Mit ohne

Irgendwie hat sich das schon lange geplante Thema für die neue KON-Ausgabe in diesen Tagen als sehr aktuell entwickelt: Schon viele Monate müssen wir mit ziemlich viel »mit ohne« klarkommen – privat aber auch in der Jugendarbeit.

Mit den Themenartikeln, Stundenentwürfen und Bibelarbeiten möchten wir Impulse geben, dass »mit ohne« nicht nur negativ sein muss. Oft findet sich gerade darin sogar eine Chance, manches wieder wertzuschätzen, Neues zu entdecken und zu erkennen, was wirklich lebensnotwendig ist.

Als ich mein Umfeld darüber informierte, dass ich mich für eine vegane Lebensweise entschieden hatte, kamen viele Reaktionen. Die häufigste? »Das ist doch so kompliziert!«

Natürlich kann das auch kompliziert sein – es gibt ja auch bei Rezepten mit tierischen Zutaten den Unterschied zwischen »Mensa-Essen« und »Sterne-Küche«.

Damit du vielleicht den Mut findest, dich mal an vegane Rezepte heranzutasten, verrate ich dir einiges von dem, was bei uns so auf dem Teller landet. Wobei ich darauf hinweise, dass ich bei uns in der Familie als einzige so gut es geht vegan lebe – ich muss also immer auch meinen Mann und im besten Fall auch meinen Sohn überzeugen.

Und ich bin ein großer Freund von »lecker mit wenig Aufwand« – also mit wenigen Zutaten, ohne lange Zubereitung und trotzdem mit dem »gewissen Etwas«!

Hier findest du Rezepte, die du gut mit deiner Gruppe ausprobieren kannst. Die Rezepte sind für ca. 3 Portionen ausgelegt.

Zum Thema »vegane Ernährung« und »Verzicht« ganz allgemein findest du im Themenartikel dieser KON-Ausgabe gute Impulse, die du auch mit deiner Mädchengruppe behandeln kannst.

Kichererbsen-Eintopf

Was du brauchst:

3 Gläser Kichererbsen (a 220g Abtropfgewicht), 800g Tomaten (oder 2 Dosen gewürfelte Tomaten, wenn es schnell gehen muss), 2 TL Harissa-Paste, 1 große Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, Creme Vega von Dr. Oetker, 1 EL Olivenöl, Pfeffer und Salz

Was du machst:

Du würfelst die Zwiebeln und Knoblauchzehen und brätst sie in dem Olivenöl an, bis die Zwiebeln glasig sind. Du fügst die Tomaten hinzu und lässt alles zusammen mit der Harissa-Paste aufkochen. Nach 5 min werden die Kichererbsen untergerührt und mit gegart.

Weitere 5 min später wird die Creme Vega untergerührt. Dann wird alles mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.


Tortellini in Tomaten-Sahne-Soße

Was du brauchst:

500 g Tortellini mit Gemüsefüllung, 1 Dose gewürfelte Tomaten, 3 EL Tomatenmark, 80 g getrocknete Tomaten in Öl, 2 Knoblauchzehen, 250 ml Sahne-Ersatz aus Soja oder Hafer, Oregano, frisches Basilikum, 1 EL Öl, 3 EL Nudelwasser, Pfeffer und Salz

Was du machst:

Du kochst die Tortellini in etwas Salzwasser, parallel dazu schneidest du die Knoblauchzehen und die getrockneten Tomaten in kleine Würfel und brätst sie in dem Olivenöl an.

Du fügst die Tomaten, 3 EL Tomatenmark aus der Dose und die vegane Sahne hinzu, rührst das Oregano unter und lässt alles aufkochen. Wenn die Tortellini gar sind, werden sie mit 3 EL Nudelwasser untergemischt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und mit den Basilikum-Blättern serviert.


Veganes Frikassee

Was du brauchst:

2 P. veganes »Hähnchenfilet«, 1 EL Olivenöl, 2 Glas Champignons, 1 Glas Spargelabschnitte, 600 g TK-Erbsen und Möhren, Gemüsebrühe, Hafermilch, Saft von 1 Zitrone, 3 EL Mehl, Pfeffer und Salz, Reis

Was du machst:

Du kochst den Reis und parallel dazu kochst du das vegane Hähnchen in Gemüsebrühe für 5 Min. Die Brühe fängst du auf und stellst sie an die Seite. In dem Topf erhitzt du das Öl und brätst die Erbsen und Möhren kurz an, fügst dann alle Zutaten außer dem Mehl hinzu und lässt alles 5 Min. kochen. Das Mehl verrührst du mit etwa 50 ml Wasser,  gibst es zum andicken in das Frikassee und rührst alles glatt, schmeckst es mit Salz und Pfeffer ab und servierst es mit Reis.


Zitronen-Kuchen

Was du brauchst:

300 g Mehl, 150 g Zucker, 130 g Sonnenblumenöl, 1 P. Backpulver, 250 ml Hafermilch, 2 EL Zitronensaft

Was du machst:

Du verrührst alle Zutaten und backst sie bei ca. 180 °C in einer mit Backpapier ausgeschlagenen Kastenform für 40 Min. im Ofen.

Optional verrührst du anschließend noch Puderzucker mit Zitronensaft und überziehst den Kuchen mit dem Zuckerguss.

Ich bevorzuge es, den Kuchen mit Puderzucker zu bestreuen – dann klappt das Einfrieren besser.


Keks-Tiramisu (8 Portionen)

Was du brauchst:

Alte Weihnachtskekse (alternativ gehen natürlich auch gekaufte, vegane Kekse), kalter Kaffee, 1 kg ungesüßter veganer Jogurt, 2 Tüten Vanillezucker, 2 TL Johannisbrotkernmehl, 300 g Fruchtkompott

Was du machst:

Du tauchst die Kekse in den Kaffee und legst damit die Form aus. Den Jogurt verrührst du mit dem Vanillezucker und dem Johannisbrotkernmehl und überziehst damit die Kekse. Auf die Joghurtschicht folgt eine Schicht Fruchtkompott (auf den Fotos ist es Himbeer-Kompott mit Früchten aus dem Garten meiner Mutter) und dann nochmal Joghurt. Das Topping besteht aus Krümeln der Kekse.

Manchmal muss man gar nicht so weit reisen oder teuer essen gehen, um exotische Speisen und ungewöhnliche Zutaten zu entdecken.

Die Zutaten für dieses Rezept bekommst du in aller Regel im gut sortierten Einkaufsladen – solltest du sehr ländlich wohnen, kann dir sicher auch ein Online-Anbieter weiterhelfen!

Die wohl ungewöhnlichsten Zutaten in diesem Rezept sind:

Jackfruit: Diese Frucht wächst an Bäumen und kann ein Gewicht von über 20 kg erreichen. Hauptanbaugebiete sind u.a. Indien, Bangladesch, Thailand oder Nepal. Aufgeschnitten erinnert die Frucht von ihren Fasern her an eine Ananas und ist ausgereift auch sehr süß – im unreifen Stadium geerntet kann sie aber durchaus als Fleischersatz genutzt werden.

Worcestersauce: Diese Würzsoße kommt aus England, soll aber der Legende nach einen indischen Ursprung haben. Die Soße enthält neben vielen Gewürzen auch Essig, Zuckersirup, Sardellen und Fruchtmark der Tamarinde – eines Baumes, der ebenfalls u. a. in Indien zu Hause ist.

Liquid Smoke: Dieses Aroma ist ein Kondensat, das das Raucharoma einfängt und in Flüssigkeit bindet (wie der Name schon andeutet, im Grunde flüssiger Rauch) – damit angereicherte Marinaden und Soßen bekommen einen typischen Rauchgeschmack, ohne dass das Produkt tatsächlich geräuchert wurde.

Darüber hinaus braucht ihr für 2 Personen:

Öl, Zwiebeln, Knoblauch, Gemüsebrühe, Ketchup, Senf, Agavendicksaft/Rübensirup, -Fruchtessig (z. B. Apfel oder Himbeere), Sojasoße und Gewürze (Paprika, Salz, [Cayenne-]Pfeffer und Koriander)

So geht’s:

Zuerst bereitet ihr die Barbeque-Marinade vor.

Für rund 200 g Jackfruit benötigt ihr 100 ml der Brühe, je 2 EL Ketchup, Senf und Sirup, 3 EL Fruchtessig, 1 EL Sojasoße, 2 TL Worcestersauce und ca. 2 TL Liquid Smoke (den Rauch würde ich sehr vorsichtig verwenden, da es schnell zu »rauchig« werden kann) und je 1–2 TL von den Gewürzen. Alle Zutaten werden miteinander vermengt und an die Seite gestellt.

Nun werden 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe in Streifen/Stücke geschnitten und in dem Öl glasig angebraten. Dann werden die Jackfruit-Stücke hinzugefügt und ebenfalls bei großer Hitze rund 5 min angebraten. Dabei kann man die Stücke schon mit zwei Gabeln vorsichtig auseinanderziehen, um den »pulled«-Effekt zu bekommen. Im Anschluss werden die Fruchtstücke mit der Marinade abgelöscht und bei niedriger Hitze lasst ihr alles köcheln, bis die Flüssigkeit verdampft ist.

Nun könnt ihr die »pulled Jackfruit« servieren – entweder mit Pommes oder als Sandwich, mit zusätzlich etwas Salat und frischen Tomaten etc.

Guten Appetit wünscht Sandra Thies.

Eine Artikelsammlung mit dem Thema »beflügelt«. Themenartikel, Biblisches, Stundenentwürfe und Kreatives entfalten das Thema für Mitarbeiterinnen und ihre Mädchengruppen (Zielgruppe 12–17 Jahre). Vieles davon ist natürlich auch in gemischten Teen-Gruppen verwendbar 😉

Zubereitungszeit: 55 min

Zutaten:

  • 40 g Mehl
  • 2 EL Paprikapulver
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 TL schwarzer Pfeffer
  • 2 TL Salz
  • 3 EL Butter
  • 10 Chicken Wings

Zubereitung

  1. Backofen auf 220°C vorheizen.
  2. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  3. Die Butter gemeinsam mit dem Knoblauch in einem kleinen Topf schmelzen und 5 min ziehen lassen.
  4. In einem Teller Mehl, Paprikapulver, Salz und Pfeffer mischen.
  5. Die gewaschenen Chicken Wings in der Mehlmischung wenden, so dass sie komplett davon bedeckt sind.
  6. Chicken Wings gleichmäßig auf dem Backblech verteilen und für 45 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
  7. Dabei alle 15 min mit der Knoblauchbutter bestreichen und nach 30 min einmal alle Wings umdrehen.
  8. Dazu passt ganz nach Belieben Ketchup, BBQSoße, Sweet-Chili-Soße oder Erdnuss-Soße

Zubereitungszeit: 30 Minuten

Zutaten

  • 40 g Mehl
  • 50 ml Milch oder ungesüßte Mandelmilch
  • 2 EL Paprikapulver
  • 1 Messerspitze Cayenne-Pfeffer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL schwarzer Pfeffer
  • 1 1/2 TL Salz
  • 125 g Panko-Mehl (aus dem Japan-Shop) oder
  • normales Paniermehl
  • 1 kleinen Blumenkohl

Zubereitung

  1. Backofen auf 220°C vorheizen.
  2. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  3. Den Blumenkohl in kleine Röschen zerteilen.
  4. Den Knoblauch fein hacken.
  5. In einer Schüssel Mehl, Milch, Paprikapulver, gehackten Knoblauch, Pfeffer und Salz vermischen, sodass ein sehr flüssiger Teig entsteht. Wenn nötig noch etwas Mandelmilch zusätzlich dazu geben.
  6. Das Panko-Mehl oder Paniermehl auf einem Teller bereit stellen.
  7. Die Blumenkohlröschen nun nacheinander zuerst in die Schüssel mit dem Teig geben und überschüssigen Teig leicht abtropfen lassen. Dann in dem Panko wenden und auf dem Backblech verteilen.
  8. Für etwa 22 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
  9. Dazu passt ganz nach Belieben Ketchup, BBQSoße, Mango-Chutney oder Erdnuss-Soße

Zwei Kochrezepte, die beflügeln – eins davon für Vegetarier und Veganer geeignet: Chicken Wings und Blumenkohl Wings für alle, die gerne mal ein Hüngerchen mitbringen. Flugs und unkompliziert im Backofen zubereitet in ca. 30–60 min.

Wenn du dich mal schlapp und abgeschlagen fühlst, bekommst du hier den richtigen Kick – ganz frei von Chemie wie weißem Industrie-Zucker, aber dafür voll mit Geschmack. Unsere »Geheimwaffe« sind grüner Tee – um genau zu sein, Matcha – und Kakao.

Einige Infos zum Matcha:

Matcha bezeichnet eine Sorte Grüntee, die gemahlen und als feines Pulver verkauft wird. Der Tee ist zwar nicht sehr günstig, aber durch die hohe Konzentration von Koffein braucht man auch nicht so viel davon. Trotzdem macht dieser Tee nicht so hibbelig wie Kaffee, weil das Koffein erst im Darm an den Körper abgegeben wird und der Tee ist bei länger anhaltender Wirkung dadurch milder. Ebenfalls in Matcha enthalten ist die Aminosäure Theanin, die uns in der Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit unterstützen soll. Wenn du Matcha kaufst, solltest du natürlich auf BIO-Qualität achten und darauf, dass der Tee wirklich aus Japan kommt.

Wichtiges zum Kakao:

Mit Kakao meine ich hier nicht irgendein zuckerhaltiges Getränkepulver, das wir uns morgens zum Frühstück mit Milch anrühren, sondern das pure Pulver, dessen Vorteile nicht von den hohen Zuckeranteilen überdeckt werden. Denn neben Theobromin enthält Kakao auch Theophyllin: Beide Stoffe wirken stimulierend auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem – machen wach und konzentriert. Dazu enthält Kakao auch Serotonin und Dopamin, zwei Stoffe, die sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirken. Kakao findest du in »stark entölt« oder »schwach entölt« – darauf lässt der verbliebene Fettanteil im Kakao schließen: Schwach entölter Kakao hat einen Wert von ca. 20% Restfett der Kakaobutter, stark entölter von ca. 10%. Der schwach entölte hat für viele den stärkeren Kakaogeschmack, was sich besonders gut beim Backen bemerkbar macht. Der schwach entölte lässt sich besser auflösen, wenn man ihn trinken möchte. Egal, für welche Sorte du dich beim Kauf entscheidest, nimm immer die ungezuckerte Variante und am besten Bio-Qualität, um den Schadstoffgehalt möglichst gering zu halten.

Rezepte

Leckerer Matcha-Cocktail im Stil des Caipirinha – aber natürlich ohne Alkohol

Den Saft einer (Bio-)Limette mit kaltem Mineralwasser im Verhältnis 1:5 mixen. Dann ca. 1 TL Matcha unterrühren – als „Neuling“ kannst du die Dosis gerne erst geringer halten. Zum Süßen ein flüssiges Süßungsmittel wie z. B. Agavendicksaft (ca. dieselbe Menge wie an Limettensaft) unterrühren. Dann den Cocktail in ein Glas gießen, in dem bereits 1 Limette in Stücken und einige Eiswürfel warten.

Bananen-Kakao-Trinkfrühstück mit »Kick«

1 Banane mit 300 ml Milch, 2 TL Kakao, 2 EL Agavendicksaft und 50g weißem Mandelmus mixen. Das Mandelmus ist ein wichtiger Energie- und Nährstofflieferant für den Tag, der ebenfalls ungezuckert und in Bio-Qualität sein sollte. Alternativ: 2 Bananen und kein Mus. Als »Kick« kommt noch 1 TL Matcha dazu – und wer mag, verfeinert den Geschmack mit einer Prise gemahlener Vanille. Anschließend alles in ein Glas mit einigen Eiswürfeln oder in die Flasche – als »Frühstück to go« – füllen.

Tipps:

Wenn du auf Banane, Mandelmus und Eiswürfel verzichtest und nur die Milch aufkochst, hast du einen wunderbaren warmen »Seelentröster«-Kakao! Wenn du dabei sogar den Kakao weglässt, hast du heiße, grüne Matcha- Milch – eine tolle Alternative zum morgendlichen Kaffee! Du kannst das Matcha-Pulver auch einfach über deine Flakes geben und die Milch zugießen. Oder in deinen Smoothie mixen – dann wird’s nicht nur reich an Vitaminen, sondern auch an Energie!

Eine echte Freundschaft

Als ich neun Jahre alt war, zog ich mit meiner Familie um. Ich musste neu beginnen, in der vierten Klasse. Alle meine Freunde waren in Köln und ich war nun in Essen. Schüchtern war ich und ich hatte Angst. Ich betrat die neue Klasse – es war ein Kellerraum, ich erinnere mich gut. Alle guckten mich an und wandten sich dann wieder ihren Freunden zu. Nur eine nicht. Neben ihr war ein Platz frei und sie lächelte und klopfte mit der Hand auf den Stuhl neben sich. Ich durfte mich zu ihr setzen. Ich war so erleichtert! Ein liebes Gesicht unter all den Unbekannten, die mich nicht beachteten. »Hi, ich bin Katharina. Und du?« 

Katha und ich lernten uns kennen – wir haben uns oft verabredet, zusammen gespielt, dann sind wir älter geworden und haben zusammen gekichert, wir haben uns gestritten und wieder versöhnt, alles miteinander geteilt, zusammen Blödsinn gemacht und wieder hinter uns aufgeräumt. Bis heute ist sie ganz wichtig für mich, eine unersetzliche Freundin, die mein Leben bereichert und der ich alles sagen kann. Ihr habe ich viel zu verdanken. Nicht zuletzt weiß ich ihretwegen, was eine echte Freundschaft ist.

Maria und Elisabeth

Elisabeth war eine ältere Dame, die ihre »besten Jahre« bereits hinter sich hatte. Nicht mehr ganz taufrisch, könnte man sagen, jedenfalls war sie so alt, dass sie eigentlich keine Kinder mehr kriegen konnte. Heißt, die Wechseljahre waren schon vorbei, sie muss so um die 45 bis 55 Jahre alt gewesen sein. 

Maria hingegen war ein junger Hüpfer, vielleicht grade mal 14 Jahre alt, eventuell 15 oder 16, aber sicher nicht viel älter. Die beiden waren verwandt – die eine wohnte in Nazareth, die andere in den Bergen in einem kleinen Ort im Gebiet Juda. Das war ziemlich weit voneinander entfernt, was bedeutet, dass die beiden sich vermutlich eher selten besuchten.

Elisabeth hatte nun kürzlich etwas total Verrücktes erlebt: Ihrem Mann, einem Priester, war ein Engel erschienen mit wundersamer Botschaft und kurz danach war sie schwanger geworden. Schwanger! Sie! Praktisch unmöglich. Aber der Engel hatte es gesagt: Gott kann alles. Elisabeth wird einen Sohn kriegen, der soll Johannes heißen. Und weil ihr Mann das nicht sofort geglaubt hatte, war er vom Engel zur Strafe für den Zeitraum der Schwangerschaft mit Stummheit geschlagen worden. Elisabeth hat also in ihrer ersten und vermutlich einzigen Schwangerschaft niemanden, mit dem sie sich wirklich austauschen kann.

Kurze Zeit später erlebt Maria etwas Abgefahrenes: Ihr erscheint ein Engel, der ihr sagt, sie werde vom Heiligen Geist schwanger werden. Also praktisch ohne Mann. Ohne Josef, ihren Verlobten – was dem gar nicht gefallen hat. Ihr könnt euch vorstellen, wie im Dorf Nazareth über Maria gelästert wurde. Die Leute reden ja gerne und so etwas spricht sich schnell rum. »Habt ihr gehört, schwanger ist sie, dabei ist sie noch nicht einmal verheiratet! Ob das Kind auch von Josef ist? Unfassbar!«

Ich kann mir vorstellen, dass Maria trotz aller Demut diese Lästereien und Blicke nicht mehr ertrug. Jedenfalls verließ sie für eine Weile ihr Dorf und ging zu Elisabeth, ihrer Verwandten, in die Berge Judas. Drei Monate blieb sie dort, und wir erfahren nicht viel über die Zeit, die sie dort verbringt. Nur, dass das Baby in Elisabeths Bauch vor Freude hüpft, als es Marias Gruß hört. Bei ihrer ersten Begegnung schon tauschen sich die beiden Frauen über ihren Glauben aus: Elisabeth lobt Marias Vertrauen zu Gott und ermutigt sie; Maria preist Gott laut und vernehmlich in einem Gebet.

Zwischen den beiden Frauen ist alles klar: Sollen die Männer doch denken, was sie wollen, sollen die Leute doch reden: Sie wissen, was mit ihnen passiert! Gott wirkt in ihrem Leben, an ihnen selbst, er lässt an ihnen Wunder geschehen. Darin sind sie sich einig. Endlich können sie beide aufatmen. Maria braucht sich nicht zu verstecken, sie ist unbekannt in dem Dorf, in dem Elisabeth wohnt. Sie hat Schutz durch ihre ältere Verwandte und deren Mann. Elisabeth hat endlich jemand zum Reden, eine Gleichgesinnte. 

Maria und Elisabeth passen äußerlich absolut nicht zusammen. Eine viel zu alte Frau, schwanger! Und eine unverheiratete junge Frau, auch schwanger – was damals ein absoluter Skandal war. Insofern passen sie als Ausgegrenzte schon zusammen. Und noch eines verbindet sie und macht ihre Beziehung so kostbar: Sie beide leben aus dem Vertrauen zu Gott. Ihre Situation ist schwierig, sie haben beide keinen leichten Stand  und sicher hat ihnen nicht jeder ihre wundersamen Geschichten geglaubt. Aber sie glauben einander, sie glauben gemeinsam an den einen Gott, der alles gut machen wird.

Hast du so eine Freundin?

Eine, die dich annimmt, wie du bist – mit deiner Geschichte, deinen Macken, deinen Schwierigkeiten – und die mit dir gemeinsam betet, sich mit dir gemeinsam freut, dich für dein Vertrauen zu Gott lobt? Eine Freundin, die dir vielleicht auch mal sagt, wenn was schief läuft in deinem Leben, die aber vor allem an deiner Seite ist und dich immer wieder ermutigt, deinen Weg weiterzugehen? Solche Freundschaften sind kostbar. 

Interessanterweise sind solche Beziehungen nicht altersabhängig. Und auch nicht alle Freundschaften und Beziehungen, die uns kostbar sind, bestehen in gleicher Intensität ein Leben lang. Wichtig ist, dass wir uns bewusst sind, was uns geschenkt ist in den Menschen, die uns begleiten, stärken, ermutigen. Manchmal sind das auch ältere Frauen (seltener auch Männer), die jungen Frauen und Mädchen Orientierung geben und durch ihre Lebensweisheit eine enorme Hilfe sind. Auch da können Freundschaften entstehen, die kostbar sind.

Oft sind es die Freundinnen, die wir im Laufe der Schulzeit sammeln. Immer deutlicher wird, welche uns wirklich wichtig sind – sie wollen wir nie wieder hergeben! 

Je älter wir werden, desto mehr jüngere Mädchen und Frauen kommen dazu, von denen wir merken, dass sie uns guttun, weil sie uns bereichern, mit ihrem Elan, ihrer Freude und ungestümen Entschlossenheit; und wir können sie bereichern mit Besonnenheit und Lebenserfahrung. 

Freundschaftspflege

Ich backe unheimlich gern Hefegebäck. So ein Hefebrot ist nicht schwer zu machen, es erfordert aber etwas Ruhe. Zuerst muss man das Mehl wiegen und eine Kuhle hineindrücken. Die Hefe in diese Kuhle bröseln, dann mit warmem Wasser vorsichtig pampig rühren, bis die Hefe sich mit etwas Mehl aufgelöst hat. Tuch drüber und warten. Wenn das Ganze Blasen wirft, kommen die restlichen Zutaten dazu und man knetet, knetet, knetet, das erfordert ein bisschen Kraft und Ausdauer. Aber nur dann wird der Teig richtig gut. Und anschließend heißt es wieder warten

Eine gute Freundschaft ist ein bisschen ähnlich. Am Anfang eine Begegnung, ein erstes Sortieren; abwägen, passen wir zusammen? Ein bisschen bröseln, mischen, formen, warten. Wieder zueinander kommen, miteinander (den Weg) gehen. Und wenn das Ganze Blasen wirft, schön durchkneten – also viel Zeit und Kraft investieren, Ausdauer zeigen, beieinander bleiben. Immer wieder abwarten, Geduld haben. Wieder kneten … und so weiter. Bis es gut ist. Und am Ende ist ein schöner Teig daraus geworden, der den Backofen übersteht und dann sogar noch schöner ist 🙂 

Ja, ich weiß, das Bild hat seine Schwächen, aber die Geduld und die Ausdauer sind für mich wichtige Dinge sowohl beim Brotbacken als auch in Beziehungen. Wir müssen uns selbst investieren, geben, was wir geben können und annehmen, was uns geschenkt wird. Das ist nicht immer leicht. Freundschaft bedeutet immer auch, sich selbst etwas zurückzunehmen, dazuzulernen, Vergebung zu üben, um Entschuldigung zu bitten. Aber wenn wir bereit sind, das zu tun, können kostbare Beziehungen reifen, wachsen, stark werden. Für immer oder nicht ist dabei egal, denn manche Beziehungen braucht man hauptsächlich in einer bestimmten Lebensphase. So wie Maria und Elisabeth sich brauchten, als sie schwanger waren. Drei Monate hatten sie sich, danach haben sie einander vermutlich nicht mehr gesehen oder nur sehr selten. Doch ihre Beziehung war so kostbar, dass sie sie ihr Leben lang im Herzen trugen. Sie behielten sie so tief im Herzen, dass die Geschichte über ihre Beziehung es sogar bis in die Bibel geschafft hat. 

Bewahre deine kostbaren Beziehungen

und berichte davon. Schreib sie in dein Tagebuch, sag deinen Freundinnen und Freunden, wie wichtig sie dir sind. Und wenn du später Kinder hast, erzähle ihnen, wie wichtig Freunde für den Menschen sind, wie sehr du deine Freunde liebst. Benenne sie. Erzähle von ihnen. Das kostbare, das dir geschenkt ist, kann auch so noch Frucht tragen.

Wenn ich heute an Freundschaft denke und darüber schreibe, gehen mir die kostbaren Beziehungen durch den Kopf, die ich führen durfte und darf. Und da gibt es insbesondere drei Frauen, die mich schon seit Kindertagen kennen und trotzdem liebhaben. Sie kennen alle meine Macken und teilen doch ihr Leben mit mir und bereichern meines so sehr. Ihnen möchte ich heute Danke sagen. Mach auch du das heute!

Nimm dir heute ein paar Fragen mit und ein paar kleine Aufgaben.

  1. Welche Beziehungen sind mir kostbar?
  2. Sag Gott Danke für diese Beziehungen. Er ist der, der den Segen der Freundschaft schenkt.
  3. Sag oder schreib deinen Freund*innen, dass sie dir viel bedeuten und sage ihnen auch, warum.
  4. Versuch, anderen eine gute Freundin zu sein. 
  5. Back Hefebrot, am besten mit einer Freundin zusammen, und denk in Ruhe über kostbare Beziehungen nach.

Rezept für einfaches Hefebrot

Zutaten

  • 500 g helles Dinkelmehl
  • 1 Paket frische Hefe
  • 300 ml warmes Wasser
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Tl grobes Salz
  • 1 gestr. TL Kokosblütenzucker

Zubereitung

  • Erst einen Vorteig machen (wie oben beschrieben), dann übrige Zutaten zufügen, kneten, gehen lassen, kneten, gehen lassen … usw. 
  • Schließlich zu Baguettes oder Fladenbrot oder Ciabatta formen.
  • Zum Backen mit Eigelb bestreichen und nach Belieben mit Salz und Rosmarin oder mit Sesam bestreuen.
  • Ca. 15 Minuten im Ofen bei 180 Grad Umluft backen.

Was ist denn wirklich kostbar? Was gibt Dingen ihren Wert? In der Bibel gibt es viele Beispiele, dass Wertvorstellungen völlig auf den Kopf gestellt werden: die Witwe, die einen scheinbar mickrigen Betrag in die Spendendose wirft, damit aber ihr Kostbarstes hergibt und von Jesus als Vorbild herausgehoben wird; der reiche Kornbauer, der sich auf seinen Reichtum verlässt, der letzten Endes jedoch wertlos ist; das einzelne, verlorene Schaf, das dem Hirten mindestens so kostbar ist wie die 99 anderen zusammen, und viele mehr. Letztendlich geht es auch um unseren eigenen Wert und wie kostbar wir in den Augen dessen sind, der uns erschaffen hat – egal, wie andere uns bewerten.

Wir wünschen euch mit diesem Thema wertvolle Ideen für eure Arbeit, kostbare Momente mit euren Teilnehmerinnen, in denen ihr gemeinsam die ganze Fülle von Gottes Reichtum entdeckt, den er für uns am Start hat.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

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