, dass wir nicht mehr wissen, wo wir damit hinkommen können. Maria geht damit zu Jesus und sie erlebt, wie Jesus ihre Trauer fühlt und mit ihr gemeinsam trauert.
Wer die Geschichte kennt, der weiß, dass Jesus direkt im Anschluss Lazarus wieder lebendig macht. Es gibt also ein Happy End. Aber ist das nicht etwas widersprüchlich? Warum weint Jesus, wenn er doch weiß, dass er Lazarus keine 5min später wieder im Arm halten kann?
Jesus trauert, weil er Mensch ist. Er lebt und er fühlt. Die Trauer gehört zum Leben genauso dazu, wie die Freude. Deshalb lässt der Autor, also Johannes, den Teil der Trauer, der Verachtung und des Zorns nicht weg. Denn diese Gefühle zeigen, wie Jesus im Herzen ehrlich und authentisch ist. Er ist kein Superheld, dem alles egal ist. Er fühlt genauso mit, wenn wir traurig sind. Und er freut sich mit uns mit, wenn wir etwas Schönes erleben.
Und mit all dem können wir zu Jesus kommen. Es passiert nicht alle Tage, dass jemand wieder von den Toten aufersteht. Aber vermutlich wäre die Szene auch ohne das Wunder eine wichtige Szene gewesen. Weil Jesus eben mitfühlt und sich schwach zeigt. Daran können wir uns ein Vorbild nehmen.
BeReal – wie real bist du wirklich? Wir müssen nicht perfekt sein, wir dürfen unsere Gefühle zulassen und wir können damit zu Jesus kommen. Und er geht auf uns ein und weiß, wie wir uns fühlen. Denn er hat all das selbst auch schon gefühlt.
An dieser Stelle kann ein MA auch gerne ein Zeugnis erzählen, wie er / sie ehrlich vor Gott war und sich gesehen gefühlt hat.
GEBET: Danke Gott, dass du uns kennst. Du bist bei jedem Schritt an unserer Seite. Danke, dass wir uns bei dir nicht verstellen müssen, sondern so zu dir kommen können, wie wir sind. Ich bitte dich, dass ich in manchen Momenten meines Lebens authentischer sein kann. So oft versuche ich mich von meiner besten Seite zu zeigen, aber ich schaffe das nicht immer. Danke, dass du mich so liebst wie ich bin. Hilf mir, das auch für mich selbst anzunehmen und mich selbst mit deinen Augen zu sehen.
Spielidee für den Teenkreis: „BeReal-BeFake“: Teilt euch auf in Teams von 2-3 Personen. Macht innerhalb von 2 Minuten ein Foto von … (… einem Kunststück, … einem 30-Zonen-Schild, … dir, wie du einen Baum umarmst, …) Das kreativste Bild kann jeweils einen Extrapunkt bekommen.
Warum nicht mal eine Bushcraft-Freizeit? Wenn deine Jungscharler oder Teens outdoorbegeistert sind oder zu viel „7vs.Wild“ auf YouTube gesucht haben, dann läufst du mit der Idee einer Bushcraft-Freizeit offene Türen ein. Mit diesen Zeilen möchte ich dir ein mögliches Freizeitkonzept dafür vorstellen, das sich für den Anfang auf ein Wochenende konzentriert. Los geht’s:
Bushcraft bedeutet übersetzt so viel wie Waldhandwerk. Es geht um das Leben im Wald. Auch wenn sich einige Methoden überschneiden, hat Survival einen anderen Fokus. Dort geht es mehr um das Überleben in der Natur in Notsituationen. Bleiben wir lieber beim Bushcraft, denn es soll ja auch noch Spaß machen, wenn wir mit unseren Teilnehmern unterwegs sind. Oder willst du wirklich Käfer und Würmer verzehren?
Zum Bushcraft gehören verschiedene Disziplinen.
Zum einen ist da der handwerkliche Aspekt:
Dann geht es um das Erlernen wichtiger Fähigkeiten:
Darüber hinaus helfen folgende charakterliche und persönliche Stärken:
Von diesen drei Bereichen des Bushcraft ist sicherlich der dritte am herausforderndsten. Aus diesem Grund ist es gut klein anzufangen. Startet mit kleinen Touren in den Wald. Steigert euch immer mehr und am besten beginnt ihr nicht gleich bei Minustemperaturen mit euer ersten Bushcrafttour.
Macht nicht zu viel auf einmal. Wenn deine Teens noch nie im Wald waren, könntet ihr eure Fähigkeiten darin klarzukommen deutlich überschätzen. Aus diesem Grund empfehle ich für den Start die Beschränkung auf Aspekte, mit denen auch Anfänger schon mal ein kleines Erfolgserlebnis haben.
Mögliche Ideen:
Je besser man als Bushcrafter unterwegs ist, desto weniger Material benötigt man. Deshalb kann es sein, dass ihr für den Start eher mehr Zeug benötigt, um draußen klarzukommen. Nach und nach könnt ihr Dinge aussortieren und zu Hause lassen. Sucht euch anfangs ein festes Gelände, das nicht allzu viel Fußmarsch nötig macht. Der Besitzer bzw. Förster kann euch einen Bereich zuweisen. Spielt immer mit offenen Karten, was ihr vorhabt und haltet euch an die Bedingungen und Vorgaben.
Bitte beachtet alle notwendigen rechtlichen Vorgaben. Je nach dem, was ihr wo unternehmt, gelten unterschiedliche Bestimmungen, die nicht alle hier aufgeführt werden können. Exemplarisch nenne ich euch ein paar kritische Punkte:
Darf man im Wald Feuer machen?
Zelten im Wald
www.bergzeit.de/magazin/wildcampen-in-deutschland-wo-erlaubt/
Die Notdurft beim Wandern – HowTo?
www.youtube.com/watch?v=d9yYpQP952I&list=PL8588D5CF383CD472&index=43
Bushcraft-Latrine bauen
www.youtube.com/watch?v=4DMyf2CXi0M
Rezept Wildkräutersuppe:
Für 4 Personen
Anfängerwissen – Brennnesselschnur herstellen
www.youtube.com/watch?v=2QssJ3MlKvQ
Bushcraft Shelterbau
Das Weg-Kroki
www.youtube.com/watch?v=l_xrA_Jx1NU&t=4s
Survival Kajak
www.youtube.com/watch?v=Lu92Rp9YFdA&t=546s
Bushcraft Löffel herstellen ohne Löffelmesser
www.youtube.com/watch?v=VHzcxzFbLtc
Survival- Pfadfinder- Tragegriffe
www.youtube.com/watch?v=qfjgYfq53HM
Rettungsgriffe
www.youtube.com/watch?v=gJk0PFmPIec&list=PL4EQysPLMdGFG9Lb7Yq1eZMFSAHbSwT6B&index=18
Trage bauen
www.youtube.com/watch?v=OWfJcRozX6w&list=PL4EQysPLMdGFG9Lb7Yq1eZMFSAHbSwT6B&index=13
… Schöpfer, Erbauer, Gestalter ist. Der Nahrung gibt und Wasser, den Sonnenuntergang und auch die Berge geschaffen hat. Die Vielfalt der Farben stammt aus deiner Feder. Du bist ein Gott, der Künstler ist!
Die Aussicht auf den Himmel bringt unglaubliche Vorfreude und die Sehnsucht, bald bei Jesus zu sein. Diese Sehnsucht soll in dieser Bibelarbeit geweckt werden. Der Blick soll zu Jesus gehen und das Leben von dieser Vorfreude geprägt werden. Gleichzeitig wird verdeutlicht, dass es der Auftrag eines Jesus-Nachfolgers ist, Menschen zum Glauben einzuladen und darin zu stärken.
Einstiegsimpuls (1 Min.)
Es gibt unendlich viele Vorstellungen, was nach dem Tod kommt. Himmel und ewiges Leben. Himmel für die einen und Hölle für die anderen. Wiedergeburt als reicher oder armer Mensch – vielleicht sogar als Tier. Oder doch gar nichts. Tod und fertig.
Für Paulus war das, was nach dem Tod kommt, völlig klar. Deshalb hat er – der große Apostel – folgenden Satz raugehauen – nachzulesen in Philipper 1,21: „Christus ist mein Leben – und Sterben mein Gewinn.“ Wie kann er nur. Wie kann man schreiben, dass der Tod, das Sterben, Gewinn ist. Ist der etwa lebensmüde? Ganz und gar nicht. Aber eines war ihm ganz klar: Jesus ist mein Leben. Und weil Jesus mein Leben ist – alles, wonach ich mich sehne, deshalb ist Sterben mein Gewinn. Denn dann bin ich endlich bei ihm.
Das ist mal ’ne Ansage. Auch für dein Leben? Schauen wir uns heute an. Wie sich Paulus wohl den Himmel vorgestellt hat? Zunächst ist aber die Frage, wie du dir den Himmel vorstellst. Dazu dürft ihr hier gleich eure Statements abgeben:
Stumme Diskussion (8 Min.)
Auf Tischen (je nach Teilnehmeranzahl mehrere Tische) liegen 2 Plakate mit folgender Beschriftung bereit:
Die Teens haben 5 Minuten Zeit, um – jeder für sich und ohne dabei zu reden – auf die Plakate zum einen (Plakat „Himmel“) ihre Vorstellungen vom Himmel aufzuschreiben bzw. die Dinge, die sie in Bezug auf den Himmel als Vorfreude (Plakat „Vorfreude“) empfinden.
Aufgeschriebenes von anderen darf dabei auf dem Plakat kommentiert werden, in dem man eigene Gedanken dazu notiert.
Die Phase läuft stumm ab, d.h. jeder hat einen Edding zur Verfügung und schreibt eigene Vorstellungen und Kommentare zu den Vorstellungen anderer auf die Plakate.
Je nach Anzahl der TN empfehlen sich z.B. 2 Plakate mit je gleicher Aufschrift. Jeder sollte zu jeder Zeit an zumindest einem Tisch schreiben können.
Nach der Schreibphase werden die Ergebnisse im Plenum vorgelesen.
Erklärung der Methode: 1 Min.
Durchführung der stummen Diskussion: 5 Min.
Ergebnisse im Plenum lesen: 2 Min.
Blick in die Bibel: Der Himmel (13 Min.)
Introtext: Das sind also eure Vorstellung vom Himmel, das sind die Dinge, worauf ihr euch im Blick auf den Himmel freut. Danke für alles, was ihr beigetragen habt! Wir schauen jetzt gemeinsam in die Bibel, die zuverlässigste Quelle, wenn du wissen willst, was dich im Himmel erwartet.
In 3 Gruppen werden biblische Aussagen zum Himmel erarbeitet und anschließend im Plenum vorgestellt.
Bibelstellen:
Arbeitsauftrag für die Gruppen:
Erarbeitung: 10 Min.
Vorstellung im Plenum: 3 Min. (pro Gruppe 1 Min.)
Speed Dating: Meine Vorfreude auf den Himmel (5 Min.)
Die Stühle werden so gestellt, dass zwei gegenüberstehende Stuhlreihen entstehen. Dies ist die Ausgangsposition für das „Speed Dating“. Die Jugendlichen überlegen sich, nachdem sie von dem, was die Bibel über den Himmel sagt, die Dinge, auf die sie sich in Bezug auf den Himmel besonders freuen. Dies können Dinge sein, die sie bereits bei der stummen Diskussion auf ein Plakat geschrieben haben oder Neues, was sie bei den Aussagen der Bibel über den Himmel angesprochen hat.
Nun setzen sich die Jugendlichen gegenüber auf Stühle. Das Duo, dass sich nun gegenübersitzt, sagt sich gegenseitig, was am Himmel bei ihnen die größte Vorfreude auslöst. Sie können zusätzlich dazu sagen, dass das schon zu Beginn des Abends so war oder jetzt durch die Aussagen der Bibel hochkam.
Ein Duo hat insgesamt 1 Min. Zeit (ca. 30 Sek. für jeden), danach rutscht eine Reihe Jugendlicher je einen Stuhl auf, so dass ein neues Duo entsteht. Das wird 3-mal wiederholt, so dass Jugendliche von je drei unterschiedlichen Personen hören, was jeweils ihre größte Vorfreude auf den Himmel ist.
Plenumsfrage – Was ändert sich mit dieser Aussicht (2 Min.)
Nun wird der Wechsel von der Vorfreude über den Himmel hin zu dem, was sich dabei nun konkret für das Leben Hier und Jetzt ändert, vorgenommen.
Der Leiter des Abends benennt nochmals 3-4 Aspekte, die eine Vorfreude auf den Himmel erzeugen können und stellt anschließend folgende Frage in die große Gruppe:
Wenn der Himmel und das, was wir gehört haben, tatsächlich Realität ist, welche Auswirkung hat das auf unser Leben heute?
Zu dieser Frage können sich nun im Plenum mehrere Jugendliche äußern. Mögliche Antworten können sein „gibt mir Hoffnung“, „Hilft mit, schwere Zeiten durchzustehen“, „dadurch bekommen Dinge in meinem Alltag eine andere Priorität“ und vieles mehr.
Blick in die Bibel: Paulus und der Himmel (6 Min.)
Introtext: Wie war das aber jetzt bei Paulus? „Christus ist mein Leben – Sterben mein Gewinn.“ Das hat er gesagt. Nein, nicht, weil er lebensmüde war, gar nicht. Sondern weil Jesus sein Ein und Alles war. Alles wonach er sich gesehnt hat. Jesus war sein Leben. Und deshalb ist für Paulus ganz klar, dass das Sterben für ihn Gewinn ist, weil er dann endlich ganz bei Jesus ist.
Der Blick auf Jesus und damit der Blick auf den Himmel hat bei Paulus alles verändert. Aus einem Mann, der vor allem Anerkennung von Menschen haben wollte, wurde ein Mann, der einfach eng mit Jesus sein wollte – seine Anerkennung war ihm genug.
Aus einem Mann, der mit Begeisterung zugesehen hat, wie der Christ Stephanus wegen seines Glaubens gesteinigt wurde und der voller Wut nach Damaskus geritten ist, um die Christen dort zu verhaften, sie einzusperren oder Schlimmeres mit ihnen anzustellen, wurde selbst ein Christ. Einer, der nichts und niemand mehr liebte als Jesus.
Die 3 Gruppen von vorhin werfen noch mal ein Blick in die Bibel, diesmal aber alle drei Gruppen int denselben Bibelabschnitt:
Geht der folgenden Frage nach: Paulus hatte Bock bei Jesus im Himmel zu sein. Aber er weiß auch, dass er hier auf dieser Welt noch was zu tun hat, wenn Gott das denn so will. Worauf kommt es Paulus in der Zeit, in der er noch auf der Welt ist, vor allem an? Wie will er diese Zeit vor allem nutzen?
Die Gruppen haben zum Lesen und kurzen Gespräch darüber 4 Minuten Zeit.
Anschließend sammeln von Statements im Plenum.
Kleingruppengespräch (20 Min.)
In den bereits eingeteilten Gruppen unterhalten sich die Jugendlichen (mit Beteiligung jeweils eines Mitarbeiters, der die Kleingruppe leitet) über folgende Fragen:
Impuls durch Mitarbeiter (5 Min.)
Zeugnishafter Impuls mit der Zielrichtung, einerseits die Vorfreude auf den Himmel und andererseits die Motivation zum evangelistischen Lebensstil noch einmal zu betonen.
Eine passende Linie könnte sein:
Wir Menschen urteilen oft nur auf Grundlage, was wir von einer Person sehen und mitbekommen. Nur die Taten, das Aussehen, die Worte werden wahrgenommen und dienen oft direkt als Urteil, über das, wie unser Gegenüber ist, was er/sie (nicht) kann.
Gott aber schaut in unser Herz, kennt unsere ganze Persönlichkeit und sieht in uns etwas Besonderes.
Top Ten war im Jahr 2022 nominiert zum „Spiel des Jahres“. Es ist ein „Party-Spiel“, bei dem man kooperativ versucht, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Allerdings merkt man schon ab der zweiten Runde, dass es bei diesem Spiel gar nicht so sehr um Punkte geht.
Jede Runde ist eine andere Person der/die Kapitän/in.
Zu Beginn jeder Runde ziehen sich alle (auch der/ die Kapitän/in) verdeckt eine Karte mit einer Zahl zwischen 1 und 10.
Dann liest der/die Kapitän/in eine Themenkarte/ Frage/ Aufgabe vor.
Das könnte z.B. sein: „Du schaust dir eine Theater-Aufführung an. Applaudiere am Ende der Vorstellung. Von „miese Vorstellung“ (=1) bis „Bravo, Bravissimo“ (=10)
Der/die Kapitän/in gibt als Erstes eine Antwort auf die Themenkarte. Die Antwort muss der Zahl auf seiner/ihrer Karte entsprechen. Danach geben die anderen in beliebiger Reihenfolge auch je eine Antwort, passend zu ihrer geheimen Zahl.
Wenn alle Antworten gegeben wurden, hat der/die Kapitän/in die Aufgabe, die Reihenfolge der Antworten raten, von 1-10. Dafür wird eine Person benannt, die dann ihre Zahlenkarte offen in die Mitte legt. Das wird wiederholt bis alle Karten aufgedeckt wurden (auch die des/der Kapitän/in). Die Karten werden aufeinander gelegt, sodass immer nur die gerade aufgedeckte Karte sichtbar ist.
Für einen Fehler (es wird eine niedrigere Zahl aufgedeckt als die, die gerade offen liegt) wird ein Fehler notiert.
Wenn alle Karten aufgedeckt wurden, beginnt eine neue Runde, mit neuem/neuer Kapitän/in.
Vielleicht hast du schon bei der Erklärung darüber nachgedacht, wie du den „Theater“-Applaus gemacht hättest, wenn du bspw. die Karte mit der „7“ hast. Das macht jede(r), der mitspielt. Und alle versuchen tatsächlich, so gut es geht, ihrer Zahl entsprechend zu antworten. Ich habe „Top Ten“ schon mit den unterschiedlichsten Gruppen und Menschen gespielt und selbst ruhigere Personen stehen dann auf einmal auf und schreien laut durch die Gegend, weil sie es ihre Zahl gerade vorgibt. Das Spiel ist lustig, weil es so viele unterschiedliche Antworten gibt und man überlegt selbst, welche Zahl die Mitspielenden haben, damit man sich gut einordnen kann. Und zu guter Letzt sorgt es für etliche „Insider“ innerhalb der Gruppe, weil man sich manche Antworten so gut merken kann.
Was war schwierig beim Urteilen? Wonach wurde geurteilt? Braucht man auch im echten Leben dieses Schauspiel-Talent, um etwas darzustellen/auszudrücken, das man gerade eigentlich gar nicht fühlt? Warum? Wie kann man rausfinden, ob mein Gegenüber gerade die zu seiner Stimmung passende Antwort gibt?
Wir als Menschen können – wie eben im Spiel – eigentlich nur das beurteilen und einordnen, was wir direkt sehen und erleben. Deswegen strengen wir uns meistens an, damit wir vor anderen gut da stehen. Oder wir ducken uns weg bei Dingen, die wir nicht können, damit wir nicht negativ auffallen.
Und trotzdem wissen wir es, dass nicht nur wir andere beurteilen, sondern wir selbst immer wieder beurteilt werden. Mal bekommen wir das mit, weil es uns jemand direkt sagt. Und manchmal merken wir es, dass wir beurteilt werden, ohne dass es uns jemand gesagt hat. Leider bleibt von den Beurteilungen anderer meist nur das Negative hängen. Negative Sätze wie: „Das kannst du nicht. Dafür bist du zu jung. Du Loser.“
Eine (verständliche) Reaktion darauf ist dann oft, dass wir uns verstellen, dass wir nicht mehr so sind wie wir eigentlich sind, weil wir nicht weiter negativ auffallen wollen. Solche negativen Sätze verletzen uns und machen etwas mit uns und unserem Selbstbewusstsein (evtl. kann an dieser Stelle eine(r) der Mitarbeitenden eine solche Erfahrung erzählen).
Einer, der gar nicht mitbekommen hat, dass er beurteilt wurde, war David. Es war klar, dass aus seiner Familie ein neuer König ausgesucht werden sollte. Samuel, ein Mann, der im engen Kontakt mit Gott stand, sollte das machen. Er schaute sich den ältesten Bruder von David an. Es war ein großer Mann, stattliche Figur, er machte etwas her. Also dachte Samuel: „So muss ein König sein und aussehen.“
Aber Gott sagte ihm: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. (1. Samuel 16,7b). Das bedeutet: Du, Samuel, du guckst nur auf das Äußere. Du lässt dich beeindrucken von dem, was du siehst.
Das ist erstmal ein Stück weit normal. Wir machen das ja alle, dass wir andere danach beurteilen, was wir von ihnen mitbekommen, was wir sehen und hören. Und das machen andere auch bei uns. Aber deswegen weiß die andere Person ja nicht, wie es dir geht. Ich kann klatschen und jubeln nach einer Theateraufführung, aber eigentlich geht es mir gerade gar nicht gut.
Gott schaut in unser Herz. D.h. er sieht, wie es uns wirklich geht und was uns gerade beschäftigt. Er bleibt nicht bei den Klamotten stehen und wie wir reden. Er weiß, worüber wir uns freuen und was oder wer uns ärgert. Bei ihm müssen wir uns nicht verstellen. Das kann auf Dauer ganz schön anstrengend sein, nicht immer so sein zu können, wie man wirklich ist. Aber bei Gott darf ich so sein, wie ich bin, weil er mich kennt.
David wurde dann wirklich König, weil Gott in ihm etwas gesehen hat, nämlich dass er auf ihn vertraut. Und auch wir dürfen sicher. Gott beurteilt uns nicht auf einer Skala von 1 bis 10, sondern wir alle sind Königskinder.
Abschluss: Spielt weiter, bis ihr alle Karten durchgespielt habt, oder die Zeit um ist 🙂
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