ADVENTGEBETSRAUM: Friedefürst

Friedefürst

Für diese Gebetsstation brauchst du:

  • Kissen
  • einen bequemen Sessel
  • eine Leselampe
  • eine Bibel
  • Papier und Stifte
  • Gedruckte Anleitung

Vorbereitung

Stelle einen bequemen Sessel an einen „ruhigen“ Ort im Raum, wo man nicht abgelenkt ist. Stelle, wenn nötig, eine Leselampe dazu und platziere die Bibel, sowie das Papier und die Stifte auf einem kleinen Tisch daneben. Drucke die Anleitung aus und lege sie zu dem Sessel. Vielleicht möchtest du auch eine Hörbibel oder eine Aufnahme von Jesaja 9,6 und Psalm 46,10 anhören

Anleitung der Gebetsstation

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt; das wird der künftige Herrscher sein. Gott hat ihm seinen Namen gegeben: wunderbarer Berater, kraftvoller Gott, Vater der Ewigkeit, Friedensfürst. – Jesaja 9:6-5

In der alten hebräischen Kultur zerrissen die Israeliten ihre Kleider, um ihren Kummer und ihre Trauer zu symbolisieren.

1. Nimm dir einen Moment Zeit, um über die Namen nachzudenken, die Jesus in Jesaja 9,6 gegeben werden.

2. In Psalm 46,11 heißt es: «Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!» Bitte Jesus, den Friedensfürst, dass er dir Frieden gibt und du einfach in Seiner Gegenwart sein kannst.

3. Schreibe auf, was Gott zu dir sagt. Sprich mit ihm oder lies die Bibelstellen nochmals: Was springt dir ins Auge?

4. Verbringe etwas Zeit damit, auf den Heiligen Geist zu warten. Wenn du Gottes Geist noch nie zuvor erlebt hast, möchtest du Ihn vielleicht einladen, dich zum ersten Mal zu erfüllen. Nimm dir einen Moment Zeit zum Innehalten und erwarte, dass Er dir begegnet.

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Das Licht der Welt

Für diese Gebetsstation brauchst du:

  • Weihnachtsbaum (echt oder künstlich)
  • Lichterketten und Christbaumschmuck
  • 2 Behälter (für Karten und Stifte)
  • Schnur
  • Lochstanze/Schere
  • Mehrere Karten (Visitenkartengröße)
  • Stifte
  • Gedruckte Anleitung

Vorbereitung

Dekoriere deinen Baum, wie es dir gefällt. Verwende die Lochstanze/ Schere, um Löcher in der Ecke jeder Karte zu machen, fädle ein Stück Schnur hindurch und binde die Enden zusammen. Stelle die beiden Behälter neben den Baum, wobei du einen mit den Karten und den anderen mit Stiften füllst.

Anleitung der Gebetsstation

In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen. Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht auslöschen können. – Johannes 1:4-5

1. Nimm dir einen Moment Zeit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Welche Kämpfe hast du durchgemacht? Wie hat Jesus dir geholfen, sie zu überwinden? Gibt es Situationen, mit denen du immer noch konfrontiert bist und in denen du Seine Hilfe brauchst?

2. Schreib auf die Karte, wo du dich darin gerade befindest: Preise Seinen Sieg oder bitte Ihn um Seine Hilfe. Lade Jesus ein, in dieser Weihnachtszeit das Licht in deiner Welt zu sein.

3. Hänge deine Karte an den Baum und vertraue darauf, dass Gott dich hört. «Und wer an Jesus glaubt, kann sich voll Zuversicht an Gott wenden; denn wenn wir ihn um etwas bitten, was seinem Willen entspricht, erhört er uns.» 1. Johannes 5,14

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An eurer Liebe zueinander

Für diese Gebetsstation brauchst du:

  • Ein großer Behälter
  • Ein kleiner Behälter
  • Viele Christbaumkugeln
  • Wasserfeste Stifte
  • Gedruckte Anleitung

Vorbereitung

Stelle den großen Behälter auf einen Tisch im Raum und fülle ihn mit den Christbaumkugeln auf. Platziere mehrere wasserfeste Stifte daneben in den kleinen Behälter und lege die Anleitung dazu.

Anleitung der Gebetsstation

An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid. – Johannes 13:35

Weihnachten kann eine einsame Zeit für viele Menschen sein und ironischerweise ist es oft auch eine Zeit, in der Menschen sich gestresst und ungeliebt fühlen.

1. Frage den Heiligen Geist nach einer Person, der du in dieser Weihnachtszeit Seine Liebe zeigen kannst.

2. Bitte Gott, dass Er diese Person gerade in der Weihnachtszeit näher zu sich zieht. Segne sie.

3. Wähle eine Christbaumkugel aus und schreibe darauf etwas, das du an dieser Person magst und ermutige sie.

4. Nimm die Kugel mit und gib sie dieser Person, damit sie sie aufhängen kann.

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Freudenbotschaft

Für diese Gebetsstation brauchst du:

  • Packpapier oder große Papierbögen
  • Klebeband
  • Plane (zum Schutz des Bodens)
  • Stifte, Farbe und Pinsel
  • Stereoanlage mit Anbetungsmusik
  • Gedruckte Anleitung

Vorbereitung

Beklebe eine Wand großzügig mit dem Packpapier. Lege die Plane unter diesem Bereich auf den Boden. Alternativ kannst du auch noch einen Teil des Bodens mit dem Packpapier abdecken. Stelle alles Material zum Malen bereit und lege die gedruckte Anleitung dazu.

Anleitung der Gebetsstation

Aber der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ich habe eine grosse Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! – Lukas 2:10-1125

Es ist so wichtig, die Güte Gottes zu feiern.

1. Schreibe oder male dein Lob an Gott und feiere die frohe Botschaft, die Jesus selbst ist.

2. Wenn du möchtest, kannst du Lobpreismusik laufen lassen. Ehre Gott mit deinem ganzen Sein.

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10 Min – Einstieg

  • Finde einen Ort und eine Körperhaltung die für dich passen. Bitte Gott dir zu helfen auf ihn zu hören und dich in dieser Zeit zu leiten. Lade den hl. Geist zu dir ein.
  • Danke Jesus, dass du alles vor ihn bringen kannst, was dich beschäftigt. (Z.B. „Danke Jesus, dass du dich um …. kümmerst“ oder „Danke, dass ich Person XY dir anvertrauen kann“ oder “Danke Jesus, dass ich dir nicht egal bist“…)

10 Min – Die Sinne schärfen

  • Höre dir ein oder zwei deiner Lieblingslieder an und achte besonders auf die Texte. Was springt dir ins Auge? Was geht dir ins Herz? Schreibe die Zeilen auf, die dich besonders ansprechen und überlege dir warum das so ist.
  • Setzte deinen Körper ein. Bewege dich zur Musik, wenn du willst, um deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Du kannst tanzen, springen, die Arme heben oder still sitzenbleiben, was immer sich gut und stimmig anfühlt – niemand sieht zu!

10 Min – Gott sieht dich

  • Wenn du dich im Spiegel anschaust, was denkst du dann über die Person, die du siehst? Welche Worte und Assoziationen kommen dir in den Sinn?
  • Was denkst du, was Gott über die Person denkt, die du siehst – also über dich!
  • Gott sagt zu dir: Du bist schön, nach meinem Bilde geschaffen. Du bist wundervoll gemacht. Du bist mein und ich liebe dich. Du bist von mir (Gott) geschaffen und ich habe gute Pläne für dich. Wenn du dich schwach fühlst, dann bist du stark, weil ich es bin. Du bist mein Kind. Ich bin immer bei dir und werde dich nie verlassen.
  • Lass diese Aussagen auf dich wirken. Schreibe ggf. ein paar dieser Aussagen oder andere positive Zusagen Gottes über dich auf ein Post-it und klebe sie an den Spiegel. Sprich mit Gott über deine Gedanken und lass dich von seinen Gedanken für dich erfüllen.

10 Min – Eintauchen in Gottes Wort

  • Lese einen Abschnitt aus der Bibel, z.B. einen Psalm wie Psalm 138, 145 oder 46 ….
  • Versuche ihn laut vorzulesen und ihn für dich persönlich werden zu lassen.
  • Wähle eine Zeile oder ein Wort, dass dich anspricht. Lass es auf dich wirken und einwirken. Sprich mit Gott darüber.
  • Schreibe deinen Vers oder dein Wort auf – werde kreativ, male etwas dazu oder verziere den Vers entsprechend. Oder versuche, dein eigenes Gebet/Lied/Psalm zu schreiben oder einen Vers zu einem Lied hinzuzufügen.
  • Lies dir eine Liste der verschiedenen Namen Gottes durch, z.B. Namen Gottes.pdf. Markiere die Namen, die dir neu sind oder neu auffallen. Lies die dazugehörigen Schriftstellen und überlege dir, was dieser Name für dich konkret bedeuten könnte, z. B. Gott als dein Heiler, deine Zuflucht, dein Schild…

10 Min – Rückblick & Neuausrichtung

  • Was ist dieses Jahr schon alles geschehen oder in letzter Zeit? Wie geht es dir damit? Rede mit Gott darüber. Was könnte er dir dazu als Antwort geben?
  • Wenn du das Bedürfnis hast zu trauern/zu klagen, lies z.B. einen Klagepsalm wie Psalm 86, Psalm 88 – das sind kraftvolle, verzweifelte Gebete … erlaube Gott, dadurch zu dir zu sprechen.
  • Warte auf Gott – er begegnet dir in deinem Kummer, deiner Verletzung, deinem Zorn… Er sieht dich! Lasse dich durch die Worte von Psalm 62,5-12 trösten.
  • Gibt es etwas, dass zwischen dir und Gott steht? Etwas, dass du aus- oder ansprechen und bekennen solltest? Vielleicht hilft es dir, es aufzuschreiben. Bringe alles vor Gott, egal welche Gefühle und Gedanken es auch sind, bitte ihn um Vergebung und Neuausrichtung und erkenne an, dass er dir vergibt.
  • Zerreiße deinen Zettel dann in kleine Stücke und wirf ihn weg oder zerknülle ihn, oder entsorge ihn auf andere Art und Weise.

10 Min – Eintauchen

  • Mache dir Gottes Gegenwart in dir bewusst – du bist der Tempel des hl. Geistes! 1. Korinther 6:19-20
  • Epheser 6,10-18 erinnert uns daran, dass wir auch auf einem geistlichen Schlachtfeld stehen, wenn wir beten. Bitte Gott um seinen Schutz für dich, deine Familie und deine Freunde.
  • Öl gilt als Symbol des Geistes Gottes – wenn du möchtest, kannst du dir ein paar Tropfen Öl (Olivenöl, Sonnenblumenöl, etc.) auf Hände und/oder Stirn tropfen, als Ausdruck des Heiligen Geistes, der auf dir und in dir ruht. (Lies z.B. Psalm 133, in dem das Öl als Bild für die Salbung Aarons durch Gott dargestellt wird.)
  • Bitte Gott, alle Stellen, die Heilung brauchen, zu berühren und zu heilen. Lege deine Hände auf diese Stellen und bete für seinen Frieden, der alle Vernunft übersteigt.
  • Bitte Gott, dir die Augen zu öffnen, um andere so zu sehen, wie er es tut. Bitte ihn dir die Ohren zu öffnen, um seine Stimme zu hören. Bitte ihn, dir die Hände zu öffnen, um andere zu segnen… usw.
  • Frage Gott, wie du deinen Körper, deine Stimme und deinen Geist einsetzen kannst, um ihm zu dienen und andere zu segnen.

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Hoffnung

Für diese Gebetsstation brauchst du:

  • Eine Weltkarte oder ein Globus
  • Post-It Zettel
  • Stifte
  • Gedruckte Anleitung

Vorbereitung

Klebe die Weltkarte an eine Wand. Wenn du dich stattdessen für einen Globus entscheidest, finde einen geeigneten Platz dafür. Platziere die Stifte, die Haftnotizen und die gedruckte Anleitung daneben.

Anleitung der Gebetsstation

Mit dieser Hoffnung sind wir gerettet worden. Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis heute unter ihrem Zustand seufzt, als würde sie in Geburtswehen liegen. Aber nicht nur das, auch wir selbst, denen Gott doch schon seinen Geist geschenkt hat – als die erste Gabe des neuen Lebens –, auch wir seufzen innerlich und warten sehnsüchtig auf das Offenbar werden unserer Kindschaft: die Erlösung unseres Körpers. Denn mit dieser Hoffnung sind wir gerettet worden. Aber eine Hoffnung, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn warum sollte man auf etwas hoffen, das man schon verwirklicht sieht? Wenn wir aber auf etwas hoffen, das wir noch nicht sehen können, warten wir geduldig, bis es sich erfüllt.
Römer 8; 22-25

Es gibt heute auf der ganzen Welt so viel Aufruhr und Hoffnungslosigkeit. Lass uns dafür kämpfen und beten, dass Gottes Königreich kommt – wie im Himmel, so auf Erden.

1. Bitte Gott, dass Er dir ein Land/Gebiet/Nation aufs Herz legt.

2. Nimm einen Post-It Zettel und schreibe deine Hoffnung für dieses Land/Gebiet/Nation auf.

3. Klebe den Zettel an den entsprechenden Ort und bete dafür.

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Auf jeden Fall haben wir allen Grund dazu! Das wird in den neuen Angeboten der KON-Redaktion zu den »Ich bin« Worten Jesu deutlich – weil ER für uns alles Lebensnotwendige IST.

Neben hilfreichen Themenartikeln für MitarbeiterInnen gibt es interaktive Bibelarbeiten und kreative Stundenentwürfe für die Gruppe, mit Ideen für die Adventszeit und darüber hinaus – zum Guten Hirten, (offenen) Türen, Weinstock und Reben, Brot und Auferstehung und Leben.

Der Begriff der Willkommenskultur beschäftigt sich eigentlich in erster Linie mit der Frage, auf welche Art und Weise Menschen mit Migrationsbiografie in der Gesellschaft auf- und wahrgenommen werden. Wikipedia beleuchtet drei Aspekte. Dabei geht es um

  1. die positive Einstellung von Gemeinschaft, Bürgern und Institutionen gegenüber den Migrant*innen zu verdeutlichen
  2. den Wunsch, das Migrant*innen sich immer in den Kontakten zu anderen willkommen fühlen
  3. die getroffenen Maßnahmen, die ganz praktisch für eine „erlebbare Willkommenskultur“ umgesetzt werden

In einer Zeit, in der in Deutschland neben Menschen aus den bisher bekannten Krisen- und Kriegsgebieten wie z. B. Syrien, Afghanistan oder Ländern des afrikanischen Kontinents auch zunehmend Menschen aus der Ukraine Asyl suchen und immer mehr Menschen illegal nach Deutschland kommen, in einer Zeit, in der die rechtspopulistischen und -radikalen Stimmen in Deutschland immer lauter werden und deren Vertreter bei den Wahlen immer besser abschneiden, scheint ein Riss durch diese Willkommenskultur zu gehen.

Böse und zugespitzt könnte ich schreiben, dass auf der einen Seite immer noch die Menschen stehen, die nach wie vor gerne und fröhlich auf andere Menschen zugehen und sich dafür einsetzen, dass Migrant*innen hier in Deutschland gut ankommen und eine neue Heimat finden können. Auf der anderen Seite gibt es die Menschen, die hinter allem „Fremden“ etwas Feindliches wittern, die sich abschotten und den Märchen des Faschismus in unserem Land blind Gehör schenken.

Klar, damit mache ich es mir total einfach. Ich weiß, dass es nicht nur „schwarz“ und „weiß“ gibt, sondern auch noch „50 shades of grey“ mit allem, was wir zwischen den beiden extremen Außenpositionen wahrnehmen können und dass die Frage nach der heutigen Willkommenskultur keine einfache Antwort findet.

Doch ich weiß noch etwas anderes: dass wir in unserer kirchlichen „Bubble“ tatsächlich ein Problem mit der Willkommenskultur haben – und zwar ganz losgelöst von der Frage danach, wie wir uns in den Diskussionen rund um die Herausforderungen der deutschen Asyl- und Migrationspolitik positionieren.

Es geht mehr um die Grundsatzfrage, wie wir mit Menschen umgehen, die bei uns auf einmal neu am Horizont auftauchen: in unseren Gottesdiensten, in unseren Gruppen, bei unseren Veranstaltungen – und zwar unabhängig von einer möglichen Migrationsbiografie. Was haben wir in diesem Kontext für eine Willkommenskultur?

Rückblende I:

Gemeinsam mit einigen Jugendlichen meiner damaligen Gemeinde bin ich auf Städtetour in Dresden. Um dabei „über den Tellerrand“ zu gucken, besuchen wir einen Gottesdienst einer lokalen freien Gemeinde. In diesem Fall war es die ICF, die dort erst seit kurzem dabei war, eine Gemeinde aufzubauen.

Gleich nachdem wir angekommen waren, wurden wir von Leuten der Crew wahrgenommen und angesprochen: wer wir denn wären, was wir so machen würden und auch, wie toll es sei, uns im Gottesdienst dabei zu haben. Über diese persönliche Begrüßung hinaus gab es für uns einiges zu entdecken: eine kleine Kaffee-Bar, wo man sich noch ein Heißgetränk besorgen und mit anderen ins Gespräch kommen konnte, eine Möglichkeit, Gebetsanliegen zu notieren, damit die Gemeinde im Gottesdienst für konkrete Dinge beten konnte, ein kleiner Stand mit Büchern und anderen Dingen, die man sich kaufen konnte und noch so einiges mehr – und alles in einem ziemlichen hippen und schicken Style eingerichtet.

Im Laufe des Gottesdienstes gab es dann noch eine ganz besondere Überraschung, als die Gebetsanliegen der Gemeinde vorgelesen wurden: Da hatte jemand uns im Blick und bat darum, dass Gott unsere Gemeinschaft segnen möge und wir viel Spaß in Dresden haben würden. Unsere Jugendlichen waren ganz begeistert – so etwas konnte man bei uns in der Gemeinde ja nicht erleben.

Rückblende II:

Ein anderes Jahr, ein anderes Ziel unserer Städtetour. Dieses Mal sind wir in Hamburg, und wieder besuchen wir einen Gottesdienst einer freien Gemeinde. Wir sind zu Gast in der Elim-Kirche in Hamburg. Anderes Setting, aber viele Parallelen: Wir werden wieder wahrgenommen und fröhlich angesprochen – und zwar nicht nur als Gruppe beim Betreten der Veranstaltungsräume, sondern auch in einzelnen Situationen, z. B. von den Nachbarn in der Stuhlreihe oder beim Getränkestand. Auch hier herrscht eine große Fröhlich- und Lebendigkeit, wird moderne Lobpreis-Musik gespielt und erleben die Jugendlichen eine ganz andere Stimmung, als normalerweise sonntags in der eigenen Gemeinde herrscht. Wir fühlen uns willkommen.

Rückblende III:

Wieder ein anderes Jahr, dieses Mal bin ich allein unterwegs. Allein besuche ich den Gottesdienst meiner „neuen“ Gemeinde, in der ich nach meinem Umzug an die Nordsee gelandet bin. Es ist eine „klassische“ evangelische Gemeinde der Landeskirche, vieles kommt mir bekannt vor und ich kann mich im Gottesdienst schon etwas heimisch fühlen. Und danach? Wird, typisch ostfriesisch, Tee angeboten. Ich bleibe stehen, greife zu … und bleibe allein stehen. Niemand, der mich anspricht, keiner, der auf das unbekannte Gesicht in der Runde zugeht und das Gespräch sucht. Tatsächlich macht sich bei mir etwas Enttäuschung breit, denn ich hätte mich schon sehr über einen ersten Kontakt gefreut.

Natürlich ist mir klar, dass sich aus diesen drei Begebenheiten keine Gesetzmäßigkeit ablesen lässt – vor allem möchte ich damit nicht behaupten, dass es „typische Kennzeichen“ von freien bzw. landeskirchlichen Gemeinden sind. Aber ich weiß jetzt sehr genau, wie es sich anfühlt, irgendwo fremd zu sein und nicht „dazuzugehören“. Und seitdem achte ich noch genauer darauf, wie ich mit Menschen umgehe, die neu in meiner Umgebung auftauchen und auf welche Weise sie von der Gruppe wahrgenommen und integriert werden, mit der ich unterwegs bin.

Und so stelle ich mir aufgrund meiner persönlichen Erfahrung doch einige Fragen. Die eine oder andere Frage ist als Impuls für deine eigene Arbeit vor Ort – unabhängig davon, ob es sich bei den „neuen Leuten“ in der Gruppe um Geflüchtete, Menschen mit Migrationsbiografie oder einfach nur um Zugezogene aus dem Nachbarort oder einem anderen Bundesland handelt – vielleicht ganz gut geeignet.

Impulsfragen

  1. Versteht mein Gegenüber meine Sprache?
    Nicht nur die Frage nach der Muttersprache ist hiermit gemeint, sondern auch die nach so ganz „eigenen Formulierungen«, einem besonderen Dialekt, ungewohnten Insidern… Sprache entscheidet ganz viel darüber, ob ich mich irgendwo wohl fühlen und ankommen kann.
  2. Kennt mein Gegenüber den Ablauf?
    Nicht selten unterscheiden sich die Gottesdienst-Formen der Landeskirchen (oder auch der Gemeinden im gleichen Kirchenkreis) etwas voneinander. Darum: wie kann ich versuchen, den Ablauf eines Gottesdienstes, einer Gruppe oder Veranstaltung deutlich zu machen, ohne den ganzen Prozess zu unterbrechen?
  3. Wie nehme ich mein Gegenüber wahr und wie beziehe ich neue Leute in mein Handeln ein? Biete ich z.B. eine Vorstellungsrunde an, erzähle ich von der Gruppe, erkläre ich mich und mein Handeln, verrate ich „Insider«, bitte ich mein Gegenüber darum, eigene Erfahrungen beizusteuern.
  4. Bin ich bereit, meine bisherigen „Traditionen, Rituale und Glaubenssätze“ zu verändern, um neue Menschen in meine bestehende Arbeit zu integrieren?

Die hier zusammenstellten Fragen erheben nicht den Anspruch, vollständig zu sein oder weitgehend genug. Aber ich denke, sie zeigen den Weg auf, den wir beschreiten sollten, um wirklich für alle Menschen offen sein zu können und eine ernsthafte Willkommenskultur zu leben, die tragfähig ist und von Herzen kommt.

Wenn wir als Kirche, als CVJM, als EC o.a. auch weiterhin zukunftsfähig bleiben, relevant für unsere Mitglieder sein und gerne auch andere Menschen für unsere Arbeit und Jesus gewinnen wollen, müssen wir uns auf den Weg machen sowie Antworten und Raum anbieten für alle, die auf der Suche sind:

  • Die auf der Suche sind nach Gottesdienst- und Gemeinde-Formen, die modern sind, ohne den Schatz der Traditionen aufzugeben.
  • Die auf der Suche sind nach einem SafeSpace, in dem queeres Leben, Lieben und Glauben seinen Platz finden kann.
  • Die auf der Suche sind nach jemandem, der/die ihre Sorgen ernst nimmt, mehr zu bieten hat als Floskeln und stattdessen Nächstenliebe tatsächlich lebt und in verschiedenen not-wendenden Diensten Gestalt gibt.

Auf diese Weise werden wir zu Gemeinden, zu Kreisen und zu Gruppen, die das Evangelium ernst nehmen – und die „alte biblische Worte“ in neues Handeln übersetzen. Auf diese Weise nehmen wir die ernst, die zu uns kommen – und werden selber ernst genommen.

Die Ich-bin-Worte

sind zentrale Aussagen des Johannesevangeliums.

Sie lauten:

Joh 6,35Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Joh 8,12Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Joh 10,7.9Ich bin die Tür zu den Schafen. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.
Joh 10,11.14Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Joh 11,25Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.
Joh 14,6Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Joh 15,1.5Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Mit diesen sieben Sätzen versucht der Verfasser des Johannesevangeliums zu erklären, wer Jesus Christus ist und was er für die gläubigen Menschen sein kann.

Aufgebaut sind sie alle sehr ähnlich: Sie beginnen mit der klaren Aussage „Ich bin“, gefolgt von einem (für die damalige Zeit) verständlichen Bild aus dem Alltag der Menschen (Brot, Licht …). Anschließend folgt ein Zusatz, eine Ergänzung oder weiterführende Erklärung des Bildes bzw. der Bedeutung Jesu. So verdeutlichen die Ich-bin-Worte die Heilsbedeutung Jesu.

Vom Verfasser des Johannesevangeliums werden diese Worte Jesus in den Mund gelegt, sie müssen historisch-kritisch betrachtet aber nicht unbedingt von Jesus selbst ausgesprochen worden sein. Ob Jesus diese Aussagen wirklich selbst über sich getätigt hat, lässt sich nicht abschließend beantworten. Es spielt aber auch keine entscheidende Rolle. Viele wichtiger ist, was die Ich-bin-Worte über Jesus und seine Bedeutung für uns Menschen aussagen wollen.

Auffällig ist, dass nie formuliert ist: „Ich bin wie das Brot …“ oder „Ich zeige euch den Weg …“. Die Formulierung ist jedes Mal „Ich bin das Brot/der Weg …“. Jesus ist also nicht nur wie das Brot, das Licht usw., Jesus ist es – in seiner Person selbst. Auf diese Weise gibt sich Jesus im Johannesevangelium als Gott selbst zu erkennen.

Gott hat sich im Ersten Testament zuerst mit einem Ich-bin-Wort vorgestellt: „Ich bin, der ich bin“ (Exodus 3,13f). Diese Art der Selbstoffenbarung greift Jesus im Johannesevangelium auf und betont damit seine besondere Verbindung zu Gott als seinem Sohn. Auf diese Weise macht der Verfasser des Evangeliums deutlich, dass Jesus Christus der Einzige ist, der Gott offenbaren kann und an dem die Menschen sich orientieren sollen.

Die »Ich bin«-Worte für Jugendliche erklärt

Wie könnten wir diese Worte heute in unserer Zeit in eine Sprache und Bilder übersetzen, die unsere Kinder und Jugendlichen gut verstehen?

Die Bilder und Symbole der Ich-bin-Worte sind relativ universell und können sicher auch heute noch gut verstanden werden. Es kann jedoch trotzdem sinnvoll sein, sich mit Kindern und Jugendlichen Gedanken über modernere Ausdrücke zu machen, um die biblischen Worte neu mit Leben zu füllen.

Die hier aufgeführten Vorschläge können vielleicht nicht von allen Menschen komplett verstanden werden und sind sicher manches Mal unzureichend. Aber sie können und sollen Anregungen zu weiteren Gesprächen und Diskussionen über die Ich-bin-Worte und ihre Bedeutung geben.

Hier findest du einige Vorschläge und Anregungen, aber frag gerne die Kinder und Jugendlichen in deiner Gemeinde selbst einmal nach ihren Ideen, welche Begriffe sie in der heutigen Zeit verwenden würden.

Ich bin das Brot des Lebens.

Brot als lebenswichtiges Grundnahrungsmittel, überlebenswichtig! In beiden Testamenten wird von Speisungswundern berichtet: Im ersten Testament ist das Volk Israel auf jahrelanger Flucht und Wanderung durch die Wüste. Damit sein Volk nicht verhungert, lässt Gott Manna (ungesäuertes Brot) vom Himmel fallen. Im zweiten Testament speist Jesus mehrere Tausend Menschen mit nur 5 Broten und 2 Fischen. Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin dein Geldautomat.

Ich bin das Licht der Welt.

Licht, das auch durch die Dunkelheit scheint, alles hell erleuchtet und damit Ungewissheit und Angst nehmen kann.
Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin dein Smartphone (mit Taschenlampe, Suchmaschine, usw.)

Ich bin die Tür.

Einladend, ich darf hindurch gehen und bin dann in Sicherheit an einem guten, friedlichen Ort. Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin dein Zuhause/dein SavePlace.

Ich bin der gute Hirte.

Der gute Hirte kümmert sich um seine Schafe, er versorgt sie mit allem, was sie brauchen, beschützt sie, ist immer da. Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin dein bester Freunde/deine beste Freundin.

Ich bin die Auferstehung und das Leben.

Der Wunsch und der Glaube, dass unser Leben nach dem Tod nicht zu Ende ist; dass es nicht sinnlos ist; dass wir unsere Angehörigen noch einmal wiedersehen können. Hier wird es schwer ein konkretes Bild zu finden … Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin deine Hoffnung. Vielleicht auch: Ich bin dein Herzschrittmacher.

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Weg, Wahrheit und Leben als alles, was nötig ist für ein gelingendes Leben. Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin dein Google Maps und zeige Dir, wo es lang geht. Oder auch: Ich bin dein Coach/deine Therapeutin und helfe dir immer weiter.

Ich bin der wahre Weinstock.

In Israel damals ein bekanntes, häufiges Bild: Gott als der Weinbauer und das Volk Israel/die Juden als Weinberg Gottes bzw. hier als die Reben am Weinstock Jesu. Jesus ist in diesem Bild als Weinstock also als eine Art „Verbindung“ zwischen Gott und den Menschen. Eine mögliche Übersetzung für Heute: Ich bin Smartphone/Telefon. Oder auch: Ich bin das Internet, das alle Menschen miteinander verbindet und Kontakt überall hin ermöglicht.

Tritt ein – wir freuen uns, dass du da bist!

Als Kirche im Großen und Gemeinde/Gruppe im Kleineren möchten wir gern einladend sein. Wir freuen uns, wenn neue Menschen zu unseren Angeboten dazu kommen. Aber nach außen wirken wir wahrscheinlich für viele gar nicht so einladend, wie wir gerne wären. Oft ist für Menschen, die noch nicht zu unseren Gruppen und Kreisen kommen, die Hürde hoch, in Kirchen oder Gemeindehäuser zu gehen – ganz egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Viele Menschen wissen nicht genau, was wir bei unseren Angeboten machen, haben vielleicht falsche, vielleicht veraltete Vorstellungen.

Wie können wir diesen Menschen zeigen, wer wir sind, was uns wichtig ist und was wir gerne tun? Dafür gibt es viele Möglichkeiten – manche weit verbreitet, andere, die neu gedacht und ausprobiert werden möchten. Hier findest du verschiedene Vorschläge und Ideen, wie ihr mit eurer Gemeinde oder Gruppe neue Menschen zu euch einladen und bei euch begrüßen könnt:

Öffentlichkeitsarbeit – Werbung – Infos für alle

Ein Schritt, um offen und einladend zu sein, ist sicher, bekannt zu machen, wer ihr seid, wann und wo ihr euch trefft und was ihr macht. Das könnt ihr tun, in dem ihr Infos zu eurem Angebot veröffentlicht:

  • auf der Homepage eurer Gemeinde
  • im Gemeindebrief
  • in den Schaukästen an Kirche und Gemeindehaus
  • auf Flyern oder Plakaten, die ihr in Kirche, Gemeindehaus und vielleicht auch an anderen Orten in eurem Dorf oder Stadtteil auslegt oder aufhängt

Schreibt die Texte und gestaltet die Flyer und Plakate doch gemeinsam in eurer Gruppenstunde. Macht Fotos oder malt Bilder, die von euch und eurem Programm erzählen.

Ein paar Tipps dafür:

Homepage:
  • Fasst euch kurz und nennt die wichtigsten Infos über euch.
    • Gruppe: Wer seid ihr?/Wie alt sollte man sein, um zu euch zu kommen?
    • Ort: Wo trefft ihr euch?
    • Zeit: Wann trefft ihr euch?
    • Was macht ihr? Vielleicht habt ihr einen Programm-Plan für die nächsten Wochen, den ihr hier veröffentlichen könnt. Oder ihr könnt ein paar kurze Stichpunkte sagen zu dem, was ihr so macht (singen, basteln, spielen z.B.).
    • Wen kann ich ansprechen, wenn ich weitere Fragen habe? Gebt einen Kontakt an, am besten mit Telefon und Mailadresse.
  • Ein schönes, aussagekräftiges Bild von euch wirkt auch toll auf einer Homepage. Es macht die Menschen neugierig und motiviert sie genauer nachzulesen, wer ihr seid.
Flyer/Plakate:
  • Fasst euch auch hier kurz und sucht ein einladendes Bild aus, das ihr hier abdrucken dürft. Bei Bildern, egal, o ihr sie digital oder gedruckt veröffentlicht, ist immer wichtig, dass ihr die Rechte am Bild habt und jede Person, die auf dem Bild zu sehen ist, mit der Veröffentlichung einverstanden ist. Lasst euch das am besten schriftlich zusichern. Ansonsten sollten auf Flyer und Plakate die gleichen kurzen Infos wie auch auf die Homepage.
Gemeindebrief

Im Gemeindebrief könnt ihr ausführlicher von eurer Gruppe berichten. Hier lohnt es sich, einen längeren Text zu formulieren, in dem ihr z. B. von einer bestimmten Aktion (einem tollen Ausflug oder einen anderen besonderen Programmpunkt) erzählt. Dabei dürft ihr gern auch etwas emotional werden und nicht nur nüchtern Daten und Infos wiedergeben wie auf Flyer oder Homepage. Vergesst aber auch im Gemeindebrief nicht, die wichtigen Infos und Daten eurer Gruppe anzugeben (Wer?, Wo?, Wann? und Ansprechperson). Im Gemeindebrief ist oft auch Platz für mehrere Bilder. Das wirkt lebendig und regt Menschen an, euren Artikel ganz zu lesen. Super ist es, wenn ihr in jeder Ausgabe eures Gemeindebriefs mit einem neuen Artikel vertreten seid.

Schaukästen

Je nachdem, wie viel Platz euch eure Gemeinde im Schaukasten zu Verfügung stellen kann, könnt ihr entweder eins eurer Plakate dort aushängen oder neben den wichtigen Infos zu eurem Angebot auch noch mehr Bilder aus eurer Gruppe. Diese machen die Menschen, die am Schaukasten vorbei gehen, neugierig und bewegen sie dazu, stehen zu bleiben.

Kirchentür

Eine weitere Möglichkeit, Menschen auf euch aufmerksam zu machen und zu euch einzuladen, kann auch eine gestaltete Kirchentür sein. Kirchentüren sind oft geschlossen und aus dunklem Holz. Das wirkt nicht gerade einladend.

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, die Tür auffällig zu gestalten? Natürlich könnt ihr sie nicht einfach bunt anstreichen. Das würde vielen in eurer Gemeinde vermutlich nicht gefallen. Aber ihr könnt sie – natürlich in Absprache mit eurer Pastorin/eurem Pastor/Kirchengemeinderat/Presbyterium – eine Zeit lang bunt gestalten.
Ihr könnt Bilder, Flyer, Plakate und Texte aus eurer Gruppe an die Kirchentür hängen. Zu Zeiten Martin Luthers war die Kirchentür so etwas wie das schwarze Brett oder die Tageszeitung. Alle wichtigen Infos fanden die Menschen im Mittelalter dort. Deswegen brachte auch Martin Luther selbst seine 95 Thesen an der Schlosskirche in Wittenberg an. Dort wurden sie gesehen und gelesen. Alle Menschen gingen dort vorbei, bleiben stehen, diskutierten seine Worte.

So etwas könntet ihr auch machen. Schreibt doch in eurer Gruppe gemeinsam ein paar Thesen. Vielleicht zu einem Thema, das euch gerade beschäftigt. Vielleicht zu einer Andacht, die ihr gehört habt. Vielleicht auch zur Kirche, zur Gemeinde, zum Gottesdienst. Schreibt einfach zusammen auf, was ihr denkt, was euch gefällt und was ihr gerne ändern würdet, was ihr euch wünscht.

Vielleicht ist es sogar möglich, dass ihr den Menschen, die eure Thesen lesen werden, eine Chance gebt, mit euch zu sprechen oder euch zu antworten.

Ihr könntet z. B. eure Thesen an die Kirchentür hängen und alle Menschen, die mit euch darüber sprechen möchten zu einer Gruppenstunde in 2 Wochen einladen. Oder ihr könnt euch mit eurer Pastorin/eurem Pastor verabreden, dass die Thesen Thema in einem der nächsten Gottesdienste werden. Vielleicht wollt ihr diesen Gottesdienst dann ja sogar mitgestalten. Dann dann die Gemeinde und alle anderen Menschen, die dazu kommen, euch und eure Gruppe gleich noch besser kennen lernen. Möglicherweise könnt ihr auch einen kleinen Briefkasten, Papier und Stifte an die Kirchentür stellen, damit die Menschen euch schriftlich auf eure Thesen antworten können.

Tag der offenen Tür

In vielen Schulen, Firmen usw. gibt es Tage der offenen Tür, damit Menschen die Einrichtungen besuchen und sich selbst ein Bild machen können. Wäre das nicht auch eine tolle Idee für eure Gemeinde oder eure Gruppe? Plant doch mal einen Tag der Offenen Tür und ladet dazu ein.

Dafür braucht ihr:

  • Einladungen bzw. Flyer/Plakate mit den wichtigsten Infos (Datum, Ort, Zeit).
  • Ein Programm (Das könnt ihr in Kurzform gerne auch schon auf euren Einladungen veröffentlichen. Dann wissen die Menschen schon ein wenig, was sie an diesem Tag erwartet.). Ihr solltet die Menschen an eurem Tag der offenen Tür natürlich begrüßen und euch vorstellen. Vielleicht bastelt ihr euch dafür vorher Namensschilder, damit die Menschen euch gut ansprechen können. Dann könnt ihr z.b. mit den Menschen die Lieder singen und die Spiele spielen, die ihr sonst in euren Gruppenstunden auch gerne singt und spielt. Ihr könnt Kuchen, Muffins oder Waffeln backen und mit euren Gästen gemeinsam essen und dabei ins Gespräch kommen. Sicher habt ihr selbst noch viele Ideen, wie ihr so einen Tag der offenen Tür gestalten könntet. Und vielleicht machen ja sogar noch mehr Gruppen aus eurer Gemeinde mit und es wird ein richtig großes Gemeindeprojekt – ein Gemeindefest vielleicht sogar.

Welcome-Party

Ihr könnt in eurer Gruppe immer wieder Welcome-Partys für neue Kinder oder Jugendliche organisieren – z. B. jedes Jahr im Januar, wenn ihr nach den Weihnachtsferien wieder startet und nach den Sommerferien.
Dazu könnt ihr extra mit selbstgemachten Flyern und Plakaten Kinder oder Jugendliche zu euch einladen und sie mit dieser besonderen Party bei euch begrüßen.
Ihr könnt alkoholfreie Begrüßungscocktails für sie mixen, das schmeckt lecker und macht Spaß. Anschließend gemeinsam essen, quatschen, tanzen, oder worauf ihr Lust habt.
Oder ihr bereitet für diese Gruppenstunde ein besonderes Programm vor – wie beispielsweise einen Casionabend (oder -nachmittag).

Auf den Weg machen

Vielerorts gibt es Straßen- , Stadtteil- oder Dorffeste. Wenn es solche Veranstaltungen auch bei euch in der Gegend gibt, dann macht euch doch auch mal auf den Weg. Geht mit eurer Gruppe dorthin. Nehmt Flyer und vielleicht sogar eine Stellwand mit Infos und Bildern von eurer Gruppe mit, damit die Menschen sehen und lesen können, wer ihr seid. Und beteiligt euch doch an der Veranstaltung mit einem eigenen kleinen Angebot. Vielleicht könnt ihr ein oder mehrere Spiele für Kinder anbieten oder Kinderschminken – oder Kuchen oder Ähnliches verkaufen und auf diese Weise sogar noch ein wenig Geld für eure Gruppe einnehmen.

Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen zu euch einzuladen. Überlegt doch gemeinsam in eurer Gruppe, welche Idee etwas für euch ist, worauf ihr Lust habt und was ihr ausprobieren möchtet.

Andacht (zum Vorlesen):

Du bist in deinem Leben schon durch unzählige Türen gegangen, als Baby oder Kleinkind getragen worden, als du krank warst vielleicht auch mal gefahren (worden) … Gibt es Türen, an die du dich besonders erinnerst?

Vielleicht die Tür von deinem Kinderzimmer? Durch sie konntest du in dein eigenes kleines Reich gehen. Du konntest sie hinter dir schließen und deine Ruhe haben, dich ein wenig zurück ziehen. Du konntest sie öffnen und bestimmen, wer wann durch sie hindurch in dein Zimmer darf und wer vielleicht (noch) nicht.

Vielleicht erinnerst du dich auch gern an die Tür zu deiner (Grund-)Schule. Durch sie bist du oft gegangen. Hinter ihr lag viel Wissen, viel Neues für dich. Auf vieles hast du dich vielleicht gefreut und warst neugierig. Vielleicht ist gerade diese Tür aber auch eher eine schlechte Erinnerung für dich. Vielleicht lag oder liegt hinter deiner Schultür auch viel Ärger, viel Wut, viel Leid oder Langeweile, viel Frust. Möglicherweise ist die Schule für dich kein guter, sicherer Lernort.

Vielleicht denkst du dann lieber an die Kabinentür in deinem Sportverein. Dort wo du deine Wut, deinen Frust und alle deine Gefühle beim Sport alleine oder im Team rauslassen kannst. Wo du Ausgleich findest, der dir gut tut.

Oder vielleicht denkst du an die Kirchentür oder die Tür zum Gemeindehaus. Weil du gern hierher kommst. Weil du hinter diesen Türen vielleicht einen Ort gefunden hast, an dem du einfach sein kannst, wie du bist und so willkommen geheißen wirst. An dem du keine besondere Leistung erbringen musst, sondern einfach sein darfst.

Oder du denkst an die Tür des Ferienhauses, in das du mit deiner Familie schon so oft gefahren bist. Dort kannst du im Urlaub hoffentlich immer gut entspannen und all den Stress aus dem Alltag hinter dir lassen. Kannst dich ausruhen hinter dieser Tür und neue Kraft tanken.

Vielleicht fällt dir auch als erstes die Tür von deinem ersten Auto ein. Hinter dieser Tür lag/liegt so viel Abenteuer. Es gibt so viel zu entdecken und mit deinem Auto kannst du einfach losfahren und sogar deine Freund*innen können dich dabei begleiten.

Es gibt so viele unterschiedliche Türen:

  • Türen, durch die du gern hinein gegangen bist. An schöne Orte. Oder an neue aufregende Orte.
  • Und sicher auch Türen, durch die du vor allem schnell wieder rausgehen wolltest. Türen, hinter denen sich für dich unangenehme, schlechte Erinnerungen verbergen.
  • Und Türen, die du bisher vielleicht auch nur von Außen kennst. Durch die du gern einmal hindurch gehen würdest – aber noch ist es nicht so weit.

Türen sind oft geheimnisvoll finde ich. Wenn sie verschlossen sind, wissen wir oft nicht genau, was hinter ihnen liegt. Wird es uns gefallen? Wird es uns positiv oder vielleicht auch negativ überraschen? Werden wir uns wohl fühlen? Werden dort nette Menschen sein, mit denen wir uns gut verstehen? Gibt es dort Aufgaben, denen wir gewachsen sind und die uns Spaß machen? Oder eher Aufgaben, die uns überfordern?

Manchmal gehe ich gerne durch Türen. Aber manchmal habe ich auch Angst davor. Vor dem, was dahinter vielleicht kommt. Vor dem Ungewissen.

Jesus sagt im Johannesevangelium: „Ich bin die Tür zu den Schafen. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.“ (Joh 10,7.9).

Jesus macht uns hier Mut, durch seine Tür zu gehen – also an ihn zu glauben und mit ihm zu leben. Er sagt uns, verspricht uns, dass es gut für uns werden wird – was allerdings nicht heißt, dass uns nie wieder schlimme Dinge passieren, wenn wir an Jesus glauben. Aber es heißt, dass Jesus bei uns ist und mit uns durch jede Tür geht. Und dass Jesus unser sicherer Ort sein kann. Unsere Tür, hinter der wir uns auch mal verstecken können. Hinter der wir Ruhe und Geborgenheit finden können. Hinter der wir Mut sammeln können für alle neuen Türen und Herausforderungen. So verstehe ich Jesu Worte, und meine Erfahrung sagt mir auch, dass es stimmt und ich seinem Versprechen glauben kann.

Lasst uns als Menschen, als Gruppe der Kirchengemeinde doch auch so klar sein wie Jesus. Lasst uns Menschen so offen zu uns einladen und ihnen schon, bevor sie durch unsere Tür eintreten, zeigen, wer und wie wir sind und dass sie bei uns herzlich willkommen sind – zum Beispiel durch Bilder und Texte, die im Internet, im Gemeindebrief, im Schaukasten zu unserer Gruppe einladen. Durch ganz konkret offene Türen in unseren Kirchen und Gemeindehäusern, damit Menschen bei uns reinschauen können. Euch fällt sicher noch viel mehr ein.

Amen.

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