„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus einem theologischen Einstieg ins Thema, 6 Bibelarbeiten, einem Video, einem Stundenentwurf, zwei Andachten und zwei weiteren Artikeln
Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.
Leider gibt es im Leben immer mal wieder auch schlechte Zeiten – wie zum Beispiel eine Corona-Krise. Für viele Menschen hat sich der Alltag durch Corona ziemlich geändert. Vielleicht ja auch für dich. Vielleicht warst du in dieser Zeit auch mehr auf dich selbst gestellt. Vielleicht hast du dich immer wieder allein oder einsam gefühlt, weil es schwieriger war, den Kontakt zu deinen Freunden und deiner Familie zu halten und du deine Lieben nicht so oft sehen konntest. Vielleicht wurde deine Arbeit, dein Studium oder deine Schule anstrengender durch den Online-Unterricht und viele Online-Meetings. Vielleicht warst du gestresster, weil du mehr Aufgaben zu erledigen hattest und dich in vieles erst einarbeiten und zurechtfinden musstet. Vielleicht hast du in dieser Zeit an dir selbst gezweifelt oder dich sogar nutzlos gefühlt.
All das kann ich gut verstehen – mir ging es zwischendurch in den letzten Monaten auch so. Doch unser Leben besteht eben leider nicht nur aus den schönen Seiten, sondern auch immer wieder aus schwierigen Phasen.
Darum soll es in diesem Stundenentwurf gehen.
Zu Beginn eurer Gruppenstunde begrüßt ihr alle, singt auch gerne ein Lied zum Start in den Abend. Toll ist es auch, wenn ihr vorher euren Gruppenraum für den Abend schön gestaltet habt, sodass alle sich direkt wohlfühlen und eine angenehme Stimmung entstehen kann. Ihr könnt zum Beispiel Blumen aufstellen, Decken und Kissen bereitlegen, leckere Getränke und kleine Snacks zubereiten, Bilder von eindrucksvollen Naturlandschaften aufhängen, …
In so einer positiven Umgebung und Stimmung, fällt es oft leichter auch einen Blick auf die schwereren Zeiten im Leben zu werfen. Darum geht es nun. Tauscht euch darüber aus, wie ihr euch in schwierigen Zeiten fühlt.
Gruppen, die sich bereits gut kennen und vertraut miteinander umgehen, können das im Gespräch tun. Alle können sich gegenseitig von ihren Krisen erzählen und davon, wie es ihnen in diesen Situationen ging. Natürlich auf freiwilliger Basis – alle entscheiden selbst, was und wie viel sie preisgeben möchten.
Besonders in Gruppen, die noch nicht so lange zusammenkommen, können bei diesem Schritt auch kreative Aktionen helfen. Die Teilnehmenden können zum Beispiel ein Bild malen oder eine Collage erstellen und sich auf diese Weise schwierige Situationen und Gefühle noch einmal ins Gedächtnis rufen.
Wenn ihr euch kreativ betätigen möchtet, benötigt ihr Papier, Stifte, evtl. Wasserfarbe, Wassergläser und Pinsel, Scheren, Zeitschriften und Bastelkleber.
Ca. 30 Minuten Zeit solltet ihr sowohl für die Bilder/Collagen als auch für ein gutes Gespräch einplanen. Um euch die Collagen und Bilder abschließend noch vorzustellen, benötigt ihr natürlich noch einmal Zeit – je nach Gruppengröße ca. 10–20 Minuten.
Die Bilder und Collagen könnt ihr im Raum aufhängen oder in eure Mitte legen, damit sie sichtbar bleiben.
Nun habt ihr euch über eure negativen Erfahrungen und Situationen ausgetauscht, in denen es euch nicht so gut ging.
Was hättet ihr euch in diesen Situationen gewünscht? Was hättet ihr gebraucht?
Über diese Fragen können alle ein paar Minuten nachdenken und ihre Gedanken dazu auf Karteikarten oder kleine Zettel schreiben. Diese Karteikarten mit euren Wünschen für schlechte Zeiten werden anschließend in der Gruppe vorgelesen und zu den Bildern/Collagen gelegt bzw. gehängt.
Für diesen Schritt könnt ihr 15–20 Minuten einplanen.
Im letzten Teil des Abends stützt ihr euch gegenseitig. Macht euch Mut und schenkt euch Hoffnung. Vorschlägen dazu:
Sucht schöne, positive, aufbauende Sprüche aus der Bibel. Das geht auch gut online, beispielsweise auf www.konfispruch.de. Dort werden euch solche Sprüche vorgeschlagen. Die Verse schreibt ihr auf Karteikarten und gestaltet diese passend dazu.
Zum Abschluss des Abends schenkt ihr euch gegenseitig eure Segenskarten und nehmt sie mit nach Hause, damit sie euch in den nächsten schwierigen Situationen ein wenig Kraft schenken.
Eine andere Möglichkeit sind Segenskarten, die ihr bereits vor der Gruppenstunde zum Beispiel im Shop der Marburger Medien bestellt. Dort gibt es verschiedene schöne Segenskarten zur Auswahl. Besonders empfehlenswert finde ich die »Ich brauche Segen«-Karten, auf denen ein QR-Code angezeigt ist. Wenn man diesen scannt, erhält man einen biblischen Segensspruch. Diese Karten könnt ihr (auf Spendenbasis) bestellen und an eure Gruppe verschenken.
Ihr könnt auch für jede Person einen Zettel mit dem jeweiligen Namen auslegen und dann allen eine Zeit geben, um auf diese Zettel positive Statements zu schreiben. Ihr führt den anderen auf diese Weise ihre Stärken vor Augen, könnt aufschreiben und festhalten, wo ihre Begabungen liegen, was ihr toll an ihnen findet.
Diese Zettel werden anschließend mit nach Hause genommen und können vielleicht in der nächsten schweren Phase helfen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und den Mut nicht zu verlieren.
Als weitere Alternative bietet sich die Aktion »Hoffnungswichteln« an – das müsst ihr allerdings vorher bekannt machen, damit sich alle Teilnehmenden darauf vorbereiten können.
»Hoffnungswichteln« funktioniert wie das klassische Wichteln zu Weihnachten – allerdings sollen Gegenstände, Karten, Bilder… verschenkt werden, die Hoffnung schenken können, die Mut machen können.
Legt, am besten gemeinsam mit eurer Gruppe, 1–2 Wochen vor diesem Abend ein Budget fest oder entscheidet euch dazu, dass nichts gekauft, sondern alles selbst hergestellt werden soll. Dann haben alle Zeit, sich bis zu dieser Gruppenstunde etwas Passendes einfallen zu lassen und eingepackt mitzubringen.
Einige Ideen, was das sein könnte:
Ihr könnt in der Gruppe nun um die einzelnen Geschenke würfeln. Setzt euch dazu um einen Tisch und legt ein Geschenk vor jede von euch. Dann wird der Reihe nach gewürfelt:
1: alle Geschenke werden an die 1. Person nach rechts weiter gegeben
2: alle Geschenke werden an die 2. Person nach rechts weitergegeben
3: Die Person, de gewürfelt hat, darf sich eine andere Person aussuchen, die mit ihr das Geschenk tauscht
4: Die Person, die gewürfelt hat, darf mit der Person, die ihr gegenüber sitzt, das Geschenk tauschen
5: alle Geschenke werden an die 1. Person nach links weitergegeben
6: alle Geschenke werden an die 2. Person nach links weitergegeben
Legt vor Spielbeginn eine Zeit fest und stellt eine Stopp-Uhr. Sobald der Alarm ertönt, endet euer Spiel und alle dürfen das Geschenk, das nun vor ihnen liegt, behalten und auspacken.
Eine andere Möglichkeit ist auch, dass ihr die Geschenke nicht an diesem Abend auspackt, sondern jede ihres eingepackt mit nach Hause nimmt. Dann können alle ihre Geschenk erst auspacken, wenn sie sich wieder in einer Situation befinden, in der sie Mut und Hoffnung gebrauchen können.
Als Andacht zum Abschluss des Abends bietet sich die Geschichte von Petrus an, der auf dem Wasser gehen möchte (Mt 14,25–33).
Lest die Geschichte gemeinsam und sing (oder hört) danach das Lied »oceans (where feet may fail)« von Hillsong. Der Liedtext erzählt davon, dass es schwere Zeiten gibt, dass man sich manchmal unsicher und bedroht fühlt und die Hoffnung verliert.
Aber es sagt auch, dass Gott trotzdem immer bei uns ist. Dass er uns hält und trägt, uns nicht ertrinken lässt und aus solchen Phasen immer wieder herausziehen möchte. So wie es Jesus mit Petrus tut.
„Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!“ – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.
In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.
Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:
Spiele:
Kreativangebote:
Jugendliche sind die Zukunft der Gemeinde. Diesen Satz hört man immer wieder. Er ist leider schrecklich einseitig und schafft in uns ein falsches Bild von den Möglichkeiten der Mitarbeit.
Natürlich hoffen wir, dass die Jugendlichen in absehbarer Zeit einen festen Stamm von Gemeindegliedern ausmachen werden. Wenn wir aber in die Welt der Bibel schauen, entdecken wir ein anderes Bild. Damals gab es keine „Jugendlichen“. Nach der Kindheit wurde man zu den Erwachsenen gezählt. Junge Menschen hatten gleiche Rechte und Pflichten wie Erwachsene. Biblische Texte wurden also für Jugendliche genauso wie für Erwachsene geschrieben. Gemeinde besteht aus verschiedenen Gliedern aller Generationen. Jugendliche sind jetzt Gemeinde, nicht erst in der Zukunft.
Da es bei diesem Thema um einen Bereich geht, der weit über die eigentliche Jugendarbeit hinausgeht, ist es unerlässlich, den Leitungskreis mit einzubeziehen und die ganze Gemeinde in den Blick zu nehmen. Vielleicht hat eine Person aus diesem Kreis Zeit, um an dem Abend dabei zu sein?
Jugendliche sind jetzt Gemeinde. Sie sind nicht nur eingeladen, sondern regelrecht aufgefordert, sich mit ihrer von Gott geschenkten Persönlichkeit und Begabung in die Gemeinde einzubringen.
In Römer 12,1 beginnt Paulus einen neuen Abschnitt seines Briefes. Hat er zunächst die großen Taten Gottes an den Menschen in den Blick gerückt, geht es jetzt um das Leben, welches sich aus dem Wirken Gottes ergibt.
„Angesichts des Erbarmens Gottes“ (Röm 12,1) ermahnt Paulus seine Leser. Eine Ermahnung war und ist nichts grundsätzlich Negatives. Es geht Paulus vielmehr um ein dringliches Bitten, ein deutliches Vor-Augen-Führen, damit seine Leser begreifen, was er als Leben im Glauben versteht. Dieses Leben im Glauben gilt allen Gläubigen. Eine Unterscheidung in Jugendliche und Erwachsene kennt Paulus nicht. Er verweist mit dem kleinen Wort „angesichts“ auf die Vielzahl der Aussagen in den vorherigen Teilen des Briefes. Gott hat die Menschen, die allesamt gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren haben (Röm 3,23), gerecht gemacht und der Glaube wird als Gerechtigkeit angerechnet (Röm 4,5). Wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Röm 6,14). Gott hat seinen Sohn für uns hingegeben und uns mit ihm alles geschenkt (Röm 8,31 f.). Nichts kann uns von seiner Liebe trennen (Röm 8,38 f.). Unser Handeln ist nicht Bedingung, sondern Antwort auf Gottes große Taten. Wir leben in einer neuen Dimension.
Unsere Antwort lautet: Wir stellen Gott unser ganzes Leben zur Verfügung. Das bezeichnet Paulus als wahren und angemessenen Gottesdienst (Röm 12,1). Nach Jesu Auferstehung gibt es keine kultischen Gottesdienste mehr, wie sie im AT bekannt waren. Das, was wir in der Regel sonntags feiern, wird im NT als „Versammlung“ bezeichnet. Der Besuch eines sonntäglichen Gottesdienstes ist also keine Handlung, um auf Gottes Liebe zu antworten. Durch Gottesdienste werden wir im Glauben gestärkt und wir ehren Gott – „echter“ Gottesdienst, also vernünftige Antwort auf Gottes Handeln ist aber unser Leben im Alltag, unsere Hingabe an Gott.
In den nächsten Kapiteln führt Paulus diesen Gottesdienst konkret aus. Zunächst denkt er an Gemeinde: Wir sind unterschiedlich begabt (Röm 12,6). Diese Gaben sollen wir nutzen, um in der Gemeinde aktiv zu sein und mitzuarbeiten. Hier geht es weder um körperliche Reife noch um Erfahrungsschätze. Wer begabt ist, soll diese Gabe für Gott in der Gemeinde einbringen.
Starte mit einem Spiel. Die Jugendlichen werden in Zweierteams eingeteilt. Eine Person sitzt auf einem Stuhl und hat die Hände gefesselt. Eine andere Person steht hinter dem Stuhl, hat die Augen verbunden und hält einen Joghurt und einen Teelöffel in der Hand. Nun soll die Person, die die Augen verbunden hat, die Person mit den gefesselten Händen füttern. Mit diesem oder ähnlichen Spielen wird deutlich, dass wir aufgrund unserer unterschiedlichen Fähigkeiten aufeinander angewiesen sind und gemeinsam ans Ziel kommen.
Es ist von großem Vorteil, wenn sich eine oder mehrere Personen aus dem Leitungskreis/Ältestenkreis einladen lassen. Man kann sie zu Beginn in einem Interview vorstellen und in einer solchen Vorstellung auch besonders auf Arbeitsbereiche der Gemeinde eingehen, die den jungen Leuten eventuell gar nicht bekannt sind.
Im Hauptteil soll es zunächst darum gehen, die Arbeitsbereiche der Gemeinde, die einzelnen Aufgaben in den Arbeitsbereichen und die Möglichkeiten und Begabungen der Teenager sichtbar zu machen. Außerdem werden die Jugendlichen herausgefordert, sich mit ihren Möglichkeiten und Begabungen einzubringen. Die Methode lebt von Gesprächen zwischendurch, vom Austausch, von gegenseitigen Ergänzungen.
Zunächst werden auf großen Flipchartblättern verschiedene Arbeitsbereiche der Gemeinde notiert. In einer weiteren gemeinsamen Runde werden dann verschiedene Aufgaben aus der Gemeinde auf Karteikarten (je eine Aufgabe pro Karte) gesammelt. Was ist den Jugendlichen bekannt, welche Aufgaben nehmen sie wahr? Die einzelnen Aufgaben werden dann den verschiedenen Arbeitsbereichen zugeordnet, bei Mehrfachnennungen natürlich mit zusätzlichen Aufgabenkarten.
Ja nach Gemeindegröße kann diese Zusammenstellung nicht zu ausführlich werden. Wichtig ist, dass möglichst konkrete Aufgaben benannt werden. Für den großen Bereich Kindergottesdienst stehen am Ende beispielsweise die Aufgaben „Spiele spielen“, „Geschichten erzählen“, „Kinder betreuen“, „Basteln“, „beten“ und weitere. Für den Bereich Technik stehen eventuell die Aufgaben „Beamer bedienen“, „Homepage programmieren“, „Mikrofone einstellen“, „Mülltonnen rausstellen“ und viele andere.
Um die große Zuordnung abzuschließen, werden die Jugendlichen dann aufgefordert, sich selbst bei einzelnen Aufgaben einzuordnen. Dazu bekommen sie Klebepunkte. Diese verteilen sie auf die einzelnen Aufgabenkarten. Jede Aufgabe, die sie ihrer Meinung nach selbst ausführen könnten, bekommt einen Punkt. Am Ende liegt vor der Gruppe ein sehr plastisches Bild mit konkreten Möglichkeiten der Mitarbeit von Jugendlichen.
In einer Andacht zu Römer 12 (s. Exegese) erfahren die Jugendlichen dann, was die Motivation für Mitarbeit ist, dass sie mit ihrer eigenen von Gott geschenkten Begabung und Persönlichkeit im Reich Gottes gebraucht werden und dass ihre Begabung sie persönlich herausfordert, Schritte in der Mitarbeit zu gehen.
Gemeinsam wird dann überlegt, welche der Aufgaben von den Teenagern konkret übernommen werden können. Die Umsetzung der Erkenntnisse ins tägliche Leben wird eine große Herausforderung sein und bleiben, weil der Rahmen einer Gruppenstunde definitiv verlassen werden muss. Selbstverständlich muss eine solche Mitarbeit dann begleitet und aufgebaut werden, eine Art Supervision wäre allerdings auch in kommenden Gruppenstunden möglich. Jugendliche sind nicht nur Zukunft der Gemeinde – sie sind jetzt Gemeinde, also packen wir es an!
Nathan überbringt David die Botschaft von Gott. Aber wie lautete die nochmal genau? Werfen wir einen Blick auf den Kontext der Textstelle.
David ist in seinen königlichen Palast eingezogen. Da bekommt er das Gefühl, dass es nicht richtig sei, dass er in einem prächtigen Palast lebt, die Bundeslade aber in einem einfachen Zelt steht.
An Davids Hof lebt der Prophet Nathan. Gott lässt David durch Nathan ausrichten, dass nicht David Gott ein Haus bauen soll, sondern dass umgekehrt Gott David ein Haus bauen wird – er verheißt ihm eine ewige Dynastie. Den Tempel – das Haus für Gott, in dem später auch die Bundeslade ihren Platz hat – wird dann ein Sohn Davids errichten. Gott erinnert außerdem daran, was er schon alles für David getan hat, wie er ihm geholfen hat und wie er auch in Zukunft David und sein ganzes Volk begleiten wird.
Hier kommt unser Bibeltext ins Spiel. Er berichtet, wie Nathan David alles genau so weitergibt, wie es ihm Gott aufgetragen hat. Daraufhin sucht David Gottes Nähe, er betet. Er fühlt sich nicht würdig, so eine große Verheißung von Gott zu erhalten – die Zusage, dass die kommenden Herrscher Israels aus Davids Familie kommen werden. Er fühlt sich dadurch geehrt und dankt Gott mit Anbetung. Dies ist kein Antwortgebet, denn David hat Gott nicht um diesen Gefallen gebeten. David weiß gar nicht, wie ihm geschieht. So preist er Gott für seine großen Taten in der Geschichte und am heutigen Tage. Ihm wird klar, dass ihm diese Zusage unverdient aus Gnade geschenkt ist. Er darf wissen, dass er gesegnet ist – schon jetzt, durch Gottes Wort. David sagt: „Wer bin ich, HERR, Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?“ (Vers 16). Im Licht dieser Zusage wird ihm klar, dass Gottes Plan größer und wichtiger ist als seine eigenen Pläne. Mit der Idee, Gott ein Haus zu bauen, wollte David Gott einen Gefallen tun, doch Gott hat einen anderen Plan.
David erinnert sich an alles, was Gott in seinem Leben schon bewirkt hat und ist sich deshalb sicher, dass Gott auch zu dieser Zusage steht.
Im Neuen Testament wird klar, dass Gottes Verheißung eingetroffen ist: Nachkommen Davids saßen für eine lange Zeit auf dem Thron Israels. Jesus selbst ist ein Nachkomme Davids (nachzulesen in den Stammbäumen Jesu). Seine Macht über die Welt wird niemals aufhören und durch ihn wird auch in Ewigkeit ein Nachkomme Davids auf dem Thron Gottes sitzen.
Gott sendet David eine Botschaft, er spricht zu ihm und in seinen Alltag hinein.
Was hat Gott schon alles in deinem Leben getan? Denke darüber einen Augenblick nach. Gehe in Gedanken dein Leben durch: Wo hast du Gott in deinem Leben gehört oder bemerkt?
Vielleicht war dir ein Bibelvers wichtig. Oder ein Mensch hat etwas zu dir gesagt, wo du dachtest: „Den hat gerade der Himmel geschickt“. Oder du wurdest in einer Predigt besonders angesprochen. Oder…
Wie ist es aber, wenn man Gottes Wirken in seinem Leben nicht sieht? Es geht im christlichen Glauben nicht darum, nur das zu glauben, was man unmittelbar erlebt. Vielmehr sind Gottes Verheißungen wichtig. So sagt er z.B. in Joh 1,12: „All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Wenn wir an ihn glauben, SIND wir Gottes Kinder.
In vielen Situationen ist Gottes Wirken erst einmal gar nicht so offensichtlich. Erst im Nachhinein wird einem klar: Hier hatte Gott seine Finger im Spiel.
Als David von Nathan Gottes Botschaft mitgeteilt bekommen hat, wendet er sich sofort an Gott. Er redet mit ihm – nicht strukturiert, sondern so, wie es ihn in seinem Herzen gerade bewegt. Er preist Gott, er lobt ihn für alles, was er in seinem Leben getan hat. Und nicht nur in seinem Leben, sondern in der ganzen Geschichte des Volkes Israel. Er preist Gott für die große Zusage, die Gott ihm gegeben hat. Denn Gott will ihm ein Haus bauen, seine Nachkommen sollen auch in Zukunft das Sagen haben. Sie sollen regieren bis an das Ende der Zeiten. – Wo hast du gerade Grund, Gott zu loben?
Manchmal ist dir vielleicht nicht zum Loben zumute. Dann tut es gut, Gott sein ganzes Leid zu klagen, z.B. mit Hilfe eines Klagepsalms aus der Bibel. Manchmal kann es auch wohltuend sein, selbst in schwierigen Situationen Gott zu loben. Sich bewusst zu werden, dass es durch Jesus eine unverbrüchliche Hoffnung im Leben gibt. Eine Hoffnung auf die Gemeinschaft mit Gott in Ewigkeit, die alles in dieser Welt in ein anderes Licht rücken kann.
David bittet Gott, dass dessen Verheißungen erfüllt werden. Er bittet, dass Gottes Wille geschehen soll. Wie geht es dir, wenn du diese Bitte im „Vater Unser“ sprichst: „Dein Wille geschehe!“?
Martin Luther sagt, dass wir vor dieser Bitte „Dein Wille geschehe“ eigentlich erschrecken müssten, da unser eigener Wille der Hauptbösewicht in unserem Leben sei. Unsere erste Frage laute immer: „Was will ich?“ und nicht „Was will Gott?“. Darf Gott wirklich in dein Leben reden? In alle Bereiche deines Lebens? Oder setzt du lieber deinen Willen durch?
Und was ist Gottes Wille überhaupt? Im ersten Timotheusbrief lesen wir, dass es Gottes Wille sei, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gott liebt uns, er ist für uns am Kreuz gestorben – das war sein Wille.
Die Bitte „Dein Wille geschehe“ ist auch ein großes Geschenk. Wir dürfen Gott darum bitten, dass er uns hilft, in unserem Leben seinen Willen geschehen zu lassen. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass er es auch tut. So, wie er auch seine Verheißung an David erfüllt hat.
Der Bibeltext wird vorgelesen, indem eine Person die Erklärungsverse 15- 16a liest und eine andere nachspielt, wie David vor Gott niederkniet und betet. Dazu liest die zweite Person selbst die Verse 16b-27 vor.
Nun wird der Impuls praktisch umgesetzt. So kann man beispielsweise nach dem Punkt „Lasst uns ihn loben“ Gott ein Loblied singen, z.B aus „Feiert Jesus 4“:
Die Lebenswege der Teilnehmenden werden aufgezeichnet:
Fragen zum Text für ein Gespräch in der ganzen Gruppe:
Das Gedicht „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers kann vorgelesen werden.
Möglichkeiten für ein Dankgebet in Gruppen:
Mit Kapitel 8 schließt Paulus an, an die Entfaltung des 2. Teils der These aus 7,5f.: Während es im Kapitel 7 stark um das Thema der Gefangenschaft des Sünders unter dem Gesetz der Sünde ging, geht es nun um die Befreiung von diesem Gesetz. Das Paradoxe dabei ist, dass uns die Befreiung vom Gesetz gleichsam befähigt und verpflichtet zur Erfüllung des Gesetzes. Die Kraft, die das ermöglicht, ist die Kraft des Heiligen Geistes, dem die Christen in ihrem Handeln entsprechen können und sollen.
Vers 1:
Das Kapitel startet mit einer Schlussfolgerung, die aus den folgenden Versen eigentlich erst hervorgeht.
Vers 2:
Das eine Gesetz nämlich, das alte Gesetz, das „von der Sünde bestimmt ist und den Tod bringt“, wird abgelöst, außer Kraft gesetzt vom Gesetz, „das Leben schenkt“, weil es uns deutlich macht, dass wir (nun) zu Christus gehören. Doch Vorsicht: Das alte Gesetz ist nicht selbst Sünde und todbringend, aber es deckt Sünde auf, verurteilt den sündhaften Mensch und bringt so Tod statt Leben, weil es aufzeigt, dass zwischen Gott und Mensch eine riesige Kluft besteht, die nicht so einfach überbrückt werden kann bzw. konnte. Das alte Gesetz kann jedoch nur verurteilen, kein neues Leben schaffen.
Vers 3:
Was dem Gesetz unmöglich war, nämlich Leben zu schaffen, das hat Gott durch den Tod seines Sohnes am Kreuz erwirkt. Am Menschen Jesus vollzieht Gott das Gericht an der Sünde.
Vers 4:
Ab jetzt dürfen wir Menschen uns entscheiden: Wollen wir nach „unserer irdischen Gesinnung“ leben oder wollen wir uns ganz vom „Geist Gottes“ bestimmen lassen?
Verse 5-8:
In den folgenden Versen werden diese beiden Lebensentwürfe noch einmal konkretisiert und nebeneinander gestellt.
Verse 9-11:
Nun wird es persönlich. Paulus wechselt die Anrede und spricht die Gemeinde nun direkt an. Sie sind – als Getaufte – nicht mehr bestimmt von ihrer irdischen Gesinnung, sondern komplett dem Heiligen Geist unterstellt. Die Gabe des Geistes ist dabei das Kriterium für das Christsein. Doch der Geist Gottes schaltet in mir nicht mein Selbst aus, er macht mich nicht passiv. Der Geist Gottes verhilft stattdessen mehr zu einem WIR-Gefühl – er in mir und ich in ihm – wir beide – zusammen. Dadurch hat die Sünde ihre Macht, ihre Kraft verloren und auch wir werden, wie zuvor Jesus schon, einmal auferstehen und ewig leben.
Verse 12-13:
Nun wird die Anrede noch persönlicher: Paulus spricht mit Brüdern und Schwestern. Und als solche sind wir frei, so zu leben, wie es Gott gefällt, uns nicht mehr gefangen nehmen zu lassen von den „irdischen Gesinnungen“. – Was für ein Vorrecht!
Verse 14-17:
Und für alle, die das noch nicht so recht glauben können, die noch zweifeln, die Angst haben, wieder in alte Verhaltensmuster „abzurutschen“, die dürfen folgende Dinge wissen:
Und nein, du musst nicht nochmal am Kreuz sterben (das meint „Leiden teilen“ in Vers 17 nicht!), aber du solltest auch nicht gleich einknicken, wenn dir Gegenwind begegnet, wenn dein Glaube dich vor Herausforderungen stellt!
Es gibt Gesetze, deren Einhaltung fällt uns ganz leicht. Dass wir niemanden töten dürfen, das wissen wir und daran halten wir uns im Normalfall auch, das fällt nicht sonderlich schwer. Bei der Straßenverkehrsordnung sieht das schon anders aus. Wie schnell übersehen wir das 30er Schild oder nehmen einem anderen noch mal eben schnell die Vorfahrt, weil wir spät dran sind. Oder wir quetschen uns mit dem Fahrrad noch durch, weil das Auto für unsere Begriffe eh viel zu weit mittig steht, … Da ist es schon schwieriger, immer alle Vorschriften, Regeln und Gesetze im Blick zu haben und stets danach zu handeln.
Das Gesetz des Alten Bundes, die Regeln, die in der Thora festgeschrieben stehen, das waren tw. noch krassere Sachen als nur mal eben so ein 30er Schild. Aus Angst, gegen Gottes Gebote zu verstoßen, haben die führenden Leute im Alten Testament den Gurt noch enger gezogen und sich selbst durch Regeln und Gesetze noch mehr begrenzt. – Davon sind wir nun befreit! Durch den Tod von Jesus am Kreuz sind wir nicht mehr geknechtet unter das Gesetz, wir sind Kinder Gottes! – Und als solche, und das ist das Spannende an dieser Sache, sind wir befreit dazu, das zu tun, was Gott von uns möchte. Nicht aus Zwang heraus, nicht unter Druck, sondern in einer Eltern-Kind-Beziehung mit Gott, ganz nah dran an seinem Herzen!
Gott drückt uns nichts auf und nimmt uns die Entscheidung nicht ab! Wir selbst dürfen uns entscheiden, wie wir leben wollen: Wollen wir uns vom Geist Gottes leiten lassen und mit ihm leben oder stehen für uns doch eher unsere eigenen Wünsche, Sehnsüchte und Begierden im Vordergrund?
Kennst du das auch? Da hat man einen Entschluss gefasst, sich vorgenommen, dieses oder jenes nicht mehr zu tun und dann geht es doch wieder schief und man rutscht ab in alte Verhaltensmuster. – Wie gut tut es dann, zu wissen, dass Gott nicht mit der Keule da steht, sondern dass er uns erinnert an unser Verhältnis: Er Vater – wir Kinder!
Aufgabe: Unter den wirklich skurrilen Gesetzen die drei finden, die es nicht gibt bzw. die es (wahrscheinlich) nie gegeben hat.
Quelle: https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/skurrile-gesetz-andere-laender-andere-gesetze/
Lest zusammen den Bibeltext. Legt im Anschluss Kärtchen aus mit folgenden Sätzen, die ihr im Vorfeld bereits beschriftet habt:
Gern könnt ihr auch Blanko-Karten dazulegen für eigene Ideen! – Kommt gemeinsam ins Gespräch!
Stellt die Infos, die ihr zu beiden „Gesetzen“ erhaltet, gegenüber, schreibt sie auf und tauscht euch darüber aus.
Hier könnt ihr die Gedanken und persönlichen Fragen aus dem 2. Punkt (Bedeutung für heute) einbringen.
Im Internet bekommt man günstig kleine Mini-Schiefertafeln („Gesetzestafeln“). Wenn ihr mögt, dann bestellt euch im Vorfeld für jeden Teilnehmenden solch eine kleine Tafel und lasst in einer Abschlussrunde jeden einen Gedanken aufschreiben, den er/sie sich mit nach Hause nehmen möchte.
Wow: Gott macht sich ganz klein und wird Mensch. Er begegnet uns in einem Baby.
Ärmer geht’s nicht: Gott erniedrigt sich, indem Jesus in einem Stall geboren wird und in einer Futterkrippe schläft.
Der Befehl des höchsten Mannes im ganzen römischen Reich, nämlich Kaiser Augustus, dürfte sich im ganzen Land wie ein Lauffeuer verbreitet haben. Der Kaiser wollte erstmalig eine Volkszählung durchführen, um von seinen Bürgern je nach Personenanzahl in der Familie und ihren jeweiligen Besitztümern Steuern zu verlangen.
Der Weg, den Maria und Josef vor sich hatten, dürfte alles andere als angenehm gewesen sein. Anstrengend war nicht nur der Umstand, dass Maria hochschwanger war, sondern auch die Tatsache, dass Bethlehem im Gegensatz zu Judäa deutlich höher liegt, sodass es für die beiden bergauf ging.
Durch diesen ungeplanten Ortswechsel erfüllt sich allerdings die Verheißung aus Micha 5,1, welche voraussagt, dass der zukünftige Sohn Gottes in der Davidsstadt, nämlich Bethlehem, zur Welt kommen würde.
Die Ankunft war sicherlich auch alles andere als angenehm für Maria und Josef. Schließlich hatten sie kein Zuhause mehr in Bethlehem und sämtliche Gasthäuser waren überfüllt. Maria und Josef kamen also in ihre Heimat, aber wurden nicht gerade willkommen geheißen, sondern erfuhren mehrfache Ablehnung.
Der Ort in Form eines Stalls, den Gott letztlich für die beiden gewählt hat, zeugt ebenfalls nicht gerade von den idealen Bedingungen für eine anstehende Geburt. Dort dürfte es mit Sicherheit nicht besonders hygienisch und bequem, sondern aufgrund der Tiere eher dreckig gewesen sein und höchstwahrscheinlich hat es dort ordentlich gestunken.
Die Art und Weise wie Gott tatsächlich zur Welt kommt, in Gestalt eines kleinen Babys, wurde Maria zwar von einem Engel bereits angekündigt (Lk 1,26-38), erscheint jedoch nach wie vor unbegreiflich. Zumal Maria noch Jungfrau war, wodurch sich die Verheißung aus Jesaja 7,14 erfüllt. Dennoch dürfte diese Schwangerschaft sowohl in der Beziehung zu Josef, mit dem Maria lediglich verlobt war, als auch von sämtlichen Leuten, die von dieser „besonderen“ Schwangerschaft erfuhren, zu einigen Konflikten geführt haben.
Die klassische Weihnachtsgeschichte im Sinne einer friedlichen, konfliktarmen, unbeschwerten, komfortablen und stillen Schwangerschaft mit Geburt ist also auf Basis des Textes nicht ganz tragfähig. In erster Linie trifft man auf menschlich unvorbereitete, ungeplante, unhygienische und chaotische Zustände.
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.“ Jesaja 55,8. Dieser Vers trifft es ganz gut, wenn ich mir die tatsächlichen Zustände rund um die Geburt Christi anschaue.
Unvorstellbar, dass Gott absichtlich solche armen Bedingungen wählt, um zur Welt zu kommen. Statt Luxus, Reichtum und dem höchsten Standard wählt er einen schmutzigen, stinkenden, armen Stall. Ärmer geht’s nicht.
Unbegreiflich, dass Gott als hilfloses, von den Eltern abhängiges Baby zur Welt kommt. Das passt doch eigentlich gar nicht zu dem allmächtigen, starken und großen Gott.
Unfassbar süß finde ich immer wieder den Anblick eines Babys. So kleine, zarte Hände und Füße und im besten Fall noch ein lächelndes Baby – das dürfte auch damals vielen Zuschauern ein Strahlen in die Augen gezaubert haben, ganz schön genial von Gott. Die Vorstellung, dass es sich jedoch nicht um irgendein Baby, sondern um Gottes Sohn handelt, verschlägt mir den Atem.
Gott wird ein Mensch, und zwar von Anfang an. Er kam als Baby auf die Welt, was bedeutet, dass er genau weiß, was es bedeutet, als Mensch zu leben. Hunger haben, die Windeln vollmachen, schreien, weinen, lachen, lernen, wachsen. Diese Erfahrungen, die wir Menschen im Laufe unseres Lebens machen, erlebt Jesus am eigenen Leibe. Gott stellt sich also mit uns auf eine Stufe und kann deine und meine Situation, Gefühle und Lebensumstände genau nachvollziehen, weil er sie selbst erlebt hat. Deswegen kann Gott deine Situation, egal in welcher du dich gerade befindest, verstehen.
Gott hätte mit Sicherheit auch einen anderen Weg wählen können, uns auf der Welt ganz nahezukommen. Es ist nicht nur beeindruckend, dass Gott als Baby auf die Welt kommt, sondern auch die Umstände, in denen er geboren wird. Gott arbeitet aus menschlicher Perspektive mit armen, unvorbereiteten, chaotischen Zuständen und zeigt damit, dass ihm ganz andere Werte wichtig sind. Ob man also viel oder wenig besitzt, ob man reich oder arm ist, sauber oder dreckig, geplant oder unvorbereitet – Gott hat extra den niedrigsten Weg gewählt und ermöglicht dadurch jedem Menschen die Chance, ihm zu begegnen.
Kärtchen für das Gefühlsdomino, Hindernisse, Verkleidungen für Maria und Josef, eine Babypuppe, ein weißes Laken (als Windelersatz), Bilder zur Geschichte
Es werden Gefühle auf Kärtchen geschrieben, zum Beispiel: stolz, erstaunt, hungrig, lustig, müde, fröhlich, traurig, wütend, ängstlich, verliebt … Jedes Gefühl muss zweimal vorhanden sein. Die Kärtchen werden gleichmäßig an alle Teilnehmer verteilt. Ein Kind beginnt und stellt pantomimisch das Gefühl dar, welches auf seinem Kärtchen steht. Die anderen überlegen, ob es zu einem Gefühl passt, welches auf einem ihrer Kärtchen steht. Wenn ein Kind denkt, dass seine Karte passt, geht es nach vorn und zeigt dem Darsteller seine Karte. Stimmen die Begriffe überein, darf das Kind mit dem nächsten Begriff auf seiner Karte weitermachen. Ziel des Spiels ist, dass die Dominokette ohne Worte dargestellt wird.
Es wird ein Hindernisparcours aufgebaut, durch den immer zwei Kinder gemeinsam (Maria und Josef) laufen müssen. Dabei wird die Zeit gestoppt. Wer schafft es am schnellsten, den Weg nach Bethlehem zu gehen? Der Hindernisparcours kann gemeinsam mit den Kindern aufgebaut werden, indem man sie fragt, welche Hindernisse es geben könnte. Diese Hindernisse werden dann eingebaut, zum Beispiel: Steine (Steine werden als Hindernisse in den Weg gelegt); Räuber (ein anderer Jungscharler versucht die Spieler aus einer Wegmarkierung zu drängen); ein Abgrund (einer muss den anderen über den Abgrund tragen) usw.
Benötigt werden drei Sprecher (Erzähler, Maria und Josef) und zwei Schauspieler (Maria und Josef). Optional gibt es noch die Rolle des Wirts. Die Sprecher lesen die Geschichte vor, während die beiden Schauspieler besonders die Gefühle von Maria und Josef sowie ihre Handlung nachspielen.
E: Josef und Maria leben in der kleinen Stadt Nazareth. Maria ist hochschwanger und erwartet in wenigen Tagen ein Baby. Eines Tages hört Josef eine Neuigkeit und geht auf Maria zu. Entsetzt fasst er sich an den Kopf.
J: Maria! Maria! Hast du es schon gehört? Es gibt einen Befehl vom Kaiser Augustus!
E: Maria erschrickt sich und kratzt sich nachdenklich den Kopf.
M: Ein Befehl vom Kaiser Augustus? Was genau meinst du, Josef?
J: Wir müssen nach Bethlehem! Jetzt sofort. Pack schnell die Sachen zusammen!
E: Maria guckt ganz entsetzt und fasst sich an den Bauch. Sie beginnt zu lachen.
M: Hahaha, das war ein guter Scherz. Wir nach Bethlehem. Schau mich doch an, Josef. Ich bin hochschwanger und kriege bald ein Kind. Wie soll ich denn so nach Bethlehem gehen?
E: Josef runzelt die Stirn. Er weiß, dass die Reise nicht einfach werden wird.
J: Maria, es tut mir leid, aber das war kein Witz. Der Kaiser Augustus hat im ganzen Land den Befehl ausgerufen, dass jeder in seine Heimatstadt gehen soll, um sich und seinen Besitz in Listen einzutragen. Ich fürchte also, wir haben keine andere Wahl. Wir müssen gehen.
M: Aber wie sollen wir das denn machen? Der Weg ist so weit und mir tun die Füße jetzt schon weh.
E: Als Josef sieht, dass Maria traurig wird, legt er seine Hand auf ihre Schulter.
J: Maria, mach dir keine Sorgen. Ich weiß, der Weg wird nicht leicht, aber ich helfe dir. Ich werde das Gepäck tragen und dir alles abnehmen. Gemeinsam schaffen wir das.
E: So laufen die beiden los. Sie haben einen weiten Weg vor sich. Die Reise ist ziemlich anstrengend. Zwischendurch machen sie einige Pausen. Maria ist völlig außer Atem.
M: Josef, ist es noch weit? Ich kann nicht mehr. Das Gehen fällt mir so schwer.
J: Maria, bald ist es geschafft. Schau, da vorne liegt Bethlehem.
E: Josef und Maria laufen weiter. Als sie in der Stadt ankommen, schauen sie sich um.
M: Hier ist aber viel los! Das ist ja nicht auszuhalten!
J: Komm, wir tragen uns schnell in die Listen ein und suchen dann eine Unterkunft.
E: So lassen sich Maria und Josef in die Listen bei einem Soldaten eintragen und gehen weiter. Maria ist ziemlich erschöpft. Sie geht nur sehr langsam und läuft ziemlich gebückt. Josef versucht sie ab und zu aufzuheitern, indem er ihr zeigt, wo das nächste Gasthaus ist.
J: Schau mal Maria, dort drüben finden wir sicherlich Platz!
M: Ach Josef, ich hoffe es so sehr! Ich kann einfach nicht mehr. Mein Kind kommt bald.
E: So laufen die beiden zu verschiedenen Gasthäusern und fragen nach einem Schlafplatz. Aber immer wieder werden sie enttäuscht. Alles ist ausgebucht und eine schwangere Frau will kein Gastwirt haben.
J: Das gibt es doch nicht. Schon wieder kein Glück. Das darf doch nicht wahr sein. Komm Maria, wir probieren es noch einmal dahinten. Irgendjemand muss uns doch aufnehmen!
E: So gehen die beiden zum nächsten Gastwirt. Doch auch der sagt, dass er kein freies Zimmer mehr hat. Maria beginnt zu weinen.
M: Josef, ich kann nicht mehr. Mein Bauch tut so weh. Ich kann nicht mehr weiterlaufen.
E: Als der Gastwirt Marias Bauch sieht und bemerkt, dass sie weint, bietet er den beiden seinen Stall an. Maria und Josef gucken sich fragend an, aber gehen schließlich zum Stall.
J: Na ja. Das ist nicht gerade die schönste Unterkunft. Eigentlich hatte ich mir ja etwas ganz anderes erhofft. Oh Mann, hier stinkt’s ja fürchterlich und es ist total dreckig.
M: Josef, das ist überhaupt kein Problem. Endlich haben wir einen Schlafplatz.
J: Aber ich hätte es so gern bequemer für dich gehabt. Wir haben nicht einmal ein Bett.
E: Maria setzt sich erschöpft hin. Ihr macht es nichts aus, dass sie in einem Stall sind. Sie ist einfach froh über eine Unterkunft.
In dieser Nacht bekommt Maria ihren ersten Sohn. Sie wickelt ihn in Windeln und legt ihn liebevoll in eine Futterkrippe. Glücklich schauen Maria und Josef ihren Sohn an.
J: Ach Maria, ich bin so froh. Endlich ist Jesus da. Er ist so wunderschön!
M: Oh ja, Josef. Ich bin auch unendlich froh. Endlich ist es geschafft.
E: So sitzen Maria und Josef noch lange da und schauen sich ihr Baby an.
Die Geschichte wird in verschiedene Szenen eingeteilt und zu jeder Szene ein Bild gemalt. Man kann natürlich auch vorhandene Bilder, zum Beispiel aus einer Kinderbibel verwenden.
Bild 1: Ein Soldat verliest den Befehl zur Volkszählung von Kaiser Augustus.
Bild 2: Die hochschwangere Maria und Josef treten die Reise an.
Bild 3: Eine Landkarte zeigt die Reiseroute: Von Nazareth nach Bethlehem.
Bild 4: Maria und Josef fragen in Bethlehem nach einer Unterkunft.
Bild 5: In dem überfüllten Gasthaus ist kein Platz mehr für Maria und Josef.
Bild 6: Ein Gastwirt führt Maria und Josef in einen Stall.
Bild 7: Maria bekommt ihren ersten Sohn und legt ihn in eine Krippe.
Die Kinder erzählen die Geschichte gemeinsam nach. Sie sollen sich dabei besonders an die Gefühle von Maria und Josef erinnern. Dazu malen sie verschiedene Emojis auf, die die Gefühlslage von Maria und Josef darstellen. Welches Emoji passt zu welcher Szene?
Gedanke 1: Gott war Mensch und versteht dadurch, wie wir uns fühlen, weil er es selbst erlebt hat.
Hinführung: Ihr habt gerade ein paar verschiedene Emoji-Kärtchen passend zur Weihnachtsgeschichte gemalt und damit die Gefühle von Maria und Josef beschrieben. Sucht euch mal ein Kärtchen aus und erzählt einem anderen Kind, wann ihr euch schon mal so gefühlt habt.
Impuls: An Weihnachten kam Gott als kleines Baby auf die Welt. Das heißt, dass er genau weiß, wie es ist, in dieser Welt zu leben. Egal wie es dir geht: Jesus war ein Mensch und er versteht dich.
Gedanke 2: Gott macht sich ganz klein und wird arm, damit jeder ihm begegnen kann!
Hinführung: Wie kann man Gott beschreiben? Was kann er? Wie ist er? Was hat er?
Impuls: Gott ist so unfassbar groß und kommt dennoch als kleines, hilfloses Baby auf die Welt. Nicht nur das – er hätte es sich leisten können, in einem ganz teuren Palast mit der edelsten Ausstattung zur Welt zu kommen. Aber er hat bewusst den schmutzigen, dreckigen, stinkenden Stall gewählt. Stellt euch mal vor, Gott wäre wirklich in einem Palast zur Welt gekommen. Dann hätten damals und auch heute nur die allerreichsten Menschen zu ihm gehen können. Wer lässt schon einen Bettler zu einem König gehen? Egal ob reich oder arm, Gott hat den niedrigsten Weg gewählt, damit jeder auf der ganzen Welt ihm begegnen kann!
Ihr wisst ja, welche Gnade uns unser Herr Jesus Christus erwiesen hat: Obwohl er reich war, wurde er arm für euch. Denn durch seine Armut solltet ihr reich werden.
2. Korinther 8,9 BasisBibel
Der Vers kann mit Bewegungen auswendig gelernt werden:
Ihr wisst ja, (mit dem Zeigefinger auf den Kopf zeigen)
welche Gnade (mit den Händen ein Herz formen)
uns unser (mit dem Zeigefinger auf sich selbst zeigen)
Herr Jesus Christus (mit dem Zeigefinger nach oben zeigen)
erwiesen hat: Obwohl er reich (mit den Armen einen großen Kreis darstellen)
war, wurde er arm (mit den Händen einen kleinen Kreis darstellen)
für euch. Denn durch seine (mit dem Zeigefinger nach oben zeigen)
Armut (mit den Händen einen kleinen Kreis darstellen)
solltet ihr (mit dem Zeigefinger auf die anderen Menschen zeigen)
reich werden (mit den Armen einen großen Kreis darstellen)
Die Kinder bilden einen großen Kreis und fassen sich an den Händen. Es geht reihum. Jedes Kind, das ein Gebet sprechen möchte, darf laut beten. Sobald es fertig ist oder falls ein Kind nicht laut beten möchte, wird ein leichter Händedruck als Signal weitergegeben.
Die Kinder schneiden zwei Kreise gemäß der Vorlage aus und kleben einen doppelt gelegten Wollfaden (die beiden Enden verknoten) dazwischen. Auf der einen Seite sehen sie einen Goldtaler und auf der anderen Seite Maria, Josef und Jesus in einer Krippe. Beide Bilder können ausgemalt werden. Anschließend nimmt man die Enden der Wollfäden locker in jeweils eine Hand, schwingt die Handgelenke längere Zeit und dreht damit den Faden zusammen. Wenn man dann die Hände ruckartig auseinanderzieht, dreht sich die Medaille und man sieht das Krippenbild auf dem Goldtaler. Der echte Reichtum besteht in dem Weihnachtsgeschehen und nicht allein in der Goldmünze.
Vorbereitung: Ein Mitarbeiter kopiert ein beliebiges Weihnachtsbild zweimal, zerschneidet die Bilder und verteilt die zu einem Bild gehörenden Puzzleteile auf jeweils einem Tisch. Es werden zwei Gruppen gebildet. Die Spieler stehen hintereinander an einer Startlinie. Nach dem Startsignal läuft der Erste los und dreht ein Puzzleteil um. Er läuft zurück, schlägt den nächsten Spieler ab, der nun zum Tisch läuft, ein Teil umdreht und evtl. schon an das andere Teil anlegt. So geht es immer weiter, Gewonnen hat das Team, welches als Erstes sein Puzzle komplett zusammengebaut hat.
Nach dem Vorbild des Spiels Activity müssen Begriffe zum Thema Weihnachten erraten werden. Dazu werden die Kinder in Gruppen aufgeteilt. Ein Freiwilliger in der Gruppe kann nun verschiedene Begriffe rund um das Thema Weihnachten zeichnen, erklären oder pantomimisch darstellen, während die anderen aus der Gruppe in einer bestimmten Zeit versuchen, die Begriffe zu erraten, z. B.:
Begriffe zum Erklären: Krippe, Heimatstadt, Engelschor, Geburt, Kekse backen, Frieden, Römisches Reich
Begriffe zum Malen: Gold, Stroh, Kerze ausblasen, Wunschzettel, Schlitten, Kamin, Geschenkpapier
Begriffe zum Darstellen: Tannenbaum schmücken, Nikolaus, Geschenke auspacken, Adventskranz, Futterkrippe, Befehl, anbeten
Mit älteren Kindern kann das Lied „Gott wurde arm für uns“ (Feiert Jesus! 1) angehört, besprochen und eventuell auch gesungen werden. Denkbare Leitfragen:
Weihnachten gilt als Fest der Freude. Jesus hat bei seiner Geburt gezeigt, dass er nicht nur für eine bestimmte Personengruppe zur Welt kam, sondern auch für Arme, Kranke und hilfsbedürftige Menschen.
Eine mögliche Aktion bestünde darin, mit den Kindern ein paar Weihnachtslieder einzuüben und in einer sozialdiakonischen Einrichtung wie z. B. dem nächsten Altenheim oder Krankenhaus aufzuführen oder auch gezielt einzelne Leute zu besuchen und ihnen die Botschaft von Weihnachten vorzusingen.
Im Internet findet man bei YouTube unter dem Schlagwort „Weihnachtsgeschichte für Kinder“ zahlreiche Videos, die die Geburt Jesu als Zeichentrickfilm darstellen. Ein Beispiel ist unter folgendem Link zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=FmHG29jYgmA
Gott ist es egal, wie wir unser Leben gelebt haben, er verzeiht es uns. Er will unser Freund sein und Teil unseres Lebens werden.
Gott hält Ausschau nach allen Menschen und will mit allen eine lebendige Beziehung haben. Er verzeiht uns unsere Fehler.
Die Geschichte vom verlorenen Sohn ist eines der 41 Gleichnisse, die von Jesus überliefert sind. Jesus war ein guter Erzähler und überall sind die Leute gekommen, um zuzuhören oder Fragen zu stellen. Er erzählte besonders gern vom Reich Gottes, Gottes Gesetzen und der neuen Welt. Da dies für viele unverständlich und unbegreifbar war (für uns ja oft auch), nutzte Jesus die Bildsprache der Gleichnisse, um seine Anliegen deutlich zu machen. Er nahm Bilder, die damals jeder aus dem Alltag kannte, wie zum Beispiel das vom Hirten und seinen Schafen, der Frau und ihren Talern oder eben das vom Vater und Sohn. Das sind drei Gleichnisse, die hintereinander in der Bibel stehen und in denen es um das Verlorene geht. In den Geschichten wird das Himmelreich mit einer Person verglichen, die eine große Freude über das Wiederfinden eines verlorenen Gegenstandes empfindet. Dieser Gegenstand steht z. B. für die Sünder oder Menschen. In unserem Text steht der Vater für Gott und seine Söhne für uns. Das Ideal ist nun, dass beide Söhne in einer engen und liebenden Beziehung zu ihm stehen. Die Bibel ist voll von Vätern und Söhnen, denn das war oftmals die Erbfolge, die zählte. Das Auszahlen des Erbes in Geld kommt daher, dass der ältere Sohn traditionellerweise den Hof des Vaters erbte, während der Jüngere entsprechend Geld erhielt, um sich damit eine neue Existenz aufbauen zu können. Ob das vorzeitige Auszahlenlassen des Erbteils unverschämt war, ist nicht klar. Bei der Rückkehr gibt der Vater dem Sohn drei bedeutungsvolle Symbole: Sandalen: Dies bedeutete, dass er ein freier Mann war, denn Sklaven gingen damals barfuß. Die Kleidung: Dies machte die Wiederaufnahme in die Stellung des Sohnes vom Herrn des Hauses deutlich. Der Ring: Dieser Ring gibt ihm die Vollmacht, auch rechtlich im Namen der Familie zu handeln. Auch das Schlachten des Kalbes macht die große Freude und das Wohlwollen des Vaters deutlich, denn Kälber wurden nur bei ganz besonderen Feieranlässen geschlachtet.
So wie der Vater auf seinen Sohn wartete und Ausschau hielt, so hält auch Gott nach jedem Menschen Ausschau und möchte, dass alle ein glückliches Leben mit ihm führen. Egal, wie weit weg wir Menschen von Gott gelebt und wie viele Fehler wir gemacht haben, wenn wir vor Gott treten und um Vergebung bitten, ist es Gottes größte Freude, uns wieder in seine Arme zu nehmen.
Wer kann den jüngeren Sohn nicht verstehen? Einmal raus aus dem Alltag, die Welt kennenlernen. Er zieht los, voller Tatendrang – und verliert völlig die Kontrolle über sein Leben. Der Sturz ist tief und die Erkenntnis schmerzhaft: Er war so töricht zu glauben, dass es ihm bei seinem Vater an etwas fehlen würde, denn nichts kann die Sicherheit und Geborgenheit aufwiegen, die wir bei Gott spüren dürfen.
Wenn ich ehrlich bin, so finde ich die Reaktion des älteren Bruders verständlich. Während der Jüngere alles hinter sich lässt und all sein Geld verballert, bleibt er zu Hause, kümmert sich um seine Aufgaben und ist für den Vater da. Kaum kommt der undankbare Kerl wieder angekrochen, vergisst der Vater alles, was vorgefallen ist, und nimmt ihn wieder zu Hause auf. Keine Standpauke, keine Probezeit, kein Bettelnlassen.
Doch Gottes Barmherzigkeit geht weit über unseren Verstand hinaus. Denn was für uns so unfair erscheint, ist bei Gott nicht unfair, denn der ältere Sohn durfte sich ja die ganze Zeit beim Vater wissen.
Coole Sache, da gibt der Vater seinem Sohn Geld, damit der in die Welt hinausziehen kann, um sich zu verwirklichen und was zu erleben. In Zeiten von „Work and Travel“, Auslandsjahren und wwoofen ist das ein Szenario, was einige vielleicht aus dem Bekannten- oder Familienkreis kennen. Jedes Kind kennt das Gefühl, etwas zu verpassen oder unfair behandelt zu werden (vor allem im Alter von 8–12 ist das Thema fair – unfair stets im Alltag und bei Spielen präsent). Die Reaktion des älteren Bruders ist somit völlig verständlich und nachvollziehbar. Auch den ersten Schritt, um Entschuldigung zu bitten nach einem Streit oder einer unbegründeten Anschuldigung, haben einige sicher schon erlebt. Somit sind beide Sichtweisen der Söhne persönlich nachvollziehbar.
Ach ja, der verlorene Sohn und die Schweine – kenn ich! Hier sollte vor allem im Gespräch mit einer Gegenposition provoziert werden, damit die Jungscharler wieder die Gelegenheit bekommen, aktiv über die Gefühlswelten der drei Parteien nachzudenken und diese nebeneinanderzustellen.
Der jüngere Sohn: Er macht zwar einen Fehler, der ihm aber wirklich leidtut. Daraufhin macht er den ersten Schritt und bittet um Verzeihung, ohne zu erwarten, dass diese ihm gewährt wird.
Der ältere Sohn: Er haut nicht ab, macht, was der Vater will, und am Ende bekommt er kein Fest und keine Geschenke. – Das ist unfair!
Der Vater: Aus Liebe lässt er seinen Sohn ziehen, damit dieser seinen eigenen Weg geht. Die Trauer über den Verlust weicht einer großen Freude, als er seinen Sohn wieder in die Arme schließen kann.
Alle sitzen im Kreis. Eine Person wird rausgeschickt. Die restliche Gruppe wählt nun einen Leiter, dem die Gruppe alles nachmachen muss (Klatschen, Winken, Kopf schütteln, Lachen, auf dem Stuhl rumrutschen usw.), ohne diesen jedoch zur verraten. Die Person vor der Tür wird hereingeholt. Die Kinder müssen nun möglichst unauffällig immer wieder zum Leiter schauen, ob der eine neue Bewegung eingeführt hat und diese dann sofort nachmachen. Der Leiter wiederum muss einen Moment abpassen, wo der Ausschauhaltende nicht hinsieht, um seine Bewegung zu wechseln. Die Person in der Mitte muss nun herausfinden, wer der gewählte Leiter der Gruppe ist. Wird die richtige Person erraten, dann muss diese vor die Tür.
Wie ist das, wenn man auf etwas warten muss? Zum Beispiel Weihnachten, ein bestimmtes Ereignis, ein Geschenk, den Bus? Habt ihr schon mal ganz lange auf etwas gewartet? Wie war das, als es endlich da war? Ist es dann passiert? Oder habt ihr umsonst gewartet?
Fehlertext
Das Gleichnis wird als Fehlertext gelesen. Immer wenn im Text ein Fehler vorkommt, ruft ein Jungscharler „Halt!“ und sagt, wie es richtig heißen muss.
Es war einmal ein Mann, der hatte zwei Söhne. Sie lebten bei ihm auf seinem Hof und gemeinsam bewirtschafteten sie ihn. Der jüngere Sohn träumte allerdings schon länger davon, in die Welt zu ziehen und etwas zu erleben. Er wollte weg. So nahm er seinen ganzen Mut zusammen und ging eines Nachmittags zu seinem Vater: „Hey, Papa, ich muss dich mal was fragen … Du hast da doch diesen Bausparvertrag (gab es nicht) für mich abgeschlossen, oder? Ich möchte mein Geld jetzt schon haben und nicht erst, wenn du tot bist. Ich will weg von hier, mein eigenes Leben leben und neue Dinge kennenlernen.“ Der Vater schluckte. Er war nicht arm und sein jüngerer Sohn würde in der Tat eine Menge Geld erben, wenn er starb. „Na gut. Dann sollst du das Geld jetzt bekommen.“ Der Sohn war begeistert und kaufte gleich ein Ticket (gab es nicht) in die nächstgrößere Stadt. Er war aufgeregt. Nichts konnte ihn mehr halten. Wenig später packte er seine Sachen und zog los. Nach ein paar Tagen kam er in Berlin (falsches Land) an. Er buchte ein Zimmer und stürzte sich ins Nachtleben. Es folgte Party auf Party. Er fand sehr schnell Anschluss und viele Leute suchten seine Nähe, als sie merkten, dass er reich war. Immer wieder lud er sie zum Essen ein oder zahlte ihre Drinks. Er genoss sein Leben. So hatte er sich das vorgestellt! Es vergingen ein paar Wochen. Er war mittlerweile neu eingekleidet, hatte eine schicke Frisur und das neueste Handy (gab es nicht). Doch als er eines Abends sein Abendessen bezahlen wollte, merkte er, dass er kaum noch Geld in seinem Portemonnaie hatte. Er erschrak. Schnell ging er nach Hause, um in seinem Versteck Nachschub zu holen. Doch auch hier herrschte gähnende Leere. Das konnte nicht sein. Wo war sein Geld geblieben? Er zog aus dem Zimmer aus und suchte eine Menge Leute auf, denen er Geld geliehen hatte. Doch niemand wollte mehr etwas von ihm wissen. Sie stritten ab, ihn zu kennen oder Geld geliehen zu haben. Doch jeder bot ihm an, bei ihm zu wohnen. (Niemand bot ihm eine Unterkunft an.) Er war pleite und er war allein. Und er war weit weg von zu Hause, es gab in der Stadt niemanden, den er hätte aufsuchen und um Hilfe fragen können. Er war verzweifelt. Nach einer Nacht im Park wusste er, dass er etwas tun muss. Er verkaufte all seine Kleidung, um sich etwas zu Essen kaufen zu können. Er brauchte eine Arbeit. Er fragte in vielen Geschäften, doch niemand wollte ihn anstellen. Er wollte sogar Zeitungen (gabs noch nicht) austragen. Schließlich landete er außerhalb der Stadt bei einigen Bauernhöfen. Er klopfte an die Türen und bat um eine Anstellung als Knecht, doch niemand konnte sich das leisten. Am Ende bat er nur noch um irgendeine Anstellung und er war bereit, alles zu machen. Da stellte ihn jemand als Hüter für seine Kühe (Schweine) ein. Er musste bei ihnen im Stall schlafen und war dafür zuständig, dass sie ausreichend Futter bekamen und den Mist wegzuschaufeln. Schnell merkte der Bauer, dass der Sohn fit war und machte ihn zu seinem Stellvertreter. Dem Sohn ging es nicht gut, er hatte solchen Hunger, dass er sogar überlegte, das Futter der Schweine zu essen, aber das war für ihn verboten. Er war noch unwichtiger als die Schweine.
Da begann der Sohn nachzudenken. Er dachte an zu Hause und an seinen Vater und er wurde sehr wütend (traurig). Er traf einen Entschluss: Ich werde nach Hause zurückkehren. Er wusste, dass er es nicht verdient hatte, wieder der Sohn zu sein, doch er wollte der Diener seines Vaters werden, damit er wenigstens ein Dach über dem Kopf und ausreichend zu essen hätte. Er machte sich auf den weiten Weg nach Hause. Unterwegs überlegte er immer wieder, wie er es sagen könnte. Als endlich das Haus des Vaters in Sicht kam, erschrak er sehr, denn da kam jemand auf ihn zugerannt. Es war der Torwächter, der den Auftrag hatte, ihn wegzuscheuchen. Es war der Vater, der Ausschau nach ihm gehalten hatte. Er umarmte und küsste ihn, obwohl er nach Schweinestall roch. Der Sohn sagte: Vater, hier bin ich wieder, dein Sohn ist wieder da! (Es tut mir leid, was ich getan habe, lass mich dein Diener sein, mehr bin ich nicht wert). Doch der Vater wollte davon nichts wissen, er gab ihm neue Kleider, Sandalen und einen wertvollen Ring. Er befahl seinen Dienern, ein großes Fest vorzubereiten.
Als der große Bruder mitbekam, dass sein kleiner Bruder wieder da war, war er sehr froh (war er wütend). Er fand es sehr ungerecht und weigerte sich, am Fest teilzunehmen. Sein Bruder hatte viel falsch gemacht und war weggegangen, und nun kam er wieder und sein Vater gab vor Freude ein Fest. Für ihn hatte er das noch nicht gemacht! Doch der Vater erklärte es ihm: Du warst die ganze Zeit bei mir, dir ging es gut und es fehlte dir an nichts. Aber dein Bruder war weg, als wenn er gestorben wäre und nun ist er wieder da!
Erzählung mit Smiley-Bildern
Das Gleichnis wird als Geschichte erzählt. Zur Unterstützung hält der Mitarbeiter ein passendes Smiley-Gesicht hoch, so bekommt das erzählte Wort visuelle Unterstützung.
Folgende Bilder stehen zur Verfügung:
3 Smileys (Vater und Sohn)
Einzelne Geldscheine (die kann man dazulegen bzw. wegnehmen)
Bepackter Smiley, der weggeht
Smiley bei den Schweinen
Grübelnder Smiley
Smiley mit Herz
Beim Fehlertext ist es unerlässlich, dass die Geschichte im Anschluss noch einmal am Stück und richtig wiederholt wird, damit sich keine Gedankenfehler einschleichen. Dafür kann man Stichpunkte auf Karteikarten schreiben, die die Jungscharler in die richtige Reihenfolge bringen müssen (z. B. Söhne, Erbe, Stadt, Party, pleite, Scheine, Hunger, Heimweg, Diener, Ausschau, Vergebung, Ring, Party, Bruder, vereint).
Wenn das Gleichnis mit den Smileys erzählt wurde, werden die einzelnen Bilder hochgehalten und die Kinder erzählen anhand der Smileys die Geschichte nach.
Checker: Es gibt neun leere Plakate im Raum, gemeinsam wird die Geschichte nun durchgegangen, im wahrsten Sinn des Wortes. Wir stehen als Gruppe vor den ersten drei Plakaten, wobei je eins der Plakate für eine Person der Geschichte steht. Gemeinsam wird nun überlegt und aufgeschrieben, wie sich die drei Personen gefühlt haben, als der jüngere Bruder sein Erbe ausgezahlt bekommen möchte. Danach laufen wir zu der nächsten Plakatgruppe. Hier lautet die Frage: Wie ging es den drei Personen, als der jüngere Sohn dann weg/unterwegs war? Zum Schluss laufen wir zu den letzten drei Plakaten. Was geht im Vater und seinen zwei Söhnen vor, nachdem der jüngere wieder nach Hause gekommen ist?
Wie wird es Gott gehen, wenn er sieht, wie wir vor ihm weglaufen oder nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen? Können wir seine Freude über unsere Heimkehr nachvollziehen? Es ist unsere Rettung, dass Gott immer dasteht und mit offenen Armen auf uns wartet, bereit, uns zu vergeben.
Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.
Galater 3,26 Luther84
Die Kinder erhalten ein Rätselblatt, auf dem sie den Merkvers herausfinden sollen.
Das Popcorn-Gebet lebt davon, dass viele Leute nur kurze Sätze in den Raum poppen lassen, niemand muss mit Amen abschließen oder ganze Gebete formulieren. Es reicht, wenn man ein „Danke, für meine Eltern, die mich lieben“ oder auch „Danke für zu Hause“ oder nur „Vergebung“ sagt. Das Gebet springt so von Person zu Person. Der Mitarbeiter schließt am Ende mit einem „Amen“. Das Schöne ist, dass die Hemmschwelle bei dieser Gebetsform relativ niedrig ist und sich somit vielleicht auch Kinder, die eher schüchtern sind oder für die das Gebet noch neu ist, trauen, etwas zu beten.
Build your own Schweinestall
Eine größere Pappe wird mit Sand beklebt und ein kleiner Zaun aus Eisstielen, Zahnstochern oder Streichhölzern darum gebaut. Der Stall kann noch durch einen Überbau aus Pappe dargestellt werden und ein halbierter Joghurtbecher stellt einen Futtertrog dar. Die Jungscharler bekommen nun Salzteig, aus dem sie ihr eigenes kleines Schwein herstellen dürfen. Gemeinsam gibt es am Ende eine große Schweineherde.
Ein einfaches Rezept für Salzteig:
1 Teil Salz, 1,5 Teile Mehl, ½ Teil Speisestärke, 1 Teil Wasser, etwas Öl. Die fertigen Kreationen müssen dann noch trocknen.
Was fehlt?
Der Mitarbeiter bringt eine Anzahl (10–15) ganz verschiedene Dinge von zu Hause mit (von Anspitzer über Mandarine bis Wäscheklammer). Es können auch Gegenstände verwendet werden, die einen Bezug zur Geschichte haben. Diese liegen nun ausgebreitet auf dem Tisch. Die Jungscharler bekommen eine Minute Zeit, sich alle Dinge einzuprägen. Anschließend werden die Gegenstände mit einem Tuch verdeckt. Der Mitarbeiter entfernt nun ungesehen eins der Dinge. Nun gilt es für die Jungscharler zu raten, welches der Dinge verloren gegangen ist.
Die Jungscharler erhalten ein Buchstabenrätsel, in dem sie 18 Wörter finden müssen, die zur Geschichte passen.
Vater, ich komme jetzt zu dir
Vater, ich danke dir
Nur deine Liebe, Herr
Es ist niemand zu groß
Auf einem Tisch wird ein kleiner Parcours mit Hindernissen aufgebaut. Außerdem benötigt man noch Trinkröhrchen und Watte.
Der Wattebausch möchte wieder nach Hause, doch das ist gar nicht einfach, denn er hat alle Kraft verloren. Die Jungscharler sollen nun helfen, dass der Bausch den richtigen Weg nach Hause geht. Dafür bekommen sie einen Strohhalm, mit dem sie den Bausch vorwärts und über diverse Hindernisse pusten sollen. Wer hat den Bausch am schnellsten nach Hause gebracht?
Die Kinder sollen Gott als einen Gott kennenlernen, der ihre Gebete erhört.
Die Kinder sollen ermutigt werden zu beten und darauf zu vertrauen, dass Gott ihre Gebete hört und sich um sie kümmert.
In diesem Abschnitt geht es um die Ankündigung der Geburt des Johannes. Die Eltern, Zacharias und Elisabeth, konnten bisher keine Kinder bekommen und die Bibel sagt, dass sie nun alt waren. Zacharias war Priester und gehörte zur Dienstgruppe der Abija. Wir können lesen, dass Zacharias und auch seine Frau lebten, wie es Gott gefiel. Sie hielten sich an seine Gebote und Ordnungen. Wie damals üblich, wurde ausgelost, welcher Priester den Weihrauch im Tempel zur Ehre Gottes anzünden sollte. Das Losen ist ein spannendes „Instrument“ im Leben mit Gott. Der Hohepriester hatte in seiner Tasche zwei Lose, Urim und Tummim. Durch diese Lose erhielt man auf Ja- oder Nein-Fragen eine Antwort. Das Los fiel auf Zacharias. Als er im Tempel war, begegnete ihm plötzlich ein Engel. Interessant ist, dass Zacharias sich erschrak und fürchtete. Wie würden wir an seiner Stelle reagieren? Bist du in deinem Leben schon mal bewusst einem Engel begegnet? An dieser Stelle wird klar: Gott will uns begegnen! Er ist niemand, der irgendwo in den Wolken sitzt und sich gelangweilt unsere Gebete anhört. Nein, er will uns nahe sein und er erhört unsere Gebete! Der Engel beruhigt ihn und gibt ihm eine wunderbare, große Verheißung. Der Engel Gabriel sagt dies alles dem zukünftigen Vater: Viele werden sich über dessen Geburt freuen. Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen. Er wird keine Drogen nehmen. Er wird schon vor seiner Geburt mit dem Heiligen Geist erfüllt sein. Er wird viele in Israel zu Gott führen. Er wird das Kommen Jesu vorbereiten. Er wird Eltern mit ihren Kindern versöhnen. Er wird Ungehorsamen helfen, wieder mit Gott zu gehen und nach seinen Geboten zu leben. Gabriel sagt ihm auch, wie Zacharias seinen Sohn nennen soll: Johannes (hebr. „Gott ist gnädig“). An dieser Stelle fällt mir auf, wie viel Kraft in der Bedeutung unserer Namen steckt. Gott ist gnädig mit Johannes, seinen Eltern und uns. Was bedeutet dein Name?
Zacharias ist erstaunt und fragt sich, wie das möglich sein soll. Mir ist die Reaktion des Zacharias verständlich. Immer wieder drängen sich auch bei mir Zweifel über Zusagen Gottes auf. Doch in diesen Versen wird ganz klar, dass Gott unsere Zweifel nicht bestrafen will, sondern im Gegenteil: Er will uns seine Liebe beweisen, indem er seine Zusagen erfüllt. Der Engel Gabriel macht ihm klar, dass er in Gottes Auftrag handelt und dass Zacharias nun, aufgrund seines Zweifelns, verstummen soll bis geschieht, was er vorausgesagt hat. Genauso ist es dann auch: Zacharias kann sich nur noch mit Handzeichen verständigen und seine Frau Elisabeth wird wenig später schwanger.
Wow! Ein kurzer Abschnitt, in dem viel drinsteckt. Mir fällt auf, dass Zacharias ausgelost wurde den Tempeldienst zu erledigen. Entscheidungen auszulosen erscheint uns heute etwas fremd, war aber zu Zeiten Jesu normal. Dies ist ein Punkt, der mir wieder einmal vor Augen gehalten wurde: Wir dürfen Entscheidungen auch mal unter Gebet auslosen.
Ein anderer Punkt, der mich sehr bewegt hat ist, dass Zacharias einer für ihn ziemlich alltäglichen Arbeit nachgeht. Als Priester gehörte der Tempeldienst zu seinen Aufgaben und auf einmal begegnet ihm Gott persönlich durch seinen Engel! Ich habe mich gefragt, wie oft ich eigentlich in meiner alltäglichen Arbeit mit Gottes Eingreifen rechne! Wie geht es dir in deiner Arbeit als Jungscharmitarbeiter? Wie oft gehst du in diese Zeit und rechnest mit dem Eingreifen Gottes? Und die nächste Frage: Hören und sehen wir Gott? Sehen wir die Engel, die er uns in den Weg stellt? Hören wir, was Gott uns in Bezug auf die Kids, die uns für eine kurze Zeit anvertraut sind, sagen will?
Mit Gott leben ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn die Kinder in ihrem Umfeld niemanden haben, der ihnen Glauben vorlebt. Als Jungscharmitarbeiter bist du manchmal der Einzige, mit dem die Kinder ehrlich über ihre Gefühle, Gedanken und ihren Glauben sprechen können. Du bist vielleicht auch der Einzige, der ihren jungen Glauben prägen darf. Wenn Kinder das Geschenk des Glaubens erleben und erleben wie Gott ihre Gebete beantwortet, ist das ein wunderbarer, wichtiger Schatz. Ermutige deine Jungscharler immer wieder zum Gebet. Betet gemeinsam und frage auch immer wieder nach, wie Gott geantwortet hat.
Kinder aus christlichen Elternhäusern erleben oftmals einen Lebensstil, der ihnen den Glauben an Gott von klein auf nahebringt. Sie kennen Gebete und die Geschichten aus der Bibel. Wichtig ist meiner Meinung nach, diesen Kids klarzumachen, dass sie selbst auch Gott erfahren können und sich selbst für ein Leben mit ihm entscheiden müssen. Ihre Eltern können dies nicht für sie tun. Vielleicht kannst du deine Jungscharler herausfordern, indem du sie ermutigst, Glaubensschritte im Gebet und dann auch praktisch zu gehen. Das kann z. B. das Gebet für einen Mitschüler sein, der in der Klasse ein Außenseiter ist. Ganz praktisch könnte der Jungscharler sich in der Pause zu dem anderen stellen.
Idee 1: Pantomime
Begriffe, die die Kinder kennen und die vielleicht auch mit der Geschichte oder der Advents- und Weihnachtszeit zu tun haben, werden auf Karteikarten geschrieben. Diese Begriffe müssen nun pantotomimisch dargestellt werden. Folgende Begriffe können zum Beispiel verwendet werden: Engel, schwanger, stumm, Kerze, Adventskalender, Tannenbaum, … Bei größeren Gruppen kann man die Pantomime auch mit zwei Teams als Pantomime-Wettkampf durchführen.
Idee 2: Dunkelverstecken
Eine Person versteckt sich im Gemeindehaus. Alle anderen zählen bis 30 und gehen dann leise los, um die Person zu suchen. Wer sie gefunden hat, setzt (oder stellt – je nach Versteck) sich still mit dazu. Wer als Letztes alle gefunden hat, darf als Nächstes suchen. Funktioniert am besten im Dunkeln und wenn alle wirklich leise sind!
Theaterstück
Folgende Rollen werden benötigt: Zacharias, Engel und schwangere Elisabeth. Für die Verkleidung braucht man folgende Dinge: einen Schal für Zacharias, ein weißes Bettlaken für den Engel und ein Kissen für den Bauch von Elisabeth.
Als Einstieg wir den Kindern ein Bild von Zacharias gezeigt, der sich freut. Folgende Fragen werden dazu besprochen:
Zacharias: Wow, ich bin ausgelost worden! Ich bin tatsächlich ausgelost worden. Juhu! Ich darf gleich in den Tempel gehen und dort den Weihrauch anzünden. So machen wir das immer, um Gott die Ehre zu geben und ihm zu zeigen, dass wir finden, dass er der Größte ist. So, dann mach ich mich mal bereit.
Zacharias legt sich einen Schal um die Schultern, nimmt ein Räucherkerzchen und geht zum Tempel.
Dort steht ein Tisch, der vorbereitet und dekoriert ist. Auf dem Tisch stehen Kerzen. Zu diesem Tisch geht Zacharias nun und zündet das Räucherkerzchen an. Plötzlich steht der Engel neben dem Tisch. Zacharias erschrickt und fürchtet sich. Er kniet sich hin.
Engel: Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird schwanger werden und ihr werdet einen Sohn bekommen. Dieser Sohn soll Johannes heißen. Viele Menschen werden sich mit euch freuen! Gott wird Johannes große Aufgaben übertragen und er wird vielen Menschen helfen, Gott kennenzulernen.
Zacharias: Aber wie soll das denn möglich sein? Ich bin doch schon so alt!! Und meine Frau ist auch zu alt, um noch Kinder zu bekommen.
Engel: Warum zweifelst du? Gott hat mich zu dir geschickt um dir diese gute Nachricht zu überbringen. Aber weil du mir nicht glauben wolltest, wirst du von nun an nicht mehr reden können, bis dein Sohn auf die Welt gekommen ist. Dann wirst du erleben, dass alles wahr ist!
Zacharias macht den Mund auf, aber es ist nichts mehr zu hören. Langsam steht er wieder auf, versucht noch mal zu sprechen und geht dann kopfschüttelnd aus dem Raum. Auch der Engel geht wieder.
Elisabeth kommt schwanger durch den Raum getanzt Sie lächelt fröhlich und singt vor sich hin: „Ich bin so froh! Endlich hat Gott an mich gedacht! Endlich bin ich schwanger! Ich bin so froh! …“
Die einzelnen Bibelverse des Textes werden ausgedruckt. Dabei muss man darauf achten, dass jeder Vers auf einem Blatt steht und dass die Nummern der Verse nicht mit abgedruckt sind. Diese Verse werden im Raum oder im Gelände verteilt. Die Gruppe muss nun zusammen alle Verse suchen und nach einer für sie schlüssigen Reihenfolge sortieren. Am besten lest ihr dann zusammen mit den Kindern den Text in der Bibel nach und vergleicht. Wo gibt es Unterschiede? Was hat euch beim Zusammenpuzzeln am meisten Mühe gemacht? Wo wart ihr euch unsicher, welcher Vers an welche Stelle gehört?
Diese Methode eignet sich eher für kleinere, ruhige Gruppen.
Ja und Nein
Zwei gegenüberliegende Seiten des Raumes werden als Gegenpole festgelegt. Eine Seite bedeutet „Ja“, die andere „Nein“. Nun stellt ihr eurer Jungschargruppe Fragen. Die Kids sollen sich nun, je nachdem, wie ihre Antwort ausfallen würde, positionieren. Regelt vorher, ob es auch ein „Jain“ geben kann oder auch, ob jeder mitmachen muss. Fragen können zum Beispiel sein: Hättest du an Zacharias Stelle auch gezweifelt? Glaubst du, dass es Engel gibt? Glaubst du, dass Gott dein Gebet erhört? Glaubst du, dass Gott Wunder tut? Hast du schon mal ein Wunder erlebt? Möchtest du gern mal ein Wunder erleben?
Über diese Fragen könnt ihr auch direkt ins Gespräch kommen.
Was geht euch nach dem, was ihr im Theaterstück gesehen habt, im Kopf herum? Wie hättet ihr an Zacharias Stelle reagiert? Zacharias war ja schon ziemlich alt und hat nicht mehr damit gerechnet, noch Kinder zu bekommen. Wahrscheinlich hat er über viele Jahre dafür gebetet. Habt ihr etwas, wofür ihr schon lange betet?
Glaubt ihr, dass es Engel gibt? Wie stellt ihr sie euch vor? Seid ihr schon einmal Engeln begegnet? Wo habt ihr Gott schon mal erlebt in eurem Leben?
Je nachdem, was euch als Mitarbeiter in diesem Text wichtig geworden ist und wie eure eigenen Erfahrungen mit Gottes Wirken in eurem Leben aussehen, könnt ihr diese Gesprächsrunde leiten. Je nach Größe und Vertrautheit der Gruppe kann das sehr persönlich werden. Ich glaube, dass es für die Kinder spannend ist, voneinander und von dir als Mitarbeiter zu hören, wo Gott schon mal ins Leben gesprochen hat.
Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört.
Lukas 1,13 GNB
Der Vers sollte auch einen persönlichen Bezug haben, deshalb darf jeder anstatt Zacharias seinen eigenen Namen einsetzen.
Diesen Vers könnt ihr zusammen mit den Kids einüben, indem jeder seinem Nachbarn den Vers zusagt. Dabei muss natürlich der Name des Nachbarn eingesetzt werden.
Damit die Kinder den Vers nicht vergessen, kann er auch auf einen gebastelten Engel geschrieben werden, denn die Zusage hat der Engel gesagt. Eine Möglichkeit ist, eine einfache Vorlage zu kopieren, sie auszuschneiden und den Vers in den Engel zu schreiben. Es gibt aber noch viele andere Arten. An dieser Stelle kann man sehr individuell auf die Bedürfnisse der Gruppe eingehen. Eine Anleitung für einen Holzengel findet man zum Beispiel unter www.made-in-minga.de (Suchbegriff: Holzengel).
Es findet eine gemeinsame Gebetsgemeinschaft statt, bei der jedes Kind, das möchte, ein Gebet spricht. Am besten fängt ein Mitarbeiter an und beendet auch die Gebetsrunde. Nach dem eigenen Gebet tippt er seinen Nachbarn vorsichtig auf die Schulter. Nun darf er ein kurzes Gebet sprechen und danach tippt er den nächsten an. Er hat aber auch die Möglichkeit, nichts (laut) zu sagen und tippt einfach seinen Nachbarn an, der nun ein Gebet sprechen kann, wenn er will.
Die Kinder können sich Gebetstagebücher basteln. Dafür werden Notizbücher, buntes Klebeband, schöne Stifte und Aufkleber benötigt und dann können die Bücher herrlich bunt gestaltet werden. In die Bücher können die Kinder dann ihre Gebetsanliegen schreiben und auch notieren, wie Gott sie erhört hat.
Man teilt die Gruppe in zwei Mannschaften und hält einen großen Vorhang dazwischen. Dann setzt sich jeweils ein Kind aus jeder Mannschaft vor den Vorhang. Auf drei wird der Vorhang fallen gelassen und wer als Erstes den Namen des anderen Kindes gesagt hat, hat gewonnen. Das Kind, welches verloren hat, wechselt nun die Mannschaft. Ziel des Spieles ist es, alle Kinder auf eine Seite zu bringen.
Die Kinder erhalten ein Worträtsel und haben die Aufgabe, zehn Begriffe zu finden, die in der Geschichte der heutigen Jungscharstunde vorkommen. Die Lösungsbegriffe sind Engel, Zacharias, Los, Zweifel, Begegnung, Verstummt, Elisabeth, Schwanger, Tempel, Altar.
Befreundet sein mit dir
Ja, ich weiß: Gott hört Gebet
Gemeinsam mit allen Kids wird eine Jungschargebetsbox gebastelt. Dafür kauft man eine größere Holzkiste. Handwerklich begabte Mitarbeiter bauen eine Kiste gemeinsam mit den Kids. Diese Kiste wird bunt angemalt, zum Beispiel mit Acrylfarbe, und schön gestaltet. Damit klar wird, dass es sich um eine Gebetsbox handelt, ist es sinnvoll, einen passenden Bibelvers daraufzuschreiben.
In diese Kiste können dann in jeder Stunde Gebetsanliegen gelegt werden. Einmal im Monat oder einmal im Quartal schaut man dann gemeinsam die Gebetsanliegen an, und stellt fest, ob und wie Gott schon geantwortet hat.
Eine andere Möglichkeit ist, eine Gebetswand aus Kork zu basteln. Daran können dann die Gebete gepinnt werden.
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.