Tauffest – ins Leben eintauchen

Tropfnasse Talare, faszinierte Kinderaugen, viel Segen überall und gute Laune: so kann es aussehen, wenn ein Tauffest im Freien gefeiert wird! In Ludwigsburg zum Beispiel feierten 46 Familien mit fast 700 Gästen ein Tauffest am Fluss. Auf der Wiese am Neckarufer wurden unter Pavillons die Kinder getauft, aber auch am Neckar, ja sogar im Neckar. Manche ließen sich ganz untertauchen. Mit großer Ernsthaftigkeit, Freude und auch Spaß waren die Kindergarten- und Schulkinder bei der Sache. Für alle war dies ein großartiges Erlebnis: neu, anders, faszinierend.

15 Pfarrerinnen und Pfarrer mit über 40 Ehrenamtlichen organisierten und führten dieses erste Tauffest, mit vorbereitenden Elterntreffen durch und stellten fest: Wir wollen auch auf diesen Wegen Kirche sein. Hin zu neuen Orten, neuen Formen. Viele Familien hatten sich schon länger gewünscht, ihre Kinder taufen zu lassen, und hatten nach einer Gelegenheit in ungezwungener Umgebung gesucht. Die große Schwester eines Täuflings war so berührt von der Taufe ihres Geschwisterchens, dass sie fragte: „Kann ich mich auch jetzt taufen lassen?“ Ja, das war, auch spontan möglich! Bewegend für die ganze Familie – ein großer Wunsch ging in Erfüllung! Hier ein paar Rückmeldungen der Teilnehmenden:

  • „Es hat etwas von Festival-Charakter!“
  • „Um andere Menschen zu erreichen mit dem immer gleichen, immer neuen Evangelium von Gottes liebender Nähe. Auch wenn die uns manchmal nassmacht. Gut so!“
  • „Dank an den Wettergott – und weil das derselbe ist, von dem wir auch sonst immer reden, so gilt erst recht: Danke, Gott!“
  • Ein 7-jähriges Taufkind über das Geschenk der Taufe: Mama, jetzt wohnt Gott in meinem Herzen.“

Wenn ihr selber ein Tauffest plant lohnt es sich, das gemeinsam mit anderen Gemeinden zu tun. In Ludwigsburg waren beispielsweise aus 6 Evangelische Kirchengemeinden und die Hochschulgemeinde gemeinsam Veranstalter, gefeiert wurden Taufen und Tauferinnerung (von Geschwisterkindern) – und auch die Möglichkeit zur spontanen „Drop-in-Taufe“ wurde genutzt.

Taufgottesdienst im Freien

Vorbereitungen

  • Ortssuche (an einem See oder Fluss – mit genug Platz, gut erreichbar (Stichwort Parkplatzsituation!)
  • Werbung, Infoabende mit interessierten Familien
  • Bühne: Bühnenteile, Pavillons, Band/Anlage, Netz mit Namen auf Fischen…
  • Plakate und Beschriftungen zur Orientierung vor Ort (auch zur Info für Vorbeikommende)
  • Sitzbänke
  • Liedblatt: Ablauf, Lieder, Glaubensbekenntnis
  • Muscheln besorgen und unter den Bänken verstecken
  • Geschenke besorgen: Kinderbibeln, Handtücher, Armbänder
  • Tauf-, und Patenurkunden mitbringen

Gottesdienst Teil 1

  
Kurzes Vorspiel
Begrüßung      (Infos zu Fotos, Drop-In-Taufe, Kindertisch, möglichst alle Mitwirkenden auf die Bühne)
Lied „Er hält die ganze Welt“        
Votum  Psalmgebet: „Von allen Seiten umgibst du mich“ 
Lied „Lobet den Herren”
Ansprache mit Interaktion: Muschelsuche (siehe unten!)
Lied „Willkommen neues Erdenkind“

Überleitung zur Taufe                                                           

modernes Glaubensbekenntnis  
– Taufbefehl  

 Praktische Infos: Wie wo weiter
Ende Ansage “wenn dieser Liedrefrain erklingt, geht der GD hier vorne wieder weiter” (Band spielt an)

Taufen: ca. 30 Minuten – Weg zur Taufstelle plus 20 Minuten an der Taufstelle , alle verteilen sich an verschiedenen Stellen am Fluss

Während des Taufteils leisere Musik ohne und mit Gesang / Band   

Gottesdienst Teil 2

Gemeinsamer Familiensegen zum Nachsprechen        

Vater Unser                                                                               

Bekanntmachungen (Dank, Opfer, GD-Ende, danach…)
(Segens)Lied “Ich verlass dich nicht”                                   
Segen                                                                                          

Nachspiel  


 

Moderation zur Muschel-Such-Aktion

A: Ich liebe es Muscheln zu suchen. Am Rand der Wellen laufe ich barfuß am Strand. Meine Augen nach unten gerichtet. Jede hat ja ihre eigene Form und Farbe. Ich könnte stundenlang so am Strand nach Muscheln suchen. (Rumlaufen, Muscheln suchen und aufheben)

B: Ich liebe das auch. Aber sag: hast du bei uns im Fluss schon mal eine Muschel gefunden?

A: Ja. Allerdings meistens Körbchenmuscheln. Sie haben diese klassische Muschelform. Mit einer Ober- und einer Unterhälfte. Ich habe sogar mal eine gefunden, bei der diese beiden Hälften noch verbunden waren. Die mag ich besonders. Da kann man sich richtig vorstellen, wie die aussah, als sie noch bewohnt war. Die beiden Muschelhälften waren ein klein wenig geöffnet, damit das Wasser rein kann. Und aus dem Wasser filtern die Muscheln dann alles heraus, was sie zum Leben brauchen.
Aber am Meer findet man natürlich viel, viel mehr verschiedene Muscheln.

B: Schaut mal an euren Bänken – da liegen Muscheln – sucht euch eine aus und nehmt sie in die Hand.
Wie fühlt sich deine Muschel an? Rau oder glatt? Ist sie eher rund oder gewellt? Wie sieht sie aus? Welche Farbe hat sie?

A: Ja, jede einzelne ist etwas Besonderes und keine ist wie die andere. Menschen sind genauso verschieden, wie die Muscheln.  Schaut euch mal um. Unterschiedlich groß, manche sind kräftiger, es gibt ältere, jüngere, alle haben unterschiedliche Ohrenformen, Augenfarben, Hautfarben…

B: Und alle haben Verschiedenes erlebt an Schönem und Schwerem. Tragen Glück, Wünsche und Träume, aber auch Verletzung, Risse und Narben in sich.

A: Apropos Verletzungen: Ich finde manchmal Muschelteile besonders schön, die über die Jahre vom Meer abgewaschen worden sind – oder ein Loch oder einen Riss haben. 

B: Wenn ich welche mit einem Riss sehe, dann denk ich immer an den Satz: „There is a crack in everything,  that´s how the light get´s in“. Was so viel bedeutet wie: „Alles hat Risse – so kommt das Licht rein.“

A: Hört sich interessant an- müsst ich glaub mal genauer darüber nachdenken. Wie hieß der Satz nochmal?

B: „There is a crack in everything, that´s how the light get´s in.“

A: Apropos Licht: Ich glaube, heute ist viel Licht da. Heute freuen sich hier viele verschiedene Menschen über das Gleiche: dass wir so ein besonderes Tauffest feiern – dass ihre Kinder oder sie selbst getauft werden.

B: Entweder im Fluss. Oder am Fluss, oder unter einem Pavillon. Manche mit Flusswasser, manche mit Leitungswasser.

A: Stimmt. Aber alle werden mit Wasser getauft. Wie wichtig Wasser zum Leben ist, das wissen nicht nur Muscheln.

B: Allerdings. Gerade in den letzten Tagen, als es so heiß war, hab ich das so richtig gemerkt. Wasser braucht man: es erfrischt, egal ob man es trinkt oder ob man hineinspringt. Deshalb ist es so passend und schön, dass wir bei der Taufe Wasser verwenden.

A: Schön finde ich auch, dass in der Taufe allen, und zwar wirklich allen in gleicher Weise zugesprochen wird, dass sie in besonderer Weise zu Gott gehören und dass er immer bei ihnen ist.
Wir schauen ja so manch eine Muschel, die uns wertvoll ist und wir in der Hand halten liebevoll an. Ich glaube Gott hält einen jeden und eine jede von uns in der Hand und schaut uns liebevoll an.

B: Und Gott hat wirklich jeden Menschen in seiner Hand – er wirft niemanden zurück in den Sand, Er liebt die Menschen alle gleich.

A: Auch diejenigen, die nicht getauft sind? 

B: Klar. Denn er hat alle geschaffen. Aber zu denjenigen, die getauft sind hat er eine besondere Beziehung. Mit der Taufe beginnt Neues. Neues Leben. Leben in dem Gott in besonderer Weise „ja“ zu uns sagt und wir zu ihm. Manches von dem neuen Leben ist vielleicht noch wie in einer Muschel verborgen. Es wächst noch wie eine Perle und zeigt erst im Laufe der Zeit wie gut und schön es ist.

A: Ja, mit ihm kann Neues entstehen. Mich bringt das Wissen getauft zu sein immer wieder dazu neu nachzudenken. Und zu versuchen die Welt und die Menschen mit seinen Augen zu sehen. Sie so liebevoll anzuschauen, wie Gott dies tut.

B: Alle Menschen so liebevoll anzuschauen, das kriege ich nicht hin. Aber ich versuche immer die Menschen, die mir begegnen möglichst ohne Vorurteile wahrzunehmen. Zu akzeptieren, dass andere anders sind als ich. Und ich versuche dranzudenken, dass sie genauso liebenswert sind wie ich. Ich glaub, wenn es uns gelingen würde die Welt mit Gottes Augen zu sehen gäbe es weniger Streit und weniger Krieg. Und wir würden auf alles besser achten: auf uns selbst, die anderen und alles andere auch.

A: Das denke ich auch. Und ich lade Sie alle ein Ihre Muschel mit nach Hause zu nehmen, als Erinnerung daran, was es heißt, getauft und Gott wertvoll zu sein. Amen

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Alle beieinander

Wie Jesus Menschen am Tisch verbindet

Ist neben Kreuz und leerem Grab nicht gerade auch der Tisch ein Grundsymbol des Glaubens, ein entscheidender Impuls für das Wirken Jesu? – Warum erläutert dieser Artikel und führt entsprechend konsequent mit Predigt, Beichtgebet und alternativen Einsetzungsworten stringent hin zur Feier des Abendmahls. Lohnenswert allemal und die Zachäus-Erfahrung darf da nicht fehlen…

Grundinformationen

Das Setting
Im Altarraum steht ein gedeckter Tisch mit weißem Tischtuch, schönem Geschirr, Blumen, Servietten, Kerzen. 

Liedauswahl 
Da die Bausteine hier ursprünglich zu einer Gottesdienstfeier am Vorabend der Konfirmation gehören, könnte es sich anbieten, 2-3 Lieder, die am nächsten Tag im Konfirmationsgottesdienst gesungen werden, an dieser Stelle schon einmal einzuüben. Damit sind die Lieder am nächsten Tag zumindest für einen Teil der Gemeinde nicht mehr ganz unbekannt. 

Inspirationsquelle 
Siegfried Zimmer/Georg Schützler, Freunde und Feinde, Bettler und Bosse an einem Tisch – von der Bedeutung des Abendmahls, in: Zimmer/Schützler, Nachteulen-Gottesdienste, Spirituelle Angebote für Kirchenferne, 2001, S.128-155.

Bausteine 

Schriftlesung: Lk 19,1-10 (Zachäus-Geschichte)

Predigt: „Tischgemeinschaft“1
Reliunterricht 4. Klasse Grundschule. Ich frage die Kinder: „Was ist denn das wichtigste Symbol, das wichtigste Bild im christlichen Glauben?“ Die Hände schnellen nach oben – die Kinder sind sich einig: „Das Kreuz!“ Das Christentum als Religion des Kreuzes. In jeder Kirche steht es im Zentrum, wir tragen es als Kette um den Hals, manche lassen es sich auf die Haut tätowieren. 

Der Tisch – Markenzeichen Jesu
In letzter Zeit habe ich mich gefragt – gibt es nicht noch ein Symbol, ein Markenzeichen, das mindestens genauso wichtig ist? Und so stelle ich heute Abend die Behauptung auf: Der Tisch, genauer, der gedeckte Tisch gehört genauso zum christlichen Glauben wie das Kreuz. Warum? Weil auch der gedeckte Tisch, genauer die Tischgemeinschaft in einem Bild davon erzählt, wie Gott ist. Das Gemeinsam-um-einen-Tisch-Sitzen ist das Markenzeichen des Jesus von Nazareth. Die Bibel erzählt an vielen Stellen davon, wie er zusammen mit Menschen an einem Tisch saß. 

Gemeinsam an einem Tisch sitzen, das ist und war auch damals nichts Besonderes. Die Menschen saßen viel an einem Tisch, haben Freunde eingeladen, gegessen und getrunken, gelacht und über allerlei gesprochen. 

Bei Jesus war es aber mehr als das. Denn er hat sich genau die Typen ausgesucht, die keiner an seinem Tisch haben wollte. In der damaligen Zeit hatten die Menschen ein großes Bedürfnis nach Abgrenzung. Die jüdische Religion unterschied ganz klar zwischen rein und unrein. Aufgabe war es, alles Unreine zu meiden. Um alles, was als „unrein“ gilt, machte man einen großen Bogen. Und darunter verstand man nicht nur Dreck, unreine Tiere, sondern auch Menschen. Menschen mit einem bestimmten Beruf und damit Ruf. Menschen aus einer bestimmten Schicht, Menschen aus der Fremde. Um die machte man einen großen Bogen. Kling nicht unbekannt, würde ich sagen. Klingt nicht nach: „Es war einmal vor langer, langer Zeit…“

Von der Abgrenzung zur Umarmung
Wie sieht es denn in unserer Zeit aus? Machen wir nicht auch einen Bogen um gewisse Personen? Trennen wir nicht auch zwischen denen, die ich an meinem Tisch haben will und den Anderen? Teilen wir nicht auch ein in Schubladen, Schichten und Klassen? Wie sieht es aus mit den Trennungen in Arm und Reich, in Oberschicht und Unterschicht, in Freund und Feind, rechts und links, schwarz und weiß? Ist das unser Schicksal? Sind wir Menschen dazu verdammt, die Menschheit einzuteilen, Grenzen zu ziehen, in Schubladen zu stecken, Zäune zu bauen? „So ist es eben. Es war schon immer so und wird immer so sein!“

Wenn Jesus Tischgemeinschaft hat, dann sitzen da an einem Tisch die schärfsten Gegensätze: Rein und unrein. Angesehen und verachtet. Die Erfolgreichen und die Außenseiter, die Verlierer der Gesellschaft. Cool und uncool. Beliebt und unbeliebt. Seine Tischgemeinschaft überwindet Vorurteile, Abneigung und Hass. Sprengt Grenzen, Mauern und Zäune. An Jesu Tisch wird abgebaut, was Menschen trennt. Jesus hat diese Art des Zusammenseins geradezu gesucht, selbst gestartet. Es lief ja eben nicht nur so, dass die Ausgeschlossenen und Unreinen seine Nähe gesucht haben, sondern er hat ihre Nähe gesucht: „Ich will mit dir an einem Tisch sitzen!“ 

Da trifft er auf den Zöllner Zachäus, ein Steuerbetrüger und sagt zu ihm: „Ich muss heute mit dir an einem Tisch sitzen!“ Ich mit dir. Und diese Bewegung zu den Menschen hin, diese Nähe, die Jesus sucht, die hat heilende Kraft: Zachäus verändert sein Leben. Entrümpelt. „Von jetzt an will ich anders leben! Gerecht und fair. Voller Liebe. Ich will alles zurückzahlen, was ich den Menschen einfach genommen habe.“ Diese Tischgemeinschaft des Jesus von Nazareth stellt das Leben des Zachäus auf den Kopf. Macht aus ihm einen neuen Zachäus. Weil Jesus die Abgrenzung überwindet. Den Zachäus in seine Nähe der Liebe bringt. Hier darf Zachäus Mensch sein. Hier findet er das, was ihm alle andern verweigern: „Auch du bist wertvoll, Zachäus. Du und ich an einem Tisch…“

Gott selbst bei seinen Menschen
Und Jesus verbindet diese Art der Tischgemeinschaft unmittelbar mit seinem Gott: „Gott selbst hat mich zu einem solchen Leben inspiriert. Deshalb komme nicht nur ich zu euch, sondern mit mir auch Gott. Gott ist so kontaktfreudig und interessiert, wie ich es bin. Er ist so voller Liebe und Anerkennung wie ich es bin. Meine Art zu leben habe ich von ihm.“

Diese Tischgemeinschaft stellt die Welt auf den Kopf, alle Einteilungen und Schubladen der Gesellschaft und unseres Denkens. Das Abendmahl erinnert an Jesus und seine vielen Stunden am gedeckten Tisch. Es rüttelt immer wieder an unseren Einteilungen und Schubladen. Und stellt unsere Systeme gewaltig in Frage. Mich in Frage.

Jesu letzte Tischgemeinschaft
Und dann ist der letzte Abend an einem Tisch. Die letzte Tischgemeinschaft des Jesus von Nazareth. Mit ihm an einem Tisch die 12 Jünger. Es herrscht eine besondere Stimmung an jenem Abend. Zuvor hatte Jesus im großen Jerusalemer Tempel die Tische umgeworfen und die Händler vertrieben. Einen riesen Tumult an diesem heiligen Ort angezettelt. Darauf stand Strafe. Eine hohe Strafe. Es war nur eine Frage der Zeit, wann man ihn verhaften würde. Das war ihm und sicherlich auch seinen Jüngern klar. An diesem letzten Abend saß er nochmals mit ihnen an einem Tisch. Die Zeit war knapp. Und wenn die Zeit knapp wird, dann reicht es nicht mehr für große Reden. Dann bleibt nur noch das, worauf es wirklich ankommt. Eine Zusage, ein Versprechen. Einen Bund über den Tod hinaus: „Mein Leben gegeben für euch. Von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mein Tod für euch.“ Es sind diese winzig kleinen Worte: „für euch“ – die die Welt aus den Angeln heben, die etwas komplett Neues schaffen. Nicht ich tue etwas für Gott, damit er hoffentlich mich lieben kann. Sondern ich, Gott, für euch. Von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Abendmahl feiert die Kontaktfreudigkeit Jesu, sein Interesse am Menschen, seine Zuwendungskraft. Die Überraschung darüber, dass er sich mit allen Menschen an einen Tisch setzen will. Ein größeres Ja zum Anderen gibt es nicht. Mehr Akzeptanz geht nicht.  Mehr „Du bist wertvoll in meinen Augen“ geht nicht. Wir feiern im Abendmahl, dass bei Gott alle Menschen ohne Wenn und Aber angenommen und gleich geachtet sind und dass Gott uns als solche Menschen miteinander verbinden will. Diese Zuwendung ist das Geheimnis des Mannes aus Nazareth. Und diese Zuwendung ist das Göttliche und Größte an Gott. Von dieser Zuwendung – dass Gott durch und durch für mich ist – leben wir alle. Und das feiern wir jetzt. Amen

Beichtgebet
Das Abendmahl, der gedeckte Tisch stellt mich in Frage: 

  • Wie zugewandt, wir einladend, wie offen bist du den Menschen gegenüber?
  • Wo hältst du an deinem Bedürfnis nach Abgrenzung fest, nach Mauern und Grenzen? 
  • Wo fehlt es an Liebe, die alle Menschen an einen Tisch bringt?
  • Wer darf nicht mit dir am Tisch sitzen?

Komm an meinen Tisch, sagt Gott. Ich decke ihn für dich. Und dann lass‘ uns darüber sprechen. Erzähle mir von den dunklen Seiten in deinem Herzen. Manche Dinge kann man nur bereden, wenn man an einem Tisch sitzt. Dafür ist der Tisch eben auch da. Hier kann ich ehrlich zu mir sein. Weil Gott der Gastgeber ist. Weil der für-mich-Gott mich kennt und liebt und sich das nicht ändern wird, worüber auch immer wir reden. An diesem Tisch kann mir vergeben werden. Deshalb gehört zum Abendmahl, dass wir bekennen, beim Namen nennen, was bei uns falsch läuft, krumm und ungerade ist. 

Wir stehen dazu auf und beten: Gott, du siehst uns und kennst uns wie es kein anderer tut. Du hast den Durchblick. Das ist auf der einen Seite furchtbar unangenehm, denn du siehst Dinge, die wir niemandem zeigen wollen. Aber du bist auch der, der aufräumen kann. Der vergeben kann. Der Schweres nehmen kann. Darum bitten wir dich und bekennen, wo wir in letzter Zeit uns danebenbenommen haben. Wo wir uns selbst und andere nicht mit Liebe begegnet sind. Du bist verschwenderisch mit deiner Liebe, wir sind oft furchtbar geizig damit. Vergib uns. In der Stille sagen wir dir, was uns jetzt an Schuld in den Sinn kommt…

Stille

„Gott, sei mir Sünder gnädig und vergib mir meine Schuld.“ – Wenn das auch euer Wunsch ist, dann antwortet: „Herr, erbarme dich unser!“ (Gemeinde antwortet: „Herr erbarme dich unser!“)

Zuspruch der Vergebung 
Gott liebt es, Schuld zu vergeben und vergibt auch uns. Dafür steht das Kreuz und dafür steht der Tisch. Soweit der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Schuld von uns sein. Was war, soll uns nicht belasten. Was kommt, soll uns keine Angst machen. Jesus Christus spricht: „Meinen Frieden gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht!“ Amen

(Alternative) Einsetzungsworte2 
In der Nacht, als seine Liebe der höchsten Belastungsprobe ausgesetzt war, saß er nochmals mit seinen Freunden zu Tisch. Noch einmal wollte er sie alle bei sich haben. Diesen 12, die er auserwählt hatte. Mit denen er über Stock und Stein gegangen war. Damit war jetzt Schluss. Sein Weg war an ein Ende gekommen, in den nächsten Stunden würde man ihn verhaften, verurteilen, töten. An diesem Abend nahm er das Brot in seine Hände. Er sprach ein Dankgebet und brach das Brot. Er teilte es aus mit den Worten: „Nehmt und esst. Mein Leben für euch gebrochen. Von Anfang bis zuletzt habe ich gelebt für euch. Ich werde für euch leiden und sterben, damit ihr leben könnt.“ Dann nahm er auch den Wein, sprach wieder ein Dankgebet und sagte: „Dieser Wein verbindet euch neu. Er schafft Mitmenschlichkeit. Freude sollt ihr untereinander und voneinander haben. Mein Lebensblut, meine Lebenskraft wird vergossen für euch, damit ihr Zugang findet zu Gott. Alles, was euch von Gott trennen sollte, ist gestrichen, für immer und ewig. Dafür stand und steht mein Leben.“ Amen

Und nun kommt, denn es ist alles bereit. Schmecket und sehet, wir freundlich der Herr ist.

1 Vgl. Zimmer/Schützler, Freunde und Feinde, S.131-151
2 Zimmer/Schützler, Freunde und Feinde, S.153

Von: Stefanie Kress, Jugendpfarrerin, Heilbronn

Liebe ist ein Dauerbrenner und ein Mega-Thema. Dieser Gottesdienst-Komplettentwurf versteht die partnerschaftliche Liebe als ein Gleichnis für die Gottesliebe. Was bedeutet das, wenn unsere Liebe zu Gott nicht etwas ganz anderes ist, als Partner/in zu lieben? Was erhellt dies für den Glauben? Wie zeigt sich konkret das liebende Herz? Der Gottesdienst zeiht dabei die Aussagen Jugendlicher aus der Sinus-Jugendstudie 2016 zum Thema „Liebe und Freundschaft“ heran und vertieft diese durch Aussagen des biblisch-erotischen Buches „Hohelied“. Eine Reise nicht ohne Knistern!

Startklänge

Begrüßung und Votum
Beim Thema „Liebe knistert es, denn du und ich, wir Menschen kennen den elementaren Wunsch, im Leben eines anderen Menschen bedeutsam zu sein. Ein kanadischer Folkrocker sang es mal so: „To be held in the heart of a friend is to be a king! – Im Herzen eines Freundes getragen zu werden, heißt, ein König zu sein!“ Toll, wenn das geschieht und wir dies spüren! 
Da wundert es nicht, dass Jesus (anhand der alttestamentlichen Gebote) erfülltes Leben im Lieben allein entdeckt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften. Das andre ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als diese.“ (Mk 12,30f) – Herz ist Trumpf, und zwar in 3 Richtungen:

  • Gott lieben 
  • den Nächsten lieben 
  • mich selbst lieben 

Wir wollen in diesem Gottesdienst ein paar Liebes-Spuren entdecken und vom Lieben des Allernächsten zum Lieben des Allerhöchsten schließen. Denn werden wir Gott je anders lieben als wir unseren Allernächsten lieben? 
Dabei sind wir von Anfang an geliebte Freunde Gottes – der uns auch mit diesem Gottesdienst als Vater, als Bruder, als Tröster liebt. In seinem Namen feiern wir jetzt. Amen. 

Lied „Himmel auf Erden“ (DAS LIEDERBUCH 141)

Gebet
Gott, wir sind nicht allein auf dieser Welt: Eltern, Geschwister, Freunde begleiten meinen Weg. Menschen, die sich über mich freuen, Menschen, die Interesse an meinen Interessen zeigen – und es gut mit mir meinen. Danke für alle Liebesspuren in meinem Leben. Danke, dass auch ich ein liebender und liebe-voller Mensch sein darf. Danke, dass du selbst mich liebend ansiehst – lass es mich in diesem Gottesdienst spüren. Amen. 

Lied „Danke für die Sonne“ (LB 23) 

gesprächsorientierte Interaktion (Vorstellungen zur Partnerschaft) 
Was denken eigentlich Jugendliche über Liebe und Partnerschaft? Was denkt ihr darüber? Wir wollen ein paar jugendliche Stimmen dazu hören (mit der SINUS-Jugendstudie 2016 „Wie ticken Jugendliche?“, 14-17-Jährige). 

-> Hinweis: Diese Interaktion sollte locker moderiert sein und spielerisch-leicht durchschritten werden. Die vielen jugendnahen Zitate bergen die Gefahr, dass dieses Element zu wortlastig daherkommt. Freiheit für die Situation und daher Mut zur Lücke! Es geht vor allem um ein „Warmwerden“. 

A. Lieben heißt Fieber erleben 
Ein 17-jähriges Mädchen: „Wenn man sich gegenseitig vertraut… Dass man sich akzeptiert auf jeden Fall … Dann auf jeden Fall, dass man über alles reden kann, wie beste Freundin … Rum albern kann, das ist so meine perfekte Beziehung.“ Und eine 16-Jährige ergänzt: „Ich meine, mein Freund ist immer meine persönliche Heizung. Er ist immer total warm. Und ich friere halt meisten immer am Abend. Und wenn ich mich an ihn kuscheln kann, oder er nimmt mich in den Arm, das ist schon schöner, als wenn ich alleine einschlafen muss.“

Liebe-volle Beziehungen atmen Emotionalität, Leidenschaft, tiefste Verbundenheit. Deswegen machen sie uns auch zu Kuscheltieren, eingebettet in eine große Portion Vertrauen… Wann aber ist man eigentlich „richtig zusammen“? – Eine 15-Jährige antwortet: „Wenn man dem anderen zeigt, du bist mir wichtig und du bist der einzige Mensch für mich. Das ist für mich Zusammensein.“

> Was meinst du dazu? – Steckt doch mal eben die Köpfe zusammen, vielleicht immer so 3-4 Personen und tauscht euch darüber aus: „Wann meinst du, dass man „richtig zusammen“ ist? So wie diese 15-Jährige es sagt: „Wenn man dem anderen zeigt, du bist mir wichtig und du bist der einzige Mensch für mich. Das ist für mich Zusammensein.“ – Oder doch nochmals anders? Dann aber wie? 

… (Nuschelgruppen)… Die Dynamik gut beobachten und rechtzeitig auch wieder schließen. Evtl. dann abstimmen im Plenum: Daumen hoch = obige Meinung wir im Großen und Ganzen geteilt; Hand quer = teils, teils; Daumen nach unten = obige Meinung ist entschieden zu wenig… -> evtl. kann man jene VertreterInnen noch bitten, dies kurz auszuführen…

Unsere Bewertungen sagen etwas über UNSERE Persönlichkeit aus. So oder so: 
Liebe-volles Zusammensein kennt Leidenschaft und Emotionalität – Lieben heißt Fieber erleben. 

B. Lieben heißt Balance meistern zwischen Nähe und Distanz 
Da sagt wiederum eine 17-Jährige: „Ich will eine feste Beziehung. So ein Hin und Her, das brauche ich nicht. Das ist viel zu anstrengend.“ Und natürlich braucht das auch eine gemeinsame Orientierung. Deshalb ergänzt ein 15-Jähriger: „Es ist wichtig, dass meine Frau und ich den gleichen Glauben haben. Und ich will auch meine Kinder christlich erziehen. Ich will denen das einfach mitgeben, weil ich weiß, dass mir das in meiner eigenen Kindheit geholfen hat.“ Ja, solche Nähe wird gesucht – und wir tun gut daran, uns an Gottes Liebe zu orientieren. 

Aber liebe-volle Beziehungen kennen eben auch Distanzerfahrungen: „Eine echte Beziehung ist auf jeden Fall schön, aber manchmal ist es auch echt doof, weil dann ist man irgendwie so gefühlt abhängig von einem Menschen, und das kann einen so stark beeinflussen. Wenn dann irgendwas nicht so gut läuft, das zieht einen dann voll runter“, sagt eine 17-Jährige und benennt damit einen Vorbehalt: Man muss auch auf sich selbst achten und darauf, nicht einfach in einer engen Beziehungen unterzugehen. Ein 16-Jähriger: „Wenn man noch in der Schule oder beim Studium ist, ist eine Beziehung oft ein Hindernis. Man braucht für eine Beziehung auch Zeit. Diese kann man während des Studiums nur selten aufbringen. Und da kommt es zu Konflikten. Deswegen ist eine Beziehung eigentlich ein Hindernis. Wenn man einen Beruf, also so einen Boden, aufgebaut hat, kann man sich auf eine Beziehung einlassen.“ Dass sich die eigene Persönlichkeit in einer Beziehung nicht verliert, sondern sich weiter entfaltet, wird gerne als eine notwendige Aufgabe gesehen.

> (Evtl. erneut) Was meinst du dazu? – Steckt doch nochmals die Köpfe zusammen: Geht es dir auch so wie dieser 17-Jährigen, die sagte: „Ich will eine feste Beziehung. So ein Hin und Her, das brauche ich nicht. Das ist viel zu anstrengend.“ Oder doch nochmals anders? Was denkst du darüber? 
> Alternativ: bildorientiert mit beiliegender Grafik.

… (Nuschelgruppen)… Die Dynamik gut beobachten und rechtzeitig auch wieder schließen. Evtl. dann abstimmen im Plenum: Daumen hoch = obige Meinung wir im Großen und Ganzen geteilt; Hand quer = teils, teils; Daumen nach unten = obige Meinung ist entschieden zu wenig… -> evtl. kann man jene VertreterInnen noch bitten, dies kurz auszuführen…

Ja, so haben liebe-volle Beziehungen die Balance zwischen engster Nähe und notwendiger Distanz zu meistern. Es schaukelt spannend und lebendig hin und her: Mal sind wir total verliebt (wieder) beieinander, mal funktionieren wir einfach nur nebeneinander her. Aber so oder so: In Nähe UND Distanzerfahrungen gehören wir zusammen. 

C. Lieben heißt Wunschträume klären 
Natürlich gibt es Träume und Wünsche in Bezug auf ein liebe-volles Miteinander: „Also mit 35 sollte auf jeden Fall das Haus drin sein und vielleicht zwei Kinder schon“, spürt eine 14-Jährige in sich. Und ein 15-Jähriger bestätigt dies: „Also (was ich nicht will): 35 und Single und dann zwar viel Geld verdienen, aber nichts anderes auf die Reihe bekommen.“ 35 Jahre scheint die „magische Grenze für junge Menschen zu sein, bis zu der man eine Familie gegründet und ein passendes Wohnumfeld geschaffen haben sollte, wenn man denn Familie möchte. 

Und vom Traumtyp hat man auch seine Vorstellung: „Also so ein Dreitagebart vielleicht, so stylish. Also Hygiene und Pflege ist schon wichtig, finde ich. Er sollte jetzt nicht so ganz fettige Haare haben oder so“, weiß eine 14-Jährige. Ob das ausreicht? – Aber klären muss man schon, was man selbst zutiefst wünscht und erhofft. Sonst sind natürlich Konflikte vorprogrammiert. 

> (Evtl. erneut) Was meinst du dazu? – Geht doch nochmals in der Gruppe zusammen und klärt, wie ihr das seht: „Also mit 35 sollte auf jeden Fall das Haus drin sein und vielleicht zwei Kinder schon.“ Inwiefern passt das auch für dich? Oder nicht? 
> Alternativ: bildorientiert mit beiliegender Grafik.

.. (Nuschelgruppen)… Die Dynamik gut beobachten und rechtzeitig auch wieder schließen. Evtl. dann abstimmen im Plenum: Daumen hoch = obige Meinung wir im Großen und Ganzen geteilt; Hand quer = teils, teils; Daumen nach unten = obige Meinung ist entschieden zu wenig… -> evtl. kann man jene VertreterInnen noch bitten, dies kurz auszuführen…

In Bezug auf liebe-volle Beziehungen tragen wir immer Wünsche und Träume in uns. Ihre Klärung tut unserem Lieben gut…

Lied „Wie ein seltener Stein (LB 184) 

Ansprache
Vom Allernächsten zum Allerhöchsten…
Wie WIR lieben – gerade wenn wir mit der Einen oder dem Einen zusammen sind -, prägt auch unsere Liebe zu Gott. Können wir Gott ganz anders lieben als wir unseren Allernächsten lieben? In liebe-vollen Beziehungen sind WIR voll dabei. 

In der Bibel existiert ein hocherotisches Buch, das Buch „Hohelied“, das nach Meinung einiger gar nicht in die Bibel aufgenommen hätte werden sollen: viel zu viel „Lust“ darin… Aber jüdischen Menschen haben die dort beschriebene Zuneigung zweier Liebenden schon immer als ein Gleichnis für das Lieben zwischen Israel und Gott verstanden. Menschliches Lieben ist eine entscheidendende Spur für die Liebe zu Gott und für seine Liebe zu uns. Was bedeutet dann aber das, was wir vorhin miteinander besprochen haben, für unsere Gottesliebe? Und was tragen Aussagen des Hohelieds zu dem bei, was die jugendlichen Stimmen uns über das Lieben erzählt haben? 

Glaube heißt Gott lieben – und das wiederum heißt: Fieber erleben 
Jesu Wort am Eingang machte es deutlich: Glauben heißt nie, irgendwelche Sätze für richtig zu halten, irgendwelche Aussagen über Gott und Welt zu teilen. Nein: Glauben heißt Gott lieben – und dies eben auch so, dass Fieber in unserer Beziehung mit Ihm erlebt wird. Glaube heißt nicht, irgendwelche Sätze für wahr halten und irgendwie abzunicken, sondern zutiefst: lieben, Emotion und Leidenschaft erleben. Liebe geht durch den Magen, da knistert es im ganzen Leib. Unsere Beziehung zu Gott wird als liebende Beziehung Fieber erleben! Da darf es prickeln, wie es auch das Hohelied kennt: „Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein.“ (Hld 1,2) 
Und ich möchte dich daher fragen: Ist Glaube für dich, irgendeine bestimmte Meinung über Gott zu haben? Oder wird da Liebe geteilt und Fieber zwischen dir und Gott erlebt? – Wir können und sollen uns immer wieder neu in Gott verlieben. Weder den Partner noch Gott hat man je in der Tasche, denn hier wird immer wieder neu Fieber erlebt. 

Glaube, Gott lieben heißt die Balance meistern zwischen Nähe und Distanz 
Liebe ist nie Hollywood-like, nie wie in den romantischen Blockbusters der Filmindustrie. Wir existieren nie nur im „Doppelpack zweisam in der blauen Lagune“. Liebe – das hat sich vorhin schon angedeutet – kennt Nähe UND Distanz, kennt unterschiedliche Zeiten: Tage, Stunden, Zeiten intensivster Nähe. Fieber! 
Aber eben auch Tage, wo man sich kaum sieht, eher nebeneinander her lebt und funktioniert. Die liebe-volle Beziehung ist nie nur rosarot. Laut Hohelied klingt das so: „Des Nachts auf meinem Lager suchte ich, den meine Seele liebt. Ich suchte; aber ich fand ihn nicht.“ (3,1) 
Das muss gar nicht krass auffallen. Zunächst nicht. Eine liebevolle Beziehung hält das aus. Ja, es kann ihr sogar gut tun, wenn man Dinge allein erlebt und dies dann wieder in freien Begegnungen dem Anderen erzählt. 

Das Entscheidende ist aber: In Nähe UND Distanzerfahrungen gehören wir zusammen. Auf einer viel tieferen Ebene sind wir verbunden. Wir tragen einen Ring am Finger als Zeichen, dass wir beieinander sind, obwohl wir örtlich gerade weit auseinander sind, obwohl wir gerade kein Fieber in uns spüren. Im Hohelied wiederum heißt es: „Mein Freund ist mein und ich bin sein.“ (2,16) 

Im Glauben sind wir tief mit Gott verbunden – und noch tiefer er mit uns. Deine Liebe zu Gott wird nie nur „Vollgas“ kennen. Das ist nicht tragisch: Gottes Liebe zu dir kann das aushalten, dass es Tage gibt, wo du ihm nicht all zu viel zu sagen hast, dich nicht all zu viel Gefühl mit ihm verbindet. Denn es gilt ja: Wir sind tiefer vereint – Herzen schwingen grundsätzlich im Gleichklang. 
Kannst du das glauben und spürst etwas von dieser tieferen Verbundenheit? 

Glaube, Gott lieben heißt Wunschträume klären 
Natürlich wissen wir nicht, ob wir einmal unseren „Traumtypen“ finden werden oder nicht. Wenn wir immer nur auf den Traumtypen warten, könnte es sein, dass wir als „alte Jungfer“ oder „alter Junggeselle“ enden… Nicht unbedingt lockende Aussichten. 
Durch die 2 Liebenden im Hohelied kommen wir auf eine ganz andere klärende Spur. Dort heißt es immer wieder: „Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen. Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün.“ (1,15f; vgl. auch 2,10; 4,1.9f) 

Achte auf die Reihenfolge: zuerst die Anrede als „Freund/in“, dann das Siegel „schön“! Könnte es sein, dass wir jemanden als „schön“ oder „traumhaft“ bezeichnen, WEIL wir (vorneweg!) Zuneigung zu ihm verspüren? Also: Du bist „traumhaft schön“, WEIL ich dich liebe? 
Im Glauben ist es in jedem Fall so: Du bist schön, weil du geliebt bist. Du bist NICHT geliebt, weil du (traumhaft) schön bist. Gott liebt dich so oder so – und DESHALB bist du schön. Gott liebt uns schön. Wir sind Schön-Geliebte! Darüber kannst du dich freuen – freust du dich?

Glauben heißt Gott lieben und daher: Fieber erleben, das auch Distanz aushalten, weil wir alle Schön-Geliebte sind. Diesen Gott können wir lieben. Amen. 

Lied „Du bist der du bist“ (LB 157) 

Vertiefung mit kurzer Meditation
Auf was möchtest du mehr achten in deinem Lieben ggü. Freunden, Eltern, Gott?

  • Fieber erleben
  • Balance meistern zw. Nähe und Distanz 
  • glauben lernen, dass ich schöngeliebt bin, wie ich bin…

(an die Leinwand projiziert auf ansprechendem Hintergrundbild und mit leiser Musik untermalt) 

Lied-Wiederholung (aus der Stille LB 157, 1. Str.)

Gebet und Vaterunser
Guter Gott, Liebe bleibt ein Abenteuer – zwischen uns Menschen und auch in unserer Beziehung zu dir. Lass mich nicht fertig sein mit anderen und sie einfach abhaken, denn du bist ja auch nicht fertig mit mir. Du liebst mich schön, wie ich bin. Liebe-voll. Lass dadurch Funken und Farben ins Leben kommen, die unserem Zusammenleben gut tun. Wir vertrauen uns dir mit deinen Worten an: Vaterunser…

Lied „Your love never fails“ (LB 230) 

Segen

Nachklänge

Anregungen für die Vorbereitung eines Jugendgottesdienstes zu Diakonie

Die Idee

„Was ist das eigentlich, die Diakonie?“ Diese Frage haben mir die Konfis gleich bei meiner Vorstellung gestellt. Sie wurde die Grundlage, um gemeinsam mit den Konfirmand*innen herauszufinden, was Diakonie genau ist. Die Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Kor 16,14) bietet dazu einen guten Anknüpfungspunkt. Denn sie ist nicht einfach nur ein Satz, sondern enthält zugleich eine Herausforderung: Die Motivation bei allem Tun und Handeln soll die Liebe sein. Das liest, schreibt und sagt sich schön – wie sieht das allerdings konkret aus? Johann Hinrich Wichern, ein Theologe des 19. Jahrhunderts und Mitbegründer der Diakonie betonte dabei die Nächstenliebe, die sich im sozialen Engagement zeigen muss.

Vorbereitungen

Vor der Auseinandersetzung mit dem Thema ist es sinnvoll, sich einen Überblick über die diakonischen Angebote im Kirchenbezirk zu verschaffen. Die Kreisdiakonie in den Kirchenbezirken ist dafür eine gute Anlaufstelle, um sich mit Flyern oder einer Übersicht über die vielfältigen diakonischen Angebote zu versorgen. Zudem kann auch überlegt werden, ob Person gezielt für ein spezielles Thema angefragt werden. Allerdings lohnt es sich auch, in den Kirchengemeinden nachzufragen, ob es dort diakonische Angebote, wie z.B. ein Gemeindemittagessen o.ä. gibt.

Teil 1: Was bedeutet eigentlich Diakonie?

Baustein 1: Einstieg ins Thema „Einen Schritt nach vorn“

Darum geht’s: Menschen haben ungleiche Lebensbedingungen und Chancenverteilungen. Dazu kommen Faktoren, die soziale Ungleichheit fördern und Diskriminierung und Ausgrenzung zur Folge haben. Die Konfis werden dafür sensibilisiert, ihre Fähigkeit zu Empathie wird geschult und sie werden gleichzeitig dazu angeregt, über ihre eigenen Vorurteile und gesellschaftliche Verankerungen nachzudenken.  

Material:
Die Rollenbeschreibungen müssen ausgedruckt und klein geschnitten werden. Zudem braucht es einen großen Raum bzw. eine große Fläche – je nachdem, wie viele Schritte gemacht werden.  

Anleitung: Alle Konfis ziehen zunächst eine Rollenkarte. Auf dieser Rollenkarte sind ganz knapp die Lebensbedingungen einer Person beschrieben. Die Konfis behalten ihre Rolle für sich und versuchen sich, in ihre Rolle einzufühlen, ohne mit anderen Personen darüber zu besprechen. Es macht nichts aus, dass die Konfis nur wenige Informationen über die Personen haben, denn ihre eigenen Vorstellungen und Gedanken sind gefragt.

Zu Beginn stellen sich alle Konfis auf einer Linie auf und beantworten aus ihrer Rolle heraus die Fragen, die ihnen gestellt werden. Ist die Antwort „JA“ gehen sie einen Schritt nach vorne. Ist die Antwort „NEIN“ bleiben sie stehen. Wenn alle Fragen beantwortet sind, bleiben die Konfis noch einen Moment stehen.
Die Konfis ganz vorne werden einen Blick zurück. Was sehen sie? Wie fühlt es sich an, ganz vorne zu stehen? Ebenso können auch die Konfis in der Mitte und am Ende gefragt werden: Was sehen sie? Wie fühlt es sich an?  

Auswertung: Mit den Konfis wird besprochen, wie es ihnen bei diesem Spiel erging. Mögliche Fragen können hierzu sein: Fiel es dir leicht, dich in deine Rolle einzufühlen? Wie ging es dir dabei?Was war es ein Gefühl für dich, einen Schritt vorwärtszukommen bzw. stehen zu bleiben?Gibt es etwas, das dich daran gehindert hat, einen Schritt vorwärtszukommen?Wer fühlte sich nicht gehört/nicht gesehen? ….

Baustein 2: Das Gebot der Nächstenliebe

Im Neuen Testament entfaltet Jesus das bereits alttestamentlich begründete Gebot der Nächstenliebe. Jesus wendet sich Menschen zu: Kranken, Hungernden und sozial ausgegrenzten Menschen. Immer wieder ruft er seine Zuhörer*innen dazu auf, sich an seinem Beispiel zu orientieren. Eines Tages kommt ein Mann zu Jesus und fragt ihn: „Was muss ich tun, damit ich ein Leben führe, das über dieses Leben hinaus Bestand hat? Jesus fragt ihn erst einmal zurück: „Was steht denn in der Bibel?“ Der Mann antwortet ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Daraufhin sagte Jesus zu ihm: „Du weißt schon alles. Geh und handle genauso.“ Der Mann ließ allerdings nicht locker. Er fragte nach: „Woher soll ich denn wissen, wer mein Mitmensch ist?“   Gemeinsam können erst einmal Vorüberlegungen angestellt werden: Wer ist eigentlich mein Mitmensch? Und was heißt das, seinen Mitmenschen zu lieben?

Baustein 3: Der barmherzige Samariter

Um die Frage des Mannes zu beantworten, erzählt Jesus die Geschichte des barmherzigen Samariters. Die biblische Geschichte kann von jemandem vorgelesen werden. Dabei können dann Begriffe geklärt werden, z.B. Priester, Levit, Samariter. An bedeutsamen Stellen stoppt die Geschichte. Die Konfis haben die Möglichkeit, sich alle gleichzeitig in die entsprechende Person hineinzuversetzen und sie in einer Position und Körperhaltung auszudrücken. Einzelne Konfis werden gebeten, einen Satz aus ihrer Rolle heraus zu sagen, wie sich die Person fühlt oder welche Gedanken ihr durch den Kopf gehen. »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho. Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn bis aufs Hemd aus und schlugen ihn zusammen. Dann machten sie sich davon und ließen ihn halb tot liegen. 31Nun kam zufällig ein Priester denselben Weg herab. Er sah den Verwundeten und ging vorbei. 32Genauso machte es ein Levit, als er zu der Stelle kam: Er sah den Verwundeten und ging vorbei. Kurze Unterbrechung: „Ihr seid jetzt der Priester/Levit?“ In welcher Haltung gehst du als Priester am Verwundeten vorbei?Wie/Wo ist dein Blick während er vorübergeht?Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf?   33Aber dann kam ein Samariter dorthin, der auf der Reise war. Als er den Verwundeten sah, hatte er Mitleid mit ihm. Kurze Unterbrechung: „Ihr seid jetzt der Samariter“ In welcher Haltung wendest du dich als Samariter dem Verletzten zu?Warum hast du angehalten, um dem Verletzten zu helfen?Was geht in dir vor während du dem Verwundeten hilfst?   34Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn in ein Gasthaus und pflegte ihn. 35Am nächsten Tag holte er zwei Silberstücke hervor, gab sie dem Wirt und sagte: ›Pflege den Verwundeten! Wenn es mehr kostet, werde ich es dir geben, wenn ich wiederkomme.‹ (Lk 12,31-35).

Baustein 3: Wer ist mein Mitmensch – damals und heute?

Damals Jesus stellt am Ende der Geschichte des barmherzigen Samariters die Frage: „Wer von den dreien ist dem Mann, der von den Räubern überfallen wurde, als Mitmensch begegnet?“ Was ist deine Antworte auf diese Frage?Was war der Auslöser für das Handeln des Samariters? Wovon hat sich der Samariter leiten lassen?   Hinweis zur Motivation des Samariters: Der Samariter hat sich von der Not des Verwundeten berühren lassen. Im Bibeltext steht: „Er hatte Mitleid.“ Ursprünglich übersetzte Martin Luther diese Stelle mit „es jammerte ihn.“ Das ist mehr als Mitleid. Mehr als Empathie. Heute heißt jammern schnell nörgeln oder alles schlecht reden. Der Jammer des Samariters ist anders. Es ist das gleiche Jammern, das Jesus in Mt 9,36 verspürt, wenn er das Volk sieht. Aus dem Griechischen könnte auch wörtlich übersetzt werden „es drehte ihm die Eingeweide um“. Sowohl Jesus als auch der Samariter sind von der Not der Menschen so betroffen, dass es sie zerreißt. Es ist ein berührt werden, das nicht nur bei der bloßen Betroffenheit stehen bleibt, sondern nicht anders kann als zu handeln.  

Heute: Im Bibeltext wird erzählt von dem Mann, der von Räubern überfallen wird. Übersetzt die Geschichte in die heutige Zeit. Nutzt dazu die Rollenkarte, die ihr am Anfang erhalten. Überlegt dabei: Wer/Was sind die „Räuber“ der heutigen Zeit? (Krankheit, Wohnungslosigkeit, Armut, Gewalt…)Wer sind heute die, die von „Räubern“ überfallen werden? Wo finden diese Menschen heute Unterstützung?

Baustein 4: Diakonie ist…

Um Menschen, die in eine Notsituation geraten sind oder die erschwerte Lebensbedingungen haben, zu unterstützen und zu helfen, hat die Evangelische Kirche bereits im 19. Jahrhundert die Diakonie gegründet. Die Grundlage des diakonischen Arbeitens ist das Gebot der Nächstenliebe. Dabei fragt die Liebe für den Nächsten, den Mitmenschen nicht: Was bringt es mir, wenn ich dir helfe? Sondern sie fragt: Was brauchst du, um gut leben zu können? An dieser Stelle können nun die in der Vorbereitung eingeholten Informationen von der Kreisdiakonie zum Einsatz kommen, um den Konfis einen Überblick über die diakonischen Angebote im Kirchenbezirk zu geben und mit ihnen über eine mögliche Exkursion zu sprechen (s. Teil 2). Alternativ bietet das Video: Was ist die Diakonie? – YouTube einen Überblick über die Angebote der Diakonie und kann somit auch zur Entscheidungsfindung dienen. Gemeinsam mit den Konfis kann der Satzanfang „Diakonie ist…“ vollendet werden. Im Anschluss an die Exkursion kann dann geprüft werden: Passt der Satz noch? Oder braucht es ein anderes Ende?

Teil 2: Wo ist Diakonie aktiv? Exkursion zu den Orten gelebter Nächstenliebe

Möglichkeit 1: Soziale Rundreise oder Konfi-Rallye #

In vielen Kirchenbezirken gibt es bereits eine soziale Rundreise oder Konfi-Rallye, der man sich mit der eigenen Konfi-Gruppe anschließen kann. An einem Mittwochnachmittag oder an einem Konfi-Samstag haben die Konfi-Gruppen die Gelegenheit die vielen diakonischen Einrichtungen im Kirchenbezirk kennenzulernen.

Möglichkeit 2: Exkursion mit den Konfis planen

Im Zusammenhang mit dem Thema Diakonie eine Exkursion zu diakonischen Angeboten zu unternehmen, ist eigentlich selbstverständlich. Über Diakonie kann viel geredet werden, aber eigentlich muss Diakonie erlebt werden. Wie geht dies besser als eine Exkursion zu diakonischen Angeboten zu unternehmen, um dort Nächstenliebe in Aktion zu sehen. Spannend ist es, mit den Konfis zu überlegen, welches Angebot der Diakonie sie so interessant finden, dass sie dieses unbedingt näher kennenlernen möchten, wie z.B. Altenheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Mitarbeit in der örtlichen Tafel, Eine-Welt-Laden, Second-Hand-Shop usw. Wenn im Kirchenbezirk eine Vesperkirche stattfindet, kann auch dieser Zeitraum genutzt werden, um mit der Konfi- oder Jugendgruppe an einem oder einigen Tagen mitzuhelfen.   Können sich die Konfis auf ein Angebot einigen, gilt es dann, Kontakt aufzunehmen und nachzufragen, ob ein Besuch mit Konfirmand*innen möglich ist. Vor dem Besuch kann dann mit den Konfis noch ein Fragebogen erarbeitet werden mit Fragen, die sie im Blick auf das Angebot oder die Mitarbeitenden haben. Mögliche Fragen können sein: Seit wann gibt es dieses Angebot?Wie viele Menschen nehmen dieses in Anspruch?An die Mitarbeitenden: Warum haben Sie sich dazu entschieden, in der Diakonie zu arbeiten?An die Mitarbeitenden: Macht es für Sie einen Unterschied, ob Sie bei einem diakonischen Träger oder einem staatlichen Träger arbeiten?   Im Anschluss an den Besuch, lohnt es sich über die Eindrücke zu sprechen. Unmittelbar nach dem Besuch kann der Gesprächsbedarf hoch sein. Daher sollte bei der Planung Zeit für eine Austauschrunde am Ende sein.

Teil 3 Einen Diakonie-Gottesdienst gestalten – Anregung

Die einzelnen Bausteinen können auch verwendet werden, um gemeinsam einen Gottesdienst zu gestalten. Die Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ Kann dabei die Überschrift sein. Mit der Geschichte des barmherzigen Samariters wird der Schwerpunkt auf die Liebe zum Mitmenschen gelegt. Die Vorarbeit zur Predigt wird mit der Beschäftigung in der Konfi-Zeit oder in der Jugendgruppe geleistet. Die Entdeckungen und Beobachtungen können selbst im Gottesdienst vorgetragen werden, z.B. in Form einer Geschichte, mit der die Geschichte des barmherzigen Samariters in die heutige Zeit übersetzt wurde.  

Alternativ kann auch bei einer Exkursion zu einem diakonischen Angebot gemeinsam mit den Menschen dort überlegt werden, wie ein gemeinsamer Gottesdienst gestaltet werden kann.

Teil 4 Exkurs zum Thema Nächstenliebe und eine Idee zur möglichen Weiterarbeit

Als ich letztes Jahr beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Karlsruhe war, war die Geschichte des barmherzigen Samariters ein Tagesthema. In der Diskussion mit Vertreter*innen aus der weltweiten Kirche habe ich zum ersten Mal den Begriff „Disney Princess Theology“ gehört. Der Begriff geht zurück auf Erna Kim Hackett, Gründerin von „Liberated Together“, einer Gemeinschaft für Women of Color, Queer Women of Color und nicht-binäre Menschen. Sie ist überzeugt, dass die weiße Christenheit an einer „Disney Princess Theology“ leidet, d.h. dass sie sich in jeder Geschichte als Prinzessin sieht: Sie sind Esther, aber nie Xerxes oder Haman. Sie sind Petrus, aber niemals Judas. Und sie sind das Volk Israel, das der Sklaverei entflieht, aber nie Ägypten, welches das Volk unterdrückt hat. Damit, so Erna Kim Hackett, hat die weiße Christenheit keinen Blick für Fragen von Macht und Ungerechtigkeit.

Im ersten Moment wollte ich damals gerne widersprechen. Und im zweiten Moment habe ich gemerkt, dass es eine Wahrheit ist, die wir als weiße Christenheit hören müssen, wenn es auch weh tut. Weil es zu der Frage führt, mit wem wir uns in der Geschichte des barmherzigen Samariters identifizieren. Ich bin mir sicher, dass wir alle gern der barmherzige Samariter sein wollen, dessen Handeln von tiefer Liebe für seinen Mitmenschen motiviert ist. Niemand möchte der Priester oder der Levit sein, die beide einfach vorübergehen und nicht helfen. Doch ist es genau die Frage, die gestellt werden und die zum Nachdenken anregen muss: Wo sehe ich nur mich selbst und nicht die Not von anderen Menschen? Welche Auswirkungen haben meine Handlungen? Wie gerecht ist es, dass anderswo Menschen ausgebeutet werden, dass ich günstig einkaufen gehen kann?  Ist es in Ordnung, dass Menschen ihr Haus nicht mehr verlassen aus Angst vor Übergriffen?

Es ist das eine, Menschen in Notsituationen zu helfen. Es ist das andere, den Weg sicherer zu machen, d.h. zu schauen, was überhaupt erst dazu führt, dass Notsituationen, Ungleichheiten, Diskriminierungen oder Ausgrenzungen entstehen. Den Blick auf strukturelle Ungerechtigkeiten zu lenken und daran zu arbeiten, dass diese beseitig werden.

Impulstext für die Weiterarbeit:


Ernst Schnydrig, ein Schweizer Priester und Ordensangehöriger, der 1912 in Wallis geboren wurde und ab 1946 im Auftrag der Schweizer Caritas in der deutschen Nachkriegshilfe tätig war, schrieb eine zweite Fassung der Geschichte vom barmherzigen Samariter:

„Da ging der Samariter ein zweites Mal nach Jericho, fand einen zweiten Verwundeten, las ihn ein zweites Mal auf. Ging ein drittes, viertes Mal, ein fünftes Mal den gleichen Weg und fand jedes Mal einen Verwunderten. Er ging hundertmal und fand hundertmal. Ging tausendmal und fand tausendmal. Und immer an der gleichen Stelle.

Als er zum 2333. Male von Jerusalem nach Jericho ging, dachte er bei sich: Es liegt bestimmt wieder einer da … und stolperte darüber …, und holte dann wie üblich den üblichen Vorrat aus der Satteltasche und begann mit üblicher Sorge, diesesn neuesten, 2333. Verwundeten übungsgemäß zu salben und zu wickeln. Um ihn abschließend – weil Übung macht den Meister – mit einem einzigen Ruck auf den Esel zu verladen, der auch sofort davonlief, in die übliche Richtung der Herberge. Und dort auch richtig ankam, der Esel mit dem Verwundeten. Diesmal bloß zu zweit, ohne den Samariter. Der war nämlich in der Wüste geblieben, um dort zunächst einmal ein Räubernest auszuspionieren.

Als er über seinen 2333. Verwundeten stolperte, war ihm nämlich plötzlich die Erleuchtung gekommen: dass es eine bessere Qualität von Barmherzigkeit sei, sich vorsorglich, und zwar resolut mit dem Räubernest zu befassen, statt nachträglich Heftpflaster auszuteilen. Er merkte sich das Rezept. Und war von da ab ein immer besserer Samariter.“

Biblischer Bezug und Inhaltliche Ausrichtung:

Diese Kirche Kunterbunt bezieht sich auf den Bibelvers aus Jesaja 40,31a

Aber alle, die auf den Herrn hoffen, bekommen neue Kraft. Sie fliegen dahin wie Adler.“ (Übersetzung: Basisbibel)

Diesen Vers spricht ein Prophet zu den Israeliten in einer Zeit der Hoffnungslosigkeit. Sie waren aus ihrem Zuhause vertrieben, entfernt von dem, was ihnen vertraut, heilig und Schutzraum war. Am Beginn des Kapitels, in dem der Vers 31 steht, wird formuliert: „Tröstet, tröstet mein Volk. Redet herzlich mit Jerusalem, sagt über die Stadt: „Ihre Leidenszeit ist zu Ende, ihre Schuld ist restlos abgezahlt.“ (Jesaja 40, 1-2a- Übersetzung: Basisbibel). Jesaja scheint daran zu glauben, dass die Israeliten wieder an ihren Zuhause-Ort können. Er scheint Vertrauen in diesen Gott zu haben, der neue Kraft schenken kann. Vertrauen in diesen Gott, der in ein Ausweglosigkeit Wege sieht.

Um Fliegen zu lernen, werden Adlerbabys aus dem Nest geworfen. Doch die Elternadler achten auf ihre Adlerkinder. Wenn sie ins Wackeln geraten, werden sie von ihren Eltern aufgefangen. So dürfen die Israeliten sich ermutigen lassen von der Hoffnung auf neue Kraft, aufzufahren mit Flügeln wie Adler und dabei zu wissen: Sie bleiben behütet. Und ebenso dürfen auch wir heute diese Ermutigung mitnehmen: Es gibt Zeiten der Kraftlosigkeit. Doch dieses biblische Wort „Harren/Hoffen“ bedeutet an etwas festzuhalten, dass man aktuell nicht sieht – sich an ein Versprechen zu klammern, das noch nicht geschieht. Vertrauen hat damit auch viel mit Aushalten, mit Geduld zu tun. Und am Ende ist dieses Kraft-Paket Gottes vielleicht genau das: Diese Fähigkeit, geduldig zu bleiben, vertrauensvoll in dem Wissen: Gott ist in allem mit dabei.

Willkommens-Zeit

Eine Idee für das Mitarbeitenden-Team, das früher zum Aufbau kommt, sind Energie-Riegel: Auch das Team soll Kraft erhalten und gestärkt sein. Wie wäre es mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu Beginn?

Begrüßungslied:
Der Adler-Song von family-worship : https://www.youtube.com/watch?v=w5VxIDSXhR4 ( das Lied wird auch später noch einmal in der Feier-Zeit gesungen- deswegen ist es clever, es vorher schon einmal abzuspielen, sodass die Musik bekannter ist).

Namensschilder:
Jede Person erhält ein Namensschild mit einem Adler. Eine Vorlage gibt es hier:

Um auch den kleinen Kindern einen Überblick zu geben, welche Stationen es alles in der Aktiv-Zeit gibt, kann an jede Familie ein Überblick mit allen Stationen und einem Symbol dazu ausgeteilt werden:

Begrüßung mit einem Theaterstück
(Anmerkung: vielleicht kann die Adler-Kind-Rolle tatsächlich ein Kind der Kirche Kunterbunt spielen?)

Adlerbaby: Okay, heute schaffe ich es. Heute traue ich es, zu springen.

                  (steht am Rand einer Anhöhe) Puh…ne…ne…das ist mir doch zu hoch.

                  Ne…das kann ich nicht. Mama hat zwar gesagt, dass ich springen kann…

                  aber die hat bestimmt nicht gewusst, dass es wirklich sooo hoch ist…

                  aber wobei…die springt doch auch immer hier herunter. Dann muss sie

                  doch wissen, wie hoch das ist… aber nein…nein, das ist zu hoch.

                  Vielleicht sollte ich wenigstens einen Schritt nach vorne gehen (wackelt

                  plötzlich, wird unsicher und fällt hin). Aua- aua, das hat weh getan.

Adler-Mama: Alles in Ordnung?

Adlerbaby:  Nein, nichts ist in Ordnung. Ich schaffe es nicht, zu springen.

Adler-Mama: Doch, du kannst das schaffen.

Adlerbaby:   Nein, siehst du doch!

Adler-Mama: Aber ich glaub an dich.

Adlerbaby:  Toll- ich aber nicht an mich. Ich glaube, meine Beine sind einfach zu

                     schwach. Ich habe einfach keine Kraft.

Adler-Mama: Du wirst es schaffen. Vertrau mir.

Moderation: Oh weh – was glaubt ihr? Wird das Adlerbaby sich trauen, zu springen?

                    (Familien antworten lassen) Wir werden mal schauen, was in der Feier-Zeit

                    passiert und ob das Adlerbaby wirklich gesprungen ist. Heute in der Kirche-

                    Kunterbunt geht es um ein Zitat aus der Bibel „Aber die auf den Herrn hoffen,

                    bekommen neue Kraft, dass sie auffliegen wie Adler.“ (am besten ist der

                    Vers auf eine Beamer-Leinwand projiziert zum Mitlesen)

                    Heute geht es also darum, wie wir Kraft finden können. Und wie wir auch

                    Vertrauen erlernen. Und dafür haben wir verschiedene Stationen für euch vorbereitet und sind gespannt, was ihr alles entdecken werdet-

                    (als Nächstes werden die Stationen vorgestellt)

Aktiv-Zeit

Station: Schuhkarton – Tischkicker

Themenbezug: Vertrauen hat viel mit Geduld zu tun. Viel Freude bei diesem Fußball-Geduldsspiel!

Material:

  • Schuh-Kartons in Anzahl der Familien ( Tipp: in Schuhgeschäften nachfragen)
  • Stifte
  • Plastikbälle
  • Strohhalme
  • Schere

Stationsbeschreibung:

Aus einem Schuhkarton wird ein Tischkicker gebastelt. Dafür werden in die untere Hälfte des Schuhkartons zwei Tore geschnitten und ein kleines Loch auf jeder Längsseite für den Strohhalm. Dann wird auf den Boden des Schuhkartons mit Edding ein Fußballfeld gemalt. Die Strohhalme werden durch die Löcher gesteckt und das Spiel kann losgehen: viel Spaß!

Station: Treppen-Lauf

Themenbezug: Wir alle kennen Zeiten der Kraft und Leichtigkeit und Zeiten, in denen es schwer ist. In diesem Parcour dürfen wir darüber nachdenken, was aktuell schwierig und schwer ist und genauso sammeln, was uns Leichtigkeit und Freude gibt.

Material:

  • Kunstfedern
  • Schukarton 2x
  • Kleine Steine
  • Treppe (am besten wird die Station bei einer Treppe durchgeführt)

Stationsbeschreibung:
Zwei Personen dürfen sich einen Schuhkarton nehmen. In diesen Schuhkarton dürfen sie Steine packen, die symbolisch für das stehen, was aktuell schwierig und schwer im Leben ist. Wenn Familienmitglieder die Station gemeinsam machen, dürfen sie sich austauschen: was ist denn für dich aktuell schwer? Der gefüllten Schuhkarton mit den Steinen wird nun die Treppe heruntergetragen. Unten angekommen, steht eine mitarbeitende Person, nimmt die Steine und sagt „Gott möchte unsere Schwere nehmen und uns Leichtigkeit geben.“ Und dann legt sie anstelle der Steine Federn in die Kisten. Nun darf mit der leichten Feder-Kiste wieder nach oben gelaufen werden.  

Station: Erinnerungsarmband

Themenbezug: Vertrauen braucht Erinnerung – dafür sind diese Armbänder da.

Material:

  • Buchstabenperlen
  • Gummiband

Stationsbeschreibung:
Um sich immer wieder daran zu erinnern, dass Gott uns Kraft schenken möchte, dürft ihr euch ein Erinnerungsarmband oder einen Schlüsselanhänger basteln. Fädelt dafür Buchstabenperlen auf mit beispielsweise der Ermutigung „Gott gibt mir Kraft.“

Gesprächsimpuls: Was schenkt dir neue Kraft? Was hat dir in deinem Leben schon Kraft gegeben?

Station: Erzählzelt in Strandmuschel

Material:

  • Strandmuschel
  • Kissen
  • Decken
  • Lichterkette

Stationsbeschreibung:  
Eine Hoffnungsgeschichte wird in dieser Strandmuschel erzählt. Die Geschichte „Wie ein Adler“ kann dafür verwendet werden.
Die Klopapier-Adler haben hier einen Platz und können mit verwendet werden.

Station: Segens-Station

Material:

  • Segenskoffer mit Ermutigungskarten und Öl
  • Plätze zum Sitzen

Stationsbeschreibung:
Hier wird jede Person einzeln für sich gesegnet. Wichtig ist dabei, dass die Erwachsenen sich genauso angesprochen fühlen, wie die Kinder und es für Kinder und Erwachsene einzelne Segenszusprüche gibt.

Station:  Klopapierrollen-Adler basteln

Themenbezug: Adler-Erinnerung

Vorbemerkung: diese Klopapier-Adler können für das Erzählzelt genutzt werden.

Material:

  • Klopapier-Rollen
  • Wackel-Augen
  • Buntfarbige Pappe
  • Federn
  • Klebestifte

Stationsbeschreibung:
Hier dürft ihr eure eigenen Adlerbabys basteln – so bunt, wie es euch gefällt. Dafür wird die Klopapierrolle mit einer bunten Pappe beklebt. Ein dreieckiger Schnabel wird aufgeklebt, Wackelaugen befestigt und dann kommen die Federn mit Kleber an die Seiten der Klopapierrolle.

Gesprächsimpuls: Was denkst du denn, was zeichnet Adler aus? Weißt du einbisschen etwas über Adler?

Station: Kraft messen

Themenbezug: Hier wird die physische Kraft gemessen.

Material:

  • Box-Station
  • Kissen

Stationsbeschreibung:
Bei der Box-Station darfst du deine körperliche Kraft einmal messen. Wie stark schaffst du es auf den Boxsack einzuschlagen? Ebenso dürft ihr zu zweit das Kissen zwischen euch mit den Händen festhalten – stemmt euch nun dagegen – wer ist denn stärker?

Gesprächsimpuls: Wie fühlt sich das für dich an, stark zu sein? Wärst du gerne stärker?

Station: Adler-Fakten

Themenbezug:  Wie können wir von Adlern lernen? Indem wir mehr über sie erfahren und deswegen gibt es hier die Möglichkeit, immer mehr über Adler zu erfahren.

Material:

  • Fakten-Zettel für jede Person
  • Adler-Fakten auf einem Überblick
  • Ausgeschnittene Adler

Stationsbeschreibung:
Hier sind lauter Adler versteckt. Immer wieder dürfen diese Adler gefunden werden. Ist ein Adler gefunden, darf man zu einer bestimmten Stelle oder zu einer bestimmten Person laufen. Dort wird einem ein Fakt über den Adler verraten, den man auf seinem Fakten-Zettel notiert. In der Feier-Zeit wird verkündigt, wer die meisten Adler und damit Adler-Fakten gesammelt hat.

Adler-Fakten:

  • Adler gehören zu den größten Greifvögeln der Welt.
  • Steinadler – die größten Raubvögel Nordamerikas – können im Sturzflug bis zu 320 Stundenkilometer schnell werden. Sie zählen damit nach den Wanderfalken als zweitschnellste Vögel der Welt.
  • Während der Mensch höchstens ungefähr 50 Meter weit sehen kann, erkennen Adler ihre Beute noch aus mehreren Kilometern Entfernung.
  • Ob Steinadler, Seeadler oder Fischadler – sie alle bleiben in der Regel ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen, führen also sozusagen eine monogame, treue Dauerehe.
  • Abgesehen von Krankheiten oder Milben haben Adler keine natürliche Feinde.
  • Das Nest von Greifvögeln nennt man Horst.
  • Bis zu 40 Jahre kann ein Seeadler werden.

Gesprächsimpuls: Was findest du spannend an Adlern? Was magst du an ihnen?

Station: Kraft-Parcour

Material:

  • Stühle
  • Pillone
  • Seile
  • Gewichte

Stationenbeschreibungen:
Mit Stühlen, Pylonen, Seilen wird ein Parcours gebaut. Diesen Parcours darf jede Person einzeln ablaufen. Dabei wird die Zeit gemessen. Zusätzlich darf man während dem Parcours Gewichte transportieren. Wer schafft es mit den Gewichten in der schnellsten Zeit den Parcours zu laufen?

Feier-Zeit

Theaterstück

  1. Szene: Adlerbaby und Adlermama

(Adler-Baby steht am Rand)

Adler-Mama: Und bist du jetzt bereit?

Adler-Baby: Bereit wofür?

Adler-Mama: Zu vertrauen?

Adler-Baby: Was bedeutet denn eigentlich Vertrauen?

Adler-Mama: Das schauen wir uns doch mal an:

2.Szene Stress im Alltag

Eine Person kommt mit einem großen Wäschekorb auf die Bühne

Person 1: Wie soll ich das denn jetzt nur machen? Ich habe wirklich keine Zeit,

                 Wäsche zu waschen, Muffins für den Geburtstag zu backen, die

                 vier Geschenke einzupacken und dann auch noch die Bewerbung zu   

                 schreiben.

Person 2: Boah..du bist ja suuuper gestresst.

Person 1: Ja natürlich bin ich gestresst. Weißt du, was ich alles heute machen

                 muss? Und es geht nicht nur um das, was ich machen muss, sondern

                 …ach ich mach mir wirklich Sorgen: was ist, wenn ich keinen guten

                Job mehr für mich finde.

Person 2: Ich hab einen guten Vers für dich:

                 Allen die auf Gott hoffen, werden Kraft bekommen wie Adler.

Person 1: Ich kann jetzt wirklich KEINEN guten Spruch gebrauchen.

                Ich brauche keinen Spruch über Kraft, ich brauche Kraft.

                Nein, eigentlich muss ich mich zweiteilen.

                Und wirklich…ich …ich muss einfach wissen, dass irgendwann

                alles gut werden wird.

Person 2: Na aber das ist es doch gerade.

Person 1: Hm? Was denn jetzt?

Person 2: Naja, es geht eben in dem Vers darum, dass du nicht die ganze

                 Zeit auf dich schaust und das, was du nicht alles kannst und das,

                 was dir alles Sorgen macht, sondern um das, was Gott kann.

                 Und selbst, wenn du es gerade nicht siehst…ich bin sicher, dass

                 er schon eine Lösung für dich bereit hat.

Person 1:  Schön, wenn Gott eine Lösung hat, aber ich sehe sie eben nicht.

Person 2: Na, aber darum geht es doch um Vertrauen und um Hoffen:            

                 Dass etwas nicht da ist und wir…glauben trotzdem daran, dass

                 es möglich sein wird.

                 Und für heute…für heute machst du einfach nur den ersten Schritt.

                 Und alles, einen Schritt nach dem Anderen. Komm, ich backe für

                 dich die Muffins.

3.Szene: Adlerbaby

Adler-Mama: Vielleicht siehst du gerade noch nicht, dass du das schaffst mit

                      dem Fliegen: aber ich sehe es…und du darfst daran glauben.

Adler-Baby:    Und was bedeutet daran glauben?

Adler-Mama  : Dass du es heute einfach noch einmal probierst.

Adler-Baby     : Okay…( atmet tief aus ) Na gut, ich probiere es noch einmal…

(Adler-Baby springt und schafft es zu fliegen)

Lied: Adler-Song von FamilyWorship (findet sich auch in der YouTube und Spotify-Playlist)

Zuspruch-Karten und Traubenzucker-Segen

Als Gebet und Segen gibt es für jede Person eine Zuspruch-Karte und ein Traubenzucker-Stück. Um keine Unruhe hineinzubringen, sind die Traubenzucker-Stücke und die Karten schon in kleine Boxen vorbereitet und werden gemeinsam verteilt. Es gibt Zuspruch-Karten für Erwachsene und Zuspruch-Karten für Kinder.

Material:

Anmoderation: Hoffen bedeutet an etwas festzuhalten, was man aktuell noch nicht sieht. An ein Versprechen festzuhalten, dass sich noch nicht erfüllt hat. Damit ihr etwas zum Festhalten habt, dürft ihr euch ein Versprechen ziehen und euch das als Familie vorlesen. Es gibt Zuspruch für Kinder und für Erwachsene.

Segen: Trauben-Zucker-Segen

Auch dann, wenn du Kraft verlierst- auch dann, wenn du müde bist, bist du nicht alleine.

Gott ist mit dir. (Traubenzucker-Stück auspacken)

Er möge dir neue Kraft geben, wie einem Adler (Traubenzuckerstück essen).

Es segne dich Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Ideen für Zuhause

Die Ermutigungskarten sind auch eine Idee für Zuhause: Dann, wenn man Kraft verliert und es braucht, sich an etwas festzuhalten, darf man sich in die ermutigenden Worte klammern. Vielleicht findet die Ermutigungskarte deswegen einen besonderen Platz im eigenen Zuhause?

Gott schenkt uns Wundermut, damit wir mutig mit Jesus durch unser Leben gehen können und andere von unserem Wundermut angesteckt werden. Diesen Entwurf haben wir gemeinsam mit Kirche Unterwegs entwickelt. Er eignet sich optimal als Abschlussgottesdienst einer Kinderbibelwoche (KiBiWo) der Arbeitshilfe Wunderland (erscheint im Januar 2024). Natürlich könnt ihr den Entwurf auch völlig unabhängig von einer Kinderbibelwoche durchführen.

Biblischer Hintergrund Joh. 9, 1-38 

Jesus ist mit seinen Freunden in Jerusalem. Dort lehrt er als Rabbi im Tempel. Was er von Gott erzählt, ist für seine jüdischen Zuhörer vollkommen neu und skandalös. Jesus erzählt ihnen, dass er Abraham und die Propheten kennt, dass er selbst Gottes Sohn ist. Für die Juden ist das unvorstellbar und Gotteslästerung. Sie fühlen sich belogen und angegriffen. Im Gespräch mit den Schriftgelehrten und Pharisäern kommt es zu Auseinandersetzungen. Sie ärgern sich so sehr über das, was Jesus sagt, dass sie ihn steinigen wollen. Als die Pharisäer auf Jesus losgehen, flüchtet er aus dem Tempel. Auf seinem Weg aus der Stadt hinaus, trifft er am Fuß des Berges auf einen Mann, der von Geburt an blind ist. Jesus wird von seinen Jüngern auf ihn hingewiesen. Sie sehen in dem Mann die Frage nach Leid und Schuld, denn Jesu Freunde sind mit dem jüdischen Glauben aufgewachsen. Dort deutete man Krankheiten und Behinderungen als Strafe Gottes. Der Mensch selbst, oder einer seiner Vorfahren, hat etwas getan, das Gott nicht gefällt. Mit Jesus beginnt eine andere Zeit. Er spricht sich klar gegen diese Annahme aus.  

Mit Jesus beginnt etwas Neues. Das gilt für alle Menschen, die ihm begegnen. Auch für den Blindgeborenen bricht eine neue Lebenswirklichkeit an. Er wird durch die Begegnung mit Jesus sehend. Zuerst mit den Augen, dadurch eröffnen sich neue Perspektiven für sein Leben und er wird sozial anerkannt. Zum anderen lernt das Herz des Gelähmten zu sehen und er entdeckt eine Wirklichkeit, die vielen Sehenden verschlossen bleibt. Er erkennt in Jesus Gottes Sohn. Er erkennt, dass Gottes Liebe auch ihm gilt und Gottes Reich ein Teil seiner Lebenswirklichkeit ist, dass ihm ein neues Leben ermöglicht. 

Willkommens-Zeit

Wunderkiste

Material: schöne Kiste mit Spiegel darin

Beschreibung: Ein Mitarbeitender geht mit der Kiste zu einzelnen Personen und tritt in Interaktion. „Hast du heute schon ein Wunder gesehen?“ Dann wird die Kiste geöffnet und die Person darf sich selbst im Spiegel sehen. „Klar hat du heute schon ein Wunder gesehen – du bist ein Wunder! Einzigartig von Gott geschaffen!“

Aktiv-Zeit

1. Station: Licht macht bunt

Die Begegnung mit Jesus verändert die Menschen. So wie bei dem Blinden, dessen schwarze Welt plötzlich hell und bunt wird. Das dürft ihr hier erleben. 

Material: Tonkarton, Stifte, Scheren, Acrylfarbe (leicht verdünnt), Farbschleudern (am besten eignen sich einfache Salatschleudern, z.B. von IKEA), Schablone in der richtigen Größe (Kreis muss in der Schleuder klemmen), Schnur und Wäscheklammern zum Aufhängen, Wachstischdecke

Stationsbeschreibung: Nehmt euch ein schwarzes Papier, schneidet mit Hilfe der Vorlage einen Kreis aus. Schreibt jetzt euren Namen und Dinge, die euch traurig machen auf den Kreis. Legt den Kreis mit der Schrift nach unten in die Farbschleuder. Nehmt euch Farben und tropft mehrere Punkte auf den Kreis. Schließt den Deckel und schleudert Farbe und Fröhlichkeit in die Dunkelheit. Hängt euer Kunstwerk zum Trocknen auf. 

Gesprächsimpulse: Was macht euer Leben hell und bunt. Wo kann Jesus Farbe in euer Leben bringen? 

2. Station: Stempelkissen schwarz und bunt 

Aus Trauer wird Freude, aus grau wird bunt. So wie bei Jairus, der todtraurig ist und Jesus schenkt ihm neues Leben. Die Begegnung mit Jesus verändert und schenkt neues Leben. Aus Trauer wird Freude, aus grau wird bunt.  

Material: schwarte und bunte Stempelkissen, weißes Papier

Stationsbeschreibung: Stempelt zuerst mit der schwarzen Stempelfarbe. Überlegt dabei – was macht mich traurig? Was ist in meinem Leben dunkel? Überlegt was euch hilft, wenn ihr traurig seid. Stempelt dann mit den bunten Stempelkissen weiter.  

Gesprächsimpuls: Überlege dabei: Was macht euch traurig? Was macht euer Leben schwer? Was hilft dir, wenn du traurig bist? (z.B. Kuscheln mit Mama/Papa, Reden, beten, singen, …). Wenn Jesus mit dir geht, kann dein Leben wieder bunt und fröhlich werden. 

3. Station: Kunterbunte Kerzen

Material: weiße Kerzenreste, Wachsmalstifte (Jaxon oder Stockmar), weiße Baum- oder Stabkerzen, Topf oder Dosen, Herd

Stationsbeschreibung: Bringt Wasser in einem großen Topf zum Kochen. Gebt die weißen Kerzenreste in mehrere Blechdosen und stellt diese in das heiße Wasser. Wartet darauf, bis das Wachs geschmolzen ist. Dann fügt bunte (durchgefärbte) Wachsreste hinzu. Wenn ihr keine schönen Farben habt, könnt ihr auch Wachsmalstifte schmelzen. Entnehmt dann die Blechdose vorsichtig dem heißen Wasser und taucht die Kerzen in die erste Farbe. Wiederholt das mit verschiedenen Farben mehrmals. Dabei die Kerze immer ein bisschen weniger tief eintauchen. Achtung – das Wachs ist heiß und kann auch spritzen! 

Gesprächsimpuls: Gottes Liebe färbt auf uns ab und bringt Licht in unser Leben. Die Kerze könnt ihr jemandem schenken und damit Licht in die Welt bringen. 

4. Station: Sorgenglas

Es gibt Tage, in denen Angst und Sorgen überwiegen – bei den Eltern und auch bei den Kindern: Existenzängste, Unsicherheit, Angst und Sorge sind wichtig, ernst zu nehmen, auszusprechen und zu thematisieren. Nicht alles muss mit einem frommen Mutmachspruch gleich weggewischt werden. Dennoch wollen wir Familien ermutigen, sich mit ihren Sorgen an Jesus zu wenden. Für solche Tage ist das Sorgenglas geeignet. 

Material: leeres Marmeladenglas oder Weckglas auf das mit fluoreszierender Farbe „Jesus ist dein Licht“ geschrieben wird

Stationsbeschreibung: Beschrifte ein Marmeladen-, oder Gurkenglas mit dem Satz: „Jesus ist dein Licht“. Benutzt dazu fluoreszierende Farben, die im Dunkeln leuchten. Macht es euch jetzt gemütlich und stellt das Sorgenglas in die Mitte, legt euch einige Steine bereit (das können Glassteine, oder selbst gesammelte Steine sein). Reihum nimmt jede/r einen oder mehrere Steine in die Hand und formuliert, was ihm/ihr heute Sorgen und Angst macht. Anschließend legt er/sie den Stein in das Glas.  
Sprecht anschließend ein Gebet (Schulkinder können es auch vorlesen).  
„Guter Gott, danke, dass du uns zuhörst. Danke, dass wir mit allem, was uns belastet, zu dir kommen dürfen. Wir bringen dir unsere Sorgen: (hier einsetzen, was mit den Steinen ins Sorgenglas gelegt wurde). Bitte nimm sie uns ab, damit wir ruhig schlafen können. Hilf uns darauf zu vertrauen, dass du uns nicht allein lässt und mit uns durch diese Zeit gehst. Amen“  

Hört euch gemeinsam das Lied von Mike Müllerbauer an: „Spar dir deine Sorgen“ 

5. Suchbild mit Schwarzlichtstiften 

Material: Foto mit Symbolen in Geheimschrift, Foto mit Buchstaben in Geheimschrift, Geheimstifte (zur Vorbereitung müssen auf die Fotos mit dem Geheimstift Symbole oder Buchstaben geschrieben werden)

Stationsbeschreibung: Jesus sagt: „Ich bin das Licht.“ Beim folgenden Rätsel geht es darum, Licht als etwas kennenzulernen, das uns den richtigen Weg zeigt, uns hilft und Unsichtbares sichtbar macht. Mit bloßem Auge siehst du zwei Bilder, einen Leuchtturm und Sonnenstrahlen, alles andere ist noch unsichtbar. Mit dem Licht (UV-Lampe) am Deckel des Stifts könnt ihr auf den Bildern Zeichnungen und Buchstaben sichtbar machen. 
Rätsel für die Jüngeren: 
Auf dem Leuchtturm-Bild sind verschiedene Gegenstände zu finden, die etwas mit Licht zu tun haben. 
Findest du alle sechs versteckten Gegenstände? Welche sind es?  
Lösung: (Glühbirne, Ampel, Sonne, Kerze, Taschenlampe, Stern) 

Rätsel für die Älteren: 
Auf dem Sonnenstrahlen-Bild findest du Buchstaben, die – richtig zusammengesetzt – einen Lösungssatz ergeben. Findest du alle Buchstaben und kannst den Satz vervollständigen? 

__ __ __ __ S    __ I __ __ __    __ __ U __ __ __ __ __    FÜR UNS! 

Lösung: JESUS LICHT LEUCHTET FÜR UNS! 

6. Station: Blinden-Parcours

Material: Augenbilden, Parcours-Material (Pylonen, Tische, Stühle), evtl. Seil

Stationsbeschreibung: Führt euch gegenseitig durch den Hindernisparcours- auf dem Hinweg verbindet ihr einer Person die Augen, auf dem Rückweg dürft ihr beide sehend durch den Parcours gehen. Was könnt ihr jetzt entdecken, was vorhin nicht sichtbar war? 

Variante: In einem Waldstück/Garten ist ein Seil gespannt, das durch einen Parcours führt. Auf dem Hinweg geht ihr blind am Seil. Nehmt euch für den Rückweg Zeit, um eure Umgebung genau wahrzunehmen. 

Gesprächsimpuls: Was konntest du auf dem Rückweg entdecken, das dich zum Staunen gebracht hat? Tauscht euch aus, was euch aufgefallen ist. Oft gehen wir durch unser Leben, ohne die Dinge und Menschen um uns genau wahrzunehmen. Überlegt doch mal, wie ihr im Alltag über Gott staunen könnt und was euch dabei helfen würde. 

7. Station: Dalli-Klick: Jesus Stück für Stück wahrnehmen 

Material: Laptop, Beamer, Präsentation mit Bildern

Stationsbeschreibung: Jesus ist vielen Menschen begegnet. Für manche war er einfach ein kluger Mann, der viel über Gott wusste, für andere ein Mensch mit besonderen Kräften, der Kranken helfen konnte. Dabei ist Jesus noch so viel mehr. Er ist Gottes Sohn. Aber was heißt das jetzt genau? Die Bibel beschreibt Jesus mit vielen Bildern. Die dürft ihr jetzt entdecken: Wir spielen Dalli-Klick. Schaut euch die Präsentation an. Gleich wird Stück für Stück ein Teil des Bildes aufgedeckt. Wer es wohl zuerst erkennt?  (Biblische Bilder: Hirte, Tür, Brot, Sonne, Weinstock, Freund, König, Arzt, Lehrer, Fels) 

Gesprächsimpuls: Das alles ist Jesus für uns. Das erkenne ich nicht immer sofort. Jesus begegnet uns auf viele Weisen. Welches Bild spricht dich besonders an und warum? 

8. Station: Knetseife mit Glitzer 

Material: für eine Seife: 2 EL Duschgel, 2 EL Speiseöl, 4 EL Speisestärke, Schüsseln, Ausstechformen, Nudelholz, Lebensmittelfarbe, Lebensmittel Glitzer  

Stationsbeschreibung: Jesus macht aus Erde und Spucke einen Schleim und streicht ihn auf die Augen des Blinden. So bekommt der Blinde nicht „nur“ Worte von Jesus zugesprochen, sondern Jesus kommt ihm spürbar nahe. Auch uns tut es gut, wenn wir das spürbar erleben können. Deshalb stellen wir Knetseife her.  
Gib das Duschgel, Speiseöl und die Speisestärke in eine Schüssel und vermenge die Zutaten gut miteinander. Die Masse sollte sich so leicht formen lassen, wie Spielknete. Füge je nach Konsistenz noch etwas Stärke oder Öl dazu. Damit deine Seife kunterbunt und glitzrig wird, gib ein paar Tropfen deiner Lieblingsfarbe (Lebensmittelfarbe) und etwas Glitzer dazu. Entweder formst du die Knete jetzt zu einer Kugel oder du bestreust den Tisch mit Speisestärke und rollst die Knetseife mit einem Nudelholz aus. Anschließend kannst du die Waschknete, wie einen Keks mit einer Ausstecherform ausstechen. Kleine Risse kannst du mit einem Tropfen Öl reparieren. Die fertigen Seifenstücke müssen ca. drei Stunden trocknen. Anschließend verpackst du sie in ein Marmeladenglas, damit sie nicht zu schnell trocknen und bröseln. Auf das Marmeladenglas klebst du zuletzt den bunten Streifen auf dem steht: „Ich mache deine Welt glitzerhell und kunterbunt, denn ich bin das Licht der Welt.“

Gesprächsimpuls: Wenn uns Zweifel und Sorgen die Sicht versperren, dann können wir mit der Knetseife die Hände waschen und daran denken, dass Jesus für uns da ist.

water droplets on glass panel
 9. Station: Massage-Geschichte 

Material:

 Stationsbeschreibung: Jesus tut den Menschen spürbar Gutes. Wir erleben eine Wundergeschichte mit Massage. Eine Person aus deiner Familie liest die Geschichte Abschnitt für Abschnitt und dazu die Massageanweisung. Bildet Paare, eine Person massiert und die andere darf aufmerksam zuhören und genießen. Startet so, dass ihr einen Rücken vor euch habt. Die Person, die massiert wird, darf gerne die Augen schließen. 

Geschichte Massage 
Jesus war mit seinen Freunden unterwegs. Sie kamen an einem Mann vorbei, der am Straßenrand saß und blind war.  Laufe mit deine Handflächen über den Rücken des anderen, von einer zur anderen Seite   
Johannes blieb stehen und sagte: Jesus, schau mal diesen Mann an. Er ist blind. Petrus fragt den Blinden. „Hallo, wie heißt du denn?“ Klopfe mit beiden Händen einmal sanft auf den Rücken und lass deine Hände die Hände auf dem Rücken ruhen. 
Der Blinde fragte verwundert: „Meinst du mich? Mein Name ist Jaron. Aber warum redet ihr mit mir? Normalerweise macht das niemand. Jeden Tage sitze ich hier und die Leute gehen einfach an mir vorbei. Ich bin ganz allein. Meine Welt ist dunkel. Ich bin traurig.“ Greife dem „Blinden“ um den Kopf herum und bedecke vorsichtig seine Augen mit deinen Händen, so dass dieser nichts mehr sieht.  
Petrus schaut Jesus nachdenklich an. Dann sagt er: „Jesus, du hast uns doch erzählt, dass Gott uns Menschen lieb hat und er größer ist als unsere Sorgen und das Dunkle in der Welt vertreiben kann.    Nimm deine Hände von den Augen, und streiche dem Blinden über den Rücken.  Über den Kopf bis zum unteren Rücken von rechts nach links  
(ein Kreuzzeichen) 
Aber Jaron ist traurig und einsam.“  Nimm deine Hände vom Rücken des Blinden und steh auf.  
Da antwortete Jesus: „Es soll nicht mehr dunkel sein im Leben von Jaron. Ich werde ihm helfen.“ Geh um den „Blinden“ herum und dich vor ihn hin.   
Dann spuckte Jesus auf die Erde, rührte mit dem Speichel einen Brei an und strich ihn auf die Augen des Blinden und sagte zu ihm: „Ich mache deine Welt hell und bunt, denn ich bin das Licht der Welt.  Streiche sanft über die Augen des Blinden. 
   
Geh jetzt zum Teich Siloah und wasch dich dort.“ Der Blinde ging hin, wusch sich, Lass deine Finger wie Regen oder Wassertropfen auf das Gesicht des Blinden tupfen und setze dich anschließend neben den Blinden. 
und als er zurückkam, konnte er sehen.   Der Blinde darf nun langsam die Augen öffnen.  
Jarons Leben war jetzt kunterbunt und hell Schaut euch gemeinsam um und erzählt euch, was ihr an Schönem und Buntem entdecken könnt.  
10. Station: Segen  

Material: Segenkoffer: Postkarten, Zubehör, Die Segenskarten könnt ihr hier bestellen: https://www.kirche-kunterbunt.de/gestalten/segens-und-gebets-postkarten/ 

Stationsbeschreibung: Wer ist Jesus für mich? Was brauchst DU heute von Jesus? In unserem Segenskoffer findest du Postkarten mit Segensideen und dem passenden Zubehör. Sucht euch euren individuellen Segen und die passenden Gegenstände dazu aus. Lest euch gegenseitig den Segen vor und folgt den Anweisungen auf den Karten.

Feier-Zeit 

Lied: Herzlich willkommen (Peter Menger, Einfach Spitze 2) 

Bibelgeschichte: Joh 9,1–38, Sie kann mit Standbildern erzählt, oder als Bibeltheater gespielt werden.

Jesus heilt einen Blinden 
Jesus war mit seinen Freunden unterwegs. Sie kamen an einem Mann vorbei, der am Straßenrand saß und blind war. Johannes blieb stehen und sagte: Jesus, schau mal diesen Mann an. Er ist blind. Petrus fragt den Blinden. „Hallo, wie heißt du denn?“ Der Blinde fragte verwundert: „Meinst du mich? Mein Name ist Jaron. aber warum redet ihr mit mir? Normalerweise macht das niemand. Jeden Tage sitze ich hier und die Leute gehen einfach an mir vorbei. Ich bin ganz allein. Meine Welt ist dunkel. Ich bin traurig.“. Petrus schaut Jesus nachdenklich an. Dann sagt er: „Jesus, du hast uns doch erzählt, dass Gott uns Menschen lieb hat und er größer ist als unsere Sorgen und das Dunkle in der Welt vertreiben kann. Aber Jaron ist traurig und einsam.“ Da antwortete Jesus: „Es soll nicht mehr dunkel sein im Leben von Jaron. Ich werde ihm helfen.“ 
Dann spuckte Jesus auf die Erde, rührte mit dem Speichel einen Brei an und strich ihn auf die Augen des Blinden und sagte zu ihm: „Ich mache deine Welt hell und bunt, denn ich bin das Licht der Welt. Geh jetzt zum Teich Siloah und wasch dich dort.“  Der Blinde ging hin, wusch sich, und als er zurückkam, konnte er sehen. 
Seine Nachbarn und andere Leute, die ihn als blinden Bettler kannten, fragten erstaunt: »Ist das nicht Jaron, der immer an der Straße saß und bettelte?« 
Einige meinten: »Er ist es.« Aber andere konnten es einfach nicht glauben und behaupteten: »Das ist unmöglich! Er sieht ihm nur sehr ähnlich.« »Doch, ich bin es«, sagte Jaron. Vorher war alles grau und dunkel- aber jetzt kann ich sehen!  Ich kann euch sehen, und die Sonne, die Bäume, die Blumen in allen Farben. So schön! Jesus hat Licht und Freunde in mein Leben gebracht! Doch statt sich zu freuen wurden einige Leute richtig wütend. Sie schimpften und sagten: „Das was Jaron da erzählt, kann nur Gott. Wir ist dieser Freund- dieser Jesus. Er ist ein Lügner. Jaron soll weg von hier. Wir wollen ihn nicht mehr bei uns haben.“ Und sie schickten ihn fort. Jarons Leben war jetzt kunterbunt und hell, doch er war wieder allein. In seinem Herzen schlich sich die Dunkelheit zurück. Jaron hatte keine Freunde, keine Familie, auch Jesus war nirgends zu sehen. Da kam ihm ein Mann entgegen. Jaron hatte das Gefühl seine Stimme zu kennen. Doch den Mann hatte er noch nie gesehen. Er fragte ihn: „Jaron, weißt du wer ich bin?“ Jaron zögerte. Da sagte der Mann: „Ich bin das Licht der Welt. Erkennst du meine Stimme?“ Da hüpfte Jaron Herz vor Freude und er begann über das ganze Gesicht zu strahlen. Jaron erkannte: Natürlich, dieser Mann war Jesus. Jetzt war Jaron nie mehr alleine. 

Impuls
Es ist in deinem Herz. Ein Wunder- Buch ist hier in deinem Herzen. Wenn du die Geschichten von Jesus liest, siehst oder hörst, dann kannst du sie überall mit hinnehmen. Jesus ist da für dich, so wie für den blinden Jaron. Der hatte wirklich ein ganz schön finsteres Leben. Keine Freunde, keine Familie, keine Abenteuer. Und die anderen waren ja nicht wirklich nett zu ihm. Dabei hätten die sich doch mit Jaron freuen können, als er endlich sehen konnte. Doch Jaron scheint das nicht viel ausgemacht zu haben, denn er hat etwas erkannt, er hat etwas Wunderbares entdeckt, was die anderen Menschen nicht sehen konnten: Gottes Liebe kann uns verwandeln. Wenn alles dunkel ist, weil du traurig bist, oder du furchtbar gelangweilt bist vom grauen Schulalltag, dann ist Gott für dich da. Und er kann dir Freude schenken und dich trösten, so wie Jaron. Du wirst entdecken, wie bunt und wunderschön unsere Welt ist. Gott kann dich nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herz sehen lassen- und dann gibt es noch so viel mehr zu entdecken, als du dir vorstellen kannst!  Denk daran: Du bist nicht allein! Gott kann deine Angst in Mut verwandeln.  Mit ihm kannst du wundermutig werden. Kannst du das glauben?  

Lied: Wir sind Wunderkinder (Uwe Lal, Einfach spitze 1) 

Gebets-Herz 

Dieses Gebet haben wir entwickelt, damit Eltern mit Kindern zusammen beten können. Gerne könnt ihr die Idee mit euren Familien teilen, aber ihr könnt das Gebet auch in der Feier-Zeit eurer Kirche Kunterbunt gemeinsam beten. 

Material:  schwarzes Blatt mit weißen Herzumrissen und dazu gelbe, grüne, rote, blaue, violette, orangene Dreiecke), Schere 

Druckt euch die Vorlage mehrmals aus und schneidet euch gelbe, rote, blaue, grüne, violette und orangene Dreiecke aus. Die schwarze Vorlage dient als Untergrund. 
Jetzt wird das Gebet wird gelesen. Legt nach jedem Satz ein Dreieck auf die Vorlage. 

Gebet 
Gott, in unserem Leben gibt es viel Dunkles  
(ein Dreieick legen) 
Menschen streiten sich und drehen sich den Rücken zu,  
(Dreieck legen) 
andere sind sehr krank und können nicht mehr aus dem Haus, 
(Dreieck legen) 
Manchmal fragen wir uns sogar, ob es dich wirklich gibt. 
(Dreieck legen).  
Doch du bist da. 
(Dreieck legen).  
Hilf uns, dass wir dich entdecken, 
(Dreieck legen) 
lass unsere Augen sehen was du siehst, 
(Dreieck legen) 
wenn wir draußen in der Natur sind  
(Dreieck legen).  
Lass unser Herz spüren, was du spürst, 
(Dreieck legen) 
wenn wir anderen Menschen begegnen. 
(Dreieck legen).   
Lass uns wundermutig werden. 
(Dreieck legen).  
Weil du da bist. 
(Dreieck legen).  
Denn in dein Herz Gott, da passt doch die ganze Welt.  
(letztes Dreieck legen) 
Amen

Segenslied:  Hör mal auf die leisen Töne  (Johannes Matthias Roth, Feiert Jesus für Kids) 

Segensidee – Wunderdrop 

Material: Nimm 2 Soft – Kaubonbons

Segen
Gottes Segen bekommst du einfach so geschenkt, wie diese Bonbons. Manchmal sogar mehr als du denkst.  
Strecke deine Hand aus, dann bekommt du zwei Bonbons in die Hand gelegt.  
Damit will Gott dir Gutes tun und dein Leben bunter und schöner machen. 
Packt nun einen Wunderdrop aus. 
Jesus helfe dir, dass du kleine und große Wunder in deinem Leben entdecken und genießen kannst. 
Wir stecken uns das Kaubonbon in den Mund und spüren, wie süß und fruchtig es ist. 
Gottes Lebenskraft schenke dir, dass du spürst, wie gut Gottes Liebe dir tut.  
Wir drücken mit der Zunge auf den Wunderdrop, oder beißen vorsichtig darauf.  
Wie Gottes Liebe dich immer wieder überrascht und dich ganz ausfüllt. 
Der Wunderdrop ploppt auf und die Fruchtsaft-Füllung verteilt sich in unserem Mund. 
Gott lasse dich wundermutig werden, damit du das Gute von Gott mit anderen Menschen teilen kannst. 
Amen.

Das zweite Wunderdrop-Bonbon darfst du mit nach Hause nehmen und einem Freund oder einer Freundin schenken. 

Dieser Entwurf thematisiert den Vers „Jesus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ Lk 6,36  und die Geschichte vom Barmherzigen Samariter Lk 10,25–37. Er ist im Rahmen des Familientags von EJW und CJVM entstanden.

Willkommens-Zeit

Material: schön dekorierter Tisch, zwei Mitarbeitende, Namenskleber, Erklär-Zettel mit Lageplan, Milka-/Gummi-Herzen oder Waffel-Herzen backen, Kaffee/Kaba

Schön wäre, wenn Milka- oder Gummi-Herzen bereitstehen. Wenn ihr Kapazität habt, könntet ihr hier auch Waffel-Herzen backen und Kaffee und Kaba anbieten. (Nach
Möglichkeit kostenlos!)

Aktiv-Zeit

Station 1: Samen-Herz

Material: Papier in Streifen 6 cm breit, 21 cm lang, Tesa oder starkes Masking Tape, Blumensamen, evtl. Trichter mit kleiner Öffnung unten, Bleistifte, Scheren, evtl. Sticker/ Buntstifte/ buntes Klebeband zum Verzieren

Für diese Station müsst ihr im Vorfeld aus den bunten A4 Papierbögen 6 cm breite und 21 cm lange Streifen schneiden. Dazu das A4 Papier hochkant in 6 cm breite Streifen schneiden (5 pro Blatt). Testet dann auf jeden Fall mindestens einmal das Falten und befüllen der Herzen.

Stationsbeschreibung: Barmherzigkeit könnten wir auch so verstehen, dass unser Herz für andere bricht – dass wir mitfühlen, mitdenken, mithandeln. Wenn wir uns von den Bedürfnissen und Nöten anderer berühren lassen, wird Gutes entstehen.

Hier dürft ihr ein Samen-Herz basteln. Wenn das Herz fertig gefaltet ist, dann werden Blumensamen hineingefüllt. Ihr könnt es mit nach Hause nehmen und über einem Beet oder einem Blumentopf das Samen-Herz auseinanderreißen. Wenn das Herz bricht, dann kann Schönes daraus für andere und dich selbst wachsen. Ihr dürft das Samen-Herz aber auch jemandem schenken, der euch am Herzen liegt oder mit dem ihr mitfühlt.

Gesprächsimpulse:

  • Wo ist dein Herz gebrochen? Was hat dich in letzter Zeit berührt?
  • Wie hast du darauf reagiert?
  • Wie kannst du deinem Mitfühlen Ausdruck verleihen?
Station 2: BARM-Station

Material: Kuscheldecke

Stationsbeschreibung: BARMHERZIGKEIT ist ein sehr altes Wort, das kaum noch benutzt wird. Was bedeutet es? Barmherzigkeit enthält das Wort BARM. Das ist ein Wort aus dem Mittelhochdeutschen. Es bedeutet (Mutter)-Schoß. Die Grundbedeutung des Verbs BARMEN ist: ein Kind auf den Schoß nehmen.
Gott ist barmherzig
In der Bibel heißt es, dass Gott barmherzig ist. Mit uns. Er hat uns richtig lieb. Wir dürfen bei ihm auf dem Schoß sitzen. Er ist wie ein Papa oder eine Mama, die uns liebevoll in den Arm nimmt, ganz egal, was wir mitbringen oder wie es uns gerade geht. Auch wenn wir was Doofes gemacht haben, hat er uns lieb. Er ist barmherzig.
Die Barmherzigkeit geht weiter
Weil Gott mit uns barmherzig ist, können wir auch barmherzig sein. Mit anderen Menschen. Mit unseren Kindern. Mit Arbeitskolleg:innen. Mit Nachbarn. Mit Mitschüler:innen, …
Wir können mit anderen liebevoll, mitfühlend, barmherzig umgehen und besonders denen Gutes tun, denen es gerade nicht gut geht.
Barmherzig mit mir selbst
Außerdem dürfen wir auch mit uns selbst barmherzig sein. Wir dürfen liebevoll und mitfühlend mit uns selbst sein – auch wenn wir mal nicht zufrieden sind mit uns. Das ist manchmal gar nicht so einfach, oder?

Ihr könnt an dieser Station die drei Dimensionen von Barmherzigkeit ausprobieren:

  1. Nehmt euch die Decke und kuschelt euch darin ein. Denkt daran: Gott ist barmherzig mit euch!
  2. Nehmt euch gegenseitig einmal richtig kräftig in den Arm (oder bei kleineren Kindern: auf den Schoß nehmen). Denkt daran: Ihr dürft auch mit anderen Menschen barmherzig sein!
  3. Umarmt Euch jetzt selbst einmal und rubbelt euch ein bisschen warm. Denkt daran: Ihr dürft auch mit euch selbst barmherzig sein!
Station 3: Herz-Netz

Material: großes Brett, Wolle mit Farbverlauf, Nägel, Hämmer

Stationsbeschreibung: Durch Barmherzigkeit kann ein Netz entstehen, in dem andere Menschen (Schwächere, Traurige, Kranke, Alte, …) aufgefangen werden. Wir alle können mitmachen, dass ein solches Herz-Netz entsteht.
Nehmt euch dazu einen Nagel, platziert ihn auf der Herzform und klopft ihn hinein. Sucht dann das Ende der Wolle und spannt sie zu eurem Nagel. Wickelt sie ein paarmal um euren Nagel und gebt das Ende an den nächsten weiter.

Gesprächsimpulse:

  • Wo und wie seid ihr selbst schonmal aufgefangen worden, als es euch nicht gut ging?  Wie habt ihr Barmherzigkeit erfahren?
  • Wo können Andere durch euch oder euren CVJM oder die Kirchengemeinde aufgefangen werden?
  • Gibt es Menschen, die durch die Maschen des Herz-Netzes fallen?
  • Wo könnt ihr dazu beitragen, dass ein Netz der Barmherzigkeit entsteht?
Station 4: Barmherzigkeits- Rad

Material: Glücksrad, bunte Kärtchen mit Aufgabe, kleine Süßigkeiten

Stationsbeschreibung: Barmherzigkeit hat immer auch etwas damit zu tun, sich mitfühlend seinen Mitmenschen zuzuwenden. Ganz besonders denen, die es schwer haben, die krank, einsam oder traurig sind. Und ihnen ganz praktisch Gutes zu tun. Überlegt gemeinsam: Gibt es eine oder mehrere Personen in eurem Umfeld, auf die das zutrifft? Jede:r aus eurer Familie darf nun einmal am Barmherzigkeits-Rad drehen. Zieht euch ein farblich passendes Kärtchen. Darauf steht eine Barmherzigkeits-Idee, mit der ihr aktiv werden dürft. Vielleicht könnt ihr damit der Person/den Personen, über die ihr vorher gesprochen habt, etwas Gutes tun?
Ihr könnt die Barmherzigkeits-Ideen natürlich auch tauschen, wenn sie zu jemand anderem besser passen. Die Süßigkeit dürft ihr entweder selbst naschen oder an jemanden verschenken.


Station 5: Herz-Domino

Material: Domino-Steine oder Bauklötze,5 Stolpersteine (Pflastersteine, Kieselsteine mit „Stolpersteine“ beschriftet)

Gottes Barmherzigkeit kann einen Domino-Effekt in uns anstoßen und uns in Bewegung bringen. Das könnt ihr hier beim Herz-Domino erleben.

1. Runde: Stellt die Dominosteine in Herzform auf. Sucht euch den ersten Stein. Auf ihm steht „Gottes Herz“. Gottes Barmherzigkeit stößt in euch Barmherzigkeit an und ihr werdet in Bewegung gesetzt. Ihr dürft jetzt den ersten Stein anstupsen und beobachten, wie sich Gottes Barmherzigkeit ausbreitet.

Gesprächsimpuls:

  • Was löst Gottes Barmherzigkeit in euch aus?
  • In welchem Bereich wollt ihr euch davon in Bewegung setzen lassen?
  • Was wäre ein erster Schritt, um aktiv zu werden?

2. Runde: Es gibt aber auch „Stolpersteine“, die uns davon abhalten barmherzig zu sein. Dann bleibt das Herz-Domino nicht in Bewegung. Stellt die Steine nochmal in Herzform auf. Natürlich ist der Stein „Gottes Herz“ wieder der Startstein. Platziert jetzt die Stolpersteine zwischen den Dominosteinen und startet das Domino nochmal. Breitet sich die Barmherzigkeit genauso aus wie in der ersten Runde?

Gesprächsimpuls: Was hindert uns daran barmherzig zu sein? Was sind unsere Stolpersteine?

Station 6: Segens-Dusche

Material: zwei Mitarbeitende, Segens-Sätze, Stühle für die Familie zum Draufsitzen, optional Materialien zur Raumgestaltung

Stationsbeschreibung: Barmherzigkeit hat auch mit uns selbst zu tun. Wir dürfen barmherzig sein mit uns. Das ist manchmal gar nicht so leicht. Besonders wenn man unzufrieden ist mit sich selbst. Und dennoch gilt: Gott ist barmherzig mit DIR und er denkt und spricht gut über DICH, also darfst DU auch selbst barmherzig mit DIR sein. An dieser Station dürft ihr euch als Familie auf die Stühle in der Mitte setzen und euch gute und barmherzige Worte zusprechen lassen.

Station 7: Herz-Sport

Material: Matten, Mitarbeitender, der die Bewegungsgeschichte Herz-Sport anleitet

Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr eure Herzen in Schwung bringen und euren Herzschlag erhöhen. Stellt euch so hin, dass jeder etwas Platz um sich hat. Dann startet das Sport-Video und dann kann es losgehen!

Station 8: Rucksack tragen

Material: 6-8 Rucksäcke, Steine oder Wasserflaschen, Pylonen, Hütchen, Hindernisse, Tische, Stühle für den Parcours

Stationsbeschreibung: Barmherzigkeit bedeutet die Lasten eines anderen gemeinsam zu tragen. Gemeinsam wird Schweres leichter. Packt die Gewichte in den Rucksack. Ein Kind versucht den Rucksack durch den Parcours zu tragen (Bitte achtet auf das Alter der Kinder!). Das war schwer zu schaffen. Verteilt jetzt die Gewichte auf die ganze Familie in mehrere Rucksäcke. Was stellt ihr fest?

Gesprächsimpulse:

  • Was macht mir das Leben in unserer Familie schwer?
  • Wo wünsche ich mir Entlastung?
  • Was würde es mir leichter machen?
  • Wer (aus meiner Familie) könnte mit mir gemeinsam diese Last tragen?
  • Wo könnte ich Hilfe gebrauchen?

Station 9: Gottes Barmherzigkeit wärmt uns

Material: Natriumacetat (erhältlich bei Apotheken oder online) Wasser, Küchenwaage, Herd, Kochtopf und Rührlöffel, Trichter, Kaffeefilter, Sauberes Glasgefäß mit hohem Rand, 2-3 Liter-Glasflaschen zum Abfüllen (pro Taschenwärmer werden ca. 100 ml Lösung benötigt)

Anleitung zur Herstellung der Natriumacetat-Lösung
Natriumacetat und Wasser (pro Taschenwärmer 90g Natriumacetat, 10g Wasser) in den Kochtopf und erhitzt die Mischung bei mittlerer Temperatur. Gut umrühren. Das Salz löst sich nach und nach völlig auf und es entsteht eine klare Lösung. Nehmt euren Trichter (oder Filterhalter) und legt den Kaffeefilter hinein. Stellt den Trichter auf das Glasgefäß. Nun schüttet die Lösung durch den Trichter ins Glasgefäß. Am besten das Glasgefäß auf die heiße Herdplatte stellen, sodass sie nicht abkühlt. (Sollten in der Lösung, die unten herauskommt, noch Kristalle sichtbar werden, wiederholt den Vorgang. Erwärmt die Lösung noch einmal bis sie ganz klar ist und filtriert sie noch einmal.) Die Lösung kann nun in die Glasflaschen abgefüllt werden und dort abkühlen. Am besten stellt ihr im Vorfeld einmal selbst einen Handwärmer mit eurer Lösung her, sodass ihr sichergehen könnt, dass die Lösung funktioniert.

Stationsbeschreibung: Gott ist barmherzig mit uns. Weil er uns liebhat. Sein Herz brennt für uns. Gottes Barmherzigkeit hat also auch etwas mit seiner Warmherzigkeit zu tun. An dieser Station dürft ihr Taschenwärmer selbst herstellen. Ihr könnt sie euch in die Tasche stecken. Jedes Mal, wenn ihr kalte Hände habt, könnt ihr sie daran aufwärmen. Und Euch daran erinnern, dass Gottes Herz für Euch brennt, dass er warmherzig ist. Gestaltet den Plastikbeutel mit den farbigen Eddings nach eurem Geschmack. (Ihr könnt z.B. ein Herz darauf malen oder in einer schönen Schrift „Barmherzigkeit“ drauf schreiben.) Schneidet anschließend aus der Teelicht-Aluhülse ein ca. 5 cm großes Plättchen aus und faltet es in der Mitte zusammen, sodass es schön stabil ist.
Gießt ca. 100 ml der Natriumacetat-Lösung in den Plastikbeutel und gebt das Plättchen hinein. Verschließt den Plastikbeutel gut und verklebt die Öffnung sicherheitshalber mit Klebeband, sodass nichts von der Lösung ausläuft. (ACHTUNG: es kann sein, dass die Lösung bereits beim hineingießen in den Plastikbeutel fest und warm!! wird. Dann lege den Plastikbeutel einfach einige Minuten ins kochende Wasser und warte bis die Lösung wieder klar und flüssig wird.) Nun kanns losgehen: Knickt das Aluplättchen und ihr werdet feststellen, dass die Lösung fest und warm wird. Daran könnt ihr nun eure Hände wärmen. Zuhause könnt ihr den Taschenwärmer einige Minuten in kochendes Wasser legen. Ihr werdet feststellen, dass die Lösung wieder flüssig wird. So könnt ihr den Taschenwärmer immer wieder verwenden.

Feier-Zeit

Der Impuls kann in Form eines Kind/Erwachsenen Gespräch erfolgen.

Heute bei Kirche Kunterbunt geht es um ein kompliziertes Wort – BARMHERZIG. Da steckt doch das Wort HERZ drin. Barm HERZ ig. Und es ist das Wort ARM drin – B-ARM-HERZIG. Deshalb haben wir uns gedacht, wir machen aus unseren Armen ein Herz!
Und an den Stationen gerade gab es ja auch viele Herzen. Das Nagel-Herz und Domino-Herzen. Und an manchen Stationen konnte man auch erleben, was Barmherzigkeit bedeutet. Beim Sport-Video zum Beispiel oder beim Glücksrad.

K1: Und weißt du jetzt was barmherzig ist?
E: Ja – ich hab ein bisschen was verstanden.
K1: Wieso nur ein bisschen? Also ich hab’s kapiert! BarmHERZig hat mit meinem Herz zu tun. Barmherzig sein heißt, dass mein Herz traurig ist, wenn ich Menschen sehe, denen es nicht gut geht. Und dann will ich ihnen helfen oder wenigstens eine Freude machen. Wie mit meinem Samen-Herz. Ich habe eins gebastelt. Das schenke ich der Frau XX unserer Nachbarin. Die ist jetzt ganz alleine, weil ihr Mann gestorben ist. Und Gott hilft mir dabei Menschen zu helfen.
E: Das hört sich richtig schön an!
K2: Ich hab auch was verstanden von barmherzig – aber was ganz anderes! Ich war bei der BARM-Station. Da konnte man Kuscheln. BARM heißt nämlich „auf den Schoß sitzen“. Und ich hab gelernt, dass Gottes Barmherzigkeit ein bisschen so ist wie Kuscheln mit der Mama. Gott nimmt mich auf den Schoß und kuschelt mit mir, weil er mich so lieb hat. Und mit der Mama kuscheln ist sooo schön!
E: Ja kuscheln ist echt schön und wie gut zu wissen, dass auch ich auf Gottes Schoß sitzen darf und er mich in den Arm nimmt!
K1: Und was fandest du heute gut?
E: Mir hat die Segensdusche am besten gefallen. Da habe ich einfach nur Schönes über mich gehört. Und das hilft mir vielleicht auch in den Zeiten in denen ich mich überfordert fühle oder denke ich bin nicht gut genug. Ich darf mit mir selbst barmherzig sein. Ich bin wertvoll. Ich bin gut.
K2: Jetzt haben wir ja drei verschiedene Sachen zu barmherzig erzählt.
E: Man könnte vielleicht auch Sagen – wir haben drei Dimensionen von Barmherzigkeit entdeckt.
K1: Können wir uns nicht eine Bewegung zu jeder Art von Barmherzigkeit ausdenken?
Alle: Ja – gute Idee!
K1: Ich hatte ja „Barmherzig sein zu anderen Menschen“. Da könnten wir doch das Klatschen immer weitergeben.
K2: Und bei der „Barmherzigkeit von Gott“ können wir uns doch in den Arm nehmen und kuscheln!
E: Und was machen wir zu meiner Dimension?
K1: Für deins können wir es doch über uns regnen lassen.
E: Barmherzig sein zu mir selbst ist wie ein warmer schöner Regen.
K2: Das ist toll. So kann ich mir die 3 Dimensionen richtig gut merken.

  1. Barmherzig sein zu anderen,
  2. Gottes Barmherzigkeit für mich
  3. und zu sich selbst barmherzig sein.

Seifenblasen-Gebet

Konfetti-Segen

Vorbemerkungen zum Entwurf

Der Entwurf ist entstanden für den Familiensonntag am 3. März 2024 im Rahmen der Familienwoche „Familien im Fokus“ der Diözese Rottenburg-Stuttgart. An diesem Sonntag ist das Evangelium von der Tempelreinigung (Joh 2,13-25) vorgesehen.
Der Entwurf fokussiert auf Joh 2,13-16: Jesus ist der Tempel so heilig, dass er alles vertreibt und wegschafft, was die Heiligkeit dieses Ortes schmälert. Daraus ergibt sich die Frage für uns und das Thema für den Entwurf „Was uns heilig ist“.
Der Entwurf eignet sich besonders gut in der Fastenzeit.

WILLKOMMENS-ZEIT

Namensschilder

Zum Start erhalten alle Teilnehmenden ein Namensschild. Weil das Heilige oft mit der Farbe Gold dargestellt wird, könnten Streifen aus goldenem Karton und mit doppelseitigem Klebeband vorbereitet werden, die beschriftet und auf die Kleidung geklebt werden können.

Optische Täuschung: Jesusbild

Material: Optische Täuschung Jesus (heruntergeladen und groß ausgedruckt)


Das Bild kann groß ausgedruckt und an eine Stellwand gepinnt werden, die neben einer weißen Wand steht. Daneben steht folgende Anleitung:
Schaut für ca. 30 sec ganz fest auf die vier schwarzen Punkte in der Mitte des Bildes. Schaut anschließend auf die weiße Wand. Was seht ihr? Könnt ihr etwas erkennen?“

Beschreibung: Die Besucher:innen werden zu einem kleinen Experiment eingeladen. Sie werden motiviert für ca. 30 sec ganz fest auf die vier schwarzen Punkte in der Mitte des Bildes der optischen Täuschung zu schauen. Danach wird eine weiße Wand fokussiert. Gesprächsimpuls: Was seht ihr? Könnt ihr etwas erkennen?

                            

Begrüßung und Einführung ins Thema

Nach und nach versammeln sich alle Besucher:innen zur Begrüßung und Einführung ins Thema.
Elemente könnten sein:

  • Willkommen an alle
  • Nachfragen, was TN beim Experiment gesehen haben.
  • Erklären, was „passiert“ ist: Wenn ihr die schwarzen Punkte lange genug fixiert habt, müsstet ihr auf der weißen Wand ein Bild von Jesus gesehen haben.
  • Das „funktioniert“, weil das Auge sog. Nachbilder produziert. Das passiert immer dann, wenn man über längere Zeit starr auf ein Bild geschaut hat und dann plötzlich auf eine weiße Fläche schaut.
  • Deuten: Für uns bei Kirche Kunterbunt kann das Experiment zeigen: Jesus ist uns auch dann nahe, wenn wir ihn nicht sehen, wenn wir nichts von ihm spüren, gerade nicht an ihn denken. Er ist immer für uns da. Weil er heilig ist, und weil wir ihm heilig sind.
  • Lied (z.B. „Einfach spitze, dass du da bist“, weitere Vorschläge s.u.)
  • Einführung ins Thema: „Was uns heilig ist“. An den Aktivstationen kommt ihr auf ganz unterschiedliche Weise damit in Berührung. Im Hintergrund steht eine Geschichte in der Bibel, die ihr vielleicht in den Stationen schon entdeckt. Die ganze Geschichte erzählen wir euch in der Feier-Zeit.
  • Hinweise, wo die Stationen sind, ebenso zum zeitlichen Rahmen.

AKTIV-ZEIT

Station 1: Schatzkiste gestalten

Material: Buntes Papier (quadratisch ca. 20x20cm), Scheren, Klebstoff, Bunt- und Filzstifte zum Bemalen, evtl. kleine Aufkleber zum Verzieren, kleine Zettel evtl. mit Diamant-Umriss draufgedruckt.


Stationsbeschreibung: Gestaltet eure eigene Schatzkiste. Bemalt dazu das Papier mit den Bunt- und Filzstiften. Faltet dann aus dem Papier eine Origami-Schachtel. Wer nicht malen möchte, kann seine Schachtel mit Aufklebern verzieren. Schreibt auf die kleinen Zettel, was oder wer für euch wertvoll ist wie ein Schatz. Legt die Zettel in die Schatzkiste.

Gesprächsimpuls: Wer oder was ist mir ganz besonders wertvoll, so wie ein Schatz? Wer oder was ist mir heilig? Wie fühlt es sich an, wenn ich an das denke, was ich aufgeschrieben/aufgemalt habe? Bringt mich das, was mir heilig ist, auch irgendwie mit Gott in Berührung? Wie?

Alternative Schatzkiste

Material: Eierkarton, Washi-Tape, Bunt- und Filzstifte
Beschreibung: verziert mit den Washi-Tapes einen Eierkarton als Schatzkiste. Schreibt auf die kleinen Zettel, was oder wer für euch wertvoll ist wie ein Schatz. Legt die Zettel in die Schatzkiste.

Station 2: Du bist heilig

Material: mehrere goldene Ringe (ca. 30 cm Durchmesser, z.B. für Makramee…) oder ein mit Goldfolie umwickelter Hula-Hoop-Reif oder aus goldenem Tonpapier ausgeschnittene Kreise als Heiligenschein.

Stationsbeschreibung: Auf Bildern sind Heilige meistens mit einem runden Heiligenschein dargestellt. Menschen, die sie gekannt haben, haben gespürt, dass sie Gott ganz besonders nahe waren. Weil sie Gott ganz nahe waren und mit seiner Hilfe, seinem guten Geist Gutes getan haben, war das Leben der Heiligen rundherum eine runde Sache. Jede und jeder von uns trägt den Schein des Göttlichen in sich. Durch jede und jeden von uns kann Gottes Liebe in die Welt strahlen, weil wir alle Gottes Kinder sind. „Ihr alle seid heilig“, heißt es in der Bibel.
Zusage:
Überlegt, was die anderen „heilig“ macht. Haltet ihm oder ihr dann den goldenen Ring über den Kopf und sprecht der Person zu:

  • Durch dich scheint Gottes Liebe in die Welt, weil…
  • Durch dich spüre ich Gottes Liebe, weil…
  • Du machst es mir leicht, an Gott zu glauben, weil…

Aktion:
Wenn ihr wollt, könnt ihr euch hinterher gegenseitig den Heiligenschein hinter den Kopf halten und euch so fotografieren lassen. Oder ihr könnt euch gemeinsam vor den großen Heiligenschein stellen und ein Foto machen. Dabei hält immer einer den Heiligenschein für jemand anderen. So wird deutlich, dass ich es mir nicht selbst zusagen kann, ein/e Heilige/r zu sein. Das kann nur jemand anderes tun.

person wearing long-sleeved top with halo
Alternative Aktion: Licht-Heilige fotografieren

Material: Stativ; Kamera (mit der Möglichkeit, eine Langzeitbelichtung von 30 Sekunden einzustellen, oder mit Bulb-Funktion (Linse manuell öffnen oder schließen) oder Handy mit einer App, mit der die Belichtungszeit eingestellt werden kann, z.B. Night Camera: Nachtfotografie; Taschenlampe; Raum, den ihr komplett abdunkeln könnt und in dem ihr im Idealfall einen dunklen Hintergrund habt (evtl. ein großes schwarzes Tuch aufhängen oder Vorhänge nutzen).

Stationsbeschreibung: Stellt das Stativ mit der Kamera auf (oder sucht einen geeigneten Platz für die Kamera, z.B. auf einem Schrank, im Regal, auf dem Tisch)). Achtung: Ohne Stativ verwackelt das Bild leicht – evtl. zeitverzögert auslösen. Legt den Platz für die zu fotografierenden Personen („Heilige“) fest: ca. 3-4 Meter von der Kamera entfernt; markiert den Abstand evtl. mit einem Klebeband-Kreuz auf dem Boden. Testet vorher die Belichtungszeit der Kamera, indem ihr den Auslöser drückt und mit der Taschenlampe wild herumleuchtet. Entsteht schon ein Lichtbild? Versucht unterschiedliche Einstellungen. Der/die Betreuende der Station übernimmt die Aufgabe des Fotografen. Sagt, wann die Belichtungszeit beginnt und wie lange sie dauert (z.B. 30 sec).

Alternative Aktionsbeschreibung: Wer sich als „Licht-Heilige:r“ fotografieren lassen möchte, stellt sich auf die Markierung am Boden. Eine andere Person stellt sich hinter die zu fotografierende Person und leuchtet sie mit der Taschenlampe kurz von oben nach unten an (evtl. dazu auf einen stabilen Hocker oder Stuhl stehen).Taschenlampe wieder ausschalten. (Achtet darauf, dass der/die Beleuchter:in hinter dem/der „Licht-Heiligen“ versteckt bleibt, sonst sieht man es evtl. auf dem Foto.) Taschenlampe wieder anschalten und über oder hinten um den Kopf herum einen Lichtkreis in die Luft malen. Taschenlampe ausschalten.

Gesprächsimpuls: Wer ist für dich ein „Heiliger“, ein Vorbild im Glauben? Was kannst du von ihm/ihr lernen?

Station 3: Wie ein rohes Ei

Material: Brett mit Löchern an jeder Ecke, an dem vier Schnüre befestigt sind; ein (Plastik-) Ei, auf dem z.B. mit gold das Wort „heilig“ steht; Hindernisse für den Parcours. Für die Alternative: mehrere (Plastik-) Eier, Esslöffel

Stationsbeschreibung: Legt das Ei auf das Holzbrett. Haltet das Holzbrett mit dem Ei an den vier Schnüren fest. Jeder hält ein Schnurende. Wenn ihr zu zweit seid, haltet ihr jeweils zwei Schnüre. Wenn ihr zu dritt seid, hält einer von euch zwei Schnüre und wenn ihr mehr als vier seid, macht ihr mehrere Durchgänge. Eure Aufgabe ist es, das Ei einmal durch den Parcours zu tragen – ohne dass es herunterfällt. Entscheidet selbst, ob ihr nochmal von vorne beginnt, wenn das Ei herunterfällt. Durch die Länge der Schnüre könnt ihr die Schwierigkeit der Aufgabe verändern. Alternativ könnt ihr auch einen Eier-Staffellauf machen, in dem das Ei auf einem Löffel durch den Parcours transportiert wird.

Gesprächsimpuls: Bei eurer Aufgabe habt ihr gut aufgepasst, dass das Ei nicht herunterfällt. Was wäre gewesen, wenn ihr ein richtiges, rohes Ei hättet transportieren müssen? Wen oder was behandelst du besonders vorsichtig, so wie ein rohes Ei? Wie machst du das genau? In welchen Situationen kannst du spüren, dass Gott auf dich aufpasst?

Station 4: Weniger ist manchmal mehr!

Material: Dosen (beklebt), Tennisball/Peitsche, Tisch, Jesusbild/Ikone, stabiles Notenpult, evtl. buntes Tuch für die Gestaltung.
Vorbereitung: Beklebt saubere große Konservendosen (evtl. scharfe Kanten mit Tesakrepp abkleben!) mit einer Banderole. Auf der Banderole steht ein Begriff, z.B. Zeit am Handy, Zocken, Medienkonsum, Kopfhörer, Schönheitsideale, Ansprüche an mich selbst, … Einige Banderolen bleiben bewusst leer! Tennisball oder Peitsche (Tennisball, der mit Schnur oder einem Gummiseil an einem Stock befestigt ist). Evtl. findet ihr Return- oder Boomerang-Balls beim Kiga- oder Jugendarbeits-Material). Stabiles Notenpult (schaut mal beim Kirchenchor nach…), darauf eine Ikone oder ein Jesusbild oder ein Bild „Weltkugel in Gottes Händen“ oder ein Kreuz o.ä., evtl. buntes Tuch für die Gestaltung. Die Konservendosen werden so aufgebaut, dass das Bild auf dem Notenpult für die Teilnehmenden erst sichtbar wird, wenn die Dosen umgeworfen werden.

Stationsbeschreibung: In der Bibel wird in der Geschichte von der Tempelreinigung erzählt, dass Jesus alles aus dem Tempel entfernt, raustreibt und wegjagt, was seiner Meinung nach nicht dorthin gehört. Er will es weghaben, weil es die Menschen daran hindert, dem zu begegnen, der im Tempel „wohnt“: Gott selbst.
Werft die Dosen mit Hilfe der „Peitsche“ um. Was wird dahinter sichtbar?

Gesprächsimpuls: Was hindert mich, mit Gott in Beziehung zu treten? Was hindert mich, mit meinen Mitmenschen gut im Kontakt zu sein? Was hindert mich, mit mir selbst gut in Kontakt zu sein? Vielleicht helfen euch die Begriffe auf den Dosen weiter.

Station 5: Mini-Müll-Sammel-Aktion

Material: Müllsäcke, Zangen, Handschuhe

Stationsbeschreibung: Gott hat die Welt erschaffen. Sie ist seine Schöpfung. Überall können wir seine Spuren entdecken. Deshalb ist die Welt, die Schöpfung uns heilig. In der Bibel bekommt der Mensch von Gott den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, das heißt, gut auf sie aufzupassen. Oft erleben wir aber genau das Gegenteil, z.B. Umweltverschmutzung oder Lebensmittelverschwendung. Nehmt euch einen Müllsack und eine Zange oder Handschuhe. Reinigt und befreit die Natur in der Umgebung und sammelt den Müll auf, den andere achtlos weggeworfen haben.

Gesprächsimpuls (entweder für unterwegs oder hinterher): Was kann ich im Alltag tun, um die Schöpfung zu bewahren? Was davon will ich in nächster Zeit ganz bewusst einüben?

black and white plastic trash bin
Station 6: Regenbogen-Experiment

Material: CD, Taschenlampe, Wasser; durchsichtiger Behälter, in den die CD passt (z.B. Plastikschüssel, kleiner Eimer, großes Glas)

Stationsbeschreibung: Füllt den Behälter mit Wasser und legt die CD hinein. Dann beleuchtet mit der Taschenlampe die CD. Jede Bewegung der CD oder der Taschenlampe produziert eine Vielzahl an Farben. Beobachtet die Fläche um den Behälter herum genau. Seht ihr den Regenbogen?

Gesprächsimpuls: Weil Lichtstrahlen gebrochen werden können und dabei die darin enthaltenen Farben unterschiedlich stark abgelenkt werden, entstehen bunte Lichterscheinungen wie der Regenbogen. Weißes Licht enthält alle Farben des Regenbogens! Das ist aber nicht automatisch sichtbar. Was hat dich in letzter Zeit überrascht oder begeistert? Wo konntest du etwas in einem neuen Licht sehen? Wer oder was hat dir dabei geholfen? Wo hast du neue „Farben“ der Größe Gottes erlebt?

Station 7: Willkommen im „Heiligen Raum“

Material: Größere Kerze, evtl. Meditationshocker oder –Kissen, evtl. ruhige Musik (z.B. Instrumentalmusik oder Taizé), Handcreme, Vorlage Creme-Segen (s.u.)
Optional: Zettel mit Gottesbildern an eine Pinnwand gepinnt. Zusätzliche Zettel, Stifte und Pinnnadeln. Eine „Liste“ mit Gottesbildern findet sich weiter unten.


Vorbemerkungen: Idealerweise findet diese Station in einem sakralen Raum statt. Steht keiner zur Verfügung, dann wird ein Zimmer eingerichtet. In diesem Fall steht die Stationsbeschreibung vor der Tür bzw. hängt dort an der Tür. Drinnen ist mit den Materialien ein Raum der Stille vorbereitet. Der/die Mitarbeitende ist zurückhaltend im Hintergrund da und ist bereit für die Segnung der Teilnehmenden. Ist der Fußboden im ausgewählten Raum zu kalt, wird die Stationsbeschreibung dahingehend abgeändert, dass die Teilnehmenden den Raum ganz bewusst betreten und erst einmal wahrnehmen sollen.

Stationsbeschreibung: So wie der Tempel in Jerusalem für die Juden zur Zeit Jesu ein heiliger Raum war, sind das für uns heute zum Beispiel Kirchen oder andere Räume der Stille. Sie machen es uns leichter, Gott zu begegnen. Am brennenden Dornbusch wird Mose aufgefordert, seine Schuhe auszuziehen, weil er auf heiligem Boden steht. Zieht auch ihr die Schuhe aus, bevor ihr unseren heiligen Raum betretet. Drinnen könnt ihr euch hinknien, auf ein Meditationskissen setzen oder auf den Boden hocken. Wenn Menschen sich z.B. in einer Kirche hinknien oder eine Kniebeuge machen, dann machen sie sich bewusst klein. Sie werden nicht niedergemacht, sondern machen sich freiwillig klein und zeigen damit: Ja, Gott, du bist unendlich viel größer als ich. Ihr könnt in die Kerze schauen, der Musik lauschen und versuchen, ganz still zu werden. Bestimmt erahnt ihr in diesem heiligen Raum auch Gott. Wenn ihr den heiligen Raum wieder verlasst, dürft ihr euch sicher sein: Etwas vom Heiligen geht mit! Gottes Segen bleibt bei euch! Als Zeichen dafür könnt ihr euch segnen lassen.

Gesprächsimpulse (wenn es eine Gottesbilder-Pinnwand gibt): Wie stellt ihr euch Gott vor? Auf einer Stellwand findet ihr viele verschiedene Bilder, wie Gott beschrieben wird. Welches spricht dich an? Warum? Fehlt dir ein Bild, wie du dir Gott vorstellst? Schreib es auf einen Zettel und pinne ihn an die Wand.

Segens-Zusage: Der/die Mitarbeitende steht mit der Handcreme-Tube bereit und lädt alle im Raum ein, sich im Kreis hinzustellen.
Einführung in den Segen: Formt eure Hände zu einer Schale. Ihr bekommt jetzt etwas Creme in eure Hände. Wenn ihr wollt, dürft ihr die Augen schließen. Der/die Mitarbeitende gibt jede/m etwas wohlriechende Creme auf die Handfläche. Verreibt die Creme in euren Händen. Wie fühlt es sich an? Was spürt ihr? Die Hände werden weich und warm, die Creme zieht ein. Sie duftet, riecht mal daran. Könnt ihr den Duft erraten? Creme ist da zur Pflege und zur Heilung. Die wohlriechende Creme macht uns Menschen duftend und sie erinnert uns daran, wie wertvoll wir sind. In Israel wurden Priester, Könige und Propheten mit einem kostbaren Öl gesalbt. Die Salbung war ein Zeichen dafür, dass der Segen Gottes auf ihnen ruhte. Jesus wird auch als Messias oder Christus bezeichnet. Diese beiden Wörter heißen übersetzt „der Gesalbte“. Wir gehören zu Jesus Christus. Wir sind heute die Gesalbten. Auf uns ruht Gottes Segen.
Diesen Segen spreche ich euch zu: Du bist ein Königskind. Du bist kostbar und wertvoll. Du gehörst zu Jesus Christus. Auch durch dich scheint Gottes Liebe in die Welt. Du bist gesegnet, im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Station 8: Lichtkreuz basteln

Material: alte Bauklötze (ca. 7x3x1,5 cm) (4 pro Kreuz, können danach nicht mehr verwendet werden) buntes Schmelz-Granulat (Coloraplast), Backpapier, alte Ausstecherformen (am besten mit geraden Kanten), Backblech, Backofen

Stationsbeschreibung: Nehmt euch 4 Bauklötze und legt sie so auf ein Backblech mit Backpapier, dass ein Kreuz entsteht. Der Abstand zwischen den Klötzen sollte etwa 0,5 cm betragen. Legt nun an die „offenen Enden“ die alten Ausstechformen. Streut jetzt das Granulat in den „Kreuzschlitz“ zwischen den Bauklötzen. Dann die Kreuze im Ofen bei 180°C für 20 Minuten schmelzen lassen. Nach dem Abkühlen die Ausstecher entfernen und die Kreuze vom Backpapier lösen. Jetzt ist das Kreuz fertig!

Gesprächsimpuls: Das Lichtkreuz kann euch daran erinnern, dass Gottes Heiligkeit in unseren Alltag scheint. Überlegt schon jetzt gemeinsam: An welchem Platz in unserem Zuhause kann das Licht gut durch das Kreuz scheinen? Wo wollen wir es aufstellen? Sucht zu Hause einen Platz, an dem das Licht durch euer Lichtkreuz scheinen kann. Es kann euch immer daran erinnern, dass Gottes Heiligkeit in unseren Alltag scheint.

Bauklötze platzieren
Öffnungen mit Ausstecherformen verschießen
Granulat einfüllen, backen

FEIER-ZEIT

Für die Feier-Zeit werden von den Stationen der Aktiv-Zeit bestimmte Symbole benötigt. Die Dosen stehen aufgestellt auf einem Tisch.

Verkündigungsteil

Schön, dass ihr alle nach der Aktivzeit wieder hier seid. Ich hoffe, ihr hattet alle eine gute Zeit und habt an den Stationen viel erlebt. „Was uns heilig ist“. Um dieses Motto haben sich alle Stationen gedreht. Ihr habt überlegt, was euch heilig und wertvoll ist wie ein Schatz und was ihr darum so vorsichtig behandelt wie ein rohes Ei. Ihr habt erfahren können, dass ihr selbst Gott in der Welt zum Leuchten bringen könnt, so wie die Heiligen das getan haben. Ihr habt entdeckt, dass das Heilige oft ein bisschen versteckt oder ganz leise, im Stillen daherkommt. Dass es auf den ersten Blick unsichtbar ist wie die Farben im weißen Licht. Dass es aber im Alltäglichen durchscheinen kann wie im Lichtkreuz, und dass man es manchmal freiräumen muss wie das Bild hinter den Dosen beim Dosenwerfen.
Ihr wart in der Natur unterwegs, habt sie an der Stelle, wo ihr wart, vom Müll befreit und so eingeübt, Gottes Schöpfung zu bewahren. Dort ist jetzt kein Müll mehr und es sieht viel schöner aus als vorher.

Und hinter all dem steht eine Geschichte aus der Bibel, die ich euch erzählen will. Jesus macht sich auf den Weg nach Jerusalem, weil er ein ganz wichtiges Fest dort feiern möchte, so wie viele andere Leute auch. In Jerusalem angekommen, geht er in den Tempel. Der Tempel war für die Juden der heiligste Ort, den man sich vorstellen kann. Ein bisschen konnten wir das in unserem „Heiligen Raum“ heute spüren, aber der Tempel war für die Menschen damals noch viel wichtiger. Sie glaubten, dass im Tempel Gott selbst wohnt (Kerze aus dem heiligen Raum als Symbol dafür aufstellen, mit ausreichend Abstand hinter die Dosen). Rund um den Tempel gibt es viele Geldwechsler und Händler. Das ist ganz normal. Bei den Geldwechslern tauschen die Leute ihr Geld in die Tempelwährung um, damit sie ihre Tempelsteuer bezahlen können. Hier evtl. Münzen zeigen oder in die Mitte legen. Die Händler verkaufen alle möglichen Tiere, z.B. Tauben oder Schafe oder Rinder. Die Tiere kaufen die Leute, um sie Gott als Opfer zu bringen. Damit sagen die Leute „Danke Gott, dass du mir geholfen hast!“ oder sie hoffen, dass ihre Bitten durch ein Opfer vielleicht eher erhört werden. Da geht es ganz schön laut und bunt und vielleicht auch hektisch zu. Aber das ist normal. So war das damals rund um den Tempel. Auch Jesus kennt das. Kuschel-, Holz- oder Schleichtiere in die Mitte legen. Aber neu ist, dass die Geldwechsler und Händler auch im Tempel sind. Das stört Jesus gewaltig. Er bastelt sich schnell eine Art Peitsche und vertreibt damit die Tiere und die Händler. Er schmeißt die Tische der Geldwechsler um und sagt zu den Leuten: Tut das weg! Das hat hier im Tempel nichts zu suchen. Während erzählt wird, die Dosen mit der Peitsche umwerfen. Aber warum ärgert sich Jesus plötzlich so? Der rastet ja völlig aus! Die Menschen waren überzeugt, dass es Gott gefällt, wenn man für ihn Opfer bringt. Stimmt das jetzt plötzlich nicht mehr? Jesus sagt: „Ihr macht das Haus meines Vaters zu einer Markthalle, zu einem Supermarkt, zu einem Einkaufszentrum“. Die Leute sind so mit Geld tauschen, Opfertiere kaufen, vielleicht auch Andenken kaufen – mit Shopping – beschäftigt, dass sie Gott vergessen. Sie liefern die Tiere ab, damit sie geopfert werden. Sie sind so mit dem ganzen Drumrum beschäftigt, dass das, was wirklich wichtig ist, verloren geht: Sie spüren nicht, dass Gott da ist. Obwohl sie an dem Ort sind, wo Gott wohnt. Und deshalb sagt Jesus: Der ganze Schnickschnack muss weg! Die Leute sollen wieder Zugang zum Eigentlichen, zu Gott haben!
Und das ist auch heute noch so. Wir dürfen mit Gott selbst in Berührung kommen! Er will uns begegnen. Vielleicht heute hier bei Kirche Kunterbunt, vielleicht in einem „Tempel“, einer Kirche, einem heiligen Raum, vielleicht aber auch mitten in unserem Alltag: Beim Wäsche aufhängen, am Computer, bei den Hausaufgaben, beim Spielen. Aber um das überhaupt zu spüren, dass Gott uns nahe ist und uns berühren will, hilft es, sich selbst frei zu machen vom „Drumherum“, das dauernd auf uns einströmt. Sicher ist, dass uns diese Begegnung mit Gott verändert. Sie lässt uns ein bisschen „heilig“ werden. Wie die Heiligen darf ich mithelfen, dass durch mich Gottes Liebe in die Welt scheint: Wo ich besonders sorgsam mit anderen umgehe (Ei-Balance-Brett hinlegen) oder versuche, mit meinen Möglichkeiten gut auf die Schöpfung aufzupassen und mich für sie einzusetzen (Handschuh hinlegen). Ja, durch mich kann Gottes Liebe, seine Heiligkeit in die Welt scheinen, so wie im bunten Freiraum zwischen den Holzklötzchen das Kreuz sichtbar wird (Lichtkreuz hinlegen).

Lied: z.B. „Du bist heilig, du bringst heil“ oder ein anderes Loblied.

Gebet mit Bewegungen

In der Geschichte von der Tempelreinigung wird deutlich, dass Jesus will, dass alle Menschen mit Gott in Berührung kommen können. Nichts soll den Blick auf ihn versperren. Und doch spüren wir, dass es manches gibt, was im Weg steht: Sorgen und Ängste, Traurigkeit und Ungerechtigkeit – in unserem Leben und in der großen weiten Welt. Und auch wenn wir versuchen, sorgsam zu sein, können wir an Grenzen kommen. Deshalb beten wir:

Guter Gott,
wo ich spüre, dass es Zerbrechliches in meinem Leben gibt, wo ich mir Sorgen mache und Angst habe, dass etwas zerbricht, halte ich es dir hin: Nimm du es in deine Hand. Bei dir ist es sicher. (Geste der Hingabe: Hände vor dem Leib zur Schale formen, nach vorne strecken)
Du bist groß in deiner Sorge und Liebe für uns (Hände nach oben strecken).
Danke, dass wir zu dir gehören (umarmende Geste).
Danke, dass du durch uns leuchten willst (mit Händen Kreisbewegung über dem Kopf).
Deine ganze Schöpfung, alles, was lebt, lobt dich und dankt dir (großer Kreis wie Weltkugel, dann an den Händen fassen). Amen.

Glitzer-Segen

Material: Glitzernagellack oder Streuglitzer

Wer mag, kann sich beim Gehen einen Fingernagel mit Glitzernagellack anmalen lassen. Alternativ bekommt jeder Besucher ein bisschen Glitzer in die Hand gestreut und darf es am Ende des Segens verstreuen.

Gott lasse seinen Segen wie Glitzer auf dein Leben fallen, sodass du von innen heraus funkeln kannst.
Er nehme weg, was dir den Blick auf ihn verstellt. Er leuchte dir mitten in deinem Alltag.
Wie Gottes Segen dich erstrahlen lässt, so bringe auch du andere zum Strahlen.
Und so segne dich der gute Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Liedvorschläge
  • Wenn einer sagt, ich mag dich du
  • Einfach spitze, dass du da bist
  • Wir feiern heut ein Fest
  • Heilig-Lieder (z.B. „Du bist heilig, du bringst Heil“, „Heilig“ von Norbert Becker, abgedruckt im Buch „Gott mit neuen Augen sehen“, „Heilig,… Herr, unser Gott, du bist heilig (K. Stimmer-Salzeder)…)
  • Danket, danket dem Herrn
  • Lasst uns miteinander
  • Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen
  • Lieber Gott, ich danke dir
  • Gott, dein guter Segen

IDEEN FÜR ZU HAUSE

Süßis-Fasten

In der Geschichte von der Tempelreinigung wird erzählt, dass Jesus alles aus dem Tempel wegschafft, was seiner Meinung nach nicht dorthin gehört. Er will es weghaben, weil es die Menschen daran hindert, dem zu begegnen, der im Tempel „wohnt“: Gott selbst. In der Fastenzeit nehmen sich viele Menschen vor, auf etwas bewusst zu verzichten, um es später umso bewusster zu genießen. Oder sie geben ganz bewusst etwas her, das sie zwar selbstverständlich besitzen, aber nicht wirklich benötigen. Vielleicht wollt ihr ja den Rest der Fastenzeit auf Schokolade oder andere Süßigkeiten verzichten? Lasst euch überraschen, wie lecker das erste Stückchen vom Osterhasen schmeckt, wenn ihr es langsam und genüsslich auf der Zunge zergehen lasst.

Entrümpeln: Weniger ist manchmal mehr

Oder wollt ihr daheim ein bisschen entrümpeln? Bestimmt findet ihr Spielsachen, die ihr nicht mehr verwendet oder Kleidung, die euch nicht mehr passt oder euch nicht mehr gefällt. Was ihr selbst nicht mehr braucht aber noch gut ist, könnt ihr bis [Datum und Ort einfügen] abgeben. Wir geben es an [Name der Einrichtung einfügen] weiter. Wenn ihr diese Idee an die Familien für Daheim weitergeben möchtet, ist es gut, das in der Gemeinde und mit der Einrichtung im Vorhinein abzusprechen.

Medien aus, Familienzeit an

Vermutlich verbringt jede/r in eurer Familie Zeit am Handy, vor dem Fernseher, am Computer oder beim Musikhören. Vereinbart eine bestimmte Zeit in der Woche, z.B. am Sonntag vor dem Abendessen eine halbe Stunde oder Stunde, wo alle auf Medien verzichten. Nutzt die Zeit für euch als Familie: für ein Spiel oder zum Erzählen, was in der vergangenen Woche besonders schön war, oder um gemeinsam eine Geschichte aus der Bibel zu lesen.

Ein mutiger Entwurf

Dieser Entwurf ist entwickelt worden für den Familientag in Württemberg 2023 und wurde an 25 Orten zeitgleich durchgeführt. Die Feier-Zeit wurde gestreamt. Weitere Informationen zu diesem Format gibt es hier: https://www.ejwue.de/ejw_angebot/familientag/

Zielgedanke zu Mt. 14, 24 -32 Jesus geht über das Wasser – Petrus steigt aus dem Boot
Inmitten von turbulenten Umständen wagt Petrus den mutigen Schritt aus dem Boot. Dabei handelt es sich weder um eine aufregende Mutprobe, noch um die einzige Möglichkeit, er hätte auch wie die anderen Jünger im Boot bleiben können. Petrus handelt im Vertrauen auf Jesus. Er steigt aus dem Boot und geht ein Wagnis ein, weil Jesus ihn ruft. Die Hörerinnen und Hörer sollen ermutigt werden im Vertrauen auf Jesus mutige Schritte zu wagen, da er auch unter turbulenten Umstände Halt gibt.

Willkommens-Zeit

Namensschilder

Material: buntes Klebeband, Eddings

Alle Besucher werden willkommen geheißen und bekommen ein Namenskleber (oder basteln sich ein anderes Namensschild)

Abstimmung

Material: Weckgläser, Murmeln/Bälle/Nuggets

Jede/r Besucher/in darf über die Frage abstimmen – Wofür brauchst du Mut? Dazu wird jeweils ein Ball in eines der drei Auswahl-Gläser geworfen. Ideen für Beschriftung der Gläser: Spinnen, nachts im Dunkeln, Keller, jemand unbekannten ansprechen. Evtl. kann es noch ein viertes Glas geben in das Zettel mit individuellen Antworten geworfen werden können.

Aktiv-Zeit

Station 1: Experiment: Übers Wasser gehen

Bei diesem Experiment steht im Mittelpunkt, dass Jesus und Petrus übers Wasser gegangen sind. Das ist doch unglaublich! Hier könnt ihr erleben wie eine Büroklammer auf dem Wasser „gehen“ (liegen) kann – auch unglaublich und doch möglich!

Material: Löschpapier (1 Löschpapier reicht für ca. 20 Versuche), Büroklammern (für jeden Versuch benötigt man zwei, kann sie aber beim nächsten wiederverwenden), Zahnstocher (auch wiederverwendbar), durchsichtiges, breites Glas (z.B. großes Einmachglas), Scheren

Stationsbeschreibung: Es kann ja gar nicht sein, dass Petrus übers Wasser gegangen ist! Oder doch? Hier könnt ihr mit einer Büroklammer herausfinden, wie es gelingen kann, dass etwas nicht untergeht.

  • Füllt das Glas mit Wasser.
  • Versucht, eine Büroklammer auf das Wasser zu legen, ohne dass sie untergeht. > Geht nicht – sie geht unter!
  • Schneidet ein Stück von dem Löschpapier ab.
  • Legt eine weitere Büroklammer auf das Löschpapier und dann beides vorsichtig auf die Wasseroberfläche.
  • Wartet nun, bis sich das Löschpapier vollständig mit Wasser vollgesaugt hat. Was passiert?
  • Falls nichts passiert, drückt die Seiten des Löschpapiers vorsichtig mit dem Zahnstocher nach unten, sodass auch über dem Löschpapier überall Wasser zu sehen ist.
  • Was passiert?
    Das Löschpapier sinkt nach unten. Die Büroklammer bleibt an der Wasseroberfläche!

Gesprächsimpulse:

  • Was hält dich im Leben über Wasser?
  • Wie kann Jesus dein „Löschpapier“ sein, das dir hilft, nicht unterzugehen?

Station 2: Parcours

Bei diesem Parcours geht es darum nachzuerleben, wie es Petrus auf dem Wasser ging. Er hat Jesus ganz vertraut und sich auf ihn verlassen. Dadurch konnte er es schaffen auf dem Wasser zu gehen. Hier könnt ihr nacherleben, wie es ist, wenn man sich ganz auf eine Person und dessen Stimme verlässt.

Material: Augenbinden (evtl. mit der Aufschrift Petrus), evtl. Schlüsselband mit Namensschild „Jesus“, Pylonen, Tisch, Stühle, weitere Hindernisse

Stationsbeschreibung: Geht zu zweit zusammen. Einem von euch werden die Augen verbunden. Du bist jetzt Petrus. Die andere Person ist Jesus. Nur mit der Stimme wird „Petrus“ durch den Parcours gelotst. Mitten in Sturm und Wellen hört er Jesus Stimme und kommt zu ihm. Am Ende des Parcours darf „Jesus“ die Arme ausbreiten und „Petrus“ in den Arm nehmen oder ihr nehmt die Augenbinde ab und gebt euch „high five“. Zu schwer? Dann nehmt den „Petrus“ an die Hand.

Gesprächsimpulse:

  • Wie fühlte sich Petrus im Sturm?
  • Welcher „Sturm“ tobt gerade in deinem Leben?
  • Wie könntest du Jesus Stimme hören und zu ihm finden?
  • Jesus sagt: Komm zu mir aus deinen Stürmen, bei mir wird alles ruhig!
  • Petrus traut sich in einer gefährlichen Situation, weil er weiß, dass Jesus da ist!

Station 3: Mutig-Stationen

An diesen Stationen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten „Mut“ zu beweisen. Petrus hat Mut bewiesen, in dem er sich getraut hat aus seinem „gewohnten“ Umfeld, dem Boot auszusteigen. In unserem Leben gibt es auch unterschiedliche Situationen in denen wir Mut brauchen. Was fällt euch leichter und was schwerer?

Material: Stempelkarte „Mutig“, 4 Stempel (gerne mit maritimen Zeichen), 4 Stempelkissen

Es gibt vier Mutig-Stationen mit jeweils einem Mitarbeitenden. Die Familien bekommen an jeder Station einen Stempel auf ihre „Mutig“-Karte.

Station: Geschmack

Material: Augenbinden, verschiedene Lebensmittel zum Probieren (z.B. Zwiebel, Ingwer, Apfel, Gummibärchen) Alternative zu Lebensmitteln: Jelly Beans „bean boozled“ (evtl. mit „Glücksrad“) https://www.worldofsweets.de/Fruchtgummi–Jelly-Beans/

Stationsbeschreibung: Verbindet euch gegenseitig die Augen. Ihr bekommt ein Lebensmittel zum Probieren. Traut ihr euch? Und erratet ihr, was in eurem Mund ist?
Gesprächsimpulse:

  • War es schwer für dich mit geschlossenen Augen zu essen?
  • Erforderte es viel Mut Ungewohntes zu essen?
  • Traut ihr euch ungewohntes zu essen? Was hilft es zu wagen?
  • Was hilft dir Ungewohntes/Neues zu wagen?
Station: Bewegung

Material: Tau, Wiese/großer Platz

Stationsbeschreibung: Seid ihr so mutig und traut euch ein anderes Team im Tauziehen herauszufordern? Wer ist stärker? Könnt ihr die Teams auch verändern?

Gesprächsimpulse:

  • Wie fühlt es sich an im Verlierer-Team zu sein?
  • Wie fühlt es sich an gemeinsam stark zu sein?
  • Fällt es dir schwer, sportliche Herausforderungen zu wagen? Was hilft dir dabei?
Station: Worte

Material: Kopien von Bingo-Vorlage, Stifte, evtl. Klemmbretter

Stationsbeschreibung: Traut ihr euch Menschen anzusprechen? Dafür braucht es Mut! Hier bekommt jeder einen Bingo-Zettel. Ziel ist, so schnell wie möglich eine Zeile oder Spalte mit Unterschriften zu füllen und damit ein „Bingo“ zu schaffen. Wer schafft es am Schnellsten? Auch mehrere Runden sind möglich!

Gesprächsimpulse:

  • Wo kannst du mit Worten mutig sein?
    • Mache beim nächsten Streit den ersten Schritt!
    • Schlichte beim nächsten Streit, bei dem Du nicht beteiligt bist!
  • Ermutige jemanden, indem Du ihm/ihr ein Kompliment machst – fange gleich heute an!
  • Sei mutig und erhebe Deine Stimme bei einer Ungerechtigkeit, die Du erlebst!
Station: Fühlen

Material: eine oder mehrere Kisten (evtl. mit Loch), gefüllt mit verschiedenen Materialien (Tannenzapfen, Bürste, Tuch, Watte, Feder, Schwamm, Stein, …)
Stationsbeschreibung: Seid ihr mutig und greift in die Kisten? Lasst euch überraschen was ihr fühlt.
Gesprächsimpulse:

  • Warum braucht es Mut in die Kiste zu fassen?
  • Ist es schwer die Gegenstände zu erfühlen?
  • Wie ist es sich nur auf den Sinn „fühlen“ zu verlassen?

Station 4: Boot bauen

Das hier gebaute Boot ist ein Beispiel für unser Lebens(boot). Wir werden Stürme erleben und vielleicht sogar untergehen. Aber in diesen Stürmen sind wir von Jesus gehalten. Wie Petrus und die Jünger.

Material: Material für 1 Boot: 8 Eisstäbe , ½ Korken, 1 Strohhalm, Stück Stoff (ca. 15x15cm),
Wasserfester Holzleim oder UHU Alleskleber, Schere, Cuttermesser, Wachsmalstifte, Heißklebepistole, Kleine Wanne oder große Schüssel, um das Boot zu testen

Stationsbeschreibung:

Hier dürft ihr ein Boot bauen. Wir sind im Lebensboot unterwegs. Oft muss man ganz schön mutig sein, um sich vom Ufer weg zu wagen. Im Leben gibt es auch Stürme. Gut, dass unser Boot nicht untergeht

  1. Male fünf Eisstiele an.
  2. Schneide einen Eisstiel in der Mitte durch.
  3. Drehe die fünf bemalten Eisstiele um und lege sie nebeneinander.
    Klebe mit Alleskleber (oder Holzleim) die beiden kurzen Stücke quer
    über die fünf Stiele und drücke sie gut fest.
  4. Schneide aus dem Stoff ein Segel aus.
  5. Halbiere einen Korken mit dem Cuttermesser und mache ein kleines Loch für den Mast in die aufgeschnittene Seite.
  6. Klebe mit der Heißklebepistole das Stoff-Segel an den Strohhalm und diesen dann in den Korken (wieder mit der Heißklebepistole)
  7. Klebe den Kork-Mast in die Mitte deines Bootes (mit Heißkleber)
  8. Fertig! Jetzt musst du nur noch WARTEN (bis der Kleber
    wirklich trocken ist!!!) und dann kannst du dein Boot
    schwimmen lassen!

Gesprächsimpulse:

  • Unser Boot hier ist aus Holz gebaut. Deshalb geht es nicht unter. Woraus ist dein Lebensboot gebaut? Was trägt dich?

Station 5: Halt im Sturm

Der Sturm steht für die Schwierigkeiten und Ängste im Leben. Petrus geht mitten durch den Sturm. Er hat Jesus fest im Blick. So dürfen auch wir in schweren Zeiten auf Jesus blicken. Er hält uns in unseren Ängsten und Schwierigkeiten.

Material: Slackline/Spanngurt, blaue Tücher oder blaue Mülltüten, Jesus-Schild (Foto von Jesus)

Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr wie Petrus übers Wasser gehen. Blickt dabei auf „Jesus“, dann ist es leichter die Balance zu halten. Jesus hält Petrus in seiner Angst fest. Gerne dürft ihr euch jemand suchen, der euch hält.

Gesprächsimpulse:

  • Wie fühlt es sich an über das „brausende Meer“ zu laufen?
  • Was ist in deinem Leben gerade stürmisch?
  • Wer hält dich, wenn dein Leben wackelig ist?
  • Was hilft euch Herausforderungen zu schaffen?

Station 6: Mutig-Armband

Manchmal brauchen wir eine Erinnerung daran, dass wir mutig sein dürfen, weil Jesus mit uns geht. Dazu dient dieses Armband.

Material: Perlen-Set (ggf kleine und große Perlen) Scheren

Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr euch ein Armband gestalten, dass euch in schwierigen Situationen daran erinnert, mutig zu sein. Dabei dürft ihr selbst die Worte wählen oder euch auch einfach eine besondere „mutig“-Perle auffädeln.

Ideen: „nicht allein“ „Mut tut gut“ „mutig“ „courage“ „Blick auf Jesus“ „Look at Jesus“ „Stürme“ „Erinnerer“ „remember“

Ihr wollt kein Armband? Wie wäre es mit einem Schlüsselanhänger, einem Anhänger für eure Schuhe oder eine Tasche?

Gesprächsimpulse:

  • Was hilft dir in schwierigen Situationen?
  • Habt ihr einen Spruch, Bibelvers, der euch Mut macht?
  • Habt ihr ein Ritual, dass euch hilft Neues zu wagen?

Station 7: Hilfe-Memory

Die Jünger im Boot waren in Not. Die Wellen machten ihnen schwer zu schaffen. Was tun wir, wenn wir in Not sind? Hier geht es darum zu wissen, wer bei welcher Not helfen kann.

Material: Memory-Karten auf festes Papier ausgedruckt und ausgeschnitten

Hier können die Familien ein Hilfe-Memory spielen. Dabei gibt es immer Paare mit einer „Not“ und einer „Hilfe“ darauf (z.B. Feuer – Feuerwehr, Hochwasser – THW)

Stationsbeschreibung: Hilfe, ich bin in Not! – Doch wer hilft mir? Hier könnt ihr ein Hilfe-Memory spielen. Bei jedem Paar seht ihr auf einer Karte eine Notsituation und auf der anderen die dazugehörige Hilfe. Viel Freude beim Helfen!

Gesprächsimpulse:

  • Welche Not- und Hilfesituationen kennt ihr noch?
  • Habt ihr schonmal eine Notsituation erlebt? Wer hat geholfen und wie?

Station 8: Boot im Sturm

An dieser Station können die Familien erleben, wie es sich anfühlt mitten im Sturm zu sein. Die Aufgabe mit dem Falten des Papierboots zeigt, wie schwer eine eigentlich einfache Aufgabe im Sturm werden kann.

Material: A4 Papier, Laubbläser oder Föhn; Vorlage laminiert: Boot falten https://einfach-basteln.com/papierschiff-falten/

Stationsbeschreibung: Eure Aufgabe ist es ein Papierboot zu falten, während ihr Gegenwind durch einen Laubbläser/Föhn bekommt. Gelingt es euch ein Boot zu falten? Zu schwer? Dann faltet zuerst ein Boot ohne Wind und dann mit!

Gesprächsimpulse:

  • Wie hat es sich angefühlt in Sturm und Wind deine Aufgabe zu erledigen?
  • Was hat dir geholfen durchzuhalten?
  • Was sind deine Stürme und darf Jesus in deinen Stürmen auftauchen?

Station 9: Angst versenken

Als Petrus Angst bekommt versinkt er im Wasser. Hier können die Besucher ihre Ängste versenken und erleben, dass Jesus größer ist als jede Angst.

Material: Eddings, Wanne mit Wasser, Steine

Stationsbeschreibung: Manche Sachen oder Menschen machen uns Sorgen oder Angst. Einerseits schützt uns Angst vor Gefahren, anderseits kann sie uns abhalten Neues zu probieren oder Dinge zu wagen. Die Angst hat also zwei Seiten. Welche Dinge lähmen dich? Schreibe oder male sie auf einen Stein. Wenn du der Stein mit Angst wärst, wäre es doch großartig, wenn es jemanden gibt, der in der Angst bei dir ist und dich hält. Es gibt jemand, der größer ist als jede Angst: Jesus! Er ist wie das Wasser in der Wanne. Nimm deinen Stein und wirf ihn die Wanne. Was passiert?

Gesprächsimpulse:

  • Welche Ängste kennst du von dir?
  • Welche Ängste möchtest du Jesus im Gebet erzählen und sein Da-sein erleben?

Station 10: Neues wagen

Jesus hat zu Petrus gesagt: „Komm!“ und ihn damit zu Neuem herausgefordert. So will Jesus auch uns herausfordern Neues zu wagen. Nach dem Spiel darf sich jeder und jede einen Zettel mit einer Idee für etwas Neues mit nach Hause nehmen.

Material: (Schlauch-)Boot, Zettel mit Ideen (müssen noch auseinander geschnitten werden), blaue Mülltüten

Stationsbeschreibung: Seid ihr so mutig wie Petrus und traut euch Neues zu wagen? Hier habt ihr eine Minute Zeit um Ideen-Zettel aus dem Sturm zu angeln. Wie viele schafft ihr? Lest die Zettel durch und sucht euch einen aus, den ihr mit nach Hause nehmen und umsetzen wollt.

Gesprächsimpulse:

  • In welchem Lebensbereich sagt Jesus „Komm“?
  • Was steht auf deiner Bucket List?
  • Jesus hält dich im „Mutig-sein“!
  • Was kannst du Neues wagen, weil Jesus dich hält?

Feier-Zeit

Video-Clip

Hier gibt es einen Video-Clip der biblischen Geschichte zum Download.

Verkündigung

X: Krasse Geschichte – wie mutig da Petrus aus dem Boot steigt!
Y: Der war doch gar nicht mutig. Der hatte doch so große Angst, dass er untergegangen ist.
X: Aber der ist doch nur untergegangen, weil er nicht mehr auf Jesus geschaut hat.
Y: Der Sturm hat ihn vielleicht abgelenkt. Da hat ihn dann der Mut verlassen
X: Mir gings auch schonmal so. Ich bin ganz mutig auf den Felsen am Fluss hoch und als ich dann nach unten geschaut habe, dann hat es mir doch Angst gemacht und ich hab mich nicht getraut zu springen. Dann sind meine Kinder gesprungen und das hat mir Mut gemacht auch zu springen, trotz meiner Angst.
Y: Wenn du das so sagt, dann ist das doch eigentlich mit Jesus so ähnlich. Er ist in unserer Angst mit dabei und gibt uns Mut. Die Angst ist deshalb nicht weg, aber wir trauen uns Dinge, wie du zum Beispiel zu springen oder Petrus aus dem Boot zu steigen.
X: Petrus kommt zu Jesus in den Sturm. Jesus hilft ihm seine Angst zu überwinden und total mutig zu sein. Und Jesus ist sogar bei ihm, als er wieder ganz arg Angst bekommt und sinkt. Jesus hält Petrus Hand und gemeinsam gehen sie aus dem Sturm. Die Jünger im Boot haben erkannt – mit Jesus bin ich nicht allein in meiner Angst.
Y: Jesus ermutigt uns in unserer Angst zu ihm zu kommen und mutig Schritte zu wagen und Unglaubliches zu schaffen. Jetzt kriegt meine Mut-Kette eine ganz neue Bedeutung. Sie erinnert mich daran, dass ich in meiner Angst nicht alleine bin, sondern mit Jesus mutig sein darf. (evtl. kann ein Mitarbeitender eine Kette mit den Buchstaben Mut tragen und bei der Moderation zu Beginn sagen, dass er/sie so aufgeregt ist und die Kette Mut schenken soll).
X: Hey – da gibt’s doch auch ein Lied – sei mutig und stark. Das singen wir jetzt!

Loops-Gebet

Material: Froot-Loops-Packung, Butterbrottüten, bunte Schnüre oder Wolle (je 10g Froot-Loops in eine Butterbrottüte packen und zubinden – evtl. zusammen mit dem Gebets-Kärtchen auf jeden zweiten Sitzplatz legen), alternativ Schalen mit denen die Loops durchgereicht werden.

Großer Gott. Wir wollen mit dir sprechen, zu dir beten mit diesen Loops.

(Nehmt euch als erstes einen gelben Loop)

Gelb steht für das Licht, die Sonne, das Leben, das Gute. Deshalb ist der gelbe Loop der Danke-Loop. Wir essen jetzt gemeinsam den gelben Loop und sagen Gott dabei in unseren Gedanken, wofür wir dankbar sind.

(Nehmt euch nun den lila Loop)

Lila steht für Schweres, Trauriges, Streit. Auch das können wir Gott sagen. Der lila Loop ist der Bitte-Loop. Wir essen diesen Loop gemeinsam und bitten für die Menschen, die aktuell leiden. Menschen, die Schweres erleben. Menschen mit denen wir Schwierigkeiten haben. Menschen, mit denen wir streiten.

(Nehmt euch nun den pinken Loop)

Pink steht für Mut und Stärke. Gott ist bei dir, wenn du ängstlich bist. Ihr dürft jetzt den pinken Loop essen und dabei spüren wie Gott euch segnet. Gott sagt zu dir: „Sei mutig und stark. Fürchte dich nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ (Josua 1:9).

Und so segne euch Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Als Erinnerung könnt ihr den Familien auch eine Portion Loops mit nach Hause geben, dann können sie das Gebet auch zuhause beten.

Ein-Bein-Segen

Mutig sein bedeutet oft einen Schritt zu machen. Einen Schritt raus aus dem Boot wie Petrus oder einen Schritt rein in die neue Schule, Arbeit, KiTa. Und wenn man einen Schritt macht, muss man kurz auf einem Bein stehen. Beim Segen könnt ihr das ganz direkt erleben und spüren.

(Stellt euch auf ein Bein.)
Gott, der Vater segne dich, wenn du auf dem einem Bein stehst, um den nächsten Schritt zu gehen.

(Stellt euch jetzt auf das andere Bein)
Jesus, der Sohn segne dich, wenn du auf dem anderen Bein stehst und alles wackelig ist.

(Stellt euch jetzt wieder auf beide Beine.)
Gott, der Heilige Geist segne dich und schenkt dir Mut, dass du auf beiden Beinen sicher stehen kannst.
So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist auf deinen Wegen.
Amen.

Liedtipps:

Sei mutig und stark (Mike Müllerbauer)
Vorwärts (Mike Müllerbauer)
Mein Gott ist so groß, so stark und so mächtig
Du bist stark (Adlersong) (Glaubenszentrum Bad Gandersheim)

Ideen für zu Hause

Ihr könnt das Loops-Gebet als Kärtchen (zur Bestellung geht‘ hier lang: https://www.kirche-kunterbunt.de/gestalten/segens-und-gebets-postkarten/)
zusammen mit einer Portion Fruit-Loops mit nach Hause geben.


Alternativ wäre auch eine Bastelanleitung für ein weiteres Boot oder eine Süßigkeit, die Mut erfordert (z.B. Halloween-Gummibärchen oder Knisterkaugummi) möglich.

Jahreslosung 2024: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

Biblischer Bezug: Dieser Entwurf hat den Vers der Jahreslosung 2024 im Blick und eignet sich gut für den Jahresbeginn.

Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen.“ – 1. Korinther 16,14

Diesen Drei-Schritt wollen wir gerne in der Kirche Kunterbunt vermitteln:

  1. Gottes Liebe bewusst werden
  2. Gottes Liebe für sich annehmen
  3. Gottes Liebe nach außen geben, in dem ich beispielsweise andere Menschen sehe, aus Liebe etwas sein lasse, mit Liebe etwas neu oder anders tue.

Vorbemerkungen: Bei dieser Kirche Kunterbunt wollen wir nach innen schauen und uns dabei bewusst machen, dass Gottes Liebe für uns da ist und uns gilt. Gleichzeitig wollen wir nach außen schauen, wo wir diese Liebe in unserer Familie/in unseren Freundschaften/Bekanntschaften und unserem Ort weitergeben können.

Liebe an neuen Orten: Um ganz konkret „Liebe, die nach außen geht“ zu leben, kann eine Idee sein, die Kirche Kunterbunt an einem neuen Ort stattfinden zu lassen, an dem man konkret neuen Menschen begegnet/Menschen, die bisher vielleicht noch gar nicht im Radius von der Kirche Kunterbunt waren und denen man etwas Gutes tun möchte. Wie toll, wenn dadurch ganz neue Menschen eingeladen werden, gemeinsam Kirche Kunterbunt zu feiern.

Diakonisch handeln: Gibt es die Möglichkeit, sich durch die Kirche Kunterbunt an einem sozial-diakonischen Projekt in der Stadt zu beteiligen? Beispiele könnten sein:

  • Kooperation mit der Tafel: gibt es bestimmte Lebensmittel/Sachspenden, die die Kirche Kunterbunt im Vorfeld kaufen könnte und Familien bei der Kirche Kunterbunt schön einpacken?
  • Kooperation mit einer Diakonieeinrichtung: gibt es ein Projekt, für das Geld gesammelt werden kann?
  • Etc.

Willkommens-Zeit

Glitzervorhang

Material: Glitzervorhang, Kreppapier, Türrahmen, Torbogen

Stationsbeschreibung:  Ein Glitzervorhang oder ein selbstgebastelter Vorhang aus Krepppapier ist an der Eingangstür der Kirche Kunterbunt gehängt oder an einen Torbogen befestigt. Durch diesen Vorhang dürfen alle Familien zum Start der Kirche Kunterbunt hindurchgehen.

Zuspruch vom Mitarbeitenden-Team: Gottes Liebe umgibt dich, wie dieser Vorhang!

a blue curtain with silver foil on it

Sprechblasen

Material: Plakate in Form einer Sprechblase, auf denen steht „Liebe ist“, Stifte, Tesa

Beschreibung: Zu Beginn dürfen die Familien sich eine Sprechblase nehmen und den Satz „Liebe ist…“ vervollständigen. Das können sie mit Worten oder kreativ mit Malen oder Basteln tun. Dann befestigen sie ihre Sprechblase an einer dafür vorgesehenen Wand.

three crumpled yellow papers on green surface surrounded by yellow lined papers

Aktiv-Zeit

Station: Abfärben

Material: Stempelkissen, (festeres) Papier, Feuchttücher, eventuell eine Vorlage mit Baumstamm auf das Papier gedruckt, Stifte

Stationsbeschreibung: Ran an die Farbe und stempelt ein Bild, dass euch gefällt! Ihr könnt aus euren Fingerabdrücken lustige Figuren machen oder einen Stammbaum von eurer Familie stempeln („Wer gehört zu uns?“) und eure Namen zu den Fingerabdrücken schreiben.

Gesprächsimpuls:
Die Stempelfarbe auf deinem Finger hat auf dem Papier ein Bild hinterlassen. Du färbst ab, wenn du etwas tust oder sagst. Du hinter lässt so etwas wie Spuren.

  • Wann haben deine „Fingerabdrücke“ im Leben anderer liebevolle „Spuren“ hinterlassen? Was hast du getan/ gesagt?
  • Zu wem möchtest du heute freundlich sein & Gutes auf diesen Menschen „abfärben“?
person hands with green paint

Station: Segensdusche

Material:  ausreichend kopierte Papiervordrucke, Stifte, Klebeband (z.B. Malerkrepp), Abreißseite zum Download siehe hier: https://ninaschopenhauer.de/komplimente-so-kannst-du-glueck-verschenken/

Stationsbeschreibung: Nehmt euch jeder ein Blatt mit der Überschrift „Komplimente für“ und schreibt eure Namen darauf. Danach klebt ihr das Papier auf euren Rücken. Nun nimmt sich jeder einen Stift und schreibt jedem aus deiner Familie ein Kompliment auf den Rücken. Impulsfragen könnten sein: „Das kannst du richtig gut“, „Das schätze ich an dir“, „Diese Charaktereigenschaft finde ich toll an dir“

Gesprächsimpuls: „Ein Kompliment ist Sonnenschein mit Worten“ Phil Bosmans
Wann hast du das letzte Mal jemandem ein Kompliment gemacht? Bestimmt kennst du das warme Gefühl, dass sich in dir ausbreitet, wenn dir jemand etwas Nettes sagt. Jemanden zu loben oder ihm etwas Nettes zu sagen nennt man auch: „Ein Kompliment machen“. Warme Worte aus der Familie aber auch von Freunden und Bekannten machen gute Laune und erwärmen das Herz und die Seele. Da wir im Alltag aber oft nur die Dinge sehen, die nicht so gut klappen ist es umso wichtiger uns diese Komplimente immer wieder zuzusprechen oder aufzuschreiben. Je öfters wir das tun desto voller wird unser Herz und dann wird es uns auch immer leichter fallen diese Komplimente an die Menschen um uns herum, in unseren Familien/ unseren Freunden/Bekannten und unserem Ort weiterzugeben.

Zum Weiterdenken: Wem möchte ich in den nächsten Tagen warme Worte zukommen lassen? Von wem wünsche ich mir mehr Komplimente? Wer möchte, darf seine Seite an die Wand hängen. So können auch noch andere Teilnehmende der Kirche Kunterbunt Komplimente darauf schreiben. Am Ende dürft ihr sie natürlich mit nach Hause nehmen. Aber genauso dürft ihr Komplimente auf die Zettel der anderen schreiben, die bereits dort hängen. Außerdem findet ihr warme Komplimente zum Aussuchen, Abreißen an der Wand. Vielleicht könnt ihr ja gleich hier noch eine Freude machen oder aber erst nächste Woche in der Arbeit, in der Schule, beim Sport. Oder ihr nehmt gleich eine ganze Seite mit und hängt sie im Klassenzimmer/Büro/beim Einkaufen aus. Viel Freude beim Liebe weiter geben.

Station: Familien-Pizza

Material: Stifte, Papier, Schnüre, ausgestanzte oder ausgeschnittene Herzen, Kärtchen mit Überschriften (z.B. Freunde, Familie, Arbeit, Sport, Urlaub, Haushalt, Feste)
Die Station kann entweder so durchgeführt werden, dass die Familie einen Handzettel erhält mit einer vorgezeichneten Pizza. Oder die Pizza kann mit Schnüren und Material auf den Boden gelegt werden.

Variante ohne Papier: Gelben Kreis (Pizzaboden) mit einer gelben Schnur auf den Boden legen. Mit anderen Seilen wird dieser Kreis aufgeteilt in einzelne „Pizzastücke“. Einzelne Kärtchen werden auf die einzelnen Pizzastücke gelegt als Überschriften für den Bereich/das Pizzastück. Ausgestanzte oder ausgeschnittene Herzen liegen bereit, um zu markieren „hier – in diesem Bereich – erlebe ich besondere Liebe“.

Stationsbeschreibung: Stellt euch euer Familienleben als eine Pizza vor und zeichnet dafür einen großen Kreis auf ein Blatt Papier. Was gehört zu euerem Familienleben dazu? Z.B. Sport, gemeinsame Zeit, Urlaub, Hausaufgaben, Schule/Arbeit, Aufräumen… Vielleicht fallen euch auch noch andere Bereiche ein. Die verschiedenen Bereiche sind wie unterschiedliche Zutaten für eine Pizza z.B. sind gemeinsame Urlaube wie ein Stück belegt wie Pizza Margarita. Zeichnet ein, wie groß welcher Bereich/Pizzastück bei euch ist. Gerne dürft ihr die Bereiche bunt anmalen.

Gesprächsimpuls

Wenn ihr eure ganzen Bereiche auf der Pizza markiert habt, dürft ihr euch überlegen:

  • In welchem Pizzastück (Bereich) erlebe ich besonders, dass die anderen mich mögen und lieb haben? Male auf dieses Pizzastück 3 Herzen oder lege drei Herzen auf diesen Bereich.
  • Jetzt kannst du noch für ein weiteres Stück 2 Herzen (am zweitmeisten viel Liebe erlebt) und 1 Herz (am drittmeisten viel Liebe erlebt) einzeichnen.
  • In welchen Pizzastücken (Bereichen) ist es leicht, gut und liebevoll miteinander umzugehen?
  • Wie viel Raum und Zeit nehmen die Bereiche ein? Wie könnte es noch mehr werden?
  • In welchem Bereich fällt es dir schwer Liebe zu erleben? Wie könnt sich das ändern?

Hier sind Dokumente, die ihr für die Pizza nutzen könnt:

Station: Beschenkt werden und weiterschenken

Material: (Zeitungs-) Papier, Tesa, Besteck, Mütze, Schal, Sonnenbrille, kleine Tafeln Schokolade, Aufgaben, Tisch, Würfel

Stationsbeschreibung: Hier wird das Spiel Schokolade auspacken mit Aufgaben gespielt. Nach jeder Lage Papier folgt eine Aufgabe, die von der Person erledigt/beantwortet werden soll, die die Lage entfernt hat. Bitte die Schokoladentafeln vorher einpacken und an die Station legen. Darauf achten: nicht alle Aufgaben müssen verwendet werden. Sucht euch die aus, die zu eurer KIKU-Gruppe passen oder erfindet eigene Aufgaben. Auf dem letzten Zettel (direkt auf die Schokolade kleben) sollte stehen: Teile die Schokolade mit den anderen.

Juhu! Hier dürft ihr „Schokolade auspacken“ mit Aufgaben dazwischen spielen. Wie das geht? Ganz einfach: Ihr legt das verpackte Päckchen in die Mitte, das Besteck, die Mütze, den Schal und die Sonnenbrille daneben. Jetzt nehmt ihr den Würfel und beginnt reihum zu würfeln. Bekommt jemand eine „6“ muss diese Person die Kleidungsstücke anziehen und darf dann mit dem Besteck anfangen Stück für Stück die Schokolade auszupacken – bitte unterstützt Jüngere (z.B. können sie auch nur die Sonnenbrille aufsetzen). WICHTIG: jede Zeitungspapierschicht einzeln entfernen! Dazwischen tauchen Fragen/Aufgaben auf, die die auspackende Person erfüllen muss – erst dann darf die nächste Lage Papier entfernt werden. Bitte lest die Aufgabe Jüngeren vor. Während die Person aufpackt, würfelt der Rest der Gruppe weiter. Sobald jemand eine „6“ hat muss die auspackende Person aufhören und an die nächste Person die Kleidungsstücke und verpackte Schokolade geben. Der Rest würfelt weiter…usw.

-> Ihr könnt auch die Regel vereinbaren, dass bei „6“ & „4“ ausgepackt werden darf

Aufgaben:

  • Renne einmal um den Tisch
  • Wen magst du?
  • Mit wem hast du schon einmal etwas geteilt und was?
  • Singe dein Lieblingslied
  • Was freut dich?
  • Was ist Liebe für dich?
  • Teile die Schokolade mit den anderen.

Gesprächsimpuls

  • Wenn wir gute Dinge teilen, können mehr Menschen Freude und Liebe erleben – so wie ihr jetzt die Schokolade gemeinsam gegessen habt. Wenn wir liebevoll miteinander umgehen, geht es uns meist besser und wir haben gute Laune.
  • Wie war es für euch, als ihr den letzten Zettel gelesen habt und alle etwas von der Schokolade erhalten haben?
  • Wie wurdest du schon beschenkt? Mit was? Wie hat sich das angefühlt?
  • Was hast du schon einmal geteilt und wie war das für dich?

Station: Herzen pinnen für die Stadt

Material: geographische Karte von eurer Stadt, euerem Stadtteil oder eurem Dorf, Pinn-Nadeln (evtl. mit Herz bei https://www.snaply.de/30-herz-stecknadeln/a-67989091/ erhältlich), Stellwand, ausgewählte Bibelverse um die geographische Karte herum anbringen
Optional: Washi-Tape (um den eigenen Namen draufzuschreiben), Wasserfester Stift, Fotos von der Stadt aus Touristenbroschüre oder selbst gemacht.

Stationsbeschreibung: Die Karte wird auf einer Stellwand befestigt. Die ausgewählten Bibelverse um die geographische Karte ausdrucken oder abschreiben/handlettern und um die Karte herum anbringen. Bei dieser Station geht es darum mit einem Blick voller Liebe die eigene Stadt zu betrachten, die Bibelverse zu lesen und für eure Stadt und die Menschen zu beten.

Gesprächsimpulse
Wo fühlst du dich zuhause? Pinne deinen Lieblingsplatz! Schreibe neben deinen Pinn deinen Namen. (optional: Nimm dir ein Stück Washi-Tape und schreibe darauf deinen Namen. Klebe das Tape neben deinen Pinn.) Unterhaltet euch: Was macht diesen Platz zu deinem Lieblingsplatz? Ist er vielleicht besonders gemütlich oder sonnig? Träumt mal mit …  und schließt dabei die Augen: Wäre es nicht wunderbar, wenn alle einen solchen Lieblingsplatz hätten? Ein älteres Paar hat vor ihrem Haus eine alte Sitzbank aufgestellt. Darauf sitzen sie abends und trinken noch etwas Leckeres. Hier kommen auch die betagte, alte Dame von nebenan und der frischpensionierte Bäcker vorbei, um noch bissel zu schwätzen.
Der obdachlose Mann hat ein Zuhause gefunden und streckt gerade mit einem Seufzer seine Beinen unter seinen eigenen Tisch aus.

person holding red round medication pill

Zum Weiterdenken:

  • Findet Lieblingsplätze für … die 7-köpfige Familie mit der viel zu kleinen Wohnung. Gott möchte, dass wir Salz und Licht sind für unsere Stadt: Wo können wir unserer Stadt/den Menschen in unserer Stadt Gutes tun? Wo können wir Gemeinschaft stärken und Offenheit leben?

Biblische Texte: Karte mit Text (zum Aufkleben neben/auf die Stadtkarte)

  • Suchet der Stadt Bestes […] und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s euch auch wohl. (Jer. 29,7)
  • Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. (Mt. 5,13-16)
  • Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. (Mt. 5,14)
  • kurzes Gebet (auch als Kärtchen zum Mitnehmen): Danke, Gott, für unsere schöne Stadt, unsern Fleck, unser Kiez, für unser Zuhause. Du hast es hier so schön gemacht. Deine Liebe, deine Anerkennung, dein Licht soll in alle Ecken, alle Täler, alle Häuser. Hilf uns dabei. Lass uns ein Segen sein! Amen.

Station: Das lieb ich!-Visionboard

Material: Herzstanzer oder andere Stanzer, Zeitschriften, Magazine, Fotos, Weiße A3-Plakate, Sticker, Besondere Stifte, Schere, Kleber

Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr euren „das lieb ich“-Überblick gestalten. In der erwachsenen Welt würde man das vielleicht „Visionboard“ nennen. Das bezeichnet ein Bild, bei dem man sieht, was einem im Leben wichtig ist, was man liebt und was man deswegen auch in seinem Leben priorisieren möchte. Klein und groß dürfen hier diesen Überblick gestalten. Mit den Stanzern können Kinder auf leichte, spielerische Weise Dinge ausstanzen, die sie gernhaben, die ihnen wichtig sind. Diese Dinge werden auf ihren Überblick geklebt.

Gesprächsimpuls
Was ist dir wichtig? Was liebst du? Wovon möchtest du in deinem Leben noch viel mehr haben?

Station: Erzählzelt

Material:  Zelt oder Kissen/Decken, Kissen, Decken, kuschelige Atmosphäre (vielleicht Kuscheltiere, Lichterketten, etc.), die Geschichte vom barmherzigen Samariter (als Kamishibai oder als Bilderbuch) oder das Bilderbuch zur Jahreslosung (https://kondoo-verlag.de/produkt/frida-liebevoll/)

Stationsbeschreibung: In diesem Zelt bekommt ihr eine Geschichte erzählt. Ihr dürft es euch bequem machen und einfach der Geschichte zuhören.

Gesprächsimpulse:

  • Wo erlebt ihr heute Menschen, wie der Überfallene?
  • Wie könntet ihr vom barmherzigen Samariter lernen?
  • Was wäre eine konkrete Hilfe-Situation?

Alternativ kann hier auch die Sport-Geschichte „Barmherziger Samariter“ angeboten werden.

Station: Die Stadt lieben

Material:  Kleine Steine, Kreide, Stifte zum Bemalen von Steinen: beispielsweise Acryl-Stifte oder Wasserfarbe, Vorlagen mit schönen Botschaften

Stationsbeschreibung: Wir sind nicht nur von Gott geliebt, sondern wir dürfen von Gottes Liebe weitergeben. Das wollen wir mit dieser Station machen. Als Familie dürft ihr hier Steine mit einer guten Botschaft beschriften und diese Steine auf dem Nachhauseweg verteilen.

Gesprächsimpuls

  • Wem wollt ihr gerne eine Freude machen?
  • Wo wollt ihr den Stein hinlegen?
  • Was soll auf dem Stein stehen?
  • Wer in eurem Umfeld braucht dringend einen Zuspruch?

Station: Liebe-Parcours

Material: Ausgeschnittene Herzen alternativ Herzluftballons, Pylonen oder anderes Material, um einen Parcours aufzubauen, Stoppuhr, Körbchen für die Herzen

Stationsbeschreibung:  Zwei Teams (zum Beispiel zwei Familien) treten an einer Linie gegeneinander an. Sie haben die Aufgabe, einen vorbereiteten Parcours im Staffellauf zu laufen. Dabei wird auf dem Hinweg ein ausgeschnittenes Herz mitgenommen und in ein vorbereitetes Körbchen gelegt. Die erste Person auf dem Team läuft los und kommt wieder zurück. Nun schlägt sie die nächste Person aus dem Team ab, die wieder ein Herz mitnimmt und losläuft. Innerhalb von drei Minuten darf die Familie möglichst häufig loslaufen, um Herzen zu transportieren. Welche Familie hat am Ende die meisten Herzen gesammelt?

Gesprächsimpulse:

  • Wie könnt ihr auch im echten Leben Herzen sammeln?
  • Wie transportiert ihr „Liebe“?
pink and white hearts illustration

Station: Segensstation im Segenszelt

Material:  Öl, Fell, Kleiner Thron mit Krone, Zelt oder Vorhang

Stationsbeschreibung:  Mit einem Zelt oder einem Vorhang wird einer Art „Segenszelt“ geformt. In dieses Segenszelt dürfen die Familien eintreten und bekommen dort je nach Vorliebe und Alter einen Segen zugesprochen. Wenn die Familien in das Zelt eintreten, wird als Erstes nach dem Namen gefragt (falls nicht bekannt). Dann wird erklärt, was „Segen“ bedeutet. Beispielsweise in so einem Satz „Segen bedeutet, dass wir das Gute aussprechen, dass Gott in uns sieht und uns das als Wunsch zusprechen.“

Öl: die Familien dürfen sich ein Öl-Duft aussuchen und bekommen mit dem Öl auf die Stirn ein Kreuz gemalt mit dem Zuspruch „Gott liebt dich und schenkt dir Liebe.“

Fell: Die Kleinkinder dürfen in das Fell hineingelegt werden, die größeren Kinder und Erwachsenen dürfen über das Fell streichen mit dem Zuspruch „So kuschelig wie sich das Fell anfühlt, so warm und kuschelig ist Gottes Liebe für dich.“

Thron/Krone: Die Personen dürfen sich auf den Thron setzen und wer mag, darf auch die Krone aufsetzen. Zuspruch: „Gott liebt dich so sehr und für ihn bist du so wichtig, dass er dich sein Königskind nennt.“

Gesprächsimpuls:

 Wie fühlt sich das an gesegnet zu werden? Was macht das mit dir?

Station: DIY Wochenplaner

Material: Holzbrett (ca. DinA3), Nägel, Klammern (Wäscheklammern groß für die Namen und klein aus Holz- oder Bastelklammern aus Metall), Icons (Vorlagen finden sich z.B. bei freepik.com) auf Papierbögen, Namenskärtchen, Wochentage ausgedruckt oder als Kleber oder Stanzer

Stationsbeschreibung: Unser Alltag ist voll von Terminen: Schule, Arbeit, Arzttermine, Sportverein, Musikunterricht, Freunde besuchen… Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen – auch unser vollgepackter Alltag! Hier könnt ihr einen Wochenplaner selber machen und alle eure Termine eintragen. Was tut euch gut? Wo braucht ihr ganz besonders einen liebevollen Blick? Da könnt ihr dann auch ein Herz eintragen…

Bastelanleitung:

  1. Auf dem Brett an den Rändern links und rechts die Abstände der Nägel aufzeichnen.
  2. Nägel einschlagen und jeweils mit einer Schnur verbinden.
  3. Die Wochentage ausschneiden und mit Klammern anbringen
  4. Klammern mit Namen beschriften und an die Seite klammern
  5. Symbole für die Aktivitäten anbringen und die Herzen nicht vergessen…

Gesprächsimpuls:

  • Für was hättet ihr gerne in der Woche Zeit? Was kommt zu kurz?
  • Wie könnte eine gute Familienzeit aussehen?
  • Welche Termine und Menschen, denen ihr dort begegnet, könnten einen liebevollen Blick in dieser Woche brauchen?

Station: Samen-Herz

Material: Papier in Streifen 6 cm breit, 21 cm lang, Tesa oder starkes Masking Tape, Blumensamen, evtl. Trichter mit kleiner Öffnung unten, Bleistifte, Scheren, evtl. Sticker/ Buntstifte/ buntes Klebeband zum Verzieren

Für diese Station müsst ihr im Vorfeld aus den bunten A4 Papierbögen 6 cm breite und 21 cm lange Streifen schneiden. Dazu das A4 Papier hochkant in 6 cm breite Streifen schneiden (5 pro Blatt). Testet dann auf jeden Fall mindestens einmal das Falten und befüllen der Herzen.

Stationsbeschreibung: Liebe verbinden wir oft mit dem Symbol Herz. Wenn wir alles in Liebe tun, dann können wir das auch so verstehen, dass unser Herz für andere bricht – dass wir mitfühlen, mitdenken, mithandeln. Wenn wir uns von den Bedürfnissen und Nöten anderer berühren lassen, wird Gutes entstehen, können wir Liebe weitergeben.

Hier dürft ihr ein Samen-Herz basteln. Wenn das Herz fertig gefaltet ist, dann werden Blumensamen hineingefüllt. Ihr könnt es mit nach Hause nehmen und über einem Beet oder einem Blumentopf das Samen-Herz auseinanderreißen. Wenn das Herz bricht, dann kann Schönes, Liebe daraus für andere und dich selbst wachsen. Ihr dürft das Samen-Herz aber auch jemandem schenken, der euch am Herzen liegt oder mit dem ihr Liebe weitergeben wollt.

Gesprächsimpulse:

  • Wo ist dein Herz gebrochen? Was hat dich in letzter Zeit berührt?
  • Wie hast du darauf reagiert?
  • Wie kannst du deinem Mitfühlen Ausdruck verleihen?

Feier-Zeit

Impuls-Vorschlag A: Fokus auf dem Teilen


Theaterszene: Wenn einer teilt, dann wird freuen sich zwei

Maja läuft Richtung Bühne, sie hat eine riesige Schokoladentafel unterm Arm (z.B. Merci). Sie schaut sich ratlos nach einem guten Versteck um. Dort will sie die Schokolade ganz alleine essen. Sie wirkt eher abwehrend, weil sie nicht teilen will. Auf der Bühne angekommen, beginnt sie zu sprechen.

Maja: (sieht sich vorsichtig ein paar Mal um) Ja, hier ist es gut. Das ist ein gutes Versteck! Hier kann ich endlich ALLEINE meine ganze Schokolade aufessen. NUR ICH ALLEINE!
(Sie reißt die Verpackung mit großen, ausladenden Bewegungen weg isst gierig das erste Stück Schokolade)
Wisst ihr eigentlich, woher ich die Schokolade habe? (Publikum reagieren lassen)
Ich hab sie in der Schule gewonnen! Ich hab nämlich beim Super-duper-Gedichte-machen-Contest gewonnen!
(Isst genüsslich-übertrieben ein weiteres Stück Schokolade.)
Soll ich euch mal was verraten? (Publikum reagieren lassen)
Und ALLE aus meiner Klasse wollten was abhaben, sie wollten, dass ich TEILE (macht ein angewidertes Gesicht). Aber ich wollte nicht, deshalb bin ich hier (isst ein weiteres Schokolade, dann aber verzieht sie das Gesicht und fasst sich auf den Bauch.)
Oh weija, ich hab Bauchweh, mir ist voll übel…

Andreas: (kommt vorbei geschlendert, federnder Schritt, fröhlich pfeifend, mit voller Thermosflasche): Hey Maja, schön dich zu sehen! Was machst du denn für ein Gesicht?
Maja: Hallo (kleinlaut), ich hab soooo arg Bauchweh. (sitzt zusammengekrümmt da)
Andreas: (besorgt) Oh nein, soll ich dir was von meinem Trinken abgeben? Ist mein Tyrannosaurus-Rex-Lieblingstee: sehr lecker! Und so ein warmer Tee ist bestimmt gut für deinen Bauch.
Maja: (erstaunt) Ach! Das ist aber lieb! (trinkt) Danke! Mir geht es schon ein bissel besser! (wieder fröhlicher)
Andreas: Du hast aber ne große Schokoladentafel. Wo hast du die denn her?
Maja: (verlegen) Die habe ich in der Schule gewonnen. (hält Hand neben Mund und raunt leiser der ersten Reihe zu) Der will bestimmt auch was! Soll ich ihm was geben?
(denkt nach, Denkerpose) (vorsichtig)
Möchtest du auch was abhaben?
Andreas: Oh, ja, sehr gerne. (Sucht sich eine aus und isst genüsslich, bekommt große Augen und reibt sich den Bauch)
Dankeschön! Boah, ist die lecker! (freut sich)
Maja: (freut mit, klatscht in die Hände) Das ist sooo schön! Ich wusste gar nicht, dass es sich so schön anfüllt, wenn ich teile!
Andreas/Maja: (lächeln, zum Schluss beide sehr fröhlich ins Publikum, gehen Arm in Arm ab)

Kurzer Impuls:
Kennt ihr das auch? Manchmal geht es mir so wie Maja, da hab ich Angst zu teilen, meine Lieblingssüßigkeit, meine Zeit, meine Arbeitskraft… Warum eigentlich?
(Frage in die Runde)
Ja, genau, weil ich Angst habe, dass mir die Schokolade ausgeht, dass ich zu kurz komme! (Falls die Station mit der Schokolade realisiert wurde: „Ging es auch so bei der Station mit der Schokolade?“) Aber wie ist das bei Gott: Bei Gott kommt keiner zu kurz! Gott schenkt uns alles, was wir brauchen, das ist auch eine Form von Liebe: Er sorgt für Essen, Trinken, Kleider. Er kommt uns entgegen mit offenen Armen, mit seiner Zuwendung und seiner Liebe: Er ruft dir heute zu: Du bist so toll, ich finde dich klasse! Und wir! Was dürfen wir machen? Wir dürfen liebevoll und großzügig sein und teilen. So hat es der Barmherzige Samariter gemacht hat und die Wunden von dem Verletzten gepflegt hat und sogar Geld dafür gezahlt hat, dass der Verletzte weitergepflegt wird, wenn er nicht da ist.
(diesen Teil weglassen, wenn die Station mit dem Schokolade teilen realisiert wurde)
Lasst uns jetzt gemeinsam teilen! Weil teilen so gut ist! Unter jedem vierten Stuhl ist ein Riegel Kinderschokolade hingeklebt, denn den kann man nämlich so gut auseinanderbrechen!
Jetzt gleich teilt ihr miteinander! Seid großzügig, wie Gott zu uns großzügig ist!
Wenn ihr die Musik hört, setzt ihr euch wieder auf euren Platz. Los geht´s!

Impuls-Vorschlag B: Fokus auf die Rücksichtnahme

 (eher für Familien mit älteren Kindern, Teenies)

Theater zum Thema Dienste und im Haushalt helfen – Liebe konkret
(erste Szene, minimale Liebe, führt zu Eskalation, keine Lösung, „Liebes-Tune“ auf Minimal)
Es wird ein Plakat vorbeigetragen oder in der auf dem Beamer angezeigt: Liebes Tunes (von einer Stereoanlage oder Ähnlichem) auf „minimal“ gedreht

Teenie:         (hört Musik/Stöpsel im Ohr, kommt nach Hause, wirft erstmal alle Schulsachen hin, geht singend am Vater vorbei) Yeah, yeah, …

Vater:           (fällt fast über Ranzen, reibt sich das Bein, schreit) Räum deine Sachen in dein Zimmer, hier kommt sonst keiner mehr zum Eingang rein!

Teenie:         Boah ey, ich komm grad von der Schule, bin voll platt!

Vater:            Mir platzt gleich der Kragen! Das spielt keine Rolle! Ich bin auch müde!

(zweite Szene, Liebes-Tunes auf maximal)

Teenie:         (hört Musik/Stöpsel im Ohr, kommt nach Hause, wirft erstmal alle Schulsachen hin, geht ab) Yeah, yeah, …

Vater:           (Vater kommt, bleibt still stehen, schaut sich die Sachen an, kämpft mit sich, überwindet sich aber dann, nimmt die Sachen dann und trägt sie zum Teenie)
Oh nein, jetzt steht das Zeug schon wieder hier! Ich hab da keine Lust mehr drauf… Aber ok, gehen wir mal mit gutem Beispiel voran.

Teenie          (sieht das, kommt dem Vater entgegen und nimmt Vater die Tasche ab) Oh, nein, Papa, sorry! Ich hab die Sachen schon wieder hier hingeschmissen. Komm, ich nehm` sie dir ab! Ich versuch nächstes Mal dran zu denken, ich weiß ja, wie sehr es dich stört.

Papa:           Danke, das ist lieb, dass du dich jetzt dran erinnerst. Wie war es heut in der Schule?

Teenie:         Aach, weißt du, wir haben immer Stress mit dem aus unserer Klasse, das ist echt ätzend… (gehen gemeinsam ab, gemeinsam unterhaltend, sie lachen, Vater legt am um Teenie, Teenie boxt Vater leicht auf Schulter)

Kurzer Impuls dazu:
Wir alle mit größeren Kindern und wir alle mit älteren Eltern kennen es: es kommt unweigerlich zu Reibereien im Familienalltag! Was hat das jetzt alles mit Liebe zu tun? Liebe ist hier nicht Kitschiges, vielmehr ist es Lebenselixier, DER Schlüssel für ein gelingendes Leben miteinander! Wenn wir über Liebe reden, geht es um den Alltag und darum den Menschen in Liebe zu begegnen, gerade meinen Alltagsmenschen zuhause. Liebe hat hier mit Rücksichtnahme zu tun, auch wenn ich die Bedürfnisse nicht teile, sie vielleicht auch nicht bis ins kleinste Detail verstehe. Aber respektieren, das muss ich sie, und mein Verhalten dran anpassen, wenn ich unseren Bibelvers: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Kor 16,14) ernst nehmen will!
Wir sind alle nicht perfekt, jedem ist es schon mal vorgekommen, dass er nicht sieht, was der andere gerade braucht. Das ist ganz normal und gehört zum Alltag dazu: Aber das ist nicht der Endpunkt. Vielmehr ist es doch so: Wenn wir scheitern, dann entschuldigen wir uns und beginnen neu! Wie gut ist das eigentlich? Lasst uns heute beginnen:
1. Lasst eure Bedürfnisse zu und äußert sie in freundlicher Weise.
2. Redet miteinander und sucht nach praktischen Lösungen!
3. Nicht jedes Bedürfnis muss sofort befriedigt werden, manchmal müssen auch Kompromisse her.

Gebet

Jesus, du bist der Checker/Versteher, der sich mit uns und unseren Bedürfnissen so was von gut auskennt.
Danke, dass wir uns nicht verbiegen müssen.
Danke, dass du uns Liebe für unser Familien,
unsere Alltagsmenschen,
unsere Kollegen und Freunde
und auch für die, mit denen es uns schwer fällt, schenken kannst!
Bitte gibt uns deinen liebenden Blick für uns selbst, dass wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen können,
gib uns dein großes Herz für die Menschen um uns rum, auf dass die Welt durch uns heller werde! Amen.

Gebet: Liebe empfangen und geben

Wir öffnen unsere Arme und sagen: Ich empfange.
Wir legen unsere Arme auf die Schultern neben einer Person und sagen: Ich gebe.

Segen

Segen: Liebe empfangen und weitergeben
Material: Kleine Herzen aus Papier pro Person 2

Vorbereitung:

  • Alle stellen sich in einen großen Kreis (alternativ als Familie)
  • In der Mitte des Kreises liegt ein Plakat mit einer Weltkugel oder alternativ steht dort ein Globus und die Herzen haben Klebepunkte, sodass sie auf den Globus festgeklebt werden können

Segen
Gott schenkt uns seine Liebe. (jede Person bekommt zwei Herzen ausgeteilt)
Gott hilft uns, dass wir auch die Menschen neben uns lieben können. (das zweite Herz wird an die Person neben einem weitergegeben)
Gott zeigt uns, wie wir auch die ganze Welt lieben können. (das zweite Herz, was man geschenkt bekommen hat, darf man nun auf die Welt legen)
Amen!

Segen mit Brauseherzen
Material: Brause-Herzen
Beschreibung:  Die Familien stehen im Kreis und haben ihre Hände zu offenen kleinen Schalen geformt.

Segen
Gott hat unendlich viel Liebe für uns alle (große Schale zeigen, in der die Brause-Herzen liegen).
Und er hat Liebe für jede einzelne Person von uns (aus der großen Schale wird jeder Person ein Brause-Herz ausgeteilt und in die Hand gelegt).
Seid damit gesegnet, dass ihr euch immer wieder an Gottes Liebe erinnern könnt.
(Brause darf in den Mund genommen werden).

Liedideen

Das Lied zur Jahreslosung von Bastian Basse „Alles, was du tust

Lied zur Jahreslosung EJW – Noten und weitere Materialien hier: https://jahreslosung.net/alles-in-liebe-lied-zur-jahreslosung-2024-materialien/

Bis wir die Liebe sehen (Weida & Mohns)

Miteinander packen wir`s (Mike Müllerbauer)
Bei Gott kommt keiner zu kurz (Daniel Kallauch)
Gott mag Kinder (Daniel Kallauch)
Wer teilt (Petra Ostermann)
Wir feiern heut ein Fest (Rolf Krenzer)
Beschirmt, beschützt, in deiner Hand (Johannes Matthias Roth)
Wir sind eingeladen zum Leben (Knut Trautwein-Hörl)

Essens-Zeit

Eine Idee für die Kirche Kunterbunt kann sein, dass die Familien bei einem bring-and-share-Buffet beisteuern. Im Vorfeld kann angekündigt worden sein, dass jede Familie das mitbringen darf an Essen, was sie selbst besonders lieben. Das mitgebrachte Essen kann als ein Weg gesehen werden, unsere Liebe auch an Andere zu teilen.

Ideen für zu Hause

1. Blumensamen
Die Familien bekommen am Ende der Kirche Kunterbunt Blumensamen mit, die sie einsäen dürfen. So wie die Samen, so dürfen wir Gottes Liebe zu Orten bringen, einsäen und schauen, wie diese Liebe aufgeht.

2. Mottokarte für Familienplaner

Die Familien bekommen für ihren Familienplaner eine Mottokarte, auf der der Bibelvers „Alles was ihr tut, solle in Liebe geschehen“ mit.

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