Selbstverpflichtung

Die Delegiertenversammlung des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg hat am 16. Mai 2009 eine Selbstverpflichtung von Mitarbeitenden zur Prävention sexualisierter Gewalt verabschiedet. Am 8. Juni 2024 wurde diese von der Delegiertenversammlung überarbeitet und auf dieser Grundlage vom Vorstand des EJW am 3. Juli 2024 beschlossen.

Die Selbstverpflichtung ist verbindliche Handlungsmaxime für die Evangelische Jugendarbeit in Württemberg und ist als Verhaltenskodex in allen Bereichen umzusetzen.

Evangelische Jugendarbeit wird durch das Miteinander von Menschen und ihrer Beziehung zu Gott lebendig. Dieses Miteinander soll von gegenseitigem Vertrauen geprägt sein. Vertrauensvolle Beziehungen geben Mädchen und Jungen Sicherheit und stärken sie als selbstbestimmte Persönlichkeiten, um dadurch Gestalterinnen und Gestalter ihres Lebens sein zu können. Darum ist dieser verletzliche Raum persönlicher Vertrauensbeziehungen zwischen Mitarbeitenden und Teilnehmenden von Angeboten und im Miteinander von jungen Menschen besonders zu schützen. Die Menschenskinder-Selbstverpflichtung bildet den Rahmen für das Miteinander innerhalb der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit in Württemberg.

Geistliche und säkulare Lieder zur Jahreslosung 2025 aus den Bänden von
„Das Liederbuch“

Das Liederbuch

Medienliste

LiednummerLiedtitel
9Show Me, Lord
31Mehr als wir suchen
54Ich weiß es nicht
55Weißt du
56I Still Haven’t Found What I’m Looking For
57Auf dem Weg
58Irgendwas bleibt
62Wenn wir Gott von ganzem Herzen suchen
111Wir alle
118So a schöner Tag (Der Flieger)
119Halt dich fest
120Wenn diese Freunde nicht wären
122Wege vor mir
123Unterwegs mit Gott
124Geh aus, mein Herz, und suche Freud
134Dass mein Leben sich lohnt
135Beautiful Things
143Lasse redn
145Lean On Me
152Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens
163The Heart Of Worship
192Let It Be
206Meeting, Learning, Sharing
207Auf dem Weg der Gerechtigkeit
211Neue Spur
222Was uns bleibt
230Your Love Never Fails
234Dieser Weg

Heinzmann, Gottfried / Eißler, Hans-Joachim (Hg.): Das Liederbuch. glauben – leben – lieben – hoffen, buch+musik, Stuttgart 32015.

Das Liederbuch 2

LiednummerLiedtitel
9Rescuer
16Wohl denen, die da wandeln
22Ready Or Not
26Besser als Leben
27Die Seligpreisungen
43Ist da jemand
53Lege deine Sorgen nieder
56What About Us
66Dafür steht das Kreuz
73Da ist Freiheit
78Neuer Tag, neues Glück
79Ein neuer Morgen
88Heilige und Sünder
90Try
97Ich bin bald da
99Make Room
103In The Light
113You Say
116Who You Say I Am/ Wer bin ich
119Reckless Love/ Gewagte Liebe
122Good Good Father
124Let It Go
126Chöre
127Don’t Need To Be Perfect
129Wie schön du bist
132Glaubst du
135Wie Christus mir, so ich dir
136Build My Life
144Größer
146Goodness Of God
148Noch nie
150So Will I
155Welt der Wunder
156Diese Gnade
161Vor dir
171I Want It That Way
174Don’t Stop Believin’
186Angst
196Generation der Hoffnung
201Warum feiern wir nicht
204We Are Changing The World
205Price Tag
217Alles hat seine Zeit

Kuttler, Cornelius / Eißler, Hans-Joachim / Krimmer, Michl / Seule, Johannes (Hg.): Das Liederbuch 2. glauben – leben – lieben – hoffen, buch+musik, Stuttgart 2021.

Hier findet ihr zwei Spotify-Playlists mit passenden Liedern zur Jahreslosung.

Säkulare Songs

bumlnk.de/JL25_saekulare-songs

Gemeindesongs

bumlnk.de/JL25_gemeindesongs

Ausgewählte Medien zur Jahreslosung 2025

Medienliste

Die Medien stehen als Download oder Stream zur Verfügung unter www.oekumenischer-medienladen.de.
Die zusammengestellten Medien können aus lizenzrechtlichen Gründen nur von Personen aus Württemberg genutzt werden.
Alle anderen verweisen wir gern auf https://medienzentralen.de oder die Möglichkeiten durch eine CCLI-Lizenz.

Kurzfilme

Adisa

Simon Denda, Deutschland 2020 | 29 Min., f., Kurzspielfilm

Nach einer wahren Begebenheit – Kenia, Afrika. Susanne, Chefdiplomatin und Repräsentantin der EU, besucht ein abgelegenes Dorf an der somalischen Grenze, das Opfer eines Terroranschlages wurde. Während die Hinterbliebenen alle Hoffnung in sie setzen, sind der Termin und die gemachten Versprechungen für Susanne reine realpolitische Routine. Doch nach einem schrecklichen Unfall, der durch ihre Anwesenheit ausgelöst wurde, wird sie gezwungen, ihre Komfortzone zu verlassen und sich gegen die etablierten Verhaltensmuster Europas zu stellen.

Gewalt, Afrika, Menschenrechte, Terrorismus, Menschenwürde
ab 14 Jahren

Stilles Land Gutes Land

Johannes Bachmann, Schweiz 2019 | 25 Min., f., Kurzspielfilm

Sybille ist Schulleiterin, Politikerin und alleinerziehende Mutter eines jugendlichen Sohnes. Sie steht kurz davor, die Wahl zur Gemeinderatspräsidentin zu gewinnen, weil ihre rechtspopulistische Politik gut ankommt in der kleinen ländlichen Schweizer Gemeinde. Auch ihr geliebter Sohn Luca wird von ihr eingebunden, soll die Online-Aktivitäten der Wahlkampagne unterstützen. Entsprechend sieht seine Einstellung zu Ausländern aus. Aber erst, als eine albanische Mitschülerin behauptet, Luca hätte sie sexuell misshandelt, wird Sybilles klar, welche Werte sie vorlebt. Glaubt sie dem Mädchen oder ihrem Sohn? Wofür sie sich entscheidet, wird maßgeblich ihre politische Karriere bestimmen. Sybilles Leben und ihre Werte geraten ins Wanken.

Rechtsradikalismus, Werte, Lüge, Wahrheit, Politik, Moral
ab 14 Jahren

Die Dimension des Bösen

Rainer Fromm, Deutschland 2015 | 30 Min., f / sw., Dokumentarfilm

Der Film hat viele Facetten des Bösen, wie es sich in der Vergangenheit und in unserer Zeit in seinen drastischsten Formen zeigte und zeigt: Fundamentalistische Selbstmordattentäter, grausame Kriege, extremistische Terrorgruppen, Amokläufe – die Medien sind voll von Nachrichten dieser Art. Aber was genau ist das Böse und woher kommt es? Ist das Böse in der menschlichen Natur angelegt oder gibt es teuflische Mächte? Diese Frage wird anhand von Beispielen erörtert. Weiterhin wird das Phänomen aus neurobiologischer, theologischer, forensischer, philosophischer und filmwissenschaftlicher Sicht beleuchtet.

Gewalt, Rechtsradikalismus, Sünde, Böses, Teufel, Fundamentalismus, Recht
ab 14 Jahren

Flächenbrand

Rainer Fromm, Deutschland 2023 | 32 Min., f.,
Dokumentarfilm

Viele Menschen aus der bürgerlichen Mitte fühlen sich in Deutschland von der Regierung nicht mehr repräsentiert. Die Zuwanderungsdebatte, die Corona-Pandemie, die Debatte über den menschengemachten Klimawandel und die Konsequenzen für die privaten Haushalte haben Deutschland verändert. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger suchen nach einfachen Lösungsansätzen oder Sündenbockmechanismen, um der gefühlten Hilflosigkeit zu entgehen. Für Reichsbürgergruppen oder rechtsradikale Parteien wie die „Alternative für Deutschland (AfD)“ ist ein riesiges Reservoir an Interessierten gewachsen. Die Dokumentation von Rainer Fromm gibt tiefe Einblicke in die verschiedenen rechtsextremistischen Bewegungen und lässt deren führende Köpfe aber auch Mitläufer zu Wort kommen.

Identität, Zukunft, Vorurteile, Gesellschaft, Rechtsradikalismus, Vorbilder, Politik
ab 14 Jahren

Hassjünger

Maximilian Damm / Julia Knopp, Deutschland 2018 | 60 Min., f., Dokumentarfilm

Sie waren jahrelang gefangen in einer Ideologie. Sie haben ihr komplettes Leben und sich selbst dafür aufgegeben. Sie waren Extremisten: ein Ex-Salafist und ein ehemaliger Neo-Nazi reisen zurück in ihre Vergangenheit. Zwei Jugendliche, die in der Pubertät zu Extremisten wurden. In völlig unterschiedlichen Gruppierungen und doch so ähnlich in der Biographie. Anhand ihrer Erfahrungsberichte stellt der Film eine der wohl brennendsten Fragen unserer Zeit: Warum radikalisieren sich Menschen? Was führt dazu, dass Hass entsteht? Dabei versucht die Dokumentation nicht anzuprangern, sondern zu verstehen.

Gewalt, Religion, Rechtsradikalismus, Hass
ab 14 Jahren

Liken. Hassen. Töten. Radikalisierung online

Alexander Spöri / Luca Zug, Deutschland 2023 | 25 Min., f., Dokumentarfilm

David S. ermordet in einem Einkaufszentrum neun Menschen mit Migrationshintergrund. Dann tötet er sich selbst. Seine rechtsextreme Radikalisierung fand auch auf Gaming-Portalen statt. Wie und warum werden Jugendliche zu Tätern und wo kann Prävention ansetzen? Die Konzeption zum Einsatz im Unterricht wurde von Violence Prevention Network erstellt und enthält wichtige Hinweise, die vor Zeigen des Films Beachtung finden sollten.

Gewalt, Rechtsradikalismus, Amok, Gewaltprävention

Rechter Populismus in Deutschland und Europa

Rainer Fromm, Deutschland 2015 | 25 Min., f., Dokumentarfilm

Eine wirkungsvolle Extremismusprävention ist nicht nur Erziehungsziel der Schule, sondern steht auch immer wieder im Fokus der gesellschaftlichen Diskussion. Der Film und das ergänzende Arbeitsmaterial ermöglichen einen kritischen Blick auf Parolen des Rechtspopulismus. Inhalte der Dokumentation sind Definition, Feindbilder, Argumentationsmuster und die Darstellung von einschlägigen Gruppierungen in Deutschland und Europa. Dabei werden die Abgrenzung, aber auch die fließenden Übergänge zwischen Populismus und Extremismus deutlich.

Flüchtlinge, Rechtsradikalismus, Demokratie, Asyl, Rassismus, Politik, Fremdenhass
ab 14 Jahren

Rechtsextremismus im Internet

Didactmedia, Konstanz 2018 | 21 Min., f., Dokumentarfilm

Im Internet und in sozialen Netzwerken treten Rechtsextreme meist scheinbar harmlos auf – modern und jugendlich. Zu ihrer Strategie gehört es, unverfängliche Profile anzulegen, in denen es auch um Hobbys gehen könnte. Sie verbergen sich z. B. hinter Fanseiten von Fußballclubs, Tierschutzaktivisten oder Street-Art-Künstlern. Sie greifen aber auch politische Themen auf, wie Arbeitslosigkeit, Umweltschutz, Politikverdrossenheit und vermitteln diese Themen zeitgemäß. Es ist schwer, das auf den ersten Blick zu durchschauen. Die didaktische DVD zeigt anhand von konkreten Beispielen wie diese Strategien entlarvt werden können.

Nationalsozialismus, Rechtsradikalismus, Ideologie, Rassismus, Manipulation, Internet
ab 14 Jahren

Rechtsextremismus in Deutschland

Rainer Fromm, Deutschland 2020 | 24 Min., f., Dokumentarfilm

Der Film gibt einen Einblick in die aktuelle rechtsextremistische Szene in Deutschland. Neben den Gruppierungen, Strukturen und Wirkmechanismen, die gezeigt werden, thematisiert der Film beispielsweise Gruppierungen wie die Identitäre Bewegung, aber auch rechtsextremistische Attentate und rechtsterroristische Netzwerke. Dabei liegt ein Fokus auch auf der digitalen Welt des Rechtsextremismus: (weltweite) Vernetzung, Verunsicherung, Verbreitung.

Antisemitismus, Nationalsozialismus, Rechtsradikalismus, Ideologie, Rassismus
ab 14 Jahren

Rechtsruck

Daniel Che Hermann / Karla Stindt, Deutschland 2018 | 103 / 92 Min., f., Dokumentarfilm, 2 DVDs

In dieser Filmreihe beschäftigen sich junge Menschen mit Rechtspopulismus und dessen Auswirkungen auf eine Gesellschaft, in der rechtes Gedankengut zunehmend politisch und sozial etabliert wird. In den sieben Kurzfilmen untersuchen die jungen Filmemacherinnen und Filmemacher den aktuellen Rechtspopulismus, sein Auftreten, seine Argumentationsmuster und seine Verbindungen zur rechtsextremistischen Szene und verdeutlichen aktuelle politische und soziale Tendenzen. Außerdem zeigen die Filme Möglichkeiten auf, sich dem zu widersetzen und sich für ein solidarisches, demokratisches Miteinander einzusetzen.

Gesellschaft, Rechtsradikalismus, Widerstand, Rassismus, Fremdenhass
ab 16 Jahren

Verschwörungserzählungen

Christopher Dillig, Deutschland 2021 | 21 Min., f., Dokumentarfilm

Besonders in Krisenzeiten haben Verschwörungserzählungen Hochkonjunktur. Der Film zeigt auf, was Verschwörungserzählungen sind, wie sie entstehen und welches Verbreitungspotenzial ihnen die digitale Welt bietet. Warum sind Verschwörungserzählungen eine Gefahr für Demokratie und Gesellschaft und wie kann man ihnen wirksam begegnen?

Kommunikation, Antisemitismus, Gesellschaft, Rechtsradikalismus, Demokratie, Wahrheit, Wirklichkeit, Hexen, Soziale Medien
ab 14 Jahren

Vorbilder

Martin Viktor-Nudow, Deutschland 2020 | 23 Min., f., Dokumentarfilm

Vorbilder – so vielfältig wie das Leben. Der Film porträtiert vier unterschiedliche Personen, die sich allesamt durch ihr besonderes Engagement auszeichnen: Norman Stoffregen setzt sich als „stinknormaler Superheld“ für Umwelt- und Tierschutz ein, Mirko Drotschmann vermittelt auf seinem YouTube-Kanal Wissen über Politik und Geschichte, Kadir geht verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten nach und Sawsan Chebli kämpft als Politikerin gegen Hass und Rassismus. Der Film zeigt: Jede / Jeder kann ein Vorbild sein! Die Produktion ist sequenziert in 5 Kapitel: Vorbilder – so vielfältig wie das Leben (2:40 min.); Norman Stoffregen – ein stinknormaler Superheld (6:00 min.); Mirko Drotschmann – MrWissen2go (2:30 min.); Kadir Güzel – Engagement im Alltag (4:10 min.); Sawsan Chebli – Einsatz gegen Hass und Diskriminierung (7:10 min.).

Umwelt, Normen, Identität, Rechtsradikalismus, Klimawandel, Werte, Rassismus, Hass, Diskriminierung, Soziale Medien
ab 12 Jahren

Spielfilme

Das ist unser Land

Lucas Belvaux, Frankreich / Belgien 2017 | 115 Min., f., Spielfilm

Zur Image-Aufbesserung will eine rechtspopulistische französische Partei eine beliebte Krankenschwester als Kandidatin in die Kommunalwahlen schicken. Die bis dahin unpolitische Frau lässt sich nach anfänglichem Zögern überreden und nimmt Konflikte mit Patienten, Freunden und Familie in Kauf, bis sie die wahre Natur ihrer Förderer zu durchschauen beginnt.

Gewalt, Rechtsradikalismus, Demokratie, Werte, Lüge, Rassismus, Politik, Fremdenhass
ab 14 Jahren

Alles außer gewöhnlich

Eric Toledano / Olivier Nakache, Frankreich 2019 | 110 Min., f., Spielfilm

„Ich finde eine Lösung“: Was wie eine Floskel klingt, ist für den Sozialarbeiter Bruno und seinen Kollegen Malik gelebte Wirklichkeit. Und das, obwohl der Alltag mit einem wilden Haufen Azubis und autistischen Jugendlichen einige Herausforderungen birgt. Das ewig klingelnde Notrufhandy lässt jedes Date platzen, und wenn Brunos Schützling Joseph mal wieder die Notbremse zieht, ist das Chaos perfekt. Mit zupackendem Engagement und unverwüstlichem Humor nehmen Bruno und Malik immer wieder den Kampf mit den Behörden auf und schaffen eine Gemeinschaft, in der jeder die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte.

Konflikte, Behinderte Menschen, Gesellschaft, Sozialarbeit, Vorbilder, Autismus
ab 14 Jahren

Und morgen die ganze Welt

Julia von Heinz, Deutschland 2021 | 107 Min., f., Spielfilm

Lisa ist eine junge Mannheimer Jurastudentin aus einer wohlhabenden Familie. In Deutschland kommt es zu einem Rechtsruck, es finden Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und gewaltsame Übergriffe statt. Rechte Parteien, wie die „Liste 14“ (deren Polit-Design eine Anspielung auf die AfD darstellt), finden zunehmend Akzeptanz in der Bevölkerung. Luisa will dabei nicht tatenlos zusehen, sondern etwas dagegen unternehmen. Daher schließt sie sich einer Antifa-Gruppe an, in der sich ihre Freundin Batte engagiert. Zu den Mitgliedern der Gruppe gehören auch Alfa und Lenor. Sie möchten militant gegen Rechtsextreme vorgehen und deren Aufmärsche verhindern. Auch für Luisa wird Gewalt zunehmend ein akzeptables Mittel.

Konflikte, Gewalt, Gesellschaft, Rechtsradikalismus, Demokratie, Widerstand
ab 14 Jahren

Je suis Karl

Christian Schwochow, Deutschland / Tschechien 2021 | 121 Min., f., Spielfilm

In einem Berliner Wohnhaus explodiert eine Paketbombe. Von Maxis Familie überleben nur sie und ihr Vater Alex. Während Alex durch den Verlust den Halt verliert und sich in eine eigene Welt zurückzieht, wird Maxi in ihrer Trauer immer aggressiver – zumal der Verdacht, der Anschlag könne einen islamistischen Hintergrund haben, in ihr einfache Schlussfolgerungen auslösen: Tragen nicht die Migrationspolitik der Regierung und das linke Milieu, aus dem sie stammt, die Verantwortung an dem Verbrechen? Bald taucht der Student Karl auf und bringt sie mit der neurechten Bewegung „Re / Generation“ in Kontakt. Fasziniert von deren Dynamik und zum Teil äußerst charismatischen Mitgliedern, lässt sich Maxi auf die Gruppe ein. Mit ihrer tragischen Geschichte und ihren diffusen Ängsten wird sie schnell zu einem Sprachrohr der fremdenfeindlichen Bewegung.

Rechtsradikalismus, Demokratie, Fremdenhass
ab 14 Jahren

Eine Auslegung der Jahreslosung 2025

Auslegung

πάντα δὲ δοκιμάζετε, τὸ καλὸν κατέχετε (Novum Testamentum Graece)
Prüft alles und behaltet das Gute (Einheitsübersetzung)!
Prüft aber alles und das Gute behaltet (Luther 2017).
Omnia autem probate quod bonum est tenete (Biblia Sacra Vulgata).
Prüft aber alles, das Gute haltet fest (Elberfelder).
Prüft jedoch alles und behaltet das Gute (Hoffnung für Alle).
But test everything; hold fast what is good (English Standard Version).

Checkt das mal …

„Prüft alles!“ Na, das ist ja mal ne Ansage! Die Jahreslosung für 2025 ist ein Imperativ! Der Apostel Paulus, der den 1. Thessalonicherbrief geschrieben hat, formuliert also eine konkrete Aufforderung – fast schon eine zurechtweisende Ermahnung – an die Gemeinde. Die Jahreslosung fordert also nicht nur heraus, sondern sie fordert uns zum Prüfen auf: Zum genauen Hinschauen, zum Hinterfragen, vielleicht sogar zum Kritisieren. Ein großer Tag für alle Skeptikerinnen / Skeptiker und Nörglerinnen / Nörgler? Nein, bei weitem nicht! Die Jahreslosung bleibt nämlich nicht beim Kritisieren stehen, sondern sie geht weiter.
„ … und behaltet das Gute!“ Das Ziel des Prüfens ist nicht die Kritik, sondern es geht darum, das Gute in unserem Leben zu finden und es in unseren Gemeinden, in unserem Umfeld, in unseren Gruppen und in unserem Leben zu fördern.
Klingt ganz einfach: Checkt einfach mal, was gut ist, und den Rest könnt ihr rausschmeißen … jedenfalls fast. Denn: Wie geht Prüfen? Und was ist das Gute? Und überhaupt, wer soll entscheiden? Denn verschiedene Menschen kommen ja gewöhnlich zu ganz anderen Ergebnissen, was denn jetzt gut sei. Also doch nicht so leicht. Und trotzdem steht es halt so da: „Prüft alles und behaltet das Gute!“

Es war einmal …

Die Jahreslosung steht im 1. Thessalonicherbrief. Dieser Brief ist ein ganz besonderer, denn es handelt sich dabei um den ältesten Brief, der uns von Paulus überliefert ist. Er wurde ca. 50 n. Chr. von Paulus an die Gemeinde in Thessalonich (Griechenland) geschrieben, die Paulus auf seiner zweiten Missionsreise gegründet hatte. Also ein Dokument, das nicht einmal zwanzig Jahre nach Tod und Auferstehung Jesu geschrieben wurde. Der 1. Thessalonicherbrief ist somit eines der ältesten schriftlichen Dokumente der Christenheit und mit großer Wahrscheinlichkeit ist er der älteste neutestamentliche Text im biblischen Kanon. Näher kommen wir an den Anfang des Christentums nicht ran!

Dabei war es in Thessalonich für Paulus gar nicht so gut gelaufen. In Apostelgeschichte 17,1-9 wird davon berichtet: Paulus predigt in der Synagoge Thessalonichs und einige der Anwesenden kommen zum Glauben an Jesus Christus. Soweit, so gut. Aber ein wütender Mob macht Stimmung gegen Paulus, so sehr, dass er bereits nach kurzer Zeit heimlich aus der Stadt flüchten muss, um sein Leben zu retten. Als er in Sicherheit ist, schreibt er eben diesen 1. Thessalonicherbrief, weil er in Sorge ist. Die Gemeindesituation ist schwierig, denn die Bewohnerinnen und Bewohner von Thessalonich sind nicht besonders gut auf die Christinnen und Christen vor Ort zu sprechen. Das weiß auch Paulus. Deshalb möchte er seinen Glaubensgeschwistern Mut machen.
Er erinnert sie daran, wie sie zum Glauben an Jesus Christus gekommen waren und dass sie daraufhin mit Freude erfüllt wurden (1. Thess 1,6), obwohl sie aufgrund ihres Glaubens bedrängt wurden und unter Druck geraten sind. Er erinnert die Menschen vor Ort an die gemeinsame Zeit, in denen sie viel durchgestanden hatten. Paulus bezeichnet die Gemeinde als „Vorbild“ für viele andere Christinnen und Christen, bei denen sich der feste Glaube der Menschen in Thessalonich schnell herumgesprochen hatte.
Dennoch bleibt Paulus nicht bei der Vergangenheit stehen, sondern er richtet den Blick der Gemeinde auf die Zukunft: Jesus wird wiederkommen und alle, die an ihn glauben, werden dann in ewiger Gemeinschaft mit ihm leben. Daran sollen die Menschen in Thessalonich denken und darauf sollen sie sich vorbereiten und ihr Leben entsprechend darauf ausrichten.

I don’t know what you’re expecting …

Der 1. Thessalonicherbrief ist Zeuge dafür, dass die Christenheit in den ersten Jahren mit der baldigen Wiederkunft Jesu gerechnet hat; womöglich noch zu Lebzeiten der lebenden Generation. Wir heute wissen, dass Jesus noch nicht wiedergekommen ist …
Schon in den Briefen von Paulus kann man hier eine Entwicklung erkennen, die womöglich die Haltung der frühen Gemeinden widerspiegelt. Während Paulus im 1. Thessalonicherbrief noch damit rechnet, die Wiederkunft Jesu zu erleben, erwartet er in einem seiner letzten Briefe, dem Philipperbrief, noch vor der Wiederkunft Jesu zu sterben.
Kurze Zwischenfrage: Wie ist das bei dir? Rechnest du ernsthaft damit, dass Jesus einmal wiederkommen könnte? Ich glaube, dass sich die Erwartungshaltung komplett umgekehrt hat. Nur ganz wenige Christinnen und Christen rechnen doch damit, dass Jesus eigentlich jederzeit wiederkommen könnte, oder?
Paulus macht den Menschen in Thessalonich jedenfalls Hoffnung, dass Jesus bald wiederkommt und sie sich darauf vorbereiten sollen.

Guter Rat und gar nicht teuer

Im letzten Kapitel seines Briefs hat er dann noch eine Reihe guter Tipps für das Zusammenleben in der Gemeinde. Diese so genannten „Ermahnungen“ sollen die Gemeinde nicht tadeln oder zurechtweisen, sondern sie sind als Ermutigung zu verstehen: Paulus ermutigt die Gemeinde dranzubleiben, nicht nachzulassen, sich nicht von dem Druck von außen einlullen zu lassen, sondern mutig zu bleiben und am Glauben an Jesus festzuhalten.
Und wie dieses „Dranbleiben“ aussehen sollte, das beschreibt Paulus mit eben diesen Tipps: Gebet, Dankbarkeit, Ermutigung von Schwachen, füreinander da sein, das Böse meiden, fröhlich sein usw. (lies gern selbst nach in 1. Thess 5,1-22).
Und eine dieser Ermahnungen von Paulus ist nun – fast 2.000 Jahre später – zur Jahreslosung gewählt worden: „Prüft alles und behaltet das Gute.“

Ist das alles nur geklaut?

Wenn man diesen Satz hört, dann stellt sich unter anderem die Frage: „Was hat das mit dem christlichen Glauben zu tun?“ Denn das könnte auch ein guter Rat eines alten Philosophen oder einer anderen weisen Person sein. Vielleicht hast du auf Instagram oder Pinterest auch schon ähnliche Lebensweisheiten entdeckt, z. B.: „Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die guten Dinge, die du immer wolltest. Tue sie jetzt.“
Auch der Philosoph Sokrates hat angeblich eine Geschichte vom Prüfen erzählt, die relativ ähnlich klingt: Da will ein Mann einem Weisen ganz aufgeregt eine Geschichte erzählen. Da unterbricht ihn der Weise und fragt: „Hast du das, was du mir erzählen willst, schon durch die drei Siebe gesiebt?“ Als der Mann nicht versteht, was der Weise meint, erklärt es der Weise: „Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Ist das, was du zu sagen hast, wahr? Das zweite Sieb ist das Sieb der Güte. Ist das, was du zu sagen hast, denn wenigstens gut? Und das dritte Sieb: Ist es wichtig oder notwendig, was du zu sagen hast?“ Als der Mann bei allen Sieben verlegen den Kopf schüttelt, sagt der Weise: „Wenn also das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, dann lass es lieber bleiben.“
Also wenn es doch ähnliche Tipps auch außerhalb der Christenheit gibt, hat der Rat von Paulus dann überhaupt etwas Christliches an sich oder schreibt er der Gemeinde nur eine allgemeine Lebensweisheit, die sich ja auf viele Bereiche übertragen lässt? Denn zu checken, was gut ist und das zu behalten, das kann ja für fast alles gelten.

Die Propheten sind los

Paulus schreibt den Brief ja eigentlich nicht in dem Wissen, dass wir ihn auch in zweitausend Jahren noch lesen, sondern er hat die konkrete Situation der Gemeinde in Thessalonich vor Augen. Und dabei denkt er in Kapitel 5 auch an den Gottesdienst und wie das dort so abläuft. Dabei bezieht sich die Jahreslosung zunächst auf den unmittelbaren Vers davor: „Missachtet die prophetisch Rede nicht.“
Was heißt das? Liefen in Thessalonich etwa lauter Propheten herum, wie man das aus Apokalypse-Hollywood-Blockbustern kennt, und sagten voraus, was die Zukunft bringt? Nein, darum geht es nicht.

Prophetische Rede im Neuen Testament ist eine Art der Verkündigung im Gottesdienst. Die Gemeinden damals hatten ja noch kein schriftliches Neues Testament, über das eine Pfarrperson predigen konnte, sondern lediglich die mündlichen Berichte von Jesus und die Schriften des Alten Testaments. Es gab anfangs auch überhaupt keine Hierarchie, im Gegenteil, das Besondere in der christlichen Gemeinde war ja eben, dass der die Herrin und die Sklavin bzw. der Herr und der Sklave am selben Tisch saßen und sich als Schwestern und Brüder bezeichneten. Alle waren völlig gleich. Es gab auch noch kein Theologie-Studium in dem Sinne, wie wir es heute haben, deshalb wurden im Gottesdienst die Geschichten von Jesus erzählt, ein Brief von Paulus gelesen (weil er ein Apostel war, dem Jesus selbst erschienen ist) oder die Gemeinde betete.

Die prophetische Rede ist nun eine besondere Gabe des Heiligen Geistes, wie die Gemeinden den Willen Gottes für ihre Situation erkennen können. Eine Person im Raum bekommt einen Gedanken vom Heiligen Geist, der die Gemeinde erbaut. Das kann sein, dass die Person eine Wahrheit ausspricht, die Hoffnung schenkt oder jemanden tröstet. Es kann auch sein, dass die Person eine Vorstellung von der Zukunft hat, die die Gemeinde ermutigt. Oder es ist einfach das passende Wort für die passende Zeit, z. B. ein Wort, das die Liebe untereinander und zu anderen Menschen fördert.
Prophetische Rede bedeutet also zusammengefasst, dass eine Person im Gottesdienst sich plötzlich meldet und sagt: „Ich glaube, Gott sagt mir gerade durch seinen Heiligen Geist etwas. Das möchte ich euch weitergeben.“ In manchen christlichen Gemeinden und Gemeinschaften wird diese Praxis auch heute noch so gehandhabt.

Da schlägt die Skeptikerin / der Skeptiker Alarm

Das klingt in der Theorie schön und gut, aber ganz ehrlich … wie vertrauenswürdig sind diese Aussagen denn. Jedenfalls bei mir zieht sich da ein bisschen die Magengrube zusammen. Da kann ja jede / jeder kommen und sagen, was für sie / ihn jetzt „richtig“ ist. Und wir wissen doch, wie viele verschiedene Ansichten und scheinbar gute Ideen in Gemeinden den Ton angeben. Soll jetzt plötzlich jede verrückte Idee von Gott sein? Woher wissen wir, dass es Gottes Gedanken sind und nicht menschliche Ideen und Gedanken?
Genau darum geht es Paulus, wenn er sagt: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Die Jahreslosung bezieht sich zuallererst auf diese konkrete Situation im Gottesdienst. Paulus sagt: Nicht alles, was mit „Gott hat mir gesagt … “ eingeleitet wird, muss von der Gemeinde akzeptiert werden.
Nicht alles, was schön klingt oder auch faszinierend ist, ist auch wirklich vom Heiligen Geist. Nicht jede Idee, nicht jeder Gedanke in der Kirche ist automatisch gut. Gleichzeitig sollen wir diese Aussagen nicht belächeln, sondern sie ernst nehmen. Und das tun wir auch, indem wir prüfen, ob sie „gut“ sind – für uns und die Gemeinde.
Ach wie schön ist das Prüfen …

Und ganz ehrlich: Das Prüfen liegt uns Menschen. Wir prüfen so gern, alles und jede / jeden. Was bleibt uns auch anderes übrig, wir müssen ja Dinge überprüfen, weil wir aus so vielen Dingen auswählen können: Was soll ich wählen? Welchen Streaming-Dienst will ich mir leisten? Kaufe ich mir ein E-Auto oder doch noch ein gebrauchtes, älteres Modell? Wie viel Zeit verbringe ich täglich auf Social Media? Welche Klamotten kaufe ich? Wie ist mein ökologischer Fußabdruck? Was kann ich tun?
Manchmal lassen wir auch Dinge von anderen prüfen. Überlege dir nur mal kurz, wie viele Prüfsiegel dir auf die Schnelle einfallen: TÜV®, BIO, Umweltplakette, Nutri-Score®, vegan, Prädikat „besonders wertvoll“, aus Altpapier, ohne Massentierhaltung, GEPA-Siegel, Stiftung Warentest-Bericht usw. Sehr oft vertrauen wir dem Urteil von anderen, die für uns prüfen.

Prüfen bedeutet Verantwortung

Denn Prüfen hat auch mit Verantwortung zu tun. Nur weil ich prüfe, heißt das nicht, dass ich ein verklemmter Erbsenzähler bin, sondern prüfen kann auch bedeuten: Ich nehme Verantwortung für mich und für andere wahr.
Die / der TÜV-Prüfende prüft das Auto ja, damit ich und andere sicher auf den Straßen unterwegs sein können. Der Klettergurt wird deshalb gecheckt, damit die Person, die in schwindelnder Höhe unterwegs ist, gesichert ist. Und zu prüfen, was ich esse und woher es kommt, hat mit Verantwortung gegenüber der Welt und ihren Ressourcen zu tun.
Wenn Paulus die Gemeinde zum Prüfen auffordert, dann ist er der Meinung, dass Gott uns zutraut, zu prüfen. Gott übergibt uns die Verantwortung, auch für die Kirche und die Gemeinde zu prüfen, was gut ist und darin Gottes Reden und seine Führung zu erkennen. Wir können und sollen mit unserem gesunden Menschenverstand, aber auch geistlich und mit unserem Herzen prüfen, was gut ist.
Damit übernehmen wir Verantwortung für Kirche und Gemeinde. Die Dinge, wie sie sind, nicht einfach hinzunehmen, sondern immer wieder zu hinterfragen, bedeutet also: Ich übernehme aktiv Verantwortung.

Der TÜV® Gottes

Das Prüfen und das Einschätzen von Dingen, zu checken, ob sie „gut“ oder „schlecht“ sind, haben wir übrigens von Gott selbst gelernt. Die Bibel beginnt damit, dass Gott immer wieder auf seine Schöpfung schaut und sagt: „Sehr gut!“ Gottes Art ist es auch, immer wieder Dinge zu prüfen. Er prüft seine Schöpfung, er schaut aber auch immer wieder kritisch auf das, was sein Volk Israel macht. Gott ist einer, der immer wieder mal genau hinschaut, weil er interessiert ist an seiner Welt, an seinen Menschen und an dem, was sein Volk und seine Kirche so machen.

„Kannste behalten!“

Wir sollen also untersuchen, genau hinschauen, ausprobieren und prüfen. Aber nicht, um alles einfach grundsätzlich zu kritisieren. Das Prüfen hat ein Ziel: Wir sollen auf diese Weise herausfinden, was „gut“ ist – und das sollen wir behalten. Paulus hat eine klare Idee davon, was die christliche Gemeinde behalten und ausstrahlen soll: das Gute.

Was ist denn das Gute?

Um zu wissen, nach welchen Kriterien wir denn prüfen sollen, muss erst mal geklärt werden, was denn „das Gute“ ist? Um diese Frage streiten die klügsten Köpfe seit Jahrtausenden: Was ist das Gute? Gibt es das überhaupt? Ist Gott das Gute? Das sind nur ein paar Fragen, die von den Philosophen bis heute heiß diskutiert werden.
Ursprünglich bezeichnet das griechische Wort für „gut“ die Qualität oder Tauglichkeit einer Person: Eine gute Kriegerin oder einen guten Krieger erkennt man z. B. an den besiegten Feindinnen und Feinden, eine gute Diebin oder einen guten Dieb daran, dass sie / er nicht erwischt wird. Erst als sich die Philosophie mit dem Begriff beschäftigte, bekam das Gute eine moralische Wertung. Gutheit bedeutete dann soviel wie „Sittlichkeit“ und „moralisch korrektes Verhalten“.

Die Philosophie wollte insbesondere zwei Dinge klären: Erstens, ob es ein höchstes Gut, oder höchstes (moralisches) Prinzip gibt, das in dieser Welt herrscht und dem es nachzueifern gilt, also ob das Gute objektiv erkannt, festgelegt und bewertet werden kann. Zweitens, wie das Verhältnis von uns Menschen zum Guten ist. Also ob Menschen z. B. das Gute in sich tragen oder das Gute eine Haltung ist, für die sie sich aktiv entscheiden müssen, oder ob es auch völlig subjektiv ist, was gut ist.
Da die gesamte Debatte den Rahmen dieses Heftes sprengen würde, habe ich einfach ChatGPT befragt „Was ist das Gute?“ Und die Antwort fasst die entscheidenden Punkte zusammen:
„Das Gute kann als moralisch richtig, positiv oder wünschenswert betrachtet werden. Es bezieht sich oft auf Handlungen, die anderen helfen, Glück und Wohlbefinden fördern oder ethischen Prinzipien entsprechen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Definition von ‚Gut‘ subjektiv sein kann und von verschiedenen Kulturen, Werten und Überzeugungen abhängt.“ (www.chatopenai.de)

Was sagt die Bibel dazu?

In der Bibel gibt es zwar keine philosophische Debatte darüber, was nun „das Gute“ sein soll, dennoch gibt es ein paar prägnante Stellen zum Guten:

  • Schon im Alten Testament erinnert Psalm 103,2 BB: „Lobe den Herrn, meine Seele! Und vergiss nicht das Gute, das er für dich getan hat!“
  • Jesus sagt im Neuen Testament: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, außer dem Einen: Gott“ (Mk 10,18 BB).

Das Gute wird in der Bibel also sowohl im Alten als auch im Neuen Testament mit Gott verbunden. Gott ist gut und das, was er für uns Menschen tut bzw. getan hat, das ist gut. Das ist schön, aber auch sehr unkonkret. Für Paulus ist das Gute ohne Zweifel, was Gott in Jesus Christus für uns getan hat. Das ist die Botschaft, mit der er durch die Welt reist: Das Evangelium von Jesus Christus, dass Jesus für uns gestorben und auferstanden ist – das ist auf jeden Fall gut! Und dementsprechend soll sich das Handeln der Gemeinde auch am Evangelium ausrichten, denn durch das Evangelium wirkt Gott in der Welt und somit kommt Gutes in die Welt.
Wie das konkret aussehen kann, beschreibt der Theologe David Bosch so: „Dort wo Menschen Gerechtigkeit, Frieden, Gemeinschaft, Versöhnung, Einheit und Wahrheit in einem Geist der Liebe und Selbstlosigkeit erfahren und dafür arbeiten, dort dürfen wir es wagen, Gott am Werk zu sehen.“ (David J. Bosch: Mission im Wandel. Paradigmenwechsel in der Missionstheologie, Brunnen Verlag, Gießen 2012, S. 507.)
Das wäre doch genial, wenn unsere Gemeinden so aussehen würden.

Alles auf den Prüfstand

Die Jahreslosung beinhaltet wie im letzten Jahr auch wieder das Wörtchen „alles“. Wir sollen alles einer grundlegenden Prüfung unterziehen, ob es dem Guten dient. Das bedeutet nicht, mit einer grundlegenden Skepsis zu leben und alles ständig zu hinterfragen, sondern es geht wohl eher um eine Ermutigung, immer wieder Gewohnheiten, Programme und Formate zu hinterfragen. Und das immer unter der Prämisse: Erfüllen sie noch den Zweck, dem Guten zu dienen? Also dem, was Gott sich für die Welt wünscht? Entsprechen sie dem, was er für uns getan hat? Erreichen wir noch Menschen damit? Denn wenn nicht, können sie auch nichts Gutes von uns erfahren, oder Gott kennenlernen, der gut ist.
Für mich steckt in der Jahreslosung eine große Chance, gerade in der aktuellen Zeit, in der in unserer Kirche viele Umbrüche stattfinden, in der sich Dinge verändern, in der weniger Menschen zur Kirche gehören, in der weniger Geld vorhanden ist usw. Gerade jetzt wäre es doch gut, wenn sich christliche Gemeinden und Gruppen sagen: „Lasst uns mal alle unsere Angebote auf den Prüfstand stellen – und das, was gut klappt, wozu die personellen und finanziellen Ressourcen vorhanden sind, das, was uns als Gemeinde erbaut und womit wir Menschen erreichen, das behalten wir. Den Rest nicht. Und dann schauen wir, welche neuen Ressourcen und Kräfte dadurch freigesetzt werden.“

Mut zum Selbsttest

Die Jahreslosung macht uns Mut, keine Angst vorm Prüfen zu haben; selbstbewusst Dinge zu hinterfragen, auch wenn es sie schon lange gibt. Gott traut uns das zu, dass wir das prüfen können.
Diese Fragen darf ich auch an mein eigenes Leben stellen: Was ist gut für mich, was will ich auf jeden Fall behalten? Welche Gewohnheit hat sich aber vielleicht auch in meinen Alltag eingeschlichen, die ich wieder ändern möchte? Und wie trage ich dazu bei, dass Menschen Gutes erfahren?
Nicht nur die anderen, nicht nur die Gemeinde soll und darf sich hinterfragen, sondern auch jede und jeder einzelne.
Aber was, wenn das Falsche aussortiert wird? Was, wenn das neue Angebot noch viel schlechter läuft? Manchmal erkennen wir ja vielleicht erst hinterher, was das Gute war. Hier ist es wichtig, dass wir uns nicht in der Illusion verlieren, dass es eine „vollkommen gute“ christliche Gemeinschaft, Gruppe oder Gemeinde gibt. Niemand von uns Menschen ist perfekt und daher ist auch keine Gemeinde perfekt. Müssen wir auch nicht sein, denn wir leben alle aus und von Gottes Gnade. Wenn wir uns das bewusst machen, soll das nicht zum Nichts-Tun verleiten, sondern uns die Sicherheit geben, dass wir ruhig mal mutig aussortieren dürfen.

Im Gespräch bleiben

Und wer darf alles aussortieren? Darf das nur die Pfarrperson oder auch die Jugendreferentin / der Jugendreferent und die Kinderkirchmitarbeitenden? Paulus schreibt „prüfet“, also Plural! Es soll nicht nur eine Person entscheiden, was gut ist, sondern er ermutigt dazu, gemeinsam im Gespräch und im Dialog darüber zu beraten, was behalten werden soll. Als Christinnen und Christen sind wir niemals allein unterwegs, sondern Gott hat uns viele Geschwister an die Seite gestellt. Somit werden verschiedene Stimmen und Meinungen gehört. Das kann natürlich auch zu Konflikten führen. Aber somit wird gewährleistet, dass Menschen und ihre Meinungen ernstgenommen und gehört werden und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt. In der Gemeinde sollen Menschen ermutigt werden, miteinander ins Gespräch zu gehen und gemeinsam gute Wege zu finden. Das ist eine Art und Weise, wie Paulus sich das Prüfen wünscht: In liebevoller Wertschätzung, miteinander im Gespräch.

Was bleibt?

Paulus ermutigt die Gemeinde, aber auch uns, stetig zu fragen, wie wir „dem Guten“, also wie wir Gott und seiner Sache dienen können. Prüfen ist nichts Schlechtes oder gar Böses, sondern sogar notwendig, um neue Impulse zu bekommen und wichtige Veränderungen und Neuausrichtungen in der Gemeinde zu ermöglichen.
„Ecclesia semper reformanda! – Die Kirche muss beständig reformiert werden“, so lautet ein Motto aus der Zeit der Reformation. Kirche sollte sich beständig hinterfragen und erneuern. Nicht, weil sich alles verändert, nicht, um sich dem Zeitgeist anzupassen, sondern damit Menschen in der heutigen Zeit Gutes erfahren und darin Gott erkennen können, der vollkommen gut ist!
Dazu könnten ruhig ein paar Dinge aussortiert werden …

Lied zur Jahreslosung 2025

Text und Musik: Hans-Joachim
Eißler, Gottfried Heinzmann
© Praxisverlag buch+musik
bm gGmbH, Stuttgart

Gedanken zu “So viel Gutes”

Wer will schon gern ermahnt werden? Vielleicht noch mit erhobenem Zeigefinger und vorwurfsvoller Stimme? Wer will schon gern Befehle empfangen? In bestimmten Zusammenhängen ist es notwendig, aber im Alltag? Und dann auch noch im Glauben? Nun haben wir als Jahreslosung einen Vers, der als Imperativ, grammatikalisch „Befehlsform“, daherkommt. Und dieser Vers steht unter der Überschrift „Ermahnungen“.

Ermahnen oder ermutigen?

Zum Abschluss seiner Briefe schreibt Paulus Ermahnungen und Grüße. Das griechische Wort, das er verwendet, um diese Passagen einzuleiten, hat viele Bedeutungen. „Parakaleo“ bedeutet zum einen „trösten“. Menschen in sehr bedrängenden Situationen sollen getröstet werden. „Parakaleo“ heißt aber auch „bitten“. Menschen tragen ihre Anliegen mit großer Dringlichkeit vor. „Parakaleo“ wird auch im Sinne von „ermutigen“ verwendet, zum Beispiel von Staatsmännern, die andere anspornen wollen. Auch von Soldaten und Schiffsleuten, die sich gegenseitig Mut machen. Bei der Bedeutung „ermahnen“ ist keine scharfe Zurechtweisung gemeint. Eher eine ermunternde Ermahnung. Trösten, bitten, ermutigen, ermahnen – all das steckt in diesem einen Wort.
Mich fasziniert die Vielfalt der Bedeutungen. Denn genau diese Vielfalt in der Anrede nehme ich als hilfreich für mich und andere in unterschiedlichen Situationen wahr.

Methodischer Hinweis: Persönliche Frage und Austausch in der Gruppe: Was hilft mir? Was hilft mir in welcher Situation? Trösten, bitten, ermutigen, ermahnen? Wie höre ich auf diesem Hintergrund die Jahreslosung?

Das Gute sehen

Beim Jahreslosungslied haben wir uns für die Ermutigung entschieden: „Es gibt so viel Gutes, lasst es uns entdecken!“ Im persönlichen Leben, in Gesellschaft, Politik und Weltgeschehen begegnen uns sehr viele Krisen. Die schlechten Nachrichten, die kritischen Entwicklungen, die schlechten Hochrechnungen und Prognosen können sich wie ein dunkler Schleier auf unser Leben legen. Die negative Sicht auf die Menschen und die Zukunft dominiert oft die Gedanken und lastet schwer auf der Seele. Die Jahreslosung richtet unseren Blick auf das Gute. „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Das verstärkt der Refrain: „Es gibt so viel Gutes!“ Im ersten Teil wird das Prüfen im Sinne von Entdecken des Guten in den Blick genommen: „Es gibt so viel Gutes! Lasst es uns entdecken. In allen Dingen kann es sich verstecken.“ Im zweiten Teil liegt dann der Schwerpunkt auf dem Behalten. Bei allen schlechten Nachrichten, bei allem, was uns niederdrückt und belastet: „Lasst uns doch das Gute dankbar sehen und behalten. Gottes guter Segen wird sich mehr und mehr entfalten.“

Methodischer Hinweis: Das Lied „So viel Gutes“ vorsingen oder vorspielen. (Noten, Begleitsätze, Audio-Datei und Video unter www.jahreslosung.net). Im Anschluss persönliche Reflexion und Austausch: Wo kann ich das Gute in meinem Leben entdecken und behalten?

Was ist das Gute?

Über diese Frage lässt sich trefflich streiten und man kann ausführliche Abhandlungen dazu schreiben. In der Bibel wird allein Gott als vollkommen gut bezeichnet. Deshalb ist das Gute immer von Gott abgeleitet. Von dem Guten, das Gott für uns tut, erzählt das Evangelium von Jesus Christus („eu-angélion“ bedeutet „gute Nachricht“). Paulus leitet aus der vertrauensvollen Glaubensbeziehung zu Jesus Christus Erwartungen an ein christliches Leben ab. Diese Ermutigungen bzw. Ermahnungen haben wir in den Strophen aufgenommen. Ebenso kurz und knapp wie Paulus. Zum Beispiel in Strophe 1: „Alles prüfen, Gutes finden. Böses meiden, Trägheit überwinden. Fröhlich bleiben, dankbar leben. Und an allen Tagen unserm Gott die Ehre geben.“

Methodischer Hinweis: Strophen singen oder lesen, gern auch parallel zu 1. Thessalonicher 5,12-22. Persönliche Reflexion und Austausch über die Frage: Welche Ermutigung bzw. Ermahnung nehme ich für mich für die nächste Zeit mit?

(Beitrag aus: Andachten 2025. Das Andachtsbuch rund um die Jahreslosung © Praxisverlag buch+musik bm gGmbH, Stuttgart.)

Likes gehören zum Leben?

Auslegung

Das Motiv zur Jahreslosung ist mitten aus dem Leben gegriffen: Likes gehören zu unserem Leben. Wir liken und werden geliked – nicht nur auf Social Media. Tag für Tag müssen wir unzählige Entscheidungen treffen, von morgens bis abends. Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, setzen wir bildlich gesprochen ein Like: Müsli oder Brot, Bahn oder Auto, Buch oder PlayStation und und und. Über diese kleinen Dinge des Lebens hinaus gibt es große Themen, bei denen wir eine Entscheidung treffen müssen: im Blick auf unser Leben, auf unsere Gesellschaft und unsere Welt. Wie wollen wir leben und was ist uns z. B. wichtig im Miteinander von Menschen, in der Gesellschaft oder im Blick auf einen nachhaltigen Lebensstil? Sind wir religiös oder nicht? Und die Frage ist dann immer auch, was wir uns die Entscheidungen kosten lassen, die wir treffen. Ein Like als Reaktion auf einen Social Media-Post kostet uns nicht viel, aber andere Likes, die wir bei grundlegenden Lebensfragen setzen, können uns wirklich etwas kosten: Engagement, Geld, Zeit oder Kraft. Doch gerade solche Entscheidungen, die uns etwas kosten, können einen heilsamen Unterschied machen für andere und für uns.

Vom Privileg, selbst prüfen zu können

Die Jahreslosung von 2025 öffnet einen Raum der Freiheit. Es geht nicht um das Umsetzen von Regeln und Vorschriften, sondern darum, frei zu prüfen und zu entscheiden.
Gott traut uns zu, selbst zu beurteilen, was gut ist. Gott traut es uns zu und mutet uns zugleich zu, Entscheidungen zu treffen. Wir können uns nicht wegducken, sondern müssen selbst entscheiden. Weil es unser Leben ist und niemand anderes dieses Leben für uns leben kann. Gut ist in der Bibel nicht nur das, was mir selbst guttut und für mich selbst gut ist, sondern „gut“ ist immer ein Beziehungsbegriff. „Gut“ bedeutet: Das, was gut für mich ist, muss zugleich für andere gut sein. Die Leitlinie für ein solches Leben, das anderen und zugleich uns selbst guttut, findet sich in vielen Texten der Bibel. Die Zehn Gebote erzählen davon und die Worte von Jesus. Auch das Buch Micha formuliert prägnant: „Es wurde dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Das Rechte tun, Nachsicht mit anderen haben und bewusst den Weg mit deinem Gott gehen“ (Micha 6,8 BB).

Gut zu leben, hat demnach mit unserer Beziehung zu Gott und mit unseren Beziehungen zu unseren Mitmenschen zu tun. Gut ist, was guttut: anderen, unserer Erde und uns selbst.
Diese biblischen Texte wie z. B. aus dem Buch Micha bilden den Rahmen für ein „gutes“ Leben. Innerhalb dieses Raums der Freiheit kennt die Bibel aber kein Klein-Klein von Vorschriften. Sondern in der Verantwortung vor Gott und vor anderen treffen wir Entscheidungen darüber, wie wir unser Leben gestalten. Und darum können Christinnen und Christen in manchen Fragen der Lebensgestaltung und der Ethik auch zu unterschiedlichen Einstellungen kommen.
Dem christlichen Glauben wird manchmal vorgeworfen, er würde Menschen klein machen und einengen. Die Jahreslosung für 2025 zeigt das Gegenteil: Gerade die Beziehung zu Gott öffnet einen Raum der Freiheit. In der Verantwortung vor Gott können wir aufrecht und selbstbewusst leben. Weil Gott uns das Leben anvertraut, es zu gestalten.
Die Frage ist: Wo setzen wir unsere Likes? So, wie es das Motiv zur Jahreslosung zeigt, mit den verschiedenen Icons: Geballte Faust oder Herz – wollen wir vergeben oder zurückschlagen? Wollen wir Gutes über andere erzählen oder sie schlechtmachen? Wollen wir den gewohnten Luxus ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen auf Kosten des Klimas oder sind wir bereit, unseren Lebensstil zu ändern?

Behalten hat mit Halten zu tun

Der Zusammenhang der Jahreslosung im 1. Thessalonicherbrief macht deutlich: Wenn wir das Gute behalten, dann hat dies eine heilsame Wirkung auf unser Leben. In 1. Thessalonicher 5,24 Lu wird ein Segenswunsch formuliert: „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“

Gut ist also das, was dazu dient, dass unser Leben gut und heil und unversehrt in Gottes Augen ist. Oder anders formuliert: Gut ist, was unsere Seele heil macht. Dass ein Leben heil wird in und trotz allem, was an Rissen und Brüchen in unserem Leben ist, das ist Gottes Geschenk. Wenn die Bibel von Vergebung spricht, dann meint sie genau das: Gott macht das, was wir zerbrechen, gut und schenkt neues Leben.
Wir können das Gute behalten, wenn wir selbst gehalten sind von Gott. Die Beziehung zu Gott ist das Koordinatensystem, das unseren Blick dafür schärft, was für andere und für uns selbst heilsam und gut ist.
Prüft alles und behaltet das Gute – oder anders formuliert: Überlege dir genau, wo du im Leben deine Likes setzt!

Ein Gottesdienst für und mit Kindern zur Jahreslosung 2025

Gottesdienst-Entwurf

Dieser Gottesdienstentwurf für Kinder stellt die Frage nach dem Guten in den Mittelpunkt. Er erinnert daran, dass wir auch im Leben immer wieder neu nach dem Guten suchen und es entdecken müssen. Gerade Kinder, die einen natürlichen Forschungsdrang verspüren, sollten immer wieder darin bestärkt werden, Neues und Gutes zu entdecken. Anhand von verschiedenen Personen aus der Bibel, soll ihnen in diesem Gottesdienst deutlich werden, dass Gott es gut mit uns meint und seine Gegenwart gut ist für unser Leben. Als Bastelangebot können die Kinder eine Lupe zum Suchen basteln. So werden sie immer wieder daran erinnert, sich auf die Suche nach dem Guten zu machen.

Begrüßungslied:Das ist toll (Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 144)
Begrüßung:Kann vor Ort eigenständig formuliert werden
Wir feiern fröhlich miteinander Gottesdienst. Gott ist jetzt da – Gott ist gut wie ein guter Vater, eine gute Mutter.
Von Jesus hören wir – Jesus brachte das Gute in die Welt.
Gottes Geist ist in uns – Gottes Geist zeigt uns, was gut ist. Amen.
Hinführung zum Thema (Gespräch mit den Kindern):„Ich habe hier ein paar Walnüsse. Wie kann man überprüfen, ob sie gut sind? (Kinder antworten) Ob etwas gut ist, muss man testen. Was fällt euch alles ein, was man testen oder prüfen muss? (Kinder antworten) Und habt ihr Ideen,
wie man etwas prüft? (Kinder antworten)“
Die Jahreslosung 2025 mit Gesten:Mit den Händen wird die Jahreslosung dargestellt:
„Prüft alles“: Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand wird ein Ring geformt. Mit einem Auge schaut man durch diesen Ring, wie durch eine Lupe, auf die Handfläche der anderen Hand.
„ … und behaltet das Gute.“: Die rechte Hand legt sich wie ein Deckel auf die Handfläche der rechten Hand.
Die Jahreslosung, unterstützt durch Gesten, kann während des Gottesdienstes immer wieder in Erinnerung gerufen werden
Ein Psalm zur Jahreslosung:Der Psalm wird in zwei Gruppen im Wechsel gesprochen. Den Refrain ­sprechen / singen alle gemeinsam. Er kann auf die Melodie „Wie schön, dass du geboren bist“ gesungen werden (s. Anhang).
Ob etwas gut ist, muss man prüfen – Menschen der Bibel erzählen:Folgende Materialien werden auf einem großen Tuch bereitgestellt: 1 Namenslexikon, 1 violettes Tuch, 1 Schnuller, 1 Papier-Schiffchen, 1 Fieberthermometer. Die passende biblische Geschichte (s. Anhang) wird jeweils verdeckt dazugelegt.
Hinführung:„Eure Eltern haben bestimmt beim Essen schon mal zu euch gesagt: ‚Du musst erst einmal probieren!‘ Vielleicht hat es euch dann geschmeckt und es war lecker. Vielleicht hat es euch auch nicht geschmeckt.
Ob etwas gut ist, muss man prüfen.
Ich möchte euch ein paar Menschen vorstellen. Von ihnen erzählt die Bibel.
Sie sind unterschiedlich. Männer, Frauen, ja, auch ein Kind. Aber allen ge-
meinsam ist: Sie mussten etwas probieren oder prüfen oder testen oder
ausprobieren.
In unserer Mitte seht ihr Gegenstände liegen. Zu jedem Gegenstand gibt es eine kleine Geschichte. Womit sollen wir beginnen?“
Die Kinder suchen nacheinander eine Geschichte aus, die vorgelesen werden soll. Die Geschichten können von unterschiedlichen Mitarbeitenden gelesen werden. Aber auch Kinder oder mitfeiernde Erwachsene können einbezogen werden.
Zacharias (Namenslexikon) – nach Lukas 1,5-25.57-66: Ich bin Zacharias. Ich bin schon alt. Sehr alt. In meinem Alter kriegt man keine Kinder mehr. Was soll ich euch sagen? Hättet ihr das geglaubt? Ein Engel kam. Er sagte: „Du wirst Vater.“ „Ich? Das kann nicht sein!“, sagte ich. „Doch“, antwortete der Engel,
„du wirst schon sehen“. Mir hat es die Stimme verschlagen. Wirklich. Ich konnte nicht mehr sprechen. Bis unser Sohn zur Welt kam. „Er heißt Johannes!“, das schrieb ich auf eine Tafel. Und dann konnte ich es auch sagen:
„Er heißt Johannes!“. Alles war wieder gut.
Lydia (violettes Tuch) – nach Apostelgeschichte 16,14-15: Ich heiße Lydia.
Ich bin Händlerin. Ich verkaufe wertvolle Stoffe. Die sind so richtig teuer.
Meine Kundinnen und Kunden wollen nur die besten Stoffe. Sie gucken ganz genau, ob da nicht ein Webfehler ist. Oder sie schauen, ob alles gleichmäßig gefärbt ist. Ich färbe nämlich mit Purpur. Ihr kennt das unter der Farbe Violett.
Einmal kam Paulus in meine Stadt. Er wollte nichts kaufen. Er erzählte von Jesus. Das hat mich sehr begeistert. Er sagte: „Jesus liebt dich, auch wenn
du Fehler machst.“ Das tat mir richtig gut.
Maria (Schnuller) – nach Lukas 2,1-20: Wir mussten an so viele Türen klopfen. Aber niemand nahm uns auf. Ich heiße Maria. Und ich war schwanger.
Wir waren unterwegs nach Bethlehem. Doch dort hatte niemand Platz für uns. Dabei kriegte ich bald ein Kind. Aber das interessierte niemanden. Es war zum Heulen. Ein Stall war dann meine Rettung. Wenigsten ein bisschen Schutz. Dann ging alles ganz schnell. Ich brachte einen Jungen zur Welt: Jesus. Es war genauso, wie der Engel es gesagt hatte. Jetzt wusste ich: Gott macht alles gut.
Petrus (Papier-Schiffchen) – nach Matthäus 14,22-33: Ich bin Petrus. Wir waren mit unserem Boot unterwegs. Ein heftiger Sturm kam. Wir hatten Angst, dass wir ertrinken. Dann kam Jesus. Ich weiß nicht, wie. Er war einfach da. Jesus lief auf dem Wasser. Er sagte zu mir: „Komm!“ „Wie soll das gehen, auf dem Wasser laufen?“, fragte ich mich. „Vertrau mir“, sagte Jesus. Ich wagte es. Ich prüfte, ob mich das Wasser trägt. Und tatsächlich. Der erste Schritt ging gut. Doch dann sah ich nur noch Wellen und Wasser. Zum Glück packte mich Jesus mit seiner Hand. Ich war gerettet. Mit Jesus an der Seite ist alles gut.
Tochter des Jairus (Fieberthermometer) – nach Markus 5,22-24.35-43: Hallo! Was mir passiert ist, werdet ihr nicht glauben. Ich bin 12 Jahre alt. Mein Papa liebt mich über alles. Er heißt Jairus. Ich war krank. Fieber. Und mein Papa kümmerte sich um mich. Ich bekam nichts mehr mit. So schlecht ging es mir. Mein Papa wusste nicht mehr, was er tun sollte. Dann hat er Jesus geholt.
Und Jesus kam zu uns nach Hause. Jesus sagte zu mir: „Steh auf!“ Daran kann ich mich wieder erinnern. Ich überlegte, ob ich das kann. Doch dann spürte ich eine Kraft in mir. Ich setzte mich hin. Dann stand ich auf. Jetzt hatte ich einen Bärenhunger. Ich aß. Das Leben kehrte in mich zurück. Alles wurde
wieder gut.
Vertiefung:Nachdem alle Geschichten erzählt sind, wird eine selbstgebastelte Lupe (s. u.) in die Mitte gelegt. Daneben wird ein Blatt Papier mit einem großen Fragezeichen gelegt.
„Was könnt ihr erzählen? Wie habt ihr herausgefunden, dass etwas gut ist?“
Die Kinder antworten und erzählen eigene Geschichten.
Lied:Gib uns Ohren, die hören (Kommt und Singt, Nr. 496; Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 251)
Mmmh- und Bähh-Spiel
(mit Gummibärchen):
Auf einen Teller in der Mitte werden 10 Gummibärchen gelegt. Ein Kind verlässt kurz den Raum (am besten mit einer mitarbeitenden Person). Die anderen
Kinder wählen ein Gummibärchen aus. Dieses ist „Bähh“, also ungenießbar. Nun darf das Kind, das draußen gewartet hat, wieder reinkommen und immer ein Gummibärchen vom Teller nehmen und essen oder einstecken. Wenn es nicht das „Bähh“-Gummibärchen ist, rufen alle laut: „Mmmh“. Erwischt das Kind aber das „Baähh“-Gummibärchen, dann rufen alle „Bähhh“. Dieses und
die restlichen Bärchen müssen auf dem Teller liegenbleiben. Ein anderes Kind darf eine neue Runde starten.
Lied:Aufstehn, aufeinander zugehn (Kommt und singt, Nr. 286; Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 376)
Post-it-Gebet und Vaterunser:Material: schwarzer Filzstift, quadratische Post-its
„Guter Gott, du bist gut. Du tust uns viel Gutes. Das Gute nehmen wir mit nach Hause. Das Gute wollen wir behalten. Aber es ist nicht alles gut. Wir sagen dir jetzt, was gut ist. Wir sagen dir auch, was gar nicht gut ist – hier und überall auf der Welt.
Ihr dürft nun auf die Post-its einen lachenden und einen traurigen Smiley malen. Die Post-its klebt ihr dann um das Fragezeichen herum. Wer will, darf dazu auch sein Gebet sprechen.“
Kinder beschriften die Post-its und kleben sie um das Fragezeichen.
„Guter Gott, mach du etwas Gutes daraus. Alle Kinder und alle Menschen
sollen gut leben – hier und überall auf der Welt. Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Freund, der das Gute in die Welt brachte. Amen.
Segenslied:Viele kleine Leute (Kommt und sing, Nr. 533; Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 262)
Segen:Der Segen kann eigenständig ausgesucht werden.
Kreativaktion im Anschluss:Lupe mit Griff selbst machen
Material: 1 Stück Pappe (alter Versandkarton oder -umschlag), 1 transparenter Deckel eines Joghurt- oder Frischkäsebechers, 1 Schere, 1 Kleber, 1 Lineal, 1 Bleistift, Pinsel, Bastelfarben, Dekomaterial, 1 Glas zum Malen der beiden Kreise

Bastelanleitung

1. Zeichne auf die Pappe einen größeren Kreis (mit Hilfe der größeren Seite des Glases) und dort hinein einen kleineren Kreis (mit Hilfe der kleineren Seite des Glases). Der innere Kreis sollte ein bisschen kleiner sein als der transparente Deckel.

2. Male nun einen Lupen-Griff an die beiden Kreise. Achtung: Nicht zu schmal machen!
3. Schneide die Lupe entlang der Bleistiftmarkierung aus, ebenfalls den inneren Kreis. Mithilfe der ersten Lupe kannst du eine zweite Lupe auf die Pappe zeichnen und diese ebenfalls ausschneiden.

4. Entferne mit der Schere den Rand des Deckels. Die Plastikscheibe klebst du nun zwischen die beiden Lupen.
5. Jetzt kannst du deine Lupe noch mit Farbe und Dekomaterial verzieren. Doch Vorsicht: Es soll keine Farbe auf die Plastikscheibe kommen.

Tipp: Wenn du mit Kindern bastelst, ist es besser, die Lupen zuerst zu bemalen und nach dem Trocknen zusammenzukleben. Das dauert dann natürlich etwas länger.
Genial: Wenn du auf deine Lupe vorsichtig einen Tropfen Wasser gibst, funktioniert sie sogar!

Entwurf über zwei Gruppenstunden für Teens von 10 bis 13 Jahren

Stundenentwurf

Genau genommen ist es im Märchen gerade umgekehrt: Aschenputtel muss für ihre bösen Stiefschwestern Erbsen sortieren. Die schlechten darf sie behalten, die guten Erbsen hat sie abzuliefern. Die Jahreslosung dreht dieses Prinzip um: Was kann und was darf ich für mich behalten? Was dient dem Leben?
Hintergrund dieser beiden Entwürfe ist die Jungbläserschulung in Michelbach. Am Anfang des Jahres beschäftigen sich Jungbläser in unterschiedlichen Altersgruppen mit der Jahreslosung: Zwei Entwürfe, zwei Aspekte der Jahreslosung. Die Kinder sollen an die Hand genommen werden, die Haltung, die in der Losung steckt, zu bedenken und zu entwickeln.

1. Einheit: Die Welt – wie sie wohl ist?

Das griechische Wort, das die Jahreslosung mit „prüfen“ übersetzt, kann auch mit „versuchen, untersuchen, unterscheiden, erproben“ übersetzt werden. In diesem Wort steckt auch das forschende Untersuchen von Dingen. Kinder forschen für ihr Leben gern. Dies soll in der ersten Runde seinen Platz haben. Spielerisch werden Entdeckungen gemacht, die alle Sinne miteinbeziehen.
Ergänzend dazu hören sie die Geschichte eines Forschers (Gregor Mendel) und lernen etwas über seine Entdeckung. Das „Gute“, das er entdeckt hat, wurde erst Jahre später erkannt und umgesetzt. Die Geschichte Mendels soll Kinder dazu ermutigen, ihrem Drang, die Welt zu erkunden, nachzugehen.
In einem dritten Teil sollen die Kinder sich Gedanken machen: Welche Grenzen hat menschliches Prüfen und Erforschen? Im Mittelpunkt steht der Auftrag, den Gott dem Menschen bei der Schöpfung gibt.

Einleitung

Die Jahreslosung liegt auf dem Boden (z. B. auf ein Plakat geschrieben) – ebenso liegen Gegenstände auf dem Boden, die für die naturwissenschaftlichen Experimente benötigt werden.
„Das Wort in der ursprünglichen griechischen Bibel für „prüfen“ kann auch mit „versuchen, untersuchen, unterscheiden, erproben“ übersetzt werden. Es steckt da etwas drin von dem Auftrag, den Gott den Menschen von Anfang an gibt: ‚Erforscht und begreift diese Welt und alles, was in ihr ist.‘
Darum soll es heute in unserer Runde gehen. Wir werden heute alle miteinander zu Forscherinnen und Forschern.“
Eine Nachfrage nach besonderen Talenten in der Runde könnte sich lohnen, sie werden bei der Erklärung der Phänomene helfen.

Beispiele für Experimente

Teebeutel-Rakete

Nach www.familie.de/kleinkind/kinderspiele/experimente-fuer-kinder-ideen-mit-wow-effekt.

Kann Tee fliegen? Dieses Experiment beweist: Ja, das geht! Zumindest ein wenig. Es begeistert jüngere und ältere Kinder gleichermaßen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Material:

  • 1 Teebeutel
  • 1Feuerzeug
  • 1 Schere
  • 1 Backblech

Als erstes entfernt ihr die Klammer und den Faden vom Teebeutel und schüttet den Tee aus dem Beutelchen heraus – vielleicht könnt ihr ihn direkt mit heißem Wasser aufgießen. Dann faltet ihr den Teebeutel auseinander und formt daraus ein langes, aufrechtstehendes Röhrchen. Das ist eure Rakete! Stellt das Röhrchen sicherheitshalber auf ein Backblech auf dem Fußboden. Danach zündet ihr es ganz oben an … und dann – kurz, bevor es vollständig heruntergebrannt ist – schwebt eure Rakete nach oben.
Hinweis: Nicht alle Teebeutel „zünden“ gleich gut. Probiert daher verschiedene Tee-Sorten aus. Ihr könnt ja auch einen Sorten-Wettbewerb daraus machen. Unser Tipp: Kings Crown (Eigenmarke von Rossmann)!

Pepsi-Vulkan

Material:

  • 1,5 Liter Pepsi Light
  • 1 Stück Papier
  • Mentos-Kaubonbons

Aus Papier rollt ihr ein Röhrchen mit dem Durchmesser der Flaschenöffnung. Befüllt das Röhrchen mit Mentos-Kaubonbons, sodass alle Bonbons gerade aufeinander liegen. Haltet das gefüllte Röhrchen über die Flaschenöffnung und lasst die Bonbons in einem Rutsch in die Flasche fallen – und dann: wegrennen!! Der Inhalt schießt innerhalb von wenigen Sekunden in die Höhe!
Hinweis: Pepsi Light funktioniert am besten – es macht die höchste Fontäne. Genauso wichtig ist, dass ihr die Mentos-Kaubonbons mit der Papier-Röhrchen-Methode in die Flasche gebt. Nur so gelingt euch die perfekte Fontäne!

Tanzende Weinbeeren

Nach: www.wireltern.ch/artikel/spannende-experimente-0820

Material:

  • 1 Glas
  • 1 Handvoll Trauben
  • etwas Sprite

Befüllt ein Glas mit Sprite und lasst nach und nach einige Trauben in das Glas plumpsen. Die Trauben fangen an, im Sprite zu tanzen.

Noch weitere tolle Experiment-Ideen findet ihr unter https://www.familie.de/kleinkind/kinderspiele/experimente-fuer-kinder-ideen-mit-wow-effekt/

Die Geschichte von Gregor Mendel

Gemeinsam werden die Erklärungen für die Experimente gefunden: „Viele Forscherinnen und Forscher haben mit ihrer Entdeckungsreise damit begonnen, weil sie über eine Sache ins Staunen gekommen sind. Die Frage nach dem Warum hat sie zu Forschenden gemacht.“

Von einem solchen Forscher wollen wir euch heute erzählen. Dieser Mann hieß Gregor Mendel und wurde vor 200 Jahren in Mähren geboren. Sein Vater war Obstbauer. Gregor half seinem Vater nicht nur beim Bäume-Schneiden und beim Ernten. Ganz besonderes Interesse zeigte er, wenn sein Vater die Bäume veredelte. Man hat damals Zweige besserer Sorten in Bäume mit gesunden Stämmen eingepfropft, um wertvollere Früchte zu erhalten. Sehr früh beschäftigte Gregor Mendel die Frage: „Warum gibt es Bäume einer Art und doch so viele unterschiedliche Sorten? Wie kommen sie zustande?“ Diese Frage hat Gregor Mendel ein Leben lang begleitet.
Gregors Schwester Theresia sorgte dafür, dass er die Schule schaffte. Sie war es auch, die auf ihr Erbe verzichtete, damit Gregor studieren konnte. Für sein Studium musste er oft hungern und konnte darum sein Studium nicht abschließen.
Sein Physiklehrer riet ihm mit 22 Jahren, ins Kloster einzutreten, um sein Studium fortsetzen zu können. Neben der Theologie studierte er auch die Zucht von Obstbäumen und Weinbau. Jetzt konnte er an den Fragen seiner Kindheit weiterdenken: Er beschäftigte sich mit dem Kreuzen von Obstbaumsorten.
Im Garten des Klosters galt sein besonderes Interesse den Erbsen. Er legte eine Unterscheidung von Merkmalen fest: Blütenfarbe, Farbe und Form der Samen und der Schoten und noch fünf weitere. Und er erforschte, was passiert, wenn man unterschiedliche Erbsen kreuzt.

Im Garten des Klosters richtete er ein Versuchslabor ein und forschte. Mit 44 Jahren veröffentlichte er seine Forschungsergebnisse. Im Jahre 1866 interessierte sich noch niemand dafür. Erst nach seinem Tod viele Jahrzehnte später wurde der Wert seiner Entdeckungen bekannt. 1909 wurde der Begriff „Gen“ für die „Mendel’schen Merkmale“ eingeführt. 100 Jahre nach Mendels Tod wurde die chemische Natur des Gens, die dann, nachgewiesen. Heute gilt Gregor Mendel als Vater der Genetik.

Abschluss: Visualisierung von 1. Mose 1,28

Gott segnete sie und sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar und vermehrt euch! Bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Herrscht über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel und über alle Tiere, die auf dem Boden kriechen‘ (1. Mose 1,28 BB)!

„Ganz am Anfang der Bibel finden wir das Erforschen der Welt. Gott hat den Menschen den Auftrag gegeben, zu forschen und zu prüfen; mehr noch, sein Auftrag lautet: ‚Herrscht über diese Welt.‘ Wer forscht und herrscht, übernimmt auch Verantwortung. Zum Schluss unseres Treffens würden wir gern noch mit euch ins Gespräch kommen. Gibt es auch Grenzen des Forschens und des Herrschens über die Welt?“
Ein möglicher Gesprächseinstieg: „Um darüber nachzudenken, eine kurze Geschichte: Max steht am Fenster. Er sieht nach draußen, drückt seine Nase platt. Da hört er ein lautes Summen, immer wieder stößt eine Wespe gegen die Fensterscheibe: Bumm … Bumm. Max beobachtet die Wespe. Ein Gruseln geht über seinen Rücken. Wenn die jetzt zusticht. Auf dem Fenstersims liegt eine Schere. Max stellt sich die Frage: Kann die Wespe noch fliegen, wenn man sie zerschneidet?“
(Gespräch über den Herrschaftsauftrag aus dem Schöpfungsbericht.)

Fazit: „Das Herrschen und das Erforschen dieser Welt ist längst zu einer Gefahr geworden. Nicht erst seit dem Klimawandel wissen wir, wie sehr die Menschen diese Welt gefährden. Darum ist es so wichtig, zu fragen, was ist das Gute, das bei allem Forschen und Herrschen herauskommen soll? Max hat sich genau das gefragt und hat die Wespe nicht zerschnitten.“

2. Einheit: Die Guten ins Kröpfchen – Was andere über mich denken und sagen

Material:

  • Karten mit Gesichtsausdrücken (s. Anhang)
  • Karten mit Aussagen
  • (s. Anhang)
  • Schreibkarten
  • Stifte

Zusammensein mit anderen fordert heraus. Kinder erleben es jeden Tag in der Schule. Viele Botschaften von anderen prasseln auf sie ein. Immer wieder gilt es, die Botschaften anderer zu überprüfen. Die zweite Einheit soll dazu dienen, gemeinsam darüber nachzudenken: Wie kann ich mit Lob, Bitten, Sarkasmus, Häme, Hintergedanken usw. umgehen. Was will ich annehmen und wo signalisiere ich: „Stopp!“? Wie kann eine angemessene Reaktion aussehen?
Gute Freundinnen und Freunde können sich dabei helfen, Reaktionen dritter richtig einzuschätzen. In der biblischen Geschichte aus 1. Samuel hören wir davon. David und sein Freund Jonatan überprüfen die Einladung eines Gegenspielers. Wie ist sie gemeint: gut oder böse?
In zwei Runden lernen die Kinder spielerisch mit lustigen, lobenden, herausfordernden, provozierenden und auch drohenden Bemerkungen umzugehen.

Einleitung

Wieder liegt in der Mitte die Jahreslosung. Um die Jahreslosung werden die Karten mit den Gesichtsausdrücken gelegt (s. Anhang).
„Kannst du einschätzen, wie andere es wirklich meinen, wenn sie etwas zu dir sagen? ‚Du hast heute eine schöne Frisur!‘ Dieser Satz kann sehr unterschiedlich gemeint sein und nicht immer ist der Gesichtsausdruck deines Gegenübers so eindeutig wie bei diesen Emojis.

Fragst du dich: „Meint die Person das wirklich ernst?“ Oder sagst du dir: „Endlich erkennt jemand meinen Superstyle!“ Wie gehe ich mit Aussagen anderer um? Kann man das prüfen? Was kann ich annehmen und was stimmt ganz und gar nicht?
In der folgenden Geschichte geht es um eine Einladung. Die Frage ist: Wie ist sie gemeint? Hat der Gastgeber Freude daran, mich bei seinem Fest dabei zu haben, oder ist das eine Falle?

Ein guter Freund hilft zu verstehen – Erzählgeschichte aus 1. Samuel 20

David war voller Unruhe. Vor ihm lag die Einladung des Königs Saul zum Neumondfest. Drei Tage sollte es dauern. Und er, David, sollte am Tisch des Königs sitzen. „Wie soll ich das verstehen?“, fragte er sich. „Saul ist doch mein Feind.“ Als wäre es gestern gewesen, sah er ihn – den König Saul – vor sich stehen mit zornrotem Gesicht. Blitzschnell musste David ausweichen, als Saul seinen Speer nach ihm warf. Wäre er damals nicht geflohen, er würde heute nicht mehr leben.
Und nun lag sie da, diese Einladung. David hatte viel Angst.
„Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Ich habe nie verstanden, was dein Vater gegen mich hat, und jetzt kommt diese Einladung. Wie soll ich das verstehen?“ David war froh, den Sohn des Königs zum Freund zu haben. Jonatan war einfach da, wenn er ihn brauchte. Gemeinsam berieten sie, wie David sich verhalten sollte, denn die Einladung eines Königs schlägt man nicht so einfach aus. „Kann es sein, dass dein Vater es gut mit mir meint und sich mit mir versöhnen will, oder ist das eine böse Falle?“
Jonatan kannte seinen Vater, er konnte so liebevoll und lustig sein. Doch er konnte auch von einem Moment auf den anderen jähzornig werden; so sehr, dass alle, die in seiner Nähe waren, große Angst bekamen.
So sehr Jonatan seinen Vater auch schätzte, noch mehr mochte er seinen Freund David. Nie würde er ihn seinem Vater ans Messer liefern. Und so heckten die beiden einen Plan aus:

David sollte nicht gleich zu Beginn zum Fest erscheinen; vielmehr würde er sich in der Nähe verstecken. Wenn dann Saul das Wegbleiben Davids bemerken sollte und er seinen Sohn nach ihm fragte, würde die Antwort Jonatans lauten: „David musste in seine Heimatstadt bei seiner Familie zu einem Opferfest. Er wird aber noch zum Neumondfest erscheinen.“
Sollte sein Vater Saul diese Entschuldigung akzeptieren, wäre klar: David kann zum Fest kommen. Bekäme Saul einen Wutausbruch, dann stünde fest: Saul meint es böse mit David.
Genauso kam es auch: David erschien nicht zum Fest und als Saul sein Wegbleiben bemerkte, konnte keine Entschuldigung ihn beruhigen. Sein Jähzorn war unermesslich.
Weil aber nun Jonatan es nicht riskieren sollte, vom Fest wegzugehen und David direkt zu treffen, hatten sie zuvor eine List ausgedacht: Die Nachricht, zu kommen oder wegzubleiben, sollte mit einem geheimen Zeichen versehen werden. Jonatan, der Königssohn, sollte zum Bogenschießen auf die Wiese in die Nähe von Davids Versteck gehen. Sein Pfeilträger sollte nach den abgeschossenen Pfeilen schauen und Jonatan ihm hinterherrufen.
Als Jonatan nun auf die Wiese ging und den Pfeil abschoss, rief er seinem Pfeilträger ganz laut hinterher: „Der Pfeil liegt da vorn, er zeigt von mir weg!“ Das war das ausgemachte Zeichen für David Jetzt wusste er, was er von der Einladung Sauls halten sollte. Hätte Jonatan gerufen: „Der Peil zeigt zu mir her!“, wäre er beim Fest willkommen gewesen. David musste fliehen. So rettete Jonatan das Leben seines besten Freundes.

Überleitung

„Es ist gut, wenn man eine gute Freundin / einen guten Freund hat, der / dem man vertrauen kann, die / der dabei hilft, die Dinge besser zu verstehen. Oftmals haben wir niemanden, der uns beim Unterscheiden hilft, und wir müssen selbst herausfinden, was andere sagen und wie sie es meinen. Manchmal ist es ja auch eine Bosheit, die ich erst viel später bemerke. Dann ärgere ich mich darüber, dass ich nicht schnell genug einen guten Spruch auf den Lippen hatte.“

Spielrunde 1

„Das Spiel, das wir jetzt spielen, könnte den Titel tragen: ‚Prüfe, und das Gute behalte!‘ Ich lese gleich verschiedene Aussagen vor (s. Anhang). Stell dir vor, du hörst diese Worte von deinem Gegenüber. Du reagierst spontan darauf mit einer von drei Handbewegungen:
Erhobene Hände stehen für ‚Stopp! Das lasse ich mir nicht sagen, ich weise das zurück!‘
Eine Wellenbewegung mit den Händen bedeutet: ‚Ich weiß nicht so recht.‘
Die Hände zur Schale geformt bedeuten: ‚Das nehme ich gern entgegen‘ “
Bei sehr unterschiedlichen Reaktionen lohnt es sich, genauer nachzuhaken.

Spielrunde 2

Das nächste Spiel könnte heißen: „Prüfe und mach was Gutes draus!“
Die Kinder bilden Paare und bekommen die Aussagekarten ausgeteilt. Jedes Paar bekommt je nach Anzahl 2–4 Karten. Auch Dreiergruppen sind möglich.
„Wie oft passiert es, dass irgendjemand etwas zu dir sagt, was dich verletzt. Erst erschrickst du innerlich, bleibst aber stumm, und erst später kommt dir die passende Erwiderung in den Sinn.
Wir üben mit dem nächsten Spiel deine Schlagfertigkeit, denn wenn ich gut reagiere, kann aus der blödesten Anmache etwas Gutes werden.
Ihr bekommt nun die Aussagen von vorhin ausgeteilt. Jede Gruppe überlegt sich eine gute, coole, witzige Antwort auf diese Aussagen. Ihr heckt sie miteinander aus und stellt sie dann in der Runde vor. Wichtige Regel: Die Antwort darf nicht verletzend sein!“
Vorstellungsrunde: „Legt die Sätze auf den Boden, danach eure Antworten und wählt das passende Gesicht (s. Einleitung) zu eurer Antwort aus.“
Das Spiel könnte an Dynamik gewinnen, wenn man die cleverste, die mutigste und die witzigste Antwort prämiert.

Schlussimpuls

Unter manchen Kinder-Gruppen hat sich ein alter Liedschlager neu etabliert, dieser würde gut zum Thema passen: „Sei ein lebendger Fisch“ (Einfach spitze, Nr. 34).
„Ihr alle kennt das Sprichwort: ‚Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu!‘ Das ist eine Regel, die ihren Ursprung bei Jesus hat. Jesus hat es nur umgekehrt gesagt: Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso. Das heißt im Klartext: Geht in Vorleistung mit dem Gut-Sein. Dazu kann das Prüfen dienen, dass ich ganz bewusst Dinge, die andere Menschen aus Boshaftigkeit tun und sagen, umkehre und etwas Gutes draus mache. Jesus sagt: Wenn ihr es so macht, liegt Segen darauf und ich sage euch, ihr werdet in den meisten Fällen auch als Siegerinnen und Sieger hervorgehen.
Vielleicht kennt ihr die Zehn Gebote. Eines hat mit dem Sprechen zu tun. Es ist das achte: ‚Du sollst nichts Falsches über deinen Nächsten sagen‘ (2. Mose 20,16 BB). Manche verkürzen dieses Gebot und sagen: ‚Du sollst nicht lügen!‘ Doch in dem Gebot steckt mehr drin: Wir sollen mit allem, was wir sagen, anderen keinen Schaden zufügen.
Martin Luther hat das Gebot so erklärt: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf zerstören, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.
Wir wissen alle, dass diese Regel nicht leicht einzuhalten ist. Wie schnell kann es passieren, dass ich mit meinen Worten Übles anrichte. Das Schönste an der Erklärung ist der Schluss. Dort heißt es: Wir sollen gut von anderen reden und alles zum Besten kehren. Von der Jahreslosung aus gedacht, könnte es bedeuten: ‚Prüfe, was andere zu dir sagen, doch egal, was sie sagen, mach du das Beste draus – mit Witz und Coolness, aber ohne Verletzung.‘ (Vgl. www.ekd.de / Kleiner-Katechismus-11 531.htm)

Ideensammlung

Programmbausteine

Die Jahreslosung nimmt die Kinder hinein in ihren kindlichen Horizont vom Entdecken, Ausprobieren und Erkunden. Prüfen, testen und checken zielt auf und in ihre kindliche Entdeckerfreude. Wahrscheinlich sind deshalb Formate wie „Willi wills wissen“ oder die ganzen Checker-Formate „Checker Tobi / Julian / Marina / Can“ deshalb so erfolgreich. Neben den wöchentlichen Folgen gibt es sogar Filme in Spielfilmlänge, die Kinder in ferne Länder mitnehmen.
Mit unserer Jahreslosung können wir daran gut andocken. Deshalb hier zwei Ideen zum eigenständigen Weiterdenken und Weiterentwickeln:

Idee 1: Prüf-Schnitzeljagd

Anhand des Themas kann eine klassische Schnitzeljagd entworfen werden. An jeder Weggabelung müssen die Kinder eine Frage beantworten. Zwei Antworten sind vorgegeben (A oder B – die Fragen und Antworten müssen vorbereitet werden). Je nach Ergebnis nehmen sie entweder den Weg A oder B. Es ist immer nur eine Antwort richtig. Der andere Weg endet nach ca. 100 Metern mit der richtigen Antwort und der Bitte, zurückzugehen, um dann dem anderen – dem richtigen Weg – zu folgen.

Idee 2: Stationenlauf

Das Thema „Prüfen“ kann auch super anhand eines Stationenlaufs durchgeführt werden, bei dem an jeder Station eine Aufgabe oder ein Experiment gemacht werden muss. Ein Laufzettel kann den Kindern dabei helfen, den Überblick nicht zu verlieren. Anhand des Zettels können sie eigenständig prüfen und entscheiden, welcher Aufgabe sie sich als nächstes stellen wollen.

Ideensammlung

Nun noch ein paar Ideen, die in beide Aktionen eingebaut werden können. So kann jede und jeder seine individuellen Module zusammenstellen, je nachdem, welches Material gerade zur Verfügung steht.
Puzzle: Aus vielen Einzelteilen entsteht ein Gesamtes. Hier kann ein vorhandenes Puzzle verwendet werden oder auch ein eigenes Puzzle erstellt werden.

Experimente: Verschiedene Experimente (werdet hier ruhig kreativ!) durchführen lassen und anschließend gemeinsam überlegen, welches Ergebnis am ehesten passt.

Spiele: Spiele, bei denen nicht das Gewinnen oder Verlieren im Vordergrund steht, sondern das Miteinander.

Basteln: Es Kann z. B. ein alternatives TÜV®-Logo mit den Buchstaben „PBG“ in Anlehnung an „Prüft alles und Behaltet das Gute“ gebastelt werden.

Fahrrad prüfen: Die Kinder, die mit dem Fahrrad gekommen sind, können das Fahrrad auf Verkehrssicherheit untersuchen und prüfen. Hierbei sollten allerdings von Mitarbeitenden die Prüf-Kriterien festgelegt werden.

Bibeltext lesen: Den Bibeltext gemeinsam lesen, besprechen und dann überlegen, was jede und jeder für sich behalten möchte: „Was ist das Gute, das ich behalten will?“

Abend-Ritual für zu Hause: Den Tag Revue passieren lassen und überlegen, was „das Beste / das Gute“ war. Was hat mir gutgetan? Das Ganze kann in ein Abendgebet bzw. eine Abendliturgie für Kinder eingebettet werden.

Dinge prüfen: Miteinander überlegen, was wir alles prüfen können, z. B.:

  • Fahrzeuge
  • Luft in verschiedenen Bällen
  • Wie lange muss man einen Luftballon aufblasen, bis er platzt? (Kann direkt ausprobiert werden.) Dabei die Zeit stoppen.
  • Wetter (Regen, windig, Schnee, Sonnenschein, bewölkt … )
  • Sind Stifte spitz oder stumpf?

Jenga: Mit Jenga-Steinen einen Turm bauen und prüfen, wie lange man Klötze rausnehmen kann, ohne dass er einstürzt.

Labyrinth: Selbst ein Labyrinth zeichnen mit der Vorgabe, dass nur ein Weg zum Ziel führen darf.

Mit Luftballon basteln: Einen Luftballon aufpusten, eine Schnur dranbinden. Auf eine Karte den Bibelvers gestalten, der in der Stunde Thema war. Jede und jeder gibt ihren bzw. seinen Luftballon an ein anderes Kind weiter.

Wörter-Testen: Verschiedene Wort-Spiele ausgeben (Wort-Suchspiel, Kreuzworträtsel, Zahlenreihen … 

Und jetzt: Viel Spaß beim Ausprobieren!

Mädelszeit gegen das ständige Prüfen

Textbeitrag

Dieser Artikel berichtet aus der Arbeit mit Mädchen in der Jugendkirche Choy in Althengstett. Dort macht Pfarrerin Christiane Lehmann immer wieder die Erfahrung, dass Mädchen einen sehr kritischen und prüfenden Blick auf sich selbst haben. Im Angebot „Mädelszeit“ bietet sie jungen Mädchen einen Raum, um sich über ihre Gefühle und Fragen auszutauschen. Allem Hinterfragen und Zweifeln stellt sie dabei die Zusagen Gottes entgegen, die Annahme und Selbstwert geben können.
„Warum hat sie so tolle Locken?“ „Wieso kann ich mir nicht so viel merken?“ „Warum werden immer nur die anderen von Jungs angesprochen?“ „Und warum bin ich überhaupt so wie ich bin?“
„Prüft alles und behaltet das Gute.“ Die Jahreslosung fordert uns auf, Dinge auf den Prüfstand zu stellen. Auch uns selbst. Das fällt mir persönlich gar nicht so schwer, denn ich bin selbst meine größte Kritikerin. Ist das dann überhaupt ein guter Ratschlag, „alles zu prüfen“? Ich merke, dass es mir manchmal guttun würde, nicht alles an mir zu hinterfragen. Weil mich die ständige Selbstprüfung oft gar nicht weiterbringt, sondern eher frustriert und daran hindert, Dinge anzupacken.

So geht es nicht nur mir, sondern vielen jungen Menschen. Die neuste Trendstudie „Jugend in Deutschland“ (Schnetzer, Simon / Hampel, Kilian / Hurrelmann Klaus: Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024: Verantwortung für die Zukunft? Ja, aber“, Datajockey Verlag, Kempten 2024, S. 13 f.) hat gezeigt, dass bei 14–29-Jährigen Selbstzweifel auf Platz drei der größten Belastungsfaktoren liegen. Nach meinen Erfahrungen aus der Jugendarbeit trifft das besonders auf Teenagerinnen zu.
In der Jugendkirche Choy (Calw) haben wir deshalb das Format „Mädelszeit“ gestartet. An einem Sonntagabend im Monat öffnen wir den Raum, Selbstzweifel aufzuspüren und uns gegenseitig zu Selbstliebe bzw. Selbstannahme zu ermutigen. Dabei machen wir uns bewusst, dass Gott uns wunderbar gemacht hat – genau so, wie wir sind. Bei der „Mädelszeit“ stehen Themen im Vordergrund, die für junge Frauen zwischen 14 und 17 Jahren im Alltag obenauf liegen: Was macht mich aus? Was mag ich an mir? Worin bin ich stark? Welche Träume und Wünsche habe ich für meine Zukunft? Und wer ist eigentlich die / der Richtige für mich? Gibt es „die Richtige / den Richtigen“ überhaupt?

Wichtig ist uns dabei, das Thema nicht nur biblisch-theologisch zu referieren oder bei einem reinen Gespräch über Texte zu bleiben, sondern wir üben gemeinsam Selbstliebe und -annahme ein. Das geschieht zunächst schon einmal dadurch, dass unsere Abende immer mit einem guten, hübsch angerichteten Essen in gemütlicher Atmosphäre beginnen. Aber auch bei der inhaltlich-thematischen Gestaltung der „Mädelszeit“ lassen wir uns von verschiedenen Methoden inspirieren – auch wenn diese nicht typisch für die christliche Bubble sind: Persönlichkeitstests helfen bspw. herauszufinden, wie man selbst eigentlich tickt und wie wichtig es ist, dass wir verschieden sind. Affirmationskarten unterstützen uns dabei, positive Formulierungen für uns selbst und für andere zu finden und auszusprechen, ohne dass es komisch wirkt. Ganz bewusst sprechen wir auch anderen zu, was wir an ihnen schätzen und feiern.
Am Ende jeder „Mädelszeit“ beten wir gemeinsam. Wir sagen Gott alles, was uns im Alltag nervt und herausfordert. Aber vor allem danken wir Gott füreinander. Denn das soll am Ende stehen: Gott findet uns klasse! Bei ihm stehen wir nicht ständig auf dem Prüfstand, sondern er hat uns großartig gemacht.

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