Vielleicht ist dir der Begriff »Exnovation« ja tatsächlich schon mal über den Weg gelaufen, vielleicht kannst du mit dem Wort aber auch so gar nichts verbinden. Damit wir uns vergewissern, worüber wir hier reden, stelle ich dir mal eine gängige Definition laut Wikipedia vor:
»Exnovation ist in seiner einfachsten Deutung das Gegenteil von Innovation. Durch Exnovation werden […] Prozesse, Praktiken […]die getestet und bestätigt wurden, aber nicht mehr wirksam sind oder nicht mehr mit der Strategie übereinstimmen, abgeschafft bzw. zurückgenommen.« Als Beispiele werden hier z. B. VHS-Kassetten als Vorläufer von DVDs oder Tonkassetten als Vorgänger der CD aufgeführt.
Es geht also darum, bestimmte Dinge nicht mehr zu tun, wenn man merkt, dass sie
Das erscheint ja auch total klug und sinnvoll zu sein, oder? So hat z. B. der Wursthersteller Rügenwalder Mühle, den es schon seit 1834 gibt, bereits 2014 angefangen, auf den wachsenden Bedarf an vegetarischen und veganen Produkten zu reagieren. Dabei hat er sich, um alles stemmen zu können, zunehmend von der Herstellung klassischer Wurstprodukte verabschiedet, um mehr Ressourcen für alternative, fleischfreie Produkte zu haben. Davon gibt es mittlerweile doppelt so viele wie von den fleischhaltigen.
Exnovation bei »Kirche«
Erlebst du so etwas auch bei »Kirche«, bei dir in deiner Gemeinde, EC oder CVJM? Wir merken es ja an allen möglichen Stellen, dass das »Schiff, das sich Gemeinde nennt« nicht erst seit kurzem in stürmischen Gewässern unterwegs und mitunter heftigem Gegenwind ausgesetzt ist. Die Gemeindezahlen gehen runter, die Gelder werden knapp, die Gottesdienste werden schlechter besucht, die Zahl der Ehrenamtlichen sinkt, die Gruppen und Kreise schrumpfen oder werden eingestellt …, man könnte schon Angst um die Kirche Jesu Christi bekommen.
(Hinweis: Wenn es dir so ergeht, kannst du dir eine neue Dosis Hoffnung in unserem Artikel »Hat die Kirche Zukunft« anlesen 😉
Was aber schwerer wiegen sollte als die Angst um die Zukunft, ist die Sorge um die Gegenwart der Kirche.
Denn wie reagieren viele Menschen auf diese Situation – wenn sie sich denn überhaupt damit beschäftigen und nicht einfach nur den Kopf in den Sand stecken wie Vogel Strauß, frei nach dem Motto: »Wenn ich es nicht sehe, passiert es auch nicht«?
Häufig geht es in der Reaktion dann darum, etwas Neues zu entwickeln: neue Ideen, neue Konzepte, neue Angebote, die dann wieder neue Gemeindeglieder in die Statistik und mehr Leben in die Häuser bringen sollen. Was dabei aber in der Regel nicht bedacht wird: Es fehlen die Mitarbeitenden, die räumlichen, zeitlichen oder auch finanziellen Ressourcen, solche »neuen Dinge« auch tatsächlich anzugehen und umzusetzen – alleine aus dem Grund, weil man von den bereits bestehenden Angeboten häufig keine aufgeben will.
Ich kenne z. B. mehr Gemeinden, die neben dem altbekannten und von immer weniger Gemeindegliedern geliebten 0815-Agende-1-Sonntagsgottesdienst um 10.00 Uhr immer weitere Formate aus dem Boden stampfen und ergänzend anbieten als solche, die das »Flagschiff« des Gemeindelebens mal ernsthaft auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls auch einstellen bzw. ersetzen.
Seien wir doch mal ehrlich: Wen erreichen wir mit diesem Angebot, gemessen an der Zahl derer, die ansonsten im Einzugsgebiet der Gemeinde leben – oder zumindest in anderen Angeboten der Gemeinde auftauchen? Rechtfertigt die Zahl derer, die dort zusammenkommen, den großen Einsatz der finanziellen und zeitlichen Ressourcen derer, die bei einem Gottesdienst mitwirken: Pastor:in, Küster:in, Kirchenmusiker:in und weitere Ehrenamtliche? Oder spart man sich diese Veranstaltung lieber, um allen Mitwirkenden mehr Freiraum zu geben, alternative Ideen zu entwickeln und Gemeinde anders mit Leben zu füllen? Denn darum geht es bei Exnovation: Durch das Aufgeben von Angeboten, die nicht mehr »passen« (im Sinne der oben angesprochenen Kriterien), freie Ressourcen zu gewinnen, die dann neu gefüllt werden können.
Exnovation als Prozess
Wichtig ist hierbei, Exnovation als einen Prozess zu verstehen, der in eine positive Zukunft führen will – und nicht verwechselt werden darf mit einem »Absägen von unliebsamen Dingen«. Vielleicht hat ja noch jemand einen wildgewordenen Milliardär mit einer Kettensäge vor Augen … SO bitte nicht.
Es soll auch nicht darum gehen, die Arbeit und Verantwortlichkeiten für Aufgaben einfach weiterzuschieben, im Sinne von: »Wenn die Pastorin da keine Zeit mehr für hat, übertragen wir das einfach in ehrenamtliche Hände.“.
Exnovation bedeutet viel mehr, sich strategisch mit den Veränderungen auseinander zu setzen, denen man gegenübersteht (demographischer Wandel, sinkende Mitglieder- und damit Finanzzahlen, zunehmende Entkirchlichung der Gesellschaft etc.) und dann gemeinsam Entscheidungen zu treffen,
damit für die Neuausrichtung Raum, Zeit und Geld zur Verfügung steht. Und eins sollte mittlerweile allen klar sein: Wer keine Entscheidungen trifft, für den entscheiden andere.
Was bedeutet das nun für dich in deiner Gemeinde, in deinem EC oder CVJM?
Es geht ja darum, an dem Prozess möglichst viele Menschen zu beteiligen und »mit auf die Reise« zu nehmen – gerade, wenn es in der Zukunft zu Einschnitten und dem Verlust von Angeboten kommt. Es gibt viele gute Impulse, wie so eine »Reise« gestaltet werden kann. Hinweisen möchte ich dazu an dieser Stelle auf die Blog-Reihe »Spiritualität der Veränderung« von Tobias Faix (www.tobiasfaix.de). Faix erklärt nicht nur einiges an Theorie und Hintergrundwissen zu diesem Thema gut, sondern liefert dazu Ideen und Tools, wie man sich ganz praktisch damit beschäftigen kann – und setzt all das in den Bezug zu dem, der allen Aufbruch und Wandel initiiert : Gott.
Perfekt für die einfache Gruppeneinteilung!
Dieses Tool eignet sich ideal, um Gruppen schnell und unkompliziert zu bilden. Ob beim Workshop, im Unterricht oder bei Gruppenstunden – du kannst ganz einfach Personen zählen, die gewünschte Gruppengröße festlegen und passende Symbole auswählen, um die Gruppen zu bilden. Auch ein schneller Wechsel der Gruppengröße durch ein anderes Symbol ist jederzeit möglich – flexibel, effizient und praktisch!
Daher auch der Name. Wir bilden Teams durch die abgedruckten Bilder.
Wir schreiben das Jahr 55 nach Christus. In der antiken, griechischen Hafenstadt Korinth weht schon früh am Morgen ein warmer Wind vom Meer her durch die engen Gassen und trägt die Stimmen vom Hafen herüber. Es riecht nach Salzwasser. Noch ist es früh am Tag, aber schon jetzt herrscht ein buntes Treiben in der Stadt.
Die Geschäfte im Jahr 55 florieren in Korinth. Der Handel blüht. Die Stadt ist ein verkehrstechnischer Knotenpunkt, an dem See- und Landwege ineinander übergehen. In dieser Stadt lässt sich zu diesem Zeitpunkt nahezu alles finden. Hier treffen sich nicht nur alle möglichen schrägen Typen, die das Meer ans Land gespült hat. Hier endet für manchen auch eine lange, entbehrungsreiche Reise und für viele fällt jedes Tabu, jede Grenze. Über der Stadt ragt der „Akrokorinth” auf – ein Hügel, auf dem sich der Tempel der griechischen Liebesgöttin Aphrodite befindet. Dort machen hunderte sogenannte „Priesterinnen” den Tempelbereich zu einem antiken Rotlichtviertel. Korinth im Jahr 55, das ist so etwas, wie das St. Pauli, die Reeperbahn der antiken Welt.
Das Leben pulsiert in dieser Stadt. Aber hier vermischen sich nicht nur Religion und Triebbefriedigung, hier knallen auch kulturelle Welten aufeinander. Griechisch-philosophisches Denken trifft hier auf eine jüdisch-orientalisch geprägte Kultur. Und mitten in diesem Wirrwarr, diesem Gewühl von Menschen, Lüsten und religiös- philosophischen Denkweisen, lebt im Jahr 55 eine gar nicht so kleine christliche Gemeinde.
Sie trifft sich in einem privaten Haus irgendwo am Rand von Korinth. Aus den unterschiedlichsten Vierteln der Stadt kommen sie dort zusammen. Menschen, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Die einen reich, die anderen bettelarm. Die eine schwarz, der andere weiß. Afrikaner, Asiaten, Europäer. Alle mit je eigener Sprache, Hintergrunds-Kultur und darüber hinaus mit ihren ganz unterschiedlichen christlichen Prägungen und ethischen Überzeugungen.
Dabei berufen sich die einen auf einen christlichen Lehrer namens Apollos, der mit philosophisch-rationalen Argumenten den Glauben erklärt, die andern auf die Botschaft von Paulus und das Evangelium von der Gnade Gottes und wieder welche nur auf sich selbst. Gewollt oder ungewollt kratzt das alles am Zusammenhalt. Sie können sich im wahrsten Sinn des Wortes gelegentlich einfach nicht riechen in dieser Gemeinde. Der eine rümpft die Nase über den anderen. Statt Liebe grassiert Gleichgültigkeit. Der ganze fromme Laden in Korinth steht kurz davor, auseinander zu brechen. Alles gar nicht so weit weg von unserer Situation heute.
Als die Gemeindeglieder in Korinth an jenem Morgen im Jahr 55 ihren Versammlungsort erreichen, erwartet sie eine Überraschung. Ein Schreiben ist eingetroffen. Ein Brief des Apostel Paulus. Paulus kennt die Gemeinde gut. Er hat sie selbst gegründet. Fünf Jahre ist das her. Dann hatte sein Weg ihn weitergeführt. Aber über Boten war er immer mit Korinth in Verbindung geblieben. Diese Gemeinde liegt ihm am Herzen. Er liebt sie und gleichzeitig leidet er an ihr. Und genau darum kämpft er jetzt so leidenschaftlich um sie und um die Art und Weise, wie die Christen in Korinth ihren Glauben leben. In seinem Brief malt Paulus den Korinthern vor Augen, wie anders sie leben könnten.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14 E)
Er argumentiert. Er begründet. Er versucht, den Christinnen und Christen in Korinth zu erklären: Bevor ihr euch an eurer Unterschiedlichkeit aufreibt und nur noch auf das seht, was euch unterscheidet, schaut auf das, was euch verbindet. Denn im Kern gehört ihr trotz all eurer Unterschiede zusammen – ihr seid alle Teil an dem einen Leib Christi.
Das sollte euer Handeln bestimmen. Nicht eure unterschiedlichen Sichtweisen. Jesus Christus ist es, der euch verbindet. So unterschiedlich ihr auch seid – er ist es, der euch alle mit Gott versöhnt hat, der euch allen eure Schuld vergibt und der euch alle liebt, egal wer auch immer ihr seid. Diese Liebe Jesu ist es, die euch verbindet. Die euer Leben prägen und euch aus jedem Knopfloch strahlen sollte. Darum: „Alles, was ihr tut, geschehe in dieser Liebe.”
Ob die Korinther es begriffen haben?
Rund 1970 Jahre später scheint es so, als habe sich nichts geändert. Wir beäugen uns immer noch. Schlagen uns unsere Überzeugungen und Prägungen um die Ohren. Grenzen uns voneinander ab. Verzetteln uns in den heiß umstrittenen Themen unserer Tage und neigen dazu, völlig zu vergessen, dass wir trotz aller Unterschiede alle zu dem einen gehören: Jesus Christus.
Dabei hätten wir allen Grund, ganz anders zu leben.
So, dass Menschen es spüren: Alles, was wir tun, ist durchdrungen von der einen Liebe, die Jesus zu uns hat.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14 E)
Haben Sie es auch schon erlebt, dass jemand in einem herausfordernden Gespräch sagt: Was ist denn der Kern der Sache?
Im Bild zur Jahreslosung ist der Kern der Sache ein Herz. Lichtdurchflutet ist es, als ob jemand ein Fenster geöffnet hätte, und ein frischer Lichtschein dringt herein. Dieses Herz ist zugleich wie eine Einladung: Sich aufzumachen, aufzubrechen und das eigene Herz zu öffnen. So dass durch uns ein Lichtschein ins Leben von anderen fällt.
Der Kern der Sache
Die Jahreslosung für 2024 aus 1. Korinther 16,14 spricht vom Kern der christlichen Botschaft: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!”
In diesen Worten liegt eine Kraft, die Leben verändert. Im Kern geht es darum, wie wir einen Unterschied für andere machen können.
Das Herz in der Bildmitte ist ein eindrückliches Symbol dafür, was es bedeutet, Menschen mit Liebe zu begegnen: So zu leben, dass ein Lichtschein in ihr Herz fällt. Zu lieben heißt dann: Es im Leben eines Menschen heller werden zu lassen.
Eine solche Liebe kommt von Gott. Es ist sein Lichtschein, der durch uns hindurch auf andere fällt. Diese besondere Liebe ist anders als alles, was wir kennen. Weil Gottes Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist. Nicht: Wenn du …, sondern: Du bist geliebt! Ohne jede Bedingung.
Zugleich ist Gottes Liebe ehrlich: Sie entschuldigt nichts, sondern deckt die Schatten auf. Dabei rechnet sie nicht ab, sondern vergibt. Dafür steht das Kreuz von Jesus Christus. Durch Jesus kommt Gott selber hinein in das Glück und die Schatten unseres Lebens. Selbst den Tod hält er aus. Sein Licht reicht hinein bis in den hintersten Winkel unseres Lebens.
Gibt es Bereiche meines Lebens, in denen ich mich nach dem Lichtschein der Liebe Gotte sehne?
Liebe, die hineinverwoben ist ins Leben
Es ist ein breites Farbspektrum, welches das helle Herz umgibt. Hier ist nicht alles rosarot und schön, sondern das Panorama der helleren und dunklen Farben weist darauf hin, wie das Leben ist: Dass schöne Momente und enttäuschende Erfahrungen untrennbar verbunden sind.
In der rechten Bildhälfte ist ein Bibeltext hineinverwoben in die verschiedenen Farben. Es sind Sätze, die aus 1. Korinther 13 stammen, dem „Hohelied der Liebe”. Hier beschreibt Paulus, was es heißt, eine Liebe zu leben, die Gottes Liebe zu uns widerspiegelt. Liebe meint hier etwas anderes als die Liebe, die Verliebte füreinander empfinden. Es geht darum, wie Gottes Liebe den Unterschied in unserem Lebensalltag macht: Dass wir Menschen mit Gottes Augen sehen. Dass wir sehen, wie geliebt sie von Gott sind. Selbst die, mit denen wir nicht zurechtkommen. So lieben können wir nur, wenn Gottes Liebe unser Herz berührt: Dass wir Menschen achten und nicht hassen; dass wir vergeben und nicht heimzahlen. Es gilt, diese Liebe Tag für Tag durchzubuchstabieren. Weil wir nie fertig sind, Liebe zu wagen.
Wann fällt es mir leicht, im Alltag Menschen mit den Augen der Liebe Gottes zu sehen. Wann fällt es mir schwer?
Aufbrechen
Die Jahreslosung formuliert prägnant: „Alles, was ihr tut!” Der Kern der Sache ist also: Nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern aufzubrechen und uns aufzumachen hin zu Menschen, die unsere Liebe und Aufmerksamkeit brauchen. Der Lichtschein der Liebe Gottes soll durch uns hindurch in das Leben von anderen Menschen fallen. Dafür steht das Herz in der Bildmitte. Nicht wir sind das Licht, aber wir können wie Fenster sein, durch die das Licht der Liebe Gottes ins Leben von Menschen fällt. Mag sein, dass wir gar nicht bemerken, wie Gott sein Licht durch uns hindurch scheinen lässt. Vielleicht ahnen wir überhaupt nicht, dass Gott durch unser so unperfektes Leben Menschen begegnet. Entscheidend ist, dass wir aufbrechen und es wagen, Liebe zu leben. Nicht perfekt, sondern oft bruchstückhaft und doch kann Gott aus unserer Liebe etwas Ganzes machen, das Menschen bis in ihre Seele hinein gut tut.
Welcher Person könnte ich einen Lichtstrahl an Aufmerksamkeit und Freundlichkeit senden?
Gibt es jemanden, bei der/dem ich mich melden sollte, auch wenn es mir schwer fällt?
Material:
Diesen Segen könnt ihr im Rahmen einer Segensstation bei einer Aktiv-Zeit nutzen. Dabei können einzelne Familien oder Einzelpersonen gesegnet werden. Wenn möglich, kann der Segen auch noch individuell in den Worten angepasst werden.
Einleitung: Bei diesem Segen werde ich dir/euch gute Worte/Wünsche zusprechen in der Hoffnung, dass ihr damit von Gott beschenkt werdet. Dabei gieße ich Wasser über eure Hände. Wenn das für euch so in Ordnung ist, dann halte/t doch gern eure Hände über diese Schale.
Segensworte
Gott segne dich.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.
Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen.
Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.
Hier könnt ihr euch den Gießkannen-Segen als Stationsbeschreibung herunterladen:
Ihr überlegt als Jugendgruppe oder Kirchengemeinde einen Osterweg zu gestalten und die Passions- und Ostergeschichte so kreativ erlebbar zu machen? Wie wäre es, wenn nicht nur eure Gemeinde dabei ist? Sondern gleich der ganze Ort?
2023 haben wir uns als Jugendkirche an einem Osterweg im Sozialraum beteiligt. Es war großartig, als Ort zusammen unterwegs zu sein. Stellt euch vor, wie viel Kreativität in dem Projekt steckt, wenn Schulen, Vereine, Firmen, Kirchengemeinden, Kindergärten und weitere Gruppen beteiligt sind!
Die folgenden Punkte bieten ein paar praktische Hinweise, um einen Osterweg im Sozialraum zu gestalten:
1. Gemeinsames Konzept entwickeln
2. Vorbereitungstreffen mit allen Beteiligten
3. Öffentlichkeitsarbeit und Einladung
4. Durchführung und Begleitung
5. Reflexion
Beim Lesen dieses Verses streiten die Gefühle in mir: „Wie einer von uns“ – wow! Ich, der Mensch, soll sein wie Gott, wie ein Wesen des Himmels! Wahnsinn, was Gott mir zutraut! Aber, puh – ehrlich verdient hat sich der Mensch das nicht. Was damals passiert ist, war schlicht und einfach nicht richtig. Plötzlich verwandelt sich Vertrauen in Belastung, mindestens in Herausforderung.
„Weiß, was gut und böse ist“ – Klar! Natürlich weiß ich, der Mensch, was gut und böse ist. Hm. Oder weiß ich vielleicht nur, was ich für gut und für böse halte? Eine andere Person könnte das anders sehen. Wer hat Recht? Ist das immer eindeutig? Und selbst wenn – passe ich meinen Maßstab von gut und böse nicht manchmal auch ein wenig an, weil es mir anders besser passt? Gut wäre es, an dieser Stelle ehrlich zu sein …
Stolz und Freude wechseln sich ab mit schlechtem Gewissen und der Angst, Gottes Anspruch im Alltag nicht gerecht zu werden.
An das „gut und böse“ sollten wir im Alltag tatsächlich manchmal einen Gedanken mehr als weniger verwenden. Wie oft sind wir überheblich und urteilen schnell ohne großes Nachdenken über die Hintergründe. Wie oft handeln wir nach unseren Interessen und blenden das Wissen um Gut und Böse mehr oder weniger bewusst aus. Wir wissen und wissen doch nicht so richtig, weil wir uns keine Gedanken machen. Wir wissen und können das Wissen ganz gut ignorieren.
Wenn wir ehrlich sind, könnten wir aus unserem Glauben heraus tatsächlich in vielen Fällen wissen, was gut und was böse ist. Es passt uns halt nicht immer. Warum eigentlich nicht? Wenn wir das für uns persönlich herausfinden, ist der Schritt zum vertrauensvollen „wie einer von uns“ nicht mehr ganz so groß und herausfordernd.
Lied zur Andacht: Deine Herrlichkeit (FJ6 179)
Allgemeine Informationen zum 1.Thessalonicherbrief
Schaue dir die Zusammenfassung des „Bibel-Projekts“ zum 1. Thessalonicherbrief an: Buchvideo: 1.Thessalonicher (youtube.com)
Themen des 1. Thessalonicherbriefes – frühe Fragen der Christenheit
Was passiert mit Verstorbenen?
Paulus hatte der Gemeinde verkündet, dass Jesus bald wiederkommen würde, um seine Gemeinde zu sich zu rufen. Nun waren einige Gemeindeglieder gestorben. Das hat die Gemeinde in Thessalonich verunsichert: Was würde mit den verstorbenen Gläubigen passieren? Paulus gibt eine tröstliche Antwort:
„Brüder und Schwestern, wir wollen euch nicht darüber in Unkenntnis lassen, was mit den Verstorbenen geschieht. Denn ihr sollt nicht um sie trauern wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Wir sind doch davon überzeugt, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ebenso gewiss wird Gott die Verstorbenen durch Jesus und gemeinsam mit ihm aus dem Tod herausführen.“ (1. Thessalonicher 4,13-14 BB)
Paulus ist sich sicher, dass ein Mensch, der mit Jesus Christus verbunden ist, nach dem körperlichen Tod, wie Jesus Christus selbst, zu neuem Leben auferstehen wird.
Die Wiederkunft Jesu
Dennoch ist sich Paulus zum Zeitpunkt der Abfassung noch sehr sicher, dass Jesus bald wiederkommen wird. Er glaubt sogar, dass er den Tag selbst noch miterleben wird, wenn er schreibt:
„Der Herr selbst wird vom Himmel herabsteigen – wenn der Befehl ergeht, die Stimme des Erzengels erklingt und die Trompete Gottes ertönt. Dann werden zuerst die Toten auferweckt, die zu Christus gehören. Und danach werden wir, die dann noch am Leben sind, zusammen mit ihnen weggeführt. Wir werden auf Wolken in die Höhe emporgetragen, um dem Herrn zu begegnen. Dann werden wir für immer beim Herrn bleiben.“ (1. Thessalonicher 4,16-17 BB)
Die frühen Gemeinden, die Paulus auf seinen Missionsreisen gegründet hatte, rechneten demnach vermutlich mit einer baldigen Wiederkunft Jesu und richteten ihr Leben daran aus.
Theologische Entwicklung des Paulus
Es ist interessant zu bemerken, dass sich diese Einstellung nicht nur in den christlichen Gemeinden, sondern auch bei Paulus verändert hat. In einem seiner letzten bekannten Briefe, dem Philipperbrief, schreibt Paulus ganz anders als zuvor:
„Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein.“ (Phil 1,23 L)
Paulus wirkt in diesen Worten nicht mehr so zuversichtlich, dass er die Wiederkunft Jesu erleben wird. Das Leben und seine Erfahrung haben ihm deutlich gezeigt, dass Gott vielleicht andere Pläne hat, als er zuvor meinte. Er verkündet nicht mehr, dass Jesus bald kommt, aber er ist sich ganz sicher, dass sein Leben durch den Glauben mit Jesus Christus verbunden ist. So kann er sagen:
„Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Phil 1,21 L)
Diese Hoffnung trägt ihn durch alle Schwierigkeiten und Herausforderungen.
Gibt es theologische Einstellungen oder Überzeugungen, die sich im Lauf deines Lebens verändert haben? Welche fallen dir ein?
Die Stadt Thessalonich
Recherchiere die Lage von Thesslonich/Thessaloniki im Internet oder in einem Atlas.
Die Jahreslosung in ihrem näheren Kontext
„Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt!“ (1. Thessalonicher 5,16-22 E)
Es ist erst die zweite Stadt, die er auf europäischem Boden besucht und wieder gibt es Ärger. Nachdem der Apostel Paulus auf seiner zweiten Missionsreise schon in Philippi im Gefängnis gelandet war, erwartet ihn im Jahr 50 n. Chr. in der griechischen Hafenstadt Thessalonich die nächste Überraschung.
Auch hier löst das, was Paulus von Jesus erzählt, heftige Reaktionen aus (Apg. 17). Ja, doch… manche beginnen an Jesus zu glauben. Andere aber rotten sich zusammen und wollen Paulus und seinen Mitarbeitern an den Kragen. Die gerade zum Glauben gekommenen Christen von Thessalonich drängen Paulus daraufhin besorgt zur Flucht. Er entkommt in einer Nacht- und Nebelaktion.
Aber wohin Paulus auch weiterzieht, die junge Gemeinde von Thessalonich geht ihm nicht aus dem Kopf. Er will wissen, wie es den Menschen dort geht. Seine Mitarbeiter reisen hin und her. Sie halten ihn auf dem Laufenden. Und so erfährt Paulus, dass die Christen in Thessalonich nach seiner Flucht eine schwere Zeit durchleben. Sie werden von ihren Gegnern in die Enge getrieben. Eine Verfolgungswelle folgt der anderen.
Der frische Glaube der Christen in Thessalonich wird auf eine harte Probe gestellt. Und das nicht nur von außen. Auch intern kommen Fragen auf, die immer drängender werden. Jetzt rächt sich, dass Paulus nicht genug Zeit gehabt hatte, ihnen die Grundlagen einer Christus-Nachfolge ausführlich zu erklären. Die Jesus-Leute in Thessalonich haben Fragen über Fragen. Wie lebt man als Christ? Was ist hilfreich, was nicht? Was ist vom Heiligen Geist – und was führt in eine Sackgasse?
Die Antwort von Paulus ist kurz und prägnant: Prüft alles und behaltet das Gute.
Das wirkt… schlüssig. Aber wie geht das: „Alles prüfen?“ Wie macht man das bei all den Stimmen, die tagtäglich auf einen eindringen? Was davon ist „das Gute“, was nicht? Und wie soll man das Gute behalten – festhalten?
„Gut…“ sagt Jesus einmal zu einem jungen Mann, „Gut ist niemand, außer dem einen: Gott.“ (Mk 10,18) Wollen wir also herausbekommen, was „gut“ ist mit Blick auf den Glauben, auf unser Leben, und auf das was der Gemeinschaft von Christen dient, dann ist das allesentscheidende Prüfkriterium: Ob es von Gott kommt. Ob etwas in seinem Sinn ist. Ob es ihm entspricht. Seiner Art zu denken, seinem Wollen, seinem Handeln. Und genau das bekommen wir am ehesten heraus, wenn wir uns ansehen, wie Jesus war, wie er gelebt hat und was er gesagt hat. Denn Jesus war kein anderer als der menschgewordene Gott selbst. Es gibt keinen Menschen, keinen Ort auf dieser Welt, kein philosophisches System oder sonst etwas, an dem wir deutlicher ablesen könnten, wie Gott ist, als allein bei Jesus.
So schreibt Paulus also sinngemäß den Thessalonichern: „Prüft alles, was ich oder andere euch sagen darauf, ob es „jesus-gemäß“ ist. Denn daran entscheidet sich, ob es gut oder nicht gut ist. Ob es sich lohnt, daran fest zu halten oder nicht. Und wenn ihr miteinander – die ihr ja von Gott zu einer Gemeinschaft zusammengefügt und erfreulich unterschiedlich begabt worden seid – zu der Überzeugung kommt: Dies oder jenes ist gut, weil es der Art und Weise und der Liebe unseres Gottes entspricht, dann… haltet fröhlich daran fest!
Fragt sich nur… können wir das überhaupt: festhalten? Am Guten festhalten? Schaffen wir das? Haben wir die Kraft dazu? Überfordert uns das nicht in einem so komplizierten Leben, wie dem unseren?
Eindrücklich steht mir eine Filmszene vor Augen, in der ein Mensch an einem Berghang ins Rutschen gekommen war. Er begann zu stürzen und konnte sich im letzten Augenblick noch an einem Felsvorsprung festhalten. Da hing er nun mit seinem ganzen Gewicht an seinen beiden Händen, die sich krampfhaft in den Felsen krallten. Unter ihm der Abgrund. Und jedem war klar: Das hält er nicht lange durch. Selbst als ihm jemand eine Hand entgegenhielt… er hatte nicht mehr die Kraft, die rettende Hand zu fassen. Die Situation schien hoffnungslos. Aber da packte ihn sein Retter am Handgelenk und zog ihn nach oben.
Unser Herr sieht, wenn uns die Kraft nicht reicht, ihm zu vertrauen oder an dem festzuhalten, was gut ist. Doch gerade dann, wenn‘s eng wird, hält er mir nicht nur die Hand hin. Dann hält er mich – mit seiner Kraft – und die reicht, um mich auf sicheren Grund zu ziehen.
Es hat gereicht. Für Paulus und für die jungen Christen in Thessalonich. Und es reicht für uns – für dich und für mich. Darum: Lass uns miteinander alles prüfen und am Guten festhalten. Und sollte uns dabei die eigene Kraft verlassen… keine Sorge. Er hält uns – bei sich. Denn „Gott, der euch beruft, ist treu: Er wird das alles tun.“ (Vers 24)
(LB2 216)
Es hämmert und im Hintergrund läuten die Glocken der Klosterkirche in Piatra Fontanele/ Rumänien. Unsere Schuhe sind bedeckt mit Baustaub. Ich bin dort mit einer kleinen Gruppe zu Besuch. Oberin Pamphilia zeigt mir die derzeitigen Baustellen auf dem Klostergelände. Viele neue Gebäude für Kinder und Jugendliche sind dort entstanden. Ständig gibt es neue Ideen für Sozialprojekte oder Gottesdienste und somit auch neue Baustellen.
Oberin Pamphilia meint: „Manchmal frage ich mich, auf welchen Bau- stellen ich Gott im Weg stehe. Wo ich mir bei Umbrüchen zu viele Gedanken mache. Oder es besonders gut machen will und dadurch vieles länger dauert. Manchmal liege ich nachts wach und mache mir Sorgen. Aber Gott versorgt uns immer wieder neu. Er hat den Bauplan für das Leben. Sei gewiss, wir alle brauchen Gott und Gott braucht uns.“
Wir unterhalten uns über die Großzügigkeit Gottes. Dass Gott es gut mit uns meint, wenn wir Neues etablieren möchten. Letztlich geht es dar- um, dass wir die frohe Botschaft verkünden und den Menschen in ihrer jeweiligen Herausforderung und Not dienen. Dazu benötigt es kreative Ideen, helfende Hände, finanzielle Mittel, Gast- und Hilfsbereitschaft und ein offenes Herz.
Gott schöpft aus dem Vollen, und deshalb stand von Anfang an die Großzügigkeit auf seiner Agenda. Und das ist gewiss und auch tröstlich: auch in der größten Krise kann und möchte Gott Dinge neu machen.
Die Nonnen beeindrucken mich. Sie leben ihr Klosterleben und dabei kümmern sie sich um die Schulbildung von Kindern auf entfernten Höfen. Sie versorgen Kranke und Senioren mit warmen Mahlzeiten und fahren Verbandsmaterial und Medizin in die Ukraine. Die Nonnen organisieren Theaterstücke für Kinder und übertragen ihre Gottesdienste auch online. Sie sind offen für alles, was den Menschen dient. Denn wir brauchen Gott und Gott braucht uns.
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