König Joasch – Und was glaubst DU?

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Über das Leben von König Joasch wird in 2. Chronik 22,10 bis Kapitel 24,27 berichtet. Er regierte 835 bis 796 v. Chr. in Juda, dem südlichen Teil des geteilten Israel. Nach dem Tod seines Vaters, als seine Oma die Herrschaft an sich riss, sollte der einjährige Joasch, wie alle Angehörigen der Königsfamilie, umgebracht werden. Doch seine Tante, die mit dem Priester Jojada verheiratet war, versteckte ihn und zog ihn auf. Jojada krönte Joasch mit ca. acht Jahren zum König und beriet ihn viele Jahre in allen wichtigen Fragen. Dabei achtete und berücksichtigte Jojada Gottes Gebote und seinen Willen. Doch als Jojada starb, hörte Joasch auf Ratgeber, die ihn zum Bösen verleiteten und nicht Gottes Willen im Blick hatten. Joasch war von Ratgebern abhängig, aber er machte sich wohl nie abhängig von Gott. Zu Jojadas Zeiten hielt er sich an Gottes Gebote, aber wohl nur, weil Jojada ihm dazu riet, nicht weil er selbst Gott liebte und ihm zur Ehre leben wollte. Deshalb spielte nach Jojadas Tod Gott keine Rolle mehr in Joaschs Leben.

Erlebniswelt für Kinder

Viele Kinder müssen heute schon viel zu früh viel zu weitreichende Entscheidungen selber treffen. Anderen Kindern werden alle Entscheidungen abgenommen. Wichtig für alle Kinder ist, dass sie nach und nach lernen, wie man Entscheidungen treffen kann. Das hat König Joasch anscheinend nie gelernt. Damit man sich entscheiden kann, braucht man Informationen. Deshalb ist es gut, wenn Kinder zu Hause und in der Jungschar Erlebnisse aus der Bibel hören und so Gott kennenlernen. An Joaschs Beispiel sieht man, dass das aber nicht reicht. Die eigene Entscheidung gehört dazu. Es reicht nicht, zu sagen: „Meine Eltern glauben, also glaube ich auch.“ Die Frage ist: Willst DU in Beziehung mit Jesus leben? Soll Jesus in DEINEM Leben eine Rolle spielen?

Einstieg

Es ist nicht einfach, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Dies könnt ihr anhand eines Versuchs veranschaulichen: Auf ein Blatt Papier zeichnet ihr mit zwei ungefähr parallel verlaufenden Linien einen leicht kurvigen Weg. Dieses Blatt liegt auf dem Tisch. Im rechten Winkel dazu stellt ihr den Spiegel auf den Tisch. Ein Kind nimmt einen Buntstift und geht damit an den Startpunkt des Weges. Dann haltet ihr ein weißes Blatt Papier so zwischen Spiegel und Hand des Kindes, dass das Kind den aufgezeichneten Weg nur noch im Spiegel sehen kann. Nun soll das Kind den Weg nachfahren, ohne außerhalb der vorgezeichneten Linien zu malen.

Erzählung

Ein (evtl. verkleideter) Chronist sitzt mit Schreib-Utensilien an einem Tisch.
Hmmm, ich soll über das Leben von König Joasch eine Chronik schreiben. Gar nicht so einfach, wirklich gar nicht so einfach. Er hatte ein absolut schwieriges Leben. Das fing schon als kleines Kind an. Verrückt, was so ein kleines Kind über sich ergehen lassen muss! Da starb sein Vater, der König. Und Joaschs Oma hatte nichts besseres zu tun, als sich ruck zuck die Krone unter den Nagel zu reißen! Aber das war noch nicht alles: Damit ihr auch garantiert niemand den Thron streitig machen konnte, ließ sie einfach alle anderen Mitglieder der Königsfamilie umbringen. Was für eine verrückte Idee! Ihr fragt euch sicher, was mit dem kleinen, gerade mal einjährigen Joasch geschah? Der Königssohn Joasch hatte eine gottesfürchtige und schnell handelnde Tante: Sie versteckte Joasch mit seinem Kindermädchen in einer Kammer im Tempel. Dort arbeitete ihr Mann, der Priester Jojada. Pech gehabt, du grausame Königin! Niemand wusste, dass der Königssohn Joasch überlebt hatte. Er wuchs in seinem Versteck auf und wurde dort von seiner Tante und dem Priester Jojada erzogen. Sechs Jahre lang sah sich Jojada das schreckliche Treiben der Königin an, dann nahm er all seinen Mut zusammen und verbündete sich mit den Heerführern. Sie beschlossen: „Das Volk braucht einen guten König, der Gott ehrt und nicht falsche Götter anbetet!“ Und der rechtmäßige König war der Königssohn Joasch! Diese Männer hatten Mut, nicht wahr, sich gegen die Königin stellen! Aber sie hatten ein Ziel: ein König, der nach Gottes Willen fragte. Dann geschah es. An einem verabredeten Tag fanden sich alle Wachen schwer bewaffnet im Tempel ein. Das Volk sollte vor dem Tempel warten. Die bewaffneten Wachen führten den jungen Joasch zum Tempel. Dort wurde er von Wachen umringt auf den Thron gesetzt und von Jojada, dem Priester, gekrönt. Ihr könnt glauben, das Volk war überrascht: einer der Königssöhne hatte überlebt! Nach dem ersten Erstaunen brachen sie in Jubel aus. Sie hatten einen neuen König, eingesetzt von den Priestern Gottes! Jetzt konnte es nur besser werden! Tja, und was geschah mit der Königin, fragt ihr? Sie hörte natürlich den Jubel, sah einen neuen König auf dem Thron sitzen – sie war empört! „Verrat! Verrat!“ schrie sie. Doch sie hatte keine Chance. Niemand stand auf ihrer Seite. Die Wachen schnappten sie und brachten sie außerhalb der Stadt um. So wurde Joasch König. Jetzt könnte man meinen, alles wäre gut, aber weit gefehlt – leider! So lange Jojada lebte ging alles gut. Er beriet den jungen König Joasch und traf viele Entscheidungen für ihn. Jojada kannte sich in Gottes Gesetzen aus und er liebte Gott. Dies war in seinen Ratschlägen und Entscheidungen deutlich sichtbar und Joasch hörte auf ihn. So ließ er den Tempel, der unter der Königin zerfallen war renovieren, damit dort wieder regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden konnten. Ja, Jojada gab gute Ratschläge. Hm, aber alles hat auch er nicht richtig gemacht. Denn als er starb, war Joasch nicht fähig, selbst gute Entscheidungen zu treffen. Neue Berater boten sich Joasch an, und auch auf sie hörte er. Allerdings war ihnen alles andere wichtig, aber sicher nicht Gottes Wille und Gottes Ehre. Sie verleiteten Joasch und das Volk, Götzen anzubeten. Ein Prophet, den Gott schickte, um Joasch und das Volk auf den richtigen Weg zurückzuführen, wurde auf Befehl des Königs gesteinigt. Hm, Joasch wusste von Gott, er hielt sich sogar eine Zeit lang an Gottes Gebote, aber es scheint so, als ob Gott ihm nicht wirklich wichtig war. Er befolgte nur, was seine Berater ihm vorsagten. Aber er entschied sich nicht selbst dafür, als Gottes Freund zu leben. Gott spielte in seinem Leben und in seinen Entscheidungen keine Rolle. Ein trauriges Ende eines schwierigen Lebens folgte. Das Nachbarvolk marschierte in Juda ein. Obwohl es kleiner und schwächer war als Joaschs Armee, wurde Joasch besiegt. Schwerverletzt und von allen Schätzen beraubt blieb Joasch zurück. Aber es kam noch schlimmer: Ein paar seiner Soldaten waren entsetzt darüber, dass Joasch einen Propheten Gottes hatte ermorden lassen. So einen König wollten sie nicht mehr. Joasch starb, umgebracht von seinen eigenen Soldaten. Eine traurige Lebensgeschichte, die ich da aufschreiben muss. Sie hätte ja auch ganz anders verlaufen können.

Andachtsimpuls

König Joasch war von Geburt an ein Königskind, weil er der Sohn eines Königs war. Wir können uns selbst entscheiden, ob wir ein Königskind sein wollen, nämlich das Kind des höchsten Königs, Gottes Kind. König Joasch wusste von Gottes Geboten, von seinem Angebot, ihm zu helfen, ihn zu beraten, mit ihm unterwegs zu sein. Aber er entschied sich für andere Ratgeber. Es ist gut, Erlebnisse von Personen aus der Bibel zu hören, weil wir Gott so kennenlernen können. Aber das reicht nicht, um ein Königskind zu sein. Die Frage ist: Ist Gott, seine Hilfe, seine Liebe, sein Rat dir wichtig? Möchtest DU als Freund Gottes, als Königskind leben?

Gebet

Guter Gott, wir danken dir, dass wir dich durch die Erlebnisse aus der Bibel besser kennenlernen können. Danke, dass du dich für uns interessierst und wir dir wichtig sind. Bitte hilf uns, immer besser zu verstehen, was es heißt, als Königskind zu leben. Bitte hilf uns, wenn wir in unserem Leben Entscheidungen treffen müssen. Wir danken dir für deine Hilfe. Amen.

Vertiefung

Joaschs Leben hätte ganz anders verlaufen können, wenn er oder auch der Priester Jojada so manches anders entschieden hätten. Teilt eure Jungscharler in mehrere Gruppen. Gebt ihnen die Aufgabe, zu überlegen, unter welchen Umständen Joaschs Leben anders verlaufen wäre. Was hätte der Priester Jojada anders machen können? Welche Entscheidungen hätte Joasch anders treffen können und was hätte das bedeutet? Was hätte Joasch besser machen können? Was hättet ihr an Joaschs Stelle anders gemacht? Die Ergebnisse sollen die Jungscharler in einem Anspiel den anderen der Gruppe präsentieren. Toll ist es natürlich, wenn die Kinder sich dazu verkleiden können.

»Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist!« Lukas 6,36

Barmherzigkeit.
Was bist du?
Wer bist du?
Und wie bist du?
Barmherzigkeit.
Da drin steckt: Erbarmen und Herz.
Ja, Erbarmen und Herz.
Herz, das ist klar, das kenn‘ ich… Oder?
Und Erbarmen?
Erbarmen, was ist das?

Barmherzigkeit.
Ein fremdes Wort und ein Fremdwort.
Ein altneues Wort.
Für uns moderne Menschen.

Aber: Wie soll ich barmherzig sein,
wenn ich nicht einmal weiß,
was das heißt,
wie das geht,
wie das funktioniert –
und zu wem denn überhaupt?

»Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist!«

Du Gott,
zeige mir, was barmherzig sein ist.
Du bist Barmherzigkeit.
Von wem sollte ich lernen, wenn nicht von dir!
Sei barmherzig zu mir
und zeig mir, wie das geht:
Barmherzigkeit!

An der Jahreslosung 2021 zeigt sich ein Phänomen. Es ist ein starker Satz Jesu, ein Satz mit Nachdruck. Ein Satz, den man kennt. Die Jahreslosung wird zum Paradebeispiel für das Phänomen unseres gerne gepflegten christlichen word circles, unserer »kirchlichen« Sprache – man könnte auch etwas provozierender sagen, für unseren christlichen Hochmut, für unsere Sprache der Besonderen, für das »Na klar, Barmherzigkeit!« – Was meinen wir hier eigentlich?

Es gibt Verse in der Bibel, und die Jahreslosung 2021 gehört dazu, die wir lesen und speichern – und abhaken. Diese Verse, die uns selbst so bekannt und geläufig sind und die vielleicht auch in unserem christlichen Umfeld so oft zitiert und ausgelegt werden, dass wir sie irgendwann unter »verstanden« abspeichern. Das ist an sich nichts Schlechtes, schwierig wird es nur, wenn wir aus »verstanden« irgendwann unterbewusst »abgehakt« werden lassen. Das bedeutet, es gibt dann Sätze und Wörter, die wir so oft gehört haben, dass sie uns nicht mehr herausfordern, Wörter, von denen uns unser Hirn suggeriert, wir hätten ihre Bedeutung umfassend begriffen und verstanden und die uns vermeintlich total klar sind, die wir überlesen oder die wir eben gar nicht mehr richtig wahrnehmen. »Barmherzig sein, ja klar, kenn ich, kann ich, mach ich doch!«, ist so eine Überzeugung, bei der wir uns beim Lesen ertappen können.

Das ist nicht gut, eigentlich ein dickes Problem. Warum? Wenn wir nicht mehr fragen, Wörter nicht mehr hinterfragen, wird unser Glaube und auch unser Bild von unserem Gott schnell ziemlich unspannend, um genau zu sein, langweilig, nicht mehr wirklich herausfordernd. Wenn wir denken, alle diese Eigenschaften Gottes wie Barmherzigkeit, Güte und Gnade umfassend verstanden zu haben, werden wir unterbewusst aufhören, weiter zu forschen, die Bibel zu studieren und nicht nur zu lesen – und wir werden auch aufhören, Dinge von Gott zu erwarten.

Deshalb möchte ich euch und mich heute ganz ehrlich fragen: Habe ich die Jahreslosung verstanden? Meine Antwort lautet – nach einiger Überlegung: Nein, habe ich nicht! Warum? Weil ich das Wort „barmherzig“ in meinem christlichen Gedächtnis zwar schon tausend Mal gespeichert habe, aber spätestens dann ins Fragen käme, wenn ich es jemandem erklären müsste, der von alledem, von Gott und seiner Geschichte mit uns, noch nie etwas gehört hat.

Das ist ein sicherer Indikator: Sprachfähigkeit gegenüber denen, die nicht im christlichen Boot mit dabei sind, die unseren Herrn Jesus noch nicht kennen, kann ich nur erlangen, wenn ich den christlichen Wortschatz eben nicht abhake, sondern allerhöchstens auf der aktiven Festplatte ablege. Wenn ich bereit bin, mich immer wieder neu damit zu beschäftigen und wenn ich Gott die Chance gebe, mir auch vermeintlich längst Verstandenes neu zu erklären, dann kann ich auch anderen erklären, was es damit auf sich hat. Dann kann ich auch erklären, was Jesus hier meint, wenn er sagt: »Seid barmherzig!« Also gehe ich auf die Suche: Gott, zeig mir bitte, was Barmherzigkeit ist!

Ein Weckruf für das Volk und eine unerhörte Forderung!

Die Jahreslosung steht in Lukas 6, also ziemlich zu Anfang der Zeit, in der Jesus zu wirken begann. Man geht heute davon aus, dass er zu diesem Zeitpunkt etwa um die 30 Jahre alt war. Jesus hatte kurz zuvor die ersten Jünger berufen und damit begonnen, zu predigen und Menschen zu heilen. Das erregte natürlich ziemliches Aufsehen, wenn man sich überlegt, dass das damalige Israel nicht viel größer war als das Bundesland Hessen heutzutage. Binnen kürzester Zeit scharte sich deshalb eine riesige Volksmenge um Jesus herum, die aus dem ganzen Land zusammengekommen war. Jesus heilte und predigte, tröstete und gab seine Liebe an die Menschen weiter, die sie so dringend brauchten. Seine zwölf Jünger folgten ihm dabei auf Schritt und Tritt, hatten aber von der Tragweite der ganzen Sache noch mindestens ebenso wenig verstanden wie die Menschenmenge, die Jesus hinterherzog.

Jesus hatte also ziemlich viel zu tun: Er heilte nicht nur und tröstete, sondern er musste den Menschen auch erklären, wer er war, was er tat und warum er da war. Jesus hatte viel zu sagen, seine Botschaft begeisterte schon damals die Menschen, weil sie so anders war als alles, was man bisher gehört hatte! Das ist bis heute so! Weil alles so neu war, musste Jesus ziemlich viel erklären – zum Beispiel auch das Wort Barmherzigkeit.

In den Versen vor und nach der Jahreslosung spricht er deshalb ganz konkret über ein anderes wichtiges Thema, das mit dem Begriff Barmherzigkeit einhergeht: »Über die Feindesliebe« ist das Kapitel in meiner Bibel beschrieben.

Man muss sich klarmachen, dass Jesus hier zu Menschen spricht, für die Krieg und Elend und Streitigkeiten zwischen Menschen, Stämmen und ganzen Völkern nichts Besonderes, sondern Alltag waren. Immerhin war Israel schon damals von den Römern besetzt. Zu diesen Menschen, die das mit Sicherheit gar nicht so klasse fanden, unter Fremdbestimmung zu leben, sagt Jesus ziemlich herausfordernde Dinge: „Betet für die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch verletzten.“ (Vers 28) »Liebt eure Feinde!« (Vers 35).

Das war damals ein echt starkes Stück. Eigentlich hatte das Volk von Jesus erwartet, er würde endlich mit der römischen Besatzungsmacht ein Ende machen und die Fremdherrscher mit großem Tamtam aus dem Land vertreiben. Gleichzeitig wünschte sich die Menge, Jesus würde den Streitigkeiten im israelischen Volk selbst ein Ende setzen und dem einen oder anderen endlich mal ordentlich die Meinung sagen – aber Jesus tat das alles nicht. Und nicht nur das: Jesus forderte auch noch das Gegenteil ein: „Liebt eure Feinde!“ Das heißt konkret: „Liebt zum Beispiel die Römer, betet für sie!“

Warum fordert Jesus das? Eigentlich ist das aus damaliger Sicht eine ziemlich unerhörte Forderung. Jeder von uns könnte verstehen, dass die Israeliten über ihre aktuelle Lage nicht wirklich begeistert waren und sich Frieden gewünscht hätten. Genau deshalb sagt Jesus hier diesen unerhörten, herausfordernden Satz: Denn wer Frieden möchte, bekommt ihn nicht unbedingt auf dem Silbertablett serviert, sondern muss schon selbst etwas dafür tun. In diesem Fall: Beten und Lieben!

Das ist eine interessante Strategie und vor allem so ganz anders. Jesus kommt nicht einfach auf die Erde, fegt mal eben über Land und Menschen hinweg und setzt den Menschen alles vor die Nase. Seine Jünger und Nachfolger fordert er auf, mit ihm gemeinsam am Frieden zu bauen und zwar nach seinen guten göttlichen Spielregeln. „Jesus, du bist großartig! Weil du die Menschen mit einbeziehst!“

Nur wer seine Feinde liebt, liebt echt und richtig, sagt Jesus. Seine Freunde lieben, das kann jeder. Aber wer seinen Zorn in Mitleid und seine Wut in Durchatmen verwandeln lässt, kann mit Gottes Hilfe sogar diejenigen lieben, die er eigentlich am liebsten ordentlich zurechtweisen würde – und sogar seine Feinde lieben.

Recht hat Jesus, denn was nützt es, wenn sich zwei Verfeindete immer weiter hochschaukeln, so dass die Situation eskaliert. Jeder, der schon mal konstruktiv gestritten hat, weiß, dass es so lange keine Versöhnung gibt, bis beide Parteien wieder einigermaßen zur Ruhe gekommen sind und sich, zumindest für einen kurzen Moment, in die Situation des anderen hineinversetzt haben. Nur dann kann Mitleid, Verständnis und Liebe entstehen. Nur dann kann letztlich Frieden entstehen, ein Kompromiss oder eine Einigung.

Liebt so, wie Gott liebt, der auch den Undankbaren und Bösen Gutes tut (Vers 35), obwohl er weiß, dass er von ihnen nichts zurückbekommt. Und nur, wer seine Feinde liebt, kann auch verstehen, wie Jesus dann zu dem Vers kommt, der auch unsere persönliche Jahreslosung für 2021 werden sollte.

Wer seine Feinde lieben kann, kann auch barmherzig sein!

In einigen Übersetzungen finden wir hier an Stelle des Wortes »barmherzig«, auch das Wort »gütig«. Das ist interessant, denn eigentlich kommt auch dieses Wort in unserem heutigen Sprachgebraucht kaum noch vor. Oder hast du schon einmal deine Mama gebeten: »Sei doch bitte gütig zu mir!« (obwohl du zum Beispiel dein Zimmer noch nicht aufgeräumt hast) oder deinen Ausbilder oder Lehrer gebeten: »Lassen Sie doch Güte walten!« (obwohl du zum Beispiel die Hausaufgaben nicht dabei hast)? Wohl eher nicht! Es könnte auch gut sein, dass man dafür zumindest einen interessanten wenn nicht sogar irritierten Blick ernten würde. Güte ist für viele ein Fremdwort – und das leider auch im doppelten Sinn. Mit dem Wort »barmherzig« ist es ebenso. Was genau bedeuten diese beiden Wörter? Was meinen sie? Wie können wir sie heute übersetzen?

Das lässt sich nur verstehen, wenn man die Geschichte über die Feindesliebe mit einbezieht. Denn barmherzig kann man nur zu jemandem sein, der sich einem selbst gegenüber ziemlich miserabel verhalten hat oder der in irgendeiner Weise mir gegenüber schuldig geworden ist. Zu unserem Postboten beispielsweise kann ich erst mal nicht barmherzig sein, sondern nur lieb, wenn ich ihn zum Beispiel bei minus 10 Grad vielleicht kurz auf eine Tasse Tee hereinbitte. Barmherzig kann ich zu ihm erst dann sein, wenn er vielleicht mein lang ersehntes Paket verloren oder versehentlich kaputt gemacht hat. Dann hätte ich vielleicht alles Recht, wütend zu sein und die Post zu informieren – könnte aber auch versuchen, Gnade und Mitgefühl walten zu lassen und in diesem Moment barmherzig sein.

Barmherzigkeit kommt von den Wörtern Erbarmen und Herz. Ich könnte Erbarmen mit dem Postboten haben, der Tag ein Tag aus den konsumverwöhnten Deutschen Unmengen an Paketen in viel zu wenig Zeit höflich und freundlich und ohne Hektik übergeben soll – und dabei womöglich noch Ungeduld und Wut über sich ergehen lassen muss. Ich könnte Erbarmen haben, meint: Ich könnte mich in seine Lage hineinversetzen, ich könnte Mitgefühl haben. Ich könnte vielleicht nicht direkt eine Beschwerde bei der Postgesellschaft einreichen, sondern erst einmal schauen, ob das »Problem« auch anders zu lösen ist.

Und mein Herz? Darauf kann ich hören – auch, wenn mein Verstand mir Wut und Zorn suggeriert. Was fühle ich in meinem Herzen gegenüber dem Menschen, der mir Unrecht getan hat. Was denkt mein Herz über sein Herz? Ist der Postbote etwa herzlos, weil er mein Paket nicht gebracht hat oder war es vielleicht einfach nur ein versehentlicher Fehler und er ist trotzdem zu Hause ein liebevoller Papa und Ehemann und Jungschar-Mitarbeiter …

Mit dem Herzen sieht man besser, sagt man. Und Gott sagt: »Der Mensch sieht, was vor Augen ist, ich aber sehe das Herz an!« Ein Herz für jemand anderen haben heißt, den Menschen zu sehen, auch hinter dem Fehler und der Schuld, versuchen, mit Gott gemeinsam, in sein Herz zu sehen und dann zu entscheiden, herzlich zu sein – oder eben barmherzig. Erbarmen und Herz für denjenigen, der mir Unrecht getan hat – Gnade vor Recht ergehen lassen, sagt man so schön! Das kommt mir bekannt vor, weil Gott es so gemacht hat: Gnade vor Recht, Liebe und Erlösung für die Menschen, die ihn ablehnen. Wie barmherzig muss Gott sein! Und wie barmherzig sollte ich dann erst sein!

»Denn dann wird euer Lohn im Himmel groß sein und ihr handelt wirklich wie Kinder des Allerhöchsten, denn er erweist auch den Undankbaren und Bösen Gutes. Ihr sollt barmherzig sein, wie euer Vater gütig ist!« (Vers 36) Amen.

Inspirationen und Vorschläge für Bibelarbeiten und kreative Einstiege in den Text:

Wörterkreisel:

Diese Methode eignet sich gut, um sich spielerisch und brainstormartig an Begriffe anzunähern, die man schon tausend Mal gehört hat, aber möglicherweise nicht konkret mit Inhalt füllen kann. Das trifft tatsächlich auf viele biblische Wörter zu, die so heute kaum noch vorkommen, wie zum Beispiel auch die beiden Wörter »barmherzig« und »gütig«, die wir in der Jahreslosung finden.

Der Wortkreisel funktioniert so:

Legt den Begriff groß auf ein Plakat geschrieben oder ausgedruckt in die Mitte und setzt euch mit eurer Gruppe im Kreis darum. Fordert die Teilnehmerinnen auf, sich nun zunächst still und einzeln Gedanken zu machen, ob es Wörter gibt, die den Begriff erklären können oder die vielleicht mit ihm in irgendeiner Weise zu tun haben.

Zum Begriff »barmherzig« könnte man, wie oben gelesen, vielleicht auf Begriffe wie Herz, Erbarmen, Liebe, Beziehung, Hoffnung, Neuanfang etc. kommen. Die Wörter, die den einzelnen Mitgliedern der Gruppe einfallen, sollen sie sich merken. Wenn es leise geworden ist, könnt ihr beginnen: Jede, die möchte, kann nacheinander ihre Begriffe einfach laut in den Raum hinein sagen. Dabei ist es wichtig, aufeinander zu achten, damit nicht ständig zwei zur gleichen Zeit mit dem Reden beginnen – diese Übung hat also auch etwas mit Achtsamkeit zu tun und bringt der Gruppendynamik viel. Lasst diesen Wörterkreisel so lange laufen, bis alle, die wollen, etwas gesagt haben oder es schlichtweg leise wird. Um aus der Methode auszusteigen, kann eine der Mitarbeiterin laut „Amen“ sagen.

Diese Methode kann man auch nacheinander mit mehreren Begriffen oder auch mit ganzen Bibeltexten durchführen und so einen »Bedeutungsrahmen« schaffen: Dadurch, dass alle Teilnehmenden alles hören, bekommen sie auch einen Zugriff auf die Bedeutungsverknüpfungen, die die anderen mit bestimmten Begriffen so verbinden, und das bringt alle Beteiligten schnell auf eine gemeinsame Verständnisebene und erlaubt ein breites Auseinandersetzen mit dem Bibeltext.

Tipp: Man kann das Ganze auch ganz ohne Sprechen gestalten, indem die Mädchen ihre Wörter einfach auf Zettel schreiben und dann in die Mitte zum Plakat schieben. Dann muss allerdings drauf geachtet werden, dass leserlich geschrieben wird und alle so sitzen, dass jede alles lesen kann.

Geschichten erzählen

Herausfordernde oder auch schwer zu fassende biblische Begriffe und Geschichten kann man gut mit Inhalt füllen, indem man Erlebnisse aus der eigenen Lebenswelt erzählt. So können Mitarbeitende die Gruppe lebensnah mit einzubeziehen.

Zum Thema Barmherzigkeit könnten beispielsweise die Mitarbeitenden Geschichten erzählen, in denen sie im Leben entweder Barmherzigkeit selbst erfahren haben, sie selbst barmherzig zu anderen gewesen sind – oder eben vielleicht auch unbarmherzig waren. Gerade für jüngere Mädchen und Jugendliche ist es immer eine Bereicherung, von den Mitarbeitenden persönliche Erlebnisse zu erfahren und daran Bedeutungen zu erkennen. Gleichzeitig schafft das Ganze eine starke Vertrauensbasis, die auch die Gruppe oder Einzelne anregen kann, selbst Erlebnisse zu berichten.

»Herzensliste« – ein Praxistest

Wer den Text und den Vers schon tiefer behandelt hat, kann gemeinsam mit der Gruppe den Praxistest machen: Barmherzig sein im Alltag!

Dazu eignet sich folgende Methode: Schneidet gemeinsam aus Pappe Herzen aus, die so groß sind, dass man Namen und Wörter gut und leserlich darauf schreiben kann. (Es eignen sich natürlich auch andere Formen, aber das Herz passt einfach so gut zum Wort selbst). Jedes Gruppenmitglied kann so viele Herzen ausschneiden, wie es will. Meistens reichen jedoch max. 10 Herzen vollkommen aus.

Dann geht es ans Überlegen: Denn Ziel ist es, sich Menschen aus dem konkreten Lebensumfeld der Einzelnen zu suchen, zu denen man in Zukunft barmherzig(er) sein möchte. Das können konkrete Personen wie Mama und Papa, Geschwisterkinder, Freunde und Freundinnen sein, aber auch Personengruppen wie z. B. Postboten, Lehrer, etc. Jedes Mädchen kann sich Gedanken machen und den Namen oder die Bezeichnung auf ein Herz schreiben.

Die fertigen Herzen können dann mit einem kleinen Loch oben in der Mitte versehen und an einem dünnen Faden aufgefädelt werden, sodass sich eine »Herzensliste« bzw. eine kleine Girlande ergibt. Diese können die einzelnen Gruppenmitglieder mit nach Hause nehmen und dort aufhängen, wo sie sie immer vor Augen haben. So werden die Mädchen mehrmals am Tag daran erinnert, wem gegenüber sie sich besser und gütiger verhalten möchten.

Betet gerne zum Abschluss der Aktion dafür, dass Gott dabei hilft, dieses Vorhaben auch umzusetzen! Das zeigt den Teilnehmern, dass sie in dieser Challenge nicht alleine klarkommen müssen, sondern auf göttliche Unterstützung hoffen können!

Diese Themenreihe enthält Gruppenstundenentwürfe für Jungscharen zur 2.Missionsreise von Paulus. Dabei werden Ereignisse bearbeitet, die in den Städten Philippi, Thessalonich, Athen und Korinth stattgefunden haben.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Apostelgeschichte 17,1-9

Das Ziel

Starter

Im Zusammenleben mit Gott geht man durch Höhen und Tiefen. Aber man kann gewiss sein, dass er mit einem geht.

Checker

Leute, die einen schlechtreden wollen, haben oft falsche Absichten, die sie nicht preisgeben.

Der Text an sich

Obwohl Paulus und Silas in Philippi auf heftige Maßnahmen gegen sie gestoßen sind, kommen sie nicht entmutigt nach Thessalonich, um dort in der Synagoge die Gute Botschaft zu verkünden. Am Sabbat versammelten sich dort die Juden zu Textlesungen. Paulus will die Juden aus Thessalonich nun anhand ihrer Schriften überzeugen, dass Jesus der verheißene Retter ist. Im Gegensatz zu den Christen glauben die Juden, dass der Messias noch kommen wird und wenige ließen sich von Paulus überzeugen.
Die im Text erwähnten Gottesfürchtigen Griechen waren Griechische Nichtjuden, die aber zu der jüdischen Gemeinde hielten und teilweise jüdische Gesetze verfolgten. Viele von ihnen glaubten das, was Paulus sagte.
Daraufhin wurden die Juden aus Thessalonich von Eifersucht gepackt, da wichtige Personen diesen Kreis verließen. Aus diesem Eifer heraus verursachten sie eine Unruhe.
Als die aufgebrachte Menschenmenge mit Jason vor die Stadtobersten treten, behaupten die Juden, dass die Christen die Welt durcheinander bringen, die Gesetze des Kaisers missachten und Jesus als König bezeichnen. Jesus wird teilweise als König der Juden bezeichnet und die Christen folgten einem höheren Gesetz den dem des Kaisers, nämlich folgten sie den Lehren von Jesus Christus.
Aber im Text erfahren wir, dass dies nicht die Gründe sind, warum die Juden aufgebracht sind – die Juden sind eifersüchtig, dass sich einflussreiche Griechen aus ihrer Gemeinde den Christen anschließen.
Paulus und Silas verlassen nach den Anschuldigungen die Stadt, weil sie dort nicht mehr willkommen sind.

Der Text für mich

Manchmal kann die christliche Kinderarbeit frustrierend sein: man investiert all seine Zeit und Motivation in die Arbeit, doch am Ende kommen doch nicht so viele Kinder, wie man es sich erhofft oder Dinge laufen nicht wie geplant. Man stößt auch auf Hindernisse wie Paulus damals. Aber wir sollen uns nicht entmutigen lassen. Wir tun diese Arbeit nicht für uns oder um anderen Menschen zu gefallen. Wir machen es aus der Gewissheit der Guten Nachricht heraus und um Gott zu dienen. Und auch, wenn unsere Mühen erfolglos scheinen, ist es wichtig, nicht aufzugeben. Paulus wurde immer wieder abgewiesen und vertrieben, doch ließ sich nicht entmutigen. Seine Arbeit war nicht erfolglos. Aus denen, die Paulus in Thessalonich bekehren konnte, ist in einigen Jahren eine frohe Gemeinde entstanden, die ein Vorbild für die Gläubigen der Region war. Ihr könnt gewiss sein, dass ihr euren Teil der Arbeit erledigt und Gott sich um den Rest kümmert.

Der Text für dich

Starter

Manchmal laufen die Dinge nicht so wie geplant: ein Lehrer fragt in einem Test eine Frage, auf die man nicht vorbereit ist, man verletzt sich vor einem wichtigen Fußballspiel oder jemand aus der Familie wird krank. Solche Zeiten können sehr schwierig sein und man fragt sich, ob das überhaupt Gottes Plan sein kann und er noch bei einem ist.
Bei Paulus läuft nichts so wie geplant: Er muss aus Philippi gehen und kommt dann ungeplant nach Thessalonich, wo er von den Leuten angezeigt wird und auch hastig weiterziehen muss. Aber seine Motivation schwand nicht, weil er wusste: Gott geht mit mir und er hat einen Plan für mich, auch wenn ich mich dabei nicht immer gut fühle. Und auch aus dieser schwierigen Situation hat sich etwas Gutes entwickelt: Eine starke Gemeinde hat sich in Thessalonich gebildet.
Wir können uns also hundertprozentig darauf verlassen, dass Gott einen Plan für uns hat und die Dinge im Positiven enden können, auch wenn sie in dem Moment schlecht erscheinen.

Checker

Wenn man als Kind besondere Auffälligkeiten hat, werten diese oft von Gleichaltrigen genutzt, um sich über den anderen lustig zu machen: Sommersprossen, eine lange Nase, große Füße, usw. Wenn man an Jesus glaubt, dann kann das oft passieren, dass andere Kinder beleidigende Sachen darüber sagen. Da kann man als Kind leicht ins Zweifeln kommen, wenn alle Klassenkameraden es komisch finden, dass man an einen Gott glaubt. Dabei sind die Ursachen der Beleidigungen bei den Kindern oft nicht ersichtlich.
Die Gemeindemitglieder brachten die Christen Paulus, Silas und Jason vor die Stadtältesten, weil sie meinten, dass diese die Gesetze nicht befolgten und einen anderen König neben dem Kaiser hätten. Dabei war der eigentliche Grund der Juden aus Thessalonich ihre Eifersucht.
Man sollte sich also immer bewusst sein, dass Leute, die einen beleidigen, oft andere Absichten haben, als dass man ihnen nicht gefällt.  

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Blindenparcours

Bei dieser Idee muss von einem Mitarbeiter ein Parcours aufgebaut werden, durch den ein Kind mit Augenbinde durchgeführt werden soll. Die Schwierigkeit kann je nach Alter der Kinder angepasst werden. Am besten sollte der Parcours in einem Raum sein, in dem die Kinderstunde/Jungschar nicht stattfindet, damit die Kinder den Parcours im vorher nicht sehen können. Der Mitarbeiter fragt die Kinder am Beginn der Stunde, ob sich eine Person von ihnen freiwillig meldet, um mit verbundenen Augen von dem Mitarbeiter oder einem anderen Kind durch einen Parcours geführt zu werden. Dem Kind, das sich gemeldet hat, werden die Augen verbunden und es wird in den Raum mit dem Parcours geführt. Das Kind wird am festgelegten Start platziert. Daraufhin stellt sich die Person, die das Kind leitet, an den Seitenrand des Parcours und beginnt, das Kind mit seiner Stimme bis an die Ziellinie zu führen. Die Aufgabe ist es, dass das Kind dabei kein Hindernis berührt. Wenn das Kind die Ziellinie erreicht, kann es die Augenbinde abnehmen und beschreiben, wie es sich bei der Aufgabe gefühlt hat. Bei Bedarf kann man das Spiel wiederholen und den Parcours etwas verändern.

Idee 2: Optische Täuschungen

Man zeigt den Kindern einige optische Täuschungen und fragt sie, was sie darauf erkennen können. Bei optischen Illusionen wird der Sehsinn getäuscht, also werden die Bilder anders wahrgenommen, als sie eigentlich aussehen. Nachdem die Kinder also beschrieben haben, was sie erkennen können, wird aufgelöst, dass es sich um eine Täuschung handelt. Bei manchen Bildern kann man auch fragen, ob sie erkennen, wie es zu der Täuschung kommen könnte. Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen, aber das kann man erst bei genauerem Hinsehen erkennen.

Verkündigung

Sketchboard

Bei der Methode vom Sketchboard wird während des Erzählens der Geschichte ein Bild gemalt. Am Beginn sind nur einige Striche zu sehen und der Rest wird Schritt für Schritt hinzugefügt. Dafür sind keine künstlerischen Fähigkeiten nötig. Bevor man die Geschichte vor den Kindern erzählt, muss man die Szene vormalen. Beim Malen kann man sich Zeit lassen, denn für die meisten Kinder ist es sehr spannend zu sehen, wie das Bild entsteht.  Am besten benutzt man ein großes Blatt Papier, beispielsweise A1, sodass alle Kinder das Gemalte gut sehen können. Anstatt auf Papier, kann man aber auch auf einer Tafel malen.
Vor der Jungscharstunde probiert man das Malen am besten einmal aus, damit man sich merkt, wann was gemalt wird.

Heute geht es um einen Mann, der eine besondere Aufgabe hatte. Wer könnte das wohl sein? Ich schreibe euch mal seinen Namen auf. Aber passt gut auf, ich schreibe es in einer Art Geheimschrift, die ist nicht so einfach zu lesen. Den Namen Paulus schreiben. Sein Name war Paulus. Und seine Aufgabe war es, durch die Welt zu reisen und Leuten von Jesus zu erzählen. Jesus in Sprechblase schreiben. Und so hat sich Paulus auf den Weg gemacht. Pfeil malen. Und eines Tages kam er in eine große Stadt. Tür und Fenster in Häuser malen. Und diese Stadt hieß Thessalonich schreiben Thessalonich. In dieser Stadt gab es eine jüdische Gemeinde. Grünen Männchen Köpfe malen. Juden sind Leute, die an den gleichen Gott glauben wie Christen, aber sie glauben nicht an Jesus. Paulus ist in die Gemeinde der Juden in Thessalonich gegangen und hat dort vor den Leuten gesprochen. Rednerpult malen. Er hat ihnen von Jesus erzählt, und gesagt, dass er am Kreuz für die Menschen gestorben ist. Kreuz malen. Fast alle Mitglieder der Gemeinde glaubten ihm nicht. Kreuze machen. Aber in der Gemeinde waren auch einige andere Leute aus der Stadt. Blauen Männchen Köpfe malen. Viele von ihnen glaubten Paulus und wollten sich ihm anschließen. Klammer um blaue Männchen malen. Unter ihnen waren auch reiche Leute, die in der Stadt etwas zu sagen hatten. Das sind die Leute mit den Ketten um den Hals. Ketten malen. Da wurden die Leute aus der Gemeinde ziemlich eifersüchtig. Blitz malen. Sie dachten sich: „Wegen Paulus wenden sich die Leute von uns ab! Aber wir wollen, dass sie in unserer Gemeinde bleiben!“ Deswegen verursachten sie einen Aufstand. Schilder malen. Sie wollten, dass Paulus aus der Stadt geht. So gingen sie gemeinsam zu dem Haus, wo Paulus während seiner Zeit in Thessalonich schlief. Pfeil und Haus malen. Während dem Weg schlossen sich auch andere Leute der Menge an. Schwarze Männchen malen. Aber als sie dort ankamen merkten sie, dass Paulus gar nicht da war. Die einzige Person in dem Haus war Jason. Jason schreiben. Er war der Mann, dem das Haus gehörte. Die Menge nahm Jason mit. Pfeil malen. Sie gingen mit ihm vor das Gericht. Waage malen. Zu dem Gericht geht man, wenn jemand etwas Böses gemacht hat und die Leute dort entscheiden über die Strafe. Die Juden aus Thessalonich sagten: „Die Christen, die in unsere Stadt gekommen sind bringen alles durcheinander! Wie ein Wirbelsturm! Wirbelsturm malen. Und sie folgen nicht unserem König! Krone malen und durchstreichen. Die Christen haben ihren eigenen König, Jesus!“ Das war damals ein Verbrechen, und deswegen musste Jason Geld bezahlen, damit er wieder gehen durfte. Geldbeutel malen. Aber kommen wir jetzt zurück zu Paulus. Pfeil malen. Paulus musste auch aus der Stadt, weil die meisten Leute gegen ihn waren. Aber, Paulus zog weiter! Pfeil malen. Paulus gab nicht auf. Er wollte weiter Leuten von Jesus erzählen! Und wisst ihr, warum Paulus so mutig war, und immer weiterzog und seine Motivation nicht verlor? Er wusste eins: Gott geht mit mir schreiben . Gott geht mit mir! Er wusste, dass er nicht alleine ging sondern Gott immer bei ihm war und auch in schlechten Zeiten mit ihm geht.

Die andere Idee

Zwei Personen unterhalten sich über den Besuch von Paulus: eine Person der Gemeinde, die Paulus geglaubt hat und Christ geworden ist und eine Person, die nicht überzeugt wurde und mit an dem Aufstand beteiligt war. Während des Gespräches soll die Situation geschildert werden und geklärt werden, warum Paulus aus der Stadt gehen musste. Später soll auch von der zweiten Person zugegeben werden, dass sie eigentlich nur eifersüchtig war.

Der Text gelebt

Wiederholung

Hierbei kann man Gegenstände, die als Zeichnungen der Geschichte vorkommen, in echt mitbringen und die Kinder fragen, wie die Gegenstände in der Geschichte vorkamen und was dann geschehen ist. Gut dafür geeignet sind: eine Bibel für Paulus, der herumreist und Leuten von Jesus erzählt; eine Goldkette für die einflussreichen Griechen, die Paulus geglaubt haben; Protestschilder für die aufgebrachten Gemeindemitglieder; eine Waage für das Gericht, vor dem die Christen angeklagt wurden; ein Geldbeutel für das Geld, dass Jason bezahlen musste und ein Pappstraßenschild dafür, dass Paulus weiterzog.

Gespräch

Hier bekommt jedes Kind einen Zettel. Dann fragt der Mitarbeiter die Kinder, ob jemand anderes schonmal etwas Gemeines über sie gesagt hat. Die Kinder können dies dann in der Runde ansprechen oder auch leise auf ihre Zettel schreiben.
Wenn jedes Kind damit fertig ist, wird gefragt, was denn die Juden aus Thessalonich über die Christen gesagt haben. Dann kann gefragt werden, ob sie das denn so gemeint haben. Am Ende erklärt der Mitarbeiter, dass die Leute es nur gesagt haben, weil sie neidisch auf Paulus waren.
Genauso stimmen oft die Sachen, die über die Kinder gesagt werden überhaupt nicht. Dann können die Kinder die Zettel, mit den schlechten Sachen, die über sie gesagt wurden, zerreißen.

Merkvers

Wenn ich mitten durch Gefahr gehen muss, erhältst du mich am Leben. Du nimmst mich in Schutz vor der Wut meiner Feinde, deine mächtige Hand wird mir helfen. Psalm 138, 7; Gute Nachricht

Anhand des Textes kann man sich mit den Kindern Bewegungen für jeden Teilsatz überlegen, die man ausführt, während man den Vers spricht. So können sich die Kinder den Text viel einfacher merken.

Gebet

Hier findet ein Laufgebet statt. Zuerst kann man sich gemeinsam Situationen überlegen, in denen man dankbar ist, dass Gott bei einem ist. Beispielsweise beim Zahnarzt oder während eines Mathetests. Dann verteilen sich die Kinder im Raum. Ein Mitarbeiter fängt nun an, ein Dankgebet zu sprechen. Dies kann so aussehen: „Lieber Gott, danke, dass du immer mit mir gehst.“ Dann geht der Mitarbeiter zu irgendeiner Person im Raum und tippt sie an. Dann setzt der Mitarbeiter sich dort auf den Boden. Die Person, die angetippt wurde, sagt nun auch eine Situation, in der sie dankbar ist, dass Gott bei ihr ist, und läuft dann zu der nächsten stehenden Person, tippt sie an, und setzt sich auf den Boden. Das geht so lange weiter, bis alle Kinder auf dem Boden sitzen. Dann kann von einem Mitarbeiter noch kurz das Gebet beendet werden.  

Kreatives

Mit Fingerfarben können die Kinder aus ihren Fingerabdrücken auf ein Blatt Papier eine Spur malen wie Fußabdrücke im Sand. Also so, als ob die Finger über das Blatt gelaufen wären. Daneben macht man eine weitere Spur in einer anderen Farbe, diese soll Jesus darstellen. Auf das Blatt kann man noch den Satz: „Gott geht mit mir!“ schreiben.

Spielerisches

Bei diesem Spiel werden Gruppen aus jeweils zwei Kindern gebildet. Ist es eine ungerade Anzahl an Kindern, spielt ein Mitarbeiter mit. Eines der Kinder muss nun die Augen schließen und das andere Kind stellt sich dahinter und legt die Hände auf die Schultern des nun sichtlosen Kindes. Alle Kinder werden in einen markierten Bereich platziert und müssen nun dort hindurchnavigieren. Dabei steuert das hintere Kind das vordere, das nichts sehen kann. Dies geschieht ohne Worte und wird mit Tippen auf die Schultern signalisiert: Wird auf die linke Schulter getippt, soll das vordere Kind nach links laufen, wird auf die rechte Schulter getippt, dann nach rechts und wird auf beide Schultern gleichzeitig getippt, bedeutet das stoppen oder weiterlaufen. Nun ist es die Aufgabe der Teams, sich in dem markierten Bereich zu bewegen, ohne gegen eine andere Person zu laufen. Wenn das aber passiert, scheiden die Teams, die ineinandergelaufen sind, aus. Wenn mehrere Teams ausgeschieden sind, kann das Feld verkleinert werden. Es wird so lange gespielt, bis nur noch zwei Teams übrigbleiben. Danach kann man noch eine Runde spielen, in der die Rollen der vorderen und hinteren Person getauscht werden.

Rätselhaftes

In der Geschichte selbst passiert etwas Rätselhaftes: als die aufgebrachte Volksmenge bei Paulus‘ Unterkunft ankamen, war er überhaupt nicht da! In dem Text wird nicht erwähnt, wo Paulus sich zu diesem Zeitpunkt aufgehalten hat und warum er nicht dort war. Gemeinsam mit den Kindern kann man überlegen, warum Paulus nicht in seiner Unterkunft war. Vielleicht hat Gott ihn ja woanders hingebracht, weil er Paulus vor der Menschenmenge beschützen wollte…

(T)Extras

Lieder

So einen Käse (lass ich nicht in meinen Kopf rein)

Spar‘ dir deine Sorgen

Immer und überall

Spiele

Paulus war auf einer Reise, durch die er nach Thessalonich kam. Mit den Kindern kann man sich auch auf eine Reise begeben. Es ist möglich, eine Art Schnitzeljagd zu machen, in der die Kinder an verschiedene Stationen kommen, die Orte, in denen Paulus unterwegs war, repräsentieren. An diesen Stationen müssen dann kleine Aufgaben erledigt werden (Eierlauf, eine kleine Wasserflasche in weniger als einer Minute leertrinken, usw.). Wenn die Kinder die Aufgabe erledigt haben, bekommen sie einen Stempel oder eine Unterschrift. Das Kind oder die Gruppe, die zuerst alle Stationen abgeschlossen hat, bekommt einen kleinen Preis.

Aktionen

Die Mitarbeiter können für die Kinder etwas Kleines vorbereiten, dass die Kinder immer daran erinnert, dass Gott bei ihnen ist. Dies kann ein selbstgemachtes Armband sein, ein Schlüsselanhänger mit Vers darauf oder ein bemalter Stein. Am Ende der Jungschar erhält jedes Kind das kleine Geschenk.

Ein Spieleabend, der nicht nur süß und lecker, sondern auch informativ ist

Kurzbeschreibung

Einen ganzen Abend dreht sich alles um Süßigkeiten und das entsprechende Wissen dazu. Zum einen spielt jeder Spieler mit eigenem Süßigkeitenvorrat für sich allein, gleichzeitig aber auch innerhalb seiner Gruppe. Wer geschickt taktiert, muss keine Süßigkeitenkredite aufnehmen. Allerdings kommen auch unvorhergesehene Ereignisse, wie das Öffnen eines Süßigkeitenschranks, die gut oder schlecht ausgehen können. Da es sehr unterschiedliche Sichtweisen im Blick auf Süßigkeiten gibt, sind die einzelnen Spielkategorien entsprechend aufgeteilt, wie z. B. die Rubriken Kinder, Zahnärzte, Lehrer oder auch der Bund der deutschen Süßwarenindustrie. Die große Frage ist, was am Ende des Abends winkt – das Genießen leckerer Süßigkeiten oder ein Zuwachs an Karies …

Anzahl der Teilnehmenden

12 bis 36 Teilnehmende, diese werden in vier Untergruppen eingeteilt. Sollten es mehr sein, ist das möglich, aber nicht mehr alle bekommen die Chance auf eine eigene Frage oder Aufgabe.

Spielleitung

Möglich mit einer Person, die dann Spielleitung und Jury in Personalunion ist. Idealerweise sind es mindestens 2 bis 4 Personen, so kann jemand die Spielleitung übernehmen und die anderen sind Jury und helfen beim Zuteilen der erspielten Süßigkeiten.


Spielvorbereitung

  1. Spielplan erstellen
KinderElternLehrerZahnarztBDSIAllgemeinwissen
rund um Süßis
5 5
10 1010 10 10 10 
15 1515 15 15 15 
20 2020 20 20 20 
25 25 25 2525 25 
30 3030 30 30 30 
Spielplan
  1. Punkteplakat erstellen
  2. Stühle stellen im Raum – mit Abstand alle nach vorne ausgerichtet
  3. Für die Gruppeneinteilung und Sitzplatzverteilung doppelt so viele Maoam-Kaubonbons (vier verschiedene Sorten) abzählen wie Mitspielende. Die Hälfte der Kaubonbons in einem Körbchen lagern. Die andere Hälfte wird auf den Stühlen verteilt (in identischer Menge und Geschmacksverteilung wie die Gruppeneinteilungs-Maoam), und zwar so, dass die Geschmacksrichtungen bunt verteilt sind und Gruppenmitglieder einer Gruppe nicht in der Nähe sitzen. Die Anzahl der vier Sorten sollte gleich sein, um eine gleichmäßige Gruppeneinteilung zu gewährleisten.
  4. Unter jeden Stuhl der Teilnehmenden kommen noch der persönliche „Süßigkeiten-Grundstock“ jedes Spielers (2 Mini-Schokoriegel, 3 Mini-Gummibärchentüten, 4 verpackte Kaugummistreifen, 8 Bonbons), 1 Jokerblatt und ein Stift, außerdem ein Einmalhandschuh bei strengen Corona-Hygieneregeln
  5. Gruppenaufgaben ausdrucken
  6. Fragen und Aufgaben der einzelnen Rubriken ausdrucken

Spielregeln

Einteilung

Beim Eintreten in den Raum greifen sich die Teilnehmenden jeweils ein Maoam-Kaubonbon aus einem Körbchen – durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen ergeben sich die vier Untergruppen. Dann stellen sich alle in ihren Untergruppen zusammen, merken sich ihre Mitspieler und bekommen dann auch als Gruppenname den entsprechenden Titel wie z. B. Zitrone / Kirsche / Erdbeere / Cola.

Anschließend sucht sich jeder und jede gemäß seiner Geschmacksrichtung einen Sitzplatz – also nur einen Stuhl mit der identisch gleichen Geschmacksrichtung. Dadurch sitzen die einzelnen Gruppenmitglieder nicht zusammen, sondern „versprengt“ im Raum.

Die Süßigkeiten

Es gibt kaum jemanden, der keine Süßigkeiten mag. Und doch gibt es sehr unterschiedliche Personengruppen mit verschiedenen Einstellungen zu Süßigkeiten. Deshalb gibt es auf dem Spielplan die Personengruppe Kinder, Eltern, Lehrer, Zahnärzte, und aus der Gruppe der Süßigkeitenindustrie noch den BDSI – den Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie. Zusätzlich gibt es noch die Sparte „Allgemeinwissen rund um Süßigkeiten“.

Die Süßigkeiten haben einen Wert:

SüßigkeitSüßigkeitenpunkte
Schokoriegel7
Minigummibärchentüte5
Kaugummistreifen (verpackt)2
Bonbon1

Diese Süßigkeiten dürfen während des Spiels nicht gegessen werden, sie sind „Zahlungsmittel“. Sollten strenge Corona-Hygieneregeln herrschen, so zieht jeder Mitspielende während des ganzen Spiels einen Einmalhandschuh an, um beim Setzen der einzelnen Süßigkeiten die direkte Berührung zu vermeiden.

Es wird in den vier Untergruppen gespielt, und zwar für diese Untergruppe und gleichzeitig auch für sich allein. Jeder Spieler darf sich vom Spielplan diverse Felder aussuchen, die er bespielt – das bedeutet konkret, dass er eine zum Thema und zu dieser Personengruppe passende Frage beantworten muss – oder in manchen Fällen auch mit der gesamten Gruppe agiert, weil es eine spezielle Gruppenaufgabe ist. Bei der Gruppenaufgabe dürfen die Spieler sich in ihren Gruppen zusammensetzen / zusammenstellen, dazu werden am besten immer die vier Raumecken genutzt. Gelten noch die Corona-Abstände, ist auf den entsprechenden Abstand und/oder das Tragen einer Maske zu achten. Verbirgt sich hinter einer gewählten Rubrik (z. B. Zahnarzt 20) eine Gruppenaufgabe, so kann der Spieler keine Punkte für sich selbst sammeln – Pech gehabt. Es bleibt die Hoffnung auf den Gruppensieg.

Sieg

Am Ende gibt es zwei Siegmöglichkeiten. Zum einen der Einzelsieg des Spielers, der am meisten „Süßigkeitenpunkte“ gesammelt hat. Außerdem noch die Gruppe, die insgesamt am meisten Süßigkeitenpunkte erspielt hat. Sowohl dem Einzelsieger wie auch der Siegergruppe winkt ein besonderer Preis.

Joker

Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe bringt auch den Vorteil, dass man bei einer schwierigen Frage ein Gruppenmitglied fragen kann. Dafür hat jeder Spieler einen Joker, den er einlösen kann, aber nicht muss. Will man den Joker nutzen, schreibt man entweder die Frage auf ein Jokerblatt, oder die vermutete Antwort mit einem Fragezeichen, oder auch zwei vermutete Antwortmöglichkeiten und ein Fragezeichen, damit der Empfänger des Jokerblatts versteht, was man wissen möchte. Es ist in diesem Moment keine Unterhaltung / direktes Fragen erlaubt, nur über das Jokerblatt. Dieses Blatt wird als Papierflieger gefaltet und nur, wenn der Papierflieger auch bei der Zielperson ankommt, darf eine Antwort gegeben werden. Ausnahme: wenn der Flieger statt bei Wunschperson A dann bei Person B landet, diese Person aber auch in der eigenen Gruppe ist, so ist das kein Problem.

Spielablauf

Die Spielleitung geht nun nach der Reihenfolge der Stühle vor. Sie ruft einen Spieler nach dem anderen aus der letzten Reihe auf, dann die Spieler der vorletzten Reihe, usw. So dürfen auch mal die als erstes starten, die die hinteren Plätze erwischt haben. Je nach Anzahl der Mitspielenden geht es genau mit den Kategorien auf dem Spielplan auf, oder es bleiben am Ende noch Fragen übrig. Die Spielleitung muss darauf achten, dass die Anzahl der Aufgaben pro Gruppe gerecht verteilt wird:

  • Sollten in einer Gruppe mehr Mitspielende als in einer anderen sitzen, muss dies bei dem Aufrufen berücksichtigt werden (hat eine Gruppe z. B. eine Person weniger, darf ein Mitspieler dann eben doppelt drankommen – allerdings wird in dem Fall die Quizfrage auch immer als Gruppenaufgabe gewertet und auch so vorgegangen beim Setzen + beim „Auszahlen“ in den Süßi-Eimer der Gruppe).
  • Sind es genau 36 Spieler, darf jeder genau 1 Mal wählen, sind es 18 kommt jeder genau 2 Mal dran.
  • Sind es weniger Spieler, verteilen sich die Aufgaben eben auf diese Anzahl in der Gruppe (trotzdem gibt es nicht mehr Jokerblätter).
  • Sind es mehr als 36 Spieler, spielt keiner für sich allein, sondern es geht nur ums Ansammeln von Süßigkeiten(punkten) innerhalb der Gruppe. Wer eine Kategorie aussucht und die jeweilige Frage beantworten darf, kann man auslosen oder die Gruppe entscheidet es selbst.

Aufgaben

Nachdem die Kategorie und die Zahl auf dem Spielplan gewählt wurden, streicht die Spielleitung dies auf dem Spielplan durch. Bevor die Frage oder Aufgabe genannt wird, muss vom entsprechenden Mitspieler ein Süßigkeiten-Grundstock gesetzt und vor dem eigenen Stuhl abgelegt werden. Gewinnt er die Aufgabe, bekommt er die Süßigkeiten verdoppelt, verliert er die Aufgabe, muss er die gesetzten Süßigkeiten abgeben.

Gruppenaufgaben

Ist es eine Gruppenaufgabe, so darf sich die Gesamtgruppe einigen, wie viel sie gemeinsam setzt, und alle legen dies in die vier bereitstehenden Gruppenkörbe. Gruppenaufgabe bedeutet: nicht die einzelnen Personen sind gefragt, sondern die Gesamtgruppe. Alle vier Gruppen spielen gegeneinander. D.h. es gibt einen Gewinner und drei Verlierer.

Es gilt: Jedes Gruppenmitglied muss etwas zum Setzen beitragen, man kann sich dem nicht entziehen. Es ist aber auch ok, wenn z. B. Spieler A nur ein Bonbon beiträgt und Spieler B 3 Bonbons oder einen Schokoriegel. Wie die Gruppe dies löst, muss sie selbst entscheiden, ob sie Vereinbarungen trifft oder jeder selbst entscheidet. Auf jeden Fall MUSS jeder etwas setzen und dementsprechend auch weise mit seinem Süßigkeiten-Vorrat umgehen. Ist ein Mitspieler pleite, so muss er einen Kredit aufnehmen – entweder innerhalb der eigenen Gruppe oder bei einer Gegnergruppe, ganz nach seiner Wahl oder nach Bereitschaft der Mitspielenden.

Gewinnt die Gruppe die Aufgabe, so wird der gesetzte Einsatz verdoppelt und in den Gruppeneimer geleert (evtl. abzüglich des aufgenommenen Kredits samt Zinsen). Verliert die Gruppe, wird der Einsatz aus dem Gruppenkorb in den Süßivorrat der Spielleitung gekippt und evtl. aufgenommene Kredite und Zinsen werden aus dem Süßivorrats-Eimer der Gruppe bezahlt. Ist dort nichts mehr drin, geschieht die Auszahlung über Punkte vom Punkteplakat, die dann abgezogen werden und dem Kreditgeber in Form von Süßigkeitenpunkten ausgezahlt werden.

Bei der Gesamtgruppenaufgabe muss man meist etwas aufschreiben, aufmalen o. Ä. Dafür bekommt jede Gruppe ein vorbereitetes Blatt. Der Gruppenname soll NICHT draufgeschrieben werden, damit die Jury unabhängig urteilen und bewerten kann. Es wird hier auf Ehrlichkeit gesetzt, dass die entsprechenden Aufgabenblätter später wieder zuzuordnen sind und keine Gegengruppe schummelt. Sollte dies nicht möglich sein, kann jede Gruppe vor Spielstart eine Spielkarte ziehen und verdeckt vor sich ablegen, und malt dann das Symbol der Spielkarte (Pik, Herz, Kreuz, Karo) auf ihr Blatt. Da in jeder Runde neue Karten gezogen werden, ist die Anonymität gewährleistet.

„Süßigkeitenschrank öffnen“

In jeder Kategorie ist auch jeweils ein Mal „Süßigkeitenschrank öffnen“ versteckt. Hier weiß man nie, was einem blüht. Es darf gewürfelt werden und die Augenzahl verrät, wie es im Süßigkeitenschrank aussieht:

  • 1: Hurra! Volltreffer! Oma und Opa waren da und der Süßigkeitenschrank ist gut gefüllt. Du bekommst deine gesetzten Süßigkeiten verdoppelt und erhältst zusätzlich 2 Schokoriegel, 2 Gummibärchentüten und 5 Bonbons.
  • 2: Pech gehabt. Dein Vater achtet sehr auf gesunde Ernährung, hat den Schrank leergeräumt und zieht auch noch deine gesetzten Süßigkeiten ein, weil sie schlecht für deine Zähne und deine Gesundheit sind.
  • 3: Volltreffer! Mama und Papa sind nicht da und haben dir die Erlaubnis gegeben, dich völlig frei am gut gefüllten Süßigkeitenschrank zu bedienen. Du bekommst deinen Einsatz verdreifacht.
  • 4: Pech gehabt, die kleinen Geschwister haben den Süßigkeitenschrank geplündert. Nur noch ein einziges Bonbon ist übrig, das bekommst du. Deine gesetzten Süßigkeiten darfst du behalten.
  • 5: Pech gehabt. Deine Mutter war auf einem Vortrag für gute Kindererziehung. Neben ernährungswissenschaftlichen und zahnmedizinischen Tipps hat sie auch zweifelhafte pädagogische Tipps bekommen. Sie will auch bei deinen Kumpels hart durchgreifen, damit du nicht zu stark in Kontakt mit Süßigkeiten kommst. Du musst eine Person aus deiner Gruppe und eine aus einer Gegnergruppe nennen, denen jeweils 5 Süßipunkte abgenommen werden.
  • 6: Was für ein Glück! Der Süßigkeitenschrank ist gut gefüllt – allerdings passen deine Eltern extrem gut auf. Wenn du beweist, dass du schnell bist und deine Eltern dich nicht erwischen und dir auf die Finger hauen, bekommst du Süßigkeiten im Wert von 20 Süßigkeitenpunkten. Das geht so: Du stehst der Spielleitung oder einem von der Jury gegenüber. Die Hände sind gestreckt vor der Brust zusammengelegt, die Fingerspitzen zeigen auf die Brust des Gegenübers und berühren die Fingerspitzen des anderen. In dieser Wartestellung stehen beide, bis die Spielleitung plötzlich versucht, mit der linken oder rechten Hand dem Spieler auf die Hände zu schlagen. Der andere darf aber reagieren und die Hände ganz schnell wegziehen. Hat die Spielleitung den Spieler getroffen, verliert er seinen Einsatz – die Eltern haben ihn erwischt. Hat er schnell genug reagiert, winkt eine große Süßi-Ausbeute. In Zeiten von Corona: Maske aufziehen fürs Spiel und anschließend Hände waschen.

Kredit

Ein Kredit wird auf dem Punkteplakat der Gruppe im unteren Bereich notiert – wer den Kredit aufnimmt und wer den Kredit gegeben hat. Sobald möglich muss der Kredit zurückgezahlt werden – und zwar bei Verlieren das Doppelte des Wertes, bei Gewinnen gibt man den Kredit ohne Zinsen zurück. Es gilt immer: Eigenleistung vor Gruppenhaftung. Das bedeutet:

  • Spielt der Spieler für sich selbst und gewinnt etwas, zahlt er den Kredit an den Kreditgeber zurück -> in dem Wert, wie er den Kredit erhalten hat.
  • Verliert er die Aufgabe (und gewinnt somit nichts dazu, er ist dann ja immer noch pleite) oder spielt die Gruppe, so muss aus dem Gruppenvermögen der Kredit samt Zinsen zurückgezahlt werden. – Somit ist auch eine Kontrolle durch die Gruppenmitglieder gewährleistet, und man muss abwägen, was man setzt und verliert, was man aber auch evtl. an Süßigkeitenpunkten auf dem Punkteplakat dazuverdient, ob man lieber innerhalb der eigenen Gruppe Kredite vergibt oder eben lieber jeder nach seinem eigenen Vermögen schaut.

Will keiner dem Spieler einen Kredit gewähren, so muss zwingend innerhalb der Gruppe eine Lösung gefunden werden – durch Gespräche, Auslosung, Auszählen oder wie auch immer. Kredite können nur bei Einzelpersonen aufgenommen werden, nicht beim Gruppen-Süßigkeiten-Eimer. Dies tritt nur in Kraft, falls alle Spieler einer Gruppe pleite sind.

Ein Tauschen der Währungseinheiten ist möglich, falls nötig, kann z. B. ein Schokoriegel in 7 Bonbons getauscht werden, solange es möglich ist.

Spielende

Wenn am Ende alle Wahlmöglichkeiten auf dem Spielplan durchgestrichen sind, kommt die Endauswertung. Es wird ermittelt, welcher Spieler am meisten Süßigkeiten-Siegpunkte erspielt hat. Dieser bekommt als Preis zusätzlich eine Tafel Schokolade und eine Zahnbürste, um vor Schäden durch die vielen Süßigkeiten zu bewahren. Sollten es mehrere Spieler sein, wird aus dem Süßigkeitenvorrat der Spielleitung entsprechend ein gleicher Preis für alle Sieger ausgewählt und die Tafel Schokolade wird bei der Siegergruppe dazugelegt. Die Zahnbürste wird ausgelost. Der Gruppensieger wird dadurch ermittelt, dass die erspielten Süßigkeitenpunkte aus dem Gruppeneimer gezählt werden, addiert mit den erspielten Punkten auf dem Punkteplakat. Der Gruppensieger erhält entweder sämtliche Reste, die sich noch im Süßigkeitenvorrat der Spielleitung befinden, oder zusätzlich ein Pack Schokoküsse o. Ä. (Eine ideale zusätzliche Preisidee wäre auch für jeden eine kleine Zahnpasta oder ein Zahnputzset.)

„Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!“ – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

Kurzbeschreibung

Gemeinde soll wie eine Familie sein!? Oft treffen Wirklichkeit und Wunschdenken aufeinander. Aber was könnte helfen, um trotz Differenzen einen guten Umgang zu haben? Vielleicht, dass man sich die Wichtigkeit jedes Einzelnen ins Gedächtnis ruft.

Entwurf

Jede Familie hat so ihre Rollenverteilung. Wenn wir uns eine klassische Familie vorstellen, also Vater, Mutter und zwei Kinder, dann kann man ihnen verschiedene Rollen zuteilen. Zum Beispiel:

Der Papa geht Geld verdienen, die Mutter kocht und wäscht, der Sohn sorgt dafür, dass samstags gekehrt wird und Töchterchen hilft Mama beim Putzen.

Passt nicht zu euren Familien? Dann solltet ihr folgende Aufgabe durchführen:

  • Malt verschiedene Familienmitglieder auf jeweils ein DIN-A4-Blatt und hängt dann die Blätter im Raum auf.
  • Jetzt darf jeder draufschreiben, welche Rolle das Familienmitglied zu Hause hat.

Im Anschluss daran schaut euch die Blätter an und überlegt einmal, was fehlen würde bzw. auf andere Schultern geladen werden müsste, wenn z.B. der Vater oder die Mutter ausfallen würden.

  • Käme Mehrarbeit auf euch zu?
  • Würde es Dinge einfach nicht mehr geben?
  • Was wäre die Konsequenz?

Man stellt schnell fest, dass es schwierig werden könnte. Vor allem dann, wenn nicht nur eine, sondern zwei oder drei Personen fehlen würden. Die zu erledigende Arbeit würde für den Einzelnen mehr und spezielle Dinge würden ganz wegfallen. An dieser Stelle merkt man oft, dass die Person, die ausfällt, wichtig ist. Ohne sie fehlt etwas.

Paulus vergleicht in der Bibel die Gemeinde in Korinth mit einem menschlichen Körper. Lest bitte in 1. Korinther 12,14-27 nach, was da steht:

Dieser Text passt gut zum Thema. Paulus hätte genauso gut eine Familie als Beispiel nehmen können. Ohne die einzelnen Familienmitglieder funktioniert Familienleben nur bedingt bzw. wird qualitativ und quantitativ schlechter, als wenn sich alle mit einbringen. Die Situation, in die Paulus hier hineinschreibt, war spannend. In der Gemeinde in Korinth gab es Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen. Manche hielten sich für wichtiger als andere. Manche fanden ihre Art zu glauben besser als die der anderen. Das führte dazu, dass die Gemeinde fast zerbrochen wäre. Paulus verwendet ein Bild, das in der damaligen Zeit bekannt war. Die Römer gebrauchten es, um ihre Staatsform zu erklären. Sie wollten damit zum Ausdruck bringen, dass in ihrem römischen Reich jeder, egal was er tut, wie viel Geld er hat, ob er Krieger oder Bauer ist, seinen Zweck hat. Der Zweck bestand darin, dass das Reich erhalten blieb und jeder sein Leben gut gestalten konnte. Paulus verwendet also dieses bekannte Bild, um seine Gedanken zum Thema Gemeindeleben besser an die Frau bzw. an den Mann zu bringen. Er sieht dabei nicht nur die Unterschiede in den sozialen und anderen Punkten innerhalb der Gemeinde, sondern er hat noch etwas anderes im Blick.

Kurz vor unserem Abschnitt beschreibt Paulus verschiedene Begabungen. Jeder Mensch hat Gaben und Fähigkeiten von Gott geschenkt bekommen. Und diese Geschenke sollen wir nutzen. Nicht einseitig, egoistisch. Diese Gaben sollen im Nutzen für das Gemeindewachstum, für das Gemeindeleben und dafür, dass wir und andere im Glauben wachsen können, eingesetzt werden. Damit die Gemeinde an den unterschiedlichen Gaben partizipiert und es keine einseitige Lage gibt, in der sich nur noch wenige wohlfühlen, ist dabei jeder Einzelne gefragt. Jeder ist wichtig und soll seinen Teil dazu beizutragen.

Christsein ist keine „One-Man-Show“, weil Gott es sich nie so vorgestellt hat. Christsein heißt immer Gemeinschaft. Und nicht nur irgendeine, sondern eine familiäre Gemeinschaft. Das kann gut sein; aber auch in den besten Familien kommt es hin und wieder zu Streit oder Auseinandersetzungen.

Da gibt es andere Meinungen, Interessenskonflikte.

Es wäre gelogen, wenn es nicht auch in unseren Gemeinden dazu kommen würde. Da streitet man sich über die Musik, die Sitzplätze, die Deko, die Scheinheiligkeit einzelner Leute …

So wie in Korinth. Und Paulus sieht in seinem Text auch ein Stück Ratschlag für zerstrittene Parteien.

Denkt noch einmal an die Familie. Was wäre, wenn einer fehlt. Dann gäbe es mehr zu tun für die anderen oder manche Dinge gäbe es gar nicht. Man profitiert voneinander – auch dann, wenn man sich vielleicht mal nicht riechen kann. Aber wenn wir merken, dass wir uns brauchen und uns bereichern, dann hat man vielleicht andere Meinungen, aber man begegnet sich mit Respekt und Achtung. Da, wo so viele Persönlichkeiten aufeinandertreffen, da, wo es familiär wird, bleibt Streit nie aus. Wichtig ist dabei, wie man damit umgeht.

An dieser Stelle könnt ihr mal darüber nachdenken, wie ihr in eurer Familie und in der Gemeinde mit Konflikten umgehen würdet und umgeht.

Es ist wichtig, dass man sich wieder bewusst macht, dass jeder Einzelne seinen Platz und auch Sinn hat und von Gott gewollt ist (auch wenn das für dich manchmal schwer vorstellbar ist).

Vielleicht hilft euch das Bild, das Paulus hier von Gemeinde und den einzelnen Elementen des Menschen beschreibt, weiter:

Malt euch die Umrisse eines großen Menschen auf eine Tapetenbahn.

Dann überlegt zusammen, wer aus eurer Gemeinde welche Rolle spielt. Wer ist zum Beispiel ein Fuß, der viel (Verantwortung) trägt. Wer ist die Hand, die immer zupackt? Wer ist der Kopf, der viel reflektiert oder nach vorne denkt? Wer ist der Bauch, der viel mitbekommt und zurückmeldet? Wer ist …?

Zum Schluss sagt Gott Danke dafür, dass er euch diese tolle „Familie“ Gemeinde mit den verschiedensten Persönlichkeiten und Charakteren geschenkt hat und denkt dann, wenn es mal wieder Familienstreit gibt, an den Vers 27 aus 1. Korinther 12:

Ihr seid der Leib von Christus! Jeder Einzelne von euch ist ein Teil davon.

»Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.«

Antoine de Saint-Exupéry, »Der kleine Prinz«

Viele Mädchen werden den Spruch wahrscheinlich kennen. In diesem Entwurf wollen wir einmal genauer schauen, was dahinter steckt. In der Andacht verknüpfen wir diese Gedanken mit dem Bibelvers aus 1. Samuel 16,7. Da heißt es: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.

Material:

  • Symbol »Auge«, Symbol »Herz«, DIN-A4-Blätter, auf denen die einzelnen Wörter des Spruchs (außer Auge und Herz) stehen. Also je ein Blatt mit Man, sieht, nur, mit usw.
  • 5 Bilder von Menschen (ein Obdachloser, eine schöne Frau, ein Kind, ein Mensch mit Hautausschlag, ein Mann im Anzug o. ä.)
  • Postkarten und Stifte, entweder blanko zum Gestalten oder schon fertig mit Kleiner-Prinz-Motiv 
  • Bei Blanko-Postkarten: schöne Stifte, Glitzer, Sticker …

Vorbereitung:

Bevor die Mädchen kommen, versteckt ihr im Raum die Blätter – am besten so, dass man noch ein wenig davon sehen kann.

Einstieg:

»Heute beginnen wir mit einer Suche. Wir suchen einen Spruch, der uns durch diese Stunde begleitet. Im Raum sind 14 Blätter versteckt. Sucht sie und stellt den Spruch in der richtigen Reihenfolge zusammen.«

Wenn der Spruch richtig zusammengebaut wurde, schließt eine kurze Gesprächsrunde an:

  • Kennt ihr den Spruch? Wisst ihr, woher er stammt?
  • An was müsst ihr denken, wenn ihr ihn lest?
  • Was es bedeutet, mit dem Herzen zu sehen:

»Oft gehen wir durch unseren Alltag und beurteilen Menschen und Situationen rein äußerlich. Wir entscheiden blitzschnell, ob uns jemand sympathisch ist oder nicht, wir denken in Kategorien wie ›schön‹ und ›hässlich‹ und sind auch allzu schnell dabei, Menschen nach ihren Äußerlichkeiten zu verurteilen. Wenn wir durch die Fußgängerzone gehen, laufen wir an Hunderten von Menschen vorbei, von denen uns niemand wirklich etwas bedeutet. Aber auch diese Menschen haben alle eine Geschichte, die sie mitbringen, die wir nur nicht sehen.«

Aktion in kleinen Gruppen: Die Geschichte »drumherum« denken

Teilt die Mädchen in Gruppen zu zwei bis drei Personen auf. Jede Gruppe bekommt ein Bild. Hier sehen sie mit den Augen einen Menschen. Nun sollen sie aufschreiben, welche Gedanken ihnen zuerst zu diesem Menschen kommen. Dann sollen sie sich aber überlegen, welche Geschichte der Mensch wohl mitbringt, die niemand mit den Augen sehen kann. Zum Beispiel: Der Anzugträger verdient zwar gut, ist aber traurig, weil er seine Familie so selten sieht. Sein jüngster Sohn hat eine Behinderung. Der Vater will viel Geld verdienen, damit der Sohn so gut und frei wie möglich leben kann.

Zeit in der Kleingruppe: ca. 15 Minuten

Im Anschluss stellt jede Gruppe ihre Menschen mit den ersten Gedanken und den Geschichten vor.

Vom »Zähmen«

»Was uns in einer Menschenmenge anhalten lässt, ist ein bekanntes Gesicht. Dann freuen wir uns über die Freundin, die wir zufällig treffen. Vielleicht gehen wir sogar spontan zusammen ein Eis essen oder gemeinsam shoppen. Das Buch vom Kleinen Prinzen erzählt genau eine solche Geschichte.«

Wenn die Mädchen die Geschichte kennen, können sie sie selbst erzählen, sonst gibt es hier eine kurze Zusammenfassung, die ihr mit eigenen Worten nacherzählen könnt. Natürlich könnt ihr auch das Buch mitbringen und die Geschichte vorlesen, falls ihr es zu Hause habt.

21. Kapitel: Freundschaft mit dem Fuchs

Die Begegnung mit dem Fuchs gehört zu den wichtigsten Abschnitten des Buches. Der Fuchs erschien, als der kleine Prinz voller Trauer im Gras lag. Um sich aufzumuntern, wünschte der kleine Prinz, mit dem Fuchs zu spielen. Doch der Fuchs war noch nicht gezähmt und lehnte ab. Weil der kleine Prinz nicht wusste, was das Wort »zähmen« bedeutet, erklärte ihm dies der Fuchs: Es hieße, »sich vertraut machen«. Für den kleinen Prinzen wäre er ein Unbekannter, er wäre ein Fuchs unter Tausenden, doch wenn er sich den Fuchs zum Freund machte, würde der Fuchs einzigartig für ihn werden. Das »Zähmen«, das »Sich vertraut machen‹, Freundschaft schließen, ist ein Weg aus der Vereinzelung und Vereinsamung. (…) 

Auch der Fuchs fühlte sich einsam. Er wünschte sich, vom kleinen Prinzen gezähmt zu werden. So machte sich der kleine Prinz mit dem Fuchs nach dessen Anleitung langsam vertraut: Jeden Tag setzte er sich ein Stückchen näher an den Fuchs heran, dass sie immer vertrauter miteinander wurden. 

Als der Abschied nahte, schickte ihn der Fuchs nochmals in den Rosengarten zurück. Der kleine Prinz, der geglaubt hatte, seine Rose wäre nur eine unter Tausenden, verstand nun, dass sie einzigartig in der Welt ist, weil er sich mit ihr vertraut gemacht hatte. Zum Abschied machte der Fuchs dem kleinen Prinzen ein Geschenk. Er schenkte ihm die Quintessenz seiner Lebenserfahrungen, die ganz einfach ist: »Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.« 

Die Zeit, die der kleine Prinz mit seiner Blume verbracht hatte, macht seine Rose so wichtig für ihn, erklärte der Fuchs. Für all das, womit man sich vertraut gemacht hatte, wäre man verantwortlich. Und der kleine Prinz verstand, dass er für seine Rose Verantwortung tragen muss und sie nicht vergessen durfte.

»Wenn wir also in der Fußgängerzone sind, sind uns alle Menschen erst mal fremd. Sie sind uns nicht vertraut und wir wissen nichts über sie. Wir können sie mit unseren Augen ansehen, aber was in ihnen vorgeht und wie sie wirklich sind, das wissen wir nicht. Wir können uns mit unserer Phantasie Geschichten über sie ausdenken, so wie eben. Aber es bleibt oberflächlich und wird dem Menschen nicht gerecht.«

Gesprächsrunde: Vorurteile

Redet mit den Mädchen über Vorurteile: 

  • Habt ihr schon mal erlebt, dass jemand gegen euch Vorurteile hatte?
  • Wo habt ihr selbst schon Vorurteile gehabt?
  • Haben sich diese Urteile noch mal geändert? Wie ist das passiert?«

»Dass aus fremden Menschen Freunde werden, braucht Zeit – und Begegnung. Manchmal gibt es ja verrückte Geschichten, dass sich zwei Menschen überhaupt nicht leiden können, bis sie eine gemeinsame Aufgabe bewältigen müssen. Plötzlich lernen sie sich besser kennen und werden einander vertrauter. Genau das meint der Fuchs, wenn er vom Zähmen spricht. Vorher war ein Mensch einer von Tausend anderen Menschen, vielleicht hübscher oder hässlicher als der Durchschnitt oder irgendwie sonst sind uns Äußerlichkeiten aufgefallen. 

Wenn wir aber Menschen unsere Freunde nennen, also wenn sie uns »gezähmt« haben und wir sie, dann sind uns diese Äußerlichkeiten auf einmal egal. Wir würden niemals diesen Menschen mit einem anderen verwechseln und wir wissen und spüren, was diesen Menschen genau ausmacht und besonders macht. Das sind nicht die Haarfarbe oder die Nase, sondern seine Charaktereigenschaften.«

Aktion: Postkarte

Die Mädchen bekommen eine Postkarte und können sie einem Menschen schreiben, der für sie etwas Besonderes ist, z. B. der besten Freundin, dem Patenonkel, der Oma … Diesem Menschen einmal sagen, was das Besondere an ihm oder ihr ist und warum die Freundschaft so besonders ist, darum geht es.

Zeit: ca. 15 Minuten bei fertigen Postkarten. Wenn die Postkarten selbst gestaltet werden, kann es je nach kreativer Veranlagung natürlich auch gerne 30 Minuten dauern.

Andacht

Die meisten Menschen auf dieser Welt kennen wir nicht. Wir begegnen ihnen mit Vorurteilen, ob positiv oder negativ, aber eigentlich sind sie uns auch egal. Wir sehen sie zwar mit den Augen, aber sobald sie an uns vorbeigelaufen sind, haben wir sie auch wieder vergessen. Anders ist das mit den Menschen, die uns vertraut sind. Der Fuchs vom »kleinen Prinzen« würde sagen: »Sie haben uns gezähmt«. Unsere Familie und unsere Freunde bedeuten uns viel. Wir sehen sie nicht nur mit den Augen an, sondern mit dem Herzen. Wir mögen sie, wir ärgern uns über ihre Marotten, wir streiten mit ihnen und vertragen uns wieder, und wir sind traurig, wenn sie nicht da sind. Das können wir gar nicht bei allen Menschen, wie sollte das gehen?

Jetzt stellt euch vor, Gott kann alle Menschen so sehen, wie wir unsere Freunde und unsere Familie sehen. Er sieht uns und alle anderen Menschen nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen an. So steht es in der Bibel. Und zwar bei einer ziemlich verrückten Geschichte: 

Samuel, der von Gott den Auftrag hatte, einen Nachfolger für König Saul zu suchen, reist nach Bethlehem. Gott hat ihm genau gesagt, wohin er gehen soll, um den zukünftigen König zu finden. Also macht Samuel sich auf den Weg. Er landet bei Isai und seinen Söhnen. Wahrscheinlich war Samuel selbst total aufgeregt. Würde er schon erkennen, wer der zukünftige König wird? Es müsste ja ein sehr stattlicher Mann sein, der sich gut ausdrücken kann. Jemand, der alt genug ist und Charisma hat. Samuel ist selbst gespannt, als Isai ihm seine Söhne vorstellt. Bei dem ältesten und aussichtsreichsten Kandidaten fängt er an. Aber Gott sagt »Nein, das ist er nicht«. Samuel ist erstaunt, Isai auch. Aber in diesem Moment sagt Gott zu Samuel: »Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.« Alle sieben Söhne, die Isai Samuel vorstellt, werden von Gott abgelehnt. Da fragt Samuel: »Hast du denn nicht noch einen Sohn? Gott kann sich unmöglich irren.« Isai überlegt und sagt: »Doch, einer ist noch auf den Feldern, die Schafe und Ziegen hüten. Er ist der jüngste – und ob er geeignet ist – ich weiß ja nicht. Er ist doch auch zu jung – und überhaupt …« Aber Gott sieht das anders. Er sieht, was in David steckt, was sonst noch niemand sehen kann. Als David von den Feldern kommt, wahrscheinlich dreckig und mit dem Geruch von Schaf und Ziege, schaut Samuel ihn an. In diesem Moment sagt Gott zu ihm: »Das ist er! Salbe ihn.« Und wie Gott es sagt, gießt Samuel das Salböl über David und prophezeit ihm, dass er einmal König werden wird. Das hätte wohl keiner gedacht! Und aus diesem jungen Hirten wird nicht irgendein König, sondern der berühmte König David. 

Gott kennt uns alle. Er sieht nicht nur das, was vor Augen ist, sondern er sieht unser Herz – mit allem, was darin an Kraft und Potential ist, aber auch unsere Schwächen und die dunklen Geheimnisse. Gott weiß ganz genau, was wir können und auch, was wir brauchen. Er hat den Blick ins Herz – und das nicht nur für dich und für mich, sondern für alle Menschen. Gott muss nicht spekulieren und raten, wer jemand ist – er weiß es schon. Und wir? Wir können staunen, dass Gott uns so gut kennt! Wir können uns darauf verlassen, dass er an unserer Seite ist und dass wir ihm vertraut sind. Das erleichtert es uns, ihn in unser Leben zu lassen und ihn besser kennen zu lernen. Denn er kennt uns schon und hilft uns dabei.

KON 01.2019 »sichtbar«: Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Das Nicht-Sichtbare sichtbar machen – im Grunde ist das eine Beschreibung dessen, was wir in unserer Mädchen- und Jugendarbeit ansatzweise versuchen: diesen Gott, den man erstmal nicht sehen kann, in irgendeiner Weise für die Jugendlichen sichtbar und erfahrbar werden zu lassen.

Außerdem geht es darum, wie Gott uns sieht, wie wir uns gegenseitig und uns selbst sehen, um neue Sichtweisen und Perspektiven – Kreatives zum Thema sichtbar rundet das Angebot ab.

Vier Quizvariationen

Hier möchte ich einige Quizvarianten vorstellen, die sich seit vielen Jahrenbewährt haben, doch leider ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Die Spiele sind geeignet für große und kleine Gruppen, für die Gruppenstunde oder auch für die Konfirmandenfreizeit. Nimmt man sich ein wenig Zeit, kann man die Spiele auch auf „Vorrat“ vorbereiten und hat so einen schnell einsetzbaren Ersatz, wenn’s mal schnell gehen muss.

Quizklassiker Nr. 1: Haste Worte

Bei diesem Spiel geht es darum, möglichst viele Begriffe zu einemThema zu finden und klug zu taktieren.

Vorbereitungen

Die Jugendlichen bekommen je sieben Karteikarten mit den Zahlen 0 bis 6, außerdem Stift und Papier.

So wird gespielt

Die Spielleitung liest die erste Aufgabe vor und dreht die Sanduhr um. Die Jugendlichen schreiben so viele Begriffe wie möglich auf. Ist die Zeit um, überlegen sie, wie viele Begriffe sie nennen können, die noch kein anderer gesagt hat. Diese Zahl legen sie mit ihren Karteikarten verdeckt auf den Tisch. Gleichzeitig drehen alle ihre Karten um. Der Spieler mit der niedrigsten Zahl beginnt entsprechend viele Wörter – aber nicht mehr – vorzulesen. Haben auch andere diese Begriffe gewählt, müssen sie sie von ihrer Liste streichen, da jedes Wort nur einmal genannt werden darf. Gelingt es einem Spieler, die getippte Anzahl vorzulesen, bekommt er diese Punktzahl, schafft er es nicht, geht er leer aus. Dann liest der Spieler mit der zweitniedrigsten Zahl vor usw. Haben mehrere Spieler die gleihe Zahl getippt, lässt man sie würfeln, der mit dem niedrigsten Wurf beginnt.

Mögliche Themen: Was vor Regen schützt, Länder die mit A beginnen, Flüsse in Deutschland, James-Bond-Filme, Dinge mit Reißverschluss, Italienisches Restaurant, USA, Wörter mit -mm-, Wortbeginn Un-, was stinkt…

Bluffen: Geblufft werden kann, wenn man viele Karten ablegt, zum Beispiel nicht einfach nur die Karte mit der Zahl 6, stattdessen drei Karten (1+2+3). Es empfiehlt sich, Wörter vorzulesen, von denen man glaubt, dass die Anderen sie auch haben. So verringert man deren Vorrat und erhöht seine eigene Gewinnchance.

Variante

Bei dieser Variante kann es mitunter recht laut und turbulent zugehen.

Vorbereitungen

Die Spielleitung überlegt sich verschiedene Rubriken und dazu 10 Begriffe. Die Rubrik wird vorne auf die Karteikarte geschrieben, die Begriffe auf die Rückseite.

So wird gespielt

Mehrere Teams werden gebildet. Ein Team zieht eine Karte und gibt einen Tipp ab, wie viele Begriffe sie nennen können. Nun wird die Sanduhr umgedreht und das Team legt los. Die Spielleitung hakt die genannten Worte ab. Für jeden genannten Begriff gibt es 10 Punkte, kann das Team seinen Tipp nicht erfüllen, gibt es keine Punkte.

Quizklassiker Nr. 2: Die Pyramide

Ein Fernsehshow-Klassiker, den man recht einfach nachspielen kann.

Vorbereitungen

Auf die Blätter werden verschiedene Themen geschrieben, auf die Rückseite sechs Begriffe, die dazu passen. Die Zettel werden so an die Wand geklebt, dass man nur das Thema lesen kann. Gegenüber der Wand steht ein Stuhl mit Armlehne, diesem gegenüber noch ein Stuhl. An den Armlehnen werden Schals/Seile befestigt, die während des Spiels als Handschlaufen dienen.

So wird gespielt

Es werden möglichst 2er-Teams gebildet. Der Spieler, der erklärt, setzt sich auf den Stuhl gegenüber der Wand, die Spielleitung bindet ihm die Hände auf dem Rücken zusammen. Der ratende Spieler sitzt mit dem Rücken zur Wand. Nun wählt das Team eine Rubrik aus, Zettel und Sanduhr werden umgedreht. Bis zum Ablauf der Sanduhr müssen möglichst viele Begriffe erklärt und erraten werden. Beim Erklären dürfen keine Fremdwörter oder Wortteile benutzt werden, sonst ist der Begriff aus dem Spiel. Für jedes erratene Wort gibt es 10 Punkte.

Variante

Das Team bekommt nur dann Punkte, wenn alle Begriffe erraten wurden.

TIPP: Um Frust zu vermeiden gängige Themen und einfache Begriffe auswählen.

Themenvorschläge: Über den Wolken, Strand, Märchen, Kinderlieder, Stadt, Supermarkt, Spielplatz

Quizklassiker Nr. 3: Zettelspiel

Ein actionreiches Spiel, das im Haus oder auch auf einem größeen Gelände draußen gespielt werden kann.

Vorbereitungen

Die Karteikarten werden durchnummeriert von 1 bis 50 bzw. 100 (die Zahlen möglichst groß und gut leserlich schreiben). Auf die Rückseite wird ein Codewort geschrieben (beliebigesWort). Gleichzeitig wird eine entsprechende Liste angelegt. Dort stehen alle Zahlen mit dem entsprechenden Wort.

Nun werden die Karten in Haus oder Gelände versteckt, man sollte aber darauf achten, dass sie auch gefunden werden können, manche können ruhig auch offen irgendwo hängen. Die Spieler werden nun je nach Teilnehmerzahl in zwei oder mehr Teams eingeteilt. Zu Anfang würfelt jedes Team und sucht die entsprechende Karte. Dann kommen sie zurück zum Startplatz, nennen das Codewort und dürfen erneut würfeln. Diese Zahl wird aufaddiert und die Spieler suchen diese Zahl. Gewonnen hat, wer nach Ablauf der Zeit die höchste Zahl hat.

Quizvariante

Bei dieser Variante gibt es für jede Zahl eine Quizfrage oder Aufgabe. Kommt ein Team mit dem richtigen Codewort zurück, darf es erst nach Beantwortung der Frage oder Erfüllen einer Aufgabe weiterwürfeln. Gelingt dies nicht, muss das Team zwei Minuten warten, bevor es weitermachen darf.

Hinweis

Auf der Zahlenliste möglichst das Versteck notieren. Zum einen erleichtert dies die Aufräumarbeiten, zum andern hat man die Möglichkeit, zu schauen, ob ein Zettel noch an Ort und Stelle hängt oder womöglich von einer Mannschaft neu versteckt wurde.

Quizklassiker Nr. 4: Der große Preis (in drei Varianten)

Klassisch

Auf einem großen Plakat (Tonpapier, Packpapier o.Ä.) werden verschiedene Rubriken aufgezeichnet. Möglichkeiten sind: Erdkunde, Leute, Bibel, Geschichte, Sport, Kunst, Musik, VIP…Jede Rubrik wird aufgeteilt in fünf Schwierigkeitsstufen: 20, 40, 60, 80, 100. Gespielt wird in zwei Teams. Ein Team beginnt und wählt eine Kategorie, z. B.“Sport 100″. Die Spielleitung streicht dieses Feld mit einem Strich durch und nennt die Frage. Beantwortet das Team die Frage richtig, bekommt sie die entprechenden Punkte. Wird die Frage falsch beantwortet, hat das gegnerische Team die Möglichkeit zu antworten und die Punkte einzusammeln. Auf dem Spielfeld können auch drei Joker und drei Risikofelder versteckt werden. Wird das Jokerfeld gewählt, bekommt das Team die Punkte ohne eine Frage beantworten zu müssen. Bei einer Risikofrage kann das Team bisher erspielte Punkte setzen. Beantworten sie die Frage richtig, bekommen sie die doppelte Punktanzahl, beantworten sie die Frage falsch, wird die gesetzte Summe vom Punktekonto abgezogen. Risikofragen werden nicht an die gegnerischen Teams weitergegeben.

Duell-Variante

Bei dieser Variante wählt die Gruppe nicht selbst die Rubrik, sondern das gegnerische Team. Hierbei muss man den Gegner gut einschätzen und Schwachpunkte herausfinden. Falsch beantwortete Fragen werden bei dieser Variante nicht weitergegeben. Hier macht auch ein Geschlechterwettkampf viel Spaß, vor allem, wenn man entsprechend klischeebehaftete Rubriken aussucht z.B. Glamour/Stars, Technik, Jungskram, Mädchenkram, Sport, Tiere.

Action-Variante

Bei dieser Variante werden keine Fragen beantwortet und das Spielfeld auch nicht in Rubriken eingeteilt. Es gibt 16 Felder auf dem Spielplan. Dies kann man gut mit Karteikarten machen. Auf der Rückseite befindet sich die Aufgabe, auf der Vorderseite ein Motiv, das zum jeweiligen Spiel passt. Wählt eine Mannschaft eine Karte aus, wird dieses Spiel gespielt. Bei einem gewonnenen Spiel bekommt der Sieger 50 Punkte, der Verlierer geht leer aus. Die gewählte Karte wird vom Plan genommen, stattdessen wird ein Stück Papier in der Farbe der Siegermannschaft aufgeklebt. Bei dieser Variante wird ohne Joker und Risiko gespielt.

Allgemeine Tipps

Es empfiehlt sich, mit einem Teamsprecher zu spielen, da sonst alle dazwischen rufen und es sehr unruhig wird. Es gilt, was die Sprecherin oder der Sprecher sagt, egal ob es um das Wählen der Rubrik oder die Beantwortung der Frage geht.

Mögliche Quizfragen

Rubrik: Erdkunde
Nennt die BeNeLux-Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg)
Welche Länder gehören zum Baltikum? (Estland, Lettland, Litauen)
Welche Länder umschließen den Bodensee (Schweiz, Östereich, Deutschland)
Wie heißen die Wasserfälle an der Grenze zwischen USA und Kanada?(Niagarafälle)
Wie heißt die Hauptstadt Australiens? (Canberra)

Rubrik: Bibel
Wie heißt das letzte Buch im Neuen Testament? (Offenbarung)
Wer war der Vater von Kain und Abel? (Adam)
Wer wurde im Binsenkörbchen gefunden? (Moses)
Wie hieß der blinde Bettler vor den Toren Jerichos? (Bartimäus)
Auf welchem Berg wurde Jesus gekreuzigt? (Golgatha)

Rubrik: Sport
In welcher Sportart gibt es Rittberger und Salchow? (Eiskunstlauf)
Welche Disziplinen gehören zur Nordischen Kombination? (Skispringen, Lang auf)

Rubrik: Geschichte und Politik
Welche Krankheit führte im Mittelalter zum Massensterben in Europa? (Pest)
In welchem Jahr endete der 2. Weltkrieg? (1945)
Wer startete 1519 zur ersten Weltumsegelung? (Ferdinand Magellan)
Welcher Kaiser hat angeblich versucht, Rom niederzubrennen? (Nero)

Rubrik: Kunst und Kultur
Wer komponierte die Zauberflöte? (Mozart)
In welchem Film möchte ein Außerirdischer nach Hause telefonieren? (ET)
Wie heißt das Haus in dem Pippi Langstrumpf wohnt? (Villa Kunterbunt)
Welchen berühmten Action-Helden verkörpert Daniel Craig?(James Bond)
In welcher Stadt leben die Simpsons? (Springfield)

Weitere mögliche Rubriken: VIP, Technik, Natur und Tiere, Scherzfra en, Natur wis sen schaften, Märchen…

LITERATURTIPPS:
Stephan, Claus: Willi wills wissen. Das große Quizbuch, Kosmos 2009
Kiefer, Philip: Schlag den Raab. Das Buch, Ravensburger 2010
Pocket Quiz, Moses Verlag, verschiedene Themenbereiche erhältlich

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