Was kann ich TUN, um Gott nah zu sein?

1. Vorbemerkungen

Mir wurde schon oft bei meiner Arbeit in Marzahn von atheistischen Teenagern die Frage gestellt, wie man Gott nahe sein kann. Für mich, als langjähriger Christ, eine Selbstverständlichkeit, für sie jedoch eine weit entfernte Vorstellung. Während ich mich mit dieser Frage auseinander setzte, wurde mir bewusst, dass Jesus sich mit genau der gleichen Frage befasste. Er sagte dazu in Matthäus 25,40: „Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

In der von mir geleiteten Teeniekirche sagen wir seitdem: „Ich labere nicht, ich mache!“

Wie kann ich Gott also im Alltag nahe sein? Darum soll es in dieser Bibelausarbeitung gehen.

2. Zielgedanke

Die Teenager nehmen wahr, wie groß die Liebe Jesu für die Menschen am Rande der Gesellschaft ist und wie wir von ihm diese Liebe lernen können. Plötzlich nehmen die Teenager in dem Außenseiter an ihrer Schule, im Bettler oder in der hilflosen Oma ein kleines Stück Jesus wahr.

3. Einführung

Matthäus 25,40: „Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“

Diese Bibelstelle steht im Zusammenhang mit 14 Versen, dieser Abschnitt wird auch gerne „Schafe und Böcke“ genannt. Der Abschnitt kann gerne in Matthäus 25,32-46 nachgelesen werden. Schafe und Böcke wurden früher oft zusammen geweidet, dann aber spätestens beim Scheren der Wolle getrennt.

Der Abschnitt in Matthäus handelt von dem kommenden Gericht, nach der Wiederkunft Jesu. Es wird dabei entschieden, wer in den Himmel kommt und wer nicht. Interessant ist hier zu sehen, dass der Richter die äußeren Taten der Nächstenliebe beurteilt. Klar ist auch, dass allein unsere Werke uns nicht retten, aber es wird deutlich, dass sie ausschlaggebend dafür sind, welche Belohnung einen im Himmel erwartet. Mit diesem Hintergrundwissen ist es hochinteressant, die Worte von Jakobus, dem Bruder von Jesus, zu lesen und zu überdenken – Jakobus 4,17: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.“ Oder auch Jakobus 2,17: „So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.“

Das Interessante ist, dass die Taten der Barmherzigkeit, die hier gefordert werden, keine riesigen, unmöglichen Taten sind, sondern schlichte Gesten, die jeder ausführen kann. In dem folgenden Bibelstudium kann herausgefunden werden, wer dein Nächster / der Geringste ist, dem du Barmherzigkeit zeigen kannst.

4. Methodik für die Gruppe

Die Teenager sollen sich mit dem Text und möglichen Erklärungen zum Text auseinandersetzten, die Geschichte auf die heutige Zeit übertragen und Schlüsse draus ziehen, wie man das Gelernte umsetzten kann. Für die Ausarbeitung können mehrere kleinere Gruppen gebildet werden, welche ihre gewonnenen Erkenntnisse den anderen Gruppen vortragen und ihnen so das Gelernte vermitteln.

4.1 Einstieg

Der Einstieg kann über eine der oben genannten Methoden laufen. Das Ziel ist über verschiedene Fragen ins Gespräch / zum Thema zu kommen. (Wenn möglich, Antworten am Whiteboard notieren)

Mögliche Einstiegsfragen:

Welche Menschen in eurem Umfeld könnten eure Hilfe gebrauchen?

Wem könnt ihr wie helfen?

Wer ist eure Ansicht nach euer Nächster?

Was glaubt ihr, sagt die Bibel dazu, wer euer Nächster ist?

4.2 Hauptteil

Bibelstelle Matthäus 25,40 vorlesen und den Hintergrund erklären. Dann den Teens folgende Aufgabe geben:

Aufgaben an die Teens:

Je nach Setting und Zeit, kann der folgende Abschnitt von einzelnen Gruppen oder eines der folgenden Themen von der ganzen Gruppe gemeinsam bearbeitet werden. Gerne können auch, falls möglich, Kommentare/Internet hinzugezogen werden.

Beschreibe die Geschichte in deinen eigenen Worten, folgende Fragen könnten dir dabei helfen:

Hier die vorgeschlagenen Geschichten:

Lukas 10,25-37 – Barmherziger Samariter

Johannes 4,1-30 – Frau am Samariter-Brunnen

Apostelgeschichte 3,1-11 – Ein Lahmer kann wieder gehen

4.3 Abschluss

Nachdem die einzelnen Gruppen ihre Bibelarbeiten vorgestellt haben, könnte man einen gemeinsamen Lernsatz festlegen, indem man die viele Informationen zusammenfasst, die aus der Bibel gelernt wurden.

Point of Action:

Wir nehmen uns in der nächsten Woche vor, einer Person zu helfen, die uns nichts zurückgeben kann.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sieben Lektionen um die Ich-bin-Worte Jesu:

Lektion 1 Johannes 6,35 Ich bin … Brot des Lebens

Lektion 2 Johannes 8,12 Ich bin … das Licht der Welt

Lektion 3 Johannes 10,9 Ich bin … die Tür

Lektion 4 Johannes 10,11. (14) Ich bin … der gute Hirte

Lektion 5 Johannes 11,25 Ich bin … die Auferstehung und das Leben

Lektion 6 Johannes 14,6 Ich bin … der Weg und die Wahrheit und das Leben

Lektion 7 Johannes 15,5 Ich bin … der Weinstock

Außerdem gibt es einen Grundsatzartikel: Der Jungscharleiter ist Hirte und damit Vorbild!

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Jesus möchte dir viel schenken, du musst nur durch diese Tür gehen.

Checker

Es gibt viel zu entdecken für dich hinter dieser Tür. Bereichere dein Leben damit und teile deine Entdeckungen mit anderen.

Der Text an sich

Unser Vers (Joh 10, 9) ist eingebettet in das Gleichnis vom guten Hirten. Im Abschnitt vor unserem Vers (V.1-6) sagt Jesus, dass nur der echte Hirte durch die Tür zu seinen Schafen in den Stall geht. Alle, die einen anderen Weg in den Schafstall suchen, sind Diebe und Räuber. Im Abschnitt nach unserem Vers (V.11-16) sagt Jesus, dass er der gute Hirte ist, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe zu geben. In unserem Vers sagt Jesus, dass er sogar die Tür zu den Schafen ist. Er geht also als guter Hirte nicht nur durch die Tür zu seinen Schafen, die ihn kennen, ihm vertrauen und ihm folgen, sondern er ist selbst die Tür, der Zugang zu seiner Schafherde. Wer nun durch diesen Zugang zur Schafherde Jesu geht, der wird selbst ein Teil davon und profitiert von allen Vorteilen: er wird gerettet (selig), er kann frei ein- und ausgehen und er ist mit allem versorgt, was er braucht („wird gute Weide finden“).

„Gerettet“: Ein Schaf, das nicht den Schutz einer Herde und eines guten Hirten hat, ist hilflos allen Widrigkeiten ausgeliefert und wird irgendwann zugrunde gehen. Die Rettung, die Jesus uns anbietet, fängt hier in diesem Leben an und reicht in die Ewigkeit hinein. Wenn wir zur Herde Jesu gehören, haben wir einen, der immer mit uns geht, uns den richtigen Weg zeigt, uns in schwierigen Situationen hilft, uns auch in „dunklen Tälern“ (Ps 23) nicht allein lässt. Bei ihm finden wir Sicherheit, Geborgenheit, Wegweisung und Frieden. Aber das Entscheidende: Wir gehören zu Gottes Familie, wir haben wieder freien Zugang zu Gott, der durch die Sünde verwehrt war. Jesus hat diesen Rettungszugang freigeräumt.

„Ein- und ausgehen“: Weil wir bei Jesus ein sicheres Zuhause haben und er überall bei uns ist, wohin wir auch gehen (Josua 1, 9), können wir mit ihm auch wieder hinausgehen und allen davon erzählen, was wir entdeckt und gefunden haben und sie auch dazu einladen, gemäß Jesu Aufforderung in Matthäus 28, 19-20.

„gute Weide finden“: Gute Weiden zu finden war für Hirten zur damaligen Zeit in der trockenen Gegend dort in Israel gar nicht so einfach. Wir heute hier in unserem Land sind materiell oft gesättigt und doch spüren wir einen Hunger in uns. Diesen Hunger kann nur Jesus stillen. Gehören wir zu ihm, sind wir auch Kinder Gottes und erben alles, was er für uns bereithält (u. a. Röm 8,32). An verschiedenen Stellen verspricht uns die Bibel, dass Gott sich um seine Leute kümmert. Er versorgt uns mit allem, was wir brauchen. Wir dürfen hier schon mit ihm leben und wenn dieses Leben hier für uns zu Ende geht, werden wir ein Leben nach dem Tod bei unserem himmlischen Vater führen dürfen. Jesus hat versprochen, dass er im Reich seines Vaters alles für uns vorbereiten wird (Joh 14, 2).

„Wer durch mich hineingeht“: Dies ist die einzige Voraussetzung, um in den Genuss all dieser Vorzüge zu kommen.

Der Text für mich

Bin ich durch diese Tür gegangen? Gehöre ich zur Schafherde Jesu? Kenne ich diesen guten Hirten Jesus persönlich? Wie sieht meine Beziehung zu meinem Hirten, zu Jesus, aus? Bin ich mir des Vorrechts bewusst, zu Jesus gehören zu dürfen? Weiß ich, welche Privilegien ich genießen darf? Möchte ich, dass auch andere diesen wundervollen Hirten kennenlernen und durch die Tür gehen? Möchte ich das an die Kinder weitergeben? Was möchte ich ihnen von meinem Leben mit Jesus erzählen?

Ich habe erlebt, wie Jesus auch in schwierigen Situationen da ist, wie er schwere Wege mitgeht, wie er trägt, wo meine Kraft nicht ausreicht, wie er einen Frieden ins Herzen geben kann, den kein Mensch erklären kann, wie Kraft aus seinen Worten kommt. Ich bin froh, durch diese Tür gegangen zu sein, freien Zugang zu Gott, meinem himmlischen Vater, zu haben und ich freue mich auf all das, was Jesus in der Ewigkeit für mich vorbereitet.

Der Text für dich

Starter

Die Starter-Kids erfahren, welch wichtige Schlüsselfunktion Jesus hat: Er ist der einzige Zugang zu Gott. Nur durch Jesus können wir zu unserem himmlischen Vater kommen. Den Kindern ist bisher vielleicht gar nicht bewusst, dass uns Menschen der Zugang zu Gott versperrt ist und wir ihn nicht freiräumen können. Hier erfahren sie, dass Jesus den Weg freimacht und alle einlädt, zu seiner Herde dazuzukommen und ein Teil von Gottes Familie zu werden.

Vielleicht kennen sie es, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören, z. B. zu einer Clique, oder nicht mithalten zu können, z. B. in der Schule, im Sportverein, oder nicht erwünscht zu sein, z. B. in Patchworkfamilien oder bei Ausländerfeindlichkeit.

Jesus empfängt sie mit offenen Armen, sie müssen nichts dafür tun und es erwarten sie viele Geschenke.

Checker

Die Checker-Kids kennen viele Geschichten der Bibel und durchschauen womöglich schon etliche Zusammenhänge, auch den Zusammenhang von Sündenfall und Kreuzigung. Einige von ihnen haben sich vielleicht bereits für ein Leben mit Jesus entschieden, sie sind also schon durch die Tür gegangen. Für sie ist der erste Teil des Verses eine Bestätigung. Im zweiten Teil können sie sich auf Entdeckungsreise machen: „ein- und ausgehen“ > sie dürfen die Freiheit entdecken, mit Jesu Begleitung überall hinzugehen, mit Jesu Hilfe von ihm weiterzusagen; „gute Weide“ > sie dürfen die vielfältigen Verheißungen in der Bibel entdecken und lernen, sie in ihrem Alltag als Gottes Kinder in Anspruch zu nehmen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Das Thema „Tür“ ist zwar allgegenwärtig, aber kaum jemand beschäftigt sich bewusst damit. Als Hinführung bieten sich deshalb zur Einstimmung für die Kinder verschiedene Tür-Spiele an:

  • „Basar der Türen“
  • „Türmemory“
  • „Türschnitzeljagd“

Idee 2

Ihr unternehmt mit euren Kindern einen kleinen Spaziergang in eurer Umgebung und achtet mit ihnen mal darauf, welche unterschiedlichen Türen ihr entdecken könnt und phantasiert mit ihnen herum, was sich wohl hinter den verschiedenen Türen verbergen könnte.

Verkündigung

Entdeckungsreise durch den Text

Als Einstieg verwendet ihr die Merkvers-Aktion.

Danach nehmt ihr euch zusammen mit den Kindern die einzelnen Abschnitte vor und überlegt gemeinsam, was Jesus mit den einzelnen Teilen des Verses gemeint haben könnte. Ihr könnt die unter „Gespräch“ aufgelisteten Impulsfragen mit einbauen.

Fasst eure gemeinsamen Ergebnisse zusammen und spannt den Bogen von Adam und Eva bis zu Jesus. Strukturiert dabei eure Ausführungen durch Symbolbilder (s. Anhang). Entweder zeichnet ihr sie während des Redens gut sichtbar für die Kinder oder ihr druckt sie vorher groß aus.

[Symbolbild 1: Paradies > Gott + Menschen + 3 Herzen ineinander]
Adam und Eva lebten ein unbeschwertes Leben mit Gott zusammen in seinem Paradies. Es war wunderschön. Alle genossen es sehr. Dann aber fielen Adam und Eva auf die List von Gottes Feind herein. Sie glaubten dessen Lügen, statt auf Gott zu hören. So taten sie das Einzige, das Gott ihnen zu ihrem Schutz verboten hatte. Und das hatte schlimme Folgen.

[Symbolbild 2: Trennung > Zerbrochenes Herz zwischen Gott und Menschen]
Ihr bedingungsloses Vertrauen zu Gott wurde dadurch zerstört und sie verloren das Recht, mit ihm weiter zusammenleben zu dürfen. Der Zugang zu Gott wurde verschlossen. Durch diese Schuld wurden die Menschen von Gott getrennt und das Böse kam in unsere Welt. Wir nennen es Sünde. Gott will diese Trennung nicht, doch in Gottes Nähe darf nichts Böses sein. Und kein Mensch schafft es seitdem, nie böse zu sein. Gott liebt die Menschen aber trotz allem noch. Deshalb hat Gott Jesus geschickt, damit er für alles Böse der Vergangenheit und der Zukunft bezahlt.

[Symbolbild 3: Jesus > Umarmung + Herz mit Geschenkeschleife]
Das hat Jesus am Kreuz getan und so den Zugang zu Gott für alle Menschen frei gemacht, die dieses Geschenk von ihm annehmen, auch für dich und mich. Deshalb ist Jesus die Tür, auch für uns. Der Zutritt ist kostenlos. Wir müssen es nur glauben, Jesus vertrauen und die Entscheidung treffen, durch die Tür zu gehen. Nichts Anderes können wir dafür tun: Wir können es uns nicht erarbeiten, nicht durch besonderes Verhalten verdienen, nicht durch viele Spenden erkaufen. Jesus schenkt uns den Eintritt. Er hat den Eintrittspreis für uns schon längst bezahlt, für dich, für mich, für uns alle.

Und was erwartet uns hinter der Tür? Wir gehören zu Gottes Familie, sind Gottes Kinder, wenn wir zu Jesus gehören. Gott will uns alles schenken, was für uns gut ist. Wir dürfen in Ewigkeit, d. h. für immer, mit Jesus, mit Gott zusammenleben, so wie einst Adam und Eva im Paradies. Und dieses Zusammenleben beginnt nicht erst, wenn unser Leben hier auf der Erde zu Ende ist, es beginnt jetzt schon. Jesus hat uns versprochen, jeden Tag bei uns zu sein, uns nicht im Stich zu lassen, uns auch in schweren Zeiten zu helfen. Wir können alles mit ihm besprechen. Er will uns bei Entscheidungen helfen, will uns die richtigen Wege führen. So wie sich ein guter Hirte um seine Schafe kümmert, will er für uns sein.

An dieser Stelle könnten die Mitarbeiter erzählen, wie es war, als sie sich entschlossen haben, zur Familie Gottes, zur Herde Jesu zu gehören, dieses großartige Geschenk auszupacken und was sie mit Jesus schon erlebt haben.

[Symbolbild 4: Weitersagen > sprechender Mensch + großes und kleines Herz]]
Und Jesus hat uns noch einen Auftrag gegeben: Er möchte, dass noch viele Menschen ihn kennenlernen und die Tür zu Gott finden. Deshalb sagt er: Ihr könnt ein- und ausgehen. Er geht mit, wohin wir auch gehen. Wenn wir das möchten, sind wir nie allein. Wir dürfen erleben, wie Jesus jeden Tag bei uns ist. Und er möchte, dass wir anderen von ihm erzählen und sie einladen.

[Symbolbild 5: Zusammenleben > Umarmung + umeinander tanzende Herzen]
Noch ein cooles Versprechen hat er uns gemacht: Er bereitet im Himmelreich alles für uns vor und wird dann mit uns allen ein tolles Fest feiern, weil er sich so freut, dass er mit uns für immer zusammenleben kann. Das ist der größte Wunsch von Jesus. Das ist der größte Wunsch von Gott. Weil er uns so liebt!

Die andere Idee

Rollenspiel

Stellt einen runden „Schafpferch“ aus Stühlen o. Ä.. Den offenen Zugang sichert ein Mitarbeiter als Jesus verkleidet (z. B. weißes Tuch als Umhang) als Tür. Im Schafpferch können Knabbersachen, Getränke, einige Bibeln / Kinderbibeln („Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das von Gott kommt!“ Mt. 4,4) bereitliegen. Alle Kinder und anderen Mitarbeiter befinden sich außerhalb des Kreises. Der Zugang zu den leckeren Sachen ist ihnen verwehrt. Entweder kommen die Kinder selbst auf die Idee zu fragen, ob sie in den Kreis dürfen oder ein anderer Mitarbeiter geht auf die Tür zu und bittet um Einlass. Nur wer an der Tür um Einlass bittet, dem öffnet sie sich bereitwillig, aber immer nur einzeln. Alle, die im Kreis sind, dürfen sich an den Leckereien bedienen. Plötzlich stürzt ein weiterer Mitarbeiter herein und beginnt, die Kinder, die es noch nicht in den Kreis geschafft haben, zu jagen. Wer klug ist, flüchtet zur rettenden Tür, die sich schnell öffnet (erinnert etwas an das Spiel „Ist die Maus zuhaus?“). Dem gefährlichen Jäger bleibt die Tür aber versperrt.

Nach diesem kleinen Rollenspiel setzen sich alle im Kreis zusammen und sprechen darüber, wie es ihnen außerhalb und innerhalb des schützenden Pferchs ergangen ist. Während der kurzen Reflexion hat der Mitarbeiter, der als Jesus die Tür war, seinen Umhang abgelegt.

Nun legt er ihn wieder an und schlüpft wieder in die Rolle von Jesus. Er spricht zu den Kindern: „Ich bin Jesus. Ich bin auch so eine rettende Tür. Nur durch mich könnt ihr zu Gott kommen. Bisher war der Zugang zu Gott durch die Sünde versperrt. Ich habe ihn frei gemacht. Kein anderer kann das. Ich bin für eure Schuld, die euch von Gott getrennt hat, am Kreuz gestorben. Und ich bin auferstanden. Ich habe den Tod für euch besiegt. Nun ist der Weg für euch frei. Durch mich kommt ihr zu Gott. Gehe durch diese Tür, dann gehörst du zu meiner Herde und bist gerettet. Du wirst selig werden. Glaube an mich, vertraue mir, wie die Schafe ihrem Hirten vertrauen, und folge mir nach. Ich verspreche dir: Ich werde jeden Tag bei dir sein. Ich lasse dich nicht im Stich. Und ich werde im Reich meines Vaters alles für dich und für alle vorbereiten, die zu meiner Herde gehören. Wenn euer Leben hier auf der Erde zu Ende ist, dann werdet ihr in das Himmelreich meines Vaters kommen und wir werden alle gemeinsam ein riesengroßes Fest feiern und wir werden für immer zusammen sein. Es wird wunderschön werden.“

Der Text gelebt

Wiederholung

„Die geheimnisvollen Türen“ – Tastkasten-Mutspiel (Kimspiel)

Bei dieser Aktion können die Kinder erleben und (im wahrsten Sinne des Wortes) begreifen, dass nur wer durch die Tür geht / greift, die Geheimnisse dahinter entdecken wird. Dazu gehört auch Vertrauen und Mut.

Gespräch

Diese Gesprächsimpulse können auch im Verkündigungsteil mit eingebaut werden.

Was ist eigentlich eine Tür? – Sie verschließt etwas, sie schützt etwas, sie trennt ab.

Wie nutze ich eine Tür sinnvoll? – Öffnen und hindurchgehen oder hineingreifen (Schrank)

Was erwartet mich hinter einer Tür? – Türen können geheimnisvoll sein und faszinieren. Nur durchs Öffnen geben sie ihr Geheimnis preis.

Wie fühlt es sich an, vor verschlossenen Türen zu stehen oder nicht dazuzugehören? Habt ihr das schon erlebt? – Bezug Lockdown: geschlossene Schulen, Geschäfte, Freizeiteinrichtungen, Gaststätten usw. – Ausgrenzung, nicht mithalten können u. Ä.

Kennt ihr Situationen, in denen ihr euch eine rettende Tür gewünscht hättet? – Vielleicht hat das ein oder andere Kind – oder ein Mitarbeiter – so eine Erfahrung gemacht.

Warum brauchen wir eine Tür zu Gott? – Der freie Zugang zu Gott ist uns Menschen seit Adam und Eva verwehrt.

Warum ist Jesus diese Tür zu Gott? – Er hat den Trennungsgrund beseitigt und den Eintrittspreis bezahlt, indem er am Kreuz für alle Sünden gestorben ist.

Wie öffne ich diese Tür zu Gott? – Jesus glauben, mit ihm reden, ihm vertrauen, ihm folgen, mit ihm leben

Was erwartet mich hinter dieser Tür zu Gott? – Ein Leben mit Gott hier und in der Ewigkeit. Wir gehören zu Gottes Familie, werden seine Kinder. Er schenkt uns alles, was für uns gut ist. Er lässt uns nicht allein, kümmert sich um uns, bereitet im Himmelreich alles für uns vor. In der Bibel gibt es viele Versprechen, die Gott seinen Kindern macht.

Merkvers

Johannes 10, 9

Ihr legt den Kindern den Merkvers in Teilen vor, die sie gemeinsam in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen sollen. Bei der einfachen Variante unterteilt ihr ihn in 6 Sinnabschnitte: „Jesus sagt:“ / „Ich bin die Tür.“ / „Wer durch mich hineingeht,“ / „wird gerettet (selig) werden.“ / „Er wird ein- und ausgehen“ / „und gute Weide finden.“ Traut ihr euren Kindern mehr zu, dann schreibt auf jeden Zettel nur 1 bis 3 Worte. Habt ihr vorher die „Türschnitzeljagd“ gespielt, ist ihnen der Vers bereits bekannt und es fällt ihnen leichter.

Gebet

Danke, Jesus, dass du die Tür bist und wir durch dich zu Gott, unserem himmlischen Papa, gehen können. Amen.

Kreatives

Die Bibel verrät uns, welche Geschenke und Geheimnisse uns bei Jesus erwarten. Deshalb hier die Bastelanleitung für einen

Jesuskalender (Bibelworte s. Anhang)

Für jedes Kind braucht ihr 5-15 leere Streichholzschachteln. Mit weißem Papier werden sie so umklebt, dass der innere Schub noch herauszuschieben geht. Auf die Oberseite der Hüllen wird jeweils eine bunte, fantasievolle Tür mit einer Hausnummer zwischen 1 und 31 gemalt. Der innere Schub wird nun herausgenommen, die Hülle an einer Kante aufgeschnitten und der innere Schub mit seinem Boden auf den inneren Boden der Hülle geklebt. Die fertigen Türen lassen sich auf- und zuklappen. Zum Aufhängen oder Aufstellen werden nun alle Türen eines Kindes zusammen auf einen festen Tonkarton geklebt. Bei 5 Schachteln pro Kind reicht ein DIN A5 Bogen, je mehr es pro Kind sind, desto größer sollte auch der Tonkarton sein, max. DIN A4 bei max. 15 Schachteln. In die Türen werden die zugeschnittenen Zettel mit Bibelworten gleichmäßig verteilt. Fertig ist der Jesuskalender, bei dem die Kinder, wie bei einem Adventskalender, an den Tagen, die den Hausnummern auf den Türen entsprechen, Aussagen aus der Bibel entdecken können. Da es 3-10 Zettel pro Tür sind, erwartet die Kinder im nächsten Monat ein neuer Vers. Wer möchte, kann die Sammlung zu Hause erweitern. Bitte achtet auf die Ausdauer eurer Kinder beim Basteln und wie viel Zeit ihr für den Bastelteil habt, dementsprechend wählt ihr die Anzahl der Streichholzschachteln pro Kind aus. Evtl. schneidet ihr die Zettel mit der Schneidemaschine vor und gebt den Kindern je einen fertigen Satz von 50 Zetteln.

Spielerisches

Tür-Schnitzeljagd (Liste s. Anhang)

Im Gemeindehaus oder im Freien hängt ihr „Türen“ mit Hausnummern auf, die die Kinder in einer ganz bestimmten Reihenfolge finden und die Rätsel hinter den Türen lösen müssen. Die Türen sind auf zusammengefaltete Papierblätter aufgemalt oder aufgedruckt, im Inneren befinden sich die Rätsel. Zum Lösen der Rätsel brauchen die Kinder lediglich eine Bibel. In den angegebenen Bibelstellen entdecken die Kinder jeweils eine Zahl. Kontrolliert bitte vorher, ob in den von euch verwendeten Bibelübersetzungen die jeweilige Zahl auch so genannt wird. Diese Zahl ist die Hausnummer der nächsten Tür. Hinter der letzten Tür verbirgt sich statt einer Zahl unser heutiger Bibelvers. Sie sind am Ziel angekommen. Bei Gruppen ab 6 Kindern empfiehlt es sich, die Gruppe zu teilen und alles doppelt oder dreifach aufzuhängen und mit Farben deutlich unterscheidbar zu machen.

4 Startvarianten:

  1. Ihr nennt ihnen die Hausnummer der ersten Tür (2).
  2. Ihr gebt ihnen die Hausnummer der ersten Tür (2) als Puzzle.
  3. Ihr lasst sie mit einer Bibelstelle loslegen: (Joh 1,37 – Wie viele entscheiden sich hier, Jesus zu folgen?).
  4. Ihr spielt einige Runden „Bibel hoch“. Die letzte Bibelstelle führt zur ersten Tür: (Joh 1,37 – Wie viele entscheiden sich hier, Jesus zu folgen?)

Vorbereitung der Türen:
Ihr braucht pro Suchteam (max. 5 Kinder) 8 Blätter Papier DIN A4, bei mehreren Teams in unterschiedlichen Farben. Die faltet ihr auf DIN A5-Format. Auf die Außenseite zeichnet oder druckt ihr verschiedene Haustüren mit den entsprechenden Hausnummern, auf die Innenseite schreibt oder druckt ihr die jeweilige Frage mit der dazugehörigen Bibelstelle, in der die Lösung zu finden ist.

Rätselhaftes

„Die geheimnisvollen Türen“ – Tastkasten-Mutspiel (Kimspiel)

Einige Kartons mit Griffloch vorbereiten. In das Griffloch ein Tuch hängen. Vor das Griffloch eine Tür basteln. In die Kartons verschiedene Gegenstände zum Ertasten und Erraten legen. Nur wer den Mut hat, die Tür zu öffnen und hineinzugreifen, wird entdecken (mit den Händen), was sich darin verbirgt.

(T)Extras

Spiele

„Ist die Maus zuhaus?“
Ein Kind spielt die Maus, ein anderes Kind spielt die Katze. Alle anderen Kinder fassen sich im Kreis stehend an den Händen. Sie sind das Mause-Haus. Die „Maus“ ist in ihrem sicheren Zuhause, also im geschlossenen Kreis. Die „Katze“ schleicht um das „Haus“ herum. Da aber alle „Türen“ geschlossen sind – alle Hände sind unten – kann die Katze nicht hinein, die Maus aber auch nicht hinaus. Will die Maus hinaus, so öffnen die „Türhüter“ – die Kinder im Kreis – eine der vielen „Türen“, indem zwei Kinder ihre Hände, mit denen sie sich aneinander festhalten, hochheben – am besten weit entfernt von der „Katze“. Die „Maus“ kann nun hinausschlüpfen. Die „Katze“ versucht sie zu fangen. Die „Maus“ kann zu einer anderen „Tür“ wieder hinein, wenn die jeweiligen „Türhüter“ ihre Tür öffnen. Doch Vorsicht! Schnell die „Tür“ wieder schließen – Arme nach unten nehmen – , sonst schlüpft die flinke „Katze“ mit ins Haus. In diesem Fall muss die „Maus“ schnell durch eine andere, sich flott öffnende „Tür“ entfliehen. Sind die „Türhüter“ schnell, so können sie die „Katze“ einsperren und so der „Maus“ eine Verschnaufpause gönnen. Das Spiel endet, wenn die „Katze“ die „Maus“ erwischt hat oder es wird vorher ein Zeitlimit für eine Runde vereinbart und „Maus“ und „Katze“ werden nun von zwei anderen Kindern gespielt.

Türmemory – klassisch oder mit Bewegung
20-30 Bilder unterschiedlichster Türen (eigene Fotos oder legal aus dem Internet) druckt ihr doppelt aus und schneidet alle in einer einheitlichen Größe zu. Achtet darauf, dass die Bilder nicht auf die Rückseite durchscheinen. Es können Haustüren, Zimmertüren, Möbeltüren, Stalltüren, Gartentüren, Adventskalendertürchen usw. sein.

Nun könnt ihr es wie ein klassisches Memory spielen, d. h. alle Bilder liegen gut gemischt verdeckt auf dem Tisch oder pinnen an der Wand, die Kinder decken reihum immer 2 Bilder auf und wer 2 identische Bilder findet, darf dieses Paar zu sich nehmen und hat nochmal einen Bonusversuch.

Oder ihr spielt es mit viel Bewegung im Raum: dazu verteilt ihr die eine Hälfte der Bilder großzügig, aber für die Kinder gut sichtbar und erreichbar, im Raum oder im Gemeindehaus oder im Freien. Die andere Hälfte der Bilder wird verdeckt auf einen Tisch gelegt oder an die Wand gepinnt. Nun deckt ein Kind das erste Bild auf und auf Kommando dürfen sich alle auf die Suche nach dem dazugehörigen zweiten Bild machen. Wer ein Paar gefunden hat, darf es auf seinen Platz legen. Beim Aufdecken der Bilder reihum vorgehen, egal wer in der vorhergehenden Runde erfolgreich war. Wer am Ende die meisten Paare hat, hat gewonnen.

„Basar der Türen“
Auf diesem Basar werden die unterschiedlichsten Türen angeboten – auch Türen, die man nicht sehen oder anfassen kann. Je 3-5 Kinder bilden ein Händlerteam. Jedes Team erhält 1 Blatt Papier und 1 Stift. In 3 Minuten schreiben sie ihre Angebote auf, also alle Arten von Türen, die ihnen einfallen. Anschließend bietet das Team, das die meisten Türen im Angebot hat, eine Tür an. Das nächste Team ist dran. Ein Begriff, der bereits genannt wurde, darf nicht noch einmal genannt werden. Am besten notiert sich ein Mitarbeiter die genannten Türen, damit es nicht zu Unklarheiten kommt. Es gelten nur Bezeichnungen für Türen, die üblich sind und aus einem Wort bestehen, „Stalltür“ ist ok, „Tür zum Stall“ nicht. Diese Regel den Kindern deutlich sagen. Wenn „Stalltür“ genannt wurde, gelten trotzdem auch noch Begriffe wie „Pferdestalltür“, „Hühnerstalltür“ usw. Ob ihr diese Regel den Kindern vorher sagt oder die Begriffe einfach gelten lasst, bleibt euch überlassen. Folgende Regel auf jeden Fall erst unmittelbar vor dem Nennen der Begriffe den Kindern mitteilen: Den Teams ist es erlaubt, während des Vorlesens der Begriffe auch neue Begriffe noch auf ihre Liste zu schreiben und dann zu nennen, wenn sie dran sind, aber sie müssen auf der Liste stehen. Ihr werdet staunen, auf wie viele verschiedene Türen eure Kinder kommen, von A wie Alutür über D wie Drehtür, K wie Kühlschranktür bis Z wie Zellentür oder auch H wie Herzenstür. Jede korrekt genannte Türbezeichnung gibt einen Punkt für das jeweilige Team. Gewonnen hat das Team mit den meisten Punkten.

„Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!“ – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

Das Ziel

Starter

Gott sieht mich an, er übersieht mich nicht. Gott kennt meine Sorgen, Ängste, er kümmert sich um mich und will mit mir neu anfangen.

Checker

Manchmal versuche ich eigene Wege zu gehen, obwohl ich weiß, dass es falsch ist. Ich kann aber umdrehen.

Der Text an sich

Abram und Sarai waren kinderlos. Kinder waren im Alten Testament ein Zeichen von Segen, entsprechend galt Kinderlosigkeit als eine Strafe Gottes.

In einer Zeit ohne soziale Absicherung waren Kinder entscheidend für die soziale und wirtschaftliche Sicherheit. Die Großfamilie zur Zeit Abrams sicherte das Fortbestehen der Familie. Kinder waren die Alterssicherung ihrer Eltern.

Gott bestätigt hier dem verzagten Abram noch einmal die Verheißung eines großen Volkes. Ausdrücklich widerspricht er Abram, das nicht ein Knecht der Erbe sein soll, sondern ein leiblicher Spross. Als Beweis schließt Gott einen Bund mit ihm und nimmt ein Opfer vor.

Zuerst glaubt Abram auch der Verheißung, aber als er und Sarai immer älter werden, er ist fast 86 Jahre alt, schwindet der Glaube. Sarai sucht in ihrer Not einen Ausweg und findet ihn auch.

Im altorientalischen Recht war es Sitte, dass bei Kinderlosigkeit die Sklavin der Ehefrau ein Kind bekommen konnte.

Hagar (Flucht, Flüchtling) ist die ägyptische Sklavin von Sarai. Nur sie kann ihr Befehle geben.

Hagar, die junge, schwangere Sklavin flieht in die Richtung ihrer Heimat Ägypten. An einem Brunnen begegnet sie dann dem Engel des Herrn. Es ist ein besonderer Engel, er wird einige Male im Alten Testament erwähnt. Auch später bei ihrer Vertreibung spricht dieser Engel zu ihr. Bei dem Gespräch fallen die zwei wichtigsten Sätze für Hagar. Es sind eigentlich die zwei wichtigsten Sätze für jeden Menschen. Woher kommst du und wohin gehst du? Und dann kommt die Erkenntnis von Hagar: Du bist ein Gott, der mich sieht. Hagar spricht ihr Problem an. Sie drückt alle ihre Sorgen und Ängste aus und bekommt von dem Engel die Aufforderung, zurückzugehen und ihrem Kind den Namen Ismael zu geben. Ismael bedeutet Gott hört und ist das erste Kind in der Bibel, das seinen Namen vor seiner Geburt bekommt.

Gott gibt ihr, als rechtloser Frau in der damaligen Zeit, das Versprechen zahlreicher Nachkommen und ein Leben in Freiheit. Eigentlich bekamen nur Männer die Verheißung eines großen Volkes. Hagar merkt, dass Gott selbst mit ihr spricht. Die ägyptische Magd fühlt sich angesehen und wertgeschätzt. Sie hat eine Beziehung zu Gott.

Der Text für mich

Sehen und gesehen werden ist zuerst eine Redewendung. Ich tu etwas, nur um gesehen zu werden, nicht um der Sache willen.

Oft geht es mir auch so, dass ich jemanden oder etwas sehe, aber trotzdem nicht bewusst wahrnehme. Ich gehe an jemandem vorbei, ich kenne ihn sogar, aber ich nehme die Person an sich nicht wahr.

Bei Gott ist das anders.

Er sieht mich nicht nur einfach an, er sieht mich mit dem Herzen an, er interessiert sich für mich.

Antoine de Saint-Exupéry drückt es in seinem Buch „Der kleine Prinz“ mit einem sehr bekannten Satz aus: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Das bedeutet, Sehen hat auch etwas mit Beziehung zu tun. In meinem Verhältnis zu meiner Gruppe ist es wichtig, eine gute Beziehung zu den Kindern zu haben. Das heißt, ich interessiere mich für die Kinder. Ich will, dass es ihnen gut geht. Ich sehe die Kinder nicht nur oberflächlich, sondern ich will hinter die Kulisse blicken.

Der Text für dich

Starter

Niemand kann mich leiden, niemand fragt nach mir. Das sind Erfahrungen von Kindern. Viele Kinder machen die Erfahrung, dass sie im Leben der Erwachsenen einfach mitlaufen. Sie existieren, aber sie sollen nicht auffallen und keine Arbeit machen. Bewusst werden sie oft erst wahrgenommen, wenn sie Mist bauen, auffällig werden, in kein Schema passen. Dann beginnt der Kreislauf mit Bewerten, Urteilen, oft auch Verurteilen.

Kinder wollen aber gesehen werden, weil sie für die Person wichtig sind. Sie fordern Liebe ein.

Für manche Kinder ist es eine ganz neue Erfahrung, dass es jemand gibt, der sie sieht, und das nicht aus den ihnen bekannten Gründen. Er sieht sie mit dem Herzen. Sie sind wichtig, er gibt ihnen ihre Würde als Kinder zurück. Aus dem Sehen entsteht eine persönliche Beziehung.

Checker

Wie ist es, wenn ich mal wieder Mist gebaut habe, wenn ich vielleicht vor meinen Problemen davonlaufen will, wenn Zweifel kommen, wenn sich trotz Beten nichts an meiner Situation ändert und ich das Gefühl habe, es kümmert sich ja doch niemand um mich? Wie geht Gott dann mit mir um? Kümmert sich Gott dann immer noch um mich? Sieht er mich, ganz bewusst, ohne Wenn und Aber? Sieht Gott mich auch noch so an, wenn ich versage und einen eigenen Weg eingeschlagen habe? Wie ist es dann mit meiner Beziehung zu Gott?

Ja, Gott sieht mein Herz an, das ist wichtig und das zählt. Wir können gemeinsam an unserer Beziehung arbeiten, er gibt mir eine Chance.

Der Text erlebt

Material

Grüne, blaue, weiße, rote Fußspuren, braune Decke, Brunnen mit Stoppschild, Whiteboard mit Stiften oder Karton und Plakatfarbe

Hinführung

Idee 1: Genau hinsehen

Eine Seite aus einem Wimmelbuch wird auf Folie kopiert und über einen Overheadprojektor gezeigt. Verschiedene kleine Ausschnitte werden noch einmal extra kopiert. Gemeinsam sehen wir uns das große Bild an. Wer findet als Erster alle kleinen Teile im großen Bild? Man kann auch verschiedene Gegenstände, Personen oder Situationen sagen, die dann auf dem Wimmelbild gefunden werden müssen. Genaues Hinsehen ist wichtig, nicht nur bei einem Bild.

Idee 2: Optische Täuschungen

Wir sehen uns verschiedene optische Täuschungen an. Was sehen wir auf den ersten Blick und was steckt dahinter?

Verkündigung

Erzählen mit der Erzählkiste

In der Kiste sind alle Dinge enthalten, die wir für die Geschichte brauchen. Je nach Altersstufe können es verschiedene Dinge sein. Hier ist es nur ein Vorschlag. Während dem Erzählen legen wir die Dinge auf den Boden (Bodenbild) oder befestigen sie an einer Tafel.

Grüne Fußspuren (Hagar)

Hagar ist verzweifelt und wütend. Das konnte doch nicht sein. Niemand beachtete sie. Klar, sie war eine Magd und musste gehorchen. Sarai durfte über sie bestimmen, sie hatte alle Rechte. Aber trotzdem, das war wirklich gemein. Hagar sah sich um, es war heiß. In Abrams Lager gingen alle ihrer Arbeit nach. Abram und Sarai hatten viel Vieh, das versorgt werden musste.

Grüne, blaue (Abram) und rote (Sarai) Fußspuren treffen sich.

Gerade eben war sie an dem Zelt von Sarai und Abram vorbeigegangen. Eigentlich wollte sie nicht lauschen, aber sie hatte ihren Namen gehört und da musste sie doch einfach zuhören.

„Ich bin zu alt für ein Kind und Gott hat uns und sein Versprechen vergessen. Wir werden keine Kinder bekommen. Aber ich hab einen Ausweg gefunden. Ich gebe dir Hagar zur Frau, damit wir endlich auch ein Kind haben.“ Hagar blieb wie erstarrt stehen. Es ging also wieder um das alte Problem, Sarai und Abram hatten keine Kinder und jetzt war Sarai schon ziemlich alt. Das konnte doch nicht wahr sein. Abram würde das nicht zulassen. Da hörte sie schon Abrams Stimme, er sagte: „Aber Gott hat uns ein Kind versprochen.“ – „Wir sind viel zu alt, vielleicht haben wir ihn auch nicht richtig verstanden“. Sarai versuchte Abram zu überreden. „Wenn du meinst und du es wirklich willst, dann werden wir es tun.“ Abram gab nach.

Nein, Hagar schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht verzweifelt aufzuschreien. Klar, sie wusste, Sarai hatte das Recht dazu und in vielen Familien hatte der Mann zwei oder mehr Frauen. Aber konnte sie nicht erst einmal gefragt werden? War sie denn nichts, nur eine Person, die man wie einen Gegenstand behandelte?

Grüne Fußspuren

Jetzt waren einige Monate vergangen, Hagar war inzwischen schwanger und sollte bald ein Kind bekommen. Die letzten Monate waren schwierig gewesen und daran war sie nicht ganz unschuldig. Stolz ging sie durch das Lager, sie bekam ein Kind und ihre Herrin hatte keines. Das zeigte sie Sarai auch deutlich. Immer wieder widersprach sie ihr oder machte ihre Arbeit nicht so, wie sie es eigentlich sollte. Klar, dass Sarai ärgerlich auf sie wurde. Aber was dann kam, war schon gemein.

Blaue und rote Fußspuren

„Du musst etwas tun, Hagar gehorcht mir nicht.“ Sarai stand wütend vor ihrem Mann. „Sie ist deine Magd“, entgegnet ihr Abram. „Du musst mit ihr klarkommen.

Grüne Fußspuren

Hagar merkte bald, dass Sarai es ihr mit gleicher Münze heimzahlte. Niemand nahm Rücksicht auf sie. Was sollte sie tun? Schon wieder hörte sie Sareis Stimme: „Hagar mach dies! Hagar tu das! Hagar warum bist du so langsam? Beeil dich!“ So ging es jetzt tagein, tagaus. Sie fühlte sich nur noch ausgenutzt. So ging es einfach nicht mehr weiter.

Hagar sah sich um und fasste einen Entschluss. Sie würde fliehen. Sollte Sarai doch sehen, wie sie zurechtkam. Vielleicht sah sie dann endlich ein, was sie an ihr hatte. Die ganze Arbeit und dann noch die Schwangerschaft.

Hagar suchte alles zusammen, was sie unbedingt nötig hatte. Schnell ging sie aus dem Lager weg. Hoffentlich hatte niemand etwas bemerkt. Sie wusste nicht genau, wo sie hin sollte. Sie kannte niemanden, der ihr helfen konnte. Sie floh in die Wüste (braune Decke) in die Richtung ihrer alten Heimat Ägypten. Ob sie jemals ankommen würde?

Lange ging sie immer weiter. Viele Tage waren vergangen. Hagar war müde und Ägypten weit. Dann konnte sie nicht mehr weiter.

Brunnen mit Stoppschild

Müde setzte sie sich neben einen Wasserbrunnen. Was sollte sie tun? War es richtig wegzulaufen?

Weiße Fußspur

Da redete sie plötzlich jemand an. „Hagar, was machst du hier?“ Hagar merkte plötzlich, dass da jemand vor ihr stand. Er kannte sogar ihren Namen und ihren Beruf. Er kannte sogar ihre Stellung in Abrams Familie und wusste, dass sie schwanger war. Aber er machte ihr keine Vorwürfe. Hagar hatte Vertrauen und packte aus. Sie erzählte die ganze Geschichte und beschönigte nichts. Sie war ehrlich und merkte, dass hier jemand war, der ihr zuhörte. Es interessierte ihn wirklich, wie es ihr ging. Sie konnte ihm alles sagen, er kannte sie besser, als sie es sich vorstellen konnte.

Hagar bekam den Auftrag, zurückzugehen und Sarai als ihre Herrin anzuerkennen. Aber sie bekam auch das Versprechen, dass sie eine Zukunft habe. Da merkte sie, das war Gott, und er sah sie. Nicht einfach nur im Vorbeigehen, nein, er kümmerte sich um sie, trotz der Fehler, er wollte in Kontakt mit ihr kommen. „Du, Gott, hast mich angesehen“, sagte Hagar. Hagar ließ sich darauf ein, sie gehorchte ihm und ging zurück. Mit einem Versprechen, dass er für ihr Kind und ihre Zukunft sorgen würde. Sie vertraute ihm.

Verkehrsschild wegnehmen, grüne Fußspuren gehen zurück

Hagar ging wieder zurück. Es war kein leichter Weg. Sie fragte sich, ob sie es wirklich tun sollte. Aber da war das Versprechen, dass Gott für sie und ihr Kind sorgen würde. Ismael kam auf die Welt und Hagar blieb bei Abram und Sarai als Magd.

Die andere Idee

Malen der Geschichte

Zur Geschichte werden drei Bilder gezeichnet. Das kann mit Stiften auf ein Whiteboard oder mit Plakatfarbe auf Karton geschehen. Das Zeichen kann mit einfachen Figuren oder Strichen geschehen.

1. Bild: Hagar wird gezeichnet. Während dem Erzählen kommen noch Sarai und Abram dazu.

2. Bild: Ein Brunnen, Hagar sitzt am Brunnen, der Engel kommt dazu.

3. Bild: Es ist nur Hagar zu sehen. Daneben wird der Satz geschrieben: „Du bist ein Gott, der mich sieht.

Er sieht mich auch, wenn ich schon lange in der Jungschar bin. Er sieht mich auch, wenn ich Mist gebaut habe oder wenn ich zweifle, weil mein Gebet nicht erhört wurde.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Geschichte wird mit einem Geschichtenknäuel wiederholt. Bei einem Wollknäuel werden in gleichmäßigen Abständen Zettel befestigt. Auf dem Zettel ist immer ein Stichwort oder ein Satz von der erzählten Geschichte. Außerdem steht darauf, wie weit sie erzählen sollen. Das erste Kind nimmt den Knäuel in die Hand, es sieht das Stichwort und erzählt bis zum angegebenen Ende. Dabei wickelt es den Knäuel bis zum nächsten Zettel ab. Dann kommt das nächste Kind dran.

Gespräch

Ein Bild mit einem Auge wird in die Mitte gelegt.

Fragen: Was können meine Augen sehen? Im Buch „Der kleine Prinz“ gibt es einen Satz, der heißt: „Man sieht nur mit dem Herz gut, das Wesentliche ist für die Augen verborgen.“ Was könnte das bedeuten? Wie kann ein Mensch mit dem Herzen sehen? Wie wird Hagar von Sarai und Abram angesehen und warum? Wie sieht Gott Hagar an?

Merkvers

Und sie nannte den Namen des Herrn, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht.

1. Mose 16,13 Luther17

Jedes Kind bekommt eine doppelte Karte, auf der einen Seite steht der Bibelvers. Auf der Rückseite kann jedes Kind noch ein Auge malen.

Gebet

In der Mitte liegen die Bilder mit dem Auge. Es ist ein Bild für jedes Kind vorhanden. Jedes Kind nimmt sich ein Bild und dankt Gott für eine Situation, in der es merkt, dass Gott es angesehen hat.

Kreatives

Aus Sperrholzplatten werden mit der Laubsäge Herzen ausgesägt. Jeder Teilnehmer sägt zwei Herzen aus, ein Herz für sich und ein Herz zum Verschenken. Die Herzen können auch noch angemalt werden.

Wenn das Arbeiten mit der Laubsäge nicht möglich ist, dann können auch Herzen mit Bügelperlen gestaltet werden.

Spielerisches

Adlerauge

30–40 Gegenstände werden auf einen Tisch gelegt. Die Kinder merken sich in zwei Minuten so viele Gegenstände wie möglich. Dann wird alles abgedeckt und jeder schreibt auf, was er gesehen hat.

Rätselhaftes

Rätselsatz

Du bist ein Gott, der mich sieht. Die 25 Buchstaben des Satzes werden auf 25 kleine Zettel geschrieben. Diese Zettel werden mit Fäden verbunden. Der Abstand zwischen den einzelnen Zetteln sollte mindestens 1 Meter betragen. Diese Buchstabenschlange wird nun kreuz und quer im Raum ausgelegt und die Teilnehmer haben die Aufgabe, den Satz zu lesen, indem sie von Buchstabe zu Buchstabe gehen. Sie dürfen die Schlange nicht berühren, sondern nur die Buchstaben mit den Augen sehen.

(T)extras

Lieder

Ein kleiner Spatz

Du kennst mich.

Er hat die ganze Welt in seiner Hand

Bist du groß oder bist du klein

Jesus liebt dich original

Cool

Spiele

Schatten erraten

Verschiedene Gegenstände werden auf einen Overhaedprojektor gelegt. Die Kinder müssen anhand der Schatten erraten, um welche Gegenstände es sich handelt.

Fotorallye

Es werden Bilder von markanten Punkten im Ort oder im Gemeindehaus / der Kirche gemacht.

Die Gruppe muss sie wiederfinden und eventuell noch eine Aufgabe passend zu dem Ort erledigen. Beispiel: Stuhllehne der Stühle im Gottesdienstraum. Dazu noch die Aufgabe: Wie viele Stuhlbeine sind im Raum?

Verändern

Die Kinder setzen sich gegenüber. Ungefähr eine Minute sehen sie sich an, auf ein Kommando drehen sie sich um und verändern irgendetwas an sich selbst. Dann drehen sie sich wieder um und zählen abwechselnd auf, was ihnen aufgefallen ist. Es gibt immer einen Punkt für die Veränderung.

Kreatives

Bastelmaterial, Schuhkartons oder fester Karton als Unterlage

Die Gruppe wird in kleinere Gruppen eingeteilt und erhält einen leeren Schuhkarton. Jede Gruppe baut ein Teil der Geschichte im Schuhkarton nach. Die Materialien suchen sie sich selbst zusammen. Eventuell muss man Kleber, Scheren und Papier zur Verfügung stellen. Wenn sie fertig sind, kann man daraus eine kleine Ausstellung machen. Wir sprechen darüber: Warum und was ist für mich wichtig und was nehme ich davon in meinen Alltag mit?

Gib Fremdenhass und Ausgrenzung keine Chance!

1. Vorbemerkungen

Nachdem wir im Herbst 2015 eine Willkommenskultur feierten, ist der Ton gegenüber Menschen aus anderen Kulturen, Nationen und Religionen rauer geworden. Die Statistiken zu rechter und menschenfeindlicher Gewalt sind exponentiell gestiegen. Hasskommentare in den sozialen Medien sind hemmungsloser geworden und die AfD bietet Menschen mit Menschenfeindlichkeit und rechter Gesinnung eine politische Heimat. Auch fromme Christen können menschenfeindlichen Vorurteilen verfallen und (Mit)Täter von Gewalt werden.

2. Zielgedanke

Menschenfeindlichkeit in jeder Form ist Gottesfeindlichkeit.

3. Einführung inkl. Exegese

Laut einer Studie der Universität Leipzig liegt der Anteil mit einer ausländerfeindlichen Haltung deutschlandweit bei 20%. Bei Älteren ist der Anteil höher als bei Jüngeren. In Bundesländern, in denen weniger Ausländer wohnen (neue Bundesländer und Bayern) ist die Ausländerfeindlichkeit höher als in denen, wo mehr Menschen mit ausländischem Hintergrund leben.

Hintergrundinfos zum Thema und Zusammenfassung der Studie „Enthemmte Mitte“:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/rechtsextremismus-studie-die-enthemmte-mitte-a-1097321.html

https://www.boell.de/sites/default/files/uploads/2016/06/2016-06-die_enthemmte_mitte_pk.pdf

Bibelarbeit: Jesus unser Sündenbock

Der berühmte christliche Religionsphilosoph René Girard hat sich überall auf der Welt Konflikte angeschaut und gemerkt, dass über Tausende von Jahren ähnliche Konfliktmuster entstehen. Wenn innerhalb einer Gruppe oder Gesellschaft sich ein Konflikt hochschaukelt, kann es für viele sehr gefährlich werden. Um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, so hat Girard herausgefunden, wird ein gesellschaftlicher Sündenbock gesucht (im Dritten Reich waren es u. a. die Juden, Behinderte und Homosexuelle), auf den die Schuld geladen werden kann. Sie werden dann unterdrückt, abgewertet, verfolgt, sind Objekt des Hasses und werden sogar getötet.

Sobald der Sündenbock ausgeschaltet ist, fühlt es sich für die anderen wie eine Erlösung an. Auch Jesus war der Sündenbock, der zwischen den führenden Juden und Pilatus als Feind auserkoren und geopfert wurde (Joh 11,51-53). Weil Jesus aber offensichtlich unschuldig war, hat er dadurch unser sündiges Verhalten der Ausgrenzung und der Sündenbocksuche offensichtlich gemacht. Einstellungen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung von Ausländern, Muslime oder anderen Gesellschaftsgruppen, sind nichts weniger als die Suche nach einem Sündenbock. Als Christen wissen wir, dass Christus als unschuldiger Sündenbock gestorben ist, um uns von dem Drang zu befreien, immer wieder neue Sündenböcke und Feindbilder zu suchen. Stattdessen dürfen wir als Friedensstifter Versöhnung schaffen und uns für die einsetzen, die als Sündenböcke herhalten müssen.

In der Konfliktforschung werden folgende Kategorien für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aufgestellt:

  • Religiöse Diskriminierung (Antisemitismus, Islamophobie, …)
  • Geschlechterbasierte Diskriminierung und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung (Sexismus, Homophobie)
  • Diskriminierung aufgrund der nationalen oder ethnischen Herkunft (Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Angehörige von Sinti & Roma)
  • Diskriminierung aufgrund von sozialem und ökonomischem Status oder körperlicher Einschränkung (Arbeitslose, Menschen mit Behinderung, Obdachlose, Asylbewerber, …)

4. Einstieg

a) In einem sozialen Experiment wird ein Geflüchteter von zwei Rechtsextremen angepöbelt. Wie reagieren die Menschen, die das mitbekommen?

b) Im zweiten Schritt bekommen die Teilnehmenden die Begriffe aus der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (z. B. Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, …) auf Karten zugeteilt. Auf einer Tafel oder einer Wand werden die Kategorien (z.B. religiöse Diskriminierung) geschrieben und die Teilnehmenden können ihre Karten den Kategorien zuordnen.
Kurze Diskussion: Können einige Punkte mehreren Kategorien zugeordnet werden? Geht jeden Punkt durch und sucht nach einem Beispiel aus der Praxis.

Anschließend kann auf der Wand oder per PPT die Grafik angezeigt werden.

Grafik: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

5. Hauptteil

Rollenspiel

Die Teilnehmenden teilen sich in zwei Gruppen auf und planen ein Rollenspiel, in der eine Diskriminierung oder Abwertung deutlich wird.
Anschließend gibt es eine Diskussion mit folgenden Fragen:

  • Wie habt ihr euch gefühlt? Konntet ihr euch in die Rolle des Opfers einfügen?
  • Was ist euch schwergefallen?
  • Habt ihr selbst Ähnliches als Opfer, Beobachter oder sogar als Mitläufer/Täter erlebt oder gesehen? Wie habt ihr reagiert? Bei dieser Frage sollte darauf hingewiesen werden, dass wir schneller als gedacht Mitläufer oder auch Täter werden können, gerade wenn wir als Gruppe unterwegs sind.

Die leitende Person stellt einige Daten und Fakten (aus der Einführung) der Gruppe in Bezug zu Menschen-/Fremdenfeindlichkeit in Deutschland vor.

Bibelarbeit

Einstiegsfrage für die Bibelarbeit: Was ist der christliche Auftrag angesichts von Menschenfeindlichkeit und Gewalt? Die Diskussion kann auf folgende zwei Punkte geführt werden:

1 . Selbstcheck Liebe

Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes und Christen sind gerufen, alle, ungeachtet ihrer Herkunft, religiösen Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozialem Status, zu lieben.

Frage an die Runde: Welche Gruppen (vgl. Schaubild Menschenfeindlichkeit) fallen uns am schwersten zu lieben? Warum ist das so? Wie können wir sicherstellen, dass wir nicht selbst zu Tätern oder Mitläufern (in Worten, Gedanken oder Aktion) werden?

Diskutiert den Satz: „Menschenfeindlichkeit in jeder Form ist Gottesfeindlichkeit“.

Impuls aus „Jesus, unser Sündenbock“
Diskussion: Welche der Menschengruppen werden in eurem Umfeld gern als Sündenböcke ausgesucht? Wie kann man das erkennen? (Parolen, Kommentare und Witze, …)
Ein beliebter Satz fängt so an: Ich hab nichts gegen Ausländer, aber… .

2. Aufstehen für Menschenwürde

Wir sind aufgerufen, für Menschen einzustehen und wo möglich zu schützen, die Opfer von Gewalt und Diskriminierung sind, und Frieden zu stiften.
Lest den Text aus Jesaja 1,17 und Matthäus 5,9.

Erklärung: Zu den Zeiten des AT gehörten die Waisen, Witwen und die Fremden zu einer Randgruppe. Als Sündenböcke waren sie leichte Beute.

Experiment „Ausländer sitzen hinten“

Schaut euch das Experiment an und überlegt, wie man richtig handeln sollte.

Rollenspiel 2

Spielt noch mal das Rollenspiel vom Anfang. Jetzt muss sich die Zuschauergruppe überlegen, wie sie den Opfern von Gewalt oder Diskriminierung helfen kann. Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Methoden werden in beiden Filmen gezeigt?

Wenn die Situation gefährlich wird, gibt die Polizeiberatung folgende Tipps:
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/zivilcourage/tipps/

• Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
• Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
• Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
• Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
• Ich kümmere mich um Opfer.
• Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

6. Abschluss

Überlegt euch, wer in eurem Umfeld (Nachbarschaft, Schule, Freundschaften) diskriminiert, gemobbt oder Gewalt erleiden muss. Was könnt ihr tun, um der Person zu helfen? Erhebt die Stimme, wenn in euren Freundeskreisen oder in der Schule gegen bestimmte Menschengruppen gehetzt oder abfällig geredet wird.
Gestaltet ein Poster, eine Postkarte oder ein Motiv mit der Aussage:

→ Lesson of the day: Menschenfeindlichkeit in jeder Form ist Gottesfeindlichkeit.

Ein Quizspiel für Gruppen

Diese Idee orientiert sich an der App „4 Bilder 1 Wort“. Das Spielprinzip ist sowohl einfach als auch genial. Die jeweils vier angezeigten Bilder haben eines gemeinsam: das gesuchte Wort. Wenn das gesuchte Wort erraten wurde, erscheint das nächste Rätsel. Für jede richtige Lösung bekommt man Spielmünzen. Diese Spielmünzen kann man auch einsetzen, um Hilfestellungen für Lösungen zu kaufen. Letztlich geht es darum, möglichst schnell möglichst viele Worte zu erraten.

Spielidee „vier Worte – ein Vers“

Diese pfiffige Grundidee wird bei „vier Worte – ein Vers“ aufgegriffen. Das Spiel wird in kleinen Teams gespielt, es raten also immer mehrere gemeinsam. Gesucht ist jeweils ein bekannter Bibelvers. Gezeigt werden jeweils vier Worte, die in dem zu erratenden Bibelvers vorkommen. Als Hilfsmittel bekommt während des gesamten Spiels jeder eine Bibel. Als Hilfestellung kann nach einer gewissen Zeit das Buch und das Kapitel angegeben werden, in dem der Vers steht (z. B.: Johannes 10).

Das Spiel eignet sich sehr gut, um wichtige Bibelverse bekannt zu machen und den Umgang mit der Bibel gemeinsam zu lernen. Für das Spiel wurden vor allem Wochensprüche sowie Jahreslosungen verwendet. Die Wochensprüche bleiben jedes Jahr gleich und sind deswegen regelmäßig in Gottesdiensten und bei Andachten zu hören. Als Jahreslosungen werden ebenfalls bekannte Bibelverse ausgewählt, die oft bei verschiedenen Gelegenheiten im Jahreslauf aufgegriffen werden.

Spielablauf und Spielregeln

Das Spiel kann in zwei Varianten gespielt werden:

Variante 1 – Spiel im Plenum

Alle Teilnehmenden sitzen teamweise zusammen im Gruppenraum. Zunächst werden nur die vier Worte mittels eines Beamers/Tageslichtprojektors an eine Wand projeziert. Ohne technische Hilfsmittel können die Worte auch auf an eine Wand geklebte Plakate, auf eine Flipchart oder auf eine vorhandene Tafel geschrieben werden.

Wenn die Spielleitung merkt, dass es bei allen Teams stockt, kann sie nach einer gewissen Zeit als Hilfestellung das Buch und Kapitel angeben, in dem der Vers in der Bibel zu finden ist.

Wenn ein Team meint, den gesuchten Vers erraten zu haben, schreibt es den Vers auf ein Blatt Papier und gibt dieses bei der Spielleitung ab. Das Team, das den geschriebenen Vers als erstes abgibt, bekommt einen Punkt. Aus dem geschriebenen Text muss deutlich ersichtlich sein, dass der gesuchte Vers erkannt wurde. Mit kleineren Fehlern bei der Satzstellung sowie mit Rechtschreibfehlern sollte großzügig umgegangen werden!

Alternativ kann auch zugelassen werden, dass die Lösung zugerufen wird. Diese Alternative bringt jedoch Unruhe mit sich. Um ein bloßes „Raten“ zu vermeiden muss bei dieser Alternative darauf geachtet werden, dass ein Team nach einer falschen Antwort mit einem neuen Versuch solange warten muss, bis die anderen Teams einmal geraten haben.

Bevor das nächste Rätsel gezeigt wird, sollte der Lösungsvers nochmals ruhig und langsam bei Stille im Raum laut vorgelesen werden.

Wertung: Gewonnen hat das Team, das insgesamt die meisten Verse erraten hat.

Variante 2 – Spiel als Staffel

Bei dieser Variante sitzt jedes Team an einem besonderen Tisch zusammen. Die Teams können auch in unterschiedlichen Räumen sitzen. Wichtig ist, dass alle in etwa gleicher Entfernung zur Spielleitung sitzen. Zeitgleich bekommen alle Teams das erste Rätsel auf einem Zettel ausgeteilt.

Wenn ein Team meint, den gesuchten Vers erraten zu haben, schreibt es den Vers auf den Zettel und gibt diesen bei der Spielleitung ab. Auch hier muss aus dem geschriebenen Text deutlich ersichtlich sein, dass der gesuchte Vers erkannt wurde. Kleinere Fehler bei der Satzstellung und Rechtschreibfehler werden auch hier nicht nachteilig berücksichtigt.

Wenn der Vers richtig erraten wurde, bekommt das Team den Zettel mit dem nächsten Rätsel. Andernfalls muss solange weitergesucht werden, bis der richtige Vers gefunden ist. Frühestens zwei Minuten nach der Ausgabe eines Zettels kann bei der Spielleitung als Hilfestellung Buch und Kapitel erfragt werden. Die Spielleitung vermerkt dies auf dem Zettel.

Tipp: Auf den Zetteln vor dem Ausgeben bereits den Namen oder die Farbe des Teams vermerken und die abgegebenen Zettel für die Auswertung sammeln. Wenn beim Ausgeben der Zeitpunkt der Ausgabe vermerkt wird, kann die Spielleiterin oder der Spielleiter auch leicht feststellen, ab wann Hilfestellung gebraucht wird.

Hinweis: Aus Gründen der Chancengleichheit können alle Teams die Rätsel in derselben Reihenfolge erhalten. In diesem Fall hat die Spielleitung darauf zu achten, dass bei der Rück- und Ausgabe der Zettel diese von anderen Teams nicht eingesehen werden können (immer nur ein Teilnehmender darf an den Spielleiter herantreten; die Anderen müssen mit Abstand warten). Alternativ kann auch die Reihenfolge für jedes Team individuell gemischt werden.

Bei dieser Spielvariante können zum Schluss – vor Bekanntgabe der Auswertung – nochmals alle insgesamt erratenen Lösungsverse ruhig und langsam bei Stille im Raum laut vorgelesen werden.

Wertung: Für jeden ohne Hilfestellung erratenen Vers gibt es zwei Punkte, für jeden mit Hilfestellung erratenen Vers gibt es einen Punkt. Gewonnen hat das Team, das insgesamt die meisten Punkte erzielt hat.

Beispiele für mögliche Rätsel „vier Worte – ein Vers“

Vers (Bibelstelle: Buch, Kapitel, Vers)

Christus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)

Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? (Jesaja 43,19)

Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. (Markus 13,31)

Aller Augen warten auf dich und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. (Psalm 145,15)

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1.Petrus 5,7)

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sacharja 9,9)

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen
gerufen; du bist mein! (Jesaja 43,1)

Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. (Nehemia 8,10)

Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jesaja 66,13)

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16,33)

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. (Johannes 1,14)

Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16)

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Jesaja 42,3)

Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.(Psalm 103,2)

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.(Psalm 90,12)

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lukas 9,62)

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.(1. Samuel 16,7)

Lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat. (Epheser 5,2)

Ich lebe und ihr sollt auch leben. (Johannes 14,19)

Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)

Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. (5. Mose 5,6)

Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein. (Apostelgeschichte 1,8)

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Johannes 14,6)

Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Korinther 3, 11)

Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8,32)

Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebräer 13,8)

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.(Offenbarung 1,17)

Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben das ewige Leben haben. (Johannes 3,14)

Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Matthäus 25,40)

Für „vier Worte – ein Vers“ wurden die Verse nach dem Bibeltext aus der Übersetzung Martin Luthers (revidierte Fassung von 1984) verwendet. Entsprechend sollten auch den Teilnehmenden diese Bibelausgaben zur Verfügung stehen.

Wer eine andere Bibelübersetzung verwendet, sollte berücksichtigen, dass dort manche Begriffe anders übersetzt sind und deswegen die vorstehenden Beispiele entsprechend angepasst werden müssen.

Selbstverständlich können zusätzlich oder alternativ auch andere Bibelverse verwendet werden. Möglich wäre auch, nur Verse aus einem Buch (z. B. den Psalmen) zu verwenden.

Eine solche Variante eignet sich sehr gut, wenn bei Mitarbeiterschulungen oder auf Freizeiten ein bestimmtes Buch der Bibel im Mittelpunkt steht.

Wichtig ist, dass das Spiel straff und zügig durchgezogen wird. Lange Wartezeiten sind dringend zu vermeiden, da sonst Langeweile und Unruhe aufkommt. Das Spiel kann je nach Spielverlauf spontan verkürzt oder verlängert werden. Es empfiehlt sich allerdings, zumindest die ungefähre Dauer vorher bekanntzugeben.

Hinweis für Kleingruppen

Das vorliegende Quizspiel kann auch in sehr kleinen Gruppen problemlos gespielt werden (z. B. mit wenigen Teams mit je zwei Spielern). Obwohl das Spiel auch jeder gegen jeden (einzeln) gespielt werden kann, wird dies jedoch nur in besonderen Ausnahmefällen nach genauer Prüfung und Überlegung empfohlen. Besonders bei Quizspielen besteht die Gefahr, dass sich ein einzelner Spieler bloßstellt.

Das Kleingruppen-Material beinhaltet:

Hintergrundinfos zum Text, einen Bezug zur Zielgruppe und Ideen zur Gestaltung der Kleingruppenzeit. Die Kleingruppen laufen nach einem Rotationsprinzip. JedeKleingruppe wird von mind. einem Mitarbeitenden begleitet und läuft von Station zu Station. Durch ein Signal vom Zeitwächter wird den Gruppen signalisiert, dass sie zur nächsten Station aufbrechen. Je ein weiterer Mitarbeitender ist bei einer der 5 Stationen, die je 7 Minuten dauern:

•Gespräch inkl. Fragen

•Spiel

•Kreatives

•Bibellesen und Gebet

•Extra/Spezial

Gedanken und Hintergrundinformationen zum Text

In der Bibelgeschichte geraten die Jünger in ihrem Boot, in dem auchJesus ist, in einen heftigen Sturm. Sie haben große Angst und sind verzweifelt, weil sie alleine nichts mehr tun können. Sie gehen mit ihren Ängsten zu Jesus und geben bei ihm zu, dass sie alleine nicht mehr weiter kommen.Ziel ist der Übertrag dieser Geschichte in das Leben der Kids, also dass der Vergleich deutlich wird, dass das Boot das eigene Leben darstellt und der Sturm Probleme und schwierige Zeiten. Sie sollen sich mit den Jüngern identifizieren können und merken, dass sie in ihrem Leben genauso Stürme erleben, wie die Jünger mit ihrem Boot in einen Sturm gekommen sind. In der Bibelgeschichte ist Jesus mit den Jüngern im Boot und die Jünger sind zu Jesus gegangen und haben gesagt, dass siees nicht mehr alleine schaffen. Die Kids sollen erkennen, dass Jesus auch in ihrem „Lebensboot“ist und es einWeg sein kann, auf Jesus zuzugehen, um mit solchen Stürmen/schwierigen Situationen umzugehen. Jesus wartet darauf, dass wir auf ihmzugehen. Damit wir das tun, müssen wir ihm vertrauen und wenn wir mit unseren Ängsten oder in schwierigen Zeiten auf ihn zugehen, wirder uns helfen und uns begleiten. Wichtig ist es, deutlich zu machen, dass Jesus nicht alle Probleme wegschafft und alles wieder gut wird, aber er ist für dich da und hilft dir, mit deinen Ängsten oder schwierigen Situationen umzugehen.

Zielgedanke: Jesus ist in deinem Leben, er wartet darauf, dass du auf ihn zugehst.

Bezug zur Altersgruppe

Im übertragenen Sinne gibt es im Leben eines jeden Menschen Stürme. Stürme im Leben der Kids sind ganz verschieden. Sie reichen von eher kleineren Krisen bis hin zu ganz großen Problemen. Der Abstieg des Lieblingsfußballvereins, der Umzug des besten Freundes oder der besten Freundin, die Trennung der Eltern, der Tod eines Verwandten, eine schlechte Note in der Schuleund noch viele andere Sachen können Stürme, Krisen und Ängste bei Kindern auslösen. Den Kidsfehlt in solchen Situationen meist jemand, der ihnen Halt gibt und an dem sie sich festhalten können. Wichtig ist es, die Ängste der Kinder wahrzunehmenund sie nicht einfach herunterzuspielen, auch wenn ihre Ängste eher klein zu sein scheinen. Ängste sind für sie real existierend und damit Bestandteil von ihnen.

Station 1: Kreatives„Papierboot“

Vorbereitung: Schneidet für alle Kinder die einzelnen Bestanteile vor.

1.Nehmt euch ein Boot und ein Segel.

2.Macht Kleber auf ein Stück vom Holzeisstiel, sodass ihr diesen in die Mitte des Segels kleben könnt (Mast vom Segel).

3.Legt das Segel so auf den Tisch, dass der ganze Holzeisstiel zu sehen ist. Nun macht ihr Kleber auf den unteren Teil des Holzeisstiels und klebt das Boot darauf. Zwischen Segel und Boot sollte eine kleine Lücke sein.

4.Dreht das ganze wieder um, sodass der Holzstiel auf dem Boot zu sehen ist. Klebt nun auf das Stück des Holzeisstiels, welches auf dem Boot klebt, einen weiteren Holzeisstiel, der als Verlängerung dient.

5.Nehmt euch zwei verschiedene Wellen. Klebt Stück 1 (in der PDF-Datei beschriftet) mit einem Klebestift auf einen A4-Tonkarton. Nehmt nun die zweite Welle und knickt links und rechts ca. 1-2cm um und klebt sie an den umgeknickten Streifen auf die bereits festgeklebte Welle fest.

6.Steckt den Holzeisstiel in die entstandene Tasche zwischen den Wellen, sodass ihr das Boot hin und her bewegen könnt.

7.Schreibt auf den A4-Tonkarton über das Boot

-1.-2. Klasse: Jesus wartet!

-3.-4. Klasse: Jesus wartet auf dich!

-5.-6. Klasse: Jesus wartet auf dich und möchte für dich da sein!

Wenn noch Zeit ist, könnt ihr die Kinder noch fragen, was das überhaupt heißt, was sie gerade aufgeschrieben haben. Und wenn ihr mögt, könnt ihr ihnen erzählen, was das für euch bedeutet.

Material: Pappe in verschiedenen Farben(muss nicht wie im Beispiel sein, bis auf das Wasser); Holzeisstiele(pro Bild 2 Stück); Flüssigkleber, Klebestift-Tesafilm; Schere; Vorlagefür die Vorarbeit bei den Wellen.

Station 2: Spezial„Wellenquiz“

In der Geschichte gab es einen schweren Sturm, dieser wird auf einem Whiteboard aufgemalt. Die Aufgabe ist es, Fragen zur Wiederholung der Geschichte zu beantworten. Den Kindern werden also Fragen gestellt und für jede richtig beantwortete Frage, wird ein Element (eine Welle/eine Wolke, etc.) weggewischt, sodass im Idealfall am Ende der Sturm gestillt ist. Das heißt, auf das Whiteboard dürfen insgesamt nur 10 Elemente, zur Darstellung des Sturms gemalt werden (siehe Beispielbild).

Wenn am Ende noch Zeit ist, können die Kinder das „Bild“ mit den 10 Elementen schon für die nächste Gruppe auf das Whiteboard malen.

Fragen:

1.Wohin wollte Jesus mit seinen Jüngern fahren? (zum anderen Ufer)

2.Am Ufer standen _____ Menschen und hörten Jesus zu. (viele)

3.Was fehlte den Jüngern? (Glauben/Vertrauen)

4.An welchem See hat sich die Geschichte ereignet? (Genezareth)

5.Als Jesus den Wind und die Wellen bedrohte, wurde es ganz_____?(still)

6.Wie nannten die Jünger Jesus noch? (Lehrer)

7.Die Jünger hatten _____ als sie Jesus weckten. (Angst)

8.Welches Wetter entwickelte sich auf dem See? (Sturm)

9.Was waren viele Jünger von Beruf? (Fischer)

10.Was machte Jesus zu Beginnder Geschichte hinten im Boot? (schlafen)

Material: Vorlage mit den Fragen zur Wiederholung der Geschichte; Taschentücher, um das Whiteboard zu wischen

Station 3: Bibellesen und Gebet „Lückentext“

Bibellese: Die gehörte Geschichte ist auch in der Bibel zu finden. In diesem Bibeltext sind Lücken mit Bildern eingebaut, die Hinweise darauf geben, welches Wort an der Stelle gesucht wird. Die Kinder lesen je nach Alter selbstständig oder mit Hilfe des Mitarbeiters den Text und füllen die Lücken an Hand der Bilder. Bei den Lücken gibt es etwas Spielraum, da muss man schauen, was alles Sinn ergibt. Ansonsten kann man dort auf einige Punkte noch eingehen und kurz mit den Kindern darüber sprechen.

für 1.+2. Klasse: Lückentext wird vom Mitarbeiter vorgelesen und die Kids sollen die Lücken an Hand der Bilder „mündlich“ füllen (Vorlagen zum Vorlesen und Zeigen werden mitgebracht)

für 3.-6. Klasse: Die Kids lesen den Lückentext selbstständig und füllen die Lücken mit Hilfe der Bilder aus. Anschließend kann man den Text noch von den Kids vorlesen lassen.

Material vom Einsatzort zu stellen: -Lückentext für jedes Kind (3.-6. Klasse) ausgedruckt.

Gebet: Diese Methode soll zeigen, wie einfach Beten sein kann. Wir brauchen keine besonderen Worte, um mit Gott zu reden, sondern wir können so mit ihm reden, wie wir es auch mit Freunden tun.

1.Setz dich mit deiner Gruppe gemütlich zusammen.

2.Frage die Kinder, was sie gerade beschäftigt, was sie freut, was ihnen Angst macht (Bezug zur Verkündigung) und was sie gerne Gott erzählen wollen.

3.Nimm dir ein bisschen Zeit dafür und frage nach –auch nach dem, was die Kinder in den bestimmten Situationen von Gott erwarten und was sie sich wünschen.

4.Wenn jeder an der Reihe war, sage „Amen“ und erkläre, dass Gott alles gehört hat, was gerade gesagt wurde.

Station 4: Spiel

Variante für Jüngere: „Wattepusten“

Das Wattepusten soll den Sturm aus der Geschichte nochmals darstellen. Auf einem Tisch werden mit Kreppband Start-, Ziel-und eine Mittellinie (für zwei Bahnen) markiert. Dazwischen könnte man z.B. je nach Schwierigkeit auch noch zwei Punkte einbauen, die einen Slalomparcours darstellen. Am Ziel wird an jeder Bahn hinten am Tisch jeweils eine Pringels-Dose angeklebt, in die die Watte gepustet werden soll. Ist diese in der Pringels-Dose, ist das „Rennen“ vorbei.Es treten immer zwei Kinder gegeneinander an, jedes bekommt einen kleinen Wattebausch und muss diesen von der Startlinie bis in das Ziel pusten. Wenn der Wattebausch auf dem Weg vom Tisch fällt, muss man ihn aufheben und neu bei der Startlinie beginnen.Den Wattebausch von seinem „Gegner“ darf man nicht wegpusten/wegschnipsen.

Material: Kreppband ;Edding; Watte

Variante für Ältere: „Bombe“

Es werden zwei Gruppen gebildet oder die Gruppe spielt gegen den Mitarbeiter. Während des Spiels muss ein Timer laufen, der immer auf 90 Sekunden gestellt wird. Den Teams wird eine Frage gestellt, auf die sie nun in den kommenden 90 Sekunden immer abwechselnd antworten sollen. Es wäre sinnvoll auch in den Teams eine Reihenfolge festzulegen, damit jeder die Chance hat etwas zu sagen -natürlich kann man sich aber auch gegenseitig helfen. Mehrfachnennungen zählen nicht, dann muss das Team noch etwas sagen, bevor das andere dran ist. Sind 90 Sekunden abgelaufen, wird die nächste Frage gestellt und der Timer beginnt von vorne.

Fragen:

-Was kann man machen,wenn man mal eine Pause braucht?

-Wovor kann man Angst haben?

-Worauf musstest du schon mal warten?

-In der Geschichte fragen sich die Jünger am Ende: „Wer ist bloß dieser Jesus?“.

-Was hat Jesus in der Geschichte für Eigenschaften?

-Was denkst du, hat Jesus allgemein für Eigenschaften?

Material: -Timer (Handy)

Station 5: Gespräch„Angst“ (Anhang)

Es werden Bilder ( in Form von Karten benötigt) von Dingen/Situationen, vor/in denen Kinder Angst haben könnten, in die Mitte gelegt. Die Jünger in der Geschichte hatten Angst, weil sie mit dem Boot auf dem See in einen schweren Sturm gekommen sind. Jedes Kind soll sich ein Bild aussuchen, wovor es Angst hat. Am besten nimmt sich der Mitarbeiter auch ein Bild und erzählt als erstes kurz, warum er das genommen hat, um die Hemmschwelle zu senken. Dann kann jeder sagen (niemand MUSS, aber ruhig dazu ermutigen), warum er das Bild genommen hat.

-Wie ist das, wenn man Angst hat: Wie fühlst du dich in solchen Situationen? Was hilft dir, wenn du Angst hast?

-Was könnte helfen in Situationen, in denen man Angst hat, an Gott zu denken?

-Je nach Zeit können Mitarbeitende hier ein kurzes persönliches Beispiel erzählen. Der Abschlussgedanke sollte aber unbedingt gesagt werden!

Abschlussgedanke: Gott hat, als er die Kinder gemacht hat, jedes Kind an den Bauch gestupst und dabei gesagt: „Du bist mein Kind, ich habe dich lieb und möchte immerfür dich da sein (wenn du das willst).“ Also schau mal, ob du da etwas an deinem Bauch hast. Wenn du mal Angst hast, dann denk dran, du hast am Bauch eine Delle und wenn du schaust und sie noch da ist, dann weißt du, Gott hat dich lieb, du bist nicht alleine und du kannst Jesus um Hilfe bitten, er wartet schon auf dich.

Diese Themenreihe enthält alle Gruppenstunden zu Abraham aus JUMAT 2/18. Sie beginnt mit der Berufung und den Aufbruch in das neue Land. Die letzte Einheit ist die Opferung seines Sohnes Isaak. Im Anschluss an die Themenreihe Abraham kann die Themenreihe Jakob durchgeführt werden.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Familienimpuls, um das in der Jungschar erlebte auch zu Hause umzusetzen.

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