Eine Reise durch das jüdische Festjahr

Bevor wir mit den jüdischen Festen beginnen muss man wissen, dass die Juden einen anderen Kalender und somit auch eine andere Zeitrechnung haben als wir. Der jüdische Kalender besteht ebenfalls wie unserer aus 12 Monaten, jedoch orientiert er sich am Mondkalender (unser Kalender orientiert sich am Sonnenjahr). Und da ein Mondjahr kürzer ist als ein Sonnenjahr, haben die Monate weniger Tage als unsere und somit fallen die jüdischen Feste und Feiertage jedes Jahr auf andere Tage. Nach dem jüdischen Kalender befinden wir uns aktuell im Jahr 5781 (Stand September 2020). Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 vor Christus, genauer gesagt, am 6. Oktober, da Gott nach jüdischem Glauben an diesem Tag die Welt erschaffen hat.

Nachfolgend eine Auflistung der jüdischen Monate und die Anzahl der Tage. Als Vergleich stehen die Monate unseres Kalenders in Klammer dabei:
Tischri (September-Oktober): 30 Tage
Marcheschwan (Oktober-November): 29 bzw. 30 Tage
Kislew (November-Dezember): 29 bzw. 30 Tage
Tewet (Dezember-Januar): 29 Tage
Schwat (Januar-Februar): 30 Tage
Adar (Februar-März): 29 Tage
Nisan (März-April): 30 Tage
Ijjar (April-Mai): 29 Tage
Siwan (Mai-Juni): 30 Tage
Tammus (Juni-Juli): 29 Tage
Aw (Juli-August): 30 Tage
Elul (August-September): 29 Tage
Diese Infos sind wichtig, wenn man sich mit den jüdischen Festen auseinandersetzt, da sie so besser zu verstehen sind.

Rosch ha schana

Das jüdische Jahr beginnt mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest. Anders als bei uns findet dieses Fest im Herbst, am 1. Tischri, statt (nach unserer Zeitrechnung Mitte September. Bei uns ist Neujahr am 1. Januar). Im Herbst deshalb, weil mit der letzten Ernte das Jahr für die Bauern vorbei war und somit ein neues Jahr begann. Anders als bei uns dauert dieses Fest zwei Tage und ist jedoch eher ernst. Es gibt keine großen Partys, denn die Neujahrstage sind dafür da, dass man überlegt, was man im vergangenen Jahr alles falsch gemacht hat, um es im nächsten besser machen zu können.
Zu Neujahr wird das Schofar, das Widderhorn, geblasen. Bläst man in das Widderhorn, erklingt ein durchdringender und schriller Ton. Mit dem wird daran erinnert, dass nun das alte Jahr zu Ende ist und ein neues beginnt. Eine Tradition an Rosch ha schana ist, dass man sich gegenseitig ein „süßes Jahr“ wünscht, indem man einen Apfel mit Honig süßt oder ihn in Scheiben schneidet und dann süßt. Einen Apfel deshalb, weil er an die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies erinnern soll und da an Rosch ha schana ein neues Jahr beginnt, wird auch an die Erschaffung Adams gedacht (wir erinnern uns, die jüdische Zeitrechnung beginnt mit der Erschaffung der Welt).
Hierzu könnt ihr mit euren Kids folgendes Spiel machen: Ihr sucht euch vier Kinder aus, die gegeneinander spielen werden. Jedes Kind bekommt einen in Scheiben geschnittenen Apfel auf einem Teller, der mit Honig übergossen wurde. Auf „los“ müssen sie nun so schnell als möglich den Apfel essen. Sieger ist, wer den Mund als erstes leer hat und pfeift.
Sollten mehr als vier Kinder das Spiel machen möchten, braucht ihr natürlich entsprechend mehr Äpfel und Teller.

Jom Kippur

Jom Kippur bedeutet „Versöhnungsfest“ und wird zehn Tage nach Neujahr gefeiert. Wie Rosch ha schana auch, ist Jom Kippur eher ein ruhigeres Fest, bei dem nochmals darüber nachgedacht wird, was man alles falsch gemacht hat. Die meisten Juden beten und fasten an dem Tag und man trägt weiße Kleidung. Es soll alles so schlicht wie möglich sein. Ebenso versucht man an den Tag, sich mit seinen Mitmenschen zu versöhnen. Am Abend zuvor wird ein Gottesdienst gefeiert, in dem die Menschen darum bitten, dass sie von allen nicht gehaltenen Versprechen Gott gegenüber entbunden werden.
Die Juden fasten und beten an diesem Tag. Geht mit euren Kindern ins Gespräch, was es bedeutet, einen ganzen Tag lang zu fasten und zu beten. Hier muss evtl. erst einmal geklärt werden, was fasten bedeutet. Könnten sie sich vorstellen, einen Tag lang so zu verbringen? Was meinen sie, sind Vor- und bzw. Nachteile eines solchen Tages? Kann daraus auch etwas Gutes entstehen?

Sukkot

Das Fest „Sukkot“ beginnt am 15 Tischri und dauert sieben Tage lang. Sukkot bedeutet „Laubhütte“ und wird deshalb auch „Laubhüttenfest“ genannt. Es ist das Fest der Wein- und Obsternte und vom Ursprung her ein Erntedankfest, so wie wir es auch feiern. Das wichtigste Gebot dieses Festes lautet: „Alle sollen während dieser Festwoche in provisorischen Hütten wohnen. Die Sukka (Hütte) muss unter freiem Himmel stehen. Ihr Dach wird aus Ästen, Zweigen und Laub gemacht.“
Aber Sukkot hat noch eine ganz andere wichtige Bedeutung: Hauptsächlich gedenkt man bei diesem Fest an die 40jährige Wüstenwanderung der Israeliten beim Auszug aus Ägypten. In dieser Zeit zogen die Israeliten als einfaches Nomadenvolk durch die Wüste und konnten deshalb keine Ernte einbringen. Aus diesem Grund ließ Gott sie während der eigentlichen Festzeit in Laubhütten wohnen. In der Thora (jüdische Bibel) steht dazu: „Ihr sollt am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, und sollt das Fest dem Herrn halten jährlich sieben Tage lang. Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen, dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte.“ Fast Textgleich steht dasselbe in unserer Bibel, in 3. Mose 23, 39-43.
Tage vor dem Fest beginnt jede Familie mit dem Bau der Laubhütte. Dies kann im Garten oder dem Balkon sein. Idealerweise wird sie aus einem Holzgestell gefertigt. Auf das Dach kommen Palmwedel, Bambus, Laub und Zweige. Es muss organisches Material sein und die Sterne müssen noch hindurch scheinen können. Zum Schluss wird das innere mit Fruchtgirlanden und Blumen ausgeschmückt. Ganz wichtig ist noch eine Lichterkette. Während Sukkot findet das Familienleben in der Laubhütte statt. Dort wird gegessen und geschlafen, und auch die Freizeit soll nach Möglichkeit in der Hütte verbracht werden. So wird verdeutlicht, wie das Volk Israel während der Wüstenwanderung in völliger Abhängigkeit zu Gott lebte. Genau diese Abhängigkeit führt zur Gottesnähe, die echte und tiefe Freude mit sich bringt.
An Sukkot haben die Kinder Schulferien und die meisten Geschäfte sind nur kurz geöffnet, so dass auch die Erwachsenen viel Freizeit haben.
Am achten Tag wird „Sinchat Thora“ gefeiert, das Fest der Gesetzesfreude. Dazu basteln die Kinder Fähnchen und dekorieren das obere Ende mit Apfelstücken. Diese schwenken sie in der Synagoge, wenn die Thora-Rollen herausgeholt werden. Dann wird mit Bonbons nach den Kindern geworfen, die sie anschließend essen dürfen. So ausgelassen und fröhlich geht es in der Synagoge sonst nie zu.
Wie wir gerade erfahren haben, basteln die Kinder ein Fähnchen und das dürfen eure Kinder nun auch machen. Dazu braucht ihr gar nicht so viel. Es genügen Reste von Tonpapier, aus denen die Kids sich ein Fähnchen gestalten dürfen. Sie können sich dazu eine Farbe aussuchen, ein Fähnchen aufmalen, ausschneiden und dann noch aus anderen Farben Symbole, Zeichen, Buchstaben, Zahlen, usw. ausschneiden und aufkleben. Ist das Fähnchen fertig, wird es an einen Schaschlikstab geklebt. Oder sie dürfen sich im Freien einen Stecken suchen. Hierbei ist jedoch wichtig, dass keine Äste von Bäumen abgerissen werden dürfen.
Eine Alternative zu den Fähnchen aus Tonpapier, sie bekommen weißes Kopierpapier und dürfen darauf etwas malen oder aus Tonpapier was ausschneiden und darauf kleben. Hier sind der Kreativität eurer Kids keine Grenzen gesetzt.

Chanukka

Als nächstes Fest ist Chanukka, auch Lichterfest genannt, an der Reihe, das am 25. Kislew gefeiert wird. Chanukka heißt „Einweihung“ und findet immer um die Weihnachtszeit statt. Chanukka wird acht Tage lang gefeiert, was mit dem „Öl-Wunder“ zu tun hat. Im 2. Jahrhundert vor Jesus Geburt wurde der jüdische Tempel in Jerusalem von den Griechen zerstört. Dies war für die Juden sehr schlimm, denn jedes Jahr pilgerten sie zum Tempel in Jerusalem um dort die heiligen Feste zu feiern. Und nun war dieser Tempel zerstört! Nachdem die Griechen abgezogen waren, wollten sie ihren Leuchter anzünden, der nach jüdischem Glauben niemals verlöschen darf. Wichtig dabei ist, er darf nur mit geweihtem Öl brennen. Allerdings hatten die Griechen das ganze Öl für den Leuchter vernichtet und um neues geweihtes Öl herzustellen, dauerte es mehrere Tage. Beim aufräumen fanden sie ein ganz kleines Fläschchen Öl, das normalerweise nur für einen Tag reichte. Also beschlossen sie, mit dem kleinen Rest geweihtes Öl die Kerzen anzuzünden. Und dann geschah das Wunder, dass die Kerzen durchgehend acht Tage brannten. Genau so lange, bis das neue geweihte Öl hergestellt war.
In Erinnerung daran, stellen die Juden an Chanukka ihren „Chanukka-Leuchter“ mit acht Armen auf, von denen sie meistens mehrere besitzen, die dann im ganzen Haus aufgestellt werden. An den acht Chanukka-Abenden bekommt man entweder selbst Besuch, oder man geht jemand besuchen. Dies kann die Familie sein oder aber auch Freunde. Für die Kinder ist diese Zeit besonders schön, da sie an jedem Abend ein Geschenk oder Geld bekommen. Von dem Geld sollen sie jedoch einen Teil für einen guten Zweck spenden. Zu Essen gibt es an Chanukka Pfannkuchen, Kartoffelpuffer oder andere in Öl gebratene Gerichte. Sie sollen an das Öl-Wunder erinnern.
An Chanukka wird an jedem Abend ein Licht mehr am Leuchter entzündet. Stellt acht Teelichter nebeneinander auf feuerfeste Unterlagen (Teller oder Alufolie). Dann bekommt ein Kind ein Streichholz und soll mit diesem so viele Teelichter wie möglich anzünden. Wie viele schafft das Kind? Danach werden die Teelichter wieder ausgeblasen und das nächste Kind ist an der Reihe. Entweder es dürfen alle Kinder spielen die Lust haben (bitte darauf hinweisen, dass es niemand machen muss, da manche Kinder Angst vor Feuer haben) oder ihr beschließt im Vorfeld, wie viele Kinder dieses Spiel machen dürfen.
Tipp: Zur Sicherheit einen Eimer mit Wasser daneben stellen!

Purim

Purim wird am 14. und 15. Adar gefeiert (nach unserer Zeitrechnung ist das Februar/März). Das Wort „Pur“ ist persisch und bedeutet „Los“. Das Purimfest erinnert an die Jüdin Esther, die vor mehr als 2500 Jahren in Persien (der heutige Iran) gelebt hatte. Zur damaligen Zeit lebten sehr viele Juden in Persien. Der persische König war verheiratet mit Wasti, die sich jedoch eines Abends seinen Befehlen widersetzte und so ließ er sie umbringen. Daraufhin suchte er eine neue Frau und schickte seine Boten aus, im ganzen Land die schönsten Frauen zu ihm in den Palast zu bringen. Darunter war auch Esther, eine Jüdin. Jedoch durfte der König nicht wissen, dass sie Jüdin war, sonst hätte er sie gleich aus dem Palast geworfen. Als sich der König nun die vielen Frauen anschaute, gefiel ihm Esther am Besten und so heiratete er sie. Sie lebten lange glücklich miteinander, bis Esthers Onkel Mordechai mitbekam, wie der Minister Haman einen Plan schmiedete, um alle Juden in Persien umbringen lassen zu können. Denn Haman hasste die Juden und wollte sie alle los haben. Mordechai erzählte Esther alles und bat sie darum, ihrem Volk zu helfen. Daraufhin fastete Esther einen Tag um sich zu überlegen, wie sie ihr Volk retten konnte. Mittlerweile hatte Haman den König davon überzeugt, dass alle Juden im Land umgebracht werden sollen. Der Tag, an dem die Juden sterben sollten, wurde vom König und Haman „ausgelost“, daher auch der Name „Purim“ = Pur = Los. Das Los fiel auf den 13. Adar. Esther blieb nicht mehr viel Zeit und so bat sie den König zu einem Abendessen. Da erzählte sie ihm von der Verschwörung gegen die Juden und auch, dass sie selbst Jüdin sei. Der König wurde sehr zornig auf Haman und befahl, ihn zu töten. So bewahrte Esther ihr Volk vor dem sicheren Tod. Die Geschichte der Esther findet ihr auf in der Bibel, im Alten Testament.
Heute feiern die Juden auf der ganzen Welt das Purimfest in Erinnerung an die kluge und mutige Esther. Da es sich hier um ein Freudenfest handelt, verkleiden sich die Menschen und ziehen so durch die Straßen. Es ist ein sehr fröhliches und ausgelassenes Fest bei dem Trauerreden und Fasten verboten sind. Im Gottesdienst wird das vollständige Esther-Buch gelesen und jedes Mal wenn der Name Haman fällt, dürfen alle Krach machen. An diesem Tag ist es auch wichtig, an Bedürftige Geschenke zu verteilen, damit wirklich alle Menschen mit feiern können. Zu Essen gibt es die leckeren „Haman-Taschen“. Wer mit seiner Gruppe welche backen möchte, findet im Internet viele Rezepte dazu. Oder ihr backt sie zu Hause und nehmt sie in die Jungschar mit.
Als Aktion hierzu könnt ihr folgendes mit euren Kids machen: bereitet zu Hause kleine Zettel vor und gebt jedem Kind einen davon. Die Aufgabe besteht nun darin, einen Mut machenden Spruch darauf zu schreiben, den Zettel zu rollen (wie die Lose beim Jahrmarkt), einen kleinen Gummi darum zu machen und dann in die bereit gestellte Schüssel legen. Hat jedes Kind ein Los in die Schüssel gelegt, werden sie gut durch gemischt und jeder darf sich eines ziehen. So kann jedes Kind einen schönen Spruch als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Wahrscheinlich werden die Kinder nicht ganz so bibelfest sein, dass ihnen schöne Sprüche aus der Bibel einfallen. Von daher wäre es gut, wenn die Mitarbeitenden im Vorfeld welche auf ein Blatt schreiben und dies den Kindern dann geben, damit sie sich einen aussuchen können. Hier ein paar Vorschläge für geeignete Sprüche: „Gott ist bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9; „Der Herr behütet dich.“ Psalm 121,5; „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.“ Richter 5,31; „Du bist von Gott geliebt.“ Daniel 9,23; „Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft.“ Psalm 121,8; „Verlass dich auf den Herrn, von ganzem Herzen.“ Sprüche 3,5.

Pessach

Das nächste jüdische Fest, heißt „Pessach“ (die meisten kennen es wahrscheinlich unter dem Namen „Passah“). Pessach heißt übersetzt „Vorübergehen“, ist eines der wichtigsten jüdischen Feste und wird im Monat Nisan, also bei uns im März oder April, gefeiert. Pessach dauert eine Woche und erinnert die Juden an die Ereignisse, kurz vor der Flucht ihrer Vorfahren aus Ägypten. Am Abend, wenn Pessach beginnt, besuchen die Juden die Synagoge. Wieder zu Hause, wird der Seder-Abend gefeiert. Seder bedeutet Ordnung, weil der Abend immer gleich ablaufen muss. Der Höhepunkt des Festes ist das Lesen der Geschichte des Auszugs aus Ägypten, sie steht in der Haggada, die jedes Familienmitglied vor sich liegen hat. Hier wird das Leid beschrieben, das den Israeliten in Ägypten widerfuhr. Darin beschrieben sind auch die Plagen, die die Ägypter heim suchten, sowie die Aufzählung der Wunder, die Gott für die Erlösung seines Volkes vollbracht hat. Auf dem Tisch steht der Sederteller, mit sieben bestimmten Speisen. Jede dieser Speisen erinnert an dem Abend an ein Ereignis während der Sklaverei in Ägypten und der Flucht nach Kanaan. Ganz wichtig bei diesem Fest sind die Mazzen. Mazzen sind ganz dünne Brotfladen, die leicht brechen und ohne Sauerteig gemacht werden, wie es sonst bei Brot üblich ist. Deshalb heißt Pessach auch „Fest der ungesäuerten Brote“. Während der kompletten Festzeit darf kein gesäuertes Brot gegessen werden, sondern nur die Mazzen. Der Hintergrund ist folgender: als die Juden aus Ägypten flohen, hatten sie keine Zeit mehr, einen Sauerteig zu machen und ihn gehen zu lassen. In der Eile konnten sie den Teig nur noch raus backen und ihn dann mitnehmen. Deshalb der Name „Fest der ungesäuerten Brote“.
Mazzen (in manchen Geschäften wird es auch „Matzen“ geschrieben) gibt es mittlerweile in sehr vielen Lebensmittelgeschäften das ganze Jahr über zu kaufen. Holt euch eine Packung und sucht euch für dieses Spiel vier Kinder (oder auch mehr) aus. Je nachdem wer mit spielen möchte, bzw. die Mazzen reichen. Alle Kinder bekommen nun einen Teller mit drei Mazzen darauf. Auf das Startsignal hin sollen sie die Mazzen essen. Wer von den Kids schafft es, sie zu essen? Hier muss dazu gesagt werden, dass Mazzen wirklich sehr trocken sind und man sie ohne Belag oder etwas zu trinken kaum hinunter bringt.

Schawout

Sieben Wochen nach Pessach, ist Schawout. Schawout bedeutet „Wochen“, deshalb der Name „Wochenfest“. Dieses Fest wird 50 Tage nach Pessach, also am 6. Siwan gefeiert, nach unserem Kalender Mai/Juni. Dieses Fest hat zwei Bedeutungen: zum einen wird es als (Ernte)Dankfest gefeiert, weil in dieser Zeit die ersten Feldfrüchte geerntet werden. Deshalb schmücken die Leute ihre Häuser mit duftenden Zweigen und Blumen. Und zum anderen wird der Empfang der Thora mit den zehn Geboten gefeiert. Gott hat Mose am Berg Sinai die zehn Gebote übergeben und sie haben Gott gegenüber das Gelübde gegeben „Wir werden tun und hören“. Somit erinnern sich die Juden an den Bund, den sie mit Gott geschlossen haben. Traditionell werden an Schawout Speisen mit viel Milch und Honig gegessen, wie z.B. Käsekuchen oder Eierkuchen mit Quark.
Bei Schawout geht es um den Empfang der zehn Gebote. Teilt eure Kids spontan in gleich große Gruppen ein. Dann bekommen sie zehn Zettel sowie Stifte und sollen die zehn Gebote aufschreiben (jedes Gebot auf einen Zettel). Habt sie alle zehn Gebote zusammen bzw. es fällt ihnen keines mehr ein, sollen sie sie in die richtige Reihenfolge bringen. Welche Gruppe hat die meisten richtigen Gebote und auch in der korrekten Reihenfolge?

Neunter Aw

Der „Neunte Aw“ ist nach unserem Kalender im Juli/August. Der Neunte Aw ist für die Juden ein vorgeschriebener Fasten- und Trauertag, denn an diesem Tag wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Besser gesagt, beide Tempelzerstörungen fanden am Neunten Aw statt. Die erste im Jahr 586 v. Chr. von den Babyloniern, bei der die Juden auch nach Babylon ins Exil gebracht wurden und die zweite Tempelzerstörung war im Jahre 70 n. Chr. durch die Römer. Seither haben die Juden keinen Tempel mehr, denn er wurde nicht wieder aufgebaut. Deshalb wird an diesem Tag auf alles verzichtet, was Vergnügen bereitet (Ausflüge, Spaziergänge, Wanderungen, Schwimmen/Baden, usw.), es soll sogar nichts gegessen und getrunken werden. So bringen sie ihre Trauer zur Zerstörung des Tempels und Exils zum Ausdruck.

Der Neunte Aw ist der letzte jüdische Feiertag der Juden, bevor einige Tage später mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest, ein neues Jahr beginnt. Anders als bei uns, gibt es bei den Juden einige Feiertage, die sie mit fasten und beten verbringen. Und wenn man genau hinsieht stellt man fest, dass viele Feste zeitgleich mit unseren stattfinden. Wie z.B. Chanukka, welches um die Weihnachtszeit ist oder Pessach, das bei uns in die Osterzeit fällt. Ebenso Schawout, das sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird, so wie wir sieben Wochen nach Ostern das Pfingstfest feiern.
Vielleicht macht dieser Artikel bei euch Lust auf mehr, über das Judentum, seine Geschichte und die Feste zu erfahren. Wir haben uns in der Jungschar schon viel über das Judentum gemacht und beim Schreiben dieses Artikels ist mir aufgefallen, wie intensiv wir uns mit unseren Mädels damit schon auseinander gesetzt haben. Es gab bei uns schon einige Jungscharabende zu jüdischen Festen. Auch hatten wir jüdische Gäste bei uns, die uns in ihre Kultur mit hineingenommen haben. Habt Mut und nehmt Kontakt zu jemand auf, es lohnt sich für euch und eure Gruppe. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Israeliten das von Gott auserwählte Volk sind!

Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern. An diesem Tag denken Christinnen und Christen an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. Vielleicht habt ihr Lust, auch als Familie ganz bewusst diesen Tag zu gestalten. Wir haben hier eine Idee für euch: Am Nachmittag könnt ihr gemeinsam ein Brot backen (oder ihr backt gleich ein zweites und legt es später einer Nachbarin oder einem Nachbarn vor die Tür, der schon älter ist, nicht mehr so viel raus möchte oder krank ist…)

Zubereitung:

Etwas Wasser mit Hefe und Zucker auflösen. Alle restlichen Zutaten zusammenmischen und kneten bis ein glatter Teig entstanden ist. Ca. 1h gehen lassen. Bei 200 Grad Ober/Unterhitze ca. 45 Minuten backen.

Zutaten:

  • 1kg Mehl
  • 1 Hefewürfel
  • 500ml Wasser
  • 2TL Salz
  • 1TL Zucker
  • (bei Vollkornmehl noch einen Schluck Essig)

Anschließend kommt zusammen. Stellt das Brot bereit, das ihr gebacken habt. Wenn ihr mögt, könnt ihr eine Kerze anzünden-als Zeichen, dass Gott jetzt hier ist.
Lest gemeinsam die Geschichte von Jesu letztem Abendmahl mit seinen Jüngern. Entweder aus einer Kinder-oder Familienbibel oder mit folgendem Text:

17 Und am Abend kam Jesus mit den zwölf Jüngern zusammen. 18 Und als sie zu Tisch saßen und aßen, sprach Jesus: Ganz ehrlich und wirklich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir isst, wird mich verraten. 19 Da wurden sie traurig und sagten zu Jesus, einer nach dem andern: Bin ich’s? 20 Er antwortete darauf: Einer von den Zwölfen, der mit mir sein Stück Brot in die Schüssel taucht. 21 Der Menschensohn – also ich – geht zwar hin, wie es von mir vorausgesagt ist und geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den ich verraten werde! Es könnte sein, dass es besser für ihn wäre, wenn er nie geboren wäre. 22 Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmt; das ist wie mein Leib. 23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. 24 Und er sprach zu ihnen: Das ist wie mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. 25 Wahrlich, ich sage euch, ab jetzt werde ich nicht mehr vom Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke in Gottes Reich. 26 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Markus 14,17-26

Verteilt anschließend das Brot, sodass jeder ein Stückchen bekommt. Nun kann jeder etwas zu dem Bibeltext sagen. Einen Abschnitt oder Satz, der ihm gefällt, über den sie verwirrt ist oder der sie auf andere Weise berührt.

Nun kann eine/r das folgende Gebet vorlesen:

Deine Liebe, Gott, ist groß und vollkommen und ganz.
So groß, das du dich für uns gestorben bist.
Du bringst durch deinen Tod und deine Auferstehung alle Dinge zusammen.
Wir beten besonders für die, die gebrochenen Herzens sind (lasst Platz für Namen)
Wir beten für Menschen, die unter zerbrochenen Freundschaften leiden, besonders…
Wir beten für Menschen, die unter gebrochenen Versprechen leiden, besonders….
Wir beten für alles, was in unserer Gesellschaft zerbrochen ist, besonders für…
Danke, dass du alles zusammenhältst und in dir alle Dinge zusammenhalten. Amen

Und dann: frischgebackenes Brot mit Butter genießen.

Eine Sammlung an Tipps, Tricks und Fragen, bevor es losgehen kann. Für alle, die sich fragen, „Sollen wir online gehen?“, haben wir Tipps und Tricks sowie Fragen zusammengestellt, die über unsere jugonet-Umfrage bei uns ankamen. Vieles ist dabei nicht neu. Denn egal, ob ihr online oder offline ein Angebot machen möchtet: Es gibt so ein paar Punkte, die sind immer wichtig. Genug der Vorrede, los geht’s!

Die Grundfrage

Bevor ihr auch nur überlegt, welchen Kanal ihr nutzen wollt und welches technische Equipment ihrdafür benötigt, solltet ihr euch fragen: „Wollen wir uns im Internet zeigen? Wollen wir so öffentlich werden?“ Antworten könnten reichen von „Auf jeden Fall!“ über „Vielleicht nicht ganz so öffentlich, eher mit internem Zugang“ bis hin zu „Nein, lieber nicht“. Für diese Grundfrage und für alle nächsten Schritte gilt, was Gott schon Josua zugesagt hat: „Ich sage dir noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Hab‘ keine Angst und lass‘ dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!“ (Josua 1,9) Warum sollte das nicht auch für Jugendarbeit im Internet gelten?

Eine Vision: Warum machen wir das?

„Naja, irgendwas müssen wir doch machen!“ oder: „Alle anderen gehen ja auch online.“ So klingt keine Vision. Das macht wenig Lust und steckt auch kaum jemanden an. Eine Vision könnte man z.B. so formulieren (kein Anspruch auf Vollständigkeit, nur mal so ins Unreine gedacht):

Jugendarbeit ist im besten Fall ein ganz eigener Raum. Ein Raum außerhalb von Schule und Zuhause. Ein Raum, in dem junge Menschen gut und gerne sie selbst sein können. Keine Eltern, keine Lehrer*innen, die einem sagen, was Sache ist. Dafür aber Mitarbeiter*innen, die verlässlich da sind, nachfragen, sich interessieren, begeistern und einfach liebhaben.

Egal, für welches Format ihr euch entscheidet, formuliert für euch eine solche Vision. Und dann legt los. Damit Jugendliche sagen können: „Mit diesem YouTube-Kanal, mit diesem Instagram-Account, mit diesem digitalen Gemeindehaus kann ich gut und gerne Ich sein.“ 

Zielgruppe: Was fändet IHR gut?

Jedes Angebot sollte abgeklopft werden auf die Frage: Wen wollen wir erreichen? Wer ist unsere Zielgruppe? Wie alt sind die? Was interessiert die? Was machen die? Was brauchen die? Brauchen die uns?

Meistens hirnen wir über diesen Fragen und hoffen, dass wir einigermaßen auf der richtigen Spur sind. Wie wäre es, eure Zielgruppe einfach mal zu fragen? Was vermisst ihr besonders? Was braucht ihr und was könnten wir tun? Welche Uhrzeit, welcher Wochentag, welcher Kanal, welche Länge usw. fändet ihr gut? 

Bei einem Online-Angebot kommt ein weiterer Punkt hinzu: Verfügen alle über die technischen Möglichkeiten? Können die Personen, die wir im Blick haben, überhaupt auf unser Format zugreifen? Was bräuchte es dafür? 

Ressourcen, Knowhow und Gaben

Auf der Suche nach dem richtigen Format, kommt ihr unweigerlich bei der Frage vorbei: „Was können wir und was können wir nicht?“ Gibt es Personen in eurem Umfeld, die Erfahrung haben mit YouTube, mit Filmen, mit diesem Internet? Sind da einige, die online gut unterwegs sind und sich auskennen? – Holt euch deren Erfahrung und Wissen, am besten gleich sie selbst mit ins Boot! Oder lasst euch eine Rückmeldung geben, was ihre Gedanken zu euren Entwürfen sind. Ihr seid nicht allein und müsst das auch nicht bleiben!

Wie viel Aufwand wollen bzw. können wir betreiben? Wie oft wollen wir Beiträge hochladen (Tipp: Das geht auch teilweise automatisiert, z.B. bei Facebook)? Bei unserer Umfrage wurde deutlich, dass es aufwändige und weniger aufwändige Formate gibt: Bei Instagram z.B. kann es auch gerne einfach gestaltet sein, ein Gottesdienst oder gar ein Online-Gemeindehaus über „Discord“ ist eine andere Hausnummer. Da braucht es eine intensive Vorbereitung und Pflege des Servers (Admin-Aufgaben). 

Nach den erstmaligen Versuchen solltet ihr beraten, ob aus dem Angebot etwas Dauerhaftes werden kann. Habt ihr Mitarbeiter*innen, die sich zuverlässig darum kümmern können? Wer weiß: Vielleicht ist euer Format so gut, dass ihr es auch ohne Corona weiterführen wollt.

Was genau wollen wir machen?

Wenn ihr die ersten Punkte für euch geklärt habt, darf es langsam konkret werden. Es gibt viele Möglichkeiten und unterschiedliche Formate. Einen Überblick, was da in der Jugendarbeit allgemein aktuell läuft, findet ihr in diesem Artikel auf jugonet. In Bezug auf online-Formate für JuGos werdet ihr hier auf jugonet fündig.

Wollt ihr ein Angebot machen, das sich eure Jugendlichen anschauen können (ein Gottesdienst auf YouTube, ein Instagram-Post) oder wollt ihr eine Möglichkeit schaffen, miteinander abzuhängen bzw. gemeinsam etwas zu „unternehmen“? Dazu braucht ihr mehr als YouTube, nämlich so etwas wie „Discord“. Manche Jugendgruppen treffen sich zum gemeinsamen Zocken (z.B. Minecraft), Bingoabend, Kneipenquiz, Kaffeetrinken.

Qualität 

Eng mit der Frage nach Ressourcen, Knowhow und Gaben ist das Thema „Qualität“ verbunden. Qualität kommt an, das ist wohl allgemein anerkannt. Schlechter Ton oder komisches Licht, das die Leute grau aussehen lässt, kann schon mal dazu führen, dass ein*e User*in das Video vorzeitig abbricht („Das kann man sich nicht anschauen!“). Deshalb gilt: Nehmt euch Zeit und probiert einfach mal aus. Holt euch Rückmeldungen ein. Fragt euch, ob ihr technisches Equipment anschaffen müsst (und könnt). Hört nicht auf, zu reflektieren und zu überlegen, was verbessert werden sollte.

Werben und Einladen

Bei allen Instagram-Accounts dieser Welt geht doch nichts über den persönlichen Kontakt, das ist ein eindeutiges Ergebnis unserer kleinen Umfrage. Schreibt eure Leute an, v.a. auch Multiplikator*innen, die ihre Crowd anstupsen und so euren Kreis erweitern. Erinnert eure Jugendlichen mehrmals die Woche. Die wenigsten führen einen Kalender, in dem sie die Termine eintragen. Dranbleiben (und nerven) lohnt sich! 

Rechtliche und finanzielle Fragen

Dieser Punkt macht am wenigsten Freude und gehört doch dazu: Musikrechte, Datenschutz, Budget, laufende Kosten (z.B. Servermiete) sollten auch bedacht werden. 

Auswertung: „War das jetzt gut?“ 

Werft immer wieder einen Blick auf die Zahlen: Wie viele Personen haben geklickt, gelikt, geteilt etc. Erfolg lässt sich gewiss nicht an Zahlen messen und gleichzeitig tun wir uns wohl keinen Gefallen, wenn wir diese komplett ignorieren.

Zum Schluss noch konkrete Tipps für Jugendgottesdienste

  • Das „Gottesdienst-Gefühl“ ist wichtig: Gestaltet eure Liturgie mit Bausteinen, die den Charakter eines Gottesdienstes ausmachen. Verwendet diese Liturgie am besten jedes Mal (Stichwort: „Wiedererkennung“). Die verschiedenen Bausteine könnt ihr dann in eurem Teamverteilen.
  • Stellt vorher schon eure Liederliste online, so können die Teilnehmer*innen sich vorab die Lieder anhören (könnte Vorfreude wecken!). 
  • Bei Instagram: Bereitet das Video so vor, dass in den Stories nichts rausgeschnitten wird.
  • Predigt am besten kurz und knapp.

Und jetzt zurück zum Anfang. „Sollen wir online gehen?“ 
Wollt ihr? Dann legt los! 
Denn: „Ich sage dir noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Hab‘ keine Angst und lass‘ dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!“ (Josua 1,9)

Online-Produktionen sind nicht bloße „Fotos oder Filmchen, die mal eben gemacht werden“. Jede Person, die hier schon zu tun hatte, weiß: Es wartet Arbeit auf einen. Werben, posten, filmen, schneiden, streamen etc. sind zeitaufwendige Aktionen. Und daneben fordern ja die üblichen Pflichten. Kein Wunder, dass die Frage „Was bringt´s denn?“ im Raum steht. 
Wie erfolgreich sind die ganzen Online-Bemühungen der letzten Wochen? – Die Frage ist kurz, ihre Beantwortung weitaus komplexer, als nur Klicks zu zählen. Anhand unserer jugonmet-Umfrage vor Ort findest du hier hilfreiche Wertmarken für eine schärfere Evaluation deiner Bemühungen und zur Unterscheidung der Geister.

Evaluation, Bewertung von Maßnahmen und Bemühungen, führen gerade auch bei „Kirchens“ ein stiefmütterliches Dasein. Dies teilt sie sich mit der Nacharbeit generell: Man konzentriert sich aufs Planen und Durchführen von hippen Aktionen, an deren Ende, nachdem alles wieder aufgeräumt ist, keine Zeit und Kraft mehr ist für einen überzeugenden Nachbericht mit Bildern oder eine geschärfte Bewertung, wie was denn nun war. Na ja, und wenn die Sonne schien und viele da waren, war es ja sowieso super.

Schade. Denn, wer nicht immer wieder evaluiert, wird in die Falle der Gewohnheit und Muster fallen, wird anhand von Gefühlen die Dinge irgendwie gut oder schlecht finden. Das reicht aber nicht, um dazuzulernen, um ressourcenbewusster, um effektiver zu werden – oder manches einfach auch mal sein zu lassen. Ohne Evaluation hausen wir in der Gewohnheitsspirale wie ein Hamster im Laufrad – ohne Korrektiv wissen wir nur, dass wir weiter gehen müssen. Immer weiter.

Mehr als Zahlen

Evaluation erschöpft sich nicht in Taxometrie, in reinen Zahlenmessungen. Die nackten Zahlen erzählen ja so viel wie eine „Black Box“ – nämlich nichts. Um zu sprechen, brauchen sie Kleider: Statistiken und Studien mit all ihren Zahlen sind Modellierungen und Konstruktionen, sie sind weder neutral noch objektiv. Vielleicht zeigt sich Bibel, Evangelium und Gott deshalb auch zahlenkritisch? (Diese kurze Andacht auf jugonet vertieft dieses interessante Thema, wenn du magst.) 

Natürlich kommen wir gleich auch auf Zahlen zu sprechen, doch daneben soll hier breiter evaluiert werden: Erfreulich haben wir bei unserer jugonet-Recherche wahrgenommen, wieviel Lust, Freude, Kreativität und Energie in all den intensiven Online-Wochen durch Corona stecken! Ist dies nicht schon eine Wertmarke für sich, die glänzt? Bei der gefühlten Benotung des eigenen Projekts auf einer Skala zwischen 1-10 ermittelten wir einen Durschnittswert von cas. 7,5! Dabei war der niedrigste gerade mal 6,5.

1. Wertmarke: Prozessstruktur/Stimmigkeit/Workflow – „Es fühlt sich rund an“

Viele der von jugonet Nachgefragten betonen, dass sie die Prozessstruktur als stimmig erleb(t)en: 

  • man nutzt bereits bestehende Kanäle und entwickelt sie weiter
  • mitunter sind Personen oder Hauptamtliche da, die mit ihrem KnowHow die Sache fördern
  • hier und da lagen auch Formate und Erfahrungen mit diesen rudimentär schon vor und wurden nun weiterentwickelt, aber so, dass sie nicht überforderten
  • hat das Format mal sein Konzept, wird Verlässlichkeit, Sicherheit und Klarheit erfahren
  • manchmal kommen neue Mitarbeitende („aus der Versenkung“) hinzu, erwächst ein neues Redaktionsteam, erweitert man sinnvoll seine Netzwerkkontakte, arbeiten Ehrenamtliche verschiedenster Herkünfte zum ersten Mal zusammen und man erfährt ein sehr konstruktives Teamwork (gerade gegenüber dem immensen Planungs- und Managementaufwand)
  • es vertiefen sich Beziehungen und werden stark
  • man knüpft an vorhandene Technik an
  • Technik, Mittel, Ressourcen (auch finanzielle) sind ausreichend, um zu beginnen
  • und man hatte Mut und Lust, einfach mal zu beginnen – weitestgehend auf der Überholspur!

Stimmen dieser Wertmarke klangen beispielsweise so:
sehr intensiver Austausch auf Augenhöhe“ / „…ein festes Team von drei Durchführenden – auf starker Beziehungsebene“ / „gut war, dass das Projekt in 2 Tagen spontan von 0 auf 100 aufgebaut werden konnte“ / „super war, dass wir gemeinsam an einem Strang gezogen haben (Teamwork), dass wir in sehr kurzer Zeit sehr viel managen mussten, war herausfordernd, aber hat, wie gesagt, im Team super funktioniert“ / „stimmig ist auch, dass wir da anknüpften, was eh schon bei uns Ressource und im Einsatz war (z.B. technisches Equipment)“

2. Wertmarke: Nachhaltigkeit – „Was wir tun, fördert Zukunft“

Ist die Prozessstruktur stimmig, haushaltet man in bester Weise mit seinen Ressourcen – wird auf längere Sicht nicht leergesaugt, sondern gewinnt Zukunft. Die Bemühungen kosten nicht nur Kraft, sondern schenken auch neue Energie!

Diese Energie, die Zukunft öffnet und damit nachhaltig wirkt, wird erfahren

  • im Kultivieren einer neuen technischen Plattform, die auch „nach Corona“ zum Zusammenkommen und -wirken der Mitarbeitenden dienlich ist.
  • im Motivationsschub unter den Mitarbeitenden und in der Intensivierung von Beziehungen zu ihnen. Auch regionale Netzwerke werden gestärkt, z.B. das Netzwerk der Ortsjugendwerke gefördert und über Bezirksgrenzen hinausgedacht
  • in der engagierten Beteiligung von Jugendlichen, gerade auch mit inhaltlichen redaktionellen (Video)Beiträgen oder im Redaktionsteam selbst oder natürlich im technischen Tun. Erlebt wird quasi ein „Jugend leitet Jugend“ – und Ältere zeigen ein “leading from behind”  
  • und gelegentlich finden sich auch Jugendliche und Erwachsene unter den Viewern oder Spielern, die den Verantwortlichen noch nicht vertraut sind, bei denen man aber dann auch analog anknüpfen könnte 

Exemplarischen Stimmen
„unser Team ist jung, viele 15-jährig“ / „die inspirierende Wirkung der Zentrierung auf Musik erlebt – auch das Bewusstsein, dass die Musik im ganzen Land in diesem Moment genossen wird…“ / „guter Kontakt, auch zu neuen Teens, mit denen jetzt im Anschluss an die Krise ein reales Treffen kein Problem wird“ / „guter Kontakt zu Mitarbeitenden, im Gespräch über privaten VoiceChat – auch tolle Möglichkeit zur Seelsorge!“ / „Es entsteht soviel Kreativität!“ / „guter Kontakt zu und zwischen Teilnehmern“

3. Wertmarke: Inhalte – „Wir kommunizieren keinen Trash“

Die hohe Motivation, die in den jungen online-Projekten augenscheinlich fassbar wird, verdankt sich auch der Überzeugung, dass Christinnen und Christen für Inhalte stehen, für die sich jeder Einsatz lohnt. Das muss nicht nur direkt die Botschaft von Kreuz und Auferstehung betreffen, es kann auch im engagierten und harmonischen Minecraft-Spiel sich zeigen. 

  • Menschen werden trotz Trennung digital zusammengeführt und erfahren Nähe
  • Es gibt persönliche Botschaften und Zeugnisse, die Mut machen und aufrichten
  • Es wird Musik vernommen, die Seelen weiten
  • Es wird Gott die letzte Aufmerksamkeit gegeben – und nicht der Corona-Angst
  • Es wird informiert, gebildet, kommentiert
  • Man findet miteinander Spaß und Normalität

Exemplarische Stimmen
„Leute schauen sich die Videos an, tauchen in Geschichten von Menschen ein und erleben andere Lebenswelten“ / “das Ganze ist unterhaltsam und informativ und Leute lernen etwas, bauen Vorurteile ab etc.“ / „Nähe wird gut simuliert“ / „viel gemeinsamer Bau-Spaß!“ (Minecraft) / „der Erfolg liegt darin, dass Menschen zusammenkommen und Gott Loben. Egal wieviele – das kann nicht enttäuschend sein“  / „kein schlechter Umgangston im Chat, wir mussten keine Nachrichten löschen oder Personen verwarnen“

4. Wertmarke: Resonanzen – „Was wir tun, wird wahrgenommen“ 

Das, was sich an Herzblut zeigt, will auch anstecken und wahrgenommen werden. Rückmeldungen sind die Sonnenstrahlen, die den Schweiß der Anstrengungen in Perlenfunkeln verwandeln: Genau dadurch wird entscheidend erfahren, dass das Projekt nicht nur Kraft gekostet hat, sondern auch belebende Energie schenkt – kurz: dass es sich gelohnt hat.

Wenn ich hier von Resonanzen rede, dann meine ich qualitative direkte Feedbacks und Reaktionen, die statistisch (bzw. in Abtastraten – s. nächster Abschnitt) kaum Relevanz haben, aber für die Akteure selbst oft als das eigentliche „Erfolgsgefühl“ begründen: Andere Menschen nehmen wahr, was man selber leistet und schätzen es wert. Eine Art „weicher analoger Rückmeldung“. Ihre Kraft liegt in der aufmerksamen wertschätzenden Direktheit der Kommunikation: „Wir als Akteure werden ausdrücklich beachtet bzw. gelobt.“

Solche qualitativen direkten Resonanzen

  • kommen durch direkte Rückmeldungen von Zuschauern und Netzwerkzugehörigen
  • werden auch in der Bereitschaft Anderer wahrgenommen, Beiträge zu produzieren
  • lassen öffentliches Interesse spüren und damit Wertschätzung des Angebots
  • schenken Kraft und machen Mut
  • lassen einen eine „Art analoger Nähe“ erleben
  • entdeckt man auch darin, wenn einem bekannt wird, dass auch einem eher unbekannte Menschen das Angebot verfolgt haben (was nicht oft der Fall ist)
  • zeigt sich auch beim Mitmachen während der Aktion, z.B. in der Interaktion bei Umfragen
  • haben nochmals mehr Gewicht, wenn sie von Autoritäten des eigenen Umfelds ausgesprochen werden
  • Es wird’s somit auch verständlich, dass umgekehrt sehr leicht das „Erfolgsgefühl“ kippt, wenn diese Resonanzen ausbleiben…

Exemplarische Stimmen
„die Rückmeldungen ermutigen“ / „die positive Rückmeldungen von Zuschauern tut uns gut“ / „Wir haben Rätsel angeboten, darauf kam kaum Resonanz. Trotzdem versuchen wir immer wieder auch etwas Interaktives zu machen.“ / „Wir spüren eine Nähe zu den Zuschauern“ / „Andererseits kommt gerade von den Jugendlichen kaum explizites Feedback – ermutigende Resonanz erhalten wir durch ältere Leute (35-50 J.)“ / Toll war, dass wir zahlreiches Feedback bekommen haben.“ / „Enttäuschend ist, wenn man viel Mühe reinsteckt und wenig Rückmeldung kommt. Anders als in einem Gruppenangebot sieht man ja nicht direkt, ob das, was man macht, gut ankommt oder nicht.“ / „Wir vernehmen wenig Resonanz von der kirchlichen Leitungsebene“ / „selbst der Kirchengemeinderat war erfreut“

5. Wertmarke: technische Abtastraten – „Wieviele uns wie schauen, wissen wir nicht“

Klicks, Impressionen, Engagement (Interaktionen) wie Likes und Kommentare, Abonnenten- oder Followerzahlen sind die augenscheinlichen „Erfolgstaster“ auf den gängigen Social-Media-Plattformen. Auf Instagram, Facebook, YouTube kann man differenzierteste Zahlen entdecken, für deren Verständnis man ein eigenes Studium absolvieren könnte. Selbst aktive User wissen da oft nicht Bescheid, was ich wo ablesen und wie verstehen bzw. bewerten kann. Den Unerfahren mögen die Zahlen entweder verwirren oder schnell beeindrucken. 

Ich kann hier nur große Schneisen schlagen und halte fest:

  • Instagram-Follower- und YT-Abonnentenzahlen können blenden. Masse ist nie klasse, auch hier nicht. Und ob 400 Insta-Follower schon „Masse“ sind, ist ernsthaft zu bezweifeln.
  • Interaktionen (Likes, Kommentare), also Engagements der Viewer & User sind äußerst erhellende und entscheidende Marker für deren Verbundenheit bzw. Betroffenheit.
  • Ebenso, wenn es um Inhalte geht, ist natürlich die Verweildauer („Wiedergabedauer“) ein wesentlicher Marker. Während wir auf YouTube diese Zahlen sehr fein herauslesen können, ist dies auf Instagram nicht ohne Weiteres möglich.

Natürlich wurde jugonet mitgeteilt, …

  • dass sich die Facebook-Abonnenten von 384 auf 408, die Insta-Follower von 382 auf 476 gestiegen sind 
  • ja, dass ein (persönlicher) Insta-Kanal sogar fast 5000 Abonnenten besitzt 
  • dass man bis zu 40 Insta-Likes erhielt
  • dass man über 160 neue YT-Abonnenten gewonnen hat oder gar eine Steigerung von 2000% an YouTube-Abonnenten zu verzeichnen hat gegenüber der Zahl vor Corona und auch die Viewerzahlen gestiegen sind
  • dass 50-80 Personen im Schnitt beim online-Gottesdienst per Zoom dabei waren 
  • dass es zu Insta-Interaktionen vor allem montags von 10-80 Antworten kam und sich Menschen an Umfragen beteiligt haben
  • dass die Verweildauer für einen Podcast bei rund 90% lag und dieser also fast vollständig verfolgt wurde

Anfragen
Solche Zahlen können beeindrucken und blenden. Wir sollten uns weitere Gedanken machen. Denn grundsätzlich stoßen wir auf Zahlen, die nachdenklich machen (was noch nicht schlecht sein muss!). 

Beispiele
a. Wie bewerten wir den hohen (Zeit- und Finanz-)Aufwand für eine semiprofessionelle YT-Talk-Produktion von 1h Dauer, wenn wir sehen, dass 

  • dass sich über 1500 Klicks durch rund 1000 klickende Personen ergaben
  • dass auch ein paar (überschaubare) Likes, Kommentare und Abos erhalten wurden
  • dass die Verweildauer der Zuschauenden ca. 17% betrug, also 10 Minuten von 60 wurden durchschnittlich angeschaut
  • dass der Kanal rund 1150 Abonnenten aktuell besitzt? 

b. In JuGos, Gottesdiensten und Worship-Angeboten kann die Verweildauer auch mal auf über sensationelle 50% klettern d.h. die Zuschauenden schauen die halbe Sendung – was schon ein Top-Wert für solch ein Format ist. Wir könnten aber auch sagen, dass weniger als die Hälfte der Live-Viewer den ganzen GoDi mitgefeiert hat. 

Wie bewerten wir also einen JuGo-Livestream auf YT, wenn wir sehen,

  • dass 40 Live-Geräte eingeschaltet sind und womöglich dahinter noch einige Familien sitzen
  • dass der hochgeladene YT-Videoclip im Anschluss es noch auf rund 70 Klicks schafft
  • dass die Verweildauer gleich nach dem Stream bei etwas über 50% lag (eigentlich sensationell!) und im Anschluss dann erwartbarer Weise sinkt?

c. So können wir anregend und hilfreich weiter fragen: Wie bewerten wir

  • die durchschnittliche Wiedergabedauer von 17:35 Minuten beim Minecraft-Spielen, das insgesamt in der Regel weit über eine Stunde dauert?
  • die 400 Klicker bei einem Insta-GoDi und bis zu 150 Likes auf Beiträge, wenn wir über die Verweildauer dort erstmal gar nichts in Erfahrung bringen?

Eins ist sicher bei der Bewertung: Die Zahlen allein werden es uns nicht verraten! Diese Zahlen müssen ins Gespräch gebracht werden mit all dem, was zuvor an Wertmarken bestimmt wurde, und vor allem mit unseren wichtigsten Anliegen und Ressourcen. Wenn Ehrenamtliche, weil sie es gerne tun und es „ihr Ding“ ist, großen Aufwand betreiben für solchen Ertrag, ist das doch in Ordnung. Was aber, wenn hauptamtliche Kräfte bei all dem, was sie ohnehin an Aufgaben haben, nun auch noch hier immens aktiv sind oder sein sollen bei solchem Ertrag?

Fragen und Thesen zum Weiterkommen

Die reinen Zahlenwerte werden dann sprechend, wenn wir sie mit weiteren Aspekten in Verbindung setzen. Dann können Entscheidungen begründet gefällt werden. Und diese können von Ort zu Ort auch sehr unterschiedlich ausfallen.

  • Welche Werte und Energie erfahren wir durch unseren Einsatz? 
  • Wie verhalten sich Aufwand und Ertrag zueinander? Wie messen wir überhaupt welchen Ertrag? 
  • Wie verhält sich der überschaubare Ertrag, den die technischen Abtastraten ausweisen, zu den eingesetzten (und damit gebundenen) Ressourcen und den anderen Wertmarken? 
  • Reichen die Werte uns und unserem Anliegen? Für welches Anliegen wäre völlig ausreichend?
  • Ist womöglich das Begleiten einer kleinen Jugendgruppe relevanter bzw. effektiver (nachhaltiger?) als 800 Likes auf einen Insta-Post?
  • Was probieren wir als befristetes Projekt, was verstetigen wir? Inwiefern haben wir ein stimmiges CrossMedia-Konzept, bei dem wir das Eine tun und das Andere lassen?
  • Können wir regional kooperieren und damit ressourcenbewusst agieren?

Und auch diese Thesen und Einsichten können die Suche nach Antworten bereichern:

  • Je kürzer die Angebote, desto höher die Verweildauer.
  • Je mehr Abonnenten bzw. je größer das Netzwerk und die Community um den Anbieter, desto höher die Klicks. 
  • Denn: Online bildet Offline ab. Online erzeugt aber kein mehr an Offline.
  • Interaktionen / Engagement von Jugendlichen ist weniger erwartbar. 
  • Nicht alles, was machbar ist, ist sinnvoll für unser Anliegen.

Perspektiven

Missionarische Reichweite?
Natürlich schwingt die große Hoffnung der Akteuren mit, dass die Jugend- und Gemeindearbeit durch die Social Medias und ihre online-Formate nochmals ganz andere Reichweite und Relevanz entwickelt. Resonanzen und technischen Abtastraten geben dazu allerdings weniger Anlass. 

Zwei Stimmen bringen es so auf den Punkt: 

  • „Der erste online-Kontakt ist in 90% der Fälle immer noch aufgrund der bestehenden persönlichen Beziehung erfolgreich. Neue Teilnehmer kommen über Freundschaften automatisch dazu.“
  • „Als schwierig empfinden wir das Erreichen neuer Menschen ohne direkte Beziehung…“

Also: Online bildet offline ab…

Was wir aus der milieusensiblen Jugend- und Gemeindearbeit her bereits kennen, zeigt sich auch hier: Programmformate allein sind nur so insoweit auch missionarisch und erreichen neue Zielgruppen, wenn  wir unter uns wache Christinnen und Christen haben, die in ihrem Netzwerk andere direkt darauf aufmerksam machen und sie zur Teilnahme ermuntern bzw. einladen! 

Social Medias sind vor allem relevant für Neues, Sensationelles, Unterhaltsames und Witziges – sind aber dadurch eher kein missionarisches Mittel. Ist ein Stammtischabend mit dem Fußballverein oder den (alten) Klassenkameraden womöglich missionarischer als ein Insta-Post mit 800 Klicks?

Anstatt zu fragen: „Wen können wir wie erreichen?“ sollten wir Fragen: „Für wen sind wir wie erreichbar?“ Da wird online dann spannend und es wäre gewissenhafter zu prüfen, was von dieser oder jener Plattform 

  • erwartbar ist und was nicht 
  • was sie leisten kann und was nicht 
  • inwiefern sich die erwartbaren Verweildauern je nach Plattform unterscheiden
  • in welcher Konzentration sie bespielt werden muss

Stimmen dazu: 
„Social-Media wollen News und kleinere oder größere Sensationen, kurze Ansprache…“ / „Wir hatten zwei Wochenenden Pause, dabei verliert man viele Zuschauer, das würden wir nicht mehr machen“

Dadurch könnte sich ein stimmiger und leistbarer Medien-Mix in der Jugend- und Gemeindearbeit ergeben, der effektiv ist und darum auch manches nicht tun muss. 

Erschöpfung?
Je länger man aktiv auf den Social-Media-Kanälen ist, desto mehr ist auch eine Müdigkeit zu vernehmen. Die erste dankbare Begeisterungswelle weicht anderen Stimmungen, da Ressourcen sich verbrauchen.  

Exemplarische Stimmen:
„Wir hatten Spaß bei der Durchführung des Streams, vor allem anfangs bei täglichen Streams, als wir noch mehr Personen waren“ / „die Einzelakquise von Teilnehmern ist anstrengend“ / „die Aufrufe sind von Folge zu Folge weniger geworden“ / „stark nachlassendes Interesse“ / „je länger das Angebot läuft, desto schwieriger Beiträge zu erhalten“ / „Stress durch tägliches Vorbereiten, Durchführung zu zweit auf Dauer langweilig, dadurch sinkende Motivation unsererseits“ / „ich würde das Ganze konzentrierter angehen, nicht zu viele Angebote parallel laufen lassen“

Hoffentlich bald wieder analog?
Im eher traditionsorientierten Milieu evangelischer Jugendarbeit ist denn auch deutlich zu spüren, dass die offensiven Online-Konzepte vorerst als Notlösungen gesehen werden und man sich schon sehr freut, wenn die Jugendarbeit wieder offline mit analogen Begegnungen erfolgen kann. 

Exemplarische Stimmen:
„Zeit endet an Pfingsten, danach hoffentlich bald wieder normalere Angebote…“ / „wir machen weiter bis Gruppen sich wieder treffen können“ 

Andere werden die gemachten Erfahrungen und etablierten Formate womöglich verstetigen und effektiv in einen Cross-Media-Mix integrieren – dies aber nach einer Bilanzierung im Sommer und dann in wohl weniger dichten Rhythmen.

Exemplarische Stimmen:
„Wir werden den Insta-Godi in monatlichen Rhythmus weiterführen“ / „die Show wird so noch bis zu den Sommerferien laufen. Danach wird evtl. der Rhythmus etwas reduziert“ / „wir wollen bis zum Sommer so weitermachen und dann bilanzieren und uns ggf. neu orientieren“

Wir dürfen gespannt sich, ob und wie sich die Unterscheidung der Geister äußert und gestaltet in Bezug auf die zukünftige Medien- und Öffentlichkeitsarbeit im Reiche Gottes.

Der Decken-Segen kann am Ende einer Kirche Kunterbunt gesprochen werden. Dazu ist es gut, wenn jeder eine Decke zur Verfügung hat. Er kann aber auch in der Familie einander zugesprochen werden. Außerdem ist er gut bei digitalen Formaten einsetzbar.

Material

  • Eine Decke für jeden oder für jede Familie

So wird’s gemacht

  1. Nehmt euch eine Decke und breitet sie aus. Schaut sie euch in ihrer ganzen Größe an. So groß wie euch jetzt diese Decke erscheint – und noch viel größer – so ist auch Gott, der Allmächtige.
    Gott, der Vater, der Allmächtige, der den Himmel, die Erde und alles Leben darauf geschaffen hat, sieht dich.
  2. Legt euch die Decke um die Schultern.
    Und er segnet dich. Er nimmt dich in den Arm. Er schenkt dir Sicherheit und Geborgenheit.
  3. Nehmt die Decke an zwei Ecken und breitet sie aus, so wie Jesus auch mit ausgebreiteten Armen am Kreuz hing.
    Jesus, der Sohn, der für uns am Kreuz gestorben ist, der alle unsere Sorgen kennt, segne dich. Er mache deine Gedanken weit und schenke dir Offenheit für die Menschen um dich herum.
  4. Kuschelt euch in die Decke ein und rubbelt euch warm.
    Und der Heilige Geist, der immer bei dir ist, der dich inspiriert und motiviert, er segne dich. Er schenke dir Trost und Wärme an jedem Tag.
    So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
    AMEN.

Ziel: Durch das Thema Regen bekommen Familien einen Zugang zu dem schwer greifbaren Thema Segen. Auf vielfältige Weise erleben sie die Ähnlichkeiten und Unterschiede von Regen und Segen. Familien werden motiviert im Alltag Räume für Segen zu schaffen und auch selbst zu segnen.

Biblischer Hintergrund:
In 1. Mose 12,1-4 berichtet uns die Bibel davon, dass Gott Abraham den Auftrag gibt sein Land zu verlassen, weil er ihm ein neues Land zeigen will. Ein großer Schritt für Abraham. Aber er muss diesen Schritt nicht allein gehen, denn Gott segnet ihm und verspricht ihn, dass er selbst zum Segen werden wird.

Aktiv-Zeit

1. Segensstation

Stationsbeschreibung:
Familien kommen unter den Regenschirm. Dort können sie für sich beten lassen und werden gesegnet.
Gesprächsimpuls:
Hier könnt ihr euch als Familie segnen lassen. Gerne dürft ihr ein Anliegen nennen oder eine Herausforderung benennen. Wir beten für euch als Familie und segnen euch. Denn Gott will euch als Familie segnen!

Material:

  • Schirm
  • Segenskärtchen
Schirm

2. Buttons

Stationsbeschreibung:
Button mit Name, Tropfen und „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“. Alternativ können auch runde Papierkreise laminiert werden und mit einer Sicherheitsnadel zum Anstecker werden.
Gesprächsimpuls:
Hier dürft ihr euren einen Button mit eurem eigenen Namen produzieren. Er soll euch immer daran erinnern, was in 1.Mose 12,2 steht: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ Das gilt für Kinder UND für Erwachsene!

Material:

  • Buttonmaschine
  • Vordrucke
  • Scheren
  • Stifte

3. Segenmacher

Stationsbeschreibung:
Ähnlich wie ein Regenmacher werden in Pappröhren, Nägel gehämmert oder Draht eingeführt. Dann wird die Röhre mit Reis, Sand oder Bohnen gefüllt und auf beiden Seiten verschlossen. Die Röhre kann verziert werden z.B. mit dem Spruch „Der Herr segne dich“ oder anderen Segensversen.
Gesprächsimpuls:
Hier könnt ihr euch einen „Segenmacher“ basteln. Der Segenmacher macht sanfte Geräusche wenn ihr ihn umdreht. Während dem Drehen könnt ihr euren Kindern, eurer Mama, eurem Papa, eurem Opa oder der Nachbarin den Segen Gottes zusprechen.

Material:

  • Pappröhren
  • Nägel
  • Reis
  • Sand

4. Gummistiefel einpflanzen

Stationsbeschreibung:
Alte Gummistiefel werden im Vorfeld gesammelt. Die Stiefel werden mit Erde befüllt und Samen werden eingesät oder Blumen eingepflanzt.
Gesprächsimpuls:
Diese Station macht deutlich Regen ist Segen. Denn wo der Segen Gottes wirkt, da kann man wachsen und gedeihen. Hier wächst in dem alten Gummistiefel etwas Neues. Die Pflanze soll euch daran erinnern, dass ihr mit Gottes Segen wachsen und gedeihen dürft.

Gummistiefel einpflanzen

Material:

  • alte Gummistiefel
  • Erde
  • Samen
  • Knollen
  • Blumen

5. Familienfoto

Stationsbeschreibung:
Familienfoto unter dem Regenschirm evtl. mit selbstgemachtem Regen (Wasserschlauch). Diese Station kann auch Teil der Willkommens-Zeit sein.
Gesprächsimpuls:
Hier könnt ihr ein Foto von euch unter dem Regenschirm machen. Denn im Psalm 91,1 steht: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“

Material:

  • Schirm
  • Foto
  • Liste für Mailadressen
pink umbrella

6. Wasser-Aktion

Stationsbeschreibung:
Ein Rasensprenger oder eine Wasserrutsche werden angeschlossen. Je nach Wetter Regenklamotten anziehen und durchrennen oder auch einen Schirm benutzen!

Gesprächsimpuls:
Hier dürft ihr Regen live erleben! Stellt euch vor Gott beregnet euch so mit seinem Segen – was für ein Gefühl!

Material:

  • Rasensprenger
  • Matschhosen
  • Regenjacken
  • Schirme

7. Regenbild

Stationsbeschreibung:
Bild mit Wasserfarben malen und danach drauf regnen lassen. Falls es nicht regnet mit einer Gießkanne oder Wasserzerstäuber nachhelfen. Alternativ können Wasserfarben verpustet werden.
Gesprächsimpuls:
Was Regen alles bewirken kann? Manches wird ganz undeutlich, neue Formen entstehen, Veränderung geschieht. Vielleicht eine weitere Assoziation zu Segen?

Material:

  • Papier
  • Farbe
  • Wasser
  • Strohhalme

8. Regen im Glas

Stationsbeschreibung:
Das Wasser erhitzen und wenn es fast kocht wird es in ein Einmachglas gegossen bis es darin etwa 2cm hoch steht. Achtung – das Glas ist nun sehr heiß – nicht anfassen! Stellt jetzt eine Schale auf die Glasöffnung (die sollte die Öffnung komplett bedecken, aber nicht luft-dicht abschließen) und gebt die Eiswürfel hinein. Lasst euch Zeit und beobachtet, was im Glas geschieht – es beginnt zu regnen!
Gesprächsimpuls:
Wie entsteht eigentlich Regen? Hier kannst du erleben wie Regen entsteht. Wie entsteht eigentlich Segen? Darf den nur ein Pfarrer sprechen? Bekommen den nur manche Menschen? Unterhaltet euch doch mal darüber!

Material:

  • Glas
  • Eiswürfel
  • Schale
  • heißes Wasser
Regen im Glas

9. Gummistiefel Parcours

Stationsbeschreibung:
Wassertransport-Parcours mit Minigummistiefel (Kinder) und Gummistiefel mit Löchern (Erwachsene). Die beste Familie gewinnt einen Preis!
Gesprächsimpuls:
Hier dürft ihr als Familie antreten und Wasser transportieren. Wer schafft es mehr Wasser zu sammeln? Wie kommt ihr zu Segen? Wie viel Segen sammelt ihr ein? Überlegt doch mal wo und wie oft ihr gesegnet werdet.

Material:

  • Gummistiefel (klein und groß)
  • Eimer

10. Enten spritzen

yellow and red plastic toy

Stationsbeschreibung:
Mehrere Quietsche-Enten befinden sich in einem mit Wasser gefüllten Zuber. Ziel ist eine oder mehrere Enten auf die andere Seite zu spritzen.
Gesprächsimpuls:
Hier könnt ihr beweisen wie gut ihr mit Wasser umgehen könnt. Wer schafft es als erstes die Enten ans andere Ende zu spritzen? So viel Kraft hat Wasser! Aber Gottes Segen auch!

Material:

  • Zuber mit Wasser
  • Spritzen
  • Quietesche-Eenten

11. Spontancomedy

Stationsbeschreibung:
Ein Mitarbeitender geht mit einem Becher in der Hand umher und will damit Regen sammeln. Er verteilt Becher und motiviert andere mit zu sammeln (egal, ob es regnet oder nicht).
Gesprächsimpuls:
Das Gespräch kann darauf gelenkt werden, dass Regen bzw. Wasser sehr kostbar ist.

Material:

  • ein schauspielbegabten Mitarbeitenden

Feier-Zeit

Dialog-Gespräch zwischen einem Kind (K) und einem Erwachsenen (E).
E: Unser Thema ist heute „Regen – ab in die Pfütze“.
K: Nein Mama (oder Papa oder Name) – unser Thema ist „Regen und Segen – ab in die Pfütze“. Du hast den Segen vergessen.
E: Ja stimmt du hast Recht. Regen UND Segen. Aber warum heißt das Thema heute so? Ich weiß gar nicht mehr, wer auf die Idee kam. Nur Regen würde doch auch reichen und zum Herbst passen.
K: Regen und Segen – das reimt sich! Und ist gleich bis auf einen Buchstaben!
E: Stimmt – dann war das wahrscheinlich der Grund warum wir das Kunterbunt heute
Regen und Segen genannt haben.

(evt. Begrüßungslied singen)
K: Mama – ich hab nochmal ein bisschen überlegt. Regen und Segen – das klingt doch nicht nur ähnlich, das ist doch auch fast das gleiche!
E: Wie meinst du das? Regen und Segen ist das gleiche? Regen ist das Wasser vom Himmel, bei dem ihr eure Regenjacken und Gummistiefel anziehen müsst und du deinen neuen Knirps benutzen darfst. Aber was hat das bitte mit Segen zu tun?
K: Also pass mal auf. Wenn es regnet, dann kann alles wachsen. Also Blumen, Gras, unsere Tomaten und so. Und so ist es doch auch mit dem Segen. Den Menschen, die Gott segnet geht es gut. Sie haben Freunde und sind glücklich.
E: Interessanter Gedanke… vielleicht hast du recht und es gibt wirklich einen Zusammenhang zwischen Regen und Segen. Mir fällt grad ein – in der Wüste, da gibt’s ja ganz wenig Regen und wenig Leben. Dort entsteht nur Leben, wenn es regnet. Und dann ist das ein Segen für die Menschen und Tiere. Denn dann gibt es wieder was zu Essen und Trinken und alles kann aufblühen und leben. Das ist für die Menschen in der Wüste bestimmt ein Gefühl von Gottes Segen.
K: Regen und Segen – also was beide können ist: neues und gutes Leben wachsen lassen. Und wenn kein Regen fällt und wir nicht gesegnet werden?
E: Gute Frage – also dieses Jahr hat es mal wieder zu wenig geregnet. Und deshalb hatten wir auch ganz wenige Äpfel auf unserem Apfelbaum. Also kein Regen heißt auch kein Obst.
K: Und kein Segen? Kein Leben? Das reimt sich ja auch fast! Und was ist wenn zu viel
Regen fällt oder wir zu viel Segen bekommen?

E: Also wenn zu viel Regen kommt, kann das ganz schön gefährlich sein. Dann gibt es Überschwemmungen, große Fluten und es wird gefährlich für das Leben von Mensch und Tier. Also ich würde sagen zu viel Regen schafft kein neues, gutes Leben!
K: Und zu viel Segen?
E: Was glaubst du?
K: Ich glaube zu viel Segen gibt es gar nicht!
E: Das glaube ich auch!
K: Aber es gibt noch einen Unterschied zwischen Regen und Segen: Regen kann man sehen und spüren und mit dem Mund auffangen. Und Segen nicht!
E: Das stimmt Segen kann man nicht sehen! Aber ich würde sagen, dass ich Segen schonmal gespürt habe. Wenn ich gesegnet werde bekomme ich oft so ein ganz warmes Gefühl in meinem Körper oder es fängt an zu kribbeln. Kennst du / ihr das auch?
K: Jetzt haben wir so viel über Segen gesprochen. Aber was ist das eigentlich SEGEN?
E: Lasst uns doch mal sammeln. Woher kennt ihr Segen? Wo gibt’s das?
(KiKu Besucher mit einbeziehen)
• Beim Geburtstag „Viel Glück und viel Segen“
• Am Ende vom Gottesdienst spricht der Pfarrer den Segen / Ende Kinderkirche?
• Abends segnet Mama
• Kindersegnung
• Jeder kann segnen. Auch Kinder!
• Einschulungsgottesdienst – Schulstart Gottesdienst – Segen fürs neue Schuljahr
• Ehepaar wird eingesegnet bei der Hochzeit

E: Okay – jetzt haben wir gehört wo es Segen überall gibt und haben schon ein bisschen eine Idee davon was Segen ist. Wo Segen ist, da wächst etwas, entsteht Leben. Segen heißt – ich erlebe Gutes. Segen heißt – Gott ist mit mir. Segen heißt – Gott passt auf mich auf – im neuen Lebensjahr, in der Schule, im neuen Leben, in der Ehe, am neuen Tag. Segen ist kein Wunsch. Segen ist kein Gebet. Segen heißt: Gott geht mit.

Impuls
Wir haben in der Bibel nachgelesen und wollen euch einen kleinen Teil aus 1. Mose vorlesen: Bibeltext 1. Mose 12,1-4 (Einsteigerbibel)
Der Herr sagte zu Abraham: „Verlass dein Land! Verlass deine Verwandtschaft und dein Elternhaus! Geh in das Land, in das ich dich führen werde! Ich werde dich zum Vater eines großen Volkes machen. Du wirst sehr berühmt werden! Ich werde dich segnen und du selbst wirst ein Segen für andere sein! Ich werde allen Gutes tun, die dir Gutes tun. Wer aber möchte, dass es dir schlecht geht, der bekommt es mit mir zu tun. Alle Völker auf der ganzen Welt werden durch dich Segen erleben.“
Gott spricht hier mit Abraham und segnet ihn. Für Abraham beginnt ein großes Abenteuer. Er startet einen neuen Weg. Und dafür segnet Gott ihn. Und so ist das auch bei uns heute. Wir segnen oft, wenn etwas Neues beginnt. Ein neues Leben, ein neuer Tag, eine neue Woche, ein neues Leben zu Zweit (bei einer Ehe), ein neues Lebensjahr, ein neues Schuljahr. Und Abraham ist ja in ein fernes Land gezogen mit allen seinen Leuten. Und dann hat Gott Abraham für diesen Weg gesegnet. Gott sagt zu Abraham: Ich will dich segnen UND du sollst ein Segen sein! Aber wie kann ein Mensch ein Segen sein? Kann jeder von uns ein Segen sein? Ja – jeder kann ein Segen sein. Indem wir Gutes tun, anderen Menschen helfen z.B. einer alten Nachbarin eine Brezel mitbringen, indem du eine gute Freundin bist. Oder wir können auch ein Segen sein, wenn wir anderen eine Freude machen. Vielleicht könnten wir sagen passend zum Thema „Du kannst ein Segen sein, indem du der Regen für andere bist.“ Jetzt haben wir so viel über Segen gesprochen, jetzt wollen wir ihn auch spüren und uns gegenseitig zusingen. Denn auch ein gesungener Segen ist ein Segen und…ihr könnt ja mal fühlen, ob ihr den Segen Gottes beim Singen spürt!

Aktion zum Lied: Gott dein guter Segen
Die Familien bekommen den Liedtext und können das Lied singen und bei dem jeweiligen Gegenstand das entsprechende Bild hochhalten. Wie erlebe ich Gottes Segen? Die Begriffe aus dem Lied „Gott dein guter Segen“ werden als Bilder ausgedruckt, verteilt und währen der jeweiligen Strophe hochgehalten.
Begriffe: Zelt, Licht (z.B. Taschenlampe), Hand, Nest

Fallschirm-Segen
Ein großer Fallschirm wird in die Mitte gelegt und alle halten sich daran fest. Der Fallschirm wird gemeinsam nach oben geschwungen.
Gott, der Vater, der dich geschaffen hat, segne dich.
Der Fallschirm wird nochmal nach oben geschwungen.
Jesus Christus, der Sohn, segne dich.
Der Fallschirm wird nochmal nach oben geschwungen, aber dieses Mal dürfen alle darunter schlüpfen.
Gott, der Heilige Geist segne dich. So segne dich Gott der Vater, der Sohn und der Heilige
Geist. Amen.

Fallschirm-Segen

Liedvorschläge
• Komm, wir machen Gotte jetzt eine Freude (Mike Müllerbauer)
• Ich schicke meinen Dank (Mike Müllerbauer)
• Vielen Dank (Mike Müllerbauer)
• Der Vater im Himmel segne dich (Mike Müllerbauer)
• Gott dein guter Segen (Detlev Jöcker)

Essens-Zeit

  • Spaghetti mit Tomatensoße
  • Maultaschen
  • Evtl. Paradiescreme zum Nachtisch

Ziel:
Das Thema Fairliebt in Gottes Welt soll unsere Liebe zu dieser Erde in den Fokus rücken. Die Besucher sollen für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden. Gott hat uns den Auftrag zur Bewahrung seiner Schöpfung gegeben. Was das bedeutet und wie wir diesem Auftrag ein bisschen besser gerecht werden können, soll bei dieser Kirche Kunterbunt im Mittelpunkt stehen.

Biblischer Hintergrund:
Anhand des ersten Schöpfungsberichtes, im speziellen den beiden Versen aus Gen. 1, 27-28 soll deutlich werden, dass Gott diese Welt geschaffen hat. Wir Menschen sind nach seinem Bild geschaffen und Gott beauftragt uns die Erde zu bewahren und zu beherrschen.

Aktiv-Zeit

1. Ökologischer Fußabdruck

Stationsbeschreibung:
Hüpfspiel mit Fragen zum ökologischen Handeln, entsprechend der Antwort weiter oder weniger weit hüpfen
Gesprächsimpuls:
Hier geht es um euren ökologischen Fußabdruck. Dabei geht es darum wie wir in unserem Alltag dazu beitragen können unsere Welt in Gottes Sinne zu bewahren. Wie oft esst ihr Fleisch, Fisch und Wurst? Wie oft fahrt ihr mit dem Auto? Wo kauft ihr euer Obst und Gemüse? Diese und ähnliche Fragen dürft ihr hier beantworten und dann entsprechend weiterhüpfen.

Material:

  • Kreide
  • Fragen

einen Test um eueren persönlichen Fußabdruck zu berechnen findet ihr hier: Fußabdrucktest (fussabdruck.de)

2. Insektenhotel

Stationsbeschreibung:
Aus einer leeren Konservendose wird ein Insektenhotel gebaut. Dazu je nach gewünschten Bewohnern verschiedene Materialien in der Dose platzieren. Ein Draht zum Aufhängen befestigen. Zur Verschönerung bunte Wolle um die Dosen wickeln.
Gesprächsimpuls:
Gott hat sich eine Vielzahl von Insekten ausgedacht. Damit es weiterhin viele verschiedene Insekten gibt, brauchen sie Lebensräume. Mit dem Insektenhotel können in eurem Garten oder auf eurem Balkon ein paar Insekten Heimat finden:

Insektenhotel

• Wildbienen mögen Röhren, z.B. Röllchen aus Papier oder Wellpappe
• Florfliegen und Marienkäfer mögen Holzwolle
• Ohrenkneifer mögen Stroh
• Schmetterlinge mögen dünne Zweige

Material:

  • Dosen
  • Holzwolle
  • Papier
  • Wellpappe
  • Stroh
  • Zweige
  • Gummis
  • Wolle für die Verzierung

3. Bienenwachstücher

Stationsbeschreibung:
Stoffreste mit der Zick-Zack Schere zuschneiden. Dann Backpapier unter und über den Stoff legen und Bienenwachsplatten mit dem Bügeleisen einbügeln. Die Tücher können dann anstatt Frischhaltefolie oder Alufolie genutzt werden.
Gesprächsimpuls:
Eine wirkliche Alternative zu Frischhaltefolie und Alufolie könnt ihr euch hier aus Stoffresten und Bienenwachs selbst zuschneiden und bügeln. Die Tücher können zum Abdecken von Joghurt, Obst und Gemüse oder auch Schüsseln verwendet werden. Durch die Körperwärme passen sich die Tücher dem jeweiligen Gegenstand an. Und das Beste – es entsteht weniger Müll! Unterhaltet euch darüber, wo ihr im Alltag weggeworfenen Müll findet und warum das für Gottes Schöpfung ein Problem ist.

Material:

  • Baumwollstoffreste
  • Bienenwachsplatten
  • Zick-Zack Scheren
  • Bügelbrett und -eisen
Bienenwachstücher

4. Verpackungs-Quiz

Stationsbeschreibung:
Verschiedene Fragen zum Thema Ökologische Verpackungen auf einem Quizblatt. Dieses kann ausgefüllt werden. Am Ende der Aktiv-Zeit gibt es die Auflösung und ein Gewinner-Kind und einen Gewinner-Erwachsenen.

5. Grillanzünder

Stationsbeschreibung:
Aus Wegwerf-Material entsteht ein Grillanzünder. Über dem Feuer oder auf einem Herd die Wachsreste schmelzen. Trocknerflusen in die Eierkartons legen und das Wachs darüber gießen. Trocknen lassen und danach die Eierkartonabteile auseinanderschneiden. Fertig sind die Grillanzünder.
Gesprächsimpuls:
Eigentlich würden wir die Eierkartons, die Kerzenreste und die Trocknerflusen wegwerfen. Heute entsteht daraus etwas Neues – Grillanzünder. Ein kleiner Beitrag zu weniger Müll und der Verwertung von Materialien. Habt ihr weitere Ideen, wie Wegwerfartikel wiederverwendet werden können?

Material:

  • Eierkartons
  • Wachsreste
  • Trocknerflusen
  • Topf zum Schmelzen
  • Messer
Grillanzünder

6. Ideentausch

Stationsbeschreibung:
Auf ausgeschnittene Fußabdrücke aus Karton werden mit Ideen oder Vorhaben zur Nachhaltigkeit aufgeschrieben. Auf einer Weltkarte wird damit ein Herz gestaltet. Am Ende darf sich jeder einen Fußabdruck zur Erinnerung mitnehmen. Es gibt so viele Ideen zur Steigerung unserer Nachhaltigkeit. Jede Idee ist wertvoll. Hier wollen wir sie teilen. Schreibt eure Idee auf einen Fußabdruck und hängt ihn an die Wand.
Gesprächsimpuls:
Lasst euch von anderen inspirieren, sprecht darüber, diskutiert und überlegt, was ihr im Alltag umsetzen könnt. Denn wir wollen gemeinsam den Auftrag von Gott ernst nehmen die Erde zu bewahren.

Material:

  • Fußabdrücke aus buntem Karton (oder Post it’s)
  • Stifte
  • großes Plakat
  • Karton
Ideentausch

7. Energieerzeugung

Stationsbeschreibung:
Ein bis zwei Fahrräder werden auf einen Rollentrainer montiert und ein Licht über einen Dynamo angeschlossen. Das Licht sollte für den Radfahrer sichtbar sein (evt. das Fahrradlicht nach hinten drehen).
Gesprächsimpuls:
Mit den Fahrrädern könnt ihr selbst Energie erzeugen.
• Wie können wir im Alltag „Energie“ erzeugen und andere für etwas begeistern?
• Wie können wir etwas von Gottes Liebe weitergeben? So wie unsere Energie an das Fahrradlicht weitergegeben wird?

Material:

  • Fahrräder
  • Rollentrainer
  • Dynamo
  • Lampe

8. Energiespeicher

Stationsbeschreibung:
Eine Solar-Lichterkette wird in einem Karton untergebracht (evtl. auch als Rätsel). Die Sonne erzeugt am Tag, wenn Sonne auf das Solarpanel fällt Strom, den man in einem Akku speichert. Nachts wird dann das Licht mit diesem Strom versorgt. Das ist das Konzept für eine moderne Solaranlage mit Batteriespeicher.
Gesprächsimpuls:

Die Sonne erzeugt am Tag Strom, den man in einem Akku speichert und der dann nachts das Licht mit Strom versorgt.
• Wo können wir ein Licht in die Finsternis bringen?

Material:

  • Solarlichterkette
  • Karton

9. Treibhauseffekt

Stationsbeschreibung:
Ein Langzeitexperiment (30-60 Min): Treibhauseffekt in zwei Flaschen deutlich machen. Eine Flasche wird mit Luft gefüllt, die andere mit CO2. In den Flaschen befindet sich jeweils ein Thermometer. Die Temperatur in der CO2-Flasche ist höher. Mit diesem Experiment kann man schön erklären was das CO2 in unserer Atmosphäre macht und warum wir es vermeiden sollten (evtl. Hinweis auf andere Stationen).
Gesprächsimpuls:
Hier kann man schön verstehen, was das CO2 in unserer Atmosphäre macht und warum wir es vermeiden sollten.
• Was denkt Gott wohl, wenn er sieht wie wir mit der Erde umgehen, die er erschaffen hat?

Material:

  • zwei Flaschen
  • Thermometer
Treibhaus-Experiment

10. Spielzeug aus Schrott

Stationsbeschreibung:
Auf eine alte CD wird ein Schnellverschluss (z.B. von einer Spülmittelflasche) mit der Klebepistole befestigen. Auf das Ventil wird ein Luftballon gestülpt. Durch das CD-Loch wird der Luftballon aufgeblasen. Ventil öffnen und das Boot auf einer glatten Oberfläche leicht anstoßen. Die CD kann noch mit Washi-Tape verziert werden.

Anleitung für das Luftkissenboot


Gesprächsimpuls:
Wie wird aus einer CD und einem Getränkeverschluss ein Luftkissenboot? Das könnt ihr hier erleben.
• Vielleicht fallen euch noch mehr Dinge ein, die ihr aus Alltagsgegenständen basteln könnt?
• Zum Nachdenken: Wie viele Spielsachen stehen bei euch ungenutzt herum? Wer würde sich darüber freuen? Wie könnten zukünftig nachhaltige Geschenke für Kinder aussehen?

Material:

  • CD
  • Schnellverschlüsse
  • Heißklebepistole
  • Luftballon
  • Verzierung (WashiTape)

11. Repaircafé

Stationsbeschreibung:
Toll ist, wenn es vor Ort ein Repaircafé gibt und Mitarbeitende zu Besuch kommen, ihre Arbeit vorstellen und diese Station anbieten können. Ansonsten können auch fitte Näherinnen angefragt werden, die dann bei Kirche Kunterbunt mit ihrer Nähmaschine kommen und die kaputten Kleidungsstücke nähen. Im Vorfeld muss den Familien kommuniziert werden, dass sie ihre reparaturbedürftigen Kleidungsstücke mitbringen dürfen. Evtl. kann diese Station auch auf andere Gegenstände (Fahrräder, Elektronikartikel) erweitert werden.
Gesprächsimpuls:
Kleidung wird oft unter menschen-unwürdigen Bedingungen hergestellt. Das Repair-Café zeigt uns, dass kaputte Kleidung nicht weggeschmissen werden muss. Sie kann geflickt werden und dann müssen weniger neue Klamotten gekauft werden.
• Könnten wir auf neue Kleidung verzichten? Wie kann ich meinen Kleidungskonsum verringern?
• Wer würde sich über meine ungenutzten oder zu kleinen Kleidungsstücke freuen?

Material:

  • Mitarbeiterinnen des Repair-Cafés mit Nähmaschine
white sewing machine on table

12. Obst- und Gemüse Parcours

Stationsbeschreibung:
Verschiedenes Obst und Gemüse muss der Erntezeit entsprechend den vier Jahreszeiten zugeordnet werden. Pro Jahreszeit gibt es einen Eimer. Jede Frucht muss durch einen Parcours zum richtigen Ziel gebracht werden. Am Ende gibt es die Auflösung.
Gesprächsimpuls:
Welche Frucht wächst zu welcher Jahreszeit bei uns? Hier könnt ihr euer Wissen zeigen!
• Früchte die lange Transportwege hinter sich haben, sind nicht gut für unsere Welt.
• Zum Nachdenken: Welche Früchte essen wir zu welcher Jahreszeit?

Material:

  • Früchte und Gemüse (echt oder aus Holz/Filz)
  • Eimer
  • evt. Hütchen für den Parcours

13. Beten für die Welt

Stationsbeschreibung:
Durch Plakate und Bilder werden vom Klimawandel betroffene Menschen und Tiere gezeigt. Die Besucher dürfen für ein stilles Gebet sprechen und eine Kerze entzünden.
Gesprächsimpuls:
Viele Menschen, Tiere und Pflanzen leiden unter den Veränderungen durch den Klimawandel. Hier kannst du eine Kerze anzünden und für die betroffenen Menschen und Tiere beten. Du kannst aber auch für unsere Welt, für die verantwortlichen Personen und uns selbst beten, dass wir unsere Verantwortung der Welt gegenüber ernst nehmen. Hier könnte auch eine Gebetsstation mit Fürbitten Rund um
Corona angeboten werden. Evtl. auch mit Fürbitten auf kleinen Zettel, die an eine Wäscheleine gehängt oder gerollt an ein Kreuz gesteckt werden.

Material:

  • Kerzen
  • Gläschen
  • Kreuz
  • Streichhölzer
  • Plakate und Bilder mit vom Klimawandel betroffenen Menschen und Tieren

Feier-Zeit

Mini-Theater zu fairliebt
Der Moderator (M) und ein Lauch (Lauchi), bei dem die Wurzeln die Haare sind und zwei
Augen befestigt wurden, unterhalten sich.

M: Herzlich Willkommen zu Kunterbunt. Schön, dass ihr alle da seid. Heute ist unser
Thema „fairliebt in Gottes Welt“.

Lauchi: Hihi – (M) … ist verliebt. (M)… ist verliebt. Ist es noch geheim oder dürfen es alle
wissen?

M: Ja ich bin tatsächlich verliebt.
Lauchi: In deinen Mann (Frau), stimmt’s?
M: Na klar. In den auch. Sonst hätte ich ihn ja nicht geheiratet! Aber ich bin auch
verliebt in meine Kinder.
Lauchi: Und ich bin verliebt in meine Mami und meinen Papi-Lauch.
M: Ja und man kann auch verliebt sein in Schnee (das wünschen wir uns ja echt), in den
Wald oder die schöne Natur oder in leckeres Essen.
Lauchi: Aber nicht in Lauchsuppe!
M: Ich bin aber auch noch in was anderes verliebt.
Lauchi: In was anderes?
M: Ja – ich bin verliebt in Gottes Welt. (hält das Schild hoch)
Lauchi: Das sagst du doch jetzt nur, weil es das Thema von Kunterbunt ist!
M: Nein – ich finde die Welt, die Gott geschaffen hat wirklich toll und deshalb bin ich in
sie verliebt!

Lauchi: M ist verliebt! M ist verliebt! Er/Sie ist verliebt in Gottes Welt. Trallallalalala! Aber
halt – M kannst du nicht richtig schreiben? FAIR-LIEBT – das schreibt man doch
anders! (streicht mit rot FAIR durch und schreibt VER hin)

M: Das weiß ich doch! Aber ich habe es mit Absicht falsch geschrieben.
Lauchi: Mit Absicht falsch geschrieben? Du bist ja verrückt! Da ist deine Deutschlehrerin
bestimmt nicht begeistert!

M: Ich habe es falsch geschrieben, weil ich nicht nur VER-liebt in Gottes Welt bin,
sondern weil ich mir wünsche, dass wir FAIR mit Gottes Welt umgehen.
Lauchi: (schaut irritiert) Häh? Was soll denn FAIR bedeuten?
M: fair sein heißt sich gut verhalten. Ehrlich sein dem anderen gegenüber. Vielleicht
kennst du das Wort vom Sport. Zum Beispiel beim Fußball – ein fairer Spieler hält
sich an die Spielregeln, ist ehrlich und geht mit seinen Gegnern gut um.
Lauchi: Und du willst jetzt mit Gottes Welt Fußball spielen?
M: Nein – natürlich nicht! Ich will fair mit Gottes Welt umgehen. Ich will mich gut
verhalten, mich an die Spielregeln halten und dafür sorgen, dass es der Natur und
der ganzen Welt gut geht.
Lauchi: Dann bist du also ganz fair zu Gottes Welt?
M: Genau! Weil ich verliebt bin in Gottes Welt!

Bodenbild Schöpfung

Bodenbild zur Schöpfung

Den Kindern und Erwachsenen werden verschiedene Tiere (Lego-Duplo, Holztiere,
Schleich-Tiere), Pflanzen, Blumen, Steine, Erde gegeben, diese werden während des Impulses zum
Einsatz kommen.
Weißes Tuch in die Mitte legen.

Ganz, ganz am Anfang, als noch nichts war, gar nichts, keine Welt und nichts und nichts – das
kann man sich gar nicht vorstellen – war doch schon Gott da.
Kerze in einem Glas wird in die Mitte gestellt.
(Vielleicht gibt es ja auch Menschen, die sagen: Das stimmt gar nicht. Die Erde ist einfach so
entstanden, ganz ohne Gott. Dann sieht es so aus:
Die große Kerze in der Mitte wird entfernt und bei Seite gestellt.
Nein, das gefällt mir nicht. Ich will die Kerze dabei haben. Ich glaube, dass Gott die Erde
geschaffen hat, zusammen mit allem, was lebt.)
Als Gott dann das Weltall machte und die Erde, sprach er in das Nichts hinein: Licht!
Und da wurde es – wie bei einem Blitz – ganz hell.
Gelbes Tuch wird oberhalb der Kerze hingelegt, dunkles Tuch wird unterhalb der Kerze
hingelegt.

Damit es bei uns am Tag hell wird, welches Licht scheint da für uns? Die Sonne.
Sonnenstrahlen werden ausgelegt.
Und damit es auch in der Finsternis, im Dunkeln in der Nacht, nicht ganz so dunkel ist, hat
Gott auch dafür Lichter erschaffen. Welche Lichter leuchten für uns in der Nacht? Der Mond
und die Sterne.
Mond und Sterne werden auf das dunkle Tuch gelegt.
Und dann kam zuerst das, was kein Leben hat: Wasser und Land, Erde und Sand, Steine.
Blaues Tuch (= Wasser), Erde, Sand und Steine werden in die Mitte gelegt.
Das hat ganz schön lange gedauert, bis das alles entstanden war, nicht nur unsere Erde,
sondern das ganze Weltall. Vielleicht waren es sogar Millionen Jahre. Aber für Gott sind das
nur ein paar Tage.
Aber was dann kam, das war besonders großartig. Gott brachte das Leben auf die Erde. Erst
einmal die Pflanzen, Gras, schöne, bunte Blumen, Büsche, Sträucher, Bäume.
Kinder bringen Blumen und kleine Pflanzen mit Wurzeln, die in die Erde gesteckt werden.
Danach machte Gott die Tiere, die ganz Kleinen – Regenwürmer, Tausendfüßler, Ameisen,
Käfer und dann auch die Größeren. Pflanzen und Tiere überall.
Kinder bringen Tiere und platzieren sie auf dem Wasser oder dem Land.
Das Beste, was Gott machte, hat er sich bis zum Schluss aufgehoben.
Ein Spiegel, in ein braunes Tuch gewickelt, wird in die Mitte gelegt. Ein oder mehrere Kinder
kommen in die Mitte und decken es auf.

Zum Schluss machte Gott den Menschen, dich und mich und alle anderen. In der Bibel steht
dazu:
Wortkarte Genesis 1, 27 wird zum Spiegel gelegt und von einem Kind vorgelesen.
Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen. Er liebt uns so sehr. Er wollte mit uns ein
Gegenüber. Und er wünscht sich, dass auch wir einander als Gegenüber wahrnehmen und
fair miteinander umgehen.
Und er hat uns einen Auftrag gegeben.
Wortkarte Genesis 1, 28 wird in die Mitte gelegt und von einem Kind vorgelesen.
Unser Auftrag ist es diese Erde zu bebauen und zu bewahren, das heißt auf sie zu achten, auf
sie aufzupassen, dafür zu sorgen, dass es der Natur, den Pflanzen, die Tieren gut geht.
Wir alle betreten diese Erde, gehen über die Erde und hinterlassen unsere Fußspuren auf der
Welt.
Weil nicht jeder Platz auf unserem Bodenbild hat, werden einige Fußspuren symbolisch
hingelegt.

Vielleicht können wir etwas mehr darauf achten welche Spuren wir hier auf dieser Welt, in
Gottes Schöpfung hinterlassen. Wir sollen verliebt sein in Gottes Welt. In seinem Sinne
sollen wir die Erde bebauen und fair miteinander umgehen.

Gebet
Gott hat diese Erde mit uns und allem anderen so wunderschön gemacht. Dafür wollen wir
Danke sagen. Das machen wir heute ein bisschen wilder – mit dem Schlachtruf-Gebet. Ein
„Vorschreier“ ruft: „Gebt mir ein D!“ Alle anderen rufen: „D!“ „Gebt mir ein A!“ „A“ und so
weiter N – K – E. Und dann alle zusammen: „DANKE, DANKE, DANKE!“

Liedvorschläge:

  • Gott hält die ganze Welt in seiner Hand (Spiritual)
  • Wir sind stolz auf Gott (Armin Jans)
  • Komm, wir machen Gotte jetzt eine Freude (Mike Müllerbauer)
  • Ich schicke meinen Dank (Mike Müllerbauer)
  • Vielen Dank (Mike Müllerbauer)

Essens-Zeit

Beim Thema Nachhaltigkeit bietet sich eine gute Gelegenheit vegetarisch zu Kochen und unseren Fleischkonsum zu thematisieren.
Mögliche Ideen:

  • Käsespätzle
  • Gemüsesuppe
  • Nudelsuppe
  • Milchreis mit Apfelmus

Diese Tüte ist in der Coronazeit entstanden. Vielleicht kann diese To-go-Tüte auch als Mitgebsel in der KiTa oder für eure KiKu Familien sein, falls ihr keine Veranstaltung an Ostern habt. Es ist eine Kirche Kunterbunt für zuhause! In die Tüte packt ihr einen netten Brief und je nach Möglichkeiten ein Teil der Materialien, der für die Aktionen benötigt wird.

Aktiv-Zeit

1. Ostereier färben

Stationsbeschreibung:
Eier kochen und in einem Handtuch eingewickelt warmhalten. Farbpatrone schütteln und mit einer Schere aufschneiden, in ein Glas füllen oder Farbtablette nehmen, 2 EL Essig und 250 ml kaltes Wasser zugeben. Nun das Ei entweder mit Klebeband abkleben (dadurch bleibt das Ei an diesen Stellen ungefärbt) oder direkt in das Farbbad für 4-6 min. Dann das Ei mit einem Löffel aus dem Farbbad zum Abtropfen auf ein Kuechenpapier legen. Fertig!

Statt der Farbpatronen kann man auch … verwenden

  • 400-500g Rotkraut kleinschneiden, 40min mit 1l Wasser kochen. Abseihen. (wenn du Essig zugibst wird die Farbe heller)
  • Zwiebelschalen mit 1l Wasser fuer 30min aufkochen. Abseihen.
  • 3 -4 TL Kurkuma in einem Liter einweichen fuer 30min, dann 30min kochen
  • 100g Brennnesseln (sammeln) 2h einweichen, dann kochen 60min. Abseihen.

Gekochte Eier für mind. 30 min einlegen. Nach 3 Stunden wird eine intensive Farbe zu sehen sein.

Material:

  • gekochte, warme Eier
  • Farbepatrone/Tablette
  • Essig
  • Glas
  • Esslöffel
  • Schere
  • Küchenpapier
  • evtl. Klebeband
  • Küchenpapier
yellow blue and pink egg on tray

Ostereier stehen auch für neues Leben. An welchen Punkten in deinem Leben hast du schon einmal Neues ausprobiert? Wie hat es geklappt? Wo wünschst du dir, dass Neues in dein Leben kommt oder wo wünscht du dir den Mut, Neues zu wagen? Gott sagt, dass er unser Leben umkrempeln kann und neue Sichtweisen auf unser Leben schenken kann. Vielleicht magst du ihn dazu einladen, dir zu helfen, Neues zu probieren?

2. Knöpfe-Gebet

Stationsbeschreibung:
Nimm dir einen Knopf.
Fühle, wie hart dein Knopf ist und denke an Menschen, die gerade durch eine harte Zeit gehen.
Bitte Gott darum, ihnen zu helfen.
Wie viele Löcher hat dein Knopf?
Denke an so viele Dinge in deinem Leben, für die du Gott DANKE sagen möchtest.
Danke Gott für diese Dinge

Material:

  • Knöpfe in allen Formen und Farben – wenn ihr keine habt, könnt ihr es auch mit Legosteinen, Schleichtieren, Naturmaterial usw. machen

3. Schleim (am Tag davor zubereiten)

Stationsbeschreibung:
Wasser & Stärke im Verhältnis von 5:1 vermischen & kochen bis der Schleim fester ist. Dann einfärben.
Achtung: dieser glibberige Schleim färbt ab – kann auch zum Malen verwendet werden.

Material:

  • 150ml Wasser
  • etwas Lebensmittelfarbe
  • 200g Speisestärke

Was bleibt an uns kleben? z.B. schlechte Worte, die andere zu uns sagen; das schlechte Gewissen, wenn wir Mist gebaut haben. Welche Dinge möchtest du loswerden aus deinem Leben? Wie könnte das gehen? Christen glauben daran, dass Jesus an Ostern für allen Mist und alle unguten Dinge, die wir erleben, gestorben & wieder lebendig geworden ist -damit sie nicht mehr an uns kleben und wir neu anfangen können. Möchtest du das erleben, dann rede mit Jesus.

4. Jelly Beans-Armband

Stationsbeschreibung:
Steche mit der Nadel Loecher in die Jelly Beans und fädle sie auf, bis sich ein Band ergibt, das um dein Handgelenk passt.

person wearing silver and pink beaded bracelet

Material:

  • Jelly Beans oder Gummibärchen oder runde Cornflakes-Loops
  • Nade
  • Faden

Wähle die Farben bewusst aus. Wenn wir an Ostern denken, könnte „rot“ für Jesus Liebe für dich stehen. „Grün“ dafür, dass es eine neue Chance gibt, dass wir mit Gott Beziehung leben können, „Schwarz“ für den Mist, den wir machen. „Weiss“ für uns, wenn wir die Freunde von Jesus sind. Was für Ideen an Bedeutung hast du für die anderen Farben? Trage dein Armband und iss ganz bewusst eine Jelly Bean, wenn die Farbenbedeutung gerade zu deinem Alltag passt.

5. Osterkekse dekorieren

Stationsbeschreibung:
Rühre aus Puderzucker und Zitronensaft eine zähe Masse an.
Achtung: lieber wenig Flüssigkeit verwenden. Gestalte deine Osterkekse bunt.

Material:

  • fertige Kekse oder stecht aus Mürbteig Kekse in Form von Eiern aus
  • Puderzucker
  • Zitronensaft (oder andere Flüssigkeit)
  • Zuckerperlen
  • Gummibärchen
  • Schokostreusel usw.

Worauf freust du dich in nächster Zeit? Welche Farbkleckse gibt es in deinem Alltag? Sei in nächster Zeit dafür aufmerksam, was dir „buntes“/ helles“ schönes passiert. Kannst du dir vorstellen, dass Gott dahintersteckt?

Essens-Zeit

Zubereitung:
Vermischt alle Zutaten bis auf den Sprudel & stellt den Teig fuer 30min kalt. Dann gebt ihr noch einen Schluck Sprudel dazu und ruehrt diesen unter. Jetzt die Pfannkuchen in einer Pfanne mit ein bisschen OEl von beiden Seiten backen und wenden. Ihr koennt dann alle moegliche Sachen darauf machen: Marmelade, Zitronenquark, Zimt-Zucker, Schokocreme, Schinken oder Kaese…

baked pancake with blueberry and slice of banan

Zutaten (4 Personen):

  • 400g Mehl (egal welches)
  • 750ml Milch (egal welche Art)
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier
  • wer hat & mag: 1 EL Quark
  • etwas abgeriebene Zitronenschalen
  • ein Schluck Sprudel

Beschreibung

Bringt Wasser in einem großen Topf zum Kochen. Gebt die weißen Kerzenreste in mehrere Blechdosen und stellt diese in das heiße Wasser. Wartet darauf, bist das Wachs geschmolzen ist. Dann fügt bunte (durchgefärbte) Wachsreste hinzu. Wenn ihr keine schönen Farben habt, könnt ihr auch Wachsmalstifte schmelzen oder natürlich buntes Wachs kaufen.


Entnehmt dann die Blechdose vorsichtig dem heißem Wasser und taucht die Kerzen in die erste Farbe. Wiederholt das mit verschiedenen Farben mehrmals. Dabei die Kerze immer ein bisschen weniger tief eintauchen.

Achtung – das Wachs ist heiß und kann auch spritzen!

Gesprächsimpuls
Gottes Liebe färbt auf uns ab und bringt Licht in unser Leben. Die Kerze könnt ihr jemandem schenken und damit Licht in die Welt bringen.

Material

  • Stabkerzen in Weiß
  • bunte Kerzenreste oder Wachsmalstifte
  • Blechdosen
  • großer Topf

Leitgedanken/Leitverse

Aussage: Angenommen durch Jesus! Deshalb will ich um jeden Preis mit Gott verbunden sein.
Sarg von Jesus, sein voller Einsatz, sein Sterben, sein Möglichmachen, seine Annahme für uns, Zeugnis: Deshalb will ich um jeden Preis mit ihm verbunden sein, Gott ist das, was dich hält, wenn alles wegbricht, …

Aussage: Jesus nachfolgen – Komme was will!

  • mit ihm unterwegs/verbunden sein
  • all in
  • voller Einsatz
  • loslassen, …

Aussage: Kraft seiner Auferstehung!
Durch einen Sarg als Tür in die Kirche gehen. Kirche als Symbol für das Anteilhaben an Gottes Kraft. Selbst der Tod kann uns nicht trennen. Wir leben mit der Perspektive Ewigkeit schon hier und jetzt.

Aussagen aus dem Philipperbrief, die dem inhaltlichen Fokus zugrundeliegen

  • Meine Gefangenschaft hat die Botschaft nicht aufgehalten. Ganz im Gegenteil: die Menschen, die Paulus gefangen gehalten haben, haben erkannt, warum Paulus gefangen wurde: Weil er an Jesus glaubt.
  • Christus ist mein Leben. Am liebsten würde ich jetzt sterben, andererseits habe ich noch eine wichtige Aufgabe, damit auch ihr fest im Glauben bleibt. (Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn)
  • Lasst euch nicht von euren Gegnern einschüchtern: Jesus war Gott, gehorsam bis hin zum Tod. Er erniedrigt sich selbst.
  • Was immer geschehen mag, freut euch, weil ihr zu Gott gehört. Das ist eine tiefe Gewissheit.
  • Wir verlassen uns nicht mehr auf uns selbst, sondern verlassen uns auf Gott. Gegenüber dem Gewinn, dass Christus mein Herr ist, ist alles andere belanglos geworden! Um jeden Preis möchte ich mit Gott verbunden sein. Macht euch keine Sorgen, ihr könnt in jeder Lage zu Gott beten, sagt ihm, wie es euch geht. Und dankt ihm, denn ihr seid mit Christus verbunden!
  • Was zählt, ist dass ich von Gott angenommen bin. Wir haben unsere Heimat im Himmel, wir sind nicht darauf angewiesen, alles, was unser Leben gerade ausmacht, so wichtig zu bewerten und zwanghaft daran festzuhalten.
  • Ich will die Kraft seiner Auferstehung erfahren!! (Aber auch sein Leid mittragen)

RealLIFE Programm

Rahmen:

Audioguide

  • per Handy der TN

Modus

  • Pro Min. geht eine Person los
  • Flexibles Losgehen und Ankommen möglich
  • Jeder geht für sich alleine / Kleine Gruppe sind aber möglich

Mitarbeitende

  • zusätzliche Personen für die Seelsorge am Ende des Weges
  • 1 Person am Checkpoint
  • 1-2 Personen am Check in
  • je Station mind. 1 Person

Stationen:

Im Downloadbereich gibt es ein Dokument mit den Texten des jeweiligen Audiotracks. Hier nur die Kurzbeschreibungen der Stationspunkte.

Station 1: Checkpoint

  • Backstein/Ziegelstein als Eintrittskarte aushändigen (Erleben eine Last zu tragen / Unangenehm) TN-Zahlen dadurch kontrollieren z. B. an jeder Station gibt es max. 60 Backsteine zum frei rausgeben
  • Wegbeschreibung zum Ankommen
  • 15-30 Min. Wegziel: Ankommen auf dem Friedhofsvorplatz / Stein ablegen

Station 2: Check in

  • Audioguide aushändigen und für technische Funktionen sorgen –> Hinweis beim Aushändigen: ihr seid solo unterwegs, macht es für euch oder maximal zu zweit, nicht in großen Gruppen.
  • Erhalten Friedhofsplan / Wegplan und Schreibzeug inkl. Unterlage / beim Schreibzeug
  • Offene Frage: Kommt jemand ohne Stein, bekommt er mit dem Audiogerät dann direkt einen ausgehändigt, den er dann auch gleich wieder ablegen kann?

Station 3: Blick auf Kreuz

  • Bei Punkt, wo Blick aufs Kreuz gut ist, stehen bleiben, dort Audio hören;
  • Der Punkt sollte markiert sein (auf dem Schild dazu sollte stehen, in welche Richtung sie blicken sollen)
  • Lediglich Erinnerung, keine extra Aktion

Station 4: Lebensinhalt

  • Stifte, Zettel, Schreibunterlage (bekommen sie schon zu Beginn mit)
  • Schreibe Sachen drauf, die dir wichtig sind.

Station 5: Loslassen

  • Vor einem der großen Mülleimer

Station 6: Alles weg? Feld namenloser Gräber 

  • Bei einem Ort von namenlosen Urnengräbern

Station 7: Grabrede

  • Ausgabe von Stiften, Zettel, Unterlage, Briefumschläge zum Mitnehmen
  • Eine eigenen Grabrede über sich selber schreiben
  • Bei finanziellen Spielraum wollen wir die Briefe zentrale ein paar Wochen später an sie versenden

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto