Loops-Gebet

Für das Gebet braucht ihr Froot-Loops (am besten von Kelloggs, wegen der Farben, alternativ vergleichbare bunte „Ring-Cerealien“). Die Loops können im Vorfeld auf einen Faden aufgefädelt (z.B. in der Aktiv-Zeit) und als Armband getragen werden. Alternativ wird eine Schüssel gereicht oder jeweils eine Portion Loops in eine Butterbrot-Tüte gepackt (ca. 10g pro Tüte). Jede Person benötigt für das Gebet von jeder Farbe einen Loop.

Material: Froot-Loops, evtl. Butterbrottüten, evtl. bunte Schnüre oder Wolle

Loops-Gebet

Großer Gott. Wir wollen mit dir sprechen, zu dir beten mit diesen Loops.

(Nehmt euch als erstes einen gelben Loop)

Gelb steht für das Licht, die Sonne, das Leben, das Gute. Deshalb ist der gelbe Loop der Danke-Loop. Wir essen jetzt gemeinsam den gelben Loop und sagen Gott dabei in unseren Gedanken, wofür wir dankbar sind.

(Nehmt euch nun den lila Loop)

Lila steht für Schweres, Trauriges, Streit. Auch das können wir Gott sagen. Der lila Loop ist der Bitte-Loop. Wir essen diesen Loop gemeinsam und bitten für die Menschen, die aktuell leiden. Menschen, die Schweres erleben. Menschen mit denen wir Schwierigkeiten haben. Menschen, mit denen wir streiten.

(Nehmt euch nun den pinken Loop)

Pink steht für Mut und Stärke. Gott ist bei dir, wenn du ängstlich bist. Ihr dürft jetzt den pinken Loop essen und dabei spüren wie Gott euch segnet. Gott sagt zu dir: „Sei mutig und stark. Fürchte dich nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ (Josua 1:9).

Und so segne euch Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Als Erinnerung könnt ihr den Familien auch eine Portion Loops mit nach Hause geben, dann können sie das Gebet auch zuhause beten.

Material: ein Eiswürfel pro Person

Segen

Gott der Vater erfrische Dich.

(Eiswürfel austeilen)

Sein Sohn Jesus Christus bringe durch seine Liebe alles zum Schmelzen, was zwischen Dir und Gott steht.

(Warten bis der Eiswürfel etwas schmilzt)

Und der Heilige Geist segne Dich mit seiner überfließenden Gnade und Frieden.

(das Schmelzwasser über die Hände laufen lassen)

Amen.

Vorbemerkungen:
In diesem Entwurf geht es um die Geschenke der Weisen aus dem Morgenland. Was haben sie Gott eigentlich mitgebracht und welche Bedeutung hatte das? Und was würden wir Jesus heute schenken?
Dieser Entwurf lässt sich gut verknüpfen und mit Ideen ergänzen von dem STERNSTUNDEN-ENTWURF von Kirche Kunterbunt.

Willkommens-Zeit

Zur Willkommens-Zeit erhält jede Person einen Zimtstern. Als Namensschilder könnte eine Sternen-Namenskette gebastelt werden. Immer wieder zieht sich durch diesen Entwurf die Verwendung von Sternen. Das hat mit den Weisen aus dem Morgenland zu tun, die ebenso einem Stern gefolgt sind. Dieses Bild wird hier aufgegriffen.

Als zusätzliche Idee könnten die einzelnen Stationen auf einem kleinen Handzettel im Überblick aufgelistet sein und sind die „Reise-Karte“ für die einzelnen Familien. Bei jeder erreichten Station erhalten sie beispielsweise einen Stempel, bevor sie weiterziehen. Auch das Bild der Reise der Weisen aus dem Morgenland kann dadurch bespielt werden.

Zur Begrüßung gibt es ein Theaterstück von einer Waisen aus dem Morgenland, die das ganze Geschehen unterbricht.

THEATERSTÜCK

Weise aus dem Morgenland: Was steht ihr hier denn noch so rum und wartet und redet?
Moderation: Was ist denn los?
Weise: Na, wir müssen doch endlich dem Stern folgen und die lange Reise auf uns nehmen. Hast du es denn gar nicht mitbekommen?
Moderation: Hm – wovon redest du? Dem Stern folgen?
Weise: Hast du gar nicht mitbekommen, dass da DIE STERNSTUNDE überhaupt passiert ist?
Moderation: Ehm. Also in meinem Leben gab es schon einige schöne Sternstunden erlebt. Ich hab zum Beispiel gestern erst etwas richtig Schönes erlebt, als ich…
Weise: Gestern? Nein, es geht um die STERNSTUNDE DER WELT. Eine ganz Besondere. Ach ich verschwende mir mit dir nur die Zeit. Ich muss los.
Moderation: Los? Aber Moment…sag mir doch erst, wie wir mitkommen können.
Weise: Na ich suche jetzt den großen Stern. Und mache mich auf eine große Reise. Ihr könnt euch auch auf eine Reise machen. Ihr könnt die Sterne hier im Raum suchen und vielleicht findet ihr einen ganz besonders Großen. Und ihr könnt Aufgaben lösen und Sternbilder basteln und euren Lieblingsstern erstellen – aber vor allem müsst ihr jetzt schnell loslegen, sonst wird die Zeit knapp…
Moderation: Okay, okay- dann geht es jetzt los.
Weise: Ich mache mich schon einmal auf den Weg… (verschwindet gehetzt)

Die Moderation schafft eine Überleitung zu den Stationen: Wir wollen auch wie der Weise aus dem Morgenland, dem Stern folgen und eine Reise antreteten zu verschiedenen Stationen.

Aktiv-Zeit

Station: Geschenke-Transport

Material: verschiedene Gegenstände wie Kleidung, Kosmetikartikel, Kuscheltiere, Spielzeuge, Transport-Brett mit vier Schnüren, Hindernisse für den Parcours, Krippe

Stationsbeschreibung: Jede Familie wählt von den Gegenständen aus, was sie Jesus schenken wollen. Diese Gegenstände werden dann durch den Parcours zu Jesus (Krippe) transportiert. Je nach Umsetzung des Parcours kann dieser auch in einem Wettbewerb stattfinden und die Zeit gestoppt werden. Wichtig ist, dass die Geschenke auf dem Weg nicht verloren gehen – fällt ein Gegenstand aus dem Korb, muss noch einmal bei der Startlinie neu angefangen werden. Ihr könnt euch auch verschiedene Schwierigkeitsgrade für unterschiedlich alte Kinder ausdenken (große Kinder können die Geschenke auch ohne Korb oder auf dem Kopf transportieren.

Gesprächsimpuls:  Was wollt ihr Jesus schenken? Was glaubt ihr, könnte Jesus gefallen? Gibt es etwas, was Jesus als Baby gebraucht hätte?

Station: Upcycling

Material: Verschiedene „Müll“-Gegenstände wie leere Frischkäse-Packungen, Milchtüten oder ähnliches; Stifte, Schere, Klebestifte oder Klebeband, Washi-Tape

Stationsbeschreibung: Die Weisen aus dem Morgenland hatten etwas, was sie durch die Reise begleitet hat: Die Hoffnung, dass sich hinter dem Stern ein neuer König verbergen könnte, der der Welt Gutes tut und hilft. Die Weisen aus dem Morgenland hatten Hoffnung. Wir dürfen auch Hoffnung haben, dass es mehr gibt, als wir manchmal ahnen und sehen können. Bei dieser Upcycling-Station können wir diesen Hoffnungs-Blick leben: Kann aus Müll vielleicht auch etwas Neues, etwas Schönes entstehen? Schafft aus dem Müll etwas Neues. Habt ihr Ideen? Was kann daraus entstehen? Vielleicht eine kleine Schachtel, in die ein Geschenk gelegt werden kann?

Gesprächsimpuls: Hast du schon einmal erlebt, dass aus etwas Hässlichem etwas Schönes wurde? Für die Erwachsenen: was macht dich hoffnungsvoll?

Station: Stuhl-Geschichte

Material: Geschichte zum Vorlesen, 5 Stühle

Stationsbeschreibung: Eine Person liest die Geschichte vor. Die Stühle sind in einem Kreis gestellt. Jede Person sitzt auf einem Stuhl und wird einer Figur aus der Geschichte zugeordnet. Sobald diese Figur in der Geschichte vorgelesen wird, muss die Person aufstehen und einmal um den Stuhlkreis laufen. Danach setzt sie sich wieder auf ihren Platz.

Station: Sternen-Suche

Material: verschiedene Sterne (das können Bastel-Sterne sein oder Sterne, die euch zur Verfügung stehen- wichtig ist nur, dass klar erkennbar ist, welche Sterne zu dieser Station gehören und gesucht werden müssen)

Stationsbeschreibung: Die Weisen aus dem Morgenland mussten bei ihrer Reise genau hinschauen, um den richtigen Weg zum leuchtend hellen Stern zu folgen. Ihr dürft nun auch genau hinschauen und zählen, wie viele Sterne sich hier verstecken. Sterne werden an unterschiedlichen Orten versteckt und müssen gesucht werden. In der Feier-Zeit wird abgefragt, wie viele Sterne die einzelnen Familien gefunden haben: hat eine Familie vielleicht alle Sterne entdeckt und gewinnt einen Preis?

Gesprächsimpuls: Die Sterndeuter haben die Sterne ganz genau angeschaut und dann den besonderen Stern gefunden. Wo könntet ihr genau hinschauen, um etwas besonderes zu entdecken?

Station: Sternen-Bild nageln

Material: Holz, Hammer, Nagel, Wolle, Papier-Stern-Vorlage

Stationsbeschreibung: Übertragt zunächst eine Papierstern-Vorlage mit Bleistift auf das Holzbrett. Schlagt dann die Nägel auf den Linien und den Spitzen ein. Wichtig sind dabei die Eckpunkte. Knotet einen Garn in eurer Wunschfarbe an einem Nagel fest und wickelt diesen dann beliebig von Nagel zu Nagel. Wenn euer Nagelbild dann die gewünschte Dichte an Fäden hat, wickelt den Faden wieder zum Ausgangspunkt zurück, schneidet ihn ab und verknotet ihn fest mit dem anderen Ende.

Station: Familienfoto

Material: Kamera, Teppich, eventuell Kissen, Decken

Stationenbeschreibung: Formt als Familie einen Stern und lasst euch so fotografieren. Dabei dürft ihr kreativ werden – wie könntet ihr euch beispielsweise auf den Boden legen, ein Stand-Bild formen, etc,, sodass es aussieht, wie ein Stern?

Gesprächsimpuls: Woraus besteht ein Stern eigentlich? Was ist ein Stern?

Station: Geschenkpapier herstellen

Vorgeschichte: Die Sterndeuter haben dem Baby Jesus Geschenke mitgebracht. Wir dürfen hier Geschenkpapier selbst herstellen.

Vorbereitung: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geschenkpapier selbst herzustellen: Geschenkpapier aus Stoff nähen, einfarbiges Geschenkpapier (z.B. Packpapier) bunter und kreativer gestalten (mit Stempeln oder Fingerfarbe), Geschenkpapier selbst herstellen. Es gibt verschiedene Ideen, von denen ihr als Team überlegen dürft, welche umsetzbar für euch ist und passend für eure Kirche Kunterbunt. Wir geben euch hier ein paar Tipps:

https://www.brigitte.de/leben/wohnen/geschenke/geschenkpapier-selber-machen-5-einfache-schritte-11479638.html
https://www.einzigartig-selbstgemacht.at/diy-geschenkpapier-selber-machen/
https://www.familie.de/diy/basteln/geschenkpapier-selber-machen-9-nachhaltige-diy-verpackungen/

Gesprächsimpuls: Geschenke werden in Geschenkpapier gut verpackt. Wir Menschen verpacken uns auch manchmal, um vielleicht nach außen ein bisschen hübscher oder ein bisschen sicherer oder ein bisschen lustiger zu wirken. Was ist denn dein „Geschenkpapier“?

Station: Konfetti-Kerzen

Vorgeschichte: Ein Geschenk, das ihr hier selbst herstellen dürft und nach der Kirche Kunterbunt verschenken, ist eine Konfetti-Kerze.

Material: Wachsmalstift, Raspel, Backpapier, Stabkerzen, Föhn

Stationsbeschreibung: Wachsmalstifte werden geraspelt und auf ein Backpapier gestreut. Die Wachsmalreste werden mit einem Föhn oder Ähnlichem erhitzt. Eine Stabkerze Wird nun auf die erwärmten Wachsraspel gelegt. Die Kerze wird nun in das Backpapier eingerollt. Die Raspel bleiben an der Kerze kleben und hinterlassen „Konfetti“ auf der Kerze.

Gesprächsimpuls: Wem möchtest du gerne ein Geschenk machen?

Feier-Zeit

Impulsvorschlag

Material: Drei große eingepackte Pakete, die ein Symbol für Gold, für Weihrauch und für Myrrhe enthalten

(Zu Beginn wird auf die einzelnen Stationen der Akitv-Zeit eingegangen, damit sich diese mit dem Feier-Zeit-Inhalt verknüpfen)

Ihr durftet heute mit dem Weisen aus dem Morgenland auf die Suche gehen nach einem ganz besonders großen Stern und einen Stern gemeinsam transportieren. Ihr habt vielleicht die Stuhlgeschichte mitgemacht, bei der ihr von den Weisen aus dem Morgenland gehört habt? Wie viele Sterne habt ihr denn gefunden? (antworten lassen) Und habt ihr auch den einen ganz besonders großen Stern entdeckt? Ihr habt heute auch Geschenke transportieren dürfen, so wie die Weise aus dem Morgenland. Und ihr durftet auch ein eigenes Geschenk herstellen: eine Konfetti-Kerze. Wollt ihr mal wissen, was die Waisen damals tatsächlich Jesus mitgebracht haben, als sie zu ihm gewandert sind? Sie hatten drei Geschenke dabei (drei große Geschenk-Pakete mitnehmen).

1.Geschenk: Gold (Herz)

In dem einen Geschenk war Gold. Gold steht symbolisch auch für die Liebe. Das bedeutet, die Waisen wollten Jesus zeigen: Wir haben dich gern. Du bist uns wichtig.

2. Geschenk: Weihrauch (Wünsche)

In dem zweiten Geschenk war Weihrauch. Wisst ihr, was Weihrauch ist? (antworten lassen) Weihrauch ist eigentlich das Harz von Bäumen, das verbrannt wird, sodass es einen gut riechenden Duft ergibt. Weihrauch steht symbolisch für Sehnsucht, die wir haben; für Wünsche, die in uns sind. Und bei denen wir uns so arg wünschen, dass sie in Erfüllung gehen. Vielleicht auch, dass mehr Sternstunden im nächsten Jahr passieren oder Größere.

3.Geschenk: Myrrhe (Tränen)

Und das dritte Geschenk war tatsächlich Myrrhe. Weiß jemand, was Myrrhe eigentlich ist? (antworten lassen) Myrrhe ist tatsächlich eine Arzneipflanze und wurde verwendet, um Wunden zu heilen. Myrrhe steht symbolisch für Schmerz, für das, was uns weh tut, wo Verletzungen in uns liegen. Was die Waisen aus dem Morgenland also machen, sind Jesus die Dinge zu bringen, die so ganz tief in uns liegen.

(auf die Station Upcycling eingehen und ggf. ein entstandenes Werk hochhalten?)

Ihr durftet heute aus Müll etwas Neues, etwas Schönes formen. Wollt ihr einmal zeigen, was ihr gebastelt habt? Die Weisen haben Schmerz und Wünsche zu Jesus hin gebracht, weil sie geglaubt haben, dass so wie der Müll, den wir hier verwandelt haben, dass Jesus unsere Schmerzen und Sehnsüchte vielleicht verwandeln kann in etwas Gutes.

 Und weil sie geglaubt haben, dass das bei Gott gut aufgehoben ist. Unsere Schmerzen, unsere Traurigkeit ist Gott nicht egal. Wir dürfen sie ihm sagen, er hört zu, er fühlt mit.

Weihnachten bedeutet: Gott ist all dem, was uns schwer fällt, worauf wir hoffen, was wir lieben- all dem ist Gott gar nicht entfernt, sondern ist dem ganz nah.

Und weil das so ist, war Jesu Geburt die größte Sternstunde der Welt.

Gebet

PLOPP-GEBET

Beschreibung: An dieser Stelle kann den einzelnen Familien ein Becher mit Wasser und ein Becher mit Murmeln ausgeteilt werden ( Murmeln in der doppelten Anzahl der Personen in der Familie). Die Familie darf sich zusammenstellen und für sich das Ploppgebet ausprobieren.

Einleitung: Und weil Gott dem, was uns schwer fällt und dem, was leicht und schön für uns ist, nicht weit entfernt ist, dürfen wir das jetzt Gott sagen.

Hier findet sich das Plopp-Gebet ausführlich beschrieben: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/plopp-gebet/

Give-Away für die Familien

Die Familien erhalten für ihre Magnet-Wand, für den Kühlschrank, etc., eine Karte, auf der eine Erinnerung an den Inhalt der Feier-Zeit

Karten-Inhalt:

Weihnachten bedeutet:

Gott versteht, wofür dein Herz schlägt (Gold)

Gott versteht, was dir Schmerzen bereitet (Myrrhe)

Gott versteht, was du dir wünschst  (Weihrauch).

Segen

Wunderkerzen-Segen

Zum Abschluss kann der Wunder-Segen draußen gesprochen werden. Hier findet sich die Beschreibung : https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/wunderkerzen-segen/

Idee für Zuhause

Um als Familie nah beieinander zu bleiben, ist Kommunikation, Ehrlichkeit, aber auch geteilte Herzensnähe so wichtig. Der Kirche Kunterbunt Impuls kann genutzt werden, um sich tiefer als Familie auszutauschen:

Was ist dir so wichtig, dass dein Herz dafür schlägt? – Was ist das GOLD in deinem Leben?

Was macht dich traurig aktuell? – Was ist deine MYRRHE?

Was wünschst du dir? – Was ist dein WEIHRAUCH?

Schaut euch das Einhorn an. In vielen Geschichten und Märchen werden den besonderen Tieren Kreativität, Einfühlungsvermögen, Phantasie und Heilkräfte nachgesagt. Einhörner gibt es nicht. Aber es kann uns daran erinnern, dass Gott uns beschenken möchte.

Gott, der Allmächtige segne dich mit Sanftheit, Ausdauer und Kraft. Dass du – wie man es den Einhörnern nachsagt – dem Guten nachjagst und dafür genügend Kraft hast. Der Vater beschenke Dich mit Mut und Einfühlungsvermögen.

Gott, der Sohn segne dich mit Freundschaft und Versöhnung. Dass du – wie man es den Einhörnern nachsagt – für andere da sein kannst, andere für dich da sind und du ein offenes, weiches Herz hast. Jesus verleihe Dir Verbundenheit!

Gott, die heilige Geistkraft segne Dich mit Kreativität, Heilung und Fantasie. Dass du – wie man es den Einhörnern nachsagt – voller glitzernder Ideen, Heilung und bunter Hoffnung bist! Die Geistkraft Gottes beflügle deine Gedanken und Gefühle!

Es segne dich Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen!

Schnur-Gebet

Jede Familie erhält für das Gebet eine Schnur. Diese knoten sie zu einem Schnur-Kreis zusammen. Jedes Familienmitglied hält sich an der Schnur fest. Dann darf gemeinsam gesprochen werden:

Gott in unserer Familie läuft nicht immer alles rund, wie dieser Schnurkreis. Manchmal fällt das Miteinander schwer und die Schnur ist kurz vor dem Zerreißen. Hilf uns, uns gegenseitig festzuhalten und unsere Unterschiedlichkeit zu feiern. Und wenn wir das einmal nicht können – dann erinnere uns daran, dass die Schnur zu dir niemals reißen kann. Und verbinde unsere Schnur mit deinem göttlichen Faden. Wir gehören alle zu deiner großen Familie. Danke. Amen.

Vorbemerkungen zu dem Entwurf

Ein Entwurf zu all den vielen Ausrufen von „Das ist doch voll unfair“ und allem „Ich hab aber zu wenig“. Ein Entwurf für die Frage nach Fairness und Gerechtigkeit und das, was Gott dazu mitgibt. Dabei konzentriert sich der Entwurf auf ein Gleichnis, dass Jesus erzählt hat: Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg aus Matthäus 20,1-16.

WILLKOMMENS-ZEIT

Namensschilder

Zum Start erhalten alle Teilnehmenden ein Namensschild. Als Idee kann das Namensschild in Form einer Weinrebe oder einem Puzzleteil gestaltet sein.

Theaterstück

Zum Start in die Kirche Kunterbunt werden die Familien schon in den Beginn der Geschichte mit hineingenommen durch diese kurze Theaterszene:

Zwei Arbeitende kommen auf die Bühne und tragen pflücken Weinreben

Person 1: Langsam brennt die Sonne wirklich heiß herunter.

Person 2: Ja es ist wirklich anstrengend. Ich bin froh, dass ich heute früh noch genug zum Trinken eingepackt habe (trinkt einen Schluck).

Person 1: Heute Morgen war es wirklich angenehmer zu arbeiten.

Person 2:  Ja das kann sein.

Person 1 : (schaut stutzig) Du bist gar nicht seit morgens schon da?

Person 2 : Ne ne, ich wurde gerade eben erst angefragt, ob ich noch zum Arbeiten kommen könne. Und ich kann den 1 Denar als Lohn wirklich gebrauchen.

Person 1 : Moment mal…seit wann bist du da?

Person 2 : Ach circa eine Stunde.

Person 1 : Und dir wurde 1 Denar als Lohn versprochen?

Person 2 : Ja (strahlt). Klasse oder?

Person 1 : Dir wurde derselbe Lohn versprochen, obwohl ich schon seit Morgens früh hier schufte und die Sonne auf meinen Rücken brennt und ich langsam Kopfschmerzen bekomme und du erst (wird laut) SEIT EINER HALBEN STUNDE DA BIST?

Person 2 : Hey hey ruhig…ich kann doch nichts dafür, dass mir derselbe Lohn wie dir versprochen wurde. Du bist doch selbst Schuld, wenn du schon seit heute früh dabei bist.

Person 1  : Ich soll selbst Schuld sein? Ich brauch eben Geld, um meine Familie zu versorgen. Ich bin fleißig und heute früh schon dagewesen. Du bist erst seit heute Mittag da.

Person 2   : Naja, immerhin bin ich länger da, als die Frau da vorne. Die ist erst gerade eben gekommen.

Person 1   :  Und die erhält auch denselben Lohn?

Person 2   :  Ich denke schon. So war es ja ausgeschrieben. Du hättest einfach nicht so früh kommen sollen.

Person 1  :   Das ist so unfair. Ich verdiene viel viel mehr Geld als du. Wir warten jetzt mal ab, bis heute Abend ist und wir den Lohn erhalten. Wenn du dann tatsächlich dasselbe erhältst wie ich, dann werde ich mich höchstpersönlich beschweren. Das kann doch einfach nicht sein.

(Person 1 zieht wütend von der Bühne- Person 2 folgt ihr nach einiger Zeit)

Moderation:  Wie findet ihr denn das, dass eine Person, die weniger gearbeitet hat, denselben Lohn erhält? (Antworten sammeln ) Was glaubt ihr, wird der Weinbergbauer tatsächlich allen denselben Lohn geben oder bekommt eine Person vielleicht mehr als die Andere? (Antworten sammeln) Wir sind gespannt, wie die Szene ausgeht und werden später in derFeier-Zeit das Ende der Geschichte hören. Aber jetzt tauchen wir erst einmal in verschiedene Stationen ein, die sich mit der Geschichte und mit der Frage nach Fairness und Gerechtigkeit beschäftigen.

(Stationenvorstellung)

AKTIV-ZEIT

Station: Blumentopf

Material: Blumentöpfe (oder alternativ kleine Eis-Becher) , Acryl-Farbe zum Bemalen der Töpfe, Blumensamen

Stationenbeschreibung: So wie die Weinbergarbeitenden dürfen auch wir heute mitarbeiten, in dem wir auch etwas pflanzen. Ihr dürft hier euren eigenen Topf bunt gestalten, so wie ihr es schön findet. Füllt ihn dann mit Erde und streut die Samen darauf. Deckt sie vorsichtig mit Erde zu. Vergesst zu Hause nicht den Topf zu gießen, damit eure Blumen wachsen können.

Station: Münz-sammel-Parcours

Material: Schokolade in münzform oder Spielgeld, Hütchen für den Parcours, eventuell Hindernisse

Stationenbeschreibung: Die Weinbergmitarbeitenden sind im Weinberg, weil sie am Ende Geld bekommen. Deswegen arbeiten sie. Ihr dürft jetzt, so wie Weinbergmitarbeitenden, Geld sammeln in diesem Parcours. Ziel ist es, dass ihr möglichst schnell den Weinberg durchlauft und dabei möglichst viele Münzen sammelt. Aber Achtung: die Münzen sind teilweise versteckt oder schwierig aufzuheben.

Gesprächsimpuls:

An die Erwachsenen: Was war bisher der Job, der euch am meisten Spaß gemacht hat?

An die Kinder : Was würdet ihr denn gerne mal arbeiten, wenn ihr erwachsen seid?

Station: Fruchtsaft selbst herstellen

Material:  Obst, Gemüse, Kleine Glasflasche zum Abfüllen, Entsafter, Schneidebretter, Schneidemesser, Kleine Becher zum Probieren, evtl. Etiketten zum Beschriften der Becher

Stationenbeschreibung: Die Weintrauben in dem Weinberg werden gesammelt, um anschließend daraus Traubensaft herzustellen. Ihr dürft hier auch euren eigenen Saft herstellen. Als Familie dürft ihr selbst euren Fruchtsaft produzieren. Wählt dazu Gemüse und Obst aus, das euch schmeckt und ihr zusammenmischen wollt. Schneidet das Gemüse und Obst klein, entsaftet es und mischt dann euren eigenen Fruchtsaft. Probiert ihn und füllt ihn in eine kleine Flasche für Zuhause ab. Bei der „Namensschilder“-Station könnt ihr euch für euren Getränkebecher noch ein passendes Namensschild basteln.

Station: Namensschilder basteln für die Getränkebecher

Material: Wäscheklammern, Stifte oder Beschriftungsgerät

Stationenbeschreibung: Damit wir wissen, welcher Becher zu welcher Person gehört, dürft ihr hier euer eigenes Namensschild gestalten. Die Wäscheklammer klemmt ihr an euren Trinkbecher und könnt sie jetzt zu jeder Kirche Kunterbunt mitbringen.

Station: Mensch-ärgere-dich-nicht

Material:    Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett

Stationenbeschreibung: Eine Spielleitungs-Person nennt die Spielregeln von Mensch-ärgere-dich-nicht und ergänzt, dass es heute eine ganz besondere Regel geben wird. Diese Regel wird aber noch nicht verraten. Irgendwann mitten im Spiel wird die Regel genannt werden und darüber bestimmen, wer am Ende des Spiels gewinnt. Das Spiel wird begonnen. Nach einiger Zeit (beispielsweise wenn festgestellt wird, dass Kinder und Erwachsene den Spaß an dem Spiel verlieren) nennt die Spielleitung die neue Regel: die Letzten sollen die Ersten sein. Das bedeutet: die Person, die bisher am Schlechtesten ist, gewinnt.

Gesprächsimpuls: Wie findet ihr das, dass die Person gewonnen hat, die am wenigsten weit war?

Station: Frust-Box oder alternativ Frust-Feuer

Material:  Zettel, Stifte, Box oder beim Frust-Feuer: Topf, Zange, Zettel, Stifte, Feuerzeug (oder falls outdoor vorhanden über einem Lagerfeuer oder Feuerkorb)

Stationenbeschreibung: Hat sich etwas für euch schon einmal unfair angefühlt? Begegnet euch in eurem Leben Ungerechtigkeit? Fragt ihr euch, warum das ausgerechnet euch passiert? Schreibt doch diese Ungerechtigkeit auf einen Zettel und füllt sie in die Frust-Box oder alternativ verbrennt diesen Zettel vorsichtig mit der Zange.

Zuspruch: Alles das, was sich in unserem Leben so unfair anfühlt, dürfen wir Gott sagen. Er hört uns zu! Er nimmt uns ernst.

Station: Box-Sack

Material: Kissen, „Stärke“-Messgerät, alternativ Boxhandschuhe, Box-Sack, Hau-den-Lukas

Stationenbeschreibung: Manchmal in unserem Leben fühlen wir uns vielleicht so ungerecht behandelt wie dieser Weinbergmitarbeitender. Wir werden wütend und frustriert. Das ist ganz normal in unserem Leben und wir würfen Wut und Frust und auch Zorn spüren. Wichtig ist, wie wir mit diesem Frust umgehen. Damit wir ihn nicht an anderen Menschen auslassen und andere verletzten, können wir unsere Wut an diesem Box-Sack loswerden.

Mit einem Messgerät wird gemessen, wie stark du auf den Boxsack eingeschlagen hast.

Gesprächsimpuls: Was tust du, wenn du wütend bist? Was hilft dir dann?

Station: Puzzleteil gestalten
STATION FÜR ALLE  ALS VORBEREITUNG DER FEIER-ZEIT

Nicht jede Station kann von jeder Familie bei einer Kirche Kunterbunt besucht werden. Diese Station sollte allerdings von jeder Familie kurz besucht sein. Sie dauert nicht lange, aber dient als Vorbereitung auf die Feier-Zeit.

Material:  weiße Puzzleteile (beispielsweise auf festem Papier ausgedruckt), Stifte

Stationenbeschreibung: Gestaltet doch euer eigenes Puzzleteil so bunt, wie ihr es schön findet. Ihr dürft auch gerne euren eigenen Namen auf das Puzzleteil schreiben. Das Puzzleteil bitte gut aufheben, weil wir es noch in der Feier-Zeit später brauchen.

Station: Bibelvers als Puzzle- Wettbewerb

Material: Vers auf einzelnen Puzzleteilen, auf denen nicht nur Worte, sondern auch Bilder für kleinere Kinder aufgemalt sind, Stopp-Uhr

Bibelvers: Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat.

Stationenbeschreibung:  Puzzelt möglichst schnell das Puzzle als Familie zusammen. In welcher Zeit schafft ihr es?

Gesprächsimpuls: Könnt ihr verstehen, was mit dem Vers gemeint sein könnte?

Station: Vergeben

Material: große Glasschüssel (Glas, da Aceton bei Plastik oder Aluminium das Material beschädigen könnte), je nach Teilnehmerzahl mehrere Liter Aceton (Baumarkt), Styroporstücke, Eddings/Filzstifte, Handschuhe

Durchführung: Die Besucher*innen können Gedanken, von denen sie sich befreien wollen auf ein Stück Styropor schreiben. Je nach Alter können die Besucher*innen selbst bzw. die zuständige mitarbeitende Person das Stück Styropor in eine Glasschüssel mit Aceton legen. Wichtig hier: Schutzbrille und Handschuhe! Nach einiger Zeit löst sich das Styropor im Aceton auf.

Stationsbeschreibung: Stellt euch vor: Der Weinbergmitarbeiter, der schon so früh da war und so lange gearbeitet hat, ist so wütend geworden, dass er den anderen Weinbergmitarbeiter geschlagen hat. Wie findet ihr das? (Sammeln). Manchmal passieren auch in unserem Leben Dinge, wo wir plötzlich wütend werden und vielleicht jemanden verletzen. Wenn wir etwas gemacht haben, was nicht richtig war, kann sich das ganz schön schwer anfühlen und vielleicht wünscht man sich, dass es einfach weg ist. Gott verzeiht uns, wenn wir ihm Situationen nennen, die uns leid tun. Dann verschwindet bei ihm das, was nicht richtig war.
Dazu kannst du dir jetzt ein Styroporteil nehmen und etwas mit einem Edding darauf schreiben, von dem du möchtest, dass es sich auflöst. Danach kannst du es mithilfe von einem Mitarbeitenden „verschwinden“ lassen.

FEIER-ZEIT

Theaterszene

Es ist Abend geworden. Die Weinbergmitarbeitenden sind müde und hungrig und stehen in einer Reihe, um den Lohn zu bekommen. Person 1 steht vor einem Tisch, hinter dem der Weinbergbauer mit dem Lohn sitzt.

Person 1 : Herr Weinbergbauer, ich wollte nur mal nachfragen, ob es richtig ist, dass ich jetzt genauso viel Lohn erhalte, wie die Anderen, die teilweisenur eine Stunde gearbeitet haben und viel später kamen als ich.

Weinbergbauer: Ich nehme mir gerne gleich Zeit für dich, aber erst einmal bekommt die Personen Geld, die als Letztes gekommen sind.

Person 1   : Wie bitte? Die bekommen jetzt auch noch früher ihr Gehalt?

Weinbergbauer: Bitte stelle dich hinten an und dann nehme ich mir gerne später Zeit für dich.

Person 1 geht wütend weg und kommt nach einiger Zeit wieder

Weinbergbauer: Du findest das sicher unfair, aber es war vereinbart, dass jede Person 1 Denar bekommt. Ich hatte dir einen Denar versprochen und duerhältst auch einen Denar. Ich will denen, die als Letztes kamen genauso viel geben. Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.

Person 1 geht wütend davon): Das darf doch nicht wahr sein. Das ist so unglaublich unfair. Nie wieder werde ich hier arbeiten! ( geht wütend zu Person 2)  Dir will ich nie wieder begegnen.

Person 2 : Ich bin wirklich dankbar, dass ich heute trotzdem so viel Lohn bekommen . Ich hatte heute Morgen so Bauchschmerzen und konnte nicht arbeiten. Und jetzthabe ich trotzdem Lohn bekommen.

Person 1 : Ich gönne dir das nicht…(geht wütend ab)

IMPULS

Moderation: Diese Geschichte wurde von Jesus erzählt. Er hat sie erzählt, um zu zeigen, wie es in der Welt ist, die er sich wünscht. In seiner Welt da sollen die Letzten die Ersten sein. Das wirkt für uns erst einmal schrecklich unfair oder? Warum bekommt die Person, die weniger macht, genauso viel? In Gottes Welt da geht es nicht darum, wie viel eine Person geleistet hat. In Gottes Welt geht es nicht darum, wer mehr schafft oder wer weniger schafft. Manchmal sehen wir als Menschen nur unser eigenes Leben und dann ist alles, was um uns herum ist, so unfair. Aber es geht nicht nur um unser eigenes Leben. Es geht nicht nur um die Arbeit des Weinbergbauern, sondern darum, dass am Ende des Tages der Weinberg fertig bearbeitet ist. Was kann das denn übertragen auf uns bedeuten? Wir hören uns mal verschiedene Personen an:

Person A- Kind:  Ich finde es immer sehr unfair, dass an dem Geburtstag von meiner Schwester nur sie Geschenke bekommt und ich nicht. Ich weiß, dass es eben auch nicht mein Geburtstag ist, aber ich will auch Geschenke bekommen. Die Geschichte zeigt mir, dass ich lernen darf, Anderen das zu gönnen.

Person B- Erwachsene: Ich habe in meinem Leben immer so viel gegeben. Ich hab einen guten Abschluss gemacht, ich habe viel gelernt, ich war fleißig. Und jetzt hat meine Freundin trotzdem den besseren Job bekommen und mehr Anerkennung. Das finde ich unfair. Ich hab doch viel mehr gegeben. Die Geschichte zeigt mir, dass ich mich für meine Freundin freuen darf, weil es nicht nur um mein Leben geht. Ich darf großzügig sein, in dem ich mich für andere freue. Und mir geschieht trotzdem Gutes, denn ich erhalte genauso viel Gutes, wie meine Freundin.

Person C-   : Ich schaffe Vieles nicht. Ich fühle mich häufig, als könnte ich gar nicht ein Teil Von der Gesellschaft, von anderen Menschen sein. Ich bin viel müde und viel krank. Die Geschichte zeigt mir, dass ich trotzdem einen Platz hab und gesehen bin. Der Weinbergbauer möchte mich trotzdem in seinem Team haben.

Person D:  Ich fühle mich manchmal, als würde ich in meinem eigenen Leben gar nicht mehr vorkommen, weil ich immer so viel zu tun habe. Ich fahre meine Kinder zu ihren Hobbys. Und meistens fahre ich und nicht die Nachbarinnen. Die könnten doch auch mal fahren. Aber meistens bin ich diejenige. Ich bin diejenige, die ständig gibt und gibt. Die Geschichte zeigt mir auch, dass ich auf mich aufpassen darf. Ich erhalte genauso Viel, wie die Anderen. Deswegen darf ich mich wichtig nehmen.

Moderation: Was sagt die Geschichte dir? Vielleicht möchtet ihr in eurer Familie einmal kurz darüber sprechen?

Gebet- Puzzle

Material: Puzzleteile von der Puzzle-Station

Beschreibung: Wir alle haben ein gleich großes Puzzleteil erhalten. Obwohl manche von uns größer sind und manche von uns kleiner. Obwohl manche von uns mehr wissen und andere weniger. Obwohl manche in ihrem Leben vielleicht mehr schaffen als Andere. Trotzdem erhalten wir alle das gleiche Puzzleteil. Manche von uns dürfen lernen, den Anderen zu gönnen, sich darüber zu freuen, dass sie genauso ein großes Puzzleteil erhalten. Und dann nicht zu streiten. Andere von uns dürfen lernen, dass unser Puzzleteil auch wichtig ist. Auch wenn wir uns aktuell vielleicht weniger einbringen können. Es geht nicht darum. Bei Gott ist man nicht wichtig durch das, was man alles leistet und schafft.

Als Symbol dafür, dass wir alle einen Platz bei Gott haben und wichtig sind und gesehen sind, dürfen wir jetzt unser Puzzleteil mit den Puzzleteilen von Anderen verbinden. Dafür dürft ihr euer Puzzleteil auf den Boden legen und an ein anderes anknüpfen. Mal schauen, welch buntes Bild entsteht, wenn wir auch die Puzzleteile von Anderen sehen.

Bibelvers sprechen

Um von der Geschichte zu lernen, dass es auch um die anderen Personen geht und nicht nur um uns selbst, wollen wir gemeinsam eine Bibelvers sprechen:

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat.“

Und weil der Vers einbisschen kompliziert ist, vereinfachen wir ihn und sprechen:

Ich dir – so wie Christus mir.“ Das bedeutet: Ich möchte so mit dir umgehen, wie Christus mit mir umgeht.

Wir können auch Bewegungen zu dem Vers machen.

Ich (auf sich zeigen)

Dir (auf andere zeigen)

Wie Christus (nach oben zeigen)

Mir (Hände überkreuzen auf die Schultern legen)

Schnur-Segen

Weitere Theater-Idee zum Thema Streit:

Für die Feier-Zeit haben wir noch ein alternatives tolles Theaterstück für die Feier-Zeit zum Thema Streit. Geschrieben von Frauke Junghans:

Essens-Zeit
Idee für den Alltag

Vielleicht habt ihr als Kirche Kunterbunt-Initiativen Ideen, was den Familien in Streit-Situationen gut tun würde? Vielleicht eine Ermutigungs-Karte? Vielleicht ein Gebet oder Segen, der im Streit gesprochen werden kann? Vielleicht auch Tipps für Konfliktlösung. Überlegt doch als Initiativen, was euren Familien gut tun würde.

Darsteller: Landratte und Seebär (entweder Handpuppen oder real), Dr. Quax (imaginär – ohne Person)

  • Seebär: Gemütlich, chillt, lässt alles auf sich zukommen, isst gern
  • Landratte: Agil, will was erleben, immer neugierig, hektisch, ängstlich.
  • Dr. Quax: Forscher, kennt die Bibel und hat den Hauptpersonen schon viel daraus erzählt. Hat Zeitmaschine (Koffer) entwickelt, mit dem er die Beiden nach Israel schickt.

1.Montag – Berufung der Jünger

Requisiten: Koffer, evtl. 2 Handpuppen oder Verkleidung, „Stein“, Strandtasche, 2 Paar Flip-Flops

Teil 1

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Kamera auf einen großen Koffer. Man hört Stimmen. Es rumpelt.

Landratte:                Ist das dunkel da drin. Wie lange müssen wir denn noch in diesem Koffer verreisen? Seebär, ich krieg langsam Angst.

Seebär:                     Nur die Ruhe, Landratte. Dr. Quax hat gesagt, der Koffer springt auf, sobald wir 2000 Jahre zurückgereist sind.

Landratte:                Schon verrückt, so eine Zeitreise mit dieser Koffermaschine.

Seebär:                     Und auch ein bisschen gemütlich.

Landratte:                Hoffentlich sind wir bald da. Wie es wohl in Israel aussieht?

Seebär:                     Israel liegt direkt am Meer und Seen gibt es dort auch.

Landratte:                Mir gefällt es auf Bergen aber besser. Und in Israel gibt es welche, das weiß ich aus der Bibel.

Seebär:                     Also ich hab jetzt nicht so viel eingepackt für eine Bergtour.

Landratte:                Waaas? Zeig mal her, was hast du denn alles dabei? Du hast eine Strandtasche gepackt?

Seebär:                     Ja. Das braucht man, wenn man eine Reise an die See macht. Und dazu Flip-Flops, Wasserflaschen, Kissen und für jeden noch eine Sonnenbrille und Sonnenmilch.

Landratte:                Oh je, mit Flip-Flops auf die Berge. Das kann ja heiter werden.

Seebär:                     Wir gehen doch nicht in die Berge, sondern an die See.

Landratte:                Wenn du meinst, Seebär. Dr. Quax hat jedenfalls gesagt, dass das eine ganz besondere Reise wird, die unser Leben verändern wird. Was das wohl heißt?

Seebär:                     Naja, mal schauen, ob das so stimmt, was Dr. Quax uns von Jesus erzählt hat..

Landratte:                Ich freue mich auf Jesus. Ich will unbedingt dabei sein, wenn er Wunder tut.

Seebär:                     Du meinst, du magst die Geschichten selber erleben, die uns Dr. Quax erzählt hat?

Landratte:                Ja, unbedingt.

Seebär:                     Das will ich auch. Ich liebe ja die Geschichten, wo es ums Essen geht.

Landratte:                Du immer mit deinem Essen, Seebär.

Seebär:                     Essen ist wichtig. Z.B. Spaghetti mit Tomatensoße. Oder Pommes oder Fleischklöße. Oder Honigbananen, Eis, Obstsalat…

Landratte:                Hör auf, sonst krieg ich noch Hunger.

(Klack, der Koffer springt auf).

Landratte:                Huch, es geht endlich los (schaut aus dem Koffer, schaut sich vorsichtig um, bleibt im Koffer).

Seebär:                     Und, siehst du was? Land in Sicht?

Landratte:                Schau dir das an. Die Sonne scheint. Wir sind an einem Strand, direkt an einem See, (ängstlich) hoffentlich muss ich nicht ins Wasser.

Seebär:                     (guckt raus) Immer mit der Ruhe. Ich liebe das Wasser. Da vorne sind auch Boote. Komm mit, Landratte.

Landratte:                Können wir uns nicht erst mal in Ruhe umschauen?

Seebär:                     Nein, lass uns gleich rein gehen ins Abenteuer. Schau mal da bei den Booten, da sitzen ein paar Fischer. Vielleicht dürfen wir mit ihrem Boot fahren.

Landratte:                Bist du verrückt? Lass uns die mal lieber erst beobachten, da hinter dem Stein. Wer weiß, wie die Jungs so drauf sind. Vielleicht mögen die keine Ratten.

Seebär:                     Also gut, du Angsthase.

Bibelgeschichte

Teil 2

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Seebär:                     Sardinen und Barben, mir läuft das Wasser im Mund zusammen.

Landratte:                Die fangen doch jetzt keine Fische mehr.

Seebär:                     Versteh ich nicht. Die können jeden Tag leckere Fische angeln. Warum sind die Fischer mit Jesus mitgegangen?

Landratte:                Hast du nicht zugehört? Weil man mit Jesus noch einen viel größeren Fang machen kann.

Seebär:                     Das will ich sehen, wie die Fischer einen großen Fang machen.

Landratte:                Die fischen aber keine größeren Fische, sondern Menschen.

Seebär:                     Menschen fischen? Das hab´ ich nicht kapiert.

Landratte:                Vielleicht will Jesus noch mehr Menschen um sich haben, als die beiden Fischer. Nur wer bei ihm ist, kann ihn ja näher kennen lernen.

Seebär:                     Und er hat laut gesagt: Komm mit! Vielleicht hat er auch uns gemeint.

Landratte:                Du hast recht. Wir sollen auch mitkommen (begeistert) Los, nimm den Koffer, ich die Strandtasche und dann nichts wie hinterher. (läuft los, verbrennt sich die Füße). Aua, der Boden ist zu heiß.

Seebär:                     Hier, nimm die Flip-Flops.

Landratte:                Gut, dass du die eingepackt hast.

Seebär:                     Ich bin eben ein Schlau-Bär.

Landratte:                Aber jetzt los. Oh Mist, wo sind denn jetzt die Jünger und Jesus?

Seebär:                     Nur keine Hektik. Wir gehen einfach ihren Spuren nach.

2.Dienstag – Hochzeit zu Kana

Requisiten: Koffer, evtl. 2 Handpuppen oder Verkleidung, Strandtasche, 2 Wasserflaschen, Tisch, weiße Tischdecke, etwas zu essen für den Seebären.

Teil 1

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Szene unter dem Tisch: Landratte schaut aus dem Koffer, Seebär schaut aus sich selbst übergeworfener Tischdecke.

Seebär:                     (isst genüßlich) Jesus hat recht: Wer mit ihm unterwegs ist, hat den großen Fang gezogen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich am zweiten Reisetag schon unter einem Hochzeitsbuffet sitze und die leckersten Sachen esse.

Landratte:                Hier gibt es wirklich alles. Und Jesus ist direkt neben uns. Ich wusste gar nicht, dass er und seine Jünger so gerne feiern. Und das ganze Dorf hier feiert mit.

Seebär:                     Zum Glück lassen die Gäste am Buffet immer wieder was fallen, so muss ich hier nicht unter dem Tisch vor. Aber ich habe solchen Durst. Kannst du mir einen Honigsaft besorgen?

Landratte:                Ich kann jetzt nicht raus. Da laufen zu viele Diener rum. Einer sieht besonders besorgt aus. Lass uns mal die Ohren spitzen…

Bibelgeschichte

Teil 2

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Seebär:                     Hui, ist Jesus ein Zauberer? Wie kann er plötzlich Wein machen?

Landratte:                Ein Zauberer übt Tricks ein, aber Jesus hat das nicht nötig. Er ist doch Gottes Sohn und Gott hat schließlich die ganze Welt gemacht.

Seebär:                     Stimmt, dann ist das hier für seinen Sohn ein Klacks.

Landratte:                Vielleicht können wir auch zu Jesus gehen und ihm sagen, was wir brauchen.

Seebär:                     Au ja. Pass auf: ich mache jetzt die Augen zu und wünsche mir von Jesus jetzt sofort Honigsaft. Und wenn ich die Augen aufmache, ist der Honigsaft da. Jesus, bitte gib mir Honigsaft. (macht Augen auf, nichts ist da).

Landratte:                Jesus ist doch kein Automat, du Dummi. Aber ich glaube, dass es eine gute Idee ist, ihm zu sagen, was wir brauchen.

Seebär:                     Ok. Ich bete: Ich habe so Durst, Jesus. Amen.

Landratte:                Du hast doch 2 Wasserflaschen für uns eingepackt. Hast du das vergessen?

Seebär:                     (er kramt, öffnet seine Flasche und freut sich): Stimmt ja, eine Wasserflasche für jeden, juhu. Zwar kein Honigsaft, aber ein Durstlöscher. (trinkt).

Landratte:                Der Diener ist ganz begeistert von Jesus. Jetzt redet er mit ihm.

Seebär:                     Dem geht es wohl wie uns: er will Jesus näher kennen lernen.

Landratte:                Und vielleicht sein Freund sein. Ich glaube, ich will auch mit ihm befreundet sein.

Seebär:                     Ich will noch mehr solche Geschichten erleben.

Landratte:                Schau, Jesus und seine Jünger verabschieden sich vom Brautpaar.

Seebär:                     Die wollen schon gehen? …

Landratte:                Dann lass uns keine Zeit verlieren. Hinterher! (geht los)

Seebär:                     So schade um die guten Sachen hier. Ich kann ja noch ein paar Leckereien einpacken.

Landratte:                Los, komm jetzt.

Seebär:                     Jaja.

3.Mittwoch – Sturmstillung

Requisiten: Koffer, evtl. 2 Handpuppen oder Verkleidung, Strandtasche, 2 Reisekissen, Seile als Deko neben dem Koffer (oder irgendwelche Requisiten, die auf ein Boot hindeuten), ein Stück Käse

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Szene auf dem Boot: Landratte und Seebär, Figuren schaukeln immer ein bisschen beim Dreh

Seebär:                     (isst genüßlich Käse) Landratte, magst du auch ein Stück Käse. Der ist noch vom Hochzeitsbuffet.

Landratte:                Wie kannst du jetzt essen. Mir wird übel, so wie es hier im Boot schaukelt. Warum sind wir nicht einfach an Land geblieben? Warum musste Jesus mit den Jüngern auf den See rausfahren? Mir ist so schlecht.

Seebär:                     Nur keine Panik, schau einfach geradeaus an den Horizont, das hilft bei                      Seekrankheit, glaub einem echten Seebären.

Landratte:                Aber es wird langsam dunkel und die Wellen werden immer höher. (panisch) Hol das Handy raus, wir rufen die Seenotrettung.

Seebär:                     Ich glaube, sowas gibt es alles vor 2000 Jahren nicht.

Landratte:                Oh nein, und jetzt? Dr. Quax, hol uns hier raus, ich hab solche Angst.

Seebär:                     Beruhige dich. Fischer sind gute Seeleute. Schau, die Jünger rudern wie die Weltmeister. Aber so langsam wird es selbst mir mulmig.

Bibelgeschichte (Erzählertext ganz weg)

Seebär:                     Hast du das gesehen? Jesus kann sogar dem Wind und den Wellen Befehle geben. Und plötzlich ist der See ruhig. Das hab ich noch nie erlebt.

Landratte:                Jesus ist auch im Boot. Daran habe ich gar nicht gedacht. Meinst du, Jesus ist mir jetzt böse, weil ich Angst hatte, obwohl er da ist?

Seebär:                     Quatsch. Jeder hat doch mal Angst.

Landratte:                Echt? Du hast doch nie Angst, oder?

Seebär:                     Manchmal schon. Dann habe ich Angst einzuschlafen, weil ich manchmal schlecht träume. Und dann bin ich ganz lange wach.

Landratte:                Ich habe Angst im Dunkeln, wenn ich alleine bin. Komisch, Jesus hat wohl nie Angst, sogar im Sturm konnte er schlafen auf diesem weichen Kissen.

Seebär:                     (zieht Kissen aus dem Koffer) Schau, ich hab zwei Kissen für uns eingepackt. Darauf liegt man zumindest gut. Und darauf können wir jetzt auch schlafen.

(legen sich hin)

Landratte:                Gute Idee. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin, jetzt wo es so dunkel geworden ist.

Seebär:                     Ich auch. Jesus ist ja mit im Boot. Gute Nacht.

4.Donnerstag –Teich Bethesda

Requisiten: Koffer, evtl. 2 Handpuppen oder Verkleidung, Strandtasche, 2 Sonnenbrillen, eine Strandmatte und Badehandtuch für die Darsteller neben dem Koffer, für 2. Szene: Tisch, Stuhl, 2 Gläser mit Saft

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Landratte und Seebär liegen auf der Strandmatte am Teich Bethesda und sonnen sich.

Seebär:                     (schaut sich um). Hui, ist das schön hier, noch viel schöner, als in unserem Schwimmbad zuhause. Und die Umkleidekabinen sind hier ganz schön groß und alles aus edlen Steinen gebaut. Nur mit Pommes hab ich hier keinen rum laufen sehen. Echt schade.

Landratte:                Meinst du wirklich, dass das ein Schwimmbad ist? Schau dich mal um.

Seebär:                     (schaut sich um) Du hast recht. Die Leute hier sind entweder sehr alt oder krank oder alt und krank. Vielleicht ist das auch ein Heilbad.

Landratte:                Du meinst, das Wasser kann Leute gesundmachen?

Seebär:                     Zumindest scheint den Leuten so ein Bad gut zu tun.

Landratte:                Ich bin jedenfalls froh, dass wir uns heute ausruhen nach unserer aufregenden Bootstour.

Seebär:                     Das war ein Abenteuer. Nur dumm, dass wir zu spät aufgewacht sind im Boot. Da waren Jesus und die Jünger schon weg.

Landratte:                Gut, dass du gehört hast, dass sie heute nach Jerusalem gehen wollen. Jetzt sind wir ja schon mal hier in der Stadt.

Seebär:                     Hui, schau mal da vorne, da liegt ein Mann, der hat ganz dünne Beine. Und gar keine Muskeln an den Waden. Ich glaube nicht, dass der gehen kann.

Landratte:                Ich kann ihn nicht sehen, die Sonne blendet so. Gibst du mir mal die Sonnenbrille? (Seebär holt Brillen aus der Tasche, beide setzen sich die Brillen auf). Jetzt kann ich ihn sehen. Der Arme, dann kann er ja auch nicht alleine baden gehen.

Seebär:                     Und weit und breit keiner, der ihm ins Wasser hilft. Ich könnte ihn reintragen.

Landratte:                (erschrickt) Und dann geht er womöglich unter, weil er vielleicht gar nicht schwimmen kann.

Seebär:                     Nicht jeder ist so ein Nichtschwimmer, wie du!

Landratte:                (beleidigt) Ich bin ja auch keine Wasserratte.

Seebär:                     Mit wem redet der Mann eigentlich? Da ist doch keiner in der Nähe. Lass uns doch mal näher rangehen. Vielleicht braucht er unsere Hilfe.

Landratte:                Also gut. Aber nur, wenn du mich in der Strandtasche mitnimmst, vielleicht hat er Angst vor großen Mäusen. Und vergiss die Matte und den Koffer nicht.

Seebär:                     Jaja, immer mit der Ruhe.

Bibelgeschichte

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Strandtasche, Landratte krabbelt aus der Tasche und setzt sich auf den Tisch, Seebär sitzt am Tisch. Auf dem Tisch zwei Gläser, gefüllt mit Saft.

Landratte:                Hmm, kühler Kamelmilchorangenfeigensaft. (schlürf), Der tut jetzt gut. Danke auch, dass du mich überall hingetragen hast.

Seebär:                     Aber gerne, das war ja mal wieder spannend. Ich will nix verpassen, wenn Jesus in der Nähe ist (trinkt).

Landratte:                Ich auch nicht. Und du hattest recht: der Mann hat Hilfe nötig gehabt. Jesus war nur schneller, als du, Rennbär.

Seebär:                     (beleidigt) Ich bin gar nicht so langsam. Und zum Glück war Jesus schneller. Er konnte ihm ja auch wirklich helfen. Jetzt kann der Mann wieder gehen.

Landratte:                (nachdenklich) Der arme Mann, 38 Jahre lag er da rum und keiner war da, der ihm ins Wasser geholfen hat. Hat ihn denn niemand gesehen?

Seebär:                     Jesus hat ihn gesehen und ist zu ihm hingelaufen.

Landratte:                Und er hat ihn gefragt, wie er ihm helfen kann.

Seebär:                     Was würdest du sagen, wenn Jesus dich das fragt: Wie kann ich dir helfen?

Landratte:                hm, wenn ich drüber nachdenke, dann fallen mir schon ein paar Dinge ein, die ich ihm sagen würde.

Seebär:                     Mir auch.

5.Freitag –Fußwaschung  (Schlussvariante – einer Wochenfreizeit)

Requisiten: Koffer, evtl. 2 Handpuppen oder Verkleidung, Strandtasche, Sonnenmilch, Schale mit Obst (Pflaumen), Käse auf einer Decke, kleiner Schrank

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Landratte und Seebär befinden sich in einem rustikalen Raum (vll Schlosskeller Unteröwisheim?). Der Koffer steht in ihrer Nähe.

Landratte:                Schön kühl in diesem Haus hier. Das tut gut bei dieser Hitze. Da hat Jesus wirklich einen guten Raum ausgesucht.

Seebär:                    Jesus ist wirklich toll. Ich bin froh, dass wir auf Dr. Quax gehört haben und diese Reise gemacht haben.

Landratte:                Ich auch. Jesus ist jetzt mein Freund. Ich mag gar nicht mehr ohne ihn sein.

Seebär:                    Wenn wir zuhause sind, will ich von Dr. Quax noch mehr Geschichten von Jesus hören. Wir müssen den Dr. ganz oft besuchen und noch andere Leute zu ihm einladen, damit möglichst viele die Geschichten hören.

Landratte:                Gute Idee. Ich hab auch ehrlich gesagt Heimweh. So langsam vermissen ich meine Rattenfamilie.

Seebär:                    Ich vermisse meine Freunde und das Baden im Wasser. Und Pommes mit Ketchup.

Landratte:                Dann lass uns jetzt in die Zeitmaschine steigen und zurückreisen.

Seebär:                    (schaut gierig auf die Obstschale) Später. Schau mal, es gibt schon wieder was total Leckeres. Pflaumen, ich liebe Pflaumen! Und Käse. Jesus denkt einfach an alles.

Landratte:                Warte, du kannst dich doch nicht übers Abendessen der Jünger hermachen. Das fällt bestimmt auf. (packt Seebär am Arm , um ihn zurückzuhalten)

Seebär:                    Aua (zieht Arm schmerzhaft zurück). Das tut weh.

Landratte:                Was hast du denn?

Seebär:                    Sonnenbrand. Überall auf meiner Haut.

Landratte:                Und ich sag noch: Creme dich ein, aber nein, der Herr braucht keine Sonnenmilch. Dabei weiß das jedes Kind, dass man sich eincremt, bevor man in die Sonne geht.

Seebär:                    Du kannst dich schön aufspielen. Du brauchst ja keine Creme. (riecht und verzieht das Gesicht) Uuuuh. Dafür hast du vergessen, dich zu waschen. Du bist total staubig und stinkst. Du solltest dringend mal duschen.

Landratte:                (kontert) Du riechst auch nicht gerade nach Rosenöl.

Seebär:                    Da vorne ist eine Schale mit Wasser. Vielleicht ist die zum Waschen da?

Landratte:                Pssst. Ich höre Stimmen. Ich glaube Jesus und seine Jünger kommen. Los, wir müssen uns verstecken.

Seebär:                    Wohin denn?

Landratte:                Dort in die Ecke, hinter den kleinen Schrank.

Bibelgeschichte

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(lucken hinter einem Schrank hervor)

Landratte:                Sind sie weg?

Seebär:                    Ja, die sind alle raus in den Garten gegangen. Die Luft ist rein.

(beide kommen aus dem Versteck)

Landratte:                Du Seebär, es tut mir leid, dass ich mich eben so aufgespielt habe wegen der Sonnenmilch. Ich weiß ja auch gar nicht, wie das ist, so mit nackter Haut.

Seebär:                    Schon gut, ich war auch nicht so nett eben, auch wenn du wirklich nicht gut riechst. Man hätte es auch netter sagen können. Tut mir leid.

Landratte:                Vergeben und vergessen.

Seebär:                    Merkst du was?

Landratte:                Was?

Seebär:                    Wenn wir in der Nähe von Jesus sind, dann hilft uns das, besser miteinander umzugehen. Und überhaupt: mit Jesus hat man einen Freund für immer.

Landratte:                Stimmt. Und wir haben so viel von ihm gelernt. Wenn uns was fehlt, dann mag Jesus das wissen. Wie auf der Hochzeit, als der Diener keinen Wein mehr hatte.

Seebär:                    Wenn wir Angst haben, hilft uns Jesus, damit umzugehen. Die Angst ist zwar nicht weg, aber mit Jesus sind wir nicht allein. Er ist stärker, als unsere Angst.

Landratte:                Jesus ist immer für uns da, auch wenn uns scheinbar keiner hilft. Der Mann im Heilbad hat das erlebt.

Seebär:                    Und Jesus ist unser Vorbild. Wir sollen respektvoll miteinander umgehen, anderen Gutes tun und uns nicht so aufspielen.

Landratte:                Ich glaube, ich geh mich jetzt mal waschen, damit sich deine Nase erholen kann. Oder soll ich dich erst eincremen?

Seebär:                    Nein, das ist echt lieb. Aber ich glaub, zuerst waschen ist eine gute Idee.

Landratte:                Und dann ab in den Koffer zurück in die Heimat.

Seebär:                     Au ja. Auf zu Pommes mit Ketchup.

5.Freitag –Fußwaschung  (Übergang von Woche Wasser zu Woche Berge)

Requisiten: Koffer, evtl. 2 Handpuppen oder Verkleidung, Strandtasche, Sonnenmilch, Schale mit Obst (Pflaumen), Käse auf einer Decke, kleiner Schrank

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Landratte und Seebär befinden sich in einem rustikalen Raum (vll Schlosskeller Unteröwisheim?). Der Koffer steht in ihrer Nähe.

Landratte:                Schön kühl in diesem Haus hier. Das tut gut bei dieser Hitze. Da hat Jesus wirklich einen guten Raum ausgesucht.

Seebär:                    Jesus ist wirklich toll. Ich bin froh, dass wir auf Dr. Quax gehört haben und diese Reise machen.

Landratte:                Ich auch. Jesus ist jetzt mein Freund. Ich mag gar nicht mehr ohne ihn sein.

Seebär:                    (schaut gierig auf die Obstschale) Schau mal, es gibt schon wieder was total Leckeres. Pflaumen, ich liebe Pflaumen! Und Käse. Jesus denkt einfach an alles.

Landratte:                Warte, du kannst dich doch nicht übers Abendessen der Jünger hermachen. Das fällt bestimmt auf. (packt Seebär am Arm , um ihn zurückzuhalten)

Seebär:                    Aua (zieht Arm schmerzhaft zurück). Das tut weh.

Landratte:                Was hast du denn?

Seebär:                    Sonnenbrand. Überall auf meiner Haut.

Landratte:                Und ich sag noch: Creme dich ein, aber nein, der Herr braucht keine Sonnenmilch. Dabei weiß das jedes Kind, dass man sich eincremt, bevor man in die Sonne geht.

Seebär:                    Du kannst dich schön aufspielen. Du brauchst ja keine Creme. (riecht und verzieht das Gesicht) Uuuuh. Dafür hast du vergessen, dich zu waschen. Du bist total staubig und stinkst. Du solltest dringend mal duschen.

Landratte:                (kontert) Du riechst auch nicht gerade nach Rosenöl.

Seebär:                    Da vorne ist eine Schale mit Wasser. Vielleicht ist die zum Waschen da?

Landratte:                Pssst. Ich höre Stimmen. Ich glaube Jesus und seine Jünger kommen. Los, wir müssen uns verstecken.

Seebär:                    Wohin denn?

Landratte:                Dort in die Ecke, hinter den kleinen Schrank.

Bibelgeschichte

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(lucken hinter einem Schrank hervor)

Landratte:                Sind sie weg?

Seebär:                    Ja, die sind alle raus in den Garten gegangen. Die Luft ist rein.

(beide kommen aus dem Versteck)

Landratte:                Du Seebär, es tut mir leid, dass ich mich eben so aufgespielt habe wegen der Sonnenmilch. Ich weiß ja auch gar nicht, wie das ist, so mit nackter Haut.

Seebär:                    Schon gut, ich war auch nicht so nett eben, auch wenn du wirklich nicht gut riechst. Man hätte es auch netter sagen können. Tut mir leid.

Landratte:                Vergeben und vergessen.

Seebär:                    Merkst du was?

Landratte:                Was?

Seebär:                    Wenn wir in der Nähe von Jesus sind, dann hilft uns das, besser miteinander umzugehen.

Landratte:                Jesus ist ein gutes Vorbild. Hast du gesehen, er hat sogar Johannes die Stinkefüße gewaschen.

Seebär:                    Wenn du willst, dann wasche ich dir dein Fell. Da vorne gibt es noch Wasser.

Landratte:                Das würdest du tun, obwohl ich so stark rieche?

Seebär:                    Gerne, das tut dir bestimmt gut.

Landratte:                Mir tut das gut und deiner Nase auch. Und weißt du was: danach creme ich deine Haut ein. Nicht dass das noch schlimmer wird. Schließlich wollen wir ja noch weitere Abenteuer mit Jesus erleben.

Seebär:                     Dann mal ab in die Waschwanne.

Landratte:                ok.

Bevor wir mit den jüdischen Festen beginnen muss man wissen, dass die Juden einen anderen Kalender und somit auch eine andere Zeitrechnung haben als wir. Der jüdische Kalender besteht ebenfalls wie unserer aus 12 Monaten, jedoch orientiert er sich am Mondkalender (unser Kalender orientiert sich am Sonnenjahr). Und da ein Mondjahr kürzer ist als ein Sonnenjahr, haben die Monate weniger Tage als unsere und somit fallen die jüdischen Feste und Feiertage jedes Jahr auf andere Tage. Nach dem jüdischen Kalender befinden wir uns aktuell im Jahr 5781 (Stand September 2020). Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 vor Christus, genauer gesagt, am 6. Oktober, da Gott nach jüdischem Glauben an diesem Tag die Welt erschaffen hat.

Nachfolgend eine Auflistung der jüdischen Monate und die Anzahl der Tage. Als Vergleich stehen die Monate unseres Kalenders in Klammer dabei:
Tischri (September-Oktober): 30 Tage
Marcheschwan (Oktober-November): 29 bzw. 30 Tage
Kislew (November-Dezember): 29 bzw. 30 Tage
Tewet (Dezember-Januar): 29 Tage
Schwat (Januar-Februar): 30 Tage
Adar (Februar-März): 29 Tage
Nisan (März-April): 30 Tage
Ijjar (April-Mai): 29 Tage
Siwan (Mai-Juni): 30 Tage
Tammus (Juni-Juli): 29 Tage
Aw (Juli-August): 30 Tage
Elul (August-September): 29 Tage
Diese Infos sind wichtig, wenn man sich mit den jüdischen Festen auseinandersetzt, da sie so besser zu verstehen sind.

Rosch ha schana

Das jüdische Jahr beginnt mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest. Anders als bei uns findet dieses Fest im Herbst, am 1. Tischri, statt (nach unserer Zeitrechnung Mitte September. Bei uns ist Neujahr am 1. Januar). Im Herbst deshalb, weil mit der letzten Ernte das Jahr für die Bauern vorbei war und somit ein neues Jahr begann. Anders als bei uns dauert dieses Fest zwei Tage und ist jedoch eher ernst. Es gibt keine großen Partys, denn die Neujahrstage sind dafür da, dass man überlegt, was man im vergangenen Jahr alles falsch gemacht hat, um es im nächsten besser machen zu können.
Zu Neujahr wird das Schofar, das Widderhorn, geblasen. Bläst man in das Widderhorn, erklingt ein durchdringender und schriller Ton. Mit dem wird daran erinnert, dass nun das alte Jahr zu Ende ist und ein neues beginnt. Eine Tradition an Rosch ha schana ist, dass man sich gegenseitig ein „süßes Jahr“ wünscht, indem man einen Apfel mit Honig süßt oder ihn in Scheiben schneidet und dann süßt. Einen Apfel deshalb, weil er an die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies erinnern soll und da an Rosch ha schana ein neues Jahr beginnt, wird auch an die Erschaffung Adams gedacht (wir erinnern uns, die jüdische Zeitrechnung beginnt mit der Erschaffung der Welt).
Hierzu könnt ihr mit euren Kids folgendes Spiel machen: Ihr sucht euch vier Kinder aus, die gegeneinander spielen werden. Jedes Kind bekommt einen in Scheiben geschnittenen Apfel auf einem Teller, der mit Honig übergossen wurde. Auf „los“ müssen sie nun so schnell als möglich den Apfel essen. Sieger ist, wer den Mund als erstes leer hat und pfeift.
Sollten mehr als vier Kinder das Spiel machen möchten, braucht ihr natürlich entsprechend mehr Äpfel und Teller.

Jom Kippur

Jom Kippur bedeutet „Versöhnungsfest“ und wird zehn Tage nach Neujahr gefeiert. Wie Rosch ha schana auch, ist Jom Kippur eher ein ruhigeres Fest, bei dem nochmals darüber nachgedacht wird, was man alles falsch gemacht hat. Die meisten Juden beten und fasten an dem Tag und man trägt weiße Kleidung. Es soll alles so schlicht wie möglich sein. Ebenso versucht man an den Tag, sich mit seinen Mitmenschen zu versöhnen. Am Abend zuvor wird ein Gottesdienst gefeiert, in dem die Menschen darum bitten, dass sie von allen nicht gehaltenen Versprechen Gott gegenüber entbunden werden.
Die Juden fasten und beten an diesem Tag. Geht mit euren Kindern ins Gespräch, was es bedeutet, einen ganzen Tag lang zu fasten und zu beten. Hier muss evtl. erst einmal geklärt werden, was fasten bedeutet. Könnten sie sich vorstellen, einen Tag lang so zu verbringen? Was meinen sie, sind Vor- und bzw. Nachteile eines solchen Tages? Kann daraus auch etwas Gutes entstehen?

Sukkot

Das Fest „Sukkot“ beginnt am 15 Tischri und dauert sieben Tage lang. Sukkot bedeutet „Laubhütte“ und wird deshalb auch „Laubhüttenfest“ genannt. Es ist das Fest der Wein- und Obsternte und vom Ursprung her ein Erntedankfest, so wie wir es auch feiern. Das wichtigste Gebot dieses Festes lautet: „Alle sollen während dieser Festwoche in provisorischen Hütten wohnen. Die Sukka (Hütte) muss unter freiem Himmel stehen. Ihr Dach wird aus Ästen, Zweigen und Laub gemacht.“
Aber Sukkot hat noch eine ganz andere wichtige Bedeutung: Hauptsächlich gedenkt man bei diesem Fest an die 40jährige Wüstenwanderung der Israeliten beim Auszug aus Ägypten. In dieser Zeit zogen die Israeliten als einfaches Nomadenvolk durch die Wüste und konnten deshalb keine Ernte einbringen. Aus diesem Grund ließ Gott sie während der eigentlichen Festzeit in Laubhütten wohnen. In der Thora (jüdische Bibel) steht dazu: „Ihr sollt am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, und sollt das Fest dem Herrn halten jährlich sieben Tage lang. Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen, dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte.“ Fast Textgleich steht dasselbe in unserer Bibel, in 3. Mose 23, 39-43.
Tage vor dem Fest beginnt jede Familie mit dem Bau der Laubhütte. Dies kann im Garten oder dem Balkon sein. Idealerweise wird sie aus einem Holzgestell gefertigt. Auf das Dach kommen Palmwedel, Bambus, Laub und Zweige. Es muss organisches Material sein und die Sterne müssen noch hindurch scheinen können. Zum Schluss wird das innere mit Fruchtgirlanden und Blumen ausgeschmückt. Ganz wichtig ist noch eine Lichterkette. Während Sukkot findet das Familienleben in der Laubhütte statt. Dort wird gegessen und geschlafen, und auch die Freizeit soll nach Möglichkeit in der Hütte verbracht werden. So wird verdeutlicht, wie das Volk Israel während der Wüstenwanderung in völliger Abhängigkeit zu Gott lebte. Genau diese Abhängigkeit führt zur Gottesnähe, die echte und tiefe Freude mit sich bringt.
An Sukkot haben die Kinder Schulferien und die meisten Geschäfte sind nur kurz geöffnet, so dass auch die Erwachsenen viel Freizeit haben.
Am achten Tag wird „Sinchat Thora“ gefeiert, das Fest der Gesetzesfreude. Dazu basteln die Kinder Fähnchen und dekorieren das obere Ende mit Apfelstücken. Diese schwenken sie in der Synagoge, wenn die Thora-Rollen herausgeholt werden. Dann wird mit Bonbons nach den Kindern geworfen, die sie anschließend essen dürfen. So ausgelassen und fröhlich geht es in der Synagoge sonst nie zu.
Wie wir gerade erfahren haben, basteln die Kinder ein Fähnchen und das dürfen eure Kinder nun auch machen. Dazu braucht ihr gar nicht so viel. Es genügen Reste von Tonpapier, aus denen die Kids sich ein Fähnchen gestalten dürfen. Sie können sich dazu eine Farbe aussuchen, ein Fähnchen aufmalen, ausschneiden und dann noch aus anderen Farben Symbole, Zeichen, Buchstaben, Zahlen, usw. ausschneiden und aufkleben. Ist das Fähnchen fertig, wird es an einen Schaschlikstab geklebt. Oder sie dürfen sich im Freien einen Stecken suchen. Hierbei ist jedoch wichtig, dass keine Äste von Bäumen abgerissen werden dürfen.
Eine Alternative zu den Fähnchen aus Tonpapier, sie bekommen weißes Kopierpapier und dürfen darauf etwas malen oder aus Tonpapier was ausschneiden und darauf kleben. Hier sind der Kreativität eurer Kids keine Grenzen gesetzt.

Chanukka

Als nächstes Fest ist Chanukka, auch Lichterfest genannt, an der Reihe, das am 25. Kislew gefeiert wird. Chanukka heißt „Einweihung“ und findet immer um die Weihnachtszeit statt. Chanukka wird acht Tage lang gefeiert, was mit dem „Öl-Wunder“ zu tun hat. Im 2. Jahrhundert vor Jesus Geburt wurde der jüdische Tempel in Jerusalem von den Griechen zerstört. Dies war für die Juden sehr schlimm, denn jedes Jahr pilgerten sie zum Tempel in Jerusalem um dort die heiligen Feste zu feiern. Und nun war dieser Tempel zerstört! Nachdem die Griechen abgezogen waren, wollten sie ihren Leuchter anzünden, der nach jüdischem Glauben niemals verlöschen darf. Wichtig dabei ist, er darf nur mit geweihtem Öl brennen. Allerdings hatten die Griechen das ganze Öl für den Leuchter vernichtet und um neues geweihtes Öl herzustellen, dauerte es mehrere Tage. Beim aufräumen fanden sie ein ganz kleines Fläschchen Öl, das normalerweise nur für einen Tag reichte. Also beschlossen sie, mit dem kleinen Rest geweihtes Öl die Kerzen anzuzünden. Und dann geschah das Wunder, dass die Kerzen durchgehend acht Tage brannten. Genau so lange, bis das neue geweihte Öl hergestellt war.
In Erinnerung daran, stellen die Juden an Chanukka ihren „Chanukka-Leuchter“ mit acht Armen auf, von denen sie meistens mehrere besitzen, die dann im ganzen Haus aufgestellt werden. An den acht Chanukka-Abenden bekommt man entweder selbst Besuch, oder man geht jemand besuchen. Dies kann die Familie sein oder aber auch Freunde. Für die Kinder ist diese Zeit besonders schön, da sie an jedem Abend ein Geschenk oder Geld bekommen. Von dem Geld sollen sie jedoch einen Teil für einen guten Zweck spenden. Zu Essen gibt es an Chanukka Pfannkuchen, Kartoffelpuffer oder andere in Öl gebratene Gerichte. Sie sollen an das Öl-Wunder erinnern.
An Chanukka wird an jedem Abend ein Licht mehr am Leuchter entzündet. Stellt acht Teelichter nebeneinander auf feuerfeste Unterlagen (Teller oder Alufolie). Dann bekommt ein Kind ein Streichholz und soll mit diesem so viele Teelichter wie möglich anzünden. Wie viele schafft das Kind? Danach werden die Teelichter wieder ausgeblasen und das nächste Kind ist an der Reihe. Entweder es dürfen alle Kinder spielen die Lust haben (bitte darauf hinweisen, dass es niemand machen muss, da manche Kinder Angst vor Feuer haben) oder ihr beschließt im Vorfeld, wie viele Kinder dieses Spiel machen dürfen.
Tipp: Zur Sicherheit einen Eimer mit Wasser daneben stellen!

Purim

Purim wird am 14. und 15. Adar gefeiert (nach unserer Zeitrechnung ist das Februar/März). Das Wort „Pur“ ist persisch und bedeutet „Los“. Das Purimfest erinnert an die Jüdin Esther, die vor mehr als 2500 Jahren in Persien (der heutige Iran) gelebt hatte. Zur damaligen Zeit lebten sehr viele Juden in Persien. Der persische König war verheiratet mit Wasti, die sich jedoch eines Abends seinen Befehlen widersetzte und so ließ er sie umbringen. Daraufhin suchte er eine neue Frau und schickte seine Boten aus, im ganzen Land die schönsten Frauen zu ihm in den Palast zu bringen. Darunter war auch Esther, eine Jüdin. Jedoch durfte der König nicht wissen, dass sie Jüdin war, sonst hätte er sie gleich aus dem Palast geworfen. Als sich der König nun die vielen Frauen anschaute, gefiel ihm Esther am Besten und so heiratete er sie. Sie lebten lange glücklich miteinander, bis Esthers Onkel Mordechai mitbekam, wie der Minister Haman einen Plan schmiedete, um alle Juden in Persien umbringen lassen zu können. Denn Haman hasste die Juden und wollte sie alle los haben. Mordechai erzählte Esther alles und bat sie darum, ihrem Volk zu helfen. Daraufhin fastete Esther einen Tag um sich zu überlegen, wie sie ihr Volk retten konnte. Mittlerweile hatte Haman den König davon überzeugt, dass alle Juden im Land umgebracht werden sollen. Der Tag, an dem die Juden sterben sollten, wurde vom König und Haman „ausgelost“, daher auch der Name „Purim“ = Pur = Los. Das Los fiel auf den 13. Adar. Esther blieb nicht mehr viel Zeit und so bat sie den König zu einem Abendessen. Da erzählte sie ihm von der Verschwörung gegen die Juden und auch, dass sie selbst Jüdin sei. Der König wurde sehr zornig auf Haman und befahl, ihn zu töten. So bewahrte Esther ihr Volk vor dem sicheren Tod. Die Geschichte der Esther findet ihr auf in der Bibel, im Alten Testament.
Heute feiern die Juden auf der ganzen Welt das Purimfest in Erinnerung an die kluge und mutige Esther. Da es sich hier um ein Freudenfest handelt, verkleiden sich die Menschen und ziehen so durch die Straßen. Es ist ein sehr fröhliches und ausgelassenes Fest bei dem Trauerreden und Fasten verboten sind. Im Gottesdienst wird das vollständige Esther-Buch gelesen und jedes Mal wenn der Name Haman fällt, dürfen alle Krach machen. An diesem Tag ist es auch wichtig, an Bedürftige Geschenke zu verteilen, damit wirklich alle Menschen mit feiern können. Zu Essen gibt es die leckeren „Haman-Taschen“. Wer mit seiner Gruppe welche backen möchte, findet im Internet viele Rezepte dazu. Oder ihr backt sie zu Hause und nehmt sie in die Jungschar mit.
Als Aktion hierzu könnt ihr folgendes mit euren Kids machen: bereitet zu Hause kleine Zettel vor und gebt jedem Kind einen davon. Die Aufgabe besteht nun darin, einen Mut machenden Spruch darauf zu schreiben, den Zettel zu rollen (wie die Lose beim Jahrmarkt), einen kleinen Gummi darum zu machen und dann in die bereit gestellte Schüssel legen. Hat jedes Kind ein Los in die Schüssel gelegt, werden sie gut durch gemischt und jeder darf sich eines ziehen. So kann jedes Kind einen schönen Spruch als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Wahrscheinlich werden die Kinder nicht ganz so bibelfest sein, dass ihnen schöne Sprüche aus der Bibel einfallen. Von daher wäre es gut, wenn die Mitarbeitenden im Vorfeld welche auf ein Blatt schreiben und dies den Kindern dann geben, damit sie sich einen aussuchen können. Hier ein paar Vorschläge für geeignete Sprüche: „Gott ist bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9; „Der Herr behütet dich.“ Psalm 121,5; „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.“ Richter 5,31; „Du bist von Gott geliebt.“ Daniel 9,23; „Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft.“ Psalm 121,8; „Verlass dich auf den Herrn, von ganzem Herzen.“ Sprüche 3,5.

Pessach

Das nächste jüdische Fest, heißt „Pessach“ (die meisten kennen es wahrscheinlich unter dem Namen „Passah“). Pessach heißt übersetzt „Vorübergehen“, ist eines der wichtigsten jüdischen Feste und wird im Monat Nisan, also bei uns im März oder April, gefeiert. Pessach dauert eine Woche und erinnert die Juden an die Ereignisse, kurz vor der Flucht ihrer Vorfahren aus Ägypten. Am Abend, wenn Pessach beginnt, besuchen die Juden die Synagoge. Wieder zu Hause, wird der Seder-Abend gefeiert. Seder bedeutet Ordnung, weil der Abend immer gleich ablaufen muss. Der Höhepunkt des Festes ist das Lesen der Geschichte des Auszugs aus Ägypten, sie steht in der Haggada, die jedes Familienmitglied vor sich liegen hat. Hier wird das Leid beschrieben, das den Israeliten in Ägypten widerfuhr. Darin beschrieben sind auch die Plagen, die die Ägypter heim suchten, sowie die Aufzählung der Wunder, die Gott für die Erlösung seines Volkes vollbracht hat. Auf dem Tisch steht der Sederteller, mit sieben bestimmten Speisen. Jede dieser Speisen erinnert an dem Abend an ein Ereignis während der Sklaverei in Ägypten und der Flucht nach Kanaan. Ganz wichtig bei diesem Fest sind die Mazzen. Mazzen sind ganz dünne Brotfladen, die leicht brechen und ohne Sauerteig gemacht werden, wie es sonst bei Brot üblich ist. Deshalb heißt Pessach auch „Fest der ungesäuerten Brote“. Während der kompletten Festzeit darf kein gesäuertes Brot gegessen werden, sondern nur die Mazzen. Der Hintergrund ist folgender: als die Juden aus Ägypten flohen, hatten sie keine Zeit mehr, einen Sauerteig zu machen und ihn gehen zu lassen. In der Eile konnten sie den Teig nur noch raus backen und ihn dann mitnehmen. Deshalb der Name „Fest der ungesäuerten Brote“.
Mazzen (in manchen Geschäften wird es auch „Matzen“ geschrieben) gibt es mittlerweile in sehr vielen Lebensmittelgeschäften das ganze Jahr über zu kaufen. Holt euch eine Packung und sucht euch für dieses Spiel vier Kinder (oder auch mehr) aus. Je nachdem wer mit spielen möchte, bzw. die Mazzen reichen. Alle Kinder bekommen nun einen Teller mit drei Mazzen darauf. Auf das Startsignal hin sollen sie die Mazzen essen. Wer von den Kids schafft es, sie zu essen? Hier muss dazu gesagt werden, dass Mazzen wirklich sehr trocken sind und man sie ohne Belag oder etwas zu trinken kaum hinunter bringt.

Schawout

Sieben Wochen nach Pessach, ist Schawout. Schawout bedeutet „Wochen“, deshalb der Name „Wochenfest“. Dieses Fest wird 50 Tage nach Pessach, also am 6. Siwan gefeiert, nach unserem Kalender Mai/Juni. Dieses Fest hat zwei Bedeutungen: zum einen wird es als (Ernte)Dankfest gefeiert, weil in dieser Zeit die ersten Feldfrüchte geerntet werden. Deshalb schmücken die Leute ihre Häuser mit duftenden Zweigen und Blumen. Und zum anderen wird der Empfang der Thora mit den zehn Geboten gefeiert. Gott hat Mose am Berg Sinai die zehn Gebote übergeben und sie haben Gott gegenüber das Gelübde gegeben „Wir werden tun und hören“. Somit erinnern sich die Juden an den Bund, den sie mit Gott geschlossen haben. Traditionell werden an Schawout Speisen mit viel Milch und Honig gegessen, wie z.B. Käsekuchen oder Eierkuchen mit Quark.
Bei Schawout geht es um den Empfang der zehn Gebote. Teilt eure Kids spontan in gleich große Gruppen ein. Dann bekommen sie zehn Zettel sowie Stifte und sollen die zehn Gebote aufschreiben (jedes Gebot auf einen Zettel). Habt sie alle zehn Gebote zusammen bzw. es fällt ihnen keines mehr ein, sollen sie sie in die richtige Reihenfolge bringen. Welche Gruppe hat die meisten richtigen Gebote und auch in der korrekten Reihenfolge?

Neunter Aw

Der „Neunte Aw“ ist nach unserem Kalender im Juli/August. Der Neunte Aw ist für die Juden ein vorgeschriebener Fasten- und Trauertag, denn an diesem Tag wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Besser gesagt, beide Tempelzerstörungen fanden am Neunten Aw statt. Die erste im Jahr 586 v. Chr. von den Babyloniern, bei der die Juden auch nach Babylon ins Exil gebracht wurden und die zweite Tempelzerstörung war im Jahre 70 n. Chr. durch die Römer. Seither haben die Juden keinen Tempel mehr, denn er wurde nicht wieder aufgebaut. Deshalb wird an diesem Tag auf alles verzichtet, was Vergnügen bereitet (Ausflüge, Spaziergänge, Wanderungen, Schwimmen/Baden, usw.), es soll sogar nichts gegessen und getrunken werden. So bringen sie ihre Trauer zur Zerstörung des Tempels und Exils zum Ausdruck.

Der Neunte Aw ist der letzte jüdische Feiertag der Juden, bevor einige Tage später mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest, ein neues Jahr beginnt. Anders als bei uns, gibt es bei den Juden einige Feiertage, die sie mit fasten und beten verbringen. Und wenn man genau hinsieht stellt man fest, dass viele Feste zeitgleich mit unseren stattfinden. Wie z.B. Chanukka, welches um die Weihnachtszeit ist oder Pessach, das bei uns in die Osterzeit fällt. Ebenso Schawout, das sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird, so wie wir sieben Wochen nach Ostern das Pfingstfest feiern.
Vielleicht macht dieser Artikel bei euch Lust auf mehr, über das Judentum, seine Geschichte und die Feste zu erfahren. Wir haben uns in der Jungschar schon viel über das Judentum gemacht und beim Schreiben dieses Artikels ist mir aufgefallen, wie intensiv wir uns mit unseren Mädels damit schon auseinander gesetzt haben. Es gab bei uns schon einige Jungscharabende zu jüdischen Festen. Auch hatten wir jüdische Gäste bei uns, die uns in ihre Kultur mit hineingenommen haben. Habt Mut und nehmt Kontakt zu jemand auf, es lohnt sich für euch und eure Gruppe. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Israeliten das von Gott auserwählte Volk sind!

Der TALK-Gottesdienst in Degerloch ist ein Experiment, das zur Kommunikation einladende Setting im dortigen Evangelischen Jugendwerk (mit vielen Sofas!) für eine beteiligungsfreundliche und damit besonders kommunikative Gottesdienstform zu nutzen. Übergreifendes Ziel ist es, über Themen und Fragen, die Jugendliche bewegen, ins Gespräch zu kommen. 
Wie dies gelingt und welche Überlegungen dafür eine Rolle spielen, schildert dir dieser Artikel – und gleichzeitig einen ausgearbeiteten smartphonegestützten gottesdienstlichen Komplettentwurf!

Anstelle einer Predigt stand das Gespräch in verschiedenen Weisen. So kam man dem Ideal, das die Predigt als dialogisches Geschehen versteht, sehr nahe. Durch den Einsatz von Beteiligungsmöglichkeiten (analog per Zettel oder digital per WhatsApp oder SMS) konnten sich die Gottesdienstbesucher niederschwellig (und wenn gewollt anonym) in die Gesamtkommunikation einbringen. Kleingruppengespräche ermöglichten eine offene Gesprächsatmosphäre.

1. Der Ablauf im Überblick

Vorspiel
Votum u. Begrüßung

„Was ist eigentlich ein Christ!?“ (s. unten 2.1)

Lied

„Let it be“ (DAS LIEDERBUCH 192)

Anspiel (zu „Klischees über Christen“)

Einige Jugendliche aus dem Team ersannen ein Anspiel, in dem verschiedene konträre Meinungen und Klischees zum Christsein verarbeitet wurden. Es liegt leider nicht schriftlich vor.

Einstieg 

Kurzer Impuls zu „Was ist eigentlich ein Christ?!“ (s. unten 2.2)

Wir überlegen gemeinsam: „Was ist eigentlich ein Christ?“
  • zunächst jede/r für sich in Ruhe, dazu leise instrumentale Musik im Hintergrund
  • dann in Kleingruppengesprächen (4-8 Personen mit Meinungen, Fragen und Antworten)

-> Aus der Kleingruppe per WhatsApp oder SMS
neue Frage(n) oder Statement(s) zu „Ein Christ ist…“ schicken

Liedblock

„10.000 Reasons“ (LB 13)  / „One of us“ (LB 53) 
(währenddessen Rücklauf WhatsApp und SMS auf Zettel notieren)

Impuls (s. unten 2.3)
Talkrunde

Fragen und Statements aus den Kleingruppen (per WhatsApp und SMS eingegangen) werden in großer Runde laut und behandelt

Lied

„Von guten Mächten“ (LB 70)

Schluss-Aktion

„Das ist mir heute wichtig geworden…“ (s. unten 2.4)

Lied

„Ich lobe meinen Gott“ (LB 27)

Fürbittengebet & Vaterunser
Lied

„Lord’s prayer“ (aus Musicbox 1)

Infos & Segen
Abschlusslied

„Hymn“ (aus Musicbox 1)

2. Einzelne Elemente

2.1 Begrüßung und Votum

„Guten Abend und herzlich willkommen – Ihnen und euch im Jugendwerk – heute Abend Ort des Jugendgottesdienstes, den wir im Namen des dreieinigen Gottes feiern. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Ein besonderes Setting:  Anders als in Kirche sitzen wir hier ganz gemütlich. Das lädt ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und das wollen wir auch:

  • die Degerlocher Konfirmandinnen und Konfirmanden haben uns Fragen und Themen gesammelt, die sie interessieren
  • wir vom Team (alle mal winken!) haben ausgewählt.
  • herausgekommen ist das Thema: „Was ist eigentlich ein Christ?!“

Darum soll es heute gehen. Nach unserem ersten Lied sehen wir ein Anspiel.“ 

2.2 Einleitung zum Gruppengespräch nach Anspiel „Klischees“

„So, da haben wir ja nun einige Klischees, Wahrheiten und Unwahrheiten über Christinnen und Christen gesehen. Seid ihr nun schlauer und wisst, was ein Christ ist? Vielleicht hast du bereits auch eine eigene Meinung dazu. Oder du hast eine Frage. Fragen sind gut! Ein kluger Mensch hat mal gesagt: „Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen.“

Jetzt bekommt ihr gleich eine Postkarte und einen Stift. Und gleich spielt Musik. Überlegt euch (alleine und leise): „Was ist ein Christ?“ Macht euch Notizen auf der Karte! Und wenn die Musik vorbei ist, tauscht euch aus: Jeder und jede ist gefragt mit Meinung, Fragen und Antworten! Vielleicht entstehen neue Fragen, die klären wir dann nachher in der großen Runde. Einigt euch auf eine Frage, die ihr spannend findet und schickt sie per WhatsApp oder notiert sie auf eine Karte und gebt sie einem aus dem Team. Natürlich könnt ihr auch ein Statement schicken oder eine Aussage notieren, was ein Christ ist. Dafür habt ihr 10 Minuten Zeit. Dann spielt erneut die Musik, und wir singen zwei Lieder.“

2.3  Impuls (Skizze): „Was ist ein Christ?“

a.     Wort „Christ“ 3x im NT:

  • Apg 11,26: Als er (Barnabas) ihn (Saulus) getroffen hatte, nahm er ihn mit nach Antiochia. Ein ganzes Jahr lang waren sie gemeinsam in der Gemeinde tätig. Sie lehrten viele Menschen. Hier in Antiochia wurden die Jünger zum ersten Mal Christen genannt.
  • Apg 26,28: Agrippa sagte zu Paulus: »Es fehlt nicht viel, und du überzeugst mich noch, als Christ aufzutreten!«
  • 1. Petr 4,16: Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, braucht er sich nicht zu schämen. Vielmehr soll er dadurch die Herrlichkeit Gottes mehren.

b.     „Nachfolger Christi“ in Antiochia wurden als Erste „Christen“ genannt -> ihr Verhalten, Handeln und Reden dem des Christus ähnlich. Daher „Christ“ = „zu Christus gehörend“, „Nachfolger Christi“

c.      „Nur“ in die Kirche gehen oder „nur“ helfen macht niemanden zum Christen. Denn durch Aufenthalt in einer Garage wird man ja auch kein Auto

d.     Aber: Christ-Sein leben kann man am besten in Gemeinschaft – Christentum ist eine Gemeinschaftsreligion, was sich ja auch im Gottesdienstfeiern zeigt

e.     Gute Werke machen vor Gott nicht gerecht – Titus 3,5: „Machte ER uns selig, nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist.“ 

f.       Hier wird auch die Überzeugung ausgesprochen, dass wir durch die Taufe zur „Gemeinschaft der Heiligen“ dazugehören. Entsprechend dem Taufbefehl in Matthäus 28, 16ff: Getauftwerden geht dort in eins mit dem „Gelehrtwerden“, was Jesus gesagt und getan hat.

g.     Mit Christsein können daher folgende Aspekte verknüpft werden:

  • getaufter Nachfolger Christi
  • Glaube an Christus (auf der Grundlage des Glaubensbekenntnisses)
  • Christus bekennen
  • Liebe für andere
  • an Gottes Wort halten – vgl. Micha 4,6: „Es ist Dir gesagt Mensch, was gut für dich ist, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
2.4 Schlussrunde

„Überlege kurz: Das ist mir heute wichtig geworden… Notiere es auf die Karte (1 Min). Und lasst uns dann teilen, was heute Abend wichtig geworden ist.“

3. Weitere Anmerkungen

Der Gottesdienst hatte einen Vorlauf von einigen Wochen. Zunächst wurden alle KonfirmandInnen des Ortes nach Themen für den Jugendgottesdienst per Fragebogen befragt (Fragen s. unten). Nach dem Rücklauf der Befragung entschied sich das Team aus Jugendlichen, das den Gottesdienst durchführen würde, für ein Thema. Dieses Thema wurde dann auf den Einladungsflyer gedruckt, der wiederum an die KonfirmandInnen, SchülerInnen und andere Jugendliche am Ort verteilt wurde.

-> Fragen an die KonfirmandInnen für die Themensuche waren:
  • „Ich würde gern mal wissen, was … bedeutet.“
  • „Wenn ich an den christlichen Glauben denke, dann interessiert mich… bzw. würde ich gern wissen…“
  • „Wenn ich Gott etwas fragen könnte, wäre es…“
  • „Es wäre klasse, wenn wir mal einen Gottesdienst zu diesem Thema …. feiern könnten.“

Ein Jugo mit offener Phase, die zum Auseinandersetzen mit eigenen Stärken und Schwächen einlädt – unter der befreienden Zusage Gottes: „Du musst nicht immer stark sein. Gerade in den Schwachen wirkt meine Kraft.“

Junge Menschen werden gerne als Halbstarke bezeichnet. Ein Zustand in der Findung zwischen eigener Stärke und Schwäche. Im Heranwachsen, im Entwickeln der Persönlichkeit wird die Frage nach der eigenen Stärke (physisch) als auch nach den eigenen Stärken manchmal gelassen manchmal verzweifelt gestellt. Die Jahreslosung lädt ein, stark und schwach zu thematisieren. Im vorliegenden Jugendgottesdienst-Entwurf soll genau hierauf ein Schwerpunkt gelegt werden: auf das Bewusstmachen von eigenen Stärken und Schwächen und der befreienden Zusage Gottes: Du musst nicht immer stark sein, du kannst auch zu den Schwachen gehören – gerade hier wirkt meine Kraft. Lass‘ dir an meiner Gnade genügen. Vielleicht finden sich manche, die sagen können: „Mann, wäre das stark, wenn ich mich so zeigen könnte, wie ich bin …“.

Die jungen Menschen werden eingeladen, ihre Schwächen (im Stillen) zu bekennen und sich ihrer Rolle als Halbstarke bewusst zu werden. In dieser Klärung wird deutlich, dass ein wirklich Starker auch zu seinen Schwächen stehen kann. Im Zentrum steht deshalb eine offene Phase, die zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Schwächen einlädt. Mit einer Klappkarte kann ich mich selbst beschreiben, ohne dass es gleich andere sehen müssen. Diese Klappkarte kann dann mit nach Hause genommen werden, um den Zuspruch auch im Alltag wirklich werden zu lassen.

Im letzten Teil möchte der Entwurf zu Bewegung einladen, denn der Körper ist (gerade für Jugendliche) nicht nur dazu da, den „Kopf unter die Kanzel zu tragen“. Wird im Predigtteil auf die Gemeinschaft (untereinander und mit Gott) als Stärkung gezielt, so soll dies in eigenem Erleben erfahrbar werden: im „Getragen-sein“. Hierzu finden sich kleine Gruppen zusammen, die in Gemeinschaft einen einzelnen auf einem Stuhl durch den Kirchenraum tragen. Die Rollen von Getragenem und Träger wechseln durch, zusätzlich kann auch mit Tüchern/Blindheit gearbeitet werden. So kann stark/schwach nochmals eindrücklich inszeniert werden.

Bei diesem Gottesdienst gilt es behutsam vorzugehen und für die jungen Menschen Angebote zu platzieren, die es möglich machen, zu sich zu finden. Dies erfordert eine Atmosphäre, in der sie sich geborgen fühlen können und genügend Freiraum für die eigene Persönlichkeit haben. Es ist gut, wenn gerade für die offene Phase Rückzugsmöglichkeiten im Raum ermöglicht werden.

Gottesdienstentwurf

MUSIK ZUM EINGANG

BEGRÜßUNG, HINFÜHRUNG ZUM THEMA UND VOTUM

LIED
Je nach Zielgruppe ein oder auch zwei Anfangslieder auswählen, die eine offene Stimmung erzeugen: Bsp. God of wonders, Ich lobe meinen Gott (EG 611 bzw. 272) oder EG 165 Gott ist gegenwärtig. 

PSALMGEBET
Psalm 119 (EG 748) „auf Gottes Wegen“ oder einen Vertrauenspsalm

EINGANGSGEBET
Gott, wir kommen zu dir. Als Einzelne, als Gemeinschaft. Gib du mir neue Kraft, für meinen Alltag, für mein Leben, für die Herausforderungen, die es mir nicht einfach machen. Immer wieder fühle ich mich schwach, zu schwach für das, was ich tun sollte. Immer wieder fühle ich mich stark, dann bin ich ganz bei mir und vieles gelingt. Hilf du mir, mit mir und meinen Stärken und Schwächen klar zu kommen. Gib mir die Kraft, die ich brauche.

STILLES GEBET
Höre uns, Gott, wenn wir Dir im Stillen sagen, was uns die letzten Tage gelungen ist, und auch wo wir an Grenzen kommen, wo wir das Gefühl haben, dass es nicht mehr weiter geht. [Sagen oder Schreiben]

ABSCHLUSS
Wir haben geredet – nun sprich Du mit uns. – Amen. 

ZUGANG ZUM THEMA
Es bietet sich an, in irgendeiner Form und sei es nur als kurze Einleitung, einen Zugang zum Thema zu legen. Man kann den Ansatz dazu bei Paulus suchen und in einem Anspiel zu seiner Biografie seine Stärken und Schwächen darstellen (etwa in einem Dialog mit einem fiktiven Freund des Paulus. Oder man erzählt die Biografie des Paulus nach (vom starken Christenverfolger, zum schwachen und geblendeten Menschen, der bei Damaskus eine ganz andere Stärke erfährt und zu einer starken Apostelpersönlichkeit wird). Man kann auch den Ansatz in der Lebenswelt Jugendlicher suchen, aus eigenen Erfahrungen von Stärke und Schwäche berichten oder von Jugendlichen berichten lassen oder eine Geschichte zum Thema erzählen. Der Kurzfilm „Salzig“ und der Animationsfilm „Andersartig“ thematisieren unter anderem auch das Thema „Schwäche“ (ausleihbar beim Ökumenischen Medienladen in Stuttgart).

Alles in allem sollte es etwas sein, das zum Thema „stark sein“ und „schwach sein“ passt, aber noch nicht die paulinische Umkehrung thematisiert.

LIED
EG 630 „Du Gott stützt mich“ (Kanon)

IMPULS 
„Ich – meine Stärken und Schwächen“

  • Wir alle haben Stärken und Schwächen
  • Das gehört zum Leben
  • Manchmal müssen wir den Starken machen, obwohl wir uns schwach fühlen
  • Situationen aus der Lebenswelt Jugendlicher benennen 
  • Evtl. Bonhoeffer „Wer bin ich“:  „…sie sagen über mich…“ Hören (MP3, Youtube)
  • Anleitung offene Phase 

OFFENE PHASE  (10-15 Min)

  • Klappkarte zu eigenen Stärken und Schwächen (Selbstreflexion) –> die Klappkarte zum Download findet ihr hier
  • Sammlung von Stärken und Schwächen (allgemeine (un)persönliche Sammlung) 
    • Moderationswand mit Überschrift (auf Karte) „SCHWÄCHEN“
    • Moderationswand mit Überschrift (auf Karte) „STÄRKEN“
    • Karten zum Beschriften und anpinnen auf Moderationswände 
  • Noch ein oder zwei Aktionen zu stark und schwach (evtl. Spiele, bei denen es auf Stärke ankommt (Hau-den-Lukas, Fingerhakeln) bzw. auch auf Schwäche (d.h. etwas mit weniger Kraft zu machen); vielleicht kann jemand Judo oder einen anderen Kampfsport und kann zeigen, wie man mit wenig Kraftaufwand jemanden auf die Matte legen kann).
  • Slapstick-Standup-Spontan-Comedy (für Fortgeschrittene): kleine Anspiele / Shortcuts von eigenen (oder fremden) Schwächen. Unter der Überschrift „Was ich an mir wirklich witzig finde, und was mich manchmal zur Verzweiflung bringt“ können Jugendliche eigene Schwächen mit Humor anbringen, z.B. rechts-links-Schwäche, Mathe-Schwäche beim Einkaufen. 

LIED
„Take me“ oder EG 581 „Meine engen Grenzen“

PREDIGTIMPULS

  • „Stark – schwach“
  • „Ich kann alles“, – „ich kann nichts“
  • Erfahrungen, Rückgriff auf Moderationswände
  • Anknüpfen an Paulus (biografisch – spätestens hier, wenn nicht im Eingangsteil)
  • Niemand will schwach sein
  • Es ist aber auch anstrengend, immer den Starken mimen zu müssen
  • „Mann,  wäre das stark, wenn ich mich so zeigen könnte, wie ich bin…“ 
  • Erinnerung an Selbstbild aus offener Phase
  • Gedankenexperiment: Überschriften an Moderationswänden vertauschen
  • Paulus erzählt von seiner Gebetserhörung und Gottes Antwort: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Zusage: Du bist stark, auch wenn du krank bist. … weiteres (von Moderationswänden) aufzählen.
  • Die vermeintlichen „Schwächlinge“, Christen, sind stark, gerade weil sie sich anderen vermeintlichen Verlierern zuwenden; weil sie Menschen sein können mit Stärken und Schwächen und nicht gottgleich sein müssen (Hybris) – „mach‘s wie Gott: werde Mensch!“ Ich kann jemand über mir stehen lassen, ohne gleich aufbegehren zu müssen.
  • Stark macht die Gemeinschaft
    • Untereinander (die Schwachen – sind stark)
    • Mit Gott 
  • ER sagt: lass Dir an meiner Gnade genügen. Das bedeutet: ich schau nach Dir, Du bist von mir geliebt, auch wenn Du das von anderen Menschen nicht erfährst. Ich erhalte Dich. Glaube mir!
  • Ich mache Dich nicht mächtig um über andere zu herrschen. Ich schenke Dir Kraft in deiner Schwachheit. (Nochmals Rückgriff auf die paulinische Umkehrung und Moderationswände).
  • Wird Stärke häufig mit Agilität und Tätigkeit gleichgesetzt, so kommt für Schwachheit häufig das „Nichtstun“ in den Blick. Wer schwach ist, kann nichts tun. Dies kann mit Paulus auch umgedreht werden. Im Sport erfahren viele Menschen, dass gerade im Nichtstun etwas errungen wird – der sogenannte FLOW-Effekt: im Gleiten gewinne ich Raum, im Abwarten überblicke ich ein Spiel, um dann im entscheidenden Augenblick loszustürmen.
  • Bei Gott alles aufgehoben: Stärken und Schwächen. 
  • Evtl. Falten der „Klappkarte“ – sichtbar: „Lass Dir an meiner Gnade genügen…“ 

LIED
„Du bist mein Zufluchtsort“ / „You are my hiding place“ gesungen zwischen Fürbitten

DANK- UND FÜRBITTENGEBET
mit einem Team eigene Schwächen und eigene Stärken benennen. Alles, was zu unserem Leben gehört, soll bei Gott geborgen sein. Für die Fürbitten muss es kein „dass wir stark werden“ geben. Die eigenen Persönlichkeiten kommen zu Gott und werden als solche benannt – und alles kann mit der Paulinischen Formel abgeschlossen werden: „Gott wir bitten dich, dass wir deine Gnade genügen lassen können und bitten dich, dass deine Kraft in den Schwachen mächtig ist.“
Gemeinsam beten wir: Vaterunser 

INFOS

LIED
„All in all“ (You are my strength, when I am weak), dt. in NL „Du bist die Kraft, die mir oft fehlt“ im Wechsel von Jungs und Mädchen 

ABSCHLUSSAKTION
Die Gemeinde teilt sich in Gruppen zu fünf Personen auf: einer sitzt auf einem Stuhl, vier tragen ihn durch den Kirchenraum. Wichtig ist, dass alle in beiden Rollen sind – getragen und tragend. Zusätzlich können noch Tücher verteilt werden, mit denen die Augen verbunden werden: dem getragenen Schwachen und den Trägern. So kann das Gefühl der Schwachheit (auch in der vermeintlichen Stärke) noch verstärkt werden.

Am Ende der Aktion, die mit Musik untermalt ist, wird die Musik stiller und alle kommen zum Altar in einen Segenskreis.

SEGEN

MUSIK ZUM AUSKLINGEN

Ein Entwurf aus dem Jugo-Material 2012.

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