Gottes Gebote sind kostbar – Bibelarbeit zu Psalm 19

Einleitung

Machst du das auch? Übernimmst du auch den Snapchat-Account deiner Freundin, um Flammen zu verteilen, während sie irgendwo offline unterwegs ist? Oder hast du selbst deine Zugangsdaten weitergegeben, damit deine 497 Flammen mit dem süßen Cousin deiner Nachbarin nicht verlöschen, weil dir für 3 Tage das Internet fehlt?

Mir sind solche Mädels bestens bekannt und ich musste mir von ihnen tatsächlich erst erklären lassen, was an diesen Flammen so wertvoll und kostbar ist. Und danach ist dann eine für mich wichtige Frage übrig geblieben: Was hat wohl sonst in dem Leben dieser Mädchen einen so kostbaren Wert?

Psalm 19, 8–15 

8 Das Gesetz des Herrn ist vollkommen, es gibt Kraft und Leben. Die Mahnungen des Herrn sind gut, sie verhelfen Unwissenden zur Einsicht. 
9 Die Weisungen des Herrn sind zuverlässig, sie erfreuen das Herz. Die Anordnungen des Herrn sind deutlich, sie geben einen klaren Blick. 
10 Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist untadelig und hat für immer Bestand. Die Gebote des Herrn sind richtig und ohne Ausnahme gerecht. 
11 Sie sind kostbarer als das feinste Gold, süßer als der beste Honig. 
12 Auch ich höre auf deine Gebote, Herr, denn wer sie befolgt, wird reich belohnt. 
13 Doch wer weiß, wie oft er Schuld auf sich lädt? 
Strafe mich nicht, wenn ich es unwissend tat! 
14 Bewahre mich vor vermessenen Menschen, damit sie mich nicht auf ihre Seite ziehen. Dann werde ich rein bleiben und frei von schwerer Schuld. 
15 Nimm meine Worte freundlich auf! Lass mein Gebet zu dir dringen, Herr, mein Halt und mein Retter! 
(Gute Nachricht Bibel)

Wesentliches zu den Psalmen

Im Grunde ist das Buch der Psalmen eine Gebetesammlung für alle Lebenslagen. Hier findest du Gebete von Menschen, die ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Gott in Worte gefasst haben: Es gibt Gebete der Dankbarkeit genauso wie zornige Gebete, die Angst, Wut oder Unverständnis über Gottes Handeln thematisieren.

Das Tolle an den Psalmen ist für mich, dass Gott alle diese Emotionen zulässt und aushält. Und bis auf ganz wenige Ausnahmen wandeln sich auch alle Klagepsalmen zum Ende hin doch noch zu einem Lobgebet über Gottes mächtiges Handeln.

In den Psalmen erkennst du, was für ein Bild die Menschen früher von Gott hatten: ob sie ihn eher als Hirten oder als Vater gesehen haben, als einen Fels oder eine schützende Glucke – oder als ein Gegenüber, das mal erlebbar ist aber an anderer Stelle auch mal schweigt, das auf der einen Seite die Menschen erhöht und dann auch wieder erniedrigt, ein Gegenüber mit der Macht, andere zu vernichten, aber auch andere zu heilen.

Weil die Gebete dabei recht zeitlos formuliert wurden, finden sich auch heute noch Menschen in den beschriebenen Situationen wieder und haben so die Möglichkeit, sich die Worte dieser alten Gebete »zu leihen« und so zu ihren ganz eigenen Gebeten zu machen.

Ein Hinweis noch: Bei vielen Psalmen wirst du König David als Verfasser finden. Das ist so nicht ganz richtig. Aber auch wenn er die Texte damals nicht alle selbst verfasst hat, so hat er mit seiner Art zu glauben und zu beten doch viele andere inspiriert – und darum werden ihm diese Psalmen auch zugeschrieben.

Die Auslegung

Für viele Menschen haben Regeln und Gesetze erst einmal etwas Einengendes, das mit Verzicht und Strenge einher geht. Darum kennst du das vielleicht auch, dass dir andere so etwas entgegnen wie: »Christ sein? Das ist doch voll langweilig. Da ist doch alles verboten, was Spaß macht!«

Das mag daher kommen, dass auch heute noch viele eine Grundidee davon haben, dass Gott den Menschen die 10 Gebote gegeben hat – und es darüber hinaus in der Bibel aber noch eine Vielzahl anderer Gebote und Gesetze gibt. Dass viele dieser Gebote gar nicht direkt von Gott kommen, sondern von uns Menschen als »Interpretation göttlichen Willens« dazugekommen sind, ist wieder nicht so vielen Menschen bewusst. Und so fällen die Menschen ein Urteil, ohne die ganze Wahrheit zu kennen – und ohne sich Gedanken darüber zu machen, in was für einer Welt wir leben könnten, wenn sich alle Menschen alleine nur an die 10 Gebote halten würden, die Gott Mose damals gegeben hat!

Aber auch in weltlichen Dingen ist das mit den Regeln und Gesetzen so eine Sache. Illegales Streaming ist für viele ein Kavaliersdelikt, Geschwindigkeitsbegrenzungen sind mehr eine Interpretationshilfe und für viele Hundehalter ist die Leinenpflicht eine Zumutung – und weil ja jeder alles besser weiß, muss man sich an solche Dinge auch gar nicht halten.

Dabei gibt es doch auch eine andere Seite – und die hat der Beter dieses Psalms für sich erkannt. In der Pädagogik würde man sagen: Strukturen (Regeln, Grenzen, …) geben Sicherheit. Wenn ich genau weiß, was erlaubt ist und was nicht, kann ich mich entspannen. Ich befinde mich dann in einem definierten, sicheren Bereich und muss nicht selbst für unzählige Dinge Sorge tragen. Der Beter des Psalms sieht die Vorteile, die ihm Gottes Gebote und Weisungen bieten, und auch, dass diese Gebote allen Menschen gelten – es gibt da für Gott keine Unterschiede.

Im Psalm wird deutlich, dass Gott uns die Gebote nicht aus eigenem Vorteilsdenken gegeben hat, sondern dass er dabei vor Augen hatte, dass es für uns Menschen gut und von Vorteil ist, wenn wir diese Gebote befolgen. Ein Leben gemäß Gottes Weisungen will uns ermöglichen, all das zu erhalten, was wir wirklich brauchen und uns in die Gegenwart Gottes führen. Dort wartet dann das ewige Leben auf uns – und das ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

Ablauf: 

Einstieg 

  • Begrüßung, gemeinsames Singen
  • Brainstorming zu dem Wort »kostbar«:
    • Welche anderen Begriffe/Synonyme fallen mir dazu ein?
    • Was ist für mich »kostbar«?
    • Was macht Dinge für mich »kostbar«?
    • Ist »kostbar« für mich ein positiv geprägter Begriff?
      • von der mittelhochdeutschen Wortherkunft »kostebære« bedeutet es »hohe Kosten verursachend«
  • Die Mädchen können aus alten Zeitschriften/Katalogen Collagen erstellen, die für sie kostbare Dinge abbilden

Hauptteil

  • Fragen an die Mädchen: 
    • Was verbindest du mit der Aussage »Strukturen geben Sicherheit«?
      • Was bedeutet für dich »Sicherheit«?
      • Was könnten »Strukturen« sein?
    • Wie ist dein Verhältnis zu Regeln/Ge-und Verboten, z. B. in der Schule oder zuhause?
      • Hältst du dich eher daran oder gehst du mehr deinen eigenen Weg?
      • Warum verhältst du dich so?
      • Was glaubst du, wozu gibt es diese Regeln?
    • Was für Regeln kennst du, die Gott uns gegeben hat?
      • Wie findest du diese Regeln?
      • An welche kannst du dich gut/schlecht halten?
      • Was würde passieren, wenn alle Menschen dieser Welt die 10 Gebote halten würden?
  • Gemeinsames Lesen von Psalm 19,8–15
    • Mit welchen Aussagen stimmst du überein?
    • Was siehst du ganz anders?
    • Was könnte die Belohnung sein, die in Vers 12 angesprochen wird?
    • Was hindert dich daran, Gottes Gebote zu befolgen?
    • Welche Belohnung könnte dich „motivieren“?

Schluss

  • Auslegung
  • Challenge:
    • Überlegt euch als Gruppe 1–3 Gebote, die Gott uns gegeben hat, die ihr bis zum nächsten Treffen unbedingt einhalten wollt – z. B., nicht zu lästern, dem Nächsten zu helfen, …
    • Wie könnt ihr euch dabei gegenseitig unterstützen?
  • Gemeinsames Singen und Gebet beenden den Abend

Was ist denn wirklich kostbar? Was gibt Dingen ihren Wert? In der Bibel gibt es viele Beispiele, dass Wertvorstellungen völlig auf den Kopf gestellt werden: die Witwe, die einen scheinbar mickrigen Betrag in die Spendendose wirft, damit aber ihr Kostbarstes hergibt und von Jesus als Vorbild herausgehoben wird; der reiche Kornbauer, der sich auf seinen Reichtum verlässt, der letzten Endes jedoch wertlos ist; das einzelne, verlorene Schaf, das dem Hirten mindestens so kostbar ist wie die 99 anderen zusammen, und viele mehr. Letztendlich geht es auch um unseren eigenen Wert und wie kostbar wir in den Augen dessen sind, der uns erschaffen hat – egal, wie andere uns bewerten.

Wir wünschen euch mit diesem Thema wertvolle Ideen für eure Arbeit, kostbare Momente mit euren Teilnehmerinnen, in denen ihr gemeinsam die ganze Fülle von Gottes Reichtum entdeckt, den er für uns am Start hat.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

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