Kunstprojekt im Konfirmandenjahr

Einheit | Kreativangebot
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Kunstprojekt im Konfirmandenjahr

Enthalten in:
Materialart: Kreativangebot
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Mitarbeitende
Einsatzgebiete: Gruppenstunde, Schule + Jugendarbeit
Verband: Praxisverlag buch+musik bm gGmbH
Redaktion: Jugendgottesdienstmaterial
Zeitbedarf: 90-130 Min. (Vorbereitung: 120-180 Min.)
Bibelstelle: 1. Thessalonicher 5,21 anzeigen
Bibelstelle
1. Thessalonicher 5,21

21Prüft aber alles und das Gute behaltet.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Anhänge:
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Zeuginnen und Zeugen des Glaubens

Kreativ-Projekt-Entwurf

Material:

  • Liste mit Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen
  • (s. Anhang)
  • ausgedruckte Aufgabenstellung (s. Anhang)
  • Laptops mit Internetzugang
  • 2 Stück Graupappe pro Gruppe / Person (DIN A4,
  • max. 1,5 mm dick)
  • Klebestifte
  • Scheren
  • weißer Wickeldraht
  • (1–1,5 mm dick)
  • weißes Klebeband
  • mehrere große Spiegel

Benötigte Zeit:

  • Schritte 1–3: 120–180 Minuten
  • (je nach Ausgestaltung der inhaltlichen Einführung ins Thema)
  • Schritte 4–6: 60–90 Minuten
  • Schritt 7: 30–40 Minuten

Während meiner Zeit als Jugendreferent in Kirchheim / Teck verantworteten Pfarrer Jochen Maier und ich an der Martinskirche gemeinsam die Konfirmandenarbeit. Eine Besonderheit, die ich in diesem Zuge kennenlernte, war, dass Jochen Maier jedes Jahr ein Kunstprojekt mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden gestaltete, so eine Art „Gesellenstück“ des Konfirmandenjahres. Das Vorgehen hierbei war meistens von einem Zweischritt bestimmt: 1) Bearbeitung und Vertiefung eines Themas, 2) gestalterische Umsetzung des Erarbeiteten.
Dabei haben wir in jedem Jahr festgestellt, dass die so bearbeiteten Inhalte durch die kreative Umsetzung deutlich tiefer im Gedächtnis der Jugendlichen verhaftet blieben – und es am Ende immer auch ein Ausstellungsstück gab. Gleichzeitig war das Kunstprojekt dann immer auch das Thema im Konfirmationsgottesdienst, wurde mit Fotos auf einer Leinwand präsentiert und wir haben darüber gepredigt. Jedes Jahr haben wir uns etwas Neues ausgedacht, wobei die meisten Impulse hier von Jochen Maier kamen, der schlichtweg extrem künstlerisch begabt ist und von dem ich über all die Jahre dabei viel gelernt habe. Das Projekt, das ich hier vorstelle, nannten wir „Zeuginnen und Zeugen des Glaubens“.

m Konfirmandenjahr war uns natürlich immer wichtig, dass wir Inhalte des christlichen Glaubens weitergeben, aber auch eigene Entdeckungen und Erfahrungen damit ermöglichen. Eine Weise, auf die das geschehen kann, ist das Auseinandersetzen mit Vertreterinnen und Vertretern des Glaubens, also mit Menschen, die ernsthaft Christinnen und Christen sind. Natürlich gab und gibt es in der Geschichte der Christenheit auch sehr enttäuschende Gestalten, keine Frage. Aber es bringt eigentlich nichts, eine Religion nach ihren schlechtesten Vertreterinnen und Vertretern zu beurteilen, sondern es ist sinnvoll und hilfreich, sie nach ihren besten Vertreterinnen und Vertretern zu beurteilen. Und rein geschichtlich kann niemand leugnen, dass eine große Zahl beeindruckender Leistungen von Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe in unserer Geschichte von ernsthaften Christinnen und Christen ausgegangen sind. Dass man nicht nur für sich selbst lebt, sondern aufeinander achtet und voneinander lernt, das kennzeichnet Menschen, die Jesus von Nazareth nachfolgen. Und dass das Vertrauen auf Gott mein Leben tiefer und reicher macht, ist eine innere Erfahrung, die viele Frauen und Männer von Paulus bis Samuel Koch, von Teresa von Avila bis Martin Luther King gemacht haben. Aber diese Erfahrung kann man nicht beweisen, man kann sie nur bezeugen. Deshalb haben sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit Zeuginnen und Zeugen des Glaubens beschäftigt.
Im Folgenden beschreibe ich, wie bei dem Projekt vorzugehen ist.

Schritt 1: Beispiel und Aussuchen einer Person

An einem Samstagvormittag sind wir miteinander ins Thema eingestiegen, indem wir die Lebensgeschichte von Albert Schweitzer vorgestellt und in aller Kürze behandelt haben. Natürlich kann hier auch eine andere Person vorgestellt werden. Wichtig ist, dass deutlich wird, welche Rolle der Glaube für diese Person gespielt hat und wie er im Leben sichtbar wurde. Neben dieser Person gibt es noch unzählig viele andere im Laufe der Geschichte, die mehr oder weniger bekannt sind, aber einen wichtigen Aspekt des Glaubens in ihrem Leben widergespiegelt haben. Es lohnt sich, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Anschließend haben wir eine von uns zusammengestellte Namensliste ausgeteilt – von Abraham bis zum Fußballer Kaka (s. Anhang). Natürlich ist diese Liste unvollständig und kann nach Belieben erweitert und verändert werden. Je nach Gruppengröße suchten nun ein oder zwei Konfirmandinnen und Konfirmanden miteinander eine Person aus der Liste aus, mit der sie sich beschäftigten und deren Lebensgeschichte sie erforschen wollten. Dazu haben wir mehrere Laptops mit Internetzugang bereitgestellt.

Schritt 2: Recherche und Zusammenfassung der Lebensgeschichte

Durch Recherche im Internet und mit unserer Hilfe haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden Informationen aus der Lebensgeschichte der jeweils ausgewählten Person gesammelt, um dann wesentliche Stationen, Erlebnisse und Überzeugungen in einem eigenen Text zusammenzufassen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Frage: „Was war bzw. ist eurer Person im Glaube im Leben wichtig?“ Dieser Text sollte nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein.

Schritt 3: Foto aussuchen

Neben der Beschäftigung mit der Lebensgeschichte musste natürlich auch ein passendes Foto der Person gesucht werden – in möglichst guter Auflösung und lizenzfrei.
Damit war der Vormittag beendet. Wir haben die verfassten Lebensgeschichten abgespeichert und die Fotos mitgenommen. Diese haben wir je in DIN-A4-Größe formatiert und drucken lassen. An einem Mittwochnachmittag im Konfi-Unterricht wurde das Projekt schließlich fortgesetzt.

Schritt 4: Bearbeiten des Fotos zum Aufsteller

Wir haben die ausgedruckten Fotos den zuständigen Konfirmandinnen und Konfirmanden ausgeteilt, dazu auch DIN-A4-Graupappe (nicht dicker als 1,5mm), Klebestifte und Scheren, weißen Wickeldraht (1–1,5 mm stark) und weißes Klebeband mit folgender Arbeitsanweisung (s. Anhang):

Aufgabe: 1. Bild der gewählten Person sauber auf einen DIN-A4-Karton kleben. Die Person kann dazu vorher schon in groben Umrissen ausgeschnitten werden.

2. Aufgeklebte Person möglichst sorgfältig und genau ausschneiden.

3. Hinten auf der ausgeschnittenen Person den weißen Draht so biegen und so mit weißem Klebeband an der Rückseite anbringen, dass die Kartonfigur aufrecht aufgestellt werden kann.

Schritt 5: Lebensgeschichte und Glaubenssatz

Nach der Fertigstellung der Papp-Figur haben wir die Konfirmandinnen und Konfirmanden erneut an den Laptops arbeiten lassen, um ihren selbst geschriebenen Text zur Lebensgeschichte der Person nochmals in Ruhe durchzulesen und dann in die finale Form zu bringen: Schriftart wählen, Überschrift, Absätze, Gliederung, evtl. einen Rahmen usw. So haben alle sich nochmals inhaltlich mit ihrer Person beschäftigt, um die nächste Aufgabe anzugehen:

Aufgabe: Sucht nun einen Satz (oder ein Zitat), den eure Person gesagt oder aufgeschrieben hat, der typisch oder bemerkenswert für diese Person ist.
Dieser Satz – ggf. auch mehrere – wurden dann zur Präsentation der Lebensgeschichte hinzugefügt.

Schritt 6: Spiegelfoto

Da jede ausgesuchte Person bestimmte Inhalte, Wichtigkeiten oder Überzeugungen des christlichen Glaubens im Leben widerspiegelt, bestand die letzte Aufgabe darin, ein Spiegel-Foto zu machen. Dazu haben wir mehrere große Spiegel besorgt (hier können auch die Familien der Konfirmandinnen und Konfirmanden angefragt werden).

Aufgabe: „Überlegt bzw. sucht euch nun hier im Raum oder in der Kirche oder draußen in Stadt und Natur eine Stelle, die ihr spiegeln könnt und die zu eurer Person passt. Wenn ihr etwas gefunden habt, fotografieren wir euch mit dem Spiegel in der Hand und der Stelle, die auf dem Spiegel dann zu sehen sein soll.“

Wir haben ein paar Beispiele genannt, um die Aufgabe zu verdeutlichen:

  • Albert Schweitzer als Arzt: Erste-Hilfe-Koffer
  • Johann Sebastian Bach als Musiker: ein Instrument
  • Jürgen Klopp als Sportler: ein Fußball.

Als sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden dann auf die Suche gemacht und auf die Aufgabe eingelassen haben, haben sie tolle Stellen entdeckt und Ideen entwickelt. Wir haben sie dann so fotografiert, dass sie als Person ganz zu sehen waren – mit geschlossenen Augen! – und auf dem Spiegel die gespiegelte Stelle.

Schritt 7: Sich selbst als Aufsteller gestalten

Die entstandenen Fotos haben wir auch wieder im Format A4 drucken lassen und an einem weiteren Mittwochnachmittag bearbeitet:

Aufgabe: Klebt das Foto von euch selbst auf Graupappe auf, schneidet sie dann an den Umrissen aus und befestigt weißen Draht an der Rückseite, sodass die Figur aufgestellt werden kann.“

Zudem haben wir die geschriebenen und gestalteten Lebensgeschichten ausgedruckt mitgebracht, um dann alle einzelnen Teile des ganzen Projekts zusammenzufügen: Personen-Aufsteller, Lebensgeschichte, Spiegelfoto-Aufsteller.
Die kurze Beschreibung des ganzen Kunstprojektes, welches dann nach der Konfirmation vier Wochen in der Kirche ausgestellt wurde, lautete so:
„Zeuginnen und Zeugen des Glaubens – Konfi-Kunstprojekt 20xx. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben sich aus einer Liste von Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen eine Person ausgesucht. Mit dieser Person haben sie sich intensiv beschäftigt, ein Porträt gestaltet und die Lebensgeschichte zusammengefasst. Dabei war eine Frage besonders leitend: ‚Was war dieser Person im Glaube im Leben wichtig?‘ Zudem haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden ein ‚Spiegelbild‘-Foto erstellt. Dort ist auf dem Spiegel etwas zu sehen, was die portraitierte Person in ihrem Leben im Glaube widergespiegelt hat oder was für sie von großer Bedeutung war.“

  • Autor / Autorin: Jochen Leitner
  • © Dieser Beitrag stammt aus dem Buch/E-Book "Alles kann raus" zur Jahreslosung 2025 - © 2024 Praxisverlag buch+musik bm gGmbH, Stuttgart - mehr Infos unter www.praxisverlag-bm.de/jugendgottesdienstmaterial
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