Martin Luther war überzeugt, dass die Bibel für alle Menschen zugänglich und verständlich sein soll. Er entwickelte Fragen, die helfen, den Text nicht nur zu lesen, sondern persönlich zu verstehen und auf das eigene Leben zu beziehen. Diese Fragen fördern eine aktive Auseinandersetzung mit Gottes Wort und regen zum Nachdenken über Glauben und Anwendung im Alltag an.
Die folgenden Fragen dienen als Hilfestellung, um beim Bibellesen tiefer in den Text einzutauchen. Nimm dir Zeit, jede Frage persönlich zu beantworten und die Gedanken aufzuschreiben. Versuche sie so zu beantworten, als wenn der Bibeltext direkt an dich gerichtet wäre. So wird das Lesen nicht nur informativ, sondern zu einem persönlichen Gespräch mit Gott.
1. Beginnt mit einem Gebet.
2. Lies den Bibeltext laut vor.
3. Lies den Text persönlich in der Stille und gehe die folgenden Schritte durch:
4. Wenn ihr es als Gruppe durchführt, könnt ihr je nach Zeit und Situation über die Fragen ins Gespräch kommen.
5. Beendet die Zeit mit einem Gebet.
HINWEIS:
Diese Methode basiert auf Martin Luthers Anleitung zum Beten, die er in dem Text „Eine einfältige Weise zu beten“ beschreibt. Sie ist auch unter dem Begriff „Vierfach gedrehtes Kränzlein“ bekannt.
Hier findet ihr den Textplan der JUMAT 2/2026. Die dazugehörigen Lektionen sind voraussichtlich ab dem 01.03.2026 verfügbar.
Themenreihe: Das Alte Testament spricht über den Tod von Jesus
Themenreihe: Elisa
| 13.04. | 1. Könige 19,19-21 | 1. Elia beruft Elisa |
| 20.04. | 2. Könige 2,1-18 | 2. Gott holt Elia in den Himmel |
| 27.04. | 2. Könige 4,1-7 | 3. Die Witwe und das Öl |
| 04.05. | 2. Könige 4,8-37 | 4. Die reiche Frau aus Schunem |
| 11.05. | 2. Könige 5,1-19 | 5. Naaman wird gesund |
| 18.05. | 2. Könige 6,8-23 | 6. Elisa schlägt die Aramäer in die Flucht |
Themenreihe: 1. Petrusbrief
| 25.05. | 1.Petrus 1,3-7 | 1. Eine lebendige Hoffnung! |
| 01.06. | 1.Petrus 2,9-10 | 2. Ihr seid ausgewählt! |
| 08.06. | 1.Petrus 3,8-13 | 3. Tut Gutes statt Böses! |
| 15.06. | 1.Petrus 4,7-11 | 4. Dient einander! |
| 22.06. | 1.Petrus 5,7 | 5. Gebt eure Sorgen ab! |
Das Themenpaket “Mission Schöpfung” bildet das nachhaltige Kondenz der gleichnamigen Tagung der CVJM-Hochschule, der VRK-Akademie und der SCM-Verlagsgruppe vom 24.-25. Oktober 2025 in Köln. Gestaltet und aufbereitet wurden die Inhalte von verschiedenen Studierenden der CVJM-Hochschule. Mit dabei sind ganz konkrete Andachts-, Gruppenstunden- und Gebets-Formate, sowie Hintergrundgedanken für die Schulung von Mitarbeitenden oder die eigene Weiterbildung. Viel Freude beim Stöbern und in die Praxis umsetzen!
Zuhause – diesen Song von Max Giesinger können bestimmt viele nachempfinden. Besonders in meiner Kindheit, Teenagerzeit und als junger Erwachsener träumte ich davon, unterwegs zu sein:
Als Kind wollte ich mit meiner Familie gerne in den Urlaub. Meine Geschwister und ich bettelten unsere Eltern an, auch mal außerhalb von Deutschland verreisen zu können. Irgendwohin, wo es warm ist. Italien. Spanien. Griechenland. Dänemark war dann immerhin besser als nichts.
Als junger Erwachsener kam der Wunsch auf, von zu Hause wegzuziehen. Es konnte kaum weit genug sein: Gerne eine andere Stadt in einem anderen Bundesland. Vielleicht sogar ein anderes Land.
Während des Studiums, zu dem ich das erste Mal weiter weggezogen war, gründete ich mit Leuten aus meinem Freundeskreis eine Band, mit der wir auch eine kleine Tour machten. Das war sehr aufregend, und es gab coole Erlebnisse und Zeiten, die uns zusammenschweißten. Aber ich merkte auch, dass es mich sehr anstrengte, viel unterwegs zu sein und häufig woanders zu schlafen (wobei von gutem Schlaf in dem Fall selten die Rede sein konnte), mich in fremden Häusern zu bewegen, auch wenn ich beschworen worden war, mich dort wie zu Hause zu fühlen.
In den letzten Jahren habe ich das Reisen für mich entdeckt. Ich möchte verschiedene Länder entdecken und unterwegs sein, beschränke das aber gerne auf ein paar wenige Zeiten im Jahr. Und wenn ich könnte, würde ich mein Bett einfach mitnehmen.
Woher kommt dieser Wunsch, unterwegs zu sein, wie er von Max Giesinger besungen wird? Woher diese Angst vor Stillstand und diese Sucht nach Veränderung? Sicherlich sind diese Dinge bei verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ich zum Beispiel sehne mich nur selten nach größeren Veränderungen. Und wenn, dann sollten sie mir möglichst wenig abverlangen.
In dem biblischen Buch Prediger wird erklärt, dass Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt hat (Prediger 3,11). Das führt dazu, dass wir merken, dass all das, was wir erleben und alles Gute, das uns geschieht, nicht alles ist. Vieles davon hat keinen Wert, der über das Ende unseres Lebens hinausgeht. Manchmal denke ich über meine Lebensträume nach, die sich im Laufe der Zeit erfüllt haben. Ich könnte aber nicht sagen, dass mein Leben dadurch nachhaltig besser geworden ist oder ich zufriedener bin. Ja, wenn ich an diese Dinge denke, bin ich Gott immer wieder dankbar und ja, ich freue mich darüber, aber der nachhaltige Effekt, den ich erwartet hatte, ist ausgeblieben. Da stellt sich mir die Frage, ob mehr Geld, mehr Erfolg, mehr Freunde oder was auch immer mich wirklich glücklicher machen. Ich glaube nicht!
Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch diese Sehnsucht nach einem Zuhause hat, in dem er geliebt wird und einfach sein kann. Was Gott uns anbietet, wird in Psalm 23 (finde ich) sehr anschaulich beschrieben: In Gemeinschaft mit Gott unterwegs zu sein, auf nicht immer einfachen Wegen, aber mit großartiger Perspektive: „… in deinem Haus darf ich bleiben mein Leben lang.“ (Psalm 23,6)
Psalm 23 ist für mich mein sogenannter „Zuhause-Psalm“. Er zeigt, dass die Reise mit Gott manchmal herausfordernd ist, aber auf dem Weg mit ihm beginnt für mich schon das Zuhause-sein.
Den Song “Zuhause” könnt ihr euch zum Beispiel hier auf Spotify anhören:

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2026. Es geht in fünf Lektionen um Daniel:
| 05.01. | Daniel 1,1-22 | 1. Daniel am Königshof |
| 12.01. | Daniel 2,1-50 | 2. Ein rätselhafter Traum |
| 19.01. | Daniel 3,1-33 | 3. Die Männer im Feuerofen |
| 26.01. | Daniel 5,1-31 | 4. Die Schrift an der Wand |
| 02.02. | Daniel 6,1-30 | 5. Daniel und die Löwen |
Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:
Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.
Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2026. Es geht in sieben Lektionen um Petrus:
| 09.02. | Lukas 5,1-11 | 1. Petrus ist willkommen bei Jesus |
| 16.02. | Matthäus 14,22-33 | 2. Petrus geht (nicht) unter |
| 23.02. | Matthäus 8,27-30 | 3. Petrus ist überzeugt |
| 02.03. | Matthäus 26,36-50 | 4. Petrus schläft ein |
| 09.03. | Lukas 22,54-62 | 5. Petrus versagt |
| 16.03. | Johannes 21,1-14 | 6. Petrus geht fischen |
| 23.03. | Johannes 21,15-21 | 7. Petrus bekommt einen neuen Auftrag |
Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:
Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.
Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Der verlorene Sohn – einmal anders! Wer ist das?
Eine Diskussion. Und wer schweigt?
Drei Diskussionsrunden (7 Minuten pro Runde) zum „älteren Verlorenen Sohn“ in Lk 15 – genau zu dem älteren Sohn, der nicht gönnen kann und keine Freude für die Feier des Bruders empfindet. Ist DER ÄLTERE Sohn in Wirklichkeit der „Verlorene Sohn“, weil er keine Freude empfindet? Oder weil er nicht gönnt? Warum erzählt Jesus das Gleichnis weiter und hört bei der Rückkehr des jüngeren Sohnes nicht auf?
In drei Diskussionsrunden sollen Teens über drei Thesen zum „älteren Verlorenen Sohn“ nachdenken, sich positionieren und Stellung beziehen.
Der Clou: In zwei Diskussionsrunden dürfen sie mitmachen, in einer Diskussionsrunde müssen sie schweigen.
1) Ihr stellt drei Thesen (s. u.) auf, die jeder mit „pro“ oder „contra“ geheim für sich beantwortet.
2) Ihr erklärt: Wir diskutieren alle drei Thesen, aber jeder einzelne darf nur bei zwei Thesen mitmachen.
3) Heißt: Jeder entscheidet für sich, bei welchen zwei der drei Thesen er mitdiskutieren will – und bei welcher er schweigen muss. (kurze Erklärung des Autors, warum Schweigen? Antwort: Psychologie – wer manchmal schweigen muss, wird in den Situationen, wo man nicht schweigen muss, eher motiviert sein, etwas zu sagen!)
Vorbemerkung:
Ja, Bibelarbeiten über den Verlorenen Sohn gibt es einige, aber kaum eine Bibelarbeit beschäftigt sich mit dem älteren Sohn und seinem Nicht-Gönnen. Jesus hätte ja beim Erzählen des Gleichnisses bei der Rückkehr des jüngeren Bruders aufhören können. Macht er aber nicht. Offensichtlich ist das Nicht-Gönnen des Bruders Jesus ein Dorn im Auge: Ist der ältere Sohn nicht mindestens genauso verloren?
Natürlich kann man bei älteren Teens auf die Thematik eingehen, dass mit dem älteren Sohn Israel gemeint ist und durch die Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden (jüngerer Bruder) das Nicht-Gönnen Israels deutlich angemahnt wird, aber das muss in der Jugendstunde an sich nicht thematisiert werden.
Grundsitzordnung:
Normal/wie immer, oder (wie wir in unserer Jugendgruppe) drei Sitzreihen: eine Pro-Seite, eine Contra-Seite, eine schweigende Seite. Natürlich wird sich bei jeder These neu umgesetzt.
These 1: Ich kann den älteren Sohn in seinem Nicht-Gönnen gut verstehen. Ich bin nämlich auch ganz gut darin, meinen Mitmenschen nichts oder wenig zu gönnen.
Pro: Ich bin gut darin, nicht zu gönnen. Ich verstehe den älteren Bruder (ein wenig).
Contra: Hallo? Nicht-Gönnen bringt gar nichts. Weder Gott, meinem Nächsten, noch mir.
These 2: Der ältere Sohn hat in Vers 26 einen Knecht, den er bittet, zum Vater zu gehen und den Grund für die Lautstärke (das Fest!) zu erfahren. Warum geht der ältere Sohn eigentlich nicht selbst zum Vater? Und: Vom jüngeren Sohn ist lustigerweise nicht bekannt, dass er einen Knecht hat – im Gegenteil: der jüngere Sohn rennt selbst zum Vater. Meine These also: Immer, wenn du allein zum Vater rennst, freut sich der Vater noch mehr!
Pro: Allein zum Vater rennen! (Der Vorschicken des Knechtes des älteren Sohnes ist scheinheilig!)
Contra: Allein, in Vertretung oder gemeinsam rennen ist kein Unterschied. Und der Knecht hatte ja auch etwas Gutes: So konnte der ältere Sohn noch länger auf dem Feld arbeiten!
These 3: Der wahre „Verlorene Sohn“ ist im Grunde der ältere Sohn, weil er nicht gönnt und er keine Freude empfindet (und nicht im Gegensatz zu seinem Bruder etwas bereut). Der ältere Sohn ist so verloren (mindestens genauso verloren), dass man die Überschrift eigentlich ändern müsste: Anstatt „Gleichnis vom Verlorenen Sohn“ sollte es „das Gleichnis der BEIDEN Verlorenen Söhne“ heißen oder „Gleichnis vom Verlorenen Sohn – der ältere“
Pro: das Gleichnis sollte anders heißen! Verloren ist im Grunde der ältere Sohn.
Contra: das Gleichnis soll so heißen wie immer. Verloren heißt die räumliche Trennung von Gott.
Optional – Freiwilliger Zusatz für die Schweigenden pro Runde:
Was wir gern machen, ist, dass die Schweigenden in diesen 7 Minuten einen Zettel und Stift bekommen. Auf diesen Zetteln notieren sie geheim „pro“ oder „contra“ – am Ende der jeweiligen Diskussionsrunde. Denn eine gute Diskussion lädt zum Nachdenken an – wenn nicht sogar zu einer Position, die man dann einnimmt! Man könnte die Wertungen der jeweiligen Runde einsammeln und einfach als Gesamtergebnis vorlesen: Überrascht das Gesamtergebnis? Und: Ist das nicht Sinn und Zweck jeder Diskussion, so überzeugend aufzutreten, dass Zuhörer diese Position einnehmen?
Möglichkeit zur Kontaktmöglichkeit mit dem Autor: heiko1more@gmx.de
Eine sehr amüsante Möglichkeit, über einen Bibeltext zu diskutieren.
Ein Psalm wird geschnipselt und kommentiert – wer kommentiert mit? Etwa die Polizei?
Ein Psalm (oder anderer Bibeltext) wird in einzelnen Versen an Teens ausgeteilt mit der Bitte, diesen einen Vers (schriftlich) zu kommentieren. Also pro Teen ein Vers! Diese Kommentare werden eingesammelt.
Was die Teens jetzt erfahren: Wir haben den gleichen kompletten Psalm (Bibeltext) im Vorhinein schon z.B. einem Polizisten, einem alten Mann aus der Gemeinde oder einer werdenden Mutter gegeben – ebenfalls mit Bitte um Kommentierung. Somit haben wir pro Vers 2 Kommentare (einen aus der Gruppe, einen von einer externen Person).
Die Teens sollen dann in der Gruppe jeweils entscheiden, ob jeder einzelne Vers mit dem jeweiligen Kommentar von einem Teen (aus der Gruppe) oder von der im Vorhinein ausgewählten Person stammt. Dafür werden beide Kommentare einfach nacheinander vorgelesen. Sehr amüsant und lehrreich! Hat uns viel Spaß gemacht.
Reihenfolge:
1) Eine externe Person fragen: Eine Seniorin, eine junge Mutter, den Polizisten im Ort oder oder..
2) „Können Sie für uns einen Psalm kommentieren…? (oder anderen Bibeltext)
3) … indem Sie bitte jeden Vers separat kurz mit Ihren Worten kommentieren?“
4) Diese Kommentare sammelt Ihr ein.
5) Teenkreis/Jugendstunde: Jeder Teen bekommt einen Vers mit Bitte um Kommentierung.
6) Auch diese Kommentare sammelt Ihr ein.
7) Ihr habt nun 2 Kommentare: Einen Kommentar aus der Gruppe und einen Kommentar extern.
8) Ihr lest jeden Vers einzeln und beide Kommentare vor und fragt:
9) „Welcher Kommentar kommt von euch und welcher von dem „Polizisten/der werdenden Mutter…“?
10) Willkommen zu guten und lustigen Gesprächen!
Was ist zu beachten?
1) Der Teen, der den jeweiligen Kommentar geschrieben hat, sollte natürlich aus Fairnessgründen bei „seinem Vers“ in der Diskussion schweigen.
2) Nehmt einen Bibeltext, der sich anbietet: Wir haben es mit Psalm 113 versucht, weil er 9 Verse hat und wir an dem Abend 9 Teens hatten. Also sucht euch einen Bibeltext in Gruppengröße aus. Ansonsten muss jeder Teen 2 oder mehr Kommentare schreiben.
Tipp: Nicht zu lange Bibeltexte auswählen: Der Polizist zum Beispiel möchte auch noch nebenbei arbeiten, und bei zu vielen Kommentaren/Versen wird es irgendwann ermüdend. Psalm 113 war für uns optimal.
3) Zum Titel „Der Polizist war es nicht!“: Natürlich kann da auch der Name der werdenden Mutter oder der Seniorin stehen. Oder wen ihr im Vorhinein ansprechen wollt. Seid kreativ!
Für Kontaktaufnahme mit dem Autor: heiko1more@gmx.de
“Meine Mama hat gesagt, wenn ich will, kann ich alles werden. Also wurde ich ein bisschen verrückt…“
„Du bist verrückt!“ Hast du diesen Satz schon einmal jemanden zu dir sagen hören? Wurdest du schon einmal für verrückt gehalten oder hast dich selbst verrückt gefühlt? In dem Song spricht Esther Graf auch davon, dass sie ein bisschen verrückt wurde.
Aber was soll das eigentlich bedeuten?
Jemanden als verrückt zu bezeichnen hat oft etwas Abwertendes und Ausschließendes. Man kann sich dadurch schlecht und falsch fühlen. Auch in dem Song geht es weiter, dass Esther davon singt, sie sei nur in der Schule gewesen, um alle zu nerven. Ich verstehe es so, dass sie das als etwas Schlechtes ansieht: Wer will schon in der Schule (oder auch sonst) jemanden haben, der ständig nur nervt?
Denken wir aber mal so: Verrückt sein kann man auch verstehen als etwas, das von der Norm abgerückt ist, ver-rückt von dem, was normal zu sein scheint. Ich rede hier nicht von einem Verrücktsein, das andere oder einen selbst gefährdet oder bedroht, sondern von dem, das einfach anders ist. Anders als das, was man erwartet, kennt oder sich vorstellt. Denn immer wieder stellt sich mir die Frage, wer entscheidet, was normal ist, wie man zu sein hat und warum es so schlimm ist, davon ver-rückt zu sein?
In Psalm 139,14 wird davon geredet: Gott hat jeden einzelnen wunderbar und einzigartig geschaffen. Und stell dir mal vor, wir wären alle gleich, wie langweilig und einseitig wäre das? Gott liebt die Vielfalt, sonst hätte er diese Welt und uns Menschen nicht so kreativ, individuell und vielfältig geschaffen. Das crazy!
Verrückt sein von dem, was andere von uns erwarten, was wir von uns selbst erwarten, muss nicht schlecht, sondern kann etwas Bereicherndes sein. Wir brauchen einander und uns selbst nicht für unser Anderssein, für unser Verrücktsein abzuwerten, sondern dürfen uns feiern. So wie es der Song vermittelt, dass aus dem Verrücktsein etwas Gutes geworden ist.
Anders aber als bei dem Song ermutige ich uns, dass wir unseren Wert nicht von dem Erfolg in dieser Welt abhängig machen. Lasst uns unser Anderssein nicht darin rechtfertigen, dass „alle mitsingen“ oder man dann irgendwann Goldene Schallplatten an den Wänden hat (Sido: „Heute hängt die ganze Wand voller Gold“), sondern darin, dass Gott uns als übermäßig wertvoll erachtet und uns wunderbar und einzigartig geschaffen hat. In dem Sinne: sei verrückt, sei besonders, sei anders als die Norm – sei so, wie Gott dich gewollt und geschaffen hat!
Anhören könnt ihr euch “Mama hat gesagt” zum Beipiel hier auf Spotify:

| I tried so hard – Ich hatte mich so bemüht | |
| and got so far – und bin so weit gekommen. | |
| But in the end – Aber letztendlich | |
| It dosen´t even matter – spielt es keine Rolle. | |
| I had to fall, – Ich musste hinfallen, | |
| to lose it all – alles verlieren. | |
| But in the end – Aber letztendlich | |
| It dosen´t even matter – spielt es keine Rolle. |
Die amerikanische Band Linkin Park beschreibt in ihrem Song „In the End“ Kämpfe, die mir selbst bekannt vorkommen – vielleicht ja auch dir. Ich kenne Situationen, in denen ich mich bemüht habe, vollen Einsatz gezeigt und gekämpft habe und trotzdem war es vergeblich. „I tried so hard and got so far“: Beim Fußball habt ihr als Mannschaft vollen Einsatz gezeigt und dennoch verloren. Für die Klassenarbeit hast du so viel gelernt, dich angestrengt und trotzdem war es wieder eine schlechte Note. Um die Akzeptanz der anderen hast du dich so sehr bemüht, ihnen zu gefallen, alles recht zu machen und dennoch keine Anerkennung bekommen. Du hast in eurer Gemeinde die Kindergruppe vorbereitet, hast Zeit und Arbeit investiert und dann ist keiner gekommen. Du hast gebetet, gehofft und Gott angefleht, dass eure Familie zusammenbleibt, dennoch ist sie zerbrochen. Alles umsonst. Alles vergeblich. Wie frustrierend und enttäuschend, wenn selbst die größten Anstrengungen ins Leere laufen.
Der Leadsänger Chester Bennington geht hier noch weiter. Er singt: „But in the end It doesn´t even matter“ –letztendlich spielt es keine Rolle. Egal, ob deine Bemühungen gescheitert sind oder Erfolg hatten, selbst ob du dich überhaupt bemüht hast, ist am Ende so oder so egal. Auch die Bibel kennt diese Gedanken. Im gesamten Buch Kohelet geht es darum, dass alles hier auf der Erde ein Windhauch (hebräisch „häbäl“) ist –alles ist vergänglich, leer und am Ende sinnlos. Es ist wie ein Jagen, ein Haschen, nach Wind. So wenig, wie man dem Wind nachjagen und ihn fangen kann, so wenig ist das von Bedeutung, was wir tun. Alles, worauf du dein Leben baust und was du erreichst, ist letztendlich vergänglich – dein Erfolg, deine Arbeit, deine Noten, Beziehungen, … Es ist nichts von Dauer. Auch die O´Bros kommen zu dem Ergebnis: „Denn sind wir einmal ehrlich, eines Tages wirst du sterben Deine Zeit, sie ist begrenzt und es bleibt nichts von dir auf Erden“. Ganz schön ernüchternd!
Aber was ist dann, wenn alles vergänglich ist? Wenn es egal ist, was ich tue? Wenn nichts von Dauer ist und am Ende so oder so nichts von mir bleibt oder von dem was ich getan habe? Wo führt das hin? Kohelet sagt von sich: „Da begann ich das Leben zu hassen. So übel erschien mir das Tun, das unter der Sonne getan wird: Alles ist Windhauch und vergebliche Mühe!“ (Koh 2, 17 BasisBibel). Ich kenne Menschen, die so über das Leben denken und sie kommen, wenn sie ehrlich sind zu dem gleichen Schluss wie Kohelet: Sie verlieren sich in der Sinnlosigkeit. Ob sie etwas tun oder nicht, macht am Ende keinen Unterschied. Es ist egal. Selbst ihr Leben ist egal –„It doesn´t even matter“. Wie traurig zu sehen, wenn Menschen sich so verlieren.
Aber ist es das wirklich –ist alles sinnlos und unbedeutend? Kann das sein, dass Gott sich das für unser Leben hier auf der Erde ausgedacht hat? Wenn wir in der Bibel nachlesen, gibt es gute Gründe diese Hoffnungslosigkeit nicht zu akzeptieren.
Gott erschafft den Menschen. Er haucht ihm den Lebensatem ein und der Mensch wird zu einem lebendigen Wesen (Gen 2, 7). Gott ist Lebensspender. Dein Leben ist ein Geschenk von Gott an dich. Ohne etwas zu tun, hat Gott dir dieses Leben geschenkt. Kohelet schreibt: „Freu dich junger Mann, in deiner Jugend und sei guter Dinge in deinen jungen Jahren! Folge den Wegen, die du gehen willst, und geh dahin, wohin dich deine Augen locken!“ (Koh 11, 9a). Wir dürfen uns am Leben erfreuen und es genießen.
Gleichzeitig hat Gott uns den Auftrag gegeben, all das, was er geschaffen hat, zu bebauen und zu bewahren. Wir dürfen das Leben gestalten. Wir sollen Gott lieben, uns selbst und die Menschen um uns herum. Wir sind nicht umsonst auf dieser Welt, sondern wir haben einen Auftrag zu erfüllen –als Salz und Licht für diese Welt (Mat 5, 13-16). Und dennoch scheint manches, was wir tun, umsonst. Paulus schreibt: „Was ihr für den Herrn tut, ist nicht vergeblich“ (1. Kor 15,58).
Die Bibel widerspricht den Zeilen von Linkin Park „But in the end It doesen´t even matter“. Was wir tun ist nicht beliebig oder egal. Kohelet sagt: „Aber sei dir auch bewusst, dass du dich für alles vor Gott verantworten musst. Gott wird Gericht halten und über alle Taten sein Urteil fällen. Nichts kann der Mensch vor ihm verbregen, ob es gut war oder schlecht“ (Koh 11, 9b + 12,14). Wir müssen uns verantworten vor Gott für das, was wir getan oder nicht getan haben. Und dennoch brauchen wir keine Angst vor Gott zu haben. Jesus kam, um uns zu retten und uns zu vergeben. Wir dürfen dieses Angebot immer wieder annehmen.
Wir haben Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott. Diese Hoffnung lässt, dass was wir hier erleben, in einem anderen Licht sehen. Wir werden auch weiterhin erleben, dass wir Scheitern, auch wenn wir uns bemühen. Ebenfalls werden wir Enttäuschungen erleben. Gott kennt diese Erfahrungen. Immer wieder hat er sich um sein Volk bemüht, aber sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Unsere Hoffnung ist es, trotz allem, was wir hier erleben, dass es bei Gott gut sein wird. Bei Gott werden wir nicht mehr Scheitern oder uns Abmühen müssen.
Alles umsonst? Alles vergeblich? Manches führt trotz großer Anstrengungen oder Bemühungen nicht zum Erfolg. Dennoch ist das Leben ein Geschenk, wir haben einen Auftrag, den wir erfüllen sollen und müssen uns für unser Tun verantwortlichen. Wir haben Hoffnung!
Anhören könnt ihr euch “In the End” zum Beipiel hier auf Spotify:

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