Zur EM 2024 haben wir für euch fünf Impulse und den EM-Spielplan als PDF zum Download zusammengestellt.
Das alles und noch einige Ideen mehr, wie ihr in eurer Jugendarbeit die Fußballspiele genießen und über den christlichen Glauben ins Gespräch kommen könnt, findet ihr im Heft „Die Chancen nutzen“ vom Deutschen EC-Verband.
Kann einer von euch mir erklären, was eigentlich „Abseits“ bedeutet? Ich weiß noch, wie ich einmal versuchte, meiner Mutter die Abseitsregel zu erklären. Das war wirklich ein hartes Stück Brot.
Beim Fußball gerät man sehr schnell ins Abseits, im Leben leider auch. Ich möchte euch von einem Mann erzählen, der voll im Abseits des Lebens stand.
Er war aussätzig. Das ist schnell dahin gesagt – bedeutete aber ein schreckliches Schicksal. Er war nicht nur durch die Krankheit entsetzlich gezeichnet, sondern war zugleich aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen. Er musste als Zeichen der Buße zerrissene Kleider tragen, das Haar musste er lose und den Bart verhüllt halten und gegenüber den sogenannten „Reinen“ musste er schon von weitem „unrein, unrein“ rufen (wer den Film oder das Buch „Ben Hur“ kennt, wird sich vielleicht daran erinnern). Die Aussätzigen bildeten eigene Kolonien, waren für sich, ausgestoßen aus der Welt.
Dieser Aussätzige, von dem ich erzählen möchte, trifft auf Jesus. Er sieht ihn, er fällt vor Jesus auf die Knie und sagt: „Herr, wenn du es willst, kannst du mich gesund machen.“
Ich kann mir gut vorstellen, wie die, die Jesus begleiteten, abhauten, als sie den Aussätzigen schon von Weitem kommen sahen. Was wird Jesus tun? Auch abhauen?
Ungeheuerliches passiert. Jesus beugt sich herunter und umarmt den Aussätzigen. Stellt euch das vor. Dieser, von allen Ausgestoßene und Gemiedene, wird umarmt und angenommen. Jesus geht nicht auf Distanz. Er missachtet sogar das jüdische Gesetz – der Liebe für diesen Aussätzigen wegen. Ihn lässt das nicht kalt. Er schiebt ihn nicht ab. Es tut ihm weh, wie dieser Mensch unter der Last der Krankheit leidet. Gegen den totalen Aussatz des Menschen stellt Jesus seinen totalen Einsatz. Egal, wie entstellt unser Äußeres durch Krankheit und Leid ist – egal, wie entstellt unser Inneres durch Sünde und Schuld ist; es gibt niemanden, den Gottes Liebe nicht umarmen würde. Da ist niemand unter uns, niemand auf der ganzen Welt, der so tief unten oder so am Ende ist, dass ihn Gottes liebende Arme nicht erreichen und umarmen können.
Wie die zwei Alten aus der Muppet-Show saßen Willy und Karl auf der Zuschauertribüne ihres Schalke04, diskutierten und kommentierten das laufende Spiel, erinnerten sich an alte Zeiten und Erfolge und regten sich über die – in ihren Augen – schlechte Spielweise der aktuellen Mannschaft auf. Sie sind Zuschauer von ganzem Herzen und aus gesicherter Entfernung, örtlich und zeitlich. Niemand käme auf die Idee, sie von der Zuschauertribüne ins Spiel zu rufen, um selbst zu kicken.
Zachäus, der kleinwüchsige Zöllnerchef aus Jericho, wollte wahrscheinlich auch nur aus gesicherter Position im Maulbeerbaumversteck einen Blick auf Jesus werfen. Vielleicht in seinem Alltag ein Highlight setzen: Immerhin war Jesus schon wer. Einfach Zuschauer sein, vielleicht später mit seinen Zöllnerkollegen reden und debattieren oder sich auch über Jesus und die frommen Leute aufregen. Niemand würde auf die Idee kommen, ihn vom Baum zu holen. Sein Versteck war kaum einzusehen und warum sollte auch der fromme Jesus den Sünder und Zöllner aus dem Baum holen.
Doch es kommt anders. Jesus kommt anders. Er kommt in die Stadt, sieht den Zachäus auf dem Baum hocken und ruft ihn runter. Aus dem Zuschauer Zachäus wird ein Mitspieler Jesu. Unter der Liebe dieses Jesus krempelt er sein Leben um, gibt zurück, was er unrecht genommen hat und das gleich mehrfach.
Vielleicht steckst auch du gerade in so einem Maulbeerbaum. Vielleicht möchtest du nur mal einen Blick auf Jesus werfen, nur so ein bisschen im Jugendkreis mitschwimmen, sicher und distanziert.
Doch Jesus sieht dich im Baum, er sieht dich im Versteck deines Lebens und er ruft dich aus der Zuschauerposition hinein ins Spiel, hinein ins Leben.
Ich find’ das schon gewaltig! Da wechselt ein Spieler den Verein und mit ihm wechseln noch einige Millionen Euro den Besitzer. Wahnsinn, welche Ablösesummen für Spieler gezahlt werden. Sind die das wert? Ist ein Mensch so viel wert?
Was würde Inter Mailand wohl für mich bezahlen, damit ich in ihrer Mannschaft spiele? Sicherlich nichts – noch weniger als nichts. Sie würden mich gar nicht haben wollen. Oder ich müsste ihnen etwas zahlen, damit ich mal kurz mitspielen darf – beim Training.
Die Bibel erzählt davon, dass jemand eine überdimensionale, suprahohe Ablösesumme für mich gezahlt hat. Das ist echter Wahnsinn. Ja, da hat jemand – nein, nicht jemand: Jesus, der Sohn Gottes, selbst – mit seinem Leben dafür gezahlt, dass ich nun zu ihm gehöre und in seiner Mannschaft spiele.
Das ist einfach fantastisch. Vor allem spüre ich mehr und mehr, seit ich in dieser Mannschaft von Jesus spiele, dass ich meinen Platz gefunden habe, dass der Trainer, Jesus, meine Fähigkeiten entfaltet und mich am richtigen Platz einsetzt. Es ist toll, wenn ich merke: Mensch, diese Position, die Jesus mir gegeben hat, ist mir wie auf den Leib geschneidert – hier kann ich meine Fähigkeiten voll einbringen. Und ich erlebe, dass das Ganze nicht nur Spaß, sondern auch Sinn macht. Ist das nicht verrückt, dass Jesus für mich und dich solch eine hohe Ablösesumme gezahlt hat?
Ist das nicht noch verrückter, dass seine Mannschaft nicht schon längst aus allen Nähten platzt, weil alle bei ihm spielen wollen?
Wir laden dich ein – auch hier vor Ort spielt eine Mannschaft, eine Gemeinschaft. Sie steht dir jederzeit für ein Probetraining offen.
Nur noch wenige Minuten bis zum Anstoß. Der Ball des Anstoßes liegt bereit. Shake-Hands zwischen den Mannschaftsführern und Schiedsrichtern, die Seiten werden gewählt und dann geht’s los. Der Pfiff eröffnet das große Spiel.
So einen Anstoß kann man nicht nur haben, sondern auch geben und nehmen. Von Jesus wird manches Mal berichtet, dass andere, besonders die fromme Oberschicht, an ihm und seinem Verhalten Anstoß nahmen. Das heißt, sie bekamen es nicht auf die Reihe, dass Jesus so wenig mit ihnen und so viel mit den Randgruppen, den Ausgestoßenen der Gesellschaft zu tun haben wollte. Sie konnten es auch nicht fassen, dass viele Jesus nachliefen und Jesus so ihre Machtstellung gefährdete. Jesus wurde zum Ball, oder besser, zum Stein des Anstoßes. So sehr, dass man sich schon bald einig war, er muss weg, dieser Jesus muss sterben. Und wir wissen, wie dieses Spiel ausging. Sie schafften es. Sie erwirkten es, dass man Jesus wie einen Verbrecher ans Kreuz schlug.
Und alles schien mit dem Schlusspfiff über dem Leben Jesu erledigt. Doch sie rechneten nicht mit der Verlängerung, sie rechneten nicht mit Gott! Jesus ist auferstanden und hält eindeutig und für alle Zeit den Sieg über Tod und Teufel in seiner Hand. Ein grandioser Sieg – ein Sieg für jeden Menschen, der Jesus sein Leben anvertraut.
Bis heute ist Jesus ein Stein des Anstoßes und er wird es bleiben, denn was er getan hat, ist so revolutionär, so anders, so mächtig, dass Menschen sich daran stören und lieber eigenmächtig leben wollen.
Jesus sagt selbst: Glücklich lebt der Mensch, der keinen Anstoß an mir nimmt. Glücklich ist der, der einfach nur annimmt, was Jesus für ihn tat und nach und nach in seinem Leben das Geschenk der Liebe Gottes auspackt.
Es gibt immer wieder personelle Notsituationen bei Mannschaften. Da fehlt zum Beispiel ein Abwehrspieler verletzungsbedingt und der offensive Mittelfeldspieler muss die Position übernehmen. Das kann über einen gewissen Zeitraum gut gehen, aber das Spiel im Team funktioniert erst dann richtig gut, wenn die Spieler auf der Position spielen, die ihnen von ihren Begabungen und ihrem Können her liegt. Oder ein Spieler kommt neu ins Team und wird vom Trainer auf einer Position eingesetzt, die seinen Fähigkeiten nicht entspricht. Er wird sein Bestes geben, könnte aber auf einer anderen Position mit dem gleichen Engagement mehr bewegen.
Im Leben ist es nicht viel anders. Vielleicht spielst du gerade auf der linken Verteidigerposition und gehörst da gar nicht hin. Du rackerst dich ab, aber du stehst auf verlorenem Posten. Vielleicht verzweifelst du sogar am Leben und möchtest am liebsten damit aufhören.
In der Begegnung mit Gott dürfen wir entdecken, welche Gaben und Fähigkeiten in uns stecken. Er möchte, dass wir den Platz im Leben finden, den er optimal auf uns zugeschnitten hat, einen Platz, an dem wir mit unseren Fähigkeiten bestens eingesetzt sind, den Menschen dienen und voller Freude und zur Ehre des Trainers leben. Entdecke die Möglichkeiten, die Gott in dich hineingelegt hat – frage Menschen um dich herum, was sie an dir entdecken und suche aufrichtig vor Gott den Platz im Leben, den er für dich vorgesehen hat.
Ressourcen: 1 Moderator/Lehrperson M, Homepage www.wissenwireswirklich.ch , Leinwand, Flipchart, Tablets oder Smartphones, PPT, W-Lan.
Teil 1:
Ein ergänzender Stundenentwurf passend zur Rätselbox
Blumenstrauß: Jeder bekommt eine unterschiedliche Blume beim Reingehen. In der Mitte steht eine Vase, in die alle ihre Blume reinstellen und zusammen wird es ein großer Blumenstrauß. An diesem visuellen Vergleich zur Bibelstelle sieht man, was Paulus sich vorstellt.
1. Kor. 12, 12-31
1. Beginnt mit einem Gebet.
2. Lest den Bibeltext laut vor.
3. Alle übernehmen eine der folgenden Perspektiven, aus der sie über den Text diskutieren:
4. Diskutiert ganz aus der Sichtweise eures Blickwinkels heraus.
5. Wenn ihr die Blickwinkel eine Weile durchgehalten habt, könnt ihr auch die Rollen wechseln.
6. Sagt Gott zum Abschluss, was euch bewegt.
Nach der Andacht kannst du je nach Zeit noch weiter unten beschriebene Elemente nutzen.
Zum Abschluss spielt ihr romantische Musik und eine mitarbeitende Person verteilt wie bei einem romantischen Rosenhändler in einem Restaurant die Blumen und gibt jeder Person eine Blume mit den Worten: „Du bist ein wichtiger Teil!“ oder „Du bist begabt“ oder „Du bist einmalig“ oder „Du bist wichtig“.
Alternatives Puzzlestück: Zum Abschluss gib jeder Person ein Puzzlestück von einem großen Puzzle mit! Schreibe auf die Rückseite: „Du bist ein wichtiger Teil!“
Jede Person bekommt einen Din A4-Zettel. Dieser wird mit Kreppband auf dem jeweiligen Rücken befestigt. Nun darf jede Person eine Sache bei einer anderen Person aufschreiben. Die Fragestellung ist: Was kann die Person? Wofür steht sie? Was macht die Person einmalig? Nehmt euch viel Zeit, damit ihr auch wirklich zu jeder Person etwas Wertvolles, Positives und ehrlich Tiefgründiges findet. Wichtig ist zu vermitteln, dass diese Runden kein Späßchen sind, sondern es Menschen positiv prägen oder auch sehr verletzten kann. Jeder Mensch kann etwas. Jeder kann etwas beitragen. Jeder ist einzigartig. Ziel der warmen Dusche ist nicht, dass die extrovertierten Bühnenmenschen noch mehr Lob bekommen und andere nichts, sondern, dass jeder wertgeschätzt wird.
Besser zusammen! Jugger ist ein fantastisches Teamspiel. Auf den ersten Eindruck sieht es nach Rabauken-Prügelspiel aus. In Wirklichkeit benötigt man Strategie, Aufmerksamkeit, Gruppendynamik und Verständnis für die jeweiligen Aufgaben. Mehr unter: Die Jugger
Kreiert und veranstaltet eine Job-Börse. Beschreibt Aufgaben, die man als Kreis, Gemeinde, etc. braucht. Vielleicht gelingt es euch, einen schönen Steckbrief mit Foto und Schwerpunkten zu erstellen. Im zweiten Schritt könntet ihr schauen, wer was machen kann!
Oft gehen wir so vor, dass wir Aufgaben haben und Menschen dafür suchen. Was wäre, wenn ihr euch mal die Menschen anschaut, die bereit sind was zu machen und schaut, was bringen die mit. Was können die machen? Das könnte etwas sehr anderes sein, es könnte aber sehr gut werden, weil ihr Tun eine positive Auswirkung hat – sie machen genau das, was sie können und mühen sich nicht vergeblich ab.
Bei einem gordischen Knoten wird jeder Einzelne im großen Gefüge wichtig und ist von elementarer Bedeutung. Eine ausführliche Beschreibung findet ihr hier: Gordischer Knoten – Das Gruppenspiel für Sie erklärt (kita.de)
Alle stehen ganz dicht hintereinander in einem geschlossenen Kreis. Es soll versucht werden, dass jeder sich auf die Schenkel/Knie der hinteren Person setzt. Ist gar nicht so einfach und leicht, denn es sind keine Stühle oder Ähnliches vorhanden. Schnell kann der ganze Kreis an irgendeiner Stelle auseinanderbrechen. Hier ist jeder wichtig. Nur so könnt ihr als ganze Gruppe stabil sitzen, ohne umzufallen.
Auf einem Tisch werden die Karten mit den verschiedenen Bildern verteilt (Bilder siehe PDF zum Download). Jede Person darf sich nach der Erklärung eine der ausliegenden Karten aussuchen. Sie darf sich Karten aussuchen, die zu ihren Begabungen passen. Wenn keine der Karten passt, können entweder ähnliche Karten ausgesucht oder hinterher einfach ohne Karte von einer Begabung erzählt werden.
Wenn keine Begabungen einfallen, dann gibt es hier ein paar mögliche Fragen, die helfen können, eine Begabung herauszufinden:
Wenn jeder eine Karte hat, dürfen alle reihum ihre Karte zeigen und erzählen, warum sie diese Karte ausgesucht hat. Danach werden die Karten zurückgelegt und jeder darf sich eine neue Karte aussuchen und reihum erzählen. Ihr könnt das gerne 2-3x mit neuen Begabungen wiederholen.
Hier eine Liste mit ein paar beispielhaften Fähigkeiten:
An jeder Station wird ein bestimmter Körperteil besonders gebraucht.
Weitere Stationen:
Das haben sicher schon viele von uns erlebt: Eine knifflige Situation, ich fühle mich in die Ecke gedrängt oder werde auf einmal unsicher – und weiß in dem Augenblick nicht, wie ich reagieren oder da rauskommen soll. Noch unangenehmer wird es, wenn andere das merken und meine Unsicherheit gnadenlos ausnutzen.
Helfen kann manchmal schon, wenn man nicht völlig von einer Situation überrumpelt wird, weil man in irgendeiner Weise vorbereitet ist, zum Beispiel, weil man sich verschiedene Szenarien vorher schon mal zurechtgelegt und vielleicht ein bisschen durchgespielt hat. Wenn ich zwei, drei Strategien parat habe, die ich mal ausprobiert oder eingeübt habe, kann ich sie im besten Fall abrufen, wenn ich sie brauche.
Eine wichtige Anmerkung vorweg: In diesem Stundenentwurf geht es NICHT um wirklich ernsthafte Notsituationen oder bedrohliche Szenarien! Es ist klar, dass eine Gruppenstunde oder eine thematische Einheit auf einer Freizeit natürlich bei weitem nicht ausreichen würden, um die Teilnehmerinnen auf echte Ernstfälle ausreichend vorzubereiten. Hier geht es um kleine Alltagssituationen, in denen man mit ein bisschen eingeübtem Selbstvertrauen oder einem kleinen Konter sich nicht so leicht einschüchtern lässt und sich eine „Not-Ausgangstür“ öffnet.
Die nachfolgenden Programmbausteine wollen helfen, Unsicherheiten im geschützten Rahmen zur Sprache zu bringen, und bieten mit ein paar spielerischen Übungen Anregungen, ein selbstsicheres Verhalten und Auftreten einzuüben. Oft genug erleben die Mädchen in der Schule oder zuhause genau das Gegenteil, werden entmutigt oder verunsichert – daher ist es wichtig, dass sie ihre Gruppe im CVJM oder in der Gemeinde als einen geschützten Raum erleben, in dem sie nicht zuallererst kritisiert werden, sondern in dem fair und ermutigend miteinander umgegangen wird. Für die Durchführung der nachfolgenden Programmpunkte ist es hilfreich, wenn die Mädchen sich untereinander bereits etwas kennen. Jede hat das Recht, bei einer Übung mal nicht mitmachen zu wollen, das ist in Ordnung.
Hierfür braucht man (je nach Gruppenstärke) einen größeren Raum mit genügend Platz (Hindernisse wie Tische und Stühle ganz an den Rand räumen) oder eine größere Fläche im Freien. Die Mädchen verteilen sich im Raum. Jede sucht sich nun einen Zielpunkt irgendwo im Raum (egal ob mittendrin oder am Rand, egal wie weit entfernt vom Startpunkt), und nimmt sich fest vor, dass sie dorthin gehen will.
Auf ein Signal hin gehen alle gleichzeitig los, jeweils auf direktem Weg zu ihrem Zielpunkt, und zwar zügig (nicht rennen, aber auch nicht bummeln), bis sie an ihrem Ziel stehenbleiben. Unterwegs soll niemand anderes angerempelt oder umgerannt werden.
Wenn alle angekommen sind, bleibt jede kurz an ihrem Platz stehen und es folgt eine kurze Austauschrunde: Konnte ich den direkten Weg gehen? Musste ich jemandem ausweichen? Wie sicher bin ich losgegangen? Wie habe ich mich unterwegs gefühlt (gestresst, locker, sicher, gehetzt …)? Wie fühlt es sich jetzt an, an meinem Ziel zu sein?
Die Übung kann ein paarmal wiederholt werden, wobei jede versucht, ihr Tempo zu finden, das zu ihr passt, und darauf achtet, wie es ist, wenn ihr jemand „in die Quere kommt“. Wichtig ist, sich vorher ganz klar einen Zielpunkt zu setzen und nicht von ihm abzuweichen, auch wenn man/frau zwischendurch einen kleinen Schlenker machen muss oder ins Stocken kommt.
Vielleicht hat die erste Übung schon ein bisschen daran erinnert, jetzt geht es tatsächlich um eine ganz alltägliche Erfahrung: Ich gehe durch die Fußgängerzone, es sind viele Menschen unterwegs und ich merke, dass ich tatsächlich „Slalom“ laufe. Bestimmten Menschen weiche ich unwillkürlich aus, mache ihnen Platz – ohne, dass auch nur ein Wort gewechselt wird, ist klar, wer der oder die „Stärkere“ ist bzw. wer nachgibt und ausweicht. Bei wem gebe ich schneller nach (z. B. Business-Typen mit forschem Schritt? Gruppen?), bei wem behaupte ich mich (z. B. Gleichaltrige oder Jüngere?)? Entsteht diese manchmal komische Uneinigkeit (Wer macht denn nun Platz?) bei gleich „starken“ Personen?
Die Mädchen stellen sich in zwei Reihen jeweils gegenüber, jede hat ein festes Gegenüber, dazwischen liegen einige Meter Strecke. Wieder fixiert jede ihren jeweiligen Zielpunkt und auf ein Signal hin gehen beide gleichzeitig los, jeweils zur gegenüberliegenden Seite.
Hinterher kurzer Austausch: Wer von uns hat nachgegeben? Wer hat sich stärker bzw. unterlegen gefühlt? Gab es Blickkontakt? Was bewirkt er?
Diese Übung kann zunächst mit allen gleichzeitig gemacht werden, anschließend können auch die Paare einzeln losgehen und bekommen dann (faires) Feedback von der Gruppe.
Wieder stehen sich Paare gegenüber und gehen auf ein Signal hin aufeinander zu, diesmal nicht ganz so forsch. Die Aufgabe besteht darin, im richtigen Augenblick stehen zu bleiben, nämlich dann, wenn mir der Abstand zwischen mir und meinem Gegenüber angenehm ist. Das kann bei den beiden Partnerinnen unterschiedlich sein.
Wieder kurzer Austausch: Ist die eine stehen geblieben, als sie merkte, dass es der anderen nah genug ist? Wäre ich gerne noch weitergegangen? Wäre ich doch lieber früher stehengeblieben?
Was sind eindeutige Signale, dass ich nicht mehr Nähe möchte – ohne dass miteinander gesprochen wird? Habt ihr da Ideen? Auch diese Übung braucht zwei oder drei Durchgänge, wobei ein Wechsel der Partnerinnen es interessanter macht.
Manchmal wäre es ja wirklich das Einfachste, laut und vernehmlich „Stopp!“ zu sagen, und der oder die andere weiß, woran sie ist. Aber vieles sagen wir auch ohne Worte und drücken ohne Sprache aus, wie wir uns fühlen, wie wir uns selber sehen, welches Bild wir von uns haben.
Es gibt körpersprachliche Signale, die ziemlich eindeutig Selbstsicherheit oder Unsicherheit bzw. Schwäche vermitteln: Ein gesenkter Kopf und ein zu Boden gerichteter Blick wirken eher unsicher. Zumindest zeige ich einem Beobachter damit, dass meine Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist und ich wahrscheinlich nicht schnell reagieren werde. Ein erhobener Kopf und geradeaus gerichteter Blick drücken Selbstsicherheit und Aufmerksamkeit aus. Kleine trippelnde Schritte erwecken den Eindruck von Hilflosigkeit. Feste, zügige Schritte machen einen selbstsicheren Eindruck. Das gleiche gilt für eine aufrechte, entspannte Körperhaltung. Dagegen wirkt eine angespannte Körperhaltung mit hochgezogenen Schultern verkrampft und unsicher.
Deshalb geht es in der nächsten Übung, dem nächsten Spiel um verschiedene „Gangarten“, die auf ganz verschiedene Weise Selbstbewusstsein signalisieren.
Die Gruppe wird zur Hälfte geteilt: Jeweils eine Gruppe ist Publikum, während die anderen auf der „Bühne“ oder dem „Laufsteg“ sind und ihre Aufgabe bekommen (z. B. auf Kärtchen geschrieben); nach jedem Durchgang wird gemeinsam reflektiert.
Hierfür wird eine Rolle Packpapier oder Tapete und dicke Filzstifte benötigt. Ein Mädchen legt sich auf die Papierbahn und ihre Umrisse werden aufgemalt.
Zunächst schreibt ihr außen um den Umriss verschiedene Situationen, in denen ihr euch eingeschüchtert oder in die Enge getrieben fühlt und unsicher seid, wie ihr reagieren könnt. Das können gerne Beispiele sein, die ihr tatsächlich schon mal erlebt habt: ein unangenehmes Gespräch, in dem euch keine passende Antwort einfiel, eine Gruppensituation, in der ihr das Gefühl hattet, alleine dazustehen, eine Konfrontation mit einschüchternden Persönlichkeiten oder Ähnliches.
Anschließend sammelt die Gruppe Eigenschaften, die sie mit einem selbstbewussten Mädchen verbindet; die Stichworte werden an entsprechender Stelle in den Umriss geschrieben, z. B.:
Jedes Mädchen bekommt Papier und Stift. Aufgabe: Schreibt euren Namen so auf, dass die Buchstaben am linken Blattrand untereinander stehen. Nun überlegt euch zu jedem Buchstaben eine eurer Stärken, eine Eigenschaft, die zu euch gehört oder die ihr gerne hättet, z. B.:
L – locker
I – ideenreich
S – schlau
A – abenteuerlustig
Nun stellt sich jede der Reihe nach der Gruppe vor – achtet dabei darauf, wie ihr steht: mit beiden Beinen fest auf dem Boden, Rücken und Schulter gerade, die Hände z. B. in die Hüften gestemmt oder locker an der Seite, wie es für euch passt, und sagt mit lauter, fester Stimme (nicht brüllen, aber sehr bestimmt):
„Ich bin Lisa! Ich bin locker. Ich habe gute Ideen. Ich bin schlau. Und ich liebe Abenteuer!“
Wenn sie noch nicht ganz mit sich zufrieden war, darf sie gerne nochmal, mit mehr „Schmackes“. Bis sie selber überzeugt ist von dem, was sie sagt. Und wird dann mit donnerndem Applaus beglückwünscht.
Dieses Spiel ist auch bekannt unter dem Namen „Atomkraftgegner“. Die eine Hälfte der Gruppe setzt sich dicht im Kreis auf den Boden, und zwar mit dem Rücken zueinander, die Arme mit den Nachbarinnen verhakt. Ihr Ziel ist es, an ihrem Platz zu bleiben.
Die andere Hälfte der Gruppe sind die Polizistinnen, die die Demonstration auflösen sollen: ihr Ziel ist es, die Gruppe zu stören und den Kreis aufzulösen. Dazu dürfen sie auch eine Strategie absprechen. Allgemein gilt: Gewalt ist absolut verboten (Kratzen, Hauen, Beißen, Kneifen… ) – es darf nur „sanfte“ Gewalt angewandt werden (dazu gehört z. B. auch kitzeln, labern, Grimassen schneiden, sich dazusetzen, usw.). Gelingt es ihnen auf kreative Weise, den Widerstand zu brechen? Und wie stark sind die Demonstrantinnen wirklich? Bringt auf jeden Fall Spaß am Ende der Stunde! Hinterher die Rollen tauschen.
Im neuen KON-Thema »Von Nöten« sind Hintergrundartikel für Mitarbeiter*innen, Stundenentwürfe und Bibelarbeiten zu finden, die sich thematisch mit der eigenen Not und der anderer auseinandersetzen und Hilfe geben, wenn es im Leben »brennt«. Von der Peer-to-Peer-Seelsorge bis zu Stressbällen bieten sie Kraftfutter für die Seele und Tipps zur Stressbewältigung. Sie zeigen, wie Jesus selbst Not erfahren hat und mit der Not anderer umgegangen ist.
Und dann ist da noch das »notwendig«: Was brauche ich eigentlich wirklich zum Leben?
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