Thema: Freiheit

„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus einem theologischen Einstieg ins Thema, 6 Bibelarbeiten, einem Video, einem Stundenentwurf, zwei Andachten und zwei weiteren Artikeln

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

Leider gibt es im Leben immer mal wieder auch schlechte Zeiten – wie zum Beispiel eine Corona-Krise. Für viele Menschen hat sich der Alltag durch Corona ziemlich geändert. Vielleicht ja auch für dich. Vielleicht warst du in dieser Zeit auch mehr auf dich selbst gestellt. Vielleicht hast du dich immer wieder allein oder einsam gefühlt, weil es schwieriger war, den Kontakt zu deinen Freunden und deiner Familie zu halten und du deine Lieben nicht so oft sehen konntest. Vielleicht wurde deine Arbeit, dein Studium oder deine Schule anstrengender durch den Online-Unterricht und viele Online-Meetings. Vielleicht warst du gestresster, weil du mehr Aufgaben zu erledigen hattest und dich in vieles erst einarbeiten und zurechtfinden musstet. Vielleicht hast du in dieser Zeit an dir selbst gezweifelt oder dich sogar nutzlos gefühlt.

All das kann ich gut verstehen – mir ging es zwischendurch in den letzten Monaten auch so. Doch unser Leben besteht eben leider nicht nur aus den schönen Seiten, sondern auch immer wieder aus schwierigen Phasen.

  • Wie gehst du damit um?
  • Was gibt dir in diesen Zeiten Hoffnung?
  • Was stärkt dich?

Darum soll es in diesem Stundenentwurf gehen.

Ablauf

1. Vorbereitung/Begrüßung

Zu Beginn eurer Gruppenstunde begrüßt ihr alle, singt auch gerne ein Lied zum Start in den Abend. Toll ist es auch, wenn ihr vorher euren Gruppenraum für den Abend schön gestaltet habt, sodass alle sich direkt wohlfühlen und eine angenehme Stimmung entstehen kann. Ihr könnt zum Beispiel Blumen aufstellen, Decken und Kissen bereitlegen, leckere Getränke und kleine Snacks zubereiten, Bilder von eindrucksvollen Naturlandschaften aufhängen, …

2. Gespräch und kreativer Austausch

In so einer positiven Umgebung und Stimmung, fällt es oft leichter auch einen Blick auf die schwereren Zeiten im Leben zu werfen. Darum geht es nun. Tauscht euch darüber aus, wie ihr euch in schwierigen Zeiten fühlt.

Gruppen, die sich bereits gut kennen und vertraut miteinander umgehen, können das im Gespräch tun. Alle können sich gegenseitig von ihren Krisen erzählen und davon, wie es ihnen in diesen Situationen ging. Natürlich auf freiwilliger Basis – alle entscheiden selbst, was und wie viel sie preisgeben möchten.

Besonders in Gruppen, die noch nicht so lange zusammenkommen, können bei diesem Schritt auch kreative Aktionen helfen. Die Teilnehmenden können zum Beispiel ein Bild malen oder eine Collage erstellen und sich auf diese Weise schwierige Situationen und Gefühle noch einmal ins Gedächtnis rufen.

Wenn ihr euch kreativ betätigen möchtet, benötigt ihr Papier, Stifte, evtl. Wasserfarbe, Wassergläser und Pinsel, Scheren, Zeitschriften und Bastelkleber.

Ca. 30 Minuten Zeit solltet ihr sowohl für die Bilder/Collagen als auch für ein gutes Gespräch einplanen. Um euch die Collagen und Bilder abschließend noch vorzustellen, benötigt ihr natürlich noch einmal Zeit – je nach Gruppengröße ca. 10–20 Minuten.

Die Bilder und Collagen könnt ihr im Raum aufhängen oder in eure Mitte legen, damit sie sichtbar bleiben.

3. Das hätte ich mir gewünscht

Nun habt ihr euch über eure negativen Erfahrungen und Situationen ausgetauscht, in denen es euch nicht so gut ging.

Was hättet ihr euch in diesen Situationen gewünscht? Was hättet ihr gebraucht?

Über diese Fragen können alle ein paar Minuten nachdenken und ihre Gedanken dazu auf Karteikarten oder kleine Zettel schreiben. Diese Karteikarten mit euren Wünschen für schlechte Zeiten werden anschließend in der Gruppe vorgelesen und zu den Bildern/Collagen gelegt bzw. gehängt.

Für diesen Schritt könnt ihr 15–20 Minuten einplanen.

4. Mut machen

Im letzten Teil des Abends stützt ihr euch gegenseitig. Macht euch Mut und schenkt euch Hoffnung. Vorschlägen dazu:

Gegenseitig Segenskarten gestalten

Sucht schöne, positive, aufbauende Sprüche aus der Bibel. Das geht auch gut online, beispielsweise auf www.konfispruch.de. Dort werden euch solche Sprüche vorgeschlagen. Die Verse schreibt ihr auf Karteikarten und gestaltet diese passend dazu.
Zum Abschluss des Abends schenkt ihr euch gegenseitig eure Segenskarten und nehmt sie mit nach Hause, damit sie euch in den nächsten schwierigen Situationen ein wenig Kraft schenken.

Fertige Segenskarten (ggf. mit QR-Code)

Eine andere Möglichkeit sind Segenskarten, die ihr bereits vor der Gruppenstunde zum Beispiel im Shop der Marburger Medien bestellt. Dort gibt es verschiedene schöne Segenskarten zur Auswahl. Besonders empfehlenswert finde ich die »Ich brauche Segen«-Karten, auf denen ein QR-Code angezeigt ist. Wenn man diesen scannt, erhält man einen biblischen Segensspruch. Diese Karten könnt ihr (auf Spendenbasis) bestellen und an eure Gruppe verschenken.

Stärkende Statements

Ihr könnt auch für jede Person einen Zettel mit dem jeweiligen Namen auslegen und dann allen eine Zeit geben, um auf diese Zettel positive Statements zu schreiben. Ihr führt den anderen auf diese Weise ihre Stärken vor Augen, könnt aufschreiben und festhalten, wo ihre Begabungen liegen, was ihr toll an ihnen findet.
Diese Zettel werden anschließend mit nach Hause genommen und können vielleicht in der nächsten schweren Phase helfen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und den Mut nicht zu verlieren.

Hoffnungswichteln

Als weitere Alternative bietet sich die Aktion »Hoffnungswichteln« an – das müsst ihr allerdings vorher bekannt machen, damit sich alle Teilnehmenden darauf vorbereiten können.
»Hoffnungswichteln« funktioniert wie das klassische Wichteln zu Weihnachten – allerdings sollen Gegenstände, Karten, Bilder… verschenkt werden, die Hoffnung schenken können, die Mut machen können.

Legt, am besten gemeinsam mit eurer Gruppe, 1–2 Wochen vor diesem Abend ein Budget fest oder entscheidet euch dazu, dass nichts gekauft, sondern alles selbst hergestellt werden soll. Dann haben alle Zeit, sich bis zu dieser Gruppenstunde etwas Passendes einfallen zu lassen und eingepackt mitzubringen.
Einige Ideen, was das sein könnte:

  • Natürlich sind auch hier Segenskarten willkommen
  • Dinge, die Entspannung schenken können: Gesichtsmasken, Cremes, Badezusätze …
  • Gegenstände, die Mut schenken können: aufbauende kleine Bücher mit Weisheitssprüchen oder Mut-Mach-Geschichten
  • Sicher fallen euch auch eine Menge Dinge ein.

Ihr könnt in der Gruppe nun um die einzelnen Geschenke würfeln. Setzt euch dazu um einen Tisch und legt ein Geschenk vor jede von euch. Dann wird der Reihe nach gewürfelt:

1: alle Geschenke werden an die 1. Person nach rechts weiter gegeben

2: alle Geschenke werden an die 2. Person nach rechts weitergegeben

3: Die Person, de gewürfelt hat, darf sich eine andere Person aussuchen, die mit ihr das Geschenk tauscht

4: Die Person, die gewürfelt hat, darf mit der Person, die ihr gegenüber sitzt, das Geschenk tauschen

5: alle Geschenke werden an die 1. Person nach links weitergegeben

6: alle Geschenke werden an die 2. Person nach links weitergegeben

Legt vor Spielbeginn eine Zeit fest und stellt eine Stopp-Uhr. Sobald der Alarm ertönt, endet euer Spiel und alle dürfen das Geschenk, das nun vor ihnen liegt, behalten und auspacken.

Eine andere Möglichkeit ist auch, dass ihr die Geschenke nicht an diesem Abend auspackt, sondern jede ihres eingepackt mit nach Hause nimmt. Dann können alle ihre Geschenk erst auspacken, wenn sie sich wieder in einer Situation befinden, in der sie Mut und Hoffnung gebrauchen können.

Andacht

Als Andacht zum Abschluss des Abends bietet sich die Geschichte von Petrus an, der auf dem Wasser gehen möchte (Mt 14,25–33).

Lest die Geschichte gemeinsam und sing (oder hört) danach das Lied »oceans (where feet may fail)« von Hillsong. Der Liedtext erzählt davon, dass es schwere Zeiten gibt, dass man sich manchmal unsicher und bedroht fühlt und die Hoffnung verliert.

Aber es sagt auch, dass Gott trotzdem immer bei uns ist. Dass er uns hält und trägt, uns nicht ertrinken lässt und aus solchen Phasen immer wieder herausziehen möchte. So wie es Jesus mit Petrus tut.

“Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!” – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

1. Vorbemerkungen

Jugendliche sind die Zukunft der Gemeinde. Diesen Satz hört man immer wieder. Er ist leider schrecklich einseitig und schafft in uns ein falsches Bild von den Möglichkeiten der Mitarbeit.

Natürlich hoffen wir, dass die Jugendlichen in absehbarer Zeit einen festen Stamm von Gemeindegliedern ausmachen werden. Wenn wir aber in die Welt der Bibel schauen, entdecken wir ein anderes Bild. Damals gab es keine „Jugendlichen“. Nach der Kindheit wurde man zu den Erwachsenen gezählt. Junge Menschen hatten gleiche Rechte und Pflichten wie Erwachsene. Biblische Texte wurden also für Jugendliche genauso wie für Erwachsene geschrieben. Gemeinde besteht aus verschiedenen Gliedern aller Generationen. Jugendliche sind jetzt Gemeinde, nicht erst in der Zukunft.

Da es bei diesem Thema um einen Bereich geht, der weit über die eigentliche Jugendarbeit hinausgeht, ist es unerlässlich, den Leitungskreis mit einzubeziehen und die ganze Gemeinde in den Blick zu nehmen. Vielleicht hat eine Person aus diesem Kreis Zeit, um an dem Abend dabei zu sein?

2. Zielgedanke

Jugendliche sind jetzt Gemeinde. Sie sind nicht nur eingeladen, sondern regelrecht aufgefordert, sich mit ihrer von Gott geschenkten Persönlichkeit und Begabung in die Gemeinde einzubringen.

3. Einführung inkl. Exegese

In Römer 12,1 beginnt Paulus einen neuen Abschnitt seines Briefes. Hat er zunächst die großen Taten Gottes an den Menschen in den Blick gerückt, geht es jetzt um das Leben, welches sich aus dem Wirken Gottes ergibt.

„Angesichts des Erbarmens Gottes“ (Röm 12,1) ermahnt Paulus seine Leser. Eine Ermahnung war und ist nichts grundsätzlich Negatives. Es geht Paulus vielmehr um ein dringliches Bitten, ein deutliches Vor-Augen-Führen, damit seine Leser begreifen, was er als Leben im Glauben versteht. Dieses Leben im Glauben gilt allen Gläubigen. Eine Unterscheidung in Jugendliche und Erwachsene kennt Paulus nicht. Er verweist mit dem kleinen Wort „angesichts“ auf die Vielzahl der Aussagen in den vorherigen Teilen des Briefes. Gott hat die Menschen, die allesamt gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren haben (Röm 3,23), gerecht gemacht und der Glaube wird als Gerechtigkeit angerechnet (Röm 4,5). Wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Röm 6,14). Gott hat seinen Sohn für uns hingegeben und uns mit ihm alles geschenkt (Röm 8,31 f.). Nichts kann uns von seiner Liebe trennen (Röm 8,38 f.). Unser Handeln ist nicht Bedingung, sondern Antwort auf Gottes große Taten. Wir leben in einer neuen Dimension.

Unsere Antwort lautet: Wir stellen Gott unser ganzes Leben zur Verfügung. Das bezeichnet Paulus als wahren und angemessenen Gottesdienst (Röm 12,1). Nach Jesu Auferstehung gibt es keine kultischen Gottesdienste mehr, wie sie im AT bekannt waren. Das, was wir in der Regel sonntags feiern, wird im NT als „Versammlung“ bezeichnet. Der Besuch eines sonntäglichen Gottesdienstes ist also keine Handlung, um auf Gottes Liebe zu antworten. Durch Gottesdienste werden wir im Glauben gestärkt und wir ehren Gott – „echter“ Gottesdienst, also vernünftige Antwort auf Gottes Handeln ist aber unser Leben im Alltag, unsere Hingabe an Gott.

In den nächsten Kapiteln führt Paulus diesen Gottesdienst konkret aus. Zunächst denkt er an Gemeinde: Wir sind unterschiedlich begabt (Röm 12,6). Diese Gaben sollen wir nutzen, um in der Gemeinde aktiv zu sein und mitzuarbeiten. Hier geht es weder um körperliche Reife noch um Erfahrungsschätze. Wer begabt ist, soll diese Gabe für Gott in der Gemeinde einbringen.

4. Einstieg

Starte mit einem Spiel. Die Jugendlichen werden in Zweierteams eingeteilt. Eine Person sitzt auf einem Stuhl und hat die Hände gefesselt. Eine andere Person steht hinter dem Stuhl, hat die Augen verbunden und hält einen Joghurt und einen Teelöffel in der Hand. Nun soll die Person, die die Augen verbunden hat, die Person mit den gefesselten Händen füttern. Mit diesem oder ähnlichen Spielen wird deutlich, dass wir aufgrund unserer unterschiedlichen Fähigkeiten aufeinander angewiesen sind und gemeinsam ans Ziel kommen.

Es ist von großem Vorteil, wenn sich eine oder mehrere Personen aus dem Leitungskreis/Ältestenkreis einladen lassen. Man kann sie zu Beginn in einem Interview vorstellen und in einer solchen Vorstellung auch besonders auf Arbeitsbereiche der Gemeinde eingehen, die den jungen Leuten eventuell gar nicht bekannt sind.

5. Hauptteil

Im Hauptteil soll es zunächst darum gehen, die Arbeitsbereiche der Gemeinde, die einzelnen Aufgaben in den Arbeitsbereichen und die Möglichkeiten und Begabungen der Teenager sichtbar zu machen. Außerdem werden die Jugendlichen herausgefordert, sich mit ihren Möglichkeiten und Begabungen einzubringen. Die Methode lebt von Gesprächen zwischendurch, vom Austausch, von gegenseitigen Ergänzungen.

Zunächst werden auf großen Flipchartblättern verschiedene Arbeitsbereiche der Gemeinde notiert. In einer weiteren gemeinsamen Runde werden dann verschiedene Aufgaben aus der Gemeinde auf Karteikarten (je eine Aufgabe pro Karte) gesammelt. Was ist den Jugendlichen bekannt, welche Aufgaben nehmen sie wahr? Die einzelnen Aufgaben werden dann den verschiedenen Arbeitsbereichen zugeordnet, bei Mehrfachnennungen natürlich mit zusätzlichen Aufgabenkarten.

Ja nach Gemeindegröße kann diese Zusammenstellung nicht zu ausführlich werden. Wichtig ist, dass möglichst konkrete Aufgaben benannt werden. Für den großen Bereich Kindergottesdienst stehen am Ende beispielsweise die Aufgaben „Spiele spielen“, „Geschichten erzählen“, „Kinder betreuen“, „Basteln“, „beten“ und weitere. Für den Bereich Technik stehen eventuell die Aufgaben „Beamer bedienen“, „Homepage programmieren“, „Mikrofone einstellen“, „Mülltonnen rausstellen“ und viele andere.

Um die große Zuordnung abzuschließen, werden die Jugendlichen dann aufgefordert, sich selbst bei einzelnen Aufgaben einzuordnen. Dazu bekommen sie Klebepunkte. Diese verteilen sie auf die einzelnen Aufgabenkarten. Jede Aufgabe, die sie ihrer Meinung nach selbst ausführen könnten, bekommt einen Punkt. Am Ende liegt vor der Gruppe ein sehr plastisches Bild mit konkreten Möglichkeiten der Mitarbeit von Jugendlichen.

In einer Andacht zu Römer 12 (s. Exegese) erfahren die Jugendlichen dann, was die Motivation für Mitarbeit ist, dass sie mit ihrer eigenen von Gott geschenkten Begabung und Persönlichkeit im Reich Gottes gebraucht werden und dass ihre Begabung sie persönlich herausfordert, Schritte in der Mitarbeit zu gehen.

6. Abschluss

Gemeinsam wird dann überlegt, welche der Aufgaben von den Teenagern konkret übernommen werden können. Die Umsetzung der Erkenntnisse ins tägliche Leben wird eine große Herausforderung sein und bleiben, weil der Rahmen einer Gruppenstunde definitiv verlassen werden muss. Selbstverständlich muss eine solche Mitarbeit dann begleitet und aufgebaut werden, eine Art Supervision wäre allerdings auch in kommenden Gruppenstunden möglich. Jugendliche sind nicht nur Zukunft der Gemeinde – sie sind jetzt Gemeinde, also packen wir es an!

1. Erklärungen zum Text

Nathan überbringt David die Botschaft von Gott. Aber wie lautete die nochmal genau? Werfen wir einen Blick auf den Kontext der Textstelle.

Was bisher geschah:

David ist in seinen königlichen Palast eingezogen. Da bekommt er das Gefühl, dass es nicht richtig sei, dass er in einem prächtigen Palast lebt, die Bundeslade aber in einem einfachen Zelt steht.
An Davids Hof lebt der Prophet Nathan. Gott lässt David durch Nathan ausrichten, dass nicht David Gott ein Haus bauen soll, sondern dass umgekehrt Gott David ein Haus bauen wird – er verheißt ihm eine ewige Dynastie. Den Tempel – das Haus für Gott, in dem später auch die Bundeslade ihren Platz hat – wird dann ein Sohn Davids errichten. Gott erinnert außerdem daran, was er schon alles für David getan hat, wie er ihm geholfen hat und wie er auch in Zukunft David und sein ganzes Volk begleiten wird.

Und jetzt?

Hier kommt unser Bibeltext ins Spiel. Er berichtet, wie Nathan David alles genau so weitergibt, wie es ihm Gott aufgetragen hat. Daraufhin sucht David Gottes Nähe, er betet. Er fühlt sich nicht würdig, so eine große Verheißung von Gott zu erhalten – die Zusage, dass die kommenden Herrscher Israels aus Davids Familie kommen werden. Er fühlt sich dadurch geehrt und dankt Gott mit Anbetung. Dies ist kein Antwortgebet, denn David hat Gott nicht um diesen Gefallen gebeten. David weiß gar nicht, wie ihm geschieht. So preist er Gott für seine großen Taten in der Geschichte und am heutigen Tage. Ihm wird klar, dass ihm diese Zusage unverdient aus Gnade geschenkt ist. Er darf wissen, dass er gesegnet ist – schon jetzt, durch Gottes Wort. David sagt: „Wer bin ich, HERR, Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?“ (Vers 16). Im Licht dieser Zusage wird ihm klar, dass Gottes Plan größer und wichtiger ist als seine eigenen Pläne. Mit der Idee, Gott ein Haus zu bauen, wollte David Gott einen Gefallen tun, doch Gott hat einen anderen Plan.
David erinnert sich an alles, was Gott in seinem Leben schon bewirkt hat und ist sich deshalb sicher, dass Gott auch zu dieser Zusage steht.

Im Neuen Testament wird klar, dass Gottes Verheißung eingetroffen ist: Nachkommen Davids saßen für eine lange Zeit auf dem Thron Israels. Jesus selbst ist ein Nachkomme Davids (nachzulesen in den Stammbäumen Jesu). Seine Macht über die Welt wird niemals aufhören und durch ihn wird auch in Ewigkeit ein Nachkomme Davids auf dem Thron Gottes sitzen.

2. Bedeutung für den heutigen Hörer

2.1 Gott handelt – erkennst du es?

Gott sendet David eine Botschaft, er spricht zu ihm und in seinen Alltag hinein.

Was hat Gott schon alles in deinem Leben getan? Denke darüber einen Augenblick nach. Gehe in Gedanken dein Leben durch: Wo hast du Gott in deinem Leben gehört oder bemerkt?
Vielleicht war dir ein Bibelvers wichtig. Oder ein Mensch hat etwas zu dir gesagt, wo du dachtest: „Den hat gerade der Himmel geschickt“. Oder du wurdest in einer Predigt besonders angesprochen. Oder…

Wie ist es aber, wenn man Gottes Wirken in seinem Leben nicht sieht? Es geht im christlichen Glauben nicht darum, nur das zu glauben, was man unmittelbar erlebt. Vielmehr sind Gottes Verheißungen wichtig. So sagt er z.B. in Joh 1,12: „All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Wenn wir an ihn glauben, SIND wir Gottes Kinder.

In vielen Situationen ist Gottes Wirken erst einmal gar nicht so offensichtlich. Erst im Nachhinein wird einem klar: Hier hatte Gott seine Finger im Spiel.

2.2 Gott handelt – lasst uns ihn loben!

Als David von Nathan Gottes Botschaft mitgeteilt bekommen hat, wendet er sich sofort an Gott. Er redet mit ihm – nicht strukturiert, sondern so, wie es ihn in seinem Herzen gerade bewegt. Er preist Gott, er lobt ihn für alles, was er in seinem Leben getan hat. Und nicht nur in seinem Leben, sondern in der ganzen Geschichte des Volkes Israel. Er preist Gott für die große Zusage, die Gott ihm gegeben hat. Denn Gott will ihm ein Haus bauen, seine Nachkommen sollen auch in Zukunft das Sagen haben. Sie sollen regieren bis an das Ende der Zeiten. – Wo hast du gerade Grund, Gott zu loben?

Manchmal ist dir vielleicht nicht zum Loben zumute. Dann tut es gut, Gott sein ganzes Leid zu klagen, z.B. mit Hilfe eines Klagepsalms aus der Bibel. Manchmal kann es auch wohltuend sein, selbst in schwierigen Situationen Gott zu loben. Sich bewusst zu werden, dass es durch Jesus eine unverbrüchliche Hoffnung im Leben gibt. Eine Hoffnung auf die Gemeinschaft mit Gott in Ewigkeit, die alles in dieser Welt in ein anderes Licht rücken kann.

2.3 Gott handelt – bist du bereit dafür?

David bittet Gott, dass dessen Verheißungen erfüllt werden. Er bittet, dass Gottes Wille geschehen soll. Wie geht es dir, wenn du diese Bitte im „Vater Unser“ sprichst: „Dein Wille geschehe!“?
Martin Luther sagt, dass wir vor dieser Bitte „Dein Wille geschehe“ eigentlich erschrecken müssten, da unser eigener Wille der Hauptbösewicht in unserem Leben sei. Unsere erste Frage laute immer: „Was will ich?“ und nicht „Was will Gott?“. Darf Gott wirklich in dein Leben reden? In alle Bereiche deines Lebens? Oder setzt du lieber deinen Willen durch?

Und was ist Gottes Wille überhaupt? Im ersten Timotheusbrief lesen wir, dass es Gottes Wille sei, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gott liebt uns, er ist für uns am Kreuz gestorben – das war sein Wille.

Die Bitte „Dein Wille geschehe“ ist auch ein großes Geschenk. Wir dürfen Gott darum bitten, dass er uns hilft, in unserem Leben seinen Willen geschehen zu lassen. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass er es auch tut. So, wie er auch seine Verheißung an David erfüllt hat.

3. Methodische Bausteine

3.1 Einstieg

Der Bibeltext wird vorgelesen, indem eine Person die Erklärungsverse 15- 16a liest und eine andere nachspielt, wie David vor Gott niederkniet und betet. Dazu liest die zweite Person selbst die Verse 16b-27 vor.

3.2 Vertiefung

Nun wird der Impuls praktisch umgesetzt. So kann man beispielsweise nach dem Punkt „Lasst uns ihn loben“ Gott ein Loblied singen, z.B aus “Feiert Jesus 4”:

  • Nr. 37 “Lobe den Herrn, meine Seele”
  • Nr. 53 “Blessed be your name”
  • Nr. 174 “Wunderbarer Hirt”

Die Lebenswege der Teilnehmenden werden aufgezeichnet:

  • Du darfst deinen Lebensweg auf Papier aufzeichnen – mit Höhen und Tiefen, Umwegen, Einschnitten, Wendungen, wichtigen Ereignissen, … Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: malen, ausschneiden, aufkleben, falten, …
  • Je nach Gruppe: Fällt dir ein Bibelspruch ein, der dich im Leben begleitet hat? Dann schreibe ihn dazu. Alternativ kann man diesen Lebensweg auch in Sand zeichnen. Nimm einfach einen Schuhkartondeckel voll Sand und los geht’s. Du kannst an bestimmte Stellen Zettel oder Gegenstände reinstecken.
  • Stellt euch euren Lebensweg in kleinen Gruppen vor. Wichtig: Gib nur so viel von dir preis, wie du möchtest. (Je nach Gruppe: Austausch über folgende Frage: Wo hast du Gottes Handeln in deinem Leben entdeckt?)
  • Dankt Gott in eurer Gruppe für all das, wofür ihr gerade dankbar geworden seid.

Fragen zum Text für ein Gespräch in der ganzen Gruppe:

  • Welcher Satz, welche Aussage des Textes ist dir am wichtigsten? Warum?
  • Wo ermutigt dich der Text zum Danken?
  • Wo hinterfragt dich der Text in deinem eigenen Verhalten?
  • Wo hast du bisher Gott in deinem Leben erlebt?
  • Bist du bereit für Gottes Handeln in deinem Leben oder möchtest du lieber selber alles in der Hand haben?

3.3 Schluss

Das Gedicht „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers kann vorgelesen werden.

Möglichkeiten für ein Dankgebet in Gruppen:

  • Schreibe auf ein Kärtchen, wofür du dankbar bist. Je Karte ein Dankesanliegen. Danach werden die Kärtchen an eine Schnur gehängt und alle Leute können, Gott dankend, darum herum laufen.
  • Jeder, der möchte, sag,t wofür er dankbar ist und zündet dafür eine Kerze an. Die Kerzen werden in die Mitte oder zum Kreuz gestellt.

Einstieg

Bevor ihr beginnt, mit den Mädchen »Blindside« zu schauen, fragt sie einmal, was sie über American Football wissen. Wer, glauben sie, ist in einem Team der höchstbezahlte Spieler? Wahrscheinlich tippen die meisten auf den Quarterback, was auch richtig ist, wie der Film später bestätigen wird. Vom Quarterback haben einige Mädchen wahrscheinlich auch schon mal etwas gehört. Aber kennen sie auch andere Positionen innerhalb eines Footballteams? Eine ebenfalls sehr wichtige Position wird in den ersten Szenen des Films genauer erklärt, der Wingman bzw. der linke Tackle. Seht euch zunächst nur diese ersten Szenen an.

Quaterback und Tackle

Der Quarterback ist der Spieler, der das Spiel macht, der die Ideen hat, die Angriffe lenkt. Er überlegt sich die Spielzüge, die gespielt werden, er hat den Plan in seinem Kopf, mit dem sein Team Punkte erzielen will. Er ist natürlich sehr wichtig und deswegen auch der höchstbezahlte Spieler in den Mannschaften. Aber ebenso extrem wichtig für eine Mannschaft und besonders für den Quarterback ist der linke Tackle. Der linke Tackle hat nämlich die Aufgabe, die »Blindside« des Quarterbacks abzudecken, ihn vor dem zu schützen, was er nicht sehen kann. Der Quarterback bekommt im Football am Anfang eines Spielzuges den Ball und ist damit natürlich erstes Ziel seines Gegners. Sie wollen ihn angreifen und zu Boden reißen, ihn vom Ball trennen. Der Quarterback kann den Ball passen, er kann auch rennen. Er kann dabei nach vorne schauen, zur Seite. Aber es gibt immer eine Stelle, die er nicht sehen kann. Hier ist er auf den linken Tackle angewiesen. Der linke Tackle steht nicht vor dem Quarterback und blockt seine Angreifer. Er hält ihm buchstäblich den Rücken frei. Der ideale linke Tackle vereint vieles in sich. Er ist groß, um immer den Überblick auf dem Spielfeld zu behalten und seinen Quarterback nicht aus den Augen zu verlieren. Er ist stark und kräftig, um sich dem Gegner in den Weg stellen zu können. Er hat lange Arme und riesen Hände, um die Gegner aufzuhalten. Er ist schnell, sodass kein Gegenspieler schneller zu seinem Quarterback gelangen kann als er selbst, um ihn zu schützen. Nachdem ihr die ersten Filmminuten gesehen habt, stoppt den Film und startet mit der ersten Aktion bei dieser Film-Bibelarbeit.

Aktion 1: Was zeichnet den idealen Wingman aus?

Bereitet dafür vorher ein Plakat mit einem Footballspieler vor und legt Stifte und evtl. Karteikarten und Klebeband bereit. Alles, was die Mädchen aus dem Film behalten haben, schreiben sie auf Karteikarten oder direkt auf das große Plakat neben den Footballspieler. Welche Eigenschaften sollte ein linker Tackle haben und warum? Wenn ihr alles aufgezählt und besprochen habt, was den Mädchen einfällt, schaut gemeinsam den Film weiter.

Zum Film

»Blind Side – Die große Chance« erzählt die Geschichte von Michael Oher, der 17 Jahre lang in verschiedenen Heimen in Tennessee aufgewachsen ist. Seine Mutter kann sich als Drogenabhängige und mehrfach vorbestrafte Frau nicht um ihn kümmern und immer, wenn Michael in neue Pflegefamilien kommt, läuft er von dort weg. Der Vater eines Freundes setzt sich dann aber für Michael ein. Trotz schlechter Testergebnisse schafft Michael es dank ihm, auf einer christlichen Schule aufgenommen zu werden. Dort lernt er den jungen Sean kennen, der schnell ein guter Freund für Michael wird. Sean kommt aus einer wohlhabenden Familie, die Michael schließlich bei sich aufnimmt. Michael ist nicht besonders gut in der Schule, aber er hat eine große Gabe: Er hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Das zeigt sich auch, als Sean und er einen Autounfall haben, bei dem Sean nur leicht verletzt wird, weil Michael mit seinem Arm den Airbag aufhalten kann, der Sean sonst stärker verletzt, vielleicht sogar getötet hätte. Michaels neue Pflegeeltern unterstützen ihn dabei, diese Gabe im Football-Team seiner Schule einzusetzen. Michael wird linker Tackle, schafft es zur Universität und bekommt ein Football-Stipendium. Dem Film liegt eine wahre Geschichte zugrunde, was am Ende aufgelöst wird. Der Film endet mit Originalaufnahmen des NFL-Drafts 2009 (dort präsentieren sich junge Spieler den NFL-Teams, die sie dann unter Vertrag nehmen können). Michael Oher hat es in den Draft geschafft und wird von den Baltimore Ravens verpflichtet. Später schaffte er es mit den Carolina Panthers sogar in den SuperBowl, das Finale der Amerikanischen Profiliga. Ihr könnt den Film bis zum Ende durchschauen ohne weitere Unterbrechungen zwischendrin. Anschließend folgt die zweite Aktion mit der Gruppe.

Aktion 2: Mein Wingman oder Ich? Wingman!

Lasst den Mädchen einen Augenblick Zeit, um sich zu überlegen
> in welcher Situation sie einen Wingman hatten oder
> in welcher Situation sie für jemand anderen ein Wingman waren.
Michael Oher war es zum Beispiel für Sean, indem er bei dem Autounfall mit seinem Arm den Airbag aufhielt, sodass der Sean nicht verletzten konnte. Ich denke aber, im Film wird deutlich, dass Michael nicht der Einzige ist, der andere Menschen beschützt. Auch er selbst wird oft beschützt, zum Beispiel vom Vater seines Freundes, der sich dafür einsetzt, dass er die christliche Schule besuchen darf, durch die er dann auch seine Pflegefamilie kennenlernt. Er erfährt dann auch von dieser viel Unterstützung, insbesondere von Mutter Leigh Anne. Diese Menschen setzten sich auch für Michael ein, schützen ihn, ebnen ihm den Weg.

Macht nun eine Runde und stellt die verschiedenen Situationen, die den Mädchen eingefallen sind, als Standbilder dar. Ein Mädchen versucht also, die anderen der Gruppe (so viele, wie benötigt werden) passend zu ihrer Situation aufzustellen. Anschließend können die übrigen Mädchen und Mitarbeiterinnen raten, was genau passiert ist und das Mädchen kann von ihrem Erlebnis berichten.

Aktion 3: Jesus als Wingman

Legt Bibeln bereit und lasst die Mädchen zu zweit oder zu dritt überlegen, in welchen Situationen Jesus Wingman für andere Menschen war. Welche Geschichten kennen sie, in denen Jesus sich für andere eingesetzt, andere beschützt hat? Es gibt zahlreiche Texte in der Bibel, die von solchen Taten Jesu berichten. Hier einige Beispiele:

  • Jesus und die Ehebrecherin: Joh 7,53–8,11 Jesus setzt sich für die Ehebrecherin, die gesteinigt werden soll, ein. Die Frau befindet sich in einer für sie völlig ausweglosen Situation, ist ihren Gegner völlig ausgeliefert, aber Jesus hilft ihr und befreit sie aus ihrer Lage.
  • Heilungsgeschichten Jesus hat viele Menschen von unterschiedlichen Krankheiten geheilt oder böse Geister ausgetrieben. Gegen solche Dinge sind wir Menschen machtlos, aber Jesus nicht. Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Jesus Menschen hilft, sie beschützt, für sie da ist und sich für sie einsetzt. Sicher fallen euch und den Mädchen noch mehr Geschichten aus der Bibel ein, die ihr miteinander besprechen könnt. Die Mädchen haben ja selbst schon Situationen erlebt, in denen sie andere beschützt haben oder von anderen beschützt wurden. Sie wissen, dass es gut ist, wenn es jemanden gibt, der im richtigen Moment da ist und hilft.

Abschlussandacht

Jesus hat damals seinen Jüngern etwas gesagt, das auch heute noch für uns gilt: »Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.« (Mt 28,20). Damit hat Jesus versprochen, dass er auch unser Wingman sein will. Er ist da, passt auf uns auf, will uns helfen und sicher hat er das in vielen Momenten auch bereits getan. Die Abschlussandacht zu diesem Vers könnt ihr kurz halten, aber auch beliebig ausbauen. Vielleicht könnt ihr den Vers den Mädchen auch mitgeben, auf einem Armband, einem Lesezeichen oder einer kleinen Karte, die sie sich in ihre Geldbeutel stecken können, um immer wieder an Jesu Versprechen erinnert zu werden.

Eine Anmerkung zum Schluss:

Der Film dauert bereits zwei Stunden. Mit den verschiedenen Aktionen braucht ihr sicher 3–4 Stunden Zeit für diese Film-Bibelarbeit. Ihr könnt sie auf mehrere Gruppenstunden aufteilen. In dem Fall könnt ihr euch überlegen, ob ihr den Film nach der Szene mit dem Autounfall noch einmal stoppt und Aktion 2 bereits an dieser Stelle durchführt. Vielleicht plant ihr auch ein Wochenende oder einen Tag mit den Mädchen, an dem ihr dieses Programm am Stück veranstalten könnt.

Zielgedanke           

Gott möchte uns trösten wie eine Mutter, die in traurigen oder schmerzhaften Situationen für uns da ist.

Merkvers    

Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“

Jesaja 66,13; Luther 84

Situation der Jungscharler      

Ein Kind kann sehr gut nachvollziehen, was „trösten wie eine Mutter“ heißt, da es dies täglich zu Hause erlebt. Die Mutter ist in der Regel immer für ihr Kind da, nimmt es in den Arm und herzt es, vermittelt Zuspruch durch tröstende Worte, ermutigt, wischt Tränen ab, klebt Pflaster auf und verbindet Wunden. Für die älteren Mädchen ist es vielleicht inzwischen nicht mehr nur die Mutter, bei der sie Trost suchen, sondern auch die beste Freundin. Aber das Gefühl des Getröstetwerdens ist bei allen präsent, es ist gewissermaßen eine Ur-Erfahrung.
Daher können die Kinder bei dieser Einheit sehr gut mitarbeiten und sich einbringen, sodass die Lektion vorwiegend auf der Methode des gemeinsamem Gespräches aufgebaut ist und sie davon lebt, miteinander durch Beispiele und Erlebnisse dem Vers näher zu kommen.

Erklärungen zum Text    

Der Vers der Jahreslosung steht im Zusammenhang von Jesaja 66, 5-16.
Am Anfang des Abschnittes in Vers 5 steht eine Anrede. Der Text ist an die Menschen gerichtet, die Gottes Wort mit Ehrfurcht gegenüberstehen. Das sind also die, die in den schweren Zeiten auf Gott hoffen. Die Angeredeten erfahren nun von einer Geburt. Das ist eine schnelle Geburt, die stattfindet, kaum dass die Wehen begonnen haben. Es bleibt die Frage stehen, ob das überhaupt möglich ist. Diese Frage, wie so manche andere Frage im Text, wird nicht direkt beantwortet. Es wird aber deutlich, dass diese Geburt bevorsteht. Mit Geburt bzw. Neugeburt ist die Neugründung bzw. Erneuerung des Volkes Gottes gemeint.  Trotz aller Fragen überwiegt die Freude. Der Vers 10 ist ein Jubelruf über diese Geburt.
Ab Vers 11 wird das Bild weitergeführt. Nach der Geburt muss das neugeborene Kind von seiner Mutter versorgt und gestillt werden. Das Bild wird ausgeschmückt. Der Säugling findet Trost an der Brust seiner Mutter. Es ist genügend Nahrung da. Außerdem ist das Stillen mehr als nur Nahrungsaufnahme, denn durch das Stillen entsteht ein intensiver Kontakt zwischen Mutter und Kind. So wie diese Mutter ist, so ist auch Gott. Er will die Menschen die sich ihm anvertrauen versorgen. Er will den intensiven Kontakt mit den Menschen. Das wird wieder in einer sehr bildreichen Sprache ausgedrückt. Wir Menschen können bei Gott auf dem Schoß sitzen wie ein Kind auf dem Schoß seiner Mutter. Wir können in Gottes Armen liegen. Er streichelt uns liebevoll. Dabei verspricht er denen, die das zulassen Frieden, Wohlstand, Trost und Stärkung.
Der Höhepunkt dieses Abschnittes ist der Vers 13, in dem gesagt wird, dass Gott wie eine Mutter ist, die ihr Kind tröstet. Hier können wir uns wieder Bilder von einem weinenden Kind vor Augen halten, welches Trost bedarf. Da ist das schreiende Kind, welches ganz still wird, wenn es an der Brust seiner Mutter saugen kann. Da ist auch das Kind, was hingefallen ist, sich verletzt hat und die Mutter nimmt es hoch, redet liebevoll mit ihm, versorgt es und spendet Trost.
In diesem Vers werden Eigenschaften von Gott genannt, die im Alten Testament nicht so häufig erwähnt werden. Es geht nicht darum, ein feministisches Gottesbild zu zeichnen und die väterlichen Aussagen über Gott an den Rand zu schieben. Vielmehr ergibt sich ein ganzheitliches Bild von Gott, der sich seinem Volk und den Menschen liebevoll zuwendet. Gott wird in der Bibel oft als Vater beschrieben und benannt. In unserem Vers erfahren wir auch die mütterliche Seite Gottes.

Treffpunkt  

Spiele

Pflasterball
Pflasterball ist ein Abwerfspiel. Es gibt mehrere „Kanonenkugeln“ (Softbälle) und je nach Größe der Gruppe mehrere Werfer. Wenn ein Spieler getroffen wurde, muss der Spielleiter (oder ein Kind, das die Rolle des Arztes spielt, der nicht angegriffen werden kann) auf die „Verletzung“ ein Pflaster kleben. (Dieses Pflaster kann auch ein größeres selbst gebasteltes Papier- oder Kreppbandpflaster sein.) Jeder Spieler kann bzw. darf nur zwei Pflaster bekommen und es darf nicht wieder abgemacht werden. Die Kanonenkugeln können bzw. dürfen nicht gefangen werden, da sonst der Spieler einen „Durchschuss“ bekommt und gleich zwei Pflaster auf einmal braucht (ein Pflaster vorn und ein Pflaster hinten).
Beim dritten Kanonenabschuss muss der Spieler auf die Pflegestation, d. h. er muss sich hinlegen und darf zunächst nicht mehr mitspielen. Falls die Spielfläche nicht genügend Raum bietet, sollte man die Pflegestation an den Spielfeldrand verlegen, weil sonst die Verletzungsgefahr sehr hoch ist. Der Kranke kann nur von seinen Leiden erlöst werden, wenn die anderen Spieler zum Arzt (Spielleiter oder Kind) laufen und sich spezielle Medizin abholen (Kreide). Mit der Kreide malen sie ein Kreuz auf die Stirn des Verletzten. Nun darf dieser seine Pflaster lösen und wieder mitspielen. Die anderen behalten ihr(e) Pflaster. Achtung: Die Medizin reicht nur für einen Kranken, das heißt, die Kreide muss immer wieder zum Arzt zurückgebracht werden.

Willi ist krank
Alle sitzen im Kreis. Jeder bekommt einen Korken. Einer beginnt und muss einen Korken zwischen die Schneidezähne nehmen, er beißt also darauf. Nun muss er sagen: „Willi ist krank.“ Die anderen fragen: „Was hat er denn?“ Er muss sich eine Krankheit ausdenken und sie benennen. Das Witzige ist, dass er dabei eine amüsante, undeutliche Aussprache haben. Jetzt nimmt der Nächste seinen Korken zwischen die Zähne und der Dialog beginnt von vorne. Er muss nun die erste Krankheit benennen und sich eine neue ausdenken (ähnlich wie „Ich packe meinen Koffer). Dann ist der dritte dran usw.

Trostpreis
Mit den Kindern können verschiedene Spiele gemacht werden. Am Ende bekommt aber nicht nur der Gewinner einen Preis, sondern auch der Verlierer einen Trostpreis. Hier noch ein Beispiel für ein Spiel, bei dem der Verlierer einen Trostpreis erhält:

Streichhölzer umstapeln
Zwei Spieler sitzen sich am Tisch gegenüber und spielen gegeneinander. Sie haben eine volle und eine leere Streichholzschachtel vor sich. Ihre Aufgabe besteht nun darin, die Streichhölzer aus der vollen Schachtel in die leere Schachtel zu Räumen. Das geschieht aber unter erschwerten Bedingungen, denn die Spieler müssen bei diesem Spiel dicke Fausthandschuhe tragen. Gewonnne hat der Spieler, der das Umstapeln der Streichhölzer als erstes geschafft hat.

Knackpunkt

Einstiegsfrage: Seid ihr schon einmal traurig gewesen oder habt ihr euch schon einmal wehgetan? Was habt ihr da gemacht? Evtl. Erlebnisse erzählen lassen (geweint, zu Mama gelaufen …).

In der Bibel steht ganz viel davon, dass Gott wie ein Vater zu uns ist. Heute geht es um einen Vers, der betont, dass Gott auch mütterliche Eigenschaften hat. Der Vers wird auf ein Blatt Papier geschrieben, in die Mitte gelegt und vorgelesen.
Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“
Wie tröstet denn eine Mutter? Wie tröstet eure Mutter euch?
Man sammelt gemeinsam Ideen und für jede Idee versucht man ein Symbol zu finden, das man auf einen Zettel malt, um anschließend jedes einzeln inhaltlich und geistlich zu behandeln.
Dann zeigt man die verschiedenen Symbole und lässt die Kinder raten, was es bedeuten könnte. Vermutlich wird es einige Überschneidungen geben. Im Folgenden erarbeitet man mit den Hinweisen zu den Symbolen was es bedeutet, von Gott wie von einer Mutter getröstet zu werden

1. Eine Mutter sieht ihr Kind. Sie kommt zur Hilfe und ist einfach da. Allein das Dasein, das Anwesendsein und das Gesehenwerden ist Trost genug.
Was heißt das, wenn Gott uns trösten möchte? Er sieht uns, er kommt uns zur Hilfe und möchte ganz nah bei uns sein. Gott ist da.
Ergänzender Vers beim Doppelpunkt: Matthäus 28,20 oder 1. Mose 16,13.
Symbol: Auge

2. Eine Mutter nimmt das Kind in den Arm, streichelt es, herzt es, zeigt ihm, dass sie es lieb hat, schenkt ihm (körperliche) Nähe und Wärme.
Was heißt das, wenn Gott uns trösten möchte? Wir spüren Gott zwar im körperlichen Sinn nicht, aber er möchte uns trotzdem Geborgenheit, Liebe und Wärme schenken. Wir dürfen uns vorstellen, wie er uns in die Arme nimmt oder wie wir auf seinem Schoß sitzen. Er hat uns lieb.
Ergänzender Vers beim Doppelpunkt: Markus 10,16 oder Psalm 144,2.
Symbol: Mutter mit Kind

3. Eine Mutter gibt Zuspruch. Sie spricht dem Kind Trost zu. „Ist schon gut. Ich bin doch da. Hab keine Angst. Du wirst sehen, es ist bald wieder besser …“.
Was heißt das, wenn Gott uns trösten möchte? In der Bibel steht 365 Mal „Fürchte dich nicht!“ – praktisch für jeden Tag ein Trostwort oder Zuspruch. Gott ermutigt uns in der Bibel ganz oft, damit wir nicht vergessen, dass er da ist.
Ergänzender Vers beim Doppelpunkt: Jesaja 41,10 oder Markus 5,36.
Symbol: Mund mit Sprechblase

4. Eine Mutter kümmert sich um die Tränen, trocknet sie, wischt sie ab.
Was heißt das, wenn Gott uns trösten möchte? Gott sieht und kümmert sich um unsere Tränen, auch (um) die heimlich geweinten. Ihm können wir alles anvertrauen. Bei ihm sind unser Schmerz und unsere Tränen gut aufbewahrt und aufgehoben. Gott verspricht uns sogar, wenn wir einmal bei ihm im Himmel sind, dass er eigenhändig unsere Tränen abwischen wird. Das heißt, dass unser Schmerz nicht für immer bleiben wird.
Ergänzender Vers beim Doppelpunkt: 2. Könige 20,5 oder Offenbarung 21,4a.
Symbol: Träne

5. Eine Mutter verbindet Wunden, klebt Pflaster auf und schickt das Kind wieder los. Sie tut das oft mit ermahnenden Worten wie „Jetzt pass auf, dass du nicht wieder …“.
Was heißt das, wenn Gott uns trösten möchte? Trost von Gott ist wie Balsam oder Heilsalbe für unser verwundetes Herz oder unsere verletzte Seele. Manchmal hat man ja nicht nur äußere Verletzungen wie eine blutende Wunde, sondern auch innere, z. B. Trauer über einen toten Menschen, ausgelacht werden, ungeliebt zu sein, Schuldgefühle. Innere Verletzungen sind nicht sichtbar und dauern manchmal lange, bis die Wunden verheilt sind. Gott möchte sich darum kümmern, uns trösten und aufbauen, damit wir wieder aufstehen können und weitermachen. Aber er ermahnt uns auch manchmal.
Ergänzender Vers beim Doppelpunkt: Psalm 147,3 oder Jeremia 30,17.
Symbol: Pflaster

6. Eine Mutter sieht schon weiter, behält den Überblick. Das gestürzte Kind sieht nur den Schmerz. Die Mutter sieht, dass die Wunde heilen wird und kann deshalb ihr Kind trösten.
Was heißt das, wenn Gott uns trösten möchte? Gott hat einen Überblick über unser Leben. Auch wenn wir gerade nur unseren Schmerz sehen und das Gefühl haben, dass Gott weit weg ist. Er sieht uns und sieht weiter als wir. Er sieht schon das Ende. Da ist sein neues Reich, der Himmel, in dem es kein Schmerz und kein Leid geben wird. Auch wenn unser Leben manchmal nicht so einfach ist, wir können darauf vertrauen, dass er die Übersicht hat und spätestens im Himmel einmal alles gut wird.
Ergänzender Vers beim Doppelpunkt: Psalm 139,16 oder Offenbarung 21,4b.
Symbol: Strichmännchen mit Fernglas und Sonne

Abschluss
Und manchmal gibt eine Mutter dem weinenden Kind zur Ablenkung auch eine Trostschokolade. Jedes Kind bekommt eine Minitafel Schokolade oder einen Schokobon.

Doppelpunkt

Die Jungscharler erhalten ein Arbeitsblatt, auf dem die entsprechenden Bibelstellen stehen. Außerdem erhalten sie die Symbole, die im Knackpunkt besprochen wurden Sie haben die Aufgabe, die Symbole den Bibelstellen zuzuordnen (mind. eine pro Punkt). Diese Erarbeitung kann in Zweierteams oder in der gesamten Gruppe geschehen.

Fragerunde
Den Kindern werden Fragen zum Thema gestellt und die Kinder können ihre Erfahrungen damit berichten. Ein kleiner Teddybär (der steht symbolisch für Trost) immer an das Kind weitergereicht werden, was gerade dran ist mit Erzählen.
Habt ihr das schon einmal erlebt oder gespürt, dass Gott euch auf diese Art und Weise tröstet? Evtl. auch selbst eigene Erlebnisse erzählen.
Wenn Gott uns tröstet und wir ermutigt sind, dann können wir auch andere trösten. Wo habt ihr das schon einmal getan? Wer könnte Gottes Trost in meinem Umfeld gebrauchen?

Gebet
Es steht ein Kreuz in der Mitte, daneben liegen Steine und Kerzen bereit. Sie können nun mit Hilfe der Symbole ihre Anliegen zum Kreuz bringen. Die Steine stehen für: Wo brauche ich Trost? Die Kerzen stehen für: Wer braucht gerade Trost in meiner Familie oder bei meinen Freunden? Die Kinder können ihre Gebetsanliegen laut oder leise sagen. Zum Abschluss bildet man einen Kreis und dankt Gott dafür, dass er uns tröstet wie eine Mutter.

Trostbox basteln
Jedes Kind faltet aus zwei A4-Blättern jeweils eine Schachtel bzw. Kiste. Eine Anleitung gibt es z. B. im Internet auf https://www.youtube.com/watch?v=oaylzF-yfaQ.
Dann schneiden sie sechs bzw. zwölf Spruchkärtchen und die dazugehörigen Symbole aus und kleben diese passend aufeinander (als Vorder- und Rückseite). Am besten eignet sich dickeres Papier, da dann die Kärtchen stabiler sind.
Diese Kärtchen werden jetzt als Erinnerung und Zuspruch in die Schachtel geleg – fertig ist die Trostbox. Auf die eine Schachtelseite kann man „Trostbox“ schreiben, auf die andere den Merkvers.

Vorschlag für ein Gebet

Lieber Herr Jesus, danke, dass ich über alles mit dir reden kann. Du siehst, dass ich/Name krank bin/ist. Du weißt auch, dass ich/Name darunter leide und viel lieber gesund wäre. Bitte mach mich/Name doch wieder gesund. Ich weiß, du kannst das machen. Ich will alles was du gibst annehmen. Egal ob es für mich/Name gut oder böse aussieht, du machst es gut. Darauf vertraue ich. Amen. (Einzelne Elemente können auch ausgelassen werden)

Schlusspunkt       

Gott möchte uns wie eine Mutter trösten, wenn wir traurig und verletzt sind. Er ist immer bei uns und sieht uns. Er liebt uns und ermutigt uns durch die Bibel/sein Wort, dass wir keine Angst haben müssen. Er trocknet unsere Tränen und wir dürfen uns darauf freuen, dass es bei ihm einmal keine Tränen mehr geben wird. Er kümmert sich um unseren inneren Schmerz, damit wir wieder mutig werden und er hat den Überblick über unser ganzes Leben, wir können ihm vertrauen. Gemeinsam sagen wir zum Abschluss den Vers.

Bausteine   

Lieder

Aus Einfach Spitze
Nr. 14 Vom Anfang bis zum Ende
Nr. 149 Alle meine Sorgen

Aus: Kinder feiern Jesus
Nr.180 Wenn du glücklich bist
Nr. 37 Du bist mein Zufluchtsort
Nr. 46 Gott kennt alle meine Sorgen

Bibelverse

siehe Datei im Anhang

Der Verfasser des Jakobusbriefes betont in seinem kurzen Werk häufig, wie wichtig er es findet, von seinem Glauben an Jesus nicht nur zu erzählen, sondern ihn auch zu leben. Das heißt für ihn: gute Taten zu tun. Er schreibt sogar in einem Vers ganz direkt: Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. (Jak 2,26) Darum und wie ihr das in eurem Leben umsetzen könnt, geht es in dieser Bibelarbeit.

Hören oder besser tun? – Einstieg

Steigt in diese Bibelarbeit mit einem Spiel bzw. einem Test ein. Teilt dazu die Mädchen in zwei etwa gleich große Gruppen ein und beide Gruppen auf zwei Räume auf. Der einen Gruppe lest nun eine kurze Geschichte vor, z. B. diese: 

In einem Wald lebte ein Kaninchen, das fröhlich umhersprang. Es hoppelte um die zwei alten Weiden, die sich im Wind wiegten und dann hin zur alten, knarrenden Tanne. Unter der Tanne saß ein Braunbär. Er hatte Honig gefunden und leckte sich nun seine Tatzen ab. Um ihn herum summten zwei nervige Bienen. 

Da kam ein junges Pärchen den Waldweg entlang. Sie schaute ihn verliebt an und als sie an den Weiden angekommen waren, ging er vor ihr auf die Knie und sagte: »Ich liebe dich.« In diesem Moment kam der Förster vorbei, der wie jeden Tag im Wald nach dem Rechten sah und mit ihm sein Hund, der aufgeregt bellte. Der Förster blieb stehen und sah sich den Wald und die Tiere an. Dann sagte er zufrieden: »Ist das schön hier.«

Nachdem ihr den kurzen Text gelesen habt, gebt der Gruppe ein Blatt Papier und einen Stift und lasst sie die Geschichte nacherzählen. Der zweiten Gruppe im Nebenraum lest ihr diesen Text nicht vor. Ihr spielt ihn mit den Mädchen nach. Jedes Mädchen bekommt im Laufe der Geschichte eine Rolle zugeteilt und spielt diese.

Ihr lest also: »In einem Wald lebte ein Kaninchen, das fröhlich umhersprang.« Dann wird ein Mädchen bestimmt, das ab sofort das Kaninchen spielt. Es hoppelt im Raum umher, während die Geschichte weiter gelesen und die weiteren Rollen ebenfalls verteilt werden. Ihr stoppt also nach jedem Satz der Geschichte, verteilt die Rollen, die Mädchen nehmen ihre Positionen ein, beginnen zu spielen und erst dann lest ihr weiter.

Die Rollen in dieser Geschichte sind:

  • Das Kaninchen
  • Die zwei Weiden
  • Die Tanne
  • Der Bär
  • Die zwei Bienen
  • Das Liebespaar
  • Der Förster
  • Der Hund

Am Ende gebt auch dieser Gruppe Blatt und Stift und lasst sie ebenfalls die Geschichte noch einmal aufschreiben.

Kommt anschließend wieder mit beiden Gruppen zusammen und wertet aus, welche Gruppe die Geschichte genauer nacherzählen konnte. Wahrscheinlich wird es die Gruppe gewesen sein, die den Text nicht nur gehört, sondern auch gespielt hat. Denn bei den meisten Menschen ist es so, dass Gehörtes nicht so gut im Gedächtnis bleibt wie Erlebtes.

Hörer und Täter des Wortes

Lest nun gemeinsam den Bibeltext aus dem Jakobusbrief, Kapitel 1, Vers 22–27

Mein Spiegelbild

Auch diesen Vergleich aus Vers 23–24 könnt ihr gemeinsam testen. Jedes Mädchen malt sich selbst, natürlich ohne sich vorher noch einmal im Spiegel genau zu betrachten. Das haben ja sicher auch alle vorher zu Hause gemacht. 

Wie sehen die Bilder und Beschreibungen aus? Was wurde vergessen? Könnt ihr euch wiederfinden in dem Vergleich aus dem Bibeltext?

Wer sein Spiegelbild ansieht, entdeckt sich selbst. Er erkennt, was er ohne den Spiegel gar nicht sehen konnte. So ähnlich ist es auch, wenn wir uns mit Gottes Wort und seinen Geboten auseinandersetzen, sagt der Verfasser des Jakobusbriefes. Wer sich mit Gottes Wort und Geboten beschäftigt, kann etwas über Gott und sich selbst lernen. Er kann erkennen, dass Gott uns frei macht. Dass seine Gebote uns nicht schaden oder unterdrücken, sondern uns Sicherheit, Halt und Orientierung geben können. Wir bekommen diese Möglichkeit zu entdecken. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich etwas von dem erlebe, was Gott und Jesus Christus bedeuten können. Dafür muss mein Glaube praktisch werden.

Täter sein

»Täter« zu sein ist für uns oft ein negativ besetzter Begriff. »Täter« sind Menschen, die z. B. Verbrechen begangen haben. »Täter« sind aber dem Wortsinn nach vor allem einfach Menschen, die etwas tun oder getan haben. Menschen, die handeln. Und wir sollen ganz positive Täter sein. Wir sollen unseren Glauben leben. Das, was wir z. B. von Jesus gehört haben, sollen wir selbst auch in die Tat umsetzen. Das fordert der Verfasser des Briefes von uns. In der Bibel können wir lesen, was Jesus gesagt und getan hat. An was erinnert ihr euch? 

Schreibt gemeinsam eine Liste mit dem, was Jesus wichtig war. Zum Beispiel:

  • für andere Menschen da zu sein und ein offenes Ohr zu haben – auch und gerade für die Außenseiter der Gesellschaft (für den Betrüger Zachäus, für die Frau am Jakobsbrunnen, …)
  • jedem zu helfen, der in Not ist (wie er es im Gleichnis vom barmherzigen Samariter beschreibt und wie er es oft genug selbst getan hat, wenn er Menschen geheilt oder ihren Hunger gestillt hat)
  • Jesus hat so viele Wunder getan, Menschen geheilt, Menschen zugehört, sich Außenseitern zugewandt, Menschen ihre Ängste genommen, beschützt, …

Nehmt euch gemeinsam Jesus als Vorbild und überlegt: Was kannst du in deinem Leben tun? – Das ist die zentrale Frage zum Abschluss dieser Bibelarbeit. Für wen kannst du da sein? Um wen könntest du dich vielleicht ein bisschen mehr kümmern als bisher? Für wen könntest du dich etwas mehr interessieren? Wer könnte deine Hilfe gebrauchen?

Die Mädchen können gemeinsam, einzeln oder auch in Zweier- oder Dreiergruppen überlegen, was dieser Text aus dem Jakobusbrief für sie ganz konkret heißen kann. Legt Karteikarten und Stifte bereit, damit jede sich ein Ziel/ein Vorhaben für die nächste Woche aufschreiben und mit nach Hause nehmen kann.

Bei eurem nächsten Treffen könnt ihr euch dann darüber austauschen, ob ihr eure Vorhaben umsetzen konntet – ob ihr Täter des Wortes geworden seid.  War das schwierig? Fiel es euch leicht? Was hat euch vielleicht gehindert? Was oder wer hat euch unterstützt?

Alltagslärm, Radio, Streamingdienste, Lieblingsplaylists auf dem Smartphone, In-Ears, dicke Kopfhörer, fette Boomboxen – wie können wir da eigentlich noch aufeinander hören? Und wie wird Gott in unserem Leben hörbar? Diese Themenreihe lädt ein, das Hören neu zu üben, aufeinander und auf Gott.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

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