8. Siegt die Ungerechtigkeit?

Das Ziel

Starter

Die Kinder erfahren, dass Ungerechtigkeit nicht von Gott gewollt ist, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten darauf zu reagieren.

Checker

Die Kinder erleben Wertschätzung für ihren Ärger über Ungerechtigkeit und hören, dass sie darin – wie Mose – Gott ähnlich sind.

Der Text an sich

Vorher geht es um Moses Geburt, die Rettung aus dem Nil, das Aufwachsen bei seiner hebräischen Familie und anschließend im Palast des Pharao. Nun werden fünf Ereignisse berichtet:

Tag 1: Mose will zu seinen hebräischen „Brüdern“. Er beobachtet, wie ein Ägypter einen Hebräer schlägt und erschlägt daraufhin heimlich den Ägypter.

Tag 2: Mose beobachtet einen Streit zwischen Hebräern und will ihn schlichten. Dabei erfährt er Ablehnung durch zwei Fragen: nach seiner Autorität (Wer hat dich zum Richter eingesetzt?) und nach seinen Mitteln (Willst du mich auch töten?). Mose bekommt Angst.

Kurz darauf: Der Pharao erfährt von dem Vorfall und will Mose töten lassen. Dieser flieht.

In Midian: Mose beobachtet am Brunnen, wie weibliche Hirten ungerecht behandelt werden. Sie haben Wasser für ihre Tiere geschöpft, nun wollen männliche Hirten sie wie sonst auch wegdrängen. Mose beschützt die Frauen und hilft ihnen beim Tränken. Sie berichten ihrem Vater davon (Reguel, an anderen Stellen Jitro, Priester in Midian). Der lädt Mose zum Bleiben ein und gibt ihm Zippora zur Frau.

Viele Jahre später: Der alte Pharao ist zwar gestorben, die Situation der Israeliten in Ägypten ist aber unverändert: sie leiden unter der Sklaverei. Sie schreien zu Gott um Hilfe. Gott hört ihr Schreien, erinnert sich an seinen Bund mit ihren Vorvätern, wendet sich ihnen zu und kümmert sich um sie. Mose wendet sich ebenfalls ungerecht behandelten Menschen zu und kümmert sich um sie. Er versucht dreimal auf verschiedene Weise, Gerechtigkeit herzustellen:

  • Indem er den ungerechten Ägypter tötet und dabei selbst ungerecht handelt (was ihm bewusst ist!) – Nach dem Verständnis „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ zahlt er dem Unterdrücker Gleiches mit Gleichem heim.
  • Indem er durch ein Gespräch versucht, den Streit innerhalb der eigenen Gruppe zu schlichten und den Täter zu Solidarität mit seinem „Bruder“ zu bewegen.
  • Indem er sich schützend vor die (fremden) Frauen stellt und selbst mit anpackt, dass sie zu ihrem Recht kommen und das selbst geschöpfte Wasser auch selbst nutzen können.

Auch wenn die Versuchung groß ist, Moses Tun moralisch zu bewerten, liegt der Kern der Geschichte von Mose darin, dass Gott sich den Menschen seines Volkes zuwendet und sich um sie kümmert. Er gebraucht dafür Menschen wie Mose, die sich von Ungerechtigkeit bewegen lassen.

Anmerkungen:

  • Keiner hat Mose um Hilfe gebeten, aber die Not bewegt ihn zum Handeln. Gott wendet sich erst dann dem Volk Israel zu, als es um Hilfe schreit.
  • Die Midianiter sind Nachfahren von Abraham und seiner Frau Ketura und galten damals vermutlich auch als Hebräer. Mose findet also bei seiner sehr entfernten Verwandtschaft eine neue Heimat.

Der Text für mich

Ich entdecke in diesem Text viel Ungerechtigkeit und Züge von Rassismus. Denn die Zugehörigkeit zu einem Volk entschied darüber, welche Position man innehatte (Hebräer = Fronarbeiter, Ägypter = Aufseher). Die Hebräer waren ursprünglich Wirtschaftsflüchtlinge in Ägypten und gern gesehene Gäste. Später wurden sie aus Neid zu Sklaven. Mose, der als Sohn der Prinzessin gilt, bildet unter den Hebräern eine privilegierte Ausnahme. Er sehnt sich aber nach Zugehörigkeit zu den Hebräern. Sie verweigern sie ihm, weil er zu anders ist. Der Pharao will ihn töten, weil er mit dem Mord am Ägypter seine Loyalität zu den Hebräern gezeigt hat – eine Bedrohung für die Ägypter! In Midian wurde Mose als Ägypter angesehen und für sein helfendes Handeln wertgeschätzt. Er wurde durch Heirat in die angesehene Priesterfamilie aufgenommen.

Doch was mache ich, wenn ich Ungerechtigkeit wahrnehme? Versuche ich Gleiches mit Gleichem heimzuzahlen oder suche ich das Gespräch? Ich erlebe ähnliche Reaktionen wie Mose – woher kommt meine Autorität? Und wie beurteile ich, wer im Streit im Recht ist? Wen nehme ich als hilfebedürftig oder Opfer wahr? Stelle ich mich an die Seite der Opfer und packe tatkräftig mit an? Ganz ehrlich: Meistens warte ich, bis jemand um Hilfe bittet und schalte mich nicht einfach ein.

Der Text gibt mir keine moralischen oder ethischen Richtlinien. Er erzählt nur von Moses Erfahrungen, in denen scheinbar sehr klar war, wer im Recht war und wer benachteiligt wurde.

Der Text für dich

Kinder erleben in ihrem Alltag viele Ungerechtigkeiten: mit Erwachsenen, anderen Kindern oder durch Strukturen. Sie erkennen Ungerechtigkeiten meist sehr sensibel. Umso mehr, wenn es um jemand aus der eigenen Gruppe geht. Sie können sich daher gut mit Mose identifizieren:

  • mit seinen Versuchen, zu helfen
  • mit der Eindeutigkeit, wer im Recht ist
  • mit den Methoden: Auge um Auge/durch Gespräch schlichten/Mit-Anpacken
  • mit dem Frust, nicht gehört zu werden
  • mit der Angst vor Konsequenzen

Häufig haben sie Ungerechtigkeit aber auch selbst erlebt und wissen daher gut, wie es ist ein Betroffener bzw. ein ‚Opfer‘ zu sein. Zudem erleben Kinder eine starke moralische Wertung für die unterschiedlichen Wege, um anderen zu helfen, bzw. haben diese auch als Bewertungsmaßstab zum Beurteilen Anderer verinnerlicht. Dieser Text kann daher

  • erleichtern: Auch Mose musste üben, um Gerechtigkeit herzustellen.
  • herausfordern: keine negative Bewertung für Mose! Aber: Konsequenzen.
  • ermutigen: Gott wendet sich seinem Volk zu und kümmert sich um sie, z.B. durch Menschen wie Mose, die sich von Ungerechtigkeit bewegen lassen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Material: Schärpen in rot (2x), blau (3x), grün (2x), Äpfel, kleines Messer

Spielleitung: „Wir zeigen euch jetzt 3 Szenen und hinterher stelle ich euch dazu ein paar Fragen. Ich beende jede Szene durch In-die-Hände-Klatschen.“

Szenen:

  1. Kennzeichnen: A (rot), B (blau), C (rot und blau)
    • A schlägt B an den Arm. C schlägt A an den Arm. A und C schlagen sich ein paarmal gegen den Arm. Spielleitung klatscht in die Hände.
  2. Kennzeichnen: A (rot), B (blau), C (blau)
    • A und B streiten sich (z.B. wer besser in der Schule ist). A beleidigt B, ist aber im Unrecht (hat die schlechteren Noten). C fragt B, warum er sich mit A streitet, obwohl sie Freunde sind. B fragt, was C von ihm will und sagt „Schlag mich doch.“ Spielleitung klatscht in die Hände.
  3. Kennzeichnen: A (rot) und B (grün), C (rot)
    • A schneidet Äpfel für alle Mädchen (sollte darin schlechter sein als B). B will zuerst die geschnittenen Äpfel den Jungs geben und „schnell für alle Jungs Äpfel schneiden“. C hindert ihn daran und hilft A beim Schneiden der Äpfel für die Mädchen. Dann ist B dran.

Fragen zu jeder Szene:

  • Wer war im Recht, wer war im Unrecht?
  • Warum hat C sich eingemischt?
  • Wie hat C sich eingemischt?
  • War das Einmischen erfolgreich?
  • Welchen Effekt hatte das Einmischen für A, B, C / wie haben sie das Einmischen erlebt / sich hinterher gefühlt? (ggf. die Schauspieler fragen)

Idee 2

Es gibt mehrere Runden kurzer Gruppen-Wettkampf-Spiele. Die Gruppen werden nach jeder Runde neu zusammenstellen, dabei werden jeweils andere ungerechte Verhältnisse hergestellt.

Spielideen z.B.

  • Völkerball-Variante: Die Mannschaften stehen sich in zwei Feldern gegen über und müssen sich gegenseitig abwerfen. Wer getroffen wurde, muss raus. Wer zuerst alle Gegner abgeworfen hat, gewinnt.
  • Bierdeckel-Schlacht: Die Mannschaften stehen sich in zwei Feldern gegen über und müssen alle Bierdeckel aus dem eigenen in das gegnerische Feld werfen. Es darf immer nur ein Bierdeckel geworfen werden. Es gibt ein Zeitlimit, dann wird verglichen.
  • Peak-a-who: zwei MA halten eine Decke zwischen zwei Mannschaften hoch. Je eine Person der Mannschaft sitzt vorn an der Decke. Die MA lassen die Decke fallen, wer dann zuerst den Namen der Person aus der gegnerischen Mannschaft ruft, hat gewonnen. Die andere Person scheidet aus.
  • Streichhölzer-Stapeln: Die Mannschaften sitzen abwechselnd in einem Kreis. Reihum stapelt jeder ein Streichholz auf einen Flaschenhals. Die Gruppe, bei der der Turm fällt, bekommt einen Minuspunkt.

Ungerechte Bedingungen je nach Gruppe und Spiel, z.B.: Jungs gegen Mädchen; Große gegen Kleine; ältere gegen jüngere; neue gegen „schon lange da“.

JOKER: Die TN können während des Spiels (nicht vorher!) einen MA um Hilfe bitten. Diese Regel wird aber nicht erklärt, sondern kommt nur zum Einsatz, wenn ein TN einen MA fragt.

Verkündigung

Verkündigungsart: Geschichte lesen und visualisieren

Die Kinder lesen die Geschichte abschnittweise vor. Nach jedem Abschnitt wird darüber gesprochen und die Situation auf einer Flipchart o.Ä. visualisiert.

Vers 11-12. Fragen:

  • Zu welchem Volk gehörte Mose? (Hebräer)
  • Warum musste er keinen Frondienst leisten? (Ziehsohn der Prinzessin)
  • Was ist Frondienst und warum mussten die Hebräer ihn leisten? (Hebräer wurden zu viele Menschen; die Ägypter haben sie unterdrückt; sie mussten Ziegel herstellen; Ungerechtigkeit aufgrund von Zugehörigkeit zu Hebräern)
  • Visualisieren: höhergestellter Ägypter, unterdrückter Hebräer haben einen Konflikt
  • Was wollte Mose wohl bei den Hebräern? (vielleicht dazugehören? Helfen?)
  • Was hat er beobachtet? Wie hat er darauf reagiert? (nacherzählen lassen)
  • Visualisieren: Mose steht zwischen den Völkern und den Positionen, schlägt sich auf die Seite der unterdrückten Hebräer, handelt selbst nach dem Motto „Auge um Auge“
  • War Moses Handeln besser als das vom Ägypter? Warum, warum nicht?
  • Hat der Mord etwas an der Ungerechtigkeit gegenüber den Israeliten gebracht? (Nein, es ist ein zu großes Problem für einen Einzelnen. Es war die falsche Herangehensweise von Mose.)
  • Und hat er dabei geholfen, dass Mose den Israeliten näher war? (offen)

Vers 13-14. Fragen:

  • Wer hat jetzt einen Konflikt miteinander?
  • Visualisieren: Hebräer – Hebräer, also gleichgestellt, aber einer ist dennoch im Unrecht
  • Wie versucht Mose den Konflikt zu lösen? (Gespräch)
  • Ist Mose erfolgreich darin, die Ungerechtigkeit zu lösen? (Jein. Situation ist unterbrochen, das ist gut, aber gelöst – eher nicht. Der Mann im Unrecht wird durch seine Vorwürfe mächtig gegenüber Mose als Helfer!)
  • Warum ist Mose eigentlich noch mal hingegangen? (Idee: Sehnsucht dazuzugehören)
  • War er darin erfolgreich? (Nein.)

Vers 15-22. Fragen:

  • Zwischen wem passiert der nächste Konflikt?
  • Visualisieren: midianitische Frauen und midianitische Hirten. Dasselbe Volk, Geschlechtsunterschied, Statusunterschied Priester-Töchter / Hirten. Hintergrund erklären: Frauen weniger wert, schwächer. Eigentlich höflich, den Frauen zu helfen. Wegdrängen = Ausdruck von Abwertung. Midianiter als entfernte Verwandte, also auch Hebräer).
  • Wie schaltet Mose sich ein? (Er hindert die Hirten am Wegdrängen und hilft beim Tränken.)
  • War er erfolgreich darin, die Ungerechtigkeit zu lösen? (Jein – für den Moment ja. Zukunft ungewiss. Allerdings wird er ja dann Hirte für Jitros Schafe. Vorbildhandeln. Dankbarkeit der Frauen und ihres Vaters.)
  • Und war er erfolgreich darin, ein Teil einer hebräischen Familie zu werden? (Ja.)

Vers 23-25. Fragen:

  • Was sind Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen Gott und Mose?
    • Bedeutung Bund: Zugehörigkeit zum Volk, Versprechen an die Vorväter des Volkes
    • Gott reagiert, als die Menschen um Hilfe rufen, Mose hat einfach so geholfen
    • Beide haben ein Schützer- und Helfer-Herz, wenden sich Menschen zu
    • Gottes Macht für so große Probleme wie die Ungerechtigkeit an einem ganzen Volk ist viel größer. In den weiteren Geschichten werden wir noch sehen, wie Gott aber Mose durchaus gebrauchen möchte, um das Problem anzugehen! Moses Herz ist genau das richtige dafür.

Die andere Idee

Geschichte aus der Perspektive der Sonne erzählen: „Sie schien fröhlich wie immer über dem Land Ägypten, brutzelte aus Lehm und Stroh, das die Menschen in Kästen stopften, harte Ziegel, lachte über die Ägypterinnen, die im Nil schwimmen gingen und beobachtete erhitzte Gemüter …“

Anregungen:

  • Sonne beschreibt als neutrale Person die Unterschiede zwischen den Völkern (Recherchieren und etwas die Fantasie spielen lassen: woran konnte man Ägypter und Hebräer unterscheiden? Wie sah Mose aus? Keine Stereotypen aus Filmen, sondern echt mal drüber nachdenken!)
  • Formulierungen über die Sonne möglichst passend einbauen (brennt, sticht, lacht vom Himmel, scheint, geht auf, geht unter, versteckt sich hinter Wolken)
  • Mit Zoom spielen: „genauer hinsehen“, „aus der Ferne betrachten“, …

Der Text gelebt

Wiederholung

In 5 Gruppen aufteilen – jede Gruppe malt eine der fünf Szenen als Comic.

Gespräch

  • In welchen Situationen erlebst du Ungerechtigkeit und möchtest gerne helfen?
  • Was hast du schon ausprobiert?
  • Kinder aufstehen lassen: Wer hat schon mal auf folgende Weise geholfen? Auge um Auge/Gespräch/Mit-Anpacken;
  • Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, um zu helfen?
  • Wo hast du schon mal Hilfe erlebt, als du ungerecht behandelt wurdest? Wie war das für dich?
  • Hast du schon mal erlebt, dass Gott dir geholfen hat? Magst du erzählen?

Merkvers

2. Mose 2,25: Gott wandte sich den Israeliten zu und kümmerte sich um sie.

Leitung spricht vor, Kinder sprechen gemeinsam nach. Einen Satzteil nach dem anderen hinzufügen und das bisherige komplett wiederholen. Jeder Satzteil hat eine eigene Geste.

  • Gott (nach oben zeigen)               
  • Gott wandte sich (zum linken Nachbarn drehen)                    
  • Gott wandte sich den Israeliten zu (auf alle in der Gruppe zeigen)
  • Gott wandte sich den Israeliten zu und kümmerte sich (Hände nach vorne geöffnet ausstrecken)
  • Gott wandte sich den Israeliten zu und kümmerte sich um sie. (Hände überkreuz auf die eigene Brust legen.)
  • Gott wandte sich den Israeliten zu und kümmerte sich um sie. 2. Mose 2,25 (zwei Mal zwei Finger nach vorne strecken (2. Mose und Kapitel 2), dann die ganze Hand (für die gesprochene 5), dann wieder zwei Finger (für die gesprochenen zwanzig).
  • Vers komplett sagen und wiederholen lassen
  • Einzelne Kinder aufsagen lassen

Gebet

Anliegen sammeln, wo die Kinder mitbekommen, dass Menschen ungerecht behandelt werden oder wo es Streit gibt. Ermutigen, dass jedes Kind ein stilles Gebet dafür sprechen kann. Leitung spricht ein Gebet für alle gesammelten Anliegen:

  • Dank für Gottes Helfer- und Schützer-Herz und dass er unsere Not sieht.
  • Bitte, dass er sich uns zuwendet und um uns kümmert.
  • Bitte um Mut, dass wir erkennen, was wir tun können und sollen und wo wir etwas Gott überlassen können

Kreatives

Auf Holzbrettern mit unterschiedlichen Methoden Formulierungen wie „Du gehörst dazu“, „Du bist nicht allein“ oder auch den Lernvers gestalten (Vorlagen im Downloadbereich):

  • Mit Brandmalkolben (Brenn-Peter) einbrennen
  • Nägel einschlagen, ggf. mit der Fadentechnik verschönern
  • Mit wasserfesten Stiften aufschreiben (Outdoor-Edding)

Rätselhaftes

Das Quiz (siehe Vorlage Downloadbereich) wird verteilt. Als Belohnung gibt es für jeden, der mindestens 4 der 6 Fragen richtig beantwortet hat, ein High Five.

Die Belohnung erst verteilen, nachdem alle mitgemacht haben oder in der Abschlussrunde feierlich verteilen.

  1. Wie heißt der Mann von Zippora?
  2. Welche zwei Fragen stellt der Hebräer Mose?
  3. Wer erschlägt wen?
    • Der Hebräer erschlägt Mose.
    • Mose erschlägt den Ägypter.
    • Der Ägypter erschlägt Mose.
  4. Was macht Mose, um die Frauen zu beschützen?
    • Er erschlägt die Hirten.
    • Er bedroht, beschimpft und beleidigt den Anführer der Hirten.
    • Er hilft den Frauen beim Tränken der Schafe und Ziegen.
  5. Wo steht der Lernvers?
  6. Mit wem hatte Gott einen Bund geschlossen?

Das Ziel

Starter

Gott hält sein Versprechen, auch wenn es nicht so aussieht. Er ist auch in schwierigen Situationen da.

Checker

Gott hält sein Versprechen, auch wenn es nicht so aussieht. Wir können uns gegenseitig helfen Gott zu vertrauen.

Der Text an sich

Jitro (anderer Name: Reguel): Moses Schwiegervater Jitro ist Priester und Hirte im Land Midian. Mose und Jitro haben eine vertrauensvolle Beziehung (siehe auch 2. Mose 18).

Leute die Mose umbringen wollen: Mose hatte in Ägypten einen ägyptischen Sklavenaufseher erschlagen. Der Pharao wollte ihn deswegen töten (siehe 2. Mo 2, 11-15).

Stab Gottes/ Stock: Der Hirtenstab von Mose, den Gott in eine Schlange verwandelt hatte (siehe 2. Mo 4,1-4). Später vollbringt Gott durch Mose und seinen Stab weitere Wunder.

Der erstgeborene Sohn: Gott bezeichnet das Volk Israel als seinen erstgeborenen Sohn und drückt damit seine besondere Beziehung zu diesem Volk aus (siehe z.B. auch Hosea 11,1).

Gott ringt mit Mose: Gottes Kampf mit Mose ist geheimnisvoll. Er passt so gar nicht in unser Bild vom „lieben Gott“. In 1. Mo 32, 23-33 wird erzählt wie Gott mit Jakob ringt. Dabei lässt sich eine Parallele entdecken: Wie bei Jakob steht auch bei Mose der Kampf mit Gott vor einem wichtigen Schritt in die alte Heimat. An der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt ordnet der Kampf die Beziehung mit Gott.

Beschneidung: Gott hat einen ewig gültigen Bund mit Abraham und seinen Nachkommen geschlossen. Die Beschneidung aller Jungen und Männer an ihrer Vorhaut ist ein körperlich sichtbares Zeichen für diesen Bund mit Gott (siehe 1.Mose 17,9-14). Einer von Moses Söhnen ist offensichtlich nicht beschnitten. Nach 1. Mo 17,14 sollen Unbeschnittene aus dem Volk ausgestoßen werden, weil sie den Bund mit Gott ungültig machen.

Aaron: Aaron ist der ältere Bruder von Mose (siehe 2.Mo 7,7). Er kann gut vor anderen Leuten reden. Gott schickt ihn zur Unterstützung von Mose (siehe 2.Mo 4,14-16).

Ein Opfer in der Wüste: Gott hatte zu Mose gesagt, dass das Volk Israel ihm nach seiner Befreiung ein Opfer in der Wüste darbringen wird (2.Mo 3,11). Mose sagt dem Pharao, was Gott ihm aufgetragen hat (2.Mo 3,18).

Ziegel brennen: Die Ägypter hatten Angst vor den Israeliten in ihrem Land, weil es so viele waren. Darum haben die Ägypter die Israeliten versklavt. Die Israeliten mussten Ziegel für den Bau der Vorratsstädte Pitom und Ramses herstellen (siehe 2.Mo 1,10-14). Um Lehmziegel herzustellen, wird der Lehm mit gehacktem Stroh vermischt, in Holzrahmen gestrichen und zum Trocknen in die Sonne gelegt oder in einem Ofen gebrannt. Durch die Strohhäcksel sind die Lehmziegel stabiler.

Der Text für mich

Mit vielen ermutigenden Zeichen bricht Mose auf. Seine Beziehung zu Gott ist geklärt. Aaron kommt ihm sogar schon entgegen. Was soll jetzt noch schiefgehen!? Der erste Auftritt vor ihrem Volk in Ägypten läuft super. Aber dann geht alles schief. Mose und Aaron haben am Ende nicht nur den Pharao sondern auch ihr eigenes Volk gegen sich. Mose zweifelt an Gott(es Auftrag). Das kenne ich: Solange alles gut läuft, kann ich Gottes Auftrag leicht vertrauen. Aber wenn die Aufgabe, zu der Gott mich gerufen hat, schwieriger ist als gedacht? Oder die Menschen, mit denen Gott mich zusammengebracht hat, so anstrengend werden? – Dann klage ich wie Mose: „Warum hast du mich hier her gebracht!? … du unternimmst nichts! … alles wird viel schlechter!“ (2.Mo 5,22+23). Vielleicht ist auch in meiner Geschichte Gott schon längst am Werk. Auch dann, wenn es scheint, dass er gegen mich, statt für mich kämpft. Vielleicht ist auch in meiner Geschichte ein „Aaron“ an meiner Seite.

Der Text für dich

Die Kinder hören bei uns: Gott ist einer der rettet. Gott ist einer der hilft. Du kannst Gott um Hilfe bitten und ihm vertrauen. Aber kann Gott denn auch heute, mir persönlich wirklich helfen? Wird dann sofort alles gut? Die Geschichte zeigt: Nicht immer ist gleich zu sehen, dass Gott sein Versprechen hält. Manchmal passiert sogar zunächst das Gegenteil. Aber Gott rettet, wenn seine Zeit da ist. Er ist auch in schwierigen Situationen da und schenkt uns Menschen, die mit uns da durch gehen.

Kinder, die mit Gott unterwegs sind, probieren aus, ob Gott und seine Lebensgebote vertrauenswürdig sind: „Wenn ich Angst habe und dann bete – kann ich dann auch mutig sein? Wenn ich versuche, auch zu den nervigen Mitschülern oder meinen Geschwistern freundlich zu sein, weil Jesus das gesagt hat – wird es dann einfacher?“ Aber nicht immer wird dann alles gut. Manchmal wird es sogar schwerer. Die Geschichte zeigt: Nicht immer ist gleich zu sehen, dass Gott seine Versprechen hält wenn wir tun, was er uns sagt. Manchmal passiert sogar zunächst das Gegenteil. Aber Gott rettet, wenn seine Zeit da ist. Wir können uns gegenseitig Mut machen, Gott zu vertrauen und seinen Willen zu tun, so wie Mose und Aaron zusammen unterwegs waren.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Die Verschwundene Münze

Stelle ein Marmeladenglas mit einem gewölbten Boden auf eine Münze. Die Münze ist für alle gut zu sehen. Gieße nun Wasser in das Glas und schraube den Deckel zu. Die Münze ist nicht mehr zu sehen. Das liegt an der Totalreflexion des Lichts durch das Wasser. Wenn man direkt von oben in das Glas schaut, ist die Münze auch weiterhin zu sehen – darum der Deckel. Die Münze scheint verschwunden zu sein. Manchmal kann es einem so vorkommen als ob Gott verschwunden wäre. Das erlebt Mose in der Geschichte heute.

Idee 2: Gegenteil-Spiel

Alle Kinder gehen im Raum herum. Ein Mitarbeiter macht Ansagen, was als Nächstes zu tun ist. Die Kinder machen das Gegenteil von dem, was angesagt wird. Zum Beispiel: Macht ganz große Schritte. Schleicht ganz leise und vorsichtig durch den Raum. Geht so, als würdet ihr einen leichten Rucksack tragen. Tanzt fröhlich durch den Raum. … usw. In der Geschichte heute hat Mose den Eindruck Gott spielt das Gegenteil-Spiel. Und das war so …

Verkündigung

Verkündigungsart: Sprech-Theater

Aufbau: Die Sprecher der einzelnen Rollen sitzen in einer Reihe nebeneinander. Ein großes Tuch/ Bettlaken wird von zwei Personen so gehalten, dass die Sprecher nur gesehen werden, wenn sie aufstehen. Der Erzähler steht neben dem Bettlaken. Der Erzähler liest/erzählt den Text. Die Sprecher stehen auf um ihren Text zu sprechen und setzen sich dann wieder. Die Sprecher haben Requisiten/Verkleidung, um ihre Rollen zu verdeutlichen. z.B.: Mose (Stock, Turban/Kopftuch); Aaron (Mikrofon, Krawatte); Pharao (Roter oder goldener Umhang, geschminkte Augen, goldene Ketten …); Zwei Israeliten (Arbeiterjacken, Maurerkellen); Zwei Sklavenaufseher (Sonnenbrillen, Taschenrechner). Jeder Sprecher bekommt ein Papier in dem sein Text markiert ist. Die Rollen können von Mitarbeitern gesprochen werden oder von älteren Kindern, die schon gut lesen können. Es könnte auch ein einziger Sprecher alle Rollen sprechen und diese jeweils durch die Verkleidung/Requisiten (und verschiedene Stimmen/Tonlagen) erkennbar machen.

Mose und Aaron beim Pharao

Erzähler: Das ist Mose.

Mose (schüchtern): Hallo, ich bin Mose!

Erzähler: Mose hatte einen Auftrag von Gott bekommen.

Mose (schüchtern): Ich soll das Volk Israel aus Ägypten befreien.

Erzähler: Mose ist sich nicht sicher, ob er der richtige Mann dafür ist und wie das alles gehen soll. Aber er packt seine Sachen und macht sich auf den Weg nach Ägypten. Und Gott bestätigt Mose, dass er auf dem richtigen Weg ist. Er sagt ihm genau, was er dem Pharao ausrichten soll und was er tun soll.

Mose (etwas mutiger): Wenn Gott das so will, dann funktioniert es bestimmt.

Erzähler: Aber Mose hat trotzdem noch ziemlich Angst davor mit dem Pharao zu reden.

Mose: Ich fang bestimmt an zu stottern oder vergesse meinen Text!

Erzähler: Das ist Aaron. Aaron ist der Bruder von Mose.

Aaron: Hallo zusammen! Ich bin Aaron. Ich komm aus Ägypten, aber eigentlich …

Erzähler (unterbricht Aaron): Aaron hat kein Problem damit, vor vielen Leuten zu reden. Gott sagt zu Aaron, dass er Mose entgegen gehen soll.

Aaron: Ja, klar! Mach ich! Mose hab ich ja auch schon ewig nicht …

Erzähler (unterbricht Aaron): Aaron trifft Mose unterwegs in der Wüste. Mose erklärt Aaron ganz genau, was Gott ihm gesagt hat und was sie tun sollen. Mose ist erleichtert.

Mose: Puh. Mit Aaron zusammen trau ich mich auch zum Pharao!

Erzähler: Die beiden kommen nach Ägypten. Sie organisieren eine Versammlung der Israeliten.

Israeliten (müde): Wir sind die Israeliten.

Israelit 1 (müde): Wir arbeiten als Sklaven für den Pharao.

Israelit 2 (müde): Aber jetzt gehen wir zur Versammlung.

Erzähler: Aaron erzählt den Israeliten, was Gott zu Mose gesagt hat: „Gott wird uns aus der Sklaverei in Ägypten befreien!“ Die Israeliten jubeln:

Israeliten (fröhlich): Juhu! Gott hat uns nicht vergessen!

Israelit 1: Er rettet uns!

Israelit 2: Gott ist so gut!

Erzähler: Mose und Aaron sind begeistert, dass die Israeliten so begeistert sind.

Mose: Unglaublich! Jetzt geht’s los!

Aaron: Jetzt wird Gott endlich sein Volk retten. Und alle sind dabei! Darauf haben wir schon so lange gewartet. Jetzt wird der Pharao sehen, dass unser Gott …

Erzähler (unterbricht Aaron): Mose und Aaron gehen zum Pharao, dem König von Ägypten.  

Pharao (eingebildet): Ich bin der Pharao. Ich bin der mächtigste Mann der Welt.

Mose und Aaron (selbstbewusst und laut): Der Gott Israels sagt: Lass mein Volk gehen!

Pharao (gelangweilt): Der Gott Israels? Wer ist das?

Erzähler: Der Pharao hat keine Lust, sich von irgendjemand etwas sagen zu lassen.

Pharao: Warum sollte ich tun, was euer Gott sagt?? Ich lasse die Israeliten ganz bestimmt nicht gehen!

Mose und Aaron (eingeschüchtert): Der Gott Israels, also das ist unser Gott. Und er ist uns begegnet …

Erzähler: Mose und Aaron versuchen es noch mal:

Mose und Aaron (eingeschüchtert): Bitte lassen Sie uns gehen, damit wir unserem Gott in der Wüste dienen können.

Pharao (sauer): So ein Quatsch! Ihr haltet die Israeliten nur von der Arbeit ab. Los! Geht zurück an eure Arbeit!

Erzähler: Mose und Aaron gehen ganz niedergeschlagen nach Hause. Währenddessen gibt der Pharao im Palast Befehle:

Pharao: Ich bin der Pharao! Alles hört auf meinen Befehl! Sklavenaufseher! Israelitische Arbeiter! Hört zu!

Sklavenaufseher: Wir sind die Sklavenaufseher des Pharao! Was befiehlt der Pharao?

Israeliten (müde): Wir sind die Israelitischen Arbeiter und hören die Befehle des Pharao.

Erzähler: Die Israeliten müssen aus Lehm und Stroh Ziegel für den Pharao herstellen. Jetzt befiehlt der Pharao, dass die Israeliten ab sofort kein Stroh mehr für ihre Arbeit geliefert bekommen. Aber sie müssen natürlich jeden Tag genau so viele Ziegel herstellen wie bisher.

Pharao: Genau! Zack, Zack – an die Arbeit!

Erzähler: Also müssen die Israeliten ab jetzt auch noch Stroh sammeln gehen, um die Ziegel herzustellen. Sie können natürlich nicht mehr die selbe Menge an Ziegeln machen.

Sklavenaufseher: Na los! Beeilt euch!

Israeliten (außer Atem): Wir machen schon so schnell wir können!

Sklavenaufseher: Warum dauert das so lange!?

Israeliten (außer Atem): Wir brauchen mehr Stroh!

Erzähler: Die Sklavenaufseher treiben die Israeliten an. Aber sie müssen jetzt ja noch Stroh sammeln und schaffen es nicht, so viele Ziegel herzustellen wie bisher. Da bestrafen die Aufseher die Israeliten.

Israelit 1 (empört): Das ist ungerecht!

Israelit 2 (empört): Wir gehen zum Pharao und beschweren uns!

Erzähler: Das machen die Israeliten dann auch. Aber der Pharao hat kein Mitleid mit den Israeliten.

Pharao: Ihr seid nur faul! Sonst würdet ihr nicht sagen „Lass uns gehen, damit wir unserem Gott dienen!“ Alles bleibt so wie es ist.

Erzähler: Die Israeliten sehen, dass es aussichtslos ist.

Israeliten (hoffnungslos): Wir haben keine Chance.

Erzähler: Draußen vor dem Palast warten Mose und Aaron auf die Israeliten.

Israeliten (wütend): Das ist alles eure Schuld!

Israelit1: Gott soll euch bestrafen.

Israelit2: Alles ist nur noch schlimmer geworden.

Mose und Aaron (lassen die Köpfe hängen): (schweigen)

Erzähler: Mose hat gar keinen Mut mehr. Er betet:

Mose (enttäuscht, sauer): Was soll das, Gott!? Seit wir beim Pharao waren ist alles noch schlimmer geworden! Du tust nichts um dein Volk zu retten!

Erzähler: Aber Gott antwortet Mose und sagt: Das ist nicht das Ende. Jetzt geht es erst richtig los! Ich werde den Pharao zwingen, euch gehen zu lassen. Und zwar so, dass er euch am Ende aus Ägypten fortjagen wird!

Die andere Idee

Verkündigungsart: Obst-Theater

Die Geschichte wird mit Obst-Figuren (vielleicht mit Wackelaugen) auf einem Tisch dargestellt. Mose ist ein Apfel (die rote Seite ist zu sehen, wenn er sprechen soll), Aaron ist eine Orange, der Pharao ist eine Ananas (Krone), die Israeliten sind Bananen (später nur noch Bananenschalen, weil sie von der schweren Arbeit so erschöpft sind), die Sklavenaufseher sind Zitronen. Die Ziegel können aus Frucht- oder Müsliriegeln hergestellt werden.

Der Text gelebt

Wiederholung

W-Fragen-Würfeln

Es werden W-Fragen zur Geschichte auf Kärtchen geschrieben. Zum Beispiel: Wer ist in der Geschichte beteiligt? Wo spielt sich die Geschichte ab? Was passiert in der Geschichte? Warum endet die Geschichte so wie sie endet? Wie handelt Gott in der Geschichte?

Die Kärtchen werden verdeckt in die Mitte gelegt. Zwei Gruppen treten gegeneinander an. Es wird abwechselnd gewürfelt. Wer eine gerade Zahl würfelt, darf für sein Team eine verdeckte Karte ziehen. Bei einer ungeraden Zahl passiert nichts. Sind alle Karten auf die Teams verteilt, beantworten die Teams gemeinsam die Fragen. Jede richtige Antwort gibt einen Punkt. Welches Team kann die meisten Punkte machen?

Gespräch

Gesprächsfaden

Ein Wollknäul wird durch den Sitzkreis von Kind zu Kind geworfen. Der Faden wird jeweils festgehalten. So entsteht ein Frage-Antwort-Netz. Wer das Knäul hat, wählt eine der Fragen aus und stellt sie jemandem aus der Runde. Wenn derjenige die Frage beantwortet hat, wird ihm das Knäul zugeworfen. Er darf die nächste Frage stellen. Wer die Frage nicht beantworten möchte/kann, darf jemand anderen wählen. Fragen: Was gefällt dir an der Geschichte? Was findest du blöd an der Geschichte? Was zeigt uns die Geschichte über Gott? Was können wir von Mose lernen? Was können wir uns bei Aarons abschauen? Was ist das Wichtigste an der Geschichte?

Merkvers

„Freut euch, dass ihr Hoffnung habt. Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst. Hört nicht auf zu beten.“ Römer 12 Vers 12

Die Kinder sitzen im Kreis. Es wird bis 4 abgezählt. Alle Einser-Kinder stehen auf und sagen den ersten Satz des Verses. Anschließend stehen alle Zweier-Kinder auf und sagen den zweiten Satz usw. Die Vierer-Kinder sagen die Bibelstelle. Langsam beginnen und schneller werden. Wer falsch aufsteht scheidet aus. Wer schafft es am längsten?

Gebet

Geschmacks-Gebet

Erinnerst du dich an eine Sache, für die du gebetet hast und Gott hat nicht getan worum du ihn gebeten hast? Vielleicht ist alles noch schlimmer geworden?

Jedes Kind bekommt ein grobes Salzkorn zum Schmecken: Tränen schmecken auch salzig. Sage Gott in Gedanken, warum du traurig oder enttäuscht von ihm bist. Gott ist da, auch wenn man ihn nicht sieht oder die Dinge schlimmer statt besser werden.

Jedes Kind bekommt ein Gummibärchen: Freude ist bunt und süß wie ein Gummibärchen. Sage Gott in Gedanken, was dich fröhlich macht und danke ihm dafür.

Kreatives

Unsichtbare Tinte

Gott ist da, auch wenn man ihn nicht sieht – so wie unsichtbare Tinte. Unsichtbare Tinte lässt sich auf verschiedene Weise herstellen:

  • Mit Zitronensaft schreiben (z.B. indem man einen Schaschlick-Spieß aus Holz in den Zitronensaft taucht). Ist die Schrift getrocknet, kann man sich nicht mehr sehen. Sie wird sichtbar durch Hitze. Entweder ein heißes Bügeleisen oder eine Kerzenflamme unter dem Papier. (Sicherheit beachten).
  • Mit Natron-Wasser. Dazu löst man Natronpulver (Backwaren) in Wasser auf. Anschließend schreibt man mit der Tinte wie oben. Zum sichtbar machen der Schrift malt man großflächig mit einem Pinsel Traubensaft über das Papier. Die Schrift verschwindet allerdings wieder, wenn das Papier trocknet.

(T)Extras

Lieder

Absoluto gut/ Meinem Gott vertraue ich gerne (Mike Müllerbauer)

Felsenfest und stark ist mein Gott (Daniel Kallauch)

Spiele

Mit Geduld zur Rettung

Alle Kinder stehen in einer Reihe am Spielfeldrand. Sie sind Gefangene, die auf die Befreiung warten. Jedes Kind hält seine beiden Hände wie eine kleine Schale geformt nach vorn. Der Retter geht von Gefangenem zu Gefangenem. In seinen Händen hält er einen Stein – den Schlüssel zur Rettung. Der Retter hält seine Hände mit dem Stein über die geöffneten Hände jedes Gefangenen. Bei einem der Gefangenen lässt der den Rettungsstein unbemerkt in die Hände fallen. Damit das wirklich unbemerkt passieren kann, schließt jeder Gefangene bei dem der Retter war, sofort seine Hände. Wenn der Gefangene den Rettungsstein in der Hand hat, kann er sofort losrennen und sich auf der anderen Spielfeldseite in Sicherheit bringen. Allerdings versuchen alle anderen Gefangenen, den Ausbrecher abzuschlagen bevor er sich in Sicherheit bringen konnte. Darum kann es sinnvoll sein, den Rettungsstein zunächst in den Händen zu behalten und etwas abzuwarten bevor er seine Rettung versucht.

Bauen für den Pharao

Zwei Teams spielen gegeneinander. Ziel ist es, einen möglichst hohen Turm zu bauen. Dazu stehen zwei unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Zum Beispiel Bierdeckel und Bauklötze oder (ungekochte) Spaghetti und Marshmallows. Jedes Team hat einen Würfel. Wird eine gerade Zahl gewürfelt darf der eine Gegenstand geholt werden, bei einer geraden Zahl der andere Gegenstand. Jedes Team würfelt und baut für sich. Nach Ablauf der Zeit (z.B. 7 Minuten) wird gemessen welcher Turm der höchste ist. Evtl. noch ein paar Minuten Bau-Zeit geben, bevor gemessen wird.

5-Sterne-Ferienprogramm für Kinder

Auch dieses Jahr haben wir wieder ein Sommerferienprogramm für Kinder erstellt. In dieser Themenreihe „Ab in die Liga der Champions“ sind alle Artikel hinterlegt. Zur besseren Übersicht ist hier der Vorschlag für einen Programmplan (am besten ausdrucken):

Sonntag Montag
Nathanael / Joh.1,43-51 / Jesus glaubt an dich und deine Fähigkeiten.
Dienstag
Maria und Marta / Lk.10,38-42 / Hören, was Jesus sagt.
Mittwoch
Jakobus und Johannes / Mk.10, 35-45 / Konkurrenz – jeder ist wichtig im Jüngerteam
Donnerstag
Zachäus / Lk.19,1-10 / Bei Jesus gibt es keine Ausgrenzung. Du gehörst dazu!
Freitag
(Paulus und) Hananias / Apg. 9,1-19 / Jesus nicht sehen, und doch seine Worte umsetzen
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Sktechboard
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Sktechboard
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 Vertiefung Vertiefung Vertiefung
„Du oder ich“ (die spielerische Vertiefung) Anschl. „Zombieball“
Vertiefung Vertiefung
10:15  
Anschl. Murmelspiele
Kellnern mit Hindernissen
Anschl. „Wasserbombentennis“
 
Anschl. „Crossboule“/ Leitergolf, …
Find the tree
Anschl. Gagaball
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Beginn am Sonntag 14 Uhr
Ankommen
Kennenlernspiele
Snack Snack Snack Snack Snack
14:15 Gagaball/Marshmellow-Challenge     Ponyexpress 1.0 Mut-Rallye
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende
Mit ÜN: Abendprogramm     Quiz-Fußball Das Angeberspiel Der etwas andere Casinoabend  

Wie ihr sehen könnt, gibt es noch Lücken im Plan. Das ist volle Absicht. Denn jeder möchte auf einer Freizeit seine ganz eigenen Ideen einbringen. Die Programmpunkte sind Vorschläge. D.h. ihr könnt sie als Grundlage nehmen, abändern, kürzen, verlängern, bereichern, euch inspirieren lassen… Passt sie also gerne auf eure Freizeit an. Natürlich könnt ihr auch noch weitere biblische Geschichten selbst geschrieben dazunehmen (z.B. Petrus, Thomas, die Frau am Jakobsbrunnen…). Wir haben uns auf die 5 Geschichten hier begrenzt für eine Wochenfreizeit.

Und darum geht es inhaltlich:

Stell dir vor, du gehörst zum besten Team der Welt: du hast den besten Trainer, du hast Mitspieler und Mitspielerinnen, die auf allen Positionen genau richtig aufgestellt sind. Und du bist auch ein wichtiger Teil dieses Teams auf deiner Position. Du bist ein Gewinner, eine Gewinnerin!

Wer zu Jesus gehört, gehört zu einem Gewinnerteam, zu den Menschen, die auf den „Trainer der Welt“ hören und versuchen, seine Worte auf dem Platz des Alltags umzusetzen. Diese Menschen nennt die Bibel Jünger und Jüngerinnen. Sie folgen Jesus nach. Aber wie geht das mit dem Jünger sein? Und wer waren die ersten Jünger und Jüngerinnen? Was kann man aus diesen Geschichten lernen?

Mit dem Eintauchen in das Leben dieser Menschen laden wir Kinder ein, selbst Teil dieses Teams zu werden und darauf zu achten, was der beste Lebens-Trainer der Welt ihnen sagen will. Und was einen zu einem Gewinner, einer Gewinnerin macht.

Bei der Auswahl der Geschichten haben wir bewusst darauf geachtet, dass Jüngerinnen und Jünger (also mögliche Vorbilder für Jungs und Mädels) zu Wort kommen: Nathanael, Maria und Marta, Jakobus und Johannes, Zachäus, Paulus und Hananias.

Dazu gibt es wieder eine tolle Rahmengeschichte, die auf/neben einem Fußballplatz spielt. Diese Geschichte kann auf einer Freizeit live gespielt werden vor und nach der jeweiligen biblischen Geschichte. Die Rahmengeschichte nimmt die Welt der Kinder auf und hilft den Kindern, die Aussagen der biblischen Geschichten ins Heute zu übertragen.

Insgesamt besteht die Themenreihe aus 5 biblischen Geschichten, dazu viele tolle Spiele für das Ferienprogramm. Ihr könnt alles gesammelt über den „Jetzt alles herunterladen“-Button downloaden. Einen ersten Einblick in die biblischen Geschichten erhaltet ihr unter „biblische Geschichten und Rahmengeschichte“.

Viel Spaß und Begeisterung bei der Umsetzung,

euer Redaktionsteam Jungscharleiter online

biblische Geschichten und Rahmengeschichte

Hören, was Jesus sagt

Zielgedanke: Im richtigen Augenblick soll das Richtige getan werden: Auf Jesus zu hören und zur Ruhe zu kommen.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Die Geschichte von den zwei Schwestern Maria und Marta findet man nur bei Lukas. Dem Evangelist sind Menschen, die damals am Rande der Gesellschaft standen, wichtig: Frauen, Arme, Kranke und benachteiligte Menschen. Und er will zeigen, dass sie Gott auch wichtig sind.
Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem und wird unterwegs immer wieder von Menschen aufgenommen. Gastfreundschaft ist dort damals wie heute sehr wichtig. Ungewöhnlich ist es, dass mit Marta eine Frau Jesus aufnimmt. Eigentlich war das Sache der Männer und die Frauen hielten sich im Hintergrund und bedienten. Ebenso ungewöhnlich ist Marias Verhalten, die sich zu Jesus setzt und ihm zuhört. Auch das war eher den Männern vorbehalten.

Der Unterschied zwischen den Schwestern könnte nicht größer sein. Beide wollen auf ihrer Weise Jesus die Ehre geben. Marta ärgert sich über ihre untätige Schwester und beschwert sich bei Jesus. Er sieht die Mühe, die sich Marta macht, aber er gibt ihr zu verstehen, dass Maria es richtig macht. Maria nutzt die einmalige Chance Jesus direkt von Gott erzählen zu hören, während Marta um das Wohl aller besorgt ist. Dabei vergisst sie ihr eigenes Wohl, das was ihr gut tun würde. Maria ist durch das Hören zu Gott gekommen und das soll ihr niemand mehr nehmen.

Erlebniswelt der Kinder

Kinder können sich gut in die Situation von Marta versetzen. Wenn Besuch kommt, wird besonders aufgeräumt und geputzt und die Eltern sind vielleicht auch gestresst, damit alles gut vorbereitet ist. Da gibt es dann Aufgaben, die jeder erledigen muss. Und es wäre ungerecht, wenn nur einer hilft und der andere nichts tut. Aufräumen hat seine Zeit, aber wenn die Gäste da sind, sind sie der Mittelpunkt. Das kann man auch auf Jesus übertragen. Wenn ich von Jesus höre, ist es gut zur Ruhe zu kommen, damit ich alles mitbekomme.

Einstieg

„Wenn Besuch kommt…“
Die Kinder werden in 3-er oder 4-er Gruppen eingeteilt und bekommen folgende Aufgabe: Stellt euch vor, jemand, der euch wichtig ist, kommt zu Besuch. Wie sehen eure Vorbereitungen aus?
Die Kinder können das auch gerne in einem kleinen Anspiel vorspielen: Von den Vorbereitungen bis der Besuch an der Tür steht und reinkommt.

Aber was passiert, wenn der Besuch unangekündigt kommt? Wenn man nur wenig Zeit hat und man trotzdem ein guter Gastgeber/ eine gute Gastgeberin sein will?

Zwei Mitarbeitende spielen eine kurze Szene vor. Einer ist der Gastgeber und wird von dem Besucher überrascht, der allerdings nur eine Stunde Zeit hat. Der Gastgeber räumt kurz auf, geht dann schnell zum Bäcker, kocht Kaffee und sagt dem Besucher immer, dass er gleich fertig wäre, dann könnten sie es sich schön gemütlich machen. Als der Gastgeber schließlich soweit ist, steht der Besucher auf und geht wieder.
Frage: Was hättet ihr als Gastgeber/Gastgeberin anders gemacht?

Geschichte

Marta läuft hektisch hin und her. „Was habe ich gerade getan?“, wundert sie sich über ihren eigenen Mut.
Schnell geht sie zu Maria. „Maria, du musst mir dringend helfen!“ Ihre Schwester schaut von ihrer Webarbeit auf. „Was ist denn los, Schwesterherz? So aufgeregt habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen?“ Marta erzählt ihr, was passiert ist. Jesus ist in das Dorf gekommen, von dem schon so viele erzählt haben. Der, der Gottes Sohn und der Retter sein soll. Er sieht müde und hungrig aus und Marta überlegt nicht lange, geht zu ihm hin und fragt ihn, ob er bei ihnen essen will. Jesus nimmt die Einladung gerne an.
Und Marta ist nun aufgeregt. Sie muss noch so viel vorbereiten. Gut, dass sie heute morgen schon geputzt hat, dann ist es zumindest sauber. Zuerst muss sie aus dem Brunnen Wasser holen, damit sich ihre Gäste kurz erfrischen können. Maria hilft ihr und trägt das Wasser und die Schüssel zu Jesus, der inzwischen schon am Eingang steht. Marta bleibt nur kurz stehen, um einige Worte mit Jesus zu wechseln. Aber dann muss sie schnell weiter. Es gibt noch einiges zu tun. Sie war nicht darauf eingestellt, für so viele Leute zu kochen. Jesus hat ja auch einige Jünger mitgebracht. Sie muss schnell noch mehr Gemüse schneiden und kochen. Aber zuerst will sie den Gästen noch etwas Obst anbieten. Wo bleibt denn Maria? Die könnte die Schlüssel jetzt schön herrichten und dann reintragen. Ach egal, dann macht sie das eben schnell selber und geht dann zu Jesus und den anderen in den großen Wohnraum.
Als sie an der Tür steht, fällt ihr fast die Schüssel aus der Hand. Was macht ihre Schwester Maria denn da? Sie sitzt zu Jesus Füßen und hört ihm mit gebanntem Blick zu.
Marta ist sichtlich verärgert. Keiner scheint von ihr Notiz zu nehmen, alle lauschen gebannt auf Jesu Worte. Doch da schaut Jesus sie an und nickt ihr zu. Er winkt sie zu sich her. Marta geht zu Jesus und fängt an, sich über Maria zu beschweren: „Herr, kannst du nicht meiner Schwester sagen, dass sie mir helfen soll? Ich will eine gute Gastgeberin sein und bin gerade sehr im Stress. Mit ein bisschen Mithilfe von ihr ginge es besser und schneller. Maria tut so, als ob sie dein Wohl gar nicht interessiere.“ Jesus blickt Marta einige Sekunden an, bevor er spricht: „Marta, ich weiß, dass du dir sehr viel Mühe gibst und alles perfekt sein soll. Das muss es aber nicht. Maria hat alles richtig gemacht. Sie sitzt da, nimmt sich für mich Zeit und hört mir zu. Das ist in diesem Moment das Wichtigste. Das soll man ihr nicht nehmen.“
Marta dreht sich schnell um und geht aus dem Raum. Niemand soll sehen, wie traurig und verletzt sie ist. Sie versteht die Welt nicht mehr. Da will sie eine gute Gastgeberin sein, es allen Gästen recht machen und dann wird sie dafür noch zurecht gewiesen? Und Maria hat als Gastgeberin keinen Finger krumm gemacht und trotzdem alles richtig gemacht, indem sie bei Jesus sitzt und zuhört. Das ist doch nicht gerecht!

Aber was soll sie jetzt tun? Weiterarbeiten oder sich einfach auch zu Jesus setzen? Was ist nun das Richtige?

Andachtsimpuls

Was ist nun das Richtige? Diese Frage hat Marta beschäftigt. Was glaubt ihr, wie sie sich entschieden hat?

Kinder überlegen lassen, was wohl weiter passiert ist

Ich hoffe sehr, dass sie sich dazu entschieden hat, mit dem Arbeiten und Aufräumen aufzuhören, und sich zu Jesus zu setzen und ihm zuzuhören. Die Schwestern hatten die große Chance Jesus persönlich von Gott erzählen zu hören und da ist alles andere nebensächlich. Sie sollten – wie die anderen – zur Ruhe kommen.

Jesus wollte sich in dem Moment nicht bedienen lassen, sondern den anderen dienen, indem er ihnen von Gott erzählt. Und um genau zuhören zu können, muss man sich einfach Zeit nehmen und offen sein.

Das kennen wir auch, wenn liebe Menschen und Freunde uns besuchen. Wir wollen die Zeit mit ihnen genießen zum Reden und für gemeinsame Unternehmungen. Aber das ist natürlich kein Freifahrtschein dafür, dass man dann nie wieder aufräumen oder andere Aufgaben im Haushalt machen muss. Es geht um die richtige Balance – das eine hat seine Zeit und das andere natürlich auch.

Gebet

Guter Gott,
im normalen Alltag ist oft so viel los, dass ich dich ganz vergesse. Gut, wenn du mich dann daran erinnerst, was wichtig ist. Wichtig ist, dass ich immer wieder auch an dich denke und mich dir anvertraue. Du bist wie ein Freund für mich. Du hörst mir zu und weißt, was ich brauche. Lass mich immer wieder deine Nähe und Kraft spüren, bei all den Dingen, die ich mache. Amen

Lieder

Bist du groß oder bist du klein, Einfach spitze Nr.29
Komm und feier, Einfach spitze Nr.35
Da staunst du, du, du, du!, Einfach spitze Nr.79

Ideen zur Vertiefung

Tischlein deck dich: Zwei Personen haben vor sich genau dieselben Gegenstände zum Tisch decken. Durch eine Decke getrennt, können sie aber nicht auf den Tisch des anderen schauen. Die eine Person deckt nun den Tisch und versucht der anderen Person dann nur mit Worten zu erklären, wie alles gedeckt und hingerichtet wird. Anschließend wird die Decke entfernt und geschaut, ob alles genau richtig steht.

Welche Gruppe ist schneller beim Tischdecken?: Man kann das gemeinsame Decken des Tisches auch in einem Wettkampfspiel nachspielen. Dazu hat jede Gruppe einen Hula Hoop-Reifen, (ansonsten kann man auch mit einem Seil einen Kreis legen). Alle Gruppen sind weit genug auseinander von der Mitte, in der ebenfalls ein Reifen liegt. In diesem Reifen befinden sich verschiedene Gegenstände. Für jede Gruppe sollte es einen Gegenstand geben (z.B. Teller, Becher, Teelöffel, Tischset etc. oder Pappbecher in unterschiedlichen Farben). Alle Kinder aus einem Team stehen hinter ihrem Reifen. Das erste Kind läuft ähnlich wie beim Staffellauf los in die Mitte und holt einen Gegenstand, den es bei sich in den Kreis ablegt, dann in das nächste Kind dran. Es darf immer nur ein Kind pro Team unterwegs sein. Die Besonderheit ist, dass man nicht nur aus der Mitte etwas nehmen darf, sondern auch aus den anderen Kreisen. Welches Team hat als erstes alle Gegenstände beieinander?


Überall Chaos: Es gibt bei diesem Spiel zwei Felder, die gleich groß sind. In diese Felder werden Bierdeckel oder wahlweise auch Zeitungsbälle verstreut. Zwei Gruppen versuchen jeweils ihr Feld von dem „Unrat“ zu beseitigen. Welches Spielfeld ist nach einer Minute am saubersten?

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichte von Nehemia:

Lektion 8: Nehemia 1,1-11 Schlechte Nachrichten für Nehemia

Lektion 9: Nehemia 2,1-20 Nehemia kommt nach Jerusalem

Lektion 10: Nehemia 3,1 – 4,17 Der Bau der Mauer

Lektion 11: Nehemia 5,1-13 Nehemia hilft den Armen

Lektion 12: Nehemia 6,1-19 Gott ist für mich!

Lektion 13: Nehemia 8,1-12 Das große Fest

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott wirkt dort, wo man einander hilft und stärkt!

Checker

Vertrau darauf, dass Gott in deinem Handeln wirkt, aber handle auch!

Der Text an sich

Nehemia, nachdem dieses Buch benannt wurde hat die Erlaubnis vom Persischen Herrscher Artaxerxes I. erhalten die Mauern in Jerusalem wieder zu errichten. Der Aufbau der Mauern fand ca.445-433 v.Chr. statt und ist somit in die nachexilische Zeit einzusortieren. Beim Wiederaufbau der Mauern halfen verschiedenste Leute mit. Deshalb befasst sich auch der Großteil des Textes damit wer welches Stück der Mauer aufbaut. Dabei waren die wenigsten vom Beruf Maurer, es werden Priester (Neh. 3,1), Goldschmiede (Neh. 3,8;32), Salbenhersteller (Neh. 3,8), Tempeldiener (Neh. 3,26) und Händler (Neh. 3,32) erwähnt. Eine explizite Erwähnung erhalten die Vornehmen der Stadt, die sich weigerten „den Rücken krumm zu machen.“(Neh. 3,5).

Ab den Versen 33 im Kapitel 3 folgt ein Bericht von dem Autor Nehemia darüber wie die Feinde sich über die Juden und ihren Versuch die Mauer wieder zu errichten lustig machen. Sanballat, der Verwalter der persischen Provinz Samaria, unter deren Verwaltungsbezirk auch Jerusalem gehörte, äußert sich besorgt. Er fragt sich ob man den Bau nicht unterbinden sollte, da Jerusalem dann wieder an Stärke gewinnen würden und Gott wieder Opfer bringen. Er bezeugt, dass es für die Juden nicht möglich sei aus den alten Steinen der früheren Mauer wieder eine neue zu errichten. Tobija ein Ammoniter sagt, wenn ein Fuchs auf die Mauer springt stürzt sie ein (Neh. 3,35). Dass soll deutlich machen, dass die Mauer überhaupt nicht stabil ist und sie sich keine Sorgen machen müssen, dass Jerusalem seine ehemalige Macht zurückerlangt. Nehemia reagiert und wendet sich zuerst an Gott. Er schildert ihm seine Sorgen und bittet darum, dass jene die Gottesbauleute beleidigt haben, den Spott selbst erfahren, den sie ausgesprochen haben (Neh. 3,36 f.).

Als die Bedrohung realer wurde und Jerusalem angegriffen werden sollte reagiert Nehemia erneut, indem er sich zuerst zu Gott wendete und zudem aktiv wurde, indem er auch Wachen aufstellen ließ. Er forderte jeden auf, seine Familie, den Nächsten und ihren Besitz zu beschützen. Um gleichzeitig weiter zubauen und Schutz zu gewährleisten wurden die Aufgaben geteilt und Bauleute mit Waffen ausgerüstet (Neh. 4,1-17).

Der Text für mich

Eine der größten Spannungen in unseren Glauben ist meiner Meinung nach, die Frage: Wann lasse ich Gott wirken und wann werde ich selbst aktiv? Natürlich strebt man an Gott sein Leben gestalten zu lassen, denn er weiß was gut ist und wie er sich dein Leben vorgestellt hat. Doch würde man das zu Ende denken, komme ich zu dem was mein Dozent Jens Pracht gesagt hat: „Du putzt dir ja auch die Zähne nicht, weil Gott es dir gesagt hat, sondern weil du weißt, dass es dazu gehört, wenn man gesunde Zähne haben möchte.“ Doch ab wann sollte man Gott dann einbeziehen? In diesen Fall finde ich die Reaktion von Nehemia sehr vorbildhaft. Er reagierte auf ein Problem, einen Konflikt, dieser war vorerst nur hypothetisch und musste nicht eintreffen und trotzdem geht er damit schon zu Gott. Als diese Hypothese eines Angriffes, eines Konfliktes realer wurde reagierte er wieder zuerst mit einem Gebet (Neh. 4,3). Ab diesen Moment hätte er sagen können: „So Gott, jetzt bist du dran!“ Doch Nehemia wurde trotzdem aktiv und handelte. Er ließ Wachen aufstellen und sorgte so für Sicherheit. Durch dieses Handeln wurde der Angriff der Feinde verhindert. Dabei ist erstaunlich, dass Nehemia den Erfolg nicht sich selbst, sondern Gott zuschreibt.

Der Text für dich

Starter

In diesen Abschnitt der Bibel wird deutlich, wie sehr wir doch voneinander abhängig sind, wenn es darum geht große Projekte anzugehen. Jeder der motiviert war hat mitgeholfen, egal ob diese das dazu notwendige Wissen hatten oder nicht. Gott hat ihnen gelingen geschenkt. Du kannst Gott genau da erfahren, wo Personen bereit sind sich gegenseitig zu helfen. So wie wir es zum Beispiel auch beim Barmherzigen Samariter sehen. Zudem haben Gruppen, in denen man das erfahren darf, einen großen positiven Einfluss auf das Kind. Ist deine Jungschar so eine Gruppe?

Checker

Wer mit Gott geht weiß, dass er handelt. Gerade Kinder sehen es als eine nahezu selbstverständliche Sache, das Gott wirkt. Doch wie deutlich ist es ihnen Bewusst, dass Gott auch durch ihr Handeln wirkt? Gott wirkt durch uns, indem wir Bereitschaft zeigen, uns für Gottes Reich einzusetzen und nach seinem Willen zu leben. Dann werden wir zum Spiegel seines Handelns und seiner Liebe. Indem wir uns für den Nächsten einsetzen. Dabei wirkt Gott gelingen in uns. Wie kannst du dich für deine Gruppe gewinnbringend einsetzen?

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Flugzeugabsturz

Jedes Kind erhält eine festgeschriebene Rolle, die es ausspielen muss. Das Ziel ist, dass jedes Kind an den Rettungstreffpunkt gelangt. Wo sich der Rettungstreffpunkt im Raum befindet weiß nur ein Kind, doch welches ist unbekannt. Zu Beginn des Spieles werden sämtliche Teilnehmer im Raum verteilt.

Mögliche Rolleneigenschaften wären:

Blind: macht das Gegenteil, was der Person gesagt wird;
Taub: reagiert nur auf direkte Ansprache; schreit, wenn es eine bestimmte Person sieht; darf nur mit einer bestimmten Person reden;

Stumm: darf nicht reden, darf nur „Baum“ sagen; versucht, die Teilnehmer von einem falschen Treffpunkt zu überzeugen.

Wichtig: Eine Person braucht die Information über den richtigen Treffpunkt, diese darf ruhig blind, stumm oder taub sein.

 Mit der Frage, wie es sich angefühlt hat, das Problem mit den unterschiedlichen Rollen zu lösen, kann ein Übergang geschaffen werden. Denn auch die Juden mussten mit den verschiedenen Fähigkeiten von jedem versuchen gemeinsam an einer Sache zu arbeiten.

Idee 2: Tabu mit Lego

Jeweils ein Kind hat die Aufgabe, mit Lego den Begriff zu bauen, den es gezogen hat. Alle anderen Kinder müssen den Begriff erraten.

Mögliche Begriffe: Auto, Haus, Baum, Traktor, Pferd, Blume, Buch, Mauer, Vogel, Zug, Banane, Fluss, Elefant, Wolke, …

Mögliche Überleitung:

„Nun hat jeder von euch ein bisschen Erfahrungen sammeln können, was es heißt etwas zu bauen und gemeinsam im Team zu arbeiten. Wisst ihr, die Israeliten hatten eine sehr ähnliche Herausforderung und von der wir jetzt etwas hören werden.”

Verkündigung

Verkündigungsart: Theater mit Spielen

Hinweis zum Aufbau: Eine Person wird als Nehemia auftreten und von der Geschichte erzählen, die er erlebt hat. Um dies für die Kinder nahbar zu machen, erhalten sie von Nehemia eine Aufgabe, und dann wird dazwischen die Parallele gezogen.

Nach der Hinführung weist einer der Leitenden darauf hin, dass sie einen Gast eingeladen haben, der als einer der größten Bauleiter in der Bibel bekannt ist. Nun erscheint die als Nehemia verkleidete Person.

Nehemia: „Ich habe gehört, ihr habt ein großes Bauvorhaben! Ich glaube, dann bin ich gerade richtig gekommen. Vielleicht habt ihr schon mal von mir und dem größten Bauwerk gehört, das die Juden, zu den ich gehöre, errichtet haben. Ich rede hier von der Stadtmauer Jerusalems. Und ich … ich heiße Nehemia. (Wie heißt ihr denn? /Dies bietet sich an, wenn neue Kinder dabei sind und es zeigt etwas von Gleichheit, wenn die Kinder auch nach ihren Namen gefragt werden.)

Nehemia: „Nun wollen wir mal zu eurem Bauvorhaben kommen, von dem ich gehört habe …“

Hier erklärt Nehemia die folgende Aufgabe für die Gruppe:

Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe eine gemeinsame Kettenreaktion zu errichten, dazu werden sie in Teilgruppen aufgeteilt. Jede Teilgruppe erhält eine eigene Aufgabe für ihren Bauabschnitt mit spezifischen Baumaterialien. Unter den Gruppen dürfen die Materialien getauscht werden. Die Kinder dürfen sämtliche Materialien nutzen, die ihnen zusätzlich einfallen.

Gruppe 1: (mittel)

  • Material: Kugel, Klebeband, Papier.
  • Aufgabe: Befördert die Kugel durch eueren Bauabschnitt ohne dass ihr sie selbst anstoßt.

Gruppe 2: (leicht)

  • Material: Holzklötze (Bausteine), Kugel, Aufziehauto. Evtl. Material für eine ebene Fläche (für das Auto).
  • Aufgabe: Eine Kugel von der ersten Gruppe startet eure Kettenreaktion. Diese darf die Grenze zu eurem Gebiet nicht überschreiten. Das Ende eurer Reaktionskette lässt das Aufziehauto losfahren.

Gruppe 3: (schwer)

  • Material: Pappdeckel/Bierdeckel min.10, zwei Teelichter.
  • Aufgabe: Das Aufziehauto des anderen Teams startet eure Kettenreaktion. Eure Kettenreaktion teilt sich und soll jeweils die zwei Teelichter anstoßen.

Gruppe 4: (leicht)

  • Material: Luftballon, Bücher in verschiedenen Größen (mind. Ein kleines leichtes und ein großes), Becher, Würfel.
  • Aufgabe: Eure Kettenreaktion wird von einem der Teelichter der anderen Gruppe gestartet. Das Ende eurer Reaktion lässt einen aufgeblasenen Luftballon losfliegen.

Gruppe 5: (mittel)

  • Material: Bücher in verschiedenen Größen (mind. Ein kleines leichtes und ein großes), Becher, Würfel.
  • Aufgabe: Eure Kettenreaktion wird von einem der Teelichter der anderen Gruppe gestartet. Ihr endet damit, dass ein Becher mit Würfeln umgekippt wird.

Wenn die Kinder meinen, dass sie fertig sind oder die Zeit abgelaufen ist, wird die Kettenreaktion mit einem gemeinsamen Countdown gestartet. Nehemia reagiert auf ihr Bauwerk und lobt sie. Nun berichtet Nehemia von seinem Erlebnis.

Nehemia: Es ist schon beeindruckend, was ihr in dieser kurzen Zeit geschafft habt.

  • Was ist euch den leicht gefallen?
  • Wo fandet ihr etwas schwierig?
  • Wo hättet ihr noch zusätzliches Material gebraucht?
  • Hättet ihr die Aufgabe geschafft, wenn ihr überhaupt nicht miteinander kommunizieren dürftet?
  • Was wäre, wenn der Mitarbeiter die Erlaubnis erhalten hätte eure Sachen kaputt zu machen. Wie würdet reagieren?

Nehemia: Wisst ihr bei unserem Bau der Stadtmauer in Jerusalem hatten wir ähnliche Herausforderungen. Jeder Bürger hatte wie ihr seinen eigenen Bauabschnitt der Mauer. Jeder musste und hat seinen Beitrag dazu geleistet, dass die Mauer fertig wurde. Dabei war es egal, ob die Person das gelernt hat oder nicht. Jeder hat sich mit dem eingebracht was er konnte oder war bereit, etwas Neues zu lernen. Ohne jeden Einzelnen von denen wäre der Bau der Mauer nicht denkbar gewesen.

Doch so einfach blieb es nicht. Irgendwann haben unsere Feinde davon gehört, dass wir die Mauer bauen. Daraufhin haben sie große Angst bekommen und wollten uns angreifen, um den Bau der Mauer zu verhindern. Wie würdet ihr darauf reagieren? (Kinder antworten lassen)

Nehemia: Das Erste, was ich getan habe, war Gott meine und unsere Sorgen im Gebet abzugeben und ihn um seine Unterstützung zu bitten. Denn ich glaube, dass sich Gott um uns kümmern will und gerne hört, was uns beschäftigt.

Aber das hieß für mich nicht, dass ich mich zurücklehne und auf Gottes Eingreifen warte. Denn ich glaube, dass Gott durch das Handeln jedes Einzelnen wirken kann. Immer wenn du anderen hilfst oder von Gott redest, kann Gott durch dich wirken!

Und so haben wir weiter unsere Mauer gebaut und Wachen aufgestellt, um uns zu schützen. Gott hat dort gewirkt und uns Gelingen geschenkt. Ohne ihn hätten wir das nicht geschafft! Leider muss ich jetzt wieder los zur nächsten Baustelle. Ich wünsche euch Gottes Segen und dass er euch Gelingen schenkt!“

Die andere Idee

Die Kinder erhalten mind. 58 Bausteine (z.B. Lego), die sich eignen, um eine Mauer zu bauen. Zuerst wird die Bibelstelle Neh 3,1-32 vorgelesen. Die Kinder erhalten die Aufgabe aufmerksam zuzuhören und für jeden Menschen oder Gruppe von Menschen einen Stein zu der Mauer hinzuzufügen. Insgesamt werden 58 Menschen oder Gruppen von Menschen genannt, die konkret mithelfen. Doch werden noch viele andere Namen genannt, um die Abstammung deutlich zu machen.

Hätten sie es geschafft, wenn nur einer gebaut hätte? Es soll herausgestellt werden, dass eine Gemeinschaft mehr erreichen kann als eine Einzelperson.

Was ist euer gemeinsames Ziel als Gruppe? Wie wollt ihr als Gruppe sein? Was verbindet euch? Oder was kann man tun, wenn es den Einzelnen in der Gruppe schlecht geht?

Nun kann von Neh 3,32- 4,17 gelesen werden. Hier soll herausgestellt werden, dass Nehemia sagt, dass Gott ihnen Gelingen geschenkt hat.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder erhalten die Frage, was hat Nehemia getan, um die Mauer bauen zu können. Was brauchte er? Für jeden Aspekt darf ein Kind einen Baustein platzieren. Gemeinsam wird so eine Mauer gebaut. Wenn die Kinder sagen, dass er andere Menschen brauchte, dürfen sie eine große Anzahl von Bausteinen platzieren. Um deutlich zu machen, dass Nehemia es nicht allein geschafft hätte.

Gespräch

Die Kinder ziehen einen Zettel mit einer Frage aus einem Korb. Das Kind darf nun entscheiden, wem es die Frage stellen will. Zuerst soll es allein die Frage beantworten, danach dürfen die anderen Kinder auch auf die Frage antworten.

  • Wo denkst du, hat Gott durch eine andere Person gewirkt?
  • Wo denkst du, hat Gott schon einmal durch dein Handeln gewirkt?
  • In welcher Situation hast du Gott gebeten etwas zu bewirken?
  • Wobei hast du anderen Leuten schon geholfen?
  • Wie denkst du, wirkt Gott in der Welt?

Merkvers

 „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ Matthäus 18,20

Es betont, dass Gott bei den Kindern ist. Besonders, wenn sie in Gemeinschaft sind, in der Gott eine Rolle im Leben der Menschen spielt.

Diesen Spruch kann mit Bewegungen in einem Kreis einstudieren.

Denn wo zweiRechter Arm auf die Schulter des /der rechten Nachbar/in.
oder drei versammelt sindLinker Arm auf die Schulter des/der  linken Nachbar/in.
in meinem Namen„Jesus“ in der Luft schreiben.
da bin ichMit einem Finger nach oben in den Himmel zeigen.
in ihrer Mitte.Der Finger zeigt jetzt in die Mitte des Kreises.

Gebet

Klagemauergebet:

Aus Steinen wird eine Mauer gebaut. Die Kinder können auf ein Stück Papier ihre Sorgen, ihre Bitten an Gott schreiben und in die Mauer stecken.

Kreatives

Die Geschichte wird vorgelesen, dabei sollen die Kinder mit Stiften, Papier und allen möglichen anderen Materialien darstellen, wie sie sich den Bau der Mauer vorstellen. Dazu können sie sich eine Aussage aussuchen, die ihnen zu der Geschichte einfällt. Oder man bastelt eine Mauer auf ein Blatt Papier mit einzelnen zugeschnittenen Papierstücken, auf dem die Kinder Sachen aufschreiben, die ihnen helfen Probleme zu lösen. z.B.: Die Familie, Das Internet, Gott, Freunde, Lehrer etc.

Spielerisches

Brückenwächter

In diesem Spiel gibt es zwei Parteien und ein „großes“ abgestecktes Spielfeld wie z.B. eine Wiese. In dem Spielfeld gibt es einen gekennzeichneten Bereich, der die komplette Breite des Spielfeldes einnimmt und selber eine Breite von 2-4 Metern hat (Brücke: mehr Spieler heißt breitere Brücke). Die Fängergruppe startet mit zwei Kindern. Zu Beginn stellen sich alle Kinder an ein Ende des Spielfeldes. Die Kinder müssen nun über die Brücke auf die andere Seite des Spielfeldes gelangen ohne gefangen zu werden. Die Fänger dürfen sich nur auf der Brücke bewegen und müssen die Kinder fangen. Wird ein Kind gefangen, wird es automatisch auch zum Fänger. Es wird so lange gespielt, bis einer übrig bleibt. Das Wechseln der Seiten wird durch ein Kommando der Laufpartei angesagt wie z.B. „Für Narnia! Für Aslan!“ oder „Angriff“ etc.

Rätselhaftes

Die Kinder erhalten ein gelegtes Streichholzmuster und dürfen je nach Rätsel eine gewisse Anzahl Streichhölzer bewegen, um ein neues gewünschtes Muster zulegen. Beispiele dafür findet man hier:

https://www.andinet.de/raetsel/streichholz/streichholzstreiche.html

(T)Extras

Aktionen

Falls es sich anbietet und man etwas wie eine alte Stadtmauer in der Gegend hat, kann man diese besuchen. Man könnte versuchen, diese zu erklimmen. Zuerst als Einzelperson, dann vielleicht als Gruppen. Hier sind Sicherheitsaspekte zu beachten. Zudem muss in Erfahrung gebracht werden, ob die Mauern dafür freigegeben sind.

Ideen- und Link-Sammlung

Ideen:

1. Bierdeckel-Spiel:

  • 2 Mannschaften, jede hat eine Hälfte des Raumes und einen Stapel Bierdeckel
  • Nach dem Startsignal muss versucht werden so wenige Bierdeckel in der eigenen Hälfte zu haben à es entwickelt sich eine wilde Bierdeckel-durch-die-Gegend-Werferei

2. Luftballon hinter die Reihen schießen

  • Zwei Teams sitzen sich in zwei Linien gegenüber auf Stühlen
  • Dann wird ein Luftballon reingeworfen.
  • Es muss versucht werden diesen hinter die gegnerische Reihe zu schlagen.
  • Es darf dabei nicht aufgestanden werden.

3. Luftballon zertreten

  • Jedes Kind bekommt einen Luftballon ans Fußgelenk gebunden mit Hilfe einer Schnur.
  • Nach dem Startsignal müssen die Kinder versuchen andere Luftballons zu zertreten und gleichzeitig den eigenen beschützen.

4. Reise nach Jerusalem
5. Völkerball

Linksammlung:
https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/wettkampf-der-berufe/
https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/team4challenge-der-ultimative-wettkampf-fuer-deinen-teenkreis/
https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/das-duell-der-brueder/
https://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/gruppenraum-mannschaftsspiele.html

ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.

Die Jakobsgeschichte

Unter „Programmideen“ finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter „Videos“.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen
10:15 Kennenlern-Spiele Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ „Würfeln-Suchen-Quizzen“ Geländepiel: „Kuhhandel“
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Snack Snack Snack Snack Snack Snack
14:15
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std
Geländespiel „Capture the Wildraten” Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“
oder
Stationenspiel „Talente ausprobieren“
Platz für eigene Ideen Stationenspiel
„Jakobs leckere Suppe“
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

„(R)auszeit“ – eine Freizeit für Kinder

Das Thema

Unter dem Titel „(R)auszeit – mein Sommer mit Jesus“ haben wir zwei Freizeitwochen für Kinder konzipiert. „(R)auszeit“, weil es für viele Kinder ein Bedürfnis ist, in den Ferien einfach mal rauszugehen aus dem eigenen Zuhause; „Auszeit“, weil die Freizeit eine Auszeit vom Alltag sein soll. Kinder lernen in den Bibelgeschichten Jesus (näher) kennen. Wir lassen die Geschichten in Anspielen lebendig werden. Eine Freizeitwoche wird es um „Jesus und das Wasser“ gehen, die andere Woche um „Jesus und die Berge“. Ihr könnt wählen, welche Woche ihr machen wollt, natürlich sind auch beide Wochen nacheinander machbar, in diesem Fall müsste zuerst die Wasserwoche veranstaltet werden, dann die Bergwoche.
Um die Geschichten in die Jetzt-Zeit zu übertragen, haben wir eine Rahmengeschichte geschrieben. Ein Seebär und eine Landratte reisen per Zeitmaschine nach Israel und erleben dort ihr ganz persönliches Reiseabenteuer. Die beiden Figuren nehmen Kinderfragen auf und schaffen eine Klammer um die Bibelgeschichte. Jeden Tag gehen die Rahmenfiguren auch auf einen Gegenstand ein, der zu einem Wasser-/Bergurlaub und zur Geschichte passt. Diese Gegenstände sind auch ein guter Aufhänger, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen oder ihnen den Gegenstand als Erinnerung mitzugeben. Zu jeder biblischen Geschichte findet ihr eine „Vertiefung“, d.h. ein Programmvorschlag für Kleingruppengespräche + Kreativ/ Spielideen zum biblischen Thema.

Filmclips

Bibelanspiele und Rahmengeschichte werden momentan verfilmt, ihr könnt die Clips ab Mitte Juli hier herunterladen. Die Anspiele und die Rahmengeschichte werden als Extradateien abgespeichert, sodass ihr entscheidet, was ihr den Kindern zeigt bzw. selber spielt. Die Anspiele findet ihr schriftlich bereits hier auf der Seite.

Programm

Im Programmplan findet ihr Ideen, was ihr mit den Kindern machen könnt. Wir haben nicht alle Ideen ausgearbeitet, sie sollen euch inspirieren für eigene Ideen. Ebenso findet ihr fertig ausgearbeitete Workshops für kreative Momente. Die Zeitangaben sind nicht in Beton gegossen, macht und gestaltet auch das Programm so, wie es zu den örtlichen Gegebenheiten passt.

Um mit eventuell geplanten oder spontan möglichen Familien-Urlauben nicht zu kollidieren (Wechsel-Rhythmen Samstag – Samstag), empfehlen wir eine Durchführung des Ferien-Konzeptes von Sonntag-Nachmittag bis Freitag-Abend.

Das (R)auszeit-Team

Wir sind dankbar, dass sich in kurzer Zeit unser Freizeitvorbereitungsteam gebildet hat. Dieses Konzept haben entwickelt und erarbeitet (in alphabetischer Reihenfolge):

Aus dem CVJM Baden
Damaris Dietelbach, Hendrik Schneider

Aus dem EJW Württemberg
Jan Bechle, Jana Hinderer, Julia Hofer, Michael Hummel, Anna Mader, Julian Meinhardt, Antje Metzger, Julia Peter, Sascha Petzold, Markus RöckerHanna Sperrer, Jakob Seibold, Dominik Strey

Nun wünschen wir euch gute Freizeitvorbereitungen, tolle Ideen, bereichernde Momente mit den Kindern, viel Mut und Entschlossenheit in der Umsetzung mit aller nötigen Vorsicht und Gottes reichen Segen,

euer (R)auszeit-Team

Programmplan: Jesus und Berge

Sonntag Montag
Was Glück ist (Seligpreisungen) / Mt. 5,1-12 / Gegenstand: Glücksschwein
Dienstag
Jesus kann mehr, als du denkst (Speisung der 5000) / Mk. 6,30-44 / Gegenstand: Vesperdose
Mittwoch
Du kannst dem Nächsten Gutes tun (Barmherziger Samariter) / Lk. 10,25-37 / Gegenstand: Arbeitshandschuhe
Donnerstag
Was Jesus getan hat (Golgatha) / Lk. 23,26-49 / Gegenstand: Holzkreuz
Freitag
Jesus ist immer an deiner Seite (Himmelfahrt) / Lk. 24,50-53; Apg. 1,9-11 / Gegenstand: Karabiner
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video:
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Video:
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Video:
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Video:
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Video:
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
9:45 Vertiefung Vertiefung Vertiefung Vertiefung Vertiefung
10:15 Scrabble XXL Popcorn: Zutaten erspielen + herstellen Die perfekte Minute Sportvormittag Fotobox: Urlaubsoutfit Berge + Requisiten für alle
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 13:30 Beginn mit Begrüßung (und Snack?) Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00   Snack Snack Snack Snack Snack
14:15/14:30 14:00 Kennenlern Action + Wochenablauf erklären Wurfspiele Ausflug (vielleicht ab Mittagessen) Soziale Aktion Mr. X Challenge für alle Gruppen Geländespiel mit Gegenständen aus der Woche
17:00 Video:
Abschlussgeschichte
Video:
Abschlussgeschichte
Video:
Abschlussgeschichte
Video:
Abschlussgeschichte
Video:
Abschlussgeschichte
Video:
Abschlussgeschichte
17:10 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

Ablauf Woche A als Word-Datei herunterladen

Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn

Zielgedanke

Kämpfe sind Teil des Lebens. Mach es, wie Jakob: halte dich an Gott fest, lerne ihm zu vertrauen und deine Ängste an ihn abzugeben. Tue dein Möglichstes und gib nicht auf. Das lässt dich stark und widerstandfähig werden. Und du wirst dabei erkennen, Gott ist absolut vertrauenswürdig!

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Dieses Erlebnis von Jakob teilt sich in zwei Schwerpunkte auf.

Teil A, 1. Mose 32, 2-22, wird in dieser Einheit nur gestreift, ist aber für das Verständnis wichtig.

Jakob ist nach vielen Jahren weit weg von seiner Heimat und seiner Familie auf dem Weg zurück. Äußerliches hat sich verändert: er hat Familie, ist reich und erfolgreich. Aber auch innerlich hat er sich verändert. Er lebt mit Gott und ist mit ihm im Gespräch. Er weiß um seine Schuld und wünscht sich Versöhnung.

Jetzt steht ihm die Begegnung mit seinem (Zwillings-)Bruder Esau bevor. Sie sind unversöhnt auseinandergegangen, Jakob musste sogar vor ihm fliehen. Denn Jakob hatte ihn mehrfach betrogen und Esau hatte sich vorgenommen, Jakob zu töten (1. Mose 27, 41). Jakob ist unsicher, hat Angst: wie wird sein Bruder ihm begegnen? Was wird er ihm selbst oder seiner Familie antun?

Wie bereitet sich Jakob auf diese Begegnung vor? Er schickt Boten zu Esau. Und dann betet er. Er erinnert Gott an die Aufgabe, die er Jakob gegeben hat und die er mit der Rückkehr ausführt. Er dankt Gott für dessen Treue und Liebe, die sich in Jakobs unverdientem Reichtum zeigen und er gesteht Gott seine Angst und Hilfsbedürftigkeit. Dann wird er aktiv: Er bereitet seinen Besitz und seine Familie bestmöglich auf einen möglichen Kampf vor. In dieser Nacht erlebt Jakob etwas Unvergessliches. und das ist Teil B.

Teil B, 1. Mose 32, 23-33, bildet den Schwerpunkt dieser Einheit. Bevor Jakob den Fluss Jabbok überquert und seinem Bruder Esau und damit seinem alten Leben begegnet, schickt ihn Gott in einen Kampf. Die ganze Nacht ringt Jakob mit dieser Person. Er gibt nicht auf, ist zäh, lässt nicht los. Er kämpft gegen seine Vergangenheit, in der er ein verbissener, gewitzter Betrüger war und auch selbst betrogen wurde. Er kämpft darum, seine Angst und Unsicherheit loszulassen und sich und diese ungewisse Situation Gott anzuvertrauen.

Und diese Person? Sie fordert Jakobs Vertrauen heraus. Prüft sein Durchhaltevermögen und seine Widerstandskraft. Und – gibt ihm drei Dinge mit:

  • eine auf Dauer verletzte Hüfte – eine Lektion in Sachen Demut und eine lebenslange Erinnerung daran, dass er mit Gott gerungen hat, daran, wie nahe er Gott war und dass das kein Traum, sondern Wirklichkeit war.
  • einen neuen Namen – damals waren Namen eng verbunden mit Persönlichkeit und Charakter. Mit dieser Namensänderung erkannte Gott Jakobs Veränderung vom „Fersenhalter oder Täuscher“ hin zu dem, „der mit Gott kämpft“ an.
  • den erbetenen Segen – Gott stellt sich zu Jakob, zu seiner Veränderung, dazu, dass er durch die Kämpfe an Stärke und Widerstandskraft, ja an Persönlichkeit gewonnen hat. Er schlägt damit ein, in die von Jakob ausgesprochene Hilfsbedürftigkeit und sein Vertrauen auf Gott und versiegelt diese vertrauensvolle Beziehung mit seinem Segen.
Erlebniswelt der Kinder

Dieses Erlebnis Jakobs hat uns Mitarbeitenden, die wir schon einige Jahre leben und einiges erlebt, durchlebt und Kämpfe hinter uns gebracht haben, viel zu sagen. Aber auch Kinder kennen Kämpfe in der Familie, in der Schule, im Freundeskreis. Sie werden mit Situationen konfrontiert, in denen ihr Durchhalten, ihr Dranbleiben gefragt sind, in denen sie Frust erleben und trotzdem weitermachen müssen.

Reagieren wir auf solche Situationen mit Verbitterung, Resignation, vielleicht sogar Neid, haben wir diesen Kampf verloren.

Halten wir durch, bleiben dran, erkennen wir unseren Anteil an der Situation oder unsere Aufgabe darin, suchen wir Hilfe und Unterstützung? So können wir gestärkt und widerstandskräftiger aus diesem Kampf hervorgehen.

Kinder stark machen – dazu können wir beitragen. In der Jungschar ganz besonders dadurch, dass wir die Kinder mit dem bekannt machen, der mit uns und für uns kämpft, der unsere Möglichkeiten und unser Bemühen sieht und achtet, der absolut vertrauenswürdig ist und Lösungen hat, wo wir verzweifeln: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs!

Einstieg

Jakob hat einen neuen Namen bekommen. Seine Namen hatten wichtige Bedeutungen für ihn. Es ist spannend, sich mit dem eigenen Namen und dessen Bedeutung zu befassen.

Die Kinder bekommen jeweils ein Puzzleteil. Darauf steht ihr Name. Im Raum sind Puzzleteile versteckt. Auf jedem dieser Puzzleteile steht jeweils die Bedeutung des Namens eines Kindes. Jetzt machen sich die Kinder auf die Suche nach der Bedeutung ihres Namens. Ob sie die richtige Übersetzung gefunden haben, prüfen sie, indem sie ausprobieren, ob die Puzzleteile passen.

Variante: Gleiches Prinzip. Nur werden Namen und Bedeutung je auf ein DinA4 Blatt gedruckt. Neben Name und Bedeutung kommt je dasselbe Symbol. Das Kind erkennt am Symbol neben der Bedeutung, ob die beiden Teile passen. Symbole findet ihr z.B. in Schriftarten „wingdings“ (Word).

Rahmengeschichte Teil 1 zu Tag 5 aus Rahmengeschichte „Jakob“.

Erzählung

Jakob sitzt nachdenklich am Ufer des Jabbok. Auf der anderen Seite schlafen seine Frauen und Söhne. Er ist unruhig und gleichzeitig braucht er seine Ruhe. Die hofft er hier, am Fluss zu finden. Was ihn am nächsten Tag, auf der anderen Seite des Jabbok erwarten wird?

Jakob denkt zurück: Vor vielen Jahren war er auf Anweisung seiner Mutter aus seiner Heimat geflohen. Sein Bruder Esau hatte gedroht, ihn umzubringen. So weit weg wie möglich sollte Jakob fliehen. Reumütig lässt Jakob seinen Kopf sinken und seufzt. Recht hatte Esau mit seiner Wut. Er, Jakob, war selbst schuld. Zweimal hatte er seinen Bruder hinterhältig betrogen und um sein Erbe gebracht. Auch danach hat Jakob immer wieder betrogen und wurde betrogen. Immer wieder musste er sich Dinge, sein Recht, seine große Liebe erkämpfen, auch mit miesen Tricks. Inzwischen hatte er Familie, war reich und erfolgreich. Jetzt nach vielen Jahren und großen Veränderungen kehrt er auf den Rat Gottes hin zurück in seine Heimat. Und morgen würde er seinem Bruder Esau begegnen.

Jakob schluckt schwer. Seine Boten, die er vorsorglich zu Esau gesandt hat, haben ihm ausgerichtet, Esau ziehe ihm mit 400 Mann entgegen! 400 Mann!?! Ganz klein kauert sich Jakob zusammen. Wie soll er sich gegen 400 Mann wehren?

Jakob hatte gebetet: „Gott, hilf mir. Ich habe solche Angst. Ich weiß, ich habe Esau verletzt, ihn betrogen. Ich habe es nicht verdient, dass er gut zu mir ist. Was, wenn Esau meiner Familie etwas antut, wenn er mich immer noch hasst, mich vielleicht sogar umbringt? Gott, was soll ich tun? Bisher warst du immer für mich da. Du hast mir zugesagt, dass ich viele Kinder, Enkel und Urenkel haben werde. Du hast mir so oft geholfen. Und jetzt? Gott, hilf mir. Amen.“

Jakob hatte einen Plan: er teilte seine Familie und seinen Besitz in zwei Lager auf, jeweils begleitet von seinen besten Männern. In jedes dieser Lager wurden wertvolle Tiere zugeteilt, die Geschenke für Esau sein sollen. Ein Lager ging voraus. Wenn Esau dieses Lager überfallen würde, dann wüsste Jakob, dass Esau ihn noch hasst. Das zweite Lager könnte noch fliehen. Würde Esau aber die Geschenke annehmen, würde Frieden unter den Brüdern einkehren.

Jakob wünscht sich nichts mehr, als Versöhnung. Gleichzeitig weiß er überhaupt nicht, was ihn erwartet. Während Jakob noch seinen Gedanken nachhängt, nimmt er wie aus dem Nichts eine Bewegung wahr. Schnell dreht er sich um und springt auf. Hier, mitten in der Nacht würde er sich nicht hinterrücks angreifen lassen. Die Person tritt auf Jakob zu, greift ihn an. Jakob wehrt sich. Startet einen Gegenangriff und verbeißt sich in diesen Ringkampf mit der unbekannten und doch irgendwie vertrauten Person. Jakob stöhnt und ächzt, er holt tief Luft, er wird nicht aufgeben! Er nicht! So viel hat er sich erkämpft, so viel aufgegeben und wiedergewonnen, so viel aufgebaut. Das wird ihm keiner nehmen!

Bilder von Esau tauchen vor seinem inneren Auge auf. Kurz strauchelt er, weil er seine Angst vor der Ungewissheit spürt. Aber gleich packt er wieder zu. Er wird nicht verlieren! Diese Angst wird nicht gewinnen. Gott, sein Gott hat ihn hierhergeschickt. An diesem treuen Gott hält Jakob sich fest. Er versucht, Gott zu vertrauen und gleichzeitig seine eigene Angst loszulassen. Jakob denkt an das, was Gott ihm gesagt hat und fühlt sich ermutigt. Gott wird ihn nicht im Stich lassen. Jetzt nicht und niemals. Tränen und Schweiß fließen, aber Jakob gibt nicht auf.

Als langsam die Dämmerung heraufzieht, ein neuer Tag, mit neuer Hoffnung anbricht, spürt Jakob einen schmerzhaften Schlag an seiner Hüfte. Er hält sich an seinem Gegenüber fest, beißt die Zähne zusammen, Tränen des Schmerzes laufen über sein Gesicht. Der Mann bittet ihn: „Lass mich los, der neue Tag bricht an.“ Doch Jakob hält ihn fest und stöhnt verzweifelt: „Ich lasse dich nicht los, bevor du mich segnest!“

Da fragt ihn der Mann nach seinem Namen. „Jakob“, presst er hervor. Der Mann schaut ihn aufmerksam an. „Du heißt nicht länger Jakob, „Fersenhalter oder Täuscher“. Du sollst „Israel“ heißen, denn du hast viel in deinem Leben gekämpft, mit Menschen und mit Gott und bist gestärkt daraus hervorgegangen.“ Dann segnet sein Gegenüber Jakob.

Hinkend und doch gestärkt verlässt Jakob diesen Ort, an dem er Gott begegnet war und überlebt hatte. Im Vertrauen auf Gott stellt er sich diesem Tag.

Rahmengeschichte Teil 2 zu Tag 5 aus Rahmengeschichte „Jakob“.

Andachtsimpuls

Jakob musste kämpfen, immer wieder und jetzt steht ihm ein schwerer Kampf bevor: die Begegnung mit seinem Bruder Esau!

Kämpfe kennst du sicher auch. Die beiden letzten Diktate hast du beide so richtig in den Sand gesetzt. Beim letzten Diktat hat dich sogar dein Lehrer beim Abschreiben erwischt. Und jetzt steht das nächste Diktat bevor. Jetzt geht es dir sicher ähnlich wie Jakob – Angst, Zweifel, Unsicherheit, total verkrampft bist du.

Und was tut Jakob? Zuerst einmal beten, mit Gott reden. Er erinnert Gott und sich an Gottes Versprechen. Er bekennt seine Schuld. Er hält fest und setzt auf Gottes Liebe und Treue. Er gesteht seine Angst und Hilfsbedürftigkeit. Ein starker, erwachsener, kampferprobter Mann wie Jakob. Dann können wir das doch auch, oder? Gott sagen, dass wir ihn, seine Hilfe, seinen Trost, seinen Rat brauchen; dass wir Angst haben, wie gelähmt sind. Und uns an das erinnern, was wir von ihm wissen: dass er treu ist, dass er uns liebt, das er immer bei uns, mit uns und für uns ist, dass er Möglichkeiten hat, wo wir nicht weiter wissen.

Und dann kommt völlig unerwartet Jakobs größter Kampf, der Kampf mit Gott. Und Jakob kämpft verbissen. Er gibt nicht auf. Er lässt seine Ängste und Unsicherheit los, aber Gott lässt er nicht los, da packt er zu, kämpft darum Gott zu vertrauen, denn das will er und spürt, ohne dieses Gott-Vertrauen geht es nicht.

Er verlässt den Kampf-Platz mit drei „Trophäen“:

(Eventuell jeweils eine Medaille beschriftet mit einem Stichwort zeigen)

  • Einer auf Dauer verletzten Hüfte – sie erinnert ihn daran, dass er mit Gott gekämpft hat, ihm ganz nahegekommen ist und nicht untergegangen ist, sondern Kraft und Zuversicht gewonnen hat.
  • Mit einem neuen Namen – der ihm zeigt: Gott respektiert mein Schuldeingeständnis und achtet meine Veränderung und Stärke, die ich durch schwierige Kämpfe gewonnen habe.
  • mit dem Segen Gottes – sein Versprechen, dass er mit ihm und für ihn ist.

An Gott festhalten, lernen ihm zu vertrauen, deine Ängste an ihn abgeben und dein Möglichstes zum Gelingen beitragen – wie Jakob – das lässt dich stark und widerstandfähig werden. Und du wirst dabei erkennen, Gott ist absolut vertrauenswürdig!

Gebet

Guter Gott, Kämpfe, schwere Zeiten gehören zu unserem Leben. Aber du bist mit uns, stehst uns bei und hilfst uns. Dafür danke ich dir. Lass uns immer mehr lernen, dir zu vertrauen. Lass uns erleben, dass du vertrauenswürdig bist und dadurch gestärkt und zuversichtlich aus schwierigen Situationen hervorgehen. Amen

Liedvorschläge
  • Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr 28
  • Von oben und von unten, Einfach spitze Nr 41
  • Unserm Gott ist alles möglich, Einfach spitze Nr 44
Vertiefungen
Medaillen basteln

Jakob hat den Kampfplatz am Morgen mit drei Medaillen verlassen. Auch du hast sicher schon so manchen Kampf bestanden oder wünschst dir eine Zusicherung Gottes für einen bevorstehenden Kampf.

Aus dem Goldpapier und dem Bierdeckel oder dem goldenen Fotokarton bastelst du dir eine Medaille, indem du einen Kreis mit ca 8-10cm Durchmesser ausschneidest, bzw. den Bierdeckel mit dem Goldpapier beklebst. Dann machst du mit dem Locher ein Loch in die Medaille und ziehst ein Stoff- oder Geschenkband durch dieses Loch.

Nun kannst du die Medaille mit einem Edding beschriften. Entweder schreibst du eine Zusage aus der Bibel darauf (in den Psalmen gibt es viele ermutigende Zusagen Gottes) oder du schreibst 2-3 Stichworte auf, die dich an eine schwierige Situation in deinem Leben erinnern, in der du viel gelernt hast und gestärkt hervorgegangen bist; eine Situation, in der du vielleicht auch Hilfe durch Gott oder/und Menschen erlebt hast.

Vorwärts oder rückwärts – eine Haus-Rallye

Widerstandsfähig werden, mit Frust umgehen und weitermachen, das hat Jakob gelernt und das könnt ihr mit der nächsten Aktion spielerisch üben.

Die Haus-Rallye oder Geländespiel ist orientiert an dem Kinder-Brettspiel „Spielhaus“. https://www.ravensburger.de/produkte/spiele/kinderspiele/spielhaus-21424/index.html

Ihr benötigt einen Spielplan auf den ihr 50-80 Spielfelder spiralenförmig aufmalt und durchnummeriert. Start ist außen das erste Spielfeld, Ziel ist innen in der Spirale, das letzte Spielfeld. Ungefähr jedes fünfte Spielfeld markiert ihr farbig.

Außerdem bereitet ihr zwei verschiedene Karten-Sorten vor: Auf so viele kleine Kärtchen (ca. 5x5cm groß) wie ihr bunt markierte Spielfelder habt, malt oder druckt ihr unterschiedliche Symbole. Jedes Kärtchen bekommt ein anderes Symbol. Die gleichen Symbole malt oder druckt ihr auf ca. DIN A6 große Karten. Allerdings nummeriert ihr diese Karten hinten noch durch, mit jeweils einer der Zahlen, die die buntmarkierten Felder haben. Diese Karten versteckt ihr im Gemeindehaus, eurer Wohnung oder im Garten oder Gelände.

Dann teilt ihr die Teilnehmenden in Gruppen von 3-5 Personen ein. Jede Gruppe bekommt eine Spielfigur. Die Gruppen würfeln abwechselnd und laufen entsprechend ihrer Würfelaugen. Gewonnen hat die Gruppe, die als erstes auf dem Zielfeld in der Spirale angekommen ist.

Erschwerend kommt hinzu: würfelt eine Gruppe eine eins oder eine sechs, zieht sie eines der kleinen Kärtchen. Nun muss sie das Symbol suchen, das auf diesem Kärtchen abgebildet ist. Sie unterbricht das Spiel, bis sie die Karte gefunden hat. Die Gruppe darf sich aufteilen, muss aber am Spielfeld wieder vollständig sein, damit sie weiterziehen kann. Hat ein Gruppen-Teilnehmer die Karte gefunden, dreht er sie um und merkt sich die hinten stehende Zahl. Ist die Gruppe vollständig am Spielfeld angekommen, gibt sie einem Mitarbeitenden das kleine Kärtchen zurück und nennt die Zahl der versteckten Karte. Der Mitarbeitende kann anhand einer Liste überprüfen, ob Symbol und Zahl übereinstimmen. Dann darf die Gruppe auf das entsprechend nummerierte Spielfeld ziehen. Hat sie Glück, geht es nach vorne, hat sie Pech, geht es wieder zurück. Gehen die kleinen Kärtchen aus, mischt ihr sie noch einmal und habt so einen neuen Stapel.

Wichtig ist, dass ihr das Suchgebiet klar eingrenzt.

Bei diesem Spiel werdet ihr an euren Jungscharlern sicher neue Seiten kennenlernen.

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