Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!
Diese Kirche Kunterbunt bezieht sich auf den Bibelvers:
“Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.” – Jeremia 29,7 (Lutherbibel)
“Seht zu, dass es der fremden Stadt gut geht, in die euch verbannt habe. Betet für sie zu dem Herrn. Denn geht es ihr gut, wird es auch euch gut gehen. Und ihr werdet in Frieden leben.” – Jeremia 29,7 (BasisBibel)
Im Jahr 597 v. Chr. wurde Jerusalem von den Babyloniern unter König Nebukadnezar erobert. Ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung, insbesondere die Oberschicht, wurde nach Babylon deportiert. Dies war der Beginn des Babylonischen Exils. Die Juden standen vor einer existenziellen Krise: Sollten sie sich in das fremde Land integrieren oder darauf hoffen, bald wieder nach Hause zurückzukehren? Einige falsche Propheten, wie Hananja (Jeremia 28), behaupteten, dass die babylonische Herrschaft nur kurz währen würde und Gott die Verschleppten bald befreien würde. Doch Jeremia widersprach dem und übermittelte eine andere Botschaft von Gott.
Jeremia schreibt in Kapitel 29 einen Brief an die Exilanten. Darin fordert er sie auf:
Der Vers wird oft als Ermutigung für Menschen in schwierigen oder fremden Situationen gesehen. Er kann als Appell verstanden werden, das Beste aus einer gegebenen Situation zu machen, sich zu engagieren und für das Gemeinwohl zu beten – selbst wenn man sich in einer Umgebung befindet, die einem nicht ideal erscheint.
Dieser Kirche Kunterbunt Entwurf hat sich auf folgende Schwerpunkte fokussiert:
Begrüßungsaktion:
„Liebe deine Stadt“: Pinne deinen Lieblingsplatz an die Karte und sage, warum du diesen Platz magst. (das kann durch ein digitales Tool mit einer digitalen Karte erfolgen oder es gibt eine große ausegdruckte Karte der Stadt/der Region, auf der Menschen mit Pinnnadeln ihren Lieblingsplatz eintragen können)
Begrüßungsspiel im Plenum:
Als Begrüßungsspiel wird mit allen Gottesdienstfeiernden ein Rate-Spiel gespielt. In einer Powerpoint werden Bilder von Plätzen aus der Stadt/der Region gezeigt. Diese können auch wie bei einem Bilderrätsel Stück für Stück sichtbar werden. Die Gottesdienstfeiernden sind eingeladen, mitzuraten, welcher Platz auf dem Bild dargestellt wird. Wenn man möchte, kann sich diese Aktion auch noch verknüpfen lassen mit einem Gewinnspiel und die Person, die am schnellsten die Antwort weiß, gewinnt einen Preis.
Anfangsmoderation:
“Heute tauchen wir in eine Zeit ein, die sehr sehr lange zurück ist. Da hat noch niemand von uns gelebt und auch niemand von unseren Großeltern und auch niemand von den Großeltern unserer Großeltern. Wir befinden uns in der Zeit 597 vor Christus. Was damals passiert ist, das passiert leider aber immer noch. Es gab Krieg und das israelische Volk ist aus ihrer eigenen Stadt/aus ihrem Land vertrieben worden. Sie haben kein Zuhause mehr und müssen nun in einem fremden Land wohnen. In dieser Zeit gibt es einen wichtigen Mann, den Jeremia, der zu den vertriebenen Menschen eine wichtige Botschaft von Gott spricht. Wir werden euch vorlesen, was dieser Gott den Menschen damals gesagt hat und in einem Theater spielen, warum das auch für uns heute – obwohl das soo lange her ist – eine spannende Botschaft sein könnte.”
Bibeltext: Das ist meine Botschaft für alle in der Verbannung, die ich aus Jerusalem nach Babylon weggeführt habe. (Jer. 29,5)
Person kommt auf die Bühne und schleppt einen Koffer mit sich.
Person: Puh…mein Koffer ist ganz schön schwer geworden. Ich hab einen Koffer voller Erinnerungen: Was ich als Kind und Jugendliche erlebt habe, als Erwachsene. Was heute meine Kinder erleben. In meinem Koffer ist viel Schönes drin und manches ist auch schwer. Beides gehört wohl zum Leben dazu.
eine zweite Person (vielleicht gespielt von einem Kind) kommt auf die Bühne und hat einen kleineren Koffer dabei.
Kind: Ich hab auch ganz schön viel gesammelt…mein Koffer ist noch nicht ganz schön groß und trotzdem habe ich viele Erinnerungen.
Bibeltext: Baut Häuser und lasst euch darin nieder.
Person: Ich muss ehrlich sagen: Also aktuell will ich wirklich kein Haus bauen. Erst recht nicht hier an diesem Ort. Wo ich früher gelebt hab…oh ja…da war es schön. Da hatten wir so richtig ein Zuhause, so ein Haus zum Bleiben. So eins mit einer Schaukel im Apfelbaum und mit selbstgenähten Gardinen und mit Basteltisch im Spielraum. Das war richtig schön. Jetzt hab ich manchmal das Gefühl, dieses Zuhause ist verwaist. Das wahrzunehmen, tut weh. Aber wo ich jetzt wohne und in dieser Zeit, in der wir uns befinden…jetzt ein Haus bauen? Ne…das ist doch alles viel zu unsicher. Und will ich wirklich hier bleiben?
Kind: Ich mag mein Zuhause. Ich will niemals wegziehen. Aber ich mag nicht die Schule, in die ich gehe. Ich wäre gerne auf einer Anderen. Aber es gibt einfach keine andere Schule hier in der Nähe…echt schade, weil ich meine Klasse manchmal gar nicht mag.
Bibeltext: Legt Gärten an und esst, was dort wächst.
Person: Gärtnern mag ich ja eigentlich gerne. Aber wo ich früher gelebt habe, da gab es viel bessere Früchte. Mit denen wusste ich auch umzugehen. Ich wusste, wann die reif sind. Jetzt hat sich alles im Leben so verändert…und auch die Früchte sind ganz anders. Ich muss erst einmal herausfinden, was man hier gut anbauen kann und welche Früchte gut wachsen.
Kind: Mein Papa hat mir vorgeschlagen, ob ich nicht in meiner Schule in die Theater-AG eintreten möchte. Theaterspielen macht mir ja eigentlich Spaß. Vielleicht könnte ich dann meine Schule mehr mögen…aber ich weiß nicht…was ist, wenn das doof wird?
Bibeltext: Heiratet und zeugt Söhne und Töchter! Verheiratet auch eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen. Eure Zahl soll dort wachsen, nicht abnehmen.
Person: Puh, ich merke immer wieder, dass es mir ganz schön schwerfällt, nicht mehr im Gewohnten zu hängen und mich ganz auf die Menschen einzulassen, die mir manchmal fremd sind. So ganz da zu sein. Nicht immer zu fragen, was noch kommen könnte, sondern ganz da zu sein, wo man lebt und ist. Und diese Menschen zu lieben, ihnen Gutes zu tun.
Kind: Wie gut, dass ich Freundinnen und Freunde habe. Ich muss mich nicht mit allen verstehen, aber es hilft mir, zu wissen, wem ich vertrauen kann.
Bibeltext: Seht zu, dass es der fremden Stadt gut geht, in die ich euch verbannt habe. Betet für sie zu dem Herrn. Denn geht es ihr gut, wird es auch euch gut gehen. Und ihr werdet in Frieden leben.
Person: Manchmal denke ich, dass die Stadt sich doch um MICH kümmern soll. Und dann stelle ich fest: Ne, ich darf meinen Beitrag bringen. Hier zum Beispiel (deutet auf den Boden) liegt schon wieder Müll herum (hebt Müll auf). Ich kann warten, bis jemand Anderes den Müll aufhebt oder ich kann selbst anfangen, mitzuhelfen. Sowieso…ja…manches gefällt mir nicht und manches ist schwer. Aber ich kann mich mitbeteiligen und helfen, damit es besser und schöner wird. Und vor allem merke ich: Es bringt nichts, darauf zu warten, dass irgendwann Dinge besser werden. Es gilt doch: Jetzt schon das Beste aus der Situation zu machen.
Kind: Na gut…vielleicht probiere ich die Theater-AG mal aus…vielleicht könnte daraus ja doch etwas Gutes entstehen.
Um die Stationen mit Bildern den Besuchenenden vorzustellen, gibt es hier eine pdf, in der sie enthalten sind:
Material: Sieb, ausgeplottete Folie mit Motiv, Farbe, Rakel, Socken (das Siebdruckmaterial könnt ihr über www.allesfuerselbermacher.de beziehen.)
Stationsbeschreibung:
Hier dürft ihr euch selbst Socken bedrucken. Sie erinnern euch daran selbst aktiv zu werden und euch für der Stadt Bestes einzusetzen.
Beschriftet sie mit eurem Namen und vergesst später nicht sie mitzunehmen. Damit die Farbe hält, müsst ihr sie zu Hause noch ca. 2 Minuten einbügeln.
Gesprächsimpuls:
Material:
Stationenbeschreibung: Segen bedeutet: Wir sprechen uns Gutes von Gott zu in dem Vertrauen, dass Gott auf uns achtet. Hier könnt ihr euch alleine oder als Team segnen lassen. Ein Teammitglied ist da, hört euch zu, betet für euch und spricht euch einen Gießkannen-Segen zu.
Einleitung: Bei diesem Segen werde ich dir/euch gute Worte/Wünsche zusprechen in der Hoffnung, dass ihr damit von Gott beschenkt werdet. Dabei gieße ich Wasser über eure Hände. Wenn das für euch so in Ordnung ist, dann halte/t doch gern eure Hände über diese Schale.
Segensworte
Gott segne dich.
Wasser über die Hände gießen
Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.
Wasser über die Hände gießen
Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.
Wasser über die Hände gießen
Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.
Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen
Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.
Suchet der Stadt bestes. Dazu gehören auch die allerkleinsten Bewohner und Bewohnerinnen wie zum Beispiel Insekten. Insekten sind wichtig für unsere Umwelt und damit auch für uns Menschen. Damit sich Insekten besonders wohlfühlen, kannst du sie unterstützen und ein kleines Insektenhotel bauen.
So geht´s:
1.Bemale eine Dose mit Farbe.
2.Loche die Dose am Boden mit einem Hammer und einem Nagel.
3.Fädle ein nun ein Stück Draht Aufhängen durch das Loch und einmal durch die ganze Dose und verdrehe seine Enden, damit du das Insektenhotel später aufhängen kannst.
4.Fülle die Dose nun mit Bambusstäben, Schilf, Wellpappe, Stroh und Zweigen.
5.Und schon bist du fertig. Wenn du nachhause gehst, kannst du ein geschütztes Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon suchen. Nun können die ersten kleinen Bewohner in ihr neues Heim einziehen.
Impuls
-Wie setzt du dich für deine Umwelt ein?
-Was motiviert dich dazu?
Material: leere Klopapierrollen, Holz- oder Kartonplatte, Pappbecher, buntes (Ton-) Papier, Stifte, Schere, Handwerker-Tacker (aus dem Baumarkt), Gaffa-Tape, Kleb
Stationsbeschreibung: Eine Murmelbahn bauen – Gottes Segen weitergeben
Wäre das nicht großartig, wenn sich Gottes kunterbunter Segen in allen Straßen, allen Vierteln, in allen Wohnungen, Häusern und Gebäuden, in allen Parks -einfach überall – ausbreiten würde? Lasst es uns Gott zutrauen!
Mitarbeitenden-Info:
Es ist gut, wenn es 2 Betreuer an der Station gibt. Einer führt ein, gibt die Murmeln aus, und lädt ein, den Segen fließen zu lassen. Zusätzlich haben wir die Klorollen teilweise angeschnitten/aufgeschnitten (halbiert, dann als Wanne verwendet), dann kommt man besser zum Tackern. Normal große Murmeln gehen gut. Die dickeren sind zu schwer. Zusätzlich haben wir mit Gaffa-Tape gearbeitet, wo es nötig war. An dieser Station geht es darum, die TN miteinzubeziehen, denn man muss immer wieder ausprobieren, ob und wie die Murmel durchgeht! Ein echtes Gemeinschaftsprojekt!
Material:
Beschreibung: Die Bibel steckt voller Botschaften, die uns Mut machen, bestärken, trösten, Hoffnung geben. Mache für dich oder eine andere Person eine Bibelvers-Medizin. Suche dir dafür einen Vers aus, schneide ihn aus, bemale ihn (wenn du möchtest) und lege ihn in eine Steichholzschachtel oder ein Pillendösschen. Wenn du magst, kannst du sie beschriften oder bemalen.Wenn du spürst, dass du eine Dosis Ermutigung, Kraft oder Trost von Gott brauchst, kannst du dir eine Kapsel nehmen, sie vorsichtig öffnen und den Bibelvers lesen.
Material: verschiedene Säfte, Beschreibung
Stationsbeschreibung: Wo wünschst du dir gerade Segen? In welchem Lebensbereich? Für welche Menschen? Hier kannst du dir einen Segens-Cocktail zusammenstellen lassen. Das ist natürlich kein Zaubergetränk, bei dem dann dein Wunsch in Erfüllung geht. Aber vielleicht hilft es uns zu realisieren, wo wir uns Veränderung wünschen und wie wir darüber auch mit Gott sprechen können. Mische für den Segenscocktail die Säfte zusammen, die für dein Anliegen stehen.
Guten Appetit & Gottes Segen mit dir!
Material: Mörser, Kräuter, Salz, kleine Gläser
Stationsbeschreibung: An dieser Station dürft ihr euer eigenes buntes Kräutersalz herstellen. Dafür stehen euch verschiedene Kräuter und Blüten zur Verfügung. Mischt jeweils eines davon mit dem gleichen Volumen an Salz (nehmt erstmal jeweils 1 EL), zermörsert beides fein und füllt es euch dann in euer Gläschen ab. Wenn ihr mögt, könnt ihr auf diese Weise Salz in verschiedenen Farben herstellen und bunt übereinander schichten.
Impuls: Salz will wohldosiert und achtsam verwendet werden. Wird zu wenig Salz verwendet, bleibt das Essen fad. Gerät zu viel davon an ein Gericht, wird es fast ungenießbar. Die richtige Dosis kann das Zusammenspiel der Zutaten einer Mahlzeit wunderbar unterstreichen und abrunden.
Jesus sagt uns zu: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Unser Auftrag als Christinnen und Christen ist es, der Welt einen guten Geschmack zu geben. Aber es gilt auch: Ihr seid das Salz, nicht die ganze Mahlzeit! Kannst du irgendwo “Salz” in deinem Umfeld sein? Wo denn?
Material:
Stationsbeschreibung: Jetzt wird es sportlich: Hier darfst du ganz praktisch “das Gute” zu der Stadt bringen. Das passiert, indem du zu zweit gegeneinander oder alleine im Wettlauf gegen die Zeit (dann stoppst du die Uhr auf 1 Minute) wie bei einem Staffellauf mithilfe deines Koffers/deiner Tasche Worte, die du gut findest, hin und her transportierst. Bei jedem Lauf darf allerdings nur ein Wort/ein Gegenstand transportiert werden. Gewonnen hat die Person am Ende, die die meisten Worte/Gegenstände gesammelt hat.
Version für kleinere Kinder, die nicht lesen können: Sie dürfen Bausteine hin und her transportieren und langsam eine Stadt entstehen lassen. Bei wem sind am Ende die meisten Bausteine?
Impuls: Welcher Gegenstand/welches Wort war dir so wichtig, dass du es als Erstes gegriffen hast? Was könnte sich in deiner Stadt positiv verändern?
Mit dem Fragebogen unterwegs
Material: z.B. Gott.voll Karten (über https://freshexpressions.de/produkt/kartenset-gott-voll/ zu bestellen)
Stationsbeschreibung: Wir suchen das Gute für diese Stadt: Dazu gehen wir ein paar Schritte in euer Quartier (Fußgängerzone, Stadteilplatz, Spielplatz, Dorfmitte).
Dort angekommen suchen wir uns einen etwas ruhigeres Plätzchen und schließen kurz die Augen: Nehmt die Geräusche wahr.Öffnet die Augen: Was seht ihr?
Lebendiger Gott,
DANKE für diese Stadt! Danke für all die Menschen, die hier leben.
Wir haben so viel gehört und gesehen: Wir bitten dich für die, die (alleine/krank/arbeitslos/ausgepowert…) sind.
Sei du ihre Sonne, die sie wärmt, wenn ihnen kalt ist.
Sei du der sanfte Regen, der sie erfrischt und neue Kraft schenkt.
Schick du ihnen einen guten Menschen, der sie aufbaut.
Segne du diese Stadt, schenk du deinen kunterbunten Segen! Amen.
Begrüßung
Tauscht euch über eure Suche paarweise aus: Was habt ihr entdeckt? Was ist euch in der Aktiv-Zeit begegnet?
Einzelne Stationen werden noch einmal erwähnt und symbolisch Gegenstände aus den Stationen in die Mitte gelegt:
Ihr habt heute gesucht und vielleicht gefunden:
Gebet
Wir wollen heute gemeinsam erleben, wie es fließt. Da, wo wir gerade Frieden vermissen. Dass wir erbeten, dass er auch uns dort erreicht, so wie die Murmel das Ziel. Eine erste Murmel wird hier symbolisch auf die Reise geschickt.
Manchmal läuft so eine Murmel durch. Manchmal stoppt sie auch.
Manchmal spüren wir Segen. Manchmal sind wir offen dafür. Manchmal erleben wir es nicht und manchmal wollen auch gar nicht offen sein. Gott wir bitten dich, dass dein Segen in unserer Stadt fließen kann. Durch uns. Mit uns. Amen.
An dieser Stelle wird symbolisch die Murmel einmal durch die Murmelbahn geschickt. Nach der Feier-Zeit dürfen die Gottesdienstbesuchenden auch selbstständig eine Murmel durchfließen lasssen.
Stadt-Segen
Bei diesem Kreuz (+) dürft ihr euch an die entsprechende Körperstelle ein kleines Kreuz zeichnen.
Gott segne deine Augen (+), damit du die Schönheit der Schöpfung bestaunen kannst und die Menschen um dich herum siehst.
Gott segne deine Ohren (+), damit Du Gottes Worte hörst, die dich stärken, und du hinhörst, wenn andere dich brauchen.
Gott segne deinen Kopf (+), damit du gut von dir und anderen denkst und gute Ideen hast.
Gott segne dein Herz (+), damit Friede und Liebe in dir wohnen und du mutig bist, wenn es Mut braucht.
Gott segne deine Hände (+), damit Du die Fülle des Lebens fassen und herzlich teilen kannst.
Gott segne deine Füße (+), damit Du fest verwurzelt im Leben stehst und aufbrechen kannst, wenn es an der Zeit ist.
Gott segne deine Lippe (+), damit Du Gottes Liebe verkünden kannst und für andere die richtigen Worten findest.
So segne dich Gott, der wie ein liebender Vater und eine liebende Mutter ist,
und die Heilige Geistkraft, die dich mit allem Lebendigen verbindet,
und Jesus Christus, der dich als Freund durchs Leben begleitet.
Amen.
Blumenzwiebel-Segen
Alternativ könnt ihr auch den Blumenzwiebel-Segen verwenden.
Liedvorschläge
Liturgische Osternacht der Konfigruppe „Psalm 23 live!“ in der Stephanuskirche Tübingen, 30.3.-31.3.2024
Beteiligte:
Pfarrer Friedemann Bauschert, Vikar Christoph Naser, Lea Schlenker (Ehrenamtlich)
Ca 20 Konfis (einige sind im Urlaub)
Die Idee:
Geboren wurde die Idee zu einer liturgischen Osternacht aus der fünftägigen Wanderung („Psalm 23 live“) im Oktober, bei der die Gruppe mit 27 Konfis sehr zusammengewachsen ist. Wir haben uns gefragt: An welcher Stelle könnten wir das „Outdoorelement“ und das gemeinsame Wandern noch einmal auf ganz besondere Weise ins Konfijahr holen? So kamen wir auf eine Nachtwanderung in den Ostermorgen hinein.
Inhaltliche Anknüpfungspunkte:
Bei der Planung waren uns folgende Punkte wichtig:
– Ostern kann man nicht erklären. Ostern kann man nur feiern. Das wollen wir tun: mit allen Sinnen.
– Mit der – im Dunkeln sicher abenteuerlichen – Wanderung vor der Feier der Osternacht erinnern wir daran, dass das erste Osterfest auch bei Nacht draußen begonnen hat. Es war sicher nicht gemütlich.
– Wir wollen das `Bleibet hier und wachet mir` am eigenen Leib spüren und nachgehen.
– Die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab kamen, waren auch müde.
– Diese Nacht soll für die Konfis ein besonderes Erlebnis werden. Die Osterbotschaft hat dabei mehrere Gelegenheiten, sich wirksam zu zeigen: In der Gemeinschaft bei Nacht, im Leuchten der (selbst gemachten) Osterkerze, im anbrechenden Tag, in der Feier des Gottesdienstes.
Vorprogramm (ab 17 Uhr, Samstag): 5 (freiwillige) Konfis gestalten die Osterkerze für die Stephanuskirche, die am nächsten Morgen von ihnen selbst am Osterfeuer entzündet und in die Kirche getragen wird.
Programm für alle (ab 19 Uhr, Samstagabend):
Gemeinsames Pizzaessen
Inhaltlicher Teil in der Kirche:
– Konfis stellen ihre Konfisprüche vor, die sie bis dahin ausgewählt haben
– Lieder, die bei der Konfiwanderung eingeübt wurden, werden gesungen
Inhaltlicher Tail im Saal:
– Pfarrer Bauschert und Vikar Naser sitzen auf dem „Hot Seat“. Sie werden zuerst von Lea Schlenker befragt zum Thema: „Was glaubst du? Und warum? Seit wann?“ Dann dürfen Konfis Fragen stellen.
– Im Anschluss: Konfis bekommen eine Aufgabe: „Wir haben euch jetzt von uns erzählt. Wir wollen die Frage gerne an euch zurückspielen. Glaubt ihr? Und wenn ja, wie kam es dazu? Und wo steht ihr heute? Welche Fragen habt ihr?“ >>Dazu dürfen die Konfis einen Brief an sich selbst schreiben, der ihnen ein Jahr später zugeschickt wird.
Abschluss: Abendgebet mit Liturgie der Konfiwanderung
Letzter „Indoor“-Programmpunkt: Kino (ca. 22 Uhr) Gezeigt wird der Film „Tschick“
Ab ca. Mitternacht: Kurze Nachtruhe (mit Schlafsack und Isomatte)
Von 3:00 Uhr – 5:30 Uhr: Österliche Nachtwanderung durch den Wald und über die Felder mit vier Stationen. An den Stationen jeweils eine kurze Lesung aus der Passionsgeschichte und das Taizé-Lied: „Bleibet hier und wachtet mit mir, wachet und betet….“.
Letzte Station: Gartengrundstück einer Konfifamilie. Dort bekamen wir Tee und Hefezopf (die Konfi-Mutter stand extra für uns auf).
5:30 Uhr Ankunft an der Stephanuskirche.
Osterfeuer wird entzündet. Gemeinde kommt dazu.
6 Uhr: Liturgische Osternachtsfeier mit Abendmahl. Die Konfis entzünden die neue Osterkerze, tragen sie in die Kirche und feiern den Gottesdienst mit.
Danach ab ins Bett!
Dieser Beitrag gibt Anregungen, wie vor Ort Jugendkreuzwege gestaltet werden können. Sie basieren auf Erfahrungen und Texten aus Pfullingen. Dort findet seit vielen Jahren ein ökumenischer Kreuzweg für Jugendliche statt. Das hier zusammengestellte Material über viele Jahre entstanden gewachsen. Jedes Jahr haben Jugendmitarbeitende, die eine Station übernommen haben, an den ursprünglich für die jeweilige Station geschriebenen Texte Änderungen vorgenommen. Eine Urheberschaft ist daher schwierig zu benennen. Alle Texte sind in einem ökumenischen Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendkreuzwegs Pfullingen in den Jahren 2013-2022 unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck entstanden.
Beteiligt waren Mitarbeitende aus
Zur Vorbereitung:
Der Georgenberg zwischen Pfullingen und Reutlingen bietet sich als Ort für einen Kreuzweg sehr gut an. Da der Berg im Naturschutzgebiet liegt, haben wir jedes Jahr eine Genehmigung einholen müssen. Für die Stationen durften wir zum Teil Grundstücke und Gütle von Menschen benutzen, die der Kirchengemeinde wohlgesonnen sind. Den Streckenverlauf haben wir über mehrere Jahre optimiert. Die Strecke darf nicht zu lang und auch nicht zu kurz sein. Auf dem Georgenberg bietet sich nach dem Aufstieg auch ein richtiges „Gipfelerlebnis“. Alle zwei Jahre stellt eine freikirchliche Gruppe auf dem Gipfel in der Passionswoche für mehrere Tage ein Kreuz auf. Dieses Kreuz haben wir beim Jugendkreuzweg und auch beim Kreuzweg an Karfreitag mit einbezogen.
Als ökumenisches Leitungsteam haben wir uns einige Wochen vor dem Kreuzweg zusammengesetzt, um die Stationen an die unterschiedlichen MA-Teams zu verteilen und das Organisatorische zu besprechen.
Alle Mitarbeitenden haben sich zwei Stunden vor Beginn des Kreuzwegs im Gemeindehaus am Marktplatz getroffen, um ihre Station vorzubereiten.
In zehn Jahren haben wir den Jugendkreuzweg nur einmal innen veranstaltet, sonst immer draußen. In der Coronazeit hatten wir am Georgenberg Stationen mit Texten und QR-Codes für zwei Wochen fest installiert, um individuell den Kreuzweg zu gehen.
Die organisatorischen Hinweise waren nötig, weil bis zu hundert Jugendliche beim Kreuzweg mitgelaufen sind und der Georgenberg Naturschutzgebiet ist; entsprechend schwierig war es, die Genehmigung dafür zu bekommen. Jemand vom Leitungsteam hat auf dem Marktplatz, auf dem sich alle Jugendlichen gesammelt haben, die „Vorrede“ gehalten.
Herzlich willkommen zum diesjährigen Jugendkreuzweg!
Wir freuen uns, dass Ihr alle hierher gekommen seid. Und wir hoffen natürlich, dass ihr hinterher sagt: es hat sich gelohnt, dabei zu sein!
Woher ihr auch kommt, wir freuen uns, dass Ihr da seid und heißen Euch herzlich willkommen!
Wir, das ist ein ökumenisches Vorbereitungsteam, verstärkt durch viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr erkennt sie am Namensschild.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass dieser Kreuzweg für Euch stattfinden kann. Zu Beginn unseres Weges möchten wir euch noch einige wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Es ist wichtig, dass ihr euch alle daran haltet.
• Wenn eine so große Gruppe unterwegs ist, dann ist es klar, dass nicht alle gleichzeitig ankommen. Trotzdem: versucht, den Anschluss an eure Gruppe nicht zu verlieren.
• Bitte entfernt euch nicht von eurer Gruppe. Mit jeder Gruppe laufen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Ab der ersten Station werdet Ihr als Gruppe auch einen Kreuzbalken auf den Gipfel des Georgenbergs tragen. Bitte wechselt Euch mit Tragen ab. Ausgenommen sind nur diejenigen, die eine mobile Lautsprecheranlage tragen. Wichtig: Vor dem Kreuzbalken läuft keiner!
• Gleich zu Anfang werden wir ein Stück durch die Stadt laufen. Bleibt auf den Gehwegen! Geht an der Fußgängerampel erst drüber, wenn es für euch grün ist.
• Es war nicht ganz einfach, die Genehmigung für den Kreuzweg zu bekommen, weil der Georgenberg unter strengem Naturschutz steht. Deshalb unsere ganz große Bitte: verlasst die Wege nicht, nehmt keine Abkürzungen, reißt keine Pflanzen ab, schmeißt vor allem keinen Müll irgendwo hin, behaltet euer Liedblatt und Euren Laufzettel in der Hand, oder faltet sie zusammen und steckt sie in die Tasche, bis ihr sie am Schluss abgeben könnt.
Wichtig für alle Konfis (gilt nicht für die Firmlinge): ihr bekommt für den Kreuzweg einen weiteren Punkt auf Eurer Gottesdienstkarte, wenn ihr den Laufzettel vollständig ausfüllt und ihn an Euren Pfarrer oder Eure Pfarrerin abgegeben habt.
Jesus lädt uns heute ein auf seinen Weg, auf seinen Kreuzweg.
Damals, vor mehr als 2000 Jahren in Israel, da war Jesus nicht allein unterwegs. Oft folgte ihm eine große Menschenmenge. Sie wollten etwas von ihm sehen und hören. Aber es waren ganz unterschiedliche Beweggründe, weshalb sie mit Jesus unterwegs waren. So unterschiedlich, wie auch wir heute sind:
So wie viele Menschen damals Jesus nachgezogen sind und sich um ihn versammelt haben, so wollen wir auch heute miteinander in einer großen „Menschenmenge“ Jesus begleiten. Wir werden an verschiedenen Stationen auf diesem Weg stehen bleiben. Wir werden etwas sehen und hören und schmecken, wir werden teilhaben an der Geschichte von Jesus. Wie weit ihr euch darauf einlasst, das bleibt euch überlassen. Wichtig aber ist, dass ihr versucht, nicht andere neben euch in irgend einer Weise abzulenken.
Bis zur ersten Station werden wir alle gemeinsam gehen. Dann werden wir die Gruppe teilen. Die erste Gruppe geht dann weiter zur nächsten Station, die zweite Gruppe bekommt noch eine Aufgabe, die zu erledigen ist und folgt dann ca. 15 Minuten später.
Die Abendmahlsstation haben wir auf einer großen, eingezäunten Wiese unterhalb des Georgenbergs aufgebaut. Das Team hat dort eine große Tafel mit weißen Tüchern, Blumen und Kerzen vorbereitet. Die Konfis haben sich in kleinen Gruppen formiert und haben miteinander Fladenbrot in der Gruppe geteilt, bis alles aufgegessen war. An dieser Station hat sich die Großgruppe geteilt: eine Gruppe ist zur nächsten Station weitergelaufen und hat einen der Kreuzbalken mitgenommen. Die andere Gruppe ist noch auf der Wiesegeblieben, um kleine Kreuze zum Umhängen zu basteln.
Außer den vielen, die immer wieder zusammenkamen, um Jesus zu hören und zu sehen, hatte Jesus zwölf ganz besonders gute Freunde, die mit ihm unterwegs waren. Jesus hatte ihnen gesagt, dass es kein leichter Weg werden würde, den sie mit ihm gehen würden. Aber die Freunde von Jesus waren mutige, starke Leute. Sie wollten mit Jesus durch dick und dünn gehen.
Die Gemeinschaft mit seinen Freunden war Jesus wichtig. An unzähligen verschiedenen Tischen waren sie schon beieinander gesessen. Es gab viele Leute, die Jesus und seine Freunde zum Essen einluden. Und Jesus ließ sich gerne zum Essen einladen. Das Besondere an Jesus war, dass er nicht nur mit seinen Freunden gern am Tisch saß, sondern dass er auch mit denen Tischgemeinschaft hielt, mit denen sich sonst niemand gerne an einen Tisch setzte.
Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander reden und lachen; mit Freunden zusammen sitzen, einander teilhaben lassen an dem, was jeden und jede beschäftigt und bewegt.
Gemeinschaft – das bedeutet manchmal auch: einander verstehen ohne Worte.
Gemeinschaft – das bedeutet: füreinander Zeit haben. Jeder und jede hat das Recht, da zu sein mit allem, was er oder sie mitgebracht hat.
Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander essen und trinken, das Mitgebrachte und das Vorbereitete teilen.
Gemeinschaft – das bedeutet: satt werden an Leib und Seele
Gemeinschaft – was bedeutet das für dich? Wann hast du das zum letzten Mal erlebt?
Ja, Gemeinschaft war Jesus wichtig. Wenn er sich zu Leuten an den Tisch setzte, wollte er damit zeigen: Gott hat euch nicht vergessen. Egal, welchen Mist ihr in eurem Leben schon gebaut habt. Gott will was mit euch zu tun haben. Ihm seid ihr nicht egal. Die Menschen, die mit Jesus am Tisch saßen, haben gemerkt: solche Gemeinschaft tut mir gut. Bei Jesus fühl ich mich wohl. Und manche haben sogar angefangen, ihr Leben zu ändern.
Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, um Jesus auf seinem Kreuz-Weg zu begleiten. Kurz vor seinem Tod hat Jesus ein letztes Mal mit seinen Freunden zusammen gegessen. Nicht irgend ein normales gemeinsames Essen war es, sondern ein Festessen: das jüdische Passamahl. Beim Passamahl erinnern sich die Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Das tun sie jedes Jahr. Und so wollten auch Jesus und seine Freunde wie jedes Jahr feiern. Aber als sie zusammensaßen, spürten alle, dass es ein besonderer Abend war. Und Jesus wusste, dass er zum letzten Mal mit seinen Freunden zusammen essen würde. Er nahm das Brot und brach es und sprach das Tischgebet, so wie es üblich war. Aber als Jesus das Brot dann an seine Freunde weitergab, sagte er etwas, was sie erst viel später verstanden haben. Er sagte: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Und dann nahm er den Becher und sagte: Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Jesus hat sich selbst ganz eng verbunden mit seinen Freunden. Er hat sich selbst ausgeteilt. Und er hat gesagt: das sollt ihr auch weiterhin tun, wenn ich nicht mehr bei euch bin. Viel später haben die Freunde von Jesus kapiert: Jesus ist nicht einen sinnlosen, grausamen Tod gestorben, sondern er hat das aus Liebe und Hingabe sein Leben gegeben – für uns.
Gemeinschaft mit Jesus können wir immer noch spüren, wenn wir bis heute Brot und Wein miteinander in Jesu Namen teilen. Das wollen wir jetzt miteinander tun. Gleich werden Mitarbeiter an verschiedenen Stellen im Kreis euch Brot bringen. Wer ein Stück Fladenbrot bekommt, bricht sich ein Stück davon ab und gibt dann das Fladenbrot weiter an den nächsten. So macht ihr weiter, bis das Stück Brot aufgegessen und vollständig aufgeteilt ist. Es kann also sein, dass Ihr mehr als nur ein Stück bekommt.
Nehmt und esst: Brot des Lebens für euch! Das stärke und bewahre euch in der Gemeinschaft mit Jesus.
Wir haben Brot genommen
und geschmeckt –
Brot, das unseren Lebenshunger stillt.
Denn so sicher und sichtbar,
wie wir dieses Brot in Händen hielten,
so sicher – wenn auch unsichtbar –
warst und bist du, Jesus, mitten unter uns.
Hilf uns, Jesus,
dass wir dir jetzt begegnen dürfen.
Du nimmst uns mit auf deinen Weg.
Öffne uns Augen und Ohren,
damit wir schauen und hören,
was auf deinem Kreuzweg damals und heute geschieht.
Ermutige unser Herz, dass wir uns auf dich einlassen
Und dir zu folgen versuchen.
Begleite uns, Jesus – du unser Bruder und Herr. Amen
Gethsemane-Station Unser „Garten Gethsemane“ war eine Baumwiese am Fuße des Georgenberges. Nach dem Anspiel gab es von der stationsverantwortlichen Person einen kurzen Impuls zum Thema Beten. Danach bekamen die Konfis kleine Kärtchen mit Olivenbaum-Bild. Dort konnten sie eigene Gebetsanliegen aufschreiben, die dann in einer Box gesammelt wurden. Die Kärtchen haben wir einige Tage später im Osterfeuer verbrannt. | |
Jesus: | Kommt, Freunde, lasst uns raus gehen. Die frische Luft wird uns allen gut tun. Im Garten Gethsemane ist es abends ruhig und friedlich. Schön ist es hier – nur ich bin innerlich aufgewühlt. Könnt ihr das verstehen? Wie wird das nur alles, was auf mich zukommt? Ich brauche jetzt einfach Ruhe und Zeit für mich. Ich möchte mit Gott reden. (Jesus geht ein Stück abseits) |
Johannes: | Sag mal, Petrus, ganz ehrlich: Hast du das alles kapiert, was Jesus vorher beim Abendessen zu uns gesagt hat? Das mit dem Brot und dem Wein..? |
Petrus: | „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird…“ und „das ist mein Blut, das für viele vergossen wird…“ |
Jakobus: | Seltsam war das. Dass er sein Leben für uns geben will, hat er gesagt. Und dass es sein letztes Essen mit uns sein wird. |
Johannes: Jakobus: Johannes: | Meint ihr wirklich, dass es so ernst ist? Glaubt ihr, es ist wahr, dass er bald sterben wird? Da müsste ihm ja erst mal der Prozess gemacht werden! Die haben doch nichts gegen ihn in der Hand! Aber es sind halt einflussreiche Leute, die was gegen ihn haben. Die Pharisäer und Schriftgelehrten finden, es ist Gotteslästerung, wie Jesus von Gott redet! Den frommen Leuten ist Jesus ein Dorn im Auge! … Und wenn sie es tatsächlich schaffen, ihn an die Römer auszuliefern? |
Petrus: | Freunde, das darf nicht sein! Wir müssen das verhindern! Also ich, ich will immer treu zu Jesus stehen, egal, was kommt! (Petrus geht zu Jesus und tippt ihm auf die Schulter:) Jesus, nur dass Du’s weißt: egal, was passiert. Ich werde immer zu dir halten! |
Jesus: | Weißt du eigentlich, was du da sagst? Petrus, noch in dieser Nacht, bevor der Hahn früh am Morgen kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du mich nicht kennst!. |
Petrus: | Niemals! Ich verspreche dir, ich werde zu dir halten. Selbst wenn ich sterben müsste, würde ich dich nicht verleugnen! |
Jakobus: | Ich werde natürlich auch zu dir stehen! |
Johannes: | Ich auch! Niemals werde ich dich verraten. Einen Freund lässt man doch nicht im Stich! |
Jesus: | (verzagt und traurig) Lasst uns hier bleiben. Unter den Olivenbäumen. Ich brauche jetzt Zeit, um mit meinem Vater im Himmel zu reden. Ich habe große Angst vor dem, was mich erwartet. Ich geh noch ein Stückchen weiter. Bleibt ihr hier – und bitte: betet auch ihr, dass ich das alles schaffe. |
Jesus geht ein Stück weg von ihnen und wirft sich auf die Knie und betet (währenddessen schlafen die Jünger ein) | |
Jesus: | Mein Vater, wenn es möglich ist, dann bewahre mich doch vor all dem Schweren, was auf mich zukommt. Ich habe Angst, solche Angst! Ich wäre so froh, wenn alles, was jetzt auf mich zukommt, nicht passieren müsste… Aber nicht wie ICH will soll es geschehen, sondern wie DU willst! |
Jesus kommt zurück zu seinen Jüngern, diese schlafen. | |
Jesus: Petrus: | Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… (Jünger wachen auf und reiben sich die Augen.) Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wach sein?! Bleibt mit mir wach und betet! Ich brauche euch doch jetzt, meine Freunde! (verschlafen) O ja, natürlich Jesus, äh … du kannst dich voll auf uns verlassen! Aber der Wein war halt so gut vorher – mein Kopf ist ganz benebelt davon. Und mein Bauch ist voll vom guten Essen … |
Jesus geht wieder ein Stück weg und betet, während die Jünger wieder einschlafen. | |
Jesus: | Mein Vater, ist es nicht möglich, dass dies alles an mir vorübergeht? Kann ich ertragen, was auf mich zukommt? Muss ich wirklich sterben?… Vater, DEIN Wille soll geschehen! |
Jesus kommt wieder zu seinen Jüngern, die wieder tief und fest schlafen. Jesus schüttelt traurig den Kopf, lässt sie schlafen und geht wieder zurück, um noch einmal zu beten. | |
Jesus: | Vater, ich hab solche Angst! Mach mich innerlich stark für das, was auf mich zukommt. Ich weiß, du meinst es gut, auch wenn ich das Gute jetzt nicht sehen kann. Lass mich darauf vertrauen, dass dein Weg der richtige ist. |
Jesus geht zurück zu seinen Jüngern und weckt sie: | |
Jesus: | Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… Wollt ihr denn immer noch schlafen?! Jetzt ist der Moment gekommen, von dem ich euch immer wieder erzählt habe. Ich werde leiden und sterben müssen. Aber Gott macht am Ende alles gut. Vergesst das nicht… Seht ihr den Fackelschein durch die Bäume? Schaut, da drüben kommen schon die Soldaten, um mich gefangen zu nehmen. Und vorneweg geht Judas! (Alle schauen in die Richtung, in die Jesus blickt.) |
Impuls
à Jetzt kann jeder auf ein Gebetskärtchen aufschreiben, was er Gott sagen möchte. Das darf etwas ganz Persönliches sein, das nur Gott und dich etwas angeht. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Gebete oben am Kreuz in den Gebetsbriefkasten zu werfen (oder in eine vorbereitete Box zu legen). Die Gebete liest niemand, nur Gott. Sie werden am Samstag im Osterfeuer verbrannt.
Impuls zum Thema Gebet und Gebetskärtchen schreiben
5 Schauspieler:
– Person 1
– Person 2
– Petrus
– Jesus
– Person 4 (Impuls)
Die Jugendlichen stehen in einem Kreis um die Feuerstelle. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind mit Gewändern verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet und steht in der Mitte am Feuer, wo er sich die Hände wärmt. | |
Person 1: | (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen. |
Petrus: | Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! |
Person 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) | Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! |
Petrus geht auf die andere Seite des Feuers. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und zeigen auf Petrus. | |
Person 1: | Doch! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet worden ist. |
Person 2: | Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? |
Person 1: | Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt. |
Petrus: | Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht! |
Petrus dreht sich weg vom Feuer, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig in sich zusammen. Die anderen Schauspieler wechseln die Rolle von der Person damals zu heutigen Zuhören- ziehen Gewänder aus. |
Person 4: Genau in diesem Moment, da fällt es Petrus wieder ein. Erst vor ein paar Stunden hat Jesus zu ihm gesagt:
Jesus: (auf der anderen Seite des Feuers) Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
Petrus: Aber nein, Jesus! Wie kannst du nur so was von mir denken! Niemals würde ich das tun! Ich bin doch dein Freund!
Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen, dass du mich nicht kennst!
Petrus: Jesus, und wenn ich mit dir sterben müsste, ich würde niemals sagen, dass ich dich nicht kenne!
Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Person 4: Die Worte hämmern in seinem Kopf! Blöder Hahn! Dem müsste man den Hals umdrehen. Der soll still sein. Petrus klopft das Herz bis zum Hals.
Er hat Jesus verraten. Seinen besten Freund. Voll im Stich gelassen. Dabei war er sich doch soo sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde.
Und jetzt? Er hat behauptet, dass er Jesus gar nicht kennt. Sogar dreimal! Verraten! Verleugnet! Jesus, seinen besten Freund!
Petrus: Aber ich hab doch Angst gehabt – richtig große Angst…
Person 1: Und du? Wie ist das bei dir? Kennst du das auch? Du weißt ganz genau, es ist nicht richtig, du spürst es in dir. Aber du hast Angst wie Petrus. Richtig große Angst. Und dann lässt du deinen Freund im Regen stehen.
Person 2: Du hast mitbekommen, dass er gemobbt wird. Dass ihm jemand den Rucksack in die matschige Pfütze geworfen hat. Dass die Jungs aus der Zehnten ihm heimlich auflauern. Dass jemand ihm Drohbriefe schreibt. Dass ihn beim Fußball spielen niemand in seiner Mannschaft haben will und er immer übrigbleibt, wenn die Teams gewählt werden. Aber du willst nichts damit zu tun haben. Du bist froh, dass sie dich in Ruhe lassen. Dass dir niemand nach der Schule auflauert. Dass dich niemand auslacht. Wenn die andern dich fragen, tust du so, als ob du ihn auch blöd und albern findest. Du lästerst dann einfach mit und bist froh, dass sie anscheinend noch nicht gemerkt haben, dass du eigentlich sein Freund bist. Du hast ihn voll im Stich gelassen. Klar, er hat das nicht verdient. Aber du hast Angst. Richtig-große Angst. Wie Petrus.
Person 4: Petrus fühlt sich total mies. Er hat versagt. Und wie. Was jetzt kommt, sind schwere Tage für Petrus. Als Jesus, sein bester Freund, getötet wird, verkriecht er sich. Sein Verrat ist nicht wieder gut zu machen. Er will von niemand gesehen werden und am besten nicht nachdenken. Aber in ihm drin brennt es wie Feuer: sein Versagen, sein Verrat.
Erst viel später erlebt Petrus: auch wenn ich mich noch so mies verhalten habe, auch wenn es der schlimmste Verrat meines Lebens war: Jesus gibt mir eine neue Chance.
Person 1: Neue Chance? Wie war das mit der neuen Chance?
Person 4: Das war auch an einem Feuer. Aber nicht im Hof des Palastes des Hohepriesters in Jerusalem. Sondern am See Genezareth, da wo die Jünger zuhause waren. Es war ein paar Tage später, nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Da haben sie das Unglaubliche erlebt: Jesus ist nicht tot – er lebt! Er ist zu ihnen gekommen an den See Genezareth.
Person 1: Und Petrus steht wieder am Feuer. Es ist früher Morgen. In der Luft liegt noch der Duft nach geröstetem Brot und gebratenem Fisch. Die Freunde haben mit Jesus gegessen. Es hat gutgetan, mit ihm zu essen. Einfach nur miteinander essen. Spüren, dass sie zusammengehören. Und zwischendrin reiben sie sich nochmal die Augen. Kein Traum. Jesus lebt.
Person 2: Nur für Petrus ist das Ganze ungemütlich. Er hat sich ganz bewusst ein Stück weg gestellt von Jesus. Auf die andere Seite vom Feuer. Kein Wort kommt über seine Lippen. Ihm ist alles nur noch peinlich. Eigentlich müsste er gehen – Versager wie er gehören nicht zu Jesus, feige Verräter sitzen nicht mit Jesus am Lagerfeuer und haben keine zweite Chance verdient.
Person 4: Gut, dass Petrus sich hier entscheidend irrt, gut für ihn und gut für uns. Denn Petrus bekommt seine zweite Chance Jesus holt ihn ins Spiel zurück.
Jesus: Petrus, sag mal Petrus, hast Du mich lieb?
Person 4: Was für eine komische Frage! Männer reden nicht so gerne über Gefühle…
Petrus: Ja, Jesus…
Jesus: Petrus, kümmere dich um meine Freunde hier. (zeigt auf die Leute) Petrus, hast Du mich lieb?
Petrus: Ja. – Weißt Du doch.
Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. Petrus, hast Du mich lieb?
Petrus: Ja. – Weißt Du doch.
Jesus: Kümmere dich um meine Freunde.
Person 4: Dreimal muss das gesagt werden. So, wie er damals dreimal gelogen hat. So als ob mit jedem Ja, das Petrus sagt, ein Nein von dem pechschwarzen Tag, an dem er ein Verräter wurde, weggewischt wird. Noch ein tiefer Seufzer. Erleichterung. So geht glauben: Immer wieder einen neuen Anfang machen! Ehrlich sein, unser Versagen Jesus sagen und um Verzeihung bitten. Ihr werdet eure eigenen Höhen und Tiefen mit dem Glauben und in eurem Leben haben. Aber vergesst nicht, egal, wie höllisch auch in euch das Feuer des Versagens, das Feuer der Angst lodert. Bei Jesus brennt das Feuer der Vergebung. Bei ihm gibt es immer eine neue Chance.
Alternative:
Anspiel und Impuls
Die Jugendlichen stehen in etwa in einem Kreis, sodass in der Mitte Platz ist. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind nicht verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet (?) und sitzt irgendwo unter den Menschen. | |
Frau 1: (steht in der Nähe von Petrus) | (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen. |
Petrus: | Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! |
Petrus geht weg von der Frau und stellt sich woanders hin, unter die Leute. | |
Frau 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) | Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! |
Petrus läuft wieder weg und stellt sich woanders hin, diesmal etwas abseits. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und laufen zu Petrus hin. | |
Person 3: | He du! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet ist. |
Person 4: | Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! |
Petrus: | Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? |
Person 4: | Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt. |
Petrus: | Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht! |
Petrus rennt weg, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig zum Boden. |
In dem Moment, als der Hahn gekräht hat, ist es Petrus eingefallen. Er hat Jesus dreimal verleugnet. Er hat dreimal behauptet, dass er Jesus nicht kennt. Und das, obwohl er doch alles für Jesus tun wollte. Petrus wollte immer zu Jesus stehen, egal, was passiert. Das hatte er auch zu Jesus gesagt. Er war sich damals felsenfest sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde und ihn niemals im Stich lassen würde.
Jetzt erinnert sich Petrus an das, was ihm Jesus geantwortet hatte: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Dass es so weit kommen würde, hatte Petrus nie gedacht. Jesus war doch sein bester Freund. Mit ihm ist er umhergereist. Seitdem er Jesus kannte, ist er ihm nachgefolgt, weil Jesus so ne geniale Botschaft für die Menschen hatte. Petrus hatte die krassesten Wunder erlebt und jetzt… jetzt sitzt er hier und merkt, was er verzockt hat. Er hat seinen besten Freund und noch mehr, seinen Herrn, verleugnet. Er hat behauptet, dass er Jesus nicht kennt! Genau das, was er Jesus versprochen hatte – immer zu ihm zu stehen – hat er nicht gehalten.
Wie konnte es so weit kommen?! Er hatte einfach mega große Angst, dass ihm genau dasselbe passiert wie Jesus, dass sie ihn auch festnehmen und womöglich umbringen. Der Gedanke war absolut nicht abwegig. Wenn sie Jesus so brutal behandeln und vielleicht das Todesurteil über ihn sprechen, obwohl er nichts gemacht hat als die Wahrheit verkündet, dann kann es gut sein, dass sie mit allen, die Jesus nachfolgen, genauso verfahren. Natürlich, Petrus’ Angst war berechtigt und wahrscheinlich hätte jeder von uns auch so gehandelt, aber das hilft ihm jetzt auch nichts mehr. Das Schuldgefühl bleibt und sitzt richtig tief…
Wart ihr vielleicht auch schon mal in so einer ähnlichen Situation wie Petrus? Vielleicht nicht ganz so ne krasse Situation, dass ihr Angst um euer Leben haben musstet. Aber ne Situation, wo ihr genau wusstet, dass ihr anders hättet handeln sollen und es nicht getan habt. Wo ihr theoretisch genau wisst, was gut und richtig ist, und wo ihr aber genau das Gegenteil getan habt.
Vielleicht habt ihr auch schon mal jemanden „verraten“? In der Schule oder in der Clique gibt’s ständig so Situationen. Wenn man sich z.B. nicht traut, ne Person in Schutz zu nehmen, die gemobbt wird, weil man Angst hat, sonst selber das Opfer zu werden. Wenn man mitlacht oder mitlästert über ne Person, um vor den anderen gut dazustehen. Und vielleicht tut einem die Person in dem Moment sogar leid, aber man traut sich einfach nicht anders zu handeln als die anderen.
Vielleicht wart ihr sogar mal in einer Situation, wo ihr eure Freundin oder euren Freund im Stich gelassen habt, so wie Petrus Jesus im Stich gelassen hat.
Und ganz vielleicht gab’s bei dir sogar mal nen Moment, wo du ganz genau in der Situation von Petrus warst. Wenn du nämlich an Jesus glaubst und solange es nicht „gefährlich“ ist, deinen Glauben auch lebst, z.B. vor anderen Christen. Aber vor anderen Leuten, z.B. in der Schule, ist es dir peinlich zuzugeben, dass du an Jesus glaubst.
Ich kenn solche oder so ähnliche Situationen und ihr vielleicht auch. So Situationen, wo man sich im Nachhinein schlecht fühlt für das, was man getan hat, oder das, was man nicht getan hat. Und vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie sich Petrus gefühlt hat, als der Hahn gekräht hat: So richtig dreckig – so, dass er am liebsten die Zeit zurückgespult hätte. Petrus hat sich zutiefst schuldig gefühlt…
Ne Story ohne Happy End?! Bis hierhin schon. Aber Gott sei Dank hört die Story hier nicht auf, wie auch die Story von Jesus nicht bei seinem Tod aufhört! Die Geschichte von Jesus geht ja weiter – schließlich kommt noch Ostern – und deshalb geht auch die Geschichte von Petrus weiter. Und das will ich euch noch kurz erzählen, weil es sonst einfach nur die halbe Wahrheit wäre. Ganz am Ende vom Johannesevangelium könnt ihr das nachlesen.
Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er manchen von den Jüngern noch mal begegnet. Und auch Petrus hat Jesus noch mal gesehen und sogar mit ihm geredet. Da hat Jesus ihn gefragt: „Hast du mich lieb?“ Und Petrus hat geantwortet: „Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb hab“. Die Frage „Hast du mich lieb?“ stellt Jesus Petrus 3 Mal hintereinander und Petrus antwortet 3 Mal, dass er Jesus lieb hat.
Dass Jesus 3 Mal die gleiche Frage stellt, macht er nicht, weil er doof ist oder aus Versehen oder weil er Alzheimer hat, sondern das macht er ganz bewusst, nämlich um klar zu machen, dass er Petrus wirklich seine Schuld vergibt – und zwar komplett. Das, was Petrus 3 Mal verzockt hat, indem er Jesus 3 Mal verleugnet hat, macht Jesus jetzt 3 Mal wieder gut. Jesus hätte ja auch sagen können: „Du hast mich 3 Mal verleugnet, jetzt hast du es verzockt und ich nehm deine Entschuldigung nicht mehr an. Dir vertrau ich nicht mehr.“ Aber genau das sagt Jesus nicht, sondern er vergibt Petrus seine Schuld, komplett. Und das macht er nicht nur bei Petrus so, sondern auch bei uns.
Aufbau: 2 Stühle, ein rotes Tuch (Pilatus-Stuhl), ein weißes Tuch mit Dornenkrone, die später darauf gelegt wird (Jesus-Stuhl), Schüssel, Wasser, Handtuch
Person 1 (steht in der Mitte),
Person 2 (hinter dem roten Pilatus- Stuhl),
Person 3 (hinter dem weißen Jesus-Stuhl)
Person 2: Gesetz ist Gesetz!
Person 1: Hier steht Pontius Pilatus, treuer Diener des römischen Kaisers, Statthalter in einem fremden Land, in dem es brodelt an allen Ecken und Enden, Hüter des Rechts und der Sicherheit, Richter über Leben und Tod. Er hat das Sagen hier, er bestimmt, was Recht ist.
Person 2: Gesetz ist Gesetz! Da gibt es nichts dran zu rütteln.
Person 1: Ihm bringen sie wieder einen, einen von diesen Rebellen, die den Aufstand wagen. Kurzen Prozess will er machen.
Person 2: Gesetz ist Gesetz!
Person 1: Und doch ist es diesmal anders. Sie bringen Jesus zu ihm, den sie gefangen genommen haben, draußen im Garten vor der Stadt. König der Juden wird er genannt, dieser Gefangene. König der Juden, das ist verdächtig, das riecht nach Umsturz und Rebellion, gegen den Kaiser, gegen das Gesetz. Sie stehen sich gegenüber: der Richter und der Angeklagte.
Person 2: Bist du der König der Juden, wie es die Leute sagen?
Person 1: Für Pilatus ein klarer Fall: der stiftet Unruhe, der wiegelt das Volk auf. Er wird für Ruhe und Ordnung sorgen. Doch unerhört ist seine Antwort:
Person 3: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Menschen nicht ausgeliefert werden würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Person 2: Ein seltsamer König ist das, nicht von dieser Welt. Ist er nicht total weltfremd? Versteht er überhaupt, dass die Schlinge sich über seinem Kopf zusammenzieht?
Person 3: Und dann sagt dieser seltsame Jesus: Ich bin dazu in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Person 2: Wahrheit, was ist Wahrheit? Was redet der von Wahrheit… Gesetz ist Gesetz, Ordnung muss sein! Wenn Ordnung herrscht, wer fragt dann noch nach Wahrheit? Wenn alle von Fake-News reden, wer interessiert sich da für die Wahrheit?
Person 1: Und doch: Pilatus findet keinen Grund ihn zu verurteilen, nur weil er sagt, sein Königtum ist nicht von dieser Welt. Ein König ohne Reich, ohne Land, ohne Besitz, lächerlich! Aber da erinnert sich Pilatus:
Person 2: Meine Frau hatte doch diesen Traum, hat sie mir heute Morgen erzählt. Lass die Finger von diesem Mann, hat sie gesagt. Er ist unschuldig.
Person 1: Traum? Was soll das! – Hier geht es um Recht und Ordnung, nicht um Träume. Damit kann man nicht überzeugen. Recht und Ordnung muss sein, kein Mitleid.
Person 2: Das Volk soll entscheiden. Ich will mir die Finger nicht dreckig machen! Ich finde keine Schuld an ihm. Ich will aber auch nicht schuld sein. Ordnung muss sein, aber mehr nicht. Gesetz ist Gesetz.
Person 1: Pilatus lässt die Menge entscheiden.
Person 2: Wie ich höre, wollen sie gar nicht, dass ich ihnen diesen Jesus freilasse. Barnabas wollen sie!
Person 1: Einen Mörder wollen sie frei lassen und nicht den, der von sich sagt:
Person 3: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Person 1: Pilatus hat es in der Hand, er gibt das Leben aus der Hand und übergibt es der Menge. Die schreien laut: Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit diesem Jesus! Pilatus hält sich da raus. Er muss zeigen, dass er auf die Stimme des Volkes hört. Hauptsache, es herrscht Recht und Ordnung im Land. Dafür wird er sorgen, er und die Soldaten.
Person 3: Dann legten sie ihm einen Purpurmatel um und flochten ihm einen Dornenkranz. Sie verspotteten und schlugen ihn, sie spuckten ihn an und trieben ihren Spott mit ihm.
Legt die Dornenkrone auf den Stuhl.
Person 1: (wendet sich zum weißen Stuhl):
Seht, das steht ein Mensch, ganz ohne Macht und Würde. Ausgeliefert den gierigen Blicken der Hasser und Neider. Seht, da steht ein Mensch, Jesus.
(wendet sich zum roten Stuhl):
Da steht auch ein Mensch: Pilatus. Vielleicht nagt tief in ihm die Frage: warum, warum soll er streben? Pilatus wahrt sein Gesicht. Das Volk hat entschieden. Das Urteil ist gefallen. Mörder sind die anderen. Er hält sich da raus, es geht um seine Ehre. Er hat Angst: Angst vor der Menge, Angst vor Unruhe. Der ängstliche mächtige Pilatus. Opfer seiner Macht, Opfer seiner Angst.
Person 3: Da ließ er sich Wasser bringen und wusch sich vor allen Leuten die Hände
Person 2: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Meine Hände sind rein. (Wäscht sich symbolisch die Hände mit Wasser)
Person 1: Pilatus wäscht sich seine Hände in Unschuld. Am Ende siegt die Macht, siegt das Gesetz.
Person 3: Und du? Wo wäschst Du Deine Hände in Unschuld? Wo willst es du nicht gewesen sein? Wo tust Du, als ob Dich das alles nichts angeht?
Person 1: Wenn im Mittelmeer mal wieder ein Boot mit Flüchtlingen untergeht und wieder hundert Menschen gestorben sind – was geht das mich an? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Person 2: Wenn im Kongo kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen schuften, um Rohstoffe zu gewinnen, die in unseren Handys verbaut sind – was hab ich damit zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Person 3: Wenn der Klimawandel unzählige Menschen dazu bringt, dass sie ihr Land verlassen müssen, weil sie nichts mehr ernten können und ihr Lebensraum zerstört ist – was hat das mit mir zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Zum Zeichen dafür, dass wir alle oft sind wie Pilatus und „unsere Hände in Unschuld waschen“, können die Jugendlichen jetzt auch ihre Hände in den bereitgestellten Waschschüsseln waschen. Wie fühlt es sich an, „seine Hände in Unschuld zu waschen“?
Alternative:
Anspiel: Herr und Frau Pilatus am Küchentisch
Tisch mit Frühstücksgeschirr, zwei Stühle. Frau Pilatus sitzt bereits beim Frühstück, liest in der Tageszeitung. Ein Diener mit einer Waschschüssel mit Wasser und einem Handtuch kommt herein.
Diener: Herr Pilatus, das Frühstück ist bereitet!
Pilatus (kommt und wäscht sich in der angebotenen Schüssel die Hände, trocknet sich ab.) Besten Dank! (Diener geht ab)
Frau Pilatus: Gestern hast du dir auch die Hände gewaschen …
Pilatus: (brummt unwillig und macht eine wegwerfende Handbewegung) Hm … Musst du mich unbedingt daran erinnern? Schon am frühen Morgen?
Frau Pilatus: Also hör mal, du bereitest mir schlaflose Nächte und ich darf dich nicht daran erinnern, was gestern war? Sag bloß, du hast gut geschlafen!
Pilatus: Was willst du? Das ist eben so in meinem Beruf! Meinst du ich könnte mir wegen jedem Urteil schlaflose Nächte leisten? Und etwa noch Gewissensbisse? Wo kämen wir denn da hin! Heute sind die nächsten fünf Angeklagten dran. Das geht Schlag auf Schlag! Und da soll ich mich zermartern wegen eines Urteils von gestern?
Frau Pilatus: Und wenn es nun wirklich ein Fehlurteil war?
Pilatus: Und wenn schon … Einer mehr oder weniger von diesen Aufrührern, die nur Unruhe stiften…
Frau Pilatus: Ich sag dir, geträumt habe ich von ihm! Von diesem Angeklagten! Von diesem Gesicht! Wie der mich angeschaut hat! Ich sag dir, diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf heraus!
Pilatus: Du machst mich noch ganz verrückt mit deinen Träumen! Dass du gewagt hast, mir mitten im Prozess mit deinen Träumen zu kommen! Ja, du hast deine Träume! Träum schön weiter! Aber ich habe es mit der Realität zu tun! Ich muss auf dem Boden der Tatsachen Urteile sprechen!
Frau Pilatus: Auf dem Boden der Tatsachen? Dass ich nicht lache! Du hast dir ja noch nicht mal die Mühe gemacht, noch mal eine andere, unabhängige Meinung einzuholen! Dann wärst du vielleicht der Wahrheit über diesen Angeklagten etwas näher gekommen!
Pilatus: Das musst ausgerechnet du sagen! Und was ist mit dir und deinen Freundinnen, wenn ihr euch zum Tratschen auf dem Markt trefft? Urteilt ihr da etwa nicht? Macht ihr euch etwa die Mühe, erst mal genauer hinzusehen und hinzuhören, warum die, über die ihr schon wieder herzieht, eben gerade so ist, wie sie ist? Meinst du im Ernst, deine Urteile sind wahrhaftiger als meine?
Frau Pilatus: Moment mal, das ist ja wohl etwas völlig anderes!
Pilatus: So, meinst du? Dann will ich dir aber mal was sagen! Ich muss von Berufs wegen Urteile sprechen. Und du hast schon recht, ich mache mir keine Gedanken darüber, ob meine Urteile alle der Wahrheit entsprechen. Denn was ist schon Wahrheit? Und du hast schon recht, ich habe mich auch gestern aus der Affäre gezogen. Nein, ich will keine Verantwortung dafür übernehmen, ob mein Urteil falsch oder richtig war. Sonst müsste ich mich ja auch verantwortlich dafür fühlen, wie es so einem Verurteilten nach dem Urteil geht. Nein, danke! Den Schuh ziehe ich mir nicht an!
Frau Pilatus: Das habe ich gemerkt …
Pilatus: Aber du, du tust gerade so, als ob du immer und überall nach der Wahrheit suchst! Du tust so, als ob dein Urteilen über andere Menschen auf einem ganz anderen Blatt stünde! Aber sag mal, hast du dir denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sich die Kaufmannsfrau fühlt, wenn du irgendwelche Gerüchte über sie an deine Freundinnen weitererzählst? Oder hast du dir überlegt, wie es dem alten Bettler am Stadttor geht, wenn du hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei stolzierst und dir die Verachtung ins Gesicht geschrieben ist? Aber entschuldige mich, ich muss jetzt ins Gericht, meine Arbeit wartet! Und neue Urteile!
(Pilatus steht vom Tisch auf und verlässt schnell den Raum, Frau Pilatus schaut ihm kopfschüttelnd hinterher)
Anspiel
Römischer Soldat mit Pinsel und roter Farbe betrachtet das vor ihm liegende Holzschild mit der Aufschrift „INRI“.
„Immer noch kurz vor dem Wochenende, typisch. Eilt, eilt – natürlich eilt es immer. Und einer wie ich muss halt tun, was Befehl ist vom Prokurator. INRI – Jesus Nazarenus Rex Iudaiorum – Jesus von Nazareth, König der Juden. Muss ja noch unbedingt morgen sein, am Freitag, diese Hinrichtung. Schließlich ist der Sabbat ja der Ruhetag von diesen Juden. Und die sollen ja dabei sein. Ihren König hängen sehen … Ihren König! Wieder mal typisch von unserem Prokurator, makabrer Scherz. Das Schild soll draußen an die Schädelstätte ans Kreuz von diesem Galiläer. König der Juden! Das soll an seinem Kreuz angebracht werden. Ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Frommen, die ihm diesen Prozess angehängt haben. Seht her, so lächerlich ist das mit eurer Hoffnung auf einen König, der euch von den Römern frei macht! Lächerlich! Seht her, was ihr da habt! Einen feinen König! Einen König am Kreuz! Da, wo nur die schlimmsten Verbrecher hängen, die Volksverräter! Und das soll ein König sein … Das ist wirklich makaber. Aber so ist es halt in dieser Welt. Da wo das Geld sitzt und wo die Macht ist, da sitzen die, die das Sagen haben. Und die haben Angst, dass ihnen jemand dazwischen funkt! Na ja … eigentlich … hm … der Galiläer kann einem leid tun. War mit Sicherheit kein Verbrecher. Manche haben ihn tatsächlich für was Besonderes gehalten. Es gab wohl Leute, die richtig begeistert von ihm waren. Ob er wirklich was Besonderes war? Ob er das Zeug zum König gehabt hätte? Aber so wird man doch nicht König … Ein König am Kreuz – nein, so was gab’s wirklich noch nie …“
Person 1: Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgatha heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelstätte«.
Person 2: Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon.
Person 1: Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte.
Person 2: Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.
Person 1: Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.
Person 2: Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus:
Person 3: „Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!“
Person 1: Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. Sie spotteten:
Person 3: „Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der versprochene Retter ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.“
Person 2: Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.
Person 1: Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: Eli, eli, lama asabtani?
Person 2: das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
Person 1: Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten:
Person 3: „Der ruft nach dem Propheten Elia!“
Person 2: Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er:
Person 3: „Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt.“
Person 1: Aber Jesus schrie laut auf und starb.
–Pause –
Person 2: Da zerriss der Vorhanghttp://www.die-bibel.de/lightbox/online-bibeln/gute-nachricht-bibel/lexikon/sachwort/anzeigen/details/vorhang/ch/c4831145b70d4aff8a4ba3872d7a02f9/ vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten.
Person 1: Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte:
Person 3: „Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!“
Markus 15, 22-37 nach der Übersetzung der „Guten Nachricht“
Noch im Sterben hat Jesus zu Gott gebetet. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Obwohl er sich von Gott verlassen gefühlt hat, hat er doch in seiner Todesnot zu Gott geschrien. Er hat an Gott festgehalten. Auch wir dürfen wissen, dass wir immer und zu allen Zeiten und in jeder Not zu Gott kommen dürfen – gerade auch dann, wenn wir uns von Gott verlassen fühlen. Wir singen gemeinsam:
Achtung: Spielszene beginnt schon am Kreuz auf dem Gipfel des Georgenberges!
Jünger 1: Jesus – warum nur? Warum? Jetzt ist alle aus … Jesus ans Kreuz geschlagen wie ein Verbrecher! Und keiner, der ihm geholfen hat … Dabei hat er doch niemandem etwas getan …
Jünger 2: Ich hätte nie gedacht, dass es so enden würde. Ich habe gedacht, dass noch irgendwas passiert, dass Gott ihm noch zu Hilfe kommt …
Jünger 1: Alles hat doch so hoffnungsvoll angefangen! Als Jesus vor ein paar Tagen nach Jerusalem gekommen ist und alle Leute ihm zugejubelt haben, da war ich so glücklich. Ich habe gedacht, dass jetzt alles anders wird: dass Jesus unser König wird und dass die grausame Herrschaft der Römer endlich ein Ende hat. Jesus wäre so ein guter König gewesen! Ich versteh das alles nicht …
Jünger 2: Und nun ist er am Kreuz gestorben … am Kreuz! So sterben nur die schlimmsten Verbrecher. Und wer weiß, wie grausam die Römer jetzt gegen die Anhänger von Jesus vorgehen werden! Ich jedenfalls habe keine Lust, mich auch wie ein Verbrecher hinrichten zu lassen! Mich hält nichts mehr hier in Jerusalem. Ich gehe wieder zurück in unser Heimatdorf, nach Emmaus.
Jünger 1: Du hast recht: was sollen wir noch hier? Ich komme mit. … Aber ich verstehe das alles einfach nicht!
Jünger 2: Komm, lass uns aufbrechen. Wir können ja unterwegs auf dem Weg nach Emmaus über alles reden.
Die beiden Jünger gehen nach „Emmaus“ (zum Kastanienbaum). Alle stellen sich in einem großen Kreis um den aufgebauten Tisch.
Jünger 2: Wir sind zurück in Emmaus. Aber auf dem Weg hierher, da haben wir was erlebt – unglaublich! Wir sind auf dem Weg Jesus begegnet! Genau: Jesus, den sie ans Kreuz geschlagen haben. Aber er ist nicht tot – er lebt!!! So was gibt’s ja gar nicht, sagt ihr? Stimmt! Das haben wir auch gedacht!
Jünger 1: Lass mich mal erzählen! Also: Wir haben uns auf den Weg gemacht nach Emmaus. Und geredet haben wir – über alles, was war. Und dann, wie wir so reden, läuft ein Fremder mit uns. Er fragt uns, was wir denn da reden würden. Also haben wir nochmal ganz von vorn angefangen. Es hat schon mal gut getan, einfach darüber zu reden.
Jünger 2: Zuerst hat der Fremde ganz lange zugehört. Und dann hat er auch geredet. Aber wie! Jedenfalls hat er uns die ganze Bibel erklärt, und was das alles mit Jesus zu tun hat. Und da haben wir gemerkt: das Leiden und Sterben von Jesus war gar nicht sinnlos und umsonst! Es steckt ein Sinn dahinter!
Jünger 1: Wir waren so ins Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie die Zeit verging. Als es Abend wurde, sind wir hier in Emmaus angekommen. Wir haben den Fremden eingeladen, über Nacht bei uns zu bleiben.
Jünger 2: Als wir dann zusammen am Tisch saßen, wurde uns schlagartig klar: Der Fremde ist Jesus! Mir ist immer noch schleierhaft, warum wir das da erst kapiert haben. Am Tisch mit Jesus haben wir’s endlich geblickt! Jesus lebt und ist bei uns!
Jünger1: Im gleichen Augenblick war er verschwunden. Aber darüber waren wir nun gar nicht mehr traurig. Wir haben ja gewusst und wissen es bis heute, dass er lebt!
Überleitung: Lasst uns daran denken, dass Jesus lebt – auch heute! Und wenn wir einander auf unseren Wegen begleiten und einander zuhören, wie er es getan hat, und wenn wir das Brot teilen, so wie er es getan hat, dann ist er auch heute spürbar bei uns.
Lasst uns miteinander singen: „Jesus in my House“ Und danach wollen wir das Essen und Trinken miteinander teilen, und dann ist jede und jeder frei, noch zu bleiben oder nach Hause zu gehen.
Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!
Scham gehört zum Leben dazu. Wir alle kennen wohl Momente, in denen wir uns schämen, uns unwohl fühlen, uns etwas “peinlich” wird. Ostern ist auch die Zeit, um darüber nachzudenken, was manchmal zwischen uns selbst steht, zwischen einander, aber eben auch zwischen uns und Gott. Scham ist eine dieser Trennungsgründe: Wir schämen uns und distanzieren uns deswegen. Gott schafft an Ostern eine Brücke zum Überwinden. Eine ganz konkrete Erzählung ist die Geschichte von Petrus. Dreimal verleugnet er Jesus und bereut, schämt sich, vielleicht ist es ihm peinlich. Jesus schenkt ihm nach Ostern die Chance, wieder zurück zu ihrer Beziehung zu finden, wieder zurück zu sich selbst und wieder zurück in die Aufgabe, die Jesus ihm aufträgt.
Petrus’ Verleugnung (Lukas 22,54-62): Petrus verleugnet Jesus dreimal und empfindet große Scham, als er sich dessen bewusst wird. Petrus bekommt inmitten seiner Scham nach Jesu Auferstehung eine Aufgabe von Jesus zugesprochen: Weide meine Schafe! (Johannes 21, 15-18)
Scham ist ein starkes soziales Gefühl, das bereits in der frühen Kindheit eine Rolle spielt. Es kann Kinder tief bewegen und ihr Verhalten beeinflussen. Hier sind einige:
Wann schämen sich Kinder besonders leicht?
Kinder entwickeln ein Schamgefühl ungefähr zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr, wenn sie beginnen, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen. Typische Situationen, in denen Kinder sich schämen, sind:
Wodurch wird Scham ausgelöst?
Scham entsteht meist durch das Gefühl, nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen. Typische Auslöser sind:
Was hilft bei Scham?
Gestaltet auf die für eure Kirche Kunterbunt entsprechende Weise Namensschilder: das kann ein Button sein, ein Namensschild-Aufkleber sein oder ein Pappkarte mit Wollschnur um den Hals.
Wenn ihr etwas Themen-spezifisches basteln wollt, würde sich heute beispielsweise ein Pappschild in Form von einem Küken/Hahn eignen.
Wie wäre es, in das Thema „peinlich peinlich“ damit zu starten, dass die Moderation/das Team selbst etwas auslebt, was üblicherweise mit Peinlichkeit assoziiert wird? Beispielsweise könnte die Moderations-Person zwei verschiedene Socken anhaben oder den Pullover auf links gedreht oder sie steht ohne Schuhe auf der Bühne.
Mögliche Einleitung:
„Ist es euch aufgefallen? (Ich bin heute zur Kirche Kunterbunt gekommen und mein Pullover ist auf links gedreht!) Ist euch das auch schon einmal passiert? Und wie hat sich das angefühlt? Bestimmt kennt ihr auch noch andere Situationen, die euch ganz schön peinlich sind. Um solche Momente geht es heute in unserer Kirche Kunterbunt. Einige solcher Momente haben wir euch mitgebracht und ein kleines Theaterspiel für euch zu Beginn:
Material: ausgedruckte Emojis
Erklärung im Vorhinein: Die Familien oder je nach Anzahl ausgewählte Personen haben Emojis mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken ausgedruckt in Papierform. Während des Theaters wird immer wieder gestoppt und gebeten, dass sie entsprechend der Szene ein passendes Emoji heraussuchen: Welches Emoji drückt wohl am besten den Gefühlszustand aus, der hier durch die Szene deutlich wird?
Szene 1
Eine Person A kommt auf die Bühne und setzt sich auf eine Bank. Sie wartet. Plötzlich entdeckt sie jemanden, der weiter hinten steht und winkt freudig. Von hinten kommt eine andere Person B auf sie zugelaufen.
Person A: „Hi…hallo- hi Emma!
(Person B kommt näher und schaut sie verdutzt an und dreht sich immer wieder um, um zu schauen, ob eine hinter ihr laufende Person gemeint sein könnte)
Person A: Hi!
(Person B läuft verwirrt an ihr vorbei, ohne sie weiter zu würdigen).
Person A: Oh, wie peinlich…ich glaub, das war gar nicht Emma. Die sah ihr aber auch
so unglaublich ähnlich.
Moderation: Welches Emoji/ welchen Gesichtsausdruck würdet ihr Person A zuordnen?
Und was hat vielleicht Person B gefühlt?
Szene 2
Eine Person C sitzt am Schreibtisch und drückt wild auf die Tasten.
Sie liest laut vor:
Person C: Und …(tippt währenddessen) deswegen …ist es mir …auch egal…was sie davon…halten…Ich kann sie …nämlich…sowieso…nicht …leiden…(lacht) Haha…wie peinlich wäre es, ich würde soetwas wirklich abschicken…
(Handy klingelt- Person C nimmt das Handy in die Hand)
Ach hi. Schön, dass du dich meldest. (hört zu) Oh – na klar. Kann ich dir sofort zuschicken. Ich bin sowieso gerade am Laptop…ja nein, gar kein Problem (fängt an zu tippen). Ich such nur schnell das Dokument heraus (klickt am Laptop herum- erschrickt plötzlich) Oh nein! Oh nein, das darf nicht wahr sein…Nein, hat nichts mit dir zu tun…nein…ich…Wie schrecklich. Ich hab gerade versehentlich beim Suchen meiner Chefin eine Email zugeschickt, in der ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht leiden kann….oh nein…kann ich das wieder rückgängig machen?…
(Person C friert ein, als Moderation auf die Bühne kommt)
Moderation: Eine ganz andere Szene und noch einmal eine ganz andere Form von Peinlichkeit. Oder vielleicht auch ein ganz anderes Gefühl? Was meint ihr, welches Emoji wäre hier passend?
Szene 3
Ein Kind in Sportkleidung mit einem Fußball kommt bedrückt auf die Bühne. Ein weiteres Kind kommt dazu.
Kind 1: Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem passieren.
Kind 2: Passiert es aber nicht. Es ist MIR passiert und niemand wird mehr morgen mit mir
in der Schule reden.
Kind 1: Ach Quatsch, das war doch nur ein Fußballspiel.
Kind 2: Nur ein Spiel? Wegen mir hat die gesamte Mannschaft VERLOREN.
Ich werde nie wieder ins Training gehen können…
Kind 1: Mach es dir doch nicht so schwer.
Kind 2: Du verstehst es nicht. Meine Mannschaft hat sich auf mich verlassen und ich habe
sie heute einfach im Stich gelassen…Ich werde nie wieder Fußball spielen…
Kinder gehen von der Bühne
Moderation: Und wieder die Frage: Welches Gefühl passt denn zu diesem Kind, das so ein blödes Fußballspiel erlebt hat und glaubt, alle sind wütend auf es?
Vielleicht habt ihr eine ähnliche Szene wie diese drei auch schon einmal selbst erlebt. Manchmal passiert einem etwas, das einem einfach einbisschen peinlich ist, weil man sich einbisschen lächerlich macht. So wie die Person, die versehentlich Emma gerufen hat, ohne, dass eine Emma da war.
Und manchmal passiert einem etwas, was vielleicht nicht nur peinlich ist, sondern irgendwie auch herausfordernde Folgen haben kann. Wie die Person, die der Chefin die falsche Email zusendet. Das ist unangenehm. Und vielleicht hat das sogar schwierige Konsequenzen.
Und dann die letzte Szene: Manchmal gibt es auch Situationen, wo uns etwas misslingt. Wir wollen es so gerne schaffen, aber wir schaffen es nicht. Vielleicht fühlen wir uns so, als würden wir dadurch andere im Stich lassen. Und vielleicht fühlen wir uns selbst wie eine Versagerin oder ein Versager. Das ist dann nicht nur einbisschen peinlich, das tut so richtig im Herzen weh.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der ein Mensch sich auch wie ein Versager fühlt. Er lässt seinen Freund im Stich. Zumindest denkt er das. Und während das passiert, kräht dreimal ein Hahn. Es geht um Petrus und um Jesus.
Petrus hatte Jesus gesagt, dass er immer bei ihm bleiben würde. Petrus hatte damit gezeigt, dass es für ihn keinen wichtigeren Menschen geben könnte, als Jesus selbst.
Ein paar Stunden später wird Jesus festgenommen und Petrus hat so sehr Angst, dass er sich noch nicht einmal traut, zuzugeben, dass Jesus sein Freund ist.
Ihr werdet euch in dieser Kirche Kunterbunt mit Hähnen beschäftigen können, mit Ostern (denn auch diese Geschichte findet in der Ostergeschichte statt) und ihr werdet diese Geschichte von Petrus noch einmal ausführlicher hören.
Folgende Stationen haben wir dafür geplant (als Nächstes werden die Stationen vorgestellt und die Aktiv-Zeit startet).
Material: Gesellschaftsspiel Tick Tack Bumm (oder alternativ ein Kurzzeitwecker in einem Beutel, Buchstabenkarten)
Stationsbeschreibung: Evtl. könnt ihr vor dem Spielstart kurz die Geschichte von Petrus erzählen (siehe Gesprächsimpulse). Als der Hahn krähte, schämte sich Petrus sehr. So ist es auch bei diesem Spiel. Wenn der Wecker klingelt oder die Bombe explodiert wird es peinlich für eine Person.
Entweder ihr spielt das Spiel Tick Tack Bumm. Die Spielweise ohne das Gesellschaftsspiel geht folgendermaßen: Die Startperson stellt auf dem Wecker 1-3 Minuten ein und steckt ihn in den Beutel. Dann zieht sie eine Buchstabenkarte und nennt ein Wort mit dem entsprechenden Buchstaben. Daraufhin gibt die Person den Beutel weiter. Die nächste Person nennt das nächste Wort mit dem Buchstaben und darf dann die Beutel weitergeben. Die Person, bei der der Wecker klingelt hat verloren und bekommt die Buchstabenkarte (evt. können alle „peinlich, peinlich“ oder „Kickeriki“ rufen). Wer am Ende die wenigsten Buchstabenkarten hat gewinnt.
Schwere Variante: legt Themenfelder fest oder bestimmt, dass der Buchstabe am Anfang oder in der Mitte vorkommen muss.
Einfachere Variante: Gebt nur den aufgezogenen Wecker im Beutel von Person zu Person. Die Person, bei der der Wecker klingelt bekommt z.B. einen schwarten Punkt ins Gesicht und alle rufen „Kikeriki“
Gesprächsimpuls: Petrus war einer der besten Freunde von Jesus. Er wollte Jesus sein Leben lang treu sein. Das hat er Jesus auch gesagt. Daraufhin sagte Jesus: „In dieser Nacht, noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, mich zu kennen.“ Und das passierte tatsächlich. Als der Hahn krähte fiel es Petrus wieder ein und er schämte sich schrecklich – peinlich, peinlich!
Material: Karten mit Fragen, 3 Stühle mit den Zahlen 1, 2 und 3 markiert
Stationsbeschreibung: Die spielenden Besucher stehen bereit. Der Mitarbeitende stellt die Frage: Was ist dir peinlicher? Es werden nun drei Antwortmöglichkeiten genannt und die Spieler entscheiden sich für einen Stuhl, setzen sich darauf oder stehen dahinter. Gerne könnt ihr die Familien gemeinsam spielen lassen. Es gibt aber auch spezielle Kinder-/ Erwachsenen-Antworten. Gerne dürft ihr auch selbst Situationen erfinden!
Gesprächsimpulse: Jede und jeder kennt das Peinlichkeitsgefühl. Kleine und Große und sogar der Petrus in der Bibel. Doch es gibt Unterschiede. Jeder und jede findet andere Sachen peinlich. Unterhaltet euch darüber!
Material: gemütliches Zelt einrichten mit Kissen und Deckenoder einen separaten Raum nutzen, in dem es still und gemütlich sein kann, Emojis zum Hochhalten
Beschreibung:
In diesem Erzählzelt können weitere Geschichten aus der Bibel erzählt werden, in denen Menschen sich geschämt haben. Gerne dürfen diese Geschichten kreativ unterstützt werden.
Beispiele für Geschichten:
Auch hier können die Emojis aus der Willkommenszeit genutzt werden zum Hochhalten. Immer wieder kann zwischendurch gefragt werden, wie sich Personen in den Geschichten fühlen.
Material: leere Postkarten, Buchstabenstempel, Washi-Tape, Aufkleber, Glitzerstifte, Pompons
Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr eine Wertschätzkarte für einen Menschen gestalten, den ihr manchmal doof findet. Mit dieser Karte könnt ihr sagen: „Ich mag dich, auch wenn du manchmal doof bist.“ Nutzt gerne alles Material zur Kartengestaltung. Wenn ihr wollt, könnt ihr auf die Rückseite noch einen kleinen Text schreiben und euch z.B. mit der Person verabreden oder ihr schreiben, was ihr an hier mögt.
Gesprächsimpuls: Wir sind alle unterschiedlich und manches aneinander finden wir doof. Hier geht es darum den Blick auf das Gute zu lenken. Jeder Mensch hat Begabungen und gute Seiten.
Stationsbeschreibung:
Es gibt schönes Lachen. Solches, bei dem das Herz danach glitzert, der Körper sich leichter fühlt und Stress davonweht. Es gibt aber auch ein hässliches Lachen. Dann, wenn über Menschen gelacht wird, denen etwas für andere Lächerliches oder Peinliches passiert ist. Wie schön wäre es, wenn es nur noch schönes Lachen geben würde. Gerne wollen wir schönes Lachen in diesen Übungen suchen.
Die Übungen sind inspiriert vom Lach-Yoga. Vielleicht kannst du bisher noch nichts damit anfangen? Lach-Yoga wurde von Dr. Madan Kataria, einem indischen Arzt, in Mumbai entwickelt. Er erkannte, dass Lachen viele gesundheitliche Vorteile hat, selbst wenn es absichtlich erzeugt wird. Die Grundidee ist, dass der Körper nicht zwischen echtem und absichtlichem Lachen unterscheiden kann – beides setzt Glückshormone frei und reduziert Stress. Anfangs begann Dr. Kataria mit ein paar Leuten in einem Park zu lachen, heute gibt es tausende Lachclubs weltweit.
Wir probieren hier ein paar der typischen Übungen aus. Das kann sich am Anfang ganz schön fremd anfühlen. Vielleicht tut es gut, wenn du dir vertraute Menschen suchst, mit denen du es gemeinsam erleben kannst.
Einigt euch gemeinsam auf die Übung, mit der ihr beginnen möchtet. Ihr dürft auch alle einmal ausprobieren.
a) Milchshake-Lachen
Stelle dir vor, du hast ein großes Glas mit einem leckeren Milchshake. Rühre mit einer imaginären Strohhalmbewegung und gieße den Shake von einer Hand in die andere – dabei lachst du laut „Ho ho ha ha ha!“
b) Begrüßungslachen
Stelle dich vor eine andere Person oder vor einen Spiegel. Begrüße dich selbst oder andere mit einem überschwänglichen Lachen, während du Hände schüttelst
c) Fehler-Lachen
Stelle dir vor, du hast einen Fehler gemacht, aber statt dich zu ärgern, klopfst du dir auf die Schulter und lachst herzlich darüber. „Hahaha, das war lustig!“
Anmerkung: Das hier ist eine Station für Kinder ab 6 Jahren
Material: Stuhlkreis + Würfel + Zettelbox
Stationsbeschreibung: Zu dritt oder zu viert sitzt man in einem Stuhlkreis. Nun wird nacheinander gewürfelt. Die Würfel haben dabei verschiedene Aufgaben, die jeweils von der Person mit dem Würfel ausgeführt werden müssen. Das Motto des Würfels lautet dabei „Wenn ich du wäre, würde ich…“
Gesprächsimpuls: War dir etwas von den Aufgaben unangenehm? Warum?
Material: Haarkreide (im Drogeriemarkt erhältlich)
Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr euch gegenseitig bunte Haarsträhnen machen.
Gesprächsimpuls: Ist es peinlich mit bunten Haaren rumzulaufen? Warum?
Material: Pylonen, Stühle, Tische, Papier mit der Aufschrift: „Kennst du Jesus?“
Stationsbeschreibung: Die Besucher legen einen Kreis-Parcours zurück. An einer Stelle liegt ein Papier mit der Aufschrift „Kennst du Jesus?“. Dort muss jeweils kräftig mit dem Kopf geschüttelt werden (alternativ könnte auch „Nein!“ gerufen werden). Wenn eine Person zum dritten Mal bei der Frage vorbeikommt, kräht ein Hahn (entweder der Mitarbeitende kräht oder ihr lasst einen Sound abspielen). Genauso ging es Petrus. Dreimal hat er gesagt, dass er Jesus nicht kennt. Als der Hahn krähte wurde ihm das bewusst und er schämte sich schrecklich. Denn eigentlich war er ein Jesus-Freund. Der oder die Spieler versuchen mit einer Bewegung darzustellen, wie man sich schämt. Der Parcours kann alleine oder als Familie/Gruppe bewältigt werden.
Gesprächsimpuls: Petrus war es peinlich als Freund von Jesus erkannt zu werden. Kennst du das auch?
Anmerkung: inspiriert ist diese Station von dem Kinderbuch „Punchinello“ von Max Lucado.
Material: schwarze Klebepunkte, gelbe Klebepunkte
Moderation der Station: Bei diesem Segen werde ich dir Punkte und Sterne aufkleben. Ist das in Ordnung für dich? (Antwort abwarten)
Sollte die Person einverstanden sein:
Manchmal misslingt uns etwas (einen schwarzen Punkt auf die zu-segnende Person setzen). Manchmal wollen wir eigentlich etwas Gutes machen, aber irgendwie machen wir es doch falsch. (schwarzen Punkt setzen) Manchmal wollen wir allem gerecht werden und merken, wir schaffen es nicht. (schwarzen Punkt setzen) Vielleicht schämen wir uns dann (schwarzen Punkt setzen).
Gott sieht aber mehr in uns als die schwarzen Punkte.
Gott sagt:
Ich mag dich trotzdem (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich bin immer bei dir. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich traue dir etwas zu. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich schäme mich nicht für dich. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Material: Anzuchttöpfe, Papier-/Tonkartonreste (rot, gelb), Federn, Kleber, evtl. Kulleraugen oder schwarzen Filzstift
Stationsbeschreibung: Nehmt euch ein Anzuchttopf. Schneidet einen Teil davon weg und rundet das Ende oben ab (siehe Bild). Klebt dann eine Feder an. Schneidet nun aus rotem Papier ein Herz aus und klebt es an die entsprechende Stelle. Schneidet dann ein gelbes Dreieck aus. Schneidet dann aus rotem Papier einen Kamm und klebt ihn ebenfalls an. Zum Schluss malt oder klebt die Augen auf. Fertig!
Ihr könnt den Hahn als Osterkorb für Schokoeier benutzen oder mit Erde füllen und etwas einpflanzen.
Gesprächsimpuls: In der Geschichte von Petrus spielt der Hahn eine wichtige Rolle. Durch ihn erkennt Petrus, dass er etwas Doofes gemacht hat. Wann habt ihr das letzte Mal etwas gemacht, dass euch später peinlich war?
Material: geeigneten Platz am besten Teer oder Pflastersteine, Leiter/Fenster im ersten Stock, Foto/Handy, Kreide, Verkleidungen
Stationsbeschreibung: Malt mit der Kreide ein Bild auf den Boden, legt euch dann passend dazu und lasst euch von oben fotografieren. Ihr könnt euch als Gruppe oder als Einzelpersonen fotografieren lassen.
Gesprächsimpuls: Wie willst du dich fotografieren lassen? Was empfindest du als peinlich? Worauf achtest du bei Fotos? Wann findest du Fotos peinlich?
Material: Angedeutete Feuerstelle, Holzscheite, Federn
Da sitzt er, der Petrus und starrt ins Feuer. (ersten Scheit in die Feuerstelle legen). Was ist da nur passiert die letzten Tage? Petrus ist mega enttäuscht. Jesus, sein Freund, sein Vorbild, der Held der letzten Monate – der tollste Mensch, den Petrus je getroffen hat, hat versagt. Dabei hatte Petrus alle Hoffnung in ihn gelegt. Er hatte Jesus gerade noch gesagt, dass er ihm immer treu sein wird und Jesus hatte da schon so einen rätselhaften Satz gesagt. „Petrus – noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, dass du mich kennst!“ So ein Quatsch. Er, Petrus, war doch der größte Jesus-Fan! Jesus, der sollte doch die Rettung bringen – eine neue, bessere Welt! Und stattdessen? Wurde er verhaftet! Also so richtig! Mit Polizisten und Schlagstöcken und Fesseln und allem drum und dran! Petrus kann es gar nicht glauben. Und jetzt sitzt er hier am Lagerfeuer vor dem Palast in den sie Jesus gebracht haben. Was soll er tun? Jesus befreien? Zu gefährlich. Es sind zu viele Wachen und Petrus ist alleine. Aber was kann er tun? (Holzscheit ins Feuer werfen)
„Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ Petrus wird aus seinen Gedanken gerissen. Da steht eine Magd und schaut ihn mit großen Augen an? „Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ „Ich?“ „Äh – nein! Wovon sprichst du? Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“
(Holzscheit ins Feuer werfen)
Wenig später kommt ein Dienstmädchen und spricht mit den Wachen: „Der hier – der war auch mit Jesus zusammen!“ Und was glaubt ihr, was Petrus gesagt hat?
„Ich – nein! Auf keinen Fall! Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“ Und kurz später, sagten nochmal Andere, die sich da tummelten in diesem Hof vor dem Palast: „Natürlich gehörst du auch zu Jesus und seinen Freunden. Du sprichst doch genauso wie die!“ Da wurde Petrus richtig sauer uns sagte: „Ich schwör euch. Ich kenne diesen Jesus nicht!“
Ein Hahn kräht. (Kikeriki abspielen oder nachahmen, evtl. können auch alle Besucher mit krähen)
Der Hahn kräht? Da war doch was! Jesus hatte bei ihrem letzten Gespräch diesen Satz gesagt. Noch bevor der Hahn kräht.
Wie peinlich!
Wie beschämend!
Petrus würde am liebsten in den Boden versinken. In der Bibel steht, dass Petrus wegrannte und heftig weinte.
(evt. Pause?)
Das kann man ja auch verstehen. Was für ein Versagen! Was für ein Versager – dieser Petrus! Vielleicht kennt ihr das auch, dass ihr dumme Dinge tut. Und dann dabei auch ertappt werdet! Peinlich, peinlich!
Aber wisst ihr was? Jesus ist größer als diese Peinlichkeit. Als unser Versagen. Er streckt uns die Hand hin. (Federn über das „Lagerfeuer“ steuen). Er kann uns die Schwere nehmen. Wie geht denn das? Vielleicht wird unsere Schwere kleiner, wenn wir verstehen: Gott vergibt uns all das Doofe. Er hält zu uns, bleibt uns treu, auch wenn wir das nicht schaffen. Ihm ist das nicht wichtig. Auch wenn wir uns dann vielleicht verstecken wollen, die Freundschaft beenden, bei Gott bleiben wir willkommen.
Und so war es auch mit dem Petrus. Jesus hat ihn nach dieser Aktion nicht aussortiert oder ihre Freundschaft beendet. Der Petrus ist ganz berühmt geworden! Jesus hat einmal zu Petrus gesagt: „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“.
So ist Petrus der erste Bischof in Rom geworden und damit auch der erste Papst und ein Vorbild für alle seine Nachfolger. Sogar die größte Kirche in Rom ist nach ihm benannt – der Petersdom.
Peinlich, Peinlich! Es gehört zum Menschsein dazu, dass wir peinliche Dinge tun. Gott schaut trotzdem liebevoll auf uns und macht uns frei von der Scham. (Federn streuen)
Großer Gott, du siehst, dass wir immer wieder peinliche Situationen erleben.
(Hände vors Gesicht halten)
Danke, dass du dann da bist und uns hältst.
(selbst umarmen)
Danke, dass du uns liebst, obwohl wir unperfekt sind.
(mit den Händen ein Herz formen)
Du befreist und von unserer Scham und lässt uns tanzen.
(einmal im Kreis drehen)
Dafür danken wir dir.
(beide Hände nach oben strecken)
Amen.
Der Segen kann im Kreis gesprochen werden, so dass sich am Ende alle umarmen können.
Der Herr segne MICH. (auf sich zeigen)
Der Herr segne DICH. (auf eine andere Person zeigen)
Der Herr segne UNS. (gegenseitig Umarmen oder mit beiden Händen eine umfassende Geste machen)
Amen.
Material: Blumenzwiebeln für jede Person
(Eine Blumenzwiebel in die Hand legen)
Gott segne dich mit der Kraft des Ruhens, dass du einen langen Winter aushalten kannst, still werden und die Geduld des Wartens empfängst.
(Eine geschlossene Faust formen)
Gott segne dich mit der Kraft des Loslassens, des Spürens und des Schon-und-noch-nicht, damit du erkennen kannst, was sein darf.
(Langsam die Hand öffnen)
Gott segne dich mit der Kraft des Aufblühens, damit dein Leben in Fülle erstrahlt und du deine Berufung leben kannst.
(Die Hand zu einer Blüte formen und die Zwiebel umschließen)
Amen.
Die “Nacht der verlöschenden Lichter” ist ein Abendgottesdienst, der in der Regel am Gründonnerstag gefeiert wird. Dabei stehen die Jünger Jesu mit ihren Gedanken und Gefühlen im Mittelpunkt – und die Frage, wie sich das mit meinem Leben verbindet. Wir haben hier einen ganz konkreten Feier-Vorschlag für euch. Entwickelt und erprobt wurde er in der Evangelischen Kirchengemeinde Bonlanden in Filderstadt, Baden-Württemberg. Im Lauf des Gottesdienstes werden nach und nach Kerzen gelöscht. Damit dieser Effekt des “Dunkel-Werdens” gut verdeutlicht wird ist es hilfreich, wenn ihr in einem Raum feiert, bei dem man – parallel zum Kerzen-Ausblasen – nach und nach das Licht dimmen kann, so dass es mit jeder Kerze, die ausgeblasen wird, auch dunkler in der Kirche wird.
Ablauf
(Die Lieder sind Vorschläge -es können auch andere inhaltlich passende [Taizé-]Lieder gewählt werden)
Musik zum Eingang:
Teil 1: Hinführung zum Abenmdahl
Liturg: Votum und Begrüßung
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 1 (Matthäus)
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 2 (Judas Iskariot)
Lied 1: Ubi caritas
Teil 2: Abendmahl
Liturg: Einsetzungsworte, Abendmahlsgebet, Erklärung Ablauf, Austeilung Abendmahl in Herrnhuter Form (Hostien und Kelch mit Traubensaft werden in die Bänke gebracht)
Musik im Hintergrund
Abschluss: Psalm 103,1-4 und Dankgebet
Teil 3: Das Gotteslob nach dem Abendmahl
Lied 2: Bless the Lord my soul Jünger 2 (Judas Iskariot)
Psalm 118, Teil 1
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 3 (Simon, der Kananäer)
Psalm 118, Teil 2
Lied 2: Bless the Lord my soul
Teil 4: Im Garten Getsemani
Jünger 4 (Thomas)
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir!
Jünger 5 und 6 (die Brüder Jakobus und Johannes); dazwischen 2mal Lied 3
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir!
Teil 5: Die Verhaftung
Jünger 7 (Philippus)
Jünger 8 (Bartholomäus)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 9 (Jakobus, Sohn des Alphäus)
Jünger 3 (Simon, der Kananäer)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 10 (Thaddäus)
Jünger 1 (Matthäus)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 11 und 12 (die Brüder Petrus und Andreas)
Schlussgedanke
Lied 5: Christe, du Lamm Gottes
Teil 6: Abschluss des Gottesdienstes
Fürbitten mit Kyrie eleison
Vaterunser
Lied 5: Jesus remember me
Segen
Musik zum Ausgang: Jesus remember me
Begrüßung:
Wir feiern heute die Nacht der verlöschenden Lichter. Noch brennen hier vorne auf dem Altar 13 Kerzen. Sie stehen für Jesus und seine zwölf Jünger. An diesem besonderen Abend waren sie zunächst alle beieinander und haben miteinander das Passamahl gefeiert. Doch im Laufe der Nacht haben sie ihn alle verlassen, bis Jesus am Ende ganz alleine war. Ganz allein musste er am frühen Morgen vor seine selbst ernannten Richter treten. Ganz allein musste er die falschen Anschuldigungen, die Schläge und den Spott ertragen. Warum nur haben ihn alle seine Freunde verlassen? Wir hören im Laufe des Gottesdienstes ihre Geschichten. Zwischen den einzelnen Berichten singen wir Taizé-Lieder, die uns ökumenisch verbinden. Wir beginnen mit Ubi caritas: Wo die Liebe wohnt. Denn hinter allem, was wir heute Abend erleben, steht die Liebe Jesu zu uns. Ich zitiere dazu Dietrich Bonhoeffer:
„Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft.“
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 1 (Matthäus): Ich bin Matthäus. Früher arbeitete ich als Zolleinnehmer für die römische Besatzungsmacht. Verdient habe ich dabei gut. Aber das wars auch. Die meisten Leute gingen mir aus dem Weg. Das änderte sich, als Jesus in mein Leben trat. Er akzeptierte mich, so wie ich bin. Und ich konnte ihm alles erzählen, was ich auf dem Herzen hatte. So kam es, dass ich meinen Job aufgab, und Jesus gefolgt bin. Endlich wusste ich wieder, für was es sich zu leben lohnt.
Vor einigen Tagen sind wir in Jerusalem angekommen. Die Leute jubelten Jesus zu, der auf einem Esel in die Stadt ritt. Dann räumte Jesus im Tempel auf. Das gefiel den führenden Priestern und Ratsältesten gar nicht. Seitdem werden wir bespitzelt. Doch Jesus ließ sich davon nicht einschüchtern.
Nur seit heute Morgen verhält sich Jesus irgendwie merkwürdig. Schon den ganzen Tag macht er so ein Geheimnis darum, wo wir heute Abend das Passamahl feiern. Warum nur soll das niemand wissen, nicht mal wir zwölf, seine besten Freunde?
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 2 (Judas Iskariot): Ich bin Judas und verwalte die Spenden, die wir bekommen. Was gestern Abend passiert ist, haut dem Fass den Boden raus: Eine Frau hat Jesus beim Essen mit sündhaft teurem Öl gesalbt. Was für eine Verschwendung! Von dieser Spende hätten wir wochenlang leben können! Aber Jesus scheint das überhaupt nicht zu interessieren. Im Gegenteil. Wenn man was sagt und berechtigte Kritik übt, lässt er einen vor allen anderen runterlaufen. Er hat diese Frau für ihre angebliche Liebestat auch noch gelobt!
Mir reicht’s! Mein Entschluss steht fest: Soll Jesus doch zeigen, zu was er fähig ist. Ich habe seine Reden so satt. Lass endlich Taten sprechen, Jesus aus Nazareth! Wenn ich nur wüsste, wo wir gleich zum Abendessen hingehen …
Lied 1: Ubi caritas
Liturg: Wir feiern jetzt miteinander das Abendmahl so wie Jesus es damals mit seinen Jüngern gefeiert hat. Sie waren zusammengekommen, um die Rettung des Volkes Israels aus Ägypten zu feiern. Jedes Jahr am Passafest erzählen sich Juden während des Mahls die Geschichte vom Passalamm: Wie das Blut des Lammes, das an die Türpfosten gestrichen wurde, die Israeliten vor dem Todesengel in Ägypten rettete. Doch Jesus unterbrach damals den gewohnten Ablauf an zwei Stellen. Über dem Brot und dem Kelch mit Wein sprach er neue, andere Worte. So wurde aus Jesu letzten Passamahl das erste Abendmahl. Hört die Einsetzungsworte des Abendmahls, die Jesus damals sprach:
Einsetzungsworte, Abendmahlsgebet, Erklärung Ablauf, Austeilung von Hostien und Kelchen
Musik im Hintergrund
Liturg: Wir danken Gott für seine Gaben und beten gemeinsam den Anfang von Psalm 103:
Psalm 103,1-4 und Dankgebet
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 2 (Judas Iskariot): Beim Mahl sagte Jesus es mir auf den Kopf zu: „Wer sein Brot gleichzeitig mit mir in die Schale taucht, der wird mich verraten.“ Und so kam es dann auch. 30 Silberstücke hatten mir die führenden Priester für den Verrat geboten, einen guten Monatslohn. Jetzt war die Gelegenheit günstig: Nach dem Passamahl wollte Jesus mit uns zum Ölberg gehen, um im Garten Getsemani zu beten. Das war meine Chance. Schnell zu den Priestern und ihnen den Tipp geben, die Tempelwache zum Ölberg zu schicken. In der Dunkelheit würden sie Jesus ohne großes Aufsehen festnehmen können. (Kerze ausblasen) [Lichttechnik: Licht etwas dimmen]
Liturg: Nach dem Mahl brachen Jesus und seine Jünger ohne Judas zum Ölberg auf. Wie es Brauch ist, sangen sie dabei die Dankpsalmen, die das Passamahl abschließen. Auch wir stimmen in das Lob Gottes ein und beten gemeinsam Psalm 118 in Auszügen:
Psalm 118 Teil 1
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
In der Angst rief ich den HERRN an;
und der HERR erhörte mich und tröstete mich.
Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen
und nicht sich verlassen auf Menschen.
Man stößt mich, dass ich fallen soll;
aber der HERR hilft mir.
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 3 (Simon, der Kananäer): Mein Name ist Simon. Nein, nicht Simon Petrus, sondern Simon, der Kananäer. Ausnahmsweise bin ich mal froh, nicht in seiner Haut zu stecken. Denn während wir die Dankpsalmen sangen, unterbrach uns Jesus plötzlich. Statt mit uns fröhlich Gott zu loben, klang er sehr ernst: „In dieser Nacht werdet ihr mich alle verlassen.“ Doch mein Namensvetter Simon Petrus konnte mal wieder seinen vorlauten Mund nicht halten. „Ich werde dich niemals verlassen!“, hat er rausgehauen. Da kündigte Jesus ihm an: „Bevor der Hahn morgen früh kräht, wirst du dreimal abgestritten haben, dass du mich kennst.“ Aber Petrus hielt dagegen: „Sogar wenn ich mit dir sterben muss, werde ich das nicht tun!“ Tja, und wie ist es am Ende gekommen?
Zugegeben: Manchmal wäre ich gern wie er. Wer wird mich in 100 oder 1000 Jahren noch kennen? Ich gehöre zu den Stillen, die meistens übersehen werden. Das ist doch gemein, oder? Auf die Lauten, auf die Vorlauten wird immer gehört. Menschen wie ich haben oft das Nachsehen. Bei Jesus fühle ich mich wahrgenommen und gesehen. Er hat auch mich in den Kreis der Zwölf berufen, obwohl – oder vielleicht gerade weil? – ich zu den Stilleren gehöre.
Liturg: Wir führen das Lob Gottes fort und beten gemeinsam den zweiten Teil von Psalm 118.
Psalm 118 Teil 2
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Ich werde nicht sterben,
sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen
und ist ein Wunder vor unseren Augen.
Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Gelobt sei, der da kommt
im Namen des HERRN!
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 4 (Thomas): Ich bin Thomas. Ich mache mir viele Gedanken und will den Dingen auf den Grund gehen. Ich glaube nur, was ich selbst sehe oder was man mir beweisen kann. Warum hat Gott uns sonst unseren wachen Verstand gegeben? Um nachzudenken, oder? An diesem Abend war mein Kopf übervoll. Es gab so vieles, was ich Jesus fragen wollte, aber er war kurz angebunden. Als wir an den Ölberg kamen, ging er schnurstracks zum Garten Getsemani. Ich gehörte zu denen, die am Eingang des Gartens warten sollten. Er wollte in Ruhe beten und ging deshalb mit Petrus, Jakobus und Johannes in den Garten hinein. Ich setze mich also hin und machte es mir bequem. Doch ich konnte erstmal nicht einschlafen. Mir gingen seine Worte durch den Kopf: Auferstehung; Treffpunkt Galiläa; nie wieder Wein, erst wieder, wenn sein Vater das Reich vollendet hat … Übers Nachgrübeln muss ich eingeschlafen sein.
Ich weiß nicht, was ich von Jesus halten soll. In dieser Nacht und den Tagen danach waren meine Zweifel besonders stark: Kann ich Jesus wirklich vertrauen? Ist das alles wahr, was er sagt? Und warum sind die selig, die nicht sehen und trotzdem glauben? (Kerze ausblasen) [Licht vor dem Altarraum aus]
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 5 (Jakobus, Sohn des Zebedäus): Ich bin Jakobus, Sohn des Zebedäus.
Jünger 6 (Johannes, Sohn des Zebedäus): Und ich bin sein Bruder Johannes.
Jünger 5 (Jakobus): Kannst du mich mal in Ruhe erzählen lassen, was in dieser Nacht passiert ist, ohne mich ständig zu unterbrechen?
Jünger 6 (Johannes): Wenn du alles richtig erzählst, vielleicht. Nicht umsonst nennt man uns die Donnersöhne.
Jünger 5 (Jakobus): Jesus nahm also uns beide und Petrus mit in den Garten. Plötzlich wurde Jesus sehr traurig und der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er sagte zu uns:
Jünger 6 (Johannes): „Ich bin ganz verzweifelt. Am liebsten wäre ich tot. Bleibet hier und wachet mit mir.“
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 5 (Jakobus): Dann ging Jesus noch ein paar Schritte weiter, warf sich zu Boden und betete:
Jünger 6 (Johannes): „Mein Vater, wenn es möglich ist, erspare es mir, diesen Kelch auszutrinken! Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern dein Wille!“
Jünger 5 (Jakobus): Während Jesus betete, sind wir drei irgendwann eingeschlafen. Plötzlich kam Jesus zu uns und rüttelte uns wach. Dann fuhr er uns an:
Jünger 6 (Johannes): „Könnt ihr nicht diese eine Stunde mit mir wach bleiben? Bleibt wach und betet, damit ihr die kommende Prüfung besteht! Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach.“
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 5 (Jakobus): Wieder ging Jesus ein paar Schritte weiter und fing an zu beten. Und wieder sind wir eingeschlafen.
Jünger 6 (Johannes): Ich glaube, er ist nochmal zu uns zurückgekommen, hat uns aber nicht geweckt.
Jünger 5 (Jakobus): Am Ende hat er uns dann doch geweckt. Seine letzten Worte an uns klangen resigniert:
Jünger 6 (Johannes): „Schlaft ihr immer noch? Die Stunde ist jetzt da. Ich werde den Menschen ausgeliefert, die voller Schuld sind. Steht auf! Wir wollen gehen. Der mich verrät, ist schon da!“
Jünger 5 (Jakobus): Ich habe Jesus in dieser Nacht allein gelassen, als er mich am meisten brauchte. Ich habe auf ganzer Linie versagt und kann mich dafür nicht mal mehr bei ihm entschuldigen. Zu spät. Warum ist das Leben nur so ungerecht? (Kerze ausblasen)
Jünger 6 (Johannes): Auch ich habe Jesus im Garten Getsemani im Stich gelassen. Dabei liebe ich ihn von ganzem Herzen und er ist mein bester Freund. Manchmal nannte er mich sogar seinen Lieblingsjünger. Jesus hatte ja so Recht: Der Geist ist willig, aber wir Menschen sind einfach zu schwach. Warum tue ich nicht das, was ich will, sondern das, was ich nicht will? (Kerze ausblasen) [Lichter etwas dimmen]
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 7 (Philippus): Ich bin Philippus und ich bin stolz auf meine Töchter. Als Familienvater trage ich Verantwortung. Da musst du aufpassen, mit wem du dich anlegst. Ich war der erste von uns, der die schweren Schritte hörte und die Männer kommen sah. Die führenden Priester hatten eine Truppe geschickt, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet war. Ich habe sofort gewusst, was hier los ist, und bin um mein Leben gerannt. Meine Familie braucht mich. Lieber einmal zu viel rennen, als wie Jesus am Kreuz enden! (Kerze ausblasen)
Jünger 8 (Bartholomäus): Ich bin Bartholomäus. Und ich kann immer noch nicht glauben, was Judas getan hat! Er hat Jesus mit einem Kuss verraten! Mit dem Zeichen der Freundschaft! Wie gemein! Jesus sagte noch: „Mein Freund, dazu also bist du gekommen!“ Ich glaube, dieser Kuss hat Jesus mehr verletzt als alle Schläge der Soldaten. Aber so ist das im Leben: Die Menschen, denen wir vertrauen, können uns am meisten wehtun. Ein Freund kann dir größeren Schmerz zufügen als tausend Feinde. Nach dem Kuss haben sie Jesus gepackt und festgenommen. Mehr weiß ich nicht. Denn dann bin auch ich losgerannt. (Kerze ausblasen) [Lichter stärker dimmen]
Lied 4: Nada de turbe
Jünger 9 (Jakobus, Sohn des Alphäus): Ich bin Jakobus, Sohn des Alphäus. In dieser Nacht ging es drunter und drüber. Petrus zog sein Schwert und hieb dem Anführer der Truppe ein Ohr ab. Doch Jesus ging dazwischen. Er sagte, dass Petrus das Schwert sofort wegstecken soll. Und er sprach von Tausenden von Engeln, die sein Vater jetzt schicken könnte, wenn er wollte. Aber es muss alles so geschehen, wie es jetzt ist. Die Heilige Schrift muss sich erfüllen. Ich verstand gar nichts mehr. Jesus ließ sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen. Warum wehrte er sich denn nicht? Waren wir ihm denn egal? Wir brauchten ihn doch! Wir hatten doch all unsere Hoffnung auf ihn gesetzt! Wie konnte er uns nur so enttäuschen und uns im Stich lassen! Und so verließ auch ich Jesus in dieser Nacht. Denn ich fühlte mich von ihm verlassen. (Kerze ausblasen)
Jünger 3 (Simon, der Kananäer): Nackte Angst packte mich, die Angst vor dem Tod. Der eine Simon zieht das Schwert, der andere Simon zieht den Schwanz ein. Warum habe ich solche Angst vor dem Sterben? Warum kann ich nicht mutig zu dem stehen kann, was mir wichtig ist? Und warum hilft mir Jesus nicht und nimmt mir meine Angst? (Kerze ausblasen) [Lichter ganz dimmen]
Lied 4: Nada de turbe
Jünger 10 (Thaddäus): Ich bin Thaddäus. Manche meinen, mein Name sei Programm. Ja, ich bin kein Held, aber mich als tattrig zu bezeichnen, geht zu weit. Ich bin ein bisschen verpeilt und verplant. Okay, ich bin auch öfter krank als andere und sportlich war ich noch nie. Aber mich deswegen gleich abzustempeln?!? „Schaut mal, da kommt Thaddäus, der alte Tattergreis!“ Jesus hat es jedenfalls nicht gestört, dass mich alle für einen Schwächling halten. Er hat mich trotzdem in den Kreis der zwölf Jünger berufen. Und ich habe sein Vertrauen nicht enttäuscht. In dieser Nacht war ich einer der Letzten, die ihn verlassen haben …
Jünger 1 (Matthäus) unterbricht: Ja, Thaddäus, das stimmt. Aber warum? Weil du im Gegensatz zu uns anderen nicht kapiert hast, was abgeht. Ich habe dich auf die Seite gezogen und dir gesagt: „Lauf, Thaddäus, lauf!“
Jünger 10 (Thaddäus): Und dann bin ich gelaufen. Nur, was mache ich, wenn mir keiner hilft? (Kerze ausblasen)
Jünger 1 (Matthäus): Ich fühlte mich in dieser Nacht, als ob jemand den Reset Knopf in meinem Leben gedrückt hat. Seit ich mit Jesus unterwegs war, sah ich wieder einen Sinn in meinem Leben. Dieses große dunkle Loch in mir, die Einsamkeit und Traurigkeit fraßen mich nicht länger auf. Aber jetzt war Jesus verhaftet und weg aus meinem Leben. Alles auf Reset, alles auf Anfang. Ich musste wieder alleine mit mir und meinem Leben klarkommen. Dabei will ich gar nicht viel: Nur ein bisschen Hoffnung und Freude – ist das denn zu viel verlangt? (Kerze ausblasen) [Licht Altar aus]
Lied 4: Nada de turbe
Jünger 11 (Andreas): Zum Schluss waren nur noch wir zwei Brüder übrig.
Jünger 12 (Petrus): Naja, du wohl eher nicht, Andreas. Denn du bist ja auch mit den anderen weggerannt. Der einzige, der Jesus nach der Verhaftung noch gefolgt ist, war ich!
Jünger 11 (Andreas): Ach, du meinst wohl, du hättest dich in dieser Nacht mit Ruhm bekleckert, Brüderchen? Dann erzähl doch mal, was im Hof des Hohenpriesters passiert ist. Du bist am Feuer gestanden und da kam ein Dienstmädchen. Eine junge Frau, die nichts zu sagen hat und auch keine Waffe bei sich trug. Völlig harmlos. Aber du …
Jünger 12 (Petrus): Es reicht, ich will davon nichts mehr hören!
Jünger 11 (Andreas): Dadurch wird es auch nicht besser, Petrus. Du musst der Wahrheit ins Auge schauen: Du hast genauso versagt wie wir. Dreimal hast du abgestritten, dass du Jesus kennst. Und dann hat der Hahn gekräht. So hatte es dir Jesus angekündigt.
Jünger 12 (Petrus): Warum musst du auf meinem Versagen rumreiten? Gibt dir das irgendwas? Fühlst du dich besser, wenn du deinen großen Bruder fertigmachst? Glaube mir, ich habe meine Lektion gelernt.
Jünger 11 (Andreas): Soll ich jetzt auch noch Mitleid mit dir haben? Immer geht es dir nur um dich. So war das schon immer. (Kerze ausblasen)
Jünger 12 (Petrus): Das ganze bittere Programm unseres Lebens: Versagen, schuldig werden, sich schämen, aufeinander rumhacken und neidisch sein, dem anderen etwas nachtragen, miteinander streiten … Hat das, was unser Leben so dunkel und schwer macht, vielleicht irgendetwas mit dieser Nacht zu tun, die wir gerade erleben? Lässt Jesus das alles mit sich machen, um uns zu helfen? Um uns wirklich zu helfen? (Kerze ausblasen) [Licht Kreuz aus]
Liturg: Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft. Lied: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)
Liturg: Wir beten. Jede Fürbitte schließen wir mit dem gesungenen Kyrie eleison ab.
I Vater im Himmel,
nun ist es dunkel. Dunkel wie so oft in unserer Welt.
Wir bitten dich für die Menschen, die immer noch selbst versuchen, mit ihrer Schuld, ihrer Scham und ihren Ängsten fertig zu werden. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Vergebung und Zuspruch finden: Kyrie eleison.
II Wir bitten dich für die Menschen, die heute Abend keine Hoffnung mehr haben, die sich allein und überflüssig fühlen. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Geborgenheit und Zuversicht finden: Kyrie eleison.
III Wir bitten dich für die Menschen, die Trauer, Krankheit und Schmerzen niederdrücken. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Trost und Kraft finden: Kyrie eleison.
IV Wir bitten dich um Frieden in allen Kriegsgebieten dieser Welt, in unseren Häusern und in unseren Herzen. Erbarme dich über alle, die auf der Flucht sind, dass sie offene Arme finden und ihnen geholfen wird: Kyire eleison.
V Wir bitten dich für die Menschen in unserer Welt, die Dunkelheit und Kälte verbreiten. Erbarme dich über sie, dass dein Heiliger Geist sie verändert und sie den Weg der Gerechtigkeit wählen: Kyrie eleison.
VI Wir bitten dich für uns und alle Christen, die in diesen Tagen Ostern feiern: Lass uns am Kreuz deine Liebe erkennen und am offenen Grab die Kraft deiner Auferstehung erfahren. Gemeinsam beten wir mit deinen Worten weiter: Vaterunser …
Lied 5: Jesus remember me
Segen
Musik zum Ausgang: Jesus remember me
Hast du schon mal einen Gottesdienst bei Nacht gefeiert? Wenn die bunten Glasfenster dunkel sind und nur die Kerzen den Kirchenraum erhellen herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Und wenn sich alle Besucher*innen dann langsam verschlafen, aber irgendwie neugierig langsam versammeln, Lieder erklingen, Kaffeeduft durch die Räume zieht und die aufgehende Sonne nach und nach die Welt wieder in Farbe zeichnet sind sich viele einig: das war ein ganz besonderes Erlebnis…
Im Bezirksjugendwerk Bernhausen in Württemberg wird seit vielen Jahren ein “Osternachtsgottesdienst” für Jugendliche und junge Erwachsene gefeiert – immer in der Nacht bzw. am frühen Morgen des Ostersonntag. Beispielhaft findet ihr hier den Ablauf von einem dieser Gottesdienste, der den Titel “Ganz einfach unglaublich” trägt. Auch die Predigt haben wir zur Inspiration mit reingepackt. Das Frühstück im Anschluss ist natürlich aber optional – aber aus Erfahrung ein wichtiger Bestandteil, weil man sich hier stärken und begegnen kann.
Da das Licht bzw. das “Heller-werden” eine wichtige Rolle im Gottesdienst spielt erläutern wir hier noch mal kurz, wie wir das praktisch bei diesem Gottesdienst gemacht haben: 4 Leute haben – in der Stille, langsam und bewusst – ein Teelicht an der Osterkerze angezündet, sind dann rechts und links und vorne und hinten zu den sitzenden Besuchenden gegangen und haben das Teelicht jeweils der ersten Person in der Reihe hingehalten. Diese haben ihre Kerze daran entzündet und haben das Feuer dann in der Reihe weitergegeben (das Weitergeben muss man dann manchmal noch dazusagen 😊). Ein Teelicht mit Kerzenglas (aus Kunststoff) hat jeder am Eingang erhalten. Während des Verteilens hat dann ganz leise die Musik angefangen zu spielen mit eine Crescendo, bis alles verteilt war (es war die Melodie des Liedes, das dann nach dem Osterlob gesungen wurde). Das Osterlob wurde dann in die Musik hinein (die da wieder leiser wurde) gelesen (hat eine Person von vorne angeleitet, indem sie einfach begonnen hat zu sprechen; Text wurde über Beamer eingeblendet).
Der Osternachtgottesdienst ist ein super Format für Jugendliche und Junge Erwachsene; gerade auch für die, die mittags noch mit der Familie feiern möchten. Manche schalten da sogar noch eine Übernachtungsaktion oder Spiele-Nacht davor, bleiben die ganze Nacht wach und besuchen gemeinsam zum Abschluss den Osternachtsgottesdienst 🙂
Zeit | Programm | Info/Details |
4:30 | Aufbau | Kaffee, Frühstück und Abendmahl werden vor dem Gottesdienst vorbereitet. |
Das Osterfeuer vor dem Eingang wird vorbereitet (z.B. Feuerschale benutzen!) | ||
Ein Tisch für Teelichter wird am Eingang vorbereitet (Teelichter in kleine Plastikgefäße stellen) | ||
5:00 | Treffen Mitarbeitende | Ablauf durchsprechen, Gebet |
5:30 | Vorbereitung | Die Altarkerzen in der Kirche werden angezündet. Außerdem am Boden zur Markierung große Kerzen in Windlichtern anzünden. (Licht in der Kirche bleibt während des ganzen Gottesdienstes aus!) Die Osterkerze wird im Windfang bereitgestellt. |
Osterfeuer | Das Osterfeuer wird angezündet | |
5:40 | Begrüßung | Besucher begrüßen; beim Betreten der Kirche erhalten die Ankommenden ein Teelicht. |
6:00 | Glockengeläut | |
6:03 | Entzündung des Osterlichts | Die Osterkerze wird mit Hilfe einer kleinen Kerze mit Feuer vom Osterfeuer entzündet. |
6:04 | Einzug des Osterlichts | Die Osterkerze wird vom Eingang durch die Kirche zum Kerzenständer getragen mit 3xigem Lichtruf (1 Träger, 3 Sprecher): 1x an hinterster Bankreihe: „Jesus ist siegreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“ 1x in der Mitte des Mittelgangs: „Jesus sagt: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben.«“ 1x vorne am Altar Richtung Gemeinde, nachdem die Kerze auf dem Kerzenständer steht: „Gott, der gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!«, der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen.“ |
6:06 | Das Licht wird verteilt – immer an die äußerste Person in der Bankreihe, diese gibt es dann an die nebensitzende weiter. | |
6:09 | Osterlob | Psalm 118,1+14-24 (BasisBibel) wird von allen gesprochen. |
6:11 | Lied: Wie tief muss Gottes Liebe sein | Beginnt, während das Licht verteilt wird. |
6:15 | Osterevangelium | Matthäus 28,1-10 |
6:17 | Osterruf | Einer: „Der Herr ist auferstanden!“ Gemeinde: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ |
6:18 | Lied: Jesus meine Hoffnung lebt | |
6:22 | Lied: Gewagte Liebe | |
6:26 | Video | Jesus ist auferstanden |
6.30 | Predigt | |
6.45 | Glaubensbekenntnis | Wird mit allen gesprochen. |
6.47 | Lied: Die Liebe des Retters | |
6.51 | Beichte + Gnadenzusage | |
6.54 | Einsetzungsworte | |
6.57 | Austeilung | Das Abendmahl wird an 2 Stationen ausgeteilt. |
währenddessen musikalische Begleitung: Mutig komm ich vor den Thron | ||
7:07 | Lied: Der Vorhang ist zerrissen | |
7:11 | Fürbittgebet + Vater unser | |
7:13 | Informationen | Einladung zum Frühstück, wenn Spenden gesammelt werden: wofür, weitere Informationen |
7:14 | Segen | |
7:15 | Lied: Greatest day in history | |
7:18 | Frühstück | Im Gemeindehaus |
Spenden zählen | ||
Aufräumen | ||
1 Dankt dem Herrn, denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!
14 Vom HERRN kommt meine Kraft, ihm singe ich mein Lied, denn er hat mich gerettet.
21 Ich danke dir, HERR, du hast mich erhört! Du hast mir die Rettung gebracht!
23 Der HERR hat dieses Wunder vollbracht und wir haben es gesehen. 24 Diesen Tag hat der HERR zum Festtag gemacht. Heute wollen wir uns freuen und jubeln!
27 Der HERR allein ist Gott, er blickt uns freundlich an. 28 Du bist mein Gott, und ich danke dir; mein Gott, ich will dich preisen! 29 Dankt dem Herrn, denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf! Amen
Gott, unser Vater im Himmel,
wir danken dir für diesen Tag!
Wir danken dir für das Osterfest:
Jesus ist auferstanden. Er ist nicht im Tod geblieben.
Darin zeigst du deine Liebe: Du schenkst neues Leben.
Lass uns das spüren an diesem Tag,
in diesem Gottesdienst, in unserem Leben.
Darum segne uns,
und stärke unsere Gemeinschaft.
Wir danken dir, Gott. In Jesu Namen. Amen.
Während der Predigt werden die Symbole auf der Osterkerze (ewiges Licht) erklärt und es kann parallel eine Osterkerze aus Pappe nachgebastelt werden, indem die Symbole nach und nach aufgeklebt werden.
Symbol 1: rotes Kreuz
Das rote Kreuz steht für das Leiden Jesu. Sein Blut wurde für uns vergossen. Warum? Es gibt viele Situationen, in denen wir uns nicht richtig verhalten, in denen wir gemeine Dinge sagen, Fehler machen oder schlechte Gedanken über andere haben. In der Bibel wird das „Sünde“ genannt. Das Wort meint, dass ich mein Ziel verfehle. Ich laufe also mit meinem Verhalten oder meiner Lebensweise am Ziel, so wie Gott sich das eigentlich wünscht, vorbei. Und das trennt uns von Gott und hält uns davon ab, ganz nah bei ihm zu sein. Sünde muss eigentlich bestraft werden, ABER Gottes Liebe zu uns ist so groß, dass er das nicht möchte. Darum hat er seinen Sohn Jesus auf Welt geschickt, um den Menschen von dieser Liebe zu erzählen und ihnen ein Beispiel zu sein.
Obwohl Jesus selbst ohne Sünde ist, nimmt er alle Schuld auf sich und steht für unsere Zielverfehlung gerade. Am Kreuz trägt er die Konsequenzen unseres Verhaltens und stirbt für uns, damit wir keine Strafe bekommen.
Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus den Weg zu Gott frei gemacht: Jeder Mensch kann ihm nun ganz nah sein. Darin zeigt sich Gottes große Liebe zu den Menschen.
Und darum ist das Kreuz nicht nur ein Symbol des Leides, sondern gleichzeitig ein Symbol für Jesu Sieg über den Tod.
Symbol 2: Flamme
Jesus ist also gestorben. Er wurde ins (Höhlen)Grab gelegt. Die Frauen wollten sich – wie das auch heute bei uns üblich ist – von ihm verabschieden und besuchten sein Grab. Als sie bemerkten, dass der Stein vor dem Grab weggerollt und Jesus fort war, wurden sie sehr traurig. Sie machten sich Sorgen – wo war Jesus?
Ein Engel erschien ihnen und sagte: „Jesus ist nicht tot, er lebt. Er ist auferstanden!“
Die Flamme der Osterkerze steht für Hoffnung und Leben. Denn: Jesus lebt. Die Dunkelheit, der Tod hat keine Macht mehr. Das Leben, das Licht hat gesiegt. Nun gibt es keine Trennung von Gott mehr. Er – der Erfinder und Inbegriff des Lebens – hat in Jesus Christus den Tod besiegt! Und wir haben dadurch einen Platz an Gottes Seite und ewiges Leben bei ihm.
Wir zünden diese Osterkerze an – als Zeichen der Hoffnung und um das Leben und unseren großartigen Gott zu feiern! (Kerze anzünden)
Symbol 3: Alpha und Omega
Auf der Kerze finden wir auch zwei Buchstaben: Alpha und Omega. Das Alpha ist der erste, das Omega der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Sie beziehen sich auf einen Text aus Offenbarung 21. Dort ist die Rede davon, dass es einmal einen neuen Himmel und eine neue Erde geben und Gott seine Wohnung bei den Menschen haben wird. Gott wird als Alpha und Omega bezeichnet: Gott war am Anfang da und hat die Welt geschaffen. All das, was geschehen ist, was er gesagt hat, gilt heute noch. Er war in der Vergangenheit da als Geschichte sich abgespielt hat. Er war gestern da. Er ist jetzt da, hier bei uns. Unsichtbar, aber ganz nahe. Er wird morgen da sein und bis an das Lebensende.
Und er wird nach unserem irdischen Tod da sein und wir werden ewiges Leben bei Gott empfangen. Dieses Leben wird anders sein als das, das Leben, das wir kennen. Dann wird es keinen Streit, keine Zielverfehlung mehr geben und darum werden auch Leid und Tränen keinen Platz mehr haben!
In dem Text heißt es auch: Wer glaubt, wird gerettet werden und ewiges Leben bekommen!
An was glaubst du?
Manchmal brauchen wir – genau wie die Frauen am Grab – einen Engel, der uns zum ersten Mal oder auch als Erinnerung sagt:
Jesus ist nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt.
Jesus ist auferstanden.
Er ist nicht weit weg, sondern mitten unter uns.
Er hört uns, er sieht uns.
Und er ist mächtiger als alles, was passiert. Ja, sogar mächtiger als der Tod.
Das ist unsere Hoffnung.
Das ist, warum wir Ostern feiern.
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt lag in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Tod ist bezwungen, Leben errungen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Kraft ist gegeben, lasst uns Ihm leben:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Quelle: https://www.volksliederarchiv.de/o-du-froehliche-o-du-selige-osterzeit/ (letzter Zugriff 09.01.2025)
Sei gesegnet!
Gott sei vor dir, wenn du den Weg nicht weißt.
Gott sei neben dir, wenn du unsicher bist.
Gott sei über dir, wenn du Schutz brauchst.
Gott sei in dir, wenn du dich fürchtest.
Gott sei um dich, wie ein Mantel, der dich wärmt und umhüllt.
Gott segne dich und schenke dir und deinen Familien Frieden.
Und so segne und behüte dich der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Quelle: Die 15 schönsten Irischen Segenswünsche | Jesus.de (letzter Zugriff 09.01.2025)
Vorbemerkungen
Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!
Diesen Entwurf haben wir zusammen mit “Kirche Unterwegs” entwickelt. Er eignet sich optimal als Abschlussgottesdienst einer Kinderbibelwoche (KiBiWo) der Arbeitshilfe “Das geheimnisvolle Logbuch”. Für mehr Infos und Material von Kirche Unterwegs, folgt doch diesem Link: https://www.kircheunterwegs.de/Downloadpaket-zu-Das-geheimnisvolle-Logbuch–97930.html
Natürlich könnt ihr den Entwurf auch völlig unabhängig von einer Kinderbibelwoche durchführen.
Hintergrundinformationen
Angst ist wohl eines der eindrücklichsten Gefühle, die wir Menschen kennen. Und Angst ist etwas Gutes! Das mag schwer vorstellbar sein, aber unsere Angst hält uns am Leben. Wir können durch sie gefährliche und lebensbedrohliche Situationen erkennen und besser damit umgehen: Wir gehen nach Haus, wenn ein extrem gefährliches Gewitter aufzieht, wir treffen Sicherheitsvorkehrungen, wenn wir mit einem gefährlichen Werkzeug wie einer Säge arbeiten oder folgen den ausgezeichneten Wegen bei einer Höhentour durch die Berge (Höhenangst). Die Angst hilft uns aber auch dabei, sich auf das Wichtige zu konzentrieren: Für eine anstehende Prüfung lernen wir mehr (Prüfungsangst), ich bereite mich auf etwas bevorstehendes – wie einer Veranstaltung – gut vor oder wir treffen uns mit den Menschen, die uns wichtig sind (Angst vor Einsamkeit oder Verlust). Deshalb ist Angst grundlegend etwas Gutes!
Die Angst kann uns aber auch ganz schön herausfordern, denn sie nimmt manchmal unseren ganzen Körper ein. Das Herz schlägt schneller, Schwindel im Kopf, der Bauch schmerzt, zittrige Arme und Beine, die Atmung wird schneller, … Situationen, die wir alle mehr oder weniger kennen. Situationen auf die wir gerne verzichten.
Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der Angst viele Lebensbereiche beherrscht: Zukunftsangst mit Blick auf den Klimawandel, Angst vor Kriegen, die uns bedrohlich nahe kommen, Angst vor Einsamkeit und Krankheit, geprägt vor allem durch die Coronavirus-Pandemie, Angst vor Bedeutungslosigkeit in einer Gesellschaft, die nach Leistung bewertet und alles auf Social Media präsentiert, Angst vor „Radikalisierung“ in einer immer mehr polarisierenden, politischen Landschaft, Angst vor dem Versagen, in einer hochkomplexen Welt …
Ängste die so groß werden können, dass wir nicht mehr alleine damit zurecht kommen. Angsterkrankungen sind die häufigsten psychischen Störungen, immerhin etwa 10-14 % der Menschen in Deutschland leiden unter einer behandlungsbedürftigen Störung. Ähnliche Zahlen sind es unter Kindern und Jugendlichen.
Und nun? An der Stelle könnte man resignierend abwinken und traurig über diese Situation werden. Oder man setzt der Angst etwas entgegen z. B. mit einem Kirche Kunterbunt Entwurf mit dem wir Menschen helfen, sich der Angst zu stellen. Der uns entdecken lässt, dass Angst nicht das letzte Wort hat. Es steht außer Frage, dass Angst zu dieser Welt gehört. Jesus selbst erlebt Todesangst, als er kurz vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet (Mt. 26, 36-46). An einer anderen Stelle spricht er seinen Jüngern zu: „In der Welt habt ihr Angst.“ (Joh. 16, 33 – BasisBibel). Die Frage ist also nicht: Warum gibt es Angst? Warum muss ich diese Angst erleben? Wie werde ich sie los? Die Frage ist vielmehr: Wie akzeptiere ich (meine) Angst und gehe mit ihr um? Wie wird der zweite Teil des Zitats von Jesus zu meiner Wahrheit: „Aber fasst Mut, ich habe die Welt besiegt“ (Joh. 16, 33 – BasisBibel).
Willkommens-Zeit
Gestaltet doch gerne passende Namensschilder in der Willkommenszeit. In diesem Vorschlag sind auch Ideen für erste Stationen, die genutzt werden können, solange die ersten Familien eintrudeln. Ebenso können diese Stationen eingebettet in die Aktiv-Zeit stattfinden.
Wie mutig bist du?
Material:
Augenbinden, verschiedene Lebensmittel zum Probieren (z.B. Zwiebel, Ingwer, Apfel, Gummibärchen, Senf, Eiswürfel). Bitte achtet auf Allergene und macht diese kenntlich.
Stationsbeschreibung:
Verbindet euch gegenseitig die Augen. Ihr bekommt ein Lebensmittel zum Probieren. Traut ihr euch? Und erratet ihr, was in eurem Mund ist?
Gesprächsimpulse:
War es schwer für dich mit geschlossenen Augen zu essen? Erforderte es viel Mut Ungewohntes zu essen? Traut ihr euch Ungewohntes zu essen?
Erinnerst du dich an eine Situation, in der du mutig warst? Was oder wer hat dir dabei geholfen? Erzählt euch gegenseitig davon.
Bewegungsparcours
Rückwärts fallen lassen
Vertrauen braucht Mut, Mut braucht Vertrauen.
Wie gut gelingt es dir deinen Freunden und deiner Familie zu vertrauen?
Übung: Stell dich gerade hin, die Beine geschlossen, die Arme vor der Brust gekreuzt. Eine oder zwei Personen, die in der Lage sind, dein Körpergewicht aufzufangen, stehen hinter dir. Deine Challenge ist es, dich in die Arme der Personen hinter dir fallen zu lassen. Bevor du dich fallen lässt, versichere dich, dass die, die Fangen aufmerksam und bereit sind. Ihr könnt euch auch von einem Stuhl oder Tisch fallen lassen. Dann müssen euch mehrere Personen auffangen. Die „Fänger“ stehen sich mit ausgestreckten Armen gegenüber, die Handflächen zeigen nach oben. Die Ellenbogen zeigen zum Boden. Die Arme der „Fänger“ verzahnen sich wie bei einem Reißverschluss und bilden so ein sicheres Netz. Bitte führt diese Übungen vorsichtig und konzentriert durch und achtet gut aufeinander. Bitte achte auch auf deine persönlichen Grenzen und lass dich nicht zu Übungen überreden oder zwingen.
Gesprächsimpuls: Mut hat etwas mit Vertrauen zu tun. Was hilft dir zu vertrauen?
Station: Gefühlskarten-Spiel
Material: Bildimpulskarten Gefühle (zerschneidet dafür die einzelnen Emotions-Gesichter)
Stationsbeschreibung: Hier findet ihr Bilder, die Gefühle/ Emotionen darstellen.
Folgende Möglichkeiten gibt es für euch:
Gesprächsimpulse:
Warum erkennt man manchmal nicht gleich, wie sich der Andere fühlt? Welche Gefühle findest du gut? Welche nicht so sehr? Wer (er-)kennt deine Gefühle am besten?
Gebet : Lieber Gott! Zu uns gehört mehr als nur das Lachen. Zu uns gehören so viel mehr Gefühle. Du hat sie uns geschenkt. Wir sind wunderbar gemacht. Danke! Amen.
Aktiv-Zeit
Zu jeder Station gehört der zugehörige Bibeltext aus der Arbeitshilfe „das geheimnisvolle Logbuch“. Bitte legt ihn an den vorgesehenen Stationen zum Nachlesen aus. Entweder als Erzählung oder als Text aus der Basisbibel. So werden die Besucher in der Aktiv-Zeit mit in den Wochenrückblick der Kinderbibelwoche hineingenommen. Die Kinder können ihrer Familie so auch ihre Lieblingsgeschichten der Woche zeigen. Nutzt ihr diesen Entwurf unabhängig einer Kinderbibelwoche, könnt ihr auch ohne das Logbuch die Stationen durchführen.
Station: Experiment: Wasser wird Wein
Material:
Erzählung Joh. 2,1-12, 3 Gläser, Wasserkrug, Rotkohlsaft, Backpulver
Stationsbeschreibung:
Die einzelnen Gläser nebeneinanderstellen und mit den angegeben Zutaten füllen.
Glas 1: leer, Glas 2: Rotkohlsaft, Glas 3: Backpulver
Außerdem einen Wasserkrug bereitstellen.
Dann mit der Erzählung der Geschichte von der Hochzeit zu Kana beginnen.
Erzählung zum Vorlesen:
Jesus war einmal auf einem Hochzeitsfest eingeladen. Das Brautpaar hatte alles geplant und gut vorbereitet und das Fest war in vollem Gange. Es gab ein großes Festessen und natürlich gab es Wein zum Trinken. Alle feierten fröhlich. Aber plötzlich merkten die Gäste, dass kein Wein mehr nachgeschenkt wurde. Die Weinkrüge waren leer. Es gab keinen Wein mehr – nur noch Wasser! Aber die Leute wollten lieber etwas anderes trinken als Wasser. Etwas Leckeres. Die Mutter von Jesus hatte die Peinlichkeit mit dem Wein mitbekommen. Sie sagte es Jesus. Jesus holte sich Diener zu Hilfe. Gemeinsam gingen sie zu den leeren Weinkrügen. “Füllt die Krüge mit Wasser”, sagte er zu den Dienern. | jetzt das Glas 1 mit Wasser füllen |
Das taten die Diener auch. Sie füllten die Krüge mit Wasser. | Wasser in Glas 2 umkippen |
“Bringt das Wasser dem, der immer den Wein testet”, befahl Jesus. Er probierte es: “Hm, das ist ja leckerer Wein!”, sagte der Speisemeister. Es war kein Wasser mehr, sondern Jesus hatte das Wasser in Wein verwandelt. Jetzt konnten alle Gäste wieder etwas trinken und weiter feiern. Jetzt waren alle zufrieden und freuten sich, ganz besonders der Bräutigam. | jetzt die Flüssigkeit in Glas 3 kippen |
Gesprächsimpuls:
Jesus lässt Dinge gelingen und schön werden, auch wenn bei uns nicht immer alles glatt läuft und uns Fehler passieren. Wo ging bei dir schon etwas schief, oder du hattes Angst, dass es schiefgeht, und ist dann trotzdem noch sehr schön geworden?
Station: Klecksographie- perfekt Unperfekt
Oft erscheinen uns Dinge als unperfekt. Dann lohnt sich manchmal ein zweiter Blick, ein anderer Blickwinkel oder du versucht die Welt mal durch die Augen von Jesus zu sehen…
Material: Wasserfarbe oder Aquarellfarbe, Pinsel, Wasser, festes Papier (mind. A3), schwarze Fineliner
Stationsbeschreibung: Malt ohne groß nachzudenken kleine und größere Farbkleckse auf ein Papier. Nehmt dazu etwas mehr Wasser, so dass die Kleckse ein wenig verlaufen. Wartet einen Moment, bis die Farbe etwas getrocknet ist. Betrachtet die Kleckse von allen Seiten. Was könnt ihr darin entdecken? Ein Tier, einen Gegenstand oder sogar ein Gesicht? Malt die Konturen eurer Entdeckungen mit Finelinern auf die Kleckse, so dass sie für alle sichtbar werden.
Gesprächsimpuls: Hast du schonmal erlebt, dass scheinbar alles schieflief, aber es am Ende doch viel besser wurde als gedacht?
Station: Trostpflasterbox
Material: große Pflaster (am besten Hansaplast classic), Streichholzschachtel von langen Streichhölzern oder andere kleine Box, Stoffreste, buntes Papier, Klebefolie Edding, Aufkleber, Beschriftungsgerät.
Stationsbeschreibung: Bei Verletzungen brauchen wir Trost. Hier könnt ihr euch eine Trostpflasterbox mit passenden Pflastern gestalten. Dazu die Box mit den Materialien verzieren und mit „(Trost-) Pflasterbox“ beschriften. Auf die Pflaster könnt ihr mit Edding etwas schreiben.
Mögliche Beispiele:
In die Box können auch kleine Trostkärtchen mit Zusprüchen gelegt werden. Ein paar Beispiele:
Station: Trost- & Mutkerze
Material: Kreuz, Teelichter und Teelichtgläser, eine große Kerze
Stationsbeschreibung: Hier wollen wir an Menschen denken, die gerade in schwierigen Zeiten stecken. Die von Krankheit betroffen sind und wenig Hoffnung haben. Nehmt euch eine Kerze, zündet sie an und stellt sie am Kreuz ab. Dann sprecht laut oder leise mit Gott und bittet für diese Menschen, deren Krankheit und Traurigkeit. Jesus heilt auch heute noch, ist in schweren Zeiten da und macht uns Mut.
Station: Pendelmut- Auf dein Wort hin
Material: Paketschnur, schwerer Gegenstand (Stein, Gewicht), Baum/Deckenbalken/zwei Leitern und ein Holzbalken
Stationsbeschreibung: Befestigt ein langes Pendel mit schwerem Gewicht entweder an einem Deckenbalken oder in einem Baum. Auch ein Holzbalken, der auf zwei Bockleitern liegt eignet sich zur Aufhängung. Startpunkt des Pendels ist kurz vor dem Gesicht einer Person, die steht. (Es erscheint uns wichtig, dass die Person frei stehen darf, damit ein Schritt rückwärts oder ein Schritt zur Seite möglich ist, wenn sie doch Angst bekommt. Auch Jesus bietet uns das Vertrauen an, er zwingt uns nicht dazu.) Erkläre der Person, dass das Pendel jetzt losgelassen wird und dass es darauf ankommt, ruhig stehen zu bleiben, auch wenn das Pendel wieder zurückkommt. „Du kannst mir vertrauen, es wird dir nichts passieren.“ Spannt das Pendel bis kurz vor dem Gesicht und lasst es los.
WICHTIG: Du darfst dem Pendel keinen Schwung geben!
Bitte lasst diese Station von einem Mitarbeitenden betreuen! Hinweis: ein Pendel schlägt nie weiter aus als der Startpunkt (außer man gibt ihm Schwung). Es schwingt aus und verringert bei jeder Pendelbewegung seine Flugweite.
Gesprächsimpuls: Lest oder Erzählt die Geschichte aus Joh. 4, 46-53. Jesus fordert uns immer wieder heraus auf sein Wort zu vertrauen. Das ist gar nicht so einfach. In welcher Situation würdest du Jesus gerne vertrauen? Dem Hauptmann hat Jesu Wort gereicht. Wo bräuchtest du noch Vertrauenshilfe? Wie könnte diese aussehen?
Station: Experiment: Übers Wasser gehen
Bei diesem Experiment steht im Mittelpunkt, dass Jesus übers Wasser gegangen sind. Das ist doch unglaublich! Hier könnt ihr erleben wie eine Büroklammer auf dem Wasser „gehen“ (liegen) kann – auch unglaublich und doch möglich!
Material: Löschpapier (1 Löschpapier reicht für ca. 20 Versuche), Büroklammern (für jeden Versuch benötigt man zwei, kann sie aber beim nächsten wiederverwenden), Zahnstocher (auch wiederverwendbar), durchsichtiges, breites Glas (z.B. großes Einmachglas), Scheren
Stationsbeschreibung: Es kann ja gar nicht sein, dass Petrus übers Wasser gegangen ist! Oder doch? Hier könnt ihr mit einer Büroklammer herausfinden, wie es gelingen kann, dass etwas nicht untergeht.
Gesprächsimpulse: Was hält dich im Leben über Wasser? Wie kann Jesus dein „Löschpapier“ sein, das dir hilft, nicht unterzugehen?
Station: Gegen die Angst-Bingo
Material: Bibeltext aus der Basisbibel: Joh. 6,16-21, Kopien von Bingo-Vorlage, Stifte, evtl. Klemmbretter, Bingo-Kärtchen zum Ziehen, Säckchen.
Stationsbeschreibung: Schnappt euch eine Bingo- Vorlage und legt los. Zieht rundum eine Karte aus dem Bingo-Säckchen und lest sie laut vor. Wer zuerst ein Bingo hat, gewinnt.
WICHTIG: Dein Bingo MUSS eins der dick gedruckten Begriffe enthalten.
Gesprächsimpulse: Wir erleben alle, dass wir Angst haben. Angst hilft uns manchmal in gefährlichen Situationen schnell zu reagieren, aber manchmal lähmt uns Angst auch.
Wie geht es dir dann, wenn du solche Sätze hörst wie im Bingo? Wo ist der Unterschied zu dem Satz, den Jesus sagt? Was hilft dir, wenn du Angst hast? Was würdest du deinem Freund raten, wenn er Angst hat?
Station: Hilfe-Memory
Material: Memory-Karten auf festes Papier ausgedruckt und ausgeschnitten
Stationsbeschreibung: Die Jünger im Boot waren in Not. Die Wellen machten ihnen schwer zu schaffen. Was tun wir, wenn wir in Not sind? Hier geht es darum zu wissen, wer bei welcher Not helfen kann. Hilfe, ich bin in Not! – Doch wer hilft mir? Hier könnt ihr ein Hilfe-Memory spielen. Bei jedem Paar seht ihr auf einer Karte eine Notsituation und auf der anderen die dazugehörige Hilfe. Viel Freude beim Helfen! Dabei gibt es immer Paare mit einer „Not“ und einer „Hilfe“ darauf (z.B. Feuer – Feuerwehr, Hochwasser – THW)
Hinweis: Das Memory dürfen wir hier leider nicht veröffentlichen. Meldet euch bei sara.bardoll@ejwue.de, wenn ihr die Vorlage per Mail erhalten wollt.
Gesprächsimpulse: Welche Not- und Hilfesituationen kennt ihr noch? Habt ihr schonmal eine Notsituation erlebt? Wer hat geholfen und wie?
Station: Du bist wunderbar
Material: dicke A5 Karten, Handletteringstifte, Aufkleber mit Symbolen
Stationsbeschreibung:
Du bist als Mensch einmalig und einzigartig, hast besondere Merkmale, Begabungen und Fähigkeiten. Und du hast einen Namen, mit dem du gerufen wirst und der etwas über dich aussagt. Aber was ist denn so besonders an dir? Gott spricht dir zu: einfach ALLES! All deine besonderen Merkmale, positiven Eigenschaften und Stärken darfst du heute an dieser Station zu Papier bringen. Lass deinen Namen in schöner Schrift auf eine Postkarte schreiben – jetzt dürfen andere Familienmitglieder oder Freunde drum herum schreiben, was sie an dir schätzen und lieben. Diese schön gestaltete Karte darfst du dann als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Gesprächsimpulse:
Welche Eigenschaften sind dir bewusst? Worüber freust du dich besonders? Was findest du besonders gut an dir?
Station: Verkleidungskiste
Material: ein großer Spiegel, verschiedene Verkleidung, einheitliche Shirts, Mützen…
Stationsbeschreibung:
Verkleidet euch nach Lust & Laune. Was bringt dich zum Lachen? Worin fühlst du dich wohl? Wie ist es, wenn alle das gleiche anhaben (Shirts) und einer nicht?
Gesprächsimpuls:
Oft haben wir das Gefühl uns anpassen zu müssen, um dazu zu gehören. Zu Jesus darf ich kommen, wie ich bin. Bei Jesus findet der geheilte Mann sein Zuhause. Bei welchen Menschen fühlst du dich zuhause? Jesus schenkt dem Geheilten einen neuen Blick auf die kunterbunte, schöne Welt. Was könnt ihr an schönen Dingen entdecken?
Station: Punktewand-Gefühlschaos
Material: Bilderrahmen mit Begriffen: Leere, Angst, Sehnsucht, Wut, Furcht, Frieden, Schmerz, Trauer, Geborgenheit, Ungewissheit, Bauchgrummeln, Hoffnung, Gleichgültigkeit, Ruhe…, Viele bunte Klebepunkte
Stationsbeschreibung:
Lies den Bibeltext Joh. 11, 17- 27. Die Menschen in der Bibelgeschichte hatten viele unterschiedliche Gefühle in sich, als Lazarus gestorben war: Enttäuschung, Trauer, Wut, Hoffnungslosigkeit. Welche Gefühle hast du, wenn du ans Sterben denkst? Nimm dir von den Punkten und kleben sie auf die Begriffe, die für dich passend sind.
Station: Erinnerung und ewiges Leben
Material: Lange Schnur, kleine Wäscheklammern, Blankokarten, Stifte, Karten mit Bibelvers Joh. 11, 25+26 (Druckvorlage)
Stationsbeschreibung:
Gibt es eine Person, die du vermisst, weil sie gestorben ist? Erzählt euch davon, erinnert euch gemeinsam. Schreib den Namen auf ein Kärtchen und hängt die Karte an die Leine.
Dafür darfst du dir eine Zusage von Jesus mitnehmen.
Vielleicht möchtet ihr an der Stelle sogar ein Gebet sprechen. Beispielsweise dieses. Gott du weißt das wir traurig sind und …. vermissen. Wir glauben an dein Versprechen, dass… bei dir in Ewigkeit lebt. Amen
Feier-Zeit
Begrüßung
An den verschiedenen Stationen haben wir viel zum Thema Angst erlebt. Und auch, wie wir mit der Angst umgehen oder sie sogar überwinden können. Hat jemand etwas erlebt oder erfahren, wie Angst überwunden werden kann? Besucher antworten lassen.
Impuls
Material: Plakate mit Überschriften
Heute haben wir schon ganz viel zum Thema Angst erlebt. Jesus hat uns etwas ganz Wichtiges gesagt, das uns helfen kann, wenn wir Angst haben. Er sagte: “In der Welt habt ihr Angst, aber seid getröstet – ich habe die Welt überwunden.”
1. Was bedeutet Angst?
Zuerst wollen wir darüber sprechen, was Angst ist. (Plakat mit “Was bedeutet Angst?” in die Mitte legen). Angst ist ein Gefühl, das wir haben, wenn wir uns unsicher oder bedroht fühlen. Es ist ganz normal, Angst zu haben! Vielleicht habt ihr schon einmal Angst gehabt, als ihr zum ersten Mal auf die Bühne gegangen seid oder als ihr in einen neuen Kindergarten oder eine neue Schule gekommen seid. Oder bevor ihr eine neue Arbeitsstelle angefangen habt oder auch vor wichtigen Entscheidungen wie z.B. einem Auto oder Hauskauf.
2. Jesus kennt unsere Ängste:
Ganz wichtig ist aber: Jesus kennt unsere Ängste. (Plakat mit “Jesus kennt unsere Ängste” in die Mitte legen). Er hat viele Dinge erlebt, die ihn auch ängstlich gemacht haben. Aber er hat nie aufgegeben! Er hat uns versprochen, dass wir nicht allein sind. Wenn wir Angst haben, können wir zu ihm kommen und ihm alles erzählen. Er hört uns zu und gibt uns Trost.
3. “Ich habe die Welt überwunden”:
Jetzt kommt der spannende Teil! Jesus sagt, dass er die Welt überwunden hat. (Plakat mit “Ich habe die Welt überwunden” in die Mitte legen). Was bedeutet das? Es bedeutet, dass er all die schwierigen und beängstigenden Dinge besiegt hat. Er hat die Dunkelheit besiegt, die uns manchmal Angst macht. Er hat sogar den Tod besiegt, als er für uns gestorben und wieder auferstanden ist. Das ist ein riesiger Grund zur Freude!
4. Mut und Trost:
Wenn wir wissen, dass Jesus die Welt überwunden hat, können wir mutiger sein. (Plakat mit “Mut und Trost” in die Mitte legen). Stellt euch vor, ihr seid in einem dunklen Raum und habt Angst. Aber dann kommt jemand und schaltet das Licht an. Plötzlich ist die Dunkelheit nicht mehr so beängstigend! So ist es auch mit Jesus. Wenn wir an ihn glauben und ihm vertrauen, wird er unser Licht in der Dunkelheit sein.
Was können wir also tun, wenn wir Angst haben? Ich habe euch drei Ideen mitgebracht, die helfen können. (jeweils die Gesten dazu machen)
Wenn ihr das nächste Mal Angst habt, denkt daran, dass Jesus bei euch ist. Er hat die Welt überwunden und gibt uns Trost. Lasst uns mutig sein und wissen, dass wir nicht allein sind. Jesus ist immer an unserer Seite!
Loops-Gebet
Material: Froot-Loops-Packung, Butterbrottüten, bunte Schnüre oder Wolle (je 10g Froot-Loops in eine Butterbrottüte packen und zubinden –zusammen mit dem Gebets-Kärtchen auf jeden Sitzplatz legen. Die Gebetskarten zum Loops-Gebet könnt ihr auf der Homepage von Kirche Kunterbunt bestellen.
Gebet
Großer Gott. Wir wollen mit dir sprechen, zu dir beten mit diesen Loops. (Nehmt euch als erstes einen gelben Loop)
Gelb steht für das Licht, die Sonne, das Leben, das Gute. Deshalb ist der gelbe Loop der Danke-Loop. Wir essen jetzt gemeinsam den gelben Loop und sagen Gott dabei in unseren Gedanken, wofür wir dankbar sind. (Nehmt euch nun den lila Loop)
Lila steht für Schweres, Trauriges, Streit. Auch das können wir Gott sagen. Der lila Loop ist der Bitte-Loop. Wir essen diesen Loop gemeinsam und bitten für die Menschen, die aktuell leiden. Menschen, die Schweres erleben. Menschen mit denen wir Schwierigkeiten haben. Menschen, mit denen wir streiten. (Nehmt euch nun den pinken Loop)
Pink steht für Mut und Stärke. Gott ist bei dir, wenn du ängstlich bist. Ihr dürft jetzt den pinken Loop essen und dabei spüren, wie Gott euch segnet. Gott sagt zu dir: „Sei mutig und stark. Fürchte dich nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ (Josua 1:9).
Amen.
Liedvorschläge
Wählt Lieder aus, die zu eurer Kirche Kunterbunt Initiatve passen. Hier findet ihr Vorschläge:
Socken-Segen
Wer möchte, darf für den Socken-Segen seine Schuhe ausziehen.
Großer Gott. Wir stehen hier sockig vor dir. Ganz ungeschützt. Vielleicht sind unsere Füße verschwitzt oder stinken sogar ein bisschen.
Danke, dass wir genauso vor dir stehen dürfen und du uns segnest.
Gott, der Vater, segnet dich. Er hat dich geschaffen. Er kennt dich. Er weiß um deine Verletzlichkeit, deine peinlichen Momente und deine unangenehmen Situationen. Und er liebt dich.
Jesus, der Sohn, segnet dich. Er geht mit dir, wenn du schwierige und anstrengende Wege gehen musst. Er ist an deiner Seite, wenn du durch deinen Alltag rennst. Wie eine Socke begleitet er dich bei jedem Schritt.
Gott, der Heilige Geist, segnet dich. Wie eine wärmende Wollsocke umgibt er dich und ist dir ganz nahe. Er umhüllt dich mit seinem Segen.
So segnet dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Jetzt die Schuhe wieder anziehen.
Du möchtest gerne einen Jugendgottesdienst feiern – aber dir fehlt eine Vorlage für einen möglichen Ablauf? Du hast Lust, die Moderation zu übernehmen, aber weißt gar nicht, was du da eigentlich sagen sollt? Du sollst ein Gebet für den Gottesdienst schreiben ohne Plan, wie so was geht? Wir helfen weiter! 🙂
Von der Jungen Kirche Nürtingen haben wir topp vorbereitete Vorlagen für euch (Danke fürs Zur-Verfügung-Stellen)! Konkret gibt es zwei Abläufe für Jugendgottesdienste zur Auswahl: in der “klassischen” Version gibt’s einen Gottesdienst mit eingebetteter Predigt, in der “Dialog-Version” kommen die Besuchenden selbst mehr zu Wort und werden im Verkündigungsteil von Zuhörenden zu Mitmachenden. Natürlich könnt ihr frei entscheiden, ob ihr diese Vorschläge genau so umsetzt oder für euch vor Ort anpasst.
Zusätzlich gibt’s oben drauf eine komplett ausformulierte Beispiel-Moderation für einen Jugendgottesdienst und eine Step-by-Step-Anleitung für das Erstellen von Gebeten.
Generell gilt: als Team bereitet ihr den Gottesdienst so vor, dass es für euch stimmig ist. Feiert, wie ihr euch wohl fühlt. Verwendet keine Kirchensprache, sondern redet wie sonst auch. Besondere Begriffe und Elemente des Gottesdienstes solltet ihr erklären, wenn eure Besuchenden sie noch nicht kennen. Und jetzt: viel Spaß und Segen für die Vorbereitung!
Der Entwurf hat als biblische Grundlage Mk 2,1-12. Wir stellen in diesem Entwurf nicht die Vergebung und Heilung in den Mittelpunkt, sondern unterschiedliche Dimensionen von Freundschaft, die in dieser Erzählung ebenfalls sichtbar werden.
Dieser Entwurf wurde im Rahmen des Familientags 2024 in Württemberg entwickelt.
Material: (ergibt 1 Spiel pro Familie) bunte Filzstifte/Holzstifte zum Anmalen, Heißklebepistole, (evtl. Verlängerungskabel), Tesa, Kronkorken oder Knöpfe als Spielfiguren pro Person eins, 1 Zip-Beutel, 1 Spielfeld, 6 Eisstäbe, 6 Klettpunkte, 1 Würfel, 1 Spielanleitung
Die Mitarbeitenden sollten sich vorher die Anleitung intensiv durchgelesen und ein Beispiel gebastelt haben.
Stationsbeschreibung: Freunde verbringen gerne Zeit miteinander! Hier könnt ihr euch ein Leiter-Spiel basteln. Viel Spaß beim gemeinsamen Spielen mit Familie und Freunden!
Bastelanleitung:
Gesprächsimpulse: Was unternimmst du gerne mit deinen Freund:innen? Wie pflegt ihr eure Freundschaft? Wer sind deine besten Freunde? Was ist euch an euren Freunden wichtig?
Material: Leseecke, Sitzgelegenheiten, Kamishibai
Das könnt ihr euch ganz leicht aus einem Ordner und Hüllen selbst gestalten. Dazu könnt ihr z.B.diese Bilder verwenden:
https://de.slideshare.net/slideshow/heilung-eines-gelhmten-malbuch/77221768 oder ihr meldet euch bei uns.
Alternativ gibt es auch hier ein Kamishibai zu dieser Geschichte:
https://www.donbosco-medien.de/die-heilung-des-gelaehmten-kamishibai-bildkartenset/t-1/2486?utm_source=ADCELL&utm_medium=CSV&utm_campaign=Standard&bid=320351-81179-181c4daf-4c09-45d0-a1d9-bac0d49c0c23&adcref=)
Eine Person präsentiert das Kamishibai: Sie liest den Text vor, zeigt die Bilder und blättert um. Sie sollte im Vorfeld die Geschichte gelesen und die Bilder angeschaut haben.
Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr gemeinsam ein „Kamishibai“ – ein Papiertheater erleben. Setzt euch gemütlich hin und lauscht der Geschichte von dem Gelähmten. Er hat richtig tolle Freunde! Sie müssen sich etwas Besonderes einfallen lassen, um ihn zu Jesus zu bringen…
Gesprächsimpulse: Was hat euch an der Geschichte gefallen? Was hat euch irritiert?
Material: Scheren, Lochzange oder spitzer (Blei-)Stift, bunte Wolle (A=350m, B=525m, C=700m), Meterstab, Bierdeckel
Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld ein Beispiel basteln und die Knüpftechnik beherrschen.
Stationsbeschreibung: Der Gelähmte hat gute Freunde. Ein Zeichen für Freunde kann ein Freundschaftsarmband sein. Welchem Freund, welcher Freundin möchtest du ein Armband schenken? Hier kannst du mit einem Flechtstern ein Armband machen. Viel Spaß dabei!
Bastelanleitung:
Gesprächsimpulse: Wer ist dein Freund oder deine Freundin? Was macht ihn zum Freund? Warum ist sie deine Freundin? Was möchtest du mit deinen Freunden zusammen erleben?
Foto: Melanie Traub, Herrenberg
Material: Haus aus Lego/Duplo/Bauklötzen, dessen Dach abgedeckt werden kann (evtl. mit einem farblich abgesetzten „Loch“), Evtl. Jesus-Figur (Playmobil-Figur, Biegepuppe, …), Traubenzucker, Kärtchen “Ich helfe dir!”
Nach jedem Dach-Abdecken werden die Traubenzucker nachgefüllt und das Dach wieder zugedeckt. Dabei können auch die Familien unterstützen. Im Vorfeld müsst ihr die Kleber noch auf die Traubenzucker kleben.
Stationsbeschreibung: Die Freunde wollen den Gelähmten direkt zu Jesus bringen, aber das Haus ist voll. Sie kommen nicht hinein. Deshalb gehen sie gemeinsam aufs Dach und decken das Dach ab. So bekommen sie den Blick auf Jesus frei und können den gelähmten Freund durch die Decke zu Jesus hinunterlassen.
Ihr dürft nun selbst zu Dach-Abdeckern werden. Baut vorsichtig das Dach so ab, dass ein Loch entsteht und schaut hinein. Was erwartet euch?
Gesprächsimpulse: Gibt es etwas, das dir den Blick auf Jesus versperrt? Wie fühlst du dich, wenn dir jemand hilft? Wie „schmeckt“ die Hilfe Jesu?
Material: Wimmelbücher (so groß wie möglich z.B. von Ali Mitgutsch), Post-it-Zettel in Pfeilform
Stationsbeschreibung: An der Station liegen Wimmelbücher. Nehmt euch ein Wimmelbuch und macht euch auf die Suche nach Menschen, die wie der Gelähmte Hilfe gebrauchen können oder in Not geraten sind. Markiert die Situationen mit einem Klebezettel und zeigt euch gegenseitig eure Entdeckungen.
Gesprächsimpulse: Wie könnte man den Personen helfen, die Ihr entdeckt habt? Hast du so eine Situation schon einmal selbst erlebt? Wer hat Dir geholfen? Wie hast du dich dabei gefühlt? Hast du selbst schon einmal jemandem geholfen, der oder die in Not war?
Material: stabile Decke/Leintuch (evtl. 2-3), kleines Haus (Lego, Bauklötze, Bild), evtl. Pylonen
Für diese Station benötigt ihr eine stabile Decke und eine Wegstrecke zum Zurücklegen. Markiert einen Startpunkt und legt dort die Decke bereit. Das Ziel ist bei dem kleinen Haus. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch mit Stühlen oder Pylonen einen Slalom aufbauen. Motiviert die Familien gerne auch Erwachsene Personen zu schleppen!
Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr nacherleben, wie sich der Gelähmte gefühlt hat. Ihr könnt aber auch spüren, wie das für die Freunde war, die den Gelähmten zu Jesus getragen haben. Dazu darf sich eine Person auf die Decke legen. Mindestens 4 Freunde dürfen die Person jetzt zu Jesus tragen. Schafft ihr es auch Erwachsene zu transportieren?
Gesprächsimpulse: Was hat der Gelähmte wohl gedacht, als die Freunde die Idee hatten ihn zu tragen? Wie fühlt sich das an hilflos/eingeschränkt zu sein? Wie war es für die Freunde? Wo könntet ihr euch für Menschen einsetzen, die hilflos oder eingeschränkt sind? Was würde ihnen helfen? Gibt es Menschen, die du gerne zu Jesus bringen würdest?
Material: 8 leere Cola/Sprudel-Kisten (o.ä.), Tesa, Ausdrucke („Gemeinsam-sind-wir-s-t-a-r-k“)
Stationsbeschreibung: Die Freunde des Gelähmten mussten Neues wagen und Ungewöhnliches ausprobieren, um ihm zu helfen – das kann herausfordernd sein. Da tut es gut eine:n Freund:in an der Seite zu haben. Schafft ihr es die Kisten gegen die Wand zu stapeln und aus den Worten einen Satz zu bilden? Holt euch gerne Hilfe!
Gesprächsimpulse: Erinnerst du dich an eine Situation, die du mit Hilfe eines Freunds oder einer Freundin gemeistert hast? Habt ihr schonmal einem Freund geholfen?
Material: (pro Familie) 3 Butterkekse, 6 Gummibärchen, 6 Stoffstreifen/Geschirrtücher, 2 Glasschälchen, 1 Teller, 2 Teelöffel, Augenbinde, Gehörschutz, Puderzucker, Zitronensaft, evtl. Pappteller, Schneebesen, Schüssel, Putzmaterialien für die Tische, Foto Kekshaus
Eine Person bereitet die Bau-Materialien für die einzelnen Familien vor. Jede Familie bekommt als Baumaterial: 1 Schälchen mit 3 Keksen & 6 Gummibärchen, 1 Schälchen mit Puderzucker-Zitronen-Saft Gemisch als Mörtel, 1 Teller um darauf zu bauen, 2 Teelöffel zum Mörtel verteilen, Evtl. 1 Pappteller für den Transport nach Hause, Der „Mörtel“ muss regelmäßig frisch angerührt werden. Bitte nicht zu viel auf einmal anrühren, damit er nicht eintrocknet. Zur Not kann er mit ein paar Tropfen Zitronensaft wieder verflüssigt werden.
Die andere Person erklärt die Aufgabe und sorgt dafür, dass alle Beteiligten eine „Einschränkung“ erhalten. Dafür werden mithilfe der Stoffstreifen alle Familienmitglieder an den Armen aneinandergebunden, sodass es eine Menschenreihe gibt. Nur die äußeren zwei Personen haben also eine einzelne Hand zur Verfügung. Eine der äußeren Personen bekommt zudem die Augen verbunden, die andere Person erhält einen Gehörschutz. So vorbereitet und mit allen Baumaterialien versehen, bekommt die Familie nun die Aufgabe: Baut alle zusammen ein Kekshaus. Dazu wird ihnen das Foto zur Verfügung gestellt. Bei Familien mit älteren Kindern könnte auch nur einer Person das Foto gezeigt werden und diese muss dann Anweisungen geben.
Optional könnte auch die Zeit gestoppt und eine Bestenliste geführt werden, wer das Haus am schnellsten gebaut hat.
Stationsbeschreibung: Ein Kekshaus bauen – das ist nicht so schwer. Was aber, wenn ihr nicht alle eure Körperteile zur Verfügung habt? Schafft ihr es alle zusammen ein Kekshaus zu bauen? Trotz ein paar Einschränkungen? Nehmt euch das Beispielfoto und legt los!
Gesprächsimpulse: Wie fühlt es sich für dich an, wenn du Hilfe brauchst? Wann wünschst du dir Unterstützung von anderen? Hast du schonmal erlebt, dass Gott dir geholfen hat?
Material: Küchenrolle/Feuchttücher, evtl. Einmalhandschuhe, Schere, Henna-Farbe, Klebeschablonen
Vorgehen: Schablone aussuchen und auf gewünschte Stelle am Körper kleben. Henna-Farbe auf die Haut auftragen (Vor dem ersten Gebrauch: Farbe an der Spitze vorne mit der Schere anschneiden), mit Spatel glattstreichen (mitgeliefert), 15-20 Minuten trocknen lassen, Schablone abmachen und ggf. wieder verwenden. Die Gäste können die Tattoos auch selbst machen, es braucht aber etwas Anleitung.
Stationsbeschreibung: Der Gelähmte erlebt, wie sich seine Freunde für ihn einsetzen. Freunde halten auch in schweren Zeiten zusammen. An unsere Freundschaften kann uns ein sichtbares Freundschafts-Zeichen erinnern. Hier könnt ihr euch Henna-Freundschafts-Tattoo machen. Falls euer Freund oder eure Freundin da ist, gerne dasselbe oder an derselben Stelle. Ansonsten kannst du ihm oder ihr auch ein Foto von deinem Freundschafts-Tattoo schicken.
Gesprächsimpulse: Hast du ein sichtbares Freundschafts-Zeichen mit jemand? Mit wem hättest du gerne so eine sichtbare Zusammengehörigkeit? Wie kannst du einem Freund/ einer Freundin zeigen, dass du ihn/sie gern hast?
Material: 1 Seil (ca. 2 Meter lang), ca. 8 Paar Schuhe in unterschiedlichen Größen (sie markieren die Lebensstationen), Stifte, Fußabdrücke-Karten, Geschichte Spuren im Sand groß, Postkarten
Bei dieser Station braucht es ein bisschen Ruhe. Baut den „Lebensweg“ mit dem Seil und den Schuhen auf. (Babyschuhe, Kindergartenschuhe, Schulschuhe, Konfirmationsschuhe, Schuhe von 18jährigen, Brautpaar Schuhe, Familien Schuhe > Vater, Mutter, Kind). Der Mitarbeitende gibt eine kurze Einführung und schafft eine Atmosphäre in der die Besucher Ruhe haben ihre Fußspuren zu beschriften und zu platzieren. Evtl. fragt evtl. die Person auch nach den Erlebnissen bzw. regt ein Gespräch an. Toll wäre, wenn der Mitarbeitende auch ein besonderes Gotteserlebnis teilen könnte. Am Ende kann motiviert werden die Geschichte „Spuren im Sand“ zu lesen und eine Karte mitzunehmen. Die Fußspuren können auch mit der Schrift nach unten auf das Bodenbild gelegt werden, wenn jemand nicht über sein Erlebnis sprechen will. Die Fußspuren können von den Besuchern mitgenommen werden oder sie werden nach jeder Runde eingesammelt.
Stationsbeschreibung: Jesus hat den Gelähmten geheilt. Er hat ihn behandelt wie einen Freund und ihm Gutes getan. Auch uns bietet Jesus seine Freundschaft an. Hast du in deinem Leben schonmal Jesus als Freund erlebt? Wann war das? Schreibe/Male die Situation in einen Fußabdruck. Suche dann die passende Stelle an der Lebenslinie und lege den Fußabdruck auf das Bodenbild. Wenn ihr wollt, sprecht über eure Erlebnisse. Gerne könnt ihr die Fußspuren-Geschichte lesen und euch eine Karte mitnehmen.
Gesprächsimpulse: Habt ihr Jesus schonmal Jesus als Freund erlebt? Könnt ihr euch an eine besondere Gotteserfahrung erinnern? Wann wurdet ihr bewahrt oder habt gespürt, dass Gott bei euch ist? Es tut gut, diese besonderen Geschichten mit anderen zu teilen.
Material: leere Bierdeckel (oder Bierdeckel mit wenig Aufdruck, Freunde sind wichtig), Stifte
Stationsbeschreibung: Der Gelähmte hat bestimmt vor seiner Heilung erlebt, wie es ist einsam zu sein. Geht es dir manchmal auch so? Wann fühlst du dich einsam? Eine Möglichkeit Einsamkeit zu begegnen ist, sich mit einem anderen Menschen zu treffen. Mit wem willst du gerne Zeit verbringen? Überlege dir wen du treffen möchtest und was du mit ihm/ihr unternehmen willst. Nimm dir einen Bierdeckel und schreibe darauf: „Liebe/r …. Willst du mit mir…“ Übergebe den Bierdeckel bei der nächsten Gelegenheit an die Person oder schicke ihn mit der Post.
Material: Acrylfarbe, Tesa oder Klebefolie, Seife, Pinsel, Ausdrucke, Stifte, Wachstischdecke, evtl. Föhn
Im Vorfeld wir die Acrylfarbe und die Seife in einem Verhältnis von 1:3 angemischt und am besten in einem Marmeladeglas aufbewahrt. Die Vorlagenzettel sollten im Vorfeld auseinandergeschnitten werden. Achtet darauf, dass die Besucher ihren Namen auf die Rückseite ihres Zettels schreiben – am besten bevor sie ihn mit Rubbelfarbe einstreichen. Außerdem brauch es einen Platz, wo die Zettel trocknen können. Gerne könnt ihr sie auch föhnen.
Stationsbeschreibung: Die Freunde und der Gelähmte kommen nicht zu Jesus durch. Da sind zu viele Menschen. Vielleicht geht es euch im Alltag auch manchmal so, dass ihr Jesus nicht findet. Vieles versperrt euch den Weg zu Gott. Nehmt euch einen Zuspruch-Zettel und klebt Klebestreifen über die Schrift. Malt dann mit der „Rubbel-Farbe“ den Zuspruch zu und lasst die Farbe trocknen. Wenn es euch nicht gut geht, dürft ihr euren Zuspruch freirubbeln und euch über die guten Worte freuen.
Gesprächsimpulse: Was sind bei mir die Dinge oder Menschen die es mir schwer machen mit Jesus in Kontakt zu kommen? Was versperrt mir die Sicht auf Jesus? Was ist meine „Rubbelfarbe“?
Der Videoclip wurde von Corinna Schubert gestaltet und zur Verfügung gestellt. https://www.corinna-schubert.de/
Das wird zum Dreh von Dingsda benötigt:
Und so geht’s:
Mögliche Begriffe zum Thema „Freunde / Freundschaft“
von Johannes Büchle, Bibeltext: Markus 2,1-12
„Wie gut, dass es dich gibt!“ Das sagte mir ein Freund vor einigen Tagen. Wow, das ging runter wie Öl, das hat mir richtig gutgetan. Bestimmt hat das auch schon mal jemand zu dir gesagt. „Wie gut, dass es euch gibt!“ Das dachte der Mann sicher auch in der Geschichte, die wir gerade gesehen und gehört haben, vielleicht hat er es seinen Freunden sogar gesagt. Schon toll, wenn man solche Freunde hat. Freunde, die einen nicht alleine lassen, wenn es einem nicht gut geht. Freunde, die nicht lange fackeln, sondern die anpacken und helfen. Die vier Freunde von dem kranken Mann haben ein Ziel – sie wollen das Beste für ihn und sie ahnen und hoffen, dass Jesus ihm helfen kann. Und dann setzen sie alles dafür ein, dass ihr Freund zu Jesus kommt – trotz mancher Hindernisse und Schwierigkeiten. Vielleicht hast du das auch schon mal erlebt, dass ein Freund sich so richtig reingehängt hat, um dir etwas Gutes zu tun. Oder du hast einer Freundin schon mal in einer schwierigen Situation zur Seite gestanden.
Das ist wahre Freundschaft. Nochmal zurück zu unserer Geschichte: Da liegt er nun auf seiner Matte, dieser gelähmte Mann, mittendrin im Geschehen, alle starren auf ihn, alle sind hochgespannt, was jetzt wohl passieren wird. Und ich stelle mir vor, wie Jesus sich zu dem Mann hinunterbückt, ihn mit einem liebevollen Lächeln anschaut und zu ihm sagt: „Ich bin jetzt für dich da, ich will dir helfen, ich will das heil und gesund machen, was in deinem Leben und an deinem Körper krank ist.“ Und wenige Augenblicke später läuft der Mann, von Jesus geheilt, durch die staunende Menschenmenge davon. Vielleicht gibt es ja auch bei dir Dinge oder Situationen, die dein Leben beschwerlich machen. Vielleicht gibt es da eine Sache, mit der du nicht zurechtkommst, etwas, das dich belastet oder lähmt. Oder du fühlst dich allein gelassen, weil sich anscheinend niemand für dich interessiert. Ich möchte dir heute zusagen: Jesus kümmert sich um dich, er will dir helfen – wie dem gelähmten Mann damals. Er ist für dich da! Du darfst ihm alles bringen und sagen, was dich beschwert, was dich traurig macht, was dir zu viel wird, wo du keinen Ausweg siehst. Nichts ist zu groß oder zu klein. Jesus sagt: „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid. Ich will euch Gutes tun!“ Jesus kommt uns Menschen ganz nah, wie ein guter Freund. Er weist uns nicht ab, sondern nimmt uns an, mit allem, was wir mitbringen. Er sorgt dafür, dass wir aufrecht und erhobenen Hauptes durchs Leben gehen können. Und er sagt zu dir: „Wie gut, dass es dich gibt! Ich will dein Freund sein!“ Selbst wenn unsere Freunde oder andere Menschen uns abweisen, Jesus ist immer für uns da. Es ist so gut, dass wir Freunde haben und Freunde sein dürfen. Und es ist so gut, dass Jesus mit uns durch´s Leben geht als weltbester Freund!
Geht immer zu zweit zusammen. Sucht euch eine Person, mit der ihr euch wohlfühlt.
Jesus Christus, wir danken dir, dass du unser Freund sein willst.
Du siehst, wenn wir Hilfe brauchen und stellst uns Menschen an unsere Seite.
(Herz mit zwei Händen formen)
Du nimmst uns in den Arm, wenn wir uns einsam fühlen.
(sich selbst umarmen)
Du schenkst Mut, wenn wir aufgeregt sind.
(eigenen Oberarmmuskel küssen)
Du jubelst mit uns, wenn uns etwas gelingt.
(High five mit anderer Person)
Wir bitten dich: Lass uns selbst gute Freunde sein.
Schenke uns einen Blick für Menschen, die unsere Hilfe benötigen.
(Herz gemeinsam bilden)
Lass uns Menschen umarmen, die das gerade brauchen.
(Arm um andere Person legen)
Lass uns anderen Mut zusprechen.
(Oberarmmuskel küssen und Kuss wegpusten)
Und lass uns mit anderen freuen. (High five mit beiden Händen)
So segne uns Gott, der wie ein Vater oder eine Mutter ist,
Jesus der Sohn, der un ein guter Freund sein will,
Und Gott, die heilige Geistkraft, die allezeit bei uns ist.
Amen.
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