Das Gute nehmen wir heut mit

Ein Gottesdienst für und mit Kindern zur Jahreslosung 2025

Gottesdienst-Entwurf

Dieser Gottesdienstentwurf für Kinder stellt die Frage nach dem Guten in den Mittelpunkt. Er erinnert daran, dass wir auch im Leben immer wieder neu nach dem Guten suchen und es entdecken müssen. Gerade Kinder, die einen natürlichen Forschungsdrang verspüren, sollten immer wieder darin bestärkt werden, Neues und Gutes zu entdecken. Anhand von verschiedenen Personen aus der Bibel, soll ihnen in diesem Gottesdienst deutlich werden, dass Gott es gut mit uns meint und seine Gegenwart gut ist für unser Leben. Als Bastelangebot können die Kinder eine Lupe zum Suchen basteln. So werden sie immer wieder daran erinnert, sich auf die Suche nach dem Guten zu machen.

Begrüßungslied:Das ist toll (Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 144)
Begrüßung:Kann vor Ort eigenständig formuliert werden
Wir feiern fröhlich miteinander Gottesdienst. Gott ist jetzt da – Gott ist gut wie ein guter Vater, eine gute Mutter.
Von Jesus hören wir – Jesus brachte das Gute in die Welt.
Gottes Geist ist in uns – Gottes Geist zeigt uns, was gut ist. Amen.
Hinführung zum Thema (Gespräch mit den Kindern):„Ich habe hier ein paar Walnüsse. Wie kann man überprüfen, ob sie gut sind? (Kinder antworten) Ob etwas gut ist, muss man testen. Was fällt euch alles ein, was man testen oder prüfen muss? (Kinder antworten) Und habt ihr Ideen,
wie man etwas prüft? (Kinder antworten)“
Die Jahreslosung 2025 mit Gesten:Mit den Händen wird die Jahreslosung dargestellt:
„Prüft alles“: Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand wird ein Ring geformt. Mit einem Auge schaut man durch diesen Ring, wie durch eine Lupe, auf die Handfläche der anderen Hand.
„ … und behaltet das Gute.“: Die rechte Hand legt sich wie ein Deckel auf die Handfläche der rechten Hand.
Die Jahreslosung, unterstützt durch Gesten, kann während des Gottesdienstes immer wieder in Erinnerung gerufen werden
Ein Psalm zur Jahreslosung:Der Psalm wird in zwei Gruppen im Wechsel gesprochen. Den Refrain ­sprechen / singen alle gemeinsam. Er kann auf die Melodie „Wie schön, dass du geboren bist“ gesungen werden (s. Anhang).
Ob etwas gut ist, muss man prüfen – Menschen der Bibel erzählen:Folgende Materialien werden auf einem großen Tuch bereitgestellt: 1 Namenslexikon, 1 violettes Tuch, 1 Schnuller, 1 Papier-Schiffchen, 1 Fieberthermometer. Die passende biblische Geschichte (s. Anhang) wird jeweils verdeckt dazugelegt.
Hinführung:„Eure Eltern haben bestimmt beim Essen schon mal zu euch gesagt: ‚Du musst erst einmal probieren!‘ Vielleicht hat es euch dann geschmeckt und es war lecker. Vielleicht hat es euch auch nicht geschmeckt.
Ob etwas gut ist, muss man prüfen.
Ich möchte euch ein paar Menschen vorstellen. Von ihnen erzählt die Bibel.
Sie sind unterschiedlich. Männer, Frauen, ja, auch ein Kind. Aber allen ge-
meinsam ist: Sie mussten etwas probieren oder prüfen oder testen oder
ausprobieren.
In unserer Mitte seht ihr Gegenstände liegen. Zu jedem Gegenstand gibt es eine kleine Geschichte. Womit sollen wir beginnen?“
Die Kinder suchen nacheinander eine Geschichte aus, die vorgelesen werden soll. Die Geschichten können von unterschiedlichen Mitarbeitenden gelesen werden. Aber auch Kinder oder mitfeiernde Erwachsene können einbezogen werden.
Zacharias (Namenslexikon) – nach Lukas 1,5-25.57-66: Ich bin Zacharias. Ich bin schon alt. Sehr alt. In meinem Alter kriegt man keine Kinder mehr. Was soll ich euch sagen? Hättet ihr das geglaubt? Ein Engel kam. Er sagte: „Du wirst Vater.“ „Ich? Das kann nicht sein!“, sagte ich. „Doch“, antwortete der Engel,
„du wirst schon sehen“. Mir hat es die Stimme verschlagen. Wirklich. Ich konnte nicht mehr sprechen. Bis unser Sohn zur Welt kam. „Er heißt Johannes!“, das schrieb ich auf eine Tafel. Und dann konnte ich es auch sagen:
„Er heißt Johannes!“. Alles war wieder gut.
Lydia (violettes Tuch) – nach Apostelgeschichte 16,14-15: Ich heiße Lydia.
Ich bin Händlerin. Ich verkaufe wertvolle Stoffe. Die sind so richtig teuer.
Meine Kundinnen und Kunden wollen nur die besten Stoffe. Sie gucken ganz genau, ob da nicht ein Webfehler ist. Oder sie schauen, ob alles gleichmäßig gefärbt ist. Ich färbe nämlich mit Purpur. Ihr kennt das unter der Farbe Violett.
Einmal kam Paulus in meine Stadt. Er wollte nichts kaufen. Er erzählte von Jesus. Das hat mich sehr begeistert. Er sagte: „Jesus liebt dich, auch wenn
du Fehler machst.“ Das tat mir richtig gut.
Maria (Schnuller) – nach Lukas 2,1-20: Wir mussten an so viele Türen klopfen. Aber niemand nahm uns auf. Ich heiße Maria. Und ich war schwanger.
Wir waren unterwegs nach Bethlehem. Doch dort hatte niemand Platz für uns. Dabei kriegte ich bald ein Kind. Aber das interessierte niemanden. Es war zum Heulen. Ein Stall war dann meine Rettung. Wenigsten ein bisschen Schutz. Dann ging alles ganz schnell. Ich brachte einen Jungen zur Welt: Jesus. Es war genauso, wie der Engel es gesagt hatte. Jetzt wusste ich: Gott macht alles gut.
Petrus (Papier-Schiffchen) – nach Matthäus 14,22-33: Ich bin Petrus. Wir waren mit unserem Boot unterwegs. Ein heftiger Sturm kam. Wir hatten Angst, dass wir ertrinken. Dann kam Jesus. Ich weiß nicht, wie. Er war einfach da. Jesus lief auf dem Wasser. Er sagte zu mir: „Komm!“ „Wie soll das gehen, auf dem Wasser laufen?“, fragte ich mich. „Vertrau mir“, sagte Jesus. Ich wagte es. Ich prüfte, ob mich das Wasser trägt. Und tatsächlich. Der erste Schritt ging gut. Doch dann sah ich nur noch Wellen und Wasser. Zum Glück packte mich Jesus mit seiner Hand. Ich war gerettet. Mit Jesus an der Seite ist alles gut.
Tochter des Jairus (Fieberthermometer) – nach Markus 5,22-24.35-43: Hallo! Was mir passiert ist, werdet ihr nicht glauben. Ich bin 12 Jahre alt. Mein Papa liebt mich über alles. Er heißt Jairus. Ich war krank. Fieber. Und mein Papa kümmerte sich um mich. Ich bekam nichts mehr mit. So schlecht ging es mir. Mein Papa wusste nicht mehr, was er tun sollte. Dann hat er Jesus geholt.
Und Jesus kam zu uns nach Hause. Jesus sagte zu mir: „Steh auf!“ Daran kann ich mich wieder erinnern. Ich überlegte, ob ich das kann. Doch dann spürte ich eine Kraft in mir. Ich setzte mich hin. Dann stand ich auf. Jetzt hatte ich einen Bärenhunger. Ich aß. Das Leben kehrte in mich zurück. Alles wurde
wieder gut.
Vertiefung:Nachdem alle Geschichten erzählt sind, wird eine selbstgebastelte Lupe (s. u.) in die Mitte gelegt. Daneben wird ein Blatt Papier mit einem großen Fragezeichen gelegt.
„Was könnt ihr erzählen? Wie habt ihr herausgefunden, dass etwas gut ist?“
Die Kinder antworten und erzählen eigene Geschichten.
Lied:Gib uns Ohren, die hören (Kommt und Singt, Nr. 496; Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 251)
Mmmh- und Bähh-Spiel
(mit Gummibärchen):
Auf einen Teller in der Mitte werden 10 Gummibärchen gelegt. Ein Kind verlässt kurz den Raum (am besten mit einer mitarbeitenden Person). Die anderen
Kinder wählen ein Gummibärchen aus. Dieses ist „Bähh“, also ungenießbar. Nun darf das Kind, das draußen gewartet hat, wieder reinkommen und immer ein Gummibärchen vom Teller nehmen und essen oder einstecken. Wenn es nicht das „Bähh“-Gummibärchen ist, rufen alle laut: „Mmmh“. Erwischt das Kind aber das „Baähh“-Gummibärchen, dann rufen alle „Bähhh“. Dieses und
die restlichen Bärchen müssen auf dem Teller liegenbleiben. Ein anderes Kind darf eine neue Runde starten.
Lied:Aufstehn, aufeinander zugehn (Kommt und singt, Nr. 286; Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 376)
Post-it-Gebet und Vaterunser:Material: schwarzer Filzstift, quadratische Post-its
„Guter Gott, du bist gut. Du tust uns viel Gutes. Das Gute nehmen wir mit nach Hause. Das Gute wollen wir behalten. Aber es ist nicht alles gut. Wir sagen dir jetzt, was gut ist. Wir sagen dir auch, was gar nicht gut ist – hier und überall auf der Welt.
Ihr dürft nun auf die Post-its einen lachenden und einen traurigen Smiley malen. Die Post-its klebt ihr dann um das Fragezeichen herum. Wer will, darf dazu auch sein Gebet sprechen.“
Kinder beschriften die Post-its und kleben sie um das Fragezeichen.
„Guter Gott, mach du etwas Gutes daraus. Alle Kinder und alle Menschen
sollen gut leben – hier und überall auf der Welt. Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Freund, der das Gute in die Welt brachte. Amen.
Segenslied:Viele kleine Leute (Kommt und sing, Nr. 533; Immer und überall, Kinderkirchenlieder, Nr. 262)
Segen:Der Segen kann eigenständig ausgesucht werden.
Kreativaktion im Anschluss:Lupe mit Griff selbst machen
Material: 1 Stück Pappe (alter Versandkarton oder -umschlag), 1 transparenter Deckel eines Joghurt- oder Frischkäsebechers, 1 Schere, 1 Kleber, 1 Lineal, 1 Bleistift, Pinsel, Bastelfarben, Dekomaterial, 1 Glas zum Malen der beiden Kreise

Bastelanleitung

1. Zeichne auf die Pappe einen größeren Kreis (mit Hilfe der größeren Seite des Glases) und dort hinein einen kleineren Kreis (mit Hilfe der kleineren Seite des Glases). Der innere Kreis sollte ein bisschen kleiner sein als der transparente Deckel.

2. Male nun einen Lupen-Griff an die beiden Kreise. Achtung: Nicht zu schmal machen!
3. Schneide die Lupe entlang der Bleistiftmarkierung aus, ebenfalls den inneren Kreis. Mithilfe der ersten Lupe kannst du eine zweite Lupe auf die Pappe zeichnen und diese ebenfalls ausschneiden.

4. Entferne mit der Schere den Rand des Deckels. Die Plastikscheibe klebst du nun zwischen die beiden Lupen.
5. Jetzt kannst du deine Lupe noch mit Farbe und Dekomaterial verzieren. Doch Vorsicht: Es soll keine Farbe auf die Plastikscheibe kommen.

Tipp: Wenn du mit Kindern bastelst, ist es besser, die Lupen zuerst zu bemalen und nach dem Trocknen zusammenzukleben. Das dauert dann natürlich etwas länger.
Genial: Wenn du auf deine Lupe vorsichtig einen Tropfen Wasser gibst, funktioniert sie sogar!

Unsere Schule auf dem Prüfstand

Stundenentwurf, Gottesdienstentwurf

Dieser Entwurf ist sowohl für Schulklassen als auch für Schülerbibelkreise (SBK) geeignet. Es geht darum, dass die guten Dinge an der Schule entdeckt und hervorgehoben werden. Oftmals spricht man ja nur über die Dinge, die nicht gut laufen. Das Ziel ist es, dass die Menschen, Dinge oder Angebote der Schule entdeckt werden, die allen dienen, die Schulgemeinschaft aufbauen und stärken oder auch Einzelnen Hilfe und Unterstützung anbieten. Frei nach dem Motto der Jahreslosung: Behaltet das Gute im Blick.
Dieser Entwurf bietet sowohl die Möglichkeit, einen Gottesdienst mit relativ geringem Vorbereitungsaufwand zu feiern, als auch die Chance, eine längere Themeneinheit inklusive eines Schulprojekts daraus zu konzipieren. Die einzelnen Ideen und Möglichkeiten werden im Text jeweils beschrieben.

Hinführung zum Thema: Stimmungsbarometer

Aufgabe: Nehmt zu folgenden Fragen Stellung. Positioniert euch dazu zwischen den beiden Polen.

  • Frage 1: Wenn ich das Wort „Prüfung“ höre, dann denke ich an etwas Positives oder etwas Negatives?
    • Vertiefende Rückfragen: „Welche Erlebnisse habt ihr mit Prüfungen gemacht?“ „Was genau ist / war daran negativ oder positiv?“
  • Frage 2: Schule verbinde ich hauptsächlich mit „geprüft werden“. Ja oder nein?
    • Vertiefende Rückfragen: „Womit verbindet ihr Schule noch?“
    • „Was gehört alles dazu?“
  • Frage 3: In der Schule gibt es Dinge, die richtig gut sind. Ja oder nein?
    • Vertiefende Rückfragen: „Welche Dinge sind richtig gut?“
    • „Was ist gut daran?“
  • Frage 4: Über die guten Dinge in der Schule reden wir viel zu oft. Ja oder nein?
    • Vertiefende Rückfragen: „Was meinst du: Warum oder warum nicht ist das so?“ „Was bringt es, über die guten Dinge zu reden?“

Gespräch und Impuls

Schule ist ein Ort, den man oftmals mit Prüfungen und Tests verbindet, mit Noten und Leistung. Aber was, wenn wir unsere Schule einmal überprüfen würden – was würden wir da finden? Würde die Schule eurer Meinung nach eher gut oder schlecht abschneiden?

Impulsfrage: Welche Kategorien gäbe es, wenn ihr eine Schule bewerten müsstet? (Die Antworten der Schülerinnen und Schüler werden gesammelt.)

Die Jahreslosung 2025 spricht auch davon, etwas zu prüfen. Und was? Alles. Doch nicht so, wie wir Menschen das oft machen: das Schlechte anprangern, Verbesserungen fordern oder motzen, sondern vielmehr auf das schauen, was gut ist.
Sie lautet: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Wir lesen einmal gemeinsam die Bibelstelle und dazu noch ein wenig den Kontext, in der Paulus diesen Vers schreibt. (Alle lesen gemeinsam 1. Thess 5,12-22.)
Was meint Paulus wohl mit diesem Ratschlag? Worum geht es ihm?

Paulus geht es am Ende des Thessalonicherbriefes ganz konkret um das Gemeindeleben, um das, was der Gemeinde dient und guttut. Die Jahreslosung bezieht sich dabei direkt auf den Vers davor: prophetische Rede nicht zu verbieten. Prophetisches Reden heißt unter anderem auch: Dinge sagen, die erbauen und voranbringen. Doch nicht alles, was sich gut anhört, ist auch gut und erbaulich. Deshalb soll die Gemeinde genau prüfen, was gut und erbaulich ist, und das dann auch behalten, annehmen, ausführen. Die Gemeinde soll der Sache auf den Grund gehen, mit dem Ziel, dass das Gute bei ihnen ist und wohnt. Das, was aufbaut, weiterhilft und Kraft schenkt, soll behalten und gestärkt werden, damit die Menschen in der Gemeinde als Gemeinschaft weiterwachsen und zusammenwachsen können. Was ist das Gute? Das Gute ist das, was dem Leben dient.
Als Schule sind wir auch eine Gemeinschaft. Und ich denke, dass wir die Aufforderung von Paulus auch heute noch Ernst nehmen sollen. Dort, wo wir als unterschiedliche Menschen zusammen sind und gemeinsam das Leben gestalten, da gilt auch: Schaut auf das, was euch als Gemeinschaft dient. Prüft alles und behaltet das Gute. Deshalb würde ich gern mit euch unser Schulleben und unsere Schule auf den Prüfstand stellen: Wo gibt es hier Gutes? Was erbaut uns? Wer ist für uns da? Und das wollen wir sichtbar machen für alle? Wie? Das überlegen wir gemeinsam.

Brainstorming

Wir überlegen uns Antworten auf folgende Fragen:

  • Was für gute Dinge gibt es an unserer Schule – Orte, Angebote, Menschen usw.?
  • Was sind Dinge, die euch guttun, euch aufbauen oder eine Zuflucht sind? Was fehlt euch oder vermisst ihr?

Wir sammeln und halten die Antworten fest. Anschließend wandeln wir sie in passende Kategorien um. Denn wenn jemandem etwas an der Schule fehlt, kann es ja doch sein, dass es die Kategorie trotzdem gibt. Anschließend stimmen wir darüber ab, über welche der Kategorien wir abstimmen und auf welche Weise sie gewählt und präsentiert werden.

Idee: Umfrage

Wir machen eine Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern zu den verschiedenen Kategorien. Je nach Schule kann das digital passieren oder über einen analogen „Briefkasten“ (hier müssen die anderen Schülerinnen und Schüler allerdings im Vorfeld informiert werden). Jede Woche kann eine andere Kategorie gewählt werden, z. B. durch eine kreative Ankündigung. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass für eine Kategorie sowohl Menschen, Orte aber auch Dinge vorgeschlagen werden können. Was am häufigsten genannt wird, gewinnt.
Es kann aber auch einfach nur in der Klasse bzw. im Schülerbibelkreis gesammelt und abgestimmt werden, wenn die Zeit zu knapp oder die Aktion zu aufwendig ist. Schließlich kann die Abstimmung auch im Gottesdienst durchgeführt werden, oder die genannten Dinge werden einfach als „Gute Dinge in unserer Schule“ ausgehängt.
Geeignete Kategorien könnten z. B. sein:

  • Bester Ort, um gut Pause zu machen.
  • Dieses Ding oder diese Person sorgt
  • für ein gutes Schulklima.
  • Hier gehe ich hin, wenn ich Stress habe.
  • Hier wird meine Kreativität gefördert.
  • Dort kann ich sein, wie ich bin.
  • Dort gibt es die besten Snacks.
  • Hier kann man sich auspowern.
  • Diese Menschen machen die Schule
  • zu einem besseren Ort / zu diesen
  • Menschen kann man immer gehen.
  • An diesem Ort kann ich richtig abschalten.

Es können selbständig noch viele weitere Kategorien ergänzt werden. Auch der Schülerbibelkreis kann hier gezielt Kategorien platzieren, wenn es darum geht, einmal offen über Fragen des Glaubens sprechen zu können. Je nach Schule gibt es noch viele weitere Möglichkeiten.
All diese Dinge können abgestimmt werden. Die meistgenannten Antworten werden am Ende auf Plakaten öffentlich ausgehängt, sodass das Gute der Schule für alle sichtbar und zugänglich ist.
Die Aktion kann auch mit einem Schulgottesdienst verbunden werden (z. B. zu Weihnachten oder auch zum Schuljahresende, wenn tatsächlich Prüfungen anstehen). Ein Vorschlag für einen Gottesdienst, in dem die guten Dinge vorgestellt werden, ist unten zu finden. Dabei kann auch über drei Vorschläge pro Kategorie abgestimmt werden und quasi live im Gottesdienst die Gewinner ausgewählt und anschließend ausgehängt werden. So wären die Schülerinnen und Schüler direkt beteiligt.

Vorschlag für einen Schulgottesdienst

Falls kein Gottesdienst gefeiert wird, kann man den Impuls auch als Grundlage für den Abschluss im Schülerbibelkreis nehmen. Es wäre auch denkbar, anstelle einer längeren Einheit im Unterricht oder im Schülerbibelkreis die Kategorien erst im Gottesdienst zu sammeln und sichtbar zu machen. Dies könnte auch am Schulanfang durchgeführt werden, um so gemeinsam in ein gutes Schuljahr zu starten.

Thema:APPROVED – unsere Schule auf dem Prüfstand
Liedvorschläge:Siehe Einheit „Liedpool“
Vorschlag Psalmgebet:Psalm 103
Impulsvorschlag:Schule – manche gehen gern hin, andere nicht. Für viele ist Schule der Ort,
an dem man seine Freundinnen und Freunde trifft, aber gleichzeitig auch der Ort, an dem man beurteilt wird, geprüft wird und darüber entschieden wird,
ob man gut oder eher weniger gut ist.
Wer von euch verbindet mit Schule „geprüft werden“? Einfach mal die Hand heben. (Hand heben lassen) Und wer von euch verbindet das mit einem
positiven Gefühl? (wieder Hand heben lassen) Wer mit einem negativen Gefühl? (erneut Hand heben lassen)
Prüfungen sind oft deshalb nicht besonders angenehm, weil dabei nicht
herausgehoben wird, was man alles konnte, wusste oder erreicht hat –
sondern das Augenmerk liegt eher darauf, was man nicht wusste, wo noch
was gefehlt hat oder was man alles falsch gemacht hat. Man blickt also eher auf das Negative als auf das Positive.
Interessant ist aber, dass auch schon in der Bibel steht, dass man prüfen soll. „Wie bitte?“, mag da vielleicht die eine oder der andere denken. Schaut Gott etwa auch auf das, was wir nicht können oder falsch machen? Gott schaut sich an, was wir können und was wir nicht können. Er schaut auf unsere Fehler und auf unsere Gaben. Er schaut uns als ganze Menschen an – und am Ende steht aber immer das: Du bist mein geliebtes Kind. Es ist kein negatives
Prüfen, sondern ein wohlwollender Blick, mit dem Ziel, uns zu stärken und aufzubauen. Er legt nicht den Finger in die Wunde und bohrt darin rum, wie wir Menschen das ja sehr gut können. Ihm ist es wichtig, dass das Gute
gesehen und danach gehandelt wird.
So ist auch die Jahreslosung zu verstehen. Paulus schreibt dort der Gemeinde in Thessalonich: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ In einer Gemeinde sind sehr viele verschiedene Menschen – mit unterschiedlichen Meinungen, Ansichten, Verhaltensweisen. Das ist ziemlich herausfordernd und da kann man schon einmal aneinandergeraten. Wie kann man da gut zusammenfinden und Gemeinschaft leben? Diesen Tipp gibt Paulus der Gemeinde: Schaut nach dem, was gut ist; damit meint er, was dem Leben und dem Glauben dient. Überprüft alles. Und dann haltet euch nicht bei den Fehlern, dem Schlechten auf, sondern stellt das Gute in den Mittelpunkt. Das, was euch stärkt als
Einzelne und als Gruppe, das, was gut funktioniert und euch weiterbringt.
Und irgendwie muss ich dabei auch an unsere Schule denken. Wir sind eine Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Menschen, mit Meinungen,
Gaben, Ansichten. Und doch sind wir – zumindest unter der Woche – alle gemeinsam unterwegs. Auch da gibt es Schwierigkeiten, Reibereien und dann noch natürlich die Beurteilung nach Leistungen. Doch eigentlich ist Schule doch viel mehr. Es kann ein Ort sein, an dem unterschiedliche Menschen Freundinnen und Freunde werden. Ein Ort, an dem Gaben gefördert,
Schweres getragen und Schönes gefeiert wird. Als Schule sind wir auch eine Gemeinschaft. Und ich denke, dass wir die Aufforderung von Paulus auch heute noch Ernst nehmen sollen. Dort, wo wir als unterschiedliche Menschen zusammen sind und gemeinsam das Leben gestalten, da gilt auch: Schaut auf das, was euch dient. Prüft alles und behaltet das Gute.
Deshalb würde ich gern mit euch unser Schulleben und unsere Schule auf den Prüfstand stellen: Wo gibt es Gutes, was erbaut uns, wer ist für uns da? Die Ergebnisse möchte ich mit euch für alle sichtbar machen. Wie? Das schauen wir uns gleich gemeinsam an. Am Ende ist es das, was Gott sich schon immer wünscht: dass wir erleben, dass er es gut mit uns meint und uns Gutes tun will. Dass wir geliebt sind – auch wenn wir Fehler machen oder nicht alles
können. Aber dass wir beschenkt und begabt sind von ihm und das auch
weitergeben können, sodass andere einen Geschmack des Guten bekommen und selbst das Gute an und in ihnen entdecken. So wird unser Umfeld verändert – die Orte, an denen wir miteinander leben. Die Welt, unsere Familie
und unsere Schule. Amen
Im Anschluss an den Impuls können entweder die Gewinner der Kategorien vorgestellt oder ausgewählt werden. Die Abstimmung kann digital oder mit Klebepunkten auf den Vorschlägen erfolgen.
Fürbittengebet:Die Schülerinnen und Schüler sollen ermutigt werden, eigene Anliegen
aufzuschreiben. Dank und Bitte können sich an den gesammelten Kategorien des Guten orientieren.

Ausblick

Die Kategorien des Guten können im Schulhaus aufgehängt bleiben und den Schülerinnen und Schülern somit die Möglichkeit bieten, jede einzelne Kategorie weiter mit Tipps zu füllen. An jedem Plakat sollte dann auch ein Post-it-Block bereitliegen. Auf die Zettel können dann z. B. neue Entdeckungen geschrieben und auf die Plakate geklebt werden. So bleibt das Augenmerk auf das Gute in der Schule gerichtet.

Geistliche und säkulare Lieder zur Jahreslosung 2025 aus den Bänden von
„Das Liederbuch“

Das Liederbuch

Medienliste

LiednummerLiedtitel
9Show Me, Lord
31Mehr als wir suchen
54Ich weiß es nicht
55Weißt du
56I Still Haven’t Found What I’m Looking For
57Auf dem Weg
58Irgendwas bleibt
62Wenn wir Gott von ganzem Herzen suchen
111Wir alle
118So a schöner Tag (Der Flieger)
119Halt dich fest
120Wenn diese Freunde nicht wären
122Wege vor mir
123Unterwegs mit Gott
124Geh aus, mein Herz, und suche Freud
134Dass mein Leben sich lohnt
135Beautiful Things
143Lasse redn
145Lean On Me
152Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens
163The Heart Of Worship
192Let It Be
206Meeting, Learning, Sharing
207Auf dem Weg der Gerechtigkeit
211Neue Spur
222Was uns bleibt
230Your Love Never Fails
234Dieser Weg

Heinzmann, Gottfried / Eißler, Hans-Joachim (Hg.): Das Liederbuch. glauben – leben – lieben – hoffen, buch+musik, Stuttgart 32015.

Das Liederbuch 2

LiednummerLiedtitel
9Rescuer
16Wohl denen, die da wandeln
22Ready Or Not
26Besser als Leben
27Die Seligpreisungen
43Ist da jemand
53Lege deine Sorgen nieder
56What About Us
66Dafür steht das Kreuz
73Da ist Freiheit
78Neuer Tag, neues Glück
79Ein neuer Morgen
88Heilige und Sünder
90Try
97Ich bin bald da
99Make Room
103In The Light
113You Say
116Who You Say I Am/ Wer bin ich
119Reckless Love/ Gewagte Liebe
122Good Good Father
124Let It Go
126Chöre
127Don’t Need To Be Perfect
129Wie schön du bist
132Glaubst du
135Wie Christus mir, so ich dir
136Build My Life
144Größer
146Goodness Of God
148Noch nie
150So Will I
155Welt der Wunder
156Diese Gnade
161Vor dir
171I Want It That Way
174Don’t Stop Believin’
186Angst
196Generation der Hoffnung
201Warum feiern wir nicht
204We Are Changing The World
205Price Tag
217Alles hat seine Zeit

Kuttler, Cornelius / Eißler, Hans-Joachim / Krimmer, Michl / Seule, Johannes (Hg.): Das Liederbuch 2. glauben – leben – lieben – hoffen, buch+musik, Stuttgart 2021.

Hier findet ihr zwei Spotify-Playlists mit passenden Liedern zur Jahreslosung.

Säkulare Songs

bumlnk.de/JL25_saekulare-songs

Gemeindesongs

bumlnk.de/JL25_gemeindesongs

Dieser Entwurf wurde zum Erstkommunion-Leitwort des Bonifatiuswerks 2026 entwickelt, ist aber unabhängig davon einsetzbar.

Willkommens-Zeit

Namensschilder

Material: buntes Klebeband, Eddings

Beschreibung: Alle Besucher werden willkommen geheißen und bekommen ein Namenskleber (oder basteln sich ein anderes Namensschild)

Freundebuch

Material: Vorlage s. Anhang 1, Stifte

Beschreibung: Jede*r füllt/ bemalt eine Seite, alle Seiten kommen in einen Ordner

Überlegt, was für euch passend ist, was mit dem Ordner passiert. Wo er wieder vorkommt, oder ausliegen kann.

Begrüßungsidee mit Schoko-Gruß: Haselnuss umhüllt von feiner Schokolade

Jemand begrüßt mit: „Guten Freunden gibt man ein Küsschen“

Kennenlern-Bingo

Material: Vorlage s. Anhang 2, Stifte

Beschreibung: Anhand des Zettels und der Eigenschaften sollen Unterschriften gesammelt werden.

So kann man auf spielerische Art und Weise ins Gespräch kommen.

Playlist:

Lieder rund um die Freundschaft z.B. „Lieblingsmensch“, „Ein Freund ein guter Freund“, „Freunde (Pur)“ und was euch sonst generationenübergreifend an Liedern zum Thema Freundschaft einfällt.

Aktiv-Zeit

Freunde basteln

Material: bunte Pfeifenputzer, Schere

Hinweis: Diese Station sollte von allen Teilnehmenden besucht werden!

Beschreibung: Bastle dich und einen Freund / eine Freundin aus Pfeifenputzern.

Impuls: Freunde kann man sich nicht „basteln“, backen – Wie kann ein guter Freund/ eine gute Freundin für mich sein? Was ist mir wichtig?

Freunde Memory

Material: Vorlage auf Tonkarton drucken und ausschneiden

Beschreibung: Spielt das Freundschaftsmemory.

Impuls: Wer kann mein Freund sein oder wie ein Freund für mich sein und warum?

Freundschaft hat viele Farben

Material: Schöne Farben (z.B. Jaxon Kreide, Wasserfarben), Viele Vorlagen findet ihr im Internet, z.B. auf www.malvorlagen-seite.de.

Beschreibung: Wähle dir ein Symbol und male es aus – mit deiner Freundschaftsfarbe.

Impuls: Welche Farbe hat Freundschaft für dich und warum?

Goldener Rahmen der Freundschaft

Material: am besten ein (goldener) Bilderrahmen, evtl. kann auch ein gelber Meterstab genutzt werden, Großes Papier, das unter/in den Rahmen gelegt wird, Stifte

Beschreibung: Freundschaft ist toll. Damit sie funktionieren kann, braucht es auch Regeln. Welche habt ihr miteinander ausgemacht? Welche sind so selbstverständlich, dass ihr sie nicht extra vereinbaren musstet?
Schreibt sie zusammen in den Rahmen.

Impuls: Glaubst du, Jesus hatte auch Regeln für seine Freundinnen und Freunde?

(Biblische) Freundschaftsgeschichten erzählen

Beschreibung und Material: Für eine schöne und gemütliche Atmosphäre wäre es toll, wenn ihr ein Zelt hättet (z.B. Kinderzelt Ikea, Campingzelt,…) in das man sich gut mit einer kleinen Gruppe hineinsetzen kann. Dieses kann gut mit Kissen, Decken, u.ä. ausgeschmückt werden. Sollte kein Zelt vorhanden sein oder der Platz dafür nicht ausreichen, kann mit farbigen Tüchern und Decken ein Hintergrund gestaltet werden, und Kissen auf dem Boden laden zum Hinsetzen und Zuhören ein.

Der Erzähler/die Erzählerin begrüßt die Zuhörer*Innen und beginnt seine Geschichten beispielsweise mit einem Gong, oder indem er aus seinem Erzählkoffer, Schatzkiste, o.ä. einen Gegenstand herausholt, der die Geschichte symbolisiert. Wichtig beim Erzählen ist es, dass viel mit Mimik und Gestik gearbeitet wird und die Zuhörer*Innen (vor allem bei Kindern) die Geschichte erleben und gerne auch einbezogen werden können, indem z.B. Fragen gestellt werden, oder die Kinder Tiere o.ä. imitieren dürfen,….

Die Geschichte braucht einen Abschluss, der wiederum mit dem Gong gestaltet werden kann, oder indem der Gegenstand in die Kiste/den Koffer zurückgelegt wird.

Eine Geschichte von Thomas Hoffmeister-Höfener findet ihr hier:

Freundschaftsbändchen

Material: Wolle in verschiedenen Farben, Scheren, Holzstifte.
Evtl. ein Brett, in das am Rand mehrere Haken eingedreht sind. Wenn das Brett mit Schraubzwingen am Tisch befestigt wird, können mehrere Kinder gleichzeitig ihr Freundschaftsbändchen drehen. 

Beschreibung: An dieser Station kannst du ein einfaches Freundschaftsbändchen basteln für deinen besten Freund/deine beste Freundin und dich.

Impuls:  Warum ist dein Freund oder deine Freundin für dich so wichtig? Was macht für dich eure Freundschaft aus?  Schenke ihm oder ihr das Armband, wenn ihr euch das nächste Mal seht. Sag ihm oder ihr, warum du froh bist, dass ihr befreundet seid. 

Freundschaft braucht Pflege

Material: leere Cremedosen (können z.B. über die Apotheke bezogen werden), beklebt mit einem schönen Etikett “Freundschafts-Pflege”; kleine bunte Zettel; Stifte; 

Beschreibung: Wenn ich mit jemandem befreundet bin und möchte, dass die Freundschaft weitergeht, dann muss ich mich um sie kümmern und sie pflegen. Wenn man nahe bei einander wohnt und sich häufig sieht, ist das ganz einfach: Man kann sich z.B. in der Schule nachmittags zum Spielen verabreden oder am Wochenende zum Übernachten oder oder oder… 

Habt ihr z.B. auch bestimmte Rituale, z.B. wie ihr euch begrüßt? Oder Spitznamen, die nur ihr verwenden dürft?  Ein bisschen schwieriger wird es, wenn Freunde weit voneinander entfernt wohnen und nur wenig Zeit miteinander verbringen können. Lass dir mal von deinen Eltern erzählen, wie sie Freundschaften z.B. zu alten Freunden aus der Schule oder von früher pflegen. Was machen sie, um miteinander in Kontakt zu bleiben? 

Du bereitest dich auf deine Erstkommunion vor. Jesus möchte dein Freund sein. Und er sagt uns zu: “Ihr seid meine Freunde.” Du bist also auch sein Freund, seine Freundin! Was kannst du tun, um die Freundschaft zu Jesus zu pflegen?  Beten ist eine Form, bewusst mit Jesus in Kontakt zu sein. Was möchtest du ihm sagen? Schreibe ein kurzes Gebet. Wenn wir Menschen unseren Körper pflegen, dann verwenden wir dafür häufig eine Creme. Nimm dir eine Cremedose. Schreibe auf die kleinen Zettel, was du tun kannst, um Freundschaften zu pflegen. Du kannst auch dein Gebet in die Cremedose stecken.  Wenn du in Zukunft eine Idee brauchst, wie du deine Freundschaften pflegen kannst, hast du immer einen Vorrat in der Dose!

Postkarten basteln und schreiben

Material:
Variante 1: Es liegen verschiedene Postkarten und Stifte aus.
Variante 2: Es liegen Postkartenrohlinge und Zitate zum Thema Freundschaft aus und Stifte und Bastelmaterialien.

Beschreibung: Es ist doch immer schön, wenn jemand an dich denkt und dir ein Foto oder eine nette Nachricht sendet. Oder du sogar Post bekommt. Wer bekommt nicht gerne eine Postkarte aus dem Urlaub, einen handgeschriebenen Brief oder eine Geburtstagskarte von Freunden?

So eine handgeschriebene Karte ist was Besonderes und macht was her. An dieser Station kannst du eine Postkarte für eine Freundin oder einen Freund gestalten und direkt schreiben. [Auf der Vorderseite kannst du etwas malen oder einen Zitat über Freundschaft schreiben. Du kannst dich zum Beispiel auch an der Komplimente-Station inspirieren und das Kompliment auf die Vorderseite schreiben oder dir fällt selbst etwas ein.]

Impuls: Habt ihr zuhause noch Postkarten, die ihr mal bekommen habt? Warum habt ihr sie aufgehoben? Wem hast du eine Postkarte geschrieben? Warum ist dir diese Person wichtig? Von wem möchtest du gerne mal eine Postkarte bekommen?

Komplimente verteilen

Material: Komplimente-Zettel zum Abreißen. Dekorativ können sie wie an einem Schwarzen Brett oder einer Litfaßsäule aufgehängt werden.

Beschreibung: Hier findest du jede Menge Komplimente. Schau sie dir an. Vielleicht fällt dir sofort eine Person ein, auf die dieses Kompliment zutrifft. Reiß es ab und schenk es bei Gelegenheit dieser Person.

Impuls: Warum schätzt du diese Eigenschaft besonders? Wem willst du das Kompliment schenken? Wann wäre ein guter Zeitpunkt?

Zusammen schaffen wir das

Material: weiche Schnüre oder Tücher, kleine Hindernisse (z.B. Mini-Hürden, Slalom-Stangen, Pylonen…)

Beschreibung: Suche dir für die Aufgabe einen Partner oder eine Partnerin.

Stellt euch nebeneinander auf und lasst euch von der helfenden Person die inneren Beine zusammenbinden. Wenn es euch leichter fällt, könnt ihr auch die Arme unterhaken oder um den/die andere legen. Geht dann miteinander den Parcours ab und überwindet die Hindernisse. Vielleicht dauert es am Anfang ein bisschen, bis ihr gut miteinander vorwärtskommt. Es kommt nicht auf eure Geschwindigkeit an, sondern darauf, dass ihr den Weg gemeinsam meistert.

Impuls: Wie hat es sich für euch angefühlt, auf so ungewohnte Weise miteinander verbunden zu sein? Was ist euch auf dem Weg leichtgefallen? Was war besonders schwer? Vermutlich ist euch dieser Dreibeinlauf am Anfang schwerer gefallen als am Schluss. Was habt ihr getan, damit es leichter geworden ist?

Feier-Zeit

Impuls

Für jede Familie ist eine goldene Pfeifenputzer-Figur vorbereitet. Es bietet sich an, für die Feier-Zeit einen großen Kreis zu bilden.

Ich habe gesehen, wir sind gar nicht alleine. Da wurden an einer Station viele kleine bunte Figuren gebastelt. Wer ist denn das und was hat es damit auf sich?

….

Das seid ihr und eure Freunde. Haltet die doch alle mal hoch.

Wow super, das ist ja eine richtig bunte Gemeinschaft. So wie wir heute. Schaut euch mal um, wer heute alles mit euch hier ist. Nach rechts und links, vor und hinter euch. Wir sind auch eine bunte Gemeinschaft. Und unsere Mitte ist Jesus, weil er zu uns allen sagt „Ihr seid meine Freunde und Freundinnen“.

(Kreuz in die Mitte stellen/legen)

Und hier sehe ich noch was, so ein großer goldener Rahmen. Da steht ja auch richtig viel drin? Könnt ihr mal erzählen, was ihr da aufgeschrieben habt?

Ah stimmt, das ist ja logisch, Freundschaft hat Regeln und braucht Pflege. (Cremedöschen dazustellen)

In der Bibel wird immer wieder von Jesus und seinen Freunden erzählt. Glaubt ihr, Jesus hatte auch Erwartungen an seine Freundinnen und Freunde? Erzählt doch mal, was ihr euch vorhin an der Station überlegt habt?

Jesus war für viele Menschen eine Art Lehrer, er wurde zum Beispiel Rabbi genannt. Das besondere an Jesus war, er hat die Menschen, die sich an ihn wandten nicht wie Schüler oder Untergebene behandelt. Das war ein Verhältnis auf Augenhöhe, nicht von oben herab. Und das war für die damalige Zeit etwas richtig Besonderes. Für Jesus waren die Menschen, die sich an ihn wandten, Freundinnen oder Freunden. Auch wenn er mal enttäuscht war, hat er den Menschen immer wieder seine Freundschaft angeboten und gesagt: Ich nenne euch meine Freunde und Freundinnen.

Und ich glaube, seine Jüngerinnen und Jünger haben es öfter mal kräftig vermasselt. Jesus sieht sie und ist in seiner Freundschaft treu und hält zu ihnen.

Für Jesus heißt Freundschaft, die schönen und traurigen Dinge im Leben zu teilen und immer wieder miteinander an einen Tisch zu kommen und gemeinsam zu essen. Dazu lädt er uns auch immer wieder ein. Wir dürfen ihm immer alles erzählen. Wir können uns aber auch Worte aus Gebeten leihen. Wie zum Beispiel das Vater unser. Das hat uns Jesus zur Freundschaftspflege mit Gott mitgegeben. Das wollen wir jetzt miteinander beten:

Vater Unser (z.B. mit Bewegungen)

Segen

Bevor wir jetzt gleich miteinander essen, wie Jesus mit seinen Freunden gegessen hat, wollen wir euch noch einen Segen zusagen:

Team-Mitglieder segnen die Familien. Dazu geht je eine Person zu einer Familie und überreicht ihnen die goldene Pfeifenputzer-Figur.

Stellt euch mit denen zusammen, mit denen ihr da seid: (evtl. Beispiele: Eltern, Oma, Opa…)

Nehmt dazu eure Pfeifenputzer in die Hand:

„Gott sieht unsere Familien, Gemeinschaften und Freunde. Gott sagt uns seine Wegbegleitung zu:

Der Segen Gottes, des Vater, geht mit euch in euren Alltag

Jesus, der Sohn, ist mitten unter euch

Gott, die heilige Geistkraft stärkt eure Gemeinschaft.”

Ihr seid gesegnet.

Überlegt kurz: Wo hat die Pfeifenputzer-Figur bei euch / zwischen euch / in eurer Mitte ihren Platz?

Ideen für den Alltag

z.B. Tagesrückblick

Ideen, wie man die Freundschaft mit Jesus pflegen kann:

  • Gemeinsam auf den Tag zurückschauen
  • Taufbilder anschauen
  • Vor dem Essen beten
  • Gemeinsam den Gottesdienst besuchen.
  • Ein Brot gemeinsam backen oder kaufen und ganz bewusst miteinander essen.

Diese und weitere Ideen könnten auf einem kleinen Zettel stehen, der ergänzend in das Cremedöschen gelegt werden könnte.

Wie kommt die Jahreslosung 2025 in das Leben junger Menschen – praktisch, anschaulich und erlebbar? Die Antwort gibt das Jugendgottesdienstmaterial 2025 „Alles kann raus!“.

Die Beiträge versuchen auf verschiedenen Ebenen herauszufinden, was das Gute ist. Statt Ausverkauf soll das Gute nach eingehender Prüfung bleiben. Zu den Beiträgen gehören u. a. ein Gottesdienst mit Kindern, ein Planspiel für die Konfi-Arbeit, ein Jugendgottesdienst und ein Inklusions-Check für Gemeinden.

Das Jugendgottesdienstmaterial des Landesjugendpfarramts Württemberg bietet praxisorientierte Gottesdienste, Entwürfe und Angebote für verschiedene Altersgruppen, Kontexte und Formate. Eine verständliche Auslegung der Jahreslosung und weitere vertiefende Texte vermitteln wertvolles Hintergrundwissen und regen zum Nachdenken an.

„Alles kann raus!“ ist ein lebendiges Werkbuch für alle, die durch die praktische Anwendung der Jahreslosung 2025 Kinder, Jugendliche und (Junge) Erwachsene im Glauben inspirieren wollen.

Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!

Dieser Entwurf ist im Rahmen der Kirche Kunterbunt Konferenz 2024 in Nürnberg entstanden und wurde für Erwachsene und Mitarbeitende von Kirche Kunterbunt konzipiert. An manchen Stellen wird das deutlich. Wir denken jedoch, dass dieser Entwurf auch gewinnbringend mit Familien gefeiert werden kann. An einigen Stellen haben wir ihn deshalb auch abgeändert, angepasst und ergänzt. Wir laden euch ein, ihn für euch ebenso entsprechend umzusetzen, zu erweitern, zu verändern und zu eurem werden zu lassen. Psalm 1 bietet so viel Anknüpfungsmöglichkeit. Ebenso könnte das Thema des Wachstums oder der Jahreszeiten auch mit anderen Bibelworten verknüpft werden. In der Feier-Zeit haben wir beispielsweise eine Impuls-Idee zu Markus 4 angefügt. Werdet gerne kreativ! Segen euch beim Entdecken von Psalm 1!

FÜR EUCH ALS TEAM

Wollt ihr noch tiefer eintauchen in den Psalm? Ende Juni folgt dazu noch mehr 🙂

Willkommens-Zeit

Moderation: Willkommen!

ERWACHSENE PERSON: Willkommen zur Kirche Kunterbunt zum Thema Wachstum.

KIND: Wachstum kennen wir alle. Wir werden größer…

ERWACHSENE PERSON: …und unsere Aufgaben und Verantwortung manchmal auch…

KIND: …und manchmal wachsen auch Ideen…

ERWACHSENE PERSON: …und manchmal wachsen wir aus ihnen auch wieder heraus…

KIND: …manchmal fühlen wir uns vielleicht, als würde nichts mehr wachsen…

ERWACHSENE PERSON: …und es fühlt sich an, als wären wir im Winter.

KIND: …aber auch Winter kann zauberhaft sein.

ERWACHSENE PERSON: Um mehr über Wachstum zu lernen, tauchen wir heute in einen Psalm ein. Sogar den allerersten Psalm, den es in der Bibel gibt.

KIND: Psalme sind übrigens soetwas wie Gebete oder Lieder. Vielleicht kann man sagen, dass wir uns einen Songtext anschauen?

ERWACHSENE PERSON: Aber weil der Song sehr alt ist, hat er auch eine Sprache, die uns manchmal sehr fremd ist. Aber von dem Inhalt können wir uns inspirieren lassen. Es geht um Bäume und Frevler. Um Bäche und um die Weisungen des Herrn.

KIND: Ihr könnt heute diesen Psalm 1 einbisschen nacherleben. Vielleicht lernt ihr dabei ja etwas übers Wachsen.

ERWACHSENE PERSON: Wir möchten Gott dabei haben. Mit ihm diesen Gottesdienst feiern. Deshalb beten wir …

Gebet

ERWACHSENE PERSON: Hallo Gott. Danke für diese Kirche Kunterbunt.

KIND: Wir möchten wie Bäume sein, die bei dir auftanken und von dir das Wasser bekommen.

ERWACHSENE PERSON: Sei du heute dabei.

KIND: In Begegnungen, im Kreativwerden, im Nachdenken, Tanzen, Singen, Hören, Malen, Feuer und im Wind.

ERWACHSENE PERSON: Amen

Theaterstück zu Psalm 1

Segensstation

Ja, der Herr achtet auf den Weg, den die Gerechten gehen. Psalm 1 Vers 6a

Material:

  • Schale, über die Menschen ihre Hände halten dürfen und in der sich Wasser sammeln kann
  • Gießkanne/ Krug zum Wassergießen
  • ggfs. Handtücher

Stationenbeschreibung:
Segen bedeutet: Wir sprechen uns Gutes von Gott zu in dem Vertrauen, dass Gott auf uns achtet.
Hier könnt ihr euch alleine oder als Team segnen lassen. Ein Teammitglied ist da, hört euch zu,
betet für euch und spricht euch einen Gießkannen-Segen zu. Dazu darfst Du Deine Hände ins Taufbecken legen.

Segensworte

Gott segne dich.

Wasser über die Hände gießen.

Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.

Wasser über die Hände gießen.

Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.

Wasser über die Hände gießen.

Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.

Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen.

Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.

Tisch der Frevler

Mit Leuten, die über andere lästern, setzt er sich nicht an einen Tisch.” Psalm 1 Vers 1b

Material: gedeckter Tisch (Plastikgeschirr, Plastikdeko, …), Tischdecke zum Beschriften, Stifte

Stationsvorbereitung: Auf einem großen Tisch ist ein Plakat vorbereitet oder beschreibbares Packpapier/eine weiße Tischdecke ausgebreitetet. Stifte liegen bereit. Als erstes Stichwort steht dort groß “Das ist doch ganz schön frevlerisch”… Dieser Ausdruck darf nun von den Kirche Kunterbunt Feiernden ergänzt werden mit ihren Gedanken. Vielleicht gibt es auch zwei Tische? Einen Tisch für jüngere Kinder und einen für Erwachsene?

Stationenbeschreibung: Du darfst Platz nehmen am reichgedeckten Tisch der Frevler. Wie sieht er wohl aus? Wer sind die Menschen die hier sitzen könnten?
Über was wird wohl gesprochen? Auf diese Fragen und viele andere kannst Du hier Stellung beziehen und Deinen Gedanken freien Lauf lassen. Nimm dir einen Stift und beteilige Dich
am Schreibgespräch.

Gesprächsimpuls: Wann saß ich schonmal am Tisch der Frevler? Wie hat es ich dort angefühlt? Was hilft mir, dort nicht Platz zunehmen?

Glücklich ist…

Glücklich ist der Mensch….Psalm 1 Vers 1

Material: Kreidestifte, Glastüre oder Fenster, alternativ oder zusätzlich gemalter Baum und Fingerfarbe

Stationenbeschreibung:
“Glücklich ist…. “Vervollständige den Satz und halte ihn mit einem Kreidestift auf der Scheibe fest.
Verewige Dich gerne mit einem Fingerabdruck und Fingerfarbe im Glücklich-Baum.

Gesprächsimpuls: Wann fühlst Du Dich so richtig glücklich? Erzähle von Deinem letzten Glücksmoment.

Fotobox

Material: Foto-Technik, Deko passend zum Psalm 1 oder dem Thema von Wachstum (z.B. Blumen)

Stationenbeschreibung:
Ein Foto zur Erinnerung. Lasst euch als Gruppe/Familie fotografieren.

Hier wachse ich…

Material: – Arbeitsblätter + Stifte

Stationsbeschreibung: Wie toll, wenn wir uns immer wieder bewusst werden, was wir schon alles gelernt haben, wo wir wachsen durften. Ihr habt hier die Chance, ein Reflektionsblatt für euch selbst auszufüllen (für kleinere Kinder gibt es auch die Option, ihre Punkte aufzumalen). Ihr habt ebenso die Chance, ein Blatt für jemand Anderen auszufüllen, um der Person zu zeigen: wow, wie du wächst und was du alles lernst. Vielleicht möchte eine Großmama das Blatt für ihren Enkelsohn ausfüllen? Oder ein Papa für seine Tochter? Wer auch immer das Blatt ausfüllt: Wir wünschen euch, dass ihr dadurch noch einmal die Stärken und Wachstumserfolge voneinander wahrnehmt und euch darüber freuen könnt.

Alternative: Ihr könntet auch eure Wachstumserfole auf Blumentöpfe schreiben und Pflanzen hineinpflanzen.

Hoffnungsstrahlen

Vielmehr freut sie sich über die Weisung des Herrn und sinnt darüber Tag und Nacht. nach Psalm 1 Vers 2

Material: gelbe Tonpapierstreifen, Stifte, Schnur, Schere, Empore/Balkon/offenes Fenster

Stationenbeschreibung: Ähnlich wie die Sonne, die durch einen bewölkten Himmel bricht, gibt es Hoffnungsworte, die unablässig in unserem Gedächtnis verweilen. Lausche mit Deinem inneren Ohr in Dich hinein: Welches Wort oder welchen Bibelvers hörst Du klingen? Was ist ein Hoffnungswort/Satz/Vers, der für dich hell scheint wie die Sonne? Nimm Dir einen Hoffnungsstrahl und schreibe Dein Bibelwort auf. Fädel ihn auf und lass ihn mit einer Schnur von der Empore/dem Balkon/einem offenen Fenster hängen.

Gesprächsimpuls: Wie kam das Wort oder der Bibelvers in Dein Leben? Wie fühlt es sich an? Erzähle von einer Situation, in der Dich Dein Hoffnungsstrahl-Wortgestärkt hat.

Aufblühen

Material: Blüten auf Tonpapier, Stifte, Wasserbecken

Stationenbeschreibung: Was darf in deinem Leben aufgehen, wie eine Blüte? Was ist noch eine Knospe und braucht Zeit? Schreibe es auf Deine Tonpapierblüte und schließe sie. Lege sie zu den anderen ins Wasser und sieh dabei zu, wie sie zu ihrer Zeit aufgeht.

Gesprächsimpuls: Wo wünscht Du Dir Wachstum?

Feuerschale

Material: Feuerschale mit Feuer, Gartenabfall, Karte, Stifte

Stationenbeschreibung: Für einen schönen frühlingshaften Garten ist es nötig, sich vom Ballast des Winters zu trennen. Abgebrochene Äste. Altes Laub. Abgestorbene Pflanzen. Hier darfst du dich von dem Winter trennen. Nimm dir etwas vom Gartenabfall. Wirf ihn ins Feuer. Oder beschreibe eine Beichtkarte mit dem, was Du loslassen möchtest. Auch die Karte darfst du ins Feuer werfen.

Gesprächsimpuls: Was darfst du in deinem Leben loslassen, ins Feuerwerfen, sodass Neues aufblühen darf?

Balkonkomposter

Früchte trägt er zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gelingt ihm gut. Psalm 1 Vers 3

Material: Eimer/Blumentöpfe aus Plastik in zwei unterschiedlichen Größen, Bohrmaschine, Stifte, Kompostieranleitung

Stationenbeschreibung: Unter uns Menschen, auch in unseren Kirche Kunterbunts „menschelt“ es immer wieder. Dinge werden welk, gelingen nicht, scheinen zu scheitern. Wenn wir uns den Vorgang, der in einem Kompost entsteht, näher anschauen, sehen wir: auch aus Dingen, die „welk“ erscheinen, kann etwas neues Nützliches entstehen.

BAU DIR DEINEN BALKON-KOMPOSTER

  1. Nimm dir zwei unterschiedlich große Eimer.
  2. Stell den großen Eimer in den kleineren und markiere auf dem kleineren das Ende des größeren Eimers mit Klebeband.
  3. Bohre nun Löcher genau wie in dem ausgestellten Musterlöcher in deinen Eimer.
  4. Stelle beide ineinander und decke sie mit einem Deckel ab.
  5. Nimm dir eine Kompostieranleitung mit und fertig ist dein Balkonkomposter.

Gesprächsimpuls: Wo habe ich schon Situationen erlebt, in denen Dinge auf den ersten Blick „welk“ erschienen und sich dann doch zu etwas Neuem vielleicht Anderem verwandelt haben?

Wurmbox

Material: Regenwürmer, kleine Box, Erde, Gartenabfälle

Stationenbeschreibung: Damit ein Baum GUT wachsen kann, braucht es – neben Wasser und Sonne – auch noch GUTE ERDE! Regenwürmer spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Obwohl sie nachtaktiv sind und oft nicht sichtbar, arbeiten sie unermüdlich in ihrem weit verzweigten Röhren- und Gangsystem an der Verbesserung der Bodenqualität. Durch ihre Tätigkeit wird der Boden aufgelockert, was eine optimale Verteilung des Wassers aus den „Wasserbächen“ ermöglicht. Regenwürmer ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten und Bodenpartikeln. Ihr Kot ist reich an verschiedenen Mineralstoffen und fungiert für die Bäume an den Wasserbächen als lebenswichtiger natürlicher Dünger.

Wenn etwas in deinem Leben wachsen soll, benötigst du also GUTE ERDE. Diese wird durch die Regenwürmer bereitgestellt, die kontinuierlich den Boden bearbeiten. Gestalte hier eine kleine Wurmbox für die Regenwürmer, die den Boden deines „Lebensbaumes“ aufbereiten und aus manchem „Verwelkten“ Neues entstehen lassen. Greif richtig tief in die “Scheiße” hinein und nimm dir einige Regenwürmer aus der Wurmbox für deine eigene Wurmbox. Füttere anschließend deine Regenwürmer mit Essensresten, Unkraut und Gartenabfällen von den anderen Stationen.

Gesprächsimpuls: Wo hast du schonmal im Leben so richtig in die „Scheiße“ gegriffen? Wo ist in deinem Leben schonmal aus etwas „Blöden“ etwas „Gutes“ geworden? Welche großen „doofen“ Themen musst du mal geduldig durcharbeiten?

Unkraut wächst
Aus Unkraut wird Tee

Stationenbeschreibung: Im Frühling beginnt die Natur jedes Jahr aufs Neue zu erwachen… leider wächst dabei auch das Unkraut! Nimm dir die Zeit für eine Tasse „Unkraut-Tee“ hier an der Station. Lerne Wissenswertes über Unkraut kennen und gestalte deine eigene „Unkraut-Tee-Mischung“ für Zuhause.

Spitzwegerich
Medizinisch: Wirkt entzündungshemmend und schleimlösend, hilfreich bei Husten und Wunden. Essbar: Blätter können in Salaten oder als Gemüse verwendet werden. Enthält Vitamin C, Kalium und Kieselsäure. Ökosystem: Fördert die Bodenstabilität und verhindert Erosion.

Giersch
Medizinisch: Entzündungshemmende Eigenschaften. Gut bei Gicht, Rheuma und Verdauungsproblemen. Essbar: Junge Blätter eignen sich für Salate und Smoothies. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin C, Kalium, Magnesium und Eisen Ökosystem: Stickstoffanreicherung durch Symbiose mit Bakterien (Bodenverbesserung).

Ackerschachtelhalm
Medizinisch: Enthält Kieselsäure, die die Wundheilung fördert und entzündungshemmend wirkt. Hilft bei der Behandlung von Harnwegserkrankungen und Wassereinlagerungen. Ökosystem: Wächst oft auf verdichteten Böden und kann helfen, diese zu lockern und zu belüften. Enthält Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium.

Vogelmiere
Medizinisch: Wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut. Essbar: Blätter und Stängel können roh oder gekocht gegessen werden wie Spinat. Sie ist mild im Geschmack und sehr nährstoffreich. Ökosystem: Schützt den Boden durchdichte Teppiche vor Austrocknung und Erosion. Samen sind eine Nahrungsquelle für Vögel.

Löwenzahn
Medizinisch: Fördert die Verdauung und wirkt harntreibend. Essbar: Blätter, Blüten und Wurzeln sind essbar und können in Salaten, Tees und anderen Gerichten verwendet werden. Ökosystem: Tiefes Wurzelsystem lockert den Boden auf. Reich an Nährstoffen wie Kalium, Kalzium, Eisen und Vitamin C, die den Boden bereichern können.

Brennnessel
Medizinisch: Entzündungshemmende, harntreibende und blutreinigende Eigenschaften. Essbar: Blätter können zu Tee oder Suppe verarbeitet werden. Reich an Vitaminen(Vitamin A, C und K) und Mineralstoffen(wie Eisen, Kalium und Magnesium).Ökosystem: Fördert nützliche Insekten wie Marienkäfer. Schützt vor Erosion.

Gesprächsimpuls: Gibt es in deinem Leben gerade ein “Unkraut”, das du aus einem anderen Blickwinkel betrachten könntest, oder eines, das du lieber loswerden möchtest?

Aus meinem Unkraut wächst Gutes

Stationenbeschreibung:

Oft können die “Unkräuter” in unserem Leben, also die Herausforderungen und Schwierigkeiten, einen verborgenen Nutzen für uns haben. Sie können uns lehren, geduldiger zu sein, neue Fähigkeiten zu entwickeln oder uns auf Dinge aufmerksam machen, die wir sonst übersehen hätten. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, können diese Unkräuter also zu wertvollen Lektionen werden. Andererseits gibt es auch Situationen, in denen es wichtig ist, diese Unkräuter gründlich zu jäten, um Raum für persönliches Wachstum und Wohlbefinden zu schaffen. Wenn bestimmte Probleme oder negative Einflüsse uns ständig zurückhalten oder belasten, kann es notwendig sein, sie bewusst zu entfernen.Manchmal ist das Unkraut jedoch hartnäckig und wächst selbst aus kleinsten Überresten nach. In diesen Momenten kann es hilfreich sein, sich auf kleine Erfolge zu konzentrieren, um neue Motivation zu schöpfen.

Material: Karten + Stifte + Möglichkeit zum Aufhängen

Stationenbeschreibung: Was wäre, wenn Gott aus meinem Unkraut Großes wachsen lässt? Das Beste daraus macht? Nimm Dir eine Karte und teile Dein Lieblingsbibelwort, Dein Motivations-Wort mit den anderen. Beschrifte sie und klebe sie an die Wand.

Gesprächsimpuls: Welche Bibelstelle oder welcher Spruch motiviert Dich? Wo hast Du erlebt, dass Gott aus Unkraut Großes hat wachsen lassen?

Laubbläser Parcous

“Anders ist das bei den Frevlern: Sie gleichen der Spreu, die der Wind vom Dreschplatz fegt.

Material: Laubbläser, Hindernisse (Kartons)

Stationenbeschreibung: Wenn der Wind über den Dreschplatz fegt und alles Frevlerische verweht. Stellt euch immer zu Zweit an je einen Laubbläser.
Sei wie der Wind und puste deine Bälle durch den Parcours bis ans Ziel.
Aber Achtung: fege nur Deine Bälle über den Dreschplatz zum Ziel.

Gesprächsimpuls: Wer oder was sind diese Frevler für Dich? Wo wünscht Du Dir, dass der Wind Gottes mal gehörig durchpustet und alle Frevler wegpustet?

Klo-Postkarten

Vielmehr freut er sich über die Weisung des Herrn. Tag und Nacht denkt er darüber nach und sagt Gottes Wort laut vor sich hin. Psalm 1 Vers 2

Material: Karten, Stifte, schöne Tapes, Aufkleber, Bibelverse

Stationenbeschreibung: Tag und Nacht über Gottes Weisungen nachdenken. Beim Kochen, beim Essen, im Hausflur oder auf der Toilette – hier könnt ihr euch Postkarten mit euren Lieblingsbibelversen kreativ gestalten, damit ihr euer Gott-voll Wort immer vor Augen habt.

Gesprächsimpuls: Welcher Bibelvers begleitet Dich schon länger und warum? Welches Wort aus der Bibel gibt Dir Hoffnung und schenkt Ermutigung? Was steht für gesundes Wachstum?

Samenbälle

Material: (für 16 bis 20 Seedbombs) 250 ml Tonerde oder gemahlenen Baulehm, 250 ml Komposterde oder Blumenerde ohne Torfzusatz, 1 Teelöffel Saatgut, 60 ml Wasser

Stationenbeschreibung:

  1. Mische alle trockenen Bestandteile, wie Erde, Lehm und die Samen.
  2. Wasser nach und nach zugeben und dabei kneten.
  3. Eine Kugel formen und zwischen den Händen glattrollen (ca. Walnussgroß ist perfekt)
  4. Samenbomben in einen Eierkarton legen und 2-4Tage trocknen lassen.
  5. Tipp: am Besten werfen, wenn es regnet

Gesprächsimpuls: Wo möchte ich wachsen? Was soll bei mir wachsen? Wo möchte ich in meinem Umfeld (Gemeinde, Familie…) helfen, dass etwas wachsen kann – Für mich und für andere?

Nordmanntannen

“Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm.” Kolosser 2, 6-7

Material: Baum-Setzlinge, Erde, Töpfe, Schaufel

Stationenbeschreibung: Nordmanntannen können bis zu 500 Jahre altwerden, wenn sie am richtigen Ort gepflanzt werden und ihre Wurzeln tief gehen. Schnapp dir Erde, einen kleinen Topf und einenNordmanntannen Setzling und mache ihn hiertransportfertig zu Dir nach Hause. Such dort einen guten Platz, wo die Tanne wachsen und gedeihen darf.

Gesprächsimpuls: Wie verwurzelst Du dich immer wieder in der Liebe Gottes? Was brauchst Du für Dein gesundes Wachstum?

Handschmeichler

Vielmehr freut er sich über die Weisung des Herrn. Tag und Nacht denkt er darüber nach und sagt Gottes Wort laut vor sich hin. Psalm 1 Vers 2

Material: Steine, Acrylstifte

Stationenbeschreibung: Tag und Nacht über Gottes Weisungen nachzudenken, klingt nach einer großen Herausforderung. Anstelle den ‚schweren Stein im Bauch‘ zu spüren, nimm lieber den schönen Stein in die Hand. Hier hast du die Möglichkeit, Handschmeichler zu gestalten. Handgroße Steine werden bemalt und mit einem ermutigenden Wort oder einem Bibelvers verziert.

Gesprächsimpuls: Was liegt Dir wie ein Stein im Bauch? Welches Wort kann Dich daran erinnern bzw. dazu ermutigen, diesen Ballast bei Gott abzugeben? Wie schön, leicht, bunt fühlt es sich danach an?

Feier-Zeit

Kurz-Impuls

(von Daniela Mailänder)

Zeit, den Dünger zu holen…

Wir düngen. Das haben wir in einzelnen Stationen ganz besonders erlebt. Bei der Wurmstation zum Beispiel. Ein guter Boden ist so wichtig, damit etwas wachsen kann. Auch unsere Gärtnerin stellt das fest. Guter Boden ist entscheidend. Und die Zeit im Garten das richtige zu tun. Jede Frucht zu seiner Zeit…

Da gibt es noch die eine Wachstumsgeschichte in der Bibel, die den guten Boden anspricht:

Ein Sämann säte sein Saatgut aus. Vieles fiel auf den Weg, von dort pickten die Vögel es auf. Einiges fiel auf steinigen Untergrund, wo das Saatgut keine tiefen Wurzeln bilden konnte, und es verwelkte, als es wärmer wurde, kurz nachdem es ausgetrieben hatte. Anderes Saatgut fiel unter Dornen und die wuchsen nun mal schneller als die Saat. Das Unkraut erstickte die wertvollen Keimlinge, und auch sie konnten keine Frucht bringen. Alles, was dann noch übrig blieb, fiel auf gutes Land, ging auf und wuchs, brachte Frucht und fuhr eine reiche und wertvolle Ernte ein (Markus 4,1-9).

Da sind drei Anteile Scheitern. Drei Anteile der Saat, die nicht aufgehen.

Manches in unserem Leben wächst schnell und fröhlich und nach einem Jahr ist es schon verblüht. Manches fällt unter die Dornen wegen schwierigen Gegebenheiten. In manchem scheitern wir ganz.

Und wir säen und säen. Und ahnen, dass wir manchmal vergeblich säen.

Und wir säen und säen und sehnen uns wie dieser Baum in Psalm 1 nach tiefen Wurzeln, nach Wasser in der Nähe, nach reicher Frucht. Und sie geht nicht auf.

Wir scheitern an den eigenen Ansprüchen. An unserer Hingabe. An unserer Zeit. Und stolpern vorwärts. Und da ist mehr, das nicht aufgeht. Mehr, das uns eben nicht gelingt. Mehr, das vertrocknet, eben keine tiefe Wurzeln bekommt, das erstickt oder einfach von anderen wegge“pickt“ wird. Da sind drei viertel Scheitern.

Jesus erzählt diese Wachstumsgeschichte. Ich ahne, dass er damit rechnet, dass da mehr Anteile Scheitern sind als wir es wollen. Er weiß, dass wir investieren und uns reingeben und doch so wenig wirklich wächst. Er rechnet fest mit unserem Scheitern. Und es ist OK. Im Text ist keine Anklage. Da ist nur ein Sämann, eine Säfrau, die aussät.

Wir säen aus und vielleicht gilt es, mit drei »Anteilen Scheitern« als Möglichkeit zu rechnen und darüber nicht zu verzweifeln oder zu enttäuscht zu sein, sondern darauf zu vertrauen, dass ein Teil Frucht das hundertfach überbieten kann. Beim Glauben geht es nicht um ein menschliches »Lohnt sich nicht«.  »Glaube pflügt neu, gräbt um, düngt auch manche fruchtlosen Bäume noch einmal, weil er Gottes ›Vielleicht‹ mehr zutraut als den bisherigen Erfahrungen

Martin Schleske hat den Satz geprägt: „Die wesentlichen Dinge können wir nicht machen, sondern nur empfangen. Aber wir können uns empfänglich machen.“

Und doch auch wissen und es gut sein lassen, dass drei viertel nun mal nicht aufgeht.

Nicht alles im Leben trägt reiche Frucht. Im Gegenteil: Vieles scheitert. Jesus macht das nicht nervös. Im Gegenteil. Er rechnet fest damit.

Gebet

KIND: Hallo Gott! Du schenkst den Frühling, den Neuaufbruch, die ankommende Wärme und alles, was aufgeht. Danke für alles, wo wir erleben: Es geht auf!

ERWACHSENE PERSON: Manches scheitert in unserem Leben. Und bei Kirche Kunterbunt. Manche Saat geht nicht auf. Wir klagen es dir!

KIND: Wir bitten dich: Wo etwas noch zugefroren ist in unserem Leben und noch Winter ist in dieser Welt: Schenke du deine Wärme und dein Licht!

ERWACHSENE PERSON: Schenke uns einen weiten Blick füreinander und für diese Welt! Dass wir einander Frühling werden und du uns mit deiner Wärme beschenkst!

KIND: Amen

Segensaktion

Material: Blumenzwiebel für jede Person

ERWACHSENE PERSON: Kirche Kunterbunt Menschen wissen: Es gibt Konfettisegen, Sockensegen, Einhornsegen, Deckensegen, Wassersegen usw.

KIND: Heute gibt es einen Frühlingssegen. Dazu bitten wir euch die Blumenzwiebel, die ihr auf eurem Platz gefunden habt einmal fest in die Hand zu nehmen und aufzustehen.

[aufstehen]

Blumenzwiebel-Segen

Alternativ kann auch der Rosmarin-Segen verwendet werden. Dieser Segen findet sich hier: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/rosmarin-segen/

Essens-Zeit

Vorschlag: verschiedene Brote/Brötchen/Baguette mit vielfältigen Brotaufstrichen (eventuell sogar welche, die vorher in der Aktiv-Zeit selbst hergestellt wurden) mit besonderen Toppings wie Kresse, Petersilie, Schnittlauch, Eiern.

Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!

Biblischer Hintergrund der Kirche Kunterbunt

Diese Kirche Kunterbunt bezieht sich auf den Bibelvers:

Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.” – Jeremia 29,7 (Lutherbibel)

“Seht zu, dass es der fremden Stadt gut geht, in die euch verbannt habe. Betet für sie zu dem Herrn. Denn geht es ihr gut, wird es auch euch gut gehen. Und ihr werdet in Frieden leben.” – Jeremia 29,7 (BasisBibel)

1. Historischer Hintergrund

Im Jahr 597 v. Chr. wurde Jerusalem von den Babyloniern unter König Nebukadnezar erobert. Ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung, insbesondere die Oberschicht, wurde nach Babylon deportiert. Dies war der Beginn des Babylonischen Exils. Die Juden standen vor einer existenziellen Krise: Sollten sie sich in das fremde Land integrieren oder darauf hoffen, bald wieder nach Hause zurückzukehren? Einige falsche Propheten, wie Hananja (Jeremia 28), behaupteten, dass die babylonische Herrschaft nur kurz währen würde und Gott die Verschleppten bald befreien würde. Doch Jeremia widersprach dem und übermittelte eine andere Botschaft von Gott.

2. Die Botschaft Jeremias

Jeremia schreibt in Kapitel 29 einen Brief an die Exilanten. Darin fordert er sie auf:

  • Sich in Babylon einzurichten: Häuser zu bauen, Gärten zu pflanzen, Familien zu gründen (Jeremia 29,5-6).
  • Den Frieden und das Wohl Babylons zu suchen (Jeremia 29,7) – also nicht gegen die Babylonier zu rebellieren, sondern für ihre neue Heimat zu beten.
  • Nicht auf eine schnelle Rückkehr zu hoffen, sondern sich auf eine lange Zeit im Exil einzustellen (Jeremia 29,10: „70 Jahre“).
  • Gottes Verheißung zu vertrauen, dass er sie nach dieser Zeit heimführen wird (Jeremia 29,11: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe …“).
3. Relevanz für heute

Der Vers wird oft als Ermutigung für Menschen in schwierigen oder fremden Situationen gesehen. Er kann als Appell verstanden werden, das Beste aus einer gegebenen Situation zu machen, sich zu engagieren und für das Gemeinwohl zu beten – selbst wenn man sich in einer Umgebung befindet, die einem nicht ideal erscheint.

Dieser Kirche Kunterbunt Entwurf hat sich auf folgende Schwerpunkte fokussiert:

  • wir suchen der Stadt Bestes ganz bewusst, indem wir verschiedene Aspekte in unserem Umfeld anschauen und wahrnehmen, aktiv werden und mitgestalten
  • wir warten nicht darauf, bis sich Bedingungen ändern (die Verbannung vorbei ist), sondern inmitten von herausfordernden Bedingungen suchen wir das Beste
  • Unser Auftrag liegt darin, dort zu gestalten, wo wir sind, auch wenn uns etwas fremd ist
  • wir wollen den Shalom, den ganzheitlichen Frieden dorthin fließen lassen, wo wir uns befinden
WILLKOMMENS-Zeit

Begrüßungsaktion:

Liebe deine Stadt“: Pinne deinen Lieblingsplatz an die Karte und sage, warum du diesen Platz magst. (das kann durch ein digitales Tool mit einer digitalen Karte erfolgen oder es gibt eine große ausegdruckte Karte der Stadt/der Region, auf der Menschen mit Pinnnadeln ihren Lieblingsplatz eintragen können)

Begrüßungsspiel im Plenum:

Als Begrüßungsspiel wird mit allen Gottesdienstfeiernden ein Rate-Spiel gespielt. In einer Powerpoint werden Bilder von Plätzen aus der Stadt/der Region gezeigt. Diese können auch wie bei einem Bilderrätsel Stück für Stück sichtbar werden. Die Gottesdienstfeiernden sind eingeladen, mitzuraten, welcher Platz auf dem Bild dargestellt wird. Wenn man möchte, kann sich diese Aktion auch noch verknüpfen lassen mit einem Gewinnspiel und die Person, die am schnellsten die Antwort weiß, gewinnt einen Preis.

Anfangsmoderation:

“Heute tauchen wir in eine Zeit ein, die sehr sehr lange zurück ist. Da hat noch niemand von uns gelebt und auch niemand von unseren Großeltern und auch niemand von den Großeltern unserer Großeltern. Wir befinden uns in der Zeit 597 vor Christus. Was damals passiert ist, das passiert leider aber immer noch. Es gab Krieg und das israelische Volk ist aus ihrer eigenen Stadt/aus ihrem Land vertrieben worden. Sie haben kein Zuhause mehr und müssen nun in einem fremden Land wohnen. In dieser Zeit gibt es einen wichtigen Mann, den Jeremia, der zu den vertriebenen Menschen eine wichtige Botschaft von Gott spricht. Wir werden euch vorlesen, was dieser Gott den Menschen damals gesagt hat und in einem Theater spielen, warum das auch für uns heute – obwohl das soo lange her ist – eine spannende Botschaft sein könnte.”

Theaterszene 1 und Bibeltext-Lesung

Bibeltext: Das ist meine Botschaft für alle in der Verbannung, die ich aus Jerusalem nach Babylon weggeführt habe. (Jer. 29,5)

Person kommt auf die Bühne und schleppt einen Koffer mit sich.

Person: Puh…mein Koffer ist ganz schön schwer geworden. Ich hab einen Koffer voller Erinnerungen: Was ich als Kind und Jugendliche erlebt habe, als Erwachsene. Was heute meine Kinder erleben. In meinem Koffer ist viel Schönes drin und manches ist auch schwer. Beides gehört wohl zum Leben dazu.

eine zweite Person (vielleicht gespielt von einem Kind) kommt auf die Bühne und hat einen kleineren Koffer dabei.

Kind: Ich hab auch ganz schön viel gesammelt…mein Koffer ist noch nicht ganz schön groß und trotzdem habe ich viele Erinnerungen.

Bibeltext: Baut Häuser und lasst euch darin nieder.

Person: Ich muss ehrlich sagen: Also aktuell will ich wirklich kein Haus bauen. Erst recht nicht hier an diesem Ort. Wo ich früher gelebt hab…oh ja…da war es schön. Da hatten wir so richtig ein Zuhause, so ein Haus zum Bleiben. So eins mit einer Schaukel im Apfelbaum und mit selbstgenähten Gardinen und mit Basteltisch im Spielraum. Das war richtig schön. Jetzt hab ich manchmal das Gefühl, dieses Zuhause ist verwaist. Das wahrzunehmen, tut weh. Aber wo ich jetzt wohne und in dieser Zeit, in der wir uns befinden…jetzt ein Haus bauen? Ne…das ist doch alles viel zu unsicher. Und will ich wirklich hier bleiben?

Kind: Ich mag mein Zuhause. Ich will niemals wegziehen. Aber ich mag nicht die Schule, in die ich gehe. Ich wäre gerne auf einer Anderen. Aber es gibt einfach keine andere Schule hier in der Nähe…echt schade, weil ich meine Klasse manchmal gar nicht mag.

Bibeltext:  Legt Gärten an und esst, was dort wächst.

Person: Gärtnern mag ich ja eigentlich gerne. Aber wo ich früher gelebt habe, da gab es viel bessere Früchte. Mit denen wusste ich auch umzugehen. Ich wusste, wann die reif sind. Jetzt hat sich alles im Leben so verändert…und auch die Früchte sind ganz anders. Ich muss erst einmal herausfinden, was man hier gut anbauen kann und welche Früchte gut wachsen.

Kind: Mein Papa hat mir vorgeschlagen, ob ich nicht in meiner Schule in die Theater-AG eintreten möchte. Theaterspielen macht mir ja eigentlich Spaß. Vielleicht könnte ich dann meine Schule mehr mögen…aber ich weiß nicht…was ist, wenn das doof wird?

Bibeltext: Heiratet und zeugt Söhne und Töchter! Verheiratet auch eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen. Eure Zahl soll dort wachsen, nicht abnehmen.

Person: Puh, ich merke immer wieder, dass es mir ganz schön schwerfällt, nicht mehr im Gewohnten zu hängen und mich ganz auf die Menschen einzulassen, die mir manchmal fremd sind. So ganz da zu sein. Nicht immer zu fragen, was noch kommen könnte, sondern ganz da zu sein, wo man lebt und ist. Und diese Menschen zu lieben, ihnen Gutes zu tun.

Kind: Wie gut, dass ich Freundinnen und Freunde habe. Ich muss mich nicht mit allen verstehen, aber es hilft mir, zu wissen, wem ich vertrauen kann.

Bibeltext: Seht zu, dass es der fremden Stadt gut geht, in die ich euch verbannt habe. Betet für sie zu dem Herrn. Denn geht es ihr gut, wird es auch euch gut gehen. Und ihr werdet in Frieden leben.

Person: Manchmal denke ich, dass die Stadt sich doch um MICH kümmern soll. Und dann stelle ich fest: Ne, ich darf meinen Beitrag bringen. Hier zum Beispiel (deutet auf den Boden) liegt schon wieder Müll herum (hebt Müll auf). Ich kann warten, bis jemand Anderes den Müll aufhebt oder ich kann selbst anfangen, mitzuhelfen. Sowieso…ja…manches gefällt mir nicht und manches ist schwer. Aber ich kann mich mitbeteiligen und helfen, damit es besser und schöner wird. Und vor allem merke ich: Es bringt nichts, darauf zu warten, dass irgendwann Dinge besser werden. Es gilt doch: Jetzt schon das Beste aus der Situation zu machen.

Kind: Na gut…vielleicht probiere ich die Theater-AG mal aus…vielleicht könnte daraus ja doch etwas Gutes entstehen.

Aktiv-Zeit

Um die Stationen mit Bildern den Besuchenenden vorzustellen, gibt es hier eine pdf, in der sie enthalten sind:

Station: Mach dich auf die Socken

Material: Sieb, ausgeplottete Folie mit Motiv, Farbe, Rakel, Socken (das Siebdruckmaterial könnt ihr über www.allesfuerselbermacher.de beziehen.)

Stationsbeschreibung:
Hier dürft ihr euch selbst Socken bedrucken. Sie erinnern euch daran selbst aktiv zu werden und euch für der Stadt Bestes einzusetzen.
Beschriftet sie mit eurem Namen und vergesst später nicht sie mitzunehmen. Damit die Farbe hält, müsst ihr sie zu Hause noch ca. 2 Minuten einbügeln.

Gesprächsimpuls:

  • Wie könnte ich selbst aktiv werden und meiner Stadt dienen?
  • Nehmt euch gerne eine Sache ganz konkret vor (es kann auch etwas ganz Kleines sein).
  • Wenn ihr wollt tauscht euch über eure Ideen aus.
Station: Segenstation

Material:

  • Schale, über die Menschen ihre Hände halten dürfen und in der sich Wasser sammeln kann
  • Gießkanne/ Krug zum Wasser-Gießen
  • ggfs. Handtücher

Stationenbeschreibung: Segen bedeutet:  Wir sprechen uns Gutes von Gott zu in dem Vertrauen, dass Gott auf uns achtet. Hier könnt ihr euch alleine oder als Team segnen lassen. Ein Teammitglied ist da, hört euch zu, betet für euch und spricht euch einen Gießkannen-Segen zu.

Einleitung: Bei diesem Segen werde ich dir/euch gute Worte/Wünsche zusprechen in der Hoffnung, dass ihr damit von Gott beschenkt werdet. Dabei gieße ich Wasser über eure Hände. Wenn das für euch so in Ordnung ist, dann halte/t doch gern eure Hände über diese Schale.

Segensworte
Gott segne dich.

Wasser über die Hände gießen

Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.

Wasser über die Hände gießen

Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.

Wasser über die Hände gießen

Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.

Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen

Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.

Station: Insektenhotel

Suchet der Stadt bestes. Dazu gehören auch die allerkleinsten Bewohner und Bewohnerinnen wie zum Beispiel Insekten. Insekten sind wichtig für unsere Umwelt und damit auch für uns Menschen. Damit sich Insekten besonders wohlfühlen, kannst du sie unterstützen und ein kleines Insektenhotel bauen.

So geht´s:

1.Bemale eine Dose mit Farbe.

2.Loche die Dose am Boden mit einem Hammer und einem Nagel.

3.Fädle ein nun ein Stück Draht Aufhängen durch das Loch und einmal durch die ganze Dose und verdrehe seine Enden, damit du das Insektenhotel später aufhängen kannst.

4.Fülle die Dose nun mit Bambusstäben, Schilf, Wellpappe, Stroh und Zweigen.

5.Und schon bist du fertig. Wenn du nachhause gehst, kannst du ein geschütztes Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon suchen. Nun können die ersten kleinen Bewohner in ihr neues Heim einziehen.

Impuls

-Wie setzt du dich für deine Umwelt ein?

-Was motiviert dich dazu?

Station: Murmelbahnbau

Material: leere Klopapierrollen, Holz- oder Kartonplatte, Pappbecher, buntes (Ton-) Papier, Stifte, Schere, Handwerker-Tacker (aus dem Baumarkt), Gaffa-Tape, Kleb

Stationsbeschreibung: Eine Murmelbahn bauen – Gottes Segen weitergeben

Wäre das nicht großartig, wenn sich Gottes kunterbunter Segen in allen Straßen, allen Vierteln, in allen Wohnungen, Häusern und Gebäuden, in allen Parks -einfach überall – ausbreiten würde? Lasst es uns Gott zutrauen!

  • Nimm dir eine Klopapierrolle. Beklebe oder bemale sie mit einem Ort in der Stadt, für den du dir Segen wünschst.
  • Wie kannst du dazu beitragen, dass Gottes guter Segen dort hin kommt? Schreibe es auch auf die Rolle.
  • Gibt die Rolle ab und lasse sie an der Wand befestigen.

Mitarbeitenden-Info:
Es ist gut, wenn es 2 Betreuer an der Station gibt. Einer führt ein, gibt die Murmeln aus, und lädt ein, den Segen fließen zu lassen. Zusätzlich haben wir die Klorollen teilweise angeschnitten/aufgeschnitten (halbiert, dann als Wanne verwendet), dann kommt man besser zum Tackern. Normal große Murmeln gehen gut. Die dickeren sind zu schwer. Zusätzlich haben wir mit Gaffa-Tape gearbeitet, wo es nötig war. An dieser Station geht es darum, die TN miteinzubeziehen, denn man muss immer wieder ausprobieren, ob und wie die Murmel durchgeht! Ein echtes Gemeinschaftsprojekt!


Station: Bibelvers-Apotheke

Material:

  • leere Streichholzschachteln/ Dosen / Pillendöschen
  • Stifte zum Schreiben
  • Stifte zum bunt anmalen
  • ausgedruckte Bibelverse
  • Scheren
  • Kleber

Beschreibung: Die Bibel steckt voller Botschaften, die uns Mut machen, bestärken, trösten, Hoffnung geben. Mache für dich oder eine andere Person eine Bibelvers-Medizin. Suche dir dafür einen Vers aus, schneide ihn aus, bemale ihn (wenn du möchtest) und lege ihn in eine Steichholzschachtel oder ein Pillendösschen. Wenn du magst, kannst du sie beschriften oder bemalen.Wenn du spürst, dass du eine Dosis Ermutigung, Kraft oder Trost von Gott brauchst, kannst du dir eine Kapsel nehmen, sie vorsichtig öffnen und den Bibelvers lesen.

Station: Segens-Cocktail

Material: verschiedene Säfte, Beschreibung

Stationsbeschreibung: Wo wünschst du dir gerade Segen? In welchem Lebensbereich? Für welche Menschen? Hier kannst du dir einen Segens-Cocktail zusammenstellen lassen. Das ist natürlich kein Zaubergetränk, bei dem dann dein Wunsch in Erfüllung geht. Aber vielleicht hilft es uns zu realisieren, wo wir uns Veränderung wünschen und wie wir darüber auch mit Gott sprechen können. Mische für den Segenscocktail die Säfte zusammen, die für dein Anliegen stehen.
Guten Appetit & Gottes Segen mit dir!

Station: Kräutersalz

Material: Mörser, Kräuter, Salz, kleine Gläser

Stationsbeschreibung: An dieser Station dürft ihr euer eigenes buntes Kräutersalz herstellen.  Dafür stehen euch verschiedene Kräuter und Blüten zur Verfügung. Mischt jeweils eines davon mit dem gleichen Volumen an Salz (nehmt erstmal jeweils 1 EL), zermörsert beides fein und füllt es euch dann in euer Gläschen ab. Wenn ihr mögt, könnt ihr auf diese Weise Salz in verschiedenen Farben herstellen und bunt übereinander schichten.

Impuls: Salz will wohldosiert und achtsam verwendet werden. Wird zu wenig Salz verwendet, bleibt das Essen fad. Gerät zu viel davon an ein Gericht, wird es fast ungenießbar. Die richtige Dosis kann das Zusammenspiel der Zutaten einer Mahlzeit wunderbar unterstreichen und abrunden.

Jesus sagt uns zu: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Unser Auftrag als Christinnen und Christen ist es, der Welt einen guten Geschmack zu geben. Aber es gilt auch: Ihr seid das Salz, nicht die ganze Mahlzeit! Kannst du irgendwo “Salz” in deinem Umfeld sein? Wo denn?

Station: Parcours zum Guten

Material:

  • Koffer/ Tasche
  • Parcours
  • Worte auf Kärtchen (das sind Worte wie: Bahnhof, Skater-Arena, neue Schultoiletten, Park mit Blumen, einen Fluss, einen Freizeitpark – ihr dürft selbst kreativ werden, was ihr euch in eurer Stadt noch zusätzlich wünschen würdet und das als einzelne Worte auf Karten schreiben)
  • Duplo/Holzbausteine

Stationsbeschreibung: Jetzt wird es sportlich: Hier darfst du ganz praktisch “das Gute” zu der Stadt bringen. Das passiert, indem du zu zweit gegeneinander oder alleine im Wettlauf gegen die Zeit (dann stoppst du die Uhr auf 1 Minute) wie bei einem Staffellauf mithilfe deines Koffers/deiner Tasche Worte, die du gut findest, hin und her transportierst. Bei jedem Lauf darf allerdings nur ein Wort/ein Gegenstand transportiert werden. Gewonnen hat die Person am Ende, die die meisten Worte/Gegenstände gesammelt hat.

Version für kleinere Kinder, die nicht lesen können: Sie dürfen Bausteine hin und her transportieren und langsam eine Stadt entstehen lassen. Bei wem sind am Ende die meisten Bausteine?

Impuls: Welcher Gegenstand/welches Wort war dir so wichtig, dass du es als Erstes gegriffen hast? Was könnte sich in deiner Stadt positiv verändern?

Station: Die Stadt wahrnehmen

Mit dem Fragebogen unterwegs

Material: z.B. Gott.voll Karten (über https://freshexpressions.de/produkt/kartenset-gott-voll/ zu bestellen)

Stationsbeschreibung: Wir suchen das Gute für diese Stadt: Dazu gehen wir ein paar Schritte in euer Quartier (Fußgängerzone, Stadteilplatz, Spielplatz, Dorfmitte).
Dort angekommen suchen wir uns einen etwas ruhigeres Plätzchen und schließen kurz die Augen: Nehmt die Geräusche wahr.Öffnet die Augen: Was seht ihr?

  • Tauscht euch kurz über eure Eindrücke aus.
  • Traut euch und befragt Menschen, was sie hier in ihrer Stadt am nötigsten brauchen. Das könnte so klingen: „Hallo, guten Tag! Wir sind von Kirche Kunterbunt und würden gerne wissen, was ihre Stadt am nötigsten braucht…
  • Notiert euch die Bedürfnisse hier:
  • Macht euch auf den Rückweg.
  • Zum Abschluss könnt ihr ein Gebet sprechen. Ihr dürft es entweder frei formulieren oder auch gerne diesen Vorschlag wählen:

Lebendiger Gott,
DANKE für diese Stadt! Danke für all die Menschen, die hier leben.
Wir haben so viel gehört und gesehen: Wir bitten dich für die, die (alleine/krank/arbeitslos/ausgepowert…) sind.
Sei du ihre Sonne, die sie wärmt, wenn ihnen kalt ist.
Sei du der sanfte Regen, der sie erfrischt und neue Kraft schenkt.
Schick du ihnen einen guten Menschen, der sie aufbaut.
Segne du diese Stadt, schenk du deinen kunterbunten Segen! Amen.

Station: Das Beste im Moment suchen

Material:

  • Fragebögen
  • Briefumschläge
  • Stifte

Stationenbeschreibung: Hier dürfen die Familien gemeinsam einen Brief ausfüllen, der ihnen 3 Monate später zugeschickt wird. Dafür füllen sie den Brief aus, verschließen ihn in einem Umschlag und notieren ihre Adresse auf dem Umschlag. In 3 Monaten dürfen sie sich darüber freuen, was sie alles Schönes aufgeschrieben haben.

Feier-Zeit

Begrüßung

Tauscht euch über eure Suche paarweise aus: Was habt ihr entdeckt? Was ist euch in der Aktiv-Zeit begegnet?

Impuls

Einzelne Stationen werden noch einmal erwähnt und symbolisch Gegenstände aus den Stationen in die Mitte gelegt:

Ihr habt heute gesucht und vielleicht gefunden:

  • (Parcours) Zu zweit im Parcours gesucht, was ihr gerne in eurer Stadt noch verändern/ ergänzen wollen würdet.
  • (Segenscocktail) Gesucht in euch und vielleicht entdeckt, wo euch noch etwas fehlt in eurem Leben.
  • (Bibelvers-Apotheke) Gesucht in der Bibel: was berührt dich gerade? Was spricht dich an? Wo entdeckst du Resonanz?
  • (Umfrage Stadt) Gesucht in der Stadt: was braucht es hier eigentlich? Was fehlt den Menschen? Und wo nehme ich wahr, dass Gott schon da ist?
  • (Kräutersalz) Gesucht, wo ihr Salz sein und der Welt einen guten Geschmack geben könnt. Denn jede Person kann von euch etwas Gutes in diese Welt hineinbringen.
  • (Siebdruck-Socken) Socken bedruckt, damit ihr euch in Zukunft mit der Erinnerung an euren Such-Auftrag auf die Socken machen könnt.
  • (Insektenhotel) Ihr habt auch für die ganz kleinen Bewohner unserer Eltern überlegt und für sie ein Insektenhotel gebaut.
  • (Gießkannen-Segen) Ihr habt euch segnen lassen für euren Jetzt-Moment, für das, was gerade ist.
  • (Murmelbahn-Bau) Und ihr habt konkret gebaut, damit Frieden/Shalom fließen kann.

Manchmal kann es passieren, dass wir viel über das nachdenken, was früher war. Wir haben vielleicht die Klasse gewechselt und stellen fest: Ich mochte den Lehrer vorher lieber oder auch die gesamte Klasse lieber oder vielleicht die Unterrichtsfächer. Wir haben vielleicht eine neue Familienphase und merken: Puh, früher war es leichter. Wir haben einen neue Arbeitsstelle und stellen fest, dass es uns früher mehr gefallen hat. Es ist ja auch wichtig, diese Gefühle zu spüren. Der Bibeltext lädt uns jedoch dazu ein, dass wir nicht den Blick für das verlieren, was JETZT IST. Und dass wir auch nicht vergessen aus dem, was JETZT ist, etwas Gutes zu machen. Die Welt kann einen manchmal ganz schön überfordern. Manchmal ist der Alltag ganz schön wild. Die Frage kann helfen: Was ist aber inmitten von all dem gut und schön? Wie können wir etwas Gutes daraus machen?

Gleichzeitig wollen wir auch beten: Für das, was jetzt gerade ist. Für das, was schön ist. Aber ebenso für das, was schwer ist und wo wir uns Veränderung in unserer Stadt, in unserem Land, in unserer Welt wünschen. Das machen wir auf folgende Weise:

Gebet mit der Murmelbahn

Wir wollen heute gemeinsam erleben, wie es fließt. Da, wo wir gerade Shalom vermissen. Dass wir erbeten, dass er auch uns dort erreicht, so wie die Murmel das Ziel. Eine erste Murmel wird hier symbolisch auf die Reise geschickt.

Manchmal läuft so eine Murmel durch. Manchmal stoppt sie auch.
Manchmal spüren wir Segen. Manchmal sind wir offen dafür. Manchmal erleben wir es nicht und manchmal wollen auch gar nicht offen sein. Gott wir bitten dich, dass dein Segen in unserer Stadt fließen kann. Durch uns. Mit uns. Amen.

An dieser Stelle wird symbolisch die Murmel einmal durch die Murmelbahn geschickt. Nach der Feier-Zeit dürfen die Gottesdienstbesuchenden auch selbstständig eine Murmel durchfließen lasssen.

Stadt-Segen

Bei diesem Kreuz (+) dürft ihr euch an die entsprechende Körperstelle ein kleines Kreuz zeichnen.

Gott segne deine Augen (+), damit du die Schönheit der Schöpfung bestaunen kannst und die Menschen um dich herum siehst.

Gott segne deine Ohren (+), damit Du Gottes Worte hörst, die dich stärken, und du hinhörst, wenn andere dich brauchen.

Gott segne deinen Kopf (+), damit du gut von dir und anderen denkst und gute Ideen hast.

Gott segne dein Herz (+), damit Friede und Liebe in dir wohnen und du mutig bist, wenn es Mut braucht.

Gott segne deine Hände (+), damit Du die Fülle des Lebens fassen und herzlich teilen kannst.

Gott segne deine Füße (+), damit Du fest verwurzelt im Leben stehst und aufbrechen kannst, wenn es an der Zeit ist.

Gott segne deine Lippe (+), damit Du Gottes Liebe verkünden kannst und für andere die richtigen Worten findest.

So segne dich Gott, der wie ein liebender Vater und eine liebende Mutter ist,
und die Heilige Geistkraft, die dich mit allem Lebendigen verbindet,
und Jesus Christus, der dich als Freund durchs Leben begleitet.
Amen.

Blumenzwiebel-Segen

Alternativ könnt ihr auch den Blumenzwiebel-Segen verwenden.

Liedvorschläge

  • Da berühren sich Himmel und Erde
  • Sei mittendrin in dieser Stadt
  • Komm bei ein Haus, das uns beschützt
  • Jesus, fertig, los!
  • Ich stell die Welt auf den Kopf (S. Rochlitzer)
  • Singt für ihn (Müllerbauer)
  • Komm, wir machen Gott jetzt eine Freude (Müllerbauer)
  • Dir nah zu sein (A.Frey)
  • Mittelpunkt (Juri und Pala Friesen)
  • Miteinander packen wir´s (Müllerbauer)
  • Diese Stadt (G. Baltes)
  • Vater, komm (Bastian und Lea Rauschmaier Souldevotion)
  • Ich singe dir mit Herz und Mund (auch gut nach der Version von Weida und Mohns)

Liturgische Osternacht der Konfigruppe „Psalm 23 live!“ in der Stephanuskirche Tübingen, 30.3.-31.3.2024

Beteiligte:

Pfarrer Friedemann Bauschert, Vikar Christoph Naser, Lea Schlenker (Ehrenamtlich)

Ca 20 Konfis (einige sind im Urlaub)

Die Idee:

Geboren wurde die Idee zu einer liturgischen Osternacht aus der fünftägigen Wanderung („Psalm 23 live“) im Oktober, bei der die Gruppe mit 27 Konfis sehr zusammengewachsen ist. Wir haben uns gefragt: An welcher Stelle könnten wir das „Outdoorelement“ und das gemeinsame Wandern noch einmal auf ganz besondere Weise ins Konfijahr holen? So kamen wir auf eine Nachtwanderung in den Ostermorgen hinein.

Inhaltliche Anknüpfungspunkte:

Bei der Planung waren uns folgende Punkte wichtig:

– Ostern kann man nicht erklären. Ostern kann man nur feiern. Das wollen wir tun: mit allen Sinnen.

– Mit der – im Dunkeln sicher abenteuerlichen – Wanderung vor der Feier der Osternacht erinnern wir daran, dass das erste Osterfest auch bei Nacht draußen begonnen hat. Es war sicher nicht gemütlich.

– Wir wollen das `Bleibet hier und wachet mir` am eigenen Leib spüren und nachgehen.

– Die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab kamen, waren auch müde.

– Diese Nacht soll für die Konfis ein besonderes Erlebnis werden. Die Osterbotschaft hat dabei mehrere Gelegenheiten, sich wirksam zu zeigen: In der Gemeinschaft bei Nacht, im Leuchten der (selbst gemachten) Osterkerze, im anbrechenden Tag, in der Feier des Gottesdienstes.

Vorprogramm (ab 17 Uhr, Samstag): 5 (freiwillige) Konfis gestalten die Osterkerze für die Stephanuskirche, die am nächsten Morgen von ihnen selbst am Osterfeuer entzündet und in die Kirche getragen wird.

Programm für alle (ab 19 Uhr, Samstagabend):

Gemeinsames Pizzaessen

Inhaltlicher Teil in der Kirche:

– Konfis stellen ihre Konfisprüche vor, die sie bis dahin ausgewählt haben

– Lieder, die bei der Konfiwanderung eingeübt wurden, werden gesungen

Inhaltlicher Tail im Saal:

– Pfarrer Bauschert und Vikar Naser sitzen auf dem „Hot Seat“. Sie werden zuerst von Lea Schlenker befragt zum Thema: „Was glaubst du? Und warum? Seit wann?“ Dann dürfen Konfis Fragen stellen.

– Im Anschluss: Konfis bekommen eine Aufgabe: „Wir haben euch jetzt von uns erzählt. Wir wollen die Frage gerne an euch zurückspielen. Glaubt ihr? Und wenn ja, wie kam es dazu? Und wo steht ihr heute? Welche Fragen habt ihr?“ >>Dazu dürfen die Konfis einen Brief an sich selbst schreiben, der ihnen ein Jahr später zugeschickt wird.

Abschluss: Abendgebet mit Liturgie der Konfiwanderung

Letzter „Indoor“-Programmpunkt: Kino (ca. 22 Uhr) Gezeigt wird der Film „Tschick“

Ab ca. Mitternacht: Kurze Nachtruhe (mit Schlafsack und Isomatte)

Von 3:00 Uhr – 5:30 Uhr: Österliche Nachtwanderung durch den Wald und über die Felder mit vier Stationen. An den Stationen jeweils eine kurze Lesung aus der Passionsgeschichte und das Taizé-Lied: „Bleibet hier und wachtet mit mir, wachet und betet….“.

Letzte Station: Gartengrundstück einer Konfifamilie. Dort bekamen wir Tee und Hefezopf (die Konfi-Mutter stand extra für uns auf).

5:30 Uhr Ankunft an der Stephanuskirche.

Osterfeuer wird entzündet. Gemeinde kommt dazu.

6 Uhr: Liturgische Osternachtsfeier mit Abendmahl. Die Konfis entzünden die neue Osterkerze, tragen sie in die Kirche und feiern den Gottesdienst mit.

Danach ab ins Bett!

Dieser Beitrag gibt Anregungen, wie vor Ort Jugendkreuzwege gestaltet werden können. Sie basieren auf Erfahrungen und Texten aus Pfullingen. Dort findet seit vielen Jahren ein ökumenischer Kreuzweg für Jugendliche statt. Das hier zusammengestellte Material über viele Jahre entstanden gewachsen. Jedes Jahr haben Jugendmitarbeitende, die eine Station übernommen haben, an den ursprünglich für die jeweilige Station geschriebenen Texte Änderungen vorgenommen. Eine Urheberschaft ist daher schwierig zu benennen. Alle Texte sind in einem ökumenischen Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendkreuzwegs Pfullingen in den Jahren 2013-2022 unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck entstanden. 

Beteiligt waren Mitarbeitende aus  

  • Evangelische (Gesamt-)Kirchengemeinde Pfullingen (Martinskirche, Thomaskirche, Magdalenenkirche) 
  • Katholische Kirchengemeinde St. Wolfgang 
  • Evangelisch-methodistische Kirchengemeinde 
  • CVJM Pfullingen 
  • Freikirchen  

Zur Vorbereitung: 

  • Einen geeigneten Ort finden / eine Strecke festlegen 

Der Georgenberg zwischen Pfullingen und Reutlingen bietet sich als Ort für einen Kreuzweg sehr gut an. Da der Berg im Naturschutzgebiet liegt, haben wir jedes Jahr eine Genehmigung einholen müssen. Für die Stationen durften wir zum Teil Grundstücke und Gütle von Menschen benutzen, die der Kirchengemeinde wohlgesonnen sind. Den Streckenverlauf haben wir über mehrere Jahre optimiert. Die Strecke darf nicht zu lang und auch nicht zu kurz sein. Auf dem Georgenberg bietet sich nach dem Aufstieg auch ein richtiges „Gipfelerlebnis“. Alle zwei Jahre stellt eine freikirchliche Gruppe auf dem Gipfel in der Passionswoche für mehrere Tage ein Kreuz auf. Dieses Kreuz haben wir beim Jugendkreuzweg und auch beim Kreuzweg an Karfreitag mit einbezogen. 

  • Das Team 

Als ökumenisches Leitungsteam haben wir uns einige Wochen vor dem Kreuzweg zusammengesetzt, um die Stationen an die unterschiedlichen MA-Teams zu verteilen und das Organisatorische zu besprechen. 

Alle Mitarbeitenden haben sich zwei Stunden vor Beginn des Kreuzwegs im Gemeindehaus am Marktplatz getroffen, um ihre Station vorzubereiten. 

  • Schlechtwettervariante überlegen 

In zehn Jahren haben wir den Jugendkreuzweg nur einmal innen veranstaltet, sonst immer draußen. In der Coronazeit hatten wir am Georgenberg Stationen mit Texten und QR-Codes für zwei Wochen fest installiert, um individuell den Kreuzweg zu gehen. 

  1. Begrüßung/Organisatorisches  

Die organisatorischen Hinweise waren nötig, weil bis zu hundert Jugendliche beim Kreuzweg mitgelaufen sind und der Georgenberg Naturschutzgebiet ist; entsprechend schwierig war es, die Genehmigung dafür zu bekommen. Jemand vom Leitungsteam hat auf dem Marktplatz, auf dem sich alle Jugendlichen gesammelt haben, die „Vorrede“ gehalten.  

  • Laufzettel und Stifte austeilen 
  • Fingerfood-Spenden im Gemeindehaus abgeben (damit sie im Auto auf den Georgenberg nach „Emmaus“ gefahren werden können) 
  • Mobile Lautsprecheranlage 

Herzlich willkommen zum diesjährigen Jugendkreuzweg! 

Wir freuen uns, dass Ihr alle hierher gekommen seid. Und wir hoffen natürlich, dass ihr hinterher sagt: es hat sich gelohnt, dabei zu sein!   

Woher ihr auch kommt, wir freuen uns, dass Ihr da seid und heißen Euch herzlich willkommen! 

Wir, das ist ein ökumenisches Vorbereitungsteam, verstärkt durch viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr erkennt sie am Namensschild. 

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass dieser Kreuzweg für Euch stattfinden kann. Zu Beginn unseres Weges möchten wir euch noch einige wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Es ist wichtig, dass ihr euch alle daran haltet. 

• Wenn eine so große Gruppe unterwegs ist, dann ist es klar, dass nicht alle gleichzeitig ankommen. Trotzdem: versucht, den Anschluss an eure Gruppe nicht zu verlieren.  

• Bitte entfernt euch nicht von eurer Gruppe. Mit jeder Gruppe laufen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Ab der ersten Station werdet Ihr als Gruppe auch einen Kreuzbalken auf den Gipfel des Georgenbergs tragen. Bitte wechselt Euch mit Tragen ab. Ausgenommen sind nur diejenigen, die eine mobile Lautsprecheranlage tragen. Wichtig: Vor dem Kreuzbalken läuft keiner!  

• Gleich zu Anfang werden wir ein Stück durch die Stadt laufen. Bleibt auf den Gehwegen! Geht an der Fußgängerampel erst drüber, wenn es für euch grün ist. 

• Es war nicht ganz einfach, die Genehmigung für den Kreuzweg zu bekommen, weil der Georgenberg unter strengem Naturschutz steht. Deshalb unsere ganz große Bitte: verlasst die Wege nicht, nehmt keine Abkürzungen, reißt keine Pflanzen ab, schmeißt vor allem keinen Müll irgendwo hin, behaltet euer Liedblatt und Euren Laufzettel in der Hand, oder faltet sie zusammen und steckt sie in die Tasche, bis ihr sie am Schluss abgeben könnt. 

Wichtig für alle Konfis (gilt nicht für die Firmlinge): ihr bekommt für den Kreuzweg einen weiteren Punkt auf Eurer Gottesdienstkarte, wenn ihr den Laufzettel vollständig ausfüllt und ihn an Euren Pfarrer oder Eure Pfarrerin abgegeben habt.  

Jesus lädt uns heute ein auf seinen Weg, auf seinen Kreuzweg. 

Damals, vor mehr als 2000 Jahren in Israel, da war Jesus nicht allein unterwegs. Oft folgte ihm eine große Menschenmenge. Sie wollten etwas von ihm sehen und hören. Aber es waren ganz unterschiedliche Beweggründe, weshalb sie mit Jesus unterwegs waren. So unterschiedlich, wie auch wir heute sind: 

  • Manche waren fasziniert davon, dass er kranke Menschen gesund machen konnte.  
  • Manche hatten große Hoffnungen auf Jesus gesetzt – sie wollten, dass er ihr neuer König werden sollte.   
  • Manche blieben skeptisch und schauten nur von weitem zu.  
  • Manche fanden es cool, wie Jesus von Gott erzählte – das war so anders, als sie es sonst hörten.  
  • Manche ärgerten sich über ihn und fanden seine Art, von Gott zu sprechen, respektlos. 

So wie viele Menschen damals Jesus nachgezogen sind und sich um ihn versammelt haben, so wollen wir auch heute miteinander in einer großen „Menschenmenge“ Jesus begleiten. Wir werden an verschiedenen Stationen auf diesem Weg stehen bleiben. Wir werden etwas sehen und hören und schmecken, wir werden teilhaben an der Geschichte von Jesus. Wie weit ihr euch darauf einlasst, das bleibt euch überlassen. Wichtig aber ist, dass ihr versucht, nicht andere neben euch in irgend einer Weise abzulenken. 

Bis zur ersten Station werden wir alle gemeinsam gehen. Dann werden wir die Gruppe teilen. Die erste Gruppe geht dann weiter zur nächsten Station, die zweite Gruppe bekommt noch eine Aufgabe, die zu erledigen ist und folgt dann ca. 15 Minuten später. 

  1. Abendmahls-Station 

Die Abendmahlsstation haben wir auf einer großen, eingezäunten Wiese unterhalb des Georgenbergs aufgebaut. Das Team hat dort eine große Tafel mit weißen Tüchern, Blumen und Kerzen vorbereitet. Die Konfis haben sich in kleinen Gruppen formiert und haben miteinander Fladenbrot in der Gruppe geteilt, bis alles aufgegessen war. An dieser Station hat sich die Großgruppe geteilt: eine Gruppe ist zur nächsten Station weitergelaufen und hat einen der Kreuzbalken mitgenommen. Die andere Gruppe ist noch auf der Wiesegeblieben, um kleine Kreuze zum Umhängen zu basteln. 

Außer den vielen, die immer wieder zusammenkamen, um Jesus zu hören und zu sehen, hatte Jesus zwölf ganz besonders gute Freunde, die mit ihm unterwegs waren. Jesus hatte ihnen gesagt, dass es kein leichter Weg werden würde, den sie mit ihm gehen würden. Aber die Freunde von Jesus waren mutige, starke Leute. Sie wollten mit Jesus durch dick und dünn gehen. 

Die Gemeinschaft mit seinen Freunden war Jesus wichtig. An unzähligen verschiedenen Tischen waren sie schon beieinander gesessen. Es gab viele Leute, die Jesus und seine Freunde zum Essen einluden. Und Jesus ließ sich gerne zum Essen einladen. Das Besondere an Jesus war, dass er nicht nur mit seinen Freunden gern am Tisch saß, sondern dass er auch mit denen Tischgemeinschaft hielt, mit denen sich sonst niemand gerne an einen Tisch setzte. 

Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander reden und lachen; mit Freunden zusammen sitzen, einander teilhaben lassen an dem, was jeden und jede beschäftigt und bewegt.  

Gemeinschaft – das bedeutet manchmal auch: einander verstehen ohne Worte. 

Gemeinschaft – das bedeutet: füreinander Zeit haben. Jeder und jede hat das Recht, da zu sein mit allem, was er oder sie mitgebracht hat.  

Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander essen und trinken, das Mitgebrachte und das Vorbereitete teilen. 

Gemeinschaft – das bedeutet:  satt werden an Leib und Seele 

Gemeinschaft – was bedeutet das für dich? Wann hast du das zum letzten Mal erlebt?  

Ja, Gemeinschaft war Jesus wichtig. Wenn er sich zu Leuten an den Tisch setzte, wollte er damit zeigen: Gott hat euch nicht vergessen. Egal, welchen Mist ihr in eurem Leben schon gebaut habt. Gott will was mit euch zu tun haben. Ihm seid ihr nicht egal. Die Menschen, die mit Jesus am Tisch saßen, haben gemerkt: solche Gemeinschaft tut mir gut. Bei Jesus fühl ich mich wohl. Und manche haben sogar angefangen, ihr Leben zu ändern. 

Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, um Jesus auf seinem Kreuz-Weg zu begleiten. Kurz vor seinem Tod hat Jesus ein letztes Mal mit seinen Freunden zusammen gegessen. Nicht irgend ein normales gemeinsames Essen war es, sondern ein Festessen: das jüdische Passamahl. Beim Passamahl erinnern sich die Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Das tun sie jedes Jahr. Und so wollten auch Jesus und seine Freunde wie jedes Jahr feiern. Aber als sie zusammensaßen, spürten alle, dass es ein besonderer Abend war. Und Jesus wusste, dass er zum letzten Mal mit seinen Freunden zusammen essen würde. Er nahm das Brot und brach es und sprach das Tischgebet, so wie es üblich war. Aber als Jesus das Brot dann an seine Freunde weitergab, sagte er etwas, was sie erst viel später verstanden haben. Er sagte: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Und dann nahm er den Becher und sagte: Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis. 

  • Lied: Du bist mitten unter uns (Bläser) 

Jesus hat sich selbst ganz eng verbunden mit seinen Freunden. Er hat sich selbst ausgeteilt. Und er hat gesagt: das sollt ihr auch weiterhin tun, wenn ich nicht mehr bei euch bin. Viel später haben die Freunde von Jesus kapiert: Jesus ist nicht einen sinnlosen, grausamen Tod gestorben, sondern er hat das aus Liebe und Hingabe sein Leben gegeben – für uns.  

Gemeinschaft mit Jesus können wir immer noch spüren, wenn wir bis heute Brot und Wein miteinander in Jesu Namen teilen. Das wollen wir jetzt miteinander tun. Gleich werden Mitarbeiter an verschiedenen Stellen im Kreis euch Brot bringen. Wer ein Stück Fladenbrot bekommt, bricht sich ein Stück davon ab und gibt dann das Fladenbrot weiter an den nächsten. So macht ihr weiter, bis das Stück Brot aufgegessen und vollständig aufgeteilt ist. Es kann also sein, dass Ihr mehr als nur ein Stück bekommt. 

Nehmt und esst: Brot des Lebens für euch! Das stärke und bewahre euch in der Gemeinschaft mit Jesus. 

Wir haben Brot genommen 

und geschmeckt –  

Brot, das unseren Lebenshunger stillt. 

Denn so sicher und sichtbar,  

wie wir dieses Brot in Händen hielten, 

so sicher – wenn auch unsichtbar –  

warst und bist du, Jesus, mitten unter uns. 

Hilf uns, Jesus, 

dass wir dir jetzt begegnen dürfen. 

Du nimmst uns mit auf deinen Weg. 

Öffne uns Augen und Ohren, 

damit wir schauen und hören, 

was auf deinem Kreuzweg damals und heute geschieht. 

Ermutige unser Herz, dass wir uns auf dich einlassen 

Und dir zu folgen versuchen. 

Begleite uns, Jesus – du unser Bruder und Herr. Amen 

Gethsemane-Station  Unser „Garten Gethsemane“ war eine Baumwiese am Fuße des Georgenberges. Nach dem Anspiel gab es von der stationsverantwortlichen Person einen kurzen Impuls zum Thema Beten. Danach bekamen die Konfis kleine Kärtchen mit Olivenbaum-Bild. Dort konnten sie eigene Gebetsanliegen aufschreiben, die dann in einer Box gesammelt wurden. Die Kärtchen haben wir einige Tage später im Osterfeuer verbrannt.  
Jesus:  Kommt, Freunde, lasst uns raus gehen. Die frische Luft wird uns allen gut tun. Im Garten Gethsemane ist es abends ruhig und friedlich. Schön ist es hier – nur ich bin innerlich aufgewühlt. Könnt ihr das verstehen? Wie wird das nur alles, was auf mich zukommt? Ich brauche jetzt einfach Ruhe und Zeit für mich. Ich möchte mit Gott reden. (Jesus geht ein Stück abseits)  
Johannes: Sag mal, Petrus, ganz ehrlich: Hast du das alles kapiert, was Jesus vorher beim Abendessen zu uns gesagt hat? Das mit dem Brot und dem Wein..?  
Petrus:  „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird…“ und „das ist mein Blut, das für viele vergossen wird…“  
Jakobus: Seltsam war das. Dass er sein Leben für uns geben will, hat er gesagt. Und dass es sein letztes Essen mit uns sein wird.  
Johannes:      Jakobus:   Johannes: Meint ihr wirklich, dass es so ernst ist? Glaubt ihr, es ist wahr, dass er bald sterben wird? Da müsste ihm ja erst mal der Prozess gemacht werden! Die haben doch nichts gegen ihn in der Hand!  Aber es sind halt einflussreiche Leute, die was gegen ihn haben. Die Pharisäer und Schriftgelehrten finden, es ist Gotteslästerung, wie Jesus von Gott redet! Den frommen Leuten ist Jesus ein Dorn im Auge!  … Und wenn sie es tatsächlich schaffen, ihn an die Römer auszuliefern?  
Petrus:  Freunde, das darf nicht sein! Wir müssen das verhindern! Also ich, ich will immer treu zu Jesus stehen, egal, was kommt!  (Petrus geht zu Jesus und tippt ihm auf die Schulter:) Jesus, nur dass Du’s weißt: egal, was passiert. Ich werde immer zu dir halten!  
Jesus: Weißt du eigentlich, was du da sagst? Petrus, noch in dieser Nacht, bevor der Hahn früh am Morgen kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du mich nicht kennst!.   
Petrus:  Niemals! Ich verspreche dir, ich werde zu dir halten. Selbst wenn ich sterben müsste, würde ich dich nicht verleugnen!  
Jakobus: Ich werde natürlich auch zu dir stehen!   
Johannes: Ich auch! Niemals werde ich dich verraten. Einen Freund lässt man doch nicht im Stich!  
Jesus:   (verzagt und traurig) Lasst uns hier bleiben. Unter den Olivenbäumen. Ich brauche jetzt Zeit, um mit meinem Vater im Himmel zu reden. Ich habe große Angst vor dem, was mich erwartet. Ich geh noch ein Stückchen weiter. Bleibt ihr hier – und bitte: betet auch ihr, dass ich das alles schaffe. 
 Jesus geht ein Stück weg von ihnen und wirft sich auf die Knie und betet (währenddessen schlafen die Jünger ein)  
Jesus: Mein Vater, wenn es möglich ist, dann bewahre mich doch vor all dem Schweren, was auf mich zukommt. Ich habe Angst, solche Angst! Ich wäre so froh, wenn alles, was jetzt auf mich zukommt, nicht passieren müsste… Aber nicht wie ICH will soll es geschehen, sondern wie DU willst!  
Jesus kommt zurück zu seinen Jüngern, diese schlafen.  
Jesus:      Petrus: Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… (Jünger wachen auf und reiben sich die Augen.) Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wach sein?! Bleibt mit mir wach und betet! Ich brauche euch doch jetzt, meine Freunde!  (verschlafen) O ja, natürlich Jesus, äh … du kannst dich voll auf uns verlassen! Aber der Wein war halt so gut vorher – mein Kopf ist ganz benebelt davon. Und mein Bauch ist voll vom guten Essen …  
Jesus geht wieder ein Stück weg und betet, während die Jünger wieder einschlafen.  
Jesus:   Mein Vater, ist es nicht möglich, dass dies alles an mir vorübergeht? Kann ich ertragen, was auf mich zukommt? Muss ich wirklich sterben?… Vater, DEIN Wille soll geschehen!  
Jesus kommt wieder zu seinen Jüngern, die wieder tief und fest schlafen. Jesus schüttelt traurig den Kopf, lässt sie schlafen und geht wieder zurück, um noch einmal zu beten.   
Jesus: Vater, ich hab solche Angst! Mach mich innerlich stark für das, was auf mich zukommt. Ich weiß, du meinst es gut, auch wenn ich das Gute jetzt nicht sehen kann. Lass mich darauf vertrauen, dass dein Weg der richtige ist. 
 Jesus geht zurück zu seinen Jüngern und weckt sie:   
Jesus: Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… Wollt ihr denn immer noch schlafen?! Jetzt ist der Moment gekommen, von dem ich euch immer wieder erzählt habe. Ich werde leiden und sterben müssen. Aber Gott macht am Ende alles gut. Vergesst das nicht…  Seht ihr den Fackelschein durch die Bäume? Schaut, da drüben kommen schon die Soldaten, um mich gefangen zu nehmen. Und vorneweg geht Judas! (Alle schauen in die Richtung, in die Jesus blickt.) 

Impuls 

  • Jesus hat in einer sehr schweren Situation Kraft durchs Gebet bekommen. 
  • Gebet ist ein persönliches Gespräch mit Gott  
  • Gott freut sich, wenn wir mit ihm reden und wenn wir ihn nicht ignorieren. Er hat uns gemacht und erschaffen und weil wir ihm nicht egal sind, freut er sich, wenn er uns auch nicht egal ist. 
  • Gott darf man alles sagen, ihm kann man alles erzählen, so wie dem besten Freund / der festen Freundin. Man kann… 
  • danken, bitten, klagen 
  • Gebet gibt Kraft, weil der, der es hört – Gott – Kraft gibt 
  • Gott hört jedes Gebet und er hat auch die Macht, zu handeln und das zu machen, was wir bitten 
  • Gott ist aber kein Wunschautomat: Manchmal handelt er nicht direkt und auch nicht so, wie wir es uns vorstellen, und manchmal handelt er nicht sofort, sondern erst nach einer Weile, aber dass er handelt und jedes Gebet hört ist 100%-ig sicher! 
  • Auch das Gebet von Jesus hat Gott nicht so erhört, wie Jesus das in dieser Situation wollte. Aber er hat ihm Kraft gegeben, diese Situation auszuhalten und seinen schweren Weg zu gehen. 

à Jetzt kann jeder auf ein Gebetskärtchen aufschreiben, was er Gott sagen möchte. Das darf etwas ganz Persönliches sein, das nur Gott und dich etwas angeht. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Gebete oben am Kreuz in den Gebetsbriefkasten zu werfen (oder in eine vorbereitete Box zu legen). Die Gebete liest niemand, nur Gott. Sie werden am Samstag im Osterfeuer verbrannt.  

Impuls zum Thema Gebet und Gebetskärtchen schreiben  

  1. Verleugnungs-Station 

5 Schauspieler:  

– Person 1 

– Person 2 

– Petrus  

– Jesus 

– Person 4 (Impuls) 

  • Verkleidung für Petrus und Jesus 
  • Hahn 
  • Feuerstelle mit Feuer  
Die Jugendlichen stehen in einem Kreis um die Feuerstelle. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind mit Gewändern verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet und steht in der Mitte am Feuer, wo er sich die Hände wärmt.  
Person 1:  (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen.   
Petrus: Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! 
 
Person 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.)  Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger!  
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! 
 Petrus geht auf die andere Seite des Feuers. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und zeigen auf Petrus.   
Person 1: Doch! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet worden ist.   
Person 2: Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm!  
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein?  
Person 1:  Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt.   
Petrus:  Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht!  
 Petrus dreht sich weg vom Feuer, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig in sich zusammen. Die anderen Schauspieler wechseln die Rolle von der Person damals zu heutigen Zuhören- ziehen Gewänder aus. 

Person 4: Genau in diesem Moment, da fällt es Petrus wieder ein. Erst vor ein paar Stunden hat Jesus zu ihm gesagt:  

Jesus: (auf der anderen Seite des Feuers) Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! 

Petrus: Aber nein, Jesus! Wie kannst du nur so was von mir denken! Niemals würde ich das tun! Ich bin doch dein Freund! 

Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen, dass du mich nicht kennst! 

Petrus: Jesus, und wenn ich mit dir sterben müsste, ich würde niemals sagen, dass ich dich nicht kenne! 

Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.  

Person 4: Die Worte hämmern in seinem Kopf! Blöder Hahn! Dem müsste man den Hals umdrehen. Der soll still sein. Petrus klopft das Herz bis zum Hals. 

Er hat Jesus verraten. Seinen besten Freund. Voll im Stich gelassen. Dabei war er sich doch soo sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde.  

Und jetzt? Er hat behauptet, dass er Jesus gar nicht kennt. Sogar dreimal! Verraten! Verleugnet! Jesus, seinen besten Freund! 

Petrus: Aber ich hab doch Angst gehabt – richtig große Angst… 

Person 1: Und du? Wie ist das bei dir? Kennst du das auch? Du weißt ganz genau, es ist nicht richtig, du spürst es in dir. Aber du hast Angst wie Petrus. Richtig große Angst. Und dann lässt du deinen Freund im Regen stehen. 

Person 2: Du hast mitbekommen, dass er gemobbt wird. Dass ihm jemand den Rucksack in die matschige Pfütze geworfen hat. Dass die Jungs aus der Zehnten ihm heimlich auflauern. Dass jemand ihm Drohbriefe schreibt. Dass ihn beim Fußball spielen niemand in seiner Mannschaft haben will und er immer übrigbleibt, wenn die Teams gewählt werden. Aber du willst nichts damit zu tun haben. Du bist froh, dass sie dich in Ruhe lassen. Dass dir niemand nach der Schule auflauert. Dass dich niemand auslacht. Wenn die andern dich fragen, tust du so, als ob du ihn auch blöd und albern findest. Du lästerst dann einfach mit und bist froh, dass sie anscheinend noch nicht gemerkt haben, dass du eigentlich sein Freund bist. Du hast ihn voll im Stich gelassen. Klar, er hat das nicht verdient. Aber du hast Angst. Richtig-große Angst. Wie Petrus. 

Person 4: Petrus fühlt sich total mies. Er hat versagt. Und wie. Was jetzt kommt, sind schwere Tage für Petrus. Als Jesus, sein bester Freund, getötet wird, verkriecht er sich. Sein Verrat ist nicht wieder gut zu machen. Er will von niemand gesehen werden und am besten nicht nachdenken. Aber in ihm drin brennt es wie Feuer: sein Versagen, sein Verrat.  
Erst viel später erlebt Petrus: auch wenn ich mich noch so mies verhalten habe, auch wenn es der schlimmste Verrat meines Lebens war: Jesus gibt mir eine neue Chance.  

Person 1: Neue Chance? Wie war das mit der neuen Chance?  

Person 4: Das war auch an einem Feuer. Aber nicht im Hof des Palastes des Hohepriesters in Jerusalem. Sondern am See Genezareth, da wo die Jünger zuhause waren. Es war ein paar Tage später, nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Da haben sie das Unglaubliche erlebt: Jesus ist nicht tot – er lebt! Er ist zu ihnen gekommen an den See Genezareth. 

Person 1: Und Petrus steht wieder am Feuer. Es ist früher Morgen. In der Luft liegt noch der Duft nach geröstetem Brot und gebratenem Fisch. Die Freunde haben mit Jesus gegessen. Es hat gutgetan, mit ihm zu essen. Einfach nur miteinander essen. Spüren, dass sie zusammengehören. Und zwischendrin reiben sie sich nochmal die Augen. Kein Traum. Jesus lebt. 

Person 2: Nur für Petrus ist das Ganze ungemütlich. Er hat sich ganz bewusst ein Stück weg gestellt von Jesus. Auf die andere Seite vom Feuer. Kein Wort kommt über seine Lippen. Ihm ist alles nur noch peinlich. Eigentlich müsste er gehen – Versager wie er gehören nicht zu Jesus, feige Verräter sitzen nicht mit Jesus am Lagerfeuer und haben keine zweite Chance verdient. 

Person 4: Gut, dass Petrus sich hier entscheidend irrt, gut für ihn und gut für uns. Denn Petrus bekommt seine zweite Chance Jesus holt ihn ins Spiel zurück. 

Jesus: Petrus, sag mal Petrus, hast Du mich lieb? 

Person 4: Was für eine komische Frage! Männer reden nicht so gerne über Gefühle… 

Petrus: Ja, Jesus… 

Jesus: Petrus, kümmere dich um meine Freunde hier. (zeigt auf die Leute) Petrus, hast Du mich lieb? 

Petrus: Ja. – Weißt Du doch. 

Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. Petrus, hast Du mich lieb? 

Petrus: Ja. – Weißt Du doch. 

Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. 

Person 4: Dreimal muss das gesagt werden. So, wie er damals dreimal gelogen hat. So als ob mit jedem Ja, das Petrus sagt, ein Nein von dem pechschwarzen Tag, an dem er ein Verräter wurde, weggewischt wird. Noch ein tiefer Seufzer. Erleichterung. So geht glauben: Immer wieder einen neuen Anfang machen! Ehrlich sein, unser Versagen Jesus sagen und um Verzeihung bitten. Ihr werdet eure eigenen Höhen und Tiefen mit dem Glauben und in eurem Leben haben. Aber vergesst nicht, egal, wie höllisch auch in euch das Feuer des Versagens, das Feuer der Angst lodert. Bei Jesus brennt das Feuer der Vergebung. Bei ihm gibt es immer eine neue Chance. 

Alternative: 

Anspiel und Impuls 

Die Jugendlichen stehen in etwa in einem Kreis, sodass in der Mitte Platz ist. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind nicht verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet (?) und sitzt irgendwo unter den Menschen.    
Frau 1: (steht in der Nähe von Petrus) (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen.  
Petrus: Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! 
 Petrus geht weg von der Frau und stellt sich woanders hin, unter die Leute.  
Frau 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus.  (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! 
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! 
 Petrus läuft wieder weg und stellt sich woanders hin, diesmal etwas abseits.  Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und laufen zu Petrus hin.   
Person 3: He du! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet ist.  
Person 4: Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! 
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? 
Person 4:  Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt.  
Petrus:  Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht!  
 Petrus rennt weg, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig zum Boden.  

In dem Moment, als der Hahn gekräht hat, ist es Petrus eingefallen. Er hat Jesus dreimal verleugnet. Er hat dreimal behauptet, dass er Jesus nicht kennt. Und das, obwohl er doch alles für Jesus tun wollte. Petrus wollte immer zu Jesus stehen, egal, was passiert. Das hatte er auch zu Jesus gesagt. Er war sich damals felsenfest sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde und ihn niemals im Stich lassen würde.  

Jetzt erinnert sich Petrus an das, was ihm Jesus geantwortet hatte: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Dass es so weit kommen würde, hatte Petrus nie gedacht. Jesus war doch sein bester Freund. Mit ihm ist er umhergereist. Seitdem er Jesus kannte, ist er ihm nachgefolgt, weil Jesus so ne geniale Botschaft für die Menschen hatte. Petrus hatte die krassesten Wunder erlebt und jetzt… jetzt sitzt er hier und merkt, was er verzockt hat. Er hat seinen besten Freund und noch mehr, seinen Herrn, verleugnet. Er hat behauptet, dass er Jesus nicht kennt! Genau das, was er Jesus versprochen hatte – immer zu ihm zu stehen – hat er nicht gehalten.  

Wie konnte es so weit kommen?! Er hatte einfach mega große Angst, dass ihm genau dasselbe passiert wie Jesus, dass sie ihn auch festnehmen und womöglich umbringen. Der Gedanke war absolut nicht abwegig. Wenn sie Jesus so brutal behandeln und vielleicht das Todesurteil über ihn sprechen, obwohl er nichts gemacht hat als die Wahrheit verkündet, dann kann es gut sein, dass sie mit allen, die Jesus nachfolgen, genauso verfahren. Natürlich, Petrus’ Angst war berechtigt und wahrscheinlich hätte jeder von uns auch so gehandelt, aber das hilft ihm jetzt auch nichts mehr. Das Schuldgefühl bleibt und sitzt richtig tief… 

Wart ihr vielleicht auch schon mal in so einer ähnlichen Situation wie Petrus? Vielleicht nicht ganz so ne krasse Situation, dass ihr Angst um euer Leben haben musstet. Aber ne Situation, wo ihr genau wusstet, dass ihr anders hättet handeln sollen und es nicht getan habt. Wo ihr theoretisch genau wisst, was gut und richtig ist, und wo ihr aber genau das Gegenteil getan habt. 

Vielleicht habt ihr auch schon mal jemanden „verraten“? In der Schule oder in der Clique gibt’s ständig so Situationen. Wenn man sich z.B. nicht traut, ne Person in Schutz zu nehmen, die gemobbt wird, weil man Angst hat, sonst selber das Opfer zu werden. Wenn man mitlacht oder mitlästert über ne Person, um vor den anderen gut dazustehen. Und vielleicht tut einem die Person in dem Moment sogar leid, aber man traut sich einfach nicht anders zu handeln als die anderen.  

Vielleicht wart ihr sogar mal in einer Situation, wo ihr eure Freundin oder euren Freund im Stich gelassen habt, so wie Petrus Jesus im Stich gelassen hat.  

Und ganz vielleicht gab’s bei dir sogar mal nen Moment, wo du ganz genau in der Situation von Petrus warst. Wenn du nämlich an Jesus glaubst und solange es nicht „gefährlich“ ist, deinen Glauben auch lebst, z.B. vor anderen Christen. Aber vor anderen Leuten, z.B. in der Schule, ist es dir peinlich zuzugeben, dass du an Jesus glaubst.  

Ich kenn solche oder so ähnliche Situationen und ihr vielleicht auch. So Situationen, wo man sich im Nachhinein schlecht fühlt für das, was man getan hat, oder das, was man nicht getan hat. Und vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie sich Petrus gefühlt hat, als der Hahn gekräht hat: So richtig dreckig – so, dass er am liebsten die Zeit zurückgespult hätte. Petrus hat sich zutiefst schuldig gefühlt… 

Ne Story ohne Happy End?! Bis hierhin schon. Aber Gott sei Dank hört die Story hier nicht auf, wie auch die Story von Jesus nicht bei seinem Tod aufhört! Die Geschichte von Jesus geht ja weiter – schließlich kommt noch Ostern – und deshalb geht auch die Geschichte von Petrus weiter. Und das will ich euch noch kurz erzählen, weil es sonst einfach nur die halbe Wahrheit wäre. Ganz am Ende vom Johannesevangelium könnt ihr das nachlesen.  

Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er manchen von den Jüngern noch mal begegnet. Und auch Petrus hat Jesus noch mal gesehen und sogar mit ihm geredet. Da hat Jesus ihn gefragt: „Hast du mich lieb?“ Und Petrus hat geantwortet: „Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb hab“. Die Frage „Hast du mich lieb?“ stellt Jesus Petrus 3 Mal hintereinander und Petrus antwortet 3 Mal, dass er Jesus lieb hat.  

Dass Jesus 3 Mal die gleiche Frage stellt, macht er nicht, weil er doof ist oder aus Versehen oder weil er Alzheimer hat, sondern das macht er ganz bewusst, nämlich um klar zu machen, dass er Petrus wirklich seine Schuld vergibt – und zwar komplett. Das, was Petrus 3 Mal verzockt hat, indem er Jesus 3 Mal verleugnet hat, macht Jesus jetzt 3 Mal wieder gut. Jesus hätte ja auch sagen können: „Du hast mich 3 Mal verleugnet, jetzt hast du es verzockt und ich nehm deine Entschuldigung nicht mehr an. Dir vertrau ich nicht mehr.“ Aber genau das sagt Jesus nicht, sondern er vergibt Petrus seine Schuld, komplett. Und das macht er nicht nur bei Petrus so, sondern auch bei uns.  

  1. Pilatus-Station 

Aufbau: 2 Stühle, ein rotes Tuch (Pilatus-Stuhl), ein weißes Tuch mit Dornenkrone, die später darauf gelegt wird (Jesus-Stuhl), Schüssel, Wasser, Handtuch 

Person 1 (steht in der Mitte),  

Person 2 (hinter dem roten Pilatus- Stuhl),  

Person 3 (hinter dem weißen Jesus-Stuhl) 

Person 2: Gesetz ist Gesetz! 

Person 1: Hier steht Pontius Pilatus, treuer Diener des römischen Kaisers, Statthalter in einem fremden Land, in dem es brodelt an allen Ecken und Enden, Hüter des Rechts und der Sicherheit, Richter über Leben und Tod. Er hat das Sagen hier, er bestimmt, was Recht ist. 

Person 2: Gesetz ist Gesetz! Da gibt es nichts dran zu rütteln. 

Person 1: Ihm bringen sie wieder einen, einen von diesen Rebellen, die den Aufstand wagen. Kurzen Prozess will er machen.  

Person 2: Gesetz ist Gesetz! 

Person 1: Und doch ist es diesmal anders. Sie bringen Jesus zu ihm, den sie gefangen genommen haben, draußen im Garten vor der Stadt. König der Juden wird er genannt, dieser Gefangene. König der Juden, das ist verdächtig, das riecht nach Umsturz und Rebellion, gegen den Kaiser, gegen das Gesetz. Sie stehen sich gegenüber: der Richter und der Angeklagte.  

Person 2: Bist du der König der Juden, wie es die Leute sagen? 

Person 1: Für Pilatus ein klarer Fall: der stiftet Unruhe, der wiegelt das Volk auf. Er wird für Ruhe und Ordnung sorgen. Doch unerhört ist seine Antwort: 

Person 3: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Menschen nicht ausgeliefert werden würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.  

Person 2: Ein seltsamer König ist das, nicht von dieser Welt. Ist er nicht total weltfremd?   Versteht er überhaupt, dass die Schlinge sich über seinem Kopf zusammenzieht? 

Person 3: Und dann sagt dieser seltsame Jesus: Ich bin dazu in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.  

Person 2: Wahrheit, was ist Wahrheit? Was redet der von Wahrheit… Gesetz ist Gesetz, Ordnung muss sein! Wenn Ordnung herrscht, wer fragt dann noch nach Wahrheit? Wenn alle von Fake-News reden, wer interessiert sich da für die Wahrheit? 

Person 1: Und doch: Pilatus findet keinen Grund ihn zu verurteilen, nur weil er sagt, sein Königtum ist nicht von dieser Welt. Ein König ohne Reich, ohne Land, ohne Besitz, lächerlich! Aber da erinnert sich Pilatus:  

Person 2: Meine Frau hatte doch diesen Traum, hat sie mir heute Morgen erzählt. Lass die Finger von diesem Mann, hat sie gesagt. Er ist unschuldig. 

Person 1: Traum? Was soll das! – Hier geht es um Recht und Ordnung, nicht um Träume. Damit kann man nicht überzeugen. Recht und Ordnung muss sein, kein Mitleid.  

Person 2: Das Volk soll entscheiden. Ich will mir die Finger nicht dreckig machen! Ich finde keine Schuld an ihm. Ich will aber auch nicht schuld sein. Ordnung muss sein, aber mehr nicht. Gesetz ist Gesetz. 

Person 1: Pilatus lässt die Menge entscheiden. 

Person 2: Wie ich höre, wollen sie gar nicht, dass ich ihnen diesen Jesus freilasse. Barnabas wollen sie! 

Person 1: Einen Mörder wollen sie frei lassen und nicht den, der von sich sagt: 

Person 3: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.  

Person 1: Pilatus hat es in der Hand, er gibt das Leben aus der Hand und übergibt es der Menge. Die schreien laut: Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit diesem Jesus! Pilatus hält sich da raus. Er muss zeigen, dass er auf die Stimme des Volkes hört. Hauptsache, es herrscht Recht und Ordnung im Land. Dafür wird er sorgen, er und die Soldaten.  

Person 3: Dann legten sie ihm einen Purpurmatel um und flochten ihm einen Dornenkranz. Sie verspotteten und schlugen ihn, sie spuckten ihn an und trieben ihren Spott mit ihm.  

Legt die Dornenkrone auf den Stuhl.  

Person 1: (wendet sich zum weißen Stuhl):  

Seht, das steht ein Mensch, ganz ohne Macht und Würde. Ausgeliefert den gierigen Blicken der Hasser und Neider. Seht, da steht ein Mensch, Jesus. 

(wendet sich zum roten Stuhl):  

Da steht auch ein Mensch: Pilatus. Vielleicht nagt tief in ihm die Frage: warum, warum soll er streben? Pilatus wahrt sein Gesicht. Das Volk hat entschieden. Das Urteil ist gefallen. Mörder sind die anderen. Er hält sich da raus, es geht um seine Ehre. Er hat Angst: Angst vor der Menge, Angst vor Unruhe. Der ängstliche mächtige Pilatus. Opfer seiner Macht, Opfer seiner Angst. 

Person 3: Da ließ er sich Wasser bringen und wusch sich vor allen Leuten die Hände  

Person 2: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Meine Hände sind rein. (Wäscht sich symbolisch die Hände mit Wasser) 

Person 1: Pilatus wäscht sich seine Hände in Unschuld. Am Ende siegt die Macht, siegt das Gesetz.  

Person 3: Und du? Wo wäschst Du Deine Hände in Unschuld? Wo willst es du nicht gewesen sein? Wo tust Du, als ob Dich das alles nichts angeht? 

Person 1: Wenn im Mittelmeer mal wieder ein Boot mit Flüchtlingen untergeht und wieder hundert Menschen gestorben sind – was geht das mich an? Ich wasche meine Hände in Unschuld. 

Person 2: Wenn im Kongo kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen schuften, um Rohstoffe zu gewinnen, die in unseren Handys verbaut sind – was hab ich damit zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld. 

Person 3: Wenn der Klimawandel unzählige Menschen dazu bringt, dass sie ihr Land verlassen müssen, weil sie nichts mehr ernten können und ihr Lebensraum zerstört ist – was hat das mit mir zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld. 

Zum Zeichen dafür, dass wir alle oft sind wie Pilatus und „unsere Hände in Unschuld waschen“, können die Jugendlichen jetzt auch ihre Hände in den bereitgestellten Waschschüsseln waschen. Wie fühlt es sich an, „seine Hände in Unschuld zu waschen“? 

Alternative:  

Anspiel: Herr und Frau Pilatus am Küchentisch 

Tisch mit Frühstücksgeschirr, zwei Stühle. Frau Pilatus sitzt bereits beim Frühstück, liest in der Tageszeitung. Ein Diener mit einer Waschschüssel mit Wasser und einem Handtuch kommt herein. 

Diener: Herr Pilatus, das Frühstück ist bereitet! 

Pilatus (kommt und wäscht sich in der angebotenen Schüssel die Hände, trocknet sich ab.) Besten Dank! (Diener geht ab) 

Frau Pilatus: Gestern hast du dir auch die Hände gewaschen … 

Pilatus: (brummt unwillig und macht eine wegwerfende Handbewegung) Hm … Musst du mich unbedingt daran erinnern? Schon am frühen Morgen? 

Frau Pilatus: Also hör mal, du bereitest mir schlaflose Nächte und ich darf dich nicht daran erinnern, was gestern war? Sag bloß, du hast gut geschlafen! 

Pilatus: Was willst du? Das ist eben so in meinem Beruf! Meinst du ich könnte mir wegen jedem Urteil schlaflose Nächte leisten? Und etwa noch Gewissensbisse? Wo kämen wir denn da hin! Heute sind die nächsten fünf Angeklagten dran. Das geht Schlag auf Schlag! Und da soll ich mich zermartern wegen eines Urteils von gestern? 

Frau Pilatus: Und wenn es nun wirklich ein Fehlurteil war?  

Pilatus: Und wenn schon … Einer mehr oder weniger von diesen Aufrührern, die nur Unruhe stiften… 

Frau Pilatus: Ich sag dir, geträumt habe ich von ihm! Von diesem Angeklagten! Von diesem Gesicht! Wie der mich angeschaut hat! Ich sag dir, diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf heraus! 

Pilatus: Du machst mich noch ganz verrückt mit deinen Träumen! Dass du gewagt hast, mir mitten im Prozess mit deinen Träumen zu kommen! Ja, du hast deine Träume! Träum schön weiter! Aber ich habe es mit der Realität zu tun! Ich muss auf dem Boden der Tatsachen Urteile sprechen!  

Frau Pilatus: Auf dem Boden der Tatsachen? Dass ich nicht lache! Du hast dir ja noch nicht mal die Mühe gemacht, noch mal eine andere, unabhängige Meinung einzuholen! Dann wärst du vielleicht der Wahrheit über diesen Angeklagten etwas näher gekommen! 

Pilatus: Das musst ausgerechnet du sagen! Und was ist mit dir und deinen Freundinnen, wenn ihr euch zum Tratschen auf dem Markt trefft? Urteilt ihr da etwa nicht? Macht ihr euch etwa die Mühe, erst mal genauer hinzusehen und hinzuhören, warum die, über die ihr schon wieder herzieht, eben gerade so ist, wie sie ist? Meinst du im Ernst, deine Urteile sind wahrhaftiger als meine? 

Frau Pilatus: Moment mal, das ist ja wohl etwas völlig anderes!  

Pilatus: So, meinst du? Dann will ich dir aber mal was sagen! Ich muss von Berufs wegen Urteile sprechen. Und du hast schon recht, ich mache mir keine Gedanken darüber, ob meine Urteile alle der Wahrheit entsprechen. Denn was ist schon Wahrheit? Und du hast schon recht, ich habe mich auch gestern aus der Affäre gezogen. Nein, ich will keine Verantwortung dafür übernehmen, ob mein Urteil falsch oder richtig war. Sonst müsste ich mich ja auch verantwortlich dafür fühlen, wie es so einem Verurteilten nach dem Urteil geht. Nein, danke! Den Schuh ziehe ich mir nicht an!  

Frau Pilatus: Das habe ich gemerkt … 

Pilatus: Aber du, du tust gerade so, als ob du immer und überall nach der Wahrheit suchst! Du tust so, als ob dein Urteilen über andere Menschen auf einem ganz anderen Blatt stünde! Aber sag mal, hast du dir denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sich die Kaufmannsfrau fühlt, wenn du irgendwelche Gerüchte über sie an deine Freundinnen weitererzählst? Oder hast du dir überlegt, wie es dem alten Bettler am Stadttor geht, wenn du hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei stolzierst und dir die Verachtung ins Gesicht geschrieben ist? Aber entschuldige mich, ich muss jetzt ins Gericht, meine Arbeit wartet! Und neue Urteile! 

(Pilatus steht vom Tisch auf und verlässt schnell den Raum, Frau Pilatus schaut ihm kopfschüttelnd hinterher) 

  1. Kreuzigungs-Station 

Anspiel  

Römischer Soldat mit Pinsel und roter Farbe betrachtet das vor ihm liegende Holzschild mit der Aufschrift „INRI“.   

„Immer noch kurz vor dem Wochenende, typisch. Eilt, eilt – natürlich eilt es immer. Und einer wie ich muss halt tun, was Befehl ist vom Prokurator. INRI – Jesus Nazarenus Rex Iudaiorum – Jesus von Nazareth, König der Juden. Muss ja noch unbedingt morgen sein, am Freitag, diese Hinrichtung. Schließlich ist der Sabbat ja der Ruhetag von diesen Juden. Und die sollen ja dabei sein. Ihren König hängen sehen … Ihren König! Wieder mal typisch von unserem Prokurator, makabrer Scherz. Das Schild soll draußen an die Schädelstätte ans Kreuz von diesem Galiläer. König der Juden! Das soll an seinem Kreuz angebracht werden. Ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Frommen, die ihm diesen Prozess angehängt haben. Seht her, so lächerlich ist das mit eurer Hoffnung auf einen König, der euch von den Römern frei macht! Lächerlich! Seht her, was ihr da habt! Einen feinen König! Einen König am Kreuz! Da, wo nur die schlimmsten Verbrecher hängen, die Volksverräter! Und das soll ein König sein … Das ist wirklich makaber. Aber so ist es halt in dieser Welt. Da wo das Geld sitzt und wo die Macht ist, da sitzen die, die das Sagen haben. Und die haben Angst, dass ihnen jemand dazwischen funkt! Na ja … eigentlich …  hm … der Galiläer kann einem leid tun. War mit Sicherheit kein Verbrecher. Manche haben ihn tatsächlich für was Besonderes gehalten. Es gab wohl Leute, die richtig begeistert von ihm waren. Ob er wirklich was Besonderes war? Ob er das Zeug zum König gehabt hätte? Aber so wird man doch nicht König … Ein König am Kreuz – nein, so was gab’s wirklich noch nie …“ 

  • Zusammenbauen der beiden Kreuzbalken; Aufrichten des Kreuzes 
  • Lesung 

Person 1: Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgatha heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelstätte«.  

Person 2: Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon. 

Person 1: Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte.  

Person 2: Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.  

Person 1: Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.  

Person 2: Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus:  

Person 3: „Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!“ 

Person 1: Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. Sie spotteten: 

Person 3: „Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der versprochene Retter ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.“ 

Person 2: Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.  

Person 1: Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: Eli, eli, lama asabtani? 

Person 2: das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 

Person 1: Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: 

Person 3: „Der ruft nach dem Propheten Elia!“  

Person 2: Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er:  

Person 3: „Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt.“ 

Person 1: Aber Jesus schrie laut auf und starb. 

 –Pause – 

Person 2: Da zerriss der Vorhanghttp://www.die-bibel.de/lightbox/online-bibeln/gute-nachricht-bibel/lexikon/sachwort/anzeigen/details/vorhang/ch/c4831145b70d4aff8a4ba3872d7a02f9/ vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten.  

Person 1: Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte:  

Person 3: „Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!“  

Markus 15, 22-37 nach der Übersetzung der „Guten Nachricht“ 

Noch im Sterben hat Jesus zu Gott gebetet. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Obwohl er sich von Gott verlassen gefühlt hat, hat er doch in seiner Todesnot zu Gott geschrien. Er hat an Gott festgehalten. Auch wir dürfen wissen, dass wir immer und zu allen Zeiten und in jeder Not zu Gott kommen dürfen – gerade auch dann, wenn wir uns von Gott verlassen fühlen. Wir singen gemeinsam: 

  • Lied: Lord, I lift your name on high 
  • Anspiel: Emmaus-Jünger  

Achtung: Spielszene beginnt schon am Kreuz auf dem Gipfel des Georgenberges! 

Jünger 1: Jesus – warum nur? Warum? Jetzt ist alle aus … Jesus ans Kreuz geschlagen wie ein Verbrecher! Und keiner, der ihm geholfen hat … Dabei hat er doch niemandem etwas getan … 

Jünger 2: Ich hätte nie gedacht, dass es so enden würde. Ich habe gedacht, dass noch irgendwas passiert, dass Gott ihm noch zu Hilfe kommt …  

Jünger 1: Alles hat doch so hoffnungsvoll angefangen! Als Jesus vor ein paar Tagen nach Jerusalem gekommen ist und alle Leute ihm zugejubelt haben, da war ich so glücklich. Ich habe gedacht, dass jetzt alles anders wird: dass Jesus unser König wird und dass die grausame Herrschaft der Römer endlich ein Ende hat. Jesus wäre so ein guter König gewesen! Ich versteh das alles nicht … 

Jünger 2: Und nun ist er am Kreuz gestorben … am Kreuz! So sterben nur die schlimmsten Verbrecher. Und wer weiß, wie grausam die Römer jetzt gegen die Anhänger von Jesus vorgehen werden! Ich jedenfalls habe keine Lust, mich auch wie ein Verbrecher hinrichten zu lassen! Mich hält nichts mehr hier in Jerusalem. Ich gehe wieder zurück in unser Heimatdorf, nach Emmaus. 

Jünger 1: Du hast recht: was sollen wir noch hier? Ich komme mit. … Aber ich verstehe das alles einfach nicht! 

Jünger 2: Komm, lass uns aufbrechen. Wir können ja unterwegs auf dem Weg nach Emmaus über alles reden. 

Die beiden Jünger gehen nach „Emmaus“ (zum Kastanienbaum). Alle stellen sich in einem großen Kreis um den aufgebauten Tisch. 

  1. Emmaus-Station 

Jünger 2: Wir sind zurück in Emmaus. Aber auf dem Weg hierher, da haben wir was erlebt – unglaublich! Wir sind auf dem Weg Jesus begegnet! Genau: Jesus, den sie ans Kreuz geschlagen haben. Aber er ist nicht tot – er lebt!!! So was gibt’s ja gar nicht, sagt ihr? Stimmt! Das haben wir auch gedacht! 

Jünger 1: Lass mich mal erzählen! Also: Wir haben uns auf den Weg gemacht nach Emmaus. Und geredet haben wir – über alles, was war. Und dann, wie wir so reden, läuft ein Fremder mit uns. Er fragt uns, was wir denn da reden würden. Also haben wir nochmal ganz von vorn angefangen. Es hat schon mal gut getan, einfach darüber zu reden. 

Jünger 2: Zuerst hat der Fremde ganz lange zugehört. Und dann hat er auch geredet. Aber wie! Jedenfalls hat er uns die ganze Bibel erklärt, und was das alles mit Jesus zu tun hat. Und da haben wir gemerkt: das Leiden und Sterben von Jesus war gar nicht sinnlos und umsonst! Es steckt ein Sinn dahinter!   

Jünger 1: Wir waren so ins Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie die Zeit verging. Als es Abend wurde, sind wir hier in Emmaus angekommen. Wir haben den Fremden eingeladen, über Nacht bei uns zu bleiben. 

Jünger 2: Als wir dann zusammen am Tisch saßen, wurde uns schlagartig klar: Der Fremde ist Jesus! Mir ist immer noch schleierhaft, warum wir das da erst kapiert haben. Am Tisch mit Jesus haben wir’s endlich geblickt! Jesus lebt und ist bei uns! 

Jünger1: Im gleichen Augenblick war er verschwunden. Aber darüber waren wir nun gar nicht mehr traurig. Wir haben ja gewusst und wissen es bis heute, dass er lebt! 

Überleitung: Lasst uns daran denken, dass Jesus lebt – auch heute! Und wenn wir einander auf unseren Wegen begleiten und einander zuhören, wie er es getan hat, und wenn wir das Brot teilen, so wie er es getan hat, dann ist er auch heute spürbar bei uns. 

Lasst uns miteinander singen: „Jesus in my House“ Und danach wollen wir das Essen und Trinken miteinander teilen, und dann ist jede und jeder frei, noch zu bleiben oder nach Hause zu gehen. 

  • Lied: Jesus in my House 

Ein Oster-Entwurf

Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!

Zielgedanke

Scham gehört zum Leben dazu. Wir alle kennen wohl Momente, in denen wir uns schämen, uns unwohl fühlen, uns etwas “peinlich” wird. Ostern ist auch die Zeit, um darüber nachzudenken, was manchmal zwischen uns selbst steht, zwischen einander, aber eben auch zwischen uns und Gott. Scham ist eine dieser Trennungsgründe: Wir schämen uns und distanzieren uns deswegen. Gott schafft an Ostern eine Brücke zum Überwinden. Eine ganz konkrete Erzählung ist die Geschichte von Petrus. Dreimal verleugnet er Jesus und bereut, schämt sich, vielleicht ist es ihm peinlich. Jesus schenkt ihm nach Ostern die Chance, wieder zurück zu ihrer Beziehung zu finden, wieder zurück zu sich selbst und wieder zurück in die Aufgabe, die Jesus ihm aufträgt.

Biblischer Bezug

Petrus’ Verleugnung (Lukas 22,54-62): Petrus verleugnet Jesus dreimal und empfindet große Scham, als er sich dessen bewusst wird. Petrus bekommt inmitten seiner Scham nach Jesu Auferstehung eine Aufgabe von Jesus zugesprochen: Weide meine Schafe! (Johannes 21, 15-18)

Hintergrundinformationen

Scham ist ein starkes soziales Gefühl, das bereits in der frühen Kindheit eine Rolle spielt. Es kann Kinder tief bewegen und ihr Verhalten beeinflussen. Hier sind einige:

Wann schämen sich Kinder besonders leicht?
Kinder entwickeln ein Schamgefühl ungefähr zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr, wenn sie beginnen, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen. Typische Situationen, in denen Kinder sich schämen, sind:

  • Fehlverhalten oder Regelbruch: Wenn sie dabei ertappt werden, dass sie etwas Verbotenes getan haben.
  • Soziale Ablehnung: Wenn sie ausgelacht oder zurückgewiesen werden.
  • Ungewollte Aufmerksamkeit: Wenn sie plötzlich im Mittelpunkt stehen (z. B. wenn alle sie anschauen oder über sie reden).
  • Fehlleistungen: Wenn sie etwas nicht können oder einen Fehler machen (z. B. beim Sport, Singen oder Rechnen).
  • Nacktheit oder Körperlichkeit: Besonders im Kindergartenalter beginnt sich ein Gefühl für Privatsphäre zu entwickeln, sodass sie sich schämen können, wenn sie nackt gesehen werden.

Wodurch wird Scham ausgelöst?
Scham entsteht meist durch das Gefühl, nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen. Typische Auslöser sind:

  • Strenge Kritik oder Bloßstellung durch Eltern, Lehrer oder andere Kinder.
  • Vergleich mit anderen (wenn sie schlechter abschneiden oder sich unzulänglich fühlen).
  • Gesellschaftliche oder kulturelle Normen, die vermitteln, dass etwas peinlich oder unangemessen ist.
  • Erwartungen an sich selbst, die nicht erfüllt werden (z. B. wenn ein Kind denkt, es müsse perfekt sein).

Was hilft bei Scham?

  • Einfühlsame Begleitung: Eltern und Bezugspersonen sollten trösten und signalisieren, dass Fehler menschlich sind.
  • Wertschätzende Rückmeldungen: Statt bloßer Kritik hilft es, den Fokus auf Fortschritt und Bemühung zu legen („Du hast es versucht, das ist toll!“).
  • Humor und Gelassenheit: In manchen Situationen hilft es, die Peinlichkeit durch Lachen zu entschärfen.
  • Vermeidung von Bloßstellung: Kinder sollten nicht vor anderen zurechtgewiesen oder ausgelacht werden.
  • Ermutigung zur Selbstannahme: Ein gesundes Selbstwertgefühl schützt vor übermäßiger Scham

Willkommens-Zeit

Namensschilder

Gestaltet auf die für eure Kirche Kunterbunt entsprechende Weise Namensschilder: das kann ein Button sein, ein Namensschild-Aufkleber sein oder ein Pappkarte mit Wollschnur um den Hals.

Wenn ihr etwas Themen-spezifisches basteln wollt, würde sich heute beispielsweise ein Pappschild in Form von einem Küken/Hahn eignen.

Begrüßung durch die Moderation

Wie wäre es, in das Thema „peinlich peinlich“ damit zu starten, dass die Moderation/das Team selbst etwas auslebt, was üblicherweise mit Peinlichkeit assoziiert wird? Beispielsweise könnte die Moderations-Person zwei verschiedene Socken anhaben oder den Pullover auf links gedreht oder sie steht ohne Schuhe auf der Bühne.

Mögliche Einleitung:
„Ist es euch aufgefallen? (Ich bin heute zur Kirche Kunterbunt gekommen und mein Pullover ist auf links gedreht!) Ist euch das auch schon einmal passiert? Und wie hat sich das angefühlt? Bestimmt kennt ihr auch noch andere Situationen, die euch ganz schön peinlich sind. Um solche Momente geht es heute in unserer Kirche Kunterbunt. Einige solcher Momente haben wir euch mitgebracht und ein kleines Theaterspiel für euch zu Beginn:

Theaterspiel

Material: ausgedruckte Emojis


Erklärung im Vorhinein: Die Familien oder je nach Anzahl ausgewählte Personen haben Emojis mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken ausgedruckt in Papierform. Während des Theaters wird immer wieder gestoppt und gebeten, dass sie entsprechend der Szene ein passendes Emoji heraussuchen: Welches Emoji drückt wohl am besten den Gefühlszustand aus, der hier durch die Szene deutlich wird?

Szene 1

Eine Person A kommt auf die Bühne und setzt sich auf eine Bank. Sie wartet. Plötzlich entdeckt sie jemanden, der weiter hinten steht und winkt freudig. Von hinten kommt eine andere Person B auf sie zugelaufen.

Person A: „Hi…hallo- hi Emma!

(Person B kommt näher und schaut sie verdutzt an und dreht sich immer wieder um, um zu schauen, ob eine hinter ihr laufende Person gemeint sein könnte)

Person A: Hi!

(Person B läuft verwirrt an ihr vorbei, ohne sie weiter zu würdigen).

Person A: Oh, wie peinlich…ich glaub, das war gar nicht Emma. Die sah ihr aber auch

                  so unglaublich ähnlich.

Moderation: Welches Emoji/ welchen Gesichtsausdruck würdet ihr Person A zuordnen?

                        Und was hat vielleicht Person B gefühlt?

Szene 2

Eine Person C sitzt am Schreibtisch und drückt wild auf die Tasten.

Sie liest laut vor:

Person C: Und …(tippt währenddessen) deswegen …ist es mir …auch egal…was sie davon…halten…Ich kann sie …nämlich…sowieso…nicht …leiden…(lacht) Haha…wie peinlich wäre es, ich würde soetwas wirklich abschicken…

(Handy klingelt- Person C nimmt das Handy in die Hand)

Ach hi. Schön, dass du dich meldest. (hört zu) Oh – na klar. Kann ich dir sofort zuschicken. Ich bin sowieso gerade am Laptop…ja nein, gar kein Problem (fängt an zu tippen). Ich such nur schnell das Dokument heraus (klickt am Laptop herum- erschrickt plötzlich) Oh nein! Oh nein, das darf nicht wahr sein…Nein, hat nichts mit dir zu tun…nein…ich…Wie schrecklich. Ich hab gerade versehentlich beim Suchen meiner Chefin eine Email zugeschickt, in der ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht leiden kann….oh nein…kann ich das wieder rückgängig machen?…

(Person C friert ein, als Moderation auf die Bühne kommt)

Moderation: Eine ganz andere Szene und noch einmal eine ganz andere Form von Peinlichkeit. Oder vielleicht auch ein ganz anderes Gefühl? Was meint ihr, welches Emoji wäre hier passend?

Szene 3

Ein Kind in Sportkleidung mit einem Fußball kommt bedrückt auf die Bühne. Ein weiteres Kind kommt dazu.

Kind 1: Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem passieren.

Kind 2: Passiert es aber nicht. Es ist MIR passiert und niemand wird mehr morgen mit mir

              in der Schule reden.

Kind 1: Ach Quatsch, das war doch nur ein Fußballspiel.

Kind 2: Nur ein Spiel? Wegen mir hat die gesamte Mannschaft VERLOREN.

              Ich werde nie wieder ins Training gehen können…

Kind 1: Mach es dir doch nicht so schwer.

Kind 2: Du verstehst es nicht. Meine Mannschaft hat sich auf mich verlassen und ich habe

              sie heute einfach im Stich gelassen…Ich werde nie wieder Fußball spielen…

Kinder gehen von der Bühne

Moderation: Und wieder die Frage: Welches Gefühl passt denn zu diesem Kind, das so ein blödes Fußballspiel erlebt hat und glaubt, alle sind wütend auf es?

Einleitung ins Thema

Vielleicht habt ihr eine ähnliche Szene wie diese drei auch schon einmal selbst erlebt. Manchmal passiert einem etwas, das einem einfach einbisschen peinlich ist, weil man sich einbisschen lächerlich macht. So wie die Person, die versehentlich Emma gerufen hat, ohne, dass eine Emma da war.
Und manchmal passiert einem etwas, was vielleicht nicht nur peinlich ist, sondern irgendwie auch herausfordernde Folgen haben kann. Wie die Person, die der Chefin die falsche Email zusendet. Das ist unangenehm. Und vielleicht hat das sogar schwierige Konsequenzen.
Und dann die letzte Szene: Manchmal gibt es auch Situationen, wo uns etwas misslingt. Wir wollen es so gerne schaffen, aber wir schaffen es nicht. Vielleicht fühlen wir uns so, als würden wir dadurch andere im Stich lassen. Und vielleicht fühlen wir uns selbst wie eine Versagerin oder ein Versager. Das ist dann nicht nur einbisschen peinlich, das tut so richtig im Herzen weh.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der ein Mensch sich auch wie ein Versager fühlt. Er lässt seinen Freund im Stich. Zumindest denkt er das. Und während das passiert, kräht dreimal ein Hahn. Es geht um Petrus und um Jesus.
Petrus hatte Jesus gesagt, dass er immer bei ihm bleiben würde. Petrus hatte damit gezeigt, dass es für ihn keinen wichtigeren Menschen geben könnte, als Jesus selbst.
Ein paar Stunden später wird Jesus festgenommen und Petrus hat so sehr Angst, dass er sich noch nicht einmal traut, zuzugeben, dass Jesus sein Freund ist.
Ihr werdet euch in dieser Kirche Kunterbunt mit Hähnen beschäftigen können, mit Ostern (denn auch diese Geschichte findet in der Ostergeschichte statt) und ihr werdet diese Geschichte von Petrus noch einmal ausführlicher hören.

Folgende Stationen haben wir dafür geplant (als Nächstes werden die Stationen vorgestellt und die Aktiv-Zeit startet).

Aktiv-Zeit

Station 1: Wenn der Hahn kräht

Material: Gesellschaftsspiel Tick Tack Bumm (oder alternativ ein Kurzzeitwecker in einem Beutel, Buchstabenkarten)

Stationsbeschreibung: Evtl. könnt ihr vor dem Spielstart kurz die Geschichte von Petrus erzählen (siehe Gesprächsimpulse). Als der Hahn krähte, schämte sich Petrus sehr. So ist es auch bei diesem Spiel. Wenn der Wecker klingelt oder die Bombe explodiert wird es peinlich für eine Person.

Entweder ihr spielt das Spiel Tick Tack Bumm. Die Spielweise ohne das Gesellschaftsspiel geht folgendermaßen: Die Startperson stellt auf dem Wecker 1-3 Minuten ein und steckt ihn in den Beutel. Dann zieht sie eine Buchstabenkarte und nennt ein Wort mit dem entsprechenden Buchstaben. Daraufhin gibt die Person den Beutel weiter. Die nächste Person nennt das nächste Wort mit dem Buchstaben und darf dann die Beutel weitergeben. Die Person, bei der der Wecker klingelt hat verloren und bekommt die Buchstabenkarte (evt. können alle „peinlich, peinlich“ oder „Kickeriki“ rufen). Wer am Ende die wenigsten Buchstabenkarten hat gewinnt.
Schwere Variante: legt Themenfelder fest oder bestimmt, dass der Buchstabe am Anfang oder in der Mitte vorkommen muss.
Einfachere Variante: Gebt nur den aufgezogenen Wecker im Beutel von Person zu Person. Die Person, bei der der Wecker klingelt bekommt z.B. einen schwarten Punkt ins Gesicht und alle rufen „Kikeriki“

Gesprächsimpuls: Petrus war einer der besten Freunde von Jesus. Er wollte Jesus sein Leben lang treu sein. Das hat er Jesus auch gesagt. Daraufhin sagte Jesus: „In dieser Nacht, noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, mich zu kennen.“ Und das passierte tatsächlich. Als der Hahn krähte fiel es Petrus wieder ein und er schämte sich schrecklich – peinlich, peinlich!

black and yellow rooster on brown slab
Station 2: Peinlichkeits – 1, 2 oder 3

Material: Karten mit Fragen, 3 Stühle mit den Zahlen 1, 2 und 3 markiert

Stationsbeschreibung: Die spielenden Besucher stehen bereit. Der Mitarbeitende stellt die Frage: Was ist dir peinlicher? Es werden nun drei Antwortmöglichkeiten genannt und die Spieler entscheiden sich für einen Stuhl, setzen sich darauf oder stehen dahinter. Gerne könnt ihr die Familien gemeinsam spielen lassen. Es gibt aber auch spezielle Kinder-/ Erwachsenen-Antworten. Gerne dürft ihr auch selbst Situationen erfinden!

Gesprächsimpulse: Jede und jeder kennt das Peinlichkeitsgefühl. Kleine und Große und sogar der Petrus in der Bibel. Doch es gibt Unterschiede. Jeder und jede findet andere Sachen peinlich. Unterhaltet euch darüber!

Station 3: Erzählzelt

Material: gemütliches Zelt einrichten mit Kissen und Deckenoder einen separaten Raum nutzen, in dem es still und gemütlich sein kann, Emojis zum Hochhalten

Beschreibung:
In diesem Erzählzelt können weitere Geschichten aus der Bibel erzählt werden, in denen Menschen  sich geschämt haben. Gerne dürfen diese Geschichten kreativ unterstützt werden.

Beispiele für Geschichten:

  • Adam und Eva (1. Mose 3,7-10): Nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, erkennen sie ihre Nacktheit und verstecken sich aus Scham vor Gott.
  • Die Ehebrecherin (Johannes 8,1-11): Eine Frau bricht die Ehe und wird erwischt, wie sie mit einem anderen Mann ist. Sie soll dafür eine Strafe bekommen und gesteinigt werden. In der Öffentlichkeit wird sie bloßgestellt. Aber Jesus lässt das nicht zu.

Auch hier können die Emojis aus der Willkommenszeit genutzt werden zum Hochhalten. Immer wieder kann zwischendurch gefragt werden, wie sich Personen in den Geschichten fühlen.

Station 4: Wertschätzkarten

Material: leere Postkarten, Buchstabenstempel, Washi-Tape, Aufkleber, Glitzerstifte, Pompons

Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr eine Wertschätzkarte für einen Menschen gestalten, den ihr manchmal doof findet. Mit dieser Karte könnt ihr sagen: „Ich mag dich, auch wenn du manchmal doof bist.“ Nutzt gerne alles Material zur Kartengestaltung. Wenn ihr wollt, könnt ihr auf die Rückseite noch einen kleinen Text schreiben und euch z.B. mit der Person verabreden oder ihr schreiben, was ihr an hier mögt.

Gesprächsimpuls: Wir sind alle unterschiedlich und manches aneinander finden wir doof. Hier geht es darum den Blick auf das Gute zu lenken. Jeder Mensch hat Begabungen und gute Seiten.

Station 5: Wenn Lachen gut tut

Stationsbeschreibung:
Es gibt schönes Lachen. Solches, bei dem das Herz danach glitzert, der Körper sich leichter fühlt und Stress davonweht. Es gibt aber auch ein hässliches Lachen. Dann, wenn über Menschen gelacht wird, denen etwas für andere Lächerliches oder Peinliches passiert ist. Wie schön wäre es, wenn es nur noch schönes Lachen geben würde. Gerne wollen wir schönes Lachen in diesen Übungen suchen.

Die Übungen sind inspiriert vom Lach-Yoga. Vielleicht kannst du bisher noch nichts damit anfangen? Lach-Yoga wurde von Dr. Madan Kataria, einem indischen Arzt, in Mumbai entwickelt. Er erkannte, dass Lachen viele gesundheitliche Vorteile hat, selbst wenn es absichtlich erzeugt wird. Die Grundidee ist, dass der Körper nicht zwischen echtem und absichtlichem Lachen unterscheiden kann – beides setzt Glückshormone frei und reduziert Stress. Anfangs begann Dr. Kataria mit ein paar Leuten in einem Park zu lachen, heute gibt es tausende Lachclubs weltweit.

Wir probieren hier ein paar der typischen Übungen aus. Das kann sich am Anfang ganz schön fremd anfühlen. Vielleicht tut es gut, wenn du dir vertraute Menschen suchst, mit denen du es gemeinsam erleben kannst.

Einigt euch gemeinsam auf die Übung, mit der ihr beginnen möchtet. Ihr dürft auch alle einmal ausprobieren.

a couple of young girls standing next to a tent

a) Milchshake-Lachen
Stelle dir vor, du hast ein großes Glas mit einem leckeren Milchshake. Rühre mit einer imaginären Strohhalmbewegung und gieße den Shake von einer Hand in die andere – dabei lachst du laut „Ho ho ha ha ha!“

b) Begrüßungslachen
Stelle dich vor eine andere Person oder vor einen Spiegel. Begrüße dich selbst oder andere mit einem überschwänglichen Lachen, während du Hände schüttelst

c) Fehler-Lachen
Stelle dir vor, du hast einen Fehler gemacht, aber statt dich zu ärgern, klopfst du dir auf die Schulter und lachst herzlich darüber. „Hahaha, das war lustig!“

Station 6: Wenn ich du wäre, würde ich

Anmerkung: Das hier ist eine Station für Kinder ab 6 Jahren

Material: Stuhlkreis + Würfel + Zettelbox

Stationsbeschreibung: Zu dritt oder zu viert sitzt man in einem Stuhlkreis. Nun wird nacheinander gewürfelt. Die Würfel haben dabei verschiedene Aufgaben, die jeweils von der Person mit dem Würfel ausgeführt werden müssen. Das Motto des Würfels lautet dabei „Wenn ich du wäre, würde ich…“

  • 1: Wenn ich du wäre, würde ich nun eine Verbeugung machen.
  • 2: Wenn ich du wäre, würde ich einer Person hier bei der Kirche Kunterbunt heute „hallo“ sagen, die ich bisher nicht kenne.
  • 3: Würfel doch noch einmal!
  • 4: Wenn ich du wäre, würde ich pantomimisch dein Lieblingstier nachstellen und die Anderen raten lassen.
  • 5: Wenn ich du wäre, würde ich zwei kurze Tanzbewegungen ausführen.
  • 6: Wenn ich du wäre, würde ich laut rufen „Das ist doch gar nicht peinlich!“

Gesprächsimpuls: War dir etwas von den Aufgaben unangenehm? Warum?

Station 7: Bunte Strähnen

Material: Haarkreide (im Drogeriemarkt erhältlich)

Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr euch gegenseitig bunte Haarsträhnen machen.

Gesprächsimpuls: Ist es peinlich mit bunten Haaren rumzulaufen? Warum?

a bunch of crayons are lined up in a cup
Station 8: Kreis-Parcours

Material: Pylonen, Stühle, Tische, Papier mit der Aufschrift: „Kennst du Jesus?“

Stationsbeschreibung: Die Besucher legen einen Kreis-Parcours zurück. An einer Stelle liegt ein Papier mit der Aufschrift „Kennst du Jesus?“. Dort muss jeweils kräftig mit dem Kopf geschüttelt werden (alternativ könnte auch „Nein!“ gerufen werden). Wenn eine Person zum dritten Mal bei der Frage vorbeikommt, kräht ein Hahn (entweder der Mitarbeitende kräht oder ihr lasst einen Sound abspielen). Genauso ging es Petrus. Dreimal hat er gesagt, dass er Jesus nicht kennt. Als der Hahn krähte wurde ihm das bewusst und er schämte sich schrecklich. Denn eigentlich war er ein Jesus-Freund. Der oder die Spieler versuchen mit einer Bewegung darzustellen, wie man sich schämt. Der Parcours kann alleine oder als Familie/Gruppe bewältigt werden.

Gesprächsimpuls: Petrus war es peinlich als Freund von Jesus erkannt zu werden. Kennst du das auch?

Segens-Station 9: Schwarz zu Gold

Anmerkung: inspiriert ist diese Station von dem Kinderbuch „Punchinello“ von Max Lucado.

Material:  schwarze Klebepunkte, gelbe Klebepunkte

Moderation der Station: Bei diesem Segen werde ich dir Punkte und Sterne aufkleben. Ist das in Ordnung für dich? (Antwort abwarten)
Sollte die Person einverstanden sein:
Manchmal misslingt uns etwas (einen schwarzen Punkt auf die zu-segnende Person setzen). Manchmal wollen wir eigentlich etwas Gutes machen, aber irgendwie machen wir es doch falsch. (schwarzen Punkt setzen) Manchmal wollen wir allem gerecht werden und merken, wir schaffen es nicht. (schwarzen Punkt setzen) Vielleicht schämen wir uns dann (schwarzen Punkt setzen).
Gott sieht aber mehr in uns als die schwarzen Punkte.
Gott sagt:
Ich mag dich trotzdem (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich bin immer bei dir. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich traue dir etwas zu. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich schäme mich nicht für dich. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)

Station 10: Hahn basteln

Material: Anzuchttöpfe, Papier-/Tonkartonreste (rot, gelb), Federn, Kleber, evtl. Kulleraugen oder schwarzen Filzstift

Stationsbeschreibung: Nehmt euch ein Anzuchttopf. Schneidet einen Teil davon weg und rundet das Ende oben ab (siehe Bild). Klebt dann eine Feder an. Schneidet nun aus rotem Papier ein Herz aus und klebt es an die entsprechende Stelle. Schneidet dann ein gelbes Dreieck aus. Schneidet dann aus rotem Papier einen Kamm und klebt ihn ebenfalls an. Zum Schluss malt oder klebt die Augen auf. Fertig!
Ihr könnt den Hahn als Osterkorb für Schokoeier benutzen oder mit Erde füllen und etwas einpflanzen.

Gesprächsimpuls: In der Geschichte von Petrus spielt der Hahn eine wichtige Rolle. Durch ihn erkennt Petrus, dass er etwas Doofes gemacht hat. Wann habt ihr das letzte Mal etwas gemacht, dass euch später peinlich war?

Station 10: Kreidefoto

Material: geeigneten Platz am besten Teer oder Pflastersteine, Leiter/Fenster im ersten Stock, Foto/Handy, Kreide, Verkleidungen

Stationsbeschreibung: Malt mit der Kreide ein Bild auf den Boden, legt euch dann passend dazu und lasst euch von oben fotografieren. Ihr könnt euch als Gruppe oder als Einzelpersonen fotografieren lassen.

Gesprächsimpuls: Wie willst du dich fotografieren lassen? Was empfindest du als peinlich? Worauf achtest du bei Fotos? Wann findest du Fotos peinlich?

Feier-Zeit

Material: Angedeutete Feuerstelle, Holzscheite, Federn

Erzählung

Da sitzt er, der Petrus und starrt ins Feuer. (ersten Scheit in die Feuerstelle legen). Was ist da nur passiert die letzten Tage? Petrus ist mega enttäuscht. Jesus, sein Freund, sein Vorbild, der Held der letzten Monate – der tollste Mensch, den Petrus je getroffen hat, hat versagt. Dabei hatte Petrus alle Hoffnung in ihn gelegt. Er hatte Jesus gerade noch gesagt, dass er ihm immer treu sein wird und Jesus hatte da schon so einen rätselhaften Satz gesagt. „Petrus – noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, dass du mich kennst!“ So ein Quatsch. Er, Petrus, war doch der größte Jesus-Fan! Jesus, der sollte doch die Rettung bringen – eine neue, bessere Welt! Und stattdessen? Wurde er verhaftet! Also so richtig! Mit Polizisten und Schlagstöcken und Fesseln und allem drum und dran! Petrus kann es gar nicht glauben. Und jetzt sitzt er hier am Lagerfeuer vor dem Palast in den sie Jesus gebracht haben. Was soll er tun? Jesus befreien? Zu gefährlich. Es sind zu viele Wachen und Petrus ist alleine. Aber was kann er tun? (Holzscheit ins Feuer werfen)
„Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ Petrus wird aus seinen Gedanken gerissen. Da steht eine Magd und schaut ihn mit großen Augen an? „Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ „Ich?“ „Äh – nein! Wovon sprichst du? Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“
(Holzscheit ins Feuer werfen)
Wenig später kommt ein Dienstmädchen und spricht mit den Wachen: „Der hier – der war auch mit Jesus zusammen!“ Und was glaubt ihr, was Petrus gesagt hat?
„Ich – nein! Auf keinen Fall! Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“ Und kurz später, sagten nochmal Andere, die sich da tummelten in diesem Hof vor dem Palast: „Natürlich gehörst du auch zu Jesus und seinen Freunden. Du sprichst doch genauso wie die!“ Da wurde Petrus richtig sauer uns sagte: „Ich schwör euch. Ich kenne diesen Jesus nicht!“
Ein Hahn kräht. (Kikeriki abspielen oder nachahmen, evtl. können auch alle Besucher mit krähen)
Der Hahn kräht? Da war doch was! Jesus hatte bei ihrem letzten Gespräch diesen Satz gesagt. Noch bevor der Hahn kräht.
Wie peinlich!
Wie beschämend!
Petrus würde am liebsten in den Boden versinken. In der Bibel steht, dass Petrus wegrannte und heftig weinte.
(evt. Pause?)
Das kann man ja auch verstehen. Was für ein Versagen! Was für ein Versager – dieser Petrus! Vielleicht kennt ihr das auch, dass ihr dumme Dinge tut. Und dann dabei auch ertappt werdet! Peinlich, peinlich!
Aber wisst ihr was? Jesus ist größer als diese Peinlichkeit. Als unser Versagen. Er streckt uns die Hand hin. (Federn über das „Lagerfeuer“ steuen). Er kann uns die Schwere nehmen. Wie geht denn das? Vielleicht wird unsere Schwere kleiner, wenn wir verstehen: Gott vergibt uns all das Doofe. Er hält zu uns, bleibt uns treu, auch wenn wir das nicht schaffen. Ihm ist das nicht wichtig. Auch wenn wir uns dann vielleicht verstecken wollen, die Freundschaft beenden, bei Gott bleiben wir willkommen.


Und so war es auch mit dem Petrus. Jesus hat ihn nach dieser Aktion nicht aussortiert oder ihre Freundschaft beendet. Der Petrus ist ganz berühmt geworden! Jesus hat einmal zu Petrus gesagt: „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“.
So ist Petrus der erste Bischof in Rom geworden und damit auch der erste Papst und ein Vorbild für alle seine Nachfolger. Sogar die größte Kirche in Rom ist nach ihm benannt – der Petersdom.
Peinlich, Peinlich! Es gehört zum Menschsein dazu, dass wir peinliche Dinge tun. Gott schaut trotzdem liebevoll auf uns und macht uns frei von der Scham. (Federn streuen)

Gebet

Großer Gott, du siehst, dass wir immer wieder peinliche Situationen erleben.
(Hände vors Gesicht halten)

Danke, dass du dann da bist und uns hältst.
(selbst umarmen)

Danke, dass du uns liebst, obwohl wir unperfekt sind.
(mit den Händen ein Herz formen)

Du befreist und von unserer Scham und lässt uns tanzen.
(einmal im Kreis drehen)

Dafür danken wir dir.
(beide Hände nach oben strecken)

Amen.

Segen

Der Segen kann im Kreis gesprochen werden, so dass sich am Ende alle umarmen können.

Der Herr segne MICH. (auf sich zeigen)

Der Herr segne DICH. (auf eine andere Person zeigen)

Der Herr segne UNS. (gegenseitig Umarmen oder mit beiden Händen eine umfassende Geste machen)

Amen.

Blumenzwiebelsegen

Material: Blumenzwiebeln für jede Person

(Eine Blumenzwiebel in die Hand legen)

Gott segne dich mit der Kraft des Ruhens, dass du einen langen Winter aushalten kannst, still werden und die Geduld des Wartens empfängst.

(Eine geschlossene Faust formen)

Gott segne dich mit der Kraft des Loslassens, des Spürens und des Schon-und-noch-nicht, damit du erkennen kannst, was sein darf.

(Langsam die Hand öffnen)

Gott segne dich mit der Kraft des Aufblühens, damit dein Leben in Fülle erstrahlt und du deine Berufung leben kannst.

(Die Hand zu einer Blüte formen und die Zwiebel umschließen)

Amen.

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