Ruth

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in vier Lektionen um die Geschichte von Ruth:

Lektion 1 Ruth 1 Gretchenfrage

Lektion 2 Ruth 2 Vergelt’s Gott

Lektion 3 Ruth 3 Der Erlöser

Lektion 4 Ruth 4 Eine Liebesgeschichte mit Happy End

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Eine Erlösung ist eine Rettung aus großer Not. Auch mit der allergrößten Anstrengung kann man sich oft nicht selbst retten. Erst recht nicht aus der Trennung von Gott.

Checker

Unsere größte Not ist die Fesselung an die Sünde. Wie hier Boas Noomis Familie aus existenzieller Not gerettet, erlöst hat, so hat Jesus die Menschheit von der Sünde erlöst.

Der Text an sich

Vers 1:

Wie Noomi schon in Rut 1,9 gesagt hat, ist es ihr ein Anliegen, dass ihre Schwiegertöchter wieder ein Zuhause finden. Das war für Frauen in der damaligen Zeit überlebenswichtig. Allein waren sie ausgeliefert, schutzlos, rechtlos, konnten nicht selbst Geld verdienen, konnten sich nicht selbst versorgen. So gehörten besonders Witwen zu den ärmsten Menschen der Gesellschaft.

Damals waren Frauen in allen Bereichen dem Ehemann unterstellt. Er entschied, was seine Frau tun und lassen musste oder durfte. Dafür hatte er aber auch die Verantwortung für sie. Er sorgte für ihren Schutz. Deshalb strebt Noomi diese Verkuppelung an.

Vers 2:

Eine Tenne ist ein freier, offener, nicht unbedingt überdachter Platz, meist aus festgestampftem Lehm, durch den der Wind frei durchwehen kann. Dort wird das geerntete Getreide mit dem Dreschflegel geschlagen, gedroschen. Dabei fallen die Körner aus den Spelzen auf den Boden, die Spreu fliegt durch den Wind weg.

Vers 5:

Rut hat absolutes Vertrauen in Noomi. Sie fragt nicht lange nach, sondern verlässt sich darauf, dass Noomi Gutes für sie im Sinn hat.

Vers 9:

Mit dem Ausspruch „Breite den Zipfel deines Gewandes über deine Magd“ (LU) oder „Breite deinen Gewandsaum über mich“ (GNB) bietet sich Rut als Ehefrau an.

Vers 10:

Indem sich Rut einem Mann aus Bethlehem anbietet, löst sie sich endgültig von ihrer Herkunft als Moabiterin und zeigt ihre Verbundenheit, Liebe und Treue zum Volk Israel (siehe 1,16).

„Der ‚Löser‘ sorgt dafür, dass ein in Not geratenes Familienmitglied Hilfe bekommt.“ (Erklärung aus Basisbibel; siehe dazu 3. Mose 25. und Rut 4,9+10) Wie oben erwähnt, gehörte die Ehefrau zum Eigentum des Mannes. Deshalb zählte zur Lösung auch die Verpflichtung der „Levirats- oder Schwagerehe“. Das heißt, dass ein Mann verpflichtet war, die kinderlos gebliebene Witwe seines gestorbenen Bruders oder nahen Verwandten selbst zu heiraten oder für einen geeigneten Mann zu sorgen (siehe 4,10).

Vers 12:

Dieser Vorgang der Lösung hat seine vorgeschriebenen Abfolgen. Die Nähe der Verwandtschaft ist ausschlaggebend, wer das vorrangige Recht oder die Pflicht der Lösung hat.

Vers 15:

In der Bibelübertragung „Hoffnung für alle“ entsprechen sechs Maß Gerste 25kg. Diese große Menge weist darauf hin, dass Boas schon begonnen hat, Noomi und Rut zu versorgen.

Der Text für mich

Diese Geschichte ist ein Vorbild für die Erlösungstat Jesu für die Menschheit.

Noomi und Rut waren als kinderlose, mittellose Witwen ohne männlichen Schutz absolut ausgeliefert. Sie hatten keine Möglichkeit, sich selbst aus dieser Notlage zu befreien. In der Antike war eine Frau allein nicht geschäftsfähig. Sie brauchten also Hilfe von außen, jemanden, der sie aus dieser Notlage erlöst, befreit. Gott hat diesen Weg der Lösung für die in Not geratenen Verwandten im alten Bund vorgesehen, damit diese nicht in noch schlimmere Bindungen, Verkettungen bis hin zur Sklaverei geraten mussten.

Im gegebenen Fall sollte Jesus die Menschen sogar aus der schon bestehenden Versklavung freikaufen. Um die Menschen von ihrer Verkettung in die Sklaverei der Sünde zu befreien, hat sich Jesus selbst als Löser, Erlöser eingesetzt.

Der Text für dich

Starter

Noomi zieht hier alle Register, um ihre Schwiegertochter Rut mit Boas zu verkuppeln. Sie kennt die Regeln aus 3. Mose 25. Dort legt Gott fest, wie kinderlos gebliebene Witwen wieder unter den Schutz eines Mannes kommen konnten. Ein verwandter Mann des Verstorbenen sollte sie heiraten. Noomi legt nun nicht die Hände in den Schoß und schaut tatenlos zu, ob vielleicht irgendjemand die Initiative ergreift. Und Rut vertraut Noomi und tut, was die ihr sagt. So nehmen sie das Angebot der Erlösung in Anspruch.

Auch Jesus ist ein solcher Erlöser. Er will uns erlösen aus dem Leben ohne Schutz, hilflos den Mächten und Gewalten ausgeliefert und uns wie ein Muttervogel unter seine guten Flügel nehmen (siehe 2,12).

Checker

Noomi und Rut waren verstrickt, gefesselt von ihren Lebensumständen. Ihre Männer waren gestorben und sie hatten deswegen niemanden, der für ihren Schutz sorgen konnte. In der damaligen Gesellschaft waren kinderlose Witwen die ärmsten Frauen. Sie durften auch nicht arbeiten gehen, um Geld zu verdienen. Sie waren also darauf angewiesen, dass ein verwandter Mann sich ihrer annahm, und sie aus dieser Notlage erlöste, befreite. Deshalb überlegte sich Noomi, die die Regelungen aus 3. Mose 25 kannte, wie sie einen guten Mann für Rut finden konnte, der dann für sie beide sorgen würde. Und sie fand ihn in Boas. Sie berief sich auf das Gesetz des Lösers, das Gott dem Volk Israel gegeben hatte.

Und Boas nahm seine Verpflichtung als Löser ernst und leitete alles in die Wege. Damit ist er ein Beispiel dafür, wie Jesus uns Menschen aus der Verstrickung der Schuld und Sünde erlöst.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Der Erzähltisch aus Lektion 1 und 2 wird weiter ausgebaut:

Außerhalb von Bethlehem, neben dem Gerstenfeld wird mit braunem Tonpapier eine Tenne angedeutet. Einige Strohhalme liegen auf einem Haufen, auf anderen liegen die Feldarbeiter. Boas sitzt auf einem Strohbett.

Figuren: Boas, einige Feldarbeiter, Noomi, Rut

Zur Herstellung der Knete für die Figuren siehe Ende des Artikels.

Idee 2

Ein Mitarbeiter wird mit Seilen, Schals, Gürteln gefesselt. (Vorsicht! Nicht schmerzhaft fesseln!) Kann er sich alleine aus der Fesselung lösen? Nein.

Er bleibt so gefesselt sitzen, bis die Geschichte zu Ende ist, und das Gespräch darüber beginnt.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung

Boas sitzt schlaftrunken auf seinem Bett aus Stroh. Alle Feldarbeiter schlafen noch. Es ist früh am Morgen. Er kann es immer noch nicht fassen, was in dieser Nacht geschehen ist. Als er aufgewacht war, dachte er zuerst, es sei vielleicht nur ein Traum gewesen. Aber dann sah er an seiner Gerste, dass ein bisschen davon frisch weggeschaufelt war. Also war es doch wahr. Gestern Nacht hatte er noch mit den Arbeitern zusammengesessen. Sie hatten gegessen und etwas getrunken. Dann hatten sie sich alle auf der Tenne schlafengelegt. Um Mitternacht war er auf einmal aufgewacht, weil sich da etwas an seinen Füßen bewegte. Erschrocken schaute er nach und sah im Mondlicht, dass da eine Frau lag. Er hatte sie gefragt: „Wer bist du?“ Sie hatte schüchtern geantwortet: „Ich bin Rut, deine Dienerin. Leg deinen Mantel über mich als Zeichen, dass du mich heiraten wirst. Denn du bist mein Löser.“ Da war es Boas eingefallen. Er war der Löser.

Jetzt sitzt er hier und grübelt. Er erinnert sich, was in den alten Gesetzen seines Landes steht: „Wenn dein Bruder, ein anderer Israelit, verarmt und etwas von seinem Grundbesitz verkaufen muss, soll sein nächster Verwandter als Löser für ihn eintreten und das Veräußerte zurückkaufen.“ Das ist die Ordnung, die Gott eingesetzt hatte, damit sich kein Israelit bei fremden Leuten verschuldete. Noomi musste wohl aus Armut den Besitz verkaufen, der ihrem gestorbenen Mann gehörte. Und es war so in Israel, dass die Frauen zum Grundbesitz gehörten. Boas weiß, dass die beiden auf ihn angewiesen sind. Sie haben sonst keinen, der für sie da sein könnte.

Ja, diese Rut gefällt ihm, sehr sogar. Er hatte gestern Nacht noch zu ihr gesagt, dass er alles regeln würde. Dann hatte er ihr noch einige Schaufeln Gerste mitgegeben. Dann war sie gegangen.

Jetzt springt Boas auf und macht sich an die Arbeit. Er hat noch einiges zu tun.

Die andere Idee

Dieses Kapitel der Geschichte liest sich wie ein Roman. Drei Kinder lesen Rut 3 nach der Guten Nachricht Bibel vor. Jemand übernimmt den Erzähler, jemand die wörtliche Rede von Rut, ein anderer die von Boas. Rut legt sich ein buntes Tuch um, Boas setzt ein orientalisches Tuch mit Stirnband auf. Die drei stehen auf der Bühne und lesen vor.

Der Text gelebt

Wiederholung

Was war in der Nacht passiert? Spielt es mit den entsprechenden Figuren nach.

Gespräch

Wie ist das nun mit dem „Löser“? Schlagt 3. Mose 25,25 nach. Dort setzt Gott dieses Gesetz ein.

Noomi weiß, dass sie sich nicht aus eigener Kraft aus dieser Verstrickung der Not und Hoffnungslosigkeit befreien kann. Sie erinnert sich an das Gesetz der Lösung, dass von außen einer kommt, um sie zu erlösen. Sie will nun nichts dem Zufall überlassen. Deswegen hat sie Rut zu der Tenne geschickt, damit sie sich Boas zu Füßen legt und ihn so auf sich aufmerksam macht. Sie hat volles Vertrauen in Boas. Sie merkt, dass er ein guter Mann ist, der nichts Böses tun und sie nicht in neue Verstrickungen schicken würde.

Diese Geschichte ist ein Vorbild für das, was Jesus für uns getan hat. Er ist DER Erlöser. Er erlöst uns aus vielen Verstrickungen: Der gefesselte Mitarbeiter aus der „Hinführung“ kommt jetzt zum Zug.

Auf Zettel werden die Verstrickungen aufgeschrieben, die uns betreffen:

  • Abkehr von Gott = Sünde
  • Schuld, Versäumnis gegen andere = Sünden
  • Unrecht gegen andere
  • Lügengeflechte
  • Unrechte Taten
  • Böse Worte

Diese Zettel werden an die Fesseln des Mitarbeiters getackert. Jetzt muss einer kommen, anpacken, die Fesseln lösen. Nur so kann der Mitarbeiter wieder frei werden. Das ist die Lösung, die Erlösung.

Merkvers

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. (Hiob 19,25 Lu)

„Komm, komm, du Sohn des Höchsten
Komm herab, zerreiß die Finsternis
Komm, komm, du Herr des Himmels
Komm, mein treuer Freund, verlass mich nicht

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
Ich weiß, dass er hoch oben steht
Hoch über all dem Staub der Welt
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

Dieses Lied von Lothar Kosse wird gebetet oder gesungen.

Gebet

Jesus, du bist der Erlöser. Durch dich sind wir frei von der Not der Sünde und Schuld. Durch dich haben wir Vergebung. Wir sind wieder frei. Du hast uns den Zugang zu deinem Vater ermöglicht, den die Fesseln der Sünde verhindert haben. Außerdem hat uns das schlechte Gewissen geplagt, weil wir Dinge gemacht haben, die nicht in Ordnung sind. Aber du hast uns durch die Vergebung davon erlöst. Danke. Amen.

Kreatives

Rut hat sich schön gemacht, um Boas zu gefallen. (Vers 3)

Herstellung einer Handcreme

Zutaten:

160 g Kokosöl

140 g Kakaobutter/Sheabutter

(beides in einer Drogerie erhältlich)

Zubereitung:

Sheabutter in eine Schüssel geben, in einem Kochtopf Wasser erhitzen, die Schüssel mit der Butter hineinstellen. So, im Wasserbad, die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen. Die Schüssel mit der Butter aus dem Wasserbad nehmen. Das Kokosöl dazugeben. Alles gründlich durchrühren. Abkühlen lassen.

Wenn die Creme nach dem Abkühlen zu fest ist, noch etwas Kokosöl zufügen. Ist sie zu flüssig, noch etwas Sheabutter schmelzen und hinzufügen.

Die Creme in verschließbare Gläschen oder Cremetiegel füllen.

Spielerisches

Geländespiel:

Für dieses Spiel braucht man ein Gelände mit Büschen und Bäumen. Vor dem Spiel wird abgesprochen, wie weit das Spielareal reicht. Wege und besondere Kennzeichen an Bäumen sind dazu hilfreich.

Dazu braucht man viele Bänder aus Krepppapier in zwei Farben.

Die Gruppe teilt sich in zwei Mannschaften auf. Die Mannschaften kennzeichnen sich jeweils mit gut sichtbar getragenen bunten Bändern ihrer Mannschaftsfarbe. Jede Mannschaft sucht sich ein Basislager, weit von der gegnerischen Mannschaft entfernt. Dort werden zusätzliche Farbbänder der eigenen Mannschaft deponiert.

Das Ziel des Spiels ist, so viele Kinder der gegnerischen Mannschaft wie möglich in die eigene Basisstation zu bringen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die gefangenen Kinder der eigenen Mannschaft wieder befreit werden. Als gefangen gilt man, wenn einem das bunte Band abgerissen wurde. Dann muss man freiwillig ins gegnerische Basislager mitkommen. Das eroberte Farbband wird dann auch dort deponiert.

Ein Mitglied der eigenen Mannschaft darf jedoch sein Mannschaftsmitglied aus der Gefangenschaft befreien. Als befreit gilt man, wenn man wieder ein Farbband der eigenen Mannschaft trägt. Man bekommt das von seinem Befreier erst im eigenen Basislager umgebunden. Auf dem Weg dahin muss man sich am Befreier festhalten, kann aber jederzeit vom Gegner wieder entführt werden.

Das Spiel endet, wenn eine Mannschaft keine freien Mitglieder mehr hat.

Entfesselungskünstler:

Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Das erste Kind bekommt eine starke Schnur um beide Handgelenke gebunden. Je ein Ende der Schnur um ein Handgelenk. Bitte nicht zu fest!

Das zweite Kind bekommt eine zweite Schnur ebenso um seine Handgelenke gebunden. Das wird aber vor dem Festbinden hinter der Schnur des ersten Kindes durchgeführt (siehe Skizze zum Download). Die Kinder sind nun aneinandergefesselt.

Die Aufgabe ist nun, sich voneinander zu lösen, zu befreien, ohne einen Knoten am Handgelenk zu lösen, ohne eine Schnur zu zerreißen oder zu zerschneiden.

Ein Mitarbeiter hat nach langen Versuchen die Lösung:

Eine Schnur wird in der Mitte genommen und von der Innenseite des Unterarms kommend durch die Schlinge am Handgelenk des anderen Kindes hindurchgeführt und über dessen Hand geführt. Wenn man das richtig gemacht hat, löst sich die Verflechtung.

Viel Spaß beim Knobeln!

Rätselhaftes

Kreuzworträtsel (siehe Arbeitsblatt)

(T)Extras

Lieder

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Lothar Kosse)
Ich bin von innen, außen, oben, unten (Text und Verfasser unbekannt)
Jesus kam für dich (Text und Musik: Hella Heizmann)

Spiele

Geländespiel: A zerlatschen

Bei diesem Versteckspiel geht es darum, gefangen zu sein und erlöst, befreit zu werden.

Zu Beginn des Spiels wird das Spielgebiet festgelegt und ein „A“ aus Stöcken in die Mitte des Spielgebiets gelegt.

Dann werden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, die Verteidiger und die Angreifer. Die Verteidiger sammeln sich am A, die Angreifer verstecken sich. Auf ein Kommando beginnt das Spiel. Die Angreifer versuchen nun, das A zu zerstören (zu zerlatschen). Die Verteidiger können die Angreifer abschlagen, diese sind dann aus dem Spiel, bis das A zerlatscht wurde. Evtl. sollten noch zusätzliche Abstandsregeln für die Verteidiger eingeführt werden, damit die Angreifer auch eine Chance haben.

Wichtige Hausaufgabe für die Kinder: Sie sollen ihre Eltern nach deren Liebesgeschichte fragen und in der kommenden Gruppenstunde erzählen!

Weiterführende Hinweise:

Buchtipp: Unter dem Buyubaum (Paul White): Geschichte: Man kann nicht alles selber tun

Herstellen von Knete

Zutaten:

Für 1 Portion:

500 Gramm Mehl (Typ 405)              mit

175 Gramm Salz                                 und

2½ EL Zitronensäure Pulver               vermischen

7 EL Sonnenblumenöl                         dazu mischen

500 Milliliter Wasser (kochend!)       mit dem Knethaken nach und nach unterkneten.

Alles gut durchkneten.

Einfärben der Knete:

Die Gesamtmasse in Einzelmengen teilen. In diese jeweils eine Mulde drücken, ein paar Tropfen der gewünschten Lebensmittelfarbe hineinträufeln, gut durchkneten. Dazu Einmalhandschuhe tragen, damit die Hände nicht eingefärbt werden (luftdicht verpackt hält sich die Knete mehrere Wochen formbar). Aus dieser bunten Knete werden nun alle Figuren und anderes geformt.

Das Ziel

Starter

Der Wunsch „Vergelt’s Gott“ ist nicht nur eine nette Floskel, sondern wir wünschen dem anderen, dass Gott ihn belohnt. Nämlich mit seinem Segen.

Checker

Ein größeres Geschenk für eine empfangene Freundlichkeit als den Lohn, den Segen Gottes, können wir nicht machen. Er beinhaltet all das Gute, das Gott geben kann.

Der Text an sich

Die ganze Geschichte der Rut liest sich wie eine schöne Liebesgeschichte.
Zuerst wird der Mann vorgestellt. Schon sein Name spricht für sich: Boas – „in ihm ist Kraft“
Als Rut dann anbietet, auf einem Feld liegengebliebene Getreideähren zu sammeln, schickt Noomi sie nicht auf ein Feld des Verwandten Boas. „Zufällig“ kommt Rut aber auf eines seiner Felder. Sofort entsteht die für Liebesgeschichten typische Spannung.
Schon hier beginnt Gottes Führung zum Wohl aller Beteiligten.

Das Ährensammeln ist ein verbrieftes Recht der Armen (3. Mose 23,22).
Gerste ist das klassische Getreide der Antike. Es war das Grundnahrungsmittel. Gerstenmehl war das bevorzugte Mehl für Brot. Heute hat Weizen diese Bedeutung übernommen.

Vers 12:

Luther übersetzt diesen Vers mit „Der Herr vergelte dir deine Tat.“ Vergeltung ist eine Gegenleistung für erwiesene Dienste (Wikipedia). Es ist das Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit. Es gilt also für das Gute und das Böse. Bei der Vergeltung für das Böse spricht man auch von Rache, beim Guten von Belohnung. Deshalb legt die GNB den Vers so aus: „Der HERR vergelte dir, was du getan hast, und belohne dich reich dafür.“ Dieser Wusch ist die positivste Art, sich für eine gute Tat zu bedanken. Es liegt so viel Gutes darin.

Vers 17:

Ein Scheffel ist ein Raummaß. Die Größe eines Scheffels ist landschaftlich sehr unterschiedlich. Er kann von 17,38 bis hin zu 310,25 Liter beinhalten, je nachdem, was abgefüllt wurde. Bei Getreide entsprach das in der Antike etwa um die 8 Liter. Für ein damals übliches Fladenbrot braucht man ¼ Liter.

Vers 19+20:

Noomi weiß, dass dieser reiche Ertrag ungewöhnlich ist. Sie sieht darin das freundliche Entgegenkommen des Feldbesitzers. Sie segnet ihn unbekannterweise. Als der sich später als ihr Verwandter Boas herausstellt, segnet sie ihn noch einmal ausdrücklich. Dieser Segen ist auch ein „Vergelt’s Gott“. Segnen bedeutet, all das Gute, das von Gott kommt, dem anderen zu wünschen, ihm zuzusprechen. In diesem Geschehen sieht Noomi die Barmherzigkeit Gottes. Anders als in Kapitel 1,20+21 spricht Noomi wieder voller Hoffnung und vertraut auf die Barmherzigkeit Gottes.

Der Text für mich

Die Aussagen aus Vers 12 und 19 sind für mich der Kern der Geschichte. Die beiden, Boas und Noomi, bringen das Geschehen mit Gott in Verbindung. Was von uns manchmal als pure Floskel benutzt wird, „Vergelt’s Gott“, füllt Boas mit Inhalt. Für das Gute, das Rut getan hat, kann sie nur Gott selbst richtig belohnen. Er weiß, dass es für Rut als Witwe und Ausländerin die beste Belohnung ist, dass sie Schutz findet. Und er weiß, dass der beste Schutz unter den Flügeln Gottes ist. Der Wunsch auf die Vergeltung Gottes ist deshalb eine bessere Erwiderung auf eine gute Tat, als es alle irdischen Vergeltungsgeschenke sein könnten. Wobei Boas dann mit diesen irdischen Vergeltungsgeschenken nicht geizt.

Der Wunsch des Segens Gottes ist in diesem Sinn ein Geschenk, der Lohn, die Vergeltung für etwas Gutes, das uns ein anderer getan hat.

Der Text für dich

Starter

Vergeltung bedeutet: Ausgleichende Gerechtigkeit.

Leider verbindet man in unserem Sprachgebrauch mit Vergeltung oft Rache, Heimzahlung, Strafe. Aber es gilt ebenso im Guten. Wer etwas Gutes getan hat, darf mit einer Belohnung rechnen. Davon kommt übrigens die Wortbedeutung von „Geld“ als Tausch- und Zahlungsmittel.

Rut hat sich für ihre Schwiegermutter eingesetzt. Sie hat mit ihr ihre Heimat verlassen und setzt sich nun fleißig für sie ein. Dafür erbittet Boas von Gott eine Belohnung, die Vergeltung. Das Gute, das von Gott kommt, nennt man Segen. Indem man jemanden segnet, wünscht man ihm, dass das Gute von Gott zu diesem Menschen kommt.

Checker

In Süddeutschland gibt es das geflügelte Dankeswort „Vergelt’s Gott“. Damit wünscht man dem, der einem etwas Gutes getan hat, dass Gott ihm das vergelten, ihn also dafür belohnen möge. Als Antwort sagt man dann „Segne es Gott.“ Gott soll also aus der Tat Gutes entstehen lassen. Das sind sehr schöne Wünsche.

Eine interessante Beobachtung zum Nachdenken: In nördlichen Gegenden Deutschlands antwortet man neuerdings auf das „Dankeschön“ mit „Nicht dafür.“

Die segnende Vergeltung wünscht Boas der Rut. Auch Noomi segnet den Boas, spricht ihm alles Gute Gottes zu. Auf diese Art verweben beide das gute Wirken Gottes mit dem Leben.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Der Erzähltisch aus Lektion 1 wird weitergeführt:
Im Bereich Juda wird ein Gerstenfeld gestaltet: Mit gelben Tüchern oder Papieren wird der Boden gestaltet. Mit Stroh aus dem Bastelgeschäft oder vom Bauern wird das Getreide angedeutet. Als Rastplatz werden einige Bäume aufgestellt. Die Bäume und auch die handelnden Personen werden aus Knete hergestellt (siehe Ende des Artikels).

Benötigte Figuren: Boas, einige Feldarbeiter, Noomi, Rut

Idee 2

Die Gruppe unterhält sich über die Frage: Was hast du schon einmal dafür bekommen, dass du…

  • einem kranken Freund jeden Tag die Hausaufgaben gebracht hast?
  • bei einer alten Nachbarin regelmäßig den Gehweg fegst?
  • im Zeugnis gute Noten hattest?
  • bei Nachbarn, die im Urlaub sind, die Katzen gefüttert hast?
  • usw.

Verkündigung

Verkündigungsart: Spielen mit den Erzählfiguren

Die Gruppe liest sich die Geschichte aus Rut 2 in einer modernen Bibelübersetzung durch.

Jetzt werden die Rollen verteilt: Noomi, Rut, Boas, viele Feldarbeiter

Jetzt liest sich jeder, der eine Rolle übernommen hat, die Geschichte noch einmal durch. Hier kann der nachfolgende Text verwendet werden. Dann begeben sich die Figuren an ihre Plätze: Noomi und Rut in ihr Haus, die Feldarbeiter auf das Getreidefeld, Boas nach Bethlehem. Die Geschichte wird nun gespielt, indem jeder mit seiner Figur seine Rolle spielt, dabei wird die dazugehörende wörtliche Rede benutzt.

Rut beginnt: „Guten Morgen, liebe Schwiegermutter. Hast du dich von der langen Reise erholt? Ich will heute mal losgehen, um uns etwas zu essen zu besorgen. Ich will auf ein Gerstenfeld gehen, das gerade abgeerntet wird. Da will ich die Ähren auflesen, die beim Ernten runtergefallen und liegengeblieben sind.“

Noomi: „Das ist gut. Geh los und mach genau das.“

Rut geht auf das Feld. Dort arbeiten die Feldarbeiter. Rut beginnt, Ähren aufzusammeln.

Da kommt Boas auf das Feld. Er begrüßt seine Arbeiter: „Der Herr sei mit euch!“ Sie antworten: „Der Herr segne dich!“ Da sieht Boas die Rut und fragt die Arbeiter: „Wer ist diese junge Frau dort? Ich habe sie hier noch nie gesehen.“ Die Arbeiter antworten: „Das ist eine Moabiterin.“ – „Sie ist mit Noomi aus Moab gekommen.“ – „Sie hat uns darum gebeten, dass sie Ähren sammeln darf.“ – „Sie ist schon den ganzen Tag da.“ – „Sie hat pausenlos gearbeitet.“ Boas geht zu Rut und spricht sie an: „Ich mache dir einen Vorschlag: Du brauchst nicht auf ein anderes Feld zum Ährenlesen zu gehen; bleib hier bei meinen Erntehelferinnen. Wenn du Durst hast, dann geh ruhig zu den Krügen dort und trink von dem Wasser, das meine Männer geschöpft haben!“ Rut wirft sich vor Boas auf die Knie. „Womit habe ich das verdient? Warum beachtest du mich, obwohl ich eine Ausländerin bin?“ Boas antwortet: „Man hat mir berichtet, wie du seit dem Tod deines Mannes deiner Schwiegermutter beigestanden hast. Deine Eltern und dein Land hast du verlassen und dich einem Volk angeschlossen, das du vorher nicht gekannt hast. Du bist zum Herrn, dem Gott Israels, gekommen, um bei ihm Schutz und Zuflucht zu finden. Gott möge dir deine Tat vergelten und dich reich belohnen und dir geben, wonach du gesucht hast.“ Rut antwortet: „Mein Herr, ich danke dir für deine große Freundlichkeit! Deine Worte geben mir Mut und Hoffnung.“ Boas richtet sie auf und sagt: „Komm, es ist Zeit für eine Pause. Setz dich zu uns und bediene dich von unserem Brot und Wein.“ Rut setzt sich zu den Leuten und isst sich satt. Dann arbeitet Rut mit den Arbeitern weiter bis zum Abend. Dann klopft sie die Ähren aus. Sie geht nach Hause zu Noomi und zeigt ihr die Ernte. Noomi staunt: „Wo hast du nur so viel sammeln können? Erzähl mir, wo du gewesen bist. Gott segne den, der so freundlich zu dir war!“ Rut berichtet: „Der Mann, der mich auf sein Feld gelassen hat, heißt Boas.“ Noomi ruft: „Der Herr segne ihn! Er ist ein naher Verwandter von uns. Ein Gesetz in Israel verpflichtet ihn, uns zu helfen. Jetzt sehe ich: Gott hat uns nicht vergessen. Er hat dich auf das richtige Feld geführt.“

Die andere Idee

Der Text aus Idee 1 wird mit verteilten Rollen gelesen.

Benötigte Leser: Erzähler, Rut, Noomi, Boas, 1 bis 5 Feldarbeiter

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Rollen werden jeweils an andere Kinder abgegeben. Die Geschichte wird noch einmal gespielt. Aber um die besondere Freundlichkeit Gottes mit Rut in der wahren Geschichte herauszustellen, wird Boas als böser, ausländerfeindlicher Großgrundbesitzer dargestellt.

Dann wird die Geschichte mit noch einmal neu besetzten Rollen richtig wiederholt.

Gespräch

In der Geschichte kam der Ausspruch vor: „Gott möge dir deine Tat vergelten.“ In Bayern sagt man als Dankeschön für eine gute Tat: „Vergelt’s Gott!“ Als Antwort sagt man dann „Segne es Gott.“ Was heißt das? Was ist „Vergeltung“?

„Als Vergeltung bezeichnet man im weitesten Sinn jede Reaktion auf eine vorhergegangene Aktion auf Gegenseitigkeit. Ursprünglich verstand man unter Vergelten eine Gegenleistung oder Belohnung (Entgelt) für erwiesene Dienste.” (Wikipedia 11.06.2021)

Was bedeutet es nun, wenn Boas wünscht, dass Gott der Rut ihre gute Tat vergelten möge? Es gibt kein größeres Geschenk als die Vergeltung, die Belohnung Gottes. Der Segen ist die Belohnung. Das ist auch keine leere Floskel. Sondern Gott steht als allmächtiger Gott in Person dahinter. Bei Rut war die Vergeltung, dass Boas ihr sehr großzügig geholfen hat. Das war schon segensreich. Später segnet Noomi den Boas. So fließt Gottes Kraft, Hilfe, Fürsorge … zu dem gesegneten Menschen.

Wenn wir von Gott gesegnet werden, darf das keine Sackgasse bleiben. Sondern der Segen soll weiterfließen, indem wir das Gute weitergeben. So wird sichtbar, dass das „Vergelt’s Gott“ keine leere Floskel ist, sondern gefüllt ist mit all dem Guten, das Gott schenken möchte.

Merkvers

Am Ende der Jungscharstunde bilden alle einen Kreis.

Ein Mitarbeiter hebt seine Hände über die Kinder und spricht Absatz für Absatz den „Aaronitischen Segen“ aus 4. Mose 6,24-26. Alle wiederholen jeweils den Absatz:

Der HERR segne dich und behüte dich;

der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Gebet

Danke, großer Gott, dass du ein guter Gott bist. Und all das Gute willst du uns zukommen lassen. Danke für so viel Gutes, das du in der langen Geschichte der Menschen mit dir geschenkt hast. Und wir gehören dazu. Bitte hilf uns, dass wir deinen Segen nicht für uns behalten, sondern weitergeben.

Kreatives

Backen von Gerstenbrotfladen:

Reines Gerstenbrot wird heute fast nirgends mehr gebacken. Meistens ist Roggen oder Weizen untergemischt. Es ist auch kein luftiges Brot, sondern eher knuspriger Fladen.

Zutaten:

1 Teil Wasser

2 Teile Mehl aus Nacktgerste (aus dem Bioladen, Reformhaus oder per Internet bestellen)

1 Prise Salz

Zubereitung:

Das Mehl mit dem Wasser und dem Salz 10 Minuten lang gut verkneten

Den Teig 30 Minuten durchziehen (rasten) lassen.

Den Teig in kleine Portionen teilen. Diese Teigstücke noch einmal gut durchkneten.

Diese Teigstücke zwischen den Handflächen zu einem 4mm dicken Fladen drücken.

Backen:

Auf heißen Steinplatten im offenen Feuer oder in einer sehr stark erhitzten Eisenpfanne ohne (!) Fettzugabe beidseitig backen.

Rätselhaftes

Anzahl der Körner raten:

Im Reformhaus oder einem Bioladen kann man ganze Getreidekörner kaufen. Diese werden in ein Glas geschüttet (ein Mitarbeiter hat sie vorher gezählt). Nun sollen alle eine Schätzung abgeben darüber, wie viele Körner wohl in dem Glas sind.

Gewicht schätzen:

Dazu braucht man eine Waage, die kleine Gewichte misst. Der Gruppe wird jeweils eine bestimmte Menge an Körnern gegeben. Sie sollen zuerst schätzen, wie schwer diese Menge ist. Dann wird sie abgewogen.

Getreidearten erkennen:

Dafür braucht man Körner von unterschiedlichem Getreide: Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Mais, Reis, Hirse, Dinkel.

Zum Identifizieren der Körner braucht man eine Schautafel mit den aufgeführten Getreidesorten oder digital etwas wie Google Lens.

(T)Extras

Lieder

Der Vater im Himmel segne dich (Text und Musik: Mike Müllerbauer)
Gott, dein guter Segen (Detlev Jöcker)
Egal was kommt, verlass dich auf den Herrn (Text und Musik Ute Rapsch)
Gott ist gut (Text: Hans-Jürgen Mang, Musik: Klaus Heizmann)
Der Her segne dich (Text und Musik: Daniel Pepper)

Spiele

Körner picken

Auf dem Tisch werden viele Körner ausgeschüttet. Die Kinder verteilen sich rund um den Tisch. Sie bekommen einen Strohhalm (echtes Stroh aus dem Bastelladen) und ein Schälchen. Auf Kommando versuchen sie, mit dem Strohhalm Körner anzusaugen und die dann auch per Strohhalm in ihr Schälchen zu legen. Wenn der Tisch leer ist, werden die Körner in den Schälchen gezählt.

Aktionen

Die Kinder bieten in ihrer Gemeinde an, dass sie gegen eine kleine „Vergeltung“ Gemeindegliedern ihre Hilfe anbieten. Das kann sein

  • im Garten helfen
  • den Hund ausführen
  • gemeinsam ein Brettspiel spielen
  • Besuch gegen die Einsamkeit
  • Hilfestellung bei Handyeinstellung o. Ä.
  • usw.

Kreatives

Körnerbilder gestalten

Auf den Filzplatten werden Bilder und Ornamente gestaltet. Dabei werden die verschiedenen Sämereien flächig zu Ornamenten oder Figuren angeordnet. Diese Kunstwerke werden fotografiert. Dann können die Körner für andere Bilder oder Aktivitäten wiederverwendet werden.

Herstellen von Knete

Zutaten:

Für 1 Portion:

500 Gramm Mehl (Typ 405)              mit

175 Gramm Salz                                 und

2½ EL Zitronensäure Pulver               vermischen

7 EL Sonnenblumenöl                         dazu mischen

500 Milliliter Wasser (kochend!)       mit dem Knethaken nach und nach unterkneten.

Alles gut durchkneten.

Einfärben der Knete:

Die Gesamtmasse in Einzelmengen teilen. In diese jeweils eine Mulde drücken, ein paar Tropfen der gewünschten Lebensmittelfarbe hineinträufeln, gut durchkneten. Dazu Einmalhandschuhe tragen, damit die Hände nicht eingefärbt werden (luftdicht verpackt hält sich die Knete mehrere Wochen formbar). Aus dieser bunten Knete werden nun alle Figuren und anderes geformt.

Die Jugendarbeit darf wieder starten? Genial! Hier findest du Ideen, wie du neue Jugendliche für deine Jugendarbeit erreichen und ihnen von Jesus erzählen kannst. Außerdem gibt es Anregungen, wie neue Jugendliche in eine Gruppe integriert werden können.

“Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!” – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

In den Detektivbüros in Bethlehem, Jerusalem und Kapernaum geht es rund! Junge Detektive von 8 bis 12 Jahren untersuchen in 15 spannenden Fällen rund um Jesus Tatorte, Schriftstücke, befragen Zeugen und begeben sich vielfältig auf Spurensuche.
Es ist wichtig, dass die Detektive dabei alle ihre Sinne nutzen und im Team zusammenarbeiten. Jedes Kind ist mit seinen Begabungen wichtig. Auf diese Weise tauchen sie gemeinsam interaktiv in Geschichten und Berichte des Neuen Testaments ein. Den Kindern werden so Zusammenhänge nicht nur theoretisch klar – da sie die Aussagen selbst erarbeiten, können sie sich leichter merken, was sie über Jesus erfahren. Auch die Spiel-, Bastel- und Backideen helfen, dass Gedanken und Erlebtes nicht vergessen werden.

Die 15 praxiserprobten Fälle eignen sich für Jungschar, Kinderbibeltage, Freizeiten, Projekttage, Schul-AGs u. v. m.
Sie können fortlaufend oder einzeln gelöst werden.
Ein Fall dauert ca. 90 Minuten.
Je nach Auswahl der Spiel-, Bastel- und Backideen kann die Zeit verlängert oder gekürzt werden.
Es ist kein Vorwissen der Detektive nötig. Kinder mit und ohne christliche Prägung können die Fälle lösen.
Die Umsetzung ist bereits mit 1-2 Mitarbeitenden möglich.
Es stehen PDF-Vorlagen zum Download zur Verfügung, die an die eigenen Örtlichkeiten angepasst werden können.
Die Einleitung gibt viele praktische Tipps zur Umsetzung sowie Hinweise für christliche Kindergruppen an der Schule.

Jesus beruft Petrus (Fall 3)

Schwerpunkte

  • Petrus erkennt, dass Jesus kein normaler Mensch ist
  • Petrus vertraut Jesus, weil er eine besondere Erfahrung mit ihm gemacht hat
  • Fehler und Schwächen sind kein Hinderungsgrund für eine Berufung

Besonderheit

Foto-Detektivauftrag im Freien

Situation

Nach einem Misserfolg begegnet Jesus einem frustrierten Petrus. Dieser hat die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Trotzdem müssen die Netze gewaschen werden – welch Frust. Eine ganze Menschenmenge umringt Jesus. So bittet Jesus Petrus, dass dieser ihn ein Stück vom Ufer weg rudert, damit er von dort aus gut hörbar zu den Menschen reden kann. Was Jesus den Menschen gesagt hat, ist nicht bekannt, doch es muss so beeindruckend gewesen sein, dass Petrus ihm volles Vertrauen schenkt. Das wird deutlich, als Jesus ihm – wie als Bezahlung – den Rat gibt, jetzt die Netze auszuwerfen.

Normalerweise wird am See Genezareth in der Nacht gefischt. Die Anweisung von Jesus, am hellen Tag ins Tiefe hinauszufahren, widerspricht den Erfahrungen, die Petrus bisher gemacht hat. Eine häufige Fischart im See Genezareth, die Süßwassersardine, hält sich tagsüber eher in der Uferzone auf.

Doch die Rede Jesu muss sein Herz so berührt haben, dass Petrus trotzdem auf den See hinausfährt. Zu seiner Überraschung fängt er trotz schlechter Voraussetzung so viele Fische wie noch nie in seinem Leben. Als Petrus die Menge der Fische sieht, erkennt er, dass er in Jesus Gott begegnet und fällt vor ihm auf die Knie. Ihm wird bewusst, dass er zu gering für Gott ist und all seine Fehler fallen ihm ein. Jesus lässt sich davon nicht beirren, sondern er beruft Petrus in die Nachfolge. Petrus vertraut Jesus und folgt ihm.

Erlebniswelt der Kinder

Überall gibt es Leistungsdruck und gerade Kinder in der Schule bekommen das zu spüren: Unser „Fangnetz“ muss immer voll sein = wir müssen immer erfolgreich sein. Bei Jesus ist das anders, weil er uns so annimmt, wie wir sind. Wir brauchen keine besonderen Fähigkeiten und Erfolge, keine vollen Netze, damit er etwas mit uns anfangen kann. Einzig unser Vertrauen ihm gegenüber ist wichtig. Das ist eine Botschaft, die Petrus erstaunt hat und die für die Kinder heute sehr wichtig ist.

Einstieg

Montagsmaler zum Thema

Material: Tafel/Plakate, Kreide/Eddings
Begriffe: Fischer, Fische (Hai, Aal, Forelle o. Ä.), Netz, Boot, See, Menschenmenge, Gummistiefel, Wurm, Fluss, Muschel, Krebs, Seepferd, Wal, Delfin, Qualle usw.

Es werden Gruppen gebildet. Aus jeder Gruppe wird ein Zeichner gewählt, der nun versuchen muss, die Begriffe so aufzumalen, dass die Gruppe sie erraten kann. Welche Gruppe errät innerhalb einer bestimmten Zeit die meisten Begriffe?

Ja-Nein-Stuhl zu Fischer und Fischen

Material: Stuhl mit Aufschrift „Ja“, Stuhl mit Aufschrift „Nein“

Die Kinder müssen nun entscheiden, ob die Aussage richtig oder falsch ist. Dazu stellen sie sich in zwei Gruppen hintereinander auf. Die beiden vordersten Kinder spielen jeweils gegeneinander. Vor ihnen stehen die beiden Stühle. Wer sich nach dem Nennen der Aussage zuerst für die richtige Antwort entschieden hat und auf dem richtigen Stuhl sitzt, hat gewonnen. Die Gruppe bekommt einen Punkt.

  • Fische verhalten sich alle gleich. (nein)
  • Fische fängt man am einfachsten, wenn sie im Tiefen sind. (nein)
  • Süßwassersardinen fängt man am einfachsten in der Nähe des Ufers. (ja)
  • Süßwassersardinen fängt man am einfachsten am Mittag. (nein)
  • Wenn Popstars kommen, laufen oft viele Menschen zusammen. (ja)
  • Bei großen Menschenansammlungen kann man leicht erdrückt werden. (ja)

Plakat 1

Stellt euch vor, ein Popstar würde nach … (Stadt der Detektivgruppe) kommen mit dem Ziel, sich hier jemanden auszusuchen, der mit ihm in Zukunft durch die Welt reist und ihn unterstützt. Welche Voraussetzungen müsste so ein Assistent wohl mitbringen? Die Kinder sammeln Ideen auf einem Plakat, zum Beispiel musikalisch sein, gut aussehen, gut schreiben und organisieren können, gute Zeugnisse haben usw.

Plakat 2

Stellt euch vor, Jesus wäre da und würde nach Assistenten suchen. Was müssten diese wohl können? Die Kinder überlegen gemeinsam, was sie für Fähigkeiten brauchen könnten (gut zu Fuß sein, die Bibel kennen, freundlich sein …).

Wichtig: Beide Plakate sollten zunächst nicht kommentiert werden.

Aktion

Vorbereitung

Fotos von den verschiedenen Verstecken machen. Die Bilder müssen nicht auf Fotopapier ausgedruckt werden, es reicht normales Papier. Sollten ältere Fotos vorhanden sein, kann man sie auch verwenden, die Detektive dürfen ruhig beim Suchen nachdenken …

TIPP Ein paar Tage vorher alle Stellen im Gebäude oder Gelände fotografieren, an denen Hinweise und Sachen so versteckt werden können, dass es andere nicht gleich sehen. Nach Möglichkeit ein großes Gelände mit vielen Versteckmöglichkeiten fotografieren, sodass man beim Verstecken flexibel ist. Man kann aber auch Makrofotos machen, also starke Vergrößerungen, die die Suche kniffliger machen.

TIPP Man legt die Spur rückwärts, d. h. man versteckt zuerst die Belohnung, markiert die Stelle auf einem Foto und versteckt dieses Foto zusammen mit einem Hinweis an einer anderen Stelle. Diese Stelle wiederum wird auf einem anderen Foto vermerkt usw.

  • Lösungscode überlegen (z. B. 1=A, 2=B), Anleitung siehe Detektivspiele.
  • Lösungscode stark vergrößert in ein Fenster kleben, sodass er gut von außen sichtbar ist.
  • Text mit Hinweis für das nächste Versteck in Geheimschrift schreiben, die mit Hilfe des Codes lösbar ist.
  • Spur legen und dabei die einzelnen Hinweise auseinanderschneiden. Auf den Fotos jeweils ein Kreuz machen, wo der nächste Hinweis ist. Die Hinweise zusammen mit den Fotos verstecken (siehe oben). Eventuell einen Text auf ein Diktiergerät sprechen (siehe unten).

Material allgemein
Code im Fenster

Material pro Gruppe

  • Fernglas
  • Netz (man kann auch ein Netz vom Aquarium nehmen) oder Boje mit Namensbezeichnung Zebedäus
  • Belohnung
  • Detektivhinweise
  • Geheimschrift
  • Stift
  • Fotos von den Verstecken
  • für jüngere Kinder: Schirmkappen, Zeitungen und Tesafilm für die Verkleidung unterwegs

TIPP Pro Gruppe eine eigene Spur legen, der Lösungscode im Fenster kann aber der gleiche sein.
TIPP Weitere Hinweise für die Ausführung der Spurensuche.

Detektivauftrag für das Detektivbüro in Kapernaum

„Hallo, ich bin vom Ordnungsamt. Meine Mitarbeiter haben am See Fischernetze und viele Fische gefunden. Von den Fischern fehlt jede Spur. Wir sind gerade etwas überlastet, deshalb brauchen wir eure Hilfe. Ein Mitarbeiter hat ein paar Spuren gefunden, die er euch zur Verfügung stellt. Ihr müsst sie sichten.“

Eure Aufgabe ist es nun herauszufinden:

  • Wer waren die Fischer?
  • Warum haben sie ihre Netze zurückgelassen?
  • Wo sind sie jetzt?“

Detektivhinweise

Start: Jede Gruppe bekommt ein unterschiedliches Foto mit Kennzeichnung, wo der nächste Hinweis versteckt ist. Die Reihenfolge der Hinweise kann an das Gelände angepasst werden. Notiz 1 und 2 sollten logischerweise nicht vertauscht werden …

1.Hinweis: Hier in der Nähe findet ihr einen Gegenstand, z. B. eine Boje oder ein Fischernetz, den Fischer brauchen. Findet heraus, wem er gehört!
a) Zebedäus – Geht zu …
b) Paulus – Geht zu …
c) Josef – Geht zu…

2. Hinweis: Sucht nach einem Fernglas.

3. Hinweis: Diesen finden die Detektive beim Fernglas, zusammen mit dem Geheimtext.
Im Fenster des nächsten Hauses findet ihr den Code für euren Geheimtext, der euch verrät, wo es weitergeht. (z. B. „Sucht unter der Bank!“ – wie man einen Geheimcode erstellt, siehe Detektivspiele)

4. Hinweis: Notizzettel des Vertreters des Ordnungsamts als Text oder auf einem Diktiergerät zusammen mit Foto, wo der nächste Hinweis versteckt ist.

Notiz von einem Vertreter des Ordnungsamts
Habe hier Männer belauscht! Sie schwärmten von einem besonderen Fischfang!
Person 1: Weißt du noch vor ein paar Tagen, wie Jesus zu uns an den See kam, als wir die Netze flickten?
Person 2: Ja, Johannes, zuerst dachte ich mir nichts dabei, als Jesus mich bat, mit dem Boot etwas auf den See hinauszufahren. Da waren so viele Menschen, die ihn hören wollten. Die Gefahr war groß, dass die Menge ihn aus Versehen in den See schubst. Der hat geredet, dass es einem zu Herzen ging. Als er fertig mit Reden war, sagte er, ich solle die Netze ins tiefe Wasser auswerfen. Zuerst wollte ich nicht. Wir hatten zur besten Fangzeit – der Nacht – nichts gefangen, da würden wir jetzt erst recht nichts fangen. Doch nach allem, was ich von Jesus gehört hatte, war ich bereit, mich lächerlich zu machen und hinauszufahren.
Person 1: Ja, Simon-Petrus, ich und Jakobus waren auch überrascht von der Aufforderung. Gut, dass du gehorcht hast. So viele Fische haben wir noch nie gefangen!

Fragen

1. Wer sind Person 1 und 2?
Person 1: Johannes
Person 2: Simon-Petrus

2. Mit wem sind die beiden unterwegs?
Person 1: Jesus
Person 2: lakobus“

5a. Hinweis

Hinweis für jüngere Kinder
Die Verdächtigen haben Verdacht geschöpft. Das nächste Mal müsst ihr euch tarnen. Hier in der Nähe findet ihr Schirmmützen und Zeitungen. Tarnt euch, damit man euch nicht erkennt! Ebenso findet ihr ein Foto, wo ihr den nächsten Hinweis entdecken könnt.

5b. Hinweis

Zweiter Notizzettel des Vertreters des Ordnungsamtes (als Text oder Diktiergerät)
Notiz von einem Vertreter des Ordnungsamts
Habe hier wieder die Männer belauscht!
Person 1: Es war wirklich unglaublich! Nach dem Tipp von Jesus haben wir so viele Fische gefangen. Die Netze wären fast zerrissen!
Person 2: Ach, Johannes, trotzdem war es der Schock meines Lebens. Wer so etwas weiß, der muss mit unserem Gott in Verbindung stehen. Ich habe gleich gedacht: Wer bin ich, dass ich mit so einem zu tun haben soll. Ich erinnerte mich plötzlich all meiner Fehler und schämte mich dafür. Dabei hatte ich den Eindruck, ich könnte meine Schuld nicht vor Jesus verbergen. Ich fiel vor Jesus auf den Boden und sagte: „Geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch, Herr.“
Person 1: Aber Jesus ließ sich von deiner Angst nicht beeindrucken, Simon-Petrus. Im Gegenteil. Er sagte: „Hab keine Angst! Von nun an wirst du Menschen fangen!“
Person 2: Zuerst konnte ich mir darunter nichts vorstellen, Johannes. Aber ich wusste, dass ich mit diesem Mann mitgehen und es herausfi nden würde. Du und Jakobus, ihr seid ja auch mitgegangen.

Frage

Was hat die Männer überzeugt, mit Jesus mitzugehen? Überlegt euch die richtige Antwort und geht dann zu dem genannten Ort, dort findet ihr den nächsten Hinweis.
a) Dass er toll reden konnte. Geht zu …
b) Dass er bewies, dass er mehr wusste als normale Menschen. Geht zu …
c) Dass er sie mit Namen kannte. Geht zu …

6.Hinweis

Brief von Petrus an die Detektive

Danke für Eure Fürsorge. Als Dank findet Ihr hier im Umkreis von 5 Metern eine Stärkung. Ihr braucht Euch um uns keine Sorgen machen, es geht uns gut! Petrus

Vertiefung

Lösung des Falls

Wer waren die Fischer?
Antwort: Petrus, Johannes, Jakobus

Warum haben sie die Netze verlassen?
Antwort: weil sie mit Jesus mitgegangen sind

Wo sind sie jetzt?
Antwort: bei Jesus

Eventuell kann man den Hergang der Geschichte im Zusammenhang erzählen (und darauf hinweisen, dass Kinder nicht mit jedem mitgehen dürfen).

Die Plakate vom Einstieg werden betrachtet.

Gespräch

  • Was für Voraussetzungen brachte Petrus mit, dass Jesus ihn beauftragt hat, mit ihm zu reisen? (keine)
  • War klar, dass er sich in der Bibel gut auskennt? (nein, Petrus war kein Theologe oder Schriftgelehrter, er war Fischer)
  • Hatte Petrus gute Zeugnisse? (war unwichtig, danach wurde nicht gefragt!)
  • War Petrus besonders nett und höflich? (nein, er sagte etwas grob: „Geh weg …!“)
  • Hatte Petrus keine Fehler? (doch, er sagte selbst, dass er sündig sei)
  • Welche Voraussetzung erfüllte Petrus? (Petrus hat Jesus vertraut. Mehr müssen auch wir nicht tun. Es sind keine besonderen Fähigkeiten notwendig, damit Jesus uns brauchen kann. Es reicht, dass Jesus alles kann. Er kann unseren Mangel an Fähigkeiten und Eigenschaften ausgleichen – wenn wir ihn lassen!)
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Fan und einem Jünger bzw. Nachfolger? (Der Fan lebt sein eigenes Leben und bewundert eine Person nur. Der Nachfolger versucht so zu leben, wie der Mensch, dem er nachfolgt. Ein Fan von Jesus glaubt, dass es Jesus gibt und findet gut, was er getan hat. Es hat aber keine weiteren Konsequenzen. Ein Nachfolger lebt mit Jesus und versucht zu erkennen und zu tun, was Jesus von ihm möchte. Er bittet Jesus um Hilfe und vertraut ihm sein Leben an. Jeder von euch kann ein Nachfolger von Jesus werden.)

Möglicher Imbiss

  • Fischli oder „Würmer“ bzw. Erdnusslocken
  • „Haifischblut“ (roter Saft oder Tee)

Gebet

Lieber Herr Jesus, ich freue mich darüber, dass du jeden brauchen kannst, der dir vertraut. Dir zu vertrauen ist manchmal schwierig, weil wir dich nicht sehen können. Bitte hilf uns doch, dich in unserem Alltag zu erkennen und dir zu vertrauen. Danke, dass du uns nie aufgibst und uns so viel zutraust. Amen

Lied

Sei ein lebend’ger Fisch, schwimme doch gegen den Strom

Bastel- und Spielideen

Fischklammer für wichtige Notizen oder Briefe

Material: Sperrholz, Laubsäge, Wäscheklammer, Farbe, Pinsel, Wasserbecher, Holzkleber
Aus Sperrholz wird ein Fisch ausgesägt, angemalt und auf die Wäscheklammer geklebt.

Spiele

„Fischer, welche Fahne weht heute?“

Auf einer Seite des Raumes steht ein Fischer. Dieser wird von allen Kindern, die auf der anderen Seite des Raumes stehen, gefragt: „Fischer, welche Fahne weht heute?“ Der Fischer antwortet z. B. „Gelb“, rennt auf die Kinder zu und versucht alle Kinder abzuklatschen, die nichts Gelbes an ihrer Kleidung haben. Die Kinder rennen ihrerseits auf die Seite zu, auf der bisher der Fischer gestanden hat. Kinder, die irgendetwas von der gewünschten Farbe an der Kleidung haben, dürfen nicht gefangen werden. Mit den „gefangenen“ Kindern wechselt also der Fischer auf die andere Seite des Raumes und nun fragen die übrigen Kinder wieder: „Fischer, welche Fahne weht heute?“ Der Fischer nennt nun eine andere Farbe und versucht mit Hilfe der „gefangenen“ Kinder die noch „freien“ Kinder, die diese Farbe nicht tragen, abzuklatschen. Das geht so lange, bis nur noch ein Kind nicht gefangen ist. Dieses ist der neue Fischer.

Fischernetz wird geleert

Stühle werden im Kreis gestellt. Es ist ein Stuhl zu wenig. Zettel mit unterschiedlichen Fischnamen werden verteilt, mindestens zwei pro Sorte. In der Mitte steht der Fischer, der einen Platz haben möchte. Er ruft z. B: „Forelle!“ Die Kinder mit den entsprechenden Fischen wechseln (Fischnamen: Forelle, Hecht, Hai, Delfin, Thunfisch usw.)

Pantomime 1

Die Kinder überlegen sich zu zweit eine Szene aus der Geschichte und stellen sie ohne Worte dar. Die anderen müssen raten, welche Szene gemeint ist.

Pantomime 2 oder Montagsmaler (für ältere Kinder)

Begriffe: Stockfisch, Rollmops, Backfisch, Sägefisch, fliegender Fisch, Stichling, Barsch
TIPP Manche Namen sind zusammengesetzte Hauptwörter. Man kann diese Namen auch in zwei Worte teilen und einzeln spielen bzw. raten lassen, z. B. Stock + Fisch usw.

Fische fangen

Alle stehen im Kreis und strecken ihre Hände nach außen. Einer geht im Kreis herum und sagt: „Ich hab gefischt, ich hab gefischt, ich hab die ganze Nacht gefischt und keinen Fisch erwischt.“ Bei „erwischt“ – nicht vorher – ziehen alle Spieler ihre Hände weg. Der Fischer versucht eine Hand zu treffen. Wen er trifft, ist der Fischer / die neue Fischerin.

Menschenfischer (für Gruppen ab 10 Kinder)

Zwei Kinder bilden ein Netz, indem sie sich an den Händen festhalten. Sie versuchen die anderen Kinder auf einem begrenzten Spielfeld zu fangen. Jedes weitere gefangene Kind muss die anderen an der Hand fassen und sich so dem Netz anschließen.

Fischtransport

Material: Trinkhalme, Papierfische

Es werden zwei Mannschaften gebildet. Jedes Kind hat einen Trinkhalm. In jeder Mannschaft versucht ein Spieler den Fisch anzusaugen und seinem Nachbarn zu geben, der seinerseits den Fisch mit dem Halm ansaugt. Welche Mannschaft lässt den Fisch zuerst fallen?

Weitere Spiele
siehe Fall 13

Zielgedanke

Die Kinder sollen wissen, dass Jesu Tod entscheidende Bedeutung hat und diese Bedeutung für sich nachspüren können.

Merkvers

Er war wirklich Gottes Sohn.

Matthäus 27,54c; GNB

Situation der Jungscharler

Für die Jungscharler ist dies ein wirklich schwieriger Text. Die allermeisten werden mit dem Tod nicht viel anzufangen wissen, erst recht nicht mit wieder erscheinenden Gestorbenen. Wenn sie so etwas kennen, dann aus Filmen mit Zombies oder Vampiren, die sie wahrscheinlich besser noch nicht gesehen hätten. Auch Erdbeben sind eher etwas Angst einflößendes. Die Anknüpfungspunkte zum Verstehen sind für die Jungscharler also gering. Auf der anderen Seite lieben Kinder „große Auftritte“ und „special effects“, die auf etwas Großes und Spannendes hinweisen. Deswegen werden sie sich gut in die Soldaten hineinversetzen können, die sich vor diesen wundersamen Erscheinungen fürchten und erkennen: Jesus ist wirklich der Sohn Gottes. Ich halte es nicht für sinnvoll, in der Jungscharstunde zu viel Gewicht auf diese schweren, Angst einflößenden Geschehnisse zu legen.

Erklärungen zum Text

Die Geschehnisse im Text sind wirklich wundersam. Jesus stirbt und sein Tod ruft unvorstellbare Reaktionen hervor.

Jesus schreit auf und für Matthäus scheinen in diesem Schrei der gesamte Schmerz und alles Leid der Welt zu liegen. In diesem Schrei ist auch das Wissen enthalten, dass das irdische Leben hier endet (bei Lukas sagt Jesus: „Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist“) und die Freude darüber, dass damit etwas ganz Neues beginnt, weil der Tod besiegt ist (bei Johannes sagt Jesus hier: „Es ist vollbracht“).

Weil dieser Moment ein weltgeschichtlich verändernder ist, weil Jesu Tod und Auferstehung Realitäten verschieben, passiert hier zeichenhaft Unvorstellbares.

Der Vorhang im Tempel vor dem Allerheiligsten reißt mitten durch. Ins Allerheiligste, direkt zu Gott, durfte nur der Hohepriester einmal im Jahr gehen. Die Verbindung zu Gott war limitiert und für die meisten Menschen nur über die Priester als Mittler möglich – es gab also keine direkte Begegnungsmöglichkeit mit Gott. Aber Jesus macht deutlich: Gott ist mitten unter den Menschen. Er will nicht von ihnen getrennt sein. Er will eine Verbindung, eine Beziehung möglich machen. Er ist kein Gott für einmal im Jahr – er ist immer da.

Die Erde bebt und Felsen explodieren. So erschütternd, so umwälzend ist das, was hier geschieht.

Die Gräber öffneten sich und viele Heilige wurden auferweckt – sie wurden sogar von Menschen in der Stadt gesehen. Jesus stirbt gerade erst, seine Auferstehung steht noch aus. Es scheint, als ob der Tod Jesu Lebenswerk kassiert und Gottes Reich am Kreuz scheitert. Die beschriebenen Ereignisse zeigen: Der Tod ist jetzt schon am Ende. Gott ist der Schöpfer, Erhalter und Beschützer des Lebens – der Tod kann dem nichts anhaben.

Es ist unvorstellbar, wie Gott hier handelt: Selbst in dieser dunklen Stunde des Todes am Kreuz zeigt er: Ich bin bei euch. Ganz nah. Ihr braucht keine Angst zu haben. Hoffnung ist angezeigt. Denn ich schenke euch Leben, das selbst der Tod nicht nehmen kann.

Damit verlieren diese auf den ersten Blick düsteren Ereignisse ihren Schrecken und wandeln sich in Zeichen von Freude, Hoffnung und echtem Leben.

So erleben das auch die römischen Soldaten, die gar nicht anders können als zu erkennen und zu bekennen: Das ist wirklich Gottes Sohn!

Treffpunkt

Im Treffpunkt geht es darum, spielerisch mit Kraft umzugehen. Dies wird später in Bezug auf den Bibeltext wieder Thema werden: Eine große Kraft schafft Unvorstellbares, verändert und schafft Neues.

Spiele

Tauziehen

Zwei Teams treten im Tauziehen gegeneinander an. Man kann auch einen Wettkampf Jungscharler gegen Mitarbeiter veranstalten. Achtet dabei auf ein taugliches Seil und genug Platz.

Dosenhammer

Sammelt in der Vorbereitung leere Konserven- oder Getränkedosen, die die Kids mit einem größeren Hammer zerquetschen dürfen. Wichtig sind hier ein rutschfester Untergrund für die Dosen und Sicherheitsabstand rund um das Geschehen. Je nach Größe und Alter der Kids bieten sich evtl. auch verschieden schwere Hämmer an. Durch die Art der Dosen lässt sich der Schwierigkeitsgrad bestimmen. Getränkedosen lassen sich leichter zusammendrücken als stabile Konservendosen.

Armdrücken

Es findet ein Wettbewerb im Armdrücken statt. Auch hierbei können die Kinder gegeneinander oder gegen einen Mitarbeiter antreten.

Nägel einschlagen

Ein dicker Holzblock steht bereit mit großen Nägeln, die schon ein kleines Stück eingeschlagen sind, sodass sie halten und die Kids sie nicht mehr festhalten müssen. Mit einem größeren Hammer dürfen die Kids einen Nagel einschlagen. Wer schafft es mit den wenigsten Schlägen?

Knackpunkt

Der Knackpunkt wird wie eine Wissensshow („Wissen macht ah“ o. Ä.) gestaltet. Hier wird das Thema „Kraft, die verändert“ bzw. „Kraft, die unvorstellbare Reaktionen schafft“ aufgegriffen, vertieft und dann in Bezug zum Text gesetzt.

Ein Mitarbeiter verkleidet sich als Wissenschaftler (weißer Kittel, große Brille usw.) und moderiert die Show.

Nach einer kurzen und motivierenden Anmoderation (schaut euch bei YouTube einmal ein paar Clips aus solchen Wissenssendungen an, dann habt ihr den passenden „Stil“ schnell drauf) nimmt er die Kinder mit in einige Versuche. Hier ist eine Auswahl. Schaut einfach einmal rein, was für euch und eure Jungschar am besten passt und macht zwei, drei dieser Versuche. Schön ist, wenn die Kinder wenigstens einen davon nachmachen können.

Cola-Mentos-Fontäne

Das ist ein Versuch für draußen. Eine Flasche Cola light wird mit fünf Mentosbonbons versetzt und eine große Colafontäne entwickelt sich. Das ist sehr eindrucksvoll und lustig – wenn man weit genug weg steht.

Mit dem Strohhalm durch die Kartoffel

Lasst die Kids versuchen, einen Strohhalm möglichst weit in eine rohe Kartoffel zu stoßen. Mit genug Kraft geht er ein klein wenig rein, bricht aber ab. Wer den Strohhalm oben zuhält, kann den Strohhalm weit in die Kartoffel stoßen, ohne dass der Strohhalm kaputtgeht (Stabilisation durch Luft in der Röhre). Ganz Starke können die Kartoffel sogar durchstoßen.

Starker Verschluss

Ein Stück Mullbinde wird mit einem Gummi über der Flaschenöffnung befestigt. Die Glasflasche wird mit Wasser befüllt, das geht durch die Binde einwandfrei. Drehe die Flasche nun um und drücke dabei deine Hand auf die Öffnung. Wenn du nun loslässt, müsste das Wasser herausfließen. Tut es aber nicht. Du kannst sogar kleine Holzspieße durch die Mullbinde in die Flasche schieben, das Wasser bleibt trotzdem drin.

Flaschenbrecher

Fülle eine Glasflasche mit Wasser. Wenn du die Flasche gut festhältst und mit viel Kraft von oben auf die Flaschenöffnung schlägst, bricht der Flaschenboden. Das sollten nur Mitarbeiter machen – und es vorher einmal ausprobieren.

Wasserfeuerwerk

Binde ca. 10 Wunderkerzen mit Klebeband und Draht gut zusammen. Zünde sie an und tauche die brennenden Wunderkerzen dann mit der brennenden Seite in ein Wasserglas. Du kannst sie bis auf den Boden sinken lassen – sie brennen auch unter Wasser weiter. Achtung, das Experiment sollte nur von Mitarbeitern durchgeführt werden und man muss darauf achten, dass eine feuerfeste Unterlage verwendet wird.

Kerzen

Fülle eine Karaffe oder ein Glas mit etwas Essig und gib Backpulver dazu. Halte dann für eine Minute die Hand auf die Öffnung. Innen bildet sich Kohlendioxid. Wenn du die Karaffe nun öffnest und schräg über brennende Kerzen hältst, entweicht das Kohlendioxid und die Kerzen gehen aus.

Weitere passende Experimente sind:

Teebeutel-Rakete (www.youtube.com/watch?v=g7PtZfoORQc),

Streichholz-Rakete (www.youtube.com/watch?v=OQ616I3QvhA) und

Brause-Vulkan (www.youtube.com/watch?v=JggMdgJE1Mo).

Wichtig ist es, bei der Moderation zur Show und den Versuchen immer wieder über die Kraft, die aufgewendet wird, zu sprechen und welche unvorstellbaren Reaktionen sie hervorruft, um den inhaltlichen Anschluss an den Bibeltext zu bekommen.

Der Übergang zur biblischen Geschichte wird nun ebenso wie ein Experiment anmoderiert:

Nun kommen wir zu einem weiteren spektakulären Experiment, das uns zeigen will, welch unvorstellbare Reaktionen eine große Kraft hervorrufen kann.

Sie haben heute hier ja schon einiges gesehen, meine Damen und Herren, aber jetzt wird’s richtig unvorstellbar krass.

Gott selbst hat hier experimentiert. Er wollte allen Menschen zeigen: Meine Kraft ist stärker, als ihr es euch vorstellen könnt. Meine Kraft ist stärker als alles, was trennt. Sie ist sogar stärker als der Tod! Unvorstellbar, oder?! Aber Gott meint das vollkommen ernst.

Deswegen zeigt er uns Menschen ein riesiges Experiment. Er schickt seinen Sohn Jesus auf die Welt und lässt zu, dass Jesus getötet wird. Gerade als es so aussieht, als wäre der Tod stärker als alles, sogar stärker als Gott, da passiert das Unvorstellbare. Gott zeigt seine Kraft. Als Jesus stirbt, da wackelt die ganze Erde und große Felsblöcke explodieren förmlich. Der große, schwere Vorhang im Tempel reißt mitten durch. Sogar Gräber öffnen sich und Leute, die tot waren, werden wieder lebendig und gehen in die Stadt. Unvorstellbar. Am Ende wird sogar Jesus wieder lebendig.

Unvorstellbar und ganz schön beeindruckend, oder? So beeindruckend, dass sogar die römischen Soldaten, die Jesus getötet haben, erst einen großen Schreck bekommen und dann feststellen: Unvorstellbar, aber jetzt sind wir sicher: Dieser Jesus ist wirklich Gottes Sohn!

Doppelpunkt

Der Doppelpunkt ist zweigeteilt.

Startet mit einer Gesprächsrunde über die verschiedenen Experimente. Was für unvorstellbare Sachen dabei als Reaktionen herausgekommen sind. Lenkt das Gespräch irgendwann auf Gottes „Experiment“ und lasst die Kinder ihre Eindrücke dazu schildern.

Ergänzt die Beiträge der Kinder passend mit folgenden Informationen (siehe auch Erklärungen zum Text):

  • Der Vorhang im Tempel vor dem Allerheiligsten reißt mitten durch, das bedeutet, dass Gott eine Verbindung zu uns Menschen will.
  • Die Erde bebt und Felsen explodieren. So erschütternd, so umwälzend ist das, was hier geschieht.
  • Die Gräber öffnen sich und viele Heilige werden auferweckt. Diese Ereignisse zeigen: Der Tod ist jetzt schon am Ende.
  • Unvorstellbar wie Gott hier handelt: Selbst in dieser dunklen Stunde des Todes am Kreuz zeigt er: Ich bin ganz nah bei euch.
  • Gottes Experiment ist noch krasser, als alle anderen, die wir gesehen haben. Gott hat nicht nur gezeigt, dass seine Kraft unvorstellbare Reaktionen hervorruft, sondern er schafft durch seine Kraft auch noch etwas Neues. Er zeigt den Menschen: Ich bin bei euch. Ihr braucht keine Angst zu haben. Vor nichts. Noch nicht mal vor dem Tod.

Im zweiten Teil geht es darum, dem Gehörten noch einmal in Aktion nachzuspüren.

Stellt aus Eierkartons Pappmaschee her. Dazu muss man die Eierkartons klein reißen und so lange in Wasser kneten und stampfen, bis ein Brei entsteht. (Das ist der KRAFTaufwand)

Dieser Pappbrei wird im Verhältnis 50:50 mit Erde vermischt und ausgerollt. Stecht mit Plätzchenformen Sterne, Blumen o. Ä. aus und drückt jeweils ein paar Blumensamen in das Pappmacheeplätzchen. („UNVORSTELLBARE“ Reaktion)

Jetzt wird das Ganze getrocknet. Stellt den Kids in Aussicht, dass sie die Samenplätzchen in der kommenden Woche mitnehmen können. Wenn sie sie zu Hause einpflanzen, werden da wirklich Pflanzen draus. (Etwas NEUES entsteht).

Begleitet eure Erklärungen der Arbeitsschritte mit den Assoziationen und Anklängen zur gehörten biblisch-göttlichen Experimentgeschichte.

Vielleicht pflanzt ihr selbst mit den Kids in der kommenden Jungscharstunde ein paar der Samenplätzchen ein und seht zu, wie aus dem Kraftaufwand Neues wächst.

Schlusspunkt

Im Schlusspunkt soll der Merkvers spielerisch verinnerlicht werden, auch hier geht es natürlich wieder um Kraft.

Teilt die Kinder in zwei Gruppen ein und holt jeweils einen Freiwilligen aus der Gruppe nach vorn. Die Freiwilligen bekommen eine volle Getränkeflasche und sollen diese auf Kommando mit ausgestrecktem Arm in der Hand halten. So lange sie die Flasche oben halten können, rufen die Kinder immer wieder den Merkvers. Ein Mitarbeiter zählt mit, wie oft die Gruppen den Merkvers rufen konnten, bis die Flasche des Gruppenfreiwilligen sinkt.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

Nr. 59 Gott ist stark

Nr. 64 Ich will nicht mehr sagen

Nr. 67 Mein Gott ist groß

1. Vorbemerkungen

Dieser Stundenentwurf lässt sich super für verschiedene Ausgangssituationen benutzen. Hier ein paar davon:

  • Es sind viele neue Leute in der Gruppe und ihr wollt sie kreativ und schnell integrieren.
  • Eure Gruppe ist generell sehr groß und ihr möchtet „Grüppchen“ aufbrechen.
  • Ihr braucht einen Opener für eine Wohnwoche, einen Jugendalphakurs oder eine Freizeit.
  • Ihr wollt einen bunten Abend gestalten, zu dem eure Teens ihre Freunde einladen und diese schnell ankommen.
  • Ihr macht einen Elternabend der anderen Art.

Wenn ihr ein bis drei Teens in die Vorbereitung mit einbindet, wird der Abend noch kreativer. Sie kommen in der Regel auf viel mehr Ideen als ihr.

2. Zielgedanke

Das Ziel des Abends ist es, durch einen bunten Strauß an Methoden, gepaart mit einer leichten Hektik, das Eis zu brechen. Eure Teens werden mit vielen anderen ins Gespräch kommen, gemeinsam Aufgaben lösen oder sonst wie interagieren.

Dafür schafft man an Gruppentischen Raum für lustige, tiefgehende und kreative Begegnungen. Diese Begegnungen sind zeitlich begrenzt. Die Teilnehmenden sollen durchaus das Gefühl bekommen: „Ich war doch noch gar nicht fertig mit dem interessanten Gespräch“ – in der Hoffnung, dass dieses Gespräch dann später zu einer weiteren Begegnung führt.

3. Vorbereitungen

Sucht euch einen Raum, wo ihr entspannt mit der gesamten Gruppe an Gruppentischen zu max. sechs bis acht Personen sitzen könnt. Eine gerade Anzahl pro Tisch ist von Vorteil. Denkt euch ein System aus, wie ihr von Aktion zu Aktion die Tischbesetzung möglichst im Zufallsprinzip wieder durcheinanderwürfelt.

Eine Idee, die uns geholfen hat: Vergebt für jeden Tisch eine Nummer. Stellt auf jeden Tisch ein Glas, in dem alle diese Nummern auf eigenen Zetteln zu finden sind. Nach jeder Aktion ziehen die Leute an den Tischen eine Nummer, legen sie wieder zurück in das Glas, und begeben sich an den Tisch mit der besagten Nummer.

Dekoriert alle Tische nett, macht eine schöne Atmosphäre im Raum. Habt auf den Tischen kleine Snacks bereitstehen. Man kann diesen Abend auch mit einer Motto-Party verbinden (Bad Taste, Black ’n’ White, 80’s).

Macht drei Wochen vorher schon Werbung und vermittelt den Teens dabei auch den Gedanken, dass sich der Abend super eignet, um Freunde mitzubringen.

Optional wird der Abend mit einem Gewinnspiel verbunden, bei dem am Ende für die Sieger ein Preis winkt.

4. Einstieg

Macht es spannend, und öffnet erst die Tür, wenn der Abend wirklich beginnen soll. Die Teens können sich selbstständig an die Tische begeben.

In der Begrüßung ist Raum für das Übliche – Gebet, Ansagen, vielleicht auch ein gemeinsames Lied, Gebet für Geburtstagskinder, oder was ihr sonst so macht.

Dann gebt einen kurzen Überblick über den Abend, und macht Lust darauf, sich auch mal auf das eine oder andere bescheuerte Element einzulassen. Warum? Weil es einfach Spaß macht. Aber sagt auch, dass es ebenso Raum für „echte“ Begegnungen geben wird, und man den einen oder anderen ganz neu kennenlernen wird.

5. Hauptteil

Im Folgenden werde ich ein paar Aktionsideen beschreiben, die sich gut eignen. Jedes Spiel sollte max. 10 Minuten dauern, manchmal lieber auch kürzer. Nach jeder Aktion werden die Gruppentische neu durchgemischt.

a) „Hätte, Wenn, Wäre …“: In der Mitte eines jeden Tisches liegen Karten bereit mit angefangenen Sätzen, z. B. „Hätte ich eine Million Euro, dann …“, oder „Wenn ich ein Tier wäre, dann …“, oder „Wäre ich Gott, dann …“, oder „Wenn ich mal vor Gott stehe, frage ich ihn …“ Es wird reihum eine Karte gezogen. Die Person, die gezogen hat, vervollständigt diesen Satz.

b) „Bruchsicher?“ Teilt Bastelmaterial aus: 1 Ei, 10 Strohhalme und 2 Meter dünnes Seil. Damit muss die Gruppe in fünf Minuten eine Konstruktion bauen, die einen Sturz aus drei Meter Höhe überlebt – ohne dass das Ei kaputtgeht. Es werden alle Konstruktionen vorn auf der Bühne getestet (Leiter bereitstellen). Ihr könnt die Materialliste sehr gern auch vereinfachen oder erschweren.

c) „Kennst du mich?“ Teilt einen Fragebogen mit lustigen, informativen und ernst gemeinten Fragen aus. Jeder am Tisch hat nun zehn Minuten Zeit, sich gegenseitig die Fragen zu stellen und evtl. darüber ins Gespräch zu kommen. Fragen könnten sein: „Wie heißt du?“, „Wie viele Geschwister hast du?“, „Weiteste Reise deines Lebens bisher?“, „Bayern oder Dortmund?“, „Wie stellst du dir den Himmel vor?“, „Stell dir vor, du wärst der Präsident der USA. Was würdest du als Erstes tun?“, „Lebt dein erstes Kuscheltier noch?“

d) „Ich kleb dir eine!“ Verteilt Klebepunkte an den Tischen. Dazu werden Kärtchen ausgeteilt mit Fakten zu Menschen, die nacheinander aufgedeckt werden. Auf wen ein Fakt zutrifft, der bekommt vom linken Nachbar einen Klebepunkt ins Gesicht, z. B.: „Ich reite gern“, „Ich esse Pizza lieber als Burger“, „Ich weine bei traurigen Filmen“, „Wenn es keiner sieht, popel ich in der Nase“, usw. Jeder Punkt auf dem Gesicht ergibt für die Teilnehmenden einen Punkt in der Gesamtwertung für den Abend (nachher noch wichtig).

e) „Über den Wolken“. Jeder Tisch bekommt ein Flipchartpapier und Buntstifte. Man muss nun daraus in fünf Minuten einen Flieger bauen, ihn dekorieren und auf einen Namen taufen. Einfach einen Ball zu knüllen ist nicht erlaubt. Es werden drei Freiwillige als Jury gesucht, die nun von Tisch zu Tisch gehen und die Deko wie auch den Namen bewerten. Danach gehen alle vors Haus und jeweils eine Person wirft den Flieger möglichst weit. Auch die Weite gibt Punkte. Alle Punkte addiert ergeben die Gesamtwertung, welcher sich jeder Spieler für sich merkt.

f) „Gut sortiert“. Bei diesem Spiel müsst ihr euch immer in eine bestimmte Reihenfolge um den Tisch herum setzen. Es wird dafür von vorn für alle zur gleichen Zeit eine Kategorie genannt: Haarlänge, Schuhgröße, Schulheimweglänge, Anzahl Geschwister. Nach jeder Kategorie wird eine Minute Zeit gelassen. Der Tisch, welcher zuerst fertig ist, bekommt einen Punkt für jeden Teilnehmenden.

g) „PingPong“. Spielt nacheinander tischweise „VoiceActivated Pong“ – ein simples Tennisspiel, das über den Beamer angezeigt wird und mit dem Mikrofon des Laptops über die Lautstärke im Raum gesteuert wird. Um einen Spieler zu bewegen, muss eine Gruppe laut oder weniger laut rufen. Die Lautstärke bestimmt die Bewegung. Das Spiel wird so eingestellt, dass man drei Punkte braucht, um zu gewinnen. Die Gruppen spielen nun nacheinander gegen den Computer bis drei. Dafür müssen sie gemeinsam laut schreien oder auch mucksmäuschenstill sein. Macht sehr viel Spaß und ist total simpel. Der Tisch, der am besten abschneidet, bekommt Punkte. Dieses Spiel könnt ihr kostenlos herunterladen.

h) Über eine Leinwand wird ein Quiz eingeblendet mit Schätzfragen zu verschiedenen Themenfeldern (Gemeinde, Bibel, Welt, Politik, Sport, Guiness-Rekorde, usw.) sowie mit Fragen, die mit Ja und Nein beantwortet werden können. Auf jedem Tisch liegen Papiere und Eddings bereit, um die Antworten aufzuschreiben, sowie ein rotes und ein grünes Blatt, um Ja und Nein zu signalisieren. Jeder Tisch gibt gemeinsam eine Antwort ab. Alle Teilnehmenden merken sich die Anzahl der richtig abgegebenen Stimmen und schreiben sich diese als Punkte auf.

i) Werdet kreativ und denkt euch selbst weitere Spiele aus.

6. Abschluss

Am Ende werden die Punkte ausgezählt. Die drei Personen mit den meisten Punkten bekommen einen Essensgutschein zu einem Döner, den sie aber nur gemeinsam einlösen dürfen. So wird der Begegnungsgedanke noch weitergeführt.

Um den Abend gemeinsam auszuwerten, denkt euch nun im Raum eine imaginäre Linie von 1-10. Die Teens stellen sich zu drei Fragen anhand dieser Linie auf: 1 bedeutet „Trifft nicht zu“, 10 bedeutet „Trifft voll zu“.

  1. Ich habe heute Abend viele nette Menschen kennengelernt.
  2. Der Abend war sehr gut geplant.
  3. Ich wünsche mir diesen Abend mindestens ein Mal im Jahr.

1. Vorbereitung

Der Leiter sollte die biblische Geschichte gelesen und sich Stichpunkte zu den einzelnen wichtigsten Stationen in Josefs Leben gemacht haben, sodass er die Geschichte einigermaßen frei in eigenen Worten erzählen kann.

2. Zielgedanke

Gott geht manchmal komische Wege – aber er meint es immer gut mit uns.

3. Einstieg

Der Abend besteht aus acht Einheiten, die in drei Abschnitten ablaufen – Geschichte, Spiel, Deutung. Zuerst erzählt der Leiter einen Teil der Josefgeschichte. Dann findet ein Spiel statt. Und als Abschluss des Abschnittes wird kurz gesagt, was das Spiel mit der Geschichte und unserem Leben zu tun hat.

4. Hauptteil

4.1 Josefs Träume (Kap 37,1-11)

Spiel: „Angeber“. Es werden bis zu drei kurze Spiele gespielt, wo die Gruppe ihr Können einschätzen muss: Liegestütze (Anzahl schätzen); Glas mit Strohhalm austrinken (Zeit schätzen); Gummibärchen-Zielwurf (Gummibärchen aus 5 m Entfernung einem Spielpartner in den Mund werfen; wie viele Treffer aus zehn Versuchen?) Wer das Höchste bietet, darf spielen. Wird das Ziel erreicht, bekommt man die Punkte. Wenn nicht, bekommt die gegnerische Mannschaft die Punkte.

Bezug zur Geschichte: Wir müssen nicht angeben, um vor Gott wertvoll zu sein.

4.2 Josef wird nach Ägypten verkauft (Kap 37)

Spiel: „Abschuss“. Die Teams treten mit einer gleichen Anzahl an Spielern gegeneinander an. Sie versuchen nacheinander, ein Geldstück (immer gleiche Größe) über einen Tisch gleiten zu lassen, sodass es möglichst nah am Rand des Tisches liegen bleibt. Man kann auch versuchen, die gegnerischen Geldstücke vom Tisch runterzuschießen. Um die Geldstücke der Teams zu unterscheiden, spielt Team A mit Kopf nach oben, Team B mit Zahl nach oben. Gewonnen hat, wer am Ende mit einem der eigenen Geldstücke am nächsten an den Rand des Tisches gekommen ist.

Bezug zur Geschichte: Mit dem Geld ist es so eine Sache – es verzerrt die Realität. Wer viel hat, kann auch viel verlieren. Und oft machen sich die Menschen auf Kosten anderer/Schwächerer die Taschen voll.

4.3 Kapitel 39,1-6

Spiel: „Kommando Pimperle“ – ein Spiel, bei dem alle in einem Kreis sitzen. Funktioniert am Tisch genauso gut, wie einfach auf dem Boden. Erklärung des Spiels hier. Nach und nach scheiden die Spieler aus – wer als Letzter übrig bleibt, gewinnt das Spiel für sein Team. Aufgrund der Zeit macht es Sinn, dass nur fünf Personen pro Team spielen.

Bezug zur Geschichte: Wer treu ist im Kleinen, wird auch in Großen Dingen treu sein – wie sich im späteren Verlauf bei Josef rausstellen wird.

4.4 Josef wird verleumdet und kommt ins Gefängnis (Kap 39,7 – 40,22)

Spiel: Kennst du mich? Jeder schreibt drei Dinge über sich auf einen Zettel, die eingesammelt werden. Man kann auswählen aus fünf Kategorien: Lieblingsunterricht, Schuhgröße, Lieblingskünstler, Anzahl der Geschwister, Schönster Ort, an dem man schon einmal war. Dann werden die Zettel eingesammelt und nacheinander vorgelesen. Die ganze Gruppe muss erraten, von wem der Zettel ist. Wer es weiß, ruft schnell rein. Das Team, welches am meisten errät, gewinnt.

Bezug zur Geschichte: Gott kennt uns ganz genau – gerade, wenn wir das Gefühl haben, ungerecht behandelt worden zu sein.

4.5 Josef wird zweitmächtigster Mann in Ägypten (Kap 41)

Spiel: Getreide zählen. Mehrere Beutel mit Getreide mitbringen (unterschiedliche Mengen). Die Teens sollen schätzen, wie viel Gramm Getreide im jeweiligen Beutel ist. Dinge zum Vergleich mitbringen, wie Tafel Schokolade o. Ä. mit Gewichtsangabe. Dann werden die Beutel gewogen. Wer jeweils am besten schätzt, bekommt einen Punkt pro Beutel.

Bezug zur Geschichte: Gott versorgt, und er braucht Menschen, die sich von seiner Stimme leiten lassen.

4.6 Erste Reise der Brüder Josefs nach Ägypten (Kap 42)

Spiel: Münzen suchen. Im Vorfeld wurden Schokomünzen im Raum versteckt. Die Teams müssen nun in der nächsten Minute so viele Münzen wie möglich suchen und sie in einen Geldsack legen, der bereitsteht. Gewonnen hat das Team mit den meisten gefunden Münzen.

Bezug zur Geschichte: Gott schreibt das Leben manchmal auf seltsame und unverständliche Weise, aber er meint es immer gut.

4.7 Josef spielt zum zweiten Mal ein hartes Spiel mit seinen Brüdern, versöhnt sich dann aber mit ihnen. Sein Vater kommt mit der Familie nach Ägypten (Kap 43–46)

Spiel: Wer bin ich? Die beiden Gruppen spielen gegeneinander. Sie hocken sich gegenüber auf den Boden. Zwischen den Gruppen wird eine Decke gehalten, sodass die Spieler sich nicht sehen können. Aus jeder Gruppe hockt sich ein Spieler direkt hinter die Decke. Dann wird die Decke fallen gelassen. Die Spieler an der Decke müssen möglichst schnell den Namen des anderen nennen. Wer zuerst den richtigen Namen des Gegenübers sagt, bekommt den Punkt fürs Team.

Bezug zur Geschichte: Josef vergibt seinen Brüdern und hat sie nie vergessen.

4.8 Jakob lernt den Pharao kennen, und erzählt ihm von seinem Leben (Kap 47)

Spiel: Quiz zur Gesamtgeschichte. Die Gruppe bekommt einen Antwort-Zettel und einen Stift. Sie schreiben zu jeder Frage eine Antwort auf. Wer die meisten Fragen richtig beantwortet hat, gewinnt. Die Fragen sind auf der Materialliste zu finden.

Bezug zur Geschichte: Erst in der Rückschau wird manchmal deutlich, welchen Plan Gott mit meinem Leben verfolgt hat.

5. Abschluss

Kurze Zusammenfassung der Botschaft: Gott kennt den Weg, behält den Überblick und geht mit.

Halte zwei Preise bereit – für jedes Team einen. Das Gewinner-Team darf sich aussuchen, was es möchte. Das zweitplatzierte Team bekommt den anderen Preis.

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