Heimat im Himmel – dein Platz im Leben

Einheit | Bibelarbeit
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Heimat im Himmel – dein Platz im Leben

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppe: Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: CVJM Westbund
Redaktion: KON
Zeitbedarf: 45-90 Min. (Vorbereitung: 20-30 Min.)
Bibelstelle: Offenbarung 21,1-21,7 anzeigen
Bibelstelle
Offenbarung 21,1-21,7

21

DIE NEUE WELT GOTTES

(21,1–22,5)

Der neue Himmel und die neue Erde

1Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der erste Himmel und die erste Erde waren verschwunden und das Meer war nicht mehr da.

2Ich sah, wie die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie war festlich geschmückt wie eine Braut für ihren Bräutigam. 3Und vom Thron her hörte ich eine starke Stimme rufen: »Dies ist die Wohnstätte Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Gott selbst wird als ihr Gott bei ihnen sein. 4Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage mehr und keine Qual. Was bisher war, ist für immer vorbei.«

5Dann sagte der, der auf dem Thron saß: »Gebt acht, jetzt mache ich alles neu!« Zu mir sagte er: »Schreib dieses Wort auf, denn es ist wahr und zuverlässig.« 6Und er fuhr fort: »Es ist bereits in Erfüllung gegangen!

Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm Wasser aus der Quelle des Lebens. 7Alle, die durchhalten und den Sieg erringen, werden dies als Anteil von mir erhalten: Ich werde ihr Gott sein und sie werden meine Söhne und Töchter sein.

Gute Nachricht Bibel, © Deutsche Bibelgesellschaft

Benötigte Materialien: Bibel(n), Stift(e), Papier, Stempel ((oder Aufkleber) mit "Gewollt", "Willkommen", "Genehmigt" o.ä.), alte Zeitschriften, Kleber und Schere
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Weißt du immer genau, wo du hingehörst? Oder kennst du auch das Gefühl, dir deinen Platz in dieser Welt erst noch suchen zu müssen?

Klar, jeder von uns hat eine Familie. Aber es kommt die Zeit, wo diese Herkunftsfamilie nicht (mehr?) alles ist. Wo vielleicht die Freunde zur Familie werden. Wir erleben, wie sich Beziehungen wandeln und Familien zerbrechen und wir uns alleine und verlassen fühlen. Oder wir gehen selber los in die Welt, z. B. für ein Auslandsjahr, einen Umzug, eine neue Klasse etc. und erleben uns zuerst irgendwie »verloren« und auf der Suche, bevor wir dann im neuen Alltag ankommen. Spätestens da wird klar: Die Frage, wo meine Heimat ist und was mir mein Zuhause bedeutet, ist zwar wichtig für mein Leben – aber zugleich ist die Antwort doch wandelbar und lebendig.

Allem Wandel liegt bei dieser Frage ein Fundament zugrunde, das fest besteht und alle Zeiten überdauert. Das schauen wir uns etwas genauer an.

Der Text: Offenbarung 21, 1–7 + 22–27 (Gute Nachricht)

Wesentliches zur Offenbarung des Johannes

Das Wort Offenbarung (aus dem griechischen »apokalypsis«) möchte dem Leser eine besondere Literaturgattung verdeutlichen: In diesem Buch sollen Dinge offengelegt und verdeutlicht werden, nichts soll geheim oder verschlüsselt bleiben.

Das Thema der »Offenbarung des Johannes« wird direkt zu Beginn des Buches genannt: Die Dinge, die Jesus seinem Diener Johannes diktiert, sollen Auskunft geben über das, was in der Zukunft geschehen wird. Dabei werden dann im Verlauf des Textes sowohl die Ereignisse beschrieben, die der aktuellen Situation des Johannes entsprechen als auch die österliche Perspektive, dass Jesus all das Böse überwinden und den Sieg erringen wird.

Man geht heute davon aus, dass die Offenbarung bereits zum Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. verfasst wurde – in einer Region der heutigen westlichen Türkei, die damals noch zum römischen Reich gehörte und von Kaiser Domitian beherrscht wurde. Dieser Kaiser forderte von seinen Untertanen, als Gott angebetet zu werden – was für Christen nicht möglich war. Viele schlossen sich unter dem Eindruck der harten Verfolgung durch den Kaiser darum diesem Kult an, andere blieben Gott treu und wurden mit dem Tod bestraft.

Vor diesem Hintergrund verfasst Johannes, der übrigens nicht als Verfasser des Evangeliums nach Johannes gilt, seine Offenbarung. Im Grunde ist es eine Ermutigung an die unterdrückten Christen, in diesen schweren Zeiten durch- und an Gott festzuhalten, denn der Sieg Gottes über das Böse der Welt steht fest und wird unaufhaltsam kommen.

Die Auslegung

Ich weiß ja nicht, wie dein Lebensalltag aktuell aussieht: ob du eher zu den Mädels gehörst, bei denen alles »schick« ist oder doch eher zu denen, die neben den Sonnen- auch die Regentage des Lebens kennen. Wobei, wenn wir uns mal ein Herz fassen und ganz ehrlich sind: Hat nicht jede von uns diese Momente im Leben, wo eben NICHT alles »schick« ist – zumindest nicht in uns drinnen? Dann mag die Fassade noch so funkeln, aber in uns ist es dunkel.

Es gibt immer wieder die Momente in unserem Leben, in denen wir damit konfrontiert werden, dass unsere Wünsche und Erwartungen nicht in Einklang zu bringen sind mit dem, was uns gerade passiert. Und dann kann es ganz schnell passieren, dass wir ins Trudeln kommen, dass all das, was wir bisher als Stütze in unserem Leben kannten, wegbricht. Wir stehen daneben und können nichts tun, wenn Eltern sich dazu entscheiden in Zukunft getrennt das Leben zu meistern; wenn man aufgrund eines Jobwechsels der Eltern umziehen und sich ein neues schulisches Umfeld erobern sowie neue Freunde finden muss; wenn die Liebesbeziehung ein Ende findet, die beste Freundin sich komplett verändert etc.

Wir stehen da und es scheint, als ob uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird und es den Ort, an dem wir uns bisher zurückziehen und erlittene Wunden lecken konnten (das schützende Elternhaus, die vertraute Nähe innerhalb der Clique etc.) nicht länger gibt. Es scheint, als ob wir stattdessen der harten Realität alleine ins Auge blicken müssen. Ich bin mir sicher: Jede von uns hat gerade ihren ganz persönlichen Moment vor Augen und erlebt den Schmerz nochmal.

Als Johannes die Visionen hatte, die er im Buch der Offenbarung festhielt, durchlebte er ebenfalls eine sehr schwere Zeit. Seine Heimat wurde regiert von einem Despoten, der sich in seinem Wahn als Gott verehren und anbeten lassen wollte – und der keinerlei Skrupel hatte, alle Abweichler mit dem Tod zu bestrafen.

Johannes und die anderen Christen erlebten eine große Herausforderung: Sollten sie den Glauben verraten und Gott hintergehen – oder sollten sie Gott treu bleiben und sich in die Gefahr begeben, selbst verraten zu werden und als Strafe für ihre Ablehnung des Kaiserkultes die Todesstrafe in Kauf nehmen?

Im Gegensatz dazu erscheinen viele unserer Probleme vielleicht wie „peanuts“, aber im Grunde ist es egal, denn persönliches Leid lässt sich nur ganz schwer bis gar nicht gegenseitig aufrechnen. Aber das, was den Menschen damals Kraft und Hoffnung schenken konnte, kann uns heute vielleicht auch noch helfen.

In seiner Offenbarung verrät Johannes, wie die ganze Geschichte ausgehen wird. Es ist im Grunde »Spoileralarm XXL«, denn es geht hier ja nicht nur um irgendeine Geschichte (by the way: Wussten wirklich alle schon, dass Dobby, der Hauself, bei Harry Potter im weiteren Verlauf der Geschichte stirbt?), sondern es geht um die Geschichte der Menschheit. Und damit geht es immer auch um dich und um mich. Und es geht darum, dass es am Ende gut ausgehen wird. Das erinnert mich an das Zitat »Am Ende wird alles gut – und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht das Ende«, aber das ist ein anderer Film und ein anderes Thema.

Zurück zu Johannes: Er bekommt von Gott die Vision geschenkt, wie das Ende der Welt bzw. der Menschen aussehen wird. Und das ist keine traurige Nachricht, sondern eine Hoffnungsbotschaft: Egal, wie es gerade in deinem Leben aussieht – Gott ist noch nicht fertig mit dir! Und wenn er dann fertig ist mit dir und deinem Leben und der Geschichte der Menschen, dann werden wir einen Zustand erleben, den wir kaum beschreiben können. Die Verse in Kapitel 21 versuchen es im Ausschlussverfahren, weil sie sehr gut beschreiben, was eben alles nicht mehr sein wird: Du wirst kein Leid mehr erleben, keinen Tod und keine Tränen. Es wird alles neu werden und das, was wir bisher kannten (und worunter wir dann und wann auch zu leiden hatten), ist dann vergangen.

Bei all diesen Aussichten sind es zwei Aspekte, die mir besonders wichtig sind:

Erstens wird all das nicht geschehen, weil wir Menschen, weil du oder ich, es hinbekommen hätten, die Welt zu retten, sondern es wird alles aus Gottes Schöpferkraft und Gnade heraus geschehen. Er wird dann endlich ganz bei uns sein, uns ganz nahe kommen und bei uns leben. Wir werden ihn dann direkt hören können und seine Herrlichkeit erleben, und es wird uns gut dabei gehen.

Zweitens ist dieser Zustand nichts, was du erst irgendwann erleben kannst – wenn du gestorben bist und Gott das neue Jerusalem geschaffen hat. Denn dieses Reich Gottes ist jetzt schon angebrochen und du kannst es heute schon erleben! Gott will dir nicht erst in Zukunft ein Zuhause schenken und Heimat bieten – er lädt dich heute schon dazu ein! Jesus spricht zwar in den Evangelien davon, dass er uns vorausgeht und uns Wohnungen vorbereitet, aber auch, dass er jeden Tag bei uns ist, wenn wir uns zu zweit oder dritt in seinem Namen versammeln. Und das funktioniert auch, wenn wir uns nicht live sehen sondern in einer digitalen Konferenz.

Den Frieden, den er dir schenken will, ist kein »später mal«-Geschenk, sondern wartet abholbereit auf dich. Du musst es nur wollen und Gott im Gebet darum bitten. Dann wird er dir schon im Heute begegnen und dir einen Vorgeschmack davon schenken, wie es später sein wird, wenn du deinen Platz im Himmel betrittst.

Und bis dahin will er deine Wege hier begleiten und dir helfen, in seinem Namen überall auf dieser Welt ein Zuhause zu finden und Heimat zu erleben.

Ablauf:

Einstieg

  • gemeinsam singen und beten
  • über folgende Fragen ins Gespräch kommen:
    • Was bedeutet für dich Heimat?
    • Was ist für dich ein Zuhause? Was macht ein Zuhause aus?
      • Hier kannst du entweder mit einer Zettelumfrage arbeiten – dass die Mädchen Dinge aufschreiben oder du lässt sie dazu Collagen aus alten Zeitschriften erstellen. Das hängt u. a. davon ab, wie viel Zeit du hast …
      • Erfahrungsgemäß drehen sich die Antworten um Familie, Freunde, um das Gefühl der Sicherheit, Vertrauen und Vertrautheit, Ehrlichkeit etc.

Hauptteil

  • miteinander den Bibeltext lesen
  • mögliche Verständnisfragen klären
  • prüfen: an welchen Stellen erfüllt das neue Jerusalem im Himmel die Anforderungen, die wir an Heimat/ein Zuhause stellen?

Schluss

  • Auslegung
  • Steckbrief schreiben: jedes Mädel schreibt von sich einen kurzen Steckbrief, der sie beschreibt und deutlich macht, warum sie Heimat im Himmel finden sollte
  • gemeinsames Singen – dabei werden alle Steckbriefe mit einem positiven Bescheid versehen
  • Abschlussgebet

Material

Bibel, Stifte, Papier, Stempel/Aufkleber mit dem Druck »Gewollt«, »Willkommen«, »Genehmigt« o. ä. zusätzlich optional: alte Zeitschriften, Kleber, Scheren

  • Autor / Autorin: Sandra Thies
  • © Angabe weiterer Rechteinhaber
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