Gottes Kraft lässt sich nicht kaufen.
Der Heilige Geist ist mehr als nur der Glaube an Jesus. Er ist ein Teil von Gott.
In dem Text geht es zuerst um Philippus, einen weisen, griechisch sprechenden Juden, der vom Heiligen Geist erfüllt war (vgl. Apg 6,3). Er erzählt den Menschen in Samaria von Jesus und tat Wunder in seinem Namen. Die Menschen waren begeistert von seinem Handeln, hörten ihm zu und freuten sich über seine Taten. Selbst Simon, ein Zauberer, welcher in der Stadt aufgrund seiner Fähigkeiten hohes Ansehen und eine große Gefolgschaft genoss, begann an Jesus zu glauben und ließ sich wie viele andere taufen.
Damals gab es viele einflussreiche Zauberer, welche z.B. Wunder wirkten und andere heilten. Welche Zauber Simon wirkte, erfahren wir in diesem Abschnitt nicht, jedoch glaubte das Volk, dass er die Macht von Gott bekam (vgl. Vers 10). Später erfahren wir jedoch, dass dem nicht so ist! Die Apostel, also die Jünger, welche direkt von Jesus beauftragt wurden seine Botschaft zu verkünden, schickten Petrus und Johannes nach Samaria. Sie sollten für die neuen Gläubigen beten, damit sie den Heiligen Geist empfingen. Es war noch nicht lange her, dass die Menschen an Pfingsten den Heiligen Geist empfangen hatten (vgl. Apg 2). Dieser wird hier als eine Art Feuer dargestellt. Er ist ein Teil Gottes in den Menschen, der versprochen wurde, um als Ratgeber und Leiter zu wirken, nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt war. Es war außerdem unsicher, ob jeder oder nur bestimmte Menschen ihn empfangen könnten (vgl. Apg 10). Bis dahin war der Heilige Geist auf keinen der Samariter herabgekommen. Doch als Petrus und Johannes den Menschen die Hände auflegten, wurden auch diese vom Heiligen Geist erfüllt. Als der Zauberer Simon das sah, bot er den Aposteln Geld. Denn auch er wollte die Macht haben, anderen Menschen durch das Auflegen seiner Hände den Heiligen Geist zu geben. Petrus, welcher Simons Absichten zu kennen scheint, weist ihn jedoch zornig zurück. Er schimpft regelrecht auf Simons Unaufrichtigkeit und fordert ihn auf, Gott um Vergebung zu bitten. Er weist darauf hin, dass das scheinbar alles ist, was er tun kann, um den Heiligen Geist zu empfangen. Es ist nichts, was man sich erkaufen könnte (s. Vers 20). Zuletzt erkennt Simon, dass Petrus Recht hat. Er bittet ihn darum für ihn zu beten. Vielleicht war das die Erkenntnis, die er brauchte, um den Heiligen Geist zu empfangen, wir erfahren es jedoch nicht.
Der Text zeigt mir, dass es offensichtlich einen großen Unterschied macht, ob man „nur“ an Gott glaubt und sich zu ihm bekennt, oder ob man von seinem Geist erfüllt ist. Oft scheint der Heilige Geist nicht richtig greifbar für mich zu sein. Was oder wer genau ist das eigentlich? Doch in dieser Geschichte wird er durch Händeauflegen weitergegeben. Der Heilige Geist wurde den Christen, also auch mir versprochen, um einen Ratgeber und Leiter zu haben, wenn Jesus nicht mehr auf dieser Erde ist. Der Heilige Geist wirkt in Menschen, um durch sie das Wort Gottes zu verkündigen. So hoffentlich auch in diesem Moment. Was glaubst du passiert, wenn du den Kindern diese Geschichte erzählst? Der Heilige Geist wirkt auch in dir. Glaubst du das?
Die Kinder wachsen in einer Welt auf, in der es gilt, mindestens genauso gut zu sein oder mindestens so viel zu haben wie die anderen. Oft liegt der Fokus auf den materiellen Dingen. Immer öfter scheint nur noch zu zählen, was man vorzuweisen oder vorzuzeigen hat. Es kommt nur darauf an, wie viel du gibst oder wie sehr du dich anstrengst. Den einen scheint es leichter zu fallen, den anderen unmöglich. Aber Geld und Besitz ist nicht alles. Simon sieht, wie die Apostel in der Lage sind, den Menschen neue Kraft zu geben und plötzlich scheinen seine Zauber nur noch schlechte Tricks zu sein. Er will mit dazu gehören und die gleiche Macht besitzen. Gott schenkt Menschen zwar Kraft, aber nicht, damit wir uns mit anderen messen können. Außerdem gibt es nichts, was wir von Gott kaufen könnten. Das würde schließlich bedeuten, dass Gott an materiellem Wert interessiert wäre. Und was sollte man einem Gott geben, der alles geschaffen hat?
Idee 1 – Spiel: Was kostet das?
Es wird ein Bild hochgehalten und die Kinder müssen schätzen, wie viel das abgebildete Objekt kostet. In kleinen Gruppen können Tipps einfach laut abgegeben werden. In größeren Gruppen bietet es sich an, dass jeder einen Zettel und Stift bekommt und seine Vermutungen aufschreibt. Jede Runde bekommt die Person einen Punkt, die am dichtesten am tatsächlichen Wert dran ist.
Beispiele: ein Buch, ein paar Schuhe, ein Spielset Bausteine, ein Computer, ein Auto etc.
Da man ziemlich alles zu verschiedenen Preisen kaufen kann, empfiehlt es sich bei Onlineshops nach Produkten zu suchen, einen Screenshot zu machen und den Preis zu schwärzen.
Idee 2 – Geführt durch den Heiligen Geist
Die Kinder bilden Paare. Eine Person bekommt die Augen, die andere den Mund verbunden. Anschließend müssen beide zusammen einen Parcours durchlaufen. Dabei steht die blinde Person vorne. Die stumme Person versucht, sie beide durch Händeauflegen durch die Hindernisse zu manövrieren. Das Spiel gewinnt an Effekt, wenn es draußen, z.B. im Wald gespielt wird.
Verkündigungsart: Mit Gegenständen erzählen
Die Geschichte wird erzählt und nebenbei mit Gegenständen vorgespielt.
Heute geht es um Philippus. Um Philippus zu repräsentieren, wird ein Teelicht auf den Tisch gestellt.
Er ist ein weiser, also sehr schlauer, gläubiger Mensch, welcher vom Heiligen Geist erfüllt ist. Den Geist Gottes hatten einige Menschen zu Pfingsten empfangen. Er ist ein Teil Gottes in den Menschen, der ihnen zeigt, wo es lang geht, und hilft anderen Menschen von Gott zu erzählen. Erkennen kann man diesen Geist an dem Feuer, das in den Menschen brennt. Das Teelicht Philippus wird angezündet.
Nachdem Jesus gekreuzigt wurde, wurden viele Christen verfolgt, damit sie nicht weiter von ihm erzählen konnten. Philippus war einer von ihnen und zog auf seiner Flucht aus Jerusalem in die Stadt Samaria, um dort den Menschen von Jesus zu erzählen. Es werden weitere Teelichter dazugestellt, welche das Volk darstellen sollen. Sie werden noch nicht angezündet. Einige davon stehen in zerbeulten Aluschälchen.
Die Menschen hörten ihm bereitwillig zu und sahen die Wunder, die er tat. Er heilte Kranke und trieb böse Geister aus Menschen aus. Denn einige Menschen wurden von bösen Mächten kontrolliert. Um die Heilung zu demonstrieren, wird eine zerbeulte Aluschale eines Teelichts wieder geradegebogen. Darüber herrschte große Freude in der Stadt.
In Samaria lebte seit vielen Jahren ein Zauberer Namens Simon. Ein elektrisches Teelicht in Aluschale wird dazu gestellt. Er hielt sich für etwas Besonderes, denn durch seine Zauberei und Tricks zog er die Menschen in seinen Bann und hatte viele Anhänger. Konfetti o.ä. wird aus Simons Aluschale „gezaubert“, das Teelicht von Simon angeschaltet und weitere Teelichter dazugestellt. Deshalb nannten die Leute ihn „den Großen – die Kraft Gottes“.
Doch die Menschen in der Stadt hörten Philippus zu und glaubten schließlich an Jesus. Viele ließen sich als Zeichen taufen. Ein kleines t (Kreuz) wird als Zeichen auf einige Teelichter gemalt. Selbst Simon ließ sich taufen und begann Philippus zu folgen. Er staunte über die Wunder, die er tat. Als die Apostel, also die Jünger von Jesus, davon hörten, dass die Menschen in Samaria die gute Botschaft angenommen hatten, schickten sie Petrus und Johannes. Zwei brennende Teelichter werden dazugestellt.
Sie sollten für die neuen Gläubigen beten, damit auch sie den Heiligen Geist empfangen. Denn bisher hatte ihn keiner der getauften. Petrus und Johannes legten den Menschen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist! Mit den Teelichtern von Petrus und Johannes werden andere Teelichter angezündet.
Als Simon das sah, wollte er es unbedingt auch können. Doch es funktionierte nicht. Er bot den Aposteln sogar Geld an, damit sie ihm die gleiche Kraft geben. Ein Haufen Münzen wird auf den Tisch gelegt. Doch Petrus wurde böse und wies ihn zurecht: „Dein Geld soll mit dir zusammen verderben, weil du glaubst, du könntest Gottes Geschenk kaufen!“ Die Münzen werden mit einer Handbewegung vom Tisch geschoben. „Du hast kein Recht darauf, weil dein Herz vor Gott nicht ehrlich ist. Kehre dich ab von deiner Verdorbenheit und bete zu Gott. Vielleicht vergibt er dir deine bösen Gedanken. Denn ich sehe, dass du voll Unzufriedenheit und Ungerechtigkeit bist. Die Kraft und Gaben Gottes bekommst du nur, wenn du deine Fehler vor Gott zugibst und an Jesus Christus als deinen Erlöser glaubst.“ „Bitte betet für mich, damit nichts von dem Furchtbaren passiert, wovon ihr gesprochen habt.“, schrie Simon ihm zu.
Was aus Simon wurde, erfahren wir leider nicht. Aber Petrus und Johannes machten sich zurück auf den Weg nach Jerusalem und machten auf dem Weg noch in vielen anderen Städten Halt, um auch dort von Jesus zu erzählen.
Improtheater
Für diese Methode müssen genug Kinder da sein und Verkleidungsutensilien bereit liegen. Zu Beginn werden die in der Geschichte vorkommenden Rollen verteilt: der weise Philippus, das Volk der Samariter, der Zauberer Simon und je nach Gruppengröße seine Anhänger, die Apostel Petrus und Johannes.
Nachdem sich alle verkleidet haben, fängt ein Erzähler an langsam und deutlich die Geschichte vorzulesen. Dabei können die Kinder in ihrer Rolle mitspielen, was sie hören.
Wahrheit oder Lüge
Den Kindern werden Aussagen zum Text genannt und sie müssen beurteilen, ob diese richtig oder falsch sind. Dafür werden entweder zwei Raumseiten abgesprochen, eine steht für „wahr“, die andere für „falsch“, oder sie müssen sich auf den Boden setzen, wenn die Aussage wahr ist und aufstehen, wenn die Aussage falsch ist.
Aussagen:
Fragen zum Gespräch werden gewürfelt. Dabei stellt jeder die von ihm gewürfelte Frage seinem Nachbarn.
1: Was gefällt dir an der Geschichte?
2: Wie stellst du dir den Heiligen Geist vor?
3: Wie kann man von Gott Kraft bekommen?
4: Was hat Gott dir geschenkt?
5: Welche Frage hast du nach dem Hören der Geschichte?
6: In welcher Situation brauchst du einen Helfer?
„Der Heilige Geist, den euch der Vater an meiner Stelle als Helfer senden wird, er wird euch an all das erinnern, was ich euch gesagt habe und euch meine Worte erklären.“ Joh 14,26 (Hoffnung für alle)
Der Vers wird aufgeschrieben und in mehrere Stücke zerschnitten. Diese sollen dann zusammengepuzzelt werden. Die einzelnen Teile können zudem vorher in Luftballons gesteckt werden. Bei großen Gruppen bietet es sich an, dies in Kleingruppen zu machen.
Gebetskreis
Alle stellen sich in einen Kreis. Dabei legt jeder seine rechte Hand auf die Schulter seines Nachbarn und streckte die linke nach vorne aus. Eine Person kann dann für alle beten: Lieber Vater im Himmel, du weißt, wann wir stark und wann wir schwach sind. Du weißt, wann wir uns verloren fühlen. Bitte stärke du uns und schenke uns deinen Heiligen Geist. Damit wir mit dir zusammen unterwegs sein können und nicht verloren gehen.
Kerzen anzünden
Jedes Kind bekommt ein Teelicht. Wenn die Geschichte mit Teelichtern erzählt wurde, stehen womöglich noch brennende zum Anzünden bereit. Jeder darf für sich, oder eine andere Person in seinem Leben beten, welche Gott unbedingt kennenlernen sollte. Danach kann das Teelicht angezündet werden.
Ein Kreuzworträtsel zu den Eigenschaften des Heiligen Geistes kann gerätselt werden. Hierbei müssen die Kinder Bibelstellen aufschlagen, um die richtigen Wörter zu finden. Für die Vorlage (siehe PDF zum Download) wurde die BasisBibel verwendet.
Das Powerstäbchen-Spiel
Spielablauf: Eine festgelegte und bekannte Anzahl an Powerstäbchen (Wunderkerzen) werden auf einer Wiese (oder im Gruppenraum) versteckt. Die „Powerstation“ (große Kerze) wird in die Mitte des Spielfeldes gestellt. Die Teilnehmer bekommen jeweils einen „Powerstick“ (Teelicht). Sie müssen nun in einer bestimmten vorgegebenen Zeit versuchen, alle Powerstäbchen zu finden und diese mit ihren Powersticks zu entzünden. Es sollten genug Mitarbeitende aufpassen und zur Not einen Eimer mit Wasser bereitstehen haben.
Wenn die Kinder schon älter sind, können einige Mitarbeiter als „Powerklauer“ fungieren und versuchen die Teelichter auszupusten, damit die Kinder sie immer wieder neu anzünden müssen.
Übersetzung:
Powerstation = Heiliger Geist
Teilnehmende = Apostel
Powerstäbchen = Gläubige ohne Heiligen Geist
Quelle: Südtirols Katholische Jugend (SKJ) „Brenne in uns, Heiliger Geist…“ Eine Gruppenstunde zum Thema Heiliger Geist https://www.bing.com/ck/a?!&&p=5fb23b842da01da0b354efbdfdbe0442f924a0d4b13c88468e6e2ae958262fb3JmltdHM9MTc0MTY1MTIwMA&ptn=3&ver=2&hsh=4&fclid=3100eaa2-b141-69a8-07a2-fa54b0ca6883&u=a1aHR0cHM6Ly9za2ouYnouaXQvd29yZHByZXNzL3dwLWNvbnRlbnQvdXBsb2Fkcy8yMDE4LzEwL0JyZW5uZS1pbi11bnNfSGwuLUdlaXN0LnBkZg&ntb=1
(letzter Zugriff 18.03.2025)
Erinnerungen vom Heiligen Geist
Jeder bekommt ein Marmeladenglas o.ä., welches gestaltet und beschriftet werden kann mit „Erinnerungen vom Heiligen Geist“. Danach werden auf kleine Zettel gute Sachen aufgeschrieben, an welche man sich in schweren Zeiten erinnern möchte: Gott liebt mich, Gott gibt mir Kraft, Jesaja 40,31, 1. Thessalonicher 5,11…
Der Heilige Geist ist eine Kraft von Gott. Durch ihn schenkt Gott mir Mut und Kraft, wenn ich sie brauche.
Der Heilige Geist macht mich mutig. Mit seiner Hilfe kann ich auch in schwierigen Situationen zu meinem Glauben stehen.
Stephanus war einer der ersten Diakone der jungen Jerusalemer Urgemeinde. Er wurde ausgewählt, weil er „voll Glaubens und Heiligen Geistes“ war (Apg 6,5). Als Diakon kümmerte er sich zunächst um die praktische Versorgung der Gemeindeglieder, insbesondere der Bedürftigen. Doch schnell zeigte sich, dass er auch ein sehr guter Prediger war. Aus der Kraft des Heiligen Geistes wirkte er Wunder und große Zeichen unter dem Volk (Apg 6,8) und diskutierte öffentlich mit Vertretern verschiedener jüdischer Gruppen. Sein Leben zeigt: Der Heilige Geist gibt nicht nur Kraft für Taten, sondern auch Mut zur Wahrheit. Stephanus strahlte Mut (Apg 6,10), Weisheit (Apg 6,3.10) und eine tiefe Verbindung zum Heiligen Geist (Apg 6,5.10) aus. Er konnte den Anfeindungen, (Apg 6,12-14) mit einer inneren Stärke begegnen, die ihn frei machte von Menschenfurcht. Der Heilige Geist führte ihn zur klaren Erkenntnis der Wahrheit und befähigte ihn, diese kompromisslos und offen vor den Schriftgelehrten und Ältesten der Synagoge auszusprechen. Seine lange Verteidigungsrede in Apostelgeschichte 7 ist eine Zusammenfassung der Geschichte Israels. Dabei macht Stephanus deutlich, dass Israel immer wieder Gottes Boten abgelehnt hat – zuletzt Jesus selbst. Er führt seinen Zuhörern vor Augen, dass sie – wie schon ihre Vorfahren – Widerstand geleistet haben gegen den Heiligen Geist und sein Wirken (Apg 7,51-53). Diese Wahrheit trifft seine Zuhörer ins Herz, doch statt sich zur Umkehr bewegen zu lassen, reagieren sie voller Wut. In Apg 7,59 wird deutlich, wie tief Stephanus mit Jesus durch den Heiligen Geist verbunden ist: Als er gesteinigt wird, ruft er: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ Damit übergibt er sich und sein Leben – wie zuvor Jesus am Kreuz – völlig in Gottes Hände. Auch seine Bitte um Vergebung für seine Mörder (Apg 7,60) zeigt, wie sehr der Heilige Geist ihn geprägt hat: Liebe, Vergebung und Hoffnung auf das ewige Leben bestimmen seine letzten Worte, nicht Hass oder Verzweiflung. Stephanus gilt als erster christlicher Märtyrer. Sein Leben zeigt, dass der Glaube in der Kraft des Heiligen Geistes zu mutigem Zeugnis und tiefer Standhaftigkeit führt.
Die Geschichte von Stephanus ist für mich gleichzeitig eine der ermutigendsten und herausforderndsten Geschichten der Bibel. Sie zeigt mir, was alles möglich ist, wenn der Heilige Geist in einem Menschen wirkt. Wie viele gute Gaben er schenkt, weil er die direkte Verbindung zu Gott ist. Dass er Kraft schenken kann, die kein Mensch aus sich selbst heraus hat. Dass er Klarheit und Wahrheit schenkt, sowie den Mut, diese Wahrheit auch auszusprechen. Zugleich fordert mich der Gedanke stark heraus: Sehe ich wirklich diese Frucht in meinem Leben? Wie würde ich reagieren, wenn ich aufgrund meines Glaubens in Schwierigkeiten kommen würde? Lebt diese Kraft dann tatsächlich auch in mir? Vertraue ich darauf? Am Ende merke ich, dass Gott mir beides schenken muss (weil auch hier seine Kraft viel größer ist als meine): Er muss mir seinen Geist, seine Kraft und auch das Vertrauen auf ihn schenken. Darum darf ich ihn bitten – in jeder einfachen und schwierigen Situation.
Kinder erleben immer wieder Momente, in denen sie in Schwierigkeiten kommen und Kraft brauchen. Kinder, die an Jesus glauben, können immer wieder in Situationen kommen, in denen sie von anderen ausgelacht, schief angeschaut oder sogar ausgeschlossen werden, wenn sie davon erzählen, dass sie zu Jesus gehören oder zur Jungschar gehen. Es braucht viel Mut für diese Kinder, trotzdem zu Jesus zu stehen. Hier können wir sie ermutigen: Ihr seid nicht allein. Gott weiß, wie es euch geht und er lässt euch nicht allein. Er kann euch viel mehr Kraft schenken, als ihr euch vorstellen könnt. Der Heilige Geist macht auch Kinder mutig – und ich bin selbst oft erstaunt, wie häufig Kinder das auch selbst erleben und von sich erzählen.
Dasselbe Prinzip gilt übrigens auch für die Kinder, die noch nicht mit Jesus unterwegs sind. Auch sie kennen Schwierigkeiten, Sorgen und Nöte. Wir können sie ermutigen, sich auf Gott einzulassen und sich dem Heiligen Geist anzuvertrauen. Sie können ausprobieren, ob Gott auch ihnen Kraft gibt – sei es in der Schule, in der Familie, auf dem Heimweg oder bei Freunden.
Idee 1 – Gegen den Strom
Ziel: Bei dieser Aktion dürfen die Kinder erfahren, wie unangenehm und schwierig es sein kann, gegen den Strom anzugehen – also etwas anders zu machen, als die anderen – in diesem Fall auf spielerische Art.
Vorbereitung: Klebe in einem Raum mit etwas Platz einen Weg ab, der ca. 1,5m breit ist (bei großen Gruppen kann er auch etwas breiter sein).
Durchführung: Alle Kinder sollen zunächst auf dein Startsignal als gesamte Gruppe den Weg in eine Richtung entlanglaufen. Nach der ersten Runde suchst du ein freiwilliges Kind aus, das beim nächsten Mal nicht mit der Gruppe, sondern in entgegengesetzter Richtung läuft. Das Kind muss sich also durchzwängen und sich durch den „Strom“ kämpfen. Dabei darf die Gruppe zwar versuchen, das Kind zurückzudrängen, jedoch nicht festhalten, schubsen etc. Achte darauf, dass das einzelne Kind nicht zu sehr unter Druck gerät. Alle Kinder, die das ausprobieren möchten, dürfen nacheinander an die Reihe kommen. Im Anschluss kannst du mit den Kindern darüber sprechen, wie es war, nicht mit, sondern gegen die Gruppe anzulaufen. Die Kinder stehen in dieser Übung also für jemanden, der sich bewusst entscheidet, anders zu sein und einen Weg zu gehen, den die meisten anderen nicht gehen.
Mögliche Fragen:
Im Anschluss kannst du zur Geschichte von Stephanus überleiten, der ebenfalls mutig gegen den Strom geschwommen ist.
Idee 2 – Der/die Letzte auf dem Feld
Diese Idee eignet sich besonders gut für Gruppen, die sich erstmal auspowern müssen.
Ablauf: Die Gruppe spielt fangen – jedoch alle gegen einen. Klärt dazu zuerst ab, welche Bereiche zu eurem Spielfeld gehören. Ein freiwilliges Kind wird ausgewählt und bekommt 10 Sekunden Vorsprung. Dann rennen alle anderen los und versuchen, es zu fangen. Ihr könnt mehrere Runden spielen, wenn sich mehrere Kinder fangen lassen möchten.
Danach könnt ihr zu Stephanus überleiten – er hat es erlebt, dass alle anderen gegen ihn waren und er sich verteidigen musste.
Verkündigungsart: Interaktives Anspiel
Stephanus steht im Freeze mitten auf der Bühne. Der Erzähler spricht über ihn und zeigt ab und an auf Stephanus.
Erzähler:
Habt ihr schon gehört, was hier gerade in unserer Stadt passiert? Es geht um Stephanus. Einen Mann, der so stark mit Gott verbunden ist, dass man es richtig spüren kann. Ich selbst habe ihn schon gesehen und gehört! Er erzählt viele Geschichten über Jesus, den Retter, und dass Gott uns liebt! Und wenn er redet, klingt es, als wäre Gottes Kraft in seinen Worten… (kurze Pause, wird nachdenklicher) Aber genau das mögen manche Leute nicht. Sie sind neidisch auf ihn. Sie haben Angst, ihre Macht zu verlieren. Deshalb haben sie jetzt falsche Zeugen geholt, um Stephanus vor Gericht anzuklagen.
(Die Ankläger kommen auf die Bühne und Stephanus beendet sein Freeze).
Ankläger 1 (laut, mit erhobenem Finger):
Was dieser Mann tut, ist unerhört! Jeden Tag erzählt er den Menschen von diesem Jesus! Er behauptet, Jesus hätte alles verändert und er hätte das Gesetz abgeschafft! Das Gesetz von Mose, das Gott ihm selbst gegeben hat!
Ankläger 2 (böse und empört):
Und dann redet er auch noch schlecht über unseren Tempel – das Haus Gottes! Was für eine Beleidigung! Was fällt diesem Mann ein! Er muss verurteilt werden!
Erzähler (unterbricht kurz und wendet sich an die Kinder):
Der Hohe Rat – also das Gericht – hat die Ankläger gehört. Jetzt wird Stephanus gefragt: „Was sagst du dazu?“ Und was macht Stephanus? Er bleibt ruhig. Ganz ruhig. Und dann erzählt er ihnen eine Geschichte – die Geschichte von Gott und seinem Volk.
Stephanus (tritt nach vorne – ruhig und eindrucksvoll):
Brüder, hört mir zu! Ich erzähle euch die Geschichte unseres Volkes. Die Geschichte, die Gott mit uns geschrieben hat. Alles davon ist die Wahrheit.
Gott rief Abraham und versprach ihm ein neues Land. Abraham vertraute Gott, auch wenn er nicht wusste, wohin es ging.
Später rettete Gott unser Volk aus der Sklaverei in Ägypten – durch Mose. Mose bekam von Gott besondere Regeln, damit wir wissen, wie wir gut leben können. Aber immer wieder wollten die Menschen nicht hören. Sie machten sich lieber selbst Götzen, also falsche Götter, und gingen ihren eigenen Weg. Trotzdem gab Gott sie nicht auf!
Und jetzt, jetzt hat Gott seinen Retter geschickt – Jesus! Aber ihr habt ihn abgelehnt. Genau wie eure Vorfahren oft Gottes Boten abgelehnt haben.
An dieser Stelle ruft der Erzähler die Kinder auf:
Erzähler:
Stopp! Jetzt seid ihr dran. Stellt euch vor, ihr seid die Richter. Ihr dürft Stephanus oder den Anklägern Fragen stellen – um zu entscheiden, wer im Recht ist! Was wollt ihr wissen? Was müsst ihr noch herausfinden, bevor ihr entscheidet, wer die Wahrheit sagt?
Die Kinder dürfen Fragen stellen – ein Mitarbeiter spielt Reporter, falls nötig
Mögliche Fragen könnten sein:
Stephanus oder die Ankläger antworten jeweils kurz – danach geht das Stück weiter
Stephanus (mit kraftvoller Stimme):
Ihr leistet Widerstand gegen Gottes Heiligen Geist – genau wie eure Vorfahren!
Ihr habt die Gesetze bekommen, die Gott euch gegeben hat – aber ihr habt sie nicht gehalten! Und jetzt habt ihr sogar Jesus getötet, den, den Gott gesandt hat, um uns zu retten!
Die Ankläger geraten außer sich vor Wut. Sie knirschen mit den Zähnen.
Ankläger 1 (schreit):
Er lästert gegen Gott!
Ankläger 2:
Er muss sterben!
Stephanus schaut nach oben, ruhig und überwältigt.
Stephanus:
Ich kann es sogar jetzt sehen. Ich sehe den Himmel, wie wenn er geöffnet ist. Ich kann Jesus sehen, der an der rechten Seite von Gott steht!
Stephanus und die Ankläger gehen ins Freeze. Der Erzähler tritt wieder vor.
Erzähler:
Da konnten sich die Ankläger von Stephanus und auch das Gericht nicht mehr zurückhalten. Sie packten Stephanus, schleiften ihn aus der Stadt hinaus…
Und draußen fingen sie an, ihn mit Steinen zu bewerfen, um ihn zu töten. Gott schenkte ihm große Kraft durch seinen Heiligen Geist. Deshalb rief Stephanus laut: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ Und ganz, ganz zum Schluss betete er: „Herr, vergib ihnen. Sie wissen nicht, was sie tun.“ Und dann starb er – voller Vertrauen auf Gott.
Stephanus hatte keine Angst. Weil er wusste: Gott ist bei ihm – auch wenn es schwer wird. Und auch du darfst das erleben: Gott schenkt Mut, die Wahrheit zu sagen. Er schenkt Kraft, wenn wir Angst haben. Sein Heiliger Geist ist immer bei uns.
Nehmt mit den Kindern gemeinsam ein Hörbuch zur Geschichte von Stephanus auf. Dazu könnt ihr den Text den Kinder schon in der vorherigen Gruppenstunde mitgeben. Es gibt auch Kinder, die Geräusche machen dürfen (z. B. mit Steinen klopfen, wenn Menschen laufen etc.).
Schreibe unterschiedliche Situationen zum Thema auf verschiedene Zettel.
Geht gemeinsam mit den Kindern die Situationen durch: Was habt ihr schonmal erlebt?
Beispiele:
Komm mit den Kindern über folgende Fragen ins Gespräch:
Apostelgeschichte 1,8a: „Aber ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten“
Schaut euch nochmal die Situationen an, in denen ihr den heiligen Geist braucht (siehe Gespräch mit den Kindern). Lest eine Situation nach der anderen vor und sagt dann gemeinsam den Merkvers laut zusammen. Am Ende könnt ihr versuchen, den Vers mit den Kindern gemeinsam auswendig zu sagen. Gebt den Kindern den Vers auch ausgedruckt mit, damit sie sich in jeder Situation daran erinnern können, dass Gott mit seinem Geist bei ihnen ist und ihnen Kraft schenken will.
Mut-Luftballons
Jedes Kind bekommt einen ungefüllten Luftballon und einen wasserfesten Stift. Sie schreiben oder malen Sachen auf den Ballon, bei der sie Mut brauchen. Danach werden die Ballons gemeinsam aufgeblasen – als Zeichen dafür, dass der Heilige Geist bei ihnen ist und sie mit Kraft füllt.
Anschließend könnt ihr gemeinsam mit den Kindern beten: Gott, bitte füll uns mit deinem heiligen Geist und mit Mut, so wie diese Ballons. Gib uns Kraft, wenn wir sie brauchen. Amen.
Die Kinder dürfen die Ballons als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Variante: Die Ballons werden mit Helium gefüllt und steigen gelassen.
Mut-Steine bemalen
Steine stehen oft für etwas Schweres. Die Kinder dürfen die Steine bunt bemalen und beschriften, als Symbol, dass Gott ihnen auch in schweren Situationen Kraft und Mut schenken möchte.
Die Kinder können den Stein bemalen, wie sie möchten und dann einen Mut-Satz darauf schreiben, z. B. Gott ist da; Gott macht mir Mut; Gott gibt mir Kraft etc.
Slackline
Spanne eine Slackline zwischen zwei Bäumen. Die Kinder dürfen versuchen, die Slackline selbst zu überwinden, oder gemeinsam mit einem Mitarbeiter (quasi einer höheren Kraft 😉). Danach könnt ihr auswerten, was einfacher ist. Falls es Kinder in der Gruppe gibt, die Slackline-Balancieren beherrschen, könnt ihr für sie besonders schwere Challenges machen, die sie ohne Mitarbeiterhilfe nicht schaffen können (z. B., dass sie die Füße beim Slackline-Laufen nicht hochheben dürfen).
Macht es wie Stephanus und erzählt mutig von Jesus weiter. Z. B. bei einem Mini-Straßen-Einsatz. Kauft mit den Kindern gemeinsam etwas Schokolade oder Blumen und verteilt sie mit der Gruppe an die Leute, die vorbeilaufen. Dazu können die Kinder (wenn sie möchten) noch einen Satz sagen wie: „Gott liebt dich“ oder „Gott hat dich wunderbar gemacht“.
Wichtig: Die Kinder sollen das freiwillig machen dürfen und sich nicht gezwungen fühlen. Evtl. kann auch nur ein Teil eurer Kindergruppe den Mini-Einsatz machen, mit allen, die gerne möchten.
Gott ist an deiner Seite – auch, wenn du das nicht immer (gleich) bemerkst – und du darfst ihm sagen, was du fühlst. Denn er hat dir all deine Gefühle und Emotionen geschenkt.
Gott hat dir Emotionen geschenkt und du darfst sie ihm jederzeit mitteilen. Denn er ist an deiner Seite und freut sich, wenn du ihm vertraust und auf ihn hörst.
In dem Text treten verschiedene Akteure auf: der Hohepriester, die Sadduzäer, die Apostel, ein Engel, der Hohe Rat, die Tempelwache und Gamaliel (ein Pharisäer).
Der Hohepriester hatte die Oberaufsicht über den Tempel und war als Vorsitzender des Hohen Rates die höchste religiöse Autorität. Auch politisch hatte er einigen Einfluss. Der Hohe Rat war die oberste Instanz in Sachen Religion und Rechtsprechung bei religiösen aber auch teilweise zivilen Fragen. Er bestand aus siebzig Mitgliedern, die Priester, Älteste oder Schriftgelehrte waren.
Die Sadduzäer waren eine religiöse Partei, von denen die meisten den vornehmen Priestergeschlechtern angehörten. Sie lehnten alle Lehren ab, die ihrer Meinung nach nicht ausdrücklich in den fünf Büchern Mose enthalten waren.
Die Pharisäer hingegen waren Schriftgelehrte, die sich zur genauen Einhaltung des Gesetzes und aller mündlich überlieferten Anwendungsregeln verpflichteten.
Diesen Menschen standen nun die Apostel gegenüber. Das Wort Apostel kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Beauftragter“ oder „Gesandter“. Man könnte auch sagen „Bote“. Bei den Aposteln im vorliegenden Textabschnitt handelt es sich um die Jünger von Jesus, denen er aufgetragen hatte, als seine Zeugen die gute Nachricht – das Evangelium – zu verkünden. Der Engel ist auch ein Bote oder Gesandter Gottes. Als himmlisches Wesen Gottes, dient er ihm, in dem er Gottes Botschaften und Willen kundtut.
Als letztes fehlt noch die Tempelwache, das war quasi die Tempelpolizei. Ihre Aufgabe war z.B. im Tempel für Ordnung zu sorgen und aufzupassen, dass keine unbefugten Personen den Tempel betraten.
Der Text inklusive Vorgeschichte lässt sich außerdem wie folgt zusammenfassen:
Die Zusammenfassung des Textes zeigt, dass die Apostel in erster Linie gehorsam waren. Dieser Gehorsam bringt ihnen zuerst Ansehen, dann bringt er sie ins Gefängnis, dann aus dem Gefängnis in den Tempel und schließlich zu einer Auspeitschung.
Mir zeigt das:
Und ich frage mich:
Aus der Perspektive des Hohen Rates sieht alles etwas anders aus: Dort gab es zuerst Neid, dann Verwirrung und schließlich sogar Wut. All diese Emotionen wurden an den Aposteln ausgelassen. Und ich frage mich:
Gehorsam, Neid, Wut. Das sind sicherlich Themen, mit denen jedes Kind mehr oder weniger etwas anfangen kann. Eltern oder Lehrer fordern Gehorsam. Dem einen Kind fällt das leichter als dem anderen und es gibt sicherlich auch unterschiedliche Erfahrungen, wohin dieser Gehorsam führt. Ob es tatsächlich als gut empfunden wird, obwohl nicht alles schön ist, was man gehorsam tun muss oder ob es eher als Last und Unterdrückung ohne jegliche Freude erfahren wird.
Da Kinder sich miteinander vergleichen und z.B. in der Schule für ihre Leistungen bewertet werden, ist ihnen auch das Thema Neid sicherlich nicht unbekannt. Da kann jemand etwas oder hat etwas, was ich selbst nicht kann oder habe. Und während bei den einen der Neid nur innerlich schwelt, kann das bei anderen auch schon zu ungerechten Handlungen geführt haben: schlechtes Reden, hinterhältiges Verhalten oder ähnliches.
Der Text hilft zu zeigen, was aus dem jeweiligen Verhalten werden kann und das Gott uns beisteht.
Idee 1 – „Der König befiehlt“
Ein Kind oder Mitarbeiter/Mitarbeiterin ist der König/ die Königin und befiehlt, dass ihm / ihr die verschiedensten Sachen gebracht werden. Die anderen Kinder wurden vorab in (mindestens) zwei Gruppen aufgeteilt und versuchen nun, die Befehle des Königs / der Königin schneller als die anderen auszuführen.
Gegenstände, die z. B. gebracht werden können:
Idee 2 – Emotionen raten
Eine Person (es kann auch abgewechselt werden) stellt pantomimisch verschiedene Emotionen dar. Die anderen müssen erraten, was es ist:
Verkündigungsart: Erzählung mit Farbkarten/Tüchern
Die Geschichte wird erzählt und mit Farbkarten oder farbigen Tüchern unterstrichen:
Die Jünger von Jesus, die man auch Apostel nennt machten ihrem Namen alle Ehre, denn sie verbreiteten in ganz Jerusalem die gute Botschaft, dass Jesus in diese Welt gekommen ist, um uns zu retten. So hatte Jesus es ihnen aufgetragen. [grüne Karte oder Tuch auslegen] Die Gemeinde von Jesus wurde so immer größer und war beim ganzen Volk sehr angesehen! Beim ganzen Volk? Nun, nicht das ganze Volk! Da gab es einige, die waren damit nicht einverstanden. Zum Beispiel der Hohenpriester und der Hohe Rat – also die führende Leute im Volk Israel – die waren ganz gelb vor Neid [gelbe Karte oder Tuch auslegen], weil das Volk die Apostel bewunderte. Und mit diesem Neid in ihren Herzen schmiedeten sie einen bösen Plan und ließen die Apostel verhaften und ins Gefängnis werfen.
Eine unschöne Situation für die Apostel, die sie jedoch gar nicht lange ertragen mussten, denn noch in der ersten Nacht schickte Gott ein Engel, der ihnen die Türen vom Gefängnis aufmachte, sodass sie einfach herausspazieren konnten und keiner der Wachleute es bemerkte. Der Engel trug den Aposteln auf, in den Tempel zu gehen und dort von Jesus zu erzählen. Was die Apostel dann auch gemacht haben [grüne Karte oder Tuch auslegen]. Der Hohepriester und der Hohe Rat wussten von all dem nichts – sie hatten keine Ahnung [weiße Karte oder Tuch auslegen]. Am nächsten Morgen kam der Hohen Rat zusammen. Dazu gehörten insgesamt 70 Menschen, die in Sachen Religion und Rechtsprechung die Entscheidungen trafen. Diese Gruppe von Menschen bestand aus den Sadduzäern und den Pharisäern. Vor diesem Hohen Rat sollten nun die Apostel treten und verhört werden. Man schickte Männer, um die Apostel holen zu lassen, aber sie waren ja nicht mehr im Gefängnis und so kamen die Männer allein zurück und berichteten, was passiert war: Die Apostel waren nicht im Gefängnis, aber es schien kein gewaltsamer Ausbruch gewesen zu sein. Denn die Wachen standen ordnungsgemäß auf ihren Posten, die Türen waren verschlossen. Aber die Gefangenen waren einfach weg. Wie konnte das sein? Der Hohe Rat war ratlos [schwarze Karte oder Tuch auslegen]. Sie blicken nicht durch, was war passiert?
Da kam ein Mann vorbei und berichtete, dass die Apostel gerade im Tempel zum Volk redeten. Sofort wurden sie aus dem Tempel geholt und nun stehen die Apostel vor dem Hohen Rat.
Der Hohepriester fragt, warum sie immer noch von Jesus erzählen, obwohl sie es ihnen doch verboten hatten. Da antwortete Petrus, dass man Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen! [grüne Karte oder Tuch auslegen] Als die Mitglieder des Hohen Rates das hörten, wurden sie unglaublich wütend. [rote Karte oder Tuch auslegen] Sie wollten die Apostel töten. Aber dann stand ein Ratsmitglied auf, er hieß Gamaliel und war ein gelehrter Mensch, der sehr beliebt war. Er ließ die Apostel aus dem Raum bringen und sprach dann zum Hohen Rat. Er sagte, dass sie sich gut überlegen sollen, was sie mit den Aposteln tun, denn wenn die Apostel wirklich von Gott wären, so würde der Hohe Rat mit Gott selber kämpfen und dann könnten sie nicht gewinnen. Wenn die Apostel allerdings nicht von Gott seien, würde dieses ganze Gerede von Jesus schon von alleine aufhören. Der Hohe Rat gab Gamaliel Recht [weiße Karte oder Tuch auslegen] und man ließ die Apostel wieder hereinbringen, um das folgende Urteil zu sprechen: Sie wurden wieder freigelassen, aber es wurde ihnen nochmals verboten von Jesus zu erzählen und sie wurden ausgepeitscht. Die Apostel freuten sich über die Auspeitschung, weil sie für Jesus leiden durften. Dann gingen sie wieder in den Tempel, um weiterhin von Jesus zu erzählen, denn: Man muss Gott schließlich mehr gehorchen als den Menschen! [grüne Karte oder Tuch auslegen]
Mit größeren Gruppen kann die Geschichte als Mitmachtheater erzählt werden. Während der Mitarbeiter die Geschichte erzählt oder den Text aus der Bibel vorliest, spielen die Kinder pantomimisch das Gehörte nach.
Folgende Rollen sollten verteilt werden:
Mithilfe der Farbkarten/Tücher kann die Geschichte wiederholt werden. Ein Mitarbeiter/ eine Mitarbeiterin legt in der Reihenfolge der Geschichte die Karten / Tücher nochmal aus und die Kinder erzählen, was in der Geschichte passiert. Eventuell können bei der Wiederholung auch gleich die Fragen aus dem nächsten Punkt „Gespräch“ mit eingeflochten werden.
Mithilfe der Farbkarten / Tücher kann das Gespräch geführt werden. Für jede Farbe gibt es eine Frage, die die Kinder beantworten können und zu der auch die Mitarbeitenden berichten können, wie es ihnen damit geht. Je nach Hintergrund der Kinder können die passenden Fragen gewählt werden.
Gelbe Karte: Wart ihr auch schon mal neidisch? Der Hohepriester hat die Apostel ins Gefängnis geworfen, weil er neidisch war: Habt ihr auch schon mal was Fieses getan, weil ihr neidisch wart?
Schwarze Karte: Warst du schon mal in einer Situation, wo du so verwirrt warst, wie der Hohe Rat, als die Apostel einfach nicht mehr im Gefängnis waren? Was für eine Situation war das?
Rote Karte: Warst du schon mal richtig wütend? Warum? Was hast du dann getan?
Weiße Karte: Gab es dann jemanden der dir aus deiner Wut herausgeholfen hat?
Grüne Karte: Die Apostel haben das gemacht, was Gott ihnen gesagt hat, weil sie die Hoffnung hatten, dass Gott es gut macht. Glaubst du auch, dass Gott es gut machen wird? Gibt es etwas, wo du gehorchen sollst, aber es nicht willst? Hat Gott dir schon mal etwas gesagt, was du tun sollst?
Alle unsere Gefühle sind ok. Gott ist da, wenn wir neidisch, wütend oder verwirrt sind. Er lässt uns mit unseren Gefühlen nicht allein. Wir können ihm davon erzählen und ihn bitten uns in dieser Situation zu helfen. Damit wir nicht irgendetwas tun, zum Beispiel einen Menschen verletzen, was wir später bereuen.
Aber Petrus und die anderen Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Apg 5,29
Festgelegte Gruppen dürfen den Vers vorlesen (z.B. alle, die gerade fröhlich sind, alle, die schon mal neidisch waren, eine Brille tragen; alle, die ein Haustier besitzen; alle, die heute schon Obst gegessen haben usw.). Durch die Wiederholung prägt der Merkvers sich gut ein.
Entweder ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin oder ein freiwilliges Kind spricht ein Gebet:
Danke, Jesus, dass du so gut auf deine Freunde, die Apostel, aufgepasst hast und ihnen Mut geschenkt hast dir zu gehorchen – auch in schwierigen Situationen. Danke, dass du den Aposteln den Mut geschenkt hast, weiterhin von dir zu sprechen, obwohl es einfacher gewesen wäre, aufzuhören. Danke, dass du auch bei uns heute bist und uns helfen möchtest. Bitte schenke auch uns den Mut, das zu tun, was dir gefällt und mehr auf das zu hören, was du sagst, als auf das, was Menschen sagen. Amen.
Spiel zum Thema „Auf Gott hören“
Es stehen sich zwei Kinder mit ein paar Schritten Abstand gegenüber. Eins versucht dem anderen etwas zu sagen, während der Rest ganz viel Krach macht. Kann das andere Kind verstehen, was gesagt wird? Wie ist es, wenn die beiden direkt nebeneinanderstehen?
Wörter suchen
Sucht die Wörter aus der Geschichte im Buchstabensalat (siehe Anlage). Dabei muss sowohl horizontal und vertikal als auch diagonal und sogar rückwärts gelesen werden.
Jedes Kind bekommt ein leeres Blatt Papier und es liegen Stifte aus. Die Kinder malen eine Szene aus der Geschichte, die ihnen besonders gut gefallen hat. Im Anschluss kann jeder, der mag, sein Kunstwerk vorstellen und sagen, was er an der Szene besonders mochte.
Verstecken
Eine Person wird als Sucher bestimmt und zählt mit geschlossenen Augen laut bis 20. In der Zeit verstecken sich alle anderen in einem vorher besprochenen Gebiet (Raum, Gemeindehaus, Garten). Anschließend versucht der Sucher alle anderen wiederzufinden.
Variante für draußen: „Dose weg“:
Zusätzlich gibt es einen Kreis, in dem eine Dose oder ein Ball liegt. Wenn der Sucher eine Person gefunden hat, muss er schnell zur Dose laufen und diese berühren und laut den Namen der gefundenen Person sagen, diese ist dann gefangen und muss in dem Kreis der Dose bleiben. Falls die gefundene Person jedoch schneller ist und die Dose wegschießt, bevor der Sucher dort ist, kann sie sich wieder verstecken und alle eventuell gefangenen Personen sind ebenfalls frei und verstecken sich wieder. Der Sucher muss die Dose holen und wieder im Kreis aufstellen und mit dem Suchen von vorne anfangen. Je nach Personenzahl kann es auch zwei Sucher geben.
Das Leben mit Jesus ist so wertvoll, dass es sich lohnt, dafür auch Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen. Der Heilige Geist gibt dir die nötige Kraft, um mit diesen Schwierigkeiten umzugehen.
Sich für die Sache Jesu einzusetzen, erfordert Mut. Diesen Mut schenkt dir der Heilige und er versorgt dich auch mit Weisheit für die richtigen Worte.
Seit dem spektakulären Auftritt der Jünger an Pfingsten hat sich eine große Gemeinde gegründet (2,41) und es ist einiges geschehen: Petrus und Johannes konnten Kraft des Heiligen Geistes sogar einen Kranken heilen (3,12). Anders als in Joh 18,12ff beschrieben, kneift Petrus nicht mehr, sondern lässt sich auch gefangen nehmen.
Der in Vers 1f. genannte Hauptmann des Tempels war schon öfter in Erscheinung getreten: Er vereinbarte mit Judas den Verrat an Jesus (Lk 22,4) und war dabei, als Jesus in Gethsemane gefangen genommen wurde (Lk 4,52).
Die Sadduzäer waren eine kleine, aber doch sowohl politisch als auch religiös sehr einflussreiche jüdische Gruppe. Nur die schriftliche Tora – also die 5 Bücher Mose – wurden von den Sadduzäern als verbindlich anerkannt. Sie teilten nicht die Hoffnung auf eine Auferstehung der Toten, sondern glaubten an eine innerweltliche Vergeltungslehre. Sie waren also davon überzeugt, Gott ließe seinen Menschen schon in ihrem irdischen Leben Lohn bzw. Strafe zuteilwerden. Dies schärfte die Eigenverantwortlichkeit der Leute für ihr Tun.
Der Mut, sich sogar für ihre Überzeugung gefangen nehmen zu lassen, überzeugt viele Zuhörer und sie werden auch gläubig. Lukas hält es hier für notwendig, dies in einer konkreten Zahl auszudrücken. Denn so wird klar, warum die gesamte geistliche Leitung des damaligen Judentums zusammentritt, um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Petrus weicht aber auch vor dieser Übermacht nicht zurück. Er steht Rede und Antwort (Vers 8ff), geht sogar voll in die Offensive:
In Vers 10 stellt er klar, dass dieses Gremium für die Kreuzigung Jesu verantwortlich ist und deckt gleich darauf die Vertuschungstaktik der Hohepriester (Mt 28,11-15) auf.
Dann greift er das Bild des Ecksteines auf, das Jesus selbst in Mt 21,42ff verwendet hat. Dies ist den Theologen aus Ps 118,22 und Jes 28,16 bekannt und bezieht sich eindeutig auf den Messias. Mit einem einzigen Satz bezeugt Petrus hier, dass Jesus dieser verheißene Eckstein, also der Messias, der Sohn Gottes, ist. Und dieser Messias erhebt den Absolutheitsanspruch.
Die Führungsriege kann dem nichts entgegensetzen. Sie wollen nur Schadensbegrenzung betreiben, indem sie den Aposteln ein Redeverbot auferlegen, also einen Maulkorb verpassen wollen. Darauf lassen die sich aber nicht ein (Vers 20).
Aus Angst vor einer Revolte des Volkes müssen die Apostel frei gelassen werden.
Dieser Text führt mir vor Augen, wie stark bei uns das Prinzip der „political correctness“ geworden ist. Ich stelle mir die Frage, wofür ich bereit wäre, mein Leben einzusetzen und ob ich bereit wäre, unter solchen Bedingungen diesen Absolutheitsanspruch Jesu so offen zu bekennen. Dann führe ich mir die Christen vor Augen, die genau das tun und deshalb unter Schwierigkeiten bis hin zu Lebensgefahr leiden. Sie bekennen, dass das Leben mit und für Jesus alle Schwierigkeiten aufwiegt. Dazu befähigt sie der Heilige Geist. Ohne ihn hätte auch Petrus nicht so auftreten können. Ohne ihn war er ja selbst kläglich gescheitert. Nun aber hatte er in der Kraft des Heiligen Geistes die zentrale Botschaft Jesu und die Zusammenhänge verstanden. Er geht also mit diesem fundierten Wissen über diese zentrale Aussage über Jesus in die Offensive und streitet nicht über Nebensächlichkeiten.
Petrus zieht sich nicht ängstlich zurück, als er angegriffen wird. Er beginnt nicht, sich zu entschuldigen dafür, dass er an Jesus glaubt. Er ist sich sicher, dass er die richtige Position vertritt. Er weiß die Kraft Gottes hinter sich. Für Kinder ist es eine ungeheure Herausforderung, standzuhalten, wenn sie z. B. auf dem Schulhof deshalb verlacht werden, weil sie an Jesus glauben, zum Kindergottesdienst oder in die Jungschar gehen. Zeit zum Reden und Erklären, bekommen sie meist nicht. Einige Schüler sorgen deshalb dafür, dass keiner merkt, dass sie an Jesus glauben. Sie passen sich lieber an, um nicht anzuecken. Deshalb ist es wichtig, dass die Christen in der Schule zusammenhalten. Gemeinsam hält man besser Stand. Wenn man weiß, dass Freude zu einem, hinter einem stehen, fällt es leichter, gegen den Strom zu schwimmen. Die Kraft des Heiligen Geistes befähigt die Kinder, mutig zu sein. Auch für die Kinder ist es wichtig, kurz und präzise sagen zu können, was sie glauben, damit sie in den kurzen Reaktionsmomenten auch das Richtige sagen können.
Idee 1 – Rede halten
Jede/r, die/der sich traut, sucht sich aus einer Auswahl von Themen eines aus, über das er oder sie nach etwas Bedenkzeit eine Rede halten soll.
Themen könnten sein:
Idee 2 – „Schlagabtausch“
Eine mitarbeitende Person wirft eine These in den Raum. Nun positionieren sich die Kinder danach, ob sie dieser These zustimmen oder nicht. So werden zwei Mannschaften gebildet. Die Mannschaften sollen nun ihre Meinung vertreten und sich einen Schlagabtausch liefern.
Themen können sein:
Am Ende muss keine Entscheidung gefällt werden. Wer aber möchte, kann die Position wechseln und zur anderen Mannschaft übertreten.
Verkündigungsart: Im Anschluss an die Vorträge aus Hinführung Idee 1 hält der Mitarbeitende eine Rede zum Thema „Jesus ist der einzige Weg zur Rettung.“
(Die Idee 2 der Hinführung wird im „Gespräch“ unter DER TEXT ERLEBT aufgegriffen. Dabei wirft dann ein Mitarbeiter die These in den Raum: „Jesus ist der einzige Weg zu Gott.“)
An Jesus scheiden sich die Geister. Von „Gott“ reden alle Religionen. Alle Religionen haben mindestens einen Gott, den sie anbeten, dem sie opfern, den sie um Hilfe anflehen, an dessen Anweisungen sie sich halten. Also kann man sich eigentlich mit allen Religionen irgendwie verständigen. Man findet viele Gemeinsamkeiten, ähnliche Denkweisen, Angebote zur Lebensführung. Aber wenn Jesus ins Spiel kommt, wird es einzigartig. Plötzlich wird es nichts mehr mit den Gemeinsamkeiten.
Jesus selbst erhebt den Absolutheitsanspruch, indem er kurz vor seiner Gefangennahme und Kreuzigung sagt: „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.“ (Joh 14,6 GNB) Und noch bei vielen anderen Reden, die Jesus gehalten hat, betont er, dass der Weg zu Gott, dem Vater – und so nennt übrigens keine andere Religion ihren Gott – nur über ihn führt, ja er durch ihn frei wird.
Das hat Petrus immer gehört, als er 3 Jahre lang mit Jesus unterwegs war. Aber erst nach Pfingsten, also nachdem der Heilige Geist gekommen war, hat er alles glasklar verstanden. Und das war ihm dann so wertvoll und wichtig über alles, dass er keinen Millimeter davon abgewichen ist. Er war sogar so mutig, dass er diese feste Überzeugung vor der versammelten Führung des Judentums vertreten hat. Die waren nämlich alle gekommen, als Petrus nach Pfingsten vor ganz vielen Menschen über Jesus geredet hatte.
Petrus hat den Priestern und Hohepriestern und den Oberen und Ältesten und wie sie alle hießen auf den Kopf zugesagt, dass sie es waren, die Jesus ans Kreuz nageln ließen. Und dass sie diesen Jesus einfach als nutzlos weggeworfen haben wie Bauleute, die einen nutzlosen Stein einfach wegwerfen. Aber dieser Stein ist der Grundstein, an dem sich alles orientiert, ausrichtet. Jesus ist also dieser Grundstein, den niemand ignorieren kann, an dem niemand vorbeikommt. Und dann hat Petrus den absoluten Hammersatz gesagt: „Jesus Christus und sonst niemand kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht, durch den wir gerettet werden könnten.“ (Apg 4,12 GNB) Jesus ist der Einzige, der Rettung bringt!
Die Priester und Hohepriester wollten beschwichtigen: „Ok, ok. Ihr dürft ja alles glauben, was ihr wollt. Aber ihr braucht es ja nicht so laut verkünden.“ Aber Petrus hat sich keinen Maulkorb anziehen lassen. Er sagte: „Wir können doch nicht verschweigen, was wir gesehen und gehört haben!“ Das war echt gefährlich für Petrus und seine Freunde. Diese Priester hätten ihn ins Gefängnis werfen können. Aber zu diesem Zeitpunkt haben sie es dann doch nicht getan – weil sie Angst vor der Reaktion der Menschen hatten.
Alle Kinder bekommen Rollen zugewiesen:
Petrus und Johannes; Priester; Hauptmann der Tempelwache; Sadduzäer; Führende Männer des Volkes, Ratsälteste; Schriftgelehrte; Hannas (Hohepriester); Kaiphas (Hohepriester); Johannes; Alexander; der ehemalige Gelähmte, den Petrus und Johannes kurz vorher gesund gemacht hatte
Alle erhalten eine Bibel und lesen den Text leise durch, um sich in ihre Rolle einzufinden. Sie überlegen sich eine zu der Person passende Bewegung oder einen Laut, den sie ausführen, wenn in der Geschichte ihr Name auftaucht.
Ein Mitarbeiter liest nun den Bibeltext aus der Basisbibel, Gute Nachricht Bibel oder Hoffnung für alle vor.
Die Idee 2 der Hinführung unter DER TEXT ERLEBT wird aufgegriffen.
Während des Austausches zieht der Mitarbeitende die Bibel zu Rate und zitiert Bibelstellen, die die oben genannte These untermauern. So hat es auch Petrus getan. Seine Rede war komprimiertes Bibelwissen. Denn wer gegen den Strom der allgemeinen gültigen Meinungen schwimmt, muss gute, stichhaltige Argumente haben. Deshalb schlagen die Kinder selbst die entsprechenden Stellen in der Bibel nach.
Der Mitarbeiter wirft die These in den Raum: „Jesus ist der einzige Weg zu Gott.“
Wieder beziehen die Kinder Position und es wird kontrovers diskutiert.
Bibelstellen, die die These untermauern sind unter vielen anderen:
Johannes 3,16-18; 3,36; 4,13f; 7,35+47; 8,12; 10,9; 11,25; 14,6; 17,3
Diese Kernverse muss man kennen, um zu wissen, dass Jesus wirklich gesagt hat, dass er der einzige Weg zu Gott ist. Keiner kann sich einen anderen Weg ausdenken oder für gleich wahr halten. Das zu sagen ist leider nicht „politisch korrekt“. Damit eckt man an. Es sei angeblich für das Miteinander nötig, alle Wege als gleich richtig zu akzeptieren. Das geht aber nicht. Jesus selbst lässt das nicht zu. Dessen muss man sich bewusst sein. Und manchmal führt uns das in unangenehme Situationen – Petrus muss sich dafür vor den wichtigen religiösen Führern verantworten, bei uns sind es vielleicht die Klassenkameraden auf dem Schulhof, denen wir Rede und Antwort stehen müssen. Doch es lohnt sich. Jesus geht mit und steht zu seinen Freunden.
Dazu schlagen alle das Lukasevangelium auf und lesen nach, was denen verheißen wird, die ihn lieben:
Lukas 2,14; 5,20; 6,22f;9,23-26; 12,8; 15,7+10; 21,19
Wer mit Gott lebt, bekommt auch Schwierigkeiten – doch Jesus steht hinter uns (Mt 28,18-20). Gott sendet den Heiligen Geist, der Kraft und Mut schenkt (Joh 14,16ff). Er trägt uns (Lk 15,5). Jesus macht frei (Joh 8,34-36). Er gibt dem Leben Sinn und Ziel. Er gibt ewiges Leben (Joh 6,47+58b).
Wer nie anecken will, läuft Gefahr, sein Fähnchen nach dem Wind zu drehen und Jesus zu verraten, wie es Petrus bei Jesu Verhaftung getan hat. Jesus zu bekennen, muss nicht immer mit Worten sein. Es ist der Lebensstil, der sich in manchen Punkten von dem anderer Menschen unterscheidet, die Jesus nicht kennen und lieben. Damit bekennt man auch, dass man zu Jesus gehört.
„Jesus Christus und sonst niemand kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht, durch den wir gerettet werden könnten.“ (Apg 4,12)
Sprachverwirrung:
Alle verteilen sich weit auseinander im Raum und setzen sich auf den Boden. Einige Kinder erhalten Texte – diese sind unterschiedlich und nur ein Kind bekommt den Merkvers. Die anderen Kinder erhalten ein leeres Blatt und einen Stift.
Nun beginnen alle Kinder gleichzeitig, ihren Text laut zu diktieren. So entsteht ein Gewirr an Zusprüchen. Es soll aber nur der Bibelvers herausgehört und aufgeschrieben werden.
Texte können z.B. sein:
In der frühen Christenheit mussten sich die Freunde von Jesus oft verstecken. Sie durften keine offiziellen Gottesdienste oder gar Kindergruppen abhalten. Aber heimlich trafen sie sich doch. Um herauszufinden, wer auch zu den Christen gehörte, hatten sie ein Geheimzeichen – den Fisch. Auf griechisch: Ichthys. Dieses Wort wurde als Akronym genutzt. Die einzelnen Buchstaben des Wortes stehen für:
Das Akronym steht also für „Jesus Christus, Gottes Sohn und Erlöser“ und ist damit ein Kurz-Glaubensbekenntnis
Ein solcher Fisch wird hergestellt. Dafür bekommt jedes Kind drei ca. 20 cm lange Schnüre. Diese werden am oberen Ende verknotet und anschließend wird ein Zopf daraus geflochten. Ist der Zopf halb fertig geflochten, wird das geflochtene Teilstück als Fischbauch so unter die noch zu flechtenden Schnüre gelegt, dass sich eine Hälfte der Schwanzflosse bildet (siehe Bild im Anhang). Dann wird weiter geflochten, bis die Schnüre aufgebraucht sind, bzw. die zweite Hälfte der Schwanzflosse die Länge der ersten hat. Dann wird der Zopf verknotet und die restlichen Schnüre abgeschnitten.
Der erste Teil des Merkverses wird in Geheimschrift aufgeschrieben. Dazu wird der Decodierungsschlüssel geliefert (siehe Anhang). Die Kinder versuchen, die Geheimschrift zu entziffern und den Vers aufzuschreiben.
Fangspiel
Hier geht es darum, auch in Stresssituationen sofort die richtige Antwort zu kennen.
Am Anfang jeder Spielrunde wird das Thema verabredet. Z.B. Mathe, einstellige Multiplikation, Fußball 1. Bundesliga, biblische Geschichten, …
Ein Kind versucht die anderen zu fangen. Hat es ein anderes Kind gefangen, bleiben beide sofort stehen. Der Fänger stellt eine Frage innerhalb des verabredeten Themas und zählt laut von 10 rückwärts. Hat das gefangene Kind die richtige Antwort, bevor es die Zahl 0 hört, bleibt es frei. Ansonsten wird es zum Fänger.
Jesus ist das Beste, was dir passieren kann. Ihn zu haben ist mehr wert als Geld.
Gott ist mächtig und wirkt durch die Menschen, die mit ihm leben. Das Wichtigste, was du anderen Menschen geben kannst, ist Jesus.
Für Petrus und Johannes ergibt sich eine erneute Chance, die Botschaft von Jesus Christus unter die Leute zu bringen. Wie gewohnt gehen sie zum Tempel, um dort zu beten. An der Tür des Tempels treffen sie auf einen lahmen Bettler. Als Gelähmter war ihm vermutlich der Zutritt zum Tempel verboten. Er war aus der Gemeinschaft mit Gott und der Gemeinschaft mit Menschen ausgeschlossen. Seit seiner Geburt war er eingeschränkt. In Apg 4,22 erfahren wir, dass der Gelähmte zum Zeitpunkt der Heilung schon 40 Jahre alt war. Er war also schon sehr lange auf Hilfe angewiesen. Da er aber nicht arbeiten konnte, musste er seinen Lebensunterhalt durch Betteln verdienen. Die Tempelbesucher hatten vielleicht immer mal einige Münzen für ihn dabei. Viele werden auch einfach nur an ihm vorbeigegangen sein, ohne den Mann zu beachten. Petrus und Johannes nehmen den Mann in den Blick. Sie schenken ihm die volle Aufmerksamkeit, wie Jesus es auch schon mit vielen Kranken getan hat.
Der Gelähmte erwartet von den beiden Aposteln finanzielle Hilfe. Doch die Jünger sind knapp bei Kasse. Das Geld wird in der ersten Gemeinde geteilt und so füreinander gesorgt (Apg 5). Doch Petrus weiß, dass nicht das Geld dem Mann wirklich hilft. Johannes und er haben einen viel größeren Reichtum: Sie kennen Jesus. In seinem Namen heilen die beiden Jünger den Mann und stellen ihn auf die Füße.
Überwältigt vom Wunder und voller Begeisterung macht dieser sich nun auf den Weg in Tempel und erfüllt den Tempelvorhof mit Lob. Er hüpft vor Freude hinter Petrus und Johannes her. Sein freudiger Auftritt erregt die Aufmerksamkeit der Leute. Da die meisten Tempelbesucher den Mann kennen, sind sie natürlich interessiert, was hier gerade geschehen ist. Petrus nutzt die Gelegenheit und erklärt ihnen, dass es die Kraft von Jesus war, die den Mann geheilt hat. Er weist die Menschen auf Jesus hin, wie er es schon an Pfingsten getan hat. In Kurzform erklärt er den umstehenden Menschen das Evangelium. Und er kann sagen, dass der Gelähmte durch den Glauben an Jesus gesund geworden ist und wieder laufen kann.
Jesus hat ihn in die Gemeinschaft mit Menschen zurückgeführt, von der er durch seine Erkrankung abgeschnitten war. Und noch viel mehr: Er kann jetzt auch Gott im Tempel begegnen.
Der Text zeigt mir die besondere Priorität, die ich auch als Mitarbeiter habe. Mitarbeiter können viel für die Kinder geben. Ich gebe meine Kreativität, meinen Einsatz und meine Zeit, wenn ich zur Jungschargruppe gehe. Das ist unfassbar wichtig und viele Kinder (und hoffentlich auch die Eltern) schätzen das wert. Aber das Wichtigste und Beste, was ich als Mitarbeiter geben kann, ist Jesus. Ich will auf ihn hinweisen mit dem, wie ich meine Mitarbeit lebe und wie ich die Geschichten aus der Bibel erzähle. Silber und Gold sind wertvoll, aber das Wichtigste, was wir zu geben haben ist der Hinweis auf Jesus Christus. Hier fordert der Text mich heraus meine Mitarbeit immer wieder zu überdenken und dafür zu beten, dass genau das gelingen kann. Gleichzeitig ist es auch eine Ermutigung, wenn ich vielleicht keine großen Auswirkungen des Dienstes sehen kann: Das Beste habe ich an die Kinder gegeben, die Auswirkungen stehen nicht in meiner Macht.
Viele Kinder erleben in ihrem Alltag ähnliches wie der Gelähmte: Manchmal werden sie aus einer Gruppe ausgeschlossen – oder vielleicht schließen sie selbst jemanden aus. Für die Kinder ist so ein Ausschluss vermutlich nicht von einer solchen Dauer wie beim Gelähmten, aber das Gefühl ist das gleiche.
Die Geschichte zeigt, wie Jesus durch seine Nachfolger handelt. Vielleicht ist das für Kinder, die mit Jesus leben noch sehr weit weg. Auch Erwachsene trauen sich ja nur wenig, so offensiv wie Petrus und Johannes, mit Menschen zu sprechen. Gleichzeitig müssen es ja gar nicht die großen Angebote sein. Manchmal ist es auch schon ein Gebet, womit ich einem anderen Menschen helfe. Hier können gerade Kinder mit ihrem noch jungen Glauben erste Schritte tun. Jesus ist das Beste, was wir weitergeben können. Natürlich bleiben dann auch noch Fragen oder manches ist offen. Es darf nicht zu Druck kommen. Aber vielleicht bietet sich der Raum, dass die Kinder auch ganz offen erzählen können: Wo haben sie schon ähnliches erlebt? Wo haben sie aber auch Sorgen oder Fragen. Wenn wir als Mitarbeiter die Kinder ermutigen können, den Glauben zu teilen, haben wir einen wichtigen Schritt getan.
Idee 1 – Gespräch über Krankheiten
Wir sprechen mit den Kindern über Krankheiten und was dabei geholfen hat. Über Fragen zu Gefühlen und Emotionen kann die Brücke gebaut werden zu den Gefühlen des Gelähmten. (Wie habt ihr euch gefühlt, wenn ihr nicht zum Spielen mit anderen gehen konntet, oder nicht auf die Klassenfahrt mitfahren konntet…?).
Dabei können z. B. auch Pflaster, Verbände o.ä. als Veranschaulichung für Krankheiten dienen.
Idee 2 – Dreibein-Parcours
Die Kinder versuchen im Dreibeinschritt einen Parcours zu laufen. Dabei stellen sich je zwei Kinder nebeneinander. Die beiden inneren Beine der Kinder werden miteinander verbunden (z. B. mit 1-2 Schals). Dann müssen sie um einen Tisch und/oder einen Stuhl laufen. Am besten klappt das, wenn sie abwechselnd gemeinsam erst das innere, dann das äußere Bein bewegen und einen gemeinsamen Lauf-Rhythmus finden. Im Anschluss spricht man mit den Teilnehmenden über die Gefühle, wenn die Beine nicht so normal laufen. Als Überleitung zur Verkündigung kann die Frage dienen: Wie ist es wohl, wenn man sich gar nicht bewegen kann?
Verkündigungsart: Theater aus Sicht des geheilten Gelähmten.
Der Gelähmte kommt angesprungen.
Juhu! Boah, ist das krass. Unglaublich (hüpft von einem auf das andere Bein). Das rechte Bein – es geht. Das linke Bein – auch. Ich kann gehen. Hüpfen. Springen. Vorwärts, rückwärts, zur Seite und stopp. Das ist nicht zu fassen. Wie sich das anfühlt. Unglaublich. Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Das hätte ich nie gedacht, dass mir das einmal passiert.
(sieht die Kinder)
Oh, hallo! Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Josua. Aber wahrscheinlich habt ihr schon von mir gehört. Denn ich bin eine Stadtbekanntheit in Jerusalem. Hier wohne ich schon mein ganzes Leben lang und deswegen kennen mich auch viele. Nicht, weil ich aus Jerusalem komme – hier wohnen ja auch noch einige Leute mehr – nein, ich bin bekannt, weil ich bis gerade eben krank war. Das klingt unglaublich, ist aber so.
Mein ganzes Leben lang war ich krank. Nein, ich hatte nicht dauerhaft Schnupfen, sondern ich war gelähmt. Wisst ihr, was das heißt? Gelähmt heißt, ich konnte nicht gehen. Gar nicht. Nicht einen einzigen Schritt. Immer musste ich getragen werden. Erst haben das meine Eltern gemacht, dann Freunde und Bekannte. Nie konnte ich bei den Spielen der Kinder aus der Nachbarschaft mitmachen. Kein Fangen, Fußball, Verstecken… Immer habe ich nur von Weitem aus zugeschaut, wie alle anderen Spaß hatten. Und als die anderen dann angefangen haben zu arbeiten oder von zu Hause weggezogen sind, blieb ich dort. Arbeiten konnte ich auch nicht. Aber irgendwie musste ich ja überleben. Essen kostet Geld, das muss bezahlt werden.
Also haben mich die Leute jeden Tag an die Tür des Tempels gesetzt. Der Tempel ist das große Gebäude in Jerusalem, wo Gott wohnt. Wir Israeliten gehen da eigentlich immer wieder hin. Manchmal einfach nur, weil wir mit Gott reden, also beten wollen. Manchmal aber auch, weil wir ein Opfer bringen, weil wir Vergebung haben wollen. Im Tempel war also immer was los.
Nur durfte ich nicht hinein, weil ich krank war. Das war nicht erlaubt. Naja, aber immerhin habe ich and der Tür gesessen. Viele Leute kannten mich und ich kannte viele Leute. Wenn man da so jeden Tag sitzt, dann kommen ja schon einige vorbei. Und weil sie Gutes tun wollten, warfen sie mir dann auch einige Geldstücke zu. Davon konnte ich dann leben und mir auch mal was zu essen kaufen.
Bis eben hatte ich auch wieder da am großen Tor des Tempels gesessen – wie eigentlich immer. Wenn ich da so saß, dann habe ich die Leute angesprochen und habe sie gefragt: „Habt ihr ein bisschen Geld für mich?“ Manche sind einfach vorbeigegangen und taten so, als hätten sie mich nicht gehört. Andere warfen ein bisschen grimmig was in meine Schale. Heute kamen zwei Männer vorbei, die kannte ich. Erst neulich hatte einer von ihnen hier in Jerusalem eine große Predigt gehalten. Der war immer mit diesem Jesus von Nazareth unterwegs. Die würden mir doch bestimmt was geben. Also hab ich sie angesprochen und meinen hilfsbedürftigsten Blick aufgesetzt. Die würden mir sicher was geben.
Doch der eine Mann, ich glaube, er heißt Petrus, sagte: „Schau uns an.“ Das habe ich gemacht und gewartet, was jetzt für eine große Gabe kommt. Und dann sagte er weiter: „Silber und Gold haben wir nicht. Aber was ich dir geben kann, das gebe ich dir. Im Namen von Jesus steh auf und geh.“
Ganz lustig – ich soll gehen? Der spinnt wohl. Doch dann griff er nach meiner Hand und zog mich hoch. Und in diesem Moment kribbelte es ganz komisch in meinen Beinen – ein ganz merkwürdiges Gefühl. Manchmal hatte ich ja schon versucht aufzustehen, aber das hatte nie geklappt. Ich hatte einfach keine Kraft in den Beinen. Aber jetzt war es anders. Meine Beine hielten. Sie konnten mich tragen. Ich stand auf und konnte mich bewegen. Gehen, springen, hüpfen – vorwärts, rückwärts (tänzelt wieder von einem auf das andere Bein).
Petrus und der andere Mann sind dann in den Tempel weitergegangen und ich gleich hinterher. Und ich hab gesungen, so laut ich konnte. Das war ein Wunder – ein Wunder von Gott. Das konnte gar nicht anders sein. Petrus hat dann noch mit den Leuten gesprochen. Die waren vielleicht baff, al sie mich da so hüpfen und springen sahen. Er hat ihnen gesagt, dass das von Jesus kam. Jesus hat mich gesund gemacht.
Ich bin Jesus so dankbar, dass er das gemacht hat. Und ich werde Gott immer dafür loben – endlich kann ich gehen.
Die Geschichte wird mit Bildern erzählt, die man z. B. auf freebibleimages.org findet. Das kann besonders gut gelingen, wenn man nicht gerne Theater spielt und die Teilnehmenden länger zuhören können. Beim Erzählen und Zeigen der Bilder können die Jungscharkinder gleich mit einbezogen werden.
Die Geschichte wird von den Teilnehmenden wiederholt. Jeder darf einen Satz sagen. Ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin beginnt und wirft einem der Kinder einen Flummi (oder Tischtennisball) zu, der auf dem Boden springen kann. Wer den Ball fängt, erzählt einen oder zwei Sätze und gibt so die Geschichte wieder.
Mit verschiedenen Fragen wird die Bedeutung der Geschichte für die Teilnehmenden erarbeitet. Im ersten Schritt soll auf die Gefühle des Gelähmten eingegangen werden:
Auch die Teilnehmenden kennen vielleicht Situationen, in denen sie sich ausgestoßen oder ausgegrenzt fühlen. Das sollte im Gespräch berücksichtigt werden.
In einer zweiten Runde kann das Verhalten von Petrus und Johannes in den Blick genommen werden:
Zum Schluss könnte im Gespräch noch darauf eingegangen werden, dass durch die Begegnung mit Jesus und die Heilung der Weg zu Gott offensteht. Der Mann darf in den Tempel. Hier lohnt es sich den Teilnehmenden zu erklären, dass wir nur durch Jesus ins Vaterhaus zu Gott kommen können und eben nicht durch Geld.
Beim Thema „Heilung“ ist es wichtig deutlich zu machen, dass nicht jede Krankheit geheilt wird. Je nach den Erfahrungen der Jungscharkinder muss hier besonders drauf eingegangen werden. Heilung ist nicht an ein besonderes Maß von Glauben gebunden bzw. ausbleibende Heilung ist kein Zeichen von zu wenig Glauben.
Mehr als die Heilung stellt der Text heraus, dass die Jünger das Beste geben, was sie haben, nämlich Jesus. Abschließend kann mit den Kindern überlegt werden, wie man anderen Menschen Jesus „geben“ kann. Die Mitarbeitenden können auch persönliche Beispiele mit einfließen lassen.
Es wird gesammelt und evtl. notiert:
Wer mag, darf für die notierten bzw. genannten Menschen und Situationen beten. Zum Abschluss betet ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin:
Danke Jesus, dass du uns Menschen im Blick hast. Danke, dass wir durch dich zu Gott kommen können. Wir danken dir auch für Petrus und Johannes, die dem Gelähmten das beste gaben, was sie hatten: Dich. Danke, dass du das Beste in unserem Leben bist. Lass uns das immer wieder erleben. Und zeige uns auch, wo wir anderen dich näherbringen können. Amen.
Spiel: “Vom Sitzen zum Springen”
Ziel des Spiels ist es, dass die Kinder die Veränderung des Gelähmten selbst erleben können.
Gelähmter: Ein Kind spielt den Gelähmten. Es sitzt auf einer Decke oder einem Stuhl am „Tempeltor“ und darf nicht aufstehen.
Apostel: Zwei Kinder spielen Petrus und Johannes. Sie kommen vorbei, während andere Kinder den „Tempelplatz“ bevölkern.
Die Begegnung: Der „Gelähmte“ darf eine Karte mit einem Bedürfnis ziehen und bittet um Hilfe (z. B. „Hast du Geld für mich?“).
Die Heilung: Die Apostel sagen die Worte aus Apg 3,6: „Silber und Gold habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, steh auf und geh!“
Die Veränderung: Das Kind, das den Gelähmten spielt, darf aufspringen und durch die Gegend hüpfen und Gott loben. Die anderen Kinder jubeln mit.
Es können mehrere Durchgänge gespielt werden, damit möglichst viele Teilnehmer sich in die Situation hineinversetzen können.
Im Anschluss an das Spiel kann kurz reflektiert werden: Wie hat sich der Gelähmte gefühlt (vor/nach der Heilung)?
Dreibeinlauf
Sollte zum Einstieg noch nicht das Dreibeinlaufen genutzt worden sein, kann dieses Spiel auch später noch gespielt werden.
Stopptanz
Es wird Musik gespielt. Alle Spielenden tanzen. Sobald die Spielleitung die Musik stoppt, müssen alle regungslos stehen bleiben. Wer sich noch bewegt, muss während der nächsten Runde eine bestimmte Aufgabe erfüllen, z.B. wie ein Pinguin watscheln, wie ein Balletttänzerin tanzen oder wie ein Känguru hüpfen. Stoppt die Musik beim nächsten Mal, darf das Kind wieder normal tanzen, es sei denn, es hat sich schon wieder bewegt, als die Musik ausging.
Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 2/2025. Es geht in drei Lektionen um die Vorbereitung Jesu für seine Aufgabe:
31.03.25 | Lukas 3,1-14 | 1. Ändert euch! |
07.04.25. | Lukas 3,15-22 | 2. Jesus wird getauft |
14.04.25 | Lukas 4,1-13 | 3. Jesus wird auf die Probe gestellt |
Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:
Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.
Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Lukas 3, 15-16. 21-22 => die Verse 17-20 werden ausgelassen, da sie im alltäglichen Jungscharsetting nicht ausreichend aufgefangen werden können und eher verstören, als dass sie der Verkündigungsintention dienen.
Jesus ist erwartete Messias und der Sohn Gottes.
Die Taufe erinnert mich daran: Ich bin ein Kind Gottes.
Zu Jesu Lebzeiten hatten die gläubigen Menschen große Hoffnungen und Erwartungen. Im Alten Testament lesen wir immer wieder von dem „Messias“, der angekündigt wird und ein Reich des Friedens aufrichten soll. Diese Erwartung hat die Vorstellung, dass ein großer Herrscher kommen wird, der Israel aus der Unterdrückung durch die Römer befreit und so den Frieden sichert. „Messias“ heißt auf Deutsch so viel wie „Gesalbter“. Diese „Gesalbten“ waren zur Zeit des Alten Testaments die Könige und die Hohepriester, also die obersten Geistlichen. Damit ist dieser Titel ein Königstitel, der auch mit den Erwartungen an einen König verbunden ist.
Johannes der Täufer ist Gläubiger und wartet ebenso auf diesen Messias. Er predigt über diesen Retter, der kommen wird, aber als die Menschen ihn für den erwarteten König halten, wehrt er das ab. Er weiß genau, dass nach ihm der Messias kommt und nicht er es ist. Um das auszudrücken, macht er auch klar, dass der wahre Messias mächtiger sein wird als er. Diese Macht zeigt sich unter anderem in der Taufe mit dem Heiligen Geist und Feuer. Jesus ist eben dieser erwartete Messias, auf den Johannes hinweist. Bei Jesu Taufe kommt der Heilige Geist in Form von einer Taube auf ihn herab. Diese Taufe geht tiefer als die Taufe mit Wasser, wie Johannes sie an den Gläubigen durchführt. Der Heilige Geist als göttliche innere Kraft die Gottes Gegenwart in mir schafft, berührt das Herz zutiefst. An Pfingsten lesen wir, wie der Heilige Geist in Form von Feuerzungen auf die Jünger herabkommt, ohne sie jedoch zu verbrennen.
Johannes weiß, dass Jesus der Messias ist und zögert deshalb ihn zu taufen. Er erachtet sich selbst nicht als würdig Jesus zu taufen, doch Jesus besteht darauf. Während der Taufe spricht dann Gott aus dem Himmel und erkennt Jesus als den Messias an: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“. Damit ist er als Gottes Sohn und Messias bestätigt und sein Wirken ist göttlich legitimiert und autorisiert.
Das Bild von der Worfschaufel ist eine Metapher aus der damaligen Lebenswelt. So wie wir heute noch das Sprichwort kennen „die Spreu vom Weizen trennen“, so ist diese Metapher auch hier zu verstehen. Dieses Bild ist ein Symbol für das Gericht, welches am letzten Tag gesprochen wird. Dabei wird in diesem Bild Gott den Weizen, diejenigen die an ihn glauben, sammeln und die Spreu, diejenigen die nicht an ihn glauben, liegen lassen. Johannes ruft damit dazu auf Jesus nachzufolgen und an ihn als Messias zu glauben.
Ich entdecke immer wieder neue Aspekte in diesem sehr facettenreichen Text und immer wieder gehen sie mir sehr nah. Diese Menschen zu denen Johannes damals gepredigt hat, sind nicht so viel anders als die Menschen und auch die Kinder, denen wir heute von Jesus erzählen wollen. Damals wie heute suchen Menschen jeden Alters nach Hoffnung, nach einem Sinn, nach jemandem, an dem sie sich orientieren können. Diese Hoffnung ist in Jesus zu finden – auf ihn kann ich hoffen. Jesus gibt mir Hoffnung, einen Sinn und Orientierung für mein Leben. Jesus wird wiederkommen und in Liebe Gerechtigkeit schaffen und gibt uns schon jetzt Orientierung wie wir, bis er kommt, auf der Erde ein erfülltes Leben haben können.
Ich bin immer wieder berührt von diesem Zuspruch Gottes an Jesus, während er getauft wird: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“. Die Taufe ist eben nicht nur ein Zeichen der Zugehörigkeit zur Gemeinde Gottes, sondern auch eine Erinnerung an unsere Identität als Kinder Gottes. Gott sagt zu dir: „DU bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Wohlgefallen.“. Wie gut tut es das zu hören! Du bist gewollt, geliebt, angenommen und unendlich wertvoll. Das steht über deinem Leben. Das steht auch über meinem Leben und trifft mich ins Herz. Egal, was andere mir vermitteln oder ich selbst gerade in mir sehe, Gott spricht mir zu, spricht DIR zu: „DU bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Wohlgefallen!“
Die Generation der Kinder in unseren Gruppen ist eine herausgeforderte. Die Generation Alpha ist die erste Generation, die mit Handys aufwächst und maßgeblich dadurch geprägt wird. Wir leben in bewegten und krisenreichen Zeiten und die Kinder werden damit konfrontiert, können diese Vorgänge, Situationen und Entwicklungen aber meist nicht einordnen. Sie spüren die Unsicherheit ihres Umfelds. Kinder suchen Orientierung, sie suchen Sicherheit und Halt, sie suchen Hoffnung.
Kinder sind durch die unterschiedlichen Erziehungsstile, die sich entwickelt haben und durch Vorbilder in den Sozialen Medien häufig unsicher in ihrer Identität. Manche Kinder erleben schon im Grundschulalter Mobbing, Rassismus, Ausgrenzung, Sexismus, das Gefühl nicht angenommen, nicht gewollt, nicht geliebt zu sein.
Das ist, was Kinder in Jesus finden können, und deshalb ist dieser Text so wichtig für die Kinder. Jesus wird Gerechtigkeit schaffen, auf Jesus darf und kann man hoffen. Jesus gibt Orientierung, wie sie ihr Leben hier gestalten können, wie zum Beispiel Freundschaft und Nächstenliebe helfen ein gutes Miteinander zu gestalten. Durch den Heiligen Geist haben sie jemanden, der ihnen dabei hilft und ihnen als Tröster zur Seite steht.
In diesem Text lesen wir auch, dass die Kinder Identität in Jesus finden können. Sie SIND gewollt, sie SIND angenommen, sie SIND geliebt. Sie sind Gottes Kinder und an ihnen hat er Wohlgefallen. Bei Jesus können unsere Kinder bedingungslose Liebe erfahren. Wie genial ist das denn?! Da wo sie sich geliebt und gehalten fühlen, sich sicher wissen, können Kinder sich frei entwickeln und sich gesund entfalten. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Kids diese Geschichte entdecken und erleben.
Idee 1 – Begriffe erklären
Es wird eine Runde „Begriffe erklären“ gespielt. Ein Kind erklärt Begriffe aus der Geschichte, die anderen Kinder dürfen erraten. Mögliche Begriffe könnten zum Beispiel Taube, Geist oder Stimme sein
Idee 2 – Wimmelbild
Die Kinder dürfen die 11 Tauben finden, die sich in der Stadt versteckt haben. Welche Geschichten kennen die Kinder in denen Tiere, Vögel, explizit Tauben vorkommen? (Tiere: Schöpfung, Einzug in Jerusalem, Löwengrube, Fischzug des Petrus, Verlorenes Schaf; Vögel: Raben bei Elia, Speisung der Israeliten, Versorgung der Vögel des Himmels; Taube: Noahs Arche, Taufe Jesu)
Verkündigungsart: Sketchboard
Dafür benötigt man ein Flipchart oder A3 Blatt, welches im Vorhinein vorbereitet und dann an einem Ort, sichtbar für die Kids, festgemacht wird.
An dem Ort muss im Laufe der Verkündigung auf dem Blatt weitergemalt werden können. Eine Anleitung dazu, wie das Sketchboard funktioniert, ist im Anhang zu finden, ergänzt durch ein Redeskript passend zu den Schritten der Erzählung und eine Datei mit den Figuren.
Für die Sketchboard Methode bietet es sich an, um das Blatt einen etwa drei Zentimeter breiten gelben Rahmen zu zeichnen, der nach innen hin mit einem schwarzen Rahmen begrenzt wird. Auf diese Weise kann die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Fläche innerhalb des gelben Rahmens konzentriert werden.
Verkündigungsart: Kinderbibel
Im Vorhinein sucht man sich eine oder mehrere Kinderbibeln. Anhand der Bibeln und den darin enthaltenen Bildern lässt man zuerst die Kinder beschreiben und erzählt dann Stück für Stück die Geschichte.
Nacherzählen und nachspielen der Geschichte durch die Kinder.
nach Lukas 3,22b: „Du bist mein geliebtes Kind, über dich freue ich mich.“
Der Vers kann bspw. mit folgenden Bewegungen gelernt werden:
Du bist (auf den anderen zeigen)
mein (Hand auf die Brust legen)
geliebtes Kind (mit den Händen ein Herz formen),
über dich (wieder auf den anderen zeigen)
freue ich (breit grinsen)
mich (Hand auf die Brust legen).
Aneinander freuen
Man setzt sich als ganze Gruppe oder in kleinen Gruppen in einen Kreis. Jedes Kind, jede/r Mitarbeitende sagt nacheinander der Person rechts von einem, was einen an der Person freut.
Karte gestalten
Auf eine Blanko-Postkarte wird der Merkvers geschrieben. Dieser kann schön gestaltet oder gelettert werden.
Die Kinder überlegen, ob sie jemanden kennen, dem es guttun würde, diesen Satz zu hören und dürfen dieser Person nun die Karte schreiben.
Falls du Idee 1 als Einstieg gewählt hast, kannst du den Kindern an dieser Stelle das Wimmelbild geben, auf dem sie 11 Tauben entdecken sollen.
Hier findet ihr den Textplan der JUMAT Ausgabe 3/2025. Die dazugehörigen Lektionen sind spätestens ab dem 01.06.2025 bereit zum Download.
Themenreihe: Der Heilige Geist und die Gemeinde
30.06. | Apostelgeschichte 3,1-16 | 1. Ein Gelähmter wird gesund |
07.07. | Apostelgeschichte 4,1-22 | 2. Der traut sich was |
14.07. | Apostelgeschichte 5,17-42 | 3. Der Hohe Rat ist ratlos |
21.07. | Apostelgeschichte 6,8 – 7,60 | 4. Stephanus wird gesteinigt |
28.07. | Apostelgeschichte 8,4-25 | 5. Simon, der Zauberer, irrt sich |
04.08. | Apostelgeschichte 8,26-40 | 6. Philippus bekommt einen Auftrag |
Themenreihe: David (Teil 2)
11.08. | 1. Samuel 22,1-4 + 1. Samuel 23,14-24,23 | 1. David verschont Saul |
18.08. | 1. Samuel 25,2-44 | 2. David und Abigail |
25.08. | 1. Samuel 27,1-32 + 1- Samuel 29,1 -30,20 | 3. David taucht unter |
01.09. | 2. Samuel 5,1-16 | 4. David wird König |
08.09. | 2. Samuel 6,1-23 | 5. David und die Bundeslade |
15.09. | 2. Samuel 9,1-13 | 6. David und Mefi-Boschet |
22.09. | 2. Samuel 11,1 – 12,25 | 7. David und Bathseba |
Dieser Beitrag gibt Anregungen, wie vor Ort Jugendkreuzwege gestaltet werden können. Sie basieren auf Erfahrungen und Texten aus Pfullingen. Dort findet seit vielen Jahren ein ökumenischer Kreuzweg für Jugendliche statt. Das hier zusammengestellte Material über viele Jahre entstanden gewachsen. Jedes Jahr haben Jugendmitarbeitende, die eine Station übernommen haben, an den ursprünglich für die jeweilige Station geschriebenen Texte Änderungen vorgenommen. Eine Urheberschaft ist daher schwierig zu benennen. Alle Texte sind in einem ökumenischen Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendkreuzwegs Pfullingen in den Jahren 2013-2022 unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck entstanden.
Beteiligt waren Mitarbeitende aus
Zur Vorbereitung:
Der Georgenberg zwischen Pfullingen und Reutlingen bietet sich als Ort für einen Kreuzweg sehr gut an. Da der Berg im Naturschutzgebiet liegt, haben wir jedes Jahr eine Genehmigung einholen müssen. Für die Stationen durften wir zum Teil Grundstücke und Gütle von Menschen benutzen, die der Kirchengemeinde wohlgesonnen sind. Den Streckenverlauf haben wir über mehrere Jahre optimiert. Die Strecke darf nicht zu lang und auch nicht zu kurz sein. Auf dem Georgenberg bietet sich nach dem Aufstieg auch ein richtiges „Gipfelerlebnis“. Alle zwei Jahre stellt eine freikirchliche Gruppe auf dem Gipfel in der Passionswoche für mehrere Tage ein Kreuz auf. Dieses Kreuz haben wir beim Jugendkreuzweg und auch beim Kreuzweg an Karfreitag mit einbezogen.
Als ökumenisches Leitungsteam haben wir uns einige Wochen vor dem Kreuzweg zusammengesetzt, um die Stationen an die unterschiedlichen MA-Teams zu verteilen und das Organisatorische zu besprechen.
Alle Mitarbeitenden haben sich zwei Stunden vor Beginn des Kreuzwegs im Gemeindehaus am Marktplatz getroffen, um ihre Station vorzubereiten.
In zehn Jahren haben wir den Jugendkreuzweg nur einmal innen veranstaltet, sonst immer draußen. In der Coronazeit hatten wir am Georgenberg Stationen mit Texten und QR-Codes für zwei Wochen fest installiert, um individuell den Kreuzweg zu gehen.
Die organisatorischen Hinweise waren nötig, weil bis zu hundert Jugendliche beim Kreuzweg mitgelaufen sind und der Georgenberg Naturschutzgebiet ist; entsprechend schwierig war es, die Genehmigung dafür zu bekommen. Jemand vom Leitungsteam hat auf dem Marktplatz, auf dem sich alle Jugendlichen gesammelt haben, die „Vorrede“ gehalten.
Herzlich willkommen zum diesjährigen Jugendkreuzweg!
Wir freuen uns, dass Ihr alle hierher gekommen seid. Und wir hoffen natürlich, dass ihr hinterher sagt: es hat sich gelohnt, dabei zu sein!
Woher ihr auch kommt, wir freuen uns, dass Ihr da seid und heißen Euch herzlich willkommen!
Wir, das ist ein ökumenisches Vorbereitungsteam, verstärkt durch viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr erkennt sie am Namensschild.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass dieser Kreuzweg für Euch stattfinden kann. Zu Beginn unseres Weges möchten wir euch noch einige wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Es ist wichtig, dass ihr euch alle daran haltet.
• Wenn eine so große Gruppe unterwegs ist, dann ist es klar, dass nicht alle gleichzeitig ankommen. Trotzdem: versucht, den Anschluss an eure Gruppe nicht zu verlieren.
• Bitte entfernt euch nicht von eurer Gruppe. Mit jeder Gruppe laufen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Ab der ersten Station werdet Ihr als Gruppe auch einen Kreuzbalken auf den Gipfel des Georgenbergs tragen. Bitte wechselt Euch mit Tragen ab. Ausgenommen sind nur diejenigen, die eine mobile Lautsprecheranlage tragen. Wichtig: Vor dem Kreuzbalken läuft keiner!
• Gleich zu Anfang werden wir ein Stück durch die Stadt laufen. Bleibt auf den Gehwegen! Geht an der Fußgängerampel erst drüber, wenn es für euch grün ist.
• Es war nicht ganz einfach, die Genehmigung für den Kreuzweg zu bekommen, weil der Georgenberg unter strengem Naturschutz steht. Deshalb unsere ganz große Bitte: verlasst die Wege nicht, nehmt keine Abkürzungen, reißt keine Pflanzen ab, schmeißt vor allem keinen Müll irgendwo hin, behaltet euer Liedblatt und Euren Laufzettel in der Hand, oder faltet sie zusammen und steckt sie in die Tasche, bis ihr sie am Schluss abgeben könnt.
Wichtig für alle Konfis (gilt nicht für die Firmlinge): ihr bekommt für den Kreuzweg einen weiteren Punkt auf Eurer Gottesdienstkarte, wenn ihr den Laufzettel vollständig ausfüllt und ihn an Euren Pfarrer oder Eure Pfarrerin abgegeben habt.
Jesus lädt uns heute ein auf seinen Weg, auf seinen Kreuzweg.
Damals, vor mehr als 2000 Jahren in Israel, da war Jesus nicht allein unterwegs. Oft folgte ihm eine große Menschenmenge. Sie wollten etwas von ihm sehen und hören. Aber es waren ganz unterschiedliche Beweggründe, weshalb sie mit Jesus unterwegs waren. So unterschiedlich, wie auch wir heute sind:
So wie viele Menschen damals Jesus nachgezogen sind und sich um ihn versammelt haben, so wollen wir auch heute miteinander in einer großen „Menschenmenge“ Jesus begleiten. Wir werden an verschiedenen Stationen auf diesem Weg stehen bleiben. Wir werden etwas sehen und hören und schmecken, wir werden teilhaben an der Geschichte von Jesus. Wie weit ihr euch darauf einlasst, das bleibt euch überlassen. Wichtig aber ist, dass ihr versucht, nicht andere neben euch in irgend einer Weise abzulenken.
Bis zur ersten Station werden wir alle gemeinsam gehen. Dann werden wir die Gruppe teilen. Die erste Gruppe geht dann weiter zur nächsten Station, die zweite Gruppe bekommt noch eine Aufgabe, die zu erledigen ist und folgt dann ca. 15 Minuten später.
Die Abendmahlsstation haben wir auf einer großen, eingezäunten Wiese unterhalb des Georgenbergs aufgebaut. Das Team hat dort eine große Tafel mit weißen Tüchern, Blumen und Kerzen vorbereitet. Die Konfis haben sich in kleinen Gruppen formiert und haben miteinander Fladenbrot in der Gruppe geteilt, bis alles aufgegessen war. An dieser Station hat sich die Großgruppe geteilt: eine Gruppe ist zur nächsten Station weitergelaufen und hat einen der Kreuzbalken mitgenommen. Die andere Gruppe ist noch auf der Wiesegeblieben, um kleine Kreuze zum Umhängen zu basteln.
Außer den vielen, die immer wieder zusammenkamen, um Jesus zu hören und zu sehen, hatte Jesus zwölf ganz besonders gute Freunde, die mit ihm unterwegs waren. Jesus hatte ihnen gesagt, dass es kein leichter Weg werden würde, den sie mit ihm gehen würden. Aber die Freunde von Jesus waren mutige, starke Leute. Sie wollten mit Jesus durch dick und dünn gehen.
Die Gemeinschaft mit seinen Freunden war Jesus wichtig. An unzähligen verschiedenen Tischen waren sie schon beieinander gesessen. Es gab viele Leute, die Jesus und seine Freunde zum Essen einluden. Und Jesus ließ sich gerne zum Essen einladen. Das Besondere an Jesus war, dass er nicht nur mit seinen Freunden gern am Tisch saß, sondern dass er auch mit denen Tischgemeinschaft hielt, mit denen sich sonst niemand gerne an einen Tisch setzte.
Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander reden und lachen; mit Freunden zusammen sitzen, einander teilhaben lassen an dem, was jeden und jede beschäftigt und bewegt.
Gemeinschaft – das bedeutet manchmal auch: einander verstehen ohne Worte.
Gemeinschaft – das bedeutet: füreinander Zeit haben. Jeder und jede hat das Recht, da zu sein mit allem, was er oder sie mitgebracht hat.
Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander essen und trinken, das Mitgebrachte und das Vorbereitete teilen.
Gemeinschaft – das bedeutet: satt werden an Leib und Seele
Gemeinschaft – was bedeutet das für dich? Wann hast du das zum letzten Mal erlebt?
Ja, Gemeinschaft war Jesus wichtig. Wenn er sich zu Leuten an den Tisch setzte, wollte er damit zeigen: Gott hat euch nicht vergessen. Egal, welchen Mist ihr in eurem Leben schon gebaut habt. Gott will was mit euch zu tun haben. Ihm seid ihr nicht egal. Die Menschen, die mit Jesus am Tisch saßen, haben gemerkt: solche Gemeinschaft tut mir gut. Bei Jesus fühl ich mich wohl. Und manche haben sogar angefangen, ihr Leben zu ändern.
Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, um Jesus auf seinem Kreuz-Weg zu begleiten. Kurz vor seinem Tod hat Jesus ein letztes Mal mit seinen Freunden zusammen gegessen. Nicht irgend ein normales gemeinsames Essen war es, sondern ein Festessen: das jüdische Passamahl. Beim Passamahl erinnern sich die Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Das tun sie jedes Jahr. Und so wollten auch Jesus und seine Freunde wie jedes Jahr feiern. Aber als sie zusammensaßen, spürten alle, dass es ein besonderer Abend war. Und Jesus wusste, dass er zum letzten Mal mit seinen Freunden zusammen essen würde. Er nahm das Brot und brach es und sprach das Tischgebet, so wie es üblich war. Aber als Jesus das Brot dann an seine Freunde weitergab, sagte er etwas, was sie erst viel später verstanden haben. Er sagte: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Und dann nahm er den Becher und sagte: Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Jesus hat sich selbst ganz eng verbunden mit seinen Freunden. Er hat sich selbst ausgeteilt. Und er hat gesagt: das sollt ihr auch weiterhin tun, wenn ich nicht mehr bei euch bin. Viel später haben die Freunde von Jesus kapiert: Jesus ist nicht einen sinnlosen, grausamen Tod gestorben, sondern er hat das aus Liebe und Hingabe sein Leben gegeben – für uns.
Gemeinschaft mit Jesus können wir immer noch spüren, wenn wir bis heute Brot und Wein miteinander in Jesu Namen teilen. Das wollen wir jetzt miteinander tun. Gleich werden Mitarbeiter an verschiedenen Stellen im Kreis euch Brot bringen. Wer ein Stück Fladenbrot bekommt, bricht sich ein Stück davon ab und gibt dann das Fladenbrot weiter an den nächsten. So macht ihr weiter, bis das Stück Brot aufgegessen und vollständig aufgeteilt ist. Es kann also sein, dass Ihr mehr als nur ein Stück bekommt.
Nehmt und esst: Brot des Lebens für euch! Das stärke und bewahre euch in der Gemeinschaft mit Jesus.
Wir haben Brot genommen
und geschmeckt –
Brot, das unseren Lebenshunger stillt.
Denn so sicher und sichtbar,
wie wir dieses Brot in Händen hielten,
so sicher – wenn auch unsichtbar –
warst und bist du, Jesus, mitten unter uns.
Hilf uns, Jesus,
dass wir dir jetzt begegnen dürfen.
Du nimmst uns mit auf deinen Weg.
Öffne uns Augen und Ohren,
damit wir schauen und hören,
was auf deinem Kreuzweg damals und heute geschieht.
Ermutige unser Herz, dass wir uns auf dich einlassen
Und dir zu folgen versuchen.
Begleite uns, Jesus – du unser Bruder und Herr. Amen
Gethsemane-Station Unser „Garten Gethsemane“ war eine Baumwiese am Fuße des Georgenberges. Nach dem Anspiel gab es von der stationsverantwortlichen Person einen kurzen Impuls zum Thema Beten. Danach bekamen die Konfis kleine Kärtchen mit Olivenbaum-Bild. Dort konnten sie eigene Gebetsanliegen aufschreiben, die dann in einer Box gesammelt wurden. Die Kärtchen haben wir einige Tage später im Osterfeuer verbrannt. | |
Jesus: | Kommt, Freunde, lasst uns raus gehen. Die frische Luft wird uns allen gut tun. Im Garten Gethsemane ist es abends ruhig und friedlich. Schön ist es hier – nur ich bin innerlich aufgewühlt. Könnt ihr das verstehen? Wie wird das nur alles, was auf mich zukommt? Ich brauche jetzt einfach Ruhe und Zeit für mich. Ich möchte mit Gott reden. (Jesus geht ein Stück abseits) |
Johannes: | Sag mal, Petrus, ganz ehrlich: Hast du das alles kapiert, was Jesus vorher beim Abendessen zu uns gesagt hat? Das mit dem Brot und dem Wein..? |
Petrus: | „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird…“ und „das ist mein Blut, das für viele vergossen wird…“ |
Jakobus: | Seltsam war das. Dass er sein Leben für uns geben will, hat er gesagt. Und dass es sein letztes Essen mit uns sein wird. |
Johannes: Jakobus: Johannes: | Meint ihr wirklich, dass es so ernst ist? Glaubt ihr, es ist wahr, dass er bald sterben wird? Da müsste ihm ja erst mal der Prozess gemacht werden! Die haben doch nichts gegen ihn in der Hand! Aber es sind halt einflussreiche Leute, die was gegen ihn haben. Die Pharisäer und Schriftgelehrten finden, es ist Gotteslästerung, wie Jesus von Gott redet! Den frommen Leuten ist Jesus ein Dorn im Auge! … Und wenn sie es tatsächlich schaffen, ihn an die Römer auszuliefern? |
Petrus: | Freunde, das darf nicht sein! Wir müssen das verhindern! Also ich, ich will immer treu zu Jesus stehen, egal, was kommt! (Petrus geht zu Jesus und tippt ihm auf die Schulter:) Jesus, nur dass Du’s weißt: egal, was passiert. Ich werde immer zu dir halten! |
Jesus: | Weißt du eigentlich, was du da sagst? Petrus, noch in dieser Nacht, bevor der Hahn früh am Morgen kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du mich nicht kennst!. |
Petrus: | Niemals! Ich verspreche dir, ich werde zu dir halten. Selbst wenn ich sterben müsste, würde ich dich nicht verleugnen! |
Jakobus: | Ich werde natürlich auch zu dir stehen! |
Johannes: | Ich auch! Niemals werde ich dich verraten. Einen Freund lässt man doch nicht im Stich! |
Jesus: | (verzagt und traurig) Lasst uns hier bleiben. Unter den Olivenbäumen. Ich brauche jetzt Zeit, um mit meinem Vater im Himmel zu reden. Ich habe große Angst vor dem, was mich erwartet. Ich geh noch ein Stückchen weiter. Bleibt ihr hier – und bitte: betet auch ihr, dass ich das alles schaffe. |
Jesus geht ein Stück weg von ihnen und wirft sich auf die Knie und betet (währenddessen schlafen die Jünger ein) | |
Jesus: | Mein Vater, wenn es möglich ist, dann bewahre mich doch vor all dem Schweren, was auf mich zukommt. Ich habe Angst, solche Angst! Ich wäre so froh, wenn alles, was jetzt auf mich zukommt, nicht passieren müsste… Aber nicht wie ICH will soll es geschehen, sondern wie DU willst! |
Jesus kommt zurück zu seinen Jüngern, diese schlafen. | |
Jesus: Petrus: | Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… (Jünger wachen auf und reiben sich die Augen.) Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wach sein?! Bleibt mit mir wach und betet! Ich brauche euch doch jetzt, meine Freunde! (verschlafen) O ja, natürlich Jesus, äh … du kannst dich voll auf uns verlassen! Aber der Wein war halt so gut vorher – mein Kopf ist ganz benebelt davon. Und mein Bauch ist voll vom guten Essen … |
Jesus geht wieder ein Stück weg und betet, während die Jünger wieder einschlafen. | |
Jesus: | Mein Vater, ist es nicht möglich, dass dies alles an mir vorübergeht? Kann ich ertragen, was auf mich zukommt? Muss ich wirklich sterben?… Vater, DEIN Wille soll geschehen! |
Jesus kommt wieder zu seinen Jüngern, die wieder tief und fest schlafen. Jesus schüttelt traurig den Kopf, lässt sie schlafen und geht wieder zurück, um noch einmal zu beten. | |
Jesus: | Vater, ich hab solche Angst! Mach mich innerlich stark für das, was auf mich zukommt. Ich weiß, du meinst es gut, auch wenn ich das Gute jetzt nicht sehen kann. Lass mich darauf vertrauen, dass dein Weg der richtige ist. |
Jesus geht zurück zu seinen Jüngern und weckt sie: | |
Jesus: | Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… Wollt ihr denn immer noch schlafen?! Jetzt ist der Moment gekommen, von dem ich euch immer wieder erzählt habe. Ich werde leiden und sterben müssen. Aber Gott macht am Ende alles gut. Vergesst das nicht… Seht ihr den Fackelschein durch die Bäume? Schaut, da drüben kommen schon die Soldaten, um mich gefangen zu nehmen. Und vorneweg geht Judas! (Alle schauen in die Richtung, in die Jesus blickt.) |
Impuls
à Jetzt kann jeder auf ein Gebetskärtchen aufschreiben, was er Gott sagen möchte. Das darf etwas ganz Persönliches sein, das nur Gott und dich etwas angeht. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Gebete oben am Kreuz in den Gebetsbriefkasten zu werfen (oder in eine vorbereitete Box zu legen). Die Gebete liest niemand, nur Gott. Sie werden am Samstag im Osterfeuer verbrannt.
Impuls zum Thema Gebet und Gebetskärtchen schreiben
5 Schauspieler:
– Person 1
– Person 2
– Petrus
– Jesus
– Person 4 (Impuls)
Die Jugendlichen stehen in einem Kreis um die Feuerstelle. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind mit Gewändern verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet und steht in der Mitte am Feuer, wo er sich die Hände wärmt. | |
Person 1: | (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen. |
Petrus: | Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! |
Person 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) | Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! |
Petrus geht auf die andere Seite des Feuers. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und zeigen auf Petrus. | |
Person 1: | Doch! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet worden ist. |
Person 2: | Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? |
Person 1: | Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt. |
Petrus: | Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht! |
Petrus dreht sich weg vom Feuer, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig in sich zusammen. Die anderen Schauspieler wechseln die Rolle von der Person damals zu heutigen Zuhören- ziehen Gewänder aus. |
Person 4: Genau in diesem Moment, da fällt es Petrus wieder ein. Erst vor ein paar Stunden hat Jesus zu ihm gesagt:
Jesus: (auf der anderen Seite des Feuers) Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
Petrus: Aber nein, Jesus! Wie kannst du nur so was von mir denken! Niemals würde ich das tun! Ich bin doch dein Freund!
Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen, dass du mich nicht kennst!
Petrus: Jesus, und wenn ich mit dir sterben müsste, ich würde niemals sagen, dass ich dich nicht kenne!
Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Person 4: Die Worte hämmern in seinem Kopf! Blöder Hahn! Dem müsste man den Hals umdrehen. Der soll still sein. Petrus klopft das Herz bis zum Hals.
Er hat Jesus verraten. Seinen besten Freund. Voll im Stich gelassen. Dabei war er sich doch soo sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde.
Und jetzt? Er hat behauptet, dass er Jesus gar nicht kennt. Sogar dreimal! Verraten! Verleugnet! Jesus, seinen besten Freund!
Petrus: Aber ich hab doch Angst gehabt – richtig große Angst…
Person 1: Und du? Wie ist das bei dir? Kennst du das auch? Du weißt ganz genau, es ist nicht richtig, du spürst es in dir. Aber du hast Angst wie Petrus. Richtig große Angst. Und dann lässt du deinen Freund im Regen stehen.
Person 2: Du hast mitbekommen, dass er gemobbt wird. Dass ihm jemand den Rucksack in die matschige Pfütze geworfen hat. Dass die Jungs aus der Zehnten ihm heimlich auflauern. Dass jemand ihm Drohbriefe schreibt. Dass ihn beim Fußball spielen niemand in seiner Mannschaft haben will und er immer übrigbleibt, wenn die Teams gewählt werden. Aber du willst nichts damit zu tun haben. Du bist froh, dass sie dich in Ruhe lassen. Dass dir niemand nach der Schule auflauert. Dass dich niemand auslacht. Wenn die andern dich fragen, tust du so, als ob du ihn auch blöd und albern findest. Du lästerst dann einfach mit und bist froh, dass sie anscheinend noch nicht gemerkt haben, dass du eigentlich sein Freund bist. Du hast ihn voll im Stich gelassen. Klar, er hat das nicht verdient. Aber du hast Angst. Richtig-große Angst. Wie Petrus.
Person 4: Petrus fühlt sich total mies. Er hat versagt. Und wie. Was jetzt kommt, sind schwere Tage für Petrus. Als Jesus, sein bester Freund, getötet wird, verkriecht er sich. Sein Verrat ist nicht wieder gut zu machen. Er will von niemand gesehen werden und am besten nicht nachdenken. Aber in ihm drin brennt es wie Feuer: sein Versagen, sein Verrat.
Erst viel später erlebt Petrus: auch wenn ich mich noch so mies verhalten habe, auch wenn es der schlimmste Verrat meines Lebens war: Jesus gibt mir eine neue Chance.
Person 1: Neue Chance? Wie war das mit der neuen Chance?
Person 4: Das war auch an einem Feuer. Aber nicht im Hof des Palastes des Hohepriesters in Jerusalem. Sondern am See Genezareth, da wo die Jünger zuhause waren. Es war ein paar Tage später, nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Da haben sie das Unglaubliche erlebt: Jesus ist nicht tot – er lebt! Er ist zu ihnen gekommen an den See Genezareth.
Person 1: Und Petrus steht wieder am Feuer. Es ist früher Morgen. In der Luft liegt noch der Duft nach geröstetem Brot und gebratenem Fisch. Die Freunde haben mit Jesus gegessen. Es hat gutgetan, mit ihm zu essen. Einfach nur miteinander essen. Spüren, dass sie zusammengehören. Und zwischendrin reiben sie sich nochmal die Augen. Kein Traum. Jesus lebt.
Person 2: Nur für Petrus ist das Ganze ungemütlich. Er hat sich ganz bewusst ein Stück weg gestellt von Jesus. Auf die andere Seite vom Feuer. Kein Wort kommt über seine Lippen. Ihm ist alles nur noch peinlich. Eigentlich müsste er gehen – Versager wie er gehören nicht zu Jesus, feige Verräter sitzen nicht mit Jesus am Lagerfeuer und haben keine zweite Chance verdient.
Person 4: Gut, dass Petrus sich hier entscheidend irrt, gut für ihn und gut für uns. Denn Petrus bekommt seine zweite Chance Jesus holt ihn ins Spiel zurück.
Jesus: Petrus, sag mal Petrus, hast Du mich lieb?
Person 4: Was für eine komische Frage! Männer reden nicht so gerne über Gefühle…
Petrus: Ja, Jesus…
Jesus: Petrus, kümmere dich um meine Freunde hier. (zeigt auf die Leute) Petrus, hast Du mich lieb?
Petrus: Ja. – Weißt Du doch.
Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. Petrus, hast Du mich lieb?
Petrus: Ja. – Weißt Du doch.
Jesus: Kümmere dich um meine Freunde.
Person 4: Dreimal muss das gesagt werden. So, wie er damals dreimal gelogen hat. So als ob mit jedem Ja, das Petrus sagt, ein Nein von dem pechschwarzen Tag, an dem er ein Verräter wurde, weggewischt wird. Noch ein tiefer Seufzer. Erleichterung. So geht glauben: Immer wieder einen neuen Anfang machen! Ehrlich sein, unser Versagen Jesus sagen und um Verzeihung bitten. Ihr werdet eure eigenen Höhen und Tiefen mit dem Glauben und in eurem Leben haben. Aber vergesst nicht, egal, wie höllisch auch in euch das Feuer des Versagens, das Feuer der Angst lodert. Bei Jesus brennt das Feuer der Vergebung. Bei ihm gibt es immer eine neue Chance.
Alternative:
Anspiel und Impuls
Die Jugendlichen stehen in etwa in einem Kreis, sodass in der Mitte Platz ist. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind nicht verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet (?) und sitzt irgendwo unter den Menschen. | |
Frau 1: (steht in der Nähe von Petrus) | (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen. |
Petrus: | Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! |
Petrus geht weg von der Frau und stellt sich woanders hin, unter die Leute. | |
Frau 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) | Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! |
Petrus läuft wieder weg und stellt sich woanders hin, diesmal etwas abseits. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und laufen zu Petrus hin. | |
Person 3: | He du! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet ist. |
Person 4: | Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? |
Person 4: | Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt. |
Petrus: | Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht! |
Petrus rennt weg, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig zum Boden. |
In dem Moment, als der Hahn gekräht hat, ist es Petrus eingefallen. Er hat Jesus dreimal verleugnet. Er hat dreimal behauptet, dass er Jesus nicht kennt. Und das, obwohl er doch alles für Jesus tun wollte. Petrus wollte immer zu Jesus stehen, egal, was passiert. Das hatte er auch zu Jesus gesagt. Er war sich damals felsenfest sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde und ihn niemals im Stich lassen würde.
Jetzt erinnert sich Petrus an das, was ihm Jesus geantwortet hatte: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Dass es so weit kommen würde, hatte Petrus nie gedacht. Jesus war doch sein bester Freund. Mit ihm ist er umhergereist. Seitdem er Jesus kannte, ist er ihm nachgefolgt, weil Jesus so ne geniale Botschaft für die Menschen hatte. Petrus hatte die krassesten Wunder erlebt und jetzt… jetzt sitzt er hier und merkt, was er verzockt hat. Er hat seinen besten Freund und noch mehr, seinen Herrn, verleugnet. Er hat behauptet, dass er Jesus nicht kennt! Genau das, was er Jesus versprochen hatte – immer zu ihm zu stehen – hat er nicht gehalten.
Wie konnte es so weit kommen?! Er hatte einfach mega große Angst, dass ihm genau dasselbe passiert wie Jesus, dass sie ihn auch festnehmen und womöglich umbringen. Der Gedanke war absolut nicht abwegig. Wenn sie Jesus so brutal behandeln und vielleicht das Todesurteil über ihn sprechen, obwohl er nichts gemacht hat als die Wahrheit verkündet, dann kann es gut sein, dass sie mit allen, die Jesus nachfolgen, genauso verfahren. Natürlich, Petrus’ Angst war berechtigt und wahrscheinlich hätte jeder von uns auch so gehandelt, aber das hilft ihm jetzt auch nichts mehr. Das Schuldgefühl bleibt und sitzt richtig tief…
Wart ihr vielleicht auch schon mal in so einer ähnlichen Situation wie Petrus? Vielleicht nicht ganz so ne krasse Situation, dass ihr Angst um euer Leben haben musstet. Aber ne Situation, wo ihr genau wusstet, dass ihr anders hättet handeln sollen und es nicht getan habt. Wo ihr theoretisch genau wisst, was gut und richtig ist, und wo ihr aber genau das Gegenteil getan habt.
Vielleicht habt ihr auch schon mal jemanden „verraten“? In der Schule oder in der Clique gibt’s ständig so Situationen. Wenn man sich z.B. nicht traut, ne Person in Schutz zu nehmen, die gemobbt wird, weil man Angst hat, sonst selber das Opfer zu werden. Wenn man mitlacht oder mitlästert über ne Person, um vor den anderen gut dazustehen. Und vielleicht tut einem die Person in dem Moment sogar leid, aber man traut sich einfach nicht anders zu handeln als die anderen.
Vielleicht wart ihr sogar mal in einer Situation, wo ihr eure Freundin oder euren Freund im Stich gelassen habt, so wie Petrus Jesus im Stich gelassen hat.
Und ganz vielleicht gab’s bei dir sogar mal nen Moment, wo du ganz genau in der Situation von Petrus warst. Wenn du nämlich an Jesus glaubst und solange es nicht „gefährlich“ ist, deinen Glauben auch lebst, z.B. vor anderen Christen. Aber vor anderen Leuten, z.B. in der Schule, ist es dir peinlich zuzugeben, dass du an Jesus glaubst.
Ich kenn solche oder so ähnliche Situationen und ihr vielleicht auch. So Situationen, wo man sich im Nachhinein schlecht fühlt für das, was man getan hat, oder das, was man nicht getan hat. Und vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie sich Petrus gefühlt hat, als der Hahn gekräht hat: So richtig dreckig – so, dass er am liebsten die Zeit zurückgespult hätte. Petrus hat sich zutiefst schuldig gefühlt…
Ne Story ohne Happy End?! Bis hierhin schon. Aber Gott sei Dank hört die Story hier nicht auf, wie auch die Story von Jesus nicht bei seinem Tod aufhört! Die Geschichte von Jesus geht ja weiter – schließlich kommt noch Ostern – und deshalb geht auch die Geschichte von Petrus weiter. Und das will ich euch noch kurz erzählen, weil es sonst einfach nur die halbe Wahrheit wäre. Ganz am Ende vom Johannesevangelium könnt ihr das nachlesen.
Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er manchen von den Jüngern noch mal begegnet. Und auch Petrus hat Jesus noch mal gesehen und sogar mit ihm geredet. Da hat Jesus ihn gefragt: „Hast du mich lieb?“ Und Petrus hat geantwortet: „Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb hab“. Die Frage „Hast du mich lieb?“ stellt Jesus Petrus 3 Mal hintereinander und Petrus antwortet 3 Mal, dass er Jesus lieb hat.
Dass Jesus 3 Mal die gleiche Frage stellt, macht er nicht, weil er doof ist oder aus Versehen oder weil er Alzheimer hat, sondern das macht er ganz bewusst, nämlich um klar zu machen, dass er Petrus wirklich seine Schuld vergibt – und zwar komplett. Das, was Petrus 3 Mal verzockt hat, indem er Jesus 3 Mal verleugnet hat, macht Jesus jetzt 3 Mal wieder gut. Jesus hätte ja auch sagen können: „Du hast mich 3 Mal verleugnet, jetzt hast du es verzockt und ich nehm deine Entschuldigung nicht mehr an. Dir vertrau ich nicht mehr.“ Aber genau das sagt Jesus nicht, sondern er vergibt Petrus seine Schuld, komplett. Und das macht er nicht nur bei Petrus so, sondern auch bei uns.
Aufbau: 2 Stühle, ein rotes Tuch (Pilatus-Stuhl), ein weißes Tuch mit Dornenkrone, die später darauf gelegt wird (Jesus-Stuhl), Schüssel, Wasser, Handtuch
Person 1 (steht in der Mitte),
Person 2 (hinter dem roten Pilatus- Stuhl),
Person 3 (hinter dem weißen Jesus-Stuhl)
Person 2: Gesetz ist Gesetz!
Person 1: Hier steht Pontius Pilatus, treuer Diener des römischen Kaisers, Statthalter in einem fremden Land, in dem es brodelt an allen Ecken und Enden, Hüter des Rechts und der Sicherheit, Richter über Leben und Tod. Er hat das Sagen hier, er bestimmt, was Recht ist.
Person 2: Gesetz ist Gesetz! Da gibt es nichts dran zu rütteln.
Person 1: Ihm bringen sie wieder einen, einen von diesen Rebellen, die den Aufstand wagen. Kurzen Prozess will er machen.
Person 2: Gesetz ist Gesetz!
Person 1: Und doch ist es diesmal anders. Sie bringen Jesus zu ihm, den sie gefangen genommen haben, draußen im Garten vor der Stadt. König der Juden wird er genannt, dieser Gefangene. König der Juden, das ist verdächtig, das riecht nach Umsturz und Rebellion, gegen den Kaiser, gegen das Gesetz. Sie stehen sich gegenüber: der Richter und der Angeklagte.
Person 2: Bist du der König der Juden, wie es die Leute sagen?
Person 1: Für Pilatus ein klarer Fall: der stiftet Unruhe, der wiegelt das Volk auf. Er wird für Ruhe und Ordnung sorgen. Doch unerhört ist seine Antwort:
Person 3: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Menschen nicht ausgeliefert werden würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Person 2: Ein seltsamer König ist das, nicht von dieser Welt. Ist er nicht total weltfremd? Versteht er überhaupt, dass die Schlinge sich über seinem Kopf zusammenzieht?
Person 3: Und dann sagt dieser seltsame Jesus: Ich bin dazu in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Person 2: Wahrheit, was ist Wahrheit? Was redet der von Wahrheit… Gesetz ist Gesetz, Ordnung muss sein! Wenn Ordnung herrscht, wer fragt dann noch nach Wahrheit? Wenn alle von Fake-News reden, wer interessiert sich da für die Wahrheit?
Person 1: Und doch: Pilatus findet keinen Grund ihn zu verurteilen, nur weil er sagt, sein Königtum ist nicht von dieser Welt. Ein König ohne Reich, ohne Land, ohne Besitz, lächerlich! Aber da erinnert sich Pilatus:
Person 2: Meine Frau hatte doch diesen Traum, hat sie mir heute Morgen erzählt. Lass die Finger von diesem Mann, hat sie gesagt. Er ist unschuldig.
Person 1: Traum? Was soll das! – Hier geht es um Recht und Ordnung, nicht um Träume. Damit kann man nicht überzeugen. Recht und Ordnung muss sein, kein Mitleid.
Person 2: Das Volk soll entscheiden. Ich will mir die Finger nicht dreckig machen! Ich finde keine Schuld an ihm. Ich will aber auch nicht schuld sein. Ordnung muss sein, aber mehr nicht. Gesetz ist Gesetz.
Person 1: Pilatus lässt die Menge entscheiden.
Person 2: Wie ich höre, wollen sie gar nicht, dass ich ihnen diesen Jesus freilasse. Barnabas wollen sie!
Person 1: Einen Mörder wollen sie frei lassen und nicht den, der von sich sagt:
Person 3: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Person 1: Pilatus hat es in der Hand, er gibt das Leben aus der Hand und übergibt es der Menge. Die schreien laut: Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit diesem Jesus! Pilatus hält sich da raus. Er muss zeigen, dass er auf die Stimme des Volkes hört. Hauptsache, es herrscht Recht und Ordnung im Land. Dafür wird er sorgen, er und die Soldaten.
Person 3: Dann legten sie ihm einen Purpurmatel um und flochten ihm einen Dornenkranz. Sie verspotteten und schlugen ihn, sie spuckten ihn an und trieben ihren Spott mit ihm.
Legt die Dornenkrone auf den Stuhl.
Person 1: (wendet sich zum weißen Stuhl):
Seht, das steht ein Mensch, ganz ohne Macht und Würde. Ausgeliefert den gierigen Blicken der Hasser und Neider. Seht, da steht ein Mensch, Jesus.
(wendet sich zum roten Stuhl):
Da steht auch ein Mensch: Pilatus. Vielleicht nagt tief in ihm die Frage: warum, warum soll er streben? Pilatus wahrt sein Gesicht. Das Volk hat entschieden. Das Urteil ist gefallen. Mörder sind die anderen. Er hält sich da raus, es geht um seine Ehre. Er hat Angst: Angst vor der Menge, Angst vor Unruhe. Der ängstliche mächtige Pilatus. Opfer seiner Macht, Opfer seiner Angst.
Person 3: Da ließ er sich Wasser bringen und wusch sich vor allen Leuten die Hände
Person 2: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Meine Hände sind rein. (Wäscht sich symbolisch die Hände mit Wasser)
Person 1: Pilatus wäscht sich seine Hände in Unschuld. Am Ende siegt die Macht, siegt das Gesetz.
Person 3: Und du? Wo wäschst Du Deine Hände in Unschuld? Wo willst es du nicht gewesen sein? Wo tust Du, als ob Dich das alles nichts angeht?
Person 1: Wenn im Mittelmeer mal wieder ein Boot mit Flüchtlingen untergeht und wieder hundert Menschen gestorben sind – was geht das mich an? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Person 2: Wenn im Kongo kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen schuften, um Rohstoffe zu gewinnen, die in unseren Handys verbaut sind – was hab ich damit zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Person 3: Wenn der Klimawandel unzählige Menschen dazu bringt, dass sie ihr Land verlassen müssen, weil sie nichts mehr ernten können und ihr Lebensraum zerstört ist – was hat das mit mir zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Zum Zeichen dafür, dass wir alle oft sind wie Pilatus und „unsere Hände in Unschuld waschen“, können die Jugendlichen jetzt auch ihre Hände in den bereitgestellten Waschschüsseln waschen. Wie fühlt es sich an, „seine Hände in Unschuld zu waschen“?
Alternative:
Anspiel: Herr und Frau Pilatus am Küchentisch
Tisch mit Frühstücksgeschirr, zwei Stühle. Frau Pilatus sitzt bereits beim Frühstück, liest in der Tageszeitung. Ein Diener mit einer Waschschüssel mit Wasser und einem Handtuch kommt herein.
Diener: Herr Pilatus, das Frühstück ist bereitet!
Pilatus (kommt und wäscht sich in der angebotenen Schüssel die Hände, trocknet sich ab.) Besten Dank! (Diener geht ab)
Frau Pilatus: Gestern hast du dir auch die Hände gewaschen …
Pilatus: (brummt unwillig und macht eine wegwerfende Handbewegung) Hm … Musst du mich unbedingt daran erinnern? Schon am frühen Morgen?
Frau Pilatus: Also hör mal, du bereitest mir schlaflose Nächte und ich darf dich nicht daran erinnern, was gestern war? Sag bloß, du hast gut geschlafen!
Pilatus: Was willst du? Das ist eben so in meinem Beruf! Meinst du ich könnte mir wegen jedem Urteil schlaflose Nächte leisten? Und etwa noch Gewissensbisse? Wo kämen wir denn da hin! Heute sind die nächsten fünf Angeklagten dran. Das geht Schlag auf Schlag! Und da soll ich mich zermartern wegen eines Urteils von gestern?
Frau Pilatus: Und wenn es nun wirklich ein Fehlurteil war?
Pilatus: Und wenn schon … Einer mehr oder weniger von diesen Aufrührern, die nur Unruhe stiften…
Frau Pilatus: Ich sag dir, geträumt habe ich von ihm! Von diesem Angeklagten! Von diesem Gesicht! Wie der mich angeschaut hat! Ich sag dir, diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf heraus!
Pilatus: Du machst mich noch ganz verrückt mit deinen Träumen! Dass du gewagt hast, mir mitten im Prozess mit deinen Träumen zu kommen! Ja, du hast deine Träume! Träum schön weiter! Aber ich habe es mit der Realität zu tun! Ich muss auf dem Boden der Tatsachen Urteile sprechen!
Frau Pilatus: Auf dem Boden der Tatsachen? Dass ich nicht lache! Du hast dir ja noch nicht mal die Mühe gemacht, noch mal eine andere, unabhängige Meinung einzuholen! Dann wärst du vielleicht der Wahrheit über diesen Angeklagten etwas näher gekommen!
Pilatus: Das musst ausgerechnet du sagen! Und was ist mit dir und deinen Freundinnen, wenn ihr euch zum Tratschen auf dem Markt trefft? Urteilt ihr da etwa nicht? Macht ihr euch etwa die Mühe, erst mal genauer hinzusehen und hinzuhören, warum die, über die ihr schon wieder herzieht, eben gerade so ist, wie sie ist? Meinst du im Ernst, deine Urteile sind wahrhaftiger als meine?
Frau Pilatus: Moment mal, das ist ja wohl etwas völlig anderes!
Pilatus: So, meinst du? Dann will ich dir aber mal was sagen! Ich muss von Berufs wegen Urteile sprechen. Und du hast schon recht, ich mache mir keine Gedanken darüber, ob meine Urteile alle der Wahrheit entsprechen. Denn was ist schon Wahrheit? Und du hast schon recht, ich habe mich auch gestern aus der Affäre gezogen. Nein, ich will keine Verantwortung dafür übernehmen, ob mein Urteil falsch oder richtig war. Sonst müsste ich mich ja auch verantwortlich dafür fühlen, wie es so einem Verurteilten nach dem Urteil geht. Nein, danke! Den Schuh ziehe ich mir nicht an!
Frau Pilatus: Das habe ich gemerkt …
Pilatus: Aber du, du tust gerade so, als ob du immer und überall nach der Wahrheit suchst! Du tust so, als ob dein Urteilen über andere Menschen auf einem ganz anderen Blatt stünde! Aber sag mal, hast du dir denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sich die Kaufmannsfrau fühlt, wenn du irgendwelche Gerüchte über sie an deine Freundinnen weitererzählst? Oder hast du dir überlegt, wie es dem alten Bettler am Stadttor geht, wenn du hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei stolzierst und dir die Verachtung ins Gesicht geschrieben ist? Aber entschuldige mich, ich muss jetzt ins Gericht, meine Arbeit wartet! Und neue Urteile!
(Pilatus steht vom Tisch auf und verlässt schnell den Raum, Frau Pilatus schaut ihm kopfschüttelnd hinterher)
Anspiel
Römischer Soldat mit Pinsel und roter Farbe betrachtet das vor ihm liegende Holzschild mit der Aufschrift „INRI“.
„Immer noch kurz vor dem Wochenende, typisch. Eilt, eilt – natürlich eilt es immer. Und einer wie ich muss halt tun, was Befehl ist vom Prokurator. INRI – Jesus Nazarenus Rex Iudaiorum – Jesus von Nazareth, König der Juden. Muss ja noch unbedingt morgen sein, am Freitag, diese Hinrichtung. Schließlich ist der Sabbat ja der Ruhetag von diesen Juden. Und die sollen ja dabei sein. Ihren König hängen sehen … Ihren König! Wieder mal typisch von unserem Prokurator, makabrer Scherz. Das Schild soll draußen an die Schädelstätte ans Kreuz von diesem Galiläer. König der Juden! Das soll an seinem Kreuz angebracht werden. Ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Frommen, die ihm diesen Prozess angehängt haben. Seht her, so lächerlich ist das mit eurer Hoffnung auf einen König, der euch von den Römern frei macht! Lächerlich! Seht her, was ihr da habt! Einen feinen König! Einen König am Kreuz! Da, wo nur die schlimmsten Verbrecher hängen, die Volksverräter! Und das soll ein König sein … Das ist wirklich makaber. Aber so ist es halt in dieser Welt. Da wo das Geld sitzt und wo die Macht ist, da sitzen die, die das Sagen haben. Und die haben Angst, dass ihnen jemand dazwischen funkt! Na ja … eigentlich … hm … der Galiläer kann einem leid tun. War mit Sicherheit kein Verbrecher. Manche haben ihn tatsächlich für was Besonderes gehalten. Es gab wohl Leute, die richtig begeistert von ihm waren. Ob er wirklich was Besonderes war? Ob er das Zeug zum König gehabt hätte? Aber so wird man doch nicht König … Ein König am Kreuz – nein, so was gab’s wirklich noch nie …“
Person 1: Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgatha heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelstätte«.
Person 2: Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon.
Person 1: Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte.
Person 2: Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.
Person 1: Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.
Person 2: Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus:
Person 3: „Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!“
Person 1: Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. Sie spotteten:
Person 3: „Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der versprochene Retter ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.“
Person 2: Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.
Person 1: Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: Eli, eli, lama asabtani?
Person 2: das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
Person 1: Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten:
Person 3: „Der ruft nach dem Propheten Elia!“
Person 2: Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er:
Person 3: „Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt.“
Person 1: Aber Jesus schrie laut auf und starb.
–Pause –
Person 2: Da zerriss der Vorhanghttp://www.die-bibel.de/lightbox/online-bibeln/gute-nachricht-bibel/lexikon/sachwort/anzeigen/details/vorhang/ch/c4831145b70d4aff8a4ba3872d7a02f9/ vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten.
Person 1: Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte:
Person 3: „Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!“
Markus 15, 22-37 nach der Übersetzung der „Guten Nachricht“
Noch im Sterben hat Jesus zu Gott gebetet. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Obwohl er sich von Gott verlassen gefühlt hat, hat er doch in seiner Todesnot zu Gott geschrien. Er hat an Gott festgehalten. Auch wir dürfen wissen, dass wir immer und zu allen Zeiten und in jeder Not zu Gott kommen dürfen – gerade auch dann, wenn wir uns von Gott verlassen fühlen. Wir singen gemeinsam:
Achtung: Spielszene beginnt schon am Kreuz auf dem Gipfel des Georgenberges!
Jünger 1: Jesus – warum nur? Warum? Jetzt ist alle aus … Jesus ans Kreuz geschlagen wie ein Verbrecher! Und keiner, der ihm geholfen hat … Dabei hat er doch niemandem etwas getan …
Jünger 2: Ich hätte nie gedacht, dass es so enden würde. Ich habe gedacht, dass noch irgendwas passiert, dass Gott ihm noch zu Hilfe kommt …
Jünger 1: Alles hat doch so hoffnungsvoll angefangen! Als Jesus vor ein paar Tagen nach Jerusalem gekommen ist und alle Leute ihm zugejubelt haben, da war ich so glücklich. Ich habe gedacht, dass jetzt alles anders wird: dass Jesus unser König wird und dass die grausame Herrschaft der Römer endlich ein Ende hat. Jesus wäre so ein guter König gewesen! Ich versteh das alles nicht …
Jünger 2: Und nun ist er am Kreuz gestorben … am Kreuz! So sterben nur die schlimmsten Verbrecher. Und wer weiß, wie grausam die Römer jetzt gegen die Anhänger von Jesus vorgehen werden! Ich jedenfalls habe keine Lust, mich auch wie ein Verbrecher hinrichten zu lassen! Mich hält nichts mehr hier in Jerusalem. Ich gehe wieder zurück in unser Heimatdorf, nach Emmaus.
Jünger 1: Du hast recht: was sollen wir noch hier? Ich komme mit. … Aber ich verstehe das alles einfach nicht!
Jünger 2: Komm, lass uns aufbrechen. Wir können ja unterwegs auf dem Weg nach Emmaus über alles reden.
Die beiden Jünger gehen nach „Emmaus“ (zum Kastanienbaum). Alle stellen sich in einem großen Kreis um den aufgebauten Tisch.
Jünger 2: Wir sind zurück in Emmaus. Aber auf dem Weg hierher, da haben wir was erlebt – unglaublich! Wir sind auf dem Weg Jesus begegnet! Genau: Jesus, den sie ans Kreuz geschlagen haben. Aber er ist nicht tot – er lebt!!! So was gibt’s ja gar nicht, sagt ihr? Stimmt! Das haben wir auch gedacht!
Jünger 1: Lass mich mal erzählen! Also: Wir haben uns auf den Weg gemacht nach Emmaus. Und geredet haben wir – über alles, was war. Und dann, wie wir so reden, läuft ein Fremder mit uns. Er fragt uns, was wir denn da reden würden. Also haben wir nochmal ganz von vorn angefangen. Es hat schon mal gut getan, einfach darüber zu reden.
Jünger 2: Zuerst hat der Fremde ganz lange zugehört. Und dann hat er auch geredet. Aber wie! Jedenfalls hat er uns die ganze Bibel erklärt, und was das alles mit Jesus zu tun hat. Und da haben wir gemerkt: das Leiden und Sterben von Jesus war gar nicht sinnlos und umsonst! Es steckt ein Sinn dahinter!
Jünger 1: Wir waren so ins Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie die Zeit verging. Als es Abend wurde, sind wir hier in Emmaus angekommen. Wir haben den Fremden eingeladen, über Nacht bei uns zu bleiben.
Jünger 2: Als wir dann zusammen am Tisch saßen, wurde uns schlagartig klar: Der Fremde ist Jesus! Mir ist immer noch schleierhaft, warum wir das da erst kapiert haben. Am Tisch mit Jesus haben wir’s endlich geblickt! Jesus lebt und ist bei uns!
Jünger1: Im gleichen Augenblick war er verschwunden. Aber darüber waren wir nun gar nicht mehr traurig. Wir haben ja gewusst und wissen es bis heute, dass er lebt!
Überleitung: Lasst uns daran denken, dass Jesus lebt – auch heute! Und wenn wir einander auf unseren Wegen begleiten und einander zuhören, wie er es getan hat, und wenn wir das Brot teilen, so wie er es getan hat, dann ist er auch heute spürbar bei uns.
Lasst uns miteinander singen: „Jesus in my House“ Und danach wollen wir das Essen und Trinken miteinander teilen, und dann ist jede und jeder frei, noch zu bleiben oder nach Hause zu gehen.
Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!
Scham gehört zum Leben dazu. Wir alle kennen wohl Momente, in denen wir uns schämen, uns unwohl fühlen, uns etwas “peinlich” wird. Ostern ist auch die Zeit, um darüber nachzudenken, was manchmal zwischen uns selbst steht, zwischen einander, aber eben auch zwischen uns und Gott. Scham ist eine dieser Trennungsgründe: Wir schämen uns und distanzieren uns deswegen. Gott schafft an Ostern eine Brücke zum Überwinden. Eine ganz konkrete Erzählung ist die Geschichte von Petrus. Dreimal verleugnet er Jesus und bereut, schämt sich, vielleicht ist es ihm peinlich. Jesus schenkt ihm nach Ostern die Chance, wieder zurück zu ihrer Beziehung zu finden, wieder zurück zu sich selbst und wieder zurück in die Aufgabe, die Jesus ihm aufträgt.
Petrus’ Verleugnung (Lukas 22,54-62): Petrus verleugnet Jesus dreimal und empfindet große Scham, als er sich dessen bewusst wird. Petrus bekommt inmitten seiner Scham nach Jesu Auferstehung eine Aufgabe von Jesus zugesprochen: Weide meine Schafe! (Johannes 21, 15-18)
Scham ist ein starkes soziales Gefühl, das bereits in der frühen Kindheit eine Rolle spielt. Es kann Kinder tief bewegen und ihr Verhalten beeinflussen. Hier sind einige:
Wann schämen sich Kinder besonders leicht?
Kinder entwickeln ein Schamgefühl ungefähr zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr, wenn sie beginnen, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen. Typische Situationen, in denen Kinder sich schämen, sind:
Wodurch wird Scham ausgelöst?
Scham entsteht meist durch das Gefühl, nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen. Typische Auslöser sind:
Was hilft bei Scham?
Gestaltet auf die für eure Kirche Kunterbunt entsprechende Weise Namensschilder: das kann ein Button sein, ein Namensschild-Aufkleber sein oder ein Pappkarte mit Wollschnur um den Hals.
Wenn ihr etwas Themen-spezifisches basteln wollt, würde sich heute beispielsweise ein Pappschild in Form von einem Küken/Hahn eignen.
Wie wäre es, in das Thema „peinlich peinlich“ damit zu starten, dass die Moderation/das Team selbst etwas auslebt, was üblicherweise mit Peinlichkeit assoziiert wird? Beispielsweise könnte die Moderations-Person zwei verschiedene Socken anhaben oder den Pullover auf links gedreht oder sie steht ohne Schuhe auf der Bühne.
Mögliche Einleitung:
„Ist es euch aufgefallen? (Ich bin heute zur Kirche Kunterbunt gekommen und mein Pullover ist auf links gedreht!) Ist euch das auch schon einmal passiert? Und wie hat sich das angefühlt? Bestimmt kennt ihr auch noch andere Situationen, die euch ganz schön peinlich sind. Um solche Momente geht es heute in unserer Kirche Kunterbunt. Einige solcher Momente haben wir euch mitgebracht und ein kleines Theaterspiel für euch zu Beginn:
Material: ausgedruckte Emojis
Erklärung im Vorhinein: Die Familien oder je nach Anzahl ausgewählte Personen haben Emojis mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken ausgedruckt in Papierform. Während des Theaters wird immer wieder gestoppt und gebeten, dass sie entsprechend der Szene ein passendes Emoji heraussuchen: Welches Emoji drückt wohl am besten den Gefühlszustand aus, der hier durch die Szene deutlich wird?
Szene 1
Eine Person A kommt auf die Bühne und setzt sich auf eine Bank. Sie wartet. Plötzlich entdeckt sie jemanden, der weiter hinten steht und winkt freudig. Von hinten kommt eine andere Person B auf sie zugelaufen.
Person A: „Hi…hallo- hi Emma!
(Person B kommt näher und schaut sie verdutzt an und dreht sich immer wieder um, um zu schauen, ob eine hinter ihr laufende Person gemeint sein könnte)
Person A: Hi!
(Person B läuft verwirrt an ihr vorbei, ohne sie weiter zu würdigen).
Person A: Oh, wie peinlich…ich glaub, das war gar nicht Emma. Die sah ihr aber auch
so unglaublich ähnlich.
Moderation: Welches Emoji/ welchen Gesichtsausdruck würdet ihr Person A zuordnen?
Und was hat vielleicht Person B gefühlt?
Szene 2
Eine Person C sitzt am Schreibtisch und drückt wild auf die Tasten.
Sie liest laut vor:
Person C: Und …(tippt währenddessen) deswegen …ist es mir …auch egal…was sie davon…halten…Ich kann sie …nämlich…sowieso…nicht …leiden…(lacht) Haha…wie peinlich wäre es, ich würde soetwas wirklich abschicken…
(Handy klingelt- Person C nimmt das Handy in die Hand)
Ach hi. Schön, dass du dich meldest. (hört zu) Oh – na klar. Kann ich dir sofort zuschicken. Ich bin sowieso gerade am Laptop…ja nein, gar kein Problem (fängt an zu tippen). Ich such nur schnell das Dokument heraus (klickt am Laptop herum- erschrickt plötzlich) Oh nein! Oh nein, das darf nicht wahr sein…Nein, hat nichts mit dir zu tun…nein…ich…Wie schrecklich. Ich hab gerade versehentlich beim Suchen meiner Chefin eine Email zugeschickt, in der ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht leiden kann….oh nein…kann ich das wieder rückgängig machen?…
(Person C friert ein, als Moderation auf die Bühne kommt)
Moderation: Eine ganz andere Szene und noch einmal eine ganz andere Form von Peinlichkeit. Oder vielleicht auch ein ganz anderes Gefühl? Was meint ihr, welches Emoji wäre hier passend?
Szene 3
Ein Kind in Sportkleidung mit einem Fußball kommt bedrückt auf die Bühne. Ein weiteres Kind kommt dazu.
Kind 1: Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem passieren.
Kind 2: Passiert es aber nicht. Es ist MIR passiert und niemand wird mehr morgen mit mir
in der Schule reden.
Kind 1: Ach Quatsch, das war doch nur ein Fußballspiel.
Kind 2: Nur ein Spiel? Wegen mir hat die gesamte Mannschaft VERLOREN.
Ich werde nie wieder ins Training gehen können…
Kind 1: Mach es dir doch nicht so schwer.
Kind 2: Du verstehst es nicht. Meine Mannschaft hat sich auf mich verlassen und ich habe
sie heute einfach im Stich gelassen…Ich werde nie wieder Fußball spielen…
Kinder gehen von der Bühne
Moderation: Und wieder die Frage: Welches Gefühl passt denn zu diesem Kind, das so ein blödes Fußballspiel erlebt hat und glaubt, alle sind wütend auf es?
Vielleicht habt ihr eine ähnliche Szene wie diese drei auch schon einmal selbst erlebt. Manchmal passiert einem etwas, das einem einfach einbisschen peinlich ist, weil man sich einbisschen lächerlich macht. So wie die Person, die versehentlich Emma gerufen hat, ohne, dass eine Emma da war.
Und manchmal passiert einem etwas, was vielleicht nicht nur peinlich ist, sondern irgendwie auch herausfordernde Folgen haben kann. Wie die Person, die der Chefin die falsche Email zusendet. Das ist unangenehm. Und vielleicht hat das sogar schwierige Konsequenzen.
Und dann die letzte Szene: Manchmal gibt es auch Situationen, wo uns etwas misslingt. Wir wollen es so gerne schaffen, aber wir schaffen es nicht. Vielleicht fühlen wir uns so, als würden wir dadurch andere im Stich lassen. Und vielleicht fühlen wir uns selbst wie eine Versagerin oder ein Versager. Das ist dann nicht nur einbisschen peinlich, das tut so richtig im Herzen weh.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der ein Mensch sich auch wie ein Versager fühlt. Er lässt seinen Freund im Stich. Zumindest denkt er das. Und während das passiert, kräht dreimal ein Hahn. Es geht um Petrus und um Jesus.
Petrus hatte Jesus gesagt, dass er immer bei ihm bleiben würde. Petrus hatte damit gezeigt, dass es für ihn keinen wichtigeren Menschen geben könnte, als Jesus selbst.
Ein paar Stunden später wird Jesus festgenommen und Petrus hat so sehr Angst, dass er sich noch nicht einmal traut, zuzugeben, dass Jesus sein Freund ist.
Ihr werdet euch in dieser Kirche Kunterbunt mit Hähnen beschäftigen können, mit Ostern (denn auch diese Geschichte findet in der Ostergeschichte statt) und ihr werdet diese Geschichte von Petrus noch einmal ausführlicher hören.
Folgende Stationen haben wir dafür geplant (als Nächstes werden die Stationen vorgestellt und die Aktiv-Zeit startet).
Material: Gesellschaftsspiel Tick Tack Bumm (oder alternativ ein Kurzzeitwecker in einem Beutel, Buchstabenkarten)
Stationsbeschreibung: Evtl. könnt ihr vor dem Spielstart kurz die Geschichte von Petrus erzählen (siehe Gesprächsimpulse). Als der Hahn krähte, schämte sich Petrus sehr. So ist es auch bei diesem Spiel. Wenn der Wecker klingelt oder die Bombe explodiert wird es peinlich für eine Person.
Entweder ihr spielt das Spiel Tick Tack Bumm. Die Spielweise ohne das Gesellschaftsspiel geht folgendermaßen: Die Startperson stellt auf dem Wecker 1-3 Minuten ein und steckt ihn in den Beutel. Dann zieht sie eine Buchstabenkarte und nennt ein Wort mit dem entsprechenden Buchstaben. Daraufhin gibt die Person den Beutel weiter. Die nächste Person nennt das nächste Wort mit dem Buchstaben und darf dann die Beutel weitergeben. Die Person, bei der der Wecker klingelt hat verloren und bekommt die Buchstabenkarte (evt. können alle „peinlich, peinlich“ oder „Kickeriki“ rufen). Wer am Ende die wenigsten Buchstabenkarten hat gewinnt.
Schwere Variante: legt Themenfelder fest oder bestimmt, dass der Buchstabe am Anfang oder in der Mitte vorkommen muss.
Einfachere Variante: Gebt nur den aufgezogenen Wecker im Beutel von Person zu Person. Die Person, bei der der Wecker klingelt bekommt z.B. einen schwarten Punkt ins Gesicht und alle rufen „Kikeriki“
Gesprächsimpuls: Petrus war einer der besten Freunde von Jesus. Er wollte Jesus sein Leben lang treu sein. Das hat er Jesus auch gesagt. Daraufhin sagte Jesus: „In dieser Nacht, noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, mich zu kennen.“ Und das passierte tatsächlich. Als der Hahn krähte fiel es Petrus wieder ein und er schämte sich schrecklich – peinlich, peinlich!
Material: Karten mit Fragen, 3 Stühle mit den Zahlen 1, 2 und 3 markiert
Stationsbeschreibung: Die spielenden Besucher stehen bereit. Der Mitarbeitende stellt die Frage: Was ist dir peinlicher? Es werden nun drei Antwortmöglichkeiten genannt und die Spieler entscheiden sich für einen Stuhl, setzen sich darauf oder stehen dahinter. Gerne könnt ihr die Familien gemeinsam spielen lassen. Es gibt aber auch spezielle Kinder-/ Erwachsenen-Antworten. Gerne dürft ihr auch selbst Situationen erfinden!
Gesprächsimpulse: Jede und jeder kennt das Peinlichkeitsgefühl. Kleine und Große und sogar der Petrus in der Bibel. Doch es gibt Unterschiede. Jeder und jede findet andere Sachen peinlich. Unterhaltet euch darüber!
Material: gemütliches Zelt einrichten mit Kissen und Deckenoder einen separaten Raum nutzen, in dem es still und gemütlich sein kann, Emojis zum Hochhalten
Beschreibung:
In diesem Erzählzelt können weitere Geschichten aus der Bibel erzählt werden, in denen Menschen sich geschämt haben. Gerne dürfen diese Geschichten kreativ unterstützt werden.
Beispiele für Geschichten:
Auch hier können die Emojis aus der Willkommenszeit genutzt werden zum Hochhalten. Immer wieder kann zwischendurch gefragt werden, wie sich Personen in den Geschichten fühlen.
Material: leere Postkarten, Buchstabenstempel, Washi-Tape, Aufkleber, Glitzerstifte, Pompons
Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr eine Wertschätzkarte für einen Menschen gestalten, den ihr manchmal doof findet. Mit dieser Karte könnt ihr sagen: „Ich mag dich, auch wenn du manchmal doof bist.“ Nutzt gerne alles Material zur Kartengestaltung. Wenn ihr wollt, könnt ihr auf die Rückseite noch einen kleinen Text schreiben und euch z.B. mit der Person verabreden oder ihr schreiben, was ihr an hier mögt.
Gesprächsimpuls: Wir sind alle unterschiedlich und manches aneinander finden wir doof. Hier geht es darum den Blick auf das Gute zu lenken. Jeder Mensch hat Begabungen und gute Seiten.
Stationsbeschreibung:
Es gibt schönes Lachen. Solches, bei dem das Herz danach glitzert, der Körper sich leichter fühlt und Stress davonweht. Es gibt aber auch ein hässliches Lachen. Dann, wenn über Menschen gelacht wird, denen etwas für andere Lächerliches oder Peinliches passiert ist. Wie schön wäre es, wenn es nur noch schönes Lachen geben würde. Gerne wollen wir schönes Lachen in diesen Übungen suchen.
Die Übungen sind inspiriert vom Lach-Yoga. Vielleicht kannst du bisher noch nichts damit anfangen? Lach-Yoga wurde von Dr. Madan Kataria, einem indischen Arzt, in Mumbai entwickelt. Er erkannte, dass Lachen viele gesundheitliche Vorteile hat, selbst wenn es absichtlich erzeugt wird. Die Grundidee ist, dass der Körper nicht zwischen echtem und absichtlichem Lachen unterscheiden kann – beides setzt Glückshormone frei und reduziert Stress. Anfangs begann Dr. Kataria mit ein paar Leuten in einem Park zu lachen, heute gibt es tausende Lachclubs weltweit.
Wir probieren hier ein paar der typischen Übungen aus. Das kann sich am Anfang ganz schön fremd anfühlen. Vielleicht tut es gut, wenn du dir vertraute Menschen suchst, mit denen du es gemeinsam erleben kannst.
Einigt euch gemeinsam auf die Übung, mit der ihr beginnen möchtet. Ihr dürft auch alle einmal ausprobieren.
a) Milchshake-Lachen
Stelle dir vor, du hast ein großes Glas mit einem leckeren Milchshake. Rühre mit einer imaginären Strohhalmbewegung und gieße den Shake von einer Hand in die andere – dabei lachst du laut „Ho ho ha ha ha!“
b) Begrüßungslachen
Stelle dich vor eine andere Person oder vor einen Spiegel. Begrüße dich selbst oder andere mit einem überschwänglichen Lachen, während du Hände schüttelst
c) Fehler-Lachen
Stelle dir vor, du hast einen Fehler gemacht, aber statt dich zu ärgern, klopfst du dir auf die Schulter und lachst herzlich darüber. „Hahaha, das war lustig!“
Anmerkung: Das hier ist eine Station für Kinder ab 6 Jahren
Material: Stuhlkreis + Würfel + Zettelbox
Stationsbeschreibung: Zu dritt oder zu viert sitzt man in einem Stuhlkreis. Nun wird nacheinander gewürfelt. Die Würfel haben dabei verschiedene Aufgaben, die jeweils von der Person mit dem Würfel ausgeführt werden müssen. Das Motto des Würfels lautet dabei „Wenn ich du wäre, würde ich…“
Gesprächsimpuls: War dir etwas von den Aufgaben unangenehm? Warum?
Material: Haarkreide (im Drogeriemarkt erhältlich)
Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr euch gegenseitig bunte Haarsträhnen machen.
Gesprächsimpuls: Ist es peinlich mit bunten Haaren rumzulaufen? Warum?
Material: Pylonen, Stühle, Tische, Papier mit der Aufschrift: „Kennst du Jesus?“
Stationsbeschreibung: Die Besucher legen einen Kreis-Parcours zurück. An einer Stelle liegt ein Papier mit der Aufschrift „Kennst du Jesus?“. Dort muss jeweils kräftig mit dem Kopf geschüttelt werden (alternativ könnte auch „Nein!“ gerufen werden). Wenn eine Person zum dritten Mal bei der Frage vorbeikommt, kräht ein Hahn (entweder der Mitarbeitende kräht oder ihr lasst einen Sound abspielen). Genauso ging es Petrus. Dreimal hat er gesagt, dass er Jesus nicht kennt. Als der Hahn krähte wurde ihm das bewusst und er schämte sich schrecklich. Denn eigentlich war er ein Jesus-Freund. Der oder die Spieler versuchen mit einer Bewegung darzustellen, wie man sich schämt. Der Parcours kann alleine oder als Familie/Gruppe bewältigt werden.
Gesprächsimpuls: Petrus war es peinlich als Freund von Jesus erkannt zu werden. Kennst du das auch?
Anmerkung: inspiriert ist diese Station von dem Kinderbuch „Punchinello“ von Max Lucado.
Material: schwarze Klebepunkte, gelbe Klebepunkte
Moderation der Station: Bei diesem Segen werde ich dir Punkte und Sterne aufkleben. Ist das in Ordnung für dich? (Antwort abwarten)
Sollte die Person einverstanden sein:
Manchmal misslingt uns etwas (einen schwarzen Punkt auf die zu-segnende Person setzen). Manchmal wollen wir eigentlich etwas Gutes machen, aber irgendwie machen wir es doch falsch. (schwarzen Punkt setzen) Manchmal wollen wir allem gerecht werden und merken, wir schaffen es nicht. (schwarzen Punkt setzen) Vielleicht schämen wir uns dann (schwarzen Punkt setzen).
Gott sieht aber mehr in uns als die schwarzen Punkte.
Gott sagt:
Ich mag dich trotzdem (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich bin immer bei dir. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich traue dir etwas zu. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich schäme mich nicht für dich. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Material: Anzuchttöpfe, Papier-/Tonkartonreste (rot, gelb), Federn, Kleber, evtl. Kulleraugen oder schwarzen Filzstift
Stationsbeschreibung: Nehmt euch ein Anzuchttopf. Schneidet einen Teil davon weg und rundet das Ende oben ab (siehe Bild). Klebt dann eine Feder an. Schneidet nun aus rotem Papier ein Herz aus und klebt es an die entsprechende Stelle. Schneidet dann ein gelbes Dreieck aus. Schneidet dann aus rotem Papier einen Kamm und klebt ihn ebenfalls an. Zum Schluss malt oder klebt die Augen auf. Fertig!
Ihr könnt den Hahn als Osterkorb für Schokoeier benutzen oder mit Erde füllen und etwas einpflanzen.
Gesprächsimpuls: In der Geschichte von Petrus spielt der Hahn eine wichtige Rolle. Durch ihn erkennt Petrus, dass er etwas Doofes gemacht hat. Wann habt ihr das letzte Mal etwas gemacht, dass euch später peinlich war?
Material: geeigneten Platz am besten Teer oder Pflastersteine, Leiter/Fenster im ersten Stock, Foto/Handy, Kreide, Verkleidungen
Stationsbeschreibung: Malt mit der Kreide ein Bild auf den Boden, legt euch dann passend dazu und lasst euch von oben fotografieren. Ihr könnt euch als Gruppe oder als Einzelpersonen fotografieren lassen.
Gesprächsimpuls: Wie willst du dich fotografieren lassen? Was empfindest du als peinlich? Worauf achtest du bei Fotos? Wann findest du Fotos peinlich?
Material: Angedeutete Feuerstelle, Holzscheite, Federn
Da sitzt er, der Petrus und starrt ins Feuer. (ersten Scheit in die Feuerstelle legen). Was ist da nur passiert die letzten Tage? Petrus ist mega enttäuscht. Jesus, sein Freund, sein Vorbild, der Held der letzten Monate – der tollste Mensch, den Petrus je getroffen hat, hat versagt. Dabei hatte Petrus alle Hoffnung in ihn gelegt. Er hatte Jesus gerade noch gesagt, dass er ihm immer treu sein wird und Jesus hatte da schon so einen rätselhaften Satz gesagt. „Petrus – noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, dass du mich kennst!“ So ein Quatsch. Er, Petrus, war doch der größte Jesus-Fan! Jesus, der sollte doch die Rettung bringen – eine neue, bessere Welt! Und stattdessen? Wurde er verhaftet! Also so richtig! Mit Polizisten und Schlagstöcken und Fesseln und allem drum und dran! Petrus kann es gar nicht glauben. Und jetzt sitzt er hier am Lagerfeuer vor dem Palast in den sie Jesus gebracht haben. Was soll er tun? Jesus befreien? Zu gefährlich. Es sind zu viele Wachen und Petrus ist alleine. Aber was kann er tun? (Holzscheit ins Feuer werfen)
„Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ Petrus wird aus seinen Gedanken gerissen. Da steht eine Magd und schaut ihn mit großen Augen an? „Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ „Ich?“ „Äh – nein! Wovon sprichst du? Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“
(Holzscheit ins Feuer werfen)
Wenig später kommt ein Dienstmädchen und spricht mit den Wachen: „Der hier – der war auch mit Jesus zusammen!“ Und was glaubt ihr, was Petrus gesagt hat?
„Ich – nein! Auf keinen Fall! Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“ Und kurz später, sagten nochmal Andere, die sich da tummelten in diesem Hof vor dem Palast: „Natürlich gehörst du auch zu Jesus und seinen Freunden. Du sprichst doch genauso wie die!“ Da wurde Petrus richtig sauer uns sagte: „Ich schwör euch. Ich kenne diesen Jesus nicht!“
Ein Hahn kräht. (Kikeriki abspielen oder nachahmen, evtl. können auch alle Besucher mit krähen)
Der Hahn kräht? Da war doch was! Jesus hatte bei ihrem letzten Gespräch diesen Satz gesagt. Noch bevor der Hahn kräht.
Wie peinlich!
Wie beschämend!
Petrus würde am liebsten in den Boden versinken. In der Bibel steht, dass Petrus wegrannte und heftig weinte.
(evt. Pause?)
Das kann man ja auch verstehen. Was für ein Versagen! Was für ein Versager – dieser Petrus! Vielleicht kennt ihr das auch, dass ihr dumme Dinge tut. Und dann dabei auch ertappt werdet! Peinlich, peinlich!
Aber wisst ihr was? Jesus ist größer als diese Peinlichkeit. Als unser Versagen. Er streckt uns die Hand hin. (Federn über das „Lagerfeuer“ steuen). Er kann uns die Schwere nehmen. Wie geht denn das? Vielleicht wird unsere Schwere kleiner, wenn wir verstehen: Gott vergibt uns all das Doofe. Er hält zu uns, bleibt uns treu, auch wenn wir das nicht schaffen. Ihm ist das nicht wichtig. Auch wenn wir uns dann vielleicht verstecken wollen, die Freundschaft beenden, bei Gott bleiben wir willkommen.
Und so war es auch mit dem Petrus. Jesus hat ihn nach dieser Aktion nicht aussortiert oder ihre Freundschaft beendet. Der Petrus ist ganz berühmt geworden! Jesus hat einmal zu Petrus gesagt: „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“.
So ist Petrus der erste Bischof in Rom geworden und damit auch der erste Papst und ein Vorbild für alle seine Nachfolger. Sogar die größte Kirche in Rom ist nach ihm benannt – der Petersdom.
Peinlich, Peinlich! Es gehört zum Menschsein dazu, dass wir peinliche Dinge tun. Gott schaut trotzdem liebevoll auf uns und macht uns frei von der Scham. (Federn streuen)
Großer Gott, du siehst, dass wir immer wieder peinliche Situationen erleben.
(Hände vors Gesicht halten)
Danke, dass du dann da bist und uns hältst.
(selbst umarmen)
Danke, dass du uns liebst, obwohl wir unperfekt sind.
(mit den Händen ein Herz formen)
Du befreist und von unserer Scham und lässt uns tanzen.
(einmal im Kreis drehen)
Dafür danken wir dir.
(beide Hände nach oben strecken)
Amen.
Der Segen kann im Kreis gesprochen werden, so dass sich am Ende alle umarmen können.
Der Herr segne MICH. (auf sich zeigen)
Der Herr segne DICH. (auf eine andere Person zeigen)
Der Herr segne UNS. (gegenseitig Umarmen oder mit beiden Händen eine umfassende Geste machen)
Amen.
Material: Blumenzwiebeln für jede Person
(Eine Blumenzwiebel in die Hand legen)
Gott segne dich mit der Kraft des Ruhens, dass du einen langen Winter aushalten kannst, still werden und die Geduld des Wartens empfängst.
(Eine geschlossene Faust formen)
Gott segne dich mit der Kraft des Loslassens, des Spürens und des Schon-und-noch-nicht, damit du erkennen kannst, was sein darf.
(Langsam die Hand öffnen)
Gott segne dich mit der Kraft des Aufblühens, damit dein Leben in Fülle erstrahlt und du deine Berufung leben kannst.
(Die Hand zu einer Blüte formen und die Zwiebel umschließen)
Amen.
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