“Meine Mama hat gesagt, wenn ich will, kann ich alles werden. Also wurde ich ein bisschen verrückt…“
„Du bist verrückt!“ Hast du diesen Satz schon einmal jemanden zu dir sagen hören? Wurdest du schon einmal für verrückt gehalten oder hast dich selbst verrückt gefühlt? In dem Song spricht Esther Graf auch davon, dass sie ein bisschen verrückt wurde.
Aber was soll das eigentlich bedeuten?
Jemanden als verrückt zu bezeichnen hat oft etwas Abwertendes und Ausschließendes. Man kann sich dadurch schlecht und falsch fühlen. Auch in dem Song geht es weiter, dass Esther davon singt, sie sei nur in der Schule gewesen, um alle zu nerven. Ich verstehe es so, dass sie das als etwas Schlechtes ansieht: Wer will schon in der Schule (oder auch sonst) jemanden haben, der ständig nur nervt?
Denken wir aber mal so: Verrückt sein kann man auch verstehen als etwas, das von der Norm abgerückt ist, ver-rückt von dem, was normal zu sein scheint. Ich rede hier nicht von einem Verrücktsein, das andere oder einen selbst gefährdet oder bedroht, sondern von dem, das einfach anders ist. Anders als das, was man erwartet, kennt oder sich vorstellt. Denn immer wieder stellt sich mir die Frage, wer entscheidet, was normal ist, wie man zu sein hat und warum es so schlimm ist, davon ver-rückt zu sein?
In Psalm 139,14 wird davon geredet: Gott hat jeden einzelnen wunderbar und einzigartig geschaffen. Und stell dir mal vor, wir wären alle gleich, wie langweilig und einseitig wäre das? Gott liebt die Vielfalt, sonst hätte er diese Welt und uns Menschen nicht so kreativ, individuell und vielfältig geschaffen. Das crazy!
Verrückt sein von dem, was andere von uns erwarten, was wir von uns selbst erwarten, muss nicht schlecht, sondern kann etwas Bereicherndes sein. Wir brauchen einander und uns selbst nicht für unser Anderssein, für unser Verrücktsein abzuwerten, sondern dürfen uns feiern. So wie es der Song vermittelt, dass aus dem Verrücktsein etwas Gutes geworden ist.
Anders aber als bei dem Song ermutige ich uns, dass wir unseren Wert nicht von dem Erfolg in dieser Welt abhängig machen. Lasst uns unser Anderssein nicht darin rechtfertigen, dass „alle mitsingen“ oder man dann irgendwann Goldene Schallplatten an den Wänden hat (Sido: „Heute hängt die ganze Wand voller Gold“), sondern darin, dass Gott uns als übermäßig wertvoll erachtet und uns wunderbar und einzigartig geschaffen hat. In dem Sinne: sei verrückt, sei besonders, sei anders als die Norm – sei so, wie Gott dich gewollt und geschaffen hat!
Anhören könnt ihr euch “Mama hat gesagt” zum Beipiel hier auf Spotify:

| I tried so hard – Ich hatte mich so bemüht | |
| and got so far – und bin so weit gekommen. | |
| But in the end – Aber letztendlich | |
| It dosen´t even matter – spielt es keine Rolle. | |
| I had to fall, – Ich musste hinfallen, | |
| to lose it all – alles verlieren. | |
| But in the end – Aber letztendlich | |
| It dosen´t even matter – spielt es keine Rolle. |
Die amerikanische Band Linkin Park beschreibt in ihrem Song „In the End“ Kämpfe, die mir selbst bekannt vorkommen – vielleicht ja auch dir. Ich kenne Situationen, in denen ich mich bemüht habe, vollen Einsatz gezeigt und gekämpft habe und trotzdem war es vergeblich. „I tried so hard and got so far“: Beim Fußball habt ihr als Mannschaft vollen Einsatz gezeigt und dennoch verloren. Für die Klassenarbeit hast du so viel gelernt, dich angestrengt und trotzdem war es wieder eine schlechte Note. Um die Akzeptanz der anderen hast du dich so sehr bemüht, ihnen zu gefallen, alles recht zu machen und dennoch keine Anerkennung bekommen. Du hast in eurer Gemeinde die Kindergruppe vorbereitet, hast Zeit und Arbeit investiert und dann ist keiner gekommen. Du hast gebetet, gehofft und Gott angefleht, dass eure Familie zusammenbleibt, dennoch ist sie zerbrochen. Alles umsonst. Alles vergeblich. Wie frustrierend und enttäuschend, wenn selbst die größten Anstrengungen ins Leere laufen.
Der Leadsänger Chester Bennington geht hier noch weiter. Er singt: „But in the end It doesn´t even matter“ –letztendlich spielt es keine Rolle. Egal, ob deine Bemühungen gescheitert sind oder Erfolg hatten, selbst ob du dich überhaupt bemüht hast, ist am Ende so oder so egal. Auch die Bibel kennt diese Gedanken. Im gesamten Buch Kohelet geht es darum, dass alles hier auf der Erde ein Windhauch (hebräisch „häbäl“) ist –alles ist vergänglich, leer und am Ende sinnlos. Es ist wie ein Jagen, ein Haschen, nach Wind. So wenig, wie man dem Wind nachjagen und ihn fangen kann, so wenig ist das von Bedeutung, was wir tun. Alles, worauf du dein Leben baust und was du erreichst, ist letztendlich vergänglich – dein Erfolg, deine Arbeit, deine Noten, Beziehungen, … Es ist nichts von Dauer. Auch die O´Bros kommen zu dem Ergebnis: „Denn sind wir einmal ehrlich, eines Tages wirst du sterben Deine Zeit, sie ist begrenzt und es bleibt nichts von dir auf Erden“. Ganz schön ernüchternd!
Aber was ist dann, wenn alles vergänglich ist? Wenn es egal ist, was ich tue? Wenn nichts von Dauer ist und am Ende so oder so nichts von mir bleibt oder von dem was ich getan habe? Wo führt das hin? Kohelet sagt von sich: „Da begann ich das Leben zu hassen. So übel erschien mir das Tun, das unter der Sonne getan wird: Alles ist Windhauch und vergebliche Mühe!“ (Koh 2, 17 BasisBibel). Ich kenne Menschen, die so über das Leben denken und sie kommen, wenn sie ehrlich sind zu dem gleichen Schluss wie Kohelet: Sie verlieren sich in der Sinnlosigkeit. Ob sie etwas tun oder nicht, macht am Ende keinen Unterschied. Es ist egal. Selbst ihr Leben ist egal –„It doesn´t even matter“. Wie traurig zu sehen, wenn Menschen sich so verlieren.
Aber ist es das wirklich –ist alles sinnlos und unbedeutend? Kann das sein, dass Gott sich das für unser Leben hier auf der Erde ausgedacht hat? Wenn wir in der Bibel nachlesen, gibt es gute Gründe diese Hoffnungslosigkeit nicht zu akzeptieren.
Gott erschafft den Menschen. Er haucht ihm den Lebensatem ein und der Mensch wird zu einem lebendigen Wesen (Gen 2, 7). Gott ist Lebensspender. Dein Leben ist ein Geschenk von Gott an dich. Ohne etwas zu tun, hat Gott dir dieses Leben geschenkt. Kohelet schreibt: „Freu dich junger Mann, in deiner Jugend und sei guter Dinge in deinen jungen Jahren! Folge den Wegen, die du gehen willst, und geh dahin, wohin dich deine Augen locken!“ (Koh 11, 9a). Wir dürfen uns am Leben erfreuen und es genießen.
Gleichzeitig hat Gott uns den Auftrag gegeben, all das, was er geschaffen hat, zu bebauen und zu bewahren. Wir dürfen das Leben gestalten. Wir sollen Gott lieben, uns selbst und die Menschen um uns herum. Wir sind nicht umsonst auf dieser Welt, sondern wir haben einen Auftrag zu erfüllen –als Salz und Licht für diese Welt (Mat 5, 13-16). Und dennoch scheint manches, was wir tun, umsonst. Paulus schreibt: „Was ihr für den Herrn tut, ist nicht vergeblich“ (1. Kor 15,58).
Die Bibel widerspricht den Zeilen von Linkin Park „But in the end It doesen´t even matter“. Was wir tun ist nicht beliebig oder egal. Kohelet sagt: „Aber sei dir auch bewusst, dass du dich für alles vor Gott verantworten musst. Gott wird Gericht halten und über alle Taten sein Urteil fällen. Nichts kann der Mensch vor ihm verbregen, ob es gut war oder schlecht“ (Koh 11, 9b + 12,14). Wir müssen uns verantworten vor Gott für das, was wir getan oder nicht getan haben. Und dennoch brauchen wir keine Angst vor Gott zu haben. Jesus kam, um uns zu retten und uns zu vergeben. Wir dürfen dieses Angebot immer wieder annehmen.
Wir haben Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott. Diese Hoffnung lässt, dass was wir hier erleben, in einem anderen Licht sehen. Wir werden auch weiterhin erleben, dass wir Scheitern, auch wenn wir uns bemühen. Ebenfalls werden wir Enttäuschungen erleben. Gott kennt diese Erfahrungen. Immer wieder hat er sich um sein Volk bemüht, aber sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Unsere Hoffnung ist es, trotz allem, was wir hier erleben, dass es bei Gott gut sein wird. Bei Gott werden wir nicht mehr Scheitern oder uns Abmühen müssen.
Alles umsonst? Alles vergeblich? Manches führt trotz großer Anstrengungen oder Bemühungen nicht zum Erfolg. Dennoch ist das Leben ein Geschenk, wir haben einen Auftrag, den wir erfüllen sollen und müssen uns für unser Tun verantwortlichen. Wir haben Hoffnung!
Anhören könnt ihr euch “In the End” zum Beipiel hier auf Spotify:

Inside ist ein kooperatives, lustiges und kommunikatives Partyspiel. Du liest einen Bibeltext bis zu einem bestimmten Punkt. Und genau an dieser Stelle tauchst du ein in die Bibel, ganz so also du dabei gewesen wärst.
In der Situation musst du dann eine Reaktion zeigen, entsprechend einem Wert, den du zufällig erhältst. Überforderung, Lachanfälle und begeisternde Gesichter sind vorprogrammiert.
Erklärung (siehe weiter unten)
Hier ist beschrieben, wie Inside funktioniert!
Inside-Bibelstellen mit entsprechenden Situationen (siehe Anhang)
Ihr findet Situationen zu fast jedem Bibelabschnitt im Lukasevangelium. Jeder Abschnitt in der Bibel entspricht einer Spielpartie. Jede der 3-6 Situationen ist eine Spielrunde. Insgesamt gibt es über 250 Situationen, die wir euch im Lukasevangelium mit Inside anbieten.
12 Zahlenkarten (Karten 1-12, siehe Anhang)
Auf diesen Karten ist je eine Zahl von 1-12 abgedruckt, die einer Skala von 1 bis 12 entsprechen. Die Karten werden gemischt, an jede mitspielende Person wird eine verteilt und die Reaktion in der Situation muss dem Wert der Zahl entsprechen.
8-10 Spielvarianten (siehe unten)
Hier werden weitere Spielvarianten beschrieben, die ihr mit etwas Erfahrung in der Grundversion ebenso spielen könnt.
12 Machartkarten „Kreativ“ (siehe Anhang)
Diese Karten sind Teil der Spielvariante „Machart: kreativ“
12 Machartkarten „Kommunikativ“ (siehe Anhang)
Diese Karten sind Teil der Spielvariante „Machart: kommunikativ“
12 Auftragskarten (siehe Anhang)
Diese Karten sind Teil der Spielvariante „Zusatzauftrag“
Jede mitspielende Person benötigt zusätzlich Einblick in eine Bibel (Buch oder digitale Form). Am besten hat jede Person eine für sich. Wir haben uns bei der Entwicklung auf die BasisBibel festgelegt. Natürlich könnt ihr auch eine andere Übersetzung nutzen, die Situationen sind jedoch passend zu dieser Übersetzung erarbeitet.
Du kannst die BasisBibel z.B. online lesen unter: https://www.die-bibel.de/bibel/BB
Wenn ihr alle eine Bibel habt, könnt ihr mit der Basisvariante loslegen. Dafür benötigt ihr die ersten Inside-Bibelstelle mit den angegebenen Situationen.
Es wäre aber natürlich ebenso möglich, einfach eine beliebige Bibeltextstelle aus dem Inside-Dokument zu suchen und diese zu spielen.
Jede Partie des Spiels besteht aus einer Inside-Karte, die aus 3-6 Runden, je nach Anzahl der Situationen, besteht.
Eine beliebige Person beginnt mit der „Spielleitung“
Beispiel einer Inside-Bibelstelle: „01 -Lukas 1, 1-25“
Beispiel: für eine Inside-Situation & entsprechende Reaktion der Mitspielenden
Wenn ihr auf alle Situationen aus einer Inside-Bibelgeschichte reagiert habt, ist die Partie beendet. Ihr könnt aber sofort mit der nächsten Inside- Bibelgeschichte weitermachen 😊.
Die Spielvarianten können wie beim „Freischalten“ eines nächsten Levels genutzt werden. Diese müssen dann nicht gespielt werden, machen das Spiel aber noch abwechslungsreicher.
Natürlich können sie auch je nach Interesse jederzeit genutzt werden, indem sie aus dem Kartenstapel rausgesucht werden.
In dieser Variante gibt es keine Spielleitung, der die Reihenfolge der Zahlenkarten nach dem Präsentieren der Reaktionen bestimmt. Die Spielenden müssen hier alle aufmerksam auf die Reaktionen der anderen achten und sich selbst einsortieren. Die Person, die denkt, sie habe die niedrigste Karte, legt diese als erste verdeckt in die Mitte. Die Person, die denkt, sie sei die, dessen Karte als nächstes kommt, legt ihre Karte auf die Karte in der Mitte. Das geht immer so weiter, bis alle Spielenden ihre Karten verdeckt in der Mitte abgelegt haben. Jetzt wird der verdeckte Kartestapel umgedreht und der Reihe nach überprüft, ob sich jede Person richtig eingeschätzt hat.
Bei dieser Variante müssen wieder alle aufmerksam sein. Hier geht es darum, dass jede Person auf einem Schmierzettel notiert: Welche Person hat welche Zahl? Dafür kannst du dir eine kleine Tabelle mit Namen aufzeichnen, in der du dann die Zahlen zu den Namen schreibst. Für jede Person, die deine Zahl richtig erraten hat, bekommst du einen Punkt. Für jede Person, die du richtig erraten hast, bekommst du auch je einen Punkt.
Auch hier müssen alle Spielende aufmerksam sein. Hier geht es darum, nach jeder Reaktion sich gemeinsam auf eine Zahl zu einigen und diese dann danach auch direkt aufzulösen.
Für diese Variante gibt es weitere Zusatzkarten: Machart-Kreativ. Es wird mit dem Grundprinzip gespielt. Zusätzlich zum Vorlesen der Bibelstelle, zieht der Spielleitende noch eine „Machartkarte“ dazu. Die Reaktion auf die Bibelstelle erfolgt also nicht wie gewohnt durch Worte, Gesten oder ähnliches, sondern durch die jeweils gezogene Machart wie: „Malen“, „Pantomime“ oder „Fingerspiel“.
Identisch mit der Variante „Kreativ“ muss man hier eingeschränkt reagieren. Diesmal jedoch auf eine kommunikative Machart wie: „Ein Wort“, „10 Sekunden“ oder „Bullshit-Wörter“
Mithilfe der Zahlenkarten werden alle Spielenden in zwei Teams eingeteilt. Dazu werden die Karten, passend der Spieleranzahl, verteilt. Die Personen mit den geraden Zahlen bilden das Team A. Dementsprechend sind die Personen, die eine ungerade Zahl haben, das zweite Team B. Hier ist es wichtig bei z.B. 6 Personen auch nur die Zahlen 1-6 zu verteilen.
Danach bekommt jedes Team jeweils 3 Zahlenkarten, z.B. 1-5-7. Ein Team startet und führt die drei Reaktionen nacheinander entsprechend der drei Zahlen in der Zahlenreihenfolge ab. Jetzt notiert das nicht aktive Team ihre erste Vermutung. Dann ist das zweite die mit ihren drei Zahlen in der aufsteigenden Reihenfolge dran.
Nun beraten sich beide Teams nochmal gleichzeitig und notieren die drei Zahlen auf einem Schmierzettel. Jetzt werden die getippten Zahlencodes laut geteilt.
Ablaufübersicht:
Eine Person aus der Runde bekommt einen Zusatzauftrag, den sie während der Reaktion erfüllen muss, ohne dabei als auftragsausführende Person erkannt zu werden. Die Person mischt alle Zusatzaufträge und zieht eine Karte. Auf dieser Karte sucht sie sich, nach dem Verlesen der Inside-Situation, einen Auftrag aus. Auch die Inside-Situation hat eine Auswirkung auf die Auswahl. Die Mitspielenden müssen erraten, welchen Auftrag die Person erfüllt. Wenn eine Person den Zusatzauftrag errät, haben alle Personen ohne Zusatzauftrag gewonnen. Sonst die Person mit Zusatzauftrag.
Schlussendlich sind alle, die bis zu dieser Variation gekommen sind, richtige Profis in dem Spiel. In dieser Variation bekommt jede Person einen Zusatzauftrag für jede Spielrunde, den sie während der Reaktion ausführen muss, wie in “Zusatzauftrag für eine Person” beschrieben.
Mögliche Zusatzaufträge (es stehen immer zwei sehr unterschiedliche auf einer Karte zur Auswahl:
Macken:
Sprechen:
Texte aus der Bibel gemeinsam in einer Gruppe zu erkunden, ist super spannend und eröffnet vielfältige Perspektiven. Anderen fallen Aspekte auf, über die ich selbst vielleicht gar nicht gestolpert wäre. Doch einfach immer nur den Text zu lesen und dann in einen Austausch zu gehen, wird auf Dauer auch eintönig.
In dem Buch „Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen“ findest du eine Fülle an unterschiedlichen Methoden, einen Bibeltext mit einer Gruppe gemeinsam zu erkunden.
Wenn gerne schon mal eine davon anschauen willst: hier auf jo haben wir die Methode „Echolesen“ beschrieben. Die Methoden aus dem Buch sind fast alle ohne großen Vorbereitungsaufwand umsetzbar und schließen euch biblische Texte vielleicht nochmal ganz neu auf.
Wie ihr mit diesen Methoden vorgeht:
Sucht euch vor dem Treffen mit der Gruppe einen Bibeltext aus. Vielleicht seid ihr gerade mit einem bestimmten Thema unterwegs und findet dazu passend einen Bibeltext. Oder ihr nehmt den Text, der aktuell in der Tageslese dran ist. Den Leseplan zur Tageslese findet ihr zum Beispiel hier.
Dann sucht ihr euch eine Methode zum gemeinsamen Lesen aus dem Buch aus.
Alles zu finden in:Karsten Hüttmann / Bernd Pfalzer, Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende. © 2021 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn.
Erhältlich ist “Liest du mich noch?” zum Beispiel hier: https://neukirchener-verlage.de/liest-du-mich-noch-9783761568057
The Mole (oder Der Maulwurf) lebt vom Spiel mit Vertrauen, Misstrauen und Teamaufgaben – und das lässt sich auch mit einfachen Mitteln wunderbar auf einer Jugendfreizeit umsetzen. Hier ist eine vereinfachte, kostengünstige und spaßige Variante für 5–20 TeilnehmerInnen im Alter von 13–18 Jahren:
Die Gruppe führt gemeinsam Aufgaben durch, um Punkte zu sammeln. Eine Person ist jedoch „der Maulwurf“ und versucht, die Aufgaben heimlich zu sabotieren. Am Ende jeder Spielrunde beantworten alle ein Quiz über den Maulwurf. Wer den Maulwurf am besten durchschaut, bleibt im Spiel – die anderen scheiden nach und nach aus oder bekommen Minuspunkte, je nach eurem Ausscheidungs- oder Punktesystem.
Statt die ganze Gruppe jede Aufgabe gemeinsam machen zu lassen, kannst du – wie im Original – die Gruppe vor jeder Aufgabe neu einteilen:
So wird das Spiel abwechslungsreich und es entsteht mehr Gelegenheit für den Maulwurf zu sabotieren, ohne aufzufallen.
Hier ein paar Aufgaben, die sich gut improvisieren lassen:
1. Gedächtnis-Staffel
2. Turmbau-Challenge
3. Stille Post mit Zeichnen
4. Wegbeschreibung
5. Schätzfragen
Logikrätsel im Team lösen (Escape-Stil)
Wer war’s?
Wortkette
Blindenparcours
Schubkarrenrennen mit Aufgaben
Wasserlauf
Impro-Szene
Liederraten mit Kazoo oder Summen
Puzzle unter Zeitdruck
Stille Kommunikation
Zwillingskarten-Spiel
Hier würden sich auch viele Erlebnispädagogische Übungen anbieten.
Versteckte Hinweise
Geldkoffer/Briefumschlagwahl
Zeit-Aufgabe
Zugriff auf geheime Info
Jeder/jede beantwortet anonym Fragen wie:
Wer die meisten richtigen Antworten hat, bekommt Punkte. Ihr könnt wahlweise Personen „ausscheiden“ lassen oder einfach ein Ranking führen.
Hier der Quiz-Fragebogen (auch als PDF zum Ausdrucken siehe Download)
🕵️♀️ Quiz – Wer ist der Maulwurf?
Runde Nr.: _______ Name des/der Teilnehmenden: ____________________
Beantworte die folgenden Fragen so genau wie möglich. Deine Antworten helfen dabei, den Maulwurf zu entlarven.
1. Ist der Maulwurf:
☐ männlich ☐ weiblich ☐ nicht sicher
2. Welche Haarfarbe hat der Maulwurf?
☐ blond ☐ braun ☐ schwarz ☐ rot ☐ gefärbt ☐ andere: __________
3. In welcher Gruppe war der Maulwurf bei Aufgabe X?
☐ Gruppe A ☐ Gruppe B ☐ Gruppe C ☐ Einzelperson ☐ Weiß ich nicht
4. Trägt der Maulwurf eine Brille?
☐ Ja ☐ Nein ☐ Manchmal ☐ Weiß ich nicht
5. Welche Schuhfarbe hatte der Maulwurf heute an?
☐ schwarz ☐ weiß ☐ bunt ☐ andere: __________
6. Welche Farbe hatte das Oberteil des Maulwurfs bei der letzten Aufgabe?
7. Hat der Maulwurf lange oder kurze Haare?
☐ lang ☐ kurz ☐ mittellang ☐ Weiß ich nicht
8. Hatte der Maulwurf eine Kappe oder Mütze auf?
☐ Ja ☐ Nein ☐ Weiß ich nicht
9. Ist der Maulwurf eher:
☐ groß ☐ mittelgroß ☐ klein ☐ schwer einzuschätzen
10. Trägt der Maulwurf Schmuck?
☐ Ja ☐ Nein ☐ Weiß ich nicht
Wenn ja, was? _________________________________
11. In welchem Altersschätzbereich liegt der Maulwurf?
☐ 13–14 ☐ 15–16 ☐ 17–18 ☐ unsicher
12. In welchem Zelt oder Zimmer schläft der Maulwurf?
13. In welchem Bundesland oder Ort lebt der Maulwurf normalerweise?
14. Wenn du wählen müsstest: Welche 3 Personen könnten der Maulwurf sein?
15. Wer ist deiner Meinung nach der Maulwurf?
Name: ___________________________
Am Ende wird aufgelöst, wer der Maulwurf war. Es gewinnt:
Wer ratlos ist, kann trotzdem quizzen. Am besten: Fibbage.
Fibbage ist eine Art Quiz, bei dem es nicht nur darum geht, die richtige Antwort zu wissen, sondern vielmehr darum, sich eigene Antworten zu überlegen und damit die anderen Gruppen und Mitspielenden zu überzeugen.
Als erstes werden die Teilnehmenden in fünf ungefähr gleich große Teams eingeteilt, mit ca. 4-6 Leuten pro Team.
Jedes Team bekommt Stifte, Papier und sechs Schilder, die von A bis F beschriftet sind.
Die Größe und Anzahl der Gruppen sowie der Schilder muss natürlich immer an die Gesamtteilnehmendenzahl angepasst werden. Seid ihr sehr viele, könnt ihr natürlich auch mehr als 5 Gruppen machen. Mindestens 3 Gruppen sollten es sein, damit Fibbage so richtig Spaß macht.
Zuerst überlegt sich jedes Team einen Teamnamen und für gute Stimmung am besten auch noch einen Schlachtruf, um sich selbst anzufeuern.
Macht eine Runde, in der jedes Team seinen Namen bekannt gibt und seinen Schlachtruf präsentiert.
Dann geht’s los. Fibbage wird in Runden gespielt. Jede Runde beginnt damit, dass per Powerpointpräsentation ein Satz eingeblendet wird, bei dem ein Teil fehlt. Die Aufgabe der Teams ist es jetzt, sich eine möglichst überzeugende Antwort für diese Lücke zu überlegen. Ihre Antworten schreiben die Teams je auf einen Zettel, zusammen mit dem Teamnamen. Die Spielleitung sammelt die Zettel von allen Gruppen ein. Wichtig dabei ist, dass die anderen Teams nicht mitkriegen, was die abgegebene Antwort ist.
Falls ein Team die richtige Lösung wissen sollte, darf es diese nicht als Antwort abgeben. Die Spielleitung gibt dann alle Antworten verdeckt in die Präsentation ein. Niemand aus den Teams darf dabei mitlesen. Also: Beamer abdecken, damit nichts zu sehen ist. Alle Antworten werden dabei genauso übernommen, wie sie abgegeben wurden. Das heißt Rechtschreib- oder Grammatikfehler werden von der Spielleitung nicht korrigiert.
Anschließend präsentiert die Spielleitung den Gruppen auf der nächsten Seite der Präsentation den Satz mit allen eingereichten Antworten inklusive der richtigen Lösung. Alle Antworten sind von A bis F beschriftet. Jetzt müssen die Teams sich untereinander beraten und versuchen, die richtige Antwort zu finden. Nach kurzer Bedenkzeit gibt die Spielleitung ein Kommando, auf das alle Gruppen den Buchstaben der Antwort hochhalten, für die sie sich entschieden haben. Die eigene Antwort darf dabei natürlich keine Gruppe auswählen.
Nun wird aufgelöst und die Spielleitung verkündet die richtige Lösung und danach die erzielten Punkte der Teams für diese Runde. Ein Team bekommt einen Punkt, wenn es die richtige Antwort ausgewählt hat und außerdem einen Punkt für jedes Team, das ihre Antwort ausgewählt hat.
Für die Übersicht beim Punktezählen ist es gut, sich zu notieren, welches Team welche Antwort abgegeben hat, bzw. welchen Buchstaben die Antwort hat.
Es ist außerdem sinnvoll, sich etwas für die Pausen zu überlegen, die beim Eintippen der Antworten entstehen, falls die Gruppen schnell gelangweilt sind. Möglich ist z. B. in jeder Pause weitere kleine Themen-Quiz-Fragebögen in die Teams zu geben, die sie in der Zwischenzeit lösen sollen. Auf diese Weise sind die Teams während der Eingabezeit beschäftigt und können so außerdem Extra-Punkte erspielen.
Das Spiel endet selbstverständlich mit der Sieger*innen-Ehrung, bei der ihr den Gruppen Preise verleihen könnt.
Zum Abschluss eurer Gruppenstunde könnt ihr noch gemeinsam Andacht feiern.
Singt gerne ein Lied zu Beginn.
Bei Fibbage ging es auch viel um Schätzen. Es kam bei diesem besonderen Quiz nicht darauf an, die richtige Antwort zu wissen. Viel mehr ging es darum, kreativ zu sein, sich selbst etwas einfallen zu lassen und eine Lösung vorzuschlagen.
Wenn du manchmal ratlos bist, wenn du mal nicht weiter weißt, kann Gott dir vielleicht weiterhelfen. Mit ihm kannst du reden, er weiß vielleicht Rat und hat vielleicht eine Lösung für dich. Gott hat dich wunderbar geschaffen.
Legt Zettel mit den Namen von euch allen im Raum aus und nehmt euch etwas Zeit, um rumzugehen und allen etwas Positives, ein gutes Wort, ein Lob aufzuschreiben.
Nun bietet sich das Lied „Vergiss es nie“ an, das ihr gemeinsam singen könnt.
Zum anschließenden Segen könnt ihr euch im Kreis ausstellen. Wenn ihr mögt, könnt ihr alle dabei eure linke Hand die die Mitte des Kreises halten und mit ihr symbolisch Gottes Segen empfangen. Eure rechten Hände könnt ihr über die Schulter des Menschen neben euch halten und so symbolisch Gottes Segen weiter geben. So segne Dich Gott, der dich wunderbar geschaffen hat, immer für dich da ist und dich liebt! Amen.
Die Bible Map App verstehen wir eher als ein Ergänzung zu einer anderen Methode.
Die Bibel wird lebendig, wenn man das Land der Bibel sieht und erkennt, wie viele Artefakte wir heute haben, die die biblische Geschichte belegen.
Die Bible Maps App ist eine interaktive Anwendung, die dir hilft, die Welt der Bibel besser zu verstehen. Sie verbindet biblische Texte mit echten geografischen Orten und zeigt dir, wo bestimmte Ereignisse in der Bibel stattgefunden haben. So wird die Bibel anschaulicher, greifbarer und lebendiger.
Was die App kann:
Warum ist die App hilfreich?
Weil sie zeigt, dass die Bibel kein Märchenbuch ist, sondern auf echten Orten, Zeiten und Menschen basiert. Wer die geografischen Zusammenhänge versteht, erkennt vieles im Bibeltext klarer und bekommt ein besseres Gesamtbild.
Wichtig vorab zu bedenken: Die Beschäftigung mit diesen Themen kann in der Gruppe Reaktionen auslösen, die gegebenenfalls aufgefangen werden müssen. Bestenfalls seid ihr bei dieser Einheit mindestens zu zweit und achtet aufmerksam auf die Reaktionen der Teilnehmerinnen. Wisst ihr von Jugendlichen, in denen das Thema negative Gefühle auslösen könnte? Sprecht mit ihnen vor der Gruppenstunde, damit sie selbst entscheiden können, ob sie dabei sein wollen oder lieber aussetzen.
Im Laufe dieser Einheit sollen die Jugendlichen ein Gefühl dafür entwickeln, wie wichtig es sein kann, in Krisen oder herausfordernden Zeiten nicht allein zu sein. Der Fokus liegt darauf, Menschen gut zu begleiten ohne sich dabei selbst aus dem Blick zu verlieren. Die Einheit könnte auch einen niedrigschwelligen Einstieg in die Schutzkonzeptarbeit darstellen. Die Ergebnisse dieser Gruppenstunde eignen sich, um in den Verhaltenskodex einzufließen.
(etwa 5 min)
Lied: Da berühren sich Himmel und Erde (Vorschlag)
Geschichte vom Barmherzigen Samariter oder St. Martin nacherzählen, aufs wesentliche beschränkt: Da ist ein Mensch, der Hilfe braucht. Unzählige Menschen gehen an ihm vorbei und würdigen ihn keines Blickes. Bis jemand kommt und die Not erkennt und da ist.
Impuls: Wie wir handeln macht einen Unterschied. Wir können nicht verhindern, dass Menschen Leid erfahren, aber wir können da sein und zuhören. Die Situation gemeinsam tragen und dafür sorgen, dass die Person sich nicht allein fühlt.
(etwa 5–10 min)
Ein Zollstock oder ein leichter Stab soll gemeinsam auf dem Boden abgelegt werden.
Dafür teilt sich die Gruppe möglichst gleichmäßig auf und stellt sich gegenüber auf. Der Stab wird nun von den Teilnehmer:innen etwa auf Brusthöhe auf einem Zeigefinger balanciert. Das Spielziel ist, den Stab gemeinsam auf den Boden zu legen ohne ihn zu verlieren. Wichtig: Sobald ein Finger den Stab nicht länger berührt, wird von vorn begonnen. Der Stab darf ausschließlich mit diesem Finger berührt werden.
Ziel: Im Team zusammen eine Aufgabe zu erfüllen bedarf Absprachen und Planung, ansonsten fällt der Stab.
(etwa 20–25 min)
In der Gruppe werden Situationen gesammelt, in denen Freund:innen bereits geholfen wurde oder in denen jemand selbst Freund:innen gebraucht hat… (Liebeskummer, Streit, ungerechte Bewertung, Angst allein, Probleme in der Familie…) Die Situationen werden jeweils einzeln auf Metaplankarten geschrieben.
Wichtig: Die Situationen werden knapp zusammengefasst, es werden keine Namen genannt oder ähnliches.
Im nächsten Schritt bekommen die Jugendlichen in Zweiergruppen ein bis zwei Situationen und sollen gemeinsam überlegen, was in dieser Situation helfen könnte und was eher nicht. Ergebnisse auf unterschiedlich farbigen Metaplankarten festhalten. (grün hilft/ rot hilft nicht)
Die Ergebnisse werden in der Gruppe zusammengefasst und vorgestellt – Gemeinsamkeiten werden herausgestellt.
Impuls: »Auch Ratschläge können Schläge sein.« Die Gruppe sollte dafür sensibilisiert werden, dass nicht alle Menschen Ratschläge bekommen wollen. Darüber zu sprechen kann ein Weg sein, mit der Situation umzugehen. Vielleicht möchte sich die Person auch nur Luft machen, vielleicht braucht die Person einen Rat, aber das stellt sich im gemeinsamen Gespräch herus.
Als Merksatz: »Es ist jedem Menschen zuzutrauen, eine Lösung für die eigenen Probleme zu finden«.
(5–10 min)
Versucht im gemeinsamen Gespräch herauszuarbeiten, dass es unterschiedliche Rollenerwartungen gibt. Clustert dafür die Metaplankarten mit den Lösungen nach guten und schlechten Lösungen für Teamer:innen (oder Diakonin, Pastorin, Lehrerin) und private Freund:innen.
(20–30 min)
Die ausgeschnittenen Geheimniskärtchen liegen verdeckt in der Mitte auf einem Stapel, es liegen Steine und Federn bereit. Die Steine dürfen gern unterschiedlich groß und schwer sein.
Die Methode der Stein/Feder-Geheimnisse findet sich auch im Teamercard-Material der Nordkirche und wurde um die Geheimniskärtchen ergänzt. Diese Methode verdeutlicht, dass es auch unter Freund:innen, in der Jugendgruppe oder auf Freizeiten Themen gibt, die zu schwer sind, um sie allein zu tragen.
Auf den Kärtchen finden sich eindeutig leichte Geheimnisse wie die Geburtstagsüberraschung und offensichtlich schwere Geheimnisse wie häusliche Gewalt, es wurden aber bewusst auch Situationen dazwischen ausgewählt, bei denen es kein Richtig oder Falsch gibt. Das Ziel ist eine angeregte Diskussion in der Gruppe.
Reihum sollen die Teilnehmer:innen nun die Kärtchen ziehen, vorlesen und entweder mit einem Stein oder einer Feder ablegen, andere Gruppenmitglieder sollen die Aussagen ebenfalls einsortieren und können Stein oder Feder dazulegen. Die Gruppenleitenden sind an dieser Stelle besonders gefordert, die Diskussion zu moderieren und zu Themen wie häuslicher Gewalt, Mobbing, sexualisierter Gewalt, etc. klar Stellung zu beziehen. Die Kärtchen können selbstverständlich ergänzt werden.
(15 min)
Mit den Teilnehmer:innen wird nun gemeinsam ein eigener Handlungsplan erstellt, der bereits durch die Gruppenleitung vorbereitet wurde. Optimalerweise entspricht er dem Schutzkonzept und regelt, welche Situationen gut untereinander besprochen werden können und wo Jugendliche Hilfe bekommen, wenn die Situation zu groß wird. Wichtig ist, dass den Jugendlichen klar ist, dass es kein Petzen oder Vertrauensbruch ist, wenn man sich Hilfe dazu holt. Für die betroffene Person muss klar sein, dass keine Schritte erfolgen, ohne sie mit einzubeziehen.
Hinweis auf externe Hilfsangebote. Flyer auslegen von regionalen Beratungsstellen, der Chatseelsorge, Nummer gegen Kummer etc.
(je nach Gruppengröße 5–10 min)
Lagerfeuer – alle setzen sich im Kreis um (eine) Kerze(n). Reihum sagt jede Person einen Satz dazu, wie es ihr gerade geht. Die Gruppenleitenden sprechen zum Schluss die Einladung aus, über das Thema weiterzusprechen, wenn es weiteren Gesprächsbedarf gibt.
Vieles in der Welt und im persönlichen Leben macht ratlos und braucht die Unterstützung guter Berater. Das gilt für Erwachsene genauso, wie für junge Menschen in ihren zahlreichen Entscheidungsprozessen. Wo gibt es Orientierung? Wer oder was ist noch vertrauenswürdig?
Die neue KON-Einheit »Rat-Los!« bietet vielfältige Anregungen, der Ratlosigkeit entgegenzutreten: in Themenartikeln, Bibelarbeiten und Stundenentwürfen gibt es »weise Ratschläge« und ist »guter Rat nicht teuer« . Eine umfangreiche Ideensammlung, die spielerische, biblische und thematisch ausgearbeitete Konzepte für die Arbeit mit Gruppen bietet und in interaktiven Themenartikeln auch Mitarbeitenden persönlich Hilfestellung für Seelsorge- und Beratungsangebote gibt.
Wenn ich schaue, was aktuell (Oktober 2025) in der Welt so los ist, dann vermisse ich etwas. Ich vermisse niemanden, der noch mehr nach Geld und Macht strebt, niemanden der versucht, die Grenzen seines Landes gewaltvoll zu verschieben, niemanden der Logik und Vernunft hinter seine eigenen Interessen stellt. Stattdessen wünsche ich mir jemanden, der mit Klarheit und Ruhe die Dinge anspricht, die sich in dieser Welt verändern müssen. Ich wünsche mir jemanden, der den wichtigen Menschen in Politik und Wirtschaft ins Gewissen redet, der sich für den Frieden und ein Miteinander einsetzt. Der versteht und durchsetzt, welche industriellen und wirtschaftlichen Veränderungen angegangen werden müssen, damit wir auf dieser Erde noch eine Zukunft haben und die schlimmsten Folgen der Klimakrise abschwächen können. Ich wünsche mir jemanden, der weise ist – und der gehört wird.
So jemanden wie König Salomo.
Klar, der war als Mensch auch nicht unfehlbar. Aber: er hat sich in einem Moment, in dem Gott ihm einen Wunsch freigestellt hat, von Gott Weisheit gewünscht und dann bekommen. Damit er als junger König in der Lage sein konnte, sein Volk gut zu führen. Und Gott schenkte ihm eine Weisheit, die damals weltweit bekannt war und die es auch in unseren heutigen Sprachgebrauch geschafft hat. Und darüber hinaus schenkte Gott Salomo noch so viel mehr. Schauen wir uns diesen Typen doch mal genauer an.
Fasse die weitere Geschichte (1.Könige 4–11) grob mit deinen Worten zusammen. Dabei kannst du dir die Details zum Tempelbau, Palast etc. gerne sparen und stattdessen den Schwerpunkt darauf legen, wie gut es Salomo ging, solange er sich an Gott hielt – und damit enden, dass Salomo sich von Gott entfernte und wie Gott damit umging.
Für etwas mehr Transparenz: Ich schreibe meine Gedanken am 01.10.2025 – also mit etwas Vorlauf. Je nachdem, wie sich die Welt entwickelt, musst du also gegebenenfalls den Impuls etwas anpassen.
Wenn ich mir die Nachrichten anschaue, bekomme ich es manchmal mit der Angst. Ich sehe, wie Männer mit Macht versuchen, andere Menschen zu unterdrücken, klein zu halten und ihre ganz eigenen Vorstellungen, wie die Welt aussehen sollte, umzusetzen. Sie heißen Trump, Putin, und Netanyahu. Sie heißen Kim Jong-un, Xi-Jinping und Victor Orban.
Ich sehe, dass auch in Deutschland der Faschismus um sich greift, sich einen demokratischen Anstrich gibt und Wählerstimmen gewinnt. Gleichzeitig sehe ich, dass die Klimaziele nach unten korrigiert werden, und ich frage mich, ob – wenn wir die Demokratie retten können, wir überhaupt noch eine Erde haben werden, die uns eine lebenswerte Zukunft ermöglicht. Ob wir in Deutschland in einer Gesellschaft leben werden, die von Vielfalt und Gemeinschaft definiert wird, in der die schwächsten der Gesellschaft geschützt und nicht weiter ausgegrenzt und vergessen werden und wo sich die Vermögenden zum Wohle aller einbringen und nicht nur an sich selber denken. Wie gesagt: manchmal bekomme ich Angst.
Und dann sehe ich die Geschichte von Salomo. Dann sehe ich, dass es Menschen gab, die nicht sich selbst, sondern das Wohl aller im Blick hatten. Und ich sehe, wie Gott diesen Menschen Segen geschenkt hat; nicht nur für sich alleine, sondern für alle. Ich sehe einen Gott, der seine Versprechen hält – und davon nicht lässt, selbst wenn die Menschen ihm untreu werden. Ich sehe einen Gott, der diese Verheißungen so unfassbar geweitet hat, indem er Jesus auf die Welt gesandt hat. Jetzt steht uns allen der Himmel offen – und schon auf Erden die Nähe, Liebe und Gegenwart Gottes, versprochen durch Jesus, erfüllt durch den Heiligen Geist. Und wenn wir auf den schauen und auf das, was wir in der Bibel finden, dann brauchen wir gar keinen weisen König Salomo – dann kommen wir auch alleine auf die Ideen, die uns und unseren Mitmenschen ein gutes Leben ermöglichen. Und wir bekommen immer wieder neuen Mut. Ich bekomme immer wieder neuen Mut. Weil mir Gott in Jesus versprochen hat, dass ich keine Angst haben muss. Weil er die Angst dieser Welt überwunden hat. Weil er den Tod überwunden hat. Und weil er bei mir sein wird, bis an das Ende aller Tage. Und bei dir auch. Darum fürchte dich nicht.
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