Ideen zum Ablauf eines Teenkreises

Ablauf

Ein Teenkreis kann ganz unterschiedlich aussehen und ablaufen. Ich stelle ein paar Elemente vor, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe.

1. Ankommen

Zu Beginn, so die erste halbe Stunde, bietet sich eine Ankommenszeit an, in der Zeit zum Quatschen und Chillen ist. Als Angebote können Gesellschaftsspiele bereitliegen, Kicker und Billiard sind auch beliebt. Es gibt immer wieder Teens, denen fällt Smalltalk schwer, sodass gemeinsame Aktionen zum Einstieg hilfreich sind.

2. Essen

Essen verbindet und dabei entstehen gute Gespräche untereinander, sodass zum Beispiel gemeinsam zu Abend gegessen werden kann, wenn der Teenkreis in diese Zeit fällt. Je nachdem, wie die Kapazitäten sind, kann ein*e Mitarbeiter*in etwas mitbringen, Teens etwas vorbereiten oder gemeinsam gekocht werden. Für letzteres sind auch Koch-Duelle möglich (Beschreibung verschiedener Varianten siehe Programmideen zum Start eines Teenkreises – jugendarbeit.online.)

3. Talkbox/Austauschrunden

Teenager haben viele Fragen und Ideen. Gib ihnen die Möglichkeit diese zu stellen. Zum Beispiel stellst du eine Box auf, in die alle Fragen, die sie so haben, geschmissen werden. Entweder habt ihr im Teenkreis eine Zeit, in der ihr Fragen zieht und beantwortet oder ihr als Leiter*innen und Mitarbeitende schaut immer wieder rein und macht daraus Andachtsthemen etc. Tauscht euch auch über Alltagsthemen und Sorgen aus, für die ihr miteinander beten könnt.

4. Andachten/Bibellesen

Der Teenkreis soll ein Ort werden, an dem die Teens, neben guter Gemeinschaft untereinander, Jesus besser kennen lernen. Nehmt euch nach Möglichkeit jedes Mal Zeit gemeinsam in die Bibel zu schauen, gerne methodisch abwechslungsreich, oder bringt eine Andacht mit. Um die Teenager mit einzubeziehen, fragt sie nach Themenwünschen oder lasst sie selbst mal eine Andacht machen, wenn sie wollen, und unterstützt sie dabei. Betet gemeinsam mit den Teens.
Hilfreiche Tipps und Methoden zum Bibellesen findet ihr hier: Bibellesen – jugendarbeit.online, und falls ihr noch auf der Suche nach Gebetsformen seid, dann schaut mal unter dem Suchbegriff „Gebet“.

5. Aktion

Es gibt viele lustige Gruppenspiele und Aktionen für unterschiedliche Teilnehmerzahlen, die ihr gemeinsam als Teenkreis spielen könnt. Gemeinsam Spaß haben und lachen darf im Teenkreis nicht fehlen.
Siehe auch hierzu Programmideen zum Start eines Teenkreises

Switch & Co

Wie wäre es mit einem Konsolenabend?
Zocken geht immer. Singstar, Just dance, Mario Kart und Co. machen am meisten in Gemeinschaft Spaß. Entweder ihr spielt einfach nur abwechselnd, oder ihr macht ein Mario Kart-Turnier. Hier könnt ihr die Jugendlichen in verschiedene Gruppen einteilen (Anfänger, Fortgeschrittene und Profis) und sie in mehreren Rennen gegeneinander fahren lassen. Die Sieger der niedrigeren Gruppe, fahren dann gegen die Verlierer der höheren Gruppe.
Falls ihr mehrere Konsolen (und Fernseher/Beamer) zur Verfügung habt, dann könnt ihr verschiedene Spiele gleichzeitig spielen. Eventuell einen Laufzettel erstellen. Retro-Konsolen (Supernintendo, N64 oder Playstation 2) sind bei Jugendlichen sehr beliebt.

Material: Konsolen, Fernseher/Beamer, Spiele mit Mehrspieler-Modus

Werwölfe von Düsterwald

Old but gold. Das Gruppenspiel ist immer noch sehr beliebt bei Gruppen. Hier findet ihr eine ausführliche Anleitung: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/werwolf/ . Ihr könnt dem Spiel einen neuen Look geben, in dem ihr „neue“ Charaktere und Berufe aus den Erweiterungen einbaut, oder gemeinsam neue erfindet. Für kleine Gruppen empfiehlt sich das „Werwölfe“-Spiel von Ravensburger. Hier wird immer nur eine Nacht gespielt und der Erzähler wird von einer App übernommen

Material: Spielkarten Werwölfe von Düsterwald oder Werwölfe von Ravensburger, Smartphone mit App und Lautsprecher

Koch-Duell (verschiedene Varianten)

Gemeinsam Kochen und Essen fördert die Gemeinschaft.  In einen kleinen Wettbewerb verpackt macht es gleich mehr Spaß. Hier könnt ihr verschiedene Varianten nutzen. Entweder ihr kauft vorab ein, oder die Teams bekommen ein Budget und gehen selbst einkaufen. Die Möglichkeiten sind vielseitig.

Hier ein paar Ideen:

Klassisches Kochduell: Die Gruppen bekommen alle die gleichen Zutaten und müssen daraus das gleiche Gericht kochen.

Auktion: Es gibt zu Beginn einen Vorrat an Lebensmitteln, Zutaten und Utensilien. Die Teams haben ein fiktives, festgelegtes Budget und müssen auf die Sachen bieten. Anschließend müssen die Teams aus den ersteigerten Dingen was (Leckeres) kochen.

Nachhaltiges Kochduell: Alle bringen ein paar Lebensmittel mit, die schon länger zu Hause im Vorratsschrank rumliegen (MHD beachten). Aus den zusammengetragenen Lebensmittel werden Gerichte gezaubert. Ggf. können die Lebensmittel noch ergänzt werden. Hier könnt ihr auch schauen, dass ihr Lebensmittel nutzt, die kurz vor dem Ablaufdatum sind (reduzierte Sachen).

Perfektes Dinner: Ihr teilt die Gruppe in drei Teams auf. Ein Team macht die Vorspeise, ein Team die Hauptspeise und ein Team den Nachtisch. Wenn alles zubereitet ist, genießt ihr zusammen das Essen an einem schön gedeckten Tisch und bewertet am Ende das Essen der anderen Teams und die Präsentation.

Outdoor Cooking: Wie wäre es, das Ganze draußen über offenem Feuer zu machen?

Material und Voraussetzungen für die Koch-Duelle: Lebensmittel, Kochutensilien, eine oder mehrere Küchen, ggf. Gaskocher oder Kochplatten, Lebensmittelgeschäft in der Nähe

Quiz

„1,2 oder 3“, „Der große Preis“, „Gefragt, gejagt“ – die Formate von Quizshows sind vielfältig. Testet euer Wissen. Verschiedene Vorlagen findet ihr hier auf jugendarbeit.online, sucht einfach nach Quiz.

Material: Fragen fürs Quiz, ggf. weiteres Material (je nach Quizshow-Format)

Gesellschaftsspiele

Uno, Mensch ärger dich nicht, Bohnanza … Karten- und Brettspiele sind beliebt. Sucht euch euer Lieblingsspiel aus und spielt los. Bei größeren Gruppen könnt ihr mehrere Spieltische machen. Eventuell können die Teens ihr Lieblingsspiel mitbringen. Neben den Klassikern könnt ihr schauen, was eure Spieleschränke an eher unbekannten Spielen hergeben.

Material: diverse Gesellschaftsspiele

Stadtspiel

Viele ausgearbeitete Vorlagen könnt ihr hier auf hier auf jo finden. Eine großartige Möglichkeit bietet die App „Agent X“ – hier wird der Brettspielklassiker „Scotland Yard“ in eurem Ort lebendig.

Material: Pro Team ein Smartphone mit der App (Agent X free) und Internet, die Leitung sollte die Vollversion (Agent X pro) haben, Powerbanks

Sommerspiele im Park

Geht raus in den Park und spielt Schwedenschach, Mölkky oder Cross Boccia. Vielleicht lockt ihr neue Teilnehmende für euren Teenkreis an. 

Material: Spiele für draußen, Schwedenschach, Mölkky, Cross Boccia, Leitergolf, Cornhole usw.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 4/2023. Es geht in drei Lektionen um Weihnachten:

11.12.Lukas 1,5-251. Elisabeth erlebt ein Wunder
18.12.Lukas 1,26-452. Maria wird von Gott gebraucht
25.12.Lukas 1,57-803. Johannes wird geboren
TheaterstückWeihnachten im Wirtshaus

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.


ANSPIEL


Szenenbild:
Wirtshaus des Wirtes, der später seinen Stall als Unterkunft für Maria und Josef gibt.
Im Wirtshaus: der Wirt (Amos) mit zwei Stamm-Gästen (Ruben und Baruch), die einen Weinkrug vor sich haben, am „Stammtisch“; im Hintergrund an der „Theke“ die Frau des Wirtes (Hanna). Gleich zu Beginn der Szene stapft ein dritter Gast (Nabal) herein.


Text:
Nabal (unwillig stöhnend, legt eine Jacke o. Ä. irgendwo hin, während er
schließlich Platz nimmt, beschwerend): Ein Gedränge und Geschubse ist das auf den Gassen! Man kommt kaum durch! Und dauernd muss man aufpassen, dass einem so ein Durchreisender nicht seinen Esel über die Füße laufen lässt!

Hanna beginnt schon im Hintergrund einen Becher Wein abzufüllen.

Ruben: So ist das eben, wenn die da oben auf unser sauer verdientes Geld scharf sind!


Baruch: Der Kaiser mit seinen Steuern zieht uns den letzten Dinar aus den Taschen.


Amos (dem es zu lange dauert, bis Nabal etwas bestellt hat): Na Nabal, was trinken wir denn heute? Einen Becher Roten vom Südhang?


Nabal (nickt): Ja, ja, was sonst.


Amos (ruft, sich umdrehend): Hanna, einen Becher Roten Südhang für Nabal.


Hanna hatte es schon vorbereitet und bringt es an den Tisch.

Amos (reicht den Becher an Nabal weiter, während Hanna wieder zurückgeht): Macht 5 Sesterzen.


Nabel: Was, 5 Sesterzen? Das hat doch sonst immer 3 Sesterzen gekostet!


(Baruch und Ruben nicken bestätigend.)


Amos: Ja, sonst, aber jetzt ist ja nicht sonst! Du hast doch eben selbst gesagt, was für ein Betrieb überall herrscht! Das macht sich halt bemerkbar! Die Weinbauern kommen mit ihren Fässern nicht durch, viele Lastesel sind vermietet, weil die Leute sie brauchen, um in ihre Heimatstädte zu ziehen, und das alles wirkt sich auf den Preis aus – und außerdem …


Nabal (unterbricht ihn): Ach was, hör doch auf!


Amos: Dann musst du deinen Wein halt woanders trinken.


Nabal (schmeißt ihm die Münzen über den Tisch): Da hast du deine Sesterzen.


Amos bringt das Geld gleich nach hinten und gibt es Hanna, die es hinter die „Theke“ legt.


Baruch (währenddessen halblaut zu den anderen): Der alte Halsabschneider! Als wenn er deshalb den Wein teurer einkauft! Ich habs doch von Elieser,
dem Weinbauern, gehört!


Währenddessen ist Amos zurück.


Ruben: Also, was sich der Kaiser da erlaubt, ist wirklich eine Unverschämtheit. Die Römer meinen, sie können alles mit uns machen.


Baruch: Nicht nur mit uns! Im ganzen Reich will der Kaiser doch absahnen! Von Spunien bis zu uns!


Ruben: Spanien heißt das, nicht Spunien.


Baruch: Ist doch egal. Ist dem Kaiser doch auch egal, wenn er nur sein Geld eingetrieben kriegt.


Ruben: Als wenn man Zeit hätte, tagelang in der Gegend herumzureisen, um an seinen Heimatort zu kommen und sich in die Steuerlisten eintragen
zu lassen.


Nabal: Zum Glück habe ich das hinter mir.


Amos: Was, du hast dich schon eintragen lassen? Wann willst du denn weg gewesen sein?

Nabal: Na vorgestern. Da war ich in meinem Heimatort.

Ruben: Stammst du nicht aus Sichem? Das willst du an einem Tag geschafft haben?

Baruch: Und vorgestern habe ich dich doch nachmittags im Weinberg gesehen.

Nabal (etwas verlegen herumdrucksend): Na ja, wenn die so unverschämte Steuern erheben, muss man ja heutzutage schauen, wie man überlebt.
(Jetzt etwas aggressiver zu Amos): Wenn schon so ein kleiner Becher Wein 5 Sesterzen kostet, und dann ist er nur halb voll!

Amos: Pass nur auf, wenn du die Römer austricksen willst, machen die kurzen
Prozess mit dir.

Ruben: Betlehem ist überschaubar! Wenn der römische Stadtschreiber mitbekommt, dass du gar nicht in Sichem warst … (schüttelt vielsagend den
Kopf).

Nabal: Wer sagt denn, dass ich mich nicht habe eintragen lassen?

Baruch: Ich habe gehört, sogar in Jerusalem, das viel größer ist, haben sie drei Leute aufgehängt, die gesagt haben, sie hätten sich schon eintragen
lassen und dabei hat es nicht gestimmt.


Die Unterhaltung wird unterbrochen durch einen eintretenden einzelnen Fremden. Er wirkt etwas verlegen, dreht den Hut in der Hand o. Ä. usw. Es
ist Josef.


Amos (erhebt sich; einladende Handbewegung): Tretet nur herzu, Fremder! Bei mir gibt es den besten Wein in ganz Betlehem!

Nabal (halblaut murmelnd): Und auch den teuersten.

Amos macht kopfschüttelnd eine abwinkende Bewegung.

Josef: Danke, ich möchte keinen Wein.

Amos: Vielleicht eine herzhafte Mahlzeit? Meine Frau (deutet nach hinten zur „Theke“) ist die beste Köchin in ganz Betlehem!

Josef: Danke, ich möchte auch keine Mahlzeit. Ich brauche eine Unterkunft.

Amos (lacht): Wo denkt ihr hin, Fremder! Dafür kommt ihr zu spät! Habt ihr nichts von der Volkszählung mitbekommen? Ich bin ausgebucht bis auf das
letzte Zimmer!

Baruch (halblaut): Und wahrscheinlich auch zu Wucherpreisen.

Amos macht wieder eine das Schweigen gebietende Kopfbewegung.

Josef: Aber ich habe auch meine Frau dabei.

Amos: Auch noch ein Doppelzimmer. Tut mir leid, Fremder, alles belegt.

Josef: Aber, sie erwartet ein Kind. Es wird bald soweit sein. Sie spürt schon heftige Wehen.

Als Hanna das hört, kommt sie von hinter der „Theke“ vorgelaufen und stellt sich neben den Stammtisch.

Amos (lacht): Auch das noch! Und das bei mir im Haus? Wo denkt ihr hin! Wer macht mir dann das Zimmer sauber! Tut mir leid, Fremder.

Hanna: Amos, du kannst doch den Mann nicht wegschicken! Soll sie das Kind etwa auf der Straße zur Welt bringen?

Amos: Du weißt doch selbst, dass wir kein Zimmer mehr haben.

Hanna (drängender): Dann lass sie doch wenigstens in den Stall!

Josef: Ich würde auch den Stall nehmen. Ich mache etwas Heu und Stroh in eine Ecke, das wird schon gehen.

Amos (mehr zu Hanna als zu Josef gewandt): Dass sie mir die ganzen Tiere verrückt machen? Wenn die Kühe aus dem Rhythmus kommen, geben sie
weniger Milch.

Hanna (baut sich vor Amos auf, die Hände in die Hüften gestemmt): Amos! Du gibst ihnen den Stall! So wahr ich hier stehe! Sonst sage ich hier vor allen,
dass …

Amos (hindert sie durch seine Antwort am Weiterreden): Ja, ja, ist ja schon gut. Also Fremder: Ihr könnt den Stall haben. Das kostet aber so viel wie
ein Doppelzimmer! (Die anderen Stammtischgäste nicken lachend mit dem Kopf.) Und bezahlt wird im Voraus: Wie lange wollt Ihr bleiben?

Hanna: Ihr Männer solltet die Kinder kriegen! Dann wollte ich euch mal sehen!

Amos (froh, eine Ausflucht zu finden): Kommt mit Fremder, ich zeig euch, wo‘s langgeht.

Sie gehen hinaus.

Nabal: Der Macht aus Mist noch Geld.

Baruch: Mit so einem sanften Fremden hat er auch leichtes Spiel.

Ruben: Ich fand ihn nicht nur sanft. Irgendwie hatte er auch Würde.

Baruch: Ich dachte, Würde haben nur die Priester?

Ruben: Vielleicht war er ja ein Levit.

Baruch: Ein Zuckerschlecken ist das ja nicht, mit einer schwangeren Frau zu reisen. Und dann auch noch unterwegs die Geburt!

Währenddessen kommt Amos zurück. Er wirkt etwas nachdenklich, setzt sich hin, ohne viel zu sagen, fährt mit der Hand übers Gesicht.

Baruch: Na, was ist denn mit dir los! Du bist ja ganz bleich um die Nasenspitze.

Amos (etwas kopfschüttelnd stotternd): Ach, …

Nabal: Hat der Fremde so gut bezahlt, dass es selbst dir die Sprache verschlagen hat?

Amos: Nein, nein, es ist …

Ruben: Hattest du etwa Angst im Dunkeln?

Amos: Ach wo. Aber diese Frau …

Baruch: Hast du noch nie eine schwangere Frau gesehen?

Amos: Nein, nein, doch, doch; es ist, es war, es war eine ganz besondere Frau.

Baruch: Ah, sie hat dir also gefallen? (schaut grinsend zu Hanna) Na na na, pass nur auf, gleich hast du die nächste Szene.

Amos: Ach, redet doch nicht so einen Unsinn. Diese Frau – die hatte irgendwie so eine Art, so ein Wesen, so eine Ausstrahlung. – Als ich sie gesehen
habe, da habe ich mich gefühlt, als wenn der Rabbi in der Synagoge aus den Heiligen Schriften vorliest.

Nabal: Als ob du viel in die Synagoge gehst.

Baruch: Na dann hat die Frau ja gut zu dem Fremden gepasst.

Ruben: Ja, der hatte ja auch so was merkwürdig Eindrückliches an sich.

Josef kommt herein.

Amos: Na Fremder, doch noch einen Becher Wein?

Josef: Nein, wo denkt ihr hin! Ich brauche eine Schüssel heißes Wasser. Und ein scharfes Messer für die Nabelschnur.

Hanna beginnt sofort, eifrig zu hantieren, um „heißes“ Wasser in eine Schüssel einzufüllen.

Amos (steht anteilnehmend engagiert, fast besorgt auf): Es geht also los!

Josef nickt schweigend, eher betreten/bekümmert.

Amos (zu Hanna): Gib ihm doch auch saubere Tücher mit.

Hanna: Soll ich nicht mitkommen?

Josef: Nein, ich glaube, das ist nicht Gottes Wille.

Josef macht eine Bewegung und zieht Münzen aus seiner umgehängten Geldtasche, weil er Amos Geld für das Wasser und die Tücher geben will.

Amos (winkt ab): Lasst nur.

Josef geht mit der Schüssel Wasser und einem Messer, die Tücher über die Schulter gelegt.

Nabal: Zum ersten Mal gibt es hier etwas umsonst.

Hanna (kommt hinter der „Theke“ hervor, sich die Schürze o. Ä. ausziehend): Ich gehe doch rüber in den Stall. Da muss man doch helfen.

Amos: Nein, bleib hier!

Hanna: Da muss doch eine Frau dabei sein.

Amos: Du hast doch gehört, was der Fremde gesagt hat. Es ist nicht Gottes Wille. Ich glaube, was der sagt, das muss man tun.

Hanna: Gottes Wille! Wie soll es Gottes Wille sein, dass eine Frau mit ihrem Mann allein im Stall ein Kind zur Welt bringt! Das ist doch nicht normal!

Amos: Ich glaube, heute Abend ist so manches nicht normal. Und wer will schon Gottes Willen verstehen.

Unterbrechung
Eventuell tritt ein Sprecher auf, der sagt: Etwa zwei Becher Wein und drei Stunden später.
(An dieser Stelle kann man zum Beispiel ein Musikstück einbauen.)
Die Gäste sitzen noch am Stammtisch. Da kommen drei etwas „zerlumpte“
Gestalten herein: die Hirten.

Amos: Was wollt denn ihr hier? Könnt ihr überhaupt bezahlen?

Hirte 1: Wir wollen gar nichts trinken.

Amos: Was habt ihr dann hier zu suchen? Ihr seht doch wie Hirten aus! Habt ihr etwa die Tiere eurer Herren alleine gelassen?

Hirte 2 : Wir suchen das neugeborene Kind.


Alle sehen sich betroffen an.


Amos: Woher wisst ihr denn davon?

Hirte 3: Uns sind Engel erschienen, die haben es uns erzählt.

Baruch: Vielleicht hast du schlecht geträumt, Alter.

Nabal: Oder zu viel Wein getrunken.

Hirte 1: Das eine kann ich euch sagen: Wir sind vielleicht alt, aber wir haben unsere Sinne beieinander! Wir haben genug erlebt in unserem langen Leben,
um zu wissen: Was wir heute gesehen haben, geht über das Normale hinaus.

Amos (eher murmelnd): Heute Abend ist nichts mehr normal.

Hirte 2: Dass ihr Städter ja nicht glaubt, wir könnten nicht auf Drei zählen! Es war auf einmal ganz hell; wir sind zu Tode erschrocken; aber der Engel
hat gesagt, wir sollen uns nicht fürchten.

Nabal: Das muss man euch Angsthasen wohl schon dazu sagen.

Hirte 2: Du bist doch auch nur mutig, wenn du genug Wein getrunken hast.

Hirte 1: Streitet euch nicht unnütz rum! Der Engel hat doch vom Frieden gesprochen.

Hirte 3: Und dass in Betlehem, in der Stadt Davids, heute der Retter geboren ist.

Hirte 1: Der Messias! Und der Engel Gottes hat‘s uns gesagt.

Nabal: Ich wusste gar nicht, dass Hirten so etwas Besonderes sind.

Ruben: Aber dass mit diesem Fremden und wohl auch mit seiner Frau etwas Besonderes los ist, das haben wir doch schon gemerkt. Es geht irgendetwas
Heiliges hier vor!

Hirte 1: Und dieses Heilige hat uns hierher geleitet.

Hirte 2: Wo ist denn jetzt das Kind?

Amos: Geht raus und dann gleich links um das Haus herum, etwa 100 Ellen von der Straße weg ist der Stall. Dort ist das Kind.

Die Hirten verlassen das Wirtshaus.

Nabal (mit verwerfender Handbewegung): Der Messias geboren. Und das bei Amos im Stall …

Baruch: Und diese Geschichte mit den Engeln. Also ich weiß nicht.

Nabal: Dem Hirtenpack kann man doch nichts glauben! Die verjagen eine Maus und sagen nachher, sie hätten einen Bären in die
Flucht geschlagen!

Ruben: Aber woher haben sie es denn gewusst? Da muss doch was dran sein! Sonst traut sich das Hirtenvolk doch nicht in die Stadt.

Amos: Vielleicht hat uns Gott tatsächlich den Erlöser von den Römern geschickt. Dann war das das letzte Mal, dass wir uns in Steuerlisten eintragen
lassen mussten.

Baruch: Aber der Erlöser Israels soll doch den Königsthron Davids einnehmen! Das passt doch nicht zu einem armen Fremden und einer Geburt zwischen
Mist und Gabel.

Ruben: Aber David war doch selbst kein Königskind. Er war doch ein einfacher Hirte, dazu noch der Jüngste von allen Geschwistern. Und doch hat ihn
Gott zum König erwählt. Das war doch auch nicht normal!

Amos: Heute Abend ist nichts normal.

Die Unterhaltung wird unterbrochen durch vier eintretende Besucher: Dina, Thamar, Rahel, Esther.
Anmerkung: Wir haben Frauen genommen, damit auch Frauen und Mädchen eine „weibliche“
Rolle bekommen können. Für die Handlung ist diese Szene nicht unbedingt nötig. Falls nicht genug Spieler zur Verfügung stehen, kann sie daher
auch weggelassen werden. Falls die zu diesem Spiel passende Weihnachtspredigt verwendet wird, muss man dann dort auch den Bezug zu dieser
Szene weglassen.

Amos reagiert zunächst gar nicht groß. Er ist noch wie in Gedanken versunken.

Dina: Na was ist, kriegt man hier keinen Platz angeboten?

Ruben (stößt Amos etwas an): He, aufwachen!

Amos (stößt den Arm etwas zurück): Aber natürlich, nehmt Platz!

Die vier Besucherinnen nehmen Platz.

Amos (nach hinten zu Hanna rufend): Hanna, vier Becher aufs Haus.

Die drei Stammgäste raunen erstaunt.

Baruch: Da schau her, wie großzügig.

Ruben: Er scheint doch eine Schwäche für Frauen zu haben.

Amos macht eine zurückweisende Kopfbewegung. Hanna ist inzwischen mit den Bechern am Tisch.

Rahel: Ist das ein Gedränge auf der Straße! Furchtbar dieser Umtrieb wegen der Volkszählung.

Baruch: Wem sagt ihr das.

Thamar: Ich finde das sogar noch interessant! Ist doch sonst nichts los in unserem Nest hier.

Esther: Ich habe dauernd Angst, dass mir ein Esel auf den Fuß trampelt.

Baruch: Das haben wir doch heute schon einmal gehört.

Dina: Und stellt euch vor, vorhin haben wir einen gesehen, der hatte eine hochschwangere Frau auf einem Esel dabei! Ich dachte schon, die bekommt
ihr Kind auf der Straße.

Rahel setzt zum Trinken an und trinkt.

Ruben: Die bekommt es jetzt in Amos‘ (Handbewegung zu Amos hin) Stall.

Rahel (prustet heraus, muss husten): Was, im Stall? (schaut Amos an)

Amos (etwas entschuldigend): Na, wir hatten absolut kein Zimmer frei.

Thamar: Na immer noch besser als auf der Straße.

Esther: Aber seit die beiden durch die Straße gezogen sind, habe ich irgendwie ein anderes Gefühl.

Thamar: Das geht mir auch so: Es ist eine Stimmung wie an einem besonderen Tag. Wie am Laubhüttenfest oder so.

Rahel: Ja, irgendwie ist es komisch; ich kann es mir gar nicht erklären.

Nabal: Heute Abend scheint der Abend der großen Gefühle zu sein.

Dina: Aber mir scheint, es ist längst nicht allen Leuten so gegangen wie uns. Viele haben gar keine Notiz von dem Mann mit der schwangeren Frau auf
dem Esel genommen.

Nabal: Es gibt eben auch noch normale Leute in der Stadt.

Amos schaut Nabal an, ihre Blicke treffen sich.

Nabal: Oder auch nicht.

Dina: Und dann zog auch noch das Hirtengesindel durch die Straßen.

Thamar: Die trauen sich doch sonst nicht in die Stadt.

Esther: Und die sind mitten auf der Straße gelaufen. Wie wenn sie als Fürsten einziehen würden.

Rahel: Und die haben nicht gegrölt und man hat gar keine Angst vor ihnengehabt. Wie heilige Männer haben sie gewirkt.

Amos (zu den neuen Gästen): Ihr habt die auch gesehen?

Dina: Ihr auch?

Amos: Ja, sie waren hier drin und haben nach dem Retter gefragt, der heute geboren sei.

Rahel: Der Retter? Heute geboren?

Nabal: Und sie haben von Engeln fantasiert.

Ruben: Sie haben nicht fantasiert, sie haben eigentlich ganz normal erzählt,als wäre es das Normalste der Welt.

Rahel: Was denn?

Baruch: Sie haben gesagt, ihnen seien draußen auf dem Feld Engel erschienen, die sie hier nach Betlehem, in die Stadt Davids, geschickt hätten.

Ruben: Ja, weil der Messias heute geboren sein soll.

Rahel: Kein Wunder, dass sie wie Heilige gewirkt haben.

Nabal: Der Messias bei Amos im Stall?

Baruch: Da müssten wir mal den Rabbi fragen, was der dazu sagt.

Ruben: Also irgendwie scheint da doch was Besonderes zu sein mit diesenLeuten im Stall.

Amos: Ich hab‘s euch ja gesagt! Von dieser Frau hat irgendetwas ausgestrahlt. Und von dem Fremden doch auch.

Hanna: Und dabei wolltest du sie wegschicken.

Dina: Kommt Leute, für uns wird es Zeit. Wir gehen nach Hause.

Die vier Besucher-Gäste machen sich auf und gehen.
Allgemeines Verabschieden.

Ruben: Also nochmal: Wie kommt es, dass die Hirten einfach in die Stadt kommen? Die lassen doch sonst ihre Herden nicht allein. Wenn denen ein
Schaf abhanden kommt, werden sie doch versklavt.

Nabal: Vielleicht wollten sie halt doch mal vom besten Wein in ganz Betlehem probieren.

Baruch: Aber wenn die die Herden allein lassen, muss sie eine starke Macht geschickt haben. Etwas, was ihnen mächtiger vorkam als ihre Herren. Aber
ob es Engel heute noch gibt, so wie es von ihnen in den Heiligen Schriften steht?

Nabal: Fängst du jetzt auch so an?

Amos: Und wieso haben sie genau hierher gefunden? Wo tatsächlich gerade ein Kind auf die Welt gekommen ist?

Nabal: Hast du es denn überhaupt schon gesehen?

Ruben: Also, ich werde immer sicherer: Der Fremde und seine Frau und das Kind, das müssen Gottgeweihte sein.

Es treten drei edel gekleidete Leute ein: die drei Weisen aus dem Osten.
Amos sowie alle Gäste sind beeindruckt oder gar erschrocken, weichen auf
ihren Sitzen zurück, Amos steht ehrfürchtig auf.

Amos: Edle Herren, was führt euch in mein bescheidenes Haus? Wir sind nur einfache Leute, wir sind zu gering für euch.

Weiser 1: Lasst nur gut sein! Wir suchen euren neugeborenen König!

Alle schauen sich staunend an.

Baruch: Einen König? Bei uns?

Nabal: Wir haben doch gar keinen König mehr. Bei uns hat der römische Kaiser das Sagen.

Weiser 2: Aber der Stern Gottes hat uns hierher geführt.

Wieder sehen sich alle staunend an.

Baruch: Wenn ihr zum König wollt, dann müsst ihr nach Jerusalem zu Herodes. Der ist zwar kein Jude aus unserem Volk, aber Kaiser Augustus hat ihn
zum König über uns eingesetzt.

Weiser 3: Von dem kommen wir!

Alle zucken zusammen.

Baruch: Von … von Herodes?

Weiser 1: Ja. Wir kommen von weit her aus dem Osten. Wir waren viele
Mondwechsel unterwegs. Wir sind Gottes Stern gefolgt, weil er uns gedeutet
hat, dass der neue König der Juden geboren werden soll. Und deshalb sind
wir nach Jerusalem gezogen.

Weiser 2: Und Herodes lies die Schriftgelehrten kommen, und die sagten ihm: Aus Betlehem soll der Herrscher kommen.

Nabal: Wenn das nur gut geht …

Weiser 3: Und Herodes will das Kind auch verehren. Deshalb sollen wir ihm dann sagen, wo wir das Kind gefunden haben.

Amos (platzt heraus): Oh nein, nur das nicht. (Hält sich den Mund zu und geht zurück.) Ich habe nichts gesagt.

Weiser 1: Sagt jetzt: Wo ist das Kind? Wir wollen ihm unsere Geschenke bringen.

Ruben: Ob ein Königskind geboren ist, wissen wir nicht. Aber es sind gottgeweihte Leute hier. Und die Frau hat ein Kind zur Welt gebracht.

Die Weisen sehen sich an.

Weiser 2: Das muss es sein!

Weiser 3: Wo finden wir das Kind?

Amos: Edle Herren: Wenn ihr rausgeht und dann gleich links um das Haus herum, etwa 100 Ellen von der Straße weg. Aber …

Weiser 1: Was aber?

Amos: Aber – es ist nur ein Stall.

Weiser 2: Wenn Gott das so gewollt hat, dann ist es ein heiliger Stall.

Die Weisen gehen.

Nabal: Amos‘ Stall ein heiliger Stall. Heute ist wirklich nichts normal.

Baruch: Also, so langsam ist mir die Sache nicht geheuer! Was waren das für Leute?

Hanna: Habt ihr gesehen, wie edel sie gekleidet waren?

Amos: Wenn die nur Herodes nicht zu uns schicken!

Nabal (zu Amos): Dem seine Leute saufen deinen ganzen Wein weg und geben dir keinen Heller dafür.

Ruben (zu Nabal): Sag mal, bist du durch nichts zu beeindrucken? Erst die Hirten, die wussten, dass hier ein Kind geboren ist, und jetzt diese Edelleute!

Amos: Und beide sagten, dass sie von Gott oder seinen Engeln hergeschickt wurden!

Ruben: Was soll denn noch geschehen, damit wir Gott zutrauen, dass ihm

kein Ding unmöglich ist?

Nabal: Es ist halt schon lange her, dass solche Wunder geschehen sind, wie sie in den Heiligen Schriften stehen. Warum haben wir denn schon so lange
die Römer im Land und kriegen sie nicht los?

Baruch: Das stimmt aber auch!

Nabal: Da könnten wir tatsächlich einen Retter gebrauchen!

Amos: Leute, langsam muss ich zumachen. Geht nach Hause.

Nabal: So früh? Das ist aber auch nicht normal.

Ruben: Ich glaube, ich gehe auch zum Stall.

Baruch: Da wird es langsam ein bisschen eng.

Nabal (zu Amos): Und deine Kühe werden immer mehr aus dem Rhythmus kommen.

Amos: Ist doch egal. Was spielt das für eine Rolle, wenn Gott Wunder tut!

Nabal: Ich will nichts davon wissen. Ich gehe heim.

Baruch: Ich finde es interessant. Vielleicht schaue ich morgen mal in den Stall.

Ruben: Ich würde am liebsten gleich hingehen.

Hanna: Ich auch.

Amos: Ich auch. Aber, ob das Gottes Wille ist?

Die Spieler verlassen die Bühne und gehen.

ANSPRACHE ZUM ANSPIEL

Was war denn noch normal an jenem 1. Weihnachtsfest? Was ist denn überhaupt normal an Weihnachten? Ist es etwa normal, wenn eine hochschwangere Frau hundert Kilometer durch die Gegend gejagt wird, nur um der bürokratischen Staatspflicht zur Schröpfung der finanziellen Familienreserve m Genüge zu leisten? Ist es etwa normal, dass ein Wirt zwar Angst hat, dass sein Gästezimmer durch eine Geburt verschmutzt wird, oder dass seine Kühe nicht genug Milch geben, aber keine Angst hat um eine Frau, die nicht weiß, ob sie ihr Kind auf der Straße oder im Wald zur Welt bringt? Ist es normal, dass einer nur seinen Profit im Kopf hat, und ein menschliches Ergehen nur interessant wird, wenn es sich in Sesterzen und Drachmen oder in Euro und Cent bemessen lässt? Ist es normal, dass einer versucht, die römischen Steuergesetze auszutricksen? Ist es normal, dass Menschen unserer Tage versuchen, ja keinen Cent zu viel für das Finanzamt zu geben, ebenfalls mit allen möglichen oder auch unmöglichen Tricks und Mitteln, notfalls halblegal oder illegal? Und das manchmal bis in christliche Kreise hinein? Ist es normal, dass einem Ehepaar, einer jungen Frau, eine Geburt in einem Stall zugemutet wird? Ist es normal, dass die Stadtbewohner von Betlehem nichts mit dem Hirtengesindel zu tun haben wollen? Dass sie sich beschimpfen und verachten, wenn sie nur aufeinandertreffen? Ist es normal, dass auch an Weihnachten gestritten und gezankt wird, trotz Tannenbaum und Weihnachtsgans, getötet wird mit Waffen und mit Worten? Ist es normal, dass an Weihnachten Kinder verhungern und sich Soldaten zum Krieg rüsten? Ist das alles normal? Normal auch an Weihnachten? Was würdet ihr sagen? Nickt ihr zustimmend oder schüttelt ihr den Kopf?

Ich sage: Ja, das alles ist ganz normal! Das alles ist ganz normal für Menschen, die von der Sünde verdorben sind. Und das sind wir alle! Auch an Weihnachten! Das ist ganz normal für die Finsternis! Denn so beschreibt die Bibel den Normalzustand der Welt und der Menschen. Das alles ist ganz normal für eine Welt, über die, wie Jesus sagte, wer herrscht? Der Teufel!
Jesus nennt ihn den Fürst dieser Welt (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Und in der Versuchungsgeschichte wird dem Teufel die Macht zugeschrieben, Jesus alle Reiche dieser Welt und ihre Herrlichkeit zu geben (Mt 4,1-11). „Groß Macht und viel List, sein grausam Rüstung ist“, hat Martin Luther gedichtet.
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Ist es normal, dass da drei im Wirtshaus sitzen, und obwohl sie alle genau das Gleiche hören und erleben, kommt jeder zu einem anderen Ergebnis? Ist es normal, dass da einer dabeisitzt, den all das wunderbare Geschehen kalt lässt? – All diese überraschenden
Dinge, die so gar nicht menschlich logisch sind und die man höchstens noch mit „Zufall“ – besser eigentlich mit „Wunder“ – erklären kann.
Da kommen die Hirten, scheinbar ungerufen, und wissen von der Geburt eines Kindes! Da kommen die Weisen, scheinbar ungeladen, und wissen es ebenfalls! Aber der Eine, der lässt sich von gar nichts beeindrucken, was auf irgendetwas Religiöses oder gar Christliches oder Messianisches hindeutet.
Wie dieser eine sind sicher viele Menschen am diesjährigen Weihnachtsfest in einem Gottesdienst oder in einer Weihnachtsfeier und bleiben doch innerlich unberührt, ablehnend gegen die Botschaft vom auf die Welt gekommenen Gottessohn in Kindesgestalt. Ist das normal? Auch an Weihnachten? Was würdet ihr sagen? Nickt ihr zustimmend oder schüttelt ihr den Kopf? Diese Antwort ist schon viel schwerer als vorhin! Ich würde sie nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Denn damit meinen wir allzu leicht, einen Blick werfen zu können in die tiefsten
Prozesse, in den Kampf zwischen Licht und Finsternis, in das größte Geheimnis eines menschlichen Herzens: wie Empfänglichkeit für Geistliches und Göttliches geweckt oder verhindert wird.
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Drei sitzen im Wirtshaus – alle hören und erleben genau das Gleiche – aber jeder kommt zu einem anderen Ergebnis. Da sitzt einer dabei, der beobachtet sehr aufgeweckt all das wunderbare Geschehen, all diese überraschenden Dinge, die so gar nicht menschlich
logisch sind und die man höchstens noch mit „Zufall“ – besser eigentlich mit „Wunder“ – erklären kann. Der ist auch nicht begeistert über die kaiserliche Steuer, aber zu brav oder auch zu vorsichtig, um Kopf und Kragen zu riskieren wegen ein paar Sesterzen oder ein paar Euro. Er scheint nicht so schnell fertig zu sein mit den unerklärlichen Eindrücken, er scheint bereit,
nachzudenken über die Dimension des Geschehens, die über das Normale hinausgeht.

Da sind die weiteren Gäste, die später kurz dazukamen, die einiges von dem Geschehen beobachtet hatten: den Mann mit der hochschwangeren Frau auf dem Esel sowie die Hirten, die sich entgegen dem Normalen in die Stadt der ehrbaren Bürger getraut hatten. Und sie haben bemerkt, dass das für manche eine nachdenkenswerte Besonderheit war, andere sich aber nicht in ihrer Tagesordnung stören ließen. Sind das die Offenen, aber Kritischen? Oder die Wahrnehmenden, aber Abwartenden? Oder die, die interessiert sind, sich aber nicht festlegen wollen? Oder sind das die Intellektuellen, denen Weihnachten nicht wissenschaftlich genug ist? Oder diejenigen, die es meditativ lieben, aber einen konkreten Bezug zu ihrem Leben gar nicht wollen?
Als es darum geht, wer beim Zapfenstreich doch noch in den Stall geht, um das Wunder nachzuprüfen, verschiebt es dieser eine Letztgenannte aufmorgen. Vielleicht. So wie es auch an diesem Weihnachtsfest sicher viele Menschen gibt, die innerlich irgendwie gerührt sind über diese oft so idyllisch dargestellte Szene im trauten Stall – fälschlicherweise idyllisch dargestellt. Die sich vorgenommen haben, im neuen Jahr öfter mal in einen Gottesdienst zu gehen, vielleicht sogar einmal in der Bibel zu lesen. Vielleicht. Ist das normal? Dass das Licht in der Finsternis scheint, manche es wahrnehmen, es sogar in gewissem Sinn respektieren, sich aber nicht weiter davon in Beschlag nehmen lassen?
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Bleibt noch der dritte der Gäste im Wirtshaus. Der ließ sich beeindrucken von dem Erlebten. Der hielt es nicht für einen Zufall, dass Hirten und Weise kommen, obwohl die Nachricht von einem im Stall geborenen Kind nicht per Social Media verbreitet wurde. Der horchte auf, dass die edlen Gäste aus dem Osten schon monatelang unterwegs gewesen waren mit dem Ziel, dieses wundersame Kind zu besuchen. War der naiv oder leichtgläubig? War der vertrauensselig oder eben religiös ansprechbar? War er normal oder die anderen? Ja, was ist denn normal? Und da war der Wirt. Zunächst einer, der wusste, wie er sein Schäfchen ins Trockene bringt. Der ökonomisch gewieft war, um in Zeiten der Hochkonjunktur die optimale Rendite herauszuwirtschaften. Dann kostete der Becher Wein eben 5 Sesterzen und nicht nur 3 wie sonst. Und doch scheint auch in ihm eine Ader gewesen zu sein, dass der Mensch nicht nur vom Brot, vomVerdienst allein lebt. Nach und nach ließ er sich beeindrucken.
Weihnachten – was ist da normal? Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell (Jes 9,1). Menschen sind in den Dunkelheiten ihres Lebens: Angst und Sorge, Tod und Trauer, Krankheit und Gebrechen, Kummer und Leid – davon sind auch die Kinder Gottes nicht herausgenommen (vgl. Röm 8,23).
Aber durch Weihnachten ist das Licht in alle diese Finsternisse gekommen: Jesus, das Licht der Welt.
Weihnachten – was ist da normal? Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Ja. Aber auch: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Gottes Kinder zu sein (Joh 1,11+12). Wie viele ihn aufnahmen: die in den Stall kommen und vor der anstößigen Krippe in den anstößigen Mist knieen und wie die Hirten und die Weisen das Jesuskind anbeten: als Herrn, als Christus, als Messias, als Retter, als Heiland, als König, als Davidssohn, als Gottessohn. Die von Herzen singen: „Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, mein‘s Herzen Tür dir offen ist.“ Und die es nicht nur singen, sondern auch meinen.

Weihnachten wird es nur, wenn sich ein jeder persönlich betreffen lässt. Das kann man zulassen oder man kann sich dagegen wehren. Schluss: Weihnachten – das hat mit Menschen zu tun. Die biblischen Weihnachtsgeschichten sind Teil des Lebens von Menschen. Im Spiel wurde manches davon dargestellt, manches ausgemalt. Eine vertraute Ausmalung ist ja auch, dass in unseren Weihnachtsspielen und auch in unseren Weihnachtskrippen Hirten und Weise sich im Stall treffen. In Wirklichkeit sind sie sich nicht begegnet. Die Weisen kamen wohl ca. 2 Jahre nach der Geburt zur heiligen Familie.
Die anderen Personen, die im Spiel dargestellt waren, entstammten teils den biblischen Weihnachtsgeschichten, z. T. sind sie erfunden. Die Wirtsleute und ihre Gäste – sie stehen für viele Menschen damals gleich wie heute. Und sie stellen uns damit die Frage, wie wir mit Weihnachten umgehen.
Darum möchte ich wiederholen: Weihnachten wird es nur, wenn sich ein jeder persönlich betreffen lässt, so wie schon Paul Gerhardt in einem unserer Weihnachtslieder („Ich steh an
deiner Krippen hier“) schrieb:
Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein Heiland nicht versagen:
dass ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen.
So lass mich doch dein Kripplein sein,
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden!

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 4/2023. Es geht in sieben Lektionen um die Schöpfung:

02.10. 1. Mose 1,1-51. Tag: Licht und Dunkelheit
09.10.1. Mose 1,6-82. Tag: Wasser und Himmel
16.10.1. Mose 1,9-133. Tag: Land und Pflanzen
23.10.1. Mose 1,14-194. Tag: Sonne und Mond
30.10.1. Mose 1,20-235. Tag: Wassertiere und Vögel 
06.11.1. Mose 1,24-316. Tag: Landtiere und Mensch
13.11.1. Mose 2,1-4a7. Tag: Pause!
Extra:Bastelprojekt zur Schöpfung

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Schöpfungsscheibe

Kurzbeschreibung:          Die 7 Tage der Schöpfung werden auf einer Drehscheibe dargestellt, die von den Kindern nach Belieben gestaltet wird.

Schwierigkeitsgrad:         einfach

Zeitaufwand:                     15 – 20 Minuten             

Material:                             Pappe/dickeres Papier, Druckvorlagen, Musterklammer, Schere, bunte Stifte, Drucker

Vorbereitung:                  

Drucke für jedes Kind beide Vorlagen (obere und untere Scheibe) aus. Wenn du kein dickeres Papier hast, kannst du die Vorlagen auch auf normales Papier drucken und anschließend auf Pappe kleben (Vorsicht! Beide Scheiben zusammen dürfen nicht dicker sein als die Musterklammer). Für die untere Scheibe gibt es wahlweise eine blanko Vorlage, hier dürfen die Kinder selber gestalten und kreativ malen, oder eine fertige Vorlage zum Ausmalen.

Biblischer Bezug:              Lest laut die Schöpfungsgeschichte aus 1. Mose 1.

Mit der selbst gebastelten Drehscheibe als Veranschaulichung könnt ihr Tag für Tag durchgehen und gemeinsam die Schöpfung entdecken. Betont dabei: alles, was Gott geschaffen hatte, war sehr gut.

Durchführung:                 

1. Klebt die Druckvorlagen auf Pappe

2. Schneidet die obere und die untere Scheibe aus

3. Stecht vorsichtig ein kleines Loch in die Mitte der beiden Scheiben, durch das am Ende die Musterklammer gesteckt wird

4. Jetzt könnt ihr die Scheiben kunterbunt bemalen oder ausmalen

5. Legt nun die beiden Scheiben aufeinander (Vorderseiten nach oben) und schiebt von oben die Musterklammer hindurch. Klämmerchen hinten verbiegen und fertig!

6. Jetzt kann gedreht werden – viel Freude damit!

Ziel der Einheit

Wir Menschen urteilen oft nur auf Grundlage, was wir von einer Person sehen und mitbekommen. Nur die Taten, das Aussehen, die Worte werden wahrgenommen und dienen oft direkt als Urteil, über das, wie unser Gegenüber ist, was er/sie (nicht) kann.

Gott aber schaut in unser Herz, kennt unsere ganze Persönlichkeit und sieht in uns etwas Besonderes.

Hard Facts zum Spiel

  • 4-9 Spielende
  • Ab ca. 12 Jahren
  • 20 – 40 Min. Spielzeit (hängt von der Spieleranzahl ab)
  • Leichter Einstieg (in 2-3 Min. erklärt)
  • kooperativ
  • Sorgt automatisch dafür, dass jede(r) aus sich herausgeht, auch die Schüchternen
  • Erschienen beim Asmodee-Verlag
  • ca. 20 €

Erklärung des Spiels

Top Ten war im Jahr 2022 nominiert zum „Spiel des Jahres“. Es ist ein „Party-Spiel“, bei dem man kooperativ versucht, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Allerdings merkt man schon ab der zweiten Runde, dass es bei diesem Spiel gar nicht so sehr um Punkte geht.

Jede Runde ist eine andere Person der/die Kapitän/in.

Zu Beginn jeder Runde ziehen sich alle (auch der/ die Kapitän/in) verdeckt eine Karte mit einer Zahl zwischen 1 und 10.

Dann liest der/die Kapitän/in eine Themenkarte/ Frage/ Aufgabe vor.

Das könnte z.B. sein: „Du schaust dir eine Theater-Aufführung an. Applaudiere am Ende der Vorstellung. Von „miese Vorstellung“ (=1) bis „Bravo, Bravissimo“ (=10)

Der/die Kapitän/in gibt als Erstes eine Antwort auf die Themenkarte. Die Antwort muss der Zahl auf seiner/ihrer Karte entsprechen. Danach geben die anderen in beliebiger Reihenfolge auch je eine Antwort, passend zu ihrer geheimen Zahl.

Wenn alle Antworten gegeben wurden, hat der/die Kapitän/in die Aufgabe, die Reihenfolge der Antworten raten, von 1-10. Dafür wird eine Person benannt, die dann ihre Zahlenkarte offen in die Mitte legt. Das wird wiederholt bis alle Karten aufgedeckt wurden (auch die des/der Kapitän/in). Die Karten werden aufeinander gelegt, sodass immer nur die gerade aufgedeckte Karte sichtbar ist.

Für einen Fehler (es wird eine niedrigere Zahl aufgedeckt als die, die gerade offen liegt) wird ein Fehler notiert.

Wenn alle Karten aufgedeckt wurden, beginnt eine neue Runde, mit neuem/neuer Kapitän/in.

Besonderheiten des Spiels

Vielleicht hast du schon bei der Erklärung darüber nachgedacht, wie du den „Theater“-Applaus gemacht hättest, wenn du bspw. die Karte mit der „7“ hast. Das macht jede(r), der mitspielt. Und alle versuchen tatsächlich, so gut es geht, ihrer Zahl entsprechend zu antworten. Ich habe „Top Ten“ schon mit den unterschiedlichsten Gruppen und Menschen gespielt und selbst ruhigere Personen stehen dann auf einmal auf und schreien laut durch die Gegend, weil sie es ihre Zahl gerade vorgibt. Das Spiel ist lustig, weil es so viele unterschiedliche Antworten gibt und man überlegt selbst, welche Zahl die Mitspielenden haben, damit man sich gut einordnen kann. Und zu guter Letzt sorgt es für etliche „Insider“ innerhalb der Gruppe, weil man sich manche Antworten so gut merken kann.

Ablauf eines Abends mit „Top Ten“

  1. Deine Gruppe hat 4-9 Leute? Spring direkt zu Punkt 3
  2. Ihr seid mind. 10 Leute? Dann teilt die Gruppe auf in kleinere Gruppen. Aufgabenkarten gibt es mehr als genug im Original-Spiel um auch mehrere Gruppen auszustatten. Ihr benötigt dann noch weitere Karten mit den Zahlen von 1-10, z.B. aus einem „Elfer raus“-Spiel.
  3. Spiel erklären und los geht’s.
  4. Spielt 2 komplette Runden, so dass auch in größeren Gruppen, jede(r) mal Kapitän/in war.
  5. Gespräch in Kleingruppen: Ihr könnt mit folgenden Fragen in ein kleines Gespräch kommen, jeweils in den Spielgruppen:

Was war schwierig beim Urteilen? Wonach wurde geurteilt? Braucht man auch im echten Leben dieses Schauspiel-Talent, um etwas darzustellen/auszudrücken, das man gerade eigentlich gar nicht fühlt? Warum? Wie kann man rausfinden, ob mein Gegenüber gerade die zu seiner Stimmung passende Antwort gibt?

Kurzer Input

Wir als Menschen können – wie eben im Spiel – eigentlich nur das beurteilen und einordnen, was wir direkt sehen und erleben. Deswegen strengen wir uns meistens an, damit wir vor anderen gut da stehen. Oder wir ducken uns weg bei Dingen, die wir nicht können, damit wir nicht negativ auffallen.

Und trotzdem wissen wir es, dass nicht nur wir andere beurteilen, sondern wir selbst immer wieder beurteilt werden. Mal bekommen wir das mit, weil es uns jemand direkt sagt. Und manchmal merken wir es, dass wir beurteilt werden, ohne dass es uns jemand gesagt hat. Leider bleibt von den Beurteilungen anderer meist nur das Negative hängen. Negative Sätze wie: „Das kannst du nicht. Dafür bist du zu jung. Du Loser.“

Eine (verständliche) Reaktion darauf ist dann oft, dass wir uns verstellen, dass wir nicht mehr so sind wie wir eigentlich sind, weil wir nicht weiter negativ auffallen wollen. Solche negativen Sätze verletzen uns und machen etwas mit uns und unserem Selbstbewusstsein (evtl. kann an dieser Stelle eine(r) der Mitarbeitenden eine solche Erfahrung erzählen).

Einer, der gar nicht mitbekommen hat, dass er beurteilt wurde, war David. Es war klar, dass aus seiner Familie ein neuer König ausgesucht werden sollte. Samuel, ein Mann, der im engen Kontakt mit Gott stand, sollte das machen. Er schaute sich den ältesten Bruder von David an. Es war ein großer Mann, stattliche Figur, er machte etwas her. Also dachte Samuel: „So muss ein König sein und aussehen.“

Aber Gott sagte ihm: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. (1. Samuel 16,7b). Das bedeutet: Du, Samuel, du guckst nur auf das Äußere. Du lässt dich beeindrucken von dem, was du siehst.

Das ist erstmal ein Stück weit normal. Wir machen das ja alle, dass wir andere danach beurteilen, was wir von ihnen mitbekommen, was wir sehen und hören. Und das machen andere auch bei uns. Aber deswegen weiß die andere Person ja nicht, wie es dir geht. Ich kann klatschen und jubeln nach einer Theateraufführung, aber eigentlich geht es mir gerade gar nicht gut.

Gott schaut in unser Herz. D.h. er sieht, wie es uns wirklich geht und was uns gerade beschäftigt. Er bleibt nicht bei den Klamotten stehen und wie wir reden. Er weiß, worüber wir uns freuen und was oder wer uns ärgert. Bei ihm müssen wir uns nicht verstellen. Das kann auf Dauer ganz schön anstrengend sein, nicht immer so sein zu können, wie man wirklich ist. Aber bei Gott darf ich so sein, wie ich bin, weil er mich kennt.

David wurde dann wirklich König, weil Gott in ihm etwas gesehen hat, nämlich dass er auf ihn vertraut. Und auch wir dürfen sicher. Gott beurteilt uns nicht auf einer Skala von 1 bis 10, sondern wir alle sind Königskinder.

Abschluss: Spielt weiter, bis ihr alle Karten durchgespielt habt, oder die Zeit um ist 🙂

Das Abenteuer beginnt vor deiner Haustüre

Outdoor-Jungschar ist ein neues Konzept und richtet sich an Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren. Kinder in diesem Alter lieben Abenteuer. Sie wollen Gemeinschaft erleben und sich in leistungsfreien Räumen ausprobieren und auspowern dürfen. Während Corona waren wir viel zu Hause in Innenräumen – umso wichtiger nun wieder rauszugehen, um die Welt zu entdecken. Ganz nach dem Motto: „Das Abenteuer beginnt vor deiner Haustüre“.

Die Outdoor-Jungschar bietet die Chance, Zielgruppen zu erreichen, die wir mit einem Angebot im Gemeindehaus nicht erreichen würden. Darüber hinaus stellt die Outdoor-Jungschar, inmitten der Schöpfung, eine großartige Möglichkeit dar, den Schöpfer selbst zum Thema zu machen. Durch erlebnisorientierte Verkündigung soll neben dem Hören und Lesen des Evangeliums auch das Erleben eine größere Bedeutung bekommen. Outdoor Jungschar will Evangelium also mit Kopf, Herz und Hand erfahrbar machen. Du überlegst eine neue Jungschar bei dir vor Ort aufzubauen oder möchtest neue Impulse für deine bestehende Jungschararbeit. Hier bist du richtig!

Konzept

Alles was du brauchst

Hier findest du alles, was du brauchst, um bei dir vor Ort mit einer Outdoor-Jungschar zu starten.

Zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) gibt es eine Outdoor-Jungschar-Schulung für Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiter. Hier lernst du das Konzept der Outdoor-Jungschar ganz praktisch kennen. Schau mal bei EJW – Bildung vorbei.

Hier werden zukünftig Gruppenstunden für die Outdoor-Jungschar zu finden sein.

Logo

Das Logo gibt es hier zum Download. Du darfst es in Rahmen deiner Jungschararbeit frei einsetzen.

Flyer – sechs gute Gründe für die Outdoor-Jungschar

Dieser Flyer ist für Erziehungsberechtigte, welche sich fragen:
„Warum sollte ich mein Kind zur Outdoor-Jungschar schicken – was hat es davon?“

Vorlage – Anmeldung

Anbei die Vorlage für einen Brief zu Anmeldung bei der Outdoor-Jungschar.

Das Ziel 

Starter  

Gott hat einen besonderen Plan für das Leben von Johannes. 

Checker  

Gott hat einen Plan für jeden von uns – auch für dich!  

Der Text an sich  

Elisabeth war schwanger. Dies ist nicht selbstverständlich. Sie war sehr alt und die Menschen waren bereits der Überzeugung gewesen, sie sei unfruchtbar (vgl. Lk 1,36). Umso größer war nun die Freude, als sie ein Kind bekam. Die Beschneidungszeremonie war für jüdische Familien ein besonderes Ereignis, da sie von Gott angeordnet war (1. Mose 17, 9-14) und die Aufnahme des Kindes in Gottes Bund symbolisierte. Entsprechend groß wurde sie gefeiert und viele Leute dazu eingeladen. Bei dieser Zeremonie bekommen die Jungen auch ihren Namen. Abstammungslinien und Familiennamen waren für die Juden sehr wichtig. Die Leute gingen ganz selbstverständlich davon aus, dass das Kind Zacharias’ Namen oder zumindest einen Namen aus der Familie erhalten würde. Deshalb waren sie überrascht, dass sowohl Elisabeth als auch Zacharias den Jungen Johannes nennen wollten. Dies bedeutet so viel wie „Gott ist gnädig“. Doch so hatte der Engel Gabriel es ihnen zuvor aufgetragen (s. Lk 1, 11-20). Dies war auch der Grund, weshalb Zacharias nicht mehr sprechen konnte. Er hatte dem Engel nicht geglaubt, als er ihm die Nachricht überbracht hatte. Er sollte erst wieder reden können, wenn das Kind geboren war. Und so geschah es. Zacharias erlebte und erkannte, dass Gott seine Versprechen hält und seine Verheißungen erfüllt werden. Und das, worauf die Juden so lange gewartet hatten, sollte nun zu seinen Lebzeiten geschehen: Gott schickt einen Retter. Und sein Sohn sollte diesem den Weg bereiten. Erfüllt vom Heiligen Geist prophezeit Zacharias, dass Gott ihnen einen Retter gesandt hat (Lk 1, 69), welcher sie vor ihren Feinden retten würde. Johannes sollte verkünden, dass das Volk Rettung durch die Vergebung der Sünden erfahren würde. Die Juden warteten bereits seit vielen Generationen sehnsüchtig auf diesen versprochenen Christus.  

Der Text für mich  

Es ist so großartig zu sehen, wie Gott plant, diesen Plan durchführt und was dabei alles herauskommen kann. Und dabei kann er jeden einzelnen Einzelnen gebrauchen. Elisabeth und Zacharias waren alt, möglicherweise sogar wirklich unfruchtbar. Zumindest haben sie bis in ihr hohes Alter keine Kinder kriegen können. Wider jeden menschlichen Verstand schickt Gott Zacharias einen Boten und erzählt ihm, was er mit ihm vorhat. Doch was Zacharias da hört, kann er nicht glauben. Wer könnte das schon? Aber Gott steht zu seinem Wort, das Kind wird geboren und Zacharias kann wieder sprechen. Sogar noch viel mehr. Er wird vom Heiligen Geist erfüllt. Gott hat oft andere Pläne als wir, das prophezeit auch Zacharias. Während alle auf einen kriegerischen Retter warten, wird die Ankunft eines gnädigen Erlösers prophezeit. Heute wissen wir, dass Gott so viel mehr getan hat, als sich die Menschen damals hätten vorstellen können. 

Der Text für dich  

„Anders“ sein oder „nicht normal“ sein kann ganz schön herausfordernd sein. Wer anders ist, ist komisch. Bei der Geburt von Johannes war vieles anders, denn Gott hatte einen besonderen Plan mit ihm.   

Die Kinder sollen erleben, dass Gott einen Plan für sie hat. Vielen Kinder Kindern fällt es vielleicht schwer, sich vorzustellen, wie dieser Plan Gottes aussehen könnte. Oft wissen wir das im Voraus ja auch noch nicht. Es kann helfen, ihnen Beispiele aus dem Leben andere anderer Menschen zu erzählen, bei denen Gott ganz deutlich oder auch erst Schritt für Schritt gezeigt hat, was er mit ihnen vorhat. Es kann ermutigend für die Kinder sein, zu erfahren, dass Gott schon jetzt etwas Gutes mit ihnen vorhat.  

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1: „Eine Rolle spielen“ 

Es werden Zettel vorbereitet, auf denen verschiedene Rollen und Berufe stehen. Die Kinder dürfen einen Zettel ziehen und den angegebenen Begriff vor der Gruppe schauspielerisch darstellen. Die anderen müssen erraten, welches das Wort auf dem Zettel ist. Passend zur Geschichte empfiehlt es sich, Rollen wie Vater, Bote, Retter und Prophet/Verkündiger mit reinzunehmen. 
Wenn der Schwierigkeitsgrad angehoben werden soll, kann man sich auch auf Pantomime beschränken. Bei großen Gruppen empfiehlt es sich, nicht für jeden einen Zettel vorzubereiten oder sie in zwei Gruppen zu teilen. Dann kann gezählt werden, welche Gruppe mehr Begriffe richtig hat. 

Idee 2: Schnitzeljagd 

Für Verkündigungsidee 2: 

Es wird ein Plan von dem Gelände/Raum vorbereitet, in dem die Gruppenstunde stattfindet. Auf diesem sind mit roten Kreuzen Schätze markiert, welche die Kinder suchen müssen. Die Schätze sind Objekte, mit denen später die Geschichte erzählt werden kann. Je nach Alter der Gruppe kann der Plan auch abstrakter oder schwerer zu lesen sein. Wir verstehen ja auch nicht immer direkt, was Gott von uns will. 

Verkündigung  

Verkündigungsart: Durch Malen erzählen 

Es wird ein Bild auf einer Flipchart vorbereitet. Während die Geschichte erzählt wird, wird dieses Bild vervollständigt. Wenn in der Gruppe gute Leser sind, können auch diese die Geschichte aus der Bibel vorlesen und der Mitarbeitende malt lediglich das Bild. 

Elisabeth war schwanger. Als für sie die Zeit der Geburt kam, brachte sie einen Jungen zur Welt. (Bild des Schnullers vervollständigen) Schon bald hörten die Nachbarn und Freunde davon, was Gott Tolles für sie getan hatte, und alle freuten sich von Herzen mit ihr. Denn sie war schon sehr alt und konnte eigentlich keine Kinder bekommen. 
Als das Kind acht Tage alt war, kamen die Freunde und Verwandten zu einem besonderen Fest – der Beschneidung (Bild der Schere vervollständigen). Es wurde gefeiert, dass dieses Kind in den Bund mit Gott aufgenommen wurde und außerdem sollte das Kind an diesem Tag auch seinen Namen bekommen. Die Gäste wollten ihn nach seinem Vater Zacharias benennen. Doch Elisabeth sagte: „Nein, er soll Johannes heißen“ (Schrift Johannes vervollständigen). Die Freunde und Verwandten waren verwirrt. Niemand in der Familie hatte jemals Johannes geheißen. Der Familienstammbaum war damals sehr wichtig und die Kinder bekamen meistens einen Namen aus der Familie. Deshalb fragten sie Zacharias, den Vater des Babys. Allerdings konnte Zacharias immer noch nicht sprechen. Seit er dem Engel begegnet war, der ihm vorausgesagt hatte, dass Elisabeth ein Baby bekommen wird, war er stumm. Deshalb ließ er sich eine Schreibtafel bringen und schrieb: „Er soll Johannes heißen!“ („Er soll … heißen!“ auf Flipchart ergänzen) Das bedeutet: „Gott ist gnädig“. In diesem Augenblick merkte Zacharias, dass er wieder sprechen kann und fing an Gott zu loben!  

Die Menschen staunten, so etwas hatten sie noch nie erlebt. Die Botschaft verbreitete sich überall (staunenden Smiley und Briefumschlag vervollständigen). Alle fragten sich, was aus diesem Kind werden würde, denn Gott war offensichtlich mit ihm. Aber dann passierte noch etwas Besonderes. Zacharias, der Vater von Johannes, wurde mit dem Heiligen Geiste erfüllt und erzählte laut, was Gott ihm, was er in der Zukunft mit Johannes vorhat. Er sagte:  »Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Er ist zu unserem Volk gekommen und hat es befreit. Er hat uns einen starken Retter geschickt, einen Nachkommen seines Dieners, dem König David (Bild Krone vervollständigen). So hatte er es durch seine heiligen Propheten schon vor langer Zeit verkündet: Er wird uns vor unseren Feinden retten und aus der Hand aller Menschen, die uns hassen. Und dich, Johannes, wird man einen Propheten Gottes nennen. Du wirst vor dem Herrn hergehen und für ihn den Weg vorbereiten. Seinem Volk wirst du erzählen (Bild Megafon vervollständigen), dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird. Dieser Retter kommt wie ein helles Licht zu uns (Bild Glühbirne vervollständigen). Dieses Licht wird allen Menschen leuchten, die in Finsternis leben und Angst haben und er wird uns Frieden bringen (Weg mit Frieden vervollständigen).  

Die andere Idee 

Die Geschichte wird mit Objekten erzählt, welche zuvor gesucht werden mussten. Diese können z. B. sein: Ein Schnuller oder ein Kuscheltier, eine Schere, ein Namensschild, ein Briefumschlag, eine Krone (kann auch aus Karton gebastelt werden), ein Megafon, eine Glühlampe oder Kerze und ein Bild einer Taube oder eines Peace-Zeichens. Die Gegenstände werden (von den Kindern) in die Mitte gelegt, wenn sie zu dem passen, was gerade in der Geschichte erzählt wird. 

Der Text gelebt  

Wiederholung  

Es werden kleine Zettelchen mit Satzanfängen vorbereitet. Diese werden zusammengefaltet in eine Schüssel gelegt und jedes Kind darf einen ziehen. Anschließend geht es reihum und jeder liest seinen Zettel vor. Entweder man beendet den Satz selbst, oder nimmt jemand anderes dran, der den Satz für einen beendet. 
Satzanfänge: „Alles fing damit an, dass …“, „Zum Glück …“, „Leider …“, „Ganz unerwartet …“, „Zum Schluss …“, „Zacharias sagt voraus …“, „Johannes ist …“, Zacharias ist …“, Elisabeth ist …“ 

Zu Idee 2: Die Kinder sollen die Gegenstände in die Reihenfolge bringen, in der sie in die Mitte gelegt wurden. Wissen sie auch noch, wofür der Gegenstand stand? 

Gespräch  

Schon bevor Johannes auf die Welt kam, hatte Gott einen Plan für ihn. Sogar seine Eltern und die Nachbarn und Freunde konnten erkennen, dass Gott etwas ganz Spezielles mit Johannes vorhatte, weil Gott so viele besondere Dinge vor und nach seiner Geburt getan hat. Wisst ihr noch welche Dinge das waren? 

  • Zacharias ist einem Engel begegnet 
  • Zacharias konnte nicht mehr sprechen  
  • Elisabeth wurde schwanger, obwohl sie schon so alt war 
  • Gott hat einen besonderen Namen für das Kind ausgesucht: Johannes = Gott ist gnädig 
  • Zacharias konnte nach der Geburt plötzlich wieder sprechen  
  • Gott zeigte Zacharias, was er mal mit Johannes vorhavorhat 

Gott hatte einen besonderen Plan mit Johannes. Johannes sollte den Menschen erzählen, dass bald jemand kommt, der für die Menschen Rettung bringt und ihre Schuld wegnimmt, sodass sie wieder gemeinsam mit Gott leben können.  

  • Habt ihr eine Idee, wer diese Person sein könnte? (Jesus) 

Johannes sollte alles vorbereiten, damit die Menschen bereit sind, wenn Jesus, der Sohn Gottes, auf die Welt kommt und damit sie verstehen können, wer Jesus ist und an ihn glauben. Das war eine ganz besondere Aufgabe und ein großer Plan, den Gott mit Johannes hatte. 

  • Glaubt ihr, dass Gott auch einen Plan für uns heute hat? 

Der Plan, den Gott für Johannes hatte, war etwas ganz Besonderes. Deshalb sind auch die vielen besonderen Dinge bei seiner Geburt passiert. Aber genauso hat Gott auch einen Plan für jeden von uns. Bei manchen Menschen ist es ein bisschen ähnlich wie bei Johannes und Gott zeigt ihnen, dass er eine ganz bestimmte Aufgabe für sie hat, z.B. dass sie in ein anderes Land gehen sollen, um dort von ihm zu erzählen oder dass sie eine ganz bestimmte Arbeit übernehmen sollen (Vielleicht kennt ihr ja eine Beispielgeschichte oder habt das selbst schon erlebt).  

Aber oft wissen wir im Voraus noch nicht, was Gott mal mit uns vorhat. Manchmal zeigt er uns auch einfach Schritt für Schritt, wo er uns haben möchte. Dann können wir immer wieder beten und ihn fragen, was er möchte, dass wir tun. Und auch dann, wenn wir manchmal noch nicht wissen, wie dieser Plan aussieht und was Gott für unser Leben noch vorhat oder wenn es gerade mal schwierig ist oder uns schlecht geht, dürfen wir darauf vertrauen, dass der Plan, den Gott mit uns hat, gut ist. 

  • Hat Gott dir schon mal gezeigt, was er mit dir vorhat oder was du tun sollst? 

Alternativ könnt ihr auch mit einem „Würfelgespräch“ (für kleine Gruppen geeignet) an die Geschichte anknüpfen. Jeder darf einmal würfeln und entsprechend der Augenzahl wird eine Frage gestellt, die der Würfler dann versucht zu beantworten. Die Antwort darf unkommentiert gelassen oder als Aufhänger für ein tieferes Gespräch genutzt werden. 

1= Was war deine Lieblingsstelle in der Geschichte? 

2= Was hast du in der Geschichte nicht verstanden? 

3= Was ist bei der Geburt von Johannes besonders? 

4= Wie könnte die Geschichte weitergehen? 

5= Gott hatte einen besonderen Plan mit Johannes. Glaubst du er hat auch einen Plan für dein Leben? 

6= Wo kommt Gott in der Geschichte vor? 

Merkvers  

„Doch Gott hat mich in seiner Gnade schon vor meiner Geburt auserwählt und berufen.“ Galater 1,15 

Dieser kann mit den passenden Bewegungen gelernt werden. Bei „Gott“ zeigen alle nach oben und dann bei „mich“ auf sich selbst. Für seine „Gnade“ legen wir uns die Hände auf das Herz. Bei „meiner Geburt“ können sich alle wie ein Baby im Bauch zusammenkauern und anschließend mit ihren Händen einen Trichter um den Mund machen, um das „Berufen“ ganz laut zu sagen, oder noch ein AMEN hinterher zu brüllen. 

Kreatives  

Einen Kompass bauen: 

Material: Nadel, Magnet, Büroklammer, Papierscheibe, Plastikflaschendeckel, Schälchen mit Wasser 

Die Kinder können einen einfachen Kompass bauen. Zuerst müssen sie die Kompassnadel magnetisieren. Dazu nehmen sie einen Magneten und ziehen die Nadel von der Hälfte an bis zur Spitze über den Magneten. Dies etwa 10- bis 20-m Mal. Wichtig ist, dass nur eine Hälfte der Nadel mit einem festen magnetischen Pol in Berührung kommt. Testet mit einer Büroklammer, ob das Magnetisieren funktioniert hat. 
Die magnetisierte Nadel wird nun durch das Papier gestochen und auf die offene Seite des Flaschendeckels gelegt. Diese kleine Konstruktion wird so in der Schüssel mit Wasser platziert, dass sie auf der Wasseroberfläche schwimmt und sich frei drehen kann. 

Kompassbauanleitung: https://www.stiftung-kinder-forschen.de/de/praxisanregungen/experimente-fuer-kinder/exp/kompass-selberbauen 

Gott hat einen Plan für dich, wohin führt er dich? 

(T)Extras  

Lieder 
  • Sei ein lebendiger Fisch 
  • Was würde Jesus tun 
  • I am a C 
  • Hey, das ist superstark 
  • Meinem Gott vertraue ich gerne 
Spiele 

Wer bin ich: Bei großen Gruppen überlegt sich ein Kind eine Person. Der Rest muss dann durch Ja/Nein-Fragen herausfinden, um welche Person es sich handelt. Je nach Gruppen kann man sich auf biblische, berühmte oder auch anwesende Personen festlegen. Bei kleinen Gruppen können sich gegenseitig Personen auf ein Papier geschrieben und dann an die Stirn geklebt werden. Dann muss jedes Kind die Person erraten, die auf der eigenen Stirn klebt. 

Make n Break: Die Kinder spielen in zwei Gruppen. Beide Gruppen bekommen zeitgleich einen Bauplan hingelegt. Dieser kann entweder ein Foto, Zeichnung oder schriftliche Anleitung sein. Beide Gruppen müssen so schnell wie möglich diesen Plan nachbauen. Die Gruppe, die als erstes Erstes fertig ist, bekommt den Punkt. 
Das Spiel lässt sich besonders gut mit buntem LEGO/DUPLO oder anderen Bausteinen spielen. Alternativ kann man auch Menschenbilder (z. B. Menschenpyramide) nachbauen. 

Montagsmaler: Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt und treten nacheinander an. Eine Person geht nach vorne an die Flipchart und bekommt ein Wort gezeigt, welches sie zeichnen muss. Der Rest der Gruppe hat währenddessen drei Minuten Zeit, das Wort zu erraten. Schaffen sie es in der Zeit, wird dem Zeichner das nächste Wort gezeigt. Nach Ablauf der Zeit ist die nächste Gruppe dran. Für jedes erratene Wort bekommt die Gruppe einen Punkt. 

Kreatives 

Es können Namensschilder mit Titeln gebastelt werden, auf denen z. B. steht: Mathis – der Hilfsbereite oder Manuela – die Kreative. 

Weiterführende Hinweise 

Kompassbauanleitung: https://www.stiftung-kinder-forschen.de/de/praxisanregungen/experimente-fuer-kinder/exp/kompass-selberbauen

 

Das Ziel

Starter

Du bist Gott wichtig. Er kann jeden gebrauchen.

Checker

Gott sieht dich, kennt dich und möchte dich gebrauchen.

Der Text an sich

Maria: Sie ist die auserwählte Gottes für seinen Sohn Jesus. Sie achtet die Gnade und Aufgabe Gottes höher als ihren Ruf und wird die Mutter von Jesus. Josef, ihr Verlobter, wollte sie verlassen, weil er dachte, dass sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte. Doch nach einer Engelsbegegnung (Mt. 1,18-25) nahm er sie doch zur Frau. Maria selbst sieht sich als Magd Gottes und stellt sich mit dieser Aussage ganz in seinen Dienst.

Engel Gabriel: Engel sind Boten Gottes, die seine Botschaft in die Welt bringen. Gabriel ist einer der wenigen, die in der Bibel namentlich erwähnt werden. Er gehört zu den Erzengeln, die zum engsten Kreis Gottes gehören. Er wird in der Bibel 4-mal namentlich erwähnt, wobei er im Neuen Testament gleich zwei Geburten vorhersagt. Einmal verspricht er Elisabeth einen Sohn (Lukas 1,11-22) und ein halbes Jahr später Maria. Er schickt Maria auch zu Elisabeth, vielleicht um ihr zu zeigen, dass sein Wort wahr wird und Gott das Wunder dieser besonderen Schwangerschaft wahr machen wird. Denn trotz des hohen Alters ist Elisabeth nach der Zusage Gabriels schwanger geworden.

Seine Ansprache an Maria „sei gegrüßt, du Begnadete“ (Lutherbibel) macht deutlich, das Maria von Gott erwählt und beschenkt ist.

Die Aussagen von dem Engel Gabriel über Jesus sind verknüpft mit prophetischen Worten aus dem Alten Testament (unter anderem Jesaja 9,6) und zeigen, wer Jesus einmal sein wird.

Elisabeth: Verwandte von Maria. Frauen, wie Elisabeth, die keine Kinder bekamen, wurden damals als nicht von Gott gesegnet angesehen. Sie war zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft für damalige Verhältnisse schon alt. Ihr Sohn, Johannes der Täufer, war der Vorbote für Jesus. Elisabeth erkennt noch bevor Maria erzählt, was ihr geschehen ist, dass sie in besonderer Weise von Gott gesegnet ist. Sie bezeichnet das ungeborene Kind Marias bereits zu diesem Zeitpunkt als ihren Herrn und ermutigt Maria, an der Verheißung Gottes festzuhalten.

Nazareth: In der biblischen Zeit ein kleiner, eher unbedeutender Ort in der Nähe der Handelsstraße von Jerusalem nach Damaskus. Wie unbedeutend der Ort für die Juden ist, macht die Aussage Nathanaels in Joh. 1,46 deutlich: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“ (Lutherbibel).

Der Text für mich

Manchmal wäre es doch toll, wenn Gott direkt zu einem spricht und man verstehen würde, was er für einen Plan mit unserem Leben hat. So eine Stimme aus dem OFF. Und wenn man dann noch als Begnadete oder Begnadeter angesprochen würde … Mann, das wäre doch echt toll. Aber wenn man in der Bibel nachliest, sind die meisten Begegnungen von Menschen mit Engeln, den Boten Gottes, immer mit den Worten „Fürchte dich nicht“ als Begrüßung verbunden.

Wenn Gott nun aber seinen Plan deutlich sagt und ich keine Lust dazu habe. Was dann? Gehe ich unter wie Jona oder gibt es einen Plan B? Für Maria war es eine sehr große Ehre, als Begnadete bezeichnet zu werden. Aber wie das Umfeld reagiert hat, kann man an der Reaktion von Josef erahnen – er wollte sie verlassen. Und die anderen Menschen um Maria herum haben bestimmt auch nicht sofort an die Geschichte mit dem Engel und dessen Botschaft geglaubt, sondern eher damit gerechnet, dass Maria heimlich einen anderen Mann hatte. Vielleicht sind Gottes klare Ansagen nicht nur mit „Begnadet“, sondern auch mit gesellschaftlicher „Verachtung“ verbunden.

Maria hat es ausgehalten und ist ihren Weg mit Gott gegangen. Wäre ich wirklich bereit, Gott so zu dienen wie Maria? Würde ich sagen: „Herr, hier bin ich, dein Knecht hört?“

Der Text für dich

Die meisten Kinder lieben es, wenn sie als jemand Besonderes und vor allem persönlich wahrgenommen werden. Wenn sie auch noch für eine besondere Aufgabe auserwählt werden, erfüllt sie das mit Stolz. Die Aufgabe muss allerdings so sein, dass das Kind sie auch schaffen kann. Wenn sie so im Mittelpunkt stehen, weil ihnen etwas zugetraut wird, dann ist das für die meisten ein gutes Gefühl. Jedoch können Aufgaben, die die Kinder nicht schaffen (können), demotivierend sein und meist ist der Frust über das nicht Gelingen größer als der Mut, es noch einmal zu probieren. Ein Lob für eine geschaffte Aufgabe tut den meisten Kindern oft so gut, dass sie innerlich gleich um ein paar Zentimeter wachsen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Wichtige Nachricht

Material: leeres Papier, Stift, Text

Die Kinder bilden Paare. Diese stellen sich im Raum gegenüber. Auf der einen Seite steht ein Kind, dass den Zettel mit dem Text hat und auf der anderen, etwa fünf Meter entfernt, das andere Kind mit Zettel und Stift. Nun müssen alle gleichzeitig versuchen, den vorhandenen Text dem Gegenüber zu diktieren. Wer zuerst den Text vollständig aufgeschrieben hat, hat das Spiel gewonnen. 

Idee 2: Engel

Eine zentrale Figur in unserer Geschichte ist der Engel Gabriel. Aber wer sind Engel eigentlich und wie stellen wir sie uns vor?

Lasst die Kinder erzählen, wie sie sich Engel vorstellen und welche Aufgaben ein Engel haben könnte. Wenn ihr möchtet, könnt ihr dafür verschiedene Bilder oder Engelsfiguren vorstellen.

In der Bibel sind Engel keine niedlichen Wesen mit blonden Locken, sondern mächtige Boten Gottes. Manchmal treten sie sogar wie ein Krieger auf. Sie dienen Gott und überbringen wichtige Nachrichten, wenn sie einem Menschen begegnen. Eigentlich immer beginnen sie mit „Fürchte dich nicht!“, denn für uns Menschen können sie ganz schön Furcht einflößend wirken. Gabriel ist einer der Engel, der zum engsten Kreis Gottes gehört.


Verkündigung

Gespräch zwischen Mama Maus und Sohn
Mathilda: Hans? Hans, wo steckst du denn?

Hans: Ich bin hier Mama, was ist denn?

Mathilda: Hans, wie sieht es denn in deinem Zimmer schon wieder aus?

Hans: Wieso?

Mathilda: Na alles durcheinander. Man findet ja …

Hans: Doch Mama, ich weiß, wo alles liegt!

Mathilda: Ich habe dich schon seit einigen Tagen gebeten, dein Zimmer aufzuräumen. Am Wochenende kommt deine Cousine zu Besuch. Dann wäre es doch schön, wenn ihr in deinem Zimmer spielen könnt!

Hans: Ach nee, Mama. Nicht schon wieder. Die waren doch erst vor …

Mathilda: Mein kleiner Hans, du weißt, dass ich meinen Bruder sehr mag und ich mich freue, wenn er mit seiner Familie zu uns kommt.

Hans: Ja, aber können wir dann nicht im Wohnzimmer spielen?

Mathilda: Aber die kleine Frieda kommt auch mit und beim letzten Mal hat es dich gestört, wenn sie geschrien hat.

Hans: Ja, das ist ja auch nervig.

Mathilda: Also wäre es doch schön, wenn ihr hier spielen könnt. Aber dazu muss dein Zimmer erst aufgeräumt sein!

Hans: Mama, was bekomme ich dafür?

Mathilda: Mh, wenn du schnell fertig bist, haben wir nachher noch Zeit, etwas gemeinsam zu machen.

Hans: Mh, vielleicht Plätzchen backen? Oder was für Weihnachten basteln.

Mathilda: Hans, wie weit bist du denn?

Hans: Fast fertig. Aber das war das Letzte, was ich heute gemacht habe.

Mathilda: sehr schön, dass du fertig bist.

Hans: Und was machen wir jetzt? Plätzchen backen?

Mathilda: Nein, ich will dir eine Geschichte erzählen.

Hans: Oh, das ist doch langweilig.

Mathilda: Sicher, es ist eine wirklich spannende Geschichte, in der es um einen Engel geht, um einen Auftrag und eine junge Frau.

Hans: Na gut, aber nicht zu lang Mama. Ich will nachher noch raus mit meinen Freunden spielen.

Mathilda: Okay, also setz dich hin und hör mir zu. Du bekommst auch ein paar Plätzchen.

Hans: Oh lecker, danke.

Mathilda: Es geht wie gesagt um eine junge Frau. Sie hieß Maria. Maria lebte in Israel in einer kleinen Stadt. An einem Abend passierte das Unglaubliche. Maria war allein und plötzlich stand in ihrem Raum ein Engel.

Hans: Wie ist der denn da reingekommen?

Mathilda: Das steht nicht in der Bibel, nur dass er plötzlich da war.

Hans: Da ist Maria bestimmt ganz schön erschrocken.

Mathilda: Ja bestimmt. Der Engel Gabriel, so hieß er, sagte zu Maria: „Maria, du Begnadet …“

Hans: Was heißt das denn?

Mathilda: Begnadet? Das bedeutet, dass Maria für Gott eine besondere Person war. Er hatte sie auserwählt für etwas ganz Besonderes. Für den wichtigsten Auftrag überhaupt.

Hans: Echt? Für was denn?

Mathilda: Hör zu, dann erfährst du es. Also der Engel Gabriel sprach du Maria: „Maria du Begnadete, Gott ist mit dir. Fürchte dich nicht.“ Aber Maria war bestimmt trotzdem erschrocken. „Maria, du wirst schwanger werden und ein ganz besonderes Kind bekommen. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird einmal ein ganz wichtiger Mensch in Israel sein. Er wird größer und wichtiger sein, als alle Herrscher und Könige zuvor. Größer als Jakob und David.“ Jakob war einer der ersten Chefs von Israel und David der wichtigste König. Und Jesus sollte wichtiger sein als die beiden.

Maria war erst erschrocken und dann überrascht. Denn sie wusste, dass sie nicht schwanger sein konnte. Deswegen fragte sie den Engel, wie das passieren soll. Die Antwort des Engels war: „Gott, der Schöpfer allen Lebens wird der Vater deines Babys sein.“ Ich glaube, Maria konnte mit der Antwort nicht viel anfangen. Aber sie sagte, dass sie bereit ist, diesen besonderen Auftrag anzunehmen.

Hans: Ui, das ist aber mal eine besondere Aufgabe.

Mathilda: Ja und die war auch gar nicht so leicht. Und weil der Engel das wusste, schickte er Maria auch zu einer ihrer Verwandten. Sie hieß Elisabeth. Sie hatte ein halbes Jahr vorher etwas Ähnliches erlebt. Auch da hat der Engel versprochen, dass Elisabeth ein Baby bekommt. Elisabeth war aber eigentlich schon zu alt für ein Baby. Aber der Engel Gabriel hatte es ihrem Mann Zacharias versprochen und so ist es dann auch gekommen. Also Maria machte sich auf den Weg zu Elisabeth und …

Hans: Und was hat die gesagt?

Mathilda: Elisabeth hat erkannt, dass Maria von Gott ausgesucht worden ist.

Hans: Wie denn das? Hat Maria einen Heiligenschein? Oder ein T-Shirt mit der Aufschrift „Ich bin Gottes Held“?

Mathilda: Nein, das nicht. Aber Elisabeths Baby bewegte sich zum ersten Mal in ihrem Bauch. Und das war für Elisabeth ein Zeichen dafür, dass Maria ein besonderes Baby in ihrem Bauch hatte.

Hans: Und was hat Elisabeth dann gemacht.

Mathilda: Sie hat ein besonderes Lied gesungen.

Hans: Echt, wie ging das denn?

Mathilda: Das erzähle ich dir ein anderes Mal. Du wolltest ja noch raus. Sonst wird es zu spät.

Hans: Heute Abend musst du es mir erzählen!

Mathilda: Ja, heute Abend vor dem Schlafengehen.

Hans: Okay, dann bis gleich. Ich geh zu meinen Freunden und erzähl ihnen von der Maria, dem Engel und dem besonderen Auftrag.

Die andere Idee

Requisiten: starke Lampe (Baustrahler), verdunkelter Raum, Playmobil Figuren (Maria, Elisabeth, Engel)

In der Mitte werden zwei verschiedene Szenarien aufgebaut. In der ersten ist das Haus/Zimmer von Maria zu sehen, in dem sie dem Engel begegnet und die zweite ist der Ort, an dem sich Maria und Elisabeth begegnen.

Die Geschichte wird frei erzählt.

Maria sitzt wie jeden Abend zu Hause in dem Haus ihrer Eltern. Sie freut sich, denn heute hat sie sturmfrei. Ihre Eltern sind bei den Nachbarn und feiern dort ein Fest. Ihre gute Freundin Ester hat ein Baby bekommen. Und das mit 16 Jahren. Maria hat sich sehr für sie gefreut. Aber seit Ester verheiratet war, hatten die beiden kaum noch Zeit füreinander.

Wie würde es erst werden, wenn sie und ihr Josef endlich verheiratet sein würden. Seit einiger Zeit waren sie verlobt. Und nächstes Jahr würden sie endlich heiraten. Hoffentlich würde es ein schönes Fest werden. Als Maria so in Gedanken war, stand plötzlich ein Engel in ihrem Zimmer. Er sprach zu Maria: „Maria, du Begnadete.“ Maria saß sprachlos in ihrem Raum. Einen Engel hatte sie noch nie gesehen. Und so etwas hatte auch noch niemand zu ihr gesagt. „Maria, fürchte dich nicht. du hast Gnade vor Gott gefunden. Er hat dich auserwählt für einen besonderen Auftrag. Du sollst Gottes Sohn zur Welt bringen. Er soll Jesus heißen. Er wird der wichtigste Mann für die Menschen in deinem Land sein. Wichtiger als der König David zu seiner Zeit und wichtiger als Jakob, der für dein Volk einer der größten ist.“ Äh, Moment, dachte sich Maria wahrscheinlich. Das ist ja alles schön und gut, aber ich kann nicht schwanger sein. Und das sagte sie dem Engel auch. Aber der antwortete: „Dieses Kind wird ein besonderes sein, es ist von Gott und nicht von deinem Verlobten Josef.“ Auch das konnte sich Maria nicht vorstellen. „Maria, bei Gott ist das möglich. Geh zu deiner Verwandten Elisabeth. Sie ist auch schwanger geworden, obwohl niemand mehr damit gerechnet hat. Gott kann alles, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst.“ Als Maria das hörte, sagte sie: „Auch wenn ich es mir schwer vorstellen kann, will ich das tun, was Gott mit mir vor hat. Ich vertraue darauf, dass es gut ist.“

Nach der Begegnung mit dem Engel packte Maria ihre nötigsten Sachen und machte sich auf den Weg zu Elisabeth. Noch bevor Maria alles erzählen konnte, sagte Elisabeth zur Begrüßung: „Maria, du bist besonders gesegnet von Gott. Du wirst ein besonderes Kind bekommen. Ich weiß, dass dieser einmal mein Herr sein wird.“

Damit hätte Maria nicht gerechnet. Woher wusste Elisabeth denn, dass Maria schwanger war? Sie hatte es ihr gar nicht erzählt. Beide setzten sich und erzählten von dem, was in den letzten Tagen und Monaten geschehen war.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Geschichte wird als Fehlergeschichte wiederholt. Bei jedem Fehler (kursiv geduckt) können sich die Kinder melden und bekommen als Belohnung ein Gummibärchen.

Vor vielen Jahren lebte in Island eine junge Frau namens Maria. Diese war eigentlich keine besondere Person. Sie war fast wie jede andere. Doch das sollte sich eines Tages ändern. Martha war in ihrem Haus und erledigte ihre Aufgaben. Plötzlich stand mitten im Garten ein Engel. Maria erschrak sehr, denn bisher hatte sie noch nie einen Engel gesehen. Dieser Engel sprach zu Maria: „Maria, du Begnadete. Fürchte dich nicht. Du bist von Gott auserwählt. Du wirst ein Baby bekommen, dem sollst du den Namen Jesus geben und er wird für die Menschen in deinem Volk wichtiger sein als alle Menschen, die davor gelebt haben. Wichtiger als König Salomo und Jakob.“ Maria schaute etwas verwundert und sagte: „Ich kann gar nicht schwanger sein. Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen.“ Der Engel Gabriel antwortete ihr: „Gott, der Schöpfer aller Dinge, wird der Vater von deinem Kind sein.“ Maria verstand das nicht. Aber sie wusste, dass Gott schon oft Wunder vollbracht hatte. Und wenn sie eine Begnadete, eine Auserwählte war, dann konnte dieses Wunder auch wahr werden.

Der Engel Daniel sprach weiter: „Geh zu deiner Verwandten Elfriede, diese ist ebenfalls schwanger geworden, obwohl sie so jung ist. Auch da hat Gott ein Wunder bewirkt. Denn bei Gott ist nichts unmöglich.“

Maria antwortete dem Engel: „Ich werde das tun, was Gott sagt. Ich bin sein Knecht.“

Ein paar Tage später machte sich Maria auf und ging zu ihrer Verwandten Elisabeth. Bei ihrer Begegnung erkannte Elisabeth sofort, dass Maria schwanger war und dass das Baby ein ganz besonderes sein würde. Sie sagte zu Marta: „Du bist eine besondere Frau, Gott ist mit dir. Dieses Baby wird ein ganz besonderes sein. Ich nenne es schon heute meinen Herrn.“

Maria und Elisabeth sprachen an diesem Tag noch lange miteinander und priesen Gott für all die Wunder, die sie erleben durften in den letzten Tagen, Wochen und Monaten.

Gespräch

Maria bekommt einen Auftrag von Gott. Diese Aufgabe ist nicht leicht, aber Marias Vertrauen auf Gott ist so groß, dass sie diese erfüllen wird.

  • Welche Aufgaben bekommt ihr zu Hause?
  • Welche Aufgaben macht ihr gerne?
  • Welchen Auftrag bekommt Maria von dem Engel?
  • Was wäre passiert, wenn Maria Nein gesagt hätte?
  • Wer gibt euch die Aufgaben?
  • Welches war für euch die schwerste Aufgabe, die ihr geschafft habt?
  • Welche Aufgaben machen euch am meisten Spaß?
  • Welche Aufgaben fallen euch schwer?

Nicht alle Aufgaben macht man gern. Manche fallen einem leicht, andere sind richtig schwer und vielleicht schafft man sie auch nicht allein. Maria hat eine besonders herausfordernde Aufgabe bekommen. Gottes Sohn auf die Welt zu bringen ist nicht leicht gewesen. Trotzdem hat sie diese Aufgabe angenommen und war sich der Verantwortung und Würde bewusst. 

Vielleicht bekommt nicht jeder eine solch wichtige Aufgabe von Gott. Aber jeder kann sich sicher sein, dass Gott ihn sieht und er in Gottes Augen wertvoll und auserwählt ist. Und Gott hat mit jedem etwas Besonderes vor. Manchmal ist es etwas eher Kleines, andere bekommen eine große Aufgabe wie Maria. Gott freut sich über jeden, der seine Aufgabe so annimmt wie Maria. Nicht immer können wir sie so deutlich hören wie Maria.

  • Wie könnte solch eine Aufgabe von Gott heute aussehen?

Vielleicht ist es eine Aufgabe, anderen Menschen davon zu erzählen, was zu Weihnachten vor vielen Jahren passiert ist. Das ist ein besonderer Auftrag für jeden. Und der ist auch nicht immer leicht.

Kreatives

Engel basteln

Material: Pappteller, Stifte, Kleber, Schere, Glitzer (Gold, Silber), Wolle, hautfarbener Karton zum Basteln

Aus dem Pappteller wird ein Viertel ausgeschnitten und als Engelskleid leicht versetzt mittig auf den Rest des Tellers geklebt. Aus dem hautfarbenen Karton wird ein runder Kreis ausgeschnitten und als Gesicht aufgeklebt. Dieses wird mit Mund und Augen bemalt. Die Engelsflügel und das Engelskleid können mit dem Glitzer oder Stiften dekoriert werden. Aus der Wolle werden Haare zurechtgeschnitten und aufgeklebt.

Spielerisches

Ich packe meinen Koffer

Maria macht sich auf den Weg zu Elisabeth. Damit sie sich alles merkt, was sie einpacken muss, wiederholt sie immer alles.

Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind fängt an: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit …“ Das Kind überlegt sich selber, was es in den Koffer packen will. Das nächste Kind, das dran ist, sagt wieder: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit …“ Als Erstes nennt es das, was das erste Kind eingepackt hat, danach packt es etwas Eigenes dazu. Das dritte Kind nennt wieder in der Reihenfolge die Sachen und packt etwas dazu. So geht es reihum bis zum letzten Kind.

(T)Extras

Lieder
  • Bist du groß oder bist du klein
  • Gott liebt Kinder, große und kleine
  • Ich will nicht mehr sagen, ich kann das nicht
Spiele

Stille Post: Alle stellen sich in einen Kreis. Eine Person denkt sich ein Wort oder kurzen Satz aus und flüstert diesen seinen Nachbarn ins Ohr. Der versucht genau diesen Satz seinem nächsten Nachbarn ins Ohr zu flüstern und so weiter. Die letzte Person in der Reihe spricht das Wort oder den Satz laut aus. Schafft es die Gruppe das richtige Wort oder den richtigen Satz am Ende zu wiederholen?

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