Kinder feiern: Advent

Einheit | Kreativangebot
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Kinder feiern: Advent

Enthalten in:
Materialart: Kreativangebot
Zielgruppen: Kinder, Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Events + Projekte, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: JUMAT
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 20-30 Min.)
Anhang:
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Hier findest du einen Erklärungstext zu den Elementen. Die Einheit zu Advent befindet sich im Downloadbereich.

KINDER FEIERN – mit Kindern Feste rund um den Glauben entdecken

06:00 Uhr, Donnerstagfrüh:

Der Wecker klingelt. Gestern ist es mal wieder später geworden als geplant – aber es hilft nichts. Aufstehen ist angesagt. Kaffeekochen, Bibellesen, Frühstück vorbereiten. Währenddessen hat die Frau den Sohn geweckt und einigermaßen auf Betriebstemperatur gebracht. Gemeinsames Frühstück. „Mama Arbeit“. Winken. Dann Windeln wechseln (beim Sohn, nicht bei mir), Waschen, Anziehen und los. Erst zur Tagesmutter. Dann zur Arbeit.
Hier wartet ein voller Schreibtisch samt ebenso vollem Terminkalender. Der Tag ist einigermaßen durchgetaktet – „natürlich“ dauern zwischendurch Sitzungen länger als geplant, so dass am Ende des Tages noch eine lange Unerledigt-Liste bleibt.
Auf dem Nachhauseweg noch ein bisschen was einkaufen.
Zu Hause werde ich direkt vom Sohn in Beschlag genommen. „Papa kommen“. Nach angemessener Bausteinezeit und Kaffee-aus-Kastanien-Trinkerei, geht es ans Essenvorbereiten.
Abendessen, Sohn bettfertig machen, Gute-Nacht-Geschichte lesen.
Ein bisschen was Privates/Haushaltstechnisches erledigen, während die Frau den Sohn ins Bett bringt. Noch ein paar Dinge absprechen, zweieinhalb Seiten lesen und dabei einschlafen …


06:00 Uhr, Freitagfrüh …

Alltag.
Die täglichen Herausforderungen und Abläufe, die sich ähneln.
Die Zeit, die nie zu reichen scheint für die Aufgaben- und Erwartungsliste.
Die Zeit, die vergeht – unaufhörlich – und mich verändert, älter werden lässt.
Alltag.


Nicht wenige sprechen vom Hamsterrad, in das sie sich eingesperrt fühlen.
Jeder kennt jemanden mit „burn out“.
Fast jeder hat selbst schon einmal etwas gesagt, wie:
“Wie schnell die Zeit vergeht – schon wieder ein Jahr rum.” „So ein Stress immer für nix hat man Zeit.” “Die Zeit zerrinnt einem zwischen den Fingern.” „Der Alltag frisst uns auf.“ „Ich würde ja gern mal ausspannen, aber es ist immer so viel zu tun.“ Irgendwie ahnen wir manchmal, dass wir uns verrannt haben könnten. Dass wir verpasst haben könnten, an der richtigen Stelle anzuhalten, auszusteigen, Kraft zu schöpfen und Orientierung zu suchen. Aber dann geht es auch schon weiter. Wir haben den HALT verloren.
Alltag.


Aber dann steht ein Fest an. Ein Feiertag.


Ein Fest durchbricht den Alltag.
Der Sohn freut sich wochenlang auf Weihnachten, ist bei jeder Kleinigkeit völlig aus dem Häuschen:

  • Eines Abends werde ich freudestrahlend vom Sohn an der Tür empfangen. Schon als ich noch die Treppe hoch stapfe, brüllt er mir entgegen: „Papa neue Sik!!“ Ich komme nicht zum Schuheausziehen, sondern werde gleich ins Kinderzimmer geschoben, wo eine für den Sohn vollkommen neue
    Weihnachts-CD läuft.
  • Bei der morgendlichen Fahrt zur Tagesmutter schallt es auf einmal aus dem Jacke-Schal-Mütze-Haufen im Kindersitz: „Papa Nekelof da!“ Auch wenn auf der Strecke maximal zwei Mal wirklich Nikoläuse zu sehen sind, entdeckt der Sohn in allem und jedem einen „Nekelof“ und tut dies begeistert kund.
  • „Noch 1, 5, 7 Weihnachten“ verkündet der Sohn eines Samstagsmorgens und will damit, wie wir nach einiger Detektivarbeit herausfinden, sagen, dass
    er auf Grund seines Adventskalenders vorherbestimmen kann, wann Weihnachten ist. Damit das auch wirklich funktioniert, will er täglich alle schon
    gelesenen Adventskalendergeschichten wiederholen und sehen, wie wenige neue noch überbleiben, bis Weihnachten ist.
  • „Baby kalt“ stellt der Sohn eines Nachmittags fest, als wir gemeinsam mit der Krippe spielen und dann deckt er das Jesuskind in der großen Holzkrippe mit einem fast noch nicht benutzten Taschentuch zu.
  • Weihnachten. Gottesdienst mit Liedern und Theater. Versperrtes Wohnzimmer und ein Hauch von Geheimnis überall. Der Sohn ist gespannt wie ein
    Flitzebogen und weiß vor Freude, Begeisterung und Spannung gar nicht wohin mit sich, als er endlich in das Zimmer mit dem geschmückten und hell
    erleuchteten Baum darf.
Ein Fest durchbricht den Alltag und wird zu einem HALTepunkt.


Wir erleben, wie gut es tut, zu feiern, Zeit zu haben, die Familie zu treffen, Rituale zu haben und zu begehen, wieder neu einen Anknüpfungspunkt bei Gott zu finden und begeistert über ihn zu staunen.

Wir erleben, wie ein Fest, ein HALTepunkt, uns hilft, den Alltag mit neuer Kraft anzugehen und sich nicht von ihm gefangen nehmen zu lassen.

Warum ist das so?


Mein Eindruck ist, dass wir uns in unserem Alltag mit all seinen Gewohnheiten, Anforderungen und Zielen wirklich schnell verlieren und es wenige bis keine festen HALTepunkte für uns gibt. Weil so viel zu tun ist. Immer. Weil die Zeit verrinnt. Dadurch werden existentielle Fragen oft ausgeblendet und nicht beantwortet: Wer bin ich eigentlich? Wo komme ich her und wo geht es hin mit mir? Wer oder was hält mich, trägt mich?
Feste geben dem Leben eine besondere Qualität, weil sie uns den Alltag heilsam begrenzen und Atempausen schaffen. Weil sie uns Vorbereitungszeiten, Höhepunkte und Zeiten des Nachklingenlassens bescheren. Weil sie Raum schaffen für die existentiellen Fragen. Und weil wir mit den Festen des Glaubens letztlich Gott selbst feiern, bringen sie uns auch Antworten.

Wenn wir Gottes Taten feiern, bricht etwas Größeres in unseren Alltag durch, an dem wir (wieder neu) den Sinn des Ganzen erahnen können. Im Feiern von Gottes Befreiung, Erlösung und Hilfe werden wir herausgeholt aus dem Alltagstrott und auf die wirklich wichtigen Fragen und – vor allem – die Antworten gewiesen:
Wir werden wieder zu echten Menschen, die von Gott zugesprochen bekommen:
„Du bist wertvoll. Ich habe dich geschaffen und halte dich. Ich habe Fähigkeiten und Potential in dich hineingelegt – du hast eine erstrebenswerte Zukunft vor dir. Du darfst dich erinnern, was ich alles für dich getan habe, tue und immer tun werde. Du darfst deine Sinne schärfen lassen, dies alles auch in deinem Alltag zu entdecken.“
Dadurch wird es möglich neue Positionen zu beziehen, Prioritäten neu zu setzen, Umkehr zu beginnen, über das Wertvolle und Unbezahlbare in unserem Leben zu staunen oder einfach Motivation und Kraft zu sammeln.


So durchbricht ein Fest den Alltag, wird zu einen HALTepunkt und gibt HALT für den Alltag.


Ein Leben ganz ohne Feste, nur mit Alltag, wird schnell ermüdend oder gar leblos auf Dauer. HALTepunkte sind wichtig, um lebendig zu bleiben.
Wie gut, dass wir solche Feste nicht komplett neu erfinden müssen, sondern dass wir auf eine lange Tradition zurückblicken können, die da schon für uns vorgearbeitet hat.

Das sogenannte Kirchenjahr (1. Advent bis Ewigkeitssonntag) erzählt uns im Laufe eines Jahres, was „Leben wie Gott es sich vorgestellt hat“, bedeuten kann. Es ist ursprünglich aus den Feiern zu Ostern und denen zu Weihnachten entstanden. Die erste Hälfte des Kirchenjahres feiert die Geschichte von Jesus Christus. In der zweiten Hälfte des Kirchenjahres werden Feste der Gemeinde gefeiert, wie etwa das Erntedankfest.

Wer als Christ und Gemeinde mit dem Kirchenjahr lebt, erlebt in jedem Jahr die ungeheuerliche Geschichte Gottes mit seinen Menschen neu. Die Geschichte von Rettung, Heilung und Vollendung – und wird selbst als Christ und als Gemeinde mitten in diese Geschichte gestellt.
Da wir alle diese Feste nicht alleine feiern, sondern gleichzeitig mit Christen überall auf der Welt, vergewissern wir uns im Feiern auch unserer Gemeinschaft als weltweite Christenheit.
Was für eine tolle Sache ist es da, dass wir auch gemeinsam mit Kindern Feste des Glaubens feiern dürfen! Denn Kinder sind Meister im Feiern und (Vor-) Freuen und lassen sich gern und leicht aus dem Alltag herausnehmen in das spannend Besondere. Kinder lieben es, das Gefühl zu haben, an etwas Großem, Bedeutendem teilzuhaben. Aber ich glaube auch, dass es notwendig ist, gerade den Kindern im Wechsel von Alltag und Fest zu zeigen, wie ein guter Rhythmus funktionieren kann, der vom Fest her den Alltag durchdringt und ein lebendiges Leben an Gottes Seite möglich macht.

In den folgenden Kapiteln schauen wir uns einige Feste des Glaubens an.
Dabei geht es jeweils…


… ums Entdecken


Was feiern wir an Weihnachten, Ostern und Pfingsten eigentlich? Wie sieht das mit Himmelfahrt, Erntedank und dem Reformationsfest aus?
Während bei Weihnachten und Ostern sicher fast alle noch ganz selbstsicher antworten können, werden spätestens beim Reformationsfest Einige ins Schlingern kommen.


… und ums Erleben!


Hierfür gibt es Ideen und Bausteine, wie die Geschichte hinter dem Fest lebendig werden und die Party steigen kann.

Jedes Kapitel bietet Gelegenheit, sich mit dem Hintergrund des Festes zu beschäftigen.
Außerdem gibt es verschiedene Bausteine, die jede Menge Methoden und Aktionen zum Entdecken und Feiern liefern:


HÖREN UND VERSTEHEN


Die Geschichte hinter dem Fest lebendig und greifbar werden lassen.


REDEN UND BEGREIFEN


Mit den Kindern über das Thema und die Geschichten ins Gespräch kommen. Die Geschichte für sich nachvollziehen.


FEIERN UND JUBELN


Ideen, wie dieser Feiertag gemeinsam gefeiert werden kann – in der Gruppe und auch in der Familie.


ANPACKEN UND AUSPROBIEREN


Aktionen, die die Botschaft des Feiertages praktisch werden lassen.


KISTENWEISE FEIERN


Eine Materialbox für Familien.


Diese Bausteine können je nach Gruppensituation und den vorhandenen Möglichkeiten in eurer Gruppe zusammengesetzt und verändert werden.


KISTENWEISE FEIERN


Familien sind heutzutage oft ziemlich gestresst. Arbeit, KiTa oder Schule, Termine, Herausforderungen usw. – ziemlich viel Alltag. Deswegen tun Festzeiten gerade Familien gut. Allerdings gehen die Chancen dieser Feste nicht selten im Stress unter. Damit trotzdem Impulse für wirkliches Feiern vorhanden sind, könnt ihr für eure Kinder und deren Familien zu den Feiertagen und Festzeiten eine Box mit kleinen Hilfen und Anregungen zum Feiern gestalten. „Kistenweise Feiern“ nennen wir das.


Vielleicht verziert ihr dazu einmal Schuhkartons mit den Kindern als schicke „Kistenweise Feiern“-Kisten. Im Deckel der Box kann ein kurzer Hinweis eingeklebt werden, dass ihr Familien helfen wollt, tolle Feste und Feiern zu erleben und ihr deshalb eine kleine Geschenkbox gepackt habt.
Zu Weihnachten, Ostern und den anderen Festzeiten kann die Kiste jeweils neu gefüllt und in die Familien gegeben werden.


In den folgenden Kapiteln gibt es zu jedem Feiertag eine kleine Liste von Dingen, die gut zu „Kistenweise Feiern“ passen würden – natürlich kann da auch noch viel mehr und auch was ganz Anderes rein. In jede Kiste gehört zusätzlich jeweils ein kurzer Brief, der den Kisteninhalt vorstellt und motiviert ihn zu benutzen.
Immer wieder mal gibt es in der Liste die Idee, passende Feiertagskarten (oder Bastelbögen) einzupacken.
Bei der Stiftung Marburger Medien (www.shop.marburger-medien.de) gibt es dazu viel tolle Auswahl auf Spendenbasis.
Viele der Vorschläge lassen sich natürlich auch im normalen Gruppenprogramm nutzen.

Alles klar? Alles bereit?
Dann starten wir in „Kinder feiern – mit Kindern Feste rund um den Glauben entdecken“!

  • Autor / Autorin: Heiko Metz
  • © Deutscher EC-Verband
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