Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!
Dieser Entwurf ist im Rahmen der Kirche Kunterbunt Konferenz 2024 in Nürnberg entstanden und wurde für Erwachsene und Mitarbeitende von Kirche Kunterbunt konzipiert. An manchen Stellen wird das deutlich. Wir denken jedoch, dass dieser Entwurf auch gewinnbringend mit Familien gefeiert werden kann. An einigen Stellen haben wir ihn deshalb auch abgeändert, angepasst und ergänzt. Wir laden euch ein, ihn für euch ebenso entsprechend umzusetzen, zu erweitern, zu verändern und zu eurem werden zu lassen. Psalm 1 bietet so viel Anknüpfungsmöglichkeit. Ebenso könnte das Thema des Wachstums oder der Jahreszeiten auch mit anderen Bibelworten verknüpft werden. In der Feier-Zeit haben wir beispielsweise eine Impuls-Idee zu Markus 4 angefügt. Werdet gerne kreativ! Segen euch beim Entdecken von Psalm 1!
Wollt ihr noch tiefer eintauchen in den Psalm? Ende Juni folgt dazu noch mehr 🙂
ERWACHSENE PERSON: Willkommen zur Kirche Kunterbunt zum Thema Wachstum.
KIND: Wachstum kennen wir alle. Wir werden größer…
ERWACHSENE PERSON: …und unsere Aufgaben und Verantwortung manchmal auch…
KIND: …und manchmal wachsen auch Ideen…
ERWACHSENE PERSON: …und manchmal wachsen wir aus ihnen auch wieder heraus…
KIND: …manchmal fühlen wir uns vielleicht, als würde nichts mehr wachsen…
ERWACHSENE PERSON: …und es fühlt sich an, als wären wir im Winter.
KIND: …aber auch Winter kann zauberhaft sein.
ERWACHSENE PERSON: Um mehr über Wachstum zu lernen, tauchen wir heute in einen Psalm ein. Sogar den allerersten Psalm, den es in der Bibel gibt.
KIND: Psalme sind übrigens soetwas wie Gebete oder Lieder. Vielleicht kann man sagen, dass wir uns einen Songtext anschauen?
ERWACHSENE PERSON: Aber weil der Song sehr alt ist, hat er auch eine Sprache, die uns manchmal sehr fremd ist. Aber von dem Inhalt können wir uns inspirieren lassen. Es geht um Bäume und Frevler. Um Bäche und um die Weisungen des Herrn.
KIND: Ihr könnt heute diesen Psalm 1 einbisschen nacherleben. Vielleicht lernt ihr dabei ja etwas übers Wachsen.
ERWACHSENE PERSON: Wir möchten Gott dabei haben. Mit ihm diesen Gottesdienst feiern. Deshalb beten wir …
ERWACHSENE PERSON: Hallo Gott. Danke für diese Kirche Kunterbunt.
KIND: Wir möchten wie Bäume sein, die bei dir auftanken und von dir das Wasser bekommen.
ERWACHSENE PERSON: Sei du heute dabei.
KIND: In Begegnungen, im Kreativwerden, im Nachdenken, Tanzen, Singen, Hören, Malen, Feuer und im Wind.
ERWACHSENE PERSON: Amen
Ja, der Herr achtet auf den Weg, den die Gerechten gehen. Psalm 1 Vers 6a
Material:
Stationenbeschreibung:
Segen bedeutet: Wir sprechen uns Gutes von Gott zu in dem Vertrauen, dass Gott auf uns achtet.
Hier könnt ihr euch alleine oder als Team segnen lassen. Ein Teammitglied ist da, hört euch zu,
betet für euch und spricht euch einen Gießkannen-Segen zu. Dazu darfst Du Deine Hände ins Taufbecken legen.
Segensworte
Gott segne dich.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.
Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen.
Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.
“Mit Leuten, die über andere lästern, setzt er sich nicht an einen Tisch.” Psalm 1 Vers 1b
Material: gedeckter Tisch (Plastikgeschirr, Plastikdeko, …), Tischdecke zum Beschriften, Stifte
Stationsvorbereitung: Auf einem großen Tisch ist ein Plakat vorbereitet oder beschreibbares Packpapier/eine weiße Tischdecke ausgebreitetet. Stifte liegen bereit. Als erstes Stichwort steht dort groß “Das ist doch ganz schön frevlerisch”… Dieser Ausdruck darf nun von den Kirche Kunterbunt Feiernden ergänzt werden mit ihren Gedanken. Vielleicht gibt es auch zwei Tische? Einen Tisch für jüngere Kinder und einen für Erwachsene?
Stationenbeschreibung: Du darfst Platz nehmen am reichgedeckten Tisch der Frevler. Wie sieht er wohl aus? Wer sind die Menschen die hier sitzen könnten?
Über was wird wohl gesprochen? Auf diese Fragen und viele andere kannst Du hier Stellung beziehen und Deinen Gedanken freien Lauf lassen. Nimm dir einen Stift und beteilige Dich
am Schreibgespräch.
Gesprächsimpuls: Wann saß ich schonmal am Tisch der Frevler? Wie hat es ich dort angefühlt? Was hilft mir, dort nicht Platz zunehmen?
Glücklich ist der Mensch….Psalm 1 Vers 1
Material: Kreidestifte, Glastüre oder Fenster, alternativ oder zusätzlich gemalter Baum und Fingerfarbe
Stationenbeschreibung:
“Glücklich ist…. “Vervollständige den Satz und halte ihn mit einem Kreidestift auf der Scheibe fest.
Verewige Dich gerne mit einem Fingerabdruck und Fingerfarbe im Glücklich-Baum.
Gesprächsimpuls: Wann fühlst Du Dich so richtig glücklich? Erzähle von Deinem letzten Glücksmoment.
Material: Foto-Technik, Deko passend zum Psalm 1 oder dem Thema von Wachstum (z.B. Blumen)
Stationenbeschreibung:
Ein Foto zur Erinnerung. Lasst euch als Gruppe/Familie fotografieren.
Material: – Arbeitsblätter + Stifte
Stationsbeschreibung: Wie toll, wenn wir uns immer wieder bewusst werden, was wir schon alles gelernt haben, wo wir wachsen durften. Ihr habt hier die Chance, ein Reflektionsblatt für euch selbst auszufüllen (für kleinere Kinder gibt es auch die Option, ihre Punkte aufzumalen). Ihr habt ebenso die Chance, ein Blatt für jemand Anderen auszufüllen, um der Person zu zeigen: wow, wie du wächst und was du alles lernst. Vielleicht möchte eine Großmama das Blatt für ihren Enkelsohn ausfüllen? Oder ein Papa für seine Tochter? Wer auch immer das Blatt ausfüllt: Wir wünschen euch, dass ihr dadurch noch einmal die Stärken und Wachstumserfolge voneinander wahrnehmt und euch darüber freuen könnt.
Alternative: Ihr könntet auch eure Wachstumserfole auf Blumentöpfe schreiben und Pflanzen hineinpflanzen.
Vielmehr freut sie sich über die Weisung des Herrn und sinnt darüber Tag und Nacht. nach Psalm 1 Vers 2
Material: gelbe Tonpapierstreifen, Stifte, Schnur, Schere, Empore/Balkon/offenes Fenster
Stationenbeschreibung: Ähnlich wie die Sonne, die durch einen bewölkten Himmel bricht, gibt es Hoffnungsworte, die unablässig in unserem Gedächtnis verweilen. Lausche mit Deinem inneren Ohr in Dich hinein: Welches Wort oder welchen Bibelvers hörst Du klingen? Was ist ein Hoffnungswort/Satz/Vers, der für dich hell scheint wie die Sonne? Nimm Dir einen Hoffnungsstrahl und schreibe Dein Bibelwort auf. Fädel ihn auf und lass ihn mit einer Schnur von der Empore/dem Balkon/einem offenen Fenster hängen.
Gesprächsimpuls: Wie kam das Wort oder der Bibelvers in Dein Leben? Wie fühlt es sich an? Erzähle von einer Situation, in der Dich Dein Hoffnungsstrahl-Wortgestärkt hat.
Material: Blüten auf Tonpapier, Stifte, Wasserbecken
Stationenbeschreibung: Was darf in deinem Leben aufgehen, wie eine Blüte? Was ist noch eine Knospe und braucht Zeit? Schreibe es auf Deine Tonpapierblüte und schließe sie. Lege sie zu den anderen ins Wasser und sieh dabei zu, wie sie zu ihrer Zeit aufgeht.
Gesprächsimpuls: Wo wünscht Du Dir Wachstum?
Material: Feuerschale mit Feuer, Gartenabfall, Karte, Stifte
Stationenbeschreibung: Für einen schönen frühlingshaften Garten ist es nötig, sich vom Ballast des Winters zu trennen. Abgebrochene Äste. Altes Laub. Abgestorbene Pflanzen. Hier darfst du dich von dem Winter trennen. Nimm dir etwas vom Gartenabfall. Wirf ihn ins Feuer. Oder beschreibe eine Beichtkarte mit dem, was Du loslassen möchtest. Auch die Karte darfst du ins Feuer werfen.
Gesprächsimpuls: Was darfst du in deinem Leben loslassen, ins Feuerwerfen, sodass Neues aufblühen darf?
Früchte trägt er zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gelingt ihm gut. Psalm 1 Vers 3
Material: Eimer/Blumentöpfe aus Plastik in zwei unterschiedlichen Größen, Bohrmaschine, Stifte, Kompostieranleitung
Stationenbeschreibung: Unter uns Menschen, auch in unseren Kirche Kunterbunts „menschelt“ es immer wieder. Dinge werden welk, gelingen nicht, scheinen zu scheitern. Wenn wir uns den Vorgang, der in einem Kompost entsteht, näher anschauen, sehen wir: auch aus Dingen, die „welk“ erscheinen, kann etwas neues Nützliches entstehen.
BAU DIR DEINEN BALKON-KOMPOSTER
Gesprächsimpuls: Wo habe ich schon Situationen erlebt, in denen Dinge auf den ersten Blick „welk“ erschienen und sich dann doch zu etwas Neuem vielleicht Anderem verwandelt haben?
Material: Regenwürmer, kleine Box, Erde, Gartenabfälle
Stationenbeschreibung: Damit ein Baum GUT wachsen kann, braucht es – neben Wasser und Sonne – auch noch GUTE ERDE! Regenwürmer spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Obwohl sie nachtaktiv sind und oft nicht sichtbar, arbeiten sie unermüdlich in ihrem weit verzweigten Röhren- und Gangsystem an der Verbesserung der Bodenqualität. Durch ihre Tätigkeit wird der Boden aufgelockert, was eine optimale Verteilung des Wassers aus den „Wasserbächen“ ermöglicht. Regenwürmer ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten und Bodenpartikeln. Ihr Kot ist reich an verschiedenen Mineralstoffen und fungiert für die Bäume an den Wasserbächen als lebenswichtiger natürlicher Dünger.
Wenn etwas in deinem Leben wachsen soll, benötigst du also GUTE ERDE. Diese wird durch die Regenwürmer bereitgestellt, die kontinuierlich den Boden bearbeiten. Gestalte hier eine kleine Wurmbox für die Regenwürmer, die den Boden deines „Lebensbaumes“ aufbereiten und aus manchem „Verwelkten“ Neues entstehen lassen. Greif richtig tief in die “Scheiße” hinein und nimm dir einige Regenwürmer aus der Wurmbox für deine eigene Wurmbox. Füttere anschließend deine Regenwürmer mit Essensresten, Unkraut und Gartenabfällen von den anderen Stationen.
Gesprächsimpuls: Wo hast du schonmal im Leben so richtig in die „Scheiße“ gegriffen? Wo ist in deinem Leben schonmal aus etwas „Blöden“ etwas „Gutes“ geworden? Welche großen „doofen“ Themen musst du mal geduldig durcharbeiten?
Stationenbeschreibung: Im Frühling beginnt die Natur jedes Jahr aufs Neue zu erwachen… leider wächst dabei auch das Unkraut! Nimm dir die Zeit für eine Tasse „Unkraut-Tee“ hier an der Station. Lerne Wissenswertes über Unkraut kennen und gestalte deine eigene „Unkraut-Tee-Mischung“ für Zuhause.
Spitzwegerich
Medizinisch: Wirkt entzündungshemmend und schleimlösend, hilfreich bei Husten und Wunden. Essbar: Blätter können in Salaten oder als Gemüse verwendet werden. Enthält Vitamin C, Kalium und Kieselsäure. Ökosystem: Fördert die Bodenstabilität und verhindert Erosion.
Giersch
Medizinisch: Entzündungshemmende Eigenschaften. Gut bei Gicht, Rheuma und Verdauungsproblemen. Essbar: Junge Blätter eignen sich für Salate und Smoothies. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin C, Kalium, Magnesium und Eisen Ökosystem: Stickstoffanreicherung durch Symbiose mit Bakterien (Bodenverbesserung).
Ackerschachtelhalm
Medizinisch: Enthält Kieselsäure, die die Wundheilung fördert und entzündungshemmend wirkt. Hilft bei der Behandlung von Harnwegserkrankungen und Wassereinlagerungen. Ökosystem: Wächst oft auf verdichteten Böden und kann helfen, diese zu lockern und zu belüften. Enthält Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium.
Vogelmiere
Medizinisch: Wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut. Essbar: Blätter und Stängel können roh oder gekocht gegessen werden wie Spinat. Sie ist mild im Geschmack und sehr nährstoffreich. Ökosystem: Schützt den Boden durchdichte Teppiche vor Austrocknung und Erosion. Samen sind eine Nahrungsquelle für Vögel.
Löwenzahn
Medizinisch: Fördert die Verdauung und wirkt harntreibend. Essbar: Blätter, Blüten und Wurzeln sind essbar und können in Salaten, Tees und anderen Gerichten verwendet werden. Ökosystem: Tiefes Wurzelsystem lockert den Boden auf. Reich an Nährstoffen wie Kalium, Kalzium, Eisen und Vitamin C, die den Boden bereichern können.
Brennnessel
Medizinisch: Entzündungshemmende, harntreibende und blutreinigende Eigenschaften. Essbar: Blätter können zu Tee oder Suppe verarbeitet werden. Reich an Vitaminen(Vitamin A, C und K) und Mineralstoffen(wie Eisen, Kalium und Magnesium).Ökosystem: Fördert nützliche Insekten wie Marienkäfer. Schützt vor Erosion.
Gesprächsimpuls: Gibt es in deinem Leben gerade ein “Unkraut”, das du aus einem anderen Blickwinkel betrachten könntest, oder eines, das du lieber loswerden möchtest?
Stationenbeschreibung:
Oft können die “Unkräuter” in unserem Leben, also die Herausforderungen und Schwierigkeiten, einen verborgenen Nutzen für uns haben. Sie können uns lehren, geduldiger zu sein, neue Fähigkeiten zu entwickeln oder uns auf Dinge aufmerksam machen, die wir sonst übersehen hätten. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, können diese Unkräuter also zu wertvollen Lektionen werden. Andererseits gibt es auch Situationen, in denen es wichtig ist, diese Unkräuter gründlich zu jäten, um Raum für persönliches Wachstum und Wohlbefinden zu schaffen. Wenn bestimmte Probleme oder negative Einflüsse uns ständig zurückhalten oder belasten, kann es notwendig sein, sie bewusst zu entfernen.Manchmal ist das Unkraut jedoch hartnäckig und wächst selbst aus kleinsten Überresten nach. In diesen Momenten kann es hilfreich sein, sich auf kleine Erfolge zu konzentrieren, um neue Motivation zu schöpfen.
Material: Karten + Stifte + Möglichkeit zum Aufhängen
Stationenbeschreibung: Was wäre, wenn Gott aus meinem Unkraut Großes wachsen lässt? Das Beste daraus macht? Nimm Dir eine Karte und teile Dein Lieblingsbibelwort, Dein Motivations-Wort mit den anderen. Beschrifte sie und klebe sie an die Wand.
Gesprächsimpuls: Welche Bibelstelle oder welcher Spruch motiviert Dich? Wo hast Du erlebt, dass Gott aus Unkraut Großes hat wachsen lassen?
“Anders ist das bei den Frevlern: Sie gleichen der Spreu, die der Wind vom Dreschplatz fegt.“
Material: Laubbläser, Hindernisse (Kartons)
Stationenbeschreibung: Wenn der Wind über den Dreschplatz fegt und alles Frevlerische verweht. Stellt euch immer zu Zweit an je einen Laubbläser.
Sei wie der Wind und puste deine Bälle durch den Parcours bis ans Ziel.
Aber Achtung: fege nur Deine Bälle über den Dreschplatz zum Ziel.
Gesprächsimpuls: Wer oder was sind diese Frevler für Dich? Wo wünscht Du Dir, dass der Wind Gottes mal gehörig durchpustet und alle Frevler wegpustet?
Vielmehr freut er sich über die Weisung des Herrn. Tag und Nacht denkt er darüber nach und sagt Gottes Wort laut vor sich hin. Psalm 1 Vers 2
Material: Karten, Stifte, schöne Tapes, Aufkleber, Bibelverse
Stationenbeschreibung: Tag und Nacht über Gottes Weisungen nachdenken. Beim Kochen, beim Essen, im Hausflur oder auf der Toilette – hier könnt ihr euch Postkarten mit euren Lieblingsbibelversen kreativ gestalten, damit ihr euer Gott-voll Wort immer vor Augen habt.
Gesprächsimpuls: Welcher Bibelvers begleitet Dich schon länger und warum? Welches Wort aus der Bibel gibt Dir Hoffnung und schenkt Ermutigung? Was steht für gesundes Wachstum?
Material: (für 16 bis 20 Seedbombs) 250 ml Tonerde oder gemahlenen Baulehm, 250 ml Komposterde oder Blumenerde ohne Torfzusatz, 1 Teelöffel Saatgut, 60 ml Wasser
Stationenbeschreibung:
Gesprächsimpuls: Wo möchte ich wachsen? Was soll bei mir wachsen? Wo möchte ich in meinem Umfeld (Gemeinde, Familie…) helfen, dass etwas wachsen kann – Für mich und für andere?
“Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm.” Kolosser 2, 6-7
Material: Baum-Setzlinge, Erde, Töpfe, Schaufel
Stationenbeschreibung: Nordmanntannen können bis zu 500 Jahre altwerden, wenn sie am richtigen Ort gepflanzt werden und ihre Wurzeln tief gehen. Schnapp dir Erde, einen kleinen Topf und einenNordmanntannen Setzling und mache ihn hiertransportfertig zu Dir nach Hause. Such dort einen guten Platz, wo die Tanne wachsen und gedeihen darf.
Gesprächsimpuls: Wie verwurzelst Du dich immer wieder in der Liebe Gottes? Was brauchst Du für Dein gesundes Wachstum?
Vielmehr freut er sich über die Weisung des Herrn. Tag und Nacht denkt er darüber nach und sagt Gottes Wort laut vor sich hin. Psalm 1 Vers 2
Material: Steine, Acrylstifte
Stationenbeschreibung: Tag und Nacht über Gottes Weisungen nachzudenken, klingt nach einer großen Herausforderung. Anstelle den ‚schweren Stein im Bauch‘ zu spüren, nimm lieber den schönen Stein in die Hand. Hier hast du die Möglichkeit, Handschmeichler zu gestalten. Handgroße Steine werden bemalt und mit einem ermutigenden Wort oder einem Bibelvers verziert.
Gesprächsimpuls: Was liegt Dir wie ein Stein im Bauch? Welches Wort kann Dich daran erinnern bzw. dazu ermutigen, diesen Ballast bei Gott abzugeben? Wie schön, leicht, bunt fühlt es sich danach an?
(von Daniela Mailänder)
Zeit, den Dünger zu holen…
Wir düngen. Das haben wir in einzelnen Stationen ganz besonders erlebt. Bei der Wurmstation zum Beispiel. Ein guter Boden ist so wichtig, damit etwas wachsen kann. Auch unsere Gärtnerin stellt das fest. Guter Boden ist entscheidend. Und die Zeit im Garten das richtige zu tun. Jede Frucht zu seiner Zeit…
Da gibt es noch die eine Wachstumsgeschichte in der Bibel, die den guten Boden anspricht:
Ein Sämann säte sein Saatgut aus. Vieles fiel auf den Weg, von dort pickten die Vögel es auf. Einiges fiel auf steinigen Untergrund, wo das Saatgut keine tiefen Wurzeln bilden konnte, und es verwelkte, als es wärmer wurde, kurz nachdem es ausgetrieben hatte. Anderes Saatgut fiel unter Dornen und die wuchsen nun mal schneller als die Saat. Das Unkraut erstickte die wertvollen Keimlinge, und auch sie konnten keine Frucht bringen. Alles, was dann noch übrig blieb, fiel auf gutes Land, ging auf und wuchs, brachte Frucht und fuhr eine reiche und wertvolle Ernte ein (Markus 4,1-9).
Da sind drei Anteile Scheitern. Drei Anteile der Saat, die nicht aufgehen.
Manches in unserem Leben wächst schnell und fröhlich und nach einem Jahr ist es schon verblüht. Manches fällt unter die Dornen wegen schwierigen Gegebenheiten. In manchem scheitern wir ganz.
Und wir säen und säen. Und ahnen, dass wir manchmal vergeblich säen.
Und wir säen und säen und sehnen uns wie dieser Baum in Psalm 1 nach tiefen Wurzeln, nach Wasser in der Nähe, nach reicher Frucht. Und sie geht nicht auf.
Wir scheitern an den eigenen Ansprüchen. An unserer Hingabe. An unserer Zeit. Und stolpern vorwärts. Und da ist mehr, das nicht aufgeht. Mehr, das uns eben nicht gelingt. Mehr, das vertrocknet, eben keine tiefe Wurzeln bekommt, das erstickt oder einfach von anderen wegge“pickt“ wird. Da sind drei viertel Scheitern.
Jesus erzählt diese Wachstumsgeschichte. Ich ahne, dass er damit rechnet, dass da mehr Anteile Scheitern sind als wir es wollen. Er weiß, dass wir investieren und uns reingeben und doch so wenig wirklich wächst. Er rechnet fest mit unserem Scheitern. Und es ist OK. Im Text ist keine Anklage. Da ist nur ein Sämann, eine Säfrau, die aussät.
Wir säen aus und vielleicht gilt es, mit drei »Anteilen Scheitern« als Möglichkeit zu rechnen und darüber nicht zu verzweifeln oder zu enttäuscht zu sein, sondern darauf zu vertrauen, dass ein Teil Frucht das hundertfach überbieten kann. Beim Glauben geht es nicht um ein menschliches »Lohnt sich nicht«. »Glaube pflügt neu, gräbt um, düngt auch manche fruchtlosen Bäume noch einmal, weil er Gottes ›Vielleicht‹ mehr zutraut als den bisherigen Erfahrungen.«
Martin Schleske hat den Satz geprägt: „Die wesentlichen Dinge können wir nicht machen, sondern nur empfangen. Aber wir können uns empfänglich machen.“
Und doch auch wissen und es gut sein lassen, dass drei viertel nun mal nicht aufgeht.
Nicht alles im Leben trägt reiche Frucht. Im Gegenteil: Vieles scheitert. Jesus macht das nicht nervös. Im Gegenteil. Er rechnet fest damit.
KIND: Hallo Gott! Du schenkst den Frühling, den Neuaufbruch, die ankommende Wärme und alles, was aufgeht. Danke für alles, wo wir erleben: Es geht auf!
ERWACHSENE PERSON: Manches scheitert in unserem Leben. Und bei Kirche Kunterbunt. Manche Saat geht nicht auf. Wir klagen es dir!
KIND: Wir bitten dich: Wo etwas noch zugefroren ist in unserem Leben und noch Winter ist in dieser Welt: Schenke du deine Wärme und dein Licht!
ERWACHSENE PERSON: Schenke uns einen weiten Blick füreinander und für diese Welt! Dass wir einander Frühling werden und du uns mit deiner Wärme beschenkst!
KIND: Amen
Material: Blumenzwiebel für jede Person
ERWACHSENE PERSON: Kirche Kunterbunt Menschen wissen: Es gibt Konfettisegen, Sockensegen, Einhornsegen, Deckensegen, Wassersegen usw.
KIND: Heute gibt es einen Frühlingssegen. Dazu bitten wir euch die Blumenzwiebel, die ihr auf eurem Platz gefunden habt einmal fest in die Hand zu nehmen und aufzustehen.
[aufstehen]
Blumenzwiebel-Segen
Alternativ kann auch der Rosmarin-Segen verwendet werden. Dieser Segen findet sich hier: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/rosmarin-segen/
Vorschlag: verschiedene Brote/Brötchen/Baguette mit vielfältigen Brotaufstrichen (eventuell sogar welche, die vorher in der Aktiv-Zeit selbst hergestellt wurden) mit besonderen Toppings wie Kresse, Petersilie, Schnittlauch, Eiern.
Material: Rosmarin-Zweige
Einleitung:
Gott ist hier. Jetzt. In diesem Raum. Gott ist da.
In manchen Kirchen werden Düfte verwendet, um sich an die ständige Gegenwart Gottes zu erinnern. Heute gibt es Rosmarin-Zweige. Rosmarin-Zweige wurden an manchen Orten als ein Symbol der Liebe gesehen. Manche sagten sogar, dass sie dem Gedächtnis helfen, sich zu erinnern. Wir wollen uns mit ihnen heute auch erinnern, uns eine Gedächtnis-Hilfe, einen Gedächtnis-Duft schenken. Gebt die Zweige einander und streift oder reibt den Rosmarin. Wie das duftet! Mögt ihr den Geruch? Während ihr den Rosmarin riecht, dürft ihr euch daran erinnern, dass dass Gott – obwohl unsichtbar – da ist. Genau wie der Duft von Rosmarin. Und Gott symbolisiert Liebe.
Wenn wir uns später voneinander verabschieden, wird der Duft dich noch weiterhin begleiten. Er bleibt an dir haften. Genau wie die Gegenwart Gottes. Sie bleibt auch, auch wenn wir nicht mehr hier zusammen sind.
Segen:
Gott, der Vater, der alles umgibt, segne dich.
Jesus, der Sohn, der Leben auf der Welt so gut versteht, segne dich.
Und Gott, die heilige Geistkraft bleibe an dir haften, sodass du dich immer wieder erinnerst: Gott ist mit mir!
So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und die Heilige Geistkraft.
Amen.
Vielleicht ist dir der Begriff »Exnovation« ja tatsächlich schon mal über den Weg gelaufen, vielleicht kannst du mit dem Wort aber auch so gar nichts verbinden. Damit wir uns vergewissern, worüber wir hier reden, stelle ich dir mal eine gängige Definition laut Wikipedia vor:
»Exnovation ist in seiner einfachsten Deutung das Gegenteil von Innovation. Durch Exnovation werden […] Prozesse, Praktiken […]die getestet und bestätigt wurden, aber nicht mehr wirksam sind oder nicht mehr mit der Strategie übereinstimmen, abgeschafft bzw. zurückgenommen.« Als Beispiele werden hier z. B. VHS-Kassetten als Vorläufer von DVDs oder Tonkassetten als Vorgänger der CD aufgeführt.
Es geht also darum, bestimmte Dinge nicht mehr zu tun, wenn man merkt, dass sie
Das erscheint ja auch total klug und sinnvoll zu sein, oder? So hat z. B. der Wursthersteller Rügenwalder Mühle, den es schon seit 1834 gibt, bereits 2014 angefangen, auf den wachsenden Bedarf an vegetarischen und veganen Produkten zu reagieren. Dabei hat er sich, um alles stemmen zu können, zunehmend von der Herstellung klassischer Wurstprodukte verabschiedet, um mehr Ressourcen für alternative, fleischfreie Produkte zu haben. Davon gibt es mittlerweile doppelt so viele wie von den fleischhaltigen.
Exnovation bei »Kirche«
Erlebst du so etwas auch bei »Kirche«, bei dir in deiner Gemeinde, EC oder CVJM? Wir merken es ja an allen möglichen Stellen, dass das »Schiff, das sich Gemeinde nennt« nicht erst seit kurzem in stürmischen Gewässern unterwegs und mitunter heftigem Gegenwind ausgesetzt ist. Die Gemeindezahlen gehen runter, die Gelder werden knapp, die Gottesdienste werden schlechter besucht, die Zahl der Ehrenamtlichen sinkt, die Gruppen und Kreise schrumpfen oder werden eingestellt …, man könnte schon Angst um die Kirche Jesu Christi bekommen.
(Hinweis: Wenn es dir so ergeht, kannst du dir eine neue Dosis Hoffnung in unserem Artikel »Hat die Kirche Zukunft« anlesen 😉
Was aber schwerer wiegen sollte als die Angst um die Zukunft, ist die Sorge um die Gegenwart der Kirche.
Denn wie reagieren viele Menschen auf diese Situation – wenn sie sich denn überhaupt damit beschäftigen und nicht einfach nur den Kopf in den Sand stecken wie Vogel Strauß, frei nach dem Motto: »Wenn ich es nicht sehe, passiert es auch nicht«?
Häufig geht es in der Reaktion dann darum, etwas Neues zu entwickeln: neue Ideen, neue Konzepte, neue Angebote, die dann wieder neue Gemeindeglieder in die Statistik und mehr Leben in die Häuser bringen sollen. Was dabei aber in der Regel nicht bedacht wird: Es fehlen die Mitarbeitenden, die räumlichen, zeitlichen oder auch finanziellen Ressourcen, solche »neuen Dinge« auch tatsächlich anzugehen und umzusetzen – alleine aus dem Grund, weil man von den bereits bestehenden Angeboten häufig keine aufgeben will.
Ich kenne z. B. mehr Gemeinden, die neben dem altbekannten und von immer weniger Gemeindegliedern geliebten 0815-Agende-1-Sonntagsgottesdienst um 10.00 Uhr immer weitere Formate aus dem Boden stampfen und ergänzend anbieten als solche, die das »Flagschiff« des Gemeindelebens mal ernsthaft auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls auch einstellen bzw. ersetzen.
Seien wir doch mal ehrlich: Wen erreichen wir mit diesem Angebot, gemessen an der Zahl derer, die ansonsten im Einzugsgebiet der Gemeinde leben – oder zumindest in anderen Angeboten der Gemeinde auftauchen? Rechtfertigt die Zahl derer, die dort zusammenkommen, den großen Einsatz der finanziellen und zeitlichen Ressourcen derer, die bei einem Gottesdienst mitwirken: Pastor:in, Küster:in, Kirchenmusiker:in und weitere Ehrenamtliche? Oder spart man sich diese Veranstaltung lieber, um allen Mitwirkenden mehr Freiraum zu geben, alternative Ideen zu entwickeln und Gemeinde anders mit Leben zu füllen? Denn darum geht es bei Exnovation: Durch das Aufgeben von Angeboten, die nicht mehr »passen« (im Sinne der oben angesprochenen Kriterien), freie Ressourcen zu gewinnen, die dann neu gefüllt werden können.
Exnovation als Prozess
Wichtig ist hierbei, Exnovation als einen Prozess zu verstehen, der in eine positive Zukunft führen will – und nicht verwechselt werden darf mit einem »Absägen von unliebsamen Dingen«. Vielleicht hat ja noch jemand einen wildgewordenen Milliardär mit einer Kettensäge vor Augen … SO bitte nicht.
Es soll auch nicht darum gehen, die Arbeit und Verantwortlichkeiten für Aufgaben einfach weiterzuschieben, im Sinne von: »Wenn die Pastorin da keine Zeit mehr für hat, übertragen wir das einfach in ehrenamtliche Hände.“.
Exnovation bedeutet viel mehr, sich strategisch mit den Veränderungen auseinander zu setzen, denen man gegenübersteht (demographischer Wandel, sinkende Mitglieder- und damit Finanzzahlen, zunehmende Entkirchlichung der Gesellschaft etc.) und dann gemeinsam Entscheidungen zu treffen,
damit für die Neuausrichtung Raum, Zeit und Geld zur Verfügung steht. Und eins sollte mittlerweile allen klar sein: Wer keine Entscheidungen trifft, für den entscheiden andere.
Was bedeutet das nun für dich in deiner Gemeinde, in deinem EC oder CVJM?
Es geht ja darum, an dem Prozess möglichst viele Menschen zu beteiligen und »mit auf die Reise« zu nehmen – gerade, wenn es in der Zukunft zu Einschnitten und dem Verlust von Angeboten kommt. Es gibt viele gute Impulse, wie so eine »Reise« gestaltet werden kann. Hinweisen möchte ich dazu an dieser Stelle auf die Blog-Reihe »Spiritualität der Veränderung« von Tobias Faix (www.tobiasfaix.de). Faix erklärt nicht nur einiges an Theorie und Hintergrundwissen zu diesem Thema gut, sondern liefert dazu Ideen und Tools, wie man sich ganz praktisch damit beschäftigen kann – und setzt all das in den Bezug zu dem, der allen Aufbruch und Wandel initiiert : Gott.
Perfekt für die einfache Gruppeneinteilung!
Dieses Tool eignet sich ideal, um Gruppen schnell und unkompliziert zu bilden. Ob beim Workshop, im Unterricht oder bei Gruppenstunden – du kannst ganz einfach Personen zählen, die gewünschte Gruppengröße festlegen und passende Symbole auswählen, um die Gruppen zu bilden. Auch ein schneller Wechsel der Gruppengröße durch ein anderes Symbol ist jederzeit möglich – flexibel, effizient und praktisch!
Daher auch der Name. Wir bilden Teams durch die abgedruckten Bilder.
Wir schreiben das Jahr 55 nach Christus. In der antiken, griechischen Hafenstadt Korinth weht schon früh am Morgen ein warmer Wind vom Meer her durch die engen Gassen und trägt die Stimmen vom Hafen herüber. Es riecht nach Salzwasser. Noch ist es früh am Tag, aber schon jetzt herrscht ein buntes Treiben in der Stadt.
Die Geschäfte im Jahr 55 florieren in Korinth. Der Handel blüht. Die Stadt ist ein verkehrstechnischer Knotenpunkt, an dem See- und Landwege ineinander übergehen. In dieser Stadt lässt sich zu diesem Zeitpunkt nahezu alles finden. Hier treffen sich nicht nur alle möglichen schrägen Typen, die das Meer ans Land gespült hat. Hier endet für manchen auch eine lange, entbehrungsreiche Reise und für viele fällt jedes Tabu, jede Grenze. Über der Stadt ragt der „Akrokorinth” auf – ein Hügel, auf dem sich der Tempel der griechischen Liebesgöttin Aphrodite befindet. Dort machen hunderte sogenannte „Priesterinnen” den Tempelbereich zu einem antiken Rotlichtviertel. Korinth im Jahr 55, das ist so etwas, wie das St. Pauli, die Reeperbahn der antiken Welt.
Das Leben pulsiert in dieser Stadt. Aber hier vermischen sich nicht nur Religion und Triebbefriedigung, hier knallen auch kulturelle Welten aufeinander. Griechisch-philosophisches Denken trifft hier auf eine jüdisch-orientalisch geprägte Kultur. Und mitten in diesem Wirrwarr, diesem Gewühl von Menschen, Lüsten und religiös- philosophischen Denkweisen, lebt im Jahr 55 eine gar nicht so kleine christliche Gemeinde.
Sie trifft sich in einem privaten Haus irgendwo am Rand von Korinth. Aus den unterschiedlichsten Vierteln der Stadt kommen sie dort zusammen. Menschen, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Die einen reich, die anderen bettelarm. Die eine schwarz, der andere weiß. Afrikaner, Asiaten, Europäer. Alle mit je eigener Sprache, Hintergrunds-Kultur und darüber hinaus mit ihren ganz unterschiedlichen christlichen Prägungen und ethischen Überzeugungen.
Dabei berufen sich die einen auf einen christlichen Lehrer namens Apollos, der mit philosophisch-rationalen Argumenten den Glauben erklärt, die andern auf die Botschaft von Paulus und das Evangelium von der Gnade Gottes und wieder welche nur auf sich selbst. Gewollt oder ungewollt kratzt das alles am Zusammenhalt. Sie können sich im wahrsten Sinn des Wortes gelegentlich einfach nicht riechen in dieser Gemeinde. Der eine rümpft die Nase über den anderen. Statt Liebe grassiert Gleichgültigkeit. Der ganze fromme Laden in Korinth steht kurz davor, auseinander zu brechen. Alles gar nicht so weit weg von unserer Situation heute.
Als die Gemeindeglieder in Korinth an jenem Morgen im Jahr 55 ihren Versammlungsort erreichen, erwartet sie eine Überraschung. Ein Schreiben ist eingetroffen. Ein Brief des Apostel Paulus. Paulus kennt die Gemeinde gut. Er hat sie selbst gegründet. Fünf Jahre ist das her. Dann hatte sein Weg ihn weitergeführt. Aber über Boten war er immer mit Korinth in Verbindung geblieben. Diese Gemeinde liegt ihm am Herzen. Er liebt sie und gleichzeitig leidet er an ihr. Und genau darum kämpft er jetzt so leidenschaftlich um sie und um die Art und Weise, wie die Christen in Korinth ihren Glauben leben. In seinem Brief malt Paulus den Korinthern vor Augen, wie anders sie leben könnten.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14 E)
Er argumentiert. Er begründet. Er versucht, den Christinnen und Christen in Korinth zu erklären: Bevor ihr euch an eurer Unterschiedlichkeit aufreibt und nur noch auf das seht, was euch unterscheidet, schaut auf das, was euch verbindet. Denn im Kern gehört ihr trotz all eurer Unterschiede zusammen – ihr seid alle Teil an dem einen Leib Christi.
Das sollte euer Handeln bestimmen. Nicht eure unterschiedlichen Sichtweisen. Jesus Christus ist es, der euch verbindet. So unterschiedlich ihr auch seid – er ist es, der euch alle mit Gott versöhnt hat, der euch allen eure Schuld vergibt und der euch alle liebt, egal wer auch immer ihr seid. Diese Liebe Jesu ist es, die euch verbindet. Die euer Leben prägen und euch aus jedem Knopfloch strahlen sollte. Darum: „Alles, was ihr tut, geschehe in dieser Liebe.”
Ob die Korinther es begriffen haben?
Rund 1970 Jahre später scheint es so, als habe sich nichts geändert. Wir beäugen uns immer noch. Schlagen uns unsere Überzeugungen und Prägungen um die Ohren. Grenzen uns voneinander ab. Verzetteln uns in den heiß umstrittenen Themen unserer Tage und neigen dazu, völlig zu vergessen, dass wir trotz aller Unterschiede alle zu dem einen gehören: Jesus Christus.
Dabei hätten wir allen Grund, ganz anders zu leben.
So, dass Menschen es spüren: Alles, was wir tun, ist durchdrungen von der einen Liebe, die Jesus zu uns hat.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14 E)
Haben Sie es auch schon erlebt, dass jemand in einem herausfordernden Gespräch sagt: Was ist denn der Kern der Sache?
Im Bild zur Jahreslosung ist der Kern der Sache ein Herz. Lichtdurchflutet ist es, als ob jemand ein Fenster geöffnet hätte, und ein frischer Lichtschein dringt herein. Dieses Herz ist zugleich wie eine Einladung: Sich aufzumachen, aufzubrechen und das eigene Herz zu öffnen. So dass durch uns ein Lichtschein ins Leben von anderen fällt.
Der Kern der Sache
Die Jahreslosung für 2024 aus 1. Korinther 16,14 spricht vom Kern der christlichen Botschaft: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!”
In diesen Worten liegt eine Kraft, die Leben verändert. Im Kern geht es darum, wie wir einen Unterschied für andere machen können.
Das Herz in der Bildmitte ist ein eindrückliches Symbol dafür, was es bedeutet, Menschen mit Liebe zu begegnen: So zu leben, dass ein Lichtschein in ihr Herz fällt. Zu lieben heißt dann: Es im Leben eines Menschen heller werden zu lassen.
Eine solche Liebe kommt von Gott. Es ist sein Lichtschein, der durch uns hindurch auf andere fällt. Diese besondere Liebe ist anders als alles, was wir kennen. Weil Gottes Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist. Nicht: Wenn du …, sondern: Du bist geliebt! Ohne jede Bedingung.
Zugleich ist Gottes Liebe ehrlich: Sie entschuldigt nichts, sondern deckt die Schatten auf. Dabei rechnet sie nicht ab, sondern vergibt. Dafür steht das Kreuz von Jesus Christus. Durch Jesus kommt Gott selber hinein in das Glück und die Schatten unseres Lebens. Selbst den Tod hält er aus. Sein Licht reicht hinein bis in den hintersten Winkel unseres Lebens.
Gibt es Bereiche meines Lebens, in denen ich mich nach dem Lichtschein der Liebe Gotte sehne?
Liebe, die hineinverwoben ist ins Leben
Es ist ein breites Farbspektrum, welches das helle Herz umgibt. Hier ist nicht alles rosarot und schön, sondern das Panorama der helleren und dunklen Farben weist darauf hin, wie das Leben ist: Dass schöne Momente und enttäuschende Erfahrungen untrennbar verbunden sind.
In der rechten Bildhälfte ist ein Bibeltext hineinverwoben in die verschiedenen Farben. Es sind Sätze, die aus 1. Korinther 13 stammen, dem „Hohelied der Liebe”. Hier beschreibt Paulus, was es heißt, eine Liebe zu leben, die Gottes Liebe zu uns widerspiegelt. Liebe meint hier etwas anderes als die Liebe, die Verliebte füreinander empfinden. Es geht darum, wie Gottes Liebe den Unterschied in unserem Lebensalltag macht: Dass wir Menschen mit Gottes Augen sehen. Dass wir sehen, wie geliebt sie von Gott sind. Selbst die, mit denen wir nicht zurechtkommen. So lieben können wir nur, wenn Gottes Liebe unser Herz berührt: Dass wir Menschen achten und nicht hassen; dass wir vergeben und nicht heimzahlen. Es gilt, diese Liebe Tag für Tag durchzubuchstabieren. Weil wir nie fertig sind, Liebe zu wagen.
Wann fällt es mir leicht, im Alltag Menschen mit den Augen der Liebe Gottes zu sehen. Wann fällt es mir schwer?
Aufbrechen
Die Jahreslosung formuliert prägnant: „Alles, was ihr tut!” Der Kern der Sache ist also: Nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern aufzubrechen und uns aufzumachen hin zu Menschen, die unsere Liebe und Aufmerksamkeit brauchen. Der Lichtschein der Liebe Gottes soll durch uns hindurch in das Leben von anderen Menschen fallen. Dafür steht das Herz in der Bildmitte. Nicht wir sind das Licht, aber wir können wie Fenster sein, durch die das Licht der Liebe Gottes ins Leben von Menschen fällt. Mag sein, dass wir gar nicht bemerken, wie Gott sein Licht durch uns hindurch scheinen lässt. Vielleicht ahnen wir überhaupt nicht, dass Gott durch unser so unperfektes Leben Menschen begegnet. Entscheidend ist, dass wir aufbrechen und es wagen, Liebe zu leben. Nicht perfekt, sondern oft bruchstückhaft und doch kann Gott aus unserer Liebe etwas Ganzes machen, das Menschen bis in ihre Seele hinein gut tut.
Welcher Person könnte ich einen Lichtstrahl an Aufmerksamkeit und Freundlichkeit senden?
Gibt es jemanden, bei der/dem ich mich melden sollte, auch wenn es mir schwer fällt?
Material:
Diesen Segen könnt ihr im Rahmen einer Segensstation bei einer Aktiv-Zeit nutzen. Dabei können einzelne Familien oder Einzelpersonen gesegnet werden. Wenn möglich, kann der Segen auch noch individuell in den Worten angepasst werden.
Einleitung: Bei diesem Segen werde ich dir/euch gute Worte/Wünsche zusprechen in der Hoffnung, dass ihr damit von Gott beschenkt werdet. Dabei gieße ich Wasser über eure Hände. Wenn das für euch so in Ordnung ist, dann halte/t doch gern eure Hände über diese Schale.
Segensworte
Gott segne dich.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.
Wasser über die Hände gießen.
Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.
Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen.
Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.
Hier könnt ihr euch den Gießkannen-Segen als Stationsbeschreibung herunterladen:
Ihr überlegt als Jugendgruppe oder Kirchengemeinde einen Osterweg zu gestalten und die Passions- und Ostergeschichte so kreativ erlebbar zu machen? Wie wäre es, wenn nicht nur eure Gemeinde dabei ist? Sondern gleich der ganze Ort?
2023 haben wir uns als Jugendkirche an einem Osterweg im Sozialraum beteiligt. Es war großartig, als Ort zusammen unterwegs zu sein. Stellt euch vor, wie viel Kreativität in dem Projekt steckt, wenn Schulen, Vereine, Firmen, Kirchengemeinden, Kindergärten und weitere Gruppen beteiligt sind!
Die folgenden Punkte bieten ein paar praktische Hinweise, um einen Osterweg im Sozialraum zu gestalten:
1. Gemeinsames Konzept entwickeln
2. Vorbereitungstreffen mit allen Beteiligten
3. Öffentlichkeitsarbeit und Einladung
4. Durchführung und Begleitung
5. Reflexion
Beim Lesen dieses Verses streiten die Gefühle in mir: „Wie einer von uns“ – wow! Ich, der Mensch, soll sein wie Gott, wie ein Wesen des Himmels! Wahnsinn, was Gott mir zutraut! Aber, puh – ehrlich verdient hat sich der Mensch das nicht. Was damals passiert ist, war schlicht und einfach nicht richtig. Plötzlich verwandelt sich Vertrauen in Belastung, mindestens in Herausforderung.
„Weiß, was gut und böse ist“ – Klar! Natürlich weiß ich, der Mensch, was gut und böse ist. Hm. Oder weiß ich vielleicht nur, was ich für gut und für böse halte? Eine andere Person könnte das anders sehen. Wer hat Recht? Ist das immer eindeutig? Und selbst wenn – passe ich meinen Maßstab von gut und böse nicht manchmal auch ein wenig an, weil es mir anders besser passt? Gut wäre es, an dieser Stelle ehrlich zu sein …
Stolz und Freude wechseln sich ab mit schlechtem Gewissen und der Angst, Gottes Anspruch im Alltag nicht gerecht zu werden.
An das „gut und böse“ sollten wir im Alltag tatsächlich manchmal einen Gedanken mehr als weniger verwenden. Wie oft sind wir überheblich und urteilen schnell ohne großes Nachdenken über die Hintergründe. Wie oft handeln wir nach unseren Interessen und blenden das Wissen um Gut und Böse mehr oder weniger bewusst aus. Wir wissen und wissen doch nicht so richtig, weil wir uns keine Gedanken machen. Wir wissen und können das Wissen ganz gut ignorieren.
Wenn wir ehrlich sind, könnten wir aus unserem Glauben heraus tatsächlich in vielen Fällen wissen, was gut und was böse ist. Es passt uns halt nicht immer. Warum eigentlich nicht? Wenn wir das für uns persönlich herausfinden, ist der Schritt zum vertrauensvollen „wie einer von uns“ nicht mehr ganz so groß und herausfordernd.
Lied zur Andacht: Deine Herrlichkeit (FJ6 179)
Allgemeine Informationen zum 1.Thessalonicherbrief
Schaue dir die Zusammenfassung des „Bibel-Projekts“ zum 1. Thessalonicherbrief an: Buchvideo: 1.Thessalonicher (youtube.com)
Themen des 1. Thessalonicherbriefes – frühe Fragen der Christenheit
Was passiert mit Verstorbenen?
Paulus hatte der Gemeinde verkündet, dass Jesus bald wiederkommen würde, um seine Gemeinde zu sich zu rufen. Nun waren einige Gemeindeglieder gestorben. Das hat die Gemeinde in Thessalonich verunsichert: Was würde mit den verstorbenen Gläubigen passieren? Paulus gibt eine tröstliche Antwort:
„Brüder und Schwestern, wir wollen euch nicht darüber in Unkenntnis lassen, was mit den Verstorbenen geschieht. Denn ihr sollt nicht um sie trauern wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Wir sind doch davon überzeugt, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ebenso gewiss wird Gott die Verstorbenen durch Jesus und gemeinsam mit ihm aus dem Tod herausführen.“ (1. Thessalonicher 4,13-14 BB)
Paulus ist sich sicher, dass ein Mensch, der mit Jesus Christus verbunden ist, nach dem körperlichen Tod, wie Jesus Christus selbst, zu neuem Leben auferstehen wird.
Die Wiederkunft Jesu
Dennoch ist sich Paulus zum Zeitpunkt der Abfassung noch sehr sicher, dass Jesus bald wiederkommen wird. Er glaubt sogar, dass er den Tag selbst noch miterleben wird, wenn er schreibt:
„Der Herr selbst wird vom Himmel herabsteigen – wenn der Befehl ergeht, die Stimme des Erzengels erklingt und die Trompete Gottes ertönt. Dann werden zuerst die Toten auferweckt, die zu Christus gehören. Und danach werden wir, die dann noch am Leben sind, zusammen mit ihnen weggeführt. Wir werden auf Wolken in die Höhe emporgetragen, um dem Herrn zu begegnen. Dann werden wir für immer beim Herrn bleiben.“ (1. Thessalonicher 4,16-17 BB)
Die frühen Gemeinden, die Paulus auf seinen Missionsreisen gegründet hatte, rechneten demnach vermutlich mit einer baldigen Wiederkunft Jesu und richteten ihr Leben daran aus.
Theologische Entwicklung des Paulus
Es ist interessant zu bemerken, dass sich diese Einstellung nicht nur in den christlichen Gemeinden, sondern auch bei Paulus verändert hat. In einem seiner letzten bekannten Briefe, dem Philipperbrief, schreibt Paulus ganz anders als zuvor:
„Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein.“ (Phil 1,23 L)
Paulus wirkt in diesen Worten nicht mehr so zuversichtlich, dass er die Wiederkunft Jesu erleben wird. Das Leben und seine Erfahrung haben ihm deutlich gezeigt, dass Gott vielleicht andere Pläne hat, als er zuvor meinte. Er verkündet nicht mehr, dass Jesus bald kommt, aber er ist sich ganz sicher, dass sein Leben durch den Glauben mit Jesus Christus verbunden ist. So kann er sagen:
„Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Phil 1,21 L)
Diese Hoffnung trägt ihn durch alle Schwierigkeiten und Herausforderungen.
Gibt es theologische Einstellungen oder Überzeugungen, die sich im Lauf deines Lebens verändert haben? Welche fallen dir ein?
Die Stadt Thessalonich
Recherchiere die Lage von Thesslonich/Thessaloniki im Internet oder in einem Atlas.
Die Jahreslosung in ihrem näheren Kontext
„Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt!“ (1. Thessalonicher 5,16-22 E)
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.