Shift your ground

Worum geht’s?

Eineinhalb Jahre Corona. Viele Lockdowns. Jugendarbeit fand entweder online, mit Abstand und Maske oder gar nicht statt. Jugendliche sind seit Monaten darauf fokussiert, ihren eigenen Alltag mit sich ständig ändernden Regelungen zu meistern. Welche Rolle spielt dabei ihr Glaube? Uns brennt auf dem Herzen, dass Jugendliche wieder ganz neu ihren Alltag aus Gottes Perspektive sehen können: Welche Geschichte schreibt Jesus in meinem Leben? Wie kommen seine und meine Welt zusammen? Wie kann ich seine Liebe weitergeben?

Dafür haben wir SHIFT your ground entwickelt. Drei interaktive Abende mit Games und Tiefgang sollen dabei helfen, deine Jugendgruppe neu zu beleben und den Glauben in den Alltag zu holen. Wir stellen dir alles zur Verfügung, was du dafür brauchst. Anhand des Materials kannst du die Abende selbst gestalten.

Inhalte der Abende

1. Abend: SHIFT your ground_Know your story

Was hast du mit Gott bisher schon erlebt und was hast du weiterzuerzählen? Entdecke die Geschichte, die dein Leben erzählt.

2. Abend: SHIFT your ground_Unite your world

Dir kommt es so vor, als gäbe es eine Welt mit christlichen Freunden und eine mit allen anderen? Manchmal kostet es ganz schön viel Kraft, beide Welten auseinanderzuhalten. Doch was, wenn beide aufeinander träfen? Entdecke mit Jesus neue Perspektiven.

3. Abend: SHIFT your ground_Love your school

Was wäre, wenn Gott die Leute in deiner Schule liebt? Was würde sich ändern, wenn du mit Jesus zur Schule gehst? Entdecke wie seine Liebe deine Schule verändern kann.

Die Abende bauen inhaltlich aufeinander auf. Trotzdem sind sie so konzipiert, dass Teilnehmende an jedem Abend neu mit dazukommen können. Um den inhaltlichen Bogen kennenzulernen, empfehlen wir, im Vorfeld die Entwürfe für alle drei Abende durchzulesen. Am dritten Abend kann eine gemeinsame Aktion entstehen.

Ihr könnt die Abende selbst gestalten und an eure Situation vor Ort anpassen.

Auf www.shiftyourground.smd.org und direkt hier beim Stundenentwurf auf jo findet ihr alle zusätzlichen Materialien zu den Entwürfen (Vorlagen für Kleingruppen, Poetry-Text …) zum Download.

Um SchülerInnen gut begleiten zu können, ist uns der persönliche Kontakt zu ihnen wichtig. Und wir können mit euch überlegen, wie wir euch über SHIFT hinaus unterstützen und mit euch zusammenarbeiten können. Ein Besuch von uns bietet sich deshalb besonders am dritten Abend an. Über shiftyourground.smd.org könnt ihr einen Termin mit uns vereinbaren. Für die Unterstützung vor Ort haben wir ein Team aus Ehren- und Hauptamtlichen, die euch gerne besuchen.

HINWEISE ZUR GESTALTUNG

Wenn es in eurer Jugendgruppe einen bewährten Ablauf für eure Treffen gibt, überlegt, ob ihr die Entwürfe darin gut integrieren könnt oder ob ihr an diesen Abenden bewusst davon abweichen wollt. Hinweise für die Gestaltung der einzelnen Abende findet ihr in den jeweiligen Entwürfen. Die Entwürfe sind so konzipiert, dass sie in 45-60 Minuten durchgeführt werden können. Zeit für gemeinsames Singen/ Lobpreis, persönlichen Austausch, Ansagen… sind in die Zeit nicht mit eingerechnet. Vorschläge, wie ihr das Rahmenprogramm gestalten könnt, zusätzliche Spielideen und passende Lieder findet ihr in den jeweiligen Entwürfen.

Gemeinsam zu essen, hilft anzukommen und erleichtert, miteinander ins Gespräch zu kommen. Überlegt, ob ihr den Abend mit einem gemeinsamen Essen starten oder beenden könnt. Vielleicht lassen sich hier ja auch Erwachsene aus der Gemeinde gewinnen, für diese drei Abende ein Essen oder kleine Snacks vorzubereiten.

MIT ANDEREN JUGENDGRUPPEN

Jugendliche finden es interessant, andere Jugendliche kennenzulernen. Oft sind Schüler- Innen aus demselben Ort in unterschiedlichen Schulen und Gemeinden. Einige kennen sich und sind miteinander im Gespräch, andere würden feststellen, dass es noch andere Christen an der Schule gibt, die eine Jugendgruppe besuchen. Solche Begegnungen stärken die Gemeinschaft von ChristInnen an einer Schule und helfen ihnen, ihren Glauben im Schulalltag zu leben. Daher ist SHIFT eine ideale Möglichkeit,

andere Jugendgruppen einzuladen und die Abende gemeinsam zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Begegnungen von Jugendlichen, sondern erleichtert euch auch die Durchführung. Jede Jugendgruppe kann einen ganzen Abend oder Teile davon übernehmen und gegebenenfalls auch Gastgeber sein.

Statt alle Abende gemeinsam zu gestalten, kann auch jede Jugendgruppe die ersten beiden Abende für sich durchführen und ihr macht aus dem dritten Abend ein gemeinsames Event. Hier könnte z.B. jede Gruppe einen Gang zu einem gemeinsamen Essen beisteuern.

Für die Abende gemeinsam mit anderen Jugendgruppen bieten sich folgende Elemente an:

Hängt eine große Stadtkarte auf und markiert darauf die Schulen. Die Jugendlichen kleben ein Post-it mit ihrem Namen zu der Schule, auf der sie sind bzw. waren. Markiert, an welchen Schulen es eine christliche Schülergruppe (SBK) gibt. Weist darauf hin, dass die Schüler-SMD SchülerInnen darin unterstützt, ihren Glauben an der Schule zu leben und eine Gruppe zu gründen. Näheres dazu am dritten Abend bzw. an dem Abend mit einem Gast der Schüler-SMD. Nehmt euch Zeit, um gemeinsam für Schulen zu beten. Dies kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen. Ihr könnt euch beispielsweise in Gruppen nach Schule bzw. Stadtteil oder Ort zusammenstellen. Die Jugendlichen tauschen sich in ihrer Gruppe über Gebetsanliegen aus und beten füreinander und für ihre Schulen.

 WENN CORONA ES ZULÄSST

Wir wissen nicht, was coronabedingt möglich sein wird, wenn ihr die Abende durchführt. Die Entwürfe gehen davon aus, dass bei der Durchführung reale Treffen möglich sind. Ihr müsst situationsbezogen entscheiden, was davon stattfinden kann und welche Regelungen dafür zu beachten sind. Welche Spiele könnt ihr spielen? Ist Singen möglich? Könnt ihr gemeinsam essen? Dürfen andere Jugendgruppen zu Besuch kommen? … Passt die Entwürfe kreativ an eure Situation an.

Shift your ground

Worum geht’s?

Eineinhalb Jahre Corona. Viele Lockdowns. Jugendarbeit fand entweder online, mit Abstand und Maske oder gar nicht statt. Jugendliche sind seit Monaten darauf fokussiert, ihren eigenen Alltag mit sich ständig ändernden Regelungen zu meistern. Welche Rolle spielt dabei ihr Glaube? Uns brennt auf dem Herzen, dass Jugendliche wieder ganz neu ihren Alltag aus Gottes Perspektive sehen können: Welche Geschichte schreibt Jesus in meinem Leben? Wie kommen seine und meine Welt zusammen? Wie kann ich seine Liebe weitergeben?

Dafür haben wir SHIFT your ground entwickelt. Drei interaktive Abende mit Games und Tiefgang sollen dabei helfen, deine Jugendgruppe neu zu beleben und den Glauben in den Alltag zu holen. Wir stellen dir alles zur Verfügung, was du dafür brauchst. Anhand des Materials kannst du die Abende selbst gestalten.

Auf dieser Website findest du alle Infos zu SHIFT:

https://www.smd.org/schueler-smd/mitmachen/fuer-jugendgruppen/

Inhalte der Abende

1. Abend: SHIFT your ground_Know your story

Was hast du mit Gott bisher schon erlebt und was hast du weiterzuerzählen? Entdecke die Geschichte, die dein Leben erzählt.

2. Abend: SHIFT your ground_Unite your world

Dir kommt es so vor, als gäbe es eine Welt mit christlichen Freunden und eine mit allen anderen? Manchmal kostet es ganz schön viel Kraft, beide Welten auseinanderzuhalten. Doch was, wenn beide aufeinander träfen? Entdecke mit Jesus neue Perspektiven.

3. Abend: SHIFT your ground_Love your school

Was wäre, wenn Gott die Leute in deiner Schule liebt? Was würde sich ändern, wenn du mit Jesus zur Schule gehst? Entdecke wie seine Liebe deine Schule verändern kann.

Die Abende bauen inhaltlich aufeinander auf. Trotzdem sind sie so konzipiert, dass Teilnehmende an jedem Abend neu mit dazukommen können. Um den inhaltlichen Bogen kennenzulernen, empfehlen wir, im Vorfeld die Entwürfe für alle drei Abende durchzulesen. Am dritten Abend kann eine gemeinsame Aktion entstehen.

Ihr könnt die Abende selbst gestalten und an eure Situation vor Ort anpassen.

Auf shiftyourground.smd.org und direkt hier beim Stundenentwurf auf jo findet ihr alle zusätzlichen Materialien zu den Entwürfen (Vorlagen für Kleingruppen, Poetry-Text …) zum Download.

Um SchülerInnen gut begleiten zu können, ist uns der persönliche Kontakt zu ihnen wichtig. Und wir können mit euch überlegen, wie wir euch über SHIFT hinaus unterstützen und mit euch zusammenarbeiten können. Ein Besuch von uns bietet sich deshalb besonders am dritten Abend an. Über shiftyourground.smd.org könnt ihr einen Termin mit uns vereinbaren. Für die Unterstützung vor Ort haben wir ein Team aus Ehren- und Hauptamtlichen, die euch gerne besuchen.

HINWEISE ZUR GESTALTUNG

Wenn es in eurer Jugendgruppe einen bewährten Ablauf für eure Treffen gibt, überlegt, ob ihr die Entwürfe darin gut integrieren könnt oder ob ihr an diesen Abenden bewusst davon abweichen wollt. Hinweise für die Gestaltung der einzelnen Abende findet ihr in den jeweiligen Entwürfen. Die Entwürfe sind so konzipiert, dass sie in 45-60 Minuten durchgeführt werden können. Zeit für gemeinsames Singen/ Lobpreis, persönlichen Austausch, Ansagen… sind in die Zeit nicht mit eingerechnet. Vorschläge, wie ihr das Rahmenprogramm gestalten könnt, zusätzliche Spielideen und passende Lieder findet ihr in den jeweiligen Entwürfen.

Gemeinsam zu essen, hilft anzukommen und erleichtert, miteinander ins Gespräch zu kommen. Überlegt, ob ihr den Abend mit einem gemeinsamen Essen starten oder beenden könnt. Vielleicht lassen sich hier ja auch Erwachsene aus der Gemeinde gewinnen, für diese drei Abende ein Essen oder kleine Snacks vorzubereiten.

MIT ANDEREN JUGENDGRUPPEN

Jugendliche finden es interessant, andere Jugendliche kennenzulernen. Oft sind Schüler- Innen aus demselben Ort in unterschiedlichen Schulen und Gemeinden. Einige kennen sich und sind miteinander im Gespräch, andere würden feststellen, dass es noch andere Christen an der Schule gibt, die eine Jugendgruppe besuchen. Solche Begegnungen stärken die Gemeinschaft von ChristInnen an einer Schule und helfen ihnen, ihren Glauben im Schulalltag zu leben. Daher ist SHIFT eine ideale Möglichkeit, andere Jugendgruppen einzuladen und die Abende gemeinsam zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Begegnungen von Jugendlichen, sondern erleichtert euch auch die Durchführung. Jede Jugendgruppe kann einen ganzen Abend oder Teile davon übernehmen und gegebenenfalls auch Gastgeber sein.

Statt alle Abende gemeinsam zu gestalten, kann auch jede Jugendgruppe die ersten beiden Abende für sich durchführen und ihr macht aus dem dritten Abend ein gemeinsames Event. Hier könnte z.B. jede Gruppe einen Gang zu einem gemeinsamen Essen beisteuern.

Für die Abende gemeinsam mit anderen Jugendgruppen bieten sich folgende Elemente an:

Hängt eine große Stadtkarte auf und markiert darauf die Schulen. Die Jugendlichen kleben ein Post-it mit ihrem Namen zu der Schule, auf der sie sind bzw. waren. Markiert, an welchen Schulen es eine christliche Schülergruppe (SBK) gibt. Weist darauf hin, dass die Schüler-SMD SchülerInnen darin unterstützt, ihren Glauben an der Schule zu leben und eine Gruppe zu gründen. Näheres dazu am dritten Abend bzw. an dem Abend mit einem Gast der Schüler-SMD. Nehmt euch Zeit, um gemeinsam für Schulen zu beten. Dies kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen. Ihr könnt euch beispielsweise in Gruppen nach Schule bzw. Stadtteil oder Ort zusammenstellen. Die Jugendlichen tauschen sich in ihrer Gruppe über Gebetsanliegen aus und beten füreinander und für ihre Schulen.

 WENN CORONA ES ZULÄSST

Wir wissen nicht, was coronabedingt möglich sein wird, wenn ihr die Abende durchführt. Die Entwürfe gehen davon aus, dass bei der Durchführung reale Treffen möglich sind. Ihr müsst situationsbezogen entscheiden, was davon stattfinden kann und welche Regelungen dafür zu beachten sind. Welche Spiele könnt ihr spielen? Ist Singen möglich? Könnt ihr gemeinsam essen? Dürfen andere Jugendgruppen zu Besuch kommen? … Passt die Entwürfe kreativ an eure Situation an.

Heute geht es um den zweiten Abend:
Unite your world

Entdecke mit Jesus wie seine und deine Welt zusammengehören.

MINUTENPLAN


Zeit
in min
PhaseInhaltMaterialienMethodeWer?
2EinleitungBegrüßung, anknüpfen
an den letzten Abend und Einleitung Thema
PlenumLeitung
1HinführungErklärung der Bubble-
Reflexions-Aufgabe
3 Seile, Deko, Jesus- Symbol (siehe Entwurf), Arbeitsblätter (Schaubilder)Plenum, VisualisierungLeitung
15Interaktive
Reflexionszeit
s.o., Stifte, ggf. MusikEinzelarbeitJugendliche
4HauptteilJesu Interesse besteht
an der ganzen Welt
Jesus-Symbol, BindfädenPlenum, VisualisierungLeitung
3Gemeinsame Definition von „authentisch“Plenumsgespräch
15BibelgeschichtenBibeltexteNacherzählung der BibelgeschichtenLeitung
2Bezug zu den
Jugendlichen, persönliches Beispiel
5Persönliche
Reflexionszeit
Fragen, SchaublätterEinzelarbeit oder MurmelgruppeJugendliche
1AbschlussGedanken der GeduldLeitung
5Call to ActionGebetspartnerIn
und ein konkretes Vorhaben
kleine A6-KartePartnerarbeitJugendliche
2Gebet/SegenGemeinsames Gebetvorformuliertes
Gebet
Plenumalle

Zielgedanke

Die Kernfrage des Abends lautet: Wie kann ich als ChristIn in meinen unterschiedlichen Rollen und Lebenswelten authentisch sein? Jugendliche werden ermutigt, ihre Zugehörigkeit zu Jesus in allen Bereichen ihres Lebens bewusst und sichtbar zu leben. Sie verstehen sich als Sprachrohr der Liebe Gottes in allen Rollen ihres Alltags, z.B. Kind, SchülerIn, FreundIn etc.

Hörerperspektive

Menschen sind in unterschiedlichen Kreisen unterwegs und leben damit scheinbar in verschiedenen Welten. Sei es in der Schule, im Sportverein, in der Jugendgruppe oder der Familie. All diese Gruppen unterscheiden sich beispielsweise durch die Leute, die Insider, die Interessen und vieles mehr.

Dazugehören ist für Jugendliche ein wichtiges Grundbedürfnis, woraus auch die Angst resultiert, ausgeschlossen zu werden.

Beim Eintauchen in die jeweilige „Welt“ ist es eigentlich normal, dass man sich ihr anpasst, um Teil davon sein zu können und sich akzeptiert zu fühlen. Manchmal kann das jedoch auch dazu führen, dass man sich hinter einer Maske versteckt und nicht mehr authentisch ist.

Und was passiert, wenn auf einmal zwei „Welten“ aufeinandertreffen?
Die Sorge, in der einen Welt für die Zugehörigkeit zur anderen Welt ausgelacht zu werden, führt dazu, dass viele versuchen, die beiden Welten getrennt zu halten oder sogar aus Scham die Zugehörigkeit verschweigen oder leugnen. Aufgrund dieser Angst ist es zum Beispiel vielen christlichen Jugendlichen peinlich, in der Schule zuzugeben, dass sie ChristIn sind bzw. in eine Gemein- de gehen. Innerhalb der christlichen Bubble kann es dann wiederum oft als peinlich empfunden werden, zu anderen sozialen Gruppen zu stehen.

Biblischer Hintergrund

Jesus ist hier unser roter Faden. Dabei wird er als authentisches Vorbild vorgestellt, da er gekommen ist, um der ganzen Welt zu begegnen. Auch die JüngerInnen sind im Missionsbefehl zu „allen Völkern“ gesandt und er selbst hat viele unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Hintergründen berührt und hat immer einen Weg gefunden, den Menschen mit Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen. Zusätzlich ist er gemeinsam mit anderen Menschen, die sein Wertesystem teilen, unterwegs und betet gemeinsam mit ihnen.

Exemplarisch liegen zwei Bibelgeschichten vor, die die Authentizität Jesu deutlich machen. Beide Geschichten werden weniger für ihre theologischen Grundaussagen als für ein Verhaltensbeispiel von Jesus heran- gezogen. Daher verzichten wir an dieser Stelle darauf, die theologischen Aussagen Jesu näher zu erläutern.

Erklärungen zu Johannes 4, 6-42

In der Geschichte der Samaritanerin am Brunnen begegnet Jesus einer Frau, die einem anderen Glauben und einer anderen Kultur angehört. Normalerweise sprachen Juden nicht mit SamaritanerInnen (siehe Esra 4,1-3 und 9-10; Matthäus 10,5; Lukas 9, 53). Nun ist Jesus mit ihr allein und beginnt das Gespräch. In dem Dialog wird in den Versen 7 bis 26 deutlich, wie sie auf unterschiedlichen Ebenen miteinander kommunizieren. Erst sprechen sie über das materielle Brunnenwasser, dann über das Wasser des Lebens, die Frau spricht eine Streitfrage zwischen Samaritanern und Juden an. Diese Frage unterbricht Jesus mit einer Frage nach ihrem Leben, die Frau merkt, dass Jesus sie durchschaut und sieht ihn als Propheten und schließlich als Messias an. Danach wird sie sogar zur Missionarin. Diese verschiedenen Ebenen wirken so, als würden die beiden sich nicht verstehen. Am Anfang ist es wohl auch so. Doch sie bleiben im Gespräch, ringen miteinander, bis die Frau Jesus als den Messias erkennt. Als die Jünger das Gespräch bemerken, wundern sie sich, sagen aber nichts dazu. In dieser Bibelgeschichte kann Jesus uns zu einem Vorbild im Brückenbauen und Kommunizieren werden. Jesus geht hier bewusst in eine andere Bubble und verbindet sie durch den Vers 21. Er baut hier eine Brücke in der Frage, wo und wie Gott angebetet werden kann, die Streitfrage, die die Frau angesprochen hatte.

Erklärungen zu Johannes 8, 1-11

Die zweite Geschichte ist die der Ehebrecherin, die gesteinigt werden soll. Die Sünde, die die beiden Frauen begangen haben, ist die gleiche: Ehebruch. Trotzdem reagiert Jesus darauf anders. Wie leicht wäre es gewesen, den klaren Regularien, denen die Pharisäer folgen, ebenfalls zu folgen? Es war ein klar falsches Verhalten der Frau. Doch Jesus bleibt auch in dieser Situation authentisch. Er reagiert barmherzig und mit Liebe. Das zeigt sich in der Rettung des Lebens und der Ermahnung. Jesus findet die richtigen Worte gegenüber der Frau (sündige hinfort nicht mehr) aber auch gegenüber seinen Glaubensbrüdern, den Pharisäern und Schriftgelehrten (wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein). Seine Liebe und Barmherzigkeit und seine Durchsicht durch diese undurchsichtige Aktion der religiösen Führungselite, bringt auch die Pharisäer dazu, Gnade walten zu lassen.

Obwohl Jesus zweimal einer Ehebrecherin begegnet, reagiert er der Bubble entsprechend anders, aber immer authentisch und seine Werte treu vertretend.

TIPPS FÜR DEN ABEND

Raumgestaltung und Dekoidee

Siehe Einstieg.

Ideen zur Gestaltung des Rahmenprogramms

» Spielanleitungen und Themenbezüge befinden sich im Downloadbereich.

Hindernisparcours Signs

Therapie Kontakt

Gemeinsames Zählen

Gemeinsam im Hochseilgarten

Ihr könnt auch davor oder danach gemeinsam in einen Hochseilgarten gehen.

Bezug zum Thema:

Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, neue Umfelder, die man für sich „lösen“ muss. Jede/r hat je nach Voraussetzung andere Herangehensweisen.

Liedvorschläge

No longer slaves (Bethel Music)
Voice of truth (Casting Crowns)
Mittelpunkt (Outbreakband)

DURCHFÜHRUNG DES ABENDS

Dekoration und Vorbereitung:

Baut in jeder Ecke des Raumes eine „Bubble“ mit repräsentativen Materialien, die zu diesen Orten passen, auf. Markiert auf dem Boden mit Tape sichtbar voneinander getrennte Kreise (verschiedene Farben können helfen). Die Jugendlichen teilen sich auf die Kreise auf. Stimmt also die Größe der Kreise auf eure Jugendgruppe ab. Optional könnt ihr auch Luftballons von der Decke abhängen oder Luftballons mit Gas befüllen. Das sieht nicht nur schick aus und macht gute Laune, es entführt auch ein bisschen in die Bubbles. Auf den Einstieg könnt ihr später immer wieder Bezug nehmen.

Beispiel für die Materialien in den Bubbles:
  1. Schule: Rucksack, Brotdose, Schulbuch, Stundenplan, Federmappe, Trinkflasche, Heft, Collegeblock, Gong, Namen der jeweiligen Schulen, …
  2. Gemeinde: die Adresse der Gemeinde, Namen der Jugendlichen, Kreuz, Erinnerungen, Insider, die charakteristisch für eure Jugend sind, Liederbuch, Vaterunser, …
  3. Familie/Zuhause: To-do-Liste mit Haushaltsaufgaben von den Eltern, Schlüsselbund, Müsli-Packung & Küchentisch, Computer/Fernseher, Bettzeug, …

Einstieg ins Thema

In welcher Welt lebst du denn?
Kennst du diesen Moment, wenn du bemerkst, dass du gerade von etwas null Peilung hast, von dem dein Gegenüber richtig Ahnung hat und begeistert erzählt? Kein Wunder, denn wir alle, die heute Abend hier sind, leben einen unterschiedlichen Alltag, in unterschiedlichen Bubbles. Diese sind von Menschen, Orten, Themen, Insidern, Worten und Einflüssen geformt.

Unsere Jugend ist ein Überschneidungsort unserer jeweiligen Bubbles. Überleg mal, welche Bubbles und Welten in deinem Alltag präsent und relevant sind?

Es gibt zum Beispiel die Schule, die Gemeinde, den Jugendkreis, die Familie, die Sportgruppe, den Musikverein, die Discord-Community, andere Freundeskreise usw.

In diesen unterschiedlich vielen und unterschiedlich großen Bubbles, nehmen wir unterschiedliche Rollen ein.

Erzähle von zwei unterschiedlichen Bubbles, in denen du lebst.

Über unsere Rollen in den Bubbles und wie wir innerhalb dieser Bubbles reagieren und interagieren, wollen wir uns heute Abend Gedanken machen.

Interaktion & Erleben:

In jeder Ecke in diesem Raum ist eine Bubble oder ein Lebensraum aufgebaut. Heute schauen wir uns folgende drei an: Schule, Gemeinde und Familie. Ihr habt jetzt 15 Minuten Zeit (etwa 5 Minuten pro Kreis), alle drei Welten zu begehen und folgende Fragen, die auf dem Handout stehen, persönlich zu beantworten. Ihr dürft hier alles aufschreiben, was euch in den Sinn kommt. Ihr müsst das später niemandem vorstellen oder zeigen.

  1. Welche Rollen habe ich in dieser Bubble?
  2. Welche Werte gelten hier?
  3. Gibt es Situationen, in denen ich mich verstellen muss?
  4. Wie kommt hier mein Glaube an Jesus vor?

Die Jugendlichen durchlaufen und durchleben in Stille die Orte und schreiben ihre Gedanken auf. Wenn es deiner Jugendgruppe leichter fällt, wenn Musik läuft, ist das hier auch gut möglich.

Frage im Plenum:

Wie ging es euch dabei? Sind euch neue Erkenntnisse gekommen?

Je nachdem wie offen eure Jugendlichen sind, reicht hier auch ein Ja oder Nein bzw. ein Votum der Jugendlichen. Das Teilen der direkten Erkenntnisse wäre sehr privat und nur mit Zeit und in einer vertrauten Runde zu empfehlen.

Überleitung

Die letzte Frage, die ihr beantworten konntet, lautet: „Wie kommt hier mein Glaube an Jesus vor?“ Das Thema dieses Abends nennt sich „Unite your world“. Entdecke mit Jesus wie seine und deine Welt zusammengehören.

Hauptteil

Manchmal kommt es mir so vor, als würde unser Leben mit Jesus vor allem in der Gemeinde stattfinden. Als würden wir Jesus nur in der Gemeinde, auf Freizeiten oder Events begegnen und kennenlernen. Danach geht es wieder raus in die Welt, wo andere Dinge wichtig sind, anders gesehen und gewertet werden.

Erzähle gerne eine persönliche Erfahrung zu Frage 4: Wie kommt mein Glaube an Jesus in meinen Welten vor? Teile, was dich daran herausfordert.

Jesus war, wie vielleicht einige von euch auch, viel unterwegs. In unterschiedlichen Kreisen und Kontexten. Mal mit den Juden, den Samaritanern, mit Kindern, Frauen, Männern, Insidern und Outsidern der Gesellschaft. Krass wie viele Bubbles er sich angeguckt hat und mit wie vielen unterschiedlichsten Menschen er Leben geteilt hat. Eine sehr ermutigende, aber auch herausfordernde Seite von Jesus ist, dass er nie gesagt hat, dass er nur in der Gemeinde, nur an einem Ort zu finden ist. Ganz im Gegenteil, er selbst ist in die Welt hinausgegangen und ist vielen Menschen außerhalb des Tempels begegnet. Jesus ist nämlich nicht nur in der Gemeinde zu Hause. Die Welt ist sein Zuhause. Er war Wanderprediger von Beruf und hat sich immer wieder neu getraut, sich in die Welt der anderen zu bringen und da zu sein. Er hat die Bubbles platzen lassen und war mit Menschen unterwegs.

Geh in alle Kreise und stelle symbolisch Jesus in die Mitte jeden Kreises, z.B. einen König aus einem Wikingerschach und in die Mitte des Raumes. Verbinde mit einer Schnur alle Jesus-Holzklötze, um die umspannende Gegenwart Jesu deutlich zu machen. Tipp: Die Schnur muss ja nicht gespannt sein, sonst fallen vermutlich die Jesus-Holzklötze um.

Jesus fordert uns mit seinem Leben heraus, einen Blickwechsel vorzunehmen. Wir erfahren durch die Geschichten und die Art, wie Jesus gelebt hat, dass sein Blick auf die Welt immer die ganze Welt mit all ihren Bubbles umfasst. Wir denken diese Welt oft in verschiedenen Bubbles, die wir voneinander fernhalten. Jesus ist aber nicht auf die Welt gekommen, um in seiner Komfortzone zu sein und sich ein entspanntes Leben zu machen. Er hat bewusst auch andere Lebensräume betreten, um möglichst vielen Menschen mit diversen Hintergründen mit der Liebe und Großzügigkeit Gottes zu begegnen. Für mich ist Jesus in seinem Handeln authentisch. Authentisch ist ein sperriges Wort. Deshalb die Frage: Was heißt authentisch eigentlich?

  1. Was verbindest du mit dem Wort authentisch?
  2. Was macht einen Menschen für dich authentisch?

Kurzes Plenumsgespräch dazu, wenn ihr mögt, sammelt die Aussagen der Jugendlichen auf einer Flipchart.

Definition laut Duden: au|then|tisch = echt; den Tatsachen entsprechend, daher glaubwürdig.

Bibelgeschichte und Input

Wie, warum und wann war Jesus eigentlich au|then|tisch? In den folgenden beiden Bibelstellen wird deutlich, was authentisch bei Jesus bedeutet:

Hier kannst du gut bei beiden Bibelgeschichten eine passende Nacherzählung heraussuchen. Für den Input ist gleich vor allem das Verhalten von Jesus wichtig. Bei der Frau am Brunnen wäre es dabei gut, wenn ihre Fragen trotzdem Teil der Erzählung sind, da die Jugendlichen dabei erkennen können, wie lange die beiden miteinander im Gespräch waren, bis sie endlich über den gleichen Inhalt gesprochen haben.) Erzähle erst die Bibelgeschichte der Samaritanerin am Brunnen nach (Johannes 4, 6-42). Hier ist klar zu benennen, wie getrennt die Kulturen eigentlich gelebt haben und wie untypisch es für einen Mann aufgrund des damaligen Rollenbildes war, mit einer unbekannten Frau zu sprechen.

Frage an die Jugendlichen:

Wie handelt Jesus hier?

Welche Bubbles erkennt ihr in der Geschichte?

Was überrascht euch?

Mit welcher Haltung spricht Jesus mit ihr?

Erzähle nun die Geschichte der Ehebrecherin (Johannes 8, 1-11).

Frage an die Jugendlichen:

Wie reagiert Jesus hier?

Was ist die Gemeinsamkeit mit der anderen Geschichte?

Welche Unterschiede in den Gesprächen erkennt ihr in den beiden Geschichten? Was macht ihn authentisch?

Jesus macht in den beiden Situationen irgendwie dasselbe, und doch reagiert er ganz anders. Er handelt nicht gleich und ist doch authentisch. Jesus schafft eine Verbindung zwischen den „Welten“. Er schämt sich weder vor den Jüngern noch vor den Pharisäern noch vor den Frauen. Er ist das verbindende Element, weil er sich und seiner Botschaft treu bleibt, obwohl er anders spricht und unterschiedlich auf unterschiedliche Menschen reagiert. Ich glaube, dass das daran liegt, dass er sich selbst nicht nur zu einer Gruppe zuordnet, sondern zu Gott. Das macht ihn frei, zu verbinden und nicht nur in einzelnen Gruppen oder Bubbles zu wirken. Er hat sich nicht geschämt, er selbst zu sein und mit dem, was ihn bewegt, offen umzugehen. Er hat sich getraut, sich auch an fremden Orten und in unangenehmen Situationen so zu zeigen, wie er ist. Er kann uns ein gutes Vorbild sein, was „authentisch sein“ als ChristIn bedeutet.

Was hat das mit uns zu tun?

Wie wir vorhin festgestellt haben, hast du an den verschiedenen Orten verschiedene Rollen. Das ist klar und auch gut so. Du kannst anders mit Menschen reden, andere Witze machen, hast andere Verantwortungen, … Wie kannst du in all diesen Rollen als ChristIn authentisch sein? Das ist eine superspannende Frage, weil es keine allgemeine Musterlösung dafür gibt.

Jesus gibt Beispiele, wie das aussehen kann, aber er gibt keinen Stufenplan mit, wie das jetzt genau aussehen muss, sondern lässt uns und unseren Unterschiedlichkeiten Raum.

Durch den Glauben lädt Gott uns ein, sein Kind zu sein. Und wenn du diese Einladung an- nimmst, liegt dieses Kind-Gottes-Sein allem zugrunde (Galater 3,25-29). Diese Identität nimmst du in alle Bereiche mit rein, egal, welche Rolle du dort hast. So ist es nicht nur Jesus, der Begleiter und Erlöser dieser Welt, der die unterschiedlichen Bubbles dieser Welt verbindet und durchdringt. Auch du wirst so zu einem/r BrückenbauerIn. Weil Jesus und du verbunden seid, verbindet ihr unterschiedliche Welten (Hinweis auf die Kreise vom Anfang). Das ist nichts, wofür du dich in irgendeiner Bubble schämen musst oder etwas, das eine Last sein soll, sondern eine krasse Wertschätzung von Jesus uns gegenüber. Denn er traut es dir zu und befähigt dich dazu, dass du in allen Bubbles und in allen Rollen Sprachrohr für seine Liebe zu den Menschen bist. Wie genial ist das denn, wenn Menschen durch dich eine Idee haben können, wie ein Leben mit Jesus aussehen kann?

Raum für ein persönliches Beispiel, bei dem du dich eventuell für den Glauben geschämt hast oder/und wo du authentisch geglaubt hast.

Wie du siehst, gibt es viele unterschiedliche Arten, wie man authentisch Christsein leben kann. Wie ist deine Strategie, authentisch zu sein?

Persönliche Reflexionszeit der Jugendlichen

Diese Zeit kann entweder in Einzelarbeit oder Kleingruppen verbracht werden.

Schau dir nochmal deine Bubbles an.

  1. Wie könnte in deinen Bubbles für dich authentisches Christsein aussehen? Was würde sich verändern?
  2. Wo kannst du Menschen verbinden? Wo suchst du Verbindungen?

Wo gibt es schon Verbindungen?

  • Vor wem schämst du dich? Wann hast du dich für deinen Glauben geschämt?

(» Weiterarbeit mit dem Arbeitsblatt vom Anfang)

Abschluss

Jetzt haben wir uns viele Gedanken gemacht, wo und wie wir authentisch unseren Glauben leben können. Und so gut und wertvoll das auch ist, die Umsetzung kann echt schwierig sein und braucht viel Mut. Wir sind da in guter Gesellschaft: Die Jünger damals mussten nämlich auch immer wieder neu ermutigt werden. Aber genauso wie sie, dürfen wir Jesus als Vorbild und Begleiter haben, der uns auch heute helfen will. Damit wir nicht von der Aufgabe, alles und jeden zu verbinden, erschlagen werden, fangen wir mit einer konkreten Challenge an. Es geht nicht darum, direkt alles richtig zu machen, sondern mit Jesus gemeinsam auf dem Weg zu sein.

Challenge – Call to Action

Jetzt wird es konkret. Wie können wir zu BrückenbauerInnen, zu VerbinderInnen unserer Welten werden? Wie kann das in deiner nächsten Woche ganz praktisch aussehen?

Alle suchen sich eine/n GebetspartnerIn, mit dem/der er/sie sich über folgende Fragen austauscht und gemeinsam dafür betet:

  • In welchen Bubbles fällt es mir schwer, authentisch ChristIn zu sein?
  • Wo und wie will ich authentisch als ChristIn leben? Nimm dir eine konkrete Änderung für die kommende Woche vor. Was motiviert mich?
  • Was kann mich hindern? Was brauche ich?

Tipp: Es lohnt sich, kleine Schritte zu feiern. Wie feierst du diesen?

Diese Partnerschaften sollen über den Abend hinaus bestehen, damit die beiden füreinander beten und einander berichten können, wie die Action funktioniert hat. Bei der nächsten Jugendstunde tauschen die beiden sich über ihre Erlebnisse aus.

Gemeinsames Gebet

(» Präsentationsfolie im Downloadmaterial)

Jesus, du hast die ganze Welt im Blick.

Du begegnest ihr mit Liebe und Barmherzigkeit. Du nimmst die Menschen in ihren Situationen an,

kommst ihnen nah, ohne dich selbst zu verraten.

Du siehst, wie wir hin- und hergerissen sind. Zwischen dem Leben mit dir und dem Leben mit Menschen, die dich nicht kennen.

Du siehst, wie wir dich verraten, wie wir uns schämen, wie wir nicht wissen, wie wir diese Welten in unseren Köpfen verbinden, wie wir Grenzen sprengen können.

Sei du unser Lehrer. Hilf uns, authentisch zu sein.

Hilf uns, in allen Bubbles, in die du uns hineingestellt hast, wie

selbst und trotzdem nicht starr zu sein.

Hilf uns, deine verbindende Liebe in diese Welt zu tragen  und

Menschen ehrlich und liebevoll zu begegnen.

Hilf uns, dass wir dir und uns in allen Situationen treu bleiben.

Danke, dass du um unsere Zerrissenheit weißt und

dass du auch die Welten in uns selbst immer wieder neu

verbindest.

Amen.

Hier kommt die dritte Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in vier Lektionen um weihnachtliche Verheißungen aus dem Alten Testament. Außerdem ist ein Krippenspiel enthalten:

Lektion 10 Sacharja 9,9-17 Frieden wird sein

Lektion 11 Micha 5,1-13 Der Herrscher kommt aus Bethlehem

Lektion 12 Jesaja 7,10-14 Immanuel: Gott mit uns

Lektion 13 Jesaja 11,1-10 Das Friedensreich des Messias

ZUSATZ: Krippenspiel: Das Haus ist voll!

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Bibeleinsteiger hören durch diese Lektion, dass Gott sie in ihrem Leben immer begleitet und an ihrer Seite stehen wird.

Checker

Bibelchecker erfahren durch diese Lektion, dass Gott treu ist und sie nicht im Stich lässt. Er ist eine zuverlässige Wegbegleitung.

Der Text an sich

Der König Ahas stammt vom Hause Davids ab. Das sehen wir in dem aufgeführten Stammbaum in Matthäus 1, 9. Somit ist König Ahas auch ein Vorfahre von Jesus. Ahas regierte zu Zeiten von Jesaja in Juda und somit auch über die Stadt Jerusalem, die von anderen Königen immer wieder erobert werden wollte. Jesaja war ein Prophet, der sich kurz vorher von Gott berufen ließ und den Menschen weitergab, was Gott zu sagen hatte. In dem vorliegenden Text beruhigt Jesaja König Ahas und richtet ihm von Gott aus, dass er sich keine Sorgen machen muss über die Einnahme seines Reiches. Um das zu bestätigen, was Gott ihm verspricht, darf Ahas sich ein Zeichen von Gott wünschen, dass ihm zeigen soll, dass er zu seinen Versprechen steht. Dies lehnt der König aber ab. Daher gibt Gott von sich aus ein Zeichen, weil es ihm wichtig ist, seinem Volk zu zeigen, dass er da ist und sein Wort hält. Dieses Zeichen soll ein von einer Jungfrau geborener Sohn sein, der Immanuel, „Gott ist mit uns“, heißen soll. Dass dieses Zeichen in Erfüllung geht, können wir im Neuen Testament – also viele Jahre später – in Matthäus 1, 23 nachlesen. Jesus, der Sohn der Jungfrau Maria, wird geboren. In Matthäus wird sogar aus Jesaja zitiert, um die Erfüllung der Verheißung hervorzuheben. Die Namen Immanuel und Jesus stimmen rein namentlich nicht überein, aber die Bedeutung ist die gleiche. „Gott ist mit uns“ zeigt sich in Jesus als Gottes Sohn, der auf die Welt kam, um uns Menschen zu retten. Gott ist die ganze Zeit über da. Auch wenn dieser Beweis erst lange nach König Ahas Lebzeiten eintritt, stellt er einen Beweis dar, weil Gott über der menschlichen Zeit steht. Von Bedeutung ist lediglich, dass Gott sein Versprechen erfüllt – auch über das Leben der Menschen hinaus, wie bei Ahas.

Der Text für mich

Als ich den Text das erste Mal gelesen und über den Namen Immanuel nachgedacht habe, ist mir direkt das Lied “God with me (Emmanuel)“ von ICF Worship eingefallen. Und das Lied spricht genau von dem Inhalt des Bibeltextes: Gott ist ein treuer Gott, der zu dem steht, was er uns in der Bibel verspricht. Gott ist mit uns – vom ersten Tag an und für immer. Es ist egal in welcher Situation ich mich befinde oder wie weit entfernt ich mich von Gott fühle. Er hat versprochen, dass er immer bei uns sein wird.

Das, was Gott König Ahas durch Jesaja versprochen wurde, wurde viele Jahre später mit Jesus sichtbar. Die Verheißung hat sich erfüllt! Sie ist kein leeres Versprechen geblieben. Und genau deshalb darf ich auch heute noch darauf vertrauen, dass Gott immer bei mir ist und zu dem steht, was er sagt. Gott ist ein beständiger Gott. Und ganz ehrlich: Besonders momentan, wo alles so unbeständig ist und sich vieles andauernd verändert, ist es eine echte Erleichterung zu wissen, dass Gott sich nicht ständig verändert. Sondern Gott ist da und er wird mir immer beistehen. Auf ihn ist Verlass, während alles andere so austauschbar und flüchtig scheint.

Genau das wünsche ich dir, dass du Gott als einen beständigen Gott erleben kannst, der treu an deiner Seite steht, egal was da kommt. Und ich wünsche dir, dass die Teilnehmer deiner Gruppe dies spüren und du auch für sie ein beständiger Teil sein darfst – zumindest für einen Teil ihrer Wegstrecke.

Der Text für dich

Starter

Kinder wachsen in vielen unterschiedlichen Familien und sozialen Netzwerken auf. Die einen erfahren Beständigkeit und haben feste Bezugspersonen, die sie in ihrem Leben begleiten. Dann gibt es aber auch viele Kinder, die das nicht erleben. Kinder, die vielleicht durch Institutionen wandern oder zwischen der Familie der Mutter und der des Vaters hin und her pendeln. Kinder haben unterschiedliche Standpunkte, was ihre Erfahrung mit Beständigkeit und Zuverlässigkeit angeht. Heute dürfen sie hören, dass da jemand ist, der sie niemals allein lässt – auch wenn es sich für sie eventuell immer noch sehr einsam anfühlt. Aber da Gott seine Zusagen hält, dürfen wir lernen, ihm zu glauben, dass er da ist und wir jederzeit mit ihm reden können.

Checker

Auch bei den Checkern gelten die Grundsätze der Starter, dass Kinder Beständigkeit und Zuverlässigkeit unterschiedlich erleben. Aber jedes Kind wünscht sich unabhängig von seiner Situation Beständigkeit und treue Personen in seinem Umfeld, die zu dem stehen, was sie sagen und auf die Verlass ist. Dies können die Kinder zum einen durch dich als Mitarbeiter erfahren, aber auch konkret durch die erfüllte Verheißung aus der heutigen Geschichte. Sie sehen, dass Gott sein Wort hält und wie es in Erfüllung geht. Und das gilt auch noch heute: Gott steht zu dem, was er verspricht und Gott wird immer für die Kinder da sein, sie können jederzeit mit ihm reden.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Montagsmaler: Ein Kind aus der Gruppe bekommt einen Begriff gezeigt und malt diesen z. B. auf eine Flipchart. Die anderen Kinder versuchen, den gemalten Begriff zu erraten. Entweder wird in der Gruppe gespielt oder es treten mehrere Gruppen gegeneinander an. Die Gruppe, die die meisten Begriffe erraten hat, gewinnt. Die Runden können beliebig nach Zeit und Anzahl der Begriffe gespielt werden.

Mögliche Begriffe als Hinführung zum Thema: König, Königreich, Familie / Stammbaum, schwanger, Stall / Krippe, Verkehrszeichen, Bibel / Altes und Neues Testament, Baby, Weihnachten, erzählen …

Anregung: Die biblische Geschichte kann anschließend mit den erratenen Begriffen erzählt werden oder auch mit eigenen Bildern. Alternativ können die Bildvorlagen genutzt werden.

Idee 2

Alle sitzen im Kreis. Einer der Mitarbeitenden nimmt einen Kochlöffel in die rechte Hand. Dieser wird nun hin und her geschwungen, wie ein Zauberstab, und man sagt folgende Worte: „Lirum larum Löffelstiel, wer dies nicht kann, der kann nicht viel.“ Dann nimmt man den Kochlöffel in die linke Hand und gibt sie an den linken Sitznachbarn weiter. Der Kochlöffel soll jetzt von einer Person zur nächsten wandern. Die Frage ist dabei, ob der Kochlöffel richtig weitergegeben wird. Die Kinder sollen herausfinden, wann er „richtig“ und wann er „falsch“ weitergegeben wird. Richtig wird er weitergegeben, wenn er von der rechten in die linke Hand übergeben wird, bevor er an den Sitznachbarn weitergereicht wird. Vielleicht finden die Kinder es heraus (sie sollen es dann aber noch für sich behalten) oder sie bleiben ratlos. Und um diese Ratlosigkeit geht es, denn auch König Ahas war zu Beginn der Geschichte ratlos. Er weiß nicht weiter und dann kommt der Prophet Jesaja vorbei. So kann in die Verkündigung übergegangen werden.

Verkündigung

Erzählung anhand von Bildern

Bild 1: Vor vielen Jahren lebte ein König. Der König hieß Ahas und regierte über Juda. Ständig wurde er von anderen Königen angegriffen und musste sein Reich verteidigen. Er hatte viele Sorgen und wusste nicht mehr, was er noch machen soll.

Dann kam er ins Gespräch mit einem Mann namens Jesaja. Jesaja war ein Prophet, der gehört hat, was Gott sagt und dies an die Menschen weitergegeben hat. Und so hat er auch dem König Ahas etwas weitergegeben: Ahas sollte sich nicht weiter Sorgen machen. Die anstehende Bedrohung ist gar keine.

Bild 2: Jesaja sagte sogar zu Ahas, dass er sich ein Zeichen von Gott wünschen soll. Das Zeichen steht dafür, dass Gott sein Versprechen hält und das eintritt, was er sagt.
Doch Ahas lehnt das Angebot ab. Er möchte Gott nicht auf die Probe stellen oder ihm was schuldig sein.

Bild 3: Da wird Jesaja ungeduldig und kündigt ein Zeichen an, das direkt von Gott kommt. Er sagt: „Ihr werdet sehen: Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Den wird sie Immanuel, ,Gott mit uns‘ nennen.“
Gott will mit dem sichtbaren Zeichen zeigen, dass wir uns auf ihn verlassen können und er das einhält, was er verspricht.

Bild 4: Viele, viele Jahre später wird das Zeichen sichtbar: Jesus wird geboren. Jesus ist der Sohn, der von einer jungen Frau geboren wird. Er heißt zwar nicht Immanuel, aber Jesus zeigt den Menschen, was es bedeutet, dass Gott mit uns ist. Jesus ist bei den Menschen und begleitet sie. Und er ist auch heute noch bei dir. Du kannst jederzeit mit ihm reden. Du darfst ihm glauben, dass er da ist. Das, was Gott im Alten Testament versprochen hat, ist im Neuen Testament wahr geworden. Gott ist auch mit dir unterwegs.

Die andere Idee

Die Geschichte kann auch in Form einer Zeitreise erzählt werden. Beispielsweise unterhalten sich 2-3 Kinder über unzuverlässige Freundschaften und kommen dann z. B. durch eine hinzukommende Person auf den Gedanken, dass Gott da anders ist und sein Versprechen immer hält. An dieser Stelle kann zuerst von dem Jesajatext berichtet werden und anschließend vom Neuen Testament, wo Jesus geboren wird. Das Fazit wäre dann: Gott lässt das wahr werden, was er verspricht. Er ist ein beständiger und zuverlässiger Freund, auch heute noch.

Der Text gelebt

Wiederholung

Zur Wiederholung kann das Spiel 1, 2 oder 3 gespielt werden, bei dem die Kinder zwischen 3 Antwortmöglichkeiten hin und her springen können, bis das Schlusssignal ertönt. Dafür sollten drei Felder auf dem Boden markiert werden z. B. mit Klebeband. Die Kinder sollten dann beim Schlusssignal auf ihrer gewählten Antwort stehen. Mögliche Fragen, beliebig erweiterbar oder auch mit Spaßfragen kombinierbar:

Ahas war ein …
1) Prophet
2) König
3) Diener des Königs

Das Kind, das später geboren wurde hieß …
1) Johannes
2) Immanuel
3) Jesus

Die Verheißung …
1) erfüllte sich sofort und wird noch im Alten Testament beschrieben.
2) erfüllt sich 30 Jahre später und noch im Alten Testament.
3) erfüllte sich sehr viel später – erst im Neuen Testament.

Jesaja verspricht König Ahas ein Zeichen von Gott. Welches?
1) Ein Kind soll geboren werden.
2) Er soll einen Sohn bekommen.
3) Er wird abends noch auf eine Feier eingeladen.

Die Verheißung erfüllt sich an folgendem Fest, das wir heute noch feiern:
1) Ostern
2) Weihnachten
3) Pfingsten

Gespräch

Es gibt den Spruch „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen. Und wer es dennoch bricht, dem glaubt man in Zukunft nicht.“ Mit den Kindern kann nun darüber gesprochen werden, was es heißt, wenn jemand etwas verspricht und wie sie das bisher erlebt haben. Sind eventuell Enttäuschungen entstanden?

Darüber hinaus kann verdeutlicht werden, dass Gott seine Versprechen hält. Immanuel wird angekündigt und mit Jesus erfüllt sich dieses Versprechen. Oder bei Noah verspricht Gott durch den Regenbogen, dass er die Menschen nie wieder so schwer bestrafen möchte (1. Mose 9, 12ff.). Gott ist anders als der Mensch und hält immer, was er verspricht. Gott hält vor allem seine Versprechen auch über die Lebzeiten des Menschen hinaus. Ahas erlebt die Erfüllung nicht mehr und das Versprechen an Noah besteht für uns Menschen noch heute. D. h.: wenn ich die Erfüllung eines Versprechens nicht erlebe, heißt das nicht, dass Gott sein Versprechen nicht gehalten hat.

Es kann aber auch darauf eingegangen werden, was es bedeutet, dass Gott immer bei uns ist. Hierfür können Smileys in die Mitte gelegt werden. Jedes Kind darf sich anschließend einen aussuchen zu folgender Fragestellung: Wie geht es dir, wenn du hörst, dass Gott immer bei dir ist? Löst es Angst aus, weil man sich beobachtet fühlt? Fühlt man sich sicher, weil man nie allein ist?

Merkvers

„Seid gewiss: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ – Matthäus 28, 20 (BasisBibel)

Den Vers in kurzen Abschnitten zum Lernen auf Zettel aufschreiben und ihn immer wieder gemeinsam mit den Teilnehmenden lesen. Bei jedem weiteren Durchgang wird ein weiterer Teil umgedreht, bis der Vers am Ende auswendig aufgesagt werden kann.Bsp. einer Aufteilung: Seid gewiss: | Ich bin | immer | bei euch, | jeden Tag, | bis zum | Ende der Welt. | Matthäus | 28, 20

Gebet

Danke, Gott, dass du immer da bist.Danke, dass wir uns nicht allein und verlassen fühlen müssen, weil wir wissen, dass du da bist.Danke, dass du deine Versprechen hältst – so wie du es uns in der Bibel zeigst.Hilf mir, dir zu vertrauen und zu glauben, dass du deine Versprechen einhältst, auch wenn es nicht so schnell geht, wie ich es gerne hätte.Danke, dass du beständig bist. Amen.

Alternative: Tragt mit den Kindern zusammen, wo sie sich wünschen, dass Gott sie begleitet und nicht allein lässt. Betet gemeinsam in der Gruppe dafür – entweder betet jeder für sein Anliegen oder die Mitarbeitenden beten für die Kinder und sprechen ihnen zu, dass Gott bei ihnen sein wird. An dieser Stelle kann auch der Merkvers in Form eines Segens noch einmal aufgegriffen werden: Gott ist immer bei dir, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.

Kreatives

Als Erinnerung an Gottes Versprechen, bei uns zu sein, können Hände gebastelt werden.

Step 1: Falte das DIN-A4 Blatt einmal in der Hälfte – vorzugsweise Pappe benutzen. Mit Papier geht es leichter, lässt sich dann aber später z. B. nicht im Fenster aufhängen.

Step 2: Lege deine Hand auf die Fläche, so dass Daumen und Zeigefinger den geknickten Rand berühren. Zeichne nun den Umriss deiner Hand mit einem Bleistift nach.

Step 3: Lass die Pappe noch geknickt und schneide an den Linien entlang mit einer Schere aus. ACHTUNG: Schneide die Pappe an der geknickten Stelle nicht durch, sonst hast du später zwei einzelne Hände und nicht zwei Hände an einem Stück.

Step 4: Falte die Pappe auseinander. In der Mitte der Hände erhältst du ein Herz. Entweder lässt du es so oder du schreibst in die Hände den Merkvers oder „Immanuel – Gott mit uns“, um dich an den heutigen Tag zu erinnern. Weiter hast du zwei Möglichkeiten (5.1. oder 5.2.).

Step 5.1: Mache mit einem Locher oben links und rechts ein Loch in die Pappe, fädle eine Schnur durch und du kannst deine Hände z. B. ins Fenster hängen.

Step 5.2.: Klebe die Hände auf andersfarbige Pappe (und rahme sie ein), so kannst du sie dir im Zimmer aufhängen.

Spielerisches

Vertrauensfußball: Bei diesem Spiel bilden zwei Kinder einen Spieler. Das eine Kind befindet sich auf dem Spielfeld und hat die Augen verbunden. Das andere Kind steht am Rand und kann sehen. Nun spielen zwei Mannschaften gegeneinander Fußball. Das sehende Kind navigiert das blinde Kind mit Worten. Der Schwierigkeitsgrad kann hier erhöht werden, indem immer mehr Personen auf dem Spielfeld sind (Mindestanzahl 4 Kinder, der Torwart kann je nach Können der Kinder oder Gruppengröße ergänzt werden).

Rätselhaftes

Da es in der Geschichte u. a. um die Namensbedeutung von Immanuel geht, kann man sich gemeinsam mit den Kindern anschauen, was ihre Namen bedeuten und ob sie damit etwas verbinden. Gott verspricht durch den Namen Immanuel, dass er sein Volk nicht verlässt.

Entweder sucht man im Vorfeld die Bedeutungen der Namen der Kindern heraus, wenn man einen festen Stamm an Kindern hat, und schreibt die Bedeutungen auf Zettel auf. Diese legt man in die Mitte und lässt die Kinder raten, welche Bedeutung zu ihrem Namen gehört. Oder man macht sich gemeinsam mit den Kindern auf die Suche. Dazu kann man Namensbücher hinzuziehen oder gemeinsam im Internet nachschauen.

(T)Extras

Lieder

Mike Müllerbauer: Ich bin bei euch alle Tage,
Sei mutig und stark;

Daniel Kallauch:
Immer und überall (Vom Anfang bis zum Ende),
Ganz schön stark,
Jetzt und für immer

Spiele

Teamwork/Vertrauen: Zwei Kinder setzen sich Rücken an Rücken und haken sich mit ihren Armen ineinander ein. Nun versuchen sie aufzustehen.

Vertrauensparcours: Die Kinder führen sich gegenseitig durch einen Parcours, der mit Stühlen / Tischen usw. aufgebaut wird. Dabei lässt sich ein Kind mit verbundenen Augen durch den Parcours führen, während das andere Kind führt – entweder, indem es das erste Kind leicht an der Schulter fasst oder nur mit Hilfe von Worten (je nach Möglichkeit der Gruppe).

Wer bin ich: Ein Kind verlässt den Raum und der Rest der Gruppe überlegt sich, wer das Kind sein soll. Der Name wird auf einen Post-it geschrieben und das Kind kann wieder reinkommen und sich zu dem Rest der Gruppe setzen. Nun bekommt es den Post-it an die Stirn geklebt. Es darf jetzt Fragen stellen, die mit Ja / Nein von den anderen beantwortet werden können. Somit kann es herausfinden, welche Person es ist. Dieses Spiel kann beliebig lange gespielt werden.

Hula-Hoop-Wanderung: Alle Teilnehmenden stehen in einer Reihe und halten sich an den Händen. Die Person links in der Reihe bekommt einen Hula-Hoop-Reifen über den ausgestreckten Arm gehangen. Die Teilnehmer versuchen sich jetzt gemeinsam zu „befreien“. Dafür müssen alle nacheinander versuchen, durch den Hula-Hoop-Reifen zu steigen, ohne den Nachbarn loszulassen.

Rätselhaftes

Labyrinth: Hilf dem Propheten Jesaja den Weg zu König Ahas zu finden, damit er den König ermutigen kann.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in drei Lektionen um die Begegnungen mit Jesus nach seiner Auferstehung:

Lektion 1 Johannes 20,11-18 Am Morgen

Lektion 2 Johannes 20,19-23 Am Abend

Lektion 3 Johannes 20,24-29 1 Woche später

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Für Kinder ist es oft schwer, sich mit ihren Sorgen und Zweifeln auseinanderzusetzen, besonders dann, wenn sie nicht wissen, mit wem sie darüber reden sollen. In dieser Lektion sollen die Kinder lernen, dass es völlig in Ordnung ist, Zweifel, Sorgen, Ängste zu haben, und dass sie aber in Jesus eine Anlaufstelle haben, der sie alles anvertrauen können, und der um ihre Situation weiß und ihnen helfen möchte.

Checker

Für Kinder, die schon ihren Weg mit Jesus gehen, ist das vielleicht schon eine viel gehörte und „alte“ Geschichte. Aber auch sie sollen durch diese Geschichte von Thomas, dem Zweifler, wieder neu ermutigt und daran erinnert werden, dass sie in Jeus eine Anlaufstelle für ihre Sorgen, Ängste und Zweifel haben! So wie es Thomas erleben durfte!

Der Text an sich

Nach drei Jahren gemeinsamen Lebens und Lernens mit Jesus wird dieser gekreuzigt. Die Jünger sind fassungslos und sprachlos. Doch dann, drei Tage nach der Kreuzigung Jesu, passiert das Unfassbare! Jesus ist auferstanden und er zeigt sich seinen Jüngern! Doch es sind nicht alle Jünger bei diesem ersten Treffen mit Jesus dabei! Thomas fehlt. Als dieser wieder zu den anderen Jüngern zurückkehrt, erzählen diese ihm voll Freude, dass sie Jesus gesehen haben und dass es wirklich stimmt, was die Frauen erzählt haben. Doch Thomas ist skeptisch. Er kann es nicht so recht glauben, dass Jesus auferstanden ist und lebt! Er hat so seine Zweifel daran und will es, wenn es wirklich so ist, mit eigenen Augen sehen und mit seinen Händen fühlen. Es vergeht erstaunlicherweise eine ganze Woche, bis Thomas die für ihn alles entscheidende Gelegenheit bekommt und Jesus persönlich treffen kann. Jesus weiß um die Zweifel von Thomas und lässt ihn seine Wundmale sehen und fühlen! Im Laufe des Textes wird sichtbar, wie einfühlsam Jesus mit Thomas umgeht und ihn da abholt, wo er gerade steht – inmitten von Zweifeln und Ängsten! Durch Thomas´ Begegnung mit Jesus sind seine Zweifel und Ängste wie weggeblasen! Er erkennt Jesus als seinen „Herrn und Gott“! Diesen wunderbaren Wandel von Zweifeln zu Zuversicht und Glauben dürfen auch wir immer wieder erfahren, wenn wir uns voll und ganz Jesus anvertrauen und ihn als unseren Herrn und Gott in unserem Leben anerkennen, so wie es Thomas getan hat!

Der Text für mich

Für mich persönlich ist der Text aus Johannes 20 immer wieder tröstend und ermutigend zugleich! Die Jünger sehen Jesus nach seiner Auferstehung, was ihnen enormen Auftrieb und Mut für ihren weiteren Glaubensweg gibt. Nur Thomas erlebt es nicht mit! Er erfährt erst davon, dass sie Jesus gesehen haben, als er wieder zu den Jüngern zurückkommt. Doch Thomas kann es nicht glauben, bevor er es nicht mit eigenen Augen gesehen bzw. erlebt hat. Und oft bin ich auch so, dass ich Zweifel habe, ob Jesus mich wirklich hört und in meinem Leben wirkt. Doch Thomas bekommt dann selbst die Chance und erlebt Jesus live und in Farbe. Seine Zweifel sind wie weggeblasen und er kann Jesus nur noch als den preisen, der er ist: „Mein Herr und mein Gott“! Und wenn ich auf mein Leben blicke und sehe, was Jesus schon alles getan hat, und wo ich erleben durfte, dass er Zweifel und Ängste nimmt, kann ich auch nur staunen, so wie Thomas es tat! Und diese Erfahrung kann und darf jeder machen, der sich auf ein Leben mit Jesus einlässt!

Der Text für dich

Starter

Die Kinder werden oft mit ihren Ängsten, Sorgen und Zweifeln allein gelassen und wissen selbst nicht wohin damit! Sie müssen versuchen, selbst damit klar zu kommen. Doch der Bibeltext aus Johannes 20 zeigt, dass die Kinder nicht allein sind bzw. nicht allein bleiben müssen, sondern dass wir in Jesus eine Anlaufstelle für unsere Zweifel und Ängste, aber auch unsere Freude haben. So wie es Thomas erleben durfte, der durch die Begegnung mit Jesus erlebt hat, dass dieser ihn kennt und um seine Situation weiß.

Checker

Kinder, die ihren Weg mit Gott gehen und schon viele biblische Geschichten gehört haben, kennen vermutlich auch die Geschichte von Thomas. Doch auch für sie ist es nochmals gut, zu hören, dass sie in Jesus eine Anlaufstelle für ihre Zweifel und Ängste, aber auch für die Freude in ihrem Leben haben, und dass Jesus sie kennt und um jede Lebenssituation weiß, in der sie sich befinden.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Spiel: fehlende Gegenstände erraten

Es werden verschiedene Gegenstände auf einen Tisch gelegt, so dass alle Kinder sie sehen können. Die Kinder werden dazu aufgefordert, die Gegenstände zu benennen und sich zu merken. Gegenstände können zum Beispiel sein: ein Handschuh, ein Schlüsselbund, ein Kreidestück, … Der Tisch wird nun mit einem großen Tuch abgedeckt und der Mitarbeiter nimmt einen Gegenstand vom Tisch, ohne dass die Kinder diesen erkennen können. Danach deckt er den Tisch wieder auf und die Kinder müssen raten, welcher Gegenstand fehlt. Das Spiel endet, wenn alle Gegenstände weg sind.

Idee 2

Dalli-Klick: Den Kindern wird mit Hilfe von Laptop und Beamer ein Bild gezeigt, das zuerst nicht erkennbar ist. Nach und nach wird ein kleines Stück des Bildes freigegeben und immer mehr vom ganzen Bild erkennbar! Die Kinder dürfen gleich von Beginn an raten, was es für ein Bild sein könnte! Am besten eignen sich Bilder, die die Kinder auch aus ihrem Alltag kennen, wie zum Beispiel ein Schulrucksack, ein Buch, eine Haarbürste, … Am einfachsten lässt sich das mit einer Powerpoint-Präsentation herstellen!

Verkündigung

Verkündigungsart: Handpuppen-Spiel

Es wird eine Handpuppe benötigt, die von einem Mitarbeiter gespielt wird. Der Mitarbeiter setzt sich hinter einen Stuhl, der mit einem Tuch abgedeckt ist, so dass die Puppe auf dem Stuhl sitzt. Ein weiterer Mitarbeiter wird benötigt, um mit der Puppe im Dialog zu sprechen.

Puppe (P) sitzt genervt auf dem Stuhl und schaut ständig auf die Uhr: „Wo bleibt er / sie denn bloß … Wir wollten uns eigentlich vor einer Stunde hier treffen und nun sitz ich allein hier und muss warten …“

Plötzlich geht die Tür auf und der zweite Mitarbeiter (MA) kommt völlig außer Atem und mit seiner Bibel unter dem Arm herein.

MA: „Entschuldige, dass ich mit verspätet habe. Ich habe nach dem Essen noch in meiner Bibel gelesen und da habe ich völlig die Zeit vergessen …!“

P: sieht MA an: „Schon gut, jetzt bist du ja da. Aber was war denn so spannend am Bibellesen, dass du mich hier hast sitzen lassen, so ganz allein?“

MA: holt seine Bibel hervor und schlägt sie auf bei Johannes 20, 24-29

„Kennst Du Thomas?“

P: „Ich dachte du hast in der Bibel gelesen und nicht das Buch von Pippi Langstrumpf …“

MA: „Ja, das habe ich. In der Bibel gibt es einen Jünger, der mit Jesus gelebt hat, der Thomas heißt. Und von ihm habe ich heute gelesen.“

P: „Ach so, da habe ich noch nie was davon gehört. Kannst Du mir die Geschichte erzählen?“

MA: „Aber das mach ich doch gerne. Also pass gut auf.“

P: setzt sich bequem auf ihren Platz und hört gespannt zu

MA: „Die Geschichte beginnt nach der Kreuzigung von Jesus. Es sind drei Tage vergangen und die Jünger haben von den Frauen, die Jesus und die Jünger immer begleitet haben, erfahren, dass das Grab von Jesus leer war und Engel ihnen gesagt haben, dass Jesus lebt! Nun ist es Abend und die Jünger sind alle beisammen, bis auf Thomas. Der ist noch unterwegs. Und auf einmal steht ein Mann mitten unter den Jüngern, obwohl sie alle Türen verriegelt und alle Fenster geschlossen haben. Der Mann grüßt sie und sie erkennen, dass es Jesus ist!

P: „Wow, da waren die Jünger bestimmt begeistert, als sie Jesus erkannt haben …“

MA: „Aber sicher. Sie reden mit ihm und freuen sich riesig, dass es wirklich stimmt, dass Jesus lebt! Nach einiger Zeit ist Jesus wieder gegangen und dann kam Thomas zurück zu den Jüngern! Sie haben ihm gleich erzählt, dass Jesus hier war und sie mit ihm geredet haben. Doch Thomas kann es gar nicht glauben. Er sagt: (Vers 25 aus der Bibel vorlesen: NGÜ-Übersetzung) „Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht!“

P: „Der arme Thomas. Er war nicht mit dabei, als Jeus bei seinen Jüngern war und jetzt fällt es ihm schwer, zu glauben, dass Jesus wirklich lebt. Und was ist da jetzt so toll an der Geschichte?“

MA: „Die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende. Lass mich weitererzählen. Nach acht Tagen sind die Jünger wieder alle beisammen, und dieses Mal ist auch Thomas mit dabei! Mit einem Mal steht Jesus wieder mitten unter ihnen, obwohl alle Türen und Fenster verschlossen sind. Er grüßt sie mit den Worten: „Friede sei mit euch!“ Und dann geschieht das Erstaunliche. Er wendet sich direkt an Thomas, noch bevor dieser ein Wort gesagt hat, und fordert ihn auf (Vers 27 aus der Bibel vorlesen: NGÜ-Übersetzung): „Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an! Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!“

P: „Ok, das ist echt verrückt, dass auf einmal Jesus mitten unter den Jüngern auftaucht und direkt Thomas anspricht. Was ist dann passiert?“

MA: „Ja, das ist verrückt. Aber Jesus kennt Thomas ganz genau und er weiß, dass Thomas daran zweifelt, dass er auferstanden ist und lebt, weil Thomas bei der ersten Begegnung nicht dabei war. Jesus geht auf die Zweifel von Thomas ein und hilft ihm, sie zu überwinden, indem er ihn seine Narben sehen und fühlen lässt.“

P: „Das war das, was Thomas wollte, um es glauben zu können.“

MA: „Richtig! Und jetzt erkennt Thomas, dass es wirklich Jesus ist, der da mit ihm spricht und dass Jesus seine Situation, seine Zweifel und Ängste, kennt, noch bevor er sie aussprechen kann … Thomas kann dann nur sagen, so wie es in Vers 28 steht: „Mein Herr und mein Gott“! Thomas hat dadurch die Größe und Macht Jesu erkannt und weiß, dass er Jesus alles sagen kann, was ihn bewegt und Jesus ihn kennt und ihm hilf.“

P: „Wow, das ist echt eine schöne Geschichte, die tröstet und ermutigt!“

MA: „Ja, das finde ich auch! Oft geht es mir wie Thomas und ich frage mich, ob Jesus mich wirklich hört und mir helfen kann. Doch wenn ich dann meine Gedanken vor ihm ausspreche im Gebet und ihm sage, was mich bewegt, merke ich so oft, dass Jesus mir hilft, meine Zweifel und Ängste abzulegen und ihm ganz zu vertrauen!“

P: „Das ist schön! In Jesus haben wir also eine Anlaufstelle für all unsere Sorgen und Ängste, Zweifel und Probleme, aber auch für die Dinge, die uns freuen! Richtig?“

MA: „Ja, da hast du vollkommen recht! Und deshalb sagt Jesus zum Schluss dieser Geschichte auch: „Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.“ Also damit sind wir gemeint, die Jesus jetzt nicht mehr sehen, aber trotzdem glauben, dass es ihn gibt und er uns liebt und uns hilft. An die Kinder gewandt: Und das gilt auch für euch! Jesus liebt euch und möchte euch in eurem Leben Halt sein und euch helfen! In ihm habt ihr immer eine Anlaufstelle, bei der ihr eure Sorgen, Ängste und Zweifel, aber auch eure Freuden, teilen könnt! Amen!“

Die andere Idee

Die Geschichte wird anhand von Playmobilfiguren o. Ä. szenenweise nachgestellt und den Kindern erzählt. Es kann auch im Voraus zu Hause die Geschichte nachgestellt und fotografiert werden, um dann in der Jungscharstunde mit einem Beamer Bild für Bild zu zeigen und die Geschichte nachzuerzählen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Fragen zur Geschichte:

  • Was war das Problem von Thomas? Warum konnte er nicht glauben, dass Jesus lebt?
  • Wie hat Jesus sich verhalten, als er Thomas begegnet ist?
  • Was hat Thomas nach seiner Begegnung mit Jesus gesagt?

Bei Verwendung der zweiten Verkündigungsmethode können anhand der Bilder die einzelnen Schritte der Geschichte abgefragt werden, als Wiederholung.

Gespräch

Fragen zur Vertiefung:

  • Stellt euch mal vor, ihr wärt an der Stelle von Thomas gewesen, und seid nicht mit dabeigewesen, als die Jünger Jesus zum ersten Mal nach der Auferstehung gesehen haben. Wie hättet ihr euch gefühlt?
  • Was fällt euch an der Geschichte Besonderes auf? Wie verhält sich Jesus?

Merkvers

1 Petrus 5, 7 (NGÜ): „Und legt alle eure Sorgen bei ihm ab, denn er sorgt für euch.“

Lernt den Merkvers mit den Jungscharlern per Lückentext: Schreibt den Vers auf einzelne Karten oder Blätter. Zeigt zunächst den ganzen Vers und nehmt dann nach und nach die Karten weg, bis die Kinder den Vers aufsagen können.

Gebet

„Herr Jesus, hab vielen Dank für die Geschichte von Thomas, die wir heute hören durften. Danke, dass wir durch die Geschichte erfahren dürfen, dass du uns kennst und liebst und um unsere Zweifel und Ängste weißt. Danke, dass du derjenige bist, der uns im Leben hilft und dem wir all unsere Sorgen und Ängste, aber auch unsere Freude bringen dürfen. Hilf uns, dass wir immer mehr lernen, auf dich zu schauen und dir alles anzuvertrauen!“

Kreatives

Die Kinder können sich den Merkvers auf ein kleines Stück Papier schreiben oder in ein kleines Heft, in dem die Merkverse der anderen Lektionen auch notiert werden können, um den Vers dann immer wieder lesen und somit lernen zu können. Gerne kann das Stück Papier auch farblich gestaltet werden.

Spielerisches

Apportieren: Zuvor werden im Raum Zettel verteilt, die zwei unterschiedliche Farben haben und die zuvor von den Mitarbeitern beschriftet wurden, mit verschiedenen Dingen, die uns Sorgen machen können (eine Farbe von Zetteln) und die uns Freude im Leben bereiten (eine andere Farbe von Zetteln) und die wir dann bei Jesus abladen können. Die Kinder werden aufgefordert, die Zettel im Raum zu suchen und nach vorne zu bringen. Wenn dann alle Zettel gesammelt wurden, werden sie nach und nach vorgelesen und „unter das Kreuz“ zu Jesus gebracht oder mit der Schere zerschnitten, was symbolisch dafür stehen soll, dass wir bei Jesus all unsere Sorgen abladen dürfen.

Rätselhaftes

Kreuzworträtsel (siehe Extrablatt)

(T)Extras

Lieder

Gottes große Liebe von Daniel Kallauch

Ich schleuder meine Sorgen auf Gott von Daniel Kallauch

Spiele

Stühle schnüffeln

Es werden drei Stühle und zwei Mitarbeiter benötigt.

Es wird behauptet, dass ein Mitarbeiter eine besonders gute Spürnase hat. Und um das herauszufinden, wird die Mithilfe der Kinder benötigt. Ein Mitarbeiter wird nach draußen vor die Tür geschickt. Die Kinder dürfen nun einen Freiwilligen aussuchen, der sich auf einen Stuhl setzt und dann sofort wieder aufsteht. Diesen Stuhl muss der Mitarbeiter vor der Tür nun erschnüffeln. Der Mitarbeiter wird hereingerufen. Dies geschieht anhand verschiedener Befehle. Mit deren Wortlaut kann der Mitarbeiter im Raum deutlich machen, welchen Stuhl das Kind gewählt hat. Somit ist für den Mitarbeiter vor der Tür klar, welchen Stuhl er „erschnüffeln“ muss.

Wenn das Kind den ersten Stuhl wählt, lautet der Befehl zum Beispiel: „David (hier kann der Name des Mitarbeiters eingesetzt werden), komm!“ Beim zweiten Stuhl wäre es dann: „David, komm rein!“ und beim dritten Stuhl wäre der Befehl dann: „David, komm jetzt rein!“

Stuhlfußball

Es wird pro Kind ein Stuhl benötigt und ein Tennisball. Die Kinder werden in zwei Mannschaften aufgeteilt und müssen sich mit ca. einem Meter Abstand gegenübersitzen. Der Ball kommt ins Spiel und es wird versucht, so schnell wie möglich bei der gegnerischen Mannschaft unter dem Stuhl durch ein Tor zu schießen. Gewinner ist die Mannschaft mit den meisten Toren.

1. Erklärungen zum Text

Zusammenhang der Handlung: Vieles, was in diesem Abschnitt gesagt wird, wird nur verständlich, wenn man die Vorgeschichte liest. Jesus versorgt die Menschen quasi aus dem Nichts mit fünf Broten und zwei Fischen (V.1-11). Er stillt ihren Hunger und weckt damit ihre Begeisterung (V.14) Jesus möchte aber nicht nur begeistern, deshalb entfernt er sich (V.15).

V.22-24 – Die Suche nach Jesus: Als die Menschen merken, dass die Jünger weggefahren sind, aber offensichtlich Jesus nicht mitgenommen haben, beginnen sie, ihn zu suchen. Die Suche der Menschen ist für das, was Jesus ihnen ab Vers 26 sagt, der Hintergrund und Kernfrage des Abschnitts. Jesus geht auf die Suche nach ihm ein, aber hinterfragt den Grund, warum sie ihn suchen.

V.27 – „wirkt Speise zum ewigen Leben“: „Wirken“ bedeutet: „durch seine Arbeit beschaffen“. Damit beschreibt Jesus die Art und Weise, wie geistliche Nahrung zu sich genommen wird. Auch hier schwingt das Suchen mit. Jesus fordert auf, nach den Dingen zu suchen, die Ewigkeitswert und -bedeutung haben. Etwas, was nicht nur die eigenen Bedürfnisse stillt, sondern Gottes Welt und Kraft ins Leben bringt.

V.27 – ewiges Leben: ist eine spannende Vokabel im Johannesevangelium. Es geht um das neue Sein, das aus Vergebung und Neuanfang durch Gottes Geist geschenkt wird. Jesus erörtert das mit Nikodemus (Joh 3,1 ff.). In den anderen Evangelien lesen wir vom „Reich Gottes“ – es geht um Gottes Herrschaft, die Menschen und ihre Beziehung zu Gott neu macht.

V.27 – Menschensohn: Menschensohn ist ein Titel des Messias und kommt aus der Prophetie Daniels (Dan 7,13-14). Beschrieben wird der, dem Gott die Macht gibt, Gottes Gericht zu halten.

V.27 – Siegel Gottes: Ein Siegel bestätigt, es ist die Beglaubigung einer Urkunde. Jesus ist von Gott bestätigt, man kann erkennen, er ist Gottes Retter. In Kapitel 5,31-39 erklärt Jesus auch, was ihn alles bestätigt, woher Menschen wissen können, dass er der Messias ist:

  • durch Menschen wie Johannes
  • durch die Taten, die Jesus tut
  • durch Gott selbst, z. B. bei der Taufe Jesu
  • durch die Thora

V.28 – Gottes Werke: Das tun, was Gott will.

V.29 – Glauben: Jesus (der von Gott gesandt ist) vertrauen, sich auf ihn verlassen, mit ihm rechnen …

2. Bedeutung für heute

Jesus ist weg! Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das erlebt? Nach starken und emotionalen Ereignissen kommt manchmal fast so etwas wie eine Ernüchterung. Da scheint alles weg zu sein, der Glaube, Jesus und die Erfahrung wird Erinnerung.

Wo, wann und wie habt ihr das erlebt?

Nun ist die Frage, was man dann tut. Johannes hilft uns, einen Weg zu finden. Er fordert uns auf, es wie die Leute damals zu machen und Jesus zu suchen.

Wenn wir diesen biblischen Bericht für unseren Alltag fruchtbar machen wollen, sollten wir von der Suche der Menschen nach Jesus ausgehen. Warum suchen Menschen Jesus? Schon in den Berichten der Evangelien ist ganz häufig die Rede davon, dass Menschen Jesus suchen oder ihn sehen wollen, aus ganz unterschiedlichen Gründen:

  • Johannes 1,38: Andreas und Johannes suchen den ersten Kontakt zu Jesus, um ihn kennenzulernen.
  • Johannes 18,4: Die Soldaten suchen Jesus, um ihn gefangenzunehmen.
  • Lukas 19,3: Zachäus möchte gern Jesus sehen, weil ihn sein Reichtum leer ließ.
  • Lukas 23,8: Herodes brennt auf ein Zeichen von Jesus, um unterhalten zu werden.
  • Johannes 12,21: Einige Griechen möchten zu Jesus, weil sie von ihm gehört haben.
  • Matthäus 28,5: Die Frauen suchen den Auferstandenen.

Das macht Mut, selbst Jesus zu suchen, aber wie und warum?

Die Frage muss uns beschäftigen: Suchen wir Jesus, weil er uns versorgt, Wunder tut oder unterhält? Die Wunder von Jesus sind Zeichen, Hinweise und manchmal auch Beweise, dass er der Sohn Gottes ist, der gekommen ist, um Menschen zu retten, nicht um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Herausforderung bleibt für uns, denn etwas „Wundersucht“ steckt in uns allen, wir wünschen uns das so sehr, aber warum hilft das eigentlich unserem Glauben nicht?

Jesus bietet an, dass Menschen von ihm leben können, indem sie ihm glauben, ihm vertrauen und beginnen, mit ihm zu rechnen.

Wie ernähre ich mich geistlich? Das kann man nicht einfach nur auf Bibellesen und Beten beschränken. Jesus sagt (V.29): „… dass ihr glaubt.“ Jesus zu vertrauen in den großen geistlichen Dingen und den ganz kleinen, ach so weltlichen Dingen, ernährt den inneren Menschen und macht stark. Bibellesen und Beten hilft mir „nur“ dabei. Die Ernährung ist, zu glauben.

Ganz oft fragen wir uns, woher wissen wir, dass das alles wahr ist? Ist Jesus Gottes Sohn? Wenn nicht, macht es doch gar keinen Sinn, ihm zu glauben. Aber wie können wir da sicher sein? Diese Fragen hatten die Menschen damals auch und Jesus gab ihnen eine Antwort, die uns heute noch helfen kann. Er redet vom Siegel Gottes (siehe 1.).

Wenn Jesus von Menschen, durch seine Taten, von Gott und durch die Schrift bestätigt und bezeugt wird (lt. Joh 5), dann ist das für uns die Möglichkeit, Gewissheit zu erhalten, indem wir

  • die Schrift prüfen auf die Frage, was sie von Jesus in Verheißung (AT) und Erfüllung (NT) berichtet.
  • hinsehen und sein Handeln beobachten, wie es in den Evangelien beschrieben ist.
  • einander erzählen, was wir mit Jesus erlebt haben oder andere fragen, wie sie Jesus erkannt haben. Ich finde, die persönlichen Geschichten werden im Moment zu wenig erzählt. Und ich meine nicht die von verlorenen Schlüsseln und all den anderen kleinen Dingen, sondern die Geschichten, wo einer Jesus als Herrn und Heiland erkannt hat.
  • uns in Anbetung und Gebet dem Vater zuwenden und ihn um sein Zeugnis durch seinen Geist (Joh 16,14) bitten.

3. Methodik für die Gruppe

Die einzelnen Anstöße sind eine Art Bausteinsystem. Baut zusammen, was in euren Kreis passt und euch ins Gespräch über den Bibeltext bringt.

Warm up

Zeugnisrunde: Wenn ihr habt, nutzt ein Fotokartenset und bittet alle Teilnehmer, ein Foto auszuwählen, das ausdrückt, wie ihr erlebt habt, dass Jesus irgendwie weg war.

Essen: Gemeinsam essen und dann miteinander reden: Was hat euch am besten geschmeckt, was ist gesund und nährreich? Dann eine Assoziationsrunde: Wie ernährt man sich geistlich gesund?

Bibeltext entdecken

Kopiert den Bibeltext bis Vers 25 „… fragten sie:“ Lest ihn einmal vor und versucht dann in verschiedenen Gruppen, das Gespräch weiterzuentwickeln. Was könnten die Jünger fragen, was würde Jesus antworten (siehe Arbeitsblatt im Anhang), danach mit dem Bibeltext vergleichen: Was stellt ihr fest?

Schreibt die Worte: „wirkt Speise“ (V.27), ewiges Leben (V.27), Menschensohn (V.27), Siegel Gottes (V.27), Gottes Werke (V.28), Glauben (V.29) auf Plakate oder Karten und verteilt diese im Raum. Jetzt kann jeder seine Erklärung zu diesen Begriffen aufschreiben und ihr könnt sogar schriftlich ins Gespräch kommen. Schreibgespräche können sehr produktiv sein.

Fragen für einen Gesprächseinstieg:

  • Was müsste euch erklärt werden, damit ihr den Abschnitt besser versteht?
  • Was lernt ihr neu über Jesus?
  • Deckt dieser Abschnitt bei euch Schuld, Versagen oder Sünde auf?
  • Was erfahrt ihr, das euch neu helfen kann, Jesus nachzufolgen?

Gespräch

Vom Bibeltext kommend, solltet ihr über vier Themenkreise nachdenken und reden. Wenn die Gruppe groß genug ist, könnt ihr ja gern auch eine Art Talkshow oder in kleinerer Runde eine Art Interview machen, bei dem die anderen zuhören und dann die Antworten auswerten. Über folgende Fragen und Themen könnt ihr nachdenken:

  • Warum suchen wir oder andere Jesus? Wie könnten wir helfen, ihn zu finden?
  • Welche Rolle spielen Wunder in unserem Glauben? Wie sehr erwarten wir sie? Wie sehr vermissen wir sie? Wie könnte das, was Jesus sagt, uns zu einer neuen Sicht führen?
  • Wie ernährt ihr euch geistlich? Wie kann „an Jesus glauben“ euch Kraft geben?
  • Thema Siegel: Was bestätigt für euch am besten, dass Jesus Gottes Sohn ist.

Zeugnisrunde

Erzählt einander, wie ihr Jesus (wieder)gefunden habt. Ihr könntet dazu auch Bilder malen oder kleine Kurzgeschichten oder Gedichte schreiben, je nachdem, wie kreativ ihr seid. Der Vorteil: Wenn ihr erst etwas aufschreibt, werden mehr Leute den Mut haben, etwas zu sagen.

Der Mensch ist ein »taktiles« Wesen: Das Tasten und Fühlen ist für uns eine ganz wichtige Sinneswahrnehmung – schon von klein auf, wenn wir die Welt um uns herum entdecken, wollen wir sie be-greifen. Berührung brauchen wir nicht nur, um unsere Neugier zu stillen, sondern auch ganz existentiell, um zufrieden leben zu können. Und bei Jesus können wir viele heilsame Berührungen sehen.

Themenartikel, Biblisches, Stundenentwürfe und Kreatives entfalten das Thema für Mitarbeiterinnen und ihre Mädchengruppen (Zielgruppe ca. 12–17 Jahre).

Kann man Gott spüren? Ihn vielleicht sogar berühren? Fragen, die ich mir selbst schon gestellt habe und ihr und die Mädchen vielleicht auch. Es sind Fragen danach, wie nah oder fern Gott uns eigentlich ist. Wie real er ist. Jesus hat damals als Mensch gelebt. Wer ihn getroffen hat, konnte ihn auch anfassen, ihm die Hand reichen. Eine Frau hat Jesus gesalbt. Aber Jesus lebt nicht mehr als Mensch unter uns. Wie ist es also für uns? Und wie war es vor Jesus? Unser Gott ist nicht sichtbar, wir können ihn nicht anfassen. Er ist keine Buddha-Statue. Wir kennen zwar Symbole wie das Kreuz, die in unseren Kirchen sicht- und berührbar sind, aber unser Gott selbst ist es nicht. Er unterscheidet sich darin von den Göttern manch anderer Religionen und von Talismanen. Warum ist unser Gott so? Und kann ich ihn deshalb nicht spüren und berühren? Diesen Fragen möchte diese Bibelarbeit auf den Grund gehen.

Spiel zum Einstieg: Ja oder Nein

Mit diesem Spiel könnt ihr den Abend gut beginnen. Teilt die Mädchen in zwei etwa gleich große Gruppen ein, in zwei Reihen gegenüber aufstellen. Am Ende ihrer Gasse stehen zwei Stühle, einer mit einem großen »Nein«-Schild, einer mit einem »Ja«-Schild. Die Mädchen haben in ihren Gruppen durchgezählt, sodass jedes Mädchen eine Nummer hat. Die Spielleiterin stellt nun eine beliebige Frage (Wissensfrage oder auch Scherzfrage), die man mit »ja« oder »nein« beantworten kann, und nennt eine Nummer. Die beiden aufgerufenen Mädchen überlegen sich die richtige Antwort und rennen zum entsprechenden Stuhl und setzen sich auf ihn. Wer zuerst auf dem richtigen Stuhl sitzt, holt einen Punkt für sein Team. Nach einigen Durchgängen, wenn alle Mädchen an der Reihe waren, kommt die Frage »Kann man Gott spüren?« Nachdem die zwei aufgerufenen Mädchen ihre Entscheidung getroffen haben, könnt ihr auch die anderen fragen, auf welchen Stuhl sie sich denn bei der Frage gesetzt hätten.

Mit dem Gespräch, das nun entsteht, seid ihr schon mitten im Thema. Lasst die Mädchen ihre Antworten begründen und bringt weitere Fragen in die Diskussion ein wie zum Beispiel »Hast du Gott schon mal irgendwie gespürt? Wie war das?«, »Gibt es Orte, an denen du dich Gott näher fühlst als vielleicht an anderen Orten?«, »Gibt es bestimmte Gegenstände oder Situationen, die dich mit Gott in Verbindung bringen?«

Mose und der unberührbare Gott

Die Bibel erzählt uns von vielen Begebenheiten, in denen Gott handelt. Aber nur selten berichtet sie uns dabei, dass Gott eine bestimmte Gestalt oder Form dafür angenommen hat.

Lest gemeinsam mit den Mädchen die Geschichte von Mose und dem brennenden Dornbusch (2. Mose 3,1–12). Mose begegnet hier dem unberührbaren Gott, der sich ihm in einem brennenden, aber nicht verbrennenden Busch offenbart. Eine der wenigen Situationen, in denen Gott sich für uns sichtbar macht. Sichtbar, ja. Mose kann den brennenden Busch und die hohen Flammen deutlich sehen, wahrscheinlich auch die von ihnen ausgehende Wärme spüren. Aber Gott bleibt unberührbar. Mose würde sich schwere Verletzungen zuziehen, wenn er versuchen würde, Gott in den Flammen zu berühren.

Warum handelt Gott so? Was denken die Mädchen dazu? Tragt eure Antworten zusammen und schreibt sie auf ein großes Plakat oder ein Flipchart. So habt ihr sie den Abend über vor euch, könnt sie immer wieder ansehen, durchlesen und Gott vielleicht Stück für Stück mehr verstehen.

Zwei Verse im Bibeltext machen besonders deutlich, wieso Gott unantastbar für uns bleibt: Vers 5 und Vers 6b: 5 »Komm nicht näher!« sagte der Herr. »Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden.« 6b Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzusehen. Gott ist heilig und wo Gott ist, da ist heiliger Boden.

Was bedeutet »heilig«? Lasst die Mädchen sagen, wie sie dieses alte Wort verstehen, und schreibt auch diese Antworten auf ein Plakat, damit ihr sie weiter vor euch habt.

Was ist mir heilig?

Für diese Aktion bekommen die Mädchen fünf Minuten Zeit, um alleine, jede für sich, zu überlegen, was oder wer ihr heilig ist. Anschließend sammelt euch im Kreis und lasst die Mädchen erzählen. Vielleicht haben sie bestimmte, für sie heilige Gegenstände dabei oder Bilder der ihnen heiligen Personen. Dann können sie die Gegenstände und Bilder in die eure Mitte legen. Oder sie malen oder schreiben die Menschen oder Sachen kurz auf und legen die Zettel vor sich hin.

Mose soll in der Bibelgeschichte seine Schuhe ausziehen, weil er Gott so nahe kommt, dass er heiligen Boden betritt. Heiligen Boden zu betreten erfordert ein besonderes Verhalten. Das kennen wir auch heute noch. Wir ziehen nicht mehr unsere Schuhe aus, aber bei den Muslimen beispielsweise ist das üblich, wenn sie in der Moschee beten. Katholiken knien in ihren Messen und evangelische Christen stehen zum Beispiel beim Vater Unser auf.

Die Mädchen werden sich sicher auch den Menschen oder Dingen gegenüber anders verhalten, die ihnen heilig sind. Wenn einem Mädchen seine Freundinnen heilig sind, wird es versuchen, sich ihnen gegenüber immer respektvoll, ehrlich und verlässlich zu verhalten. Das wird ihm wichtig sein. Einem anderen Menschen oder zum Beispiel Mitschülern gegenüber wird das Mädchen darauf vielleicht nicht so viel achten wie bei ihren besten Freundinnen.

Wenn einem Mädchen beispielsweise sein Handy heilig ist, wird es sehr darauf achten. Es wird aufpassen, es nicht zu verlieren und dafür Sorge tragen, dass es nicht kaputt geht. Es wird ihm vielleicht wichtig sein, schöne Handyhüllen zu kaufen, damit das Handy gut geschützt ist. Bei einem Gegenstand, der dem Mädchen nicht heilig ist, wird es nicht so viel Sorge darauf verwenden. Sein Fahrrad ist ihm womöglich schon mal geklaut worden und das fand es nicht so besonders schlimm. Ein geklautes Handy hätte es deutlich mehr getroffen.

Unser Gott ist groß, mächtig und heilig. Er ist besonders und deshalb zeigt er sich auch auf besondere Arten und Weisen. Aber kann ich Gott deswegen nicht spüren?

Kann ich Gott spüren?

Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht nun mit eurer Gruppe in die Kirche. Die Kirche ist der Ort, an dem wir uns zu Gottesdiensten treffen, an dem wir gemeinsam zu Gott beten, singen, von ihm hören. Kirchen sind genau dazu gebaut. Es sind keine Räume, in denen auch Gottesdienste gefeiert werden, es sind ganz speziell für Gottesdienste gebaute und gestaltete Räume – heilige Räume. Hier sollen wir Menschen Zugang zu Gott finden und mit ihm gut in Verbindung treten können. Natürlich können wir auch in der Natur oder in unserem Gruppenraum, zu Hause, in der Schule oder wo auch immer zu Gott beten. Gott ist nicht nur in Kirchen zu finden. Aber gerade weil Kirchen extra dafür gemacht sind, mit Gott in Kontakt zu kommen, eignen sie sich für die nächste Aktion besser als andere Räume.

Sammelt die Gruppe draußen vor der Eingangstür. Dort gebt ihr jedem Mädchen einen Stift und einen verschlossenen Briefumschlag, in dem sich ein Arbeitsblatt befindet. Erklärt den Mädchen kurz ihre Aufgabe und lasst sie dann eintreten: Sie sollen schweigend und einzeln durch die Kirche gehen und sich irgendwo einen Platz suchen, an dem sie sich ganz wohl fühlen. Sie dürfen in der Kirche überall hingehen, um diesen Platz zu finden, in alle Sitzreihen, auf die Empore, in die Sakristei, zum Taufbecken, vor den Altar, hinter den Altar, auf die Kanzel, … Wenn sie ihren Platz gefunden haben, dürfen die Mädchen den Umschlag öffnen und die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt bearbeiten. Wichtig ist, dass die gesamte Zeit nicht geredet wird und jedes Mädchen für sich ist.

Wenn ihr nicht die Möglichkeit habt, mit den Mädchen in eine Kirche zu gehen, könnt ihr die Aktion aber auch in eurem Gemeinde- oder CVJM-Haus durchführen.

Auf dem Arbeitsblatt stehen ein paar Fragen an die Mädchen:

  1. Wo ist DEIN Ort in dieser Kirche? Wo fühlst du dich besonders wohl und kannst vielleicht Gott spüren?
  2. Was macht diesen Platz für dich aus?
  3. Wie könnte man diesen Platz weiter gestalten, damit allen deutlich wird: Hier ist Gott zu spüren?

In dieser Zeit kann leise Musik in der Kirche laufen. Nach ca. 15 Minuten sollten die Mädchen soweit sein. Fordert sie auf, an ihrem Platz zu bleiben, aber dort aufzustehen, damit die anderen sie sehen können. Wenn es akustisch möglich ist, ist es schön, wenn die Mädchen von ihren Plätzen aus ihre Orte kurz vorstellen (Frage 1 und 2).

Versammelt euch anschließend im Altarraum. Hier könnt ihr euch noch über die dritte Frage austauschen und dann die Aktion und den Abend mit einem Ritual abschließen, in dem Gott spürbar wird, zum Beispiel einem Segen, bei dem ihr euch gegenseitig die Hände auflegt (Vom Segen berührt).

Beten – was ist das eigentlich und wie geht das? Wie und wo kann ich mit Gott reden? Hört Gott Gebete wirklich? Kann ein Gebet etwas ändern, etwas bewirken? Es gibt unzählige Fragen zum Gebet, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene stellen können. Sicher haben auch die Mädchen in deinem Kreis viele Fragen dazu. Wir beginnen diese Stunde aber genau andersherum. Mit Fragen an die Mädchen und die Mitarbeiterinnen.

Was denkst du über das Beten?

Verteilt zu Beginn einen Bogen mit verschiedenen Aussagen zum Thema, den jede allein für sich ausfüllt. Die Mädchen kreuzen die Zahlen von 1–6 an und bringen so ihre Zustimmung zur Aussage zum Ausdruck. 

Beispiel: Beten nützt doch nichts. Wenn ich finde, dass beten ziemlich sinnlos ist und eh nichts bringt, dann stimme ich dieser Aussage sehr zu und kreuze die 6 an. Finde ich, dass beten sehr wohl viel bewirken kann, stimme ich der Aussage nicht zu und kreuze die 1 an.

Auf dem Bogen kannst du eigene Schwerpunkte für deine Gruppe setzen. Du kannst Aussagen auswählen oder ergänzen.

Kopiervorlage »Beten ist …« im Anhang

Nachdem alle fertig sind und den Bogen ausgefüllt haben, wertet ihn gemeinsam aus. Wenn sich deine Gruppe gut untereinander kennt und versteht, könnt ihr das im Gespräch machen. Dann geht ihr Aussage für Aussage durch und jede, die mag, kann ihre Gedanken dazu mitteilen und erklären, welche Zahl sie aus welchem Grund angekreuzt hat.

Kennt sich deine Gruppe noch nicht so gut und du denkst, dass solch ein Austausch vielleicht ein Mädchen überfordern könnte, dann könnt ihr den Bogen auch anonymer auswerten. Dazu kopierst du ihn noch einmal auf ein DIN-A3-Papier (oder größer) oder schreibst die Aussagen auf ein Flipchart. Jedes Mädchen bekommt nun Klebepunkte und kann die an die Stelle auf dem Flipchart kleben, die sie auf dem Bogen auch angekreuzt hat. So ergibt sich, wenn alle Mädchen geklebt haben, ein guter Überblick, eine Art »Abstimmung«, über die ihr euch noch austauschen könnt.

Alternativ könnt ihr vor oder nach dem Bogen auch mit den Mädchen über ihre eigenen Erfahrungen und Erinnerungen zum Thema »Gebet« sprechen. Welche Gebete kennen sie? Wo haben sie Gebete erlebt? Im Kindergarten vielleicht? Haben Eltern oder Großeltern mit ihnen gebetet? Gibt es Gebets-Traditionen in den Familien (z.B. Tischgebete)? 

Beten ganz praktisch

Nach diesem (theoretischen) Einstieg soll die Stunde nun praktisch werden. Gebet ist etwas, über das man viel sprechen kann. Aber vor allem, kann man Gebet auch tun. Man kann verschiedene Arten und Weisen des Gebets kennenlernen und ausprobieren. Dazu sollen die Mädchen heute die Chance bekommen.

Bereitet dafür vorher verschiedene Gebetsstationen vor. Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, dann gerne auch in verschiedenen Räumen oder an verschiedenen Orten in eurer Kirche. Legt zu jeder Station auch eine kurze Erklärung, damit die Mädchen immer wissen, worum es geht und auf welche Weise sie hier beten können.

Gebetsstationen:

Dank-Gebet:

  • Alles Schöne und Gute, alles worüber die Mädchen sich freuen, können sie hier mit Gott teilen. 
  • Legt ein großes Plakat und bunte Farben bereit. Darauf können die Mädchen all die Dinge, Menschen und Situationen malen, für die sie Gott dankbar sind.

Klage-Gebet: 

  • Im Leben läuft nicht immer alles so, wie ich es mir wünsche. Ich bin nicht immer zufrieden. Aber meine Klage darf ich genauso wie meine Ängste und Sorgen auch Gott sagen.
  • Schichtet ein paar Steine zu einer kleinen Mauer auf und legt Zettel und Stifte bereit. Die Mädchen können ihre Klagen aufschreiben und zwischen die Mauersteine stecken, so wie es Juden an der Klagemauer in Jerusalem auch tun.
  • Wenn ihr keine Backsteine oder ähnliche auftreiben könnt, könnt ihr die Mauer auch aus Kartons bauen.

Fürbitt-Gebet:

  • An dieser Station können die Mädchen für andere Menschen beten. Vielleicht ist jemand aus ihrer Familie gerade krank oder sie wissen von einer guten Freundin, die zurzeit Probleme hat. 
  • Für all diese Menschen können sie hier ein Teelicht anzünden und ans Kreuz stellen und ein Stilles Gebet in Gedanken sprechen.

Lobpreis-Gebet:

  • Auch viele Lieder sind Gebete, schon die Psalmen in der Bibel sind gesungene Gebete. 
  • An dieser Station können die Mädchen Worship-Musik hören oder selbst singen und auf diese Art beten.
  • Vielleicht kann eine Mitarbeiterin die Lieder auf Gitarre oder am Keyboard begleiten oder ihr habt eine Gemeindeband, die euch unterstützen kann? Ansonsten könnt ihr auch Lobpreis-Musik von CD oder PC einspielen.

Stilles Gebet:

  • An dieser Station herrscht Stille, damit die Mädchen zur Ruhe kommen können. Denn auch in der Stille kann man mit Gott reden und ihm begegnen.
  • Ihr könnt Bibel und Papier und Stifte auslegen. So können die Mädchen in der Stille bibellesen und Gottes Wort vielleicht neu entdecken und ihre Gedanken in Ruhe aufschreiben.

Ablauf

Nach einem gemeinsamen Einstieg, in dem du erklärst, was nun passiert (welche Stationen es wo gibt), haben die Mädchen Zeit (45–60 Minuten solltest du einplanen) und können selbst entscheiden, wie lange sie an welcher Station verbringen möchten.

Trefft euch anschließend gemeinsam wieder in eurem Gruppenraum oder im Kirchsaal vor dem Altar und beschließt eure Gebetsphase, indem ihr zusammen das Vater Unser betet.

Das Vater Unser ist das zentrale Gebet unseres Glaubens. Jesus selbst hat es uns beigebracht und es umfasst alles, was unser Leben ausmacht. Deshalb eignet es sich gut, um diese Stunde abzuschließen.

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