Thema: Freiheit

„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus einem theologischen Einstieg ins Thema, 6 Bibelarbeiten, einem Video, einem Stundenentwurf, zwei Andachten und zwei weiteren Artikeln

Leider gibt es im Leben immer mal wieder auch schlechte Zeiten – wie zum Beispiel eine Corona-Krise. Für viele Menschen hat sich der Alltag durch Corona ziemlich geändert. Vielleicht ja auch für dich. Vielleicht warst du in dieser Zeit auch mehr auf dich selbst gestellt. Vielleicht hast du dich immer wieder allein oder einsam gefühlt, weil es schwieriger war, den Kontakt zu deinen Freunden und deiner Familie zu halten und du deine Lieben nicht so oft sehen konntest. Vielleicht wurde deine Arbeit, dein Studium oder deine Schule anstrengender durch den Online-Unterricht und viele Online-Meetings. Vielleicht warst du gestresster, weil du mehr Aufgaben zu erledigen hattest und dich in vieles erst einarbeiten und zurechtfinden musstet. Vielleicht hast du in dieser Zeit an dir selbst gezweifelt oder dich sogar nutzlos gefühlt.

All das kann ich gut verstehen – mir ging es zwischendurch in den letzten Monaten auch so. Doch unser Leben besteht eben leider nicht nur aus den schönen Seiten, sondern auch immer wieder aus schwierigen Phasen.

  • Wie gehst du damit um?
  • Was gibt dir in diesen Zeiten Hoffnung?
  • Was stärkt dich?

Darum soll es in diesem Stundenentwurf gehen.

Ablauf

1. Vorbereitung/Begrüßung

Zu Beginn eurer Gruppenstunde begrüßt ihr alle, singt auch gerne ein Lied zum Start in den Abend. Toll ist es auch, wenn ihr vorher euren Gruppenraum für den Abend schön gestaltet habt, sodass alle sich direkt wohlfühlen und eine angenehme Stimmung entstehen kann. Ihr könnt zum Beispiel Blumen aufstellen, Decken und Kissen bereitlegen, leckere Getränke und kleine Snacks zubereiten, Bilder von eindrucksvollen Naturlandschaften aufhängen, …

2. Gespräch und kreativer Austausch

In so einer positiven Umgebung und Stimmung, fällt es oft leichter auch einen Blick auf die schwereren Zeiten im Leben zu werfen. Darum geht es nun. Tauscht euch darüber aus, wie ihr euch in schwierigen Zeiten fühlt.

Gruppen, die sich bereits gut kennen und vertraut miteinander umgehen, können das im Gespräch tun. Alle können sich gegenseitig von ihren Krisen erzählen und davon, wie es ihnen in diesen Situationen ging. Natürlich auf freiwilliger Basis – alle entscheiden selbst, was und wie viel sie preisgeben möchten.

Besonders in Gruppen, die noch nicht so lange zusammenkommen, können bei diesem Schritt auch kreative Aktionen helfen. Die Teilnehmenden können zum Beispiel ein Bild malen oder eine Collage erstellen und sich auf diese Weise schwierige Situationen und Gefühle noch einmal ins Gedächtnis rufen.

Wenn ihr euch kreativ betätigen möchtet, benötigt ihr Papier, Stifte, evtl. Wasserfarbe, Wassergläser und Pinsel, Scheren, Zeitschriften und Bastelkleber.

Ca. 30 Minuten Zeit solltet ihr sowohl für die Bilder/Collagen als auch für ein gutes Gespräch einplanen. Um euch die Collagen und Bilder abschließend noch vorzustellen, benötigt ihr natürlich noch einmal Zeit – je nach Gruppengröße ca. 10–20 Minuten.

Die Bilder und Collagen könnt ihr im Raum aufhängen oder in eure Mitte legen, damit sie sichtbar bleiben.

3. Das hätte ich mir gewünscht

Nun habt ihr euch über eure negativen Erfahrungen und Situationen ausgetauscht, in denen es euch nicht so gut ging.

Was hättet ihr euch in diesen Situationen gewünscht? Was hättet ihr gebraucht?

Über diese Fragen können alle ein paar Minuten nachdenken und ihre Gedanken dazu auf Karteikarten oder kleine Zettel schreiben. Diese Karteikarten mit euren Wünschen für schlechte Zeiten werden anschließend in der Gruppe vorgelesen und zu den Bildern/Collagen gelegt bzw. gehängt.

Für diesen Schritt könnt ihr 15–20 Minuten einplanen.

4. Mut machen

Im letzten Teil des Abends stützt ihr euch gegenseitig. Macht euch Mut und schenkt euch Hoffnung. Vorschlägen dazu:

Gegenseitig Segenskarten gestalten

Sucht schöne, positive, aufbauende Sprüche aus der Bibel. Das geht auch gut online, beispielsweise auf www.konfispruch.de. Dort werden euch solche Sprüche vorgeschlagen. Die Verse schreibt ihr auf Karteikarten und gestaltet diese passend dazu.
Zum Abschluss des Abends schenkt ihr euch gegenseitig eure Segenskarten und nehmt sie mit nach Hause, damit sie euch in den nächsten schwierigen Situationen ein wenig Kraft schenken.

Fertige Segenskarten (ggf. mit QR-Code)

Eine andere Möglichkeit sind Segenskarten, die ihr bereits vor der Gruppenstunde zum Beispiel im Shop der Marburger Medien bestellt. Dort gibt es verschiedene schöne Segenskarten zur Auswahl. Besonders empfehlenswert finde ich die »Ich brauche Segen«-Karten, auf denen ein QR-Code angezeigt ist. Wenn man diesen scannt, erhält man einen biblischen Segensspruch. Diese Karten könnt ihr (auf Spendenbasis) bestellen und an eure Gruppe verschenken.

Stärkende Statements

Ihr könnt auch für jede Person einen Zettel mit dem jeweiligen Namen auslegen und dann allen eine Zeit geben, um auf diese Zettel positive Statements zu schreiben. Ihr führt den anderen auf diese Weise ihre Stärken vor Augen, könnt aufschreiben und festhalten, wo ihre Begabungen liegen, was ihr toll an ihnen findet.
Diese Zettel werden anschließend mit nach Hause genommen und können vielleicht in der nächsten schweren Phase helfen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und den Mut nicht zu verlieren.

Hoffnungswichteln

Als weitere Alternative bietet sich die Aktion »Hoffnungswichteln« an – das müsst ihr allerdings vorher bekannt machen, damit sich alle Teilnehmenden darauf vorbereiten können.
»Hoffnungswichteln« funktioniert wie das klassische Wichteln zu Weihnachten – allerdings sollen Gegenstände, Karten, Bilder… verschenkt werden, die Hoffnung schenken können, die Mut machen können.

Legt, am besten gemeinsam mit eurer Gruppe, 1–2 Wochen vor diesem Abend ein Budget fest oder entscheidet euch dazu, dass nichts gekauft, sondern alles selbst hergestellt werden soll. Dann haben alle Zeit, sich bis zu dieser Gruppenstunde etwas Passendes einfallen zu lassen und eingepackt mitzubringen.
Einige Ideen, was das sein könnte:

  • Natürlich sind auch hier Segenskarten willkommen
  • Dinge, die Entspannung schenken können: Gesichtsmasken, Cremes, Badezusätze …
  • Gegenstände, die Mut schenken können: aufbauende kleine Bücher mit Weisheitssprüchen oder Mut-Mach-Geschichten
  • Sicher fallen euch auch eine Menge Dinge ein.

Ihr könnt in der Gruppe nun um die einzelnen Geschenke würfeln. Setzt euch dazu um einen Tisch und legt ein Geschenk vor jede von euch. Dann wird der Reihe nach gewürfelt:

1: alle Geschenke werden an die 1. Person nach rechts weiter gegeben

2: alle Geschenke werden an die 2. Person nach rechts weitergegeben

3: Die Person, de gewürfelt hat, darf sich eine andere Person aussuchen, die mit ihr das Geschenk tauscht

4: Die Person, die gewürfelt hat, darf mit der Person, die ihr gegenüber sitzt, das Geschenk tauschen

5: alle Geschenke werden an die 1. Person nach links weitergegeben

6: alle Geschenke werden an die 2. Person nach links weitergegeben

Legt vor Spielbeginn eine Zeit fest und stellt eine Stopp-Uhr. Sobald der Alarm ertönt, endet euer Spiel und alle dürfen das Geschenk, das nun vor ihnen liegt, behalten und auspacken.

Eine andere Möglichkeit ist auch, dass ihr die Geschenke nicht an diesem Abend auspackt, sondern jede ihres eingepackt mit nach Hause nimmt. Dann können alle ihre Geschenk erst auspacken, wenn sie sich wieder in einer Situation befinden, in der sie Mut und Hoffnung gebrauchen können.

Andacht

Als Andacht zum Abschluss des Abends bietet sich die Geschichte von Petrus an, der auf dem Wasser gehen möchte (Mt 14,25–33).

Lest die Geschichte gemeinsam und sing (oder hört) danach das Lied »oceans (where feet may fail)« von Hillsong. Der Liedtext erzählt davon, dass es schwere Zeiten gibt, dass man sich manchmal unsicher und bedroht fühlt und die Hoffnung verliert.

Aber es sagt auch, dass Gott trotzdem immer bei uns ist. Dass er uns hält und trägt, uns nicht ertrinken lässt und aus solchen Phasen immer wieder herausziehen möchte. So wie es Jesus mit Petrus tut.

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

“Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!” – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

1. Vorbemerkungen

Jugendliche sind die Zukunft der Gemeinde. Diesen Satz hört man immer wieder. Er ist leider schrecklich einseitig und schafft in uns ein falsches Bild von den Möglichkeiten der Mitarbeit.

Natürlich hoffen wir, dass die Jugendlichen in absehbarer Zeit einen festen Stamm von Gemeindegliedern ausmachen werden. Wenn wir aber in die Welt der Bibel schauen, entdecken wir ein anderes Bild. Damals gab es keine „Jugendlichen“. Nach der Kindheit wurde man zu den Erwachsenen gezählt. Junge Menschen hatten gleiche Rechte und Pflichten wie Erwachsene. Biblische Texte wurden also für Jugendliche genauso wie für Erwachsene geschrieben. Gemeinde besteht aus verschiedenen Gliedern aller Generationen. Jugendliche sind jetzt Gemeinde, nicht erst in der Zukunft.

Da es bei diesem Thema um einen Bereich geht, der weit über die eigentliche Jugendarbeit hinausgeht, ist es unerlässlich, den Leitungskreis mit einzubeziehen und die ganze Gemeinde in den Blick zu nehmen. Vielleicht hat eine Person aus diesem Kreis Zeit, um an dem Abend dabei zu sein?

2. Zielgedanke

Jugendliche sind jetzt Gemeinde. Sie sind nicht nur eingeladen, sondern regelrecht aufgefordert, sich mit ihrer von Gott geschenkten Persönlichkeit und Begabung in die Gemeinde einzubringen.

3. Einführung inkl. Exegese

In Römer 12,1 beginnt Paulus einen neuen Abschnitt seines Briefes. Hat er zunächst die großen Taten Gottes an den Menschen in den Blick gerückt, geht es jetzt um das Leben, welches sich aus dem Wirken Gottes ergibt.

„Angesichts des Erbarmens Gottes“ (Röm 12,1) ermahnt Paulus seine Leser. Eine Ermahnung war und ist nichts grundsätzlich Negatives. Es geht Paulus vielmehr um ein dringliches Bitten, ein deutliches Vor-Augen-Führen, damit seine Leser begreifen, was er als Leben im Glauben versteht. Dieses Leben im Glauben gilt allen Gläubigen. Eine Unterscheidung in Jugendliche und Erwachsene kennt Paulus nicht. Er verweist mit dem kleinen Wort „angesichts“ auf die Vielzahl der Aussagen in den vorherigen Teilen des Briefes. Gott hat die Menschen, die allesamt gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren haben (Röm 3,23), gerecht gemacht und der Glaube wird als Gerechtigkeit angerechnet (Röm 4,5). Wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Röm 6,14). Gott hat seinen Sohn für uns hingegeben und uns mit ihm alles geschenkt (Röm 8,31 f.). Nichts kann uns von seiner Liebe trennen (Röm 8,38 f.). Unser Handeln ist nicht Bedingung, sondern Antwort auf Gottes große Taten. Wir leben in einer neuen Dimension.

Unsere Antwort lautet: Wir stellen Gott unser ganzes Leben zur Verfügung. Das bezeichnet Paulus als wahren und angemessenen Gottesdienst (Röm 12,1). Nach Jesu Auferstehung gibt es keine kultischen Gottesdienste mehr, wie sie im AT bekannt waren. Das, was wir in der Regel sonntags feiern, wird im NT als „Versammlung“ bezeichnet. Der Besuch eines sonntäglichen Gottesdienstes ist also keine Handlung, um auf Gottes Liebe zu antworten. Durch Gottesdienste werden wir im Glauben gestärkt und wir ehren Gott – „echter“ Gottesdienst, also vernünftige Antwort auf Gottes Handeln ist aber unser Leben im Alltag, unsere Hingabe an Gott.

In den nächsten Kapiteln führt Paulus diesen Gottesdienst konkret aus. Zunächst denkt er an Gemeinde: Wir sind unterschiedlich begabt (Röm 12,6). Diese Gaben sollen wir nutzen, um in der Gemeinde aktiv zu sein und mitzuarbeiten. Hier geht es weder um körperliche Reife noch um Erfahrungsschätze. Wer begabt ist, soll diese Gabe für Gott in der Gemeinde einbringen.

4. Einstieg

Starte mit einem Spiel. Die Jugendlichen werden in Zweierteams eingeteilt. Eine Person sitzt auf einem Stuhl und hat die Hände gefesselt. Eine andere Person steht hinter dem Stuhl, hat die Augen verbunden und hält einen Joghurt und einen Teelöffel in der Hand. Nun soll die Person, die die Augen verbunden hat, die Person mit den gefesselten Händen füttern. Mit diesem oder ähnlichen Spielen wird deutlich, dass wir aufgrund unserer unterschiedlichen Fähigkeiten aufeinander angewiesen sind und gemeinsam ans Ziel kommen.

Es ist von großem Vorteil, wenn sich eine oder mehrere Personen aus dem Leitungskreis/Ältestenkreis einladen lassen. Man kann sie zu Beginn in einem Interview vorstellen und in einer solchen Vorstellung auch besonders auf Arbeitsbereiche der Gemeinde eingehen, die den jungen Leuten eventuell gar nicht bekannt sind.

5. Hauptteil

Im Hauptteil soll es zunächst darum gehen, die Arbeitsbereiche der Gemeinde, die einzelnen Aufgaben in den Arbeitsbereichen und die Möglichkeiten und Begabungen der Teenager sichtbar zu machen. Außerdem werden die Jugendlichen herausgefordert, sich mit ihren Möglichkeiten und Begabungen einzubringen. Die Methode lebt von Gesprächen zwischendurch, vom Austausch, von gegenseitigen Ergänzungen.

Zunächst werden auf großen Flipchartblättern verschiedene Arbeitsbereiche der Gemeinde notiert. In einer weiteren gemeinsamen Runde werden dann verschiedene Aufgaben aus der Gemeinde auf Karteikarten (je eine Aufgabe pro Karte) gesammelt. Was ist den Jugendlichen bekannt, welche Aufgaben nehmen sie wahr? Die einzelnen Aufgaben werden dann den verschiedenen Arbeitsbereichen zugeordnet, bei Mehrfachnennungen natürlich mit zusätzlichen Aufgabenkarten.

Ja nach Gemeindegröße kann diese Zusammenstellung nicht zu ausführlich werden. Wichtig ist, dass möglichst konkrete Aufgaben benannt werden. Für den großen Bereich Kindergottesdienst stehen am Ende beispielsweise die Aufgaben „Spiele spielen“, „Geschichten erzählen“, „Kinder betreuen“, „Basteln“, „beten“ und weitere. Für den Bereich Technik stehen eventuell die Aufgaben „Beamer bedienen“, „Homepage programmieren“, „Mikrofone einstellen“, „Mülltonnen rausstellen“ und viele andere.

Um die große Zuordnung abzuschließen, werden die Jugendlichen dann aufgefordert, sich selbst bei einzelnen Aufgaben einzuordnen. Dazu bekommen sie Klebepunkte. Diese verteilen sie auf die einzelnen Aufgabenkarten. Jede Aufgabe, die sie ihrer Meinung nach selbst ausführen könnten, bekommt einen Punkt. Am Ende liegt vor der Gruppe ein sehr plastisches Bild mit konkreten Möglichkeiten der Mitarbeit von Jugendlichen.

In einer Andacht zu Römer 12 (s. Exegese) erfahren die Jugendlichen dann, was die Motivation für Mitarbeit ist, dass sie mit ihrer eigenen von Gott geschenkten Begabung und Persönlichkeit im Reich Gottes gebraucht werden und dass ihre Begabung sie persönlich herausfordert, Schritte in der Mitarbeit zu gehen.

6. Abschluss

Gemeinsam wird dann überlegt, welche der Aufgaben von den Teenagern konkret übernommen werden können. Die Umsetzung der Erkenntnisse ins tägliche Leben wird eine große Herausforderung sein und bleiben, weil der Rahmen einer Gruppenstunde definitiv verlassen werden muss. Selbstverständlich muss eine solche Mitarbeit dann begleitet und aufgebaut werden, eine Art Supervision wäre allerdings auch in kommenden Gruppenstunden möglich. Jugendliche sind nicht nur Zukunft der Gemeinde – sie sind jetzt Gemeinde, also packen wir es an!

1. Erklärungen zum Text

Nathan überbringt David die Botschaft von Gott. Aber wie lautete die nochmal genau? Werfen wir einen Blick auf den Kontext der Textstelle.

Was bisher geschah:

David ist in seinen königlichen Palast eingezogen. Da bekommt er das Gefühl, dass es nicht richtig sei, dass er in einem prächtigen Palast lebt, die Bundeslade aber in einem einfachen Zelt steht.
An Davids Hof lebt der Prophet Nathan. Gott lässt David durch Nathan ausrichten, dass nicht David Gott ein Haus bauen soll, sondern dass umgekehrt Gott David ein Haus bauen wird – er verheißt ihm eine ewige Dynastie. Den Tempel – das Haus für Gott, in dem später auch die Bundeslade ihren Platz hat – wird dann ein Sohn Davids errichten. Gott erinnert außerdem daran, was er schon alles für David getan hat, wie er ihm geholfen hat und wie er auch in Zukunft David und sein ganzes Volk begleiten wird.

Und jetzt?

Hier kommt unser Bibeltext ins Spiel. Er berichtet, wie Nathan David alles genau so weitergibt, wie es ihm Gott aufgetragen hat. Daraufhin sucht David Gottes Nähe, er betet. Er fühlt sich nicht würdig, so eine große Verheißung von Gott zu erhalten – die Zusage, dass die kommenden Herrscher Israels aus Davids Familie kommen werden. Er fühlt sich dadurch geehrt und dankt Gott mit Anbetung. Dies ist kein Antwortgebet, denn David hat Gott nicht um diesen Gefallen gebeten. David weiß gar nicht, wie ihm geschieht. So preist er Gott für seine großen Taten in der Geschichte und am heutigen Tage. Ihm wird klar, dass ihm diese Zusage unverdient aus Gnade geschenkt ist. Er darf wissen, dass er gesegnet ist – schon jetzt, durch Gottes Wort. David sagt: „Wer bin ich, HERR, Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?“ (Vers 16). Im Licht dieser Zusage wird ihm klar, dass Gottes Plan größer und wichtiger ist als seine eigenen Pläne. Mit der Idee, Gott ein Haus zu bauen, wollte David Gott einen Gefallen tun, doch Gott hat einen anderen Plan.
David erinnert sich an alles, was Gott in seinem Leben schon bewirkt hat und ist sich deshalb sicher, dass Gott auch zu dieser Zusage steht.

Im Neuen Testament wird klar, dass Gottes Verheißung eingetroffen ist: Nachkommen Davids saßen für eine lange Zeit auf dem Thron Israels. Jesus selbst ist ein Nachkomme Davids (nachzulesen in den Stammbäumen Jesu). Seine Macht über die Welt wird niemals aufhören und durch ihn wird auch in Ewigkeit ein Nachkomme Davids auf dem Thron Gottes sitzen.

2. Bedeutung für den heutigen Hörer

2.1 Gott handelt – erkennst du es?

Gott sendet David eine Botschaft, er spricht zu ihm und in seinen Alltag hinein.

Was hat Gott schon alles in deinem Leben getan? Denke darüber einen Augenblick nach. Gehe in Gedanken dein Leben durch: Wo hast du Gott in deinem Leben gehört oder bemerkt?
Vielleicht war dir ein Bibelvers wichtig. Oder ein Mensch hat etwas zu dir gesagt, wo du dachtest: „Den hat gerade der Himmel geschickt“. Oder du wurdest in einer Predigt besonders angesprochen. Oder…

Wie ist es aber, wenn man Gottes Wirken in seinem Leben nicht sieht? Es geht im christlichen Glauben nicht darum, nur das zu glauben, was man unmittelbar erlebt. Vielmehr sind Gottes Verheißungen wichtig. So sagt er z.B. in Joh 1,12: „All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Wenn wir an ihn glauben, SIND wir Gottes Kinder.

In vielen Situationen ist Gottes Wirken erst einmal gar nicht so offensichtlich. Erst im Nachhinein wird einem klar: Hier hatte Gott seine Finger im Spiel.

2.2 Gott handelt – lasst uns ihn loben!

Als David von Nathan Gottes Botschaft mitgeteilt bekommen hat, wendet er sich sofort an Gott. Er redet mit ihm – nicht strukturiert, sondern so, wie es ihn in seinem Herzen gerade bewegt. Er preist Gott, er lobt ihn für alles, was er in seinem Leben getan hat. Und nicht nur in seinem Leben, sondern in der ganzen Geschichte des Volkes Israel. Er preist Gott für die große Zusage, die Gott ihm gegeben hat. Denn Gott will ihm ein Haus bauen, seine Nachkommen sollen auch in Zukunft das Sagen haben. Sie sollen regieren bis an das Ende der Zeiten. – Wo hast du gerade Grund, Gott zu loben?

Manchmal ist dir vielleicht nicht zum Loben zumute. Dann tut es gut, Gott sein ganzes Leid zu klagen, z.B. mit Hilfe eines Klagepsalms aus der Bibel. Manchmal kann es auch wohltuend sein, selbst in schwierigen Situationen Gott zu loben. Sich bewusst zu werden, dass es durch Jesus eine unverbrüchliche Hoffnung im Leben gibt. Eine Hoffnung auf die Gemeinschaft mit Gott in Ewigkeit, die alles in dieser Welt in ein anderes Licht rücken kann.

2.3 Gott handelt – bist du bereit dafür?

David bittet Gott, dass dessen Verheißungen erfüllt werden. Er bittet, dass Gottes Wille geschehen soll. Wie geht es dir, wenn du diese Bitte im „Vater Unser“ sprichst: „Dein Wille geschehe!“?
Martin Luther sagt, dass wir vor dieser Bitte „Dein Wille geschehe“ eigentlich erschrecken müssten, da unser eigener Wille der Hauptbösewicht in unserem Leben sei. Unsere erste Frage laute immer: „Was will ich?“ und nicht „Was will Gott?“. Darf Gott wirklich in dein Leben reden? In alle Bereiche deines Lebens? Oder setzt du lieber deinen Willen durch?

Und was ist Gottes Wille überhaupt? Im ersten Timotheusbrief lesen wir, dass es Gottes Wille sei, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gott liebt uns, er ist für uns am Kreuz gestorben – das war sein Wille.

Die Bitte „Dein Wille geschehe“ ist auch ein großes Geschenk. Wir dürfen Gott darum bitten, dass er uns hilft, in unserem Leben seinen Willen geschehen zu lassen. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass er es auch tut. So, wie er auch seine Verheißung an David erfüllt hat.

3. Methodische Bausteine

3.1 Einstieg

Der Bibeltext wird vorgelesen, indem eine Person die Erklärungsverse 15- 16a liest und eine andere nachspielt, wie David vor Gott niederkniet und betet. Dazu liest die zweite Person selbst die Verse 16b-27 vor.

3.2 Vertiefung

Nun wird der Impuls praktisch umgesetzt. So kann man beispielsweise nach dem Punkt „Lasst uns ihn loben“ Gott ein Loblied singen, z.B aus “Feiert Jesus 4”:

  • Nr. 37 “Lobe den Herrn, meine Seele”
  • Nr. 53 “Blessed be your name”
  • Nr. 174 “Wunderbarer Hirt”

Die Lebenswege der Teilnehmenden werden aufgezeichnet:

  • Du darfst deinen Lebensweg auf Papier aufzeichnen – mit Höhen und Tiefen, Umwegen, Einschnitten, Wendungen, wichtigen Ereignissen, … Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: malen, ausschneiden, aufkleben, falten, …
  • Je nach Gruppe: Fällt dir ein Bibelspruch ein, der dich im Leben begleitet hat? Dann schreibe ihn dazu. Alternativ kann man diesen Lebensweg auch in Sand zeichnen. Nimm einfach einen Schuhkartondeckel voll Sand und los geht’s. Du kannst an bestimmte Stellen Zettel oder Gegenstände reinstecken.
  • Stellt euch euren Lebensweg in kleinen Gruppen vor. Wichtig: Gib nur so viel von dir preis, wie du möchtest. (Je nach Gruppe: Austausch über folgende Frage: Wo hast du Gottes Handeln in deinem Leben entdeckt?)
  • Dankt Gott in eurer Gruppe für all das, wofür ihr gerade dankbar geworden seid.

Fragen zum Text für ein Gespräch in der ganzen Gruppe:

  • Welcher Satz, welche Aussage des Textes ist dir am wichtigsten? Warum?
  • Wo ermutigt dich der Text zum Danken?
  • Wo hinterfragt dich der Text in deinem eigenen Verhalten?
  • Wo hast du bisher Gott in deinem Leben erlebt?
  • Bist du bereit für Gottes Handeln in deinem Leben oder möchtest du lieber selber alles in der Hand haben?

3.3 Schluss

Das Gedicht „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers kann vorgelesen werden.

Möglichkeiten für ein Dankgebet in Gruppen:

  • Schreibe auf ein Kärtchen, wofür du dankbar bist. Je Karte ein Dankesanliegen. Danach werden die Kärtchen an eine Schnur gehängt und alle Leute können, Gott dankend, darum herum laufen.
  • Jeder, der möchte, sag,t wofür er dankbar ist und zündet dafür eine Kerze an. Die Kerzen werden in die Mitte oder zum Kreuz gestellt.

Alltagslärm, Radio, Streamingdienste, Lieblingsplaylists auf dem Smartphone, In-Ears, dicke Kopfhörer, fette Boomboxen – wie können wir da eigentlich noch aufeinander hören? Und wie wird Gott in unserem Leben hörbar? Diese Themenreihe lädt ein, das Hören neu zu üben, aufeinander und auf Gott.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

1. Erklärungen zum Text

1.1 Zu den Psalmen allgemein

Die Psalmen der Bibel sind wirklich etwas Besonderes – eine Sammlung verschiedenster Gebete, in der sich fast jede Lebenssituation finden lässt. Von ausgelassener Fröhlichkeit, die in bunten Worten Gott als den barmherzigen Schöpfer preist, bis hin zu verzweifelten Hilferufen aus tiefster Dunkelheit und Not. Diese Gebete, die oft als Lieder überliefert wurden, haben eine lange Tradition. Das Psalmenbuch in der Zusammenstellung, wie es uns heute im Alten Testament vorliegt, ist vermutlich nach dem Exil des Volkes Israel gegen 500 v. Chr. entstanden. Die meisten der Gebete waren zu dieser Zeit aber schon länger in Gebrauch gewesen.
Die einzelnen Gebete der Psalmen haben ganz unterschiedliche Entstehungsgeschichten. Einige von ihnen sind von Anfang an für den Gottesdienst gedacht gewesen. Sie dienten der gemeinschaftlichen Anbetung Gottes. Manche Lieder besingen bestimmte historische Ereignisse, in denen Gott konkret eingegriffen hat. Wieder andere sind ganz persönliche Gebete von einzelnen Menschen.
Die Verfasser der Psalmen sind sehr unterschiedlich – Männer und Frauen aus verschiedenen Bildungsschichten und Regionen. Die Psalmen dokumentieren, wie Menschen durch die Zeiten mit Gott gesprochen haben, wie sie ihm begegnet sind und wie sie ihren Glauben gelebt haben. In diesem Gebetsbuch finden Menschen seit Jahrtausenden Trost, Zuspruch und Erbauung.
Im Neuen Testament werden die Psalmen oft zitiert. Etwa ein Drittel der alttestamentlichen Zitate im Neuen Testament stammen aus den Psalmen. Das weist darauf hin, dass die Psalmen für die Christen von Anfang an eine sehr große Rolle gespielt haben.

1.2 Das Besondere an Psalm 6

Der sechste Psalm wird mit König David in Verbindung gebracht. Im ersten Vers finden wir neben dem Hinweis zum Autor auch Anweisungen für die Musiker. Traditionell gehört dieser Psalm zu den Klagepsalmen. Es finden sich in diesem Gebet verschiedene Themen: Krankheit, Zweifel, Anfeindung, die Frage nach Gottes Zorn und Strafe usw. Der konkrete Auslöser der Klage wird allerdings nicht klar benannt. Drei kurze Hinweise zum Text:

a) Perspektivwechsel

Der Beter kennt Gott und er spricht ihn gleich mit dem ersten Wort direkt an. Es ist sehr hilfreich, die Entwicklung der Anrede im Verlauf des Psalms zu beobachten:

  • V.2-4,5 f.: Am Anfang steht der Beter mit seiner Not Gott gegenüber. Er klagt Gott sein Leid.
  • V.7 f.: Gott kommt hier nicht vor – es ist der Tiefpunkt des Psalms. Im Fokus steht das eigene Leid.
  • V.9-11: Hier wird nicht mehr Gott angeredet – die Perspektive verändert sich. Der Beter weiß Gott auf seiner Seite und spricht plötzlich die Feinde an.

b) Straft Gott, lässt er das Übel nur zu oder hat er nichts damit zu tun?

“Herr, strafe mich nicht voller Zorn! Schlag mich nicht in deiner Wut!” (Ps 6,2)

Grundsätzlich wird “Züchtigung” (Strafe) im AT nicht nur negativ verstanden. Gott wird eine Erzieherrolle zugeschrieben. Das Thema ist allerdings äußerst komplex, da jeder Autor auch ein Kind seiner Zeit ist und jeweils den aktuellen Erziehungsstil vor Augen hat.
Es scheint aber so, dass der Psalmbeter sich vorstellen kann, dass Gott ihn zum Beispiel die Konsequenzen für falsches Handeln spüren lässt. Das Problem ist jedoch größer: Der Beter fühlt sich existenziell bedroht. Sein Leben steht auf dem Spiel. Wendet sich Gott ganz von ihm ab? Er weiß – wenn das geschieht, dann wird er sterben.

Eine wirklich zufriedenstellende Antwort auf die Frage nach dem Leid und seinem Ursprung habe ich noch nicht gehört. Was wir von dem Psalmbeter aber lernen können ist, dass er keine wissenschaftliche Abhandlung darüber beginnt, sondern seine Not vor Gott ausbreitet.

c) Was geschieht nach dem Tod (AT-Theologie)?

Im AT finden sich zu diesem Thema verschiedene theologische Stränge. Das Jenseits spielt aber im Wesentlichen keine tragende Rolle. Der Gerechte stirbt alt und lebenssatt (Abraham in 1. Mo 25,8; Isaak in 1. Mo 35,29; Hiob in Hi 42,17; …) – das ist das Lebensziel.

Das Totenreich (hebräisch “Scheol”), das in Vers 6 genannt wird, ist der Ort, an den die Seelen aller Gestorbener kommen. Die Vorstellungen darüber sind sehr vielfältig, in der Regel aber nicht mit der Idee eines Lebens nach dem Tod (wie es in der christlichen Tradition zu finden ist) verknüpft.
Klar ist: Der Psalmbeter will am Leben bleiben! Außerdem können in seiner Vorstellung diejenigen, die tot sind, Gott nicht mehr loben und ihm auch nicht danken.

2. Bedeutung für heute

Vielleicht geht es dir so, dass du mit dem Psalm nicht direkt etwas anfangen kannst. Der Psalmbeter ist sehr emotional. Er ist erschöpft, am Ende seiner Kräfte und während er das Leid trägt, fragt er sich, ob es nicht sogar Gott ist, der ihn straft. Das ist wohl seine größte Not – meint Gott es noch gut mit ihm?!
Der konkrete Grund für die Klage bleibt offen, vielleicht auch, damit du mit deinem Leben, mit deinen Anliegen in diese Lücken hineinkommen kannst.

Ich gebe zu, dieser Psalm überfordert mich in meinem konkreten Gebetsleben. Das liegt vermutlich an meinem kulturellen Kontext, der insgesamt eher gemäßigt ist. Ein weiterer Grund ist bestimmt auch die eher gemütliche Gesamtsituation, in der ich leben darf.
Im Nachdenken über diesen Psalm werde ich dankbar dafür, dass ich im Moment keinen konkreten Anlass für solch eine intensive Klage habe. Es macht mich aber auch betroffen, weil ich weiß, dass diese Worte genau in diesem Moment vielen meiner christlichen Geschwister aus dem Herzen sprechen. Darum bete ich den Psalm auch dann, wenn er gerade nicht in meine persönliche Situation passt. Ich bete ihn für diejenigen Menschen, die auf der Flucht sind, die verfolgt werden, die unter schwerer Krankheit leiden und mit ihren Kräften am Ende sind.

Es lohnt sich, mit den Worten der Psalmen zu beten, zu singen und über Gott nachzudenken. Dabei ist es wichtig, dass man die verschiedenen Gotteserfahrungen, die hier verarbeitet werden, erst einmal für sich stehen lässt und wahrnimmt. Wer die schwierigen Aussagen über Gott sofort relativieren will, beraubt sich einer Glaubenstiefe, von der man auch in schwierigen Zeiten zehren kann.

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Ankommen

Emotionen

Wie geht es dir heute? Gut? Geht so? Schlecht? Es ist zunehmend so, dass viele Menschen nur sehr wenige Vokabeln haben, mit denen sie ihre Gefühle beschreiben können. Es ist hilfreich, wenn wir für das, was wir empfinden, wieder Worte finden.

Als Einstieg könntet ihr in einer kurzen, spontane Runde ins Gespräch darüber kommen, wie es euch gerade geht. Als Hilfestellung sind Karten mit verschiedenen Gefühlsadjektiven hilfreich. Manchmal helfen auch die dazugehörigen Emoticons.

3.2 Text wahrnehmen

Der vorliegende Bibeltext beinhaltet starke Emotionen. Hier einige Vorschläge, wie man sich dem Psalm mit der Gruppe nähern kann, um den Inhalt erst einmal wahrzunehmen.

Psalmenschnipsel

Drucke den Psalm mehrmals auf festem Papier in großen Schriftart aus und zerschneide die einzelnen Verse. Jeder darf sich 1-2 Verse nehmen. Legt eure Verse vor euch hin und tauscht euch darüber aus, warum ihr welche Verse gewählt habt. Anschließend könnt ihr darüber sprechen, warum manche Verse nur selten oder gar nicht gewählt wurden.

Im Text markieren

Jeder markiert für sich folgende Inhalte im Psalm: Bitten, Aussagen über den Beter, Aussagen über Gott. Was spricht dich an, was löst Widerstand aus?

Farbe bekennen

Besorgt euch das Spiel „Farbe bekennen“ (lohnt sich auf jeden Fall!)

Eine mögliche Spielvariante:

Geht den Psalm Vers für Vers durch. Nach jedem Vers legt jeder verdeckt eine der Karten mit einer Reaktion auf das Gehörte ab. Auf Kommando drehen alle um. Kommt darüber ins Gespräch, warum ihr gerade diese Karte gelegt habt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich jeder äußern kann und zwar bevor er von den vorhergehenden Äußerungen beeinflusst wurde.

3.3 Mit Gott im Gespräch

Wenn man sich mit Psalmen beschäftigt, ist es wichtig, dass man nicht nur über die Psalmen spricht, sondern auch gemeinsam einübt, die Psalmen zu nutzen. Hier einige Beispiele:

Sich Worte leihen – Fürbitte

Manchmal weiß man nicht, was man in einer bestimmten Situation sagen oder beten soll. So geht es mir, wenn Menschen, die mir nahe stehen in große Not geraten (Krankheit, Todesfall, …).
Die Psalmen sind voller Worte und Formulierungen, die ich mir in solchen Situationen zueigen machen kann.

Für andere Beten

Besorge im Vorfeld eine Übersicht der Nachrichten der letzten Woche. Lest sie vor und betet dazwischen immer wieder den Psalm. Vielleicht kennt ihr auch jemanden persönlich, dem es gerade genauso geht wie dem Psalmbeter . Nennt den Namen vor Gott und betet den Psalm oder einen Teil des Psalms.

Eigenen Psalm verfassen

Wie würde denn dein ganz persönlicher Psalm heute lauten? Versuch doch mal, selbst ein Gebet aufzuschreiben. Schreiben hilft, sich zu fokussieren und auf den Punkt zu kommen. Es dauert manchmal, bis eine Formulierung das trifft, was ich gerade empfinde und ausdrücken will, aber genau diese Zeit ist besonders wertvoll. Ich bin schon häufig von meinem eigenen geschriebenen Gebet überrascht worden.

Psalm singen

Es ist gar nicht einfach, Lieder zu finden, die Klagepsalmen verarbeiten. Dabei würden ein paar modernere Klagelieder unseren Gemeinden und Kreisen wirklich guttun, weil sie uns Worte leihen könnten, die uns helfen, unsere Traurigkeit auszudrücken und zu verarbeiten.

Wie dieser Psalm wohl geklungen hat, als er im Tempel in Jerusalem gesungen wurde?
Welches Lied (z. B. aus den Charts) fällt dir dazu ein?

  • Wie soll ein Mensch das ertragen – Philipp Poisel
  • Wenn das Liebe ist – Glashaus
  • Symphonie – Silbermond
  • Abschied nehmen – Xavier Naidoo

Lieder zum Thema:

  • “Herrgott, wie lang (Du suchst mein Herz heim bei Nacht)” (Matthias Stempfle)
  • “How long, oh Lord” (FJ! 3, Nr 108)
  • “Herr, erbarme dich” (FJ! 4, Nr. 24)

Das Ziel

Starter

Gott kümmert sich um mich. Das ist ein Grund, ihm Danke zu sagen.

Checker

Gott ist nicht nur punktuell da, sondern begleitet mich auf meinen Wegen. Wenn ich ihm dafür danke sage, macht mich das glücklich und fröhlich.

Der Text an sich

Psalm 106 ist ein Geschichtspsalm. Die Verse 1-3 leiten den Psalm ein. Der einleitende Ausruf „Halleluja!“ fasst gleichzeitig den Psalm zusammen. Es folgt die Erkenntnis: Gott ist gut und gnädig (V.1). Gott tut so viel Gutes (herrliche Wunder), dass wir sie gar nicht alle dokumentieren können. Wir können ihm gerade einmal für das danken, was wir erleben (V.2). Glücklich können wir sein, wenn wir auf seinem Weg sind (V.3). Diesem Plädoyer folgt die Bitte, dass Gott auch mir helfen und gnädig sein möge und ich am Glück und Jubel der anderen Gläubigen teilhaben möchte (V.4.5).

Auf die Einleitung folgt eine längere Rückbesinnung auf die Geschichte Gottes mit seinem Volk. Der Rückblick beginnt mit der Zeit des Volkes in Ägypten und endend mit der Richterzeit. Der Psalm schließt mit den Versen 47 und 48, die als Bitte um Wiederversammlung und Einheit des Volkes Gottes und einem liturgischen Lob am Schluss verstanden werden können.

Die beschriebenen Ereignisse in den Versen 6 – 46 können wir grob folgenden biblischen Geschichten zuordnen:

  • Verse 6-12: Auszug aus Ägypten / 2. Mose 13,17–14,31
  • Verse 13-15: Manna und Wachteln / 2. Mose 16
  • Verse 16-18: Der Aufstand Korachs / 4. Mose 16
  • Verse 19-23: Das goldene Kalb / 2. Mose 32
  • Verse 24-27: Die Rebellion des Volkes / 4. Mose 14
  • Verse 28-31: Moab und der Götzendienst Israels / 4. Mose 25
  • Verse 32.33: Das Wasser aus dem Felsen / 4. Mose 20,1-15
  • Verse 34-39: Anspielung auf die unvollständige Landeinnahme entgegen 2. Mose 23,32 ff.
  • Verse 40-46: Die Richterzeit / Buch der Richter

Gottes wunderbare Begleitung, seine Gnade und fürsorgliche Zuwendung wird dem immer wieder treulosen Verhalten seines auserwählten und aus Ägypten gerufenen Volkes entgegensetzt.

Fazit des Psalmisten ist sein Anfangsplädoyer: Wer an Gott dran bleibt, auf seinen Wegen geht und seine Gebote hält, der wird glücklich und fröhlich leben. Die beschriebene Geschichte Israels ist ein Beispiel dafür, wie es denen ergeht, die meinen, allein ihren Weg gehen zu können. Aus der Metaperspektive betrachtet sagt der Psalm: Danke, Gott, dass du uns treu geblieben bist auf allen unseren Wegen, auch trotz unserer Untreue.

Der Text für mich

Das Leben mit Gott verläuft nie perfekt. Ich kenne auch Zeiten in meinem Leben, in denen Gott mir nicht immer gleich wichtig war, in denen ich Gott weniger gesucht habe oder meine eigenen Wege gegangen bin. Daher kommt mir das Verhalten Israels in seiner Struktur nicht fremd vor. Aber ich habe auch so wie der Psalmbeter erlebt, dass Gott treu ist, trotz meines Ungehorsams. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Es ist schön, zurückzublicken und sagen zu können: Gott ist mein Freund geblieben, auch wenn ich von ihm weggelaufen bin. Natürlich ist Gott viel mehr für mich als ein Freund, aber dieses Bild trifft es sehr gut. Wir bleiben Freunde, auch wenn ich ihn mal vergesse. Je öfters ich zurückblicke und dafür danke, was Gott für mich getan hat, desto stärker wird meine Beziehung zu Gott.

Der Text für dich

Starter

Jedes Kind hat eine Geschichte hinter sich. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen. Diese Geschichte ist oft noch nicht sehr lang und Kinder können manchmal nur die letzten Wochen oder Monate in Erinnerung rufen. Aber es ist spannend zu sehen, wie sie diese Höhen und Tiefen erlebt haben und wofür sie Gott dankbar sind. Manchmal sind das – im Gegensatz zu uns Erwachsenen – nicht die großen Lebensereignisse, sondern kleine Momente des Alltags.

Checker

Kinder, die schon länger mit Jesus unterwegs sind, werden das Anliegen des Psalms vielleicht im Ansatz kennen. Sie können die schon unter dem Stichwort Starter beschriebenen Erfahrungen teilen, haben aber vielleicht zusätzlich noch eine Glaubensgeschichte, die stärker auf die Beziehung mit Jesus gerichtet ist. Sie haben vielleicht schon erste Erfahrungen gemacht, dass Jesus nicht immer in ihrem Blick ist und es Zeiten gibt, dass sie bewusst oder unbewusst weniger mit ihm zu tun haben oder Dinge tun, die ihm nicht gefallen.

Der Text erlebt

Hinführung
Idee 1: Danke-Wanderung (aktiv)

Es wird eine Strecke festgelegt zum Beispiel von einem Ende des Raums zum anderen, genau 50 Meter oder einmal um das Gemeindehaus. Die Gruppe wird in Teams eingeteilt und jedes Team erhält zwei Decken. Das Team stellt sich auf die eine Decke. Die andere Decke legen sie in Laufrichtung. Jetzt nennt das Team ein Ereignis aus dem Leben oder dem Alltag eines Teammitglieds, für das sie dankbar sind. Dann dürfen sie die zweite Decke betreten und die erste Decke wieder in Laufrichtung legen. Ein weiterer Dankpunkt wird gesucht. Das geht so lange, bis das Ziel erreicht ist oder der Gruppe nichts mehr einfällt. Ziel ist die Sensibilisierung für Alltagsereignisse, für welche die Kinder dankbar sind oder sein können.

Idee 2: Danke-Rolle (kreativ)

Die Mitarbeiter rollen auf dem Boden eine Tapetenrolle aus. Auf die Rückseite der Rolle malen die Kinder Situationen, für die sie Gott dankbar sind. Ist ein Kind mit seinem Abschnitt fertig und möchte noch eine Situation malen, reiht es sich an den Letzten der Reihe an. So entsteht ein langes Bild vieler Danke-Situationen. Abschließend gehen die Mitarbeiter von vorne bis hinten die Situationen durch und die Kinder erklären kurz, was sie gemalt haben. Wenn eine Tapetenrolle nicht ausreicht, wird die zweite und dritte angeklebt.

Verkündigung

Auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch sitzt ein Mitarbeiter als Dichter verkleidet und schreibt ein Gedicht. Um das deutlich zu machen hat er einen Federkiel (oder Stift) und Papier vor sich. Er nuschelt einige Wort vor sich hin, hält ein, überlegt, schreibt weiter. Dann ist er zufrieden mit seinem Gedicht. An die Kinder gewandt: „Jetzt bin ich fertig. Das hat etwas gedauert, aber so ein Lied ist auch nicht mal ebenso geschrieben. Hört mal, was ich geschrieben habe.“  Er liest Psalm 106,1-6 nach einer modernen Übersetzung vor.

Dann erzählt der Dichter, warum er Gott so dankbar ist. „Gott ist treu. Er hat immer zu unserem Volk gehalten, auch dann, wenn wir nichts von ihm wissen wollten. Gott ist einfach großartig. Ein Megafreund. Ein ganz besonderer Freund. Er hat uns so viel vergeben. Ein anderer hätte uns vielleicht schon lange im Stich gelassen. Aber das Volk hat immer wieder an Gott gezweifelt und war unzufrieden. Hört euch mal unsere Geschichte an.“

Die jetzt folgenden Szenen werden durch Material unterstützt, welches der Erzähler in einem Rucksack oder einer Tasche bei sich hat. Das können die Bilder zum Menü sein oder auch echte Gegenstände (Cola, Hamburger usw.) Die Szenen werden im Folgenden nur angerissen und können beliebig ergänzt und anschaulicher erzählt werden. Welche Szenen aus dem Psalm (siehe: Der Text an sich) erzählt werden, hängt auch davon ab, welche Geschichten bisher in der Jungschar bekannt sind. Hier erfolgt eine Auswahl.

Am Roten Meer (Gegenstand: Becher oder Flasche Cola)

Als Gott uns aus der Sklaverei in Ägypten befreite, standen wir am Roten Meer. Die Ägypter verfolgten uns und wir hatten Angst, umzukommen. Deshalb beschwerten wir uns bei Mose. Wären wir doch nur in der Sklaverei geblieben. Aber dann teilte Gott das Meer und wir konnten unseren Verfolgern entkommen.

Manna und Wachteln (Chicken Nuggets)

Als wir in der Wüste waren, bekamen wir Hunger. Wir hatten Angst, dort zu verhungern, weil es nur wenig zu essen gab. Aber dann versorgte Gott uns mit Manna, das jeden Tag für uns vom Himmel fiel. Als uns das nicht reichte und wir Fleisch wollten, schenkte Gott uns Wachteln, die wir fangen konnten. Gott hat ganz schön viel Geduld mit uns gehabt.

Das goldene Kalb (Hamburger)

Gott hat uns am Berg Sinai zugesichert, dass wir sein Volk sind. Mose gab uns Gottes Gesetz, nach dem wir leben sollten. Wir wurden aber ungeduldig und machten uns ein goldenes Götzenbild, das mit Gott nichts zu tun hatte. Wir wollten einen Gott zum Anfassen. Aber auch das hat Gott uns verziehen. Wir durften sein Volk bleiben.

Moses Stab bringt Wasser aus dem Felsen (Tüte Pommes)

Irgendwann fehlte uns Wasser und wir dachten schon, wir würden verdursten, weil das Wasser so knapp in der Wüste war. Aber dann versorgte uns Gott mit Wasser aus einem Felsen. Mose schlug nur mit seinen Stock daran und schon hatten wir frisches Wasser.

Der Dichter sieht jetzt das Menü vor sich und fängt an zu essen. „Gott ist ein treuer und gnädiger Gott. Er hat uns immer versorgt – auch dann als wir unzufrieden waren, ihn vergessen hatten oder nichts mit ihm zu tun haben wollten. Ich beende mein Lied jetzt mal.“

Der Dichter schreibt die letzten Worte und liest dabei Vers 48.

Die andere Idee
Spielzeugfiguren und Reflexion

Die Gruppe sammelt im gemeinsamen Gespräch Geschichten von der Wüstenwanderung Israels und spielt dies kurz mit Spielzeugfiguren nach. Die Mitarbeiter reflektieren mit den Kindern am Ende das Verhalten des Volkes. Was fanden die Kinder gut/schlecht an dem Verhalten? Wie hätten sie sich gefühlt, wenn sie gemerkt haben, Gott lässt sie nicht allein, auch dann nicht, wenn sie ungeduldig oder unzufrieden waren?

Am Ende liest ein Mitarbeiter die ersten sechs Verse des Psalms und erklärt, dass dies der Dank eines Psalmbeters ist, der auf diese Geschichte Gottes mit seinem Volk zurückschaut.

Der Text gelebt

Wiederholung

Einzelne Szenen werden durch Malen wiederholt. Der Mitarbeiter malt dabei (z. B. mit Strichmännchen) à la „Montagsmaler“ die Szene und ein oder zwei Kinder müssen die Geschichte in Kurzform erzählen. Dabei haben sie Hilfe durch den Mitarbeiter, der die Szene malt. Der Mitarbeiter braucht hierfür kein Künstlertalent an den Tag legen, sondern kann bewusst einfach malen.

Gespräch

Erzählt euch gegenseitig in der Gruppe, wo ihr meint, dass Gott euch geholfen hat.

Für welche Ereignisse in der letzten Woche/im letzten Monat kannst du Gott Danke sagen?

Wo hast du erlebt, dass Gott bei dir war? Woran hat sich das gezeigt?

Was war für dich nicht selbstverständlich?

Merkvers

Halleluja! Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Psalm 106,1

Die 13 Wörter des Verses werden auf Karteikarten geschrieben. Diese Karten werden gemischt und auf dem Boden verstreut. Die Kinder ziehen nacheinander eine Karte und müssen versuchen, die richtige Reihenfolge des Verses herauszufinden. Als Variante kann man auch zwei Kartensets anfertigen und zwei Gruppen gegeneinander spielen lassen.

Gebet

Wir erstellen eine riesige Gebets(perlen)kette. Jedes Kind bekommt einen Luftballon auf den es sein persönliches „Danke Gott“ mit einem Filzstift schreiben kann. Der Dankballon darf auch ruhig fröhlich durch den Raum geworfen werden. Am Ende werden alle Ballons mit einer Kordel zusammengebunden und aufgehängt.

Kreatives

Gemeinsam kocht die Gruppe Chicken Nuggets, Hamburger und Pommes. Das ist besonders dann eine gute Aktion, wenn der Mitarbeiter bei der Verkündigung die angegebenen Lebensmittel und nicht nur die Bilder benutzt hat. Beim Kochen oder anschließenden Essen kann man auch gut eine Gesprächsrunde (siehe unter Gespräch) eröffnen.

Spielerisches

Die Buchstaben D, A, N, K und E werden auf Karteikarten geschrieben. So oft, wie Kinder im Kreis sind. Die Karten werden gemischt und dann den Kindern im Kreis ausgeteilt. Durch das Prinzip „mein rechter Platz ist frei“ müssen die Kinder versuchen, die Karten mit den Buchstaben so in die richtige Reihenfolge zu bringen, dass „Danke, Danke, Danke …“ zu lesen ist. Ggf. müssen Mitarbeiter den Kreis auffüllen, sodass die Anzahl im Kreis durch fünf teilbar ist.

Rätsel

Die Kinder bekommen eine verschlüsselte Nachricht und müssen versuchen, diese mit Hilfe der folgenden Entschlüsselungstabelle zu dechiffrieren.

A B C D E F G H I J K L M
N O P Q R S T U V W X Y Z

UNYYRYHWN QNAXG QRZ UREEA, QRAA RE VFG THG

(Lösung: Halleluja dankt dem Herr denn er ist gut)

Jetzt sind die Kinder dran und verschlüsseln die jeweils folgenden Sätze für eine andere Gruppe. Jeweils zwei oder drei Kinder arbeiten dabei zusammen.

MANNA FIEL VOM HIMMEL

WASSER KAM AUS DEM FELSEN

GEBOTE GAB GOTT AM BERG SINAI

DAS GOLDENE KALB GEFIEL GOTT NICHT

GOTT BLIEB IMMER SEINEM VOLK TREU

WENN DU FRÖHLICH BIST SING GOTT EIN LIED

Weitere Sätze zur Geschichte können sich die Kinder auch selbst ausdenken.

T(Extras)

Spiele
DANKE-Geländespiel

In einem begrenzten Waldgebiet verstreuen die Mitarbeiter kleine Zettel mit Buchstaben des Alphabets. Die Buchstaben D, A, N, K, E sind häufiger dabei als alle anderen Buchstaben. Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und müssen die Zettel finden. Für jeden gefundenen Buchstaben erhält die Gruppe einen Punkt. Für jedes zusammengesetzte „D A N K E“ erhält die Gruppe 20 Punkte. Das Spiel ist nach einer festgelegten Zeit zu Ende.

Ich-danke-für-Spiel

Dieses Spiel wird wie „Ich packe meinen Koffer“ gespielt. Allerdings werden statt Gegenstände Ereignisse genannt. Der erste Spieler beginnt: Ich danke für … und nennt ein Ereignis wie z. B. „meine Klassenkameraden“. Der zweite Spieler fährt fort, indem er zunächst wiederholt, was der Vordermann gesagt hat. Dann fügt er sein „Danke für“ hinzu. Der dritte Spieler wiederholt den ersten und zweiten und fügt sein „Danke für“ hinzu, usw. Man kann die Spielrunden spielen mit z. B. Hobbys, Urlaubserlebnisse, Lieblingsessen. Gern darf dabei auch jeweils eine typische Bewegung gemacht werden.

Lied dichten

Zur Melodie „Laudato si“ dichten die Kinder in mehreren Gruppen jeweils eine Strophe.

Der Refrain:

Wir danken dem Herrn, denn er ist so gut zu uns,

wir danken dem Herrn, denn er ist so gut zu uns,

wir danken dem Herrn, denn er ist uns immer treu,

wir danken dem Herrn und singen immer lauter:

Kreative Wortwolken

Wir schaffen Wortwolken. Jedes Kind erhält einen Karton in Form einer Wolke und darf jetzt alles darauf schreiben, wofür es Gott in letzter Zeit dankbar ist: Ereignisse, Menschen, Situationen usw. Je wichtiger dem Kind etwas ist, desto größer soll es den Begriff schreiben.

… 2000 Jahre alt, viele Narben und Macken, und doch noch lebendig

1. Vorbemerkungen

„Gemeinde“ und „Kirche“, das ist für manche fremd – ein Gebäude. Assoziationen von Teenagern sind oft „alt, verstaubt, kalte Räume, fremd o. Ä“. Die Menschen, die zu Jesus gehören, mit ihm unterwegs sind, bilden die Gemeinde. Das ist aber für den einen oder anderen auch eine komische Vorstellung: „Jesus ist okay, aber die Leute, die zu Jesus gehören!?“ – „Gott ist okay – aber sein Bodenpersonal!?“ – „Jesus verkündigte das Reich Gottes – und gekommen ist die Kirche.“ Beliebt oder verhasst, manchmal auch einfach fremd für junge Menschen. Keiner, der Jesus gehört, kommt darum herum, sich mit Gemeinde/Kirche auseinanderzusetzen, wenn sie kein Kuschelklub oder Verein von Gleichgesinnten sein soll. Pfingsten ist die Geburtsstunde von Kirche. Seitdem existiert sie.

2. Zielgedanke

Sich vom Feuer der Begeisterung für Gemeinde/Kirche anfachen lassen, statt dem Löschzug der Langeweile nachzutrotten – und zwar auf Grundlage von drei zentralen Aussagen: Gemeinde ist stark. Sie ist von Gott eingerichtet. Wenn du zu Jesus gehörst, gehörst du zu ihr. Das sind gute Gründe zum Feiern!

3. Einführung incl. Exegese

Wenn ich das 2. Kapitel der Apostelgeschichte lese und dieses Kapitel danach befrage, was es zur „Gemeinde“ oder „Kirche“ sagt, formuliere ich folgende Sätze:

  • Gemeinde ist eine Schöpfung des Heiligen Geistes.
  • Gemeinde entsteht, wo das Evangelium von Jesus Christus gepredigt wird.
  • Gemeinde entsteht, wo Menschen auf diese Predigt reagieren und Jesus Christus ganz vertrauen und sich taufen lassen.
  • Gemeinde lebt in der Welt und ist gleichzeitig nicht von dieser Welt.
  • Gemeinde baut auf Tradition der apostolischen Lehre auf.
  • Gemeinde ist Gemeinschaft.
  • Gemeinde feiert Jesu Opfer im Mahl.
  • Gemeinde feiert ganz normale Tischgemeinschaft.
  • Gemeinde erlebt Zeichen und Wunder.
  • Gemeinde besitzt alles gemeinsam.
  • Gemeinde lobt Gott.
  • Gemeinde wächst täglich.

Aber Achtung: Die Apostelgeschichte ist eine Beschreibung von dem, was damals passierte. Sie ist ein Bericht von dem, was der Heilige Geist damals tat und wie Gemeinde entstand. Was wir heute daraus folgern, muss mit dem Gesamtzeugnis der Bibel und insbesondere dem Neuen Testament entwickelt werden.

4. Einstieg

Vervollständige den Satz:

  • „Kirche/Gemeinde erlebe ich da, wo …“
  • „Kirche/Gemeinde müsste viel mehr …“
  • „Kirche/Gemeinde kann man vergleichen mit …“

Idee: Plakate mit den drei Satzanfängen erstellen und die Möglichkeit geben, die Sätze mit Edding zu vervollständigen.

5. Hauptteil

Bibel lesen: Lest gemeinsam Apostelgeschichte 2, 37-47

  • Frage 1: Was sind deiner Meinung nach die „Kennzeichen von Kirche“ (auf Karteikarten sammeln lassen)

Die Teilnehmer bekommen rote und grüne Klebepunkte.

  • Frage 2: Welche Kennzeichen sind dir besonders wichtig (grün)? Auf welche könntest du auch verzichten (rot)? Danach Austausch zu den Aussagen.
  • Frage 3: Gibt es Dinge, die für euch zur Gemeinde gehören und die in Apostelgeschichte 2 gar nicht stehen? Wie kommt ihr drauf? Gibt es dafür andere biblische Belege?

In der Kirchengeschichte wurde immer wieder über die sogenannten „Kennzeichen der Kirche“ gestritten. Was gehört zwingend dazu, was nicht?

Noch heute gibt es einige Unterschiede im Verständnis, was zu Kirche gehört, und jede Denomination ist da etwas anders aufgestellt. Es gibt aber einiges, was Christen aus ganz unterschiedlichen Richtungen und Prägungen verbindet:

  • Verkündigung des Evangeliums
  • Anbetung durch Lieder und Gebete
  • Abendmahl und Taufe
  • Der Glaube an Jesus Christus

Dieser Glaube ist durch den Heiligen Geist hervorgerufen und eine Antwort auf das Evangelium. Was nützt die Verkündigung, wenn keiner glaubt? Ohne Glaube gibt es keine Gemeinde Jesu. Der Glaube ist auch der Schlüssel zu Abendmahl und Taufe. Glaube hat Jesus und sein Wort zum Inhalt und Glaube ist konkretes Vertrauen in die Person Jesus.

Immer wieder umstritten war und ist die „Gemeinschaft der Güter“ (Apg 2,45). Alle Versuche, dieses Ideal 100% für alle Christen umzusetzen, sind letztlich gescheitert. Andererseits blieb die Vorstellung der Gütergemeinschaft immer verlockend, weil Nachfolger Jesu dadurch wirklich frei wären von den materiellen Zwängen, denen auch sie ausgesetzt sind.

Frage:

  • Wenn man es nicht genauso macht, was könnte heute eine bedeutsame Konsequenz aus dem Text sein?
  • Wo kann man etwas gemeinsam haben mit anderen Menschen, mit Glaubensgeschwistern, weltweit?
  • Was wäre ein Zeichen echter Freiheit vom Materiellen?
  • Gibt es in unserer Gemeinde eine Möglichkeit, über unseren Tellerrand zu blicken und von uns etwas weiterzugeben?

Überraschung: Ein Mitarbeiter bringt eine Torte in den Raum, die gemeinsam mit allen geteilt wird.

Bei einem Geburtstag feiern wir die Person, die geboren ist, wir feiern ihr Leben und wünschen ihr alles Gute. An Pfingsten feiern wir den Geburtstag der Kirche und noch mehr den, der sie ins Leben rief, Gott selbst. Was schätzt du an deiner Gemeinde? Was gefällt dir besonders gut? (Austausch während des Essens)

6. Abschluss

Kirche bleibt das spannendste Projekt auf der Erde. Sie braucht ihr Zentrum in Jesus und sie braucht dich. Deine Gedanken, dein Mitmachen, dein Dabeisein und Dabeibleiben. Ja, auch dein Mitleiden, wenn etwas nicht gut läuft! Lass dich immer wieder anstecken vom Feuer der Begeisterung, dabei sein zu können, statt dem Löschzug der Langeweile nachzutrotten.

Zum Schluss könnt ihr für eure Gemeinde beten, zum Beispiel mit dem Lichtergebet. Jeder bekommt ein Teelicht und kann eine Bitte aussprechen und danach sein Licht anzünden. Gemeinsam könnt ihr Anliegen zu Gott bringen und ihn bitten, dass er selbst seine Gemeinde am Leben hält und ihr immer wieder gute neue Ideen, Freude und Durchhaltevermögen gibt.

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